[Fiction] Ithorianische Kurzgeschichte

Zephon

Zivilist
Ich bin lyrisch nicht sehr begabt und bleibe auch sonst gerne bei kleineren Arbeiten, aber da ich mich in letzter Zeit wieder etwas mit meinen wahrlich laienhaften redaktionellen Fähigkeiten auseinandersetze, erschein mir Star Wars eine gelungene Testbasis.

Da ich leider nicht wirklich im Universum dieses Themas bewandert bin, vorallem nicht dann wenn es um Insider oder Fanwissen geht, ist diese Kurzgeschichte wahrscheinlich etwas realitätsfern anzulesen... kontrovers ist sie wahrscheinlich auch noch und unfertig, das ist sie sowieso, da ich noch herumfeile und überlege. Vielleicht kann sie fortgesetzt werden, vielleicht auch nicht...

Aber wenn mir erstmal eine Idee gekommen ist, dann muss ich sie schnell Umsetzen. Entschuldigung dafür ;) .

Für konstruktive Kritik bin ich natürlich offen!


Und hier die F-Fiction ohne Titel...

Eine ithorianische Kurzgeschichte

Die Regentropfen prasselten auf den fleeceüberzogenen Mantel in gleichmäßigen, knackenden Intervallen und Geräuschen und hinterließen dunkelbraune, nasse Flecken die sich durch den ithorianischen Panzer als eine unangenehme Kälte bemerkbar machten.
Natürlich war er aufgebrochen um diesen, von seiner Kammer genehmigten Auftrag erfolgreich zu beenden und natürlich war er es, der sich bereit dazu erklärt hatte, als ihn Jaduur Wrema darauf ansprach.

Das „Warum?“, das unbeirrt in seinem Kopf helle, zu erspürende Kreise zog, konnte er sich nicht mit den herkömmlichen, weisen Parabeln seines Stammes beantworten.
Seine braune Haut die sich durch die permanente Feuchtigkeit, elastisch und schmierig anfühlte, bebte in einem ruhigen Rhythmus und in seinen schwarzen unergründlichen Augäpfeln spiegelte sich der korrupte Schein Nar Shaddaas, der Schein der ihn immer wieder zwang das Licht in seinem Herzen nicht zu löschen und sich nicht einfach die tiefen Abgründe dieser Stadt hinabzustürzen.
Mit dem Training hatte er jedoch gelernt solche Emotionen zu unterdrücken, denn je mehr er in seiner Organisation den Ruhm aufsog und ihn wie einen nass klebrigen Schal um seinen Hals trug, desto weniger konnte und durfte er sich darüber Gedanken machen, was er hier tat und wieso er dies tat. Dass es nur ein Mensch war den er töten sollte, wurde ihm bei seinen Gefühlen nicht einmal bewusst.

Die Schritte hallten über den metallenen Boden und hinterließen ein melancholisch weiches Echo in den Straßen um den Ithorianer herum. Sein inneres Auge schien sich von ihm zu entfernen als er stehenblieb und schwelgend in Gedanken die Regentropfen betrachtete.
Traurig sah er aus, als hätte ihn eine kürzlich realisierte Erkenntnis wie einen Schlag getroffen, gleichzeitig brannten seine leeren Augen manisch. Und was er sah, in diesem Moment, konnten die Worte seiner Heimat kaum in Worte fassen. Er sah sich, sein Gesicht, das Gesicht eines Fremden auf der Straße spiegeln, mit jedem Regentropfen weiter verschwimmen und die Szenerie dieser Stadt hinter ihm wie einen Alptraumhaften Schleier vorüberziehen.
Wer war er, der er über das Leben anderer richtete, die sich nicht einmal wehren konnten gegen die Macht und gegen seine stets mit sich geführte Waffe?
Lange bevor er mit diesen beiden Faktoren in Berührung kam, hatte er einmal empfunden wie jeder Ithorianer auch. Hatte die tiefe Verbundenheit zu der Natur und seinem Stamm gefühlt und genossen.

Doch es war etwas anderes in ihm aufgelodert, das er sich in seinen jungen Jahren noch nicht erklären konnte. Er war krank. Er fühlte es jedes Jahr größer werden, dieses Verlangen. Und als er es nicht mehr zurückhalten konnte starb jemand. Ein Niemand, den er nicht gekannt hatte, deren Augen, als sie erloschen, nur die Überraschung gezeigt hatten, das Unverständnis, welches vieler seiner Opfer ausdrückten als sie in den letzten Momenten ihres Daseins mit Miene und letzter Kraft um Gnade zu betteln versuchten.
Das Zusammenspiel mit seinem Durst nach Tod und der Macht hatte ihn zu einem gefährlichen Werkzeug einer kriminellen Organisation gemacht, dumm gehalten als Angehöriger einer aussterbenden Rasse.

Er seufzte und erkannte.

Schwarzes Blut pochte in den Adern seines Hammerförmigen Kopfes und als sich mit einem dumpfen Stampfen die Macht entfacht hatte in seinem Geist.
Ein kaum merkbares Knarren zeigte ihm die Präsenz einer Muskelbepackten Hand hinter ihm, die etwas umklammerte und ein Schwindelgefühl, wie das was er oft spürte wenn er in Gegenwart Macht bewanderter Personen war machte sich in seinem Körper breit und das daraufhin einsetzende Rauschen war unantastbar das Zeichen eines Menschen der die Macht verstand und bereit war sie gegen ihn zu nutzen.
Sein Sichtfeld flimmerte, als das zischende Geräusch einer Lichtklinge ertönte die sich schon fast zu langsam aus dem handgefertigten Griff seines Widersachers schälte und grünes leuchten erfüllte diese Gasse Nar Shadaas.

Der Blick leerte sich, als er aufrecht immer noch in die Richtung schaute in die er seit einigen Minuten starrte. Er zog aus seinem Ledergürtel einen langen glänzenden Gegenstand, verbarg seine Hand damit vor seinem Brustkorb, entgegen der Blickrichtung des Menschen und entzündete die gleißende, hellrote Klinge seines Lichtschwertes mit einem kurzen Druck der Macht auf den dafür vorgesehenen Bereich, so schloss er die Augen und spannte Muskeln seines Körpers, während der andere bereits auf ihn zugehastet kam. Mit einem Handstreich hinter seinen Rücken konnte er den ersten Angriff abwehren, den sein Gegner versucht hatte in seinen Rücken zu stoßen.
Eine Machtwelle stieß den Menschen zurück und der Ithorianer drehte sich, wie es seine Gestalt zuließ um und blickte dem Angreifer in die Augen. Ruhig erkannte er, dass er unerfahren war, dieser Mensch.

Dieser versuchte es vorerst mit einigen Techniken und Kombinationen, nachdem diese aber gekonnt durch den massigen Ithorianer abgewehrt wurde, entschied er sich, die Macht zu benutzen.
Als die ersten Versuche in der ausgestreckten Handfläche des Aliens endeten, griff der Mensch wieder an.
Streichend zog der Außerirdische sein Schwert durch den Nachthimmel, erst unterhalb seiner Knie, dann vor seinem Hals. Er drosch solange auf den Menschen ein, bis der entsetzt zurückwich und resigniert hinter den Ithorianer blickte.

Er überlegte und müde erkannte der Ithorianer wieder seine Krankheit in sich aufblitzen. Er wollte diesen Menschen töten. Um jeden Preis.
Sein rechter Fuß setzte sich nach hinten und ein Sprung, höher als ein normaler Humanoide ihn machen könnte landete er hinter dem Unerfahrenen und durchstieß mit einer hebelnden Bewegung den Torso. Er spürte die Lichtklinge durch den Leib fahren und als der aufgerissene Mund seines Gegners ersterbende Züge annahm, labte sich der Ithorianer an seiner Sucht und schloss die Augen.

Als er den Schauplatz verließ, war er gesättigt und langsam machte er sich auf, durch langsame Schritte in Richtung einer Unterführung, seinen Auftrag zu Ende zu führen.
Er war Krank und wusste das, jedoch konnte er selbst es nicht beenden. Zu feige war er.


So setze er seinen Weg in die Dunkelheit fort, mit dem wieder eintretenden leeren Blick, der weder mit Gedanken noch mit Furcht beseelt war.
Die letzten Tropfen des planetaren Gewitters durchweichten die Robe des gerade noch betrunken gewesenen Jedi Schülers, der unbegriffen in den schwarzen Himmel starrte.
 
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