[Film] Brokeback Mountain

GeeGee

I am the bad bitch
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imdb.com schrieb:
A raw, powerful story of two young men, a Wyoming ranch hand and a rodeo cowboy, who meet in the summer of 1963 sheepherding in the harsh, high grasslands of contemporary Wyoming and form an unorthodox yet life-long bond--by turns ecstatic, bitter and conflicted.

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Der Film wird in Deutschland Anfang Maerz in die Kinos kommen. Ich selbst habe ihn schon gesehen (hier in England) und war anfangs etwas skeptisch, ich meine man hat vorher nur irgendwas von "zwei schwulen Cowboys" gehoert. Aber da die Mehrheit reinwollte und mir es egal war, hab ich den Film also angeschaut...

Ich persoenlich fand ihn gut. Man sollte zwar nicht homophob sein, aber es ist nicht so, dass die ganze Zeit nur rumgemacht und rumgepoppt wird... es ist einfach eine dramatische Liebesgeschichte zweier Menschen, die eigentlich nicht ineinander verliebt sein duerften (Schema Romeo+Juliet/Star Wars AOTC), die es aber trotzdem tun, nur mit dem Unterschied, dass halt ein Tabuthema angesprochen wird.
Jedenfalls hat das Konzept hingehaun und der Film ist eingeschlagen. Man kann wohl ein paar Oscars erwarten (Wenn man mal von den GGs und Nominees ausgeht).
Heath Ledger und Jake Gyllenhaal erweisen sich als hervorragende Schauspieler die das ganze sehr glaubhaft rueberbringen (wenn auch stellenweise ein bisschen zu platonisch).
Den besten Job hat aber Michelle Williams gemacht und ich glaube sie ist auch als beste Nebendarstellerin nominiert.
Ich kann den Film also ruhig weiter empfehlen (im Gegensatz zu Chicken Little, den ich am naechsten Tag anschaun musste *G*)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn ich mit der eigentlichen problematik des films nicht viel anfangen kann, werde ich ihn mir dennoch ansehen, weil ich mir ein großes westernmelodram verspreche und der film ansonsten klasse sein soll. Gerade deswegen muss ich mir meine eigene meinung bilden. Ich bin mir auch noch überhaupt nicht sicher, ob ich ihn mir im kino anschauen werde, oder doch erst auf die dvd warte. Mal schauen, was sich ergibt. Wahrscheinlich wird eh keiner mit in den film wollen...
 
Also ich will ihn mir auf jeden Fall so früh wie möglich ansehen- dies geht ja zu allererst im Kino. Aber so wie es aussieht will keiner mit mir gehen- die Jungs nicht, weil sie nicht in eine schwule Liebesgeschichte wollen und die Mädchen nicht, weil sie im Kino nicht losheulen wollen. Mal gucken wann ich ihn zu sehen kriege.:)
 
Darth Beck'sche schrieb:
Also ich will ihn mir auf jeden Fall so früh wie möglich ansehen- dies geht ja zu allererst im Kino. Aber so wie es aussieht will keiner mit mir gehen- die Jungs nicht, weil sie nicht in eine schwule Liebesgeschichte wollen und die Mädchen nicht, weil sie im Kino nicht losheulen wollen. Mal gucken wann ich ihn zu sehen kriege.:)

Naja in der heutigen Zeit sollte man die Homophobie laaaangsam mal abstellen und sich auch als Junge mal ueberwinden da rein zu gehen. Vor allem ist ja wirklich nicht alles von anfang bis Ende Hardcore Homo-Porno, sondern einfach ganz normal. Abgesehen davon gibts auch genug Hetero-Sex in dem Film ;)
Das mit dem Losheulen kann ich leider nicht einschaetzen. Der Film ist zwar traurig aber von uns hat kein(e) einzige(r) geheult...
 
Habe ihn mir diese woche mal angetan,für diese art von film fand ich ihn sehr gelungen. Fand ihn allerdings zulang gezogen und das ende fand ich auch nicht schön :( . keine ahnung wieso er für soviel Oscars nomeniert ist:verwirrt: , aber naja amerika
 
Winter schrieb:
Habe ihn mir diese woche mal angetan,für diese art von film fand ich ihn sehr gelungen. Fand ihn allerdings zulang gezogen und das ende fand ich auch nicht schön :( . keine ahnung wieso er für soviel Oscars nomeniert ist:verwirrt: , aber naja amerika

Hab mir den gestern auch angesehen und mir gehts da ähnlich wie dir. Der ist schon ziemlich in die länge gezogen und ich hab mir während des Films oft gedacht, dass er jetzt ja auch vorbei sein könnte... war aber nicht so und dann gings wieder weiter.
Ist zwar ne komische Kombination, aber den Film fand ich in die Länge gezogen, obwohl mir die Zeit in der zweiten Hälfte zu schnell verging (die in-Film Zeit).
Das Ende fand ich dann schon in Ordnung. Aber dafür, dass er für soviel Oscars nominiert war, war ich dann schon etwas enttäuscht. Etwas kürzer das ganze, dann hätts mir besser gefallen.
Alles in Allem aber kein schlechter Film. Er ist wirklich gut, aber in meinen Augen nicht so gut, wie er von der Presse bewertet wurde....
 
GeeGee schrieb:
Den besten Job hat aber Michelle Williams gemacht und ich glaube sie ist auch als beste Nebendarstellerin nominiert.

Das finde ich auch :kaw:
Mit Alma hatte ich das meiste Mitgefühl, sie tat mir richtig leid.

Insgesamt war der Film etwas zu langatmig.
Sehr schön waren die Szenen in der Natur und die musikalische Untermalung.
Das Ende fand ich auch o.k...

Auf jeden Fall ein sehenswerter Film, aber den Hype um BM kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

6,5 von 10 Bohnendosen
 
Nomi schrieb:
Mit Alma hatte ich das meiste Mitgefühl, sie tat mir richtig leid.
Ja, das war wirklich heftig, immerhin hat sies ja glaub ich noch einige Jahre mit ihrem Mann ausgehalten, obwohl sie gewisse Dinge wusste... Ich könnt das nicht und sie hats auch richtig toll und glaubwürdig rübergebracht. Die Nominierung ist jedenfalls gerechtfertigt.
Nomi schrieb:
Sehr schön waren die Szenen in der Natur und die musikalische Untermalung.
Ja die Naturaufnahmen sind gut, halt typisch Ang Lee und die Musik, hat ja sogar den Oscar abgeräumt ;)
 
GeeGee schrieb:
Ja, das war wirklich heftig, immerhin hat sies ja glaub ich noch einige Jahre mit ihrem Mann ausgehalten, obwohl sie gewisse Dinge wusste... Ich könnt das nicht und sie hats auch richtig toll und glaubwürdig rübergebracht. Die Nominierung ist jedenfalls gerechtfertigt.

Ja, sie ist noch fünf jahre bei ihm geblieben.
Ich fand es aber cool, als sie es ihren Ex-Mann dann später beim Essen vorgeworfen hat.
Auch das mit dem Zettel in der Anglerbox war clever von ihr.

Muß eh eine ziemlich schwierige und verbitterte Situation sein, wenn man rausbekommt, dass der Ehemann und Vater der Kinder eher auf Männer steht...
 
Nomi schrieb:
Ja, sie ist noch fünf jahre bei ihm geblieben.
Ich fand es aber cool, als sie es ihren Ex-Mann dann später beim Essen vorgeworfen hat.
Auch das mit dem Zettel in der Anglerbox war clever von ihr.

Muß eh eine ziemlich schwierige und verbitterte Situation sein, wenn man rausbekommt, dass der Ehemann und Vater der Kinder eher auf Männer steht...

Ja, aber ich glaube das war nicht der einzige Grund warum sie sich von ihm getrennt hat, da gabs schon noch mehr Probleme, man siehe den Streit den sie wegen dem Essen haben oder dass sie keine Kinder mehr will - er schon.
Es stimmt doch auch nicht, dass er eher auf Männer steht, ich mein Jake Gyllenhaal war doch der einzige und sonst hatte er ja nur Frauen, aber mei, Ausnahmen gibts immer...
Die Sache mit der Anglerbox ist auch so richtig krass, aber da war er auch ein bisschen dumm, dass er sich so eine schlechte Tarnung ausgesucht hat, ich mein, sowas merkt man doch als Frau, gerade als Ehemann sollte man wissen, dass Frauen sowieso und überhaupt alles merken ^^
 
GeeGee schrieb:
Ja, aber ich glaube das war nicht der einzige Grund warum sie sich von ihm getrennt hat, da gabs schon noch mehr Probleme, man siehe den Streit den sie wegen dem Essen haben oder dass sie keine Kinder mehr will - er schon.

Die Szene fand ich besonders heftig, als er beim Sex dann einfach von ihr runtergerollt ist...
Das wäre auch ein Trennungsgrund Oo

Die beiden waren sehr berechtigt, für den Oscar nominiert, große schauspielerische Leistung.
Freut mich auch für die beiden, dass sie mittlerweile privat verheiratet sind und ein Baby haben :kaw:
 
Nomi schrieb:
Freut mich auch für die beiden, dass sie mittlerweile privat verheiratet sind und ein Baby haben :kaw:

Dass sie verheiratet (oder zumindest zusammen) sind wusst ich, aber dass sie schon ein Baby haben ist mir neu. Stimmt das wirklich, die kennen sich doch noch gar nicht so lang, oder? Ich dachte die hätten sich am Dreh vom Film kennen gelernt, oder, aber das ist doch noch kein Jahr her, oder?
 
GeeGee schrieb:
Dass sie verheiratet (oder zumindest zusammen) sind wusst ich, aber dass sie schon ein Baby haben ist mir neu. Stimmt das wirklich, die kennen sich doch noch gar nicht so lang, oder? Ich dachte die hätten sich am Dreh vom Film kennen gelernt, oder, aber das ist doch noch kein Jahr her, oder?

Ach nee.... die haben doch noch kein Baby
shy.gif

Hab ich mich wohl verhört...
Sie ist aber zumindest schon schwanger :kaw:
 
Wenn auch etwas verspätet (hab mir beim review schreiben eine woche zeit gelassen), hier meine einschätzung:


Vielen der Kinogänger wird hauptsächlich die behandelte Thematik in Brokeback Mountain nicht zusagen. Auf diejenigen, die jedoch zu einer Auseinandersetzung mit einer solchen, nicht leicht zu handhabenden Problematik bereit sind, wartet allerdings weit mehr als ein Liebesfilm mit schwulen Cowboys, der allzu häufig ohne Weiteres damit abgetan wird.

Regisseur Ang Lee, der sich schon für das bildgewaltige fernöstliche Martial-Arts-Abenteuer Tiger & Dragon verantwortlich zeichnete, beweist in diesem Westernmelodram nicht nur äußerste Diskretion, sondern auch das nötige Feingefühl, um mit diesem sensiblen Thema richtig umzugehen. Der Einstieg in die Geschichte um zwei an finanzieller Not zerrenden Cowboys, die während des Schafhütens in den Bergen ungeahnte Gefühle für sich entdecken, erfolgt konsequenterweise sehr ausführlich. Der Zuschauer soll sich erst mit den rauen Gegebenheiten eines Westernszenarios der frühen 60er Jahre und den beiden anfänglich distanziert wirkenden Protagonisten vertraut machen, bevor jene Nacht über sie hereinbricht, in der das Ungewollte passiert. Allein die ersten Einstellungen, weite Totalen von einer endlos scheinenden Landschaft, erinnern stark an die Mittel eines typischen Westerns. Die Umgebung ist eine ähnliche, das gewählte Thema ist jedoch ein komplett anderes. Die Liebe zweier Männer gilt in jener Zeit und gerade in einem konservativen Bundesstaat wie Wyoming als ein stillschweigendes Tabu-Thema, dementsprechend ausgestoßen werden Homosexuelle aus der Gesellschaft. Mit Brokeback Mountain bröckelt die Anschauung eines Cowboys als rauer und harter Kerl, der zu keinen Emotionen fähig scheint. Der Rancher Ennis del Mar (Heath Ledger) und der Rodeoreiter Jack Twist (Jake Gyllenhaal) entsprechen zu Beginn eben genau diesem Bild. Doch Stück für Stück wird dieser Eindruck demontiert, indem beide Charaktere ausführlich näher beleuchtet werden.

Angeheuert von dem Farmer Joe Aguirre finden sich die beiden Cowboys in den Sommermonaten von 1963 in einer idyllischen Berglandschaft auf ihren Pferden wieder. Obwohl beide zu Beginn noch offensichtlich Abstand voneinander halten und sich nicht viel zu sagen haben, so wächst zwischen ihnen dennoch eine Freundschaft heran, die ohne große Worte auskommt. Heath Ledger verkörpert den introvertierten, verschlossenen und wortkargen Ennis mit einer Leichtigkeit, die gar nicht anders als überzeugen kann. Im Gegensatz dazu spielt Jake Gyllenhaal genauso unnachgiebig den eher extrovertierten, aufgeschlossenen Jake, der in den Gesprächen am gemeinsamen Lagerplatz ohne Zweifel am meisten zu sagen hat, während Ennis anfangs noch schweigt. Schnell macht sich bemerkbar, dass sich Jake immer stärker zu Ennis hingezogen fühlt, während dieser eher abweisend bleibt. Es ist offensichtlich, dass Jake schon frühzeitig seine Gefühle für das gleiche Geschlecht entdeckt. Bei genauerer Betrachtung fällt diese Haltung schon bei ihrem ersten Treffen auf. Ennis empfindet nicht so und ist von Anfang genau andersrum eingestellt. Erst als er gezwungen ist, im selben Zelt wie Jake zu schlafen, offenbaren sich die Gefühle füreinander. Trotzdem will er sich seine Empfindungen nicht eingestehen, leugnet sein Verhalten, dass aus dem Affekt, vielleicht auch aus Verzweiflung entstanden ist, da es ihm die Gesellschaft nicht erlaubt. Nachdem ihre Arbeit in den Bergen getan ist, gehen Beide wieder ihre eigenen Wege, in der Hoffnung, sich im darauf folgenden Jahr wieder zu treffen. Jedoch erst nach vier Jahren laufen sie sich wieder über den Weg. Jeder von ihnen hat mittlerweile eine Frau geheiratet, seine eigene Familie gegründet und versucht mit den Umständen klar zu kommen. Doch ihre Zuneigung zueinander ist nie völlig verblasst, das Wiedersehen scheint wie eine Befreiung von familiären Zwängen und der Sehnsucht. Von diesem Zeitpunkt an beschließen die Beiden alle paar Monate wieder zu dem Ort zurück zu kehren, an dem alles begonnen hat, um alle Sorgen und Pflichten hinter sich zu lassen. Es ist absehbar, dass ihre Ausflüge nicht ohne Folgen für ihr weiteres Leben ausgehen, die vor allem Ennis schwer zu schaffen machen. Doch der Brokeback Mountain ist alles, was ihnen bleibt; der einzige Hoffnungsschimmer in ihrer verzweifelten Lage, die kein gemeinsames Leben zulässt.

Der Eindruck von endloser Einsamkeit und Abgeschiedenheit von der Zivilisation spiegelt sich in den meisterhaft und eindrucksvoll inszenierten Landschaftsaufnahmen wieder, genauso wie die Weite und überwältigende Präsenz des Brokeback Mountain, der Ort von dem alles weitere ausgeht und an den das Schicksal der Protagonisten gebunden ist. Die kunstvolle, teilweise monumentale Ästhetik der Bildkompositionen, von denen nahezu jede Einstellung ohne Weiteres als alleinstehendes Kunstwerk bestehen könnte, schafft eine schwermütige Atmosphäre, die schon erahnen lässt, dass etwas passieren muss. Dazu trägt auch der Oscarprämierte Score bei, der angemessen zurückhaltend die sentimentale Grundstimmung stets aufrecht erhält. Das einprägsame Hauptthema geht mir schon seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf.

Ang Lee erzählt mit Brokeback Mountain in erster Linie eine tragische Liebesgeschichte, die gerade durch Einflechtung einer tabuisierten Thematik an Vielseitigkeit, Vielschichtigkeit und Reiz gewinnt, und vor allem ein Novum darstellt. Es geht ihm weniger um die Sexualität, sondern vielmehr um den Umgang mit den daraus resultierenden Problemen, die Bewältigung der gesellschaftlichen Disakzeptanz und Intoleranz. Die ausgezeichnete schauspielerische Leistung sowie die detailverliebte technische Umsetzung fügen sich nahtlos ein und runden das Gesamtergebnis ab. Die gelegentlich aufkommende Langatmigkeit und der abrupte Schluss sind der einzige Wehrmutstropfen, den man angesichts des Resultats durchaus in Kauf nehmen kann. Ein kleines Meisterwerk, das wohl nicht die Beachtung finden wird, die es eigentlich verdient hat.

13/15 Reifenpannen
 
Verspätet aber immerhin. Heute habe ich auch mal "Brokeback Mountain" gesehen und ich muß sagen...

Er ist verdammt langatmig - an manchen Stellen hätte man schon kürzen können.
Trotzdem war er sehr stimmungsvoll und dank der genialen Kulisse, schönen Musik hat er mir gefallen. Allerdings ist Ennis mir irgendwann sowas von auf den Geist gegangen mit seiner Art ...

bedauerlich das


Insgesamt gebe ich dem Film 6,5 Punkte von 10.
 
Der Hype (bzw. die Aufregung) ist übertrieben (genügt halt, um ein paar Amis zu schockieren ;) ), aber es ist ein guter Film. "Brokeback Mountain" ist ein ordentlich gespieltes Drama über eine unglückliche Liebe, bei dem vor allem die erste Stunde und das wirklich traurige Ende überzeugen können. Dazwischen herrscht ein wenig Leerlauf, aber insgesamt kann mich die sentimentale bis unglückliche Stimmung des Film überzeugen. Heath Ledger spielt den wenig gebildeten Cowboy wirklich gut, vor allem sein von versteckter Trauer erfüllter Blick hat mich überzeugt. Kleines Manko: Ledger soll gegen Ende des Films knapp 40 Jahre alt sein und spricht mit seiner 19jährigen Tochter, deren Darstellerin in Wirklichkeit nur vier Jahre jünger ist als Ledger. Und man siehts schon recht deutlich....

7,5 von 10 Rinderherden
 
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