[Film] Jarhead

TomReagan

weiser Botschafter
Sam Mendes (American Beauty, Road to Perdition) verfilmt das Buch von Golfkriegsveteran Anthony Swofford 'Jarhead'.
Hauptrolle spielt Jake Gyllenhaal. Ausserdem dabei Jamie Foxx und Peter Sarsgaard.

TRAILER is online. (30 MB, Save as...)

Der Film handelt von Swoff, seinen Gründen für die Marines, seine Ausbildung und seine Erlebnisse im 2. Golfkrieg.
 
So hab den Film am Samstag gesehen und kann jetzt schon sagen dass der Film für mich ein Anwärter für den Film des Jahres 2006 ist.

Ein Anti-Kriegsfilm der sich nicht um den Krieg dreht sondern um die Soldaten.
Die Soldaten werden von ihrer Ausbildung bis zum Ende des Kriegs vom Zuschauer begleitet. Der Film fängt in schöner Full Metal Jacket - Tradition an. Anthony Swofford, der Hauptcharakter des Films, wird vom Drill-Sergeant fertig gemacht schon am ersten Tag bei der Armee. Seine Moral ist schon sehr weit unten als er dann zu den Scout-Sniper kommt und gewinnt langsam wieder an Moral. Das sind sozusagen die ersten 30 min. In den Ausbildungs-Szenen wird schon super dargestellt wie der Soldaten zu Killermaschinen gedrillt werden, man merkt schon richtig wie hier die Aggression angestaubt werden. Einer der besten Szene der ersten 30 Min ist wohl die Kino-Szene. Die Jarheads gucken sich die berühmte Szene aus Apocalypse Now an. Der Angriff der Hubschrauber auf das Dorf. Die Soldaten richtig aus. Sie jubeln, sie summen mit, können jeden Dialog mitsprechen, wissen welche Einstellung als nächstes kommt und werden richtig aufgepusht. Sie sehen alles das, aber nicht die tragische Ironie in der Szene. Sie sehen nur die erfolgreichen US-Soldaten die es den feinden richtig zeigen. Dass so ein Film als Propaganda von dem Ausbilder genommen wurde hat mich schon stark überrascht.
Dann beginnt der erste Irak-Krieg und die Soldaten sind richtig heiß drauf Aggression freien lauf zulassen. Nur dann passiert gar nicht. Es wird auf niemanden geschossen, es kommt mehr vor wie eine Klassenfahrt. Es wird im Film super gezeigt wie die Soldaten die Aggression anstauben langsam den Verstand verlieren und das sie mit der Situation völlig überfordert sind. Es wirkt alles wie gesagt wie eine große Klassenfahrt. Diese angestaubten Aggressionen lassen sie dann untereinander aus. Das dieses rüberbringen so gut gelinkt liegt vor allem an den großartigen Schauspielern. Jake Gyllenhaal der fast schon Oscarreif spielt. Er bringt den Charakter von Swofford super über.
Zum Ende hin wirkt der Film sehr surreal was vor allem an den grandiosen Spezialeffekten liegt. Die brennenden Ölfeder sehen wirklich spektakulär aus.
Nur was mich im Film sehr überrascht hat war der Humoranteil. Ich hab selten so gelacht. Natürlich ist ein derber Humor, aber ich fand es recht lustig.
Ob der Film nun ein Anti-Kriegsfilm ist möchte ich nicht sagen, denn es wird keine politische Stellungnahme genommen. Es wird nicht gesagt das Krieg schlecht ist, jedoch wird hier auch nicht für den Krieg gesprochen. Der Film dreht sich wie gesagt nur um die Soldaten und will einfach ihren perfekten Schuss loswerden. Die halten jetzt keine Dialoge darüber warum sie hier sind. Sie wollen einfach das machen wo für sie ausgebildet worden sind.


15 von 15 Punkten
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube ich werd mir den Film anschaun. Ich fand den Trailer schon irgendwie lustig und der ganze HIntergrund dazu ist auch cool.
Außerdem find ich den Hauptdarsteller cool, der hat meines Wissens ja auch schon bei The Day After Tomorrow eine Hauptrolle gehabt, oder?
 
GeeGee schrieb:
Außerdem find ich den Hauptdarsteller cool, der hat meines Wissens ja auch schon bei The Day After Tomorrow eine Hauptrolle gehabt, oder?

Ja hat er. ;)

Wenn du den Hauptdarsteller magst solltest du dir noch Donnie Darko angucken. Hast aber bestimmt schon gemacht oder?^^
 
ja ein recht guter film ... sollte eigentlich ain antikriegsfilm sein, aber das kommt ja nicht wirklich raus ... war ja kauma anderes zu erwarten bei einer amrmi produktoin, aber sonst sehr zu empfehlen!!

TOPP - wirklich gut, teilweise ziemlich hiftig inszeniert, aber das ist nicht halb so schlimm, es spiegelt sehr lebenslahe den altag eines marines in der poteration desert storm (im dt. trailer dwesert shield -> das gleiche )
 
kann dir nur zustimmen kwiijibo.

ich war zwar anfangs etwas enttäuscht da ich von einem anti kriegsfilm a la platoon oder apocalypse now ausging(habe das buch nie gelesen), aber nachdem ich mich etwas über das buch informiert habe und den film nochmal revue passiern lassen, und muss sagen das er sogar extrem davon profitiert das swafford im ganzen krieg keine kugel abgegeben hat. der film baut weder auf reisserische gefechte noch auf allzu schokierende szenen. er folgt einfach dem soldaten durch seine dienstzeit. der film ist auch wirklich humorvoll, wobei diese art von humor im kriegseinsatz wahrscheinlich nötig ist.

die szene im kino hat bei mir auch den tiefsten eindruck hinterlassen, und bestätigt nur eine gewisse meinung die ich mir über die motivationstechniken der amis gebildet habe. wie die gis da im saal ausrasten während im film die raketen auf kinder einschlagen...klar, die szene mit den wagner klängen und hubschraubern ist bombastisch...aber naja.

für den besten film 2006 is es aber dennoch zu früh ;)
 
Hab leider erst zu spät entdeckt, dass es für Jarhead einen extra thread gibt und meine review in den filmthread gepostet. Daher poste ich sie hier nochmal:

Jarhead


Sam Mendes, der mit American Beauty und Road to Perdition schon sehr eigenwillige, jedoch herausragende filmische Beiträge auf seinem Konto verbuchen kann, ist es auch mit Jarhead gelungen, einen ganz ungewöhnlichen Film zu kreieren, der in seiner eigenen Liga spielt. Dabei kommt eine unkonventionelle, abwechslungsreiche und gleichzeitig authentische Mischung aus Komödie, Satire und Drama zustande, die von dem Einsatz im Golfkrieg handelt, jedoch nicht eine Gefechtssituation beinhaltet. Das hört sich vielleicht nicht machbar an, funktioniert aber einwandfrei.

Der Film beginnt mit einer äußerst komödienhaften Kriegssatire, die teilweise stark an Full Metal Jacket erinnert und mit Bravour dagegen standhalten kann. Ein Lacher jagt den anderen. Ab der Hälfte des Films schwankt Jarhead jedoch zu einem ernsten und ruhigen Kriegsdrama um, wobei der Übergang reibungslos und mit ausreichender Länge verläuft. Dennoch stellt diese zweite Hälfte einen ziemlichen Kontrast zum Anfang dar. Doch nicht nur diese zwei Seiten machen Jarhead so interessant. Es ist vielmehr das andauernde und elende Abwarten der Soldaten auf den ersten Einsatz und den ersten Schuss, denn genau diese Thematik steht im Zentrum des Films. Die Soldaten geraten nie in eine richtige Kriegssituation, geschweige denn, dass sie auf Feindkontakt stoßen. Schließlich bekommt unser Protagonist Swoof nicht einmal die Möglichkeit sein Gewehr zu benutzen (zumindest war er kurz davor), bevor der Krieg vorbei ist. Der Gedanke an einer Kritik am Krieg schwebt gleichzeitig ständig im Hintergrund mit.

Aus darstellerischer Sicht sei besonders Jake Gyllenhall hervorzuheben, der sich immer mehr zu einem grandiosen Schauspieler entwickelt und mir als solcher immer besser gefällt. Er schafft es ohne Fehler seine Rolle glaubhaft zu verkörpern. Die Leistung der anderen Akteure kann auch durchaus überzeugen, ist aber nicht weiter nennenswert. Auch Jamie Foxx kann sein Talent abrufen, tut sich dennoch nicht großartig hervor.

Die Kameraarbeit ist bei Jarhead wirklich eindrucksvoll gelungen. Egal, ob nüchtern gehaltene Eindrücke aus der Ausbildung oder atemberaubende Wüstenaufnahmen mit brennenden Ölquellen, die Kamera ist stets passend eingesetzt. Gerade die Sets in der Wüste sind einzigartig gelungen. Dabei erhält der Film durch gezielten Einsatz von Farben und Bildern einen gewissen Dokumentarcharakter.

Beim Score des Films trifft dasselbe zu. Die Musikauswahl ist immer stimmig, sehr facettenreich und rundet den Film ab. Das Theme von Jarhead gefällt mir persönlich am besten.

Den einzigen Kritikpunkt stellen einige wenige Längen dar, die für mich als begeisterten Zuschauer kaum merkenswert auffallen. Gerade die ruhigen Bilder zum Schluss des Films sind wohl die Ursache dafür, diese sind allerdings vollkommen angebracht. Es fällt mir schwer weitere Mängel an Jarhead zu erkennen. Dementsprechend fällt auch mein Gesamteindruck aus.

Jarhead ist erfrischend, abwechslungsreich, vielschichtig, nachdenklich, humorvoll, unterhaltsam und so vieles mehr. Vor allem steht hier nicht der Krieg im Vordergrund, obwohl sich der Film im Golfkrieg abspielt., sondern die Soldaten. Eine sehr gewagte Herangehensweise, die aufgeht und dafür von mir belohnt wird.

9/10 bzw. 13/15 abgebrannten Munitionsposten
 
Zuletzt bearbeitet:
StarWarrior schrieb:
den altag eines marines in der poteration desert storm (im dt. trailer dwesert shield -> das gleiche )

Naja nicht ganz das Gleiche ;)

Desert Shield war ja eigentlich nur der Anfang. Die Marines sollten die Ölfelder verteidigen,sonst nichst. Dann kam aber Desert Stormn wo man den Irak angegriffen hat.
 
Soweit ich das weis, hat Copolla (Regiseur von Apocalypse Now) zuerst nicht zugestimmt, dass die Szenen mit dem Hubschrauberangriff verwendet wird. Scheinbar konnte er doch überzeugt werden.
Allerdings wurde die Szene glaube ich etwas umgeschnitten.

Den Film werd ich mir auch noch ansehn.
Allerdings erst später.
 
Scud schrieb:
Soweit ich das weis, hat Copolla (Regiseur von Apocalypse Now) zuerst nicht zugestimmt, dass die Szenen mit dem Hubschrauberangriff verwendet wird. Scheinbar konnte er doch überzeugt werden.

Yep das stimmt das Copolla sich so zusagen beschwert hatte. Er dachte dadurch für die Szene bei den Zuschauer einen neuen Eindruck erwecken unzwar den des Propoganda Films. Nun ja Mendes konnte ihn damit überreden das die Zuschauer die Ironie an der Szene verstehen werden .
 
Jarhead

Moin ... hab mir gestern Abend den Film "JARHEAD" angesehen !
Ich war eigentlich auf alles vorbreitet aber so was hatte ich nicht erwartet (positiv überrascht :eek: )

Will jetzt nicht spoilern, deswegen nur meine Meinung:
"Jarhead ist ein Film der wie ich finde sehr unterhaltsam, teilweise humorvoll und sehr interessant ist
(hätte ihn aber nicht ab 12 Jahren freigegeben).
Wer auf Anti-Kriegsfilm-Geschichten und dei USA (den Patriotismus) steht, sollte Ihn sich anschauen.

"Der Film handelt nicht direkt vom Krieg, sondern eher von der Suche des Krieges" ;)
 
StarWarrior schrieb:

und wo siehst du was wiedersprüchliches? falls du im film aufgepasst hättest ;) sagt der general oder was immer der typ am anfang auch ist es handle sich um die operation desert shield, im trailer wird dieser synchronteil verwendet, später als die truppe zur grenze ausrückt sagt der sergeant sie sind jez die operation desert storm.

auf wiki steht der golfkrieg besteht aus den operationen desert shield und desert storm. das heisst noch lange nicht das die beiden das selbe sind.
 
Darth DuLeo schrieb:
Wer auf Anti-Kriegsfilm-Geschichten und dei USA (den Patriotismus) steht, sollte Ihn sich anschauen.

Ich finde Jarhead keinesfalls patriotisch. Ganz im gegenteil: Dadurch, dass der film einen sehr kritischen und satirischen ton anschlägt, wird der patriotismus der soldaten viel eher zu nichte gemacht, denn als positiv dargestellt. Und gerade das ist eine dieser feinheiten, die den film so besonders machen und von anderen antikriegsfilmen abgrenzen, die vor amerikanischen patriotismus nur so triefen (bestes beispiel wäre wohl Wir waren Helden).
 
Ich war gestern endlich in jarhead, und verdammt! Der Film ist mal endgeil! :eek:

Ich hatte ihn mir ja schon gut vorgestellt, nach Kritiken und dem Trailer (der eigentlich ganz und garnicht zum eigentlichen Film passt... zu viel Action und Patriotismus im Trailer, kommt eine falsche Erwartung vom Film rüber, imo)... aber ich fand ihn jetz sogar noch besser als erwartet!

Ich muss Kwiji zustimmen (in meheren Punkten)... Jake Gyllenhaal hat klasse gespielt, eines Oscar sicher würdig. Und zusammen mit der Szene auf den brennenden Ölfeldern (wegen den unglaublichen Bildern... alles sieht so stimmig aus, verdammt genial) fand ich die Kino-Szene am besten. Auch fand ich den Humor klasse, zwar derb, aber verdammt genial.
Der Rest war auch geil, super, passender Soundtrack, und äußerst eindrucksvolle Bilder (auf den Ölfeldern, z.B.). Ich finde der Film hat einem nen verdammt guten Eindruck verschafft, wie das Leben eines Marines wirklich aussieht - damit hat er den Titel Antikriegsfilm voll verdient, allein deshalb, weil es sogut wie garnicht um den Krieg geht in dem Film, und man wohl andere von einem solchen miesen Leben eines Soldaten abschrecken will - hat jetzt zwar nichts direkt mit Krieg zu tun, aber eben mit den Soldaten.

Was mich nur wundert: In den USA ist der Film mit 'R' freigegeben, sprich ab 17. Das finde ich zwar leicht übertrieben, aber das deutsche ab12 dagegen zu wenig - der Film müsste klar ab16 sein.

Meine Bewertung wäre 10/10.

Ich fand den Film so klasse, dass ich gleich mal sig und ava drauf angepasst hab. Das sig-motiv war dabei nur meine zweite Wahl, aber ich hab mein erstes verworfen, nachdem ich gesehen hab, dass ich ja dann fast das gleiche wie Kwijibo hätte....
 
Zuletzt bearbeitet:
na super, ich war so von den trailern begeistert und schon tierisch auf den film gefreut und gewartet das er auch mal hier oben läuft!!!! aber nein er kommt nur zwei tage lang und da hatte ich natürlich spätschicht. ärgert mich wirklich sehr so gute kritiken und ich sehe ihn nicht. mag ja eh kriegsfilme. schmoll heul
 
Hab mir den Film gestern angesehen und muss sagen das er mir wirklich gut gefallen hat. Der Soundtrack ist sehr gut und Jake Gyllenhaal der mir schon in "Donnie Darko" und "The Day after Tomorrow" sehr gut gefallen hat, bringt hier seine glaub ich bisher beste schauspielerische Leistung. Der Film hat eine unerwartete Tiefe und tolle Dialoge. Auch der Humor, der zwar etwas krass, aber trotzdem ansprechend ist.

Guter Film, bekommt von mir 9/10.
 
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