[Film] The New World

Harry

Abgesandter
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Genre:Drama, Adventure
Dt.Start: 12. Januar 2006
Darsteller: Colin Farrell (John Smith), Q'Orianka Kilcher (Pocahontas), Christopher Plummer (Capt. Christopher Newport), Christian Bale (John Rolfe)
Regie: Terrence Malick
Drehbuch: Terrence Malick

Inhalt:
Im April 1607 erreichen drei britische Schiffe die amerikanische Westküste, wo eine Siedlung aufgebaut werden soll. Mit an Bord ist der kriegserfahrene John Smith, der eigentlich gehängt werden soll, aber von Kapitän Newport begnadigt wird. Die Siedler landen Mitten im Territorium des mächtigen Häuptlings Powhatan und so versucht Smith in einzelnen Indianerstämmen Verbündete zu finden. Dabei trifft er auf die eigensinnige und ungestüme Pocahontas mit der er sich anfreundet.



Ich bin schon mal auf den Film gespannt. :)
Als Colin Farrell Fan ist er natürlich Pflicht für mich.

PS.:Unsere Christian Bale-Fraktion hier im Forum (Darth Ki Gon,Kwijibo)
wird sich bestimmt auf den Film stürzen. :D
 
Schöne Landshaftsaufnahmen, schöne Musik und vom Wind gepeitschte Weiden erwarte ich...;) :p..und natürlich der vertäumte Stil. Mallick Fraktion eben :rolleyes:

The New World

Hi-Res Trailer (ca. 40 MB)
 
Zuletzt bearbeitet:
Trailer sieht sehr gut aus. Werde mir den Film vormerken.
Terrence Malick's letzter Film "The Thin Red Line ( Der schmale Grat)" ist meiner Meinung nach einer der besten ANTI-Kriegsfilme.

Harry schrieb:
PS.:Unsere Christian Bale-Fraktion hier im Forum (Darth Ki Gon,Kwijibo)
wird sich bestimmt auf den Film stürzen.
Naja auf ihn stürzen werd ich mich nicht , aber angucken auf jeden Fall :)
 
Ich glaub dieser Film wär nichts für mich. Filme, in denen es um die "Neue Welt" in der Kolonialzeit oder um den "Wilden Westen" geht waren noch nie wirklich mein Fall, besonders, wenn es dabei auch noch ausgerechnet um Pocaonthas geht (als Kind hab ich mich geweigert, die Disney - Fassung zu sehen :konfus: ).
Zudem kann ich Colin Farrell auch nicht sonderlich leiden. ;)
 
Harry schrieb:
PS.:Unsere Christian Bale-Fraktion hier im Forum (Darth Ki Gon,Kwijibo)
wird sich bestimmt auf den Film stürzen. :D

Ich freue mich in der Tat sehr auf diesen Film, das liegt aber nicht nur an Christian Bale. Wenngleich ein Film vom Mitwirken Christian Bales nur profitieren kann und er mit den langen Haaren und den Bart imo wohl ganz interessant rüberkommen wird.

Die Pocahontas - Geschichte ist einfach wunderschön und der Film scheint wundervolle Aufnahmen zu enthalten und sehr stilvoll zu sein. Pocahontas ist nicht schlecht besetzt.

Auch Colin Farell sehe ich spätestens seit "Alexander" sehr gerne. Bin auf sein Schauspiel in diesem Film sehr gespannt.

Leider hat sich der Film ja auf Anfang nächsten Jahres verschoben.
 
Review:
(Mit Spoilern)

Der Film schwelgt vor allem in der ersten Hälfte des Films in wunderschönen Naturaufnahmen. Der Stil ist dabei einfach großartig und erinnert an so manches Werk von Werner Herzog.
Die Musikkulisse ist dazu stets passend und wirklich wunderbar.
Die Ästhetik dieser Bilder ist die größte Stärke von "The New World" und macht den Film zu einem Erlebnis.

Im zweiten Teil des Films wird diese Bildsprache etwas zurückgenommen. Trotzdem gibt es auch hier tolle Szenen, wenn z.B. der Kundschafter des Indianerhäuptlings durch die verlassenen großen Gärten des Königs von England geht. Er wurde damit beauftragt nachzuforschen, wie viele Engländer es gibt und wie mächtig der englische König ist. Dass er seinem Häuptling eine schlechte Botschaft wird überbringen müssen, ist in dieser Szene sehr gut spürbar.

Die Story ist, obwohl zumindest in den Grundzügen allgemein bekannt, doch sehr interessant. Der Film enthält so manche Szene mit einer hohen symbolischen Aussagekraft und man hat stark den Eindruck, dass die Geschichte des Films auf mehreren Ebenen erzählt wird (auch abseits von dem, was unmittelbar in der Handlung gezeigt wird). Dies läßt es als lohnenswert erscheinen den Film häufiger als einmal zu sehen, da man imo immer wieder etwas neues entdecken wird.
Der Film ist verhältnismäßig dialogarm und die Story wird vor allem durch die Selbstreflektionen der drei Hauptcharaktere voran gebracht. Bei diesen Monologen sollte man unbedingt die Ohren anspitzen und genau über die Bedeutung der gesprochenen Worte nachdenken.

Q'Orianka Kilcher ist unbestreitbar der Star des Films.
Sie gibt die neugierige, verspielte aber auch würdevolle Indianerprinzessin in Perfektion.
Kilcher bringt in die Rolle eine sehr natürliche Schönheit ein. Ihr Lächeln ist toll und ihre Augen können wunderbar zutraulich und auch sehr traurig blicken.
Die Art, wie die Kamera sie einzufangen versteht, wenn sie z.B. verspielt im hohen Gras umherläuft, macht das großartige Gesamtbild perfekt.
Die Kleidung während ihrer Indianerzeit ist sehr schön designt (vor allem das Outfit für den Winter).
Die Prinzessin tut mir die ganze Zeit über leid.
Das geht im Grunde schon bei ihrer Liebesbeziehung zu John Smith los (wie sie ihn vor dem Tod rettet hätte übrigens gerne länger gezeigt werden dürfen, als in einem wenige Sekunden langen Aufblitzen).
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass sie etwas besseres verdient, als diesen englischen Burschen.
Ihre Beziehung zu ihm bringt sie dann auch immer weiter in Schwierigkeiten.
Schließlich wird sie von ihrem Vater verstoßen und an die Engländer verkauft (Besonders interessant ist dabei der Kontrast, wie sie behandelt wird, als sie im Winter den Siedlern Essen bringt und sie so vor dem Verhungern bewahrt und wie ihr ihre Güte dann später zunächst mit feindseeligen und gierigen Blicken gedankt wird).
Sie wird dann schließlich auf den Namen Rebecca getauft und in ein typisches englisches Kleid gesteckt. Ziemlich traurig, weil man im Kontrast zum Anfang des Films sieht, wie sehr es sie einschränkt.
Ihr würdevoller Auftritt beim englischen König hat mir später dann sehr gut gefallen.

Für die Indianerprinzessin ist Kilcher ohne Frage die Idealbesetzung. Sie liefert eine großartige Leistung ab und ich hoffe, dass sich auch in Zukunft für sie Rollen finden werden. :)

Weniger überzeugend ist da leider Colin Farell in der Rolle des John Smith.
John Smith würde in der neuen Welt gerne ein unbeschwertes Leben in der Natur und voller Frieden beginnen. Diese Ideale findet er verkörpert in der Gestalt der Prinzessin.
Die Leidenschaft mit der Kilcher die Prinzessin auszustatten versteht nimmt John Smith zwar gerne an, wirkt dabei aber zumeist wie ein Stein.:( Es ist zwar zu erwähnen, dass John Smith die meiste Zeit über auf dem Standpunkt steht eine Beziehung zu der Prinzessin sei nicht wirklich möglich, doch trotzdem stört die fehlende Chemie irgendwie.
In den Szenen die nicht von diesem Problem betroffen sind, agiert Farell überzeugend, aber ohne zu glänzen.
Immerhin hat John Smith ein paar Szenen, wo er recht edel handeln darf: So z.B. wenn er es ablehnt die Prinzessin als Geisel zu benutzen.

Mit John Rolfe tritt später ein zweiter englischer Mann ins Leben der Prinzessin (hier bereits Rebecca). Rolfe macht mir insg. doch einen besseren Eindruck als John Smith. In jedem Fall hat er erheblich mehr Stil und scheint mir insg. auch ehrenhafter zu handeln.
Obwohl Christian Bale sich in dieser Rolle insg. etwas weniger profilieren kann als z.B. in "Batman Begins" ist sein Schauspiel wie (fast immer) ein Genuß und ich freue mich wirklich, dass seine Leinwandzeit vergleichbar mit der von Farell ist.
Aber auch John Rolfe ist bei weitem nicht der richtige Mann für die Prinzessin (zumal sie ihn wohl nicht wirklich liebt), zwar kann er er ihr erheblich besser zeigen, dass er sie liebt, als John Smith dies kann, jedoch versteht er sie nicht vollkommen (wie er auch selber erkennt).
In jedem Fall stimmt aber die Chemie zwischen Christian Bale und Q'Orianka Kilcher. :)

Letzlich wirkt es auf mich so, dass auch die Indianerprinzessin ein Opfer des englischen Kolonialismus ist und es besser für sie gewesen wäre, wenn sie John Smith und den Engländern niemals begegnet wäre.
Insg. muß ich also sagen, dass die Geschichte sehr traurig ist.

Ansonsten treten noch eine Menge anderer guter Schauspieler in zumeist sehr kleinen Rollen auf. Christopher Plummer überzeugt in seiner kleinen Rolle als Captain Newport, selbiges gilt wie gewohnt für David Thewlis obwohl er höchstens drei Szenen hat.
Ich habe mich vor allem gefreut August Schellenberg mal wieder in einer Rolle zu sehen.
Einige Rollen sind so dermaßen winzig, dass es kaum auffällt, wer da eigentlich spielt. Dass König James z.B. von Johnathan Pryce gespielt wird, wird im Kino kaum auffallen.

Positiv hervorzuheben ist noch das gesammte Design des Filmes. Alles wirkt wie echt, - besonders die Schiffe könnten kaum besser aussehen.
Aufgrund des fehlenden Glanzes kann man hier wirklich das Gefühl bekommen, dass es so gewesen sein könnte.
Alles macht also einen sehr glaubwürdigen und realistischen Eindruck. :)

Fazit:
Die meisten Filme erzählen ihre Geschichte weniger schwergängig, Freunde der seichten Unterhaltung seien also gewarnt.
Allen anderen sei dieses fazinierende Filmkunstwerk, dass vor allem durch seine grandiose Bildsprache besticht, aber wärmstens empfohlen. :)
 
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