Fondor

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Der sich kurzzeitig kreuzende Blick zwischen der Adeligen und dem Gouverneur von Dubrillion ließ Alaine erkennen, dass es durchaus ein Interesse an ihrer Person gab, wenn dieses bisher auch nicht so groß gewesen war. Nicht das sie es störte, zumal sie ohnehin wusste, dass sie etwas ausstrahlte was viele eher einschüchtert und was die anwesenden Sith anging, keiner von ihnen schien es zu wagen sie anzusprechen. Etwas, das ihr durchaus gefiel, zumal sie keinerlei Interesse an dem Fußvolk eines Imperators hatte, der in ihren Augen verächtlich war. Doch jenes Fußvolk war nicht mehr wert als Bauern, die alle taten um ihrem Herrn zu gefallen und sogar den Boden küssen würden nur um irgendwie in seine Gunst zu erlangen. Es hatte eine Zeit gegeben, da war sie ebenso naive und töricht gewesen, doch jene waren längst vorbei! Die Wahrheit zu erkennen war etwas, was man bei Subjekten wie den Sith zerstörte. Was sollte de Imperator auch mit Persönlichkeiten!? Sie würden ihm nur gefährlich werden. Weitaus effektiver war es da, sich einer Horde von Speichelleckern und Lakaien heranzuzüchten. Hin und wieder fragte sich Alaine, was geschehen würde, wenn dieses minderwertige Pack die Augen geöffnet bekam und die Wahrheit sehen würde. Doch dies würde ihr ebenso minderwertiger Imperator zu verhindern wissen. In diesem Punkt waren die oberen der Sith doch recht gut. Seine Fesseln zu sprengen war etwas, was nur sehr wenige schafften und Alaine war froh in dieser Hinsicht frei zu sein. Umso glücklicher war sie, dass High Lord Lamere sie auf andere Gedanke brachte und im Einzelnen einige Punkte bezüglich der Regatta mit ihr durchsprach. Immerhin wollte der Tapani glänzen und Alaine konnte die sogar nachvollziehen. Stephan Lamere besaß durchaus ein vereinnahmendes Wesen und seiner Wirkung auf Frauen war er sich nur all zu bewusst. Ihr war klar, dass er fasziniert von ihr war und wenn sie ihn richtig einschätzte ging es ihm nicht allein um ihr Äußeres. Zwar hatte Alaine die Gästeliste Studiert und die Häuser der Tapani, dennoch konnte sie nicht alles wissen und vor allem konnte sie nicht sagen, was in Lameres Kopf gänzlich vor sich ging. Da sie kein Interesse hatte ihre Machtfähigkeiten zu gebrauchen – dies hätte bedeutet sich zu erkennen zu geben – beschränkte sie sich darauf seine Körpersprache zu lesen

Lamere sprach gerade davon, dass er das passende Flugobjekt stellen würde und ebenso daran interessiert sie, sich um die Besatzung zu kümmern. Wahrscheinlich nicht ohne irgendwelche Hintergedanken, wie Alaine vermutete. Sie wusste, dass er Geldprobleme hatte und wahrscheinlich würde er versuchen sie auf die eine oder andere Weise für sich zu gewinnen. Allerdings ließ er sich damit Zeit. Wahrscheinlich wollte er sehen wohin ihre „Beziehung“ führen würde. Alaine musste zugeben, dass sie durchaus neugierig war was er versuchen würd. Dabei kamen ihre mehrere Möglichkeiten in den Sinn und jede von ihnen konnte durchaus zutreffend sein. Wie einfach wäre es doch gewesen mithilfe der Macht zu versuchen etwas heraus zu finden. Doch dies hätte bedeutet sich den anderen anwesenden Sith zu offenbaren und ihre Macht zu zeigen, welche wie ein Leuchtfeuer, stark und mächtig erstrahle würde. Damit würde sie das Interesse der anderen auf sich ziehen und dies wollte sie bei weitem nicht. Alaine hatte sich geschworen kein Teil der Sith mehr zu sein. Auch wenn sie wusste, dass ihr die ewig anhängen würde und das es Situationen geben würde, bei denen sie ihre Fähigkeiten einsetzen musste, so würde sie hier keinen Anfang machen. Zumal es völlig unnötig war. Sie war geschickt genug auch so in Erfahrung zu bringen was Lamere von ihr erwartete und zudem war er ein Mann, denn man beeinflussen konnte indem man seine weiblichen reize einsetzte und von denen hatte sie mehr als nur genug. So führte sie der High Lord weiter durch den Saal, wobei sie vereinzelt Häppchen zu sich nahmen und sich unterhielten, ehe sich mit einem mal etwas verändert. Dies konnte sie ganz deutlich spüren und dafür brauchte sie ihre Machtfähigkeiten nicht einmal.

In einem Bruchteil von Sekunden schien die Luft sich elektrisch aufzuladen. Ein Prickeln lief über ihre Haut, ließ für Millisekunden ihre Nackenhaare in die Höhe fahren. Ihre leuchtenden Smaragdgrünen Augen suchten nach der Ursache dieser Ladungen und wurden fündig. Alle in dem Saal starten wie gebannt auf die Neuankömmlinge der Republik. Sie hatte der Gästeliste entnehmen können, dass Vertreter ihrer Art hier aufkreuzen würden. Dennoch war sie ein wenig überrascht darüber, dass sie tatsächlich gekommen waren. Die Frau unter ihnen war eine Senatorin, genau genommen stammte sie von Hapan. Einem Bereich in der Galaxie, über den man mitunter sehr negativ sprach. Besonders in letzter Zeit. Lamere reagierte relativ ungehalten darüber, bezeichnete jene als Verräter und Alaine schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Soweit Alaine wusste, ging es bei dem ganzen um die Schmach bei Corellia. Das Imperium hatte das System an die Republik verloren und ebenso die Reste der „Force of Hope“ wie auch die Hapaner. Eine Schmach, die äußerst tief saß. Die Senatorin war in Begleitung zweier Militärofffiziere. Einer davon ein Twi’lek, der andere ein Kaminoaner. Die Namen vielen Alaine zwar ein, allerdings glitt just in diesem Augenblick Admiral Ravine die Bühne und begann das ganze Feierlich zu eröffnen – was Alaines Ansicht nach auch endlich Zeit wurde. Natürlich gegrüßte er sie alle zu diesem außergewöhnlichen Schauspiel, wobei die Adelige innerlich die Augen verdrehte. Die „Allegiance“ mochte ehrfurchtgebietend sein, vor allem weil sie das erste Schiff einer ganzen Reihe von Sternezerstörer der Allegiance-Klasse war, dennoch empfand sie das Ganze als zu hochgeputscht. Zumal Alaine der Name nur bedingt gefiel, nicht zuletzt, da er an den Imperator angelehnt war und ihrer Ansicht nach dies ein großer Fehler war. Weshalb sollte man ihn ehren? Was hatte er vollbracht? Oh natürlich, der Friedensvertrag von Umbara, welcher nicht mehr war als eine Farce. Die Dunkelheit würde irgendwann ans Licht kommen und dann würde sich das Imperium wünschen nicht so einen Tyrannen an der Macht gehabt zu haben. Insgeheim rümpfte sie die Nase darüber, beobachtete jedoch sowohl den Admiral wie auch den Rest der Gäste. Ravine konnte es sich nicht nehmen in seiner eher monotonen Stimme ein wenig Geschichte Preiszugeben und diesmal wusste Alaine sagen, dass sie von seiner Ansprache durchaus begeistert war. Er verstand es durchaus zu reden, auch wenn er an seiner Art noch würde arbeiten müssen. Eine offene die nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre, jedoch überzeugte und genau dies war etwas, was Alaine durchaus beeindruckte. Seine Faust schlug auf das Rednerpult, eher er fortfuhr und wie lauschte jeder seinen Worten. Sehr schöne Worte, schonungslos und dennoch zutreffend. Nur mit einem konnte Alaine ganz und gar nicht! Die Worte für Imperator Allegious teilte sie keinesfalls und würde dies auch nie tun.

Nach dieser geschwungenen Rede schien sich jeder wieder auf seine Gespräch zu konzentrieren und Alaine fiel auf, dass weitere Gäste eingetroffen waren, die sie durch die Repräsentanten der Republik nur am Rande wahrgenommen hatte, darunter eine gewisse Athena Toral, Gouverneurin von Muunilinst und Valkorion Disra, Gouverneur von Mustafar. Fast belustigt stellte Alaine fest, wie sich eine Schar löste und sofort die Gespräche mit den Abgesandten der Republik suchten.

„Es scheint als ob Senatorin Turima Belandri und ihre Begleiter in den Mittelpunkt des Interesses treten. Faszinierend zu sehen wie sie nun um sie herumscharwenzeln in der Hoffnung ihre Aufmerksamkeit zu erringen“, meinte Alaine an Lamere gewandt, welcher fast verächtlich die Lippen verzog.

„Was ich davon halte sollte ich besser nicht zum besten geben“, gab er zurück, wandte sich von dem Prozedere ab und blickte der überaus attraktiven Frau neben sich in die Augen.

„Vielleicht haben sie mit dieser Einstellung Recht, dennoch ist es erstaunlich wie schnell das Interesse wechseln kann. Wo man die Republik nach wie vor verachtet und sie am liebsten vernichtet sehen würde – gleich was sonst vorgespielt wird – so ist es nun umso amüsanter zu beobachten, dass man sich wie Speichellecker benimmt um Gunst zu erhalten. Eine Schar räudiger Hunde hätte es nicht besser machen können“, erklärte Alaine, wobei ihre Stimme belustigt klang.

Lamere musste über diese Worte schmunzeln. Diese Frau beeindruckte ihn von Sekunde zu Sekunde mehr.

„Vielleicht kommen wir in den Genuss eine interessanten Schauspieles, wer weiß“, meinte Stephan.

Die wäre durchaus möglich und würde diese langweilige Veranstaltung vielleicht mit etwas Leben füllen. Während Alaine die Gäste beobachtete, konnte sie sehen, dass Horatio mit Aldines Schwester sprach. Ebenso viel ihr auf, wie einer der Gesandten, ein Hapaner etwas in Belandris Ohr flüsterte und dabei den Gouverneur ansah. Dies weckte dann durchaus das Interesse der Adeligen. Hortio hatte sich nicht der Meute von Hunden angeschlossen und war auf die Senatorin losgestürmt. Hätte er dies getan, wäre sie auch sehr enttäuscht von ihm gewesen. Zwar vermutete sie, dass ein Gespräch mit ihr ihn auch reizte, aber er besaß wenigstens Courage und vor allem Disziplin und Demut genug zu warten. Also setzte sich Alaine mit ihrem Begleiter in Bewegung um die Sache noch besser beobachten zu können.

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[Fondor-System :||: Werftbasis Sieben :||: Saal] Athena Toral, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, andere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal

Trotz ihres Gespräches mit dem Lt. Governor von Mustafar hing Athena noch ihren eigenen Gedanken nach, die Aussage von Gordon Aaronson über die republikanischen Offiziere hielt sie noch immer in Bann. ‚Mich würde interessieren, wie wohl mein Cousin auf sie reagieren würde, immerhin war er bei Denon und Corellia auch mit dabei‘, dachte sie, als sie kurz an ihrem Glas nippte. Aber sie vermutete, dass es wohl einen Grund gab warum kein imperialer Veteran dieser Offensive hier vor Ort war – wollte man dadurch dieser Veranstaltung ein mögliches Konfliktpotential versagen? Athena schürzte nachdenklich die Lippen konnte und wollte aber sich keinen Reim darauf machen, denn die Überlegungen würde sie auf Wege führen, denen sie nicht folgen wollte. Sie lächelte höflich Moorvhis zu, als dieser ihre Frage beantwortete und gleichzeitig eine Gegenfrage stellte. Er erwähnte, dass der Abbau auf Mustafar immer noch beschwerlich war, doch genug Profit abwarf um rentabel zu sein – was durchaus logisch war, denn immerhin würde auf einem Planeten wie Mustafar sonst kein Bergbau betrieben werden noch würde man im Imperium einen Gouverneur diesem Planeten zuteilen. Die Tatsache, dass er wusste, dass sie die Tochter von Lortan Toral war, CEO von Toral Engineering machte die Sache interessant, hatte sie es doch hier mit einem gut informierten Gesprächspartner zu tun. Es galt vorsichtig herauszufinden ob dieser ein Problem damit hatte, dass sie Gouverneurin auf dem Planeten war, auf dem ihr Vater den Hauptsitz seines Unternehmens hatte. Sie war sich sicher, dass dies nicht unbemerkt geblieben war und sicherlich ihr einige Feinde geschaffen hatte. Sie musste nun wohl dafür sorgen, dass man ihr keine Bevorzugung gegenüber des Unternehmens ihres Vaters nachsagte, auch wenn dies schwer war, da es nur sehr wenige von Menschen geführte Unternehmen auf Muunilinst gab. „Nun, Toral Engineering versucht schon heute die Probleme von Morgen zu lösen, ich bin sicher, dass TE einige patente Lösungen in Reserve hat, die kurz davor sind auf den Markt geworfen zu werden.“ Sie hoffte, dass ihre Aussage ausweichend genug war. Sie hatte reichlich wenig Einblick in die Firmeninterna ihres Vaters, ob es seiner Paranoia geschuldet war, oder er sie damit schützen wollte, konnte sie nicht genau sagen, genauso wenig ob es ihr zum Vor- oder Nachteil gereichte. Erneut lächelte sie charmant, ehe die junge Bastionerin erneut zu sprechen begann: „Allerdings hat man Vater sich für einige Veranstaltungen, die nach dem Stapellauf stattfinden angekündigt, sollten dann auch noch anwesend sein, gibt es sicherlich reichlich Gelegenheit Informationen aus erster Hand zu erhalten“, sprach sie dann eine informelle Einladung aus, die ihr Gegenüber hoffentlich verstand. Auch wenn sie es nicht mochte, Dienstbote für ihren Vater zu spielen, so wusste sie doch, dass gute Geschäfte von TE der Wirtschaftskraft ihres Planeten nur nutzte. Allzu oft musste sie ihrem Vater in dieser Hinsicht nachgeben, da Vorteile für ihn, auch Vorteile für sie waren. Sie blickte wieder auf die Allegiance hinaus und fragte sich wie viel TE an diesem Schiff wohl verdient hatte.

„Ich bin gespannt, was für einen Eindruck der Programmpunkt auf unsere republikanischen Gäste machen wird“, versuchte sie nun wieder ein Gespräch mit allen Gruppenteilnehmern (Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis) zu etablieren.

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Fondor-System - Weltraum - Werftbasis 7 - Festsaal - Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Invida Parso, Valkorion Disra und weitere


Amüsanterweise kam zu ihrer ohnehin schon recht ordentlichen Gesprächsrunde noch eine junge Frau von der Presse dazu, welche sich als Colin Shendara von den Imperium News vorstellte. Sie platzte mehr oder weniger in ihr Gespräch und begann sofort dieses an sich zu reißen, was Turima überhaupt nicht gefiel.
Sie wollte doch ihren imperialen Gastgebern vorsichtig auf den Zahn fühlen. Mit einer neugierigen Journalistin wurde das nicht einfacher. Dennoch verwunderte es die hapanische Senatorin im Grunde nicht, dass die imperiale Propagandapresse mit von der Partie war und sie war sich auch bewusst, dass man sie hier letztlich auf die negativste Art und Weise darstellen würde. Allerdings war ihr dies von Anfang an klar gewesen. Sie mussten sich hier nicht gut verkaufen. Niemand erwartete auch nur entfernt, dass die Imperialen von der republikanischen Delegation beeindruckt waren. Diese Begegnung war ein vorsichtiges Beschnüffeln zweier bisheriger Erzfeinde, die sachte ein neues Kapitel in ihren Beziehungen aufschlugen. Nicht, dass die hapanische Senatorin wirklich daran glaubte, dass der Friede dauerhaft würde bestehen können. Sie war viel mehr dafür, dass die Neue Republik die Friedenszeiten nutzte, um endlich den Virus auf Coruscant loszuwerden und sich gleichzeitig darauf vorzubereiten, wenn die Kämpfe irgendwann erneut ausbrechen und die beiden Erzfeinde wieder in den Krieg ziehen würden. Dennoch galt es sich hier freundlich und professionell zu zeigen. Daher nickte die stolze Hapanerin der neugierigen Journalistin kurz mit einem dünnen Lächeln zu.

Was Turima jedoch nicht erwartet hatte war, dass der bisher eigentlich recht schweigsame Kamino auf die Fragen von Colin einging und dies sogar überhaupt geschickt. Aber ihr war zuvor auf berichtet worden, dass Captain Joya No wusste, was er tat. Die republikanische Delegation umfasste ja bewusst zwei hochdekorierte militärische Anführer aus wichtigen Schlachten gegen das Imperium. Die Senatorin konnte allerdings nur hoffen, dass der hochgewachsene Kamino auf dem diplomatischen Parkett ähnlich kompetent war. Aber was sie bisher hörte, stimmte sie optimistisch.

Von den zuvor angesprochenen Gesprächspartnern der Hapanerin antwortete die junge Sith als Erste. Die Gesandte von Graf Sturn erwies sich auch als überaus geschickt, was die Wahl ihrer Worte betraf. Diese Invida gab sich alle Mühe Gemeinsamkeiten herauszustellen und schaffte es sogar gemeinsame Feind anzuführen, gegen welche sich die neuerdings im Frieden befindlichen Nationen quasi vereinen konnten. Ein durchsichtiges Manöver, aber dennoch nicht uninteressant, da es so gar nicht dem Klischee der aggressiven, blutrünstigen Sith entsprach. Gouverneur Vayliuar von Borosk unterstützte ihre Worte.


"Ich denke auch, dass das Schaffen von Vertrauen zwischen der Republik und dem Imperium ein langwieriger Prozess in Zeiten des Friedens darstellt, dem längst nicht alle bereit sind zu folgen. Es ist zudem faszinierend, dass Ihr Herr den Wert der Diplomatie so verinnerlicht hat, Frau Parso. Aber sehen Sie sich doch in diesem Saal um. Den Blicken nach, die wir hier zugeworfen bekommen, wünscht uns die überwältigen Mehrheit aller Anwesenden nichts Gutes. Sehen Sie denn auch Möglichkeiten die hier versammelten Persönlichkeiten zu einem offeneren und freundlicheren Umgang der Republik zu bewegen? Darin liegt die wahre Macht der Diplomatie. So mächtig die Allegiance auch sein mag, Einschüchterung und Furcht ist kein Ersatz für Überzeugungen und solange Sie nicht daran etwas ändern, wird der Wunsch Ihres Herrn nach offenen Kanälen zur Republik nur ein frommer Wunsch bleiben."


Nicht, dass die Hapanerin wirklich daran glaubte, dass hier jemand mit Einfluss wirklich ein Interesse daran hegte, die diplomatischen Beziehungen zur Republik zu verbessern. Aber allein, dass eine Sith dies laut aussprach war vielleicht für den einen oder anderen ein Denkanstoß, vor allem da ja eine Pressefrau mit Holokameramann anwesend war, die gewiss alles aufzeichnete. Allerdings war der Hapanerin noch eine Aussage in den Worten des Gouverneurs aufgefallen, welche sie aufhorchen ließen.


"Aber Gouverneur Vayliuar, Sie sprachen zuvor von einigen Unruhen, welche dem Imperium zu schaffen machen. Dies klingt sehr danach, dass die Yevethaner nicht die Einzigen wären, welche das Imperium bedrängen. Welche weiteren Krisen sehen Sie als derart beunruhigend für den normalen, imperialen Bürger, dass dieser einer derartigen Machtdemonstration wie dem Stapellauf der Allegiance bedarf?",


fragte Turima nach als Vayliuar sie nach Hapan befragte. Solche Worte aus dem Mund eines Gouverneurs konnte aufschlussreich für sie werden.


"Das Hapan Konsortium profitiert außerordentlich vom Handel mit der Republik. Daher kann ich Ihren Wunsch, die Gelegenheit zu nutzen durchaus nachvollziehen. Aber was genau beeindruckt Sie als Imperialen denn so an meiner Heimat?"


Leicht skeptisch musterte sie den lächelnden Politiker. Es war in der Diplomatie ja nicht ungewöhnlich oberflächliche Komplimente auszusprechen und so schätzte sie den Imperialen mittlerweile auch ein. Dennoch wollte sie nur zu gern hören, was ein imperialer Gouverneur aus einer männlich dominierten Kultur so alles Positives am weiblich dominierten Hapan herausstellen würde. Gouverneur Disra hingegen gab sich von ihren Gesprächspartnern am distanziertesten. Der schwarzhaarige, geringfügig größere Mensch beantwortete Turimas Fragen eher vorsichtig und hielt sich bedeckt. Überzeugung vom Vorgehen des Imperiums klang definitiv anders. Was sie jedoch interessant fand war, dass Disra nach eigener Aussage erst in Friedenszeiten Gouverneur geworden war. Allzu lange konnte er damit noch nicht im Amt sein und er gab sich auch Mühe zu betonen, wie bedeutsam dieser Frieden für sie war. Salbungsvolle Worte, aber glauben konnte ihm die Hapanerin nicht.


"Aber sagen Sie mir, Gouverneur Disra, haben Sie schon Auswirkungen des Friedens zwischen dem Imperium und der Republik feststellen können? Sie sprachen zuvor von Innovationen durch die Fertigstellung der Allegiance. Aber solche gibt es doch hoffentlich nicht nur auf dem militärischen Sektor. Die imperiale Wirtschaft und damit auch die einfachen Bürger müssen doch vom bereits Jahrzehnte andauernden Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein oder sehe ich das falsch?",


bohrte die Hapanerin nach, ohne unhöflich zu werden, indem sie ihn nicht auf seinen fehlenden Enthusiasmus bezüglich des Stapellaufs ansprach. Aber sie konnte genug zwischen den Zeilen lesen.


Fondor-System - Weltraum - Werftbasis 7 - Festsaal - Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Invida Parso, Valkorion Disra und weitere

Ich hoff ich hab nix übersehen bzw. vergessen, aber ihr schreibt in Summe einfach zu viel, um auf jedes einzelne Detail einzugehen... :D
 
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Colin Shendara setzte die Befragung des Kaminoaners unbeirrt fort: Ihr Wissensdurst schien unbegrenzt, sicherlich keine schlechte Eigenschaft in ihrer Branche. Joya No antwortete bereitwillig, ohne jedoch die nötige Vorsicht zu vernachlässigen. Manche der Fragen betrafen Themen, zu denen er wenig wusste oder über die er nicht frei sprechen wollte oder konnte. In diese Kategorie fiel die Frage, ob die Neue Republik über Schiffe verfügte, die mit der Allegiance vergleichbar waren.

»In unserem Verband ist kein Schiff dieser Größenordnung. Commodore Vens Flaggschiff Prometheus ist ein Calamari-Sternkreuzer vom Typ MC90 und eher mit einem Sternzerstörer der Imperial-Klasse vergleichbar, während meine Bright Giant ähnlich groß, aber weniger stark bewaffnet ist. Es handelt sich um einen sullistanischen Kreuzer der Dauntless-Klasse. Aber die Republik besitzt in der Tat auch größere Schiffstypen. Ein zweieinhalb Kilometer langer Sternkreuzer der MC102-Klasse ist unter anderem in der Schlacht von Corellia mit großem Erfolg zum Einsatz gekommen. Und es ist nicht lange her, dass ich dem Stapellauf der Viscount beiwohnen durfte, die Mon Calamaris Antwort auf die imperialen Supersternzerstörer darstellt. Einen genauen Vergleich zur Allegiance kann ich leider nicht anstellen, da ich mit deren Leistungsspezifikationen nicht vertraut bin. Und natürlich unterliegen auch Details zu Bewaffnung und Ausstattung unserer Kriegsschiffe der Geheimhaltung. Ich bitte um Verständnis, dass ich detailliertere Fragen dazu nicht beantworten werde.«

Es wunderte ihn nicht, dass die Existenz der Reef of Resistance und der Viscount der Reporterin nicht bekannt war. Sicherlich hatte sie vor der Teilnahme an einer solchen Veranstaltung ein paar Nachforschungen zu militärischen Themen angestellt, aber Informationen waren im Imperium nicht so frei verfügbar wie in der Republik, wo manchmal leider sogar brisante militärische Geheimnisse irgendwie an die Medien gelangten. Vermutlich hatte das imperiale Oberkommando Informationen über neue waffentechnische Errungenschaften des Feindes absichtlich zurückgehalten, um zu verhindern, dass die Bevölkerung Zweifel an der Überlegenheit ihrer eigenen Streitkräfte bekam. Es gefiel ihm, auf diese Weise dazu beitragen zu können, dass solches Wissen an der Zensur der Militärbehörden vorbei und in die Hände einer jungen Journalistin gelangte. Sie hätte sicherlich keine Akkreditierung zu diesem Event bekommen, wenn sie nicht linientreu wäre, aber wer wusste schon, was sie irgendwann mit diesen Informationen anfangen würde.

Nachdem sie noch ein wenig von der Schönheit ihrer Heimatwelt Thyferra geschwärmt hatte, ging die Reporterin näher auf Joya Nos Teilnahme an der Reliant-Verhandlung ein. Auch hier gab es einige Details, die der Geheimhaltung unterlagen, zum Beispiel wie die erste Kontaktaufnahme zwischen den beiden Kriegsgegnern zustande gekommen war; auch No war nicht darüber informiert, von wem die Initiative ausgegangen war und ob es im Vorfeld bereits geheime Unterredungen gegeben hatte. Aber die Beschlüsse des Waffenstillstandsvertrages und seine Unterzeichner waren kein Geheimnis, zumindest nicht in der Republik.

»Die Verhandlungen dauerten nur wenige Stunden und verliefen recht unkompliziert«, antwortete er wahrheitsgemäß. »Der Sondergesandte des Imperators war ein Mensch mit dem Namen Acini Ed. Er unterbreitete der Neuen Republik in Allegious' Namen das Angebot für einen Waffenstillstand; wie Sie wissen war das kurz nach unseren Siegen bei Denon und Corellia. Die Inhalte des Vertrages sind Ihnen sicherlich bekannt: Die Einstellung der Kampfhandlungen, Übergabe mehrerer Welten entlang des Corellian Run unter die Kontrolle der Neuen Republik, und Umbara wurde als neutraler Austragungsort für die Friedensgespräche bestimmt. Commander Jhassa, der Befehlshaber der Reliant, und ich fungierten als Vertreter der Neuen Republik, waren allerdings nicht mit eigenen Verhandlungsvollmachten ausgestattet, sondern agierten unter Rücksprache mit Admiral Altmin und dem KSNR und unterzeichneten den Waffenstillstand in dessen Namen.«

Aber es war unter anderem seine Unterschrift unter dem Vertragsdokument; ein Umstand, den er nicht extra betonte, der ihn aber mit Stolz erfüllte, wann immer er daran dachte. Auch die Tatsache, dass er trotz des Abkommens später noch in bewaffnete Auseinandersetzungen mit imperialen Schiffen verwickelt worden war, zog höchstens den Vertrag selbst in Zweifel, nicht aber Joyas Beteiligung an diesem historisch einzigartigen Ereignis.

Nun fragte Colin Shendara weiter, für welche seiner ehemaligen Widersacher er Respekt empfand. Er hatte gesagt, dass das bei manchen der Fall war, und sie wollte es nun genau wissen.


»Ich halte die Frage nicht für unangemessen, aber die Antwort wäre es vielleicht«, sagte er. »Ich kenne auch keinen der imperialen Befehlshaber und Soldaten, gegen die ich gekämpft habe, persönlich, so dass ich mir ein abschließendes Urteil über ihren Charakter erlauben dürfte. Zudem dürfte klar sein, dass ich als Offizier der Neuen Republik die politischen Ansichten nicht teile, für die diese Leute in den Krieg gezogen sind. Doch die strategischen und taktischen Fähigkeiten vieler imperialer Offiziere muss und kann ich auch als Gegner anerkennen.«

Er machte allerdings keine Anstalten, Namen zu nennen. Er war mit Lob gegenüber den Gastgebern ebenso vorsichtig wie mit Kritik, denn sich anbiedern wollte er noch weniger, als sie zu verärgern. Zumal Sympathiebekundungen gegenüber dem imperialen Militärapparat auch seiner Karriere erheblichen Schaden zufügen konnte. Ganz abgesehen davon, dass es auch zuhause Bevölkerungsgruppen, Parteien und Medien gab, die nur darauf warteten, dass die republikanische Gesandtschaft ihre Vorurteile befeuerte, indem sie etwas tat, das sich als Kniefall vor dem Imperium auslegen ließ. Sie wurden aus vielerlei Richtungen mit großem Misstrauen beobachtet.


»Mir ist nichts über gemeinsame Manöver oder dergleichen bekannt«, sagte der Captain, als Shendara glücklicherweise zum nächsten Thema überging und ihn weiter zur militärischen Kooperation befragte. »Ich bin ebenso gespannt wie Sie, wie sich das Verhältnis zwischen unseren Staaten in Zukunft entwickeln wird.«

Und nun kam etwas, womit er nicht gerechnet hatte, obwohl er eigentlich darauf vorbereitet sein müsste: Die nächsten Fragen bezogen sich auf seine persönlichen Hintergründe. Die Reporterin wollte etwas über seine familiären Verhältnisse wissen; wie er zu seiner Familie stand, ob er selbst Frau und Kinder hatte. Das waren Dinge, über die er normalerweise gar nicht sprach, denn er ließ niemanden nahe genug an sich heran, um persönliche Themen zu erörtern. Davon abgesehen, dass diese Fakten in seinen Personalakten standen, gingen sie niemanden etwas an. Und nun sollte er Details seines Privatlebens gleich einem Millionen- oder Milliardenpublikum preisgeben? Das missfiel ihm sehr, und vielleicht ging zum ersten Mal in dem gesamten Interview eine signifikante Veränderung in seinem Gesichtsausdruck vor, als er die hohe Stirn runzelte und die stark geschungenen Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpresste. Er erlangte jedoch schnell die Kontrolle zurück und stellte wieder die ernste, professionell distanzierte Miene zur Schau. Obwohl es ihm nicht behagte, beantwortete er die Fragen der Reporterin, in der Hoffnung (aber keinesfalls dem Glauben), dass sie es damit gut sein ließ und nicht tiefer in die Materie eindrang.

»Meine Familie ist von dem Frieden nicht direkt betroffen, denn meine Heimatwelt Kamino ist weder Teil der Neuen Republik noch des Galaktischen Imperiums und war nicht in den Krieg verwickelt. Ich habe den Planeten vor längerer Zeit verlassen und kaum noch Verbindungen dorthin; mein Lebensmittelpunkt ist die Republik und ich betrachte mein Schiff als mein Zuhause. Eine Partnerin und eigene Nachkommen habe ich nicht und derzeit auch keine Absicht, etwas daran zu ändern. In diesem Lebensabschnitt stellt mein Dienst bei der Flotte meine wichtigste Priorität dar.«

[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal] Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Invidia Parso, Colin Shendara. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Athena Toral und weitere
 
Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin Prada und Aren Vayliuar, etwas abseits Saphenus, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)


Mit dem edlen Weinglas in seiner rechten Hand hörte der Gouverneur seinem Kollegen aufmerksam zu, seine kalten Augen schienen dabei für einen kurzen Moment in nostalgischem Schwelgen zu erhellen. Die ersten Wochen und Monate im Amt eines Gouverneurs hatten es in der Tat in sich, man vermochte es sich nur schwer vorzustellen, wie schwer es tatsächlich war, sich in ein solches Amt einzuleben, eine effiziente Verwaltung zu installieren und vor allem den eigenen Anforderungen gerecht zu werden, die anfänglich nicht selten gebremst wurden. Doch waren es rückblickend diese Herausforderungen, die Agustin so sehr genossen hatte, an denen er stetig gewachsen ist. Vayliuar war ohne Zweifel ein Mann von gleichem Schlag, dafür sprach so einiges. Alleine die Tatsache, dass er schon kurz nach seinem Eintritt ins Amt des Gouverneurs von Borosk Dubrillion besuchte und eine Partnerschaft mit Agustin in die Wege leitete, sprach für den scharfen und zuweilen auch unkonventionellen Verstand des erfolgreichen Verwalters und Geschäftsmanns. Dubrillion war schließlich nicht unbedingt der erste Gedanke des durchschnittlichen Verwalters, wenn es um bilaterale Allianzen im Imperium ging, sondern eher Muunlist mit seinen investierenden Banken oder Bastion mit seiner zentralistischen Stellung als Thronwelt. Der Gouverneur von Borosk entschied sich für einen Weg, den vor ihm bisher niemand beschritten hatte und der Erfolg gab ihm Recht. Anerkennend nickte Agustin, als Vayliuar ein paar Einzelheiten seines prall gefüllten Terminplanes preisgab.


"Ich wollte Ihnen ohnehin noch meine Glückwünsche bezüglich Ihres außerordentlichen wirtschaftlichen Schachzuges auf Nirauan aussprechen, gut das Sie es erwähnen."


Er warf Aren ein leichtes Lächeln zu und nippte am teuren Rotwein. Eigentlich verabscheute er den Geschmack von Wein, doch in diesem Fall bot sich der Kellner an, um Aren vom Rest der ursprünglichen Gesprächsgruppe zu separieren. Auf seine außerordentlich positiven Nachrichten reagierte Vayliuar - wie erwartet - mit offensichtlichem Wohlwollen. Bei seinen letzten Worten musste sich Agustin ein leichtes Schmunzeln verkneifen, schließlich war es eigentlich ein offenes Geheimnis, dass er nach seiner Rückkehr bei einem Treffen mit Moff Klaasen von seiner Beförderung erfahren würde. Ein offenes Geheimnis, von dem Leute Bescheid wussten, die sich an einer Hand abzählen ließen. Politik eben. Sorgen machen brauchte sich Aren jedenfalls nicht, den das Vermächtnis des kaltblütigen Gouverneurs würde auch nach dessen Beförderung durch seinen Nachfolger Frank Clanton bestehen bleiben, alles andere wäre natürlich auch gänzlich unakzeptabel gewesen. Die beiden Männer stießen nach den von Vayliuar in dessen gewohnter Manier ausgesprochen schmeichelhaften Worten an.


"Auf unsere Allianz, den wahrhaftigen Beginn eines neuen Zeitalters."


Pflichtete ihm Agustin bei und kam nicht umhin, ein weiteren Schluck des verhassten alkoholischen Getränkes zu nehmen. Zufrieden schritt er Seite an Seite mit seinem Kollegen zurück zu ihrer Gesprächsrunde und erwiderte das Lächeln von Miss Parso. Die junge Frau überschätzte ihre Position immens, grenzenlose Arroganz hinter der hübschen Fassade einer unausgebildeten Sith und der Vormundschaft eines tatsächlich gleichwertigen Mannes in Gestalt ihres Herren, den Agustin zu gerne persönlich kennen lernen wollte, was durch die Verbindung mit Saphenus gar nicht einmal so weit hergeholt erschien. Doch zunächst galt es, eine Bedrohung auszuschalten, um gewisse Missverständnisse im Interesse aller Beteiligten aus dem Wege zu räumen. Agustin versteifte seine stattliche Körperhaltung etwas, als die republikanische Delegation angekündigt wurde und die bunte Truppe bestehend aus mehreren Nichtmenschen und einer Frau den Saal betrat. Der Gouverneur wölbte unmerklich seine rechte Augenbraue und warf einen vielsagenden Blick in Richtung von Saphenus, der neben Reav und Miss Parso stand. So weit war es also gekommen; der Feind stolzierte ohne Furcht, ohne Bedenken ins Maul der augenscheinlich handzahmen Bestie und demonstrierte damit eindrucksvoll, welche Partei vom Friedensvertrag von Umbara tatsächlich profitierte. Es waren offen zur Schau getragene Schwächen wie diese, die das Imperium nicht nur äußerlich sondern auch innerlich schwach erscheinen ließen. Innere Unruhen waren das Resultat und der berechnende Verwalter meinte die Gewissheit über diesen Zustand geradezu aus den Gesichtern der einzelnen Mitglieder der Delegation herauslesen zu können, auch wenn er die nichtmenschlichen Mimiken kaum präzise zu deuten vermochte. Diese Narren spielten mit dem Feuer, den niemand zweifelte daran, dass das Imperium sich nach der notwendigen internen Säuberung wie ein Phönix aus der Asche erheben würde. Gemeinsam mit Saphenus hatte Agustin schon oft darüber gesprochen, die Neue Republik, ihren korrupten Senat und nicht zuletzt den heuchlerischen Jedi-Orden noch in ihrem eigenen Blut ersaufen zu sehen und genau diese gegensätzliche Gewissheit ließ Agustin kurz auflächeln.


"Ein bedauernswertes Schauspiel."


Meinte er leise in Richtung des Zabrak, als der einzigen Frau der Delegation (Turima Belandri) auch noch Blumen überreicht wurden. Wie tief war das galaktische Imperium nur gesunken, das einst noch Furcht und Tod seinen Feinden beschwor? Die bemühte Rede von Admiral Ravine ließ ihn dabei völlig kalt, angesichts der Tatsache, dass der Feind hier und jetzt und zu diesem Anlass mit erhobenem Haupte unter ihnen weilte, schien sie auch völlig deplatziert und realitätsfern.


"Mitreißend, in der Tat."


Stimmte der Gouverneur der Jüngerin zu und schloss sich dem allgemeinem Applaus an. Nach und nach machten sich immer mehrere Gäste auf die Delegation zu begrüßen, darunter auch Aren Vayliuar, der in dieser Hinsicht sein Schauspiel als charmanter Liebling der Öffentlichkeit etwas zu weit trieb. Nicht wenige Gäste wandten sich allerdings von der Delegation ab, tuschelten und stellten ihre Abneigung damit offen zur Schau. Abschätzig musterte Agustin das Schauspiel, er stand neben Saphenus weit weg vom hochaktuellen Geschehen. Ein Bild, welches die Chroniken der galaktischen Historie eines Tages als lauernde Haltung vor dem gewaltigen Sturm interpretieren würden. Miss Parso schloss sich dem Gouverneur von Borosk an, allerdings nicht ohne dabei noch eine Weisheit ihres Herren auszusprechen. Agustin sah den beiden kurz nach, während sich das Geschehen um sie herum allmählich wieder beruhigte.


"Ich erhoffe mir so einiges davon, Lord Sturn persönlich zu treffen und kann dabei hoffentlich auf Eure Unterstützung zählen, Lord Saphenus. Doch zuvor müssen wir dieser vorlauten Schlange die Zähne ziehen."


Wandte er sich leise an den Sith und ließ ein kaltes, bedrohliches Lächeln folgen. Dabei forderte er seinen Partner indirekt auf, seinen versprochenen Teil innerhalb ihrer Allianz zu erfüllen, was Agustin seinerseits bereits mehrmals tat. Das bedeutete zum einen, die Verbindung herzustellen, aber auch bei Miss Parso behilflich zu sein. Dann trat plötzlich eine ihm unbekannte Person an ihn heran: eine attraktive, uniformierte Dame jungen Alters, ihren Abzeichen zufolge Pilotin der imperialen Flotte. Sie blickte selbstbewusst aber bestimmt zum mit hinter dem Rücken verschränkten Armen stehenden Verwalter und für einen kurzen Augenblick kreuzten sich die eisigen Augen beider Personen. Der Gouverneur blickte emotionslos hinunter zu dieser Frau, die offensichtlich nicht davor zurückschreckte, einen Mann seines Rufes unverfroren aufzusuchen und anzusprechen. Noch konnte er es sich nicht erklären, doch strahlte sie eine gewisse kühle Abgeklärtheit und Standhaftigkeit aus, die ihn beinahe schon beeindruckte. Dann endlich begann sie sich zu erklären und mit glasklarer Stimme, nicht zu laut und nicht zu leise gesprochen, stellte sie sich als Flight Officer Myra Juran vor und machte keine großen Umschweife, ihre Anerkennung und die ihres Vaters für Agustins erfolgreiche Beendigung der dubrillianischen Rebellion auszusprechen. Noch immer kalt auf die junge Dame hinabblickend, erwiderte er die höflichen Worte mit einem knappen Nicken. Der Name war ihm nicht mehr geläufig, doch ohne Zweifel musste ihr Vater ein erfolgreicher Geschäftsmann sein, wenn er als Lieferant bei der PAD in Betracht gezogen wurde, ein Geschäft, um das mehrere größere imperiale Unternehmen gerungen haben. Selbstsicher streckte sie ihm nach den Worten die Hand entgegen. Sicher umschloss er die zarten Finger der attraktiven Frau und küsste sie sanft, eine Gepflogenheit, die er eher nach Möglichkeit gerne vermieden hätte.


"Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Flight Officer Juran und herzlichen Dank für die anerkennenden Worte. Ein Mann erfüllt solange seine Pflicht, bis er dafür Anerkennung und Applaus erhält. Dann wächst die Pflicht zur Bestimmung."


Wieder trafen sich die kalten Augen beider Personen.


"In der Tat erinnere ich mich an unseren Versorgungsengpass zu Ende des Vormarsches im Süden Dubrillions. Ich möchte mich herzlich für die Bereitschaft Ihres Vaters bedanken."


Kurz musterte der Gouverneur die Pilotin, ehe er fortfuhr:


"Ich möchte Ihnen Lord Saphenus vorstellen, Gouverneur von Korriban und Krieger im Orden der Sith."


Gespannt wartete Agustin ab, ob Miss Juran auch dem Zabrak ihre Hand entgegenhalten würde. Er rechnete nicht damit; sie stammte offenbar aus hohem Hause, ihr sicheres Auftreten ließ darauf zurück schließen, dass ihr das Gefühl der Überlegenheit förmlich anerzogen war. Vielleicht flatterten der kühl auftretenden Frau im Antlitz eines wahrhaftigen Sith auch die Nerven, noch konnte Agustin die junge Pilotin nur schwer einschätzen.


"Sie sind ein fester Bestandteil des Manövers am heutigen Abend?"


Verlagerte er das Gespräch nun auf die Pilotin. Vielleicht kränkte er sie mit dieser Frage, falls dem nicht so wahr und Myra Juran keine wichtige Rolle am heutigen Abend spielte, allerdings nahm er das gerne in Kauf, um aus der kühl auftretenden Dame schlauer zu werden.




Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)







 
Fondor-System, Fondor, Werftbasis 7, Saal: republik. Delegation: Kommandant Joya No, Kommandant Navara Ven, Senatorin Turima Belandri, Politiker Celdarion Charákas und die Imperialen: Colin Shendara von der Presse, Gouverneur Valkorion, Gouverneur Disra, Invida Parso-Assistentin von Graf Sturn(Sithlord)


Wie es aussah, gab es bisher kein Schiff in der Größenordnung der Allegiance in der Republik. Allerdings konnte No keine genauen Vergleiche ziehen. Dazu fehlten ihm Daten und Fakten. Er verglich das Schiff dennoch mit einigen und was er dazu zu sagen hatte, klang enorm professionell, doch Colin hatte davon keine Ahnung. Beispielsweise hatte sie noch nie von einer Viscount gehört! Er schloss, das er mehr dazu nicht sagen durfte, auch wenn Colin fand, das das schon recht viel war, und er berief sich dabei auf die Geheimhaltung. Und was zum Henker war ein sullistanischer Kreuzer der Dauntless-Klasse? Nun, sie hatte alles aufgenommen! Sollten die in der Redaktion doch etwas daraus machen! Hoffentlich hatte sie ihn nicht fragend oder blöd dabei angeschaut!? Sie nickte, als wenn sie alles verstanden hätte und kam zum nächsten Punkt.

Die Verhandlungen verliefen wohl kurz und unkompliziert. Er nannte den Namen des Vertreters des Imperators. Ach ja! Sie erinnerte sich! Vermutlich war das eine blöde Frage gewesen?! Die in der Redaktion würden wohl mit dem Kopf schütteln oder sie dafür auslachen! Er betonte, dass es nach den Siegen der Republikaner auf Denon und Corellia geschah und sie das ja sicher wüsste. Tat sie das? Jetzt, wo er es sagte, joah! Dunkel erinnerte sie sich! Sie merkte, wie schlecht sie auf dem Gebiet war, auf dem sie jetzt versuchte nicht auszurutschen! Ins Schlittern kam sie ganz schön! Die Inhalte des Vertrages sollten ihr auch bekannt sein! Nun, zu der Zeit, als das vonstatten ging, beschäftigte sie sich eher damit, wer mit wem ins Bett stieg und obendrein reich und berühmt war und was die aktuellsten Lipgloss Farben und was in Sachen Mode, Musik und Film angesagt war! Doch das konnte er nicht wissen!? Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, nicht dümmlich zu gucken oder so! Es gab wohl verdammt viel, was sie alles nicht wusste! Er war aber so frei und zählte alles nochmal auf! Sie hörte genau zu. Dann stellte sich heraus, dass er doch ein wenig mehr dazu beigetragen hatte, nämlich seine Unterschrift unter den Waffenstillstand gab.


“Immerhin steht Eure Unterschrift unter diesem wichtigen Vertrag auf diesem Dokument!”

Was tat es schon, dass er kein Verhandlungsbevollmächtigter war!

“Es wird wohl irgendwann in einem Museum zu bestaunen sein! In einer Vitrine hinter Glas!”

Sie lächelte wohlwollend. Sie hatte kurz den Eindruck, als wenn sie Stolz auf seinem Gesicht ablesen konnte. Aber, er hatte sich dermaßen gut im Griff!

Ihre nächste Frage hielt er nicht für unangemessen. Nun, wie dem auch sei, zumindest blieb er höflich, fand Colin! Allerdings ruderte er stark zurück, blieb wage, nannte weder Namen, noch wurde er direkt. Er meinte nur, dass er taktisch und strategisch einige seiner Gegner schätzen würde. Schade!

“Ich hätte mir jetzt wirklich einen Namen gewünscht!”,

gab sie ihm ehrlich und enttäuscht zu verstehen.

Doch sie beließ es dabei und ging rasch zum nächsten Thema über. Nun, über zukünftige Zusammenarbeit war schnell alles gesagt, denn noch steckte alles in den Kinderschuhen.

Doch dann betrat Colin geübtes Terrain! Sie fragte ihn nach seiner Familie! Es war ihm nicht recht, dass sah sie schnell. Er verzog missmutig sein Gesicht, fing sich aber schnell! Es stellte sich heraus, dass er ein Kaminoaner war! Nun, vermutlich hätten andere das auch ohne Nachfrage gewusst, aber nicht Colin! Seine Heimat gehörte gar nicht zur Republik. Sie spitzte die Ohren! Sie fragte dazwischen.


“Wie kam es, dass Sie dann zur Republik kamen? Und, Sie sich dann auch noch bereit erklärten, jene zu verteidigen!? Sie setzen ständig ihr Leben aufs Spiel!? War es die Fliegerei, die Sie dorthin trieb? Wie alt waren Sie da?”

No hatte auch kaum noch Verbindungen zu seiner Heimatwelt.

“Warum haben sie kaum noch Verbindungen dahin? Wird es Ihnen untersagt? Könnten Kontakte außerhalb der Republik ihre militärische Karriere gefährden und als Spionage gewertet werden?”,

mutmaßte sie spitzfindig. Er betonte nun, dass sein Schiff sein zu Hause wäre.

“Ihr Schiff ist ihr zu Hause?! Das klingt traurig wie auch schön! Haben Sie schon viele Welten gesehen?”

Er erzählte, dass er keine eigene Familie gegründet hätte.

“Aber verboten wäre es doch nicht?! Selbst die Jedi halten es doch angeblich nicht mehr so streng, wie mir bekannt ist! Oder, ist dem nicht so!? Diese Weisheit ist es nicht, die man Ihnen mit übergestülpt hat, dass man lieber keine Bindungen hätte?! Oder sind Sie ein Jedi? Bislang hat man meine Frage dazu ja gut überhört!”

Lauernd sah sie ihn an. Gefühle zeigte er kaum, daher war ihre Frage nicht unbegründet! Nachdem er das verneint hatte, kam folgende Frage auf:

“Und warum sind keine Jedi mitgekommen? Sith sind hier anwesend! Vielleicht lernen Sie heute noch Einen persönlich kennen!? Hätten Sie Interesse? Was würden Sie einen Sith gerne fragen?”

Sie sah sich um. Auch sie wollte noch mit Sith ins Gespräch kommen! Dabei wurde sie Scytale neben sich gewahr. Stand er schon die ganze Zeit neben ihr?

“Kommandant No, darf ich Ihnen Kommandant Mentel vorstellen?”


Fondor-System, Fondor, Werftbasis 7, Saal: republik. Delegation: Kommandant Joya No, Kommandant Navara Ven, Senatorin Turima Belandri, Politiker Celdarion Charákas und die Imperialen: Colin Shendara von der Presse, Gouverneur Valkorion, Gouverneur Disra, Invida Parso-Assistentin von Graf Sturn(Sithlord), Kommandant Scytale Mentel
 
[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal] Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Invidia Parso, Colin Shendara. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Athena Toral und weitere

Joya No hatte es befürchtet: Die Reporterin machte keine Anstalten, von seinem Privatleben abzulassen. Im Gegenteil schien es, als würde sie jetzt erst zur Hochform auflaufen. Während ihre Fragen zu militärischen und politischen Themen eher oberflächlich gewesen waren, wollte sie es jetzt ganz genau wissen. Der Kaminoaner hatte das unbestimmte Gefühl, dass Colin Shendara eher ein Talent für die Investigations- oder Klatschpresse hatte und ihre Fähigkeiten bei ihrer jetztigen Tätigkeit teilweise verschwendet waren. Er verfluchte jetzt innerlich seinen Entschluss, sich in die Kugel zu werfen, die für Turima Belandri bestimmt gewesen war.

Sein erster Impuls war, die Antwort zu verweigern und die Reporterin abzuwimmeln. Aber er befürchtete, dass seine Vorgesetzten das nicht allzu gerne sehen würden: Schließlich lautete der Auftrag, selbstbewusst und unerschrocken aufzutreten. Dazu gehörte wohl auch, sich unangenehmen Fragen und Debatten zu stellen und vor den imperialen Medien einen guten Eindruck zu machen. Ein Rückzieher kam also nicht in Frage. Sein zweiter Gedanke war, dass es besser wäre, nicht wahrheitsgemäß zu antworten. Aber leider war er ein ziemlich schlechter Lügner und ihm fiel so spontan nichts Zufriedenstellendes ein, was er anstelle der Wahrheit hätte sagen sollen. Er sah seine Optionen dahin schmelzen und tat, was jeder gute Kommandant hin und wieder tun musste: Sich in das Unausweichliche fügen und die Flucht nach vorn antreten. Er rang sich mühsam ein zaghaftes Lächeln ab und ergab sich dann seinem Schicksal.

»Zuerst will ich klarstellen, dass ich kein Jedi bin, ebensowenig wie alle anderen Mitglieder unserer Gesandtschaft«, sagte er. Unter allen Fragen, die Colin Shendara gestellt hatte, schien es ihm besonders wichtig, diese zu verneinen, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Vorhin hatte er eine Nachfrage in diese Richtung einfach ignoriert, aber vielleicht hatte er damit nur den Eindruck erweckt, etwas verbergen zu wollen. Jetzt also die Karten auf den Tisch. »Niemand von uns beherrscht irgendwelche übernatürlichen Fähigkeiten und kann Gedanken manipulieren oder dergleichen. Was Ihre Frage nach den Bräuchen der Jedi angeht, ob sie heiraten dürfen und dergleichen, da kann ich Ihnen nicht helfen. Ich bin zwar schon Jedi begegnet, kenne aber keinen von ihnen näher und bin mit ihren Ordensvorschriften nicht vertraut. Möglicherweise kann Ihnen Senatorin Belandri mehr dazu sagen, sie ist Vorsitzende des Ausschusses für Angelegenheiten der Jedi und wohl besser mit dem Orden vertraut.«

Vorsicht: Er war dabei, die Aufmerksamkeit der Journalistin wieder auf Turima Belandri zu lenken! Er ließ ihr keine Zeit, sich der Politikerin zuzuwenden, und fuhr sogleich fort:

»Ach ja, Sie fragten noch, ob ich viele Welten gesehen habe: Das habe ich in der Tat, aber meistens von der Brücke meines jeweiligen Raumschiffs aus. Der Dienst bei der Flotte führt in viele Sternensysteme, aber nur selten bietet sich die Möglichkeit, einen Fuß auf die jeweiligen Planeten zu setzen. Das verhielt sich ja beispielsweise auch mit Ihrer Heimatwelt so. Uns steht ein gewisses Pensum an Landurlaub zu, aber ich nutze sie selten. Ein Raumschiffkommandant hat immer viel zu tun.

Das ist auch einer der Gründe, weshalb viele Kollegen ledig sind, obwohl den Offizieren der republikanischen Flotte diesbezüglich keine Einschränkungen auferlegt werden; abgesehen davon, dass Beziehungen zu Untergebenen aus naheliegenden Gründen nicht in Betracht kommen. Es stünde mir frei, eine Familie zu gründen, wenn ich es wollte. Aber wie schon gesagt: Meine Prioritäten sind derzeit andere, ich konzentriere mich auf meine Pflichten als Flottenoffizier. Ehrlich gesagt zweifle ich daran, dass es mir gelingen würde, zugleich auch den Verpflichtungen einer Familie gegenüber nachzukommen, ohne mindestens eines von beidem zu vernachlässigen. Vielleicht in einem späteren Lebensabschnitt.«


Er hoffte sehr, dass Shendara ihn jetzt nicht fragte, auf welches Geschlecht und welche Spezies er stand und wie viele SexualpartnerInnen er schon gehabt hatte. Es würde ihm wohl sehr schwer fallen, in einem solchen Fall noch höflich zu bleiben.

»Als ich meine Heimat verließ und in die Republik ging, war ich noch heranwachsend, nach den Gesetzen meiner Heimat gerade alt genug um selbst über mein Leben zu entscheiden. Der Grund für meine Übersiedlung nach Sluis Van und später nach Mon Calamari war, dass ich mir in der Neuen Republik bessere Aussichten auf ein selbstbestimmtes Leben und eine erstrebenswerte Karriere erhoffte. Auf Kamino hängen die Aufstiegschancen in hohem Maß von gewissen genetischen Merkmalen ab, die ein Individuum schon bei der Geburt als mehr oder weniger wertvoll stigmatisieren. In der Republik gelten andere Maßstäbe - dort konnte ich ungeachtet meiner Rasse mit meinen Fähigkeiten überzeugen und habe schon jetzt weit mehr erreicht, als man mir auf Kamino zugetraut und ermöglicht hätte. Daher ist meine Identifikation mit meinem Herkunftsplaneten und seiner Kultur recht gering und ich fühle mich weit mehr der Republik verbunden. Ich bin selbst in hohem Maße Nutznießer der Ideale, für die sie steht und die ihre Streitkräfte verteidigen.«

Ob ein menschliches Wesen, das in der bigotten Gesellschaft des Galaktischen Imperiums und noch dazu als Angehörige von dessen dominanter Spezies aufgewachsen war, diesen Gedanken nachvollziehen konnte? Wahrscheinlich nicht. Vermutlich betrachtete sie ihn ebenso als ein minderwertiges Geschöpf, wie es seine Verwandten auf Kamino taten. Wenn man beigebracht bekam, dass man besser und kostbarer als alle anderen wäre, war es überaus bequem, bei dieser Auffassung zu bleiben. Er wüsste gern, wie sie nach diesem Interview über ihn dachte und wie sie über ihn berichten würde. Aber wahrscheinlich würde er das nie erfahren.

»Über die Sith weiß ich nicht viel und ich glaube nicht, dass ich schon einem von ihnen begegnet bin - weder im Gefecht noch anderswo. Sollte sich hier die Gelegenheit ergeben, wäre das sicherlich eine interessante Erfahrung. Welche Fragen ich stellen würde, kann ich noch nicht sagen. Das hinge sicherlich stark davon ab, wie stark der erste Eindruck sich mit meinen Erwartungen deckt. Es wird sie nicht überraschen, dass der Sith-Orden in der Neuen Republik keinen guten Ruf genießt.«

Ohje, die Sith - das war ein schwieriges Thema. Auch wenn er sich unerschrocken gab, war er keineswegs versessen darauf, einem von ihnen über den Weg zu laufen. Seit seiner Begegnung mit Jedi auf Corellia wusste er, dass die Macht kein Märchen war und man ihre Kräfte ernst nehmen musste. Wenn auch nur ein kleiner Teil dessen stimmte, was man Scheckliches von den Sith berichtete (nicht nur in den republikanischen Massenmedien, sondern auch in ernsthaften, auf seriösen Analysen besierenden Militärberichten), dann waren sie so ziemlich die letzten Geschöpfe, denen er unbewaffnet gegenüber treten wollte. Aber sie waren nunmal eine nicht zu unterschätzende Macht innerhalb des Galaktischen Imperiums und es war von vornherein klar gewesen, dass sich höchstwahrscheinlich ein paar von ihnen in der Festgesellschaft befinden würden. Er hatte sich mit dem Gedanken befasst, war aber zu keinem Ergebnis gekommen, wie er sich in so einer Situation verhalten würde. So richtig auf eine Begegnung vorbereiten konnte man sich als Normalsterblicher wohl ohnehin nicht.

Bevor die Reporterin weitere Fragen zu diesem Thema stellen konnte, trat eine weitere Person hinzu: Ein Offizier der imperialen Flotte in anthrazitschwarzer Galauniform. Joya No kannte die Erkennungseichen des Feindes und identifizierte seine Rangabzeichen als die eines Commanders. Die Hierarchien von Republik und Imperium waren etwa vergleichbar - schließlich hatten sie dieselben historischen Wurzeln in den Streitkräften der Alten Republik. Rein vom Rang her stand dieser Mensch also unter No, auch wenn das unter diesen Umständen wohl keine Rolle spielte. Es waren nicht viele Offiziere auf den unteren Rängen der Kommandoebene hier im Raum; dass dieser Mann hier war, hatte sicherlich eine Bedeutung. Als Colin Shendara ihn vorstellte, erinnerte sich der Kaminoaner an den Namen Scytale Mentel: Er war im Missionsbriefing gefallen und hatte in den Unterlagen gestanden, die er erhalten hatte, um sich auf die Veranstaltung vorzubereiten. Wenn er nicht irrte, gehörte Mentel zur Kommandocrew der Allegiance.


Der Kaminoaner nahm Haltung an und hob die Hand zu einem militärischen Gruß an die Schläfe - eine Respektbekundung, die unter Militärangehörigen vieler verschiedener Staaten Usus war und die man unter Umständen auch Gegnern entgegenbrachte. Die republikanische Flotte hatte dafür keine Vorschrift, aber Joya No folgte trotz seiner üblen Erfahrungen mit anderen Imperialen gewissen altmodischen Ansichten über Offiziersehre.

»Commander Mentel, ich bin Captain Joya No, Flotte der Neuen Republik. Sehr erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich hatte noch nicht viele Gelegenheiten, Offizieren der imperialen Streitkräfte von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen.«

[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal] Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Invidia Parso, Colin Shendara. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Athena Toral und weitere
 
[Fondor-System | Werftbasis 7 | Saal | Flight Officer Myra Juran, Samin, Cain, Scytale Mentel, Colin, Horatio Kraym, Alaine Aren, Agustin Prada, Saphenus, republikanische Delegation, weitere Gäste

Man konnte Myra vieles vorwerfen, und hinter dem Rücken der „Eiskönigin“ taten das auch genügend Lebewesen, doch schwache Nerven und ein zu schwaches Selbstbewusstsein zählten nicht dazu. Die blonde Pilotin war in einer Familie aufgewachsen, in der Macht ausgeübt wurde und bei aller Antipathie gegenüber ihrem Vater hatte sie seinen souveränen Umgang mit anderen stets bewundert, diese unterschwellige und doch so präsente Überlegenheit, mit der er Bittsteller und Gäste behandelte, die kühle Höflichkeit , mit der signalisierte, woher er kam und was er war, das fand Myra noch immer nachahmenswert. Lange genug hatte sie im Schatten ihres Bruders verkümmern müssen, da war es nur angemessen, dass sie nun seinen Platz als Repräsentant der Jurans nach außen einnahm und beim Stapellauf dafür sorgte, dass sie ihre Familie vertreten war. Dabei hatte sie allerdings nicht vor, sich für die Zwecke ihres Vaters einspannen zu lassen, die junge Frau verfolgte ihre eigenen Ziele und für die stand sie ein. Es war nur folgerichtig, dass sie Gouverneur Prada angesprochen hatte, der großgewachsene Herrscher von Dubrillion war ihr bekannt und sie hatte einen Aufhänger, um ein Gespräch zu beginnen, das war überaus nützlich. Myra war sich schmerzlich bewusst, dass ohne die Verbindung ihrer Familie zu dem Planeten des Verwalters jeder Versuch, mit ihm in Kontakt zu treten, wohl gescheitert wäre. Sie war eine Pilotin, eines von vielen Rädchen in der imperialen Kriegsmaschinerie, und in dieser Maschinerie war es nicht vorgesehen, sich über seinen Rang zu erheben. So sehr Myra ihre Familie auch hasste, in dieser Hinsicht musste sie wohl dankbar sein, es war sinnlos, die Realität zu verleugnen. Ihr Name hatte sie so weit gebracht, wie auch die Tatsache, dass Commander Mentel in Verbindung zu den Jurans stand, doch was die Pilotin daraus machte, war ihre Sache und ihre allein. Wann immer es nötig war würde sie weiterhin auf ihre Familie zurückgreifen, wie ein Gift, das man verachtete und doch nutzte. Und sobald sie genügend Einfluss besaß, würde sie diese Hülle ablegen und ihre wahre Natur offen zeigen, um endlich die Anerkennung zu erhalten, die ihr für ihre Leistungen und ihren eisernen Willen gebührte. All diejenigen, die sie ignoriert oder unterschätzt hatten, würden für diesen Fehler bitter büßen. Diese Aussicht verlieht ihr Stärke und es war diese Stärke, die sie unerschrocken in die kalten Augen von Gouverneur Prada blicken ließ, als dieser auf sie herabsah und die Pilotin ohne erkennbare Emotionen musterte. Selbst wenn Myra den Ruf dieses Mannes nicht gekannt hätte, selbst ein Blinder musste erkennen, dass Agustin Prada ebenso gefährlich wie mächtig war, in seinen Augen lag die eisige Beherrschung eines Menschen, der sich von nichts und niemandem aufhalten ließ, wie eindrucksvoll im Süden seiner Welt demonstriert hatte. Vor ihr stand ein Schlächter, ein Tyrann, so würden jedenfalls die Republikaner sagen, doch alles was Myra sah war ein Herrscher, jemand, dessen Wille stärker war als der von anderen, die ihn deshalb hassten und fürchteten. Myra ließ sich nicht einschüchtern, die blonde Pilotin verharrte in Habachtstellung mit perfekter Körperhaltung und einem ausdruckslosen Gesicht, in dem ihre Augen die selbe Kälte und Kontrolle zeigten. Sie erwies dem Verwalter Respekt, ohne zu kriechen, denn Speichellecker und Opportunisten gab es in seiner Umgebung gewiss zuhauf und in der Regel betrachteten die Mächtigen sie mit einer Mischung aus Belustigung und Verachtung. Sie hatte nicht vor, sich kriecherisch zu unterwerfen, zeigte aber gleichzeitig, dass sie über einen Sinn dafür verfügte, wer die Macht besaß und wer nicht. Ihre Stimme blieb ruhig und fest, als sie die Anerkennung ihrer Familie übermittelte, was Agustin mit einem kühlen Nicken quittierte, er zeigte keine eindeutige Reaktion und es war unmöglich zu sagen, was in seinem Kopf vorging, ohne Zweifel nützliche Fähigkeiten für einen Politiker. Ob er sich überhaupt an die Offerte ihres Vaters erinnerte, das konnte Myra nicht feststellen, gut möglich, dass diese schon längst im wahrsten Sinne des Wortes zu den Akten gelegt worden war und er bloß der Höflichkeit halber das nicht offen sagte. Doch davon ließ sich die schlanke Blondine nicht aus dem Konzept, selbstsicher und ganz gemäß der Etikette streckte sie Gouverneur Prada elegant ihre Hand entgegen, der große Mensch ließ sich nicht lumpen und legte mit ruhiger Stärke seine Hand um ihre, bevor er sie sanft küsste. Ein leichtes Prickeln jagte über den Rücken der Pilotin, sie musste zugeben, dass ihr diese Berührung gefiel, und ein dünnes Lächeln zupfte kurz an ihren Mundwinkeln. Der Verwalter äußerte sich dankend für ihre freundlichen Worte und verwies darauf, dass Pflichterfüllung und Anerkennung eng miteinander verbunden waren und bei genügend Wohlwollen sogar eine Bestimmung daraus werden konnte. Myra nickte leicht und wich dem Blick des Gouverneurs nicht aus.


„Und manchmal müssen Dinge getan werden, für die man Applaus und Anerkennung erst später erhält. Ich habe Ihr Vorgehen auf Dubrillion von Anfang an verfolgt und erinnere mich noch gut daran, dass es einige Zweifler gab, die Ihre Strategie für wenig erfolgversprechend hielten. Und jetzt stehen Sie hier, der Sieger des Südens. Es muss...befriedigend sein zu wissen, dass man Recht hatte.“


Erneut blitzte ein Lächeln auf, aus Myras Worten sprach genuine Anerkennung. Eine Rebellion nur mit planetaren Sicherheitskräften und unter dem Einsatz härtester Mittel niederzuschlagen war eine beeindruckende Leistung und die Vorstellung, wie die armseligen Widerständler von der gnadenlosen Maschinerie des Gouverneurs wie lästige Insekten zerquetscht wurde, hatte etwas erregendes, zutiefst angenehmes. Zu sehen, wie die Schwachen und Unwürdigen vernichtet wurden, war erhebend und richtig, die perfekte Zusammenfassung für die Ideale des Imperiums. Höflich dankte Agustin für die Bereitschaft der Jurans, die Versorgung der planetaren Streitkräfte zu gewährleisten. Myra neigte leicht den Kopf zur Seite und ein leichtes Funkeln erhellte ihre Augen, in ihrer Stimme schwang ein Hauch von Süffisanz mit.


„Wir Jurans sind stolz, dem Imperium auf jede erdenkliche Weise zu dienen. Wann immer es notwendig ist, stehen wir zur Verfügung, selbst dann, wenn uns andere zuvorkommen. Ich hoffe, Sie waren mit der Qualität der Versorgungsgüter schlussendlich zufrieden, Gouverneur Prada? Wenn ich mich recht entsinne, gab es ein paar Probleme mit der Zuverlässigkeit in den klimatischen Bedingungen des Südens.“


Das Lächeln auf dem Gesicht der Pilotin wurde breiter und ihre weißen Zähne blitzten wie Dolche auf. Sie war auch Juran hier, und als solche konnte diese kleine Spitze gegen die Konkurrenz nicht fehlen, doch dabei beließ sie es. Ein Beweis, das sie keine Angst hatte, offen mit dem Verwalter zu sprechen, und zugleich demonstrierte sie, dass sie wusste, wovon sie sprach. Prüfend betrachtete Prada sie, dann stellte er ihr den schmächtigen, einäugigen Zabrak an seiner Seite vor. Myra hatte sich schon gefragt, wer diese Kreatur war, und die Antwort war ohne Zweifel interessant. Lord Saphenus, der Gouverneur von Korriban. Ein Sith. Myra fühlte angesichts der Gegenwart eines Nichtmenschen Ekel in sich aufsteigen, doch dieser Mann war ein Mitglied des geheimnisvollen und gefürchteten Ordens und zugleich der Herrscher einer eigenen Welt, ein Verwalter wie Prada. Ihn geringzuschätzen, der offenbar zwanglos mit dem Menschen verkehrte, wäre auch ein Affront gegen den Herrn von Dubrillion, und so präsentierte sie ein kühles, aber nicht unhöfliches Lächeln, fixierte den Gehörnten und streckte ihre Hand aus.


„Lord Saphenus. Eine Ehre, einem Mitglied des Sith-Ordens hier begegnen zu dürfen.“


Die Pilotin zeigte Respekt, wahrte aber eine gewisse Distanz. Natürlich kannte sie die Geschichten über die Sith und es wäre töricht, einen von ihnen zu provozieren, doch Angst empfand sie nicht, wohl aber eine gesunde Portion Vorsicht und Wachsamkeit. Dieser Nichtmensch war, auch wenn er körperlich schwach wirkte, ohne Zweifel gefährlich. Agustin lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sie und erkundigte sich, ob sie bereits fest für das Manöver eingeplant war. Myra schwieg einen Moment und nahm einen Schluck Wasser aus ihrem Glas, bevor sie nickte und mit einem mysteriösen Lächeln antwortete.


„So fest, wie man bei einem Wandlungen und Änderungen unterworfenen Anlass sein kann, Gouverneur. Wie Sie vermutlich bemerkt haben, ist die berühmteste Jägerstaffel des Imperiums, die „Wolves“, heute ebenfalls hier vertreten. Vielleicht wird mir die Ehre zuteil werden, an ihrer Seite einige Angriffe auf die „Allegiance“ zu fliegen. Wobei ich vermute, dass die Flotte nicht möchte, dass angesichts der Präsenz der Republikaner zu viel gezeigt wird. Es ist nicht weise, dem Feind die eigenen Stärken und Schwächen zu offenbaren, wenn man ihn dadurch nicht völlig einschüchtern kann. Ah...Sie verzeihen. Dem ehemaligen Feind. Doch, wenn ich um diesen Gefallen bitten darf, verraten Sie mir doch, welche Rolle die Verwaltung bei diesem Stapellauf zu spielen gedenkt.“


Myra gestattete sich ein leises, kaltes Lachen und warf einen Blick in Richtung der Delegation, bevor sie wieder die beiden Verwalter fixierte.


[Fondor-System | Werftbasis 7 | Saal | Flight Officer Myra Juran, Samin, Cain, Scytale Mentel, Colin, Horatio Kraym, Alaine Aren, Agustin Prada, Saphenus, republikanische Delegation, weitere Gäste
 
[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal] Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Myra Juran, Invida Parso, Turima Belandri, Navara Ven, Celdarion Charákas, Joya No, Colin Shendara und weitere

›Gewisse sicherheitstechnische Restriktionen‹? Ja, das war eine Selbstverständlichkeit. Natürlich ließ man niemanden die Allegiance auf eigene Faust erkunden. Selbst die eigenen Besatzugsmitglieder hatten mit extrem wenigen Ausnahmen nicht den Zugang zu allen Bereichen eines Kriegsschiffs. Das war so selbstverständlich, dass Gordon Aaronson sich unwillkürlich fragte, weshalb Volo Crescent diese Tatsache extra erwähnte. Vielleicht um eventuellen Bedenken zuvorzukommen und zu betonen, dass man die Republikaner nicht zu tief in die Karten der imperialen Flotte schauen lassen würde. Aber der Mygeetaner konnte sich nicht des Gefühls erwehren, dass dieser Kommentar vielleicht auf ihn selbst bezogen war. Wahrscheinlich bildete er sich das nur ein... oder hatte man nach seiner Begegnung mit Nsci Het'kar die Befürchtung, dass er nicht vertrauenswürdig war? Dass er vielleicht sogar mit der Republik gemeinsame Sache machte? Aber wenn das wo wäre, warum sollte man ihm dann überhaupt zu der Veranstaltung zulassen, und warum hatte man ihm dann ein neues Kommando gegeben? Nein, bestimmt hatte das nichts mit ihm zu tun.


»Selbstverständlich. Ich freue mich sehr darauf, Sir! Ich gebe zu, dass ich ein wenig neidisch bin über Ihren schnellen Aufstieg«, sagte der Commander und war selbst überrascht, dass er das zugab. »Es ist nicht leicht zu akzeptieren, dass man zum alten Eisen gehört und eine jüngere Generation das Ruder übernimmt. Aber jeder von uns bekommt was er verdient. Es freut mich, dass das Oberkommando Ihre Leistungen bei der Tiefkern-Mission honoriert. Bestimmt haben Sie das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Ich kann mir vorstellen, dass Sie bei der Niederschlagung der yevethanischen Rebellion keine kleine Rolle spielen werden. Wenn ich in Zukunft mich und die Veracity ein weiteres Mal in Ihren Dienst stellen darf, wäre mir das eine Freude, Captain Crescent

Mochte Crescent von ihm denken was er wollte: Es tat gut, seinen Gefühlen einmal Ausdruck verliehen zu haben. Schon zu oft hatte er den Frust über die Erfolge Anderer in sich hineingefressen; nun fühlte er sich ein wenig befreit.

Athena Toral hatte in der Zwischenzeit ein kurzes Kennenlerngespräch mit Eredin Moorvhis absolviert. Jetzt wandte sie sich wieder an die gesamte Runde und stellte die Frage in den Raum, wie wohl die republikanischen Gäste auf den nächsten Programmpunkt - einen Waffentest der Allegiance - reagieren würden.

»Ich nehme an, sie werden angemessen beeindruckt sein, auch wenn sie das vielleicht nicht zugeben werden«, erwiderte Aaronson.
»Wenn das Schiff schon so imposant auf diejenigen wirkt, auf deren Seite es kämpft... dann muss es für Leute, die in seine Waffenmündungen schauen, wirklich überwältigend sein!«

[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Saal] Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis. In der Nähe: Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Myra Juran, Invida Parso, Turima Belandri, Navara Ven, Celdarion Charákas, Joya No, Colin Shendara und weitere
 
Mein 300. Inplay-Post...^^

[Fondor-System | Werftraum | Werftbasis 7 | Saal] Saphenus; Agustin Prada; Invida Parso (NPC); Aren Vayliuar; Darth Reav; Gäste


Saphenus war sprachlos und es war nicht die angenehme Art von Sprachlosigkeit, die ihn erfasst hatte. Sein Mund stand offen während er die widerwärtige und abscheuliche Prozedur verfolgte, die sich vor seinem Auge abspielte. Er spürte wie sich jede Faser seines Körpers gegen dieses Schauspiel sträubte, dennoch war er in absoluter Fassungslosigkeit unfähig sich zu bewegen. Sein Auge leuchtete gelb und seine Hände zitterten während er beobachtete wie eine Delegation der Republik erhobenen Hauptes den Saal betrat. Nicht in Ketten gelegt, mit ihrer Hinrichtung vielleicht als krönender Abschluss des Abends, sondern als Gäste des Imperiums wohnten sie nun der Einweihung des neuesten Sternzerstörers bei. Mehr noch, sie wurden sogar mit Gastgeschenken und Blumen bedacht wo sie doch die erklärten Feinde des Imperiums waren und es die Pflicht jedes treuen Imperialen sein sollte sie zu jagen und zu töten. Stattdessen wohnten sie unbehelligt einer Veranstaltung bei, die bedeutend für das Galaktische Imperium war. Saphenus spürte Übelkeit in sich aufsteigen, er fühlte sich nach Taris zurückversetzt wo er sein Leben riskierte um aus der Republik zu fliehen. Nun suchte sie ihn dort heim, wo er sich ihrer sicher gefühlt hatte. Ruckartig wandte er sich ab bevor er sich tatsächlich noch übergeben musste. Prada flüsterte ihm gerade zu welch bedauernswertes Schauspiel das doch sei, ob dieser maßlosen Untertreibung rümpfte Saphenus die Nase und widerstand dem Drang auf den Boden zu spucken.

„Sie halten sich mit Ihrer Meinung zu sehr zurück, Gouverneur.“, entgegnete er Prada flüsternd und schüttelte den Kopf. „Wie tief sind wir nur gesunken so etwas zu dulden? Die Hinrichtung der Republikaner um mit ihrem Blut die Allegiance einzuweihen würde meine Zustimmung finden, aber das hier…?“ Er vollendete seinen Satz nicht und drehte der Delegation vielmehr demonstrativ den Rücken zu. „Ich kann mir das nicht mit ansehen, nicht einmal mit meinem einzelnen Auge.“ Er spürte wie ihn sein Unterbewusstsein dazu aufrief Fondor sofort zu verlassen und nach Korriban zurück zu kehren um dort die Dinge zu tun, die die Dominanz des Imperiums auf lange Sicht sichern würden. Er brachte ein gequältes Lächeln zustande. „Vielleicht entscheidet sich seine Majestät doch anders und überbringt die Köpfe dieser Verräter zusammen mit einer Kriegserklärung zurück in ihre Heimat. Ein tröstender, wenn auch wenig realistischer Gedanke. „Dann könnten wir die Allegiance in der Praxis testen und müssten uns nicht mit einer gestellten Vorführung zufrieden geben.“



Die Rede des Admirals ignorierte Saphenus geflissentlich, zu groß war der Frust über die Anwesenheit der Republikaner. Hohle Worte und leere Phrasen waren nicht geeignet sein Gemüt aufzuhellen auch wenn er am Ende in höflichen Applaus mit einstimmte. Der Kameras wegen, natürlich. Er musste seinen Widerstand schließlich (noch) nicht öffentlich zeigen. Janus‘ Jüngerin und der Gouverneur von Borosk verabschiedeten sich höflich in Richtung der Delegation, Saphenus sah ihnen angewidert hinterher. Damit hatte Invida ihre Chance auf einen guten Eindruck bei ihm vertan und er freute sich schon darauf ihrem Meister davon zu berichten.

„Ich werde es arrangieren.“, bekräftigte Saphenus Pradas dringenden Wunsch nach einem Treffen mit Janus. „Wir können beide nur davon profitieren und ich möchte betonen wie enttäuscht ich bin, dass er nicht persönlich erschienen ist und stattdessen...“, er unterbrach seinen Satz und machte eine wegwerfende Handbewegung, „...sie geschickt hat. Hoffentlich ist es im Sinne ihres Meisters, dass sie sich unseren geschätzten...“, hier rümpfte er die Nase, „...Gästen anfreunden möchte. Ansonsten wird ihr hübscher Kopf wohl nicht mehr lange auf ihren zarten Schultern ruhen.“ Damit zuckte er mit den seinen und wurde dann von einer Soldatin überrascht, die sich zu ihnen gesellte. Diese stellte sich als Myra Juran vor und verwickelte Prada in Smalltalk, nachdem dieser ihr zur Begrüßung die Hand geküsst hatte. Saphenus verdrehte dabei die Augen und verfolgte desinteressiert das scheinbar belanglose Geplänkel, dass die beiden miteinander austauschten. War Myras impliziter Vorwurf ihren Vater übergangen zu haben eine Spitze, die Prada tolerieren würde? Was interessierte es ihn überhaupt? Man schloss Geschäfte mit denen ab, die sich am besten dafür eigneten. Offensichtlich hatte Myras Vater nicht dazu gehört und das war sein Problem. Prada dachte jedoch an Saphenus und stellte ihn als Sith und Gouverneur von Korriban vor. Der Zabrak bildete sich ein einen kurzen Moment des Ekels in der Pilotin zu spüren, doch dessen war er sich nicht sicher. Er ignorierte es und schüttelte die Hand, die Myra ihm anbot. Er würde sich nicht dazu erniedrigen sie hier vor allen Leuten abzuschlecken nur um irgendwelchen Ritualen zu genügen.



„Auch wir Sith kriechen von Zeit zu Zeit aus unseren Katakomben wenn große Dinge anstehen und der Stapellauf der Allegiance gehört mit Sicherheit dazu.“, erwiderte Saphenus sarkastisch. Prada fragte die Pilotin ob sie Teil des Manövers sei, mit gespielter höflicher Neugierde hörte er zu. Ihre Antwort war ein vages „vielleicht“, sie druckste sich um ein klares Ja oder Nein. Für Saphenus bedeutete das, dass ihre Rolle keine allzu große sein konnte und sie das nicht offen zugeben wollte. Wie um das zu betonen fragte sie spitzfindig welche Rolle die Verwaltung denn spielen würde. Saphenus grinste. Welche Rolle spielten Prada und er?



„Mir für meinen Teil würden die entgeisterten und ängstlichen Gesichter unseres Feindes, unseres EHEMALIGEN Feindes...“, er betonte das Wort so deutlich, dass es beinahe lächerlich war, „...reichen wenn sie bemerken, dass ihnen im Falle eines erneuten Krieges eine Waffe gegenübersteht, der sie sich kaum erwehren können. Mich würde interessieren wie sehr sie sich dann um ihr Coruscant sorgen würden, das sie doch gerade erst zurückerlangt haben.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Als Pilotin sind Sie doch sicherlich eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet: glauben Sie, dass die Allegiance Ihre Erwartungen erfüllen wird? Wenn nicht geht schließlich Ihr Arsch auf Grundeis wenn Sie in Ihrem Raumjäger sitzen.“


[Fondor-System | Werftraum | Werftbasis 7 | Saal] Saphenus; Agustin Prada; Myra Juran; Gäste
 
[Fondor-System - Fondor - Werft im Orbit - Festsaal -Valkorion Disra, Aren Vayliuar, Colin Shendara, Turima Belandri, Joya No, Navara Ven, andere Gäste]

"Aber sagen Sie mir, Gouverneur Disra, haben Sie schon Auswirkungen des Friedens zwischen dem Imperium und der Republik feststellen können? Sie sprachen zuvor von Innovationen durch die Fertigstellung der Allegiance. Aber solche gibt es doch hoffentlich nicht nur auf dem militärischen Sektor. Die imperiale Wirtschaft und damit auch die einfachen Bürger müssen doch vom bereits Jahrzehnte andauernden Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein oder sehe ich das falsch?"

Diese Frage brachte Valkorion auf noch dünneres Eis, wenngleich sie nach seinen vorherigen Aussagen nicht unerwartet war. Es galt nun, einen vorsichtigen Balanceakt durchzuführen: würde er den Stapellauf, ein Symbol des Imperators persönlich, zu sehr kritisieren, könnte dies seine gesamte Stellung innerhalb des Imperiums in Gefahr bringen. Lügen hatten jedoch kurze Beine und würden ohnehin von einer Diplomatin entlarvt werden.

"Der Planet, über den ich regiere, befindet sich in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs; Investoren zeigen Interesse, die Industrie Mustafars erblüht, endlich wird die komplette Oberfläche bebaut. Vieles davon wäre zu Kriegszeiten einfach nicht möglich gewesen. Der Frieden ist nicht nur gut für das Imperium, in unserer, einschließlich die der republikanischen, Situation ist er sogar nötig. Das heißt aber nicht, dass ich eine Abrüstung befürworten würde, denn diese würde zweifellos von externen und internen Mächten ausgenutzt werden."

Senatorin Belandri wusste sicherlich, welche "externe Macht" gemeint war, denn es waren weder die Hutten noch die Black Sun.

"Was die technischen Innovationen angeht, gibt es aktuell viele nicht-militärische Entwicklungen. Tatsächlich bin ich persönlich Leiter des Weltenschaffer-Projektes. Wenn fertiggestellt, würde es die Veränderung von Planetenoberflächen ermöglichen, eine Funktion, die primär für Friedenszeiten gedacht ist."

Valkorion hatte das Weltenschaffer-Projekt erst vor kurzem enthüllt, also war es nicht problematisch, dass er die Hapanerin darüber informierte.

Die Senatorin wirkte vollends von der Republik überzeugt, also gäbe es wohl keine bessere Person zu konfrontieren, um das Republikanische Gedankengut zu verstehen. Eine Gelegenheit wie diese würde er wahrscheinlich nicht so bald wieder bekommen und es war nicht vorteilhaft, sich länger befragen zu lassen. Also wechselte er relativ plötzlich das Gesprächsthema:

"Aber sagen Sie, Senatorin Belandri, warum sind sie so loyal gegenüber einer Regierung die so einen... kontroversen Ruf hat. Soweit ich weiß ist eure "Demokratie" nämlich etwas... Ineffektiv. Ich hörte, dass man mit einem vollem Geldbeutel sehr... Erfolgreich sein kann. Ohnehin scheint es mir, als würden viele der Regeln und Prinzipien, die in eurer Demokratie hart erarbeitet wurden, ohnehin nicht allzu oft beachtet werden. Ich denke, stabile Staaten werden nicht, wie eure Republik, auf Schlachtfeldern geschaffen, sondern in Büros und vor Podesten. Sagen Sie, Senatorin, irre ich mich? Oder denkt die Republik einfach anders als das Imperium?"

Valkorions Tonfall hatte sich geändert, er sprach etwas lauter. Er war deutlich anklagender geworden, aber wenn das war, was es bedurfte, um an Republikanisches Gedankengut zu kommen, war es das durchaus wert.

[Fondor-System - Fondor - Werft im Orbit - Festsaal -Valkorion Disra, Aren Vayliuar, Colin Shendara, Turima Belandri, Joya No, Navara Ven, andere Gäste]
 
[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Saal] Scytale Mentel, viele andere Gäste [sowohl SCs als auch NPCs]

Langsam zerstreute sich die Gruppe, die sich um die Piloten gebildet hatte und auch Scytale schickte sich an zu gehen, doch da hielt ihn jemand einen Arm vor die Brust und hinderte ihn. Ein kurzer Blick nach rechts und der 27jährige erkannte, wer ihn da sprechen wollte. Es war Jonathan Mullak. Der ehemalige Captain besaß nur noch ein Auge, ein Überbleibsel aus dem Sith-Bruderkrieg, wie er es erzählte. Unter diesem Mann hatte Scytale als Erster Offizier gedient und dieser war es auch gewesen, der ihn für den Militärnachrichtendienst der Teilstreitkraft Flotte rekrutiert hatte.

Eigentlich freute Scytale sich über dessen Anwesenheit, doch die Miene seines Gegenübers verhieß nichts Gutes.


,,Sir? Alles in Ordnung?”

Im Hintergrund begann Ravine mit seiner Rede und aufgrund der elektronisch verstärkten Stimme des Admirals musste Mullak näher treten, damit Scytale die Worte seines ehemaligen Vorgesetzten verstand.

,,Ich würde dir ja gerne hierzu gratulieren, was ich aber nicht tun kann. Der Grund ist simpel: Myra Juran. Denkst du etwa, dass deine kleine Affäre mit der Pilotin unbemerkt bleiben würde? Ich hoffe nicht.” Während der ergraute Offizier sprach, begann Scytales Blut zu kochen. Musste denn gerade jetzt alles schiefgehen?! Erst die blutigen Erinnerungen der Wayfarer, die mitten im Gespräch hochwallten und jetzt das!

,,Wie auch immer, ich habe mich für dich eingesetzt und dafür gesorgt, dass es bei einer Verwarnung sowie dem Rausschmiss aus dem MND bleibt.”

Das war es also. Das war das Ende seiner Position beim Nachrichtendienst. Und dass alles nur wegen des Manövers mit der Juran. Unmerklich ballte sich seine offene rechte Handfläche zu einer Faust und nur allzugerne hätte er jetzt seiner Wut freien Lauf gelassen, doch nicht hier, nicht auf der Werftbasis im Angesicht von dutzenden Kameras und ebenso einer größeren Anzahl von mächtigen Gestalten, die wachsam alles und jeden musterten und Schwäche verachteten.

Äußerlich erstarrte Scytale zu einer Salzsäule und die freundliche Maske wich wenige Sekunden einem hasszerfressenem Gesicht. Es war der Hass auf sich selbst, der ihn ihm hervorbrach und die Kontrolle übernahm. Doch der Schiffskommandant hatte gelernt sich zu beherrschen und das tat er auch. Rasch nahm sein Gesichtsausdruck wieder menschliche Züge an.

Aus dem Nichts spürte der Kommandant die Hand seines ehemaligen Vorgesetzten auf seiner Schulter. Leise sprach dieser, so leise, dass nur Scytale es hören konnte. Und in diesen Worten lag ein freundschaftlicher Rat.
,,Mach etwas aus deiner zweiten Chance.”

Und schon ließ der erfahrene Veteran ihn alleine stehen und verschwand wieder in der Menge der Gäste. Scytale holte unmerklich tief Luft, trank sein Glas komplett aus und sah sich wieder lächelnd um. Spontan beschloss er die Gesandten der Republik zu begrüßen. Mit leichtem Gang schritt er zu dem Kamionaer hin. Er hatte keinerlei Ahnung, welches Geschlecht diese Vertretung der Gattung hatte. Allerdings trug es das Abzeichen eines Republikanischen Captains und bevor Scytale sich selbst vorstellen konnte, erledigte das bereits die junge Reporterin, die ihn eben noch mit Fragen bombardiert hatte, neben die er sich unbewusst gestellt hatte.

Sein sehr großes Gegenüber stellte sich als Joya No vor. Dem Namen nach ein männliches Exemplar seiner Gattung. Dieser salutierte und wäre das Abzeichen eines Captains nicht gewesen, so hätte Scytale die Respektsbekundung nicht erwidert. Doch in diesem Falle tat er es.

Lächelnd entgegnete der 27jährige.
,,Captain No, es ist mir ebenfalls eine Freude. Und ja, so oft hat unsereins tatsächlich nicht die Chance sich einmal persönlich kennenzulernen.”

Ob dieser etwas sagen wollte, bekam man nicht mehr mit, denn die Aufmerksamkeit aller wurde nun wieder zum Podium gelenkt, wo der Grand Vizier des Imperiums, Bulsar Draay zu einer Rede ansetzte.

,,Ich danke Admiral Ravine für seine Worte. Und ich danke sämtlichen Imperialen Streitkräften dort draußen und hier, die in der Vergangenheit, in der Gegenwart und selbstverständlich in der Zukunft unsere Freiheit mit ihrem Leben verteidigen!”

Die Stimme des Grand Viziers wurde langsam lauter.

,,OPFER müssen gebracht werden, um GROßES leisten zu können! Zur heutigen Stunde leisten Millionen von jungen Menschen ihren Dienst im Militär, um den Imperialen Frieden zu wahren! Und dennoch wagen es einige im Koornacht-Sternenhaufen, diese ihnen gegebene Freiheit abzulehnen und Gewalt gegen Imperiale Staatsbürger einzusetzen. Seine Majestät höchstpersönlich plant den Einsatz, um den Frieden wiederherzustellen. JEDER mag gewarnt sein, der sich dem Imperium widersetzt: Wagt es, und eure Erde wird erbeben von den Stiefeln marschierender Armeen, eure Atmosphäre wird verbrennen durch Turbolaserfeuer und von eurer Heimat wird nichts übrig bleiben als Asche!”

Der Mann schlug auf das Rednerpult und setzte dann eine versöhnliche Miene auf. Ebenso klangen auch nun seine Töne.
,,Doch wer den Frieden wünscht, der möge ihn haben. Und nun, meine Damen und Herren, würde ich sie alle gerne dazu einladen, den Einsatz unseres neuesten technologischen Wunders zu bestaunen und anschließend ein Dinner zu genießen.”

Der Grand Vizier deutete auf die Türen, mit denen man das Dock verlassen und die Allegiance betreten konnte. Die Sturmtruppen davor traten synchron zur Seite und perfekt getimed öffneten sich die Türen ohne das eigentlich sonst so typische Zischen. Applaus und Jubelrufe brandeten auf, nachdem der Regierungschef kurz leicht nickte und sich so zurückzog.

[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Saal] Scytale Mentel, viele andere Gäste [sowohl SCs als auch NPCs]
 
Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin Prada und Aren Vayliuar, etwas abseits Saphenus, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Trotz seiner eiskalten Haltung gegenüber so ziemlich allem Erdenklichen gab es immer wieder Momente, die Agustin erheiterten. Lord Saphenus war eine der wenigen Personen, mit denen er sich umgab, die in der Lage waren, solche Momente mit gewissen Äußerungen und Spitzen zu generieren und das neben langjährigen Freunden wie Frank Clanton und Walder Fondham. Der von Natur aus distanzierte Gouverneur musste sich nun eingestehen, dass er tatsächlich Sympathien für den zerbrechlich anmutenden Zabrak empfand, die in diversen theoretischen Szenarien ein Risiko darstellten. Die beiden Männer kannten sich noch nicht allzu lange, nicht einmal seit einer Woche, doch hatte sich in dieser kurzen Zeitspanne ihrer bisherigen Bekanntschaft mehrmals herauskristallisiert, dass sie im Grunde genommen eine Seele im Geiste zweier gänzlich unterschiedlicher Körper waren. Ihre Visionen, ihr persönlicheen Hintergründe, ihre Ambitionen und die Art und Weise, wie sie vorgingen; in all diesen Belangen waren sie mehr oder weniger vereint, ein ziemlich eindeutiges Zeichen dafür, dass ihre Allianz von besonderem Potential geprägt war. Agustin kannte lediglich zwei Menschen, mit denen er sich auf einer ähnlichen Ebene verstand, wie mit dem Zabrak. Mit einem von diesen ist er gemeinsam aus den Gossen Bastions bis hin in die Gouverneursresidenz auf Dubrillion aufgestiegen, mit dem anderen hat er eine der größten regionalen Rebellionen in der jüngeren Geschichte des Imperiums niedergeschlagen. Doch was konnte erst alles bewegt werden, wenn sich der scharfe analytische Verstand und der unentbehrliche Instinkt des kaltblütigen Gouverneurs gemeinsam mit der dunklen Seite der Macht und dem Hunger des Sith-Kriegers einem gemeinsamen Ziel zuwendeten? Es waren Momente wie dieser, in denen Saphenus das Offensichtliche auf den Punkt brachte und Agustin damit nicht nur beeindruckte sondern ihn auch mit der Art und Weise, wie er sich dabei ausdrückte, in einem angemessenem Maße erheiterte. Es war zwar nichts weiter als Wunschdenken, am heutigen Abend noch republikanisches Blut fließen zu sehen, doch eines war zumindest gewiss: Hätten Agustin und Saphenus damals schon die Position innegehabt, diesen Wunschgedanken in die Tat umzusetzen, wäre am morgigen Tag bereits mit Feuer und Zorn ein erbarmungsloser Krieg gegen die Neue Republik entflammt gewesen.

"Mit solchen Blumenstraussen lassen sich nur leider nicht derartig beachtlichen Hälse von Schultern trennen."

Agustin neigte seinen Kopf leicht in die Richtung eines Nichtmenschen, der Teil der Delegation war (Joya No). Dieser war von enormer Körpergröße, selbst der großgewachsene Agustin hätte diesem Wesen von Angesicht zu Angesicht nicht einmal ansatzweise in die Augen blicken können, ohne dabei den Kopf zu neigen, was einen gravierenden Unterschied zur ansonsten üblichen Haltung des Verwalters bequem hinabblickend auf andere dargestellt hätte. Saphenus versicherte Agustin daraufhin seine Unterstützung, um den in ihrer Vereinbarung miteinbegriffenen Kontakt in den Sith-Orden herzustellen. Gerade als Agustin auf die durchaus interessante Bemerkung seines nichtmenschlichen Partners eingehen wollte, wurde ihre Unterhaltung von der jungen Pilotin unterbrochen.


Es gelang Myra Juran, dem prüfenden Blick und den Worten des Gouverneurs stand zuhalten und diesen sogar in gewisser Weise zu beeindrucken. Anders als andere Bittsteller und Speichellecker nutzte die junge Dame nicht nur das obligatorische Lob bezüglich seines Sieges auf Dubrillion, um eine vielversprechende Gesprächsbasis herzustellen, nein, die Pilotin schien sogar tatsächlich so etwas wie Ahnung von der Materie und ehrliche Anerkennung auszustrahlen. Agustin erinnerte sich noch an jedes Detail der anfänglichen Sitzungen mit dem Moff und seinen zahlreichen Adjutanten, darunter einigen Gesichtern, mit denen noch offene Rechnungen bestanden. Sie trauten Agustin nicht zu, Herr der Lage zu sein und das nötige militärische Fachwissen zu besitzen, mit welchem dem aufgekeimten Aufstand damals unabdinglich begegnet werden musste. Die Sektorverteidigung verfolgte eigene Pläne und in seinem Kollegenkreis wurde der damals noch frische Gouverneur rasch als unfähig abgestempelt. Der Druck von allen Seiten drohte Agustin damals in die Knie zu zwingen, doch überwiegte sein Ehrgeiz, der die Verbindung zum damaligen Colonel des imperialen Militärs, Walder Fondham herstellte und das Konzept für eine schlagkräftige und einzig und allein dem Gouverneur unterstehende planetare Armee quasi aus dem Nichts herbeizauberte. Heute gehörte diese gewaltige Rebellion längst der Vergangenheit an; Agustin stand als Sieger dar, der all seine Kritiker als feige Idioten zu entpuppen vermochte, deren beschränkter Verstand für unkonventionelle und effiziente Methoden schlicht nicht weit genug gefächert war, eines der größten und am weitesten verbreiteten Probleme innerhalb der imperialen Führungsriege. Dadurch, dass die Pilotin ihn so offensichtlich auf diese Umstände angesprochen hat, gelang es ihr tatsächlich, sein Interesse zu erwecken. Der Gouverneur lockerte seine kalte Miene etwas und nickte der Pilotin anerkennend zu.

"Solange Sie fest an der Erfüllung Ihrer Pflichten und Ihrer Ziele festhalten und sich nicht von äußeren Faktoren beirren lassen, werden Sie diesen auch standhalten. Doch erst, wenn Sie es sich zum Anreiz machen, ihre Kritiker und Gegner zu überzeugen, sie allesamt zu überleuchten, erst dann werden Sie in der Lage sein, ihr volles Potential auszuschöpfen und wahre Größe zu erreichen."

Agustin wusste, was solche Worte bei jungen Frauen auslösten, die große Karrieren anstrebten und er war sich dessen bewusst, dass eine solche just in diesem Moment vor ihm stand. Solche Worte brachten sie in Wallung, erweckten ihr inneres Feuer und den Reiz, einen Mann seiner Position und seiner Berühmtheit irgendwie zu beeindrucken, sei es mit ihrer Attraktivität oder ihren eigenen Erfolgen. Es war ein offenes Geheimnis, dass das weibliche Geschlecht innerhalb des Imperiums in gewisser Weise benachteiligt war und ambitionierten Frauen nicht selten Steine in den Weg gelegt wurden. Auch wenn Agustin selbst sexistische Neigungen hatte und in seinem Amt lieber mit anderen Männern auf Augenhöhe zu tun hatte, so wusste er doch das gewaltige Potential zu schätzen, welches in jedem Wesen, egal welches Geschlechts und welcher Rasse innewohnte. Und wie er eben bereits sagte, waren es doch meistens die widrigen Umstände im Leben, die Leute motivierten und sie zu Höchstleistungen anspornten. Agustins selbst ist in vollkommener Armut aufgewachsen, der existenzielle Kampf ums Überleben war ihm seit seiner Kindheit bekannt und hatte ihn in sämtlichen Belangen abgehärtet und seinen Teil dazu beigetragen, einen gefährlichen Mann zu erschaffen, der keinerlei Grenzen kannte, um seine Ziele zu erreichen. Und auch Myra Juran erweckte den Eindruck einer jungen Frau, die wusste, was sie erreichen wollte und sich nicht davor scheute, einen Mann seines Schlags und außerhalb Dubrillions zweifelhaften Rufes anzusprechen, um daraus womöglich einen Vorteil zu schöpfen. Sie brachte daraufhin ihre Familie ins Gespräch und den Umstand, dass bei der Frage der Zulieferer dem Unternehmen ihres Vaters offensichtlich ein Konkurrent zuvorgekommen war, der daraufhin mangelhafte Leistung abgeliefert hat. Ein mutiger Schritt der kühlen Pilotin, so offen zu sprechen.

"Ein Blick auf den jetzigen Status des ketzerischen Südens täuscht darüber hinweg, dass es an mancherlei Stelle womöglich am Feinschliff mangelte, auch wenn mir über eine derartige Problematik nichts bekannt ist."

Er ließ ein kaltes Lächeln folgen und nahm erneut einen Schluck des Weines.

"Sobald ich nach Dubrillion zurückgekehrt bin, werde ich mich bei meinen militärischen Adjutanten informieren. Ich danke Ihnen jedenfalls für ihren Hinweis diesbezüglich, Flight Officer Juran, Sie scheinen bestens informiert zu sein. Ein weiterer großer Vorteil, denn Wissen ist bekanntlich Macht."

Seinen Ton hob Agustin dabei leicht an, schließlich wusste er, dass es sich hierbei um keinen sonderlich weltbewegenden Belang handelte und es sich dabei höchstwahrscheinlich um einen Versuch der jungen Dame handelte, seine überlegene Position zu erproben. Einige Kollegen hätten sich an dieser Stelle sicherlich dazu hinreißen lassen, die junge Soldatin maß zuregeln, doch welchem Zweck hätte dies gedient? Ein ähnlich süffisanter Tonfall, wie ihm Miss Juran eben noch entgegengebracht hatte, reichte in solchen Fällen oftmals vollkommen aus.

Während ihrer Begrüßung mit Saphenus meinte Agustin ihre Abneigung förmlich aus ihr herauslesen zu können. Ähnlich wie die meisten Menschen innerhalb der imperialen Gesellschaft, wurde scheinbar auch ihr ein gewisses Überlegenheitsgefühl anerzogen, die hohe Stellung ihres Vaters sprach zumindest dafür. Es musste schon eine fürchterliche Schmach sein, einem solchen Nichtmenschen gegenüberzustehen mit der Gewissheit, dass dieser eine höhere Position innehatte und dazu den Rang eines Sith-Kriegers bekleidete. Dennoch schien sie sichtlich bemüht, sich nicht sonderlich viel davon anmerken zu lassen und leicht amüsiert hob Agustin eine Augenbraue, als Saphenus ihr die Hand schüttelte, anstatt sie zu küssen, gefolgt von einer gewohnt zynischen Bemerkung des Sith. Auf Agustins Frage, ob sie am heutigen Abend eine bestimmte Rolle spielte, fand sie keine klare Antwort. Oder besser gesagt: offenbar ging sie selbst nicht davon aus, Seite an Seite mit den Wolves zu fliegen, anderenfalls hätte die selbstbewusste Frau die Chance sicherlich ergriffen, um den Gouverneur in irgendeiner Form zu beeindrucken zu versuchen. Stattdessen scheute sie sich nicht davor zurück, Agustin und Saphenus nach der Rolle der Verwaltung zu fragen. Dies kam in der Tat unerwartet und leicht lächelnd warf Agustin dem Zabrak einen vielsagenden Blick zu. Denn soweit es der Gouverneur beurteilen konnte, gab es eigentlich nicht einmal eine tatsächliche Rolle der Verwaltung zu diesem Anlass, außer natürlich den repräsentativen Zwecken. Die beiden Gouverneure verfolgten am heutigen Abend mehr oder weniger ihre persönlichen Ziele, wobei sich die Einladung des Gouverneurs und die Weisung des Moffs, den Mytho-Sektor am heutigen Abend zu vertreten mehr oder weniger förmlich angeboten haben.

Auch Saphenus musste grinsen und ließ es sich nicht nehmen, offenkundig gegen die neuen Gäste in Form der republikanischen Delegation zu schießen. Sein Grinsen wurde sogar noch breiter, als er sich etwas hämisch gegenüber der Pilotin äußerte.

"Zunächst einmal drücken wir beide Ihnen die Daumen, dass Sie Ihre erwünschte Position am heutigen Abend erhalten werden. Wie Lord Saphenus bereits sagte; demonstrieren sie unseren ehemaligen Feinden die Schlagkraft und die Stärke der imperialen Flotte und tragen Sie Ihren Teil dazu bei, den gefürchteten Ruf des Imperiums auch in Zeiten des Friedens zu erhalten. Was Ihre Frage angeht..."

Der Gouverneur hielt kurz inne und musterte die junge Frau. Ihr blondes Haar war durch ihre Uniform nicht in seiner vollständigen Pracht erkennbar und auch auf ihre Figur ließen sich eigentlich nicht viele Schlüsse ziehen. Doch machte sie einen durchaus attraktiven Eindruck, ihre klaren und scharfen Gesichtszüge bildeten ein interessantes Bild in Kombination mit den kalten grauen Augen.

"Da es sich heute ohnehin eher um eine Veranstaltung militärischer Natur handelt, nimmt die Imperiale Verwaltung logischerweise keine tragende Rolle ein. Viel mehr sehe ich es als unsere Pflicht an, die Imperiale Verwaltung in angemessener Manier nach außen hin zu präsentieren und sowohl Einigkeit mit dem imperialen Militär, als auch mit dem Sith-Orden zu demonstrieren. Und wer würde eine Einladung nach Fondor mit der Aussicht auf diesen Anblick...

Agustin machte eine Geste in Richtung der gewaltigen Glasscheibe und der dahinter befindlichen Allegiance.

...denn schon ablehnen?"

Wieder nahm er einen Schluck und ließ seinen Blick für einen kurzen Moment auf dem gewaltigen Kriegsschiff ruhen.

"Auch mich würde Ihre Haltung zur Allegiance interessieren, Flight Officer Juran. Erhellen Sie doch unseren eingeschränkten Horizont im Bezug auf imperiale Kriegsschiffe mit Ihrer ehrlichen und fundierten Meinung."




Fondor - Werftbasis 7 - Saal - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)
 
[Fondor-System | Werftbasis 7 | Saal | Flight Officer Myra Juran, Samin, Cain, Scytale Mentel, Colin, Horatio Kraym, Alaine Aren, Agustin Prada, Saphenus, republikanische Delegation, weitere Gäste

Es kostete Myra erhebliche Überwindung, vor Ekel nicht das Gesicht zu verziehen, als Gouverneur Saphenus ihre Hand ergriff und sie schüttelte, doch die Pilotin war zu gut in der Kunst des Verstellens, um ihre von Kindheit anerzogene Geringschätzung gegenüber Nichtmenschen so offen zu zeigen. Mit einem kühlen Lächeln auf den Lippen ließ sie die Prozedur ihren Lauf nehmen, sie hatte sich schließlich selbst entschieden, dem Zabrak die Hand zu reichen. Die junge Frau hatte damit gerechnet, dass er als Verwalter zumindest die Etikette respektieren und ihre Hand wie Agustin küssen würde, doch der Gehörnte zog einen rustikalen Handschlag. Entweder war das eine bewusste Spitze oder er wusste schlicht wirklich nicht, was in so einer Situation angemessen war. Es war seltsam, eine solche Kreatur hier auf dem Stapellauf zu sehen, doch er war ein Mitglied des Sith-Ordens und der Herrscher einer Welt, also gebührte ihm zumindest dafür ein gewisser Respekt. Myra war nicht so arrogant zu glauben, sie wüsste, was in dem düsteren Tempel auf Bastion vor sich ging und sie verspürte auch nicht den Wunsch, das näher herauszufinden, nach allem was man hörte, wählten die Sith gnadenlos aus. Saphenus musste also ein gewisses Talent besitzen, um dort überlebt zu haben und aufzusteigen, und der körperlich schwächliche Mann gebot über die mysteriöse Macht, der man allerhand zuschrieb. Auch wenn Myra nicht glaubte, dass alles davon wahr war, hielt sie Vorsicht dennoch für angebracht und nickte dem Nichtmenschen knapp zu, als er ihre Hand wieder los ließ und einen spitzen Kommentar brachte, offenbar hielt er nicht viel von formellen Anlässen wie diesem. Myra entschied, darauf lieber nicht zu reagieren und nickte bloß verbindlich. Man dufte nicht zulassen, dass die eigenen Ansichten den Blick auf mögliche Gefahren verdeckten, das wusste die Jägerpilotin nur zu gut. Die imperiale Propaganda behauptete zwar stets, dass die Jäger und Bomber der Neuen Republik denen des Imperiums unterlegen seien, doch Myra kannte aus eigener Erfahrung, wie es wirklich war. TIEs und auch der TIE-Interceptor konnten Kämpfe gegen mit Schilden und Torpedos ausgerüstete X-Wings nur mit zahlenmäßiger Überlegenheit und besseren Piloten gewinnen, ganz zu schweigen von dem Stolz des feindlichen Sternjägerkorps, dem E-Wing. Sicher, der berühmte TIE-Defender mochte allen anderen Jägern überlegen sein, aber dieses Modell war teuer und aufwändig in der Produktion und wurde deshalb nur an ausgewählte Elitestaffeln wie die „Wolves“ ausgegeben. Schlussendlich war es simple Mathematik, es gab nur eine endliche Anzahl an Ressourcen und Credits und die Flotte hatte sich wieder und wieder durchgesetzt und sich den Löwenanteil für ihre sündhaft teuren Sternzerstörer gesichert, so dass für das Sternjägerkorps weiterhin die Devise „Masse statt Klasse“ galt. Die „Allegiance“ war nur ein weiteres Glied in dieser Kette, dachte sich Myra missmutig, konzentrierte sich aber lieber wieder auf das Gespräch mit den beiden Verwaltern, das forderte mehr als genug Aufmerksamkeit und Vorsicht. Myra fühlte sich, als müsste sie mit jedem Wort einen Asteroiden umfliegen, ein noch so kleiner Fehler und alles würde verglühen. Also wog die attraktive Blondine jede Aussage sorgfältig ab und achtete darauf, unter dem einschüchternden Blick von Gouverneur Prada nicht zu demütig oder unterwürfig zu wirken, sondern respektvoll Stärke zu zeigen. Sie schien damit Erfolg zu haben, jedenfalls wirkte die Kälte in den Augen des groß gewachsenen Mannes nicht feindselig, aber weiterhin prüfend und wachsam. Sie tasteten einander ab, versuchten die Positionen zu bestimmen und entsprechend zu handeln. Myras Bemühungen, sich über die Ereignisse auf Dubrillion als verständig zu präsentieren, trugen Früchte und wurden mit einem anerkennenden Nicken des menschlichen Verwalters belohnt, dessen Miene etwas entspannter schien. Vielversprechend sprach er davon, dass sie, wenn sie denn unerschütterlich an ihren Zielen festhielt und sich vornahm, all ihre Feinde und Kritiker zu übertrumpfen, mit ihrem ganzem Potential die Größe erreichen würde, die ihr zustand. Das waren bemerkenswerte Worte, die genau den Gedanken der ehrgeizigen Pilotin entsprachen und sie spürte, wie ihr ein angenehmer Schauer über den Rücken lief, als sie sich vorstelle, wie sie ihren Triumph erreichen würde. Eine leichte Röte kroch auf die Wangen der jungen Frau und sie blinzelte kurz, ein Funkeln in ihren kalten grauen Augen, als sie zu Agustin aufsah und lächelte, wobei ihre weißen Zähne wölfisch aufblitzten. In ihrer Stimme klang Bewunderung mit, sie musste zugeben, dass dieser Gouverneur und seine Worte, seine Erscheinung und seine Ansichten sie beeindruckten und in ihr den Wunsch weckten, sein Wohlwollen zu erlangen. Die blonde Pilotin war lange im Schatten ihres Bruders aufgewachsen und von ihrem Vater, dem entscheidenden Akteur in der Familie, ignoriert werden, in gewisser Weise kämpfte sie trotz allen Hasses noch immer um seine Anerkennung. Er erinnerte sie an Prada, nur auf eine andere Art.


„Ein weiser Ratschlag, Gouverneur Prada. Ich nehme an, Sie haben ihn selbst beherzigt und verdanken Ihre jetzige Position diesem Ehrgeiz. Es muss überaus....angenehm sein zu sehen, wie sich ehemalige Kritiker demütig eingestehen müssen, falsch gelegen zu haben, und wie ihre Gegner Ihnen nicht länger im Weg stehen können. Der Einsatz der planetaren Sicherheitskräfte, um die Rebellion im Süden niederzuschlagen, das war ein mutiger Schritt. Innovativ.“


Sie schenke ihm ein weiteres Lächeln, zwar schmaler, doch voller Verheißungen und Versprechungen, die ihre Anerkennung zeigten. Agustin bewies, dass er nicht bloß auf Schmeicheleien aus war und gestand ein, dass seine Kampagne tatsächlich nicht makellos gewesen war. Das war ein Maß an Selbsterkenntnis, das nicht wenigen Imperialen fehlte, nur allzu oft waren Kommandanten der Meinung, der Sieg sei Erklärung genug und es sei nichts besser zu machen. Ebenso war der Verwalter bereit, Wissenslücken anzuerkennen, er erklärte, nichts von Problemen bei der Zuverlässigkeit zu wissen, er lächelte kühl und versprach, seinen militärischen Adjutanten darüber zu informieren. Höflich bedankte er sich für den Hinweis und verwies darauf, dass solches Wissen Macht bedeutete, eine Aussage, bei der Myra zustimmend nickte, ihre Stimme war sachlich, als sie antwortete, ihr war die Süffisanz in diesen Worten nicht entgangen. Agustin schien zu wissen, dass sie ihn testete und dabei einiges wagte, und er ermahnte sie subtil, es nicht zu weit zu treiben, schien aber zugleich Gefallen an diesem Spiel zu haben.


„General Fondham hat dieses Problem vermutlich so schnell und leicht in den Griff bekommen, dass er es nicht für erwähnenswert hielt. Gut möglich, dass sogar die Truppen im Kampf nicht viel davon mitbekommen haben, wir sprechen hier von...Details. Aber Details können entscheidend sein. Eine einzige schlecht gesicherte Schraube an einem TIE führt dazu, dass seine Laserkanonen nicht richtig feuern und so ein feindlicher Bomber durchkommt, der den entscheidenden Torpedo abfeuert und so den Verlauf einer Schlacht ändert, die den Krieg wendet. Ich übertreibe etwas, aber Sie verstehen gewiss, was ich meine. In meiner Familie hat man ein Auge für...Details.“


Betont musterte sie bei dem letzten Wort den stattlichen Gouverneur und lächelte dünn, während sie an ihrem Glas nippte und der Form halber auch Saphenus kurz zunickte. Erneut demonstrierte sie ihr Wissen, indem sie den Kommandanten der planetaren Sicherheitskräfte mit Namen nannte. Ihre Frage nach der Bedeutung der Verwaltung für den Stapellauf, ein Versuch, ihre eigene unklare Rolle zu überdecken, schien die beiden Verwalter zu amüsieren, der Zabrak grinste und äußerte sich betont abfällig über den ehemaligen Feind, was den Gouverneur sehr zu erheitern schien, die Vorstellung, die Republikaner vor Angst angesichts der „Allegiance“ und der Aussicht auf den Verlust des gerade erst erlangten Territoriums zittern zu sehen, gefiel dem Sith offenkundig und sein Grinsen wuchs in die Breite, als er sich nach Myras Meinung zu dem neuen Schlachtschiff erkundigte, wobei er spitz darauf verwies, dass sie ja persönlich betroffen war. Die Pilotin, die bei den Worten zur Republik kühl gelächelt hatte, wurde etwas ernster, da Gouverneur Prada ebenfalls etwas sagte, wobei er sie kurz musterte, spitzzüngig meinte er, dass die beiden Verwalter ihr Glück wünschten, damit sie auch ein fester Teil des Programms wurde. Myra reagierte mit einem schmalen Lächeln und legte den Kopf ein wenig schief, als sie Agustin ohne Angst in die Augen sah.


„Oh, ich habe keinen Zweifel daran, dass ich in die von mir gewünschte Position kommen werden. Wir Jurans sind sehr überzeugend.“


Ein fast schon schelmisches Glitzern erhelle ihre Augen, doch rasch nahm sie wieder ihre kühle, beherrschte Haltung an. Der groß gewachsene Mann riet ihr dazu, ihren Teil dazu beizutragen, gegenüber der Republik Stärke zu zeigen, und antwortete dann auf ihre Frage. Es ging laut ihm darum, dass die Verwaltung Präsenz zeigte und Einigkeit mit Militär und Sith demonstrierte, mit einer Handgeste deutete er auf die „Allegiance“ und verwies darauf, dass man sich einen solchen Anblick wohl kaum entgehen lassen konnte. Myra lächelte und gestattete sich ein kühles, leises Lachen.


„Das Sternjägerkorps zum Beispiel. Aber Ihre Frage war wohl eher rhetorischer Natur.“


Gab sie trocken zurück, die Führung des Korps konnte gewiss auf den Anblick des Schlachtschiffes, an dessen Stelle man zahlreiche moderne Jäger hatte bauen können, verzichten. Fast schon gönnerhaft erkundigte sich auch Agustin nach ihrer Meinung zur „Allegiance“, wobei eine gewisse Süffisanz mitschwang. Myra blieb ruhig und nickte, dann sah sie erst zu dem Sichtfenster und dann zu Gouverneur Saphenus.


„Mylord, ich habe einmal gehört, dass es innerhalb des Sith-Ordens verschiedene Gruppen geben soll, ich glaube man nennt sie...Bruderschaften oder Zirkel, ich bin offen gesagt nicht sehr bewandert, was den Orden angeht. Aber der Vergleich mit dem Militär drängt sich auf, nicht wahr? Es gibt die Flotte, das Sternjägerkorps, die Armee, die Sturmtruppen, sie alle dienen dem Imperium, aber glauben natürlich auch, dass die eigene Teilstreitkraft für den Sieg am wichtigsten ist und die meisten der beschränkten Ressourcen erhalten sollte. Die Flotte hatte in diesem Rennen meist die Nase vorn, wie auch bei der „Allegiance“. Sie ist...“


Die Pilotin machte eine kurze Pause und nickte bedächtig in Richtung Prada.


„...ohne Zweifel ein beeindruckendes Schiff. Starke Schilde, eine massive Panzerung, zahlreiche schwere Waffen und viel Platz für Bodentruppen, aber kein einziger Jäger oder Bewaffnung zur Abwehr von Bombern. Natürlich wird diese Schiffsklasse immer im Verband agieren, mit Schiffen, die diesen Nachteil ausgleichen, aber dennoch ist es bezeichnend für die Sichtweise der Flotte auf Sternjäger. Sie werden chronisch unterschätzt, obwohl die Rebellen mehrmals achtbare Erfolge mit ihnen erzielt haben und Schiffe verloren gingen, die nicht viel kleiner waren als die „Allegiance“. Wenn ich dieses Schlachtschiff sehe, dann sehe ich hunderte, wenn nicht tausende von modernen Jägern und Bombern, die man an seiner Stelle hätte bauen können. Das ist natürlich die Sichtweise einer Pilotin, ein Flottenoffizier würde Ihnen gewiss etwas anderes erzählen.“


Höflich neigte die junge Frau ihren Kopf und deutete in Richtung von Flight Lieutenant Samin, die sich mit einem blauhäutigen Armeeoffizier (Kael) zu unterhalten schien.


„Die legendären „Wolves“ sind heute ebenfalls hier vertreten. Vielleicht werden wir heute in den Genuss einer Demonstration kommen, was fähige Piloten mit ihren Sternjägern bewirken können. Nun, ich nehme an, der Verwaltung sind Kämpfe um Budgets nicht unbekannt. Wir alle müssen mit den Werkzeugen arbeiten, die wir uns erstritten haben.“


Myra lächelte kurz in Richtung der anderen Pilotin, ein schwer zu deutendes Lächeln, und nippte an ihrem Glas.


[Fondor-System | Werftbasis 7 | Saal | Flight Officer Myra Juran, Samin, Cain, Scytale Mentel, Colin, Horatio Kraym, Alaine Aren, Agustin Prada, Saphenus, republikanische Delegation, weitere Gäste
 
[Fondor-System | Werftraum | Werftbasis 7 | Saal] Saphenus; Agustin Prada; Myra Juran; Gäste

Saphenus folgte Pradas Blick und musterte den Anführer der republikanischen Delegation abschätzig. Er lachte leise als der Gouverneur bemerkte, dass Blumensträuße wohl kaum geeignet waren Köpfe von derart langen Hälsen abzutrennen. Ein beinahe kindliches Leuchten erglomm in Saphenus‘ Auge als er sich Prada zuwandte und beinahe flehend sagte: „Wir sollten es zumindest versuchen, nicht wahr? Vielleicht muss man nur lange genug auf sie einschlagen, oder sie haben spitze Dornen oder weiß der Geier. Man würde ein bisschen Zeit brauchen, das gebe ich zu...aber jemanden mit einem Blumenstrauß er ermorden hätte Stil. Das müssen Sie zugeben.“ Noch einmal lachte er bevor er abrupt verstummte und den Vertretern der verräterischen Republik noch einmal zusah wie sie von Heuchlern und Schleimern des Imperiums begrüßt und unterhalten wurden. Es war ein widerliches und armseliges Schauspiel, das Bände sprach wie es um das Imperium bestellt war. Penibel darauf bedacht seine Gedanken noch stärker als sonst in seinem Kopf zu verbergen wurde sich Saphenus wieder bewusst, dass die Zeit für Veränderung gekommen war. Er dachte an Janus‘ unheilvolle Worte zu ihrem Abschied auf Brentaal und wünschte sich, dass zumindest ein Hauch Wahrheit in ihnen steckte.

Ein gehässiges Lächeln umspielte seine dünnen und trockenen Lippen als er den Ekel spürte, der in Myra aufbrandete als er ihre Hand ergriff und fest drückte. Ihre Gesichtszüge blieben zwar unverändert, doch sie konnte derart starke Gefühle nicht vor ihm verstecken. Vielsagend zwinkerte er ihr einäugig zu und lächelte noch breiter bevor er ihre Hand losließ. Rassismus war eine weit verbreitete Schwäche des Imperiums, deren Sinn Saphenus nicht verstand. Der Wert eines Individuums bemaß sich an seiner Stärke, seiner Intelligenz und der Art und Weise ob er es schaffte sich über die Massen zu erheben. Das Aussehen sollte dafür keine Rolle spielen, Saphenus selbst stellte das mit seinem gebrechlichen Körper unter Beweis. Manch einer mochte ihn deshalb unterschätzen und am Ende den Preis dafür bezahlen. Genüsslich gestattete er sich die Flucht in seine Vergangenheit und dachte an den in zwei gespaltenen Körper J‘Annons, der über dem namenlosen Planeten seine letzte Ruhe fand, all seiner Hoffnungen und Ambitionen beraubt. Dass sich Myra der zweifelhaften Doktrin des allgegenwärtigen Rassismus hingab war insbesondere armselig wenn man sich überlegte, dass sie eine Frau war und der Chauvinismus dem Rassismus auf Schritt und Tritt folgte. Wie viele Chancen waren ihr versagt geblieben, weil sie das falsche Geschlecht hatte? Es war inkonsequent, doch Saphenus beließ es bei dem Gedanken daran. Die Vorstellung von einer Diskussion über die Rassenpolitik des Imperiums langweilte ihn.


Seine Gedanke blieben der Gegenwart entglitten als sich Prada und Myra ihrem subtilen Wortgefecht widmeten. Es erschien ihm merkwürdig, dass eine einfache Pilotin versuchte einen Gouverneur bloßzustellen und in widersprüchliche Aussagen zu verwickeln um diese dann für ihren eigenen Vorteil zu benutzen, doch er hinterfragte es nicht. Prada war in der Lage dem mit dem nötigen Widerstand entgegen zu treten und ihr wie beiläufig zu zeigen wo ihr Platz war. Vielleicht stammte sie aus gutem Haus und war gewohnt, dass man ihr ungeachtet ihrer eigenen Taten Respekt entgegenbrachte. Vielleicht war sie auch dem Gedanken verfallen selber zu großem bestimmt zu sein und schöpfte daraus das nötige Selbstbewusstsein den beiden Gouverneuren in dieser herausfordernden Art und Weise entgegen zu treten. Machte es den Zabrak neugierig? Ein kleines bisschen, das musste er sich eingestehen. Konnte er die Unterstützung der Pilotin vielleicht in naher oder ferner Zukunft gebrauchen? An diesem Punkt war er sich unsicher und verfiel ins Grübeln. Er wusste nichts über die Flotte und sie interessierte ihn auch nicht sonderlich. War das ein Fehler? Seine Unkenntnis über den Aufstand der Yevethaner hatte ihn bereits einmal bloßgestellt, vielleicht trat er bald in das nächste Fettnäpfchen.


Saphenus konzentrierte sich wieder auf das Gespräch als sein eigener Name fiel und Myra spitzfindig bemerkte, die Jurans wären sehr überzeugend. Offenbar spekulierte sie darauf ihre eigene Rolle bei dem Stapellauf auszudehnen um wem auch immer zu gefallen.


„Juran ist kein Name, der mir bisher schonmal begegnet wäre.“, erwiderte Saphenus mit einem Schulterzucken. Damit wollte er sie nicht einmal bloßstellen, es war schlichtweg die Wahrheit. „Aber Motivation und Zuversicht sind keine schlechte Grundlage für eine zukünftige Karriere.“ Sein Auge verengte sich misstrauisch als Myra die Zirkel des Ordens ansprach nur um sie danach mit den Teilstreitkräften innerhalb des Imperiums zu vergleichen und hervorzuheben, dass sie zwar alle dem gleichen Herrn dienten und dennoch durchaus auch unterschiedliche Ziele verfolgen konnten. Ihre zunächst implizite Kritik, verwässert durch den Verweis auf die durchaus beeindruckende Ausstattung der Allegiance, wurde deutlicher als sie die Bedeutung der kleinen Sternenjäger betonte und ausführte, wie viele von ihnen für den Preis einer Allegiance hätten produziert werden können. Es schien beinahe als fühlte sie sich und ihre Kameraden benachteiligt und nicht entsprechend ihrer Leistungen gewürdigt. Es erinnerte Saphenus an seine eigenen Gedanken bezüglich der Stellung Korribans innerhalb des Galaktischen Imperiums.


„Ich denke wir kennen das Gefühl nicht genug monetäre Beachtung zu finden.“, sagte Saphenus vorsichtig und warf Prada einen vielsagenden Blick zu. „Auf der anderen Seite kann man nicht erwarten im Leben alles geschenkt zu bekommen. Man muss für das, was man will, kämpfen und entweder gewinnt man diesen Kampf oder geht dabei unter. Die dunkle Seite der Macht steht denjenigen bei, die das begriffen haben. Sie sprengt unsere Ketten und befreit uns. Wir Sith, und manch anderer...“, er sah Prada an, „...haben das verstanden.“, fügte er hinzu und verwies auf den Kodex des Ordens.


Das beständige Raunen und die Unterhaltungen im Saal wurden leiser als jemand die Bühne betrat und sich dem Mikrofon zuwandte. Nun war es an dem Grand Vizier die Worte zu finden, die dem Pathos dieser Veranstaltung Rechnung trugen. Mit einem ausdruckslosen Gesicht wandte sich Saphenus dem Rednerpult zu, er stützte sich dabei locker auf seinen Gehstock. Theatralisch betonte der Grand Vizier die Bedeutung der Imperialen Streitkräfte und verdammte die aufsässigen Yevethaner zu einem grausamen Tod als Bestrafung für all jene, die sich gegen das Imperium auflehnten. Saphenus unterdrückte ein abfälliges Lachen als er der republikanischen Delegation einen vernichtenden Seitenblick zu warf. Der Grand Vizier sprach davon die Feinde des Imperators zu zerstören und dennoch duldete er sie inmitten unter sich. Die Anwesenheit der Republikaner strafte seine Worte Lügen. „Frieden gibt es nicht.“, rezitierte Saphenus leise und nur für die hörbar, die direkt neben ihm standen. Der Grand Vizier beendete seine kurze Rede und ließ die Türen zu der Allegiance öffnen. Synchron traten die Sturmtruppen zur Seite, Applaus und Jubelrufe brandeten auf. Höflich stimmte Saphenus mit ein und klatschte in die Hände. Ein Hauch von Vorfreude erfasste ihn gegen seinen Willen als er sah wie die ersten neugierigen Gäste durch die gerade geöffneten Türen schritten um der Allegiance ihre Bewunderung entgegen zu bringen.

„Vielleicht wird Ihnen Ihre Verbitterung über die Kosten der Allegiance vergehen wenn Sie sie erstmal aus der Nähe betrachtet haben.“, sagte Saphenus zu Myra. „Immerhin trägt sie den Namen unseres geschätzten Imperators. Was kann da noch schiefgehen?“


[Fondor-System | Werftraum | Werftbasis 7 | Saal] Saphenus; Agustin Prada; Myra Juran; Gäste
 
[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Doppelzimmer] Destiny, Neha

Nehas Antwort lieferte Destiny zwar nichts, was sie noch nicht wusste, war aber absolut richtig.

"Du hast recht. Ein Sith findet immer eine Möglichkeit, das zu bekommen, was er will."


Kurz berührte die Hybridin die Narbe auf ihrem Gesicht.

"Jetzt stellt sich die Frage, was du willst. Was du bereit bist, dafür zu tun, dafür auf dich zu nehmen."

Nach einer dramatischen Pause fuhr sie fort.

"Hier auf Fondor findet zurzeit eine Veranstaltung statt. Finde heraus, worum es sich dabei handelt. Errege keine Aufmerksamkeit und bring dich nicht in Schwierigkeiten. Du hast zwei Stunden. Geh jetzt."

Als
Neha den Raum verlassen hatte, nutzte Destiny die Gelegenheit, um zu duschen. Dann versuchte sie, ihre Haare zu kämmen, was sich als aussichtsloses Unterfangen herausstellte. Schließlich vertrieb sie sich den Rest der Wartezeit damit, auf dem Rücken zu liegen und nach Mustern an der Decke zu suchen.

[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Doppelzimmer] Destiny
 
Fondor-System, Fondor, Werftbasis 7, Saal: republik. Delegation: Kommandant Joya No, Kommandant Navara Ven, Senatorin Turima Belandri, Politiker Celdarion Charákas und die Imperialen: Colin Shendara von der Presse, Gouverneur Valkorion, Gouverneur Disra, Invida Parso-Assistentin von Graf Sturn(Sithlord), Kommandant Scytale Mentel


Zu allererst wollte No darauf hinweisen, dass weder er noch die Anderen Jedi waren. Auch kannte er sich mit ihren Ordensvorschriften nicht aus. Eigentlich schade! Er verwies auf Senatorin Belandri, die da eher versiert sein könnte, was die Beantwortung solcher Fragen betreffen würde. Gut zu wissen! Sie warf einen kurzen Blick zu ihr hinüber, doch sie war immer noch fest ins Gespräch vertieft. Aber begegnet war er schon durchaus welchen. Aha? Da konnte man doch weiter ansetzen!

“Doch das wirft immer noch die Frage auf, weshalb kein Jedi mitgekommen ist!? Warum nicht? Und, wie haben Sie die Jedi, die sie kennenlernten, erlebt? Was fällt ihnen sofort dazu ein?”

Auf ihre nächste Frage kam er schnell und berichtete, dass er zwar schon zu vielen Welten geflogen wäre, sie aber eher nur vom Orbit aus gesehen hätte.

“Das ist irgendwie traurig und unbefriedigend, nicht wahr?! Da reist man soweit und bekommt dennoch kaum etwas zu Gesicht!”,

warf sie rasch ein. Er sprach nun das Thema an, dass deshalb viele ledig in seinem Beruf wären. Na ja, sie wäre auch nicht gerne eine ständig nur wartende Frau eines solchen Mannes, während ringsherum im Wohnviertel Familienleben zelebriert wurde. Das konnte eine Frau nur unglücklich machen. Sie würde wohl vor Einsamkeit, Warterei und aus Neid auf andere Familien und Frust zugrunde gehen, während ihr Mann tolle Abenteuer erleben durfte! Daher käme ein Mann mit so einem Beruf für sie nie in Frage! Er fuhr fort, dass es keine Einschränkungen geben würde, außer das Beziehungen zu Untergebenen verboten wären. Da musste sie grinsen. Sie stellte sich in dem Moment ein quirliges Liebes-und Sexleben auf einem großen Kreuzer vor. Sie sah vor ihrem geistigen Auge unschöne Szenen und Eifersucht. Man gut, dass niemand in ihren Kopf gucken konnte!

“Verstehe!”,

sagte sie hingegen nur knapp und kühl. Doch dann kam ihr doch noch eine Frage dazu auf:

“Nun, somit sind Gelegenheiten natürlich verschwindend gering, oder?!”

Wenn er nur immer auf seinem Schiff herum hing und kaum Landgang hatte!? Er sagte nun, dass er wohl beides, Familie und sein ihn ausfüllender Job, kaum unter einen Hut bringen könnte, ohne irgendwas davon zu vernachlässigen. Damit sprach er das aus, was sie längst gedacht hatte.

“Irgendwie vernünftig! Die Leidtragenden wären wohl Frau und Kinder! Das Militär würde nämlich Eure ganze Aufmerksamkeit weiter einfordern! Ich denke, das ist im Imperium nicht anders.”

Er sagte nun, dass das später noch eine Option wäre.

“Ja, nur, man wird nicht jünger! Würden Sie wollen, dass ihr Kind, wenn Sie eins hätten, auch zum Militär geht?”,

vertiefte sie weiter das Thema. Das waren so Fragen, die kamen ihr leicht über ihre Lippen, wobei sie sich mit den Anderen schwer tat.

“Wollen Sie zwecks Familiengründung irgendwann nach Kamino zurückkehren, also ziehen Sie das nach ihrer Militärlaufbahn in Erwägung?”.

Sie fragte, wie er in die Republik und ins Militär kam. Er hatte sich ein besseres Leben und bessere Aussichten erhofft.

“Nun, das ist ja eingetreten! Somit war das wohl kein Fehler, Kommandant No!”

Sie lächelte milde. Er sprach von den Hindernissen auf Kamino.

“Welche genetischen Merkmale wären das? Was kann ich mir darunter vorstellen?”,

fragte sie interessiert nach. Ihr Blick war etwas erschrocken. Davon hatte sie nie etwas gehört.

“Sie meinen doch eine Auswahl innerhalb einer Spezies, also innerhalb der jüngsten Kaminoaner?!”,

hakte sie nach. Sie kannte es, dass sie im Imperium als Mensch gewisse Vorteile hatte, aber Männern gegenüber als Frau wider rum das Nachsehen hatte. Richtig gut stand man da, wenn man besonders war! Wenn man zu den Sith konnte, sagte man. Sie kannte bisher keinen solchen Fall. Doch auf Kamino gab es doch nur Kaminoaner und er war doch männlich!? Was hatte es also damit auf sich? Das war ein Kapitel, was sie sehr interessierte.

Er betonte, warum er dann in die Republik ging. Sie begriff, weshalb er als Kaminoaner in die Republik und nicht ins Imperium ging. Er konnte dort seine Fähigkeiten zeigen und beim Militär aufsteigen. Sie verstand. Aus seiner Sicht! Auch seine Betonungen, auf seine Spezies, da es im Imperium schließlich anders aussah. Er war nach seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten beurteilt worden. Aber, irgendwie regte sich auch Widerspruch in Colin tief in ihrem Inneren. Dachte er wirklich, er könnte sich einem Menschen gleichstellen?! Sie sagte aber nichts! Zu gut lief zum Einen das Gespräch! Dafür hatte sie andererseits selbst zu widersprüchliche Gefühle, wenn sie ihn so sah und hörte. Es gab Menschen, die waren deutlich unerzogener, dümmer und ungepflegter! Er schloss, er wäre immerhin ein Nutznießer der Ideale der Republik und könne diese auch daher militärisch vertreten. Sie verstand durchaus und nickte nun.

Dann kamen sie auf die Sith zu sprechen. Er hielt sich wage und vorsichtig, war aber nicht abgeneigt einen Sith kennen zu lernen. Er sprach von Erwartungen, was ein guter Aufhänger war! Auch wenn deren Ruf übel in der Republik wäre, fügte er noch hinzu.


“Umgekehrt über die Jedi auch! Sie sagen, ihre Fragen würden davon abhängen, ob sich ihre Erwartungen mit dem Auftreten bzw. ersten Eindruck decken würden. Was für Erwartungen hätten Sie denn?”

Plötzlich bemerkte sie Scytale neben sich. Sie stellte die beiden Kommandanten eines großen Schlachtschiffes der jeweils anderen Seite gegenseitig vor. So könnte man sich von Kommandant zu Kommandant austauschen. Doch kaum hatten sich beide respektvoll vorgestellt, ging es im Programm weiter. Irgendwie schade, doch vielleicht könnte man dennoch weiter anknüpfen, denn so ein Gespräch könnte interessant für die Leser werden.

Es wurde eine weitere Rede gehalten. Langweiliges militärisches politisches Geplänkel! Manchmal vermisste sie die Klatschpresse! Ein Vortrag über Diäten war auf jeden Fall interessanter! Der Redner schlug sogar mit der Faust auf den Pult. Solche Redner hasste Colin. Als müssten sie ihre Worte einen einprügeln! Nun sollte es aber zur Besichtigung des neuen technologischen Wunders kommen, wie er sich ausdrückte. Nun wurde es aufregend. Ob auch für Colin, wusste sie selbst nicht so genau zu sagen? Sie sah sowas zum ersten Mal und hatte keinerlei Vergleiche! Ahnung hatte sie davon auch nicht im geringsten! Aber, die Stimmung steckte an und dadurch war sie auch gespannt. Der Grand Vizier deutete auf die Türen. Alle klatschten, auch Colin. Es sollte wirklich losgehen. Colin blieb bei No und Mentel und stellte sich zwischen ihnen. Sie wollte schließlich alles mitkriegen und nichts verpassen!

“Es scheint jetzt richtig los zu gehen!”,

sagte sie einfach, um die Stille untereinander zu überbrücken, auch wenn ihre Worte, hohl, sinnlos und nichtssagend waren.

Kommandant Mentel, werden Sie auf die Brücke müssen?”,

versuchte sie das Gespräch weiter zwischen den Kommandanten anzuheizen. Ihr war aufgefallen, dass Mentel sich sehr knapp vorgestellt hatte und irgendwie nachdenklich und abwesend schien, vielleicht sogar mehr als nur zerstreut, nämlich leicht frustriert, wenn sie seinen Blick richtig zu deuten schien, der ins Leere ging. Was war passiert? Ein harter Zug war plötzlich um seinen Mund. Colin entging sowas nicht! Sie war geübt darin! Sie kam von der Klatschpresse!

“Ist bei Ihnen alles ok, Kommandant Mentel? Sie wirken so nachdenklich und ...verbittert? Wenn ich das so sagen darf?.. Ist etwas passiert?”


Fondor-System, Fondor, Werftbasis 7, Saal: republik. Delegation: Kommandant Joya No, Kommandant Navara Ven, Senatorin Turima Belandri, Politiker Celdarion Charákas und die Imperialen: Colin Shendara von der Presse, Gouverneur Valkorion, Gouverneur Disra, Invida Parso-Assistentin von Graf Sturn(Sithlord), Kommandant Scytale Mentel im Aufbruch zur Besichtigung
 
[Fondor-System - Werftbasis Sieben - Saal] Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Gordon Aaronson, Athena Toral, Eredin Moorvhis; in der Nähe weitere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal (NPCs)

Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, war Volo ein wenig überrascht, als Aaronson zugab, den Captain aufgrund seiner letzhin zugegebenermaßen wirklich ungewöhnlich steilen Karriere zu beneiden. Nach seiner Erfahrung war solche Offenheit nicht gerade häufig, dass der ältere Offizier so geradeheraus seine Stimmung kundtat, erstaunte den Captain. Jeder bekäme aber nun einmal das, was er verdiente - eine durchaus anerkennenswerte Einstellung. In den Zeiten der Korruption und Vetternwirtschaft vor der Gründung des Imperiums war es keine Seltenheit gewesen, dass absolut inkompetente Individuen allein aufgrund ihres Vermögens oder ihres Familiennamens verantwortungsvolle Positionen sowohl in den Streitkräften als auch in der Verwaltung übertragen bekamen. Auch jetzt noch war dies teilweise noch der Fall, beispielsweise war es eine Grundlage des Systems der Rebellion, Personen oder Aliens nicht nach ihren Fähigkeiten, sondern rein willkürlich, vielleicht noch zum Teil basierend auf der Sympathie, die die Demagogen bei der Bevölkerung erweckten, in Ämter einzusetzen - ein im Imperium und besonders in der Marine Seiner Majestät absolut undenkbares Vorgehen. Ein Staat brauchte fähige, gut ausgebildete Menschen und keine nur ihre zahlreichen Eigeninteressen verfolgenden Fremdweltler in der Regierung, die es vielleicht schafften, die Massen zu begeistern, aber von tatsächlicher Verantwortung absolut nichts verstanden; Der richtige Platz für so jemanden war, wenn schon, in der COMPNOR, aber immerhin schaffte diese Institution es kontinuierlich, jeglichen - zumindest öffentlichen - Zweifel an Imperialen Ideologie verschwinden zu lassen, ganz im Gegensatz zur Rebellion, die sich gar nicht erst die Mühe machte, sondern ganz offen ihre eigenen ohnehin schon verkommenen Werte mit Füßen trat.

Nahm man als Beispiel die republikanische Senatorin Belandri, die auf der anderen Seite der Halle ins Gespräch vertieft war - wie rechtfertigte sie wohl ihren Anspruch darauf, ihren Planeten vertreten zu dürfen? Wer hatte festgestellt, ob sie dafür überhaupt qualifiziert war? Entweder war sie von der einfachen Zivilbevölkerung, die keine Ahnung von Politik hatte, nach einigen Manipulationen und leeren Versprechungen 'gewählt' oder von der auf dem rückständigen Hapes allein aufgrund ihrer Abstammung regierenden Königsfamilie diktatorisch eingesetzt worden. Und so jemand leitete die Delegation der ach so demokratischen 'Republik' - die Absurdität war beinahe zum Lachen. Wie Aaronson gesagt hatte - jeder sollte das bekommen, was er verdiente, was im Fall der Rebellen zweifellos eine Hinrichtung wegen Hochverrats immensen Umfangs, einschließlich der Anzettelung eines galaxisweiten Angriffskriegs gegen die rechtmäßige Regierung, umfasste. Wenn jeder eine ähnlich aufrichtige Einstellung hätte, wäre die Galaxis sicher ein besserer Ort, nur standen dem wohl die verqueren Ideen der Rebellion und die mangelnde Intelligenz unzähliger Nichtmenschen entgegen. Dass der Commander sich vermutlich mehr auf seinen momentanen Rang bezog und ausdrücken wollte, dass er sich ohnehin nicht für eine größere Befehlsgewalt geeignet hielt - oder auf Crescent, der sich ohne jegliche einflussreichen Bekannten oder finanziellen Mittel bis zum Kommandanten der Allegiance hochgearbeitet hatte und seine herausragende Stellung somit offensichtlich mehr verdiente als so mancher andere -, machte die kurze Bemerkung umso interessanter, einerseits, da sie als Kompliment ausgelegt werden konnte, dass Aaronson Volo seinen Rang gönnte, andererseits, da kaum ein Imperialer Offizier sich so bereitwillig mit einer nicht allzu hohen Position in der Hierarchie zufrieden gab.

Als er fortfuhr, nahm der ältere Offizier an, dass der glänzende Ausgang der Operation im Tiefkern dem Corulager zu seinem aktuellen Posten verholfen hatte und äußerte dann beinahe euphorisch die Vermutungen, dass Volo in noch höhere Sphären aufsteigen und auch wesentlich zur Vernichtung der Yevethaner beitragen würde. Er würde sich freuen, ihm dabei erneut mit seinem Pursuit-Kreuzer zur Seite zu stehen, eine Loyalitäts- oder Wertschätzungsbekundung, die der Captain mit einem anerkennenden Nicken quittierte.

"Ich hoffe sehr, dass Ihre Annahmen zutreffen, Commander: Das letzte Mal, als Sie unter meinem Kommando standen, haben Sie sich meiner Ansicht nach als fähiger Offizier bewährt, weshalb ich weitere gemeinsame Einsätze sehr begrüßen würde. Und es wird Zeit, die Galaxis endlich von diesen - verzeihen Sie den Ausdruck - abartigen Kreaturen zu säubern. Das dafür geeignete Instrument ist jetzt schließlich fertiggestellt."

Gouverneurin Toral wandte sich nach ihrer Unterhaltung mit Lieutenant Governor Moorvhis nun wieder an die gesamte Gruppe und fragte, welchen Eindruck der nächste Programmpunkt, der eigentliche Stapellauf und die System- und Waffentests der Allegiance, wohl auf die Republikaner machen würde. Die Einschätzung der Delegation hing natürlich davon ab, wie erfahren ihre Mitglieder in der Beurteilung Imperialer Waffensysteme waren und auf welchem technischen Stand ihre eigene Terrormiliz oder Flotte, wie man es auch nennen mochte, sich im Moment befand. Wenn die Mon Calamari ihre Linie unglaublich hässlicher Sternenkreuzer um ähnlich schlagkräftige Typen erweitert hatten, konnte es sein, dass der Bericht an ihren illegitimen Senat optimistischer ausfiel und man das Potential der Allegiance unterschätzte; Und die beiden nichtmenschlichen Kommandanten konnten vielleicht Schlüsse auf die Kampfstärke des hochmodernen Sternenzerstörers im Vergleich zu ihren eigenen Schlachtschiffen ziehen, aber auch sie wussten sicher nicht um die Produktionskapazitäten der Imperialen Werften und damit um die Anzahl solcher Giganten, die der Flotte Seiner Majestät pro Zeitintervall zur Verfügung gestellt werden würden. Inwiefern die Republik die Entwicklung dieses Schiffes also als Bedrohung ansehen würde, war ziemlich unvorhersehbar. Aaronson jedenfalls meinte, angesichts der Wirkung des Schlachtschiffes auf die anwesenden Imperialen müssten die Rebellen von der Demonstration seiner immensen Feuerkraft, der sie sich in Zukunft sicher entgegenstellen würden müssen, geradezu überwältigt sein.

"Dessen bin ich mir sicher, Mr. Aaronson", stimmte Volo zu, "auch wenn vermutlich niemand allzu lange in die Geschützmündungen der Allegiance blicken können wird. Ich erwarte, dass unsere geschätzten Gäste die Nachricht von der absoluten Überlegenheit dieses Schiffes zurück nach Dac bringen und ihren Komplizen von der Aussichtslosigkeit ihrer Lage berichten werden."

Was wohl kaum der Fall sein würde - die Republikaner würden ihren Krieg, egal, welche Meisterwerke der Schiffsbaukunst das Imperium noch gegen sie entfesselte, wohl eher wie ein in die Enge getriebenes Tier bis zum letzten Moment mit allen Mitteln fortführen anstatt zu kapitulieren. Dennoch dürfte der Großteil des Offizierskorps vermutlich nicht zögern, dem Captain in dieser Hinsicht zuzustimmen, Aaronson und Ichigû eingeschlossen. Die beiden Verwalter hingegen vertraten vielleicht eine andere Meinung - Volo wandte sich zu Toral und Moorvhis.

"Oder haben Sie diesbezüglich andere Vorstellungen? Es würde mich sehr interessieren, welcher Effekt dieser Demonstration nach Ansicht der Regionaladministration wünschenswert wäre."

Interessiert richtete Crescent seine Aufmerksamkeit wieder auf das Rednerpult, als Grand Vizier Draay die nächste Ansprache hielt. Der Stellvertreter des Imperators ließ natürlich, ganz der rhetorisch geschulte Politiker, keine solche Emotionslosigkeit wie Admiral Ravine zutage treten, abgesehen von Hinweisen auf das folgende Programm und die angeblich bereits in der Planung befindliche Strafexpedition nach Koornacht hielt er sich bei den tatsächlichen Inhalten aber zurück. Nun, immerhin war der Empfang mit dem anschließend aufbrausenden Applaus - in den der Corulager selbstverständlich einfiel - wohl beendet und es ging mit dem tatsächlich bedeutenden Teil weiter - dem Manöver, bei dem Volo die wohl wichtigste Rolle zukam, ein Gedanke, bei dem er unwillkürlich die Lippen zusammenpresste, um die flüchtig aufkommende Nervosität zu unterdrücken. Als die von Sturmtruppen bewachten Türen zum Dock sich öffneten und bereits die ersten Gäste begannen, sich neugierig in Richtung der Schleusen zur Allegiance zu bewegen, warf der Captain einen letzten Blick auf das Äußere des noch reglos daliegenden Schlachtschiffes, das in Kürze endlich zum Leben erwachen würde, dann richtete er das Wort wieder an die vierköpfige Runde.

"Ms. Governor, Gentlemen, ich muss mich empfehlen. Freut mich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben."

Crescent deutete einen militärischen Salut an und wandte sich zum Gehen - über einen separaten Zugang betrat er, wie üblich gefolgt von zwei als seine Leibwache fungierenden, von der Ascendancy stammenden Flottensoldaten, die Allegiance und ließ sich per Turbolift zur Kommandobrücke transportieren, wo Commander Mentel ihn bereits erwartete. Der vertraute Anblick des Laufstegs zwischen den bereits von Matrosen und Offizieren besetzten Mannschaftsgräben, der dreieckigen und trapezförmigen Sichtfenster, durch die die gewohnte Schwärze des Weltalls schimmerte, und der beim Eintreten des Kommandanten Haltung annehmenden Marineinfanterieposten war Volo zwar um Einiges lieber als die vorherige Gesellschaft, dennoch schluckte er angespannt, als sich die stählernen Schotts öffneten und er den weitläufigen Raum - den manche poetisch als Gehirn eines Schlachtschiffs betitelten - betrat. Ab jetzt durfte er sich absolut keinen Fehler erlauben oder der bereits greifbare Rang des Commodore würde sofort wieder in unerreichbare Ferne rücken. Die konzentriert auf ihre Konsolen und Bildschirme achtende Mannschaft kritisch beäugend schritt der Corulager die Stationen ab, bis er schließlich auf dem zentralen Kommandosteg neben seinem ersten Offizier haltmachte und gefasst die Hände hinter dem Rücken verschränkte.

"Vorbereiten zum Abdocken und Klarschiff zum Gefecht, Mr. Mentel."

[Fondor-System - Werftbasis Sieben - ASD Allegiance - Brücke] Volo Crescent, Scytale Mentel; Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Fondor-System - hoher Orbit - Werftbasis Sieben - Festsaal] Lieutenant-Gouverneur Eredin Moorvhis, Gouverneur Athena Toral, Captain Volo Crescent,Commander Gordon Aaronson, Commander Kyoshi Ichigû, mehrere Gäste

Athena Toral hatte entweder gemerkt worauf er hinauswollte, oder sie war nicht direkt in die Geschäfte ihres Vaters involviert. Dennoch schien sein Gegenüber eine Investition seiner Zeit und Mühen wert zu sein. Zwar war sie der Inbegriff des Nepotimus, sie war Gouverneurin auf dem Planten auf dem ihr Vater saß. Ohne Kontakte und ein wenig Geld an den richtigen Stellen wäre dies nie möglich gewesen. Selbst wenn es alles purer Zufall sein sollte, würde sie kaum etwas zu lassen was der Firma ihres Vaters schaden würde. Genau deswegen war sie ein Kontakt der es wert ist aufgenommen und gepflegt zu werden.

„Ich werde mal prüfen inwiefern ich gebunden bin, aber Ehre. Informationen aus erster Hand sind immer Goldwert. Gerade in unserem Metier.“ Er lächelte sie an und trank einen Schluck. Dann sprach er weiter, „Eine kleine Bitte hätte ich an sie Miss Toral. Mustafar ist eine abgelegene und karge Welt, dennoch bietet sie spannende und vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten. Ich arbeite derzeit an den Plänen eine Werft auf Mustafar zu etablieren. Für den Anfang keine Große, aber man könnte sich ja steigern. Gerade dafür suche ich Interessenten. Da gerade auf Muunulist einige Firmen sitzen wäre ich sehr dankbar, wenn sie mir einen kleinen Tipp geben könnten, bei welchen Magnaten ich eine Chance hätte, Interesse zu wecken. Es muss nicht jetzt sein, aber sie würden mir damit eine große Zeitersparnis bescheren.“ Er sprach fest und keinesfalls flehend. Er wollte nicht als Bittsteller vor ihr stehen, sondern als zukünftiger Geschäftspartner. Er wusste was er wollte, würde sich aber nicht unter Wert verkaufen!


Athena wandte sich wieder der Gruppe zu und fragte inwiefern die Allegiance Eindruck auf die Republikaner machen würde. Eine interessante Frage. Beeindruckt würden sie sein, da musste er Commander Aaronson zustimmen. Ein großes Schiff mit vielen Waffen war immer imposant und beeindruckte. Doch inwiefern sie es als eine wirkliche Gefahr ansehen würden erschien ihm als wichtigere Frage. Wenn es nach Captain Crescent gehen würde sollte die Republik sofort kapitulieren. Er glaubte da zwar nicht selbst dran, dass es soweit kommen würde, aber er war vermutlich seine tiefste Überzeugung. Die Überlegenheit des Imperiums.
Crescent würde es weit bringen in der Hierarchie des Militärs. Er schien kompetent, sonst würde er nicht dieses Event leiten. Zudem war er mehr als linientreu. Eine gute Eigenschaft für einen hohen Offizier! Treu dem folgen was von der politischen Seite kommt. Ein starkes Militär war wichtig, aber selbstständig denken sollte es, abseits des Gefechtes, keineswegs! Genau deswegen stand vermutlich ein zukünftiger Admiral vor ihm.


„Wünschenswert wäre der Effekt den sie beschrieben haben, Captain. Aber da ich Realist bin wird es leider nicht so kommen. Es ist sehr wahrscheinlich das die Republik auch an ähnlichen Waffen baut. Vielleicht kein Schlachtschiff dieser Art, aber an Waffen und Geräten die das Kräftegleichgewicht zu ihren Gunsten verschieben. Und wenn wir von diesen Geräten erfahren, sei es durch den Geheimdienst oder ähnliche Vorführungen auf republikanischer Seite, werden auch wir uns weiterentwickeln. Keine Seite möchte der anderen Unterlegen sein. Die Balance of Power. Beide Seiten werden immense Gelder in Aufrüstung investieren, davon profitieren wird anfangs nur die Wirtschaft. Das wiederum wird beiden Staaten helfen weiteres Geld in solche Dinge zu investieren. Den positiven Aspekt für die Kaufkraft der Zivilbevölkerung außen vorgenommen. Gefährlich wird es erst, wenn wir vom defensiven Charakter ‚Ich möchte mächtiger sein als mein Gegner, damit er mich nicht angreift.‘ zum offensiven ‚Ich möchte mächtiger sein, als mein Gegner um ihn dann zu vernichten.‘ übergehen. Sollte es soweit kommen zweifle ich nicht an einem Sieg des Imperiums, den Punkt des Willens habe ich vorhin schon angesprochen. Dennoch muss auch die Kosten-Nutzen-Rechnung stimmen, wie einer meiner Wirtschaftsdozenten immer betonte. Werden hunderte Welten unbewohnbar gemacht, egal von welcher Seite. Wird das langfristige Folgen haben.“ Er sah das sich auf der Bühne etwas tat. Bald würde es eine erneute Rede geben. Er wandte sich an die Gruppe, „Es tut mir leid, für meine Vorlesung, Macht der Gewohnheit. Aber anscheint gibt es bald den nächsten Programmpunkt.“

Diesmal war es Grand Vizier Draay, der eine Rede hielt. Sie war wesentlich besser als die des Admirals zuvor. Er sprach viele Floskeln und betonte die Stärke des Imperiums und sprach auch vom Willen den Friedensvertrag zu erhalten und dieses Schiff lediglich dazu diente, den inneren Frieden, mit Hinblick auf die Yevethaner zu gewährleisten. Dann kündigte er den nächsten Programmpunkt an. Das Manöver. Schon mit einer gewissen Aufregung folgte er Miss Toral, Commander Aaronson und dem, während des Gesprächs überraschend ruhig gebliebenen anderen Militär (Kyoshi Ichigû), zu einem Platz weiter vorn um das kommende Schauspiel zu bewundern.


[Fondor-System - hoher Orbit - Werftbasis Sieben - Festsaal] Lieutenant-Gouverneur Eredin Moorvhis, Gouverneur Athena Toral, Captain Volo Crescent,Commander Gordon Aaronson, Commander Kyoshi Ichigû, mehrere Gäste
 
[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Doppelzimmer] Destiny, Neha

Gekonnt nickte Neha, als Destiny ihr einen Auftrag erteilte. Sie sollte etwas über eine Veranstaltung, die gerade hier auf dem Planeten stattfindet, herausfinden. Sie verließ das Doppelzimmer, und beschloss, vor die Hoteltür zu gehen. Vielleicht würde sie ja dort schon etwas finden? Direkt vor der Tür befanden viele Holo-Anzeigetafeln mit einem riesigen Schiff darauf. Das junge Mädchen ging davon aus, dass es sich um einen Sternenzerstörer des Imperiums handelte.

Unter dem Holo des Sternenzerstörers war eine Laufschrift, wo Allegiance verzeichnet war. War es vielleicht genau das, was Destiny wissen wollte?

Neha ging permanent auf einen imperialen Droiden zu, der dort bei eine der Holo-Tafeln herum stand. "Hey, Droide", sprach sie ihn direkt an. "Kannst du mit etwas darüber erzählen?" Sie zeigte auf die Holo-Tafel. "Was hat es mit dem Sternenzerstörer auf sich?" Sicherlich wusste der Droide, um was es ging, jedoch war er wohl zu geizig, Neha das mitzuteilen. Er machte Anstalten und schüttelte den Kopf. "Zutrifft für Unbefugte nicht autorisiert", bracht er nun hervor.

Allerdings wurde Neha langsam ungeduldig, da ihr auch die Zeit davon rennt. "Ich will da nicht hin, sondern wissen um was es geht! Sag schon!", ging sie den Droiden an und drückte ihn mit Gewalt gegen die dahinter liegende Wand. "Es handelt sich um den Stapellauf des Allegiance-Klasse Sternenzerstörers und die wohl letzte Machtdemonstration des noch amtierenden Imperators Darth Allegious. Dieser findet in der Werftbasis 7 statt.", antwortete der Droide.

Ein Grinsen war in Neha's Gesichtsausdruck zu erkennen. "Geht doch", sprach sie zum Droiden. Das musste die Veranstaltung sein, von der Destiny mehr wissen wollte. Die 15jährige ließ den Droiden zurück und ging zurück ins Hotel. Mittlerweile war ein wenig Zeit vergangen, aber dennoch hatte sie immer noch genug Zeit. Sie klopfte an der Doppelzimmertür an, bevor sie eintreten würde.

[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Flur] Neha
 
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