Fondor

[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Messe | Kartentisch] Gordon Aaronson. In der Nähe: Navara Ven, Eredin Moorvhis, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Myra Juran, Invida Parso, Turima Belandri, Navara Ven, Celdarion Charákas, Joya No, Colin Shendara und weitere

Gordon Aaronson stellte zu seiner Zufriedenheit fest, dass der Bereich um den holographischen Kartentisch nicht so überlaufen war, wie er befürchtet hatte. Im Gegenteil: Dort hielt sich im Moment niemand auf. Die meisten Mitglieder der Festgemeinschaft hatten sich an die Tische gesetzt, führten Unterhaltungen in kleinen Gruppen oder standen an den Sichtfenstern, um mit bloßem Auge nach draußen zu schauen und das Geschehen zu betrachten. Als Kommandant von Kriegsschiffen war er den Blick aus den Fenstern gewohnt: Dieser konnte ihn kaum noch überraschen oder begeistern, ganz im Gegensatz zu vielen Zivilisten, die vor dem heutigen Tag vielleicht noch nie so eine Gelegenheit gehabt hatten. Aber auch wenn der Anblick einer Raumschlacht mit ihren Laser- und Blasterblitzen, ihren Explosionen, den glühenden Triebwerken und umherhuschenden Jägern ein faszinierender Anblick war, konnte man doch meist nur sehr wenig erkennen, und immer nur einen kleinen Ausschnitt des ganzen dreidimensionalen Geschehens. Eine weniger lebhafte Show, aber dafür umso interessantere Informationen lieferten die Hologramme, was der Grund dafür war, dass der Mygeetaner diesen Platz bevorzugte. Im Moment hatte er die freie Auswahl. Möglich, dass sich das noch änderte und er später gezwungen wäre, den Platz für einen höherrangigen Offizier oder zivilen Würdenträger zu räumen, doch vorerst hatte er den gesamten Kartentisch für sich. Er wählte seinen Standort am Mittelpunkt einer der Längsseiten des ellipsenförmigen Gerätes. So konnte er alles überschauen und zugleich mit einer leichten Kopfbewegung nach rechts auch einen Blick durch das nächste Fenster werfen, wenn er doch Lust darauf bekäme.

Vorerst zeigte das Hologramm noch nicht viel an. Ein Symbol in der Mitte der Abbildung stand offensichtlich für die Allegiance. Es war ein großes schimmerndes Dreieck. Weiter hinten, fast schon am Rand der Darstellung, war das Orbitaldock verzeichnet, von dem sie sich Stück für Stück entfernten. Auch die zahlreichen Schiffe, die in dieser Gegend lagen oder fuhren, waren eingezeichnet, ein wirres Gewusel aus farbigen Symbolen, von denen einige für imperiale Kriegsschiffe, andere für zivile Transporter, für technische Fahrzeuge der Docks und ein paar (in grellem Rot) sogar für ›feindliche‹, nämlich republikanische Schiffe standen. Von Sekunde zu Sekunde rückten diese Motive weiter zum Rand, bis sie das schmale Ende der Ellipse erreichten und dort nacheinander verloschen. Die Allegiance fuhr in ein freies Gebiet abseits der Werftbasis, das wegen der bevorstehenden Gefechtsübung für allen anderen Schiffsverkehr gesperrt worden war. Ansonsten waren derzeit nur ein paar Sternjäger zu sehen, dargestellt als kleine pfeilförmige Symbole, die jeweils für eine ganze Gruppe kleiner Maschinen standen; eine detailliertere Darstellung wäre nur möglich gewesen, indem man sehr, sehr nah heran zoomte, denn im Vergleich zur Allegiance waren sie wirklich winzig. Manche schwirrten um den Koloss herum, andere bewegten sich ganz am Rand der Darstellung. Bisher verriet das Bild noch nicht, ob es sich bei den ferneren Jägern um Verbündete oder Gegner handelte, oder ob sie vielleicht überhaupt nicht zu der Übung gehörten. Wenn sie aber offiziell begann, würde es auch hier farbige Markierungen und Beschriftungen geben, die klar machten, wer Freund und wer Feind war. Dadurch dass sie sich im Inneren des Schlachtschiffs befanden, bildeten die Gäste natürlich ganz automatisch so etwas wie den Fanblock der Allegiance. Man konnte schwerlich aus einem Schiff nach draußen blicken und sich nicht mit dessen Schicksal identifizieren. Da war es klar, dass nahezu jeder dem neuen Schlachtschiff Erfolg und einen raschen Sieg über die Angreifer wünschte, was auch immer diese sein würden. Aber mindestens genauso wichtig wie die Frage, was die Allegiance austeilen konnte, war auch die Frage, wieviel sie einsteckte, bevor sie Schaden nahm. Gordon Aaronson hoffte auf eine realistische Simulation, die nicht zugunsten der Show geschönt war, sondern wirklich einen Eindruck vermitteln konnte, wozu das neue Schmuckstück der Flotte in der Lage war.

Da es im Moment noch nicht so viel zu sehen gab, löste er den Blick von der Darstellung und blickte nach oben - um zu bemerken, dass er nicht mehr allein an dem Tisch war. Noch jemand hatte sich seinen Platz gesucht, direkt gegenüber, also ebenfalls in sehr günstiger Position. Der Commander schaute an der Gestalt empor und bemerkte zu seinem Schrecken, dass es sich nicht um einen Kollegen oder imperialen Mitbürger handelte. Die weiß-rote Uniformjacke sprach Bände. Vor ihm stand einer der Republikaner: Der grünhäutige Twi'lek mit den Abzeichen eines Commodore (@Navara Ven). So aus der Nähe betrachtet machte der Fremde einen ziemlich wilden Eindruck: Er hatte ein strenges Gesicht, war um einiges größer und breitschultriger als Gordon und zudem waren seine Lekku (die den Menschen an fette Maden erinnerten) tätowiert. Vertrauenerweckend sah er wirklich nicht aus, und auch nicht sehr zivilisiert, fand der Mygeetaner. Er war wenig begeistert über diese Begegnung: Er hatte eigentlich vorgehabt, ein direktes Zusammentreffen mit den Gesandten zu vermeiden. Sein letztes Treffen mit einem republikanischen Raumschiffkommandant hatte seiner Karriere schwer geschadet und er wollte nicht riskieren, den Eindruck zu erwecken, dass er für diese Leute irgendwelche Sympathien hegte. Am liebsten wäre er gar nicht mit einem von ihnen gesehen worden. Kurz überlegte er, ob er sich einfach umdrehen und davonstehlen sollte, solange der Twi'lek selbst noch auf die Karte schaute. Aber dann schaute auch er auf und erwiderte Aaronsons Blick.

»Gestatten: Commander Gordon Aaronson, Flotte Seiner Majestät«, stellte er sich vor - die Situation verlangte nunmal ein Mindestmaß an Höflichkeit. »Sie müssen Commodore Ven sein, wenn ich vorhin richtig gehört habe.«

[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Messe | Kartentisch] Gordon Aaronson, Navara Ven. In der Nähe: Eredin Moorvhis, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Myra Juran, Invida Parso, Turima Belandri, Navara Ven, Celdarion Charákas, Joya No, Colin Shendara und weitere
 
[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | In Formation | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Pilot Officer Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel

Myra unterdrückte ein Schnauben, als sie daran dachte, wie...unangemessen ihre Position in Wahrheit doch war. Die blonde Frau war eine der besten Pilotinnen des Imperialen Sternjägerkorps, wenn nicht sogar die Beste, davon war sie felsenfest überzeugt. Und doch musste sie sich damit begnügen, einen TIE-Avenger in ein simuliertes Gefecht zu fliegen und im normalen Dienst mit einem veralteten, ungeschützten Interceptor vorlieb nehmen. Sicher, der Abfangjäger erfüllte seinen Zweck, aber er war für entbehrliche Piloten gedacht, für Piloten, deren Leistungen besser als der Durchschnitt, aber nicht überragend waren. Und statt die Flugkünste einer reinblütigen - einer absolut reinblütigen – Menschin zu belohnen, setzte die Führung lieber ein blaues Geschmeiß namens Samin ins Cockpit des begehrten TIE-Defender, des wohl besten Jägers in der Galaxis. Das war ein Zustand, denn die stolze Juran nicht länger ertragen würde, und heute bot sich die Gelegenheit, der arroganten Halbchiss und den Narren, die sie protegierten, zu zeigen, wie man wirklich flog und kämpfte. Ja, das Manöver war eine günstige Fügung und die Teilnahme daran jedes Opfer wert, so sehr sie die Gedanken die Blicke und Berührungen von Commander Mentel auch anekelten. Ihr Hass auf den Flottenoffizier war nur noch größer gewachsen, ein bitteres, galliges Gefühl, aus dem sie Stärke und Energie bezog. Sie würde diese Chance nutzen, egal wie, und war hoch motiviert. Doch ob der Rest der Staffel das auch war? In Myras kritischen Augen waren die „Razors“ guter Durchschnitt, vielleicht sogar etwas besser, aber ihrer Präsenz in der Staffel wohl kaum würdig. Sie legte keinen Wert darauf, ihre Geringschätzung zu verhehlen, die anderen Piloten und ganz besonders ihre Flügelfrau sollten ihr am Besten nicht in die Quere kommen und sie aufhalten. Wenn sie mehr leisten konnten, gut, aber darauf würde sich die kühle Blondine nicht verlassen. Eigentlich legte sie auch keinen Wert auf eine Unterhaltung, aber ihre Flügelfrau, Razor 4, hatte darauf bestanden, ein paar Worte mit ihr zu wechseln, vielleicht war das ihre Art, mit der Anspannung umzugehen. Die andere Pilotin hatte es doch tatsächlich geschafft, ihr ein paar Aussagen zu entlocken und zu Myras Überraschung kicherte sie, als Myra von „gewöhnlichen Piloten“ sprach, das schien Belustigung auszulösen und die Anzeigen am Kom und ein Knacken meldeten, dass zwei weitere Mitglieder der Staffel, Razor 7 und 8, nun dazugeschaltet wurden. Unter ihrem Helm wurden Myras Augen etwas schmaler, als Razor 4 ihre Staffelkameraden locker ansprach und an einen Zwischenfall mit Piraten erinnerte, offenbar plante sie etwas und erklärte, dass Myras eine Attacke auf die „Wolves“ plante, eine Attacke, an der auch die anderen Piloten Interesse hatten, einer von ihnen hieß die junge Blondine bei der Staffel willkommen. Nun wölbte sie eine Augenbraue, was hatte das zu bedeuten?

Die Antwort folgte auf dem Fuße, Razor 4, die offenbar Karen mit Vornamen hieß, setzte zu einer längeren Erklärung an und machte deutlich, dass sie Myras Arroganz nicht gut hieß und riet ihr dazu, diese lieber bei den Elitepiloten der „Wolves“ abzulassen. Myras biss sich auf die Zunge, hörte aber zu, als Razor 4 erklärte, dass ihre Staffel ein eingespieltes Team war, vielleicht nicht die Besten der Besten, aber auf jeden Fall kompetent und einsatzbereit. In den Worten der anderen Pilotin lag eine ruhige Selbstsicherheit, die Myra beeindruckte, und als Razor 4 ihren Plan, sie von drei Flügelmännern begleiten zu lassen, um das Ziel zu isolieren und zu erledigen, erklärte, legte sich ein schmales, kühles Lächeln auf Myras Gesichtszüge. Eine unkonventionelle Taktik, beliebt bei Piraten. Myra schwieg einen langen Moment, dann öffnete sie den Kanal, in ihrer Stimme lag eine gewisse Anerkennung.


„Also gut, Razor 4. Sie sind definitiv keine durchschnittliche Pilotin. Ihr Plan gefällt mir, ich möchte zu gerne sehen, wie Miss „Ich bin so blau und fliege trotzdem“ auf unkonventionelle Taktiken reagiert. Vorausgesetzt, Ihre Leute schaffen es, mitzuhalten. Es wird da draußen sehr hektisch zugehen. Und wenn es klappt...dann können wir mit der Ehre nach Hause fliegen, die berühmten „Wolves“ in einem offenen Kampf besiegt zu haben. Nicht schlecht für unsere Karrieren, würde ich sagen.“


Ein von Vorfreude ausgelöstes Kribbeln zog über Myras Haut, als sie sich ein wenig nach vorne lehnte und das All musterte. Irgendwo da draußen war sie, ihre Rivalin.


„Nur keine Sorge...ich kriege Dich.“


Murmelte die Blondine eisig lächelnd und ließ den Kanal bewusst offen.


[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | In Formation | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Pilot Officer Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel
 
[Kolonien | Tapani-Sektor | Freie Welten | Fondor-System || ASD „Allegiance“ | Brückenturm | Offizierskasino]
Commodore Navara Ven, Captain No, Senatorin Belandri, Botschafter Charákas und eine Vielzahl imperialer Gäste

Nach all der Warterei, den hochtrabenden Reden ranghoher Offizieller und der scheinbar zügellosen Neugier war es endlich soweit: Der übergroße Sternzerstörer Allegiance, der stolze Neuzugang der Imperialen Flotte, bewegte sich langsam aus dem Dock. Über die rechteckigen Bildschirme, die an den grauen Wänden der umfunktionierten Messe angebracht waren, konnten interessierte Gäste das Prozedere auf der Gefechtsbrücke – wie der Captain (Volo Crescent) und dessen Erster Offizier (Scytale Mentel) Befehle an die beiden Brückengräben gaben – beobachten. Navara, der selbst Tag für Tag ein militärisches Kommando zu führen hatte, verlor schon nach wenigen Minuten jegliches Interesse, da sich das protokollarische Vorgehen der Imperialen kaum von seinem republikanischen Pendant unterschied. Höchstwahrscheinlich lag diese formelle Gleichheit vor allem daran, dass man sich bei beiden Streitkräften auf die selben Wurzeln, die militärischen Traditionen der Galaktischen Republik, berief.

Derweil die meisten Anwesenden gebannt auf die Bildschirme starrte und sich inzwischen nur noch tuschelnd unterhalten wurde, stapfte der grimmige, grünhäutige Twi'lek, der trotz Uniform sehr wild aussehen konnte, zu einem der aufgestellten Holo-Tische. Hier, so vermutete er scharfsinnig, würde man das angedachte Manöver aus ganz verschiedenen Blickwinkeln – überwiegend taktischer Natur – verfolgen können. 'Und so lerne ich wahrscheinlich noch ein bisschen was über deren Vorgehen im Gefecht', dachte er voller Grimm, schob sich selbstbewusst an einer uniformierten Gruppe vorbei und stellte sich an das brummende Möbelstück. Unruhig zuckten seine tätowierten Gehirnfortsätze, da instinktiv sein analytisches Denken eingesetzt hatte. Unzählige Gedanken schossen ihm in diesen Sekunden durch den Kopf. Navaras strenger Blick fiel sogleich auf die holografischen Figuren, die der Projektor zeigte. Obwohl sich mittlerweile unter anderem mehrere Sternjäger der Allegiance angeschlossen hatten, gab es noch nicht besonders viel für ihn zu sehen.

Einem anderen Gast (Gordon Aaronson), der ebenso in einer Galauniform steckte und sich für die taktische Projektion statt der Bildschirme oder den Fenstern entschieden hatte, schien es ähnlich zu gehen. Ihre Blicke – beide hatten nachdenkliche Mienen aufgesetzt – begegneten sich kurz. Da der nichtmenschliche Commodore aber im Lesen der menschlichen Mimik nicht allzu bewandert war, fiel sein erster Eindruck ziemlich bescheiden aus. Der imperiale Offizier, der ihm gegenüber stand, schien älterer Generation zu sein. Allmählich ergrautes Haupthaar, Falten sowohl um die Augen als auch auf der Stirn und von der Statur her schmaler als er – so zeigte sich ihm der Commander. Eine Sekunde lang musterten sich die Streiter zweier einst verfeindeter Parteien schweigend. Durch den Frieden standen sich nun auf einmal diese beiden Männer, die sich vor wenigen Monaten noch bis aufs Blut bekämpft hatten, gegenüber. Und dann sprach ihn der Imperiale tatsächlich an, stellte sich förmlich vor und benannte anschließend Navara – mit Rang und Namen. Obwohl sich etwas in ihm sträubte, nickte der Twi'lek dem Menschen knapp zu.


„Commander Aaronson, es ist mir eine Ehre Ihre Bekanntschaft zu machen“, entgegnete er und musterte dabei die einzelne, einsame Auszeichnung auf dessen linker Brust.

Bevor man die Prometheus zusammen mit den anderen Begleitschiffen in imperiales Territorium entsandt hatte, um die hapanische Senatorin Turima Belandri zu beschützen, hatte man ausführliche Dossiers an die Kommandanten ausgegeben. Neben den spezifischen Rangabzeichen der einzelnen Branchen, die es für einen Commodore und einen Captain selbstverständlich zu unterscheiden gab, hatte man auch diverse Orden, Bandschnallen und Würdigungen aufgelistet. Erneut zuckten beide Lekku als sein Geist Informationen nach und nach hervorkramte. Die Auszeichnung auf Aaronsons Brust, die klein und zudem rechteckig war, wies ihn zweifellos als Teilnehmer der Militärkampagne „In fidem“, der Verteidigung des Corellian Run, aus. Demzufolge hatte der Commander womöglich irgendwann einmal gegen Einheiten der Fünfte Flotte gekämpft. Ein grimmiges Lächeln zeigte sich auf dem kantigen Twi'lek-Gesicht als er sinnierte: 'Haben wir uns vor dieser Veranstaltung vielleicht schon einmal getroffen? Welches Kommando hattest du unter dir?'


Die Bandschnalle an Ihrer Brust zeichnet Sie als Verteidiger am Run aus“, stellte der Twi'lek ohne Umschweife fest. Den „Corellian Laurel“ in Rot, den er an seiner Brust trug, dürfte ihn ohne Zweifel als operierendes Mitglied der Gegenseite aus. „Mit welcher Teilnahme haben Sie sich diese Würdigung verdient?“

[Kolonien | Tapani-Sektor | Freie Welten | Fondor-System || ASD „Allegiance“ | Brückenturm | Offizierskasino]
Commodore Navara Ven, Captain No, Senatorin Belandri, Botschafter Charákas und eine Vielzahl imperialer Gäste
 
[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Messe | Kartentisch] Gordon Aaronson, Navara Ven. In der Nähe: Eredin Moorvhis, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Myra Juran, Invida Parso, Turima Belandri, Navara Ven, Celdarion Charákas, Joya No, Colin Shendara und weitere

Commodore Navara Ven erwiderte nicht nur den Blick, sondern auch den Gruß des Mygeetaners. Die Behauptung, dass es ihm eine ›Ehre‹ sei, den Commander kennenzulernen, nahm dieser nicht so wörtlich: Eine diplomatische Floskel, nichts weiter.

Gordon Aaronson freute sich aber darüber, dass er das Rangabzeichen des Republikaners richtig gelesen und seinen Namen richtig behalten hatte, um nicht schon bei der Begrüßung zu straucheln. Fast war er ein wenig überrascht darüber, denn er hatte dem Auftritt der fremden Gesandten vorhin bewusst keine allzu große Aufmerksamkeit gewidmet und nicht bewusst versucht, sich ihre Namen einzuprägen. Kurz überlegte er, ob er vielleicht schon in einem anderen Zusammenhang von Commodore Ven gehört hatte. Doch ihm fiel nichts ein. Natürlich gab es mehrere republikanische Anführer, die auch im Imperium namentlich bekannt waren, allen voran Spitzenkräfte wie Sylvar, Altmin, Blade, Maybourne. Aber auch Befehlshaber aus der zweiten Reihe wie Stazi, Tet'Ness, Oor oder Korus, die in den vergangenen Schlachten ihre Rollen gespielt hatten. Ein Ven war nicht darunter. Doch ein unbeschriebenes Blatt konnte der Twi'lek nicht sein, sonst hätte man ihn nicht hierher geschickt und auch nicht zum Commodore ernannt, und die Abzeichen auf seiner Brust bewiesen deutlich, dass er während der jüngsten Kampagnen der Rebellion nicht unbeteiligt gewesen war.

Das galt für beide Seiten, wie der Twi'lek offensichtlich auch zur Kenntnis nahm. Er erkannte die Bandschnalle ›In Fidem‹, die einzige Auszeichnung, die Gordon sich in seinen vielen Dienstjahren verdient hatte, als einen Beleg für seine Teilnahme an den Kämpfen entlang des Corellian Run und fragte nach, wo der Mensch stationiert gewesen war. Kurz zögerte Aaronson, weil er nicht sicher war, wieviel er sagen konnte: Es gab keine ihm bekannte Vorschrift darüber, welche Informationen man weitergeben durfte, wenn man mit einem Angehörigen des republikanischen Militärs Smalltalk hielt. Bis vor ziemlich kurzer Zeit war eine solche Situation ohnehin unvorstellbar gewesen. Im Grunde wäre es das Sicherste, gar nichts zu sagen. Aber der Commander kam zu dem Schluss, dass er zumindest die Informationen, die auch im Imperium ohne besondere Sicherheitsstufe zugänglich waren, ohne größere Bedenken teilen konnte. Nur musste er aufpassen, nicht übers Ziel hinauszuschießen.

»Schlacht von Corellia«, erwiderte er, noch ziemlich zurückhaltend und deshalb etwas wortkarg. »Elfte Kampfgruppe unter Basil Minks. Ich habe an dem Tag viele gute Männer verloren und beinahe mein Schiff.«

Er verspürte eigentlich keine große Lust, diese Ereignisse mit einem Mann zu erörtern, der für die Vorfälle jenes Tages mitverantwortlich war und die Ereignisse noch dazu aus der Perspektive des Siegers betrachtete. Aber andererseits war er doch neugierig zu erfahren, welche Rolle der Twi'lek dabei gespielt hatte. Er hatte damals nur einen Ausschnitt der Schlacht wirklich miterlebt. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass sie in direktem Kampf miteinander gestanden hatten. Aber es war zumindest möglich, dass die Schüsse, die seine Besatzungsmitglieder - allesamt langjährige Bekannte und Freunde - getötet hatten, von diesem Mann befohlen worden waren. Nachdem der Gedanke ihm einmal gekommen war, konnte er ihn nicht mehr ignorieren und hatte gar keine Wahl, als nachzufragen.

»Sie waren auch dort?« wollte er wissen. »Waren Sie da schon Commodore oder hat man Sie danach befördert? Als ›Befreier‹ von Corellia?«

[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Messe | Kartentisch] Gordon Aaronson, Navara Ven. In der Nähe: Eredin Moorvhis, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Myra Juran, Invida Parso, Turima Belandri, Navara Ven, Celdarion Charákas, Joya No, Colin Shendara und weitere
 
[Fondor-System/Weltraum/Allegiance/Gänge in Richtung Aussichtsdeck] Kael, vereinzelte Techniker und Schiffspersonal (NSCs)

Der unscheinbare Piepton seines Comlinks ließ den Lieutenant fast zusammenzucken. Wer zur Hölle wollte was von ihm und warum gerade jetzt, er hatte momentan weiß Gott andere Probleme... warum hatte er das Ding nicht einfach in der Basis liegen gelassen. Kael lehnte sich an eine der Wände und zückte das kleine Gerät aus einer seiner Uniformtaschen. Immerhin verbarg der Schnitt die Mitnahme kleinerer technischer Gerätschaften, trotz der Maßanpassung, gut genug damit es nicht auffiel. So bekammen die ganzen Sicherheitssoldaten des MND auch ihre kleineren Blaster in der Kleidung unter ohne ein extra Holster tragen zu müssen. Effizient und das mit einem einzigen Rohdesign. Die Nachricht war von Treeya... was den Hybriden etwas verwunderte. Seine jüngste Schwester lebte ihr Studium mehr als jeder andere in der Familie und nahm relativ selten mit ihm und wahrscheinlich noch weniger mit den anderen Kontakt auf. Seon mal außen vor, der Musterabsolvent dürfte mittlerweile zu einem wandelnden Lexikon für Unirecht und Universitäre Vorgaben mutiert sein... auch wenn jede Institution ihren eigenen Stil verfolgte so waren die Grundzüge doch immer dieselben. Als wäre der reine Fakt das Treeya schrieb obwohl sie sehr wahrscheinlich wusste wo er sich befand nicht schon ungewöhnlich genug, so fingen beim Text bereits alle seine Sirenen an Alarm zu schlagen... wie eigentlich immer wenn etwas mit seiner Mutter zu tun hatte. Marika Reed war der Inbegriff eines Hakens, sie tat NICHTS absolut GARNICHTS ohne nicht vorher doppelt und dreifach durchkalkuliert zu haben das dabei etwas für sie heraussprang. Wenn Treeya wirklich an die Gutherzigkeit ihrer Mutter glaubte dann hatte sie etwas übersehen, irgendwas! Oder das ganze war ein Haken gegen ihn! Marika hatte das Interview gesehen, wusste um die gute Beziehung ihrer beider Kinder und zeigte Kael damit einfach nur wie wenig sie tangierte was er erreichte und dass sie am längeren Hebel saß? Wie es ihm ging... ja wie ging es ihm? Wusste er das eigentlich selber so ganz genau? Und wusste Treeya das überhaupt genau wenn sie mit IHM, gerade ihm, in Sachen Problemen mit ihrer beider Teufel einer weiblichen Erziehungsperson sprach? Kurz in sich gehend fing Kael also an eine Antwort zu tippen, mehr so aus dem Bauch heraus als wirklich mit dem Kopf... den der war im Moment zu keinem konstruktiven Gedankengang fähig.

Hey zurück, dein Timing könnte kaum schlechter sein. In vielerlei Hinsicht habe ich gerade einiges um die Ohren und wie es mir geht... das ist eine Frage die ich dir nicht recht beantworten kann, da ich dass selber nicht weiß. Die letzten Wochen waren hart und es sind einige Dinge passiert die Alte Wunden wieder aufgerissen haben. In Bezug auf Mutter kann ich dir nicht wirklich mit einem konstruktivem Ratschlag helfen, ich hoffe das ich das Biest nie wiedersehen muss und dass es sie irgendwann vielleicht auch nur im mindesten tangiert das ich diesen Hass ihr gegenüber hege. Trau ihr nicht, trau keinem ihrer Worte und erst recht keinem Angebot ohne ersichtliche Gegenleistung! Sie interessiert sich nicht für dich, für mich oder für eins unserer anderen Geschwister, wir sind lediglich Spielbälle für sie, Ressourcen in einem Kampf und Macht und Wirtschaftliche Stellung im Imperium.

Ich kann dir nicht sagen was du tun sollst aber du wolltest meine Meinung.“​

Als er erneut das aufflammen all dieses Hasses auf die Vergangenheit in sich spürte beendete Kael die Nachricht und schickte sie ab. Er hatte derzeit seine eigenen Probleme er konnte sich nicht auch noch um die seiner Schwester kümmern... so gern er das auch getan hätte manchmal ging das eigene Wohlbefinden definitiv vor.

[Fondor-System/Weltraum/Allegiance/Gänge in Richtung Aussichtsdeck] Kael, vereinzelte Techniker und Schiffspersonal (NSCs)
 
[Fondor-System - Werftbasis Sieben - ASD Allegiance - Brücke] Volo Crescent, Scytale Mentel; Brückenbesatzung (NPCs)

Äußerlich völlig ruhig, beinahe gleichgültig, nahm Volo die der Reihe nach eingehenden Bereitschaftsmeldungen der einzelnen Stationen entgegen. Der ruhigen Fassade entgegen war er tatsächlich extrem angespannt - er stand gerade am Höhepunkt seiner Karriere, dies war der entscheidende Moment, der über den Aufstieg in die elitären Kreise des Imperiums oder den Fall zurück in die Bedeutungslosigkeit entscheiden würde. Und für den Captain war die zweite Möglichkeit absolut inakzeptabel, umso mehr musste er sich zusammennehmen, als sich das Schott zur Brücke öffnete. Crescent brauchte sich nicht umzusehen oder nach einem Moment auf das seltene Geräusch langer, auf dem polierten Boden schleifender Roben aufmerksam werden, allein aus der plötzlich um ein Vielfaches konzentrierteren Stimmung, der augenblicklich eintretenden Stille wurde schon ersichtlich, wer da eintrat. Volo wandte sich, so schnell es eben möglich war, ohne gehetzt zu wirken, um und nahm beinahe gleichzeitig mit dem Rest der anwesenden Besatzung formvollendet salutierend Haltung an, der Klang zusammengeschlagener Stiefelhacken hallte durch die Kommandozentrale.

"Eure Exzellenzen, High Admiral, Sir - willkommen an Bord."

Der Captain entspannte sich erst wieder ein wenig, als Fyrestone den Gruß der Offiziere korrekt erwidert hatte - Grand Vizier Draay beließ es bei einem salbungsvollen Nicken - und die hochrangigen Gäste, zu denen außer dem Stellvertreter des Imperators und dem Oberbefehlshaber der Flotte noch die beiden Großmoffs Stadd und Herrik zählten, auf den bereitgestellten Stühlen Platz nahmen. Wohl wissend, dass alles, was er in der nächsten Stunde tat, von einigen der mächtigsten Persönlickeiten der Galaxis kritisch beobachtet werden würde, warf Volo einen Blick auf den Monitor, auf dem der Status der die Allegiance an der Werftbasis fixierenden Dockklammern und der den Zugang ermöglichenden Luftschleusen einsehbar war. Inzwischen sollten sich alle Besucher der Veranstaltung, denen diese Ehre zuteil kam - darunter unfassbarerweise auch die republikanischen Gesandten -, auf dem Schiff in einem eigens dafür vorbereiteten Beobachtungsraum befinden, von dem aus sie über Bildschirme, Holodisplays und Aussichtsfenster das anstehende Manöver mitverfolgen konnten - die Schleusen wurden nun jedenfalls geschlossen und abgeriegelt, und eine Dockklammer nach der anderen löste sich, bis das Kommandoschiff frei im All schwebte. Volo richtete das Wort an Mentel, der eben die Einsatzbereitschaft des schweren Sternenzerstörers verkündet hatte.

"Unterlichtschubdüsen, volle Kraft voraus",

befahl er, wobei er sich bemühte, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. Die Navigationsabteilung führte die Anweisung unverzüglich aus; die sieben riesigen Triebwerke flammten bläulich auf, langsam nahm der stählerne Koloss an Fahrt zu. Durch die seitlichen, aus dickem Transparistahl bestehenden Sichtluken der Brücke waren die immer schneller vorbeiziehenden Strukturen der Werftbasis sichtbar. Volo rief sich die technischen Daten ins Gedächtnis - die maximale Sublichtgeschwindigkeit der Allegiance lag wie bei den recht alten Venator- und Victory-Klassen bei 40 MGLT, aber dieser verglichen mit anderen Großkampfschiffen verhältnismäßig geringe Wert fiel angesichts der schieren Masse von Panzerplatten und Geschützbatterien, die jetzt durch den Weltraum pflügte, überraschenderweise kaum weiter auf - und in der Schlacht spielte er ohnehin keine Rolle, dank modernster Zielerfassungssysteme konnte der Sternenzerstörer diejenigen, die töricht genug waren, sich ihm in den Weg zu stellen, aus einer Entfernung von über einhundert Kilometern treffsicher ins Visier nehmen. Beim ersten Test, der auf die Demonstration der überwältigenden Feuerkraft des Schiffes abzielte, würde man sich jedoch mit einer niedrigeren Schussweite begnügen.

Während die Allegiance sich unter anhaltenden Salutschüssen der vier Zerstörer in der Umgebung der Werftbasis stetig vom Dock entfernte, in respektvollem Abstand begleitet von diversen kleineren Schiffen, von denen aus HoloNet-Teams Aufnahmen des Stapellaufs angefertigten - die wie die Bilder der Außenbordkameras auch in den Zuschauerraum einige Decks tiefer übertragen wurden -, stellte Crescent sich bereits auf die in Kürze folgenden Waffenübungen ein. Zuerst ein eindrucksvoller Schusstest, bei dem scharfe Munition verwendet wurde, dann eine simulierte Raumschlacht gegen Teile der bei Fondor stationierten Gefechtsflotten, an der aus Prestigegründen auch die unter dem Namen Wolve Squad berühmte 152. Jägerstaffel teilnehmen würde. Ging man von einem reinen Datenvergleich aus, konnte das Schlachtschiff es zwar mühelos mit ein bis zwei Kampfgruppen aufnehmen, aber mit schweren Kanonen und Schilden allein gewann man noch kein Gefecht. Der taktische Aspekt spielte ebenfalls eine Rolle - und diesen hatte Volo als kommandierender Offizier einzubringen, wieder etwas, um dessen fehlerfreie Umsetzung er sich Sorgen machen musste. Eine Breitseitenschlacht machte vielleicht einen größeren Eindruck auf die einfache Bevölkerung, dennoch war er zu dem Entschluss gelangt, das Schiff später so lange wie möglich auf Distanz zu halten und alles, was man ihm vorsetzte, sorgfältig aus der Entfernung zu zerlegen.

Als Nächstes stand jedoch der simplere Waffentest an. Auf seinem Datenpad ging der Captain die Liste der zur Verfügung gestellten Übungsziele durch; man würde klein anfangen und eine Reihe eigens herangeschaffter Asteroiden zerstören, dann auf ausgemusterte Schiffe verschiedener Klassen - von corellianischen Korvetten und Kanonenbooten über Nebulon-Fregatten bis hin zu Dreadnaught-Kreuzern - feuern und schließlich - sozusagen als krönender Abschluss - das Vernichtungspotential der Allegiance an einem vermutlich in den frühen Kriegsjahren gekaperten Mon-Calamari-Kreuzer unter Beweis stellen. Das ganze Spektakel verschlang mit Sicherheit Unsummen an Credits, doch die Wirkung insbesondere auf die Republikaner war es nach Ansicht der Admiralität wohl wert. Volo blickte auf, als ein Offizier der Schiffssicherheit an ihn herantrat und mit gedämpfter Stimme Bericht erstattete. Die Augen des schwarz uniformierten Mannes zuckten dabei wiederholt unruhig in Richtung der Würdenträger, die von reglosen rotgewandeten Ehrengardisten bewacht und in eine Unterhaltung vertieft weiter hinten im Kommandoabteil der Brücke saßen.

"Sir, wir verzeichnen den Start eines Shuttles aus Fährenhangar sieben. Die Autorisierung wurde vor zwei Minuten durch die Hangarkontrolle vorgenommen, sie bezieht sich auf Angelegenheiten des Sith-Ordens." Der Offizier zögerte. "Sollen wir das Schiff abfangen?"

Crescent biss sich auf die Unterlippe, während seine Gedanken hin und her rasten. Für den Fall eines Verstoßes gegen die den Stapellauf umgebenden Hochsicherheitsmaßnahmen hatte er selbst im Vorfeld den Befehl an die Kriegsschiffe in der Umgebung ausgegeben, sofort einzugreifen. Vom Protokoll abweichende Vorgänge sollten, notfalls mit Waffengewalt, unter allen Umständen gestoppt werden. In diesem Fall ging es aber um einen der quasi außerhalb des Gesetzes stehenden Sith, und die ließen sich nicht wirklich durch Vorschriften einschüchtern, geschweige denn kontrollieren... wenn es sich denn tatsächlich um ein Mitglied des mysteriösen Ordens handelte. Dass der Abflug genehmigt und kein Sicherheitsalarm ausgelöst worden war, schien zumindest dafür zu sprechen - der Anlass für den plötzlichen Aufbruch des Sith, der wohl unter den Gästen gewesen war, blieb hingegen fragwürdig. Er konnte irgendetwas an Bord sabotiert haben und jetzt die Flucht ergreifen wollen; in dem Fall war der Erfolg der gesamten Veranstaltung unsicher, aber Volo konnte einen Abbruch, möglicherweise sogar eine Evakuierung der Allegiance, ob begründet oder nicht, jetzt absolut nicht gebrauchen. Oder es ging einfach um eine ordensinterne Sache, bei der die unbekannte Person kurzfristig benötigt wurde. Ließ er das Shuttle unbehelligt ziehen und unternahm somit nichts gegen einen eventuellen Anschlagsversuch auf den Stapellauf, erginge es dem Captain jedoch auch nicht besser, als wenn er es - möglicherweise ungerechtfertigt -abschießen ließ...

"Die Ingenieure sollen sämtliche Systeme auf Fehlfunktionen überprüfen", gab er genauso leise zurück. "Und ermitteln Sie, wer eben von Bord gegangen ist. Wenn es kein Sith war oder Anzeichen für Sabotage gefunden werden, verfolgen Sie diese Fähre."

Während der Sicherheitsoffizier davoneilte, schluckte Volo nervös. Einen Zwischenfall durfte es jetzt nicht geben - der Bericht der Ingenieure, der nur Minuten später das Datenpad des Captains erreichte, deutete aber auf keinerlei Schäden hin. Wenigstens eine kleine Erleichterung. Crescent widmete seine Aufmerksamkeit sofort wieder der Überwachung der routinemäßigen Abläufe in den Mannschaftsgräben, denn nur dass eine mögliche Gefahr sich als anscheinend nichtig erwiesen hatte, bedeutete nicht, dass keine weiteren bestanden oder gar, dass er ab jetzt unachtsam werden durfte: das Manöver stand kurz bevor, auf dem taktischen Hologramm waren bereits Teile der später zum Einsatz kommenden Sternjägerstaffeln zu erkennen, die das Heck der Allegiance wie ein Schwarm winziger Insekten umschwirrten. Hin und wieder trat Volo hinüber zum taktischen Hologramm, um die momentane Position des Sternenzerstörers im Fondor-System und die Anzahl und Entfernung der zivilen und militärischen Schiffe in der Nähe festzustellen: Alles, was während der Schusstests in den gesperrten Bereich um die Allegiance, dessen Grenzen durch mehrere leichte Einheiten der Tapani-Sektorflotte patrouilliert wurden, eindrang, würde als zusätzliche Zielscheibe dienen.

"Wir haben das Testgebiet erreicht, Sir"
,

erklang nach einiger Zeit die Meldung. Draußen im All lag einige Kilometer entfernt eine Ansammlung von Felsbrocken unterschiedlicher Größen, die zum Teil mittels Kraftfeldern an ihrer Position gehalten wurden, in der Nähe waren die übrigen Zielobjekte, mit dem Mon Calamari-Kreuzer in der Distanz, verstreut - der Test konnte beginnen. Beinahe ungeduldig wartete der Captain die Statusmeldungen der Waffensysteme ab, dann erhob er wieder die Stimme.

"Hauptgeschützgruppe ausrichten, Torpedobatterien klar zum Feuern!"

Volo blickte durch die vorderen Brückenfenster nach draußen. Dort unten, hunderte Meter weiter vorne entlang der weiß lackierten Hüllenpanzerung, lagen die drei auf kuppelförmigen Türmen montierten Dorsalbturbolaser, die in dem Moment geradezu gemächlich das erste Ziel ins Visier nahmen. Auch die auf insgesamt zwölf Türmen beidseitig des Kommandoturms angebrachten Flankenbatterien schwenkten langsam herum, die gekoppelten schweren Kanonen wurden synchron angehoben und rasteten - von der Brücke aus unhörbar - in der Schussposition ein. Von der verheerendsten Waffe der Allegiance, den zahlreichen Torpedoschächten, war von außen nichts zu erkennen, aber die Feuerleitstation meldete einen Augenblick später auch deren Bereitschaft. Protonentorpedowerfer an Bord eines Schlachtschiffes dieser Größenordnung zu verbauen, war eine überaus interessante Entscheidung der Konstrukteure gewesen - für gewöhnlich wurden solche von Maschinen des Sternjägerkorps, etwa den schwerfälligen TIE-Bombern, aber auch den modernen TIE-Defendern, mitgeführt, um die kleinen Jäger schlagkräftiger - oder überhaupt erst wirksam - gegen größeres Kriegsgerät zu machen, und auch einige Kreuzer verfügten über geeignete Abschussvorrichtungen, mit deren Hilfe sie Schlachtkreuzern gefährlich werden konnten. Unter letzteren fand sich dann die bislang am Ehesten für den Gebrauch von Marschflugkörpern berühmte Klasse, der Victory-Sternenzerstörer, dessen auf Raketensalven beruhende Effizienz gegen andere kapitale Schiffe Volo selbst bei Galantos miterlebt hatte. Die Torpedos der Allegiance hatten nun aber ein um ein Vielfaches größeres Kaliber und Vernichtungspotential als selbst die Erschütterungsraketen des Victory - vermutlich zählten sie zu den vernichtendsten Waffen, die in der ganzen Galaxis jemals auf Kriegsschiffen eingesetzt wurden -, weshalb der Captain der Schussübung mit einer gewissen Vorfreude und Neugier entgegensah.

"Feuerfreigabe für die bugwärtigen Turbolaser, Mr. Mentel"
, befahl Crescent schließlich ungerührt. "Torpedoeinsatz nach eigenem Ermessen."

[Fondor-System - Testgebiet - ASD Allegiance - Brücke] Volo Crescent, Scytale Mentel; Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Hyperraum – RK Pillager – Quartier] Elysa

Es war nicht das erste Mal, dass Elysa bewusst bemerkte wie leise das Schiff war. Ein gutes Design und ein neues Schiff. Es war zermürbend. Es erinnerte die Corellianerin daran, wie sehr die Avenger mit ihren Hintergrundgeräuschen, zu ihrem zu Hause geworden war. Auf dem Sternenzerstörer konnte sie fast überall das unmerkliche, kaum wahrnehmbare Brummen des gewaltigen Reaktors vernehmen. Ein Garant für Stärke, erfüllt mit der unterschwelligen Drohung von Zerstörung, sollte der Koloss seine Macht entfalten müssen.
Hier war es einfach Stille. Wenn man ganz genau lauschte könnte man höchstens dem Lüftungssystem einige Geräusche abringen und auch dann war es vermutlich mehr der wahr gewordene Wunsch etwas zu vernehmen, als tatsächliche Geräusche. Und es roch anders, steriler. Es mussten andere Luftfilter sein, oder eine minimale Abwandlung der Sauerstoffmischung. Wenn man sein halbes Leben auf Schiffen verbracht hatte, nahm man solche Details wahr.

Die Pillager war eines der neuen Schiffe der Raider-Klasse, für Elysa ein noch unbeschriebenes Blatt. Auf dem Flimsiplast sah es gut aus. Schnell, wendig, stärker bewaffnet als jedem Schiff dem die Raider-Klasse nicht entfliehen konnte. Es schloss eine klaffende Lücke in der Flottenkomposition. Ihr eigenes Urteil stand noch aus, sie wollte diesen Schiffstyp mögen, nicht zuletzt weil es auch dazu geeignet war eigene Jäger- und Bomberverbände zu unterstützen. Aber dazu fehlte die abschließende Bewertung. Flimsiplast war Flimsiplast und Werte und Analysen hatten alle ihre Bedeutung, aber der einzig wahre Test für ein Kriegsschiff war das Gefecht. Und das stand noch aus. Sicherlich hatte sich die Raider-Klasse irgendwo bereits Scharmützel mit Piraten und anderen kriminellen Elementen geliefert. Aber ein Gefecht zwischen Flottenverbänden oder zwischen einem direkten Schlagabtausch mit der Warrior-Klasse der Republik, stand weiterhin aus.

Platz war an Bord eines Kriegsschiff purer Luxus. Die Raider-Klasse war ein schlankes, spartanisches Design. Man hatte jegliches Fett weggeschnitten und es waren Muskeln, Sehnen und die nötige Haut geblieben. Die Pillager war so sehr Kriegsschiff, dass es keine Gästequartiere hatte. Der Captain hatte eigens sein Quartier für sie geräumt. Nicht, dass Elysa das gewollt oder je eine Wahl dabei gehabt hätte. Captain Melvin Farnsworth hatte es so beschlossen, noch bevor sie an Bord gekommen war. Und sie konnte getrost behaupten, dass der Kommandant der Pillager auch ohne ihr Hiersein, keinen Luxus genoss. Das Quartier war gerade groß genug für Koje, Schrank und einen Schreibtisch für das Terminal. Die angrenzende Nasszelle teilte man sich mit dem XO.

Die Schiffsdesigner hatten zwar die benötigte Mannschaft für die Korvette unter dem von vergleichbaren Schiffen gehalten, doch der so gewonnene Platz war für moderne Technik und zwei Platoons Sturmtruppler wieder aufgebraucht worden. Aber wenn man Platz und Freiräume brauchte, war man sowohl im Corps, als auch in der Flotte falsch.

Elysas Gedanken waren weit abgeschweift von dem eigentlichen Dokument mit dem sie sich beschäftigte und das sie anprangernd aus dem Datenpad entgegenstrahlte. Einen persönlichen Bericht sollte sie abliefern zum Status des Esaga-Sektors, wie auch der Einladung zum Stapellauf der Allegious-Klasse. Wenn Elysa auch noch nicht so recht wusste, was sie von der Raider-Klasse hielt, stand ihre Meinung zum Schlachtschiff bereits fest. Verdammtes Prestigeprojekt, um das Ego seiner Majestät zu streicheln. Es brauchte nicht viel Vorstellungsvermögen um Fyrestones Hand dahinter zu sehen.
Ob der Grund für ihre nötigte Anwesenheit unter einem guten oder schlechten Stern stand, vermochte Elysa nicht zu sagen. Die Kommunikation des Esaga-Sektors war immer noch abgeschnitten und vielerorts bedurfte man Kurierschiffe.

Der Türsummer meldete sich.


„Herein.“

Ein trat Sub Lieutenant Inyri Samantha Harte, ihre Flagg Lieutenant und das einzige Mitglied ihres Stabes, dass sie mit genommen hatte. Davon abgesehen war nur ihr Steward, George Travis, ein weiterer Begleiter. Auch er hatte darauf bestanden sie zu begleiten und die Entscheidung war – ähnlich wie bei Captain Melvin Farnsworth – ohne ihr Zutun gefallen.

Inyri salutierte perfektioniert wie immer. Elysa schmunzelte und erwiderte die militärische Respektsbekundung. Sie war immer noch zu verbissen.


„Lieutenant, was gibt es?“, fragte sie dankbar für die Ablenkung.

„Admiral, Captain Farnsworth lässt ausrichten, dass wir in Kürze Fondor erreichen und lädt sie auf die Brücke ein.“

„Dann sollten wir ihn nicht warten lassen.“, das Datapad fand sich lieblos losgelassen auf dem Schreibtisch wieder.

„Ma‘am, ich bin mir nicht sicher, ob die Einladung mich umfasst.“

„Inyri, ich bin mir sicher es wird keine Einwände geben. Ganz davon abgesehen ist es leichter um Verzeihung zu bitten, als um Erlaubnis.“, meinte die Corellianerin mit einem Zwinkern, als sie sich an der Caridianerin vorbei schob. Inyri fiel mit einem leisen Seufzen hinter ihr ein, nachdem sie die Tür geschlossen hatte, ihrem Unwohlsein ein Ventil gebend, was Elysas Amüsement nur steigerte.

***​

„Admiral an Deck.“, bellte die Brückenwache, um von ihrer Ankunft zu kündigen. Das erste was Elysa bemerkte war, dass sich die Brückenbesatzung davon nicht aus der Ruhe bringen ließ. Nur die XO, Samia – eine Chiss wandte sich den Neuankömmlingen zu und überwand die Distanz.

„Admiral Nerethin, Lieutenant Harte, wenn sie mir bitte folgen würden.“

„Commander.“, nickten Beide.

Inyri würde sich an dem Verhalten stören, aber Elysa hatte es in den letzten Wochen klar gemacht, dass sie von endlosem Salutieren wenig hielt, insbesondere wenn es den Schiffsbetrieb stören würde.

Die drei Frauen nahmen eine Position beim Taktikhologramm ein. Man hatte von dort aus auch freien Blick aus dem Brückenfenster und konnte die Länge des spitz zulaufenden Schiffsrumpfes überblicken. Irgendwie vertraut und doch so fremd. Die Dimensionen waren zu klein. Nur der Wirbel des Hyperraums wirkte vertraut wie eh und jeh.
Eben jener endete abrupt, in weißen Linien und Schwärze, um sich dann in die gewohnten Fixpunkte und der leere des Raumes zu wandeln die den Realraum bezeichneten. Nebenbei erwachte das Taktikhologramm zum Leben und wurde von eingehenden Telemetriedaten und nach der entsprechenden Verifizierung mit den Daten des lokalen Taktiknetzes gefüttert, um eine aktuelle Darstellung des Systems zu bewerkstelligen.

Elysas Fokus lag für den Moment noch auf der Brückenbesatzung. Sie arbeitete weiterhin hochkonzentriert, nur wenige Blicke fanden ihren Weg in zum Taktikhologramm. Die moderne Technik die bei der Raider-Klasse zum Einsatz kam, dominierte auch die Brücke. Man arbeitete viel mit Hologrammen und hauchdünnen Displays. Generell fühlte sich das Schiff einfach neu an.


„Admiral, Lieutenant.“, begrüßte der Captain der Pillager sie, als er hinzu trat, nachdem er die letzten Anweisungen für den Schiffsbetrieb gegeben hatte. Commander Samia entfernte sich und würde dafür sorgen, dass die Pillager einen Anlegeplatz bekam.

„Captain Farnsworth.“


Jener schmunzelte. „Ich hoffe sie konnten sich in den letzten Wochen einen guten Eindruck von diesem Schiffstyp verschaffen?“

Es war so etwas wie ein fortlaufender, gut gemeinter, humorvoller Austausch an Höflichkeit.


„Die Pillager ist ein gutes Schiff, mit einer guten Crew, aber ich bleibe dabei. Der einzige Test für ein Kriegsschiff, der wirklich was zählt, ist das Gefecht. Zugegeben, es würde mich durchaus verwundern, wenn die Raider-Klasse sich schlecht schlägt, aber bis zum Moment der Wahrheit bleibt jegliche Annahme, jeglicher Eindruck, rein akademischer Natur.“


„Nun, ich hoffe das zählt auch für den neuen Stolz der Flotte. Scheint als wäre die Allegious gerade bei ihrem Testlauf.“, meinte er mit einem Blick auf das Taktikhologramm.
Elysas Kommentar war eher skeptischer Natur.
„Es würde mich stark wundern, wenn der Testlauf nicht auf die Stärken der Allegious zugeschnitten wäre.“
Alles andere wäre eine Blamage für das Imperium, für den Imperator und für High Admiral Fyrestone. Und Fyrestone sorgte immer dafür, dass die Karten zu seinem Gunsten ausfielen.

„Schauen wir mal wie sie sich schlägt.“


[Fondor-System – RK Pillager – Brücke] Brückencrew, Captain Farnsworth, Flagg Lieutenant Harte, Elysa
 
Über Fondor, auf der Allegiance-Offiziersmesse, am Tisch: Colin mit Kommandant No und Gouverneur Saphenus und Gouverneurin Toral


Während die Gouverneurin Colin ermutigen wollte, sich doch hinzulegen, war Colin schon wieder längst bei der Sache, denn sie fühlte sich befreit, geradezu erleichtert, auch wenn sie sich wünschte, dass ihr dieses Missgeschick nicht passiert wäre, denn normalerweise machte sie diese Dinge heimlich im Verborgenen und nicht vor aller Augen und winkte nur dankbar lächelnd ab und versuchte, der Gouverneurin beizustehen und im Grunde No die Leviten zu lesen, die No beflissen überhörte. Doch auch die Frage an die Gouverneurin wurde von jener frech übergangen. Auch die Sprüche des Sith Lemur überging wiederum No. Plötzlich trat ein Bediensteter an den einäugigen kränklichen Sith an ihrem Tisch heran und er sprang kurz nach dem Erhalt einer Nachricht auf und verabschiedete sich knapp:

“Noch einen schönen Tag! Ich hoffe, es ist alles in Ordnung und nichts passiert!?”,

entgegnete Colin, denn auf ein Wiedersehen war sie nicht scharf, sollte es keinen beruflichen Grund geben und “Leben Sie wohl” war irgendwie zu unpassend und unterkühlt, und schon stürmte er hinaus. Verwundert und fragend sah Colin ihm hinterher.

“Was war das denn eben?”,

fragte sie fast entrüstet. Er verpasste das Meiste und Beste! Schade war es obendrein! Sie hatte ihn kaum interviewen können, über Korriban, sein Sithdasein und so, und hätte ihn gerne länger unter die Lupe genommen, besonders im Gespräch mit No. Dafür bot das Gespräch zwischen No und Toral genug Zündstoff, den sie nicht einmal hatte liefern müssen. Das Manöver begann draußen und Colin warf immer wieder interessiert einen Blick durch die große frisch geputzte Panoramascheibe, während sie dem Wortwechsel der Beiden nicht minder interessiert lauschte. No versuchte seine Fassung zu behalten, die er längst verloren hatte, als er fallen ließ, dass er an einen bösen Spaß dachte, dem er sich hier ausgesetzt fühlte. Dennoch versuchte er sachlich zu bleiben, auch wenn er Toral gerade bei seiner Antwort auf ihre Frage, von wo er Toral kennen würde, sagte, dass es sich um die Befreiung des Denon-Systems gehandelt hatte. Sein Vokabular war schon lange nicht mehr diplomatisch! Er schlug mit Worten um sich! Torals Augen blitzten auf. Colin konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie steckte sich einen Minzkaugummi in den Mund. Und, die Toral begann mit No zu spielen. Sie stellte sich einfach mal ganz dumm und fragte ihn, ob sich die Beiden, ah, es ging um ihren Cousin; irgendwie hätte Colin Ehemann noch besser gefunden; auf diplomatischem Parkett getroffen hätten?! Wieder musste Colin belustigt grinsen. Ganz bestimmt! Doch die Toral ließ ihn geschickt kommen! Nicht schlecht! Sie war eine rhetorisch und diplomatisch geschulte Politikerin. No wünschte nun, dass sie ihm etwas ausrichten sollte.

“Wollen Sie damit irgendetwas Bestimmtes sagen?”,

fragte Colin dazwischen, da sie eine aggressive Stimme bei ihm ausmachen konnte, als er von dessen Gastfreundschaft und seinem Wunsch auf Erwiderung sprach. No´s Blick war hart geworden und seine Augen funkelten aufgeregt. Colin konnte sich durchaus ausmalen, wie die Gastfreundschaft ausgesehen hatte. Er hatte nämlich auch gewünscht, ihm auszurichten, dass er noch unter den Lebenden weilte. Doch sie ahnte, dass er nicht mehr dazu sagen wollte. Musste er auch im Grunde nicht. Na gut, Details wären gut gewesen. Aber auf genau sowas wie jetzt, hatte die Reporterin die ganze Zeit gelauert und gehofft, lachte sie sich ins Fäustchen.

Er schloss das Thema versöhnlich und das nun andere Zeiten angebrochen wären. Er hatte sich gefangen! Er trug wieder die diplomatische Maske. Colins Blick fiel durch die Scheibe auf die Formation Flieger, die das Schlachtschiff begleiteten.


Über Fondor, auf der Allegiance-Offiziersmesse, am Tisch: Colin mit Kommandant No und Gouverneurin Toral
 
[Fondor-System :||: Allegiance :||: Messe] Athena Toral, Sephenus Lemur, Agustin Prada, Joya No, Colin Shendara, andere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal

Auch Athena verabschiedete sich von Gouverneur Lemur, auch wenn sie in Gedanken nicht ganz bei der Sache war. Die Erwähnung der Schlacht von Denon aktivierte bei Athena einige Erinnerungen darüber was Mile ihr anvertraut hatte. Die Enterung einer feindlichen Fregatte und die anschließende Versorgung der Gefangenen mit Kolto - da Mile im Eifer des Gefechtes vergessen hatte auch die Verwendung von Kolto zu verbieten. Die anschließende Untersuchung des ISB ergab hier nicht viel Belastbares gegenüber Mile oder dem Rest der Familie Toral. Diese Untersuchung führte dann auch dazu, dass Mile ihr von diesem Vorfall erzählt hatte. Aber die Aussagen dieses Nichtmenschen verärgerte Athena mehr, als sie zugeben wollte oder gar konnte. Ihr Cousin hatte einiges riskiert, damit dieser undankbare Haufen Biomasse vor ihr eine gute Chance hatte überleben. Sie versteifte sich unwillkürlich und musste sich stark zusammenreißen nicht laut aufzuschnauben.

Sie hätte ihm gerne ins Gesicht geschrien, dass nur dank ihres Cousins dieses undankbare Stück Dreck und Teile seiner verräterischen Rebellencrew die Schlacht überlebt hatten. Jeder andere Kommandant hätte sicherlich jeden Nichtmenschen sofort hingerichtet. Egal ob Offizier oder nicht. Ihr Blick fiel dann auf den kleinen Kopf des Nichtmenschen, der auf einem ziemlich dünnen Hals ruhte. ‚Nun, bei diesem Kopfvolumen, kann sein Hirn vermutlich nicht sonderlich weit entwickelt sein‘, dachte Athena nun voller Verachtung, zeigte nach außen aber ein charmantes Lächeln. Unter anderen Umständen hätte sie versucht den Namen ihres Cousins reinzuwaschen und einiges hier klar zustellen. Doch hier, bei der Anwesenheit so hoher Würdenträger und anderer Funktionären musste Athena sich zusammenreißen. „Nun Captain No. Es wird ihn sicherlich freuen, dass sie noch leben. So war sein Fauxpas, sie betonte das Wort absichtlich so, dass ihm klar war, dass es keiner gewesen war, „zu vergessen das Kolto für die Behandlung von Ihnen und ihrer Crew zu verbieten doch noch zu etwas gut.“ Athena lächelte raubtierhaft und hoffte doch, dass diese Aussage nicht zu große Wellen schlug und wandte sich dann wieder an die Reporterin, die immer noch daran dachte sich einzumischen. „Miss Shendara, ihr Versuch mich zu verteidigen ehrt sie, ist allerdings mehr als unpassend“, Athena stellte sich demonstrativ auf die Seite Joya Nos, um nun die Reporterin mit einem scharfen Blick zu fixieren. „Captain No ist hier ein persönlicher Gast seiner Majestät Imperator Allegious, vertreten durch den Grand Vizier. Jeder Affront ihm und anderen Gästen der Delegation gegenüber wird als Majestätsbeleidigung aufgefasst.“ Athenas Stimme wurde noch leiser aber nicht drohender: „Ich denke es wäre im Interesse aller, wenn dieses Gespräch niemals stattgefunden hat.“ Sie fixierte Miss Shendara lange genug um zu wissen, dass dieser der Ernst der Lage durchaus bewusst wurde.


„Captain No, darf ich sie zu einem besseren Platz begleiten? Mir ist aufgefallen, dass dort hinten neben dem Sichtfenster noch etwas Platz an den Holotischen ist. Ich denke das dürfte sie interessieren.“

[Fondor-System :||: Allegiance :||: Messe] Athena Toral, Sephenus Lemur, Agustin Prada, Joya No, Colin Shendara, andere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal
 
[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Offiziersmesse] Joya No, Colin Shendara, Saphenus Lemur, Athena Toral, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Invidia Parso, Scytale Mentel, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis und weitere

An Athena Torals Reaktion war klar zu erkennen, dass sie wusste, mit wem sie sprach und worüber. Sie war über die Vorgänge bei Denon und Joya Nos Gefangenschaft auf der Aquila zumindest teilweise informiert. Wenn sie ein Lockvogel war, hatte man sie entsprechend gebrieft. War sie wirklich Mile Torals Cousine und diese Begegnung ein Zufall, hatten sie über diese Ereignisse gesprochen und sie hatten sich ihr eingeprägt. Aber es fiel dem Kaminoaner ziemlich schwer, an einen reinen Zufall zu glauben. Selbst wenn sie wirklich die war die sie zu sein vorgab, konnte das Gespräch dennoch arrangiert sein. Und beinah hätte sie ihn schon wieder aus der Fassung gebracht: Indem sie so tat, als wäre Nos Überleben Captain Torals Verdienst! Mile Toral, der Wohltäter, der alles in seiner Macht stehende tat, um den gefangenen Rebellen das Leben zu retten, indem er ihnen heimlich Kolto verabreichen ließ! Das war doch wirklich der Gipfel der Dreistigkeit - oder der Dummheit und Verblendung, wenn sie wirklich glaubte, was sie sagte! Der Republikaner legte die Stirn in Falten und öffnete bereits den Mund zu einer zornigen Erwiderung, doch er hielt inne, schloss ihn wieder und schluckte die trotzigen Worte herunter. Nein, so leicht würde er ihr nicht auf den Leim gehen; zumindest nicht ein zweites Mal. Er wollte sich nicht mehr von ihr provozieren lassen, denn damit konnte er nur den Kürzeren ziehen. Er war fest entschlossen, sich seine Würde zu wahren: Etwas, das Toral ihm genommen hatte; nicht nur indirekt über einen Befehl oder gar stillschweigende Duldung, sondern ganz persönlich und mit seinen eigenen Taten. Erst nach seiner Befreiung aus dem corellianischen Gefängnis hatte er dieses höchste Gut nach und nach wiedererlangen können. Er war nicht bereit, es nun seiner angeblichen Cousine zu opfern, für nichts weiter als ein paar beleidigende Worte. Zwar war der Blick, mit dem er sie fixierte, nach wie vor tödlich; aber als er nun erneut zu einer Antwort ansetzte, sagte er nur:

»Ich bin sicher, dass ihm ein solcher ›Fauxpas‹ nicht noch einmal unterlaufen wird.«

Als nächstes richtete sich die Aufmerksamkeit der Gouverneurin auf Colin Shendara. Die Reporterin hatte vorhin den Kaminoaner scharf gerügt und zugleich selbst versucht, Athena Toral sehr offensiv nach ihren persönlichen Verhältnissen auszufragen. Nun bekam sie die Retourkutsche dafür. Sie betonte den Status der republikanischen Gesandten und behauptete, dass eine Beleidigung der Gäste als Majestätsbeleidigung geahndet werden könnte. Das hielt No für eine starke Übertreibung. Aber er glaubte, die Nachricht zu erkennen, die in den Worten steckte: ›Wenn du die Republikaner beleidigen willst, mach es gefälligst subtil!‹ Also in etwa so wie auch Athena Toral selbst, die das bemerkenswerte Talent hatte, den Kaminoaner mit nur wenigen Talenten komplett aus der Fassung zu bringen. Sie hatte etwas an sich, das ihn aufbrachte. Vielleicht diese typisch imperiale Selbstgerechtigkeit, mit der sie den Eindruck erweckte, über jede Art von Kritik erhaben zu sein - es sei denn, sie käme vom Imperator selbst. Aber vielleicht war es doch nur ihre Verwandtschaft zu einem Mann, mit dem Joya No noch eine ganz enorme Rechnung offen hatte.

Shendara wirkte nach diesem Rüffel ein wenig geknickt. Dass es ihr nicht sonderlich gut ging, hatte sie ja mit ihrer Brechreizattacke recht eindrucksvoll demonstriert. Nos Mitleid, das ihn vorhin kurz beflogen hatte, war längst verschwunden: Plattgewalzt von seiner Abneigung gegen jede Art von Schwäche, die sie ja recht deutlich und öffentlich zur Schau gestellt hatte, und anschließend meterdick verschüttet von der Wut, die Athena Toral in ihm geschürt hatte. Zu Anfang hatte der Captain eine gewisse Sympathie für die vorlaute und zugleich etwas unbeholfene Menschenfrau empfunden, doch die letzten Ereignisse hatten ihn daran erinnert, dass er hier nicht unter Freunden war und hinter jeder Freundlichkeit irgendwelche bösartigen Winkelzüge befürchten musste. Er misstraute allen Torals, dem gesamten Imperium und dementsprechend natürlich auch Colin Shendara, die auf einem imperialen Empfang als Berichterstatterin für staatlich kontrollierte Medien agierte. Er wäre ein Dummkopf, wenn er ihnen nicht misstrauen würde.

Natürlich fragte er sich auch, welche Hintergedanken die Gouverneurin damit verfolgte, ihn hinüber zu den Holotischen zu bewegen. Das leuchtete ihm nicht gleich ein. Wollte sie ihn einfach von dem Tisch weg bekommen, um ihn loszuwerden? Sofern das ihr Ziel war, gönnte er ihr den Erfolg nicht: Er hatte nichts dagegen, den Platz zu wechseln, aber einfach wegschicken ließ er sich nicht.

»Wenn Sie dort drüben unser Gespräch fortsetzen wollen, werde ich Sie natürlich begleiten«, antwortete er.

Rasch hielt er nach den anderen Mitglieder der Delegation Ausschau. Mit dem Ortswechsel entfernte er sich zwar ein Stück von Turima Belandri, aber Commodore Navara Ven stand auch drüben an einem der Holotische, also würde es auf diese Weise nicht gelingen, ihn von seinen Leuten abzusondern. Als die Gouverneurin sich in Bewegung setzte, erhob er sich ebenfalls, um sie zu begleiten. Dass Colin Shendara ihnen ebenfalls folgen würde, nahm er als selbstverständlich an. Gentlemanlike überließ er Toral den Vortritt, was aber vor allem dem Zweck diente, dass sie ihm so nicht in der Menge entwischen konnte. Denn so ärgerlich dieses Zusammentreffen war, so faszinierend war es auch. Wenn es möglich war, dann wollte er herausfinden, mit wem er es zu tun hatte, denn er wollte nur ungern zurück in die Republik fliegen ohne zu wissen, was hinter dieser merkwürdigen Begegnung steckte. Also ging er in die Initiative, indem er die Frau fragte:

»Sie sagten, Sie wären Gouverneurin von Muunilinst, nicht wahr? Soweit ich weiß, ist diese Welt eine wichtige Säule des imperialen Finanzwesens. Dass eine junge Frau wie Sie eine so hohe Position auf einer derart bedeutenden Welt innehat, ist sicherlich bemerkenswert. Ist es nicht so, dass Frauen in der Regel weniger glänzende Karrierechancen in der imperialen Verwaltung haben als ihre männlichen Kollegen - selbst wenn sie gewissen menschlichen Schönheitsidealen entsprechen?«

Irgendwo zwischen Kompliment und Beleidigung - genau da wo er hin wollte. Er war kein ausgebildeter Diplomat oder Politiker, aber vielleicht gelang es ihm auch, sie ein wenig aus der Reserve zu locken.

»Ich bin sicher, dass Ihre Arbeit ein hohes Maß an Verantwortung und oft eine harte Hand erfordert. Die Muuns sind doch ein eigensinniges Volk, das die Herrschaft des Imperiums nicht immer bereitwillig akzeptiert hat. Hat der Bankenclan während des letzten Bürgerkrieges nicht Janem Menari unterstützt?«

Es war ein Schuss ins Blaue. Die Machtverhältnisse und Beziehungsgeflechte damals waren selbst für die Imperialen schwer durchschaubar gewesen. No hatte keine Ahnung, welche Rolle die Muuns damals gespielt hatten. Aber die einfachste Möglichkeit, an Informationen zu gelangen, war erfahrungsgemäß, so zu tun, als hätte man sie bereits.

›Dieses Spiel kann man auch zu zweit spielen!‹ dachte er grimmig.


[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Offiziersmesse] Joya No, Colin Shendara, Saphenus Lemur, Athena Toral, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Invidia Parso, Scytale Mentel, Volo Crescent, Kyoshi Ichigû, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Alaine Aren, Darth Zion, Hess'amin'nuruodo, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis und weitere
 
Über Fondor, auf der Allegiance-Offiziersmesse während des Stapellaufs und Manövers, am Tisch: Colin mit Kommandant No und Gouverneurin Toral


Die Gouverneurin Toral wusste einige Details zum damaligen Werdegang und kannte sich aus, wie es sich damals zugetragen hatte. Ihr Cousin hatte ihr berichtet. Sie erwähnte Medizin und dergleichen und traf offensichtlich den Nagel auf den Kopf, wenn Colin No`s Reaktion betrachtete. Ihr Cousin hatte also vergessen, die Behandlung mit dem scheinbar knappen Kolto zu verbieten. Dadurch konnte No das Martyrium überleben, schloss Colin aus den wenigen Worten, die nicht ganz im Zusammenhang erwähnt wurden. Ihr Cousin hatte also einen Fehler begangen, der aber No`s Leben gerettet hatte. Irgendwie war Colin froh, dass No noch lebte. So hatte sie ihn kennen lernen können. Er war interessant und nicht unsympathisch, auch, wenn er gerade den Republikaner hatte raushängen lassen. Doch, so hatte Colin etwas, über was sie schreiben könnte. Sie sah die Schlagzeilen schon vor sich: “Republikanische Gäste und Imperiale gehen sich auch im Frieden an die Gurgel, allerdings mit Worten!”

Plötzlich wandte sich die Gouverneurin an Colin. Sie begann mit einem Lob oder auch Dank, dass Colin sie, von Republikanerin zu Republikanerin, verteidigt hatte, doch fügte harsch an, dass das unnötig gewesen wäre. Colin riss die Augen weit auf und schluckte. Was sie bis eben an der Frau geschätzt hatte, musste sie nun selbst zu spüren bekommen. Doch dem nicht genug! Torals Blick wurde eindringlich und unerbittlich und ihr Gesicht nahm fiese Gesichtszüge an, als sie erklärte, das No ein persönlicher Gast vom Imperator sein würde und jede Anmache als Majestätsbeleidigung gewertet werden könnte. Colin dachte, sie fällt vom Stuhl. Ihr Herz begann stürmisch zu pochen und in ihren Schläfen begann es zu rauschen und sie fragte sich, ob das, was sie hörte, auch real sein würde und wenn es so wäre, dass sie sich nicht verhört hätte, ob das, was sie ihr drohte, tatsächlich der Wahrheit entsprechen würde!? Sie sah sich plötzlich im Gefängnis! Ihre Hände wurden eisig und Colin wurde blass. Total verunsichert und vor Angst wie gelähmt, bemerkte sie, das Gouverneurin Toral wesentlich leiser, aber nicht minder eindringlich mit kaltem Unterton fortfuhr. Dieses Gespräch sollte nie stattgefunden haben. Es folgte ein langer Blick. Colin saß da wie erstarrt. Sie fühlte sich dermaßen an die Wand getrieben, eingeschüchtert und verängstigt, wie es eine Anfängerin auf diesem Parkett nur sein konnte. Sie wagte kaum zu atmen. Die Gouverneurin führte nun No vom Tisch weg und brachte ihn laut ihren gehässigen Worten an einen besseren Platz. Eine Ohrfeige war das für Colin! Sie versank fast im Erdboden vor Scham und wusste nicht genau, wofür sie sich schämen sollte. Was war nur passiert? Soeben waren die Zwei noch erbitterte Gegner gewesen und nun ließen sie sie hier sitzen!? Colin sprang auf, lief schnell in die Nasszelle und stürzte zum Waschbecken. Alles war aus schwarzem Mamor mit goldenen Hähnen. Sie stützte sich dort auf und musste sich erstmal beruhigen. Colin drehte den Hahn mit kaltem Wasser auf und ließ es über ihre Handgelenke laufen, um runter zu kommen. Die Athena Toral hatte Haare auf den Zähnen! Colin hatte richtig Angst! Wieso war ihr daran gelegen, dass Colin kein Wort darüber verlor? Das mit der Majestätsbeleidigung war doch etwas weit her geholt oder war da wirklich etwas dran? Plötzlich wurde ihr Kopf klarer. Kommandant Toral war ein Geheimnisträger und hatte seiner Cousine haarklein alle militärischen Geheimnisse samt seiner Fehler berichtet! Sie hatte gedroht und war ein Schauspieltalent und Colin war so blöd gewesen und hatte sich überrumpeln lassen, damit Colin schweigen würde! Im ersten Moment wollte Colin zum Tisch der Beiden stürzen und sich nicht abwimmeln lassen, denn wie dreist war das denn und wollte der Toral das an den Kopf werfen, doch sie besann sich. Diese Gouverneurin hatte allerdings eine beachtliche Position und solche Leute schreckten selbst vor Mord nicht zurück, fühlten sie sich bedroht. Colin musste auf der Hut sein und beschloss, so zu tun, als wäre sie nicht dahinter gekommen, denn sie wusste, wie viele Journalisten jährlich ums Leben kamen und wie oft Mord die Todesursache gewesen war. Es ging hier um Macht und Positionen und Ansehen, da gingen die Leute schnell mal über Leichen. Die junge Journalistin zitterte am ganzen Leib! Sie rieb sich eine Träne aus dem Gesicht. Ihr war übel. Hätte sie keinen leeren Magen gehabt, sie hätte sich jetzt spätestens übergeben! Colin trank etwas Wasser und frischte ihr Make up etwas auf. Die Lippen einmal kurz nachgezogen und etwas Wangenrouge und schon sah sie gleich viel frischer aus. Sie hatte sich etwas beruhigt. Noch einige Spritzer Parfüm, fertig! Sie beschloss, ihnen nicht hinterher zu rennen und sich ihnen nicht aufzudrängen. Es gab noch genügend anderer Gäste. Sie atmete nochmal tief durch, ehe sie aus der Nasszelle trat. Toral und No warf sie absichtlich keinen Blick zu, als sie wieder in die Offiziersmesse eintrat und ihr Puls ging leider mit einem Satz wieder hoch. Die Frau hatte es geschafft, ihr mächtig Angst einzujagen und Colin fühlte sich extrem unsicher!

Am Nebentisch ihres letzten Tisches saß ein Mann (Prada), der vorhin mit diesem Sith Lemur, dem Gouverneur von Korriban, lange Zeit geredet hatte und sich gerade mit Alaine Aren unterhielt. Sollte sie es wagen? Alaine Aren?! Diese junge Frau hatte Colin im Tierpark von Thyferra schnell abgewimmelt gehabt. Dennoch hatte die charismatische Rothaarige auf ein anderes Mal verwiesen, was aber wohl nicht ernst gemeint war. Colin atmete einmal tief durch, besann sich, warum ausgerechnet sie hierher geschickt worden war, sammelte allen Mut und versuchte, sich ihre derzeitige Unsicherheit nicht anmerken zu lassen und ging auf den Tisch zu und lächelte freundlich:


“Was führt Sie hierher, Miss Aren? Schön Sie wieder zu sehen! Das hier ist doch etwas ganz anderes als eine Tierparkeröffnung!”,

sprach sie etwas leiser als gewöhnlich die junge Frau an und verkniff sich gleich als Erstes zu fragen, warum Horatio Kraym mit ihr statt mit Celessa gekommen war und an ihren Tischnachbarn (Prada) gewandt:

“Ich bin Colin Shendara, Journalistin von der Imperium News.”

Damit würde nun auch Alaine Aren wissen, dass die Klatschpresse Vergangenheit war, denn das war ihr wichtig, auch wenn es in ihrer Zeitung eine Spalte dafür gab. Doch, deshalb war sie nicht hier.

“Und, Sie sind doch …”,

und plötzlich fiel ihr der Name zu seinem Gesicht ein:

“....der Gouverneur Prada!?”,

riet sie, denn sicher war sie sich nicht. Sie nahm an deren Tisch Platz und hoffte, nicht nochmal so ein Desaster wie soeben zu erleben.

“Ich sah Sie vorhin längere Zeit neben Gouverneur Lemur. Ein Gespräch von Gouverneur zu Gouverneur?! Er musste übrigens überraschend aufbrechen! Haben Sie Pläne zur Zusammenarbeit zwischen ihren Planeten? Wirtschaftlicher, militärischer oder kultureller Natur?”,

fragte sie einfach mal, um ein Gespräch zu beginnen.


Über Fondor, auf der Allegiance-Offiziersmesse, am Tisch: Colin und Gouverneur Agustin Prada und Sithlady Alaine Aren
 
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[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Doppelzimmer] Destiny, Neha

Neha begann zu berichten. Sie sprach ruhig und sicher und hatte eine Menge herausgefunden. Nicht nur, dass das Ereignis der Stapellauf der Allegiance war, Neha wusste auch, wo er stattfand und dass er die 'wohl letzte Machtdemonstration des noch amtierenden Imperators Darth Allegious' war. Was das bedeutete, wusste Destiny allerdings nicht. Ob es etwas mit den Krath zu tun hatte? Die wollten den Imperator doch schließlich stürzen.

Davon musste
Neha allerdings nichts wissen, also antwortete die Hybridin ihr nur:


"Keine Ahnung. Der Imperator wird, soweit ich weiß, allerdings nicht gewählt."

Nachdenklich strich
Destiny sich die Haare zurück, als ihr etwas anderes einfiel.

"Neha? Kannst du mir einen Zopf machen?"


[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Doppelzimmer] Destiny, Neha
 
[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Doppelzimmer] Destiny, Neha

Destiny
schien erstaunt über das, was Neha alles herausfinden konnte. Den Droiden davon zu überzeugen, ihr das zu verraten, war recht einfach. Wenn er jedoch als imperialer Droide unter einem Holoschild mit der Aufschrift Allegiance stand, konnte das Mädchen davon ausgehen, dass der Droide das wusste.

"Ich habe einen imperialen Droiden ausgequetscht", teilte sie noch Destiny mit. "Ich hatte Glück, dass dieser Droide es wusste. Aber sonst hätte ich es auch anders heraus gefunden." Auf ihre Frage, was es damit auf sich hatte, hatte Destiny allerdings keine Antwort. Soweit sie wusste, wurde der Imperator nicht gewählt. "Würde mich auch wundern, wenn der Imperator gewählt würde. Dies ist ein Amt, was man sich nimmt. Er ist ja der mächtigste und ranghöchste Sith überhaupt."

Als die Hybridin das 15jährige Mädchen dann jedoch fragte, ob sie ihr einen Zopf machen könn(t)e, nickte Neha. "Klar, warum nicht? Möchtest du oben zusammengebunden oder gefllochten haben?" Dabei bestaunte sie Destinys volles schwarzes Haar. Ihres selbst war, wenn es offen war, ebenfalls recht voll, allerdings blond.

[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Doppelzimmer] Destiny, Neha
 
[Fondor - System - Weltraum - Testgebiet - ASD Allegiance - Brücke] Scytale Mentel, Volo Crescent

Durch die Duraglasscheibe konnte man sehen, wie sich die vorderen Geschütze zu den Asteroiden ausrichteten, die man zum Teil aufgrund des bevorstehenden Waffentests des neuen Giganten dort in Stellung gebracht hatte. Innerlich war Scytale bis zum Bersten angespannt, heute, hier und jetzt entschied sich, ob Scytale wieder in das Nichts zurückkehren würde, aus dem er gekommen war, oder aber man ihm endlich die Chance zu Großem gab. Dann, endlich kam der erlösende Befehl des Captain und Scytale blieb nur eines zu sagen, denn schon Stunden vorher hatten die beiden zusammen mit den Feuerleitoffizieren ein Muster ausgearbeitet.

,,Feuer." befahl der Imperiale Scytale Mentel, seineszeichen Erster Offizier auf der Allegiance.

Zuerst begannen die Geschützmannschaften gezielte Schüsse, die bei jedem Treffer den anvisierten Gesteinsbrocken zum Zerbersten brachten. Anschließend schossen die Türme abwechselnd nacheinander in kurzen Salven, ebenfalls mit 100%iger Trefferquote. Danach entsperrte man die letzten Dutzend Steine und ließ sie auf die Allegiance zufliegen, woraufhin auf Befehl von Scytale ein einzelner der vernichtenden Torpedos abgefeuert wurde und beim Aufprall in einer gleißenden mittleren Explosion den Großteil der Steinbrocken auslöschten. Was entweder beabsichtigt oder außer Acht gelassen worden war, war die Tatsache dass die restlichen Asteroiden nun extremst beschleunigt wurden und wer auch immer nun den Befehl gab, die Allegiance brauchte nur wenige gezielte Schüsse und schon war die kurz existente drohende Gefahr nur noch Rauch und Asche.

Respektvoller Applaus ertönte von hinten. Beide Führungsoffiziere warfen nur einen kurzen Blick nach hinten, während der High Admiral ein wenig nickte, was ein stummes Signal war, mit dem richtigen Manöver fortzufahren.

Da ein Manöver nunmal eine Gefechtsübung war und es schlicht Standard war, bellte Scytale in die Brücke hinein.
,,Gefechtsalarm auslösen, alle Stationen kampfbereit machen. Flottenkommando auf Fondor informieren."

Während nun der typische Alarm bordweit laut ertönte, blickte Scytale zu seinem Vorgesetzten, seine Befehle erwartend. Nun wurden die kürzlich installierten Droidenhirne einer ganzen Reihe von ausgemusterten Schiffe aktiviert, die nun langsam in das Testgebiet eindrangen und nur sehr schwach Gegenwehr leisten würden, da ihre Funktionalität auf einige leichte Kanonen zurückgeschraubt wurde und ihre Antriebe keinen Hyperraumantrieb mehr enthielten.

,,Captain, die Jäger erbitten die Erlaubnis die ersten Angriffsflüge zu unternehmen."


[Fondor - System - Weltraum - Testgebiet - ASD Allegiance - Brücke] Scytale Mentel, Volo Crescent

CRV ,,Klaue"
[Schilde 100%]
[Rumpf
100%]

CRV ,,Soulhunter"
[Schilde 100%]
[Rumpf 100%]

CRV ,,Souleater"
[Schilde 100%]
[Rumpf 100%]

CRK ,,Bite"
[Schilde 100%]
[Rumpf 100%]

CRK ,,Romeo"
[Schilde 100%]
[Rumpf 100%]

NBF ,,Hate"

[Schilde 100%]
[Rumpf 100%]

NBF ,,Glory"

[Schilde 100%]
[Rumpf 100%]

DRD ,,Exodus"
[Schilde 100%]
[Rumpf 100%]

DRD ,,Painmaker"

[Schilde 100%]
[Rumpf 100%]

PS: Der Mon-Cal Kreuzer, den Volo in seinem Post beschrieben hat, wird erst zu gegebener Zeit auftauchen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Fondor-System :||: Allegiance :||: Messe] Athena Toral, Sephenus Lemur, Agustin Prada, Joya No, Colin Shendara, andere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal

Die Menge an Menschen und anderen Wesen (wovon wirkliche Nichtmenschen aber eher die Außnahme waren) schien innerhalb der Messe exponentiell zugenommen zu haben. Mit sanften schieben und auch etwas weniger sanften Bewegungen der Ellbogen schaffte es Athena dann zusammen mit Joya No an einen der Holotischen anzukommen. Viele Menschen waren hier anwesend, die meisten im typisch imperialen Grau.

Der weißhäutige Kaminoaner schien nicht so ganz auf die Versuche Athenas Mile ein wenig besser dastehen zu lassen einzugehen. Den ganzen Weg zu den Holotischen herüber hatte sie darüber nachgegrübelt kam aber zu dem Entschluss, dass er als Nichtmensch einfach nicht dazu fähig ist die Milde, welche Mile ihm gegenüber hat walten lassen zu verstehen. Ein besorgter und mitleidiger Blick streifte seine Augen, die so ungewohnt weit oberhalb ihres Sichtfeldes lagen. Sei seufzte unhörbar als der Nichtmensch das Thema zu wechseln begann, diesmal schien er sie als Thema auserkoren zu haben und löcherte sie mit Fragen, die durchaus von der zu Recht gewiesenen Reporterin hätten stammen können. Die Frage, wie sie es denn in ihre Position geschafft haben könnte ging ihr ziemlich nahe, erinnerte sie sie doch an ihre endlosen Konflikte mit ihrem Vater und ihre Zeit auf Bastion. Gouverneur zu werden war der Sinn ihres Lebens und dagegen konnte sie sich nicht wehren, nicht so lange Lortan Toral noch unter den Lebenden weilen würde auch nicht danach, denn dann musste sie mit ihrem Bruder fertig werden. Ihr Miene verfinsterte sich und sie wollte gerade zu einer weiteren Antwort ansetzen, als er den Bankenclan und seine finanzielle Unterstützung Janem Menaris erwähnte. Schnell versuchte sie ihre Fassung wieder zu erlangen und ein schwaches Lächeln zierte erneut ihre Lippen: „Vielen Dank, Captain No. Ich bin überrascht, dass sie ein Kenner menschlicher Schönheitsideale zu sein scheinen.“ Sie meinte das nicht wirklich so, die mangelnde Errötung ihrer Wangen sprach für sich und sie hoffte, dass sie damit eine kleine Spitze gegenüber dem Nichtmenschen landen konnte. „Ihre Besorgnis ehrt sie Captain“, mit diesen Worte lehnte sie sich in Richtung Joya No, stellte sich auf ihre Zehenspitze und versuchte ihm leicht ins Ohr zu flüstern: „Ich weiß nicht, wie das bei ihrer Spezies abläuft, aber man wird als Frau leicht unterschätzt und das birgt gewisse ... Vorteile müssen sie wissen.“ Ein Blick auf das Hologramm und sie sah wie die Allegiance sich langsam in Schussposition zu den Asteroiden bugsierte. „Die Muun sind ein einfaches Volk. Sie halten sich an das geschriebene Gesetz und ansonsten machen sie alles um ihren Reichtum zu mehren. Es ist dort nicht unüblich zwei Konfliktparteien gleichzeitig zu finanzieren, nur um sie dann zu Frieden nach ihren Bedingungen zu zwingen.“ Athena lächelte wissend.


Der Blick der menschlichen Frau fiel erneut auf den Holotisch und nun sah sie wie die Allegiance einige Asteroiden pulverisierte. „Beeindruckend, nicht wahr? Allerdings kenne ich mich kaum mit Raumkämpfen aus ...“ Nun sah Athena wieder zu ihrem Gesprächspartner:
„Wie steht es mit Ihnen Captain No? Was trieb sie von ihrem Heimatplaneten fort um für die Ideale der Republik einzustehen? Vor allem würde ich liebend gern mehr über ihren Planeten und seine Kultur erfahren. Ich muss zugeben, dass er mir gänzlich unbekannt ist.“

[Fondor-System :||: Allegiance :||: Messe] Athena Toral, Sephenus Lemur, Agustin Prada, Joya No, Colin Shendara, andere Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal
 
[ Fondor-System| Weltraum | "Hinter" der Allegiance]
Samin (Wolf 10), Cain (Wolf 11), Harvorisk-Staffel

Begierig lauernd, wie ein Rudel Loth-Wölfe auf der Jagd, schwebten die Jäger regungslos im All. Auf dem taktischen Schirm konnte Samin das Geschehen verfolgen, während der mächtige Sternenzerstörer der ‚Allegiance‘-Klasse, der erste seiner Art, den geladenen Gästen aus Offizieren, Politik, Wirtschaft und handverlesenen Journalisten die grobe, zerstörerische Kraft seiner Bewaffnung präsentierte. Unterdessen die Reflektionen der grünen, hochenergetischen Geschosse auf der marinegrauen Außenhülle des Schlachtschiffes ein Lichtspiel der besonderen Art hinterließen, sammelte sich in ihrem Rücken eine weitere Staffel, welche die ‚Allegiance‘ während dieses kriegerischen Planspiels unterstützen und die lästigen Angriffe von Jäger und Bombern, derer man innerhalb imperialer Kampfdoktrin kapitaler Schiffe und schwerer Kreuzer nur eine Rolle in den hinteren Reihen zugestand, abwehren sollte. Der Koloss selbst besaß aus eben jenen Gründen nicht eine einzige Waffe, die einem flinken, wendigen Jäger gezielt den Gar ausmachen konnte.

Als Pilotin aus Leidenschaft konnte die Chiss dieser Einstellung natürlich eher wenig abgewinnen, da es vor allem sie waren, die den Karren im Zweifel aus dem Dreck zogen und mit sich mit heldenhaftem Mut den überlegeneren Modellen der Rebellen entgegen warfen. Denn trotz imperialer Ingenieurskunst, verwirklicht in Entwicklung von TIE-Avenger und -Defender, waren diese Jägertypen innerhalb der Streitkräfte weiterhin mächtig in der Unterzahl. Immer noch wurde auf den in Relation günstig zu produzierenden TIE-Fighter und den TIE-Interceptor gesetzt, die beide mit Abwesenheit von Schilden, Lebenserhaltungssystemen und hyperraumfähigen Triebwerken glänzten. Beweisstück A: Ihre neue Begleitung. Während die Harvorisk-Staffel, inklusive der beiden Wolf-Piloten, in Jägern der ad-Reihe saßen, bestand die andere Staffel (‚Chard-Squadron‘), die sich zu ihnen gesellte, aus zwölf unscheinbaren Abfangjägern, dem TIE-Interceptor. Jedem Piloten im Dienste seiner Majestät wurde beigebracht, dass Dinge, die das Leben eines Kampfpiloten verlängerten, keine Notwendigkeit besaßen, und allein ihre Fähigkeiten und ihr Mut ausreichten, um wenn möglich lebend, aber vor allem siegreich das Schlachtfeld zu verlassen. Auch wenn Samin durchaus Mut besaß, sie wusste, dass ihre Schilde sie schon das ein oder andere Mal vor dem sicheren Tod bewahrt hatten. Und da sie sich selbst für die beste Pilotin der Galaxie hielt, war sie ihres Weltbildes nach zu wertvoll, um einen sinnlosen Tod zu sterben, nur weil man ein paar Tausend Credits an ihren Schilden einsparen wollte.

Für das anstehende Manöver bedeutete dies jedoch eh keinen Unterschied. Es war nur eine Simulation. Ein Spiel, das stattfand, um die Augen und Herzen der Zuschauer zu beglücken. Die uneingeschränkte Macht des Imperators war zwingend. Sein Name verhieß Ordnung und Gesetz für seine Untertanen, Kraft und Unterstützung für seine Truppen, aber auch Tod und Verderben für seine Feinde. ‚Allegiance‘ war ein Begriff, den niemand von ihnen beschmutzen durfte. Zum Glück hatten sie alle Samin hier, die selbst in einer solchen Simulation für die Unversehrtheit dieses kaiserlichen Prachtstückes sorgen würde.

„Bereit ein paar Hintern zu versohlen, Elf?“, fragte sie nonchalant über den Rottenkanal. „Klar. Finger sitzt schon am Abzug, kam zurück als wäre allein die Frage Majestätsbeleidigung. Cain DéSkalz war stets vorlaut und mit einem vor Arroganz strotzenden Selbstbewusstsein ausgestattet, aber er hatte … den Finger am rechten Fleck. „Ich kenne diesen Captain Lepodian nicht und seine Havorisks könnten mich nicht weniger interessieren. Wir sollen in erster Linie dafür sorgen, dass auf unserer Seite alles gut aussieht, was bedeutet, dass die ‚Allegiance‘ keine Schwächen hat, solange wir die Jägerverteidigung stellen. Wenn Lepodian also einen Befehl gibt, und ich gebe einen anderen, wissen Sie, welchen Sie befolgen müssen?“ Ein einzelner Klick am Sender des jägerinternen Kommunikators, unter Piloten das Zeichen für ‚ich habe verstanden‘, ertönte. Sie hatte zwar nicht daran gezweifelt, aber eine vorsorgliche Klarstellung konnte nicht schaden.

Samin warf ein abschätzendes Auge aus dem fassettenförmigen Fenster der Pilotenkanzel. Die Geschütze der ‚Allegiance‘ hatten das Feuer eingestellt. Während ihrer mehrminütigen Feuertirade waren dutzende Objekte, von ausgedienten Schiffen bis hin zu Asteroiden, Opfer ihrer exorbitanten Zerstörungskraft geworden. Bald würde es auch für sie losgehen. Der Blick wanderte zurück zum Taktikschirm, und tatsächlich, fünf Korvetten, zwei Fregatten und die gleiche Zahl altersschwacher Kreuzer tauchten an den Rändern auf. Der jämmerliche Abklatsch einer Streitmacht, völlig ungefährlich für das Schlachtschiff selbst. Offensichtlich ging man in dieser Beziehung keinerlei Risiko ein. Das Manöver würde erfolgreich verlaufen, daran gab es – sollte es tatsächlich je jemand gewagt haben – spätestens jetzt keinen Zweifel mehr. Einige kleinere Symbole, die die ‚gegnerische Streitmacht‘ umschwirrten, stellten Jäger dar. Samins behandschuhte Hände betätigten ein paar Tasten, woraufhin sich die Skalierung der Anzeige veränderte. Zu erkennen war nun eine Staffel TIE/ad -das selbe Modell in dem sie selbst saß- mit der Kennung ‚Razor-Staffel‘. Darüber hinaus erblickte sie die Signatur einer Staffel TIE/sa (die einfach mit 586te betitelt war) und -/ln (1011te). Die ‚Libellen‘ waren schildlos und verfügten nicht einmal über Waffen, die der ‚Allegiance‘ auch nur irgendwie den geringsten Kratzer verpassen konnten.


Um kurzen Prozess zu machen, würden die ‚Harvorisks‘, ‚Wölfe‘ und ‚Chards‘ sich also um die ‚Razors‘, die 586te und 1011te kümmern müssen. Eine Aufgabe, die Mitgliedern des berühmten ‚Wolves‘ Squad‘ leicht von der Hand gehen sollte.


Das Manöver begann und die Missionsparameter wurden übermittelt, wodurch das Blau der eigentlich verbündeten leichteren Schiffe in feindliches, aggressives Rot wechselte. Augenblicklich setzten sie sich in Bewegung und steuerten auf die ‚Allegiance‘ zu. Ungeduldig beobachtete die Wölfin das Schauspiel auf dem taktischen Schirm, warf unterdessen jedoch immer wieder verstohlene Blicke aus dem Cockpitfenster. In Wahrheit verging nicht viel Zeit, doch es kam Samin wie eine Ewigkeit vor, ehe es endlich im Komm knisterte. „An alle Jäger, Freigabe zum Angriff. Auftrag: Abfangen und Bekämpfung feindlicher Kräfte, Peilung zwei Strich Steuerbord.“ Der Flugleitoffizier an Bord des kapitalen Kommandoschiffes schien ein besonders eifriger Geselle zu sein. Unverzüglich danach ertönte die Stimme Lepodians: „Alle Jäger hinter mir in Formation. Abfanggeschwindigkeit.“

Samin sah wie er den Bug seines Jägers in wenigen Hundert Meter Entfernung senkte und beschleunigte, um unter dem massigen Kampfschiff hindurchzufliegen. Die anderen zweiundzwanzig Jäger, die zur Verteidigung der ‚Allegiance‘ eingeteilt waren, setzten sich darauf in Bewegung und folgten ihm. Nach der langen Reise Richtung Fondor, der ewigen Warterei und dem Füße-in-den-Bauch-stehen des Empfangs, tat es gut wieder Pedalen unter ihren Füßen und den Steuerknüppel in ihren Händen zu spüren. „Feindkräfte direkt voraus, teilte Samin ihrem provisorischen Staffelführer mit. „Bestätige. Primärziel sind die ‚Razors‘“, war seine Antwort. Zunächst eine gute Wahl. Die Avenger waren die schlagkräftigsten und gefährlichsten unter den feindlichen Jägern, zumindest für die Raumüberlegenheit. „Energie auf die Frontschilde, spulte die Pilotin daraufhin die nächste Prozedur ab, verlagerte selbst die Kapazitäten auf die Deflektoren am Bug und überprüfte den Entfernungsmesser. „Maximale Feuerreichweite drei Klicks entfernt. Bereitmachen.“

„Abwarten, auf mein Zeichen, kam vom Staffelführer. Dann war es so weit. Innerhalb weniger Wimpernschläge erreichten sie die Feuerreichweite. „Feuer nach eigenem Ermessen!“, knurrte er, seine freudige, aber angespannte Erregung konnte er dabei kaum aus der Stimme halten. Samin richtete ihren Jäger aus, wartete, dass die Zielerfassung einen der entgegenkommenden ins Visier bekam und drückte langsam, beinahe bedächtig und genussvoll den Abzug. Grüne Strahlen schossen geradewegs aus ihren und den Kanonen aller anderen Jäger. Wie ein Schwarm durchzogen sie die leere des Alls, trafen sich auf etwa halber Strecke für den Bruchteil einer Sekunde mit der ‚grünen Galle‘ ihrer Widersacher, die nun in den Vordergrund rückte und ihrerseits auf die Piloten der zwei Verteidiger-Staffeln zuraste. Natürlich wiesen die abgefeuerten Schüsse eine nur geringe Energiekonzentration auf, die aus nicht mehr als harmlos-gebündeltem Licht bestand und keiner Fliege etwas zu Leide tun konnte. Den Treffer würde jedoch der Manöver-Computer registrieren und den Jäger aus der Schlacht entfernen. „Ausweichen, Wolf Elf.“ Sofort leistete er ihrem Befehl folge. „Wir ziehen hoch und zwingen sie ihre Formation aufzulösen.“

„Welche Formation?“, fragte Cain. Stirnrunzelnd sah Samin auf das taktische Display. Die gegnerischen Schiffe flogen in keiner Formation imperialen Standards. Es wirkte eher wie ein lose zusammenhängender Verbund, der wohl das Angriffsmuster einer Piratenstaffel simulieren sollte. Sie wechselte auf den Staffelkanal. „Wir sollten uns in Schild-Trios auflösen und sie Stück für Stück auseinandernehmen.“

„Negativ, Wolf Zehn. Formation beibehalten.“ Warum klang er so selbstgerecht? Innerlich fluchend biss sich Samin auf die Zunge, um diesen sinnlosen Befehl nicht sofort in einer Diskussion ersticken zu lassen. „Auf mein Zeichen scheren wir aus, DéSkalz.“ Ein Klick war die Antwort. Samin hatte inzwischen einige Salven verteilt, die alle ins Leere glitten, da die Streu-Formation ihrer Rivalen zu große Lücken für diese Entfernung aufwies. Dann jedoch waren sie nah genug. „Ausscheren!“, bellte sie ins Komm. Ein paar gute Treffer entfernten bereits zwei ihrer eigenen Abfangjäger aus dem Manöver. Cains Jäger legte sich auf die Seite, brach nach Steuerbord aus und Samin folgte ihm. Die Staffeln - eigene und gegnerische – prallten aufeinander. Sofort entbrannte Chaos. Ein Befehl folgte auf den nächsten, Stimmen redeten durcheinander. Der Dogfight war entbrannt.

Samin sah, dass ein Schuss ihren Schild gekratzt hatte, doch ihr Flugmanöver hatte Cain und sie unmittelbar in einen Kurs hinter einen feindlichen Jäger gesetzt, den sie nun im Zweierverbund den Gar ausmachen konnten. Zumindest wäre dies passiert, hätte der kreischende Alarm in ihrem Helm nicht gemeldet, dass sie in die Zielerfassung geraten war. Dabei handelte es sich nicht um einen einzelnen Jäger. An ihrem und Cains Hintern mussten zwei ganze Rotten kleben. „Schilde ausgleichen! Fallen-Manöver!“

„Negativ, Zehn. Zu viele von denen!“ Die Ereignisse überschlugen sich. Ihnen blieb nur ihre ganze Kunst aufzuwenden, um die Manöver ihrer Verfolger zu kontern und den Attacken auszuweichen.

[ Fondor-System| Weltraum | Dogfight der Staffeln | TIE-Avenger | Cockpit]
Samin (Wolf 10), Cain (Wolf 11), Myra (Razor 3) & Karen (Razor 4)
Allegiance-Verteidiger:
TIE(/ad)-Avenger "Wolves" [2/2][in Dogfights]
TIE/ad)-Avenger-Staffel "Havorisks" [9/9][in Dogfights]
TIE(/In)-Interceptor-Staffel "Chards" [10/12][in Dogfights]

Angreifer:
TIE(/ad)-Avenger-Staffel "Razors" [12/12][in Dogfights]
TIE(/ln)-Fighter-Staffel "1011te" [11/12][in Dogfights]
TIE(/sa)-Bomber-Staffel "586te" [12/12][zwischen Dogfights und Mutterschiffen]
 
[ Fondor-System| Weltraum | Dogfight der Staffeln | TIE-Avenger | Cockpit]


Samin (Wolf 10), Cain (Wolf 11), Myra (Razor 3) & Karen (Razor 4)






Als der Dockfight begann, konzentrierte sich Karen auf ihren Job, und das war in der ersten Welle nicht abgeschossen zu werden. Sie wollten den Gegnern nicht zeigen, dass sie die Rotten aufgebrochen hatten. Die Energielanzen der Jäger zuckten links und rechts an ihr vorbei und nur eine beherzte Rolle rettete Sie vor einem Treffer. In einer engen Schleife zog die Razorstaffel ihre Maschinen herum, um dem Feind neu zu begegnen. Der Kommandant der Gegenseite ließ die Maschinen in einer klassischen geschlossenen Formation, ein großer Fehler, fand die erfahrene Pilotin. Genau so opferte man seine Piloten grundlos! Auch wenn sie nicht unbedingt verlieren wollte, das Imperium schlecht aussehen zu lassen, besonders die Jägerpiloten, war etwas, was ihr zutiefst gegen den Strich ging.

Ihr Display leuchtete kurz auf als Myra ein Ziel markierte, 2 Jäger der feindlichen Staffeln (Samin & Cain) verließen die Formation und die arrogante Blondine setzte sich mit Razor 7 und 8 an die Verfolgung.

Karen hielt sich etwas aus dem Kampfgeschehen und nutzte einen Fasttreffer um ihre Maschine ins Trudeln zu bringen. Sie wollte diese Farce beenden. Es dauerte nicht lange ehe sie Lepodian lokalisiert hatte und fing ihren Jäger ab um zu beschleunigte. Das Vorhaben war im höchsten Maße riskant für sie selbst, aber es funktionierte. Wie ein alderaanischer Adler stürzte Sie aus dem Nichts von oben in die Formation des Feindes und drückte den Abzug. Den Lichtblitzen hätte jeder Pilot leicht ausweichen können. Aber durch die enge Formation der Jäger war dies nicht möglich. Mit einem beruhigten Grinsen sah sie, wie der Blib in ihrem taktischen Display erlosch während sie hektisch den Angriffen der anderen Staffel auswich, die nun endlich aus ihrer geschlossenen Formation ausbrachen.

Es grenzte fast an ein Wunder, dass sie nicht getroffen wurde, aber die Anzahl der Jäger reduzierte sich jetzt drastisch, auf beiden Seiten. Es war, als ob jemand endlich einen Knoten gelöst hatte und nun eine Kettenreaktion erfolgte. Sie musste sich kurz orientieren. Myra und die anderen hatten sich an die beiden Wolves gehängt. Aber diese waren gut, richtig gut. Selbst zu dritt schafften sie es nicht Samin von ihrem Flügelmann zu trennen. Karen schloss auf und öffnete wieder den Kanal.


„Razor 4, bleiben Sie am Ziel dran, 7 und 8, wir legen einen Teppich.“

Drei kurze Klicks bestätigten und die 3 Razors zogen ihre Maschinen nach unten. Myra war plötzlich allein mit den beiden Wolves. Karen musste einfach darauf vertrauen, dass die Blondine gut genug war, einen Moment alleine auszukommen, denn anstatt sich dem großen Kampf anzuschließen, flogen die drei einen Bogen um dann von der Seite zwischen die beiden Wolves zu stoßen. Die Laser der drei parallelfliegenden Ties zogen eine breite, tödliche Lichtspur vor Cain, der er zwar leicht ausweichen konnte, aber das Manöver trennte die beiden Wolves und Karen hatte auch nicht vor sie wieder zusammen kommen zu lassen.





Allegiance-Verteidiger:



TIE(/ad)-Avenger "Wolves" [2/2][in Dogfights]

TIE/ad)-Avenger-Staffel "Havorisks" [7/9][in Dogfights]

TIE(/In)-Interceptor-Staffel "Chards" [9/12][in Dogfights]







Angreifer:


TIE(/ad)-Avenger-Staffel "Razors" [9/12][in Dogfights]

TIE(/ln)-Fighter-Staffel "1011te" [8/12][in Dogfights]

TIE(/sa)-Bomber-Staffel "586te" [8/12][zwischen Dogfights und Mutterschiffen]










[ Fondor-System| Weltraum | Dogfight der Staffeln | TIE-Avenger | Cockpit]

Samin (Wolf 10), Cain (Wolf 11), Myra (Razor 3) & Karen (Razor 4)​
 
Fondor-System - Allegiance - Aussichtsdeck - Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Kyoshi Ichigû, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Invida Parso, Valkorion Disra und weitere


Die Hapanerin fand es sehr bezeichnend, dass der Gouverneur von Mustafar es vorzug zu schweigen, sowohl als sie bezüglich des Weltenschaffer-Projekts als auch nach in seinen Augen Beispielen für die Ineffizienz der Neuen Republik nachfragte. Disras Ansichten über die Republik schienen doch eher stärker von der imperialen Propaganda beeinflusst zu sein, denn wirklich auf Fakten oder zumindest von ihm zugetragenen Erzählungen oder Gerüchten zu stammen. Schade, denn sie hatte schon etwas Hoffnung geschöpft, dass der schwarzhaarige Mensch eine für einen Imperialen etwas offenere Geisteshaltung an den Tag legen würde. In der Folge beteiligte sich Disra auch nur mehr durch Nicken am Gespräch und schien mehr und mehr zum bloßen Zuhörer zu werden, so dass sich die hapanische Senatorin mehr Gouverneur Vayliuar zuwandte. Nachdem Commodore Ven sich zu einem der Holotische gestellt hatte, an dem man die Schaukämpfe von irgendwelchen imperialen Raumjägern verfolgen konnte, schritt sie langsam zu einem der noch freien Tisch in der Nähe und setzte sich dort. Die Kämpfe interessierten sie nicht wirklich und sie war nur der Höflichkeit halber ab und an einen Blick in deren Richtung, aber sie wollte in Blickkontakt mit ihren Delegationsmitgliedern bleiben. Dort angekommen nahm sich Turima Vayliuars Beispiel folgend ein Glas von einem Kellner und stellte es vor sich auf den Tisch.


"Um auf unser vorheriges Thema zurückzukommen, Gouverneur Vayliuar, bei Eliten kann man sich für gewöhnlich immer darauf verlassen, dass diese tun, was für sie selbst das Beste ist. Es ist längst nicht gesagt, dass dies auch das Beste für das Reich sein muss, welches sie beherrschen. Solche Beispiele gab es in der Vergangenheit auch im Hapan Konsortium und ich hege große Zweifel an Ihrer Darstellung, dass imperiale Eliten so vollkommen anders agieren würden",


gab sie zurück. Solch glühende Patrioten wie vom Gouverneur von Borosk beschrieben tendierten ihrer Erfahrung nach nämlich eher dazu sich im Laufe der Zeit zu blinden Fanatikern zu entwickeln, was sie nur zu noch viel größeren Problemen werden ließ. Dass Vayliuar seinen Worten nach tatsächlich in Betracht zog mal Hapan zu besuchen veranlasste sie allerdings zu einem anerkennenden Nicken. Solch eine, wenn auch vage Zusage hatte sie nicht erwartet. Dass der bärtige, braunhaarige Mann sie wirklich einlöste glaubte sie dagegen noch viel weniger. Aber die Geste war dennoch in ihren Augen ein Anzeichen, dass sie sich als Gesprächspartner mit unterschiedlichen Anschauungen respektieren konnten. Wenn der Frieden zerbrach würden sie mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit wieder zu Feinden werden, aber noch war es nicht so weit, also galt es diese Gelegenheit zu nutzen. Sie trank kurz einen Schluck von dem Schaumwein, welcher überaus delikat war. Das Imperium hatte also keine Kosten gescheut wie es schien, um seine Gäste hier zu beeindrucken.


"Nun, der Frieden ist auch eine Gelegenheit Handelsbeziehungen zu gründen, von denen beide Seiten profitieren können. So gäbe es auch auf Hapan Interesse an solchen Getränken."


Dabei hielt sie ihr Glas etwas in die Höhe und schwenkte es leicht.


"Kann Borosk etwas in der Art bieten?",


fragte sie bei Vayliuar nach. Sie warf auch Disra diesbezüglich einen Blick zu. Vielleicht ließ dieser sich ja auch auf einen Handel ein.


"Oder Mustafar?"


Fondor-System - Allegiance - Aussichtsdeck - Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Kyoshi Ichigû, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Invida Parso, Valkorion Disra und weitere
 
Fondor - Werftbasis 7 - Offiziersmesse auf der Allegiance - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Agustin nickte Lady Aren zu, als sie eine Binsenweisheit aussprach, die genauso gut dem begrenzten Verstand seines Vaters hätte entspringen können. Selbstverständlich hätte der Verwalter die interessante Dame keinesfalls mit dem verhassten Bastioner auf eine Stufe gestellt, schließlich steckte hinter ihren Worten auch eine gänzlich andere Botschaft, als hinter den apologetischen und gleichermaßen vorwurfsvollen Phrasen, die er in seiner Jugend und auch später noch Tag für Tag ertragen musste. Der Gouverneur wusste, was seine Gegenüber mit solcherlei Worthülsen bezwecken wollten, nämlich zu versuchen sich auf eine höhere Stufe zu stellen, indem man nicht einmal im Antlitz eines elitären Verwalters davor zurück schreckte, beinahe schon belehrende Worte zu sprechen. Was auch immer Lady Aren vom Frieden und seinem Mitwirken an diesem hielt; sie scheute sich davor, ihre Gedanken klar auszusprechen, was man ihr angesichts der Umstände auch nicht wirklich verübeln konnte. High Lord Lamere hingegen erwiderte die kühle aber dennoch respektvolle Begrüßung des Gouverneurs in einer ähnlichen Manier und hielt dem eisigen Blick Agustins dabei stand. Generell schien er einen eher desinteressierten Eindruck zu erwecken, alleine schon die Tatsache, dass die Begrüßung die einzigen Worte waren, die er bis hierhin und auch danach aussprach, war ein deutliches Indiz dafür, dass er es vorgezogen hätte, sich mit Lady Aren zu zweit zu vergnügen.

Als nun wieder Lady Aren das Wort ergriff, lag der Fokus des Gesprächs wieder voll und ganz auf dem fast schon leidigen Thema des dubrillianischen Aufstandes. Im Gegensatz zu
Myra schien die rothaarige Lady eher knapp über die militärischen Vorgänge auf Dubrillion informiert, Details über seiner Vorgehensweise waren ihr wohl weitestgehend fremd, was der Gouverneur ihr auch nicht wirklich übel nahm. Dubrillion war nach wie vor eine unbekannte und unscheinbare imperiale Welt, deren mediales Interesse einzig und alleine der Tatsache geschuldet war, das imperiale Bürger aus sämtlichen Supersektoren mitbekamen, dass dort scheinbar ein größerer Aufstand stattgefunden hatte, den der dortige Gouverneur und das imperiale Militär mit eiserner Härte kürzlich zum Erliegen gebracht haben. Der phänomenale Triumph der PAD fand hingegen kaum Beachtung, lediglich militärische Fachleute wussten offensichtlich, dass sich das imperiale Militär am Rande einer Niederlage befand, die einzig und allein General Fondham und seine planetaren Streitkräfte abwendeten, sodass es somit die dubrillianische Administration sein musste, der die Lorbeeren des Sieges gebührten. Entspannt ließ Agustin Lady Aren ausreden, während er beiläufig mit zwei Fingern über den kühlen Stiel seines Cocktailglases strich.

"Nur die allerwenigsten wissen über die Tatsache Bescheid, dass es die planetaren Streitkräfte Dubrillions gewesen sind, die den entscheidenden Sieg über die rebellischen Horden errangen, der auf Dubrillion noch bis zum heutigen Tage bejubelt wird. Selbstverständlich war ich für den Beistand der Adjutanten der Sektorverteidigung dankbar, ebenso für die beruhigende Gewissheit der Sturmsoldaten und Kampfläufer des imperialen Militärs auf unserer Seite. Allerdings wage ich zu behaupten, dass auch ohne ihre Hilfe früher oder spät der Sieg eingetreten wäre."

Er machte eine kurze Pause und ließ sich ebenso wie seine beiden Gegenüber etwas zu Essen servieren. Mehr oder weniger zufällig landete ein Strudel vor ihm, eine etwas zu süße und deftige Kost in diesem Moment.

"Ich bin guter Hoffnung, dass es mir nicht ergehen wird wie der armen Dame vom Tisch nebenan."

Meinte er schmunzeln in Richtung des edel gekleideten Kellners, der die humorvolle Anspielung verstand und sich eines erheiterten Lachens nicht erwehren konnte. Er straffte seine Haltung etwas und wartete auf die rothaarige Lady, sowie High Lord Lemur. Dann fuhr er schließlich fort:

"Die logistische und kapazitive Situation der Aufständischen befand sich zum Zeitpunkt des Eingriffs des imperialen Militärs bereits in einem Stadium, welches ihnen kaum noch Möglichkeiten zu militärischen Gegenschlägen und Reaktionen bot. Um also auf Ihre Frage zurückzukommen, Lady Aren..."

Kurz hielt Agustin inne, ehe sich ihre Blicke für einen Augenblick kreuzten - nun auf deutlich nähere Distanz als vorhin noch; die seinen kalten blaugrauen Augen und die ihren grünen Feurigen.

"...ich hätte sie so lange weiter durch die dubrillianischen Wüsten getrieben, ehe das Resultat das selbe gewesen wäre wie nun."

Als er die glänzende Gabel ergriff, war er gespannt auf die Reaktion der immer noch geheimnisvollen Frau. Er lächelte schmal, als sie meinte, dass er mit seiner Vermutung bezüglich ihrer Herkunft falsch lag. Hier hatte er wohl etwas zu hoch gepokert. Lady Aren stammte von Corellia, einer äußerst umkämpften Welt von großer Bekanntheit. Sie wusste auch von seiner Herkunft von Bastion Bescheid, was ihn ziemlich überraschte, eher weniger ihr Kommentar bezüglich Dubrillion.

"Ich gebe meine Bestes, die Leute, die solcherlei Aussagen treffen, Lügen zu strafen. Dubrillions Nähe zur Thronwelt Bastion und seine Schönheit werden auf eine beinahe schon kriminelle Art und Weise unterschätzt. Gerne lade ich Sie herzlich auf einen Besuch ein, Lady Aren, schließlich ist es immer von Vorteil, sich selbst ein Bild zu machen, bevor man abwertenden Aussagen gewisser Herrschaften Glauben schenkt."

Noch weitaus überraschender war die Tatsache, dass Lady Aren über seine frische Position als Generaldirektor von Fossil Markets Bescheid wusste, beinahe schon besorgniserregend. Im Grunde genommen waren Moff Klaase, dessen engstes Umfeld, Agustin und Frank Clanton die einzigen Personen, die eine Kenntnis darüber besitzen sollten. Blitzschnell schossen ihm etwaige Gedanken durch den Kopf; kannte Alaine den Moff? War sie seine Partnerin? Anders konnte er es sich in diesem Moment nicht erklären. Äußerlich ließ er sich nichts von seiner Verwunderung anmerken, stattdessen nahm er ein zartes Stück des Strudels und nutzte die kurze Pause, als alle Anwesenden zu essen begannen, um nachzudenken.

"Tatsächlich ist es vorgesehen, dass ich besagte Position nach meiner Rückkehr von Fondor antreten werde...eine Entwicklung, von der lediglich ein äußerst begrenzter Personenkreis Bescheid weiß, keinesfalls jedoch die Öffentlichkeit. Daher wundert mich Ihre Kenntnis, um ehrlich zu sein. Stehen Sie denn in einer geschäftlichen Beziehung zu Mytho Industries, wenn ich fragen darf?"


Das überaus interessante Gespräch wurde unerwartet unterbrochen, als sie ebenso unerwartete Gesellschaft erhielten. Die junge Journalistin, die sich vorhin noch nach allen Regeln der Kunst blamierte, stieß zu ihrem Tisch hinzu und sprach Lady Aren recht unverfroren an. Zum einen fragte sich Agustin, woher sich die beiden kannten, andererseits allerdings auch, ob diese Dame es nicht einmal ansatzweise verstand, ihre 'Opfer' nicht während wichtiger Gespräche zu unterbrechen. Sie wandte sich an den Gouverneur und stellte sich als Colin Shendara von 'Imperium News' vor, einem Agustin nicht gerade unbekannten Plattform, die in der Vergangenheit nicht selten über die militärischen Vorgänge auf Dubrillion berichtet hat. Sie wusste sogar über seinen Namen Bescheid, 'der Gouverneur Prada', was er mit einem knappen Nicken begrüßte. Der Gouverneur sah Colin kalt an und gab ihr die Hand, bevor die Journalistin Platz nahm und ihn daran erinnerte, weshalb er die imperiale Presse so sehr mit Vorsicht genoss. Ihr war seine Nähe zu Lord Saphenus nicht entgangen, mit dem sie vorhin noch an einem Tisch saß, bevor er unerwartet abzischte. Was eigentlich als eher verdeckte Aktion gedacht war, war im Begriff, sich womöglich zu einer Schlagzeile zu entwickeln, ein Umstand, auf den Agustin sich vorbereitet hatte. Nach dem typischen journalistischen Muster wies sie zunächst darauf hin, die beiden Gouverneure vorhin gemeinsam gesehen zu haben, um noch im selben Atemzug eine Vermutung aufzustellen und diese mit einer ausführlichen Frage zu verbinden. Der Gouverneur hob kurz eine Augenbraue und sah kurz in Richtung von Lady Aren.

"Nein, derartige Pläne bestehen nicht. Viel mehr konnte ich nicht der Versuchung widerstehen, mit einem Krieger des Ordens der Sith ins Gespräch zu kommen. Auf dieser Ebene habe ich in gewisser Weise Neuland betreten, mehr steckt hinter Ihrer Beobachtung allerdings keineswegs."

Log er der jungen Dame eiskalt ins Gesicht. Die sich anbahnende Verbindung zwischen Korriban und Dubrillion war nach wie vor ein Geheimnis und mediale Aufmerksamkeit hätten dieser keinesfalls gut getan.

"Es erwärmt übrigens das Herz, dass Sie sich vom jüngsten Unheil erholt haben, Miss Shendara."

Schob er noch unverbindlich hinterher, wie auch immer
die Journalistin dies auffassen würde. Im besten Falle so, dass sie Lady Aren und ihn wieder alleine ließ. Doch hat er seine Rechnung mit dem natürlichen Ehrgeiz ihrer beruflichen Sparte gemacht?


Fondor - Werftbasis 7 - Offiziersmesse auf der Allegiance - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)
 
[Fondor-System | Weltall in der Nähe der „Allegiance“ | In Formation | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Pilot Officer Karen Myers (Razor 4), Razor-Staffel

Eine freudige, elektrisierende Anspannung lag in der Luft, der Beginn des Manövers stand unmittelbar bevor und damit rückte die Gelegenheit, sich vor den Augen der imperialen Herrschaftsschicht zu beweisen, immer näher. Unter ihrem schwarzen Helm, der sie mit Atemluft versorgte, lächelte Myra wölfisch, ihre kühlen Augen blitzen in dem Feuer der bevorstehenden Jagd. Raumkämpfe waren ein Test von Fleisch und Durastahl, von Pilot und Maschine, von Reflexen und Geschick, und der damit einhergehende Adrenalinrausch ein kaum zu beschreibender Zustand, in dem Zeit die langsamer zu vergehen schien und alles andere ausgeblendet wurde. Übertroffen wurde dies eigentlich nur vom Triumph eines gelungenen Abschusses, dem befriedigenden Anblick, wie ein feindlicher Jäger oder Bomber von Laserfeuer getroffen wurde und brennend ins Trudeln geriet oder in einem Feuerball verschwand, ein Regen aus Splittern und Trümmern und ein kurzes Erhitzen der erbarmungslosen Kälte des Alls. Es war eine Faszination, der sich auch die beherrschte junge Frau nicht gänzlich entziehen konnte oder wollte, auch wenn sie glaubte, dass ein guter Pilot sich niemals in diesem Rausch verlieren durfte. Die Kontrolle über die eigenen Emotionen, eiserne Disziplin und ein ruhiger, beherrschter Eifer, das waren die Schlüssel zum Sieg, mit ihnen konnte man jeden Gegner besiegen. Natürlich wollte Myra den Faktor „Maschine“ nicht außer acht lassen, in einem Duell zwischen einem TIE-Standardjäger und einem X-Flügler hatte der republikanische Pilot eine Reihe von Vorteilen wie Schilde und eine stärkere Bewaffnung auf seiner Seite, dennoch konnte ein fähiger Imperialer ihn abschießen. Wenn es überhaupt zu einem klassischen Kampf einer gegen einer kam, es war eine beliebte und bewährte Methode, sich zu mehreren auf einen Feind zu stürzen und ihn als Rotte oder Flügelpaar zu erledigen. Bei diesem Vorgehen hing viel von der Koordination der beteiligten Piloten ab, sie mussten einander verstehen und zu einem gewissen Grad vertrauen. Myra verabscheute emotionale Bindungen an Kameraden und hielt ihre Distanz, aber man konnte sich darauf verlassen, dass die Blondine professionell mit anderen zusammenarbeiten konnte. Ein wirklich einsamer Wolf überlebte in der Regel nicht langer. Das Wort „Wolf“ sorgte dafür, dass die Miene junge Frau kurz grimmig wurde, die bevorstehende Konfrontation mit der Elitestaffel des Imperiums und ganz besonders Flight Lieutenant Samin dominierte ihre Gedanken. Vor ihr lag eine Gelegenheit, allen ihre Überlegenheit zu beweisen und zu demonstrieren, dass sie einen Platz unter den Besten der Besten verdient hatte, anders als irgendeine Blauhäutige, die ihre Position wohl einem Hauch genuinem Talents und diplomatischer Bestrebungen zur Besänftigung des Chiss-Reiches verdiente. Ihre Flügel würden gestutzt werden und Myra würde dafür verantwortlich sein, davon war sie überzeugt und in ihrem im All schwebenden TIE-Avenger wartend vertrieb sich Myra die Zeit damit sich auszumalen, wie sie die andere Pilotin demütigen würde. Das erwies als sich erquickliche Beschäftigung, bis die „Allegiance“ den Beginn des Manövers einläutete, die schweren Turbolaser des gewaltigen Kriegsschiffs demonstrierten ihre Feuerkraft an einer Reihe ausgewählter entbehrlicher Ziele und erhellten die Schwärze des Alls mit tödlichem grünen Strahlen, ein jeder stark genug, um verheerende Zerstörung anzurichten. Myra verfolgte das Geschehen eher passiv, aber durchaus beeindruckt von der Macht des neuen Schlachtschiffs, diebische Freude ließ sie schmunzeln, als sie sich die Gesichter der republikanischen Delegation verfolgte, die dieses Schauspiel sicher wenig amüsant finden würde. Sah man von den offenkundigen Schwächen bei der Abwehr von Bombern und Jägern ab, war die „Allegiance“ ohne Zweifel ein beeindruckendes Beispiel für die Stärke des Imperiums. Weniger ruhmreich, aber nicht minder wichtig war die Rolle der sich wie auf dem Taktikdisplay zu erkennen bei dem Giganten formierenden Jägern. Myra kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich, bei dem in Kürze beginnenden Manöver würden eine Staffel TIE-Abfangjäger, die „Chards“, drei Rotten TIE-Avenger, die „Havorisks“ und die wohl gefährlichsten Feinde, die beiden „Wolves“, das Schlachtschiff verteidigen. Mit einer gewissen Genugtuung stellte fest, dass die Mitglieder der Elitestaffel ebenfalls mit TIE-Avengern flogen, es herrschte also im Vergleich zu Myra Waffengleichheit. Geschick, Erfahrung und Mut würden den Unterschied ausmachen, nicht überlegene Technik.

Was Technik anging, sah es auf Seiten der Angreifer, zu denen die blonde Frau gehörte, schon anders aus. Die „Razors“ konnten ebenfalls moderne TIE-Avenger vorweisen, ihre beiden Begleitstaffeln hingegen mussten sich im Fall der „1011ten“ mit TIE-Jägern und in dem der „586ten“ mit TIE-Bombern begnügen. Besonders die langsamen, schwerfälligen und schildlosen Bomber waren ebenso lohnende wie leichte Ziele, stellten sie doch für die „Allegiance“ die größte Bedrohung dar. Die imperiale Doktrin sah es vor, feindliche Bombenangriffe durch den massierten Einsatz von Sternjägern abzuwehren, wenn nötig unter hohen Verlusten. Myra vergrößerte die Darstellung, um sich ein genaueres Bild von den sich gegenüberstehenden Gruppen machen zu können, die kapitalen Schiffe auf ihrer Seite blendete sie dabei mehr oder weniger aus. Gegen die „Allegiance“ würden diese Fregatten und Kreuzer keine Chance haben und das von Seiten der Manöverleitung auch nicht vorgesehen, das neue Schiff sollte eine Gelegenheit bekommen, zu glänzen. Blieben also die Jäger und Bomber. Nachdenklich runzelte Myra die Stirn, lehnte sich ein wenig zurück und schloss dann die Augen, ihr Ziel war klar. Hochrangige Mitglieder des Sternjägerkorps würden diesem Manöver beiwohnen und diese beeindruckte man am Besten, indem man nicht das Prestigprojekt der Flotte angriff (obwohl nur wenige dem Verlust der „Allegiance“ wirklich nachtrauern würden, zog es doch Ressourcen vom Bau moderner Jäger und Bomber ab), sondern indem man sich im Kampf gegen andere Piloten bewies. Und am Besten geschah das, indem man sich die feindliche Führung vorknöpfte. Als ein Piepen Myra aus ihren Gedanken riss, lächelte sie kühl, sie wusste genau, was zu tun war. Ihr Bordcomputer erhielt die Manöverdaten überspielt und nun passte sich auch die Darstellung an, die „feindlichen“ Kräfte wurden nun als rote Symbole dargestellt. Ein letzter Check der Waffen, die auf Minimalenergie eingestellt waren, dann nickte Myra innerlich und schob den amüsanten Gedanken, Flight Lieutenant Samins Jäger aufgrund einer „Fehlfunktion“ tatsächlich in Trümmer zu verwandeln, beiseite. Es stand Arbeit an und die Pilotin wechselte in den eisigen, hochkonzentrierten Modus, der dafür erforderlich war, alles andere ignorierte sie. Die Zeit schien zäh zu fließen, dann, endlich, knackte es im Kom-System und die ruhige Stimme eines Flugleitoffiziers an Bord der Station um Fondor erklang.


„An alle Jäger und Bomber, Angriffserlaubnis erteilt. Auftrag ist die „Zerstörung“ der „Allegiance“ und Eskorte der dafür vorgesehenen Kräfte. Peilung zwei Strich Backbord.“

Die Bestätigung des Staffelsführers der „Razors“ folgte prompt und Captain Torlatin führte seine Staffel, die schlagkräftigste im Team der Angreifer, was den Kampf Jäger gegen Jäger anging, an der Spitze der Formation in das Manöver. Unmittelbar nachdem seine Maschine beschleunigte, lenkte auch Myra Energie in die Triebwerke und der TIE-Avenger gewann an Tempo und pflügte sich durch die Leere des Alls. Ein kurzer Check, die Systeme zeigten alle grün und so konnte die Blondine aus dem Sichtfenster blickend. Dort, in der Mitte, schwebte die gewaltige „Allegiance“, und aus der Umgebung des Giganten schoss ein Schwarm kleiner, kaum zu erkennender Punkte auf die Angreifer zu, die ihr direkt und frontal angriffen.


„Energie auf die vorderen Schilde konzentrieren, wir werden das erste Feuer abbekommen.“

Befahl Captain Torlatin und Myra kam der Aufforderung rasch nach, weiterhin hielten sie direkt auf den Feind zu, alle Instinkten, auszweichen, ignorierend. Die junge Frau warf einen Blick auf die Entfernungsmesser, die gegnerischen Jäger kamen näher und näher. Wie zwei Ritter bei einem Turnier hielten die Gruppen aufeinander zu, die Lanzen zum Angriff bereit und begierig auf den Moment wartend, die Spannung zu lösen und das Feuer zu eröffnen. Myra kniff die Augen zusammen, ihr Daumen schwebte über dem Abzug und ihr Atem ging ein wenig schneller, sie bettelte in Gedanken förmlich darum, endlich abdrücken zu dürfen. Die Erlösung kam mit Captain Torlatins Stimme, in der sich Sorge mit Jagdfreude mischte.


„Bereithalten...bereithalten...Feuer! Alle Jäger, Feuer nach eigenem Ermessen!“

Die Anspannung auf beiden Seiten entlud sich in einem Hagel aus Laserfeuer, als die vordersten Maschinen in Reichweite kamen und schossen. Myra kämpfte gegen den Drang an, ebenfalls abzudrücken, korrigierte ihren Kurs und dann, nach qualvollem Warten, erfasste sie einen der feindlichen Jäger und ihr Daumen legte sich beinah sanft auf den Abzug. Ein kleiner Ruck ging durch den Avenger, als alle vier Laserkanonen zum Leben erwachten. Myra wusste nicht, ob sie jemanden getroffen hatte, in diesem Moment war das aber zweitrangig, auf der Entfernung ging es eher darum, den Gegner unter Druck zu setzen und ihn zu zwingen, auszuweichen und die Formation verfrüht aufzulösen. Die Verteidiger hatten natürlich den selben Gedanken und prompt musste die Blondine feindlichem Feuer ausweichen, elegant kippte sie ihren Jäger schräg nach unten und beschleunigte, so dass sie schnell aus dem gefährlichen Bereich entkam und den Feind zwang, sich anzupassen. Mit ruhiger Sicherheit lenkte Myra wieder nach oben und zwang ihre Maschine in die Steigung, grüne Strahlen schossen nur knapp an ihr vorbei, dann verlor der Feind sie aus der Erfassung und die Blondine kehrte in die lockere, am Vorbild von Piraten orientierte Formation der „Razors“ zurück, die ihr reichlich Platz zum Ausweichen ermöglichte. Die Staffel orientiere sich rasch neu und griff aus einer Schleife heraus erneut an, die in dichter, klassisch imperialer Formation fliegenden Feinde kamen näher und näher.


Razor 4, feindliche Abfangjäger in enger Formation direkt voraus. Beginne Angriff.“


Meldete sie mit tödlicher Ruhe und pickte sich einen der Feinde heraus, einen Interceptor der „Chards“, der förmlich eingekeilt zwischen seinen Staffelkameraden flog und somit ein leichtes Ziel war, er hatte kaum Gelegenheit zum Ausweichen und war damit beschäftigt, keine Kollision zu verursachen, so dass er den Feind erst viel zu spät bemerkte. Bedächtig wartete Myra, bis er in der Zielerfassung war, dann drückte sie mit fast schon beiläufiger Ruhe ab und Feuer aus den vier Laserkanonen fand mit spielerischer Präzision ihr Ziel, der gegnerische Pilot hatte sein Unglück erst im letzten Moment kommen sehen und nicht einmal mehr Zeit für den Beginn eines Ausweichmanövers gehabt. Alarmiert stoben seine beiden Staffelkameraden zur Seite, wobei einer von ihnen ins Feuer eines anderen „Razors“ geriet und ebenfalls aus dem Manöver ausschied, der letzte der drei Abfangjäger bewies etwas mehr Verstand und Glück und schaffte es mit lieber Not, dem Sperrfeuer vorerst zu entkommen. Verächtlich grinste Myra, doch nun kam die Zeit der einfachen Jagd zu einem Ende, der Feind war aufgewacht und die Jäger nun so nah, dass sich die Formationen in Dogfights auflösten. Ein Chaos aus Befehlen, Laserfeuer, Ausweichmanövern und Abschüssen setzte ein und Myra geriet in Bedrängnis, als ein feindlicher Avenger fast mit ihr zusammengestoßen wäre, nur ein steiler Sturzflug bewahrte sie davor. Mit einer indignierten Verärgerung auf dem Gesicht und Myra holte sich ihre Rache, indem sie sich hinter den Interceptor hängte, der zuvor entkommen war, und seine panischen und vorhersehbaren Ausweichmanöver mit einer gezielten Salve beendete, triumphierend raste sie an dem trudelnden Jäger vorbei, erhielt aber die nächste Zeit keine Gelegenheit zum Abschuss. Völlig darauf konzentriert, ausweichen und ruhig zu fliegen bemerkte sie schließlich mit einem freudigen, kühlen Lächeln, wie sich zwei Avenger (Cain und Samin) aus der feindlichen Formation lösten und mit grimmiger Befriedigung markierte sie die beiden Maschinen und kontaktierte ihre Rottenmitglieder.


Razor 7 und 8, habe unsere Primärziele erfasst. In Formation, wir erledigen sie.“

Die beiden anderen Piloten bestätigten und beeilten sich, ihre Jäger in ihre Nähe zu bringen, da erwachte der Staffelkanal zum Leben und mit nicht wenig Sorge in der Stimme meldete sich Razor 5, der das Pech hatte, direkt vor den beiden „Wolves gelandet zu sein.


Razor 5 hier, ich brauche sofort Unterstützung! Die „Wolves“ sind an mir dran!“

Als Reaktion lächelte Myra eisig, da wurde sie gezwungen, ihren Jäger in einem Looping aus dem feindlichen Feuer zu nehmen, das sie in einem Moment der Ablenkung fast erwischt hätte. Die Pilotin nutzte die Gunst der Stunde und hielt trotz der Belastung für sie und die Maschine den Looping durch, mit zusammengebissenen Zähnen richtete sie ihren Jäger neu aus und fand sich mit ihren Begleitern hinter den beiden „Wolves“ wieder. Sofort eröffneten sie das Feuer und die Laserstrahlen schossen gierig durchs All, verfehlten ihre geschickt ausweichenden Ziele aber deutlich und ihre Hilfe kam für Razor 5 zu spät, der von einem der „Wolves“ erledigt wurde, bevor sie sich gänzlich aufs Ausweichen konzentrieren mussten. Angesichts der Tatsache, dass mehrere Rotten sie verfolgten, wären andere Piloten wohl in Panik geraten, die beiden Mitglieder der Elitestaffel aber bewiesen bewundernswerte Ruhe und Disziplin und ihre Manöver waren so geschickt, dass das Laserfeuer ihrer Verfolger frustrierend oft ihre Ziele deutlich verfehlte. Myra schoss erneut und tastete sich etwas näher an die Maschine von Samin heran, doch die Chiss war wirklich überraschend gut, was die junge Frau grimmig anerkennen musste, Myras Bemühungen reichten vorerst nicht. Dafür erzielte ihre Flügelfrau einen spektakulären Erfolg, ein kurzer Blick auf die Taktikanzeige bestätigte, dass es Razor 4 gelungen war, den Staffelführer der „Havorisks“ zu erledigen. Myras Flügelfrau schloss rasch zu ihnen auf und nun zu viert verfolgten sie die beiden „Wolves“ in einem halsbrecherischen Tempo. Zwischen ihnen tobte ein eigener, separater Kampf, eine Schlacht in der Schlacht, und in diesem Moment bewiesen die „Wolves“ ihr Talent. Myra schluckte ihren aufwallenden Zorn herunter und drückte erneut ab, sie konzentrierte sich auf die Maschine von Flight Lieutenant Samin und versuchte, aus den Mustern der Chiss schlau zu werden. Langsam entwickelte sie eine Art Gefühl dafür, wie die andere Frau ihren Schüssen auswich, doch das einzige was Myra gelang waren einige wenige Streifschüsse an den hinteren Schilden, der Flügelmann (Cain) der Blauhäutigen blieb dicht bei ihr, ohne ihr Platz wegzunehmen, und stellte eine weitere Bedrohung dar. So würden die „Razors“ keinen Erfolg haben. Wie auf Stichwort meldete sich Razor 4 und wies Myra an, die Ziele weiter zu verfolgen, während die anderen versuchen würden, die beiden „Wolves“ mit einem Teppich aus Laserfeuer voneinander zu trennen. Myra bestätigte mit einem Klicken und kniff die Augen zusammen, jetzt war ihr ganzes Geschick gefragt. Die junge Frau holte tief Luft, als die drei anderen Avenger zur Seite ausbrachen und dann ein Sperrfeuer entfesselten, für einige quälend lange Momente war Myra ganz allein hinter den beiden „Wolves“, bis das gewagte Manöver endlich Erfolg hatte und Cain gezwungen wurde, auszuweichen und sich von Samin zu trennen. Wie Raubvögel beharkten die drei den männlichen Piloten und hielten ihn von seiner Staffelkameradin fern.


„Danke, Rotte! Gute Jagd!“


Brachte Myra kurz über den Rottenkanal hervor, dann wurde ihre ganze Konzentration, ihr ganzes Können, ihre ganze Energie verlangt. Was zuvor ein Kampf Gruppe gegen Gruppe gewesen war, wurde nun zu einem Duell, einem Duell zwischen Samin und ihr. Und was auch immer Myra von der Chiss als Person halten mochte, angesichts der Bedrohung durch ihre Verfolgerin zeigte sie, dass sie ihren Platz in der Elitestaffel verdient hatte. Wann immer Myra das Feuer eröffnete, wich die Blauhäutige bereits aus, zwang ihre Maschine in atemberaubende Manöver, mit einer Effizient und Eleganz, die Myra Respekt abnötigte und sie zwang, alles in ihrem Arsenal aufzubieten. In einem mörderischen Tempo rasten die beiden TIE-Avenger über das Schlachtfeld, gefangen in ihrem eigenen Duell und den Rest des Manövers ignorierend holten sie alles aus ihren Maschinen heraus. Myra stand der Mund offen, als die gegnerische Pilotin ihren Jäger in eine halsbrecherisch enge Kurve zwang und behände dem nur wenige Meter hinter ihr einprasselnden Laserfeuer auswich, die Blondine spürte den Druck auf ihrem Körper, als sie ihrer Rivalin folgte. Samin kippte ihren Jäger nach unten und zog ihn dann steil nach oben und jetzt endlich erzielte Myra einen Treffer und erwischte die Heckschilde, sie riss den Steuerknüppel ebenfalls nach hinten und hielt Kurs. Ein TIE-Abfangjäger, verfolgt von einem der „Razors“, kreuzte ihren Pfad, doch die junge Frau verringerte ihre Geschwindigkeit nicht, sie war endlich an Samin dran und feuerte auf ihre voraussichtliche Flugbahn, näher und näher.


„Jetzt...habe ich Dich...“


Hauchte Myra in grimmiger Vorfreude. Nur noch ein wenig mehr....


[Fondor-System | Weltraum | Dogfight der Staffeln | TIE-Avenger | Cockpit | Flight Officer Myra Juran (Razor 3), Pilot Officer Karen Myers (Razor 4), Samin (Wolf 10), Cain (Wolf 11)

(Geschrieben zu viel zu später Stunde hierzu) :D

Jägerstaffeln:

Verteidiger:

TIE(/ad)-Avenger "Wolves" [2/2][in Dogfights]

TIE/ad)-Avenger-Staffel "Havorisks" [6/9][in Dogfights]

TIE(/In)-Interceptor-Staffel "Chards" [7/12][in Dogfights]


Angreifer:

TIE(/ad)-Avenger-Staffel "Razors" [7/12][in Dogfights]

TIE(/ln)-Fighter-Staffel "1011te" [5/12][in Dogfights]

TIE(/sa)-Bomber-Staffel "586te" [6/12][zwischen Dogfights und Mutterschiffen]
 
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