Fresia (Fre'ji-System)

- Commander Thalya Rosario

||Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre'ji-System – Fresias Orbit | Golan-Station – Brücke||
Commander Rosario, Captain Veyaiko und Brückenbesatzung

Da der sich nicht identifizierende Vindicator-Kreuzer (Firestorm) offensichtlich leichte Probleme mit dem Empfangen von Funkübertragungen hatte, musste der Kommunikationsoffizier an Bord der Golan-Verteidigungsplattform die zu sendenden Nachricht als kleine, komprimierte Datenpakete via Richtstrahl an das keilförmige Kriegsschiff schicken. Thalya Rosario überwachte – in ihrer Position als Erster Offizier – den Vorgang, nachdem ihr Vorgesetzter, Captain Veyaiko, wortlos das Zeichen zum Versenden seiner Aufforderung gegeben hatte. Derweil sie gespannt auf den großen Bildschirm der Kommunikationskonsole blickte, schlug ihr Herz noch einen Tick schneller. Denn aufgrund der beschränkten Verständigungsmöglichkeiten würden mindestens zwanzig Minuten bis zum Erhalten der Antwort vergehen. Zwanzig Minuten – Eine gefühlte Ewigkeit, wenn man wie die Mannschaft der Golan-Verteidigungsplattform unter so enormen Druck stand.

Die Situation auf der Brücke wurde kurz darauf noch einen gehörigen Tick angespannter als Goza Dimmias, der diensthabende Offizier für die Sensorik, auf einmal meldete:
„Sir, der Vindicator hat soeben seine Sternjäger – vierundzwanzig Maschinen – ausgeschleust.“

Was macht sein Begleitschiff ('Hecht')?“, fragte die Commander sofort nach, löste sich von der Kommunikationskonsole und ging schnellen Schrittes zur Feuerleitstation.

Ein Eskalieren der Situation konnte weitreichende Folgen für die Schlacht auf der anderen Seite des Planeten haben. Immerhin würde ein Schlagabtausch zwischen der Verteidigungsplattform und den beiden Kreuzern nicht unbemerkt bleiben und konnte Ressourcen, die momentan eigentlich eher im Kampf gegen die angreifende Flottille gebraucht wurden, unnötig binden – oder gar vernichten. Für die kahlköpfige Offizierin, die an Bord der Station die zweithöchste Position begleitete, stellte sich damit abermals die Frage, ob man es hier nicht doch mit einem weiteren Ablenkungsmanöver zu tun hatte. 'Oder verhält sich die Kommandantin des schweren Kreuzers, eine gewisse Natasi Daala, nur besonders ungeschickt im Umgang mit Vertretern der Systemverteidigung?' Falscher Ehrgeiz, ob der aktuellen Lage im Fre'ji-System, konnte genauso gut ein Grund sein. So mancher Offizier – gerade Frauen in Uniformen – suchten regelrecht den Kampf in der Schlacht, um sich auf diese Weise vor männlichen Kameraden besser profilieren zu können.

Hath Veyaiko, der selbstsicher in seinem Sessel saß, ließ sich von dieser Drohgebärde nicht aus der Ruhe bringen. Der Meldung begegnete der beleibte Neimoidianer bloß mit einem eher herablassend gemeinten Grunzen. Nachdem er sich eine Vielzahl aktueller Faten auf sein Datapad hatte ziehen lassen und diese kurz, aber aufmerksam überflogen hatte, veranlasste der Captain kurzerhand eine Meldung zur gegenwärtigen Lage an Captain Zeel, Kommandant des Imperial-Sternzerstörers „Valor“ (Dritte Kampfgruppe), zu machen. Da der Feind nur eine Flottille ins Feld führte, während die imperialen Kräfte schon allein über zwei Flottillen – angeordnet in zwei Verteidigungslinien – verfügten, glaubte Veyaiko daran, dass im Ernstfall eine Kampfgruppe auch ihnen zur Hand gehen konnte, ohne die taktischen sowie strategischen Erwägungen des mit der Verteidigung beauftragten Admirals (Reymus Tarkin) allzu sehr zu unterlaufen. Druk Tymon, der weiterhin an der Konsole für die Kommunikation saß, nickte knapp als die Nachricht abgeschickt worden war.

Mit einer Stimme, die voller Selbstvertrauen sprühte, meinte der grünhäutige Nichtmensch:
„Sobald ein richtiger Sternzerstörer vor dem Bug dieser verkleinerten Kopie auftaucht, dürfte sich der Ton, mit dem man uns anspricht, ändern. Glauben Sie mir, Rosario. Die Gegenwart eines Sternzerstörers hat schon immer Meinungen geändert...“

Dann kam endlich die ersehnte Antwort von den nicht identifizierten Kreuzern. Natürlich hatte die Kommandatin auch dieses Mal nicht an abschätzigen Provokationen gespart, die ihr unter anderen Umständen wohl mindestens einen mehrwöchigen Arrestaufenthalt oder gar eine Degradierung zur Lieutenant Commander – oder noch niedriger - eingebracht hätten. Da aber die übermittelten Codes stimmten und Veyaiko über keine besonders nennenswerten Beziehungen in die höheren Riegen des Imperialen Militärs verfügte, musste sich die Brückenmannschaft der Verteidigungsplattform wohl oder übel geschlagen geben. Sofern sie diese Schlacht heil überstehen sollten, blieb ihnen demnach nur der formelle Weg, eine Beschwerde einzulegen, um sich Genugtuung wegen der provokanten Behandlung zu verschaffen. Große Erfolgsaussichten hatten solche Geschichten – vor allem wenn sie ein uniformierter Nichtmensch stellte – in der Regel nicht. Höchstwahrscheinlich hörte man aus diesem Grund plötzlich ein kollektives Murren anstatt des üblichen Aufatmens. Damit sie nicht vor versammelter Mannschaft laut fluchte, biss sich Rosario verärgert auf die Unterlippe.

Sub Lieutenant Tymon, dessen „Antennen“ zwischen dem wuscheligen, blonden Haupthaar hin und wieder zum Vorschein kamen, richtete den Blick ein weiteres Mal auf den Captain.
„Sir, die 'Hope of Thyferra' meldet sich. Admiral Tarkin lässt ausrichten, dass der Vindicator schnellstmöglich zur Zweiten Kampfgruppe ('Thunder') aufschließen soll.“

Trotz der beiden Flottillen mit ihren großen Sternzerstörern scheint man weitere Hilfe nicht zu verschmähen“, kommentierte die Commander mit säuerlichen Unterton. „Soll ihre 'Beute' am Ende vielleicht auch noch in die Schlacht ziehen?“

Der Neimoidianer grunzte abermals. „Sollte Daala die reguläre Besatzung – sofern noch am Leben – nicht schon längst aus den Arrestzellen geholt haben, wird ihre Prisencrew nur die Stationen auf dem Strike-Kreuzer besetzt haben, die zum Reisen im All unbedingt notwendig sind. Das Ding wird also kaum einen gezielten Schuss abgeben können.“

Dann dürfte die Besatzung der 'Firestorm' mit Sicherheit genauso unterbesetzt sein“, führte Rosario den aufgeworfenen Gedanken fort. „Mir gefällt die Idee, die ich gleich äußern werde, zwar selber nicht besonders, aber theoretisch könnten wir einen Teil unserer Leute auf einen oder gar beide Kreuzer schicken, um ihre Mannschaft zu entlasten.“

Natürlich hatte Hath Veyaiko den unterbreiteten Vorschlag vernommen. Jedoch ließ er sich mit dem Antworten etwas Zeit. Langsam erhob er sich aus dem großen Kommandosessel, ging bedächtigen Schrittes auf das Panoramafenster zu, verschränkte im Gehen die Arme auf dem Rücken und nahm anschließend Vindicator- und Strike-Kreuzer aufmerksam in Augenschein. Rosario, die mit der Zeit gelernt hatte ihren Vorgesetzten zu „lesen“, erkannte in diesem Moment, dass der Neimoidianer eine Entscheidung formulierte. Obwohl sie ihren Captain als einen Offizier einschätzte, der stets gerecht zu sich, seinen Untergebenen und Kameraden war, stellten sich ihr unwillkürlich die Nackenhaare auf. Sie musterte ihn wachsamen Blickes, während sich ein dumpfes Gefühl in ihrer Magengegend einnistete. Welche Entscheidung würde Veyaiko treffen?

Nach zwei, drei Minuten des Bedenkens drehte sich der Captain wieder zu seiner Brückenbesatzung um und sagte:
„Misses Rosario, jeder Kommandant muss weise und umsichtig mit den Ressourcen umgehen, die ihm selbst zur Verfügung stehen. Niemand in den Reihen der Streitkräfte hat etwas zu verleihen – oder gar zu verschenken. Vor allem nicht in Gegenwart des Feindes.“ Einen Augenblick lang trotzte die Untergebene seinem Blick. Ein vorgeschobener Grund. Denn am Ende wusste auch Hath Veyaiko, dass ihr Vorschlag das richtige Vorgehen war. Jedoch hatte Daala mit ihren infamen Anschuldigungen an seinem Ehrgefühl gekratzt. „Flugleitstation, holen Sie die Maschinen zurück in den Hangar. Alarmbereitschaft bleibt bestehen. Feuerleitstation, wenden Sie unsere Geschütze ab. Kommunikation, lassen Sie mich noch eine letzte Nachricht an die 'Firestorm' schicken.“ Er räusperte sich kurz, richtete sich wiederholt auf und setzte dabei eine strenge Miene auf. „Commander Daala, hier spricht noch einmal Captain Veyaiko. Im Namen von Admiral Tarkin, dem ranghöchsten Offizier hier im Fre'ji-System, teile ich Ihnen nun mit, dass Ihr Kommando, der Vindicator 'Firestorm', mit sofortiger Wirkung zu den Verteidigungskräften hinzugezogen wird. Sie sollen auf der Stelle Kurs auf den Sternzerstörer 'Thunder' nehmen. Die Kampfgruppe soll schon in wenigen Minuten ihre Warteposition verlassen. Sie werden also unter voller Auslastung der Triebwerke fliegen müssen, um noch aufschließen zu können, bevor der erste Schuss fällt. Ihre Prise, der Strike-Kreuzer 'Hecht', soll derweil von der Prisenbesatzung auf den Planeten gebracht und den dortigen Behörden übergeben werden. Das Schiff scheint nicht einsatzfähig zu sein. Und so kurz nach der (Rück-)Eroberung soll es nicht gleich wieder verloren gehen. Gute Jagd, Commander.“

||Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre'ji-System – Fresias Orbit | Golan-Station – Brücke||
Commander Rosario, Captain Veyaiko und Brückenbesatzung

Golan-Station [Schilde: 100% | Hülle: 100%] [Ziel: -]
A-9 [12 Maschinen] [Kehren zum Hangar zurück]
TIE/it [12 Maschinen] [Kehren zum Hangar zurück]
IPV-1 [4 Maschinen] [in Bereitschaft]
 
[Fresia Orbit | Nähe der Golan | VIN Firestorm | Brücke] Mit Besatzung und Lieutenant Commander Soloru.

Nach ihrer Ansprache war die Anspannung etwas gewichen. Obgleich einigen der Besatzungsmitglieder, dass provokante Verhalten ihres Commanders ein Rätsel war, hatten sie alle ihr Vertrauen in Daala gelegt. Die Kommandantin ging rastlos auf und ab und wartete auf die Antwort, der Raumstation. Einer der Brückenoffiziere trat hinzu und begann mit deutlich nervös klingender Stimme zu sprechen. „Ma’am, wir haben den Grund für die Kommunikationsprobleme gefunden. Die Kalibrierung der Systeme war vollkommen falsch und der Empfänger war beschädigt. Unsere Techniker haben soeben gemeldet, dass sie das Problem behoben haben. Wir sollten also wieder in der Lage sein Kontakt zu der Flotte aufzunehmen ohne auf Nachrichten zurückgreifen zu müssen.“ Daala wandte sich um und blickte dem Mann ins Gesicht. Er war mindestens fünf Jahre jünger als sie und duckte sich leicht unter ihrem Blick. „Sehr gut.“ gab sie mit unnatürlich freundlicher Stimme von sich und sah ihm in die Augen. Sein Blick huschte hin und her und sie spürte, dass er noch etwas sagen wollte was ihn sehr Nervös machte. Sie hob eine Augenbraue und sah ihn Fragend an. „Gibt es noch etwas?“ fragte sie ihn, mit ruhiger Stimme. „Ähm ja Ma’am ich meine eigentlich nichts wichtiges aber … Ich und ein paar andere sind der Überzeugung das sie das Schiff und sich in Gefahr gebracht haben, als sie so herablassend zu dem Captain waren.“

Augenblicklich wurde Daalas Blick kalt. Es war normal; dass die Brückencrew sie Kritisieren durfte. Sie selbst hatte dies angeordnet. Aber hier und jetzt war es diese Kritik die das Fass zum Überlaufen brachte. Sie riss sich zusammen um den Menschen vor ihr nicht brutal niederzuschlagen. Als sie aber anfing zu sprechen zuckten alle auf der Brücke zusammen und sie erschauerten bei ihren Worten. „Sie haben Recht. Dennoch frage ich mich warum sie von mir erwarten, dass ich einer niederen Lebensform Respekt zolle. Sind nicht wir Menschen die Dominierende Herrscherklasse in diesem Universum? Ist es nicht notwendig den unzivilisierten und Dummen einen Platz im Imperium zu geben wo sie keinen Schaden anrichten können? Die Schwachen werden verlieren und die Starken Rassen werden Triumphieren und die schwachen in eine glorreiche Zeit der Stabilität und Ordnung führen! Die Nichtmenschen sind es die Rebellieren und die Ordnung zerstören wollen! Sollte ein Nichtmensch wie dieser Captain zu Macht kommen, wird Chaos ausbrechen. Wir müssen ihm also zeigen das er entbehrlich ist. Dass er nur ein Werkzeug ist, was niemals die Größe der Menschen erreichen kann!“

Daala kam zu Atem. Sie war während dieser impulsiven Rede immer lauter geworden und hatte kaum Luft geholt. Wie sehr sie sich nach einem Sith angehört hatte war ihr nicht klar und wäre es ihr klar gewesen so hätte sie es wohl verleugnet. Gerade als sie erneut das Wort ergreifen wollte, kam die Antwort der Station. Daala spielte sie ab und lächelte kalt als sie bemerkte, dass sie gewonnen hatte. Sie hatte den Captain wohl richtigeingeschätzt. Sie hatte ihre Rache für den Warnschuss auf ihr Schiff bekommen. Nun war es an der Zeit den Captain in ein Netz zu wickeln, aus dem er nicht mehr herauskam. So würde er ihr kaum Schaden können ohne sich selbst zu schaden. Jedenfalls würde er das glauben.

„Kommunikation! Öffnen sie mir einen Kanal zu der Golan und zu Lieutenant Commander Soloru! Ich will zuerst mit der Golan sprechen. Die Navigation soll sofort Kurs auf die Thunder setzen. Informieren sie die Flugleitstelle, dass alle Bomber sich wieder in die Hangare begeben sollen. Wir werden keinen Treibstoff vergeuden!“
Sie tippte etwas in die Konsole vor sich ein und setzte sich mit dem Staffelführer der Tie-Jäger in Verbindung. „ Captain, ihre Staffel soll Lieutenant Commander Soloru zum Planeten Eskortieren. Dort Tanken sie Auf und kehren mit sofortiger Wirkung zu uns zurück. Die Landefähre wird sie begleiten, um nach der Abgabe der Hecht Lieutenant Commander Soloru aufzunehmen und zum Schiff zu bringen. Daala Ende.“ Ohne den Piloten zu Wort kommen zu lassen, beendete sie die Verbindung und sah fragend die Kommunikationsoffizierin an, die den Kontakt zur Golan herstellen sollte. Aus dem Augenwinkel sah Daala wie die TIE-Staffel an der Brücke vorbei schoss und Kurs auf die Hecht nahm. Die Kommunikationsoffizierin nickte ihrer Commander zu und trat beiseite.

Das Hologramm eines Kommunikationsoffiziers der Golan war zu sehen. Die Verbindung war stabil und Daala trat vor. „Übermitteln sie dem Captain meinen Dank und sagen sie ihm, dass ich ihn bei Admiral Tarkin positiv erwähnen werde. Er hat seine Crew gut unter Kontrolle und ich habe noch keine Golan Station gesehen die so schnell und präzise Geschossen hat. Ihr Captain verdient ein Lob für sein schnelles Handeln.“ Sie unterbrach auch diese Verbindung und lächelte wieder. Ihre beiden Augen schienen einen Moment gelb aufzuleuchten als sie schon den Kanal zu der Hecht öffnete. Ihr Erster erschien als Hologramm und er wirkte wie immer ruhig und gefasst. „Sie haben das wieder Wunderbar hinbekommen Commander. Wie auch immer sie die Golan überzeugen konnten uns nicht in Atome zu verwandeln.“ Sie lächelte kalt und nickte. „Es lief sehr gut Soloru. Aber auch sie haben sich hervorragend geschlagen. Ich werde dem Admiral vorsschlagen ihnen das Kommando über die Hecht zu übertragen sobald sie wieder Einsatzbereit ist. Aber zuerst werden sie die Hecht den Behörden übergeben und dann mit dem Landeshuttle zur Firestorm zurückkehren. Ich brauche sie so schnell wie möglich wieder auf der Brücke Lieutenant Commander!“ Mit Irritiertem Gesichtsausdruck runzelte der Mensch die Stirn und man sah das er überrascht war. Doch Daala hatte bereits die Verbindung unterbrochen bevor er etwas sagen konnte. Sie gönnte sich einen Moment um sich in ihrem Sieg zu Sonnen. Wieder einmal hatte sie es geschafft einem potentiellen Rivalen das Gefühl zu geben, dass sie dumm war. Er würde sie Unterschätzen wenn es darauf ankam. Jedenfalls hoffte sie das er so denken würde nachdem sie unterschiedliche Aussagen getätigt hatte und somit sehr offensichtlich versucht hatte die Wogen zu glätten. Sie tat dies sehr bewusst, da es sie in die Lage versetzte den anderen zu falschen Schlüssen zu verleiten und somit immer einen Trumpf in der Hand zu haben.

„Kommunikation! Nehmen sie Kontakt zu Admiral Tarkins Schiff auf. Unterrichten sie ihn über den Status des Schiffes und teilen sie ihnen mit, dass wir uns wie befohlen der Thunder anschließen.“ Nach ein paar Schritten stand die Kommandantin der Firestorm an den Sichtfenstern und betrachtete die Szene vor ihr. Grüne und Gelbe Laserstrahlen zuckten in einiger Entfernung durch das All. Soeben war die Fähre ausgeschleust worden und hatte Kurs auf den Planeten genommen. Voller Vorfreude auf die Schlacht blitzten ihre Augen in der Beleuchtung der Brücke. Sie konnte es kaum erwarten dem Feind Tot und Leid zu bringen. Eigendlich sollte ihr das zu denken geben, aber sie tat es einfach als Disziplin und Loyalität ab.

Nach etwas mehr als fünf Minuten Flug unter Vollast, hatte die Firestorm eine Position rechts oberhalb der Brückensektion der Thunder eingenommen. Doch langsam wurde Commander Daala von Müdigkeit gepackt. Sie hatte seit über vierundzwanzig Stunden keine Zeit zum Schlafen gefunden. Und auch die meisten Navigatoren hatten nur sehr wenig geschlafen, denn da hundert fähige Mitglieder der wichtigsten Sektionen fehlten, war dieser Bereich Hoffnungslos unterbesetzt. Sie unterdrückte ein Gähnen und setzte sich in den Kommandosessel. Sie musste wohl oder übel zumindest solange durchhalten, bis Soloru wieder an Board war. Wobei ihr Erster wohl auch kaum schlaf bekommen haben dürfte.

[Fresia | 2. Kampfgruppe | VIN Firestorm | Brücke] mit Brückencrew
 
- Duqua Koden, desertierter Wize-admiral der Iridonianischen Räteflotte -

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System _ Freier Kampfverband; Iridonianische Flottille; Erste Kampfgruppe - PROV „Nezavisimost“ _ Brückenturm - Brücke]
Wize-admiral Koden und Brückenbesatzung

Der demoralisierende Effekt, den die schlagartige Zerstörung des Sternzerstörers der Victory-Klasse (Eversor) ausgelöst hatte, hielt nicht lange vor. Schon nach kürzester Zeit, als der Kampfverband rund um den Träger der Providence-Klasse Nezavisimost direkt auf die Hauptwelt Fresia zuhielt, organisierten sich die imperialen Verteidiger wieder und erste sichtbare Abwehrmaßnahmen wurden ergriffen. Offensichtlich waren sowohl Offiziere als auch Mannschaften durch die vielen Konflikte, die Bastion mit seiner Politik immer wieder schürte, so abgebrüht, dass sie den plötzlichen Verlust all der Kameraden, die auf dem alten Kriegsschiff gedient hatten, ohne längeres Wimpernzucken so gut wegsteckten. Dementsprechend mochten jene Bewegungen, die die riesigen Schlachtschiffe und deren deutlich kleineren Begleiter machten, bloß auf dem ersten Blick schwerfällig wirken. Für die Möglichkeiten, die ihnen die moderne Technik bot, waren sie hingegen schnell, überaus schnell.

Starschi leitenant Xebec, der leicht versetzt hinter dem Sessel des Oberbefehlshaber saß, blickte auf den Bildschirm seiner Konsole, vollzog anhand einer taktischen Darstellung die gegnerischen Züge nach und meldete seinem Vorgesetzten, Wize-admiral Koden, kurz darauf:
„Sir, Tsel' Dwa ('Abyss') nimmt man an Fahrt auf, um sich Kapitan Caltel und der 'Mech' zu stellen. Währenddessen schiebt sich Tsel' Chetyre ('Guerriero') vor den auf einen Abfangkurs zu uns gegangenen Sternzerstörer der Victory II-Klasse ('Euminis') sowie dem ihm zugehörigen Leichten Trägerverband. Ich denke, auf diese Weise soll der Angriff unserer yevethanischen Verbündeten abgehalten werden.“

Berechnen Sie kurzfristige Alternativkurse für die 'Victory', um Chetyre ('Guerriero') rasch umgehen zu können“, wies Duqua Koden im strengen Tonfall seinen Adjutanten an. Obgleich er in den letzten Monaten für den „Eisernen Bund“ in der einen oder anderen Schlacht gegen das äußerst mächtige Imperium mitgekämpft – und zum Teil sogar den Sieg davon getragen – hatte, kroch nun so langsam die Anspannung in seinen kräftigen Körper. „Unterstützend sollen General-leitenant Kos' Leute passende Abwehrmaßnahmen gegen deren Sternjäger – insbesondere die Bomber – ausarbeiten. Der Feind mag uns zwar größtenteils bloß Maschinen der älteren, schildlosen TIE-Serien entgegen schicken, aber durch das Knausern der Räte haben wir kaum jüngere Maschinen auf unserer Seite.“ Mit grimmiger Miene sah der Wize-admiral auf das Display, das in die rechte Armlehne seines Kommandantensessels eingelassen war. „Achtern hat der imperiale Träger der Venator-Klasse ('Aurodia') inzwischen ein Wendemanöver eingeleitet. Deren Jäger scheinen sich zwar noch in den Hangaren zu befinden, aber Tovarishch Kapitan, lassen Sie die Sensorik trotz allem ein Auge darauf haben. Sonst haben wir schneller einen schmerzhaften Vibro-Dolch im Rücken als uns lieb ist.“

Oucoa Lemur, der sein Kommando wie gewohnt mit Ruhe, Strenge und Weitsicht führte, nickte nur kurz dem vorgesetzten Offizier zu und gab dann eine entsprechende Anweisung an die schon unter Hochdruck arbeitende Station. Ihnen kam – wie in jeder Schlacht – eine wichtige Schlüsselrolle zu, da einzig und allein aufgrund der von ihnen gesammelten Daten die Bewegungen und Reaktionen des gegnerischen Kampfverbandes nachvollzogen werden konnten. Unterlief ihnen in der Hitze des Gefechts tatsächlich einmal ein Fehler, so zog sich dieser letztendlich bis hin zum Kommandeur selbst durch. Denn der ranghöchste Offizier – sowie die Feuerleitstation als taktische Unterstützung – trafen ihre Entscheidungen auf Annahmen, die wiederum auf den gelieferten Daten der Sensorik basierten. Koden, der vor einigen Jahrzehnten selbst noch Brückenoffizier auf einem inzwischen ausgemusterten Kahn gewesen war, musterte für einen kurzen, flüchtigen Moment den betreffenden Offizier. Die Starschi leitenant, die bislang hauptsächlich unter Lemurs Fittichen die Karriereleiter erklommen hatte, schien sich der Tragweite ihrer Position bewusst zu sein.

Deshalb richtete der Wize-admiral seine Aufmerksamkeit als Nächstes wieder auf die Geschehnisse, die sich vor dem spitzen Bug seiner Nezavisimost abspielten. Eine frontale Konfrontation mit der Mech suchte der Befehlshaber des feindlichen Imperial-Sternzerstörers (Abyss) offenkundig nicht. Denn anstatt sich dem trägen Bulwark, der zweifellos den Schlagabtausch suchte, weiter von vorn zu nähern, tauchte das hellgraue Schlachtschiff nach einigen hundert Kilometern in einem sehr spitzen Winkel ab. 'Womöglich', begann Koden abzuschätzen, 'versucht dieser imperiale Hund auf diese Weise an das kaum geschützte Heck der 'Mech' zu kommen.' Da beide Kriegsschiffe erst in gut einer halben Standardstunde die maximale Reichweite der Geschütze des anderen erreichen würden, hatte der Zabrak, dessen Gesicht wegen seiner pechschwarzen Tätowierungen beinah martialisch wirkte, ausreichend Zeit diverse Szenarien in seinen Gedanken durchzuspielen. Wie sollte er auf das Manöver des Sternzerstörers korrekt reagieren? Während sein großer Träger der Providence-Klasse weiterhin in einem großzügigen Abstand den beiden anderen Kampfgruppen des Kampfverbandes folgte, überlegte er sich eine passende Antwort.


Tovarishch Xebec, in welchen Abständen genau können Caltels Kanoniere auf der 'Mech' die mitgeführten Erschütterungsrakten salvenweise abschießen?“, fragte der Kommandeur nach all dem Grübeln plötzlich seinen Adjutanten.

Der rangniedere Offizier, der anscheinend bislang noch mit den Berechnungen für dieVictory over N'zoth beschäftigt gewesen war, schrak überrascht hoch. Glücklicherweise fasste er sich aber recht schnell wieder, öffnete ein zweites Programm an seiner Konsole und antwortete anschließend. „Die Kanoniere haben bei Orinda ganze acht Standardminuten zwischen den Salven gebraucht. Kapitan Caltel teilte Ihnen in seinem letzten Bericht jedoch mit, dass er seine Geschützmannschaften durch allerhand Simulationen auf etwa fünf Minuten Ladezeit drücken konnte.“

Koden brummte. Im Gegensatz zu gigantischen Sternennationen wie der Neuen Republik oder dem Galaktischen Imperium, die meist gesonderte Verträge mit Rüstungskonzernen aushandeln konnten, hatten kleinere Staaten wie die Iridonianische Liga größere Probleme an ausreichend Nachschub zu kommen. Raketen und Protonentorpedos, die in Feuergefechten zwar enormen Schaden anrichteten, aber dafür für Fraktionen von geringer Größe – aufgrund der geringen Bestellmengen – sehr teuer waren, waren in deren Streitkräften deshalb oft Mangelware. Durch Simulationen versuchten viele Kommandanten – darunter auch der Wize-admiral oder der Kapitan Adìn-go ranga – diese Engpässe auszugleichen. Doch solche Übungen führten in der Realität meist nur sehr selten zu vergleichbaren Ergebnissen, weshalb Caltel den Nachteil der langsamen Ladezeiten wohl auf andere Weise würde ausgleichen müssen.

Haben wir vielleicht den letzten Wartungsbericht der 'Mech'?“, wollte der Zabrak als Nächstes von seinem eifrigen Adjutanten wissen, nachdem er sich dieser nachteiligen Voraussetzung bewusst geworden war. „Sollte Caltels Mannschaft den Abstand zwischen den Salven letztendlich doch nicht verkürzen können, könnten die Kanoniere vielleicht durch eine bessere Zielgenauigkeit mehr Schaden anrichten...“

Sogleich ließ der Staschi-leitenant von seinen Berechnungen für die Victory over N'zoth ganz ab und widmete sich stattdessen dem raschen Durchforsten des Logbuchs. Irgendwo zwischen all den Berichten, die die einzelnen Kommandanten dem Wize-admiral hatten zukommen lassen, befanden sich auch (Auszüge der) Wartungsprotokolle. Sein Blick flog förmlich über die einzelnen, schmalen Zeilen auf seinem Bildschirm. Doch seine Suchte sollte am Ende ergebnislos bleiben. Denn just in dem Moment, als er schon den richtigen Bereich gefunden hatte, erhellte auf einmal eine gewaltige Explosion die nähere Umgebung. Der ramponierte Tartan-Patrouillenkreuzer, den der Wize-admiral als „Lockvogel“ gegen die imperialen Verteidiger eingesetzt hatte, war zerstört worden. Aufregung machte sich auf der Brücke der Nezavisimost – insbesondere bei der Kommunikationsstation – breit. Xebec, der sich kurz umgeschaut hatte, warf wieder einen Blick auf die taktische Darstellung, während sich der Kommandeur des angreifenden Kampfverbandes, Duqua Koden, mit säuerlichem Gesichtsausdruck von seinem Stuhl erhob und auf der Stelle zum Holotisch ging.

Leitenant Shan, der in dieser Wache für die Kommunikation zuständig war, wandte sich plötzlich an Koden.
„Tovarishch Wize-admiral, Legatus Aryss von der 'Victory' verlangt ein sofortiges Gespräch mit Ihnen.“

Stellen Sie hier zum Holotisch durch“, befahl der Kommandeur ohne lange zu überlegen.

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Das Hologramm, das zu diesem Zeitpunkt noch allein die Schlacht abbildete, wurde kurz darauf um eine weitere Komponente, das Gesicht eines yevethanischen Offiziers, erweitert. Grimmig blickte der Legatus, der Flottillenkommandant der Schwarzen Flotte, drein. Obgleich die Projektion wegen der in die Jahr gekommenen Technik, die an Bord des Trägerschiffs eingesetzt wurde, einen leichten Blaustich besaß, konnte der iridonianische Admiral die grüngraue Hautfarbe, die das Lebewesen am anderen Ende der holografischen Verbindung besaß, erkennen. Durch die vielen spitzen Hörner im Gesicht (Stirn-, Schläfen- und Kinnbereich) sowie Hals, die typisch für diese Spezies waren, wirkte der Legatus beinah raubtierhaft. Unterstrichen wurde dieser Eindruck zusätzlich noch durch die schuppenartigen Verhärtungen nahe der Hörner, die schmalen Augen und die rasiermesserscharfen Zähne. Bloß eine einzige Sache, die hochgewachsene Körpergröße von gut zwei Standardmetern, konnte Kodens Gegenüber in diesem Moment nicht ausspielen.

Bruan Aryss, der an Bord des Leichten Schlachtkreuzers der Recusant-Klasse das Kommando inne hatte, knurrte als er sagte:
[Den Verlust des Tartans haben Ihre Leute zu verantworten! Während ich – unter sehr erschwerten Bedingungen – unsere Entertruppen nah genug an den Feind zu bringen versuche, hat Primus Raz'ar Ihnen und Ihren Untergeben bloß eine einzige Aufgabe übertragen: Halten Sie den Feind von dem Tartan fern!] Das Knurren wurde lauter. Angriffslustig funkelten die siechgelben Augen des Yevethaners. [Ein einzelner Jagdkreuzer ('Darksword') hat den Imperialen offensichtlich gereicht, um unsere primäre Verbindung mit der 'Zealot' zu kappen.]

Beruhigen Sie sich, Aryss!“, forderte der Zabrak seinen ungestümen Verbündeten auf, während er von der eigenen Besatzung heimlich beobachtete wurde. Im Normalfall mochte zwar niemand seine Autorität an Bord der Nezavisimost anzweifeln, aber solche Momente konnten binnen Sekunden das Bild, das sich die Mannschaft mit der Zeit über den Kommandeur gebildet hatte, ändern. „Als Primus Raz'ar und ich den Schlachtplan entwarfen, haben wir diese Möglichkeit natürlich in Erwägung gezogen. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass die Imperialen Jagdverbände in den eigenen Schlachtreihen mit sich führen. Der Feind mag es vielleicht als Erfolg für sich verbuchen, aber in Wahrheit hat er nichts gewonnen. Schließlich haben wir immer noch die außerhalb des Systems ausgesetzten Kommunikationsbojen, um auch weiterhin mit Raz'ar in Verbindung treten zu können. Ich muss dafür bloß die letzte Boje aussetzen lassen.“

Der Yevethaner musterte Koden ganz genau. Ein diabolisches Lächeln stahl sich auf dessen Gesicht. [Ihr solltet nicht zu lange darauf warten. Meine Schiffe haben die Blutpriester geweiht. Uns ist der Sieg so oder so sicher. Doch Ihr und Eure Leute, die nicht dem wahren Glauben anhängen, solltet lieber Jetzt handeln … oder schaffen es Eure beiden Bulwarks etwa auch noch gegen einen zweiten Sternzerstörer der Imperial-Klasse ('Thunder')? Aryss Ende.]

Zeit zum Erwidern blieb ihm jedoch nicht. So schnell wie sich die holografische Verbindung zur Victory over N'zoth aufgebaut hatte, so schnell war sie auch wieder verschwunden. Koden, der sich stattdessen auf die Lippen biss, um nicht trotzdem irgendeine unangebrachte Verwünschung auszusprechen, sah sich die gegenwärtige Situation ein bisschen genauer an. Um Tsel' Dwa (Abyss) besser ins Visier nehmen zu können, hatte sich die Mech um eine Rolle um neunzig Grad gemacht. Dadurch hatte der alte Schlachtkreuzer der Bulwark-Klasse mehr Geschütze auf den Feind gerichtet als es sonst der Fall gewesen wäre. Sogar eine erste Raketensalve schien Kapitan Caltel mit den an der Backbordeite angebrachten Werfern vorbereiten zu lassen – und sollten dessen Kanoniere gut genug zielen, würde die Breitseite für den Sternzerstörer recht verheerend sein. Doch der Druck auf die Angreifer wuchs tatsächlich. Der feindliche Kommandeur hatte nämlich inzwischen eine der drei Kampfgruppen (Zweite Kampfgruppe, Führungsschiff Thunder), die sich bis dahin noch in Fresias höheren Orbit befunden hatten, losgeschickt, um offenkundig Tsel' Dwa (Abyss) zu unterstützen.

Kapitan, lassen Sie die 'Nezavisimost' augenblicklich an Fahrt aufnehmen“, befahl der Wize-admiral mit fester Stimme, nachdem er einen letzten Blick auf die taktische Darstellung geworfen hatte. „Und lassen Sie außerdem Ihre Werfermannschaften backbords für einen ersten Schlag bereitmachen. Sobald der Sternzerstörer ('Abyss') unsere maximale Feuerreichweite unterschreitet, möchte ich einen wahren Feuerregen auf diesen Kahn niedergehen sehen!“

Der Zabrak schnaubte zufrieden, während Kapitan Adìn-go ranga Lemur den Brückenoffizieren die entsprechenden Anweisungen gab und diese wiederum sogleich eigene, konkretere Befehle an die ihnen unterstellten Mannschaftsmitglieder gaben. Langsam stapfte Duqua Koden zu seinem Sessel zurück, ließ sich in den Sitz fallen und griff nach seinem Datapad. In der Regel hatten Trägerschiffe in der Schlacht eine zutiefst passive Rolle, weil ihre Stärke nicht die Schiffsartillere, sondern die mitgeführten Sternjäger waren. Doch die Providence-Klasse verfügte an ihren Seiten jeweils über zehn Vierer-Torpedowerfer. Eine Salve konnte für den Feind dementsprechend vierzig gleichzeitig abgeschossene Explosivkörper bedeuten. Damit fiel der Nezavisimost – ähnlich wie der Artillerie am Boden – die Aufgabe zu, feindliche Einheiten aus der Ferne zu beschießen. Koden, der bei der Schlacht um Orinda schon einmal eine ähnliche Taktik angewendet hatte, wollte den gegnerischen Imperial-Sternzerstörer (Abyss) auf diese Weise in die Mangel nehmen, bevor sich dieser achtern der Mech in Position bringen konnte.

Tovarishch Xebec, geben Sie der 'Voin' das Zeichen sich zurückfallen zu lassen und dann Tsel' Dwa ('Abyss') stärker mit den Backbordgeschützen zu bedrängen“, wies er als Nächstes seinen Adjutanten an, nachdem er gesehen hatte, dass der Imperial-Sternzerstörer („Abyss) – trotz ersten schweren Treffern – mit seinem Kurs weiter auf eine Position achtern der Mech abzielte. „Kapitan Nittet dürfte mit ihren Werfermannschaften dabei keine größeren Probleme haben – insbesondere da wir unterstützend eingreifen werden.“

Der rangniedere Offizier, der im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten seinen Platz hinter der Konsole seit Beginn der Schlacht noch kein einziges Mal verlassen hatte, gab die dazugehörigen Weisungen per Eingabefeld ein. „Sir, die 'Grzmot' scheint vom Jagdkreuzer ins Visier genommen zu werden. Ich schätze, man möchte den Weg für die Bomber, die sich unter dem Sternzerstörer befinden, frei machen.“

Die 'Gwiazda' und die 'Zwycięstwo' sollen sich weiter dem Enforcer ('Darksword') annehmen“, entgegnete er sogleich mit brummenden Unterton. „Des Weiteren soll die 'Topór' aus den Reihen unserer Zweiten Kampfgruppe weiter an dem Schiff ('Darksword') dranbleiben. General-leitenant Kos soll zudem unsere Abfangjäger auf diese Bomber hetzen!“ Plötzlich zögerte Koden kurz. „Und lassen Sie das Abwerfen der Boje vorbereiten.“

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System _ Freier Kampfverband; Iridonianische Flottille; Erste Kampfgruppe - PROV „Nezavisimost“ _ Brückenturm - Brücke]
Wize-admiral Koden und Brückenbesatzung

Freier Kampfverband

Iridonianische Flottille
Kommando: Wize-admiral Koden

1. Kampfgruppe
Ziel: Tsel' Dwa (Abyss)

PROV Nezavisimost[Schilde: 95% | Hülle: 100%] - Flaggschiff [Ziel: ISD Abyss]
[-]

Alpha-Drei [36 Maschinen] [Eskortieren eigene Bomber]
Eta-Zwei [36 Maschinen] [Ziel: TIE/sa ISD Abyss]
ARC-Einhundertsiebzig [36 Maschinen] [im Schutz der PROV Nezavisimost]
CAP Gwiazda poranna[Schilde: 89% | Hülle: 98%] [Ziel: ENF Darksword]
[-]

Alpha-Drei [27 Maschinen] [Dogfight]
CAP Zwycięstwo[Schilde: 89% | Hülle: 98%] [Ziel: ENF Darksword]
[-]

Eta-Zwei [25 Maschinen] [Ziel: TIE/sa ISD Abyss]
MUN Dzida[Schilde: 75% | Hülle: 93%] [Ziel: CK Centurio, CK Hosnian]
[leichte Hüllenschäden]

Eta-Zwei [27 Maschinen] [Dogfight]
NBF Krwawy rokosz[Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[-]

Eta-Zwei [23 Maschinen] [Dogfight]
ARC-Einhundertsiebzig [30 Maschinen]
CRV Zemsta[Schilde: 95% | Hülle: 100%] [Ziel: VGL Spectre]
[-]
CRV Czyściec[Schilde: 94% | Hülle: 100%] [Ziel: VGL Animus]
[-]

2. Kampfgruppe (Kapitan Nittet)
Ziel: Tsel' Dwa (Abyss)

BUL I Voin[Schilde: 92% | Hülle: 99%] [Ziel: ISD Abyss]
[-]

Alpha-Drei [8 Maschinen] [Dogfight]
ARC-Einhundertsiebzig [6 Maschinen]
CAP Topór[Schilde: 85% | Hülle: 95%] [Ziel: ENF Darksword]
[-]

Alpha-Drei [20 Maschinen] [Dogfight]
DIA Koszmar[Schilde: 82% | Hülle: 90%] [Ziel: ISD Abyss]
[-]
LNC Miecz[Schilde: 90% | Hülle: 98%]
[-]
CRK Serce[Schilde: 81% | Hülle: 95%] [Ziel: VGL Animus]
[-]
CRV Krzyżowiec[Schilde: 91% | Hülle: 100%] [Ziel: VGL Animus]
[-]

3. Kampfgruppe (Kapitan Caltel)
Ziel: Tsel' Dwa (Abyss)

BUL I Mech[Schilde: 65% | Hülle: 93%] [Ziel: ISD „Abyss“]
[-]

Alpha-Drei [9 Maschinen] [Dogfight]
ARC-Einhundertsiebzig [10 Maschinen]
CAP Śmiertelna rana[Schilde: 75% | Hülle: 88%] [Ziel: ENF Darksword]
[-]

Eta-Zwei [27 Maschinen] [Dogfight]
DIA Maczuga[Schilde: 84% | Hülle: 98%] [Ziel: VGL Spectre]
[-]
LNC Grzmot[Schilde: 94% | Hülle: 100%]
[-]
CRK Piorun[Schilde: 87% | Hülle: 93%] [Ziel: VGL Spectre]
[-]
CRV Bicz gwiazdów[Schilde: 85% | Hülle: 96%] [Ziel: VGL Spectre]
[-]

Yevethanische Flottille
Kommando: Legatus Aryss

1. Kampfgruppe
Ziel: Tsel' Tri (Euminis)

REC Victory over N'zoth[Schilde: 73% | Hülle: 88%] - Flaggschiff [Ziel: VSD II Euminis]
[Erste Hüllenschäden (Feuerleistung bei 93%)]

TIE/ln [8 Maschinen] [Eskorte der TIE/sa zur VSD II Euminis]
TIE/in [10 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [12 Maschinen] [Angriffsflug auf VSD II Euminis]
VIN Conflagration[Schilde: 93% | Hülle: 99%] [Ziel: VSD II Euminis]
[-]

TIE/ln [9 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [10 Maschinen] [Dogfights]
COR Purity[Schilde: 80% | Hülle: 95%]
[-]

TIE/ln [7 Maschinen] [Eskorte der TIE/sa zur VSD II Euminis]
TIE/in [6 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [9 Maschinen] [Angriffsflug auf VSD II Euminis]
MAR Claw[Schilde: 83% | Hülle: 95%] [Ziel: GSD Typhoon]
[-]

TIE/ln [5 Maschinen] [Dogfights]
MAR Holy Blood[Schilde: 82% | Hülle: 95%] [Ziel: GSD Typhoon]
[-]

TIE/ln [5 Maschinen] [Dogfights]

Eingreifgruppe Aurek
Ziel: Tsel' Chetyre (Guerriero)

DRD Scourge[Schilde: 75% | Hülle: 86%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Einzelne Hüllenbrüche]

TIE/ln [9 Maschinen] [Dogfights]
DRD Clarity of Koornacht[Schilde: 73% | Hülle: 83%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Einzelne Hüllenbrüche]

TIE/ln [8 Maschinen] [Dogfights]
STR Power of Dushkan[Schilde: 85% | Hülle: 96%] [Ziel: ISD Guerriero]
[-]

TIE/ln [7 Maschinen] [Eskorte der TIE/sa zur ISD Guerriero]
TIE/in [5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [11 Maschinen] [Angriffsflug auf ISD Guerriero]
DIA Koornacht[Schilde: 75% | Hülle: 90%]
[Leichter Triebwerkschaden (Geschwindigkeit bei 85%)]

Eingreifgruppe Besh
Ziel: Tsel' Chetyre (Guerriero)

DRD Kal Fraan[Schilde: 83% | Hülle: 95%] [Ziel: ISD Guerriero]
[-]

TIE/ln [7 Maschinen] [Dogfights]
DRD Extinction[Schilde: 87% | Hülle: 99%] [Ziel: ISD Guerriero]
[-]

TIE/ln [9 Maschinen] [Dogfights]
STR Faith of J't'p'tan[Schilde: 56% | Hülle: 93%] [Ziel: ISD Guerriero]
[
Beschädigter Schildgenerator (Leistung bei 50%)]
TIE/ln [6 Maschinen] [Eskorte der TIE/sa zur ISD Guerriero]
TIE/in [5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [10 Maschinen] [Angriffsflug auf ISD Guerriero]
DIA Tizon[Schilde: 82% | Hülle: 95%]
[
Leichte Reaktorprobleme (Leistung bei 89%)]
 
[Fre’ji-System | Flug nach Fresia | VSD-II Euminis | Brückenturm | Gefechtsbrücke] Commodore Toral

„Commodore! Die Zehnte nimmt Fahrt auf, ihr berechneter Kursvektor wird sie vermutlich vor uns bringen“, meldete die Sensorik der Euminis und Mile warf einen Blick auf das Taktikhologramm, welches im hinteren Bereich der Brücke eine Übersicht über die momentane Schlacht im Orbit über Fresia abbildete. Momentan bildete das Hologramm eine Situation ab, in der die eine Hälfte des Feindes auf die elfte Kampfgruppe zuhielt, während die andere Hälfte auf die zwölfte Kampfgruppe zu hielt. „Maschinen drosseln auf ein Viertel Kraft voraus. Bereithalten für ein Flankenmanöver über Backbord.“

Das Hologramm flackerte kurz auf, als neue Informationen eingespeist wurden. Die Sensorik meldete, dass die feindlichen Schiffe identifiziert wurden und das Taktikhologramm zeigte nun mehr Informationen. Nun wo jetzt die zwölfte Kampfgruppe unter Kommando der Euminis ihren Schub reduziert hatte, wurde sie von der zehnten Kampfgruppe überholt, die sich nun dem Ansturm der Yevethaner entgegenstellte, während sie der zwölften Kampfgruppe Entlastung brachte.

„Mr. Tade, volle Fahrt voraus, Flankenmanöver ausführen. Bringen sie uns hinter das Heck des feindlichen Trägers (Victory over N’zoth). Außerdem möchte ich so viele Geschütze der Kampfgruppe wie möglich auf den Träger schießen lassen“, sofort gab der erste Offizier die Befehle weiter, während Mile sich schon den nächsten Problemen widmete. Es war ihm zuweilen, als würde er selbst neben sich stehen und sich dabei beobachten, während sämtliche Bereiche seines Denkens nur auf das Gefecht ausgerichtet waren. Im Nachhinein würde er sich unendlich erschöpft fühlen, das wusste er, doch nun galt es nur zu funktionieren. Um jeden Preis.


„Commodore! Feindliche Bomber im Anflug! Jagdmaschinen melden Feindkontakt“, kamen weitere Meldungen aus einen der Brückengräben. Die Heftigkeit des Angriffes überraschte Mile, auch wenn diesem Angriff hier einiges an taktischer Finesse fehlte. Er ähnelte eher einer Dampfwalze. Die Bomber würden keine Bedrohung für ihn sein. Vor allem deshalb nicht, da seine Flotille mit den Raider-Korvetten eine gute Abwehr gegenüber feindlichen Jagdmaschinen hatte. Mit den richtigen Manövern würden die feindlichen Bomber schnell ausgeschaltet werden. Ein Selbstmordangriff der Yevethaner.


„Die Raider sollen sich darum kümmern, schicken sie außerdem die Staffeln der Euminis (Thraken, Juran) zum Abfangen der Bomber!“

Hoffentlich funktionierte Thraken wie er sollte und hoffentlich waren genug Piloten einsatzfähig. Nach dem leidigen Gespräch mit seinem Onkel und dem ungeahnten Angriff hatte er kaum die Zeit gehabt, sich nach dem Befinden der Mannschaft zu informieren und ob sich die Magen-Darm-Seuche weiter ausgebreitet hatte.

Nun war es unerlässlich sich um den Recusant-Klasse Schlachtkreuzer zu kümmern, da es sich bei diesem Schiff um die größte Bedrohung für die verbündeten Jagdmaschinen handelte.

„Die Bomber sollen sich, wenn möglich von den feindlichen Jagdverbänden lösen und sich im Heck der Euminis sammeln, außerdem will ich, dass alle Jagdmaschinen außerhalb der Reichweite des feindlichen Trägers bleiben.

Nun hieß es ersteinmal warten bis die Befehle umgesetzt wurden und Mile fixierte voller Anspannung das taktische Hologramm jederzeit darauf achtend ob und wie der Feind reagieren würde.


[Fre’ji-System | Flug nach Fresia | VSD-II Euminis | Brückenturm | Gefechtsbrücke] Commodore Toral



VSD II Euminis [Schilde: 92% | Rumpf: 100%] [Ziel: „ REC Victory over N’zoth]

[10] 7565. TIE-Interceptor Staffel 'Clavus' (Aurelius Thraken) (Bomber abfangen)
[10] 4874. A-9 Vigiliance Staffel 'Incus' (Leony Juran) (Bomber abfangen)​


GSD "Scutum" [Schilde: 92% | Rumpf: 100%] [Ziel: „REC Victory over N’zoth ]

[11] TIE/IN (Defensivwolke um die KG)
[9] TIE/LN (Defensivwolke um die KG)
[10] TIE/LN (Defensivwolke um die KG)
[11] TIE/Scimitar (Formation hinter der KG)​



GSD "Gladius" [Schilde: 99% | Rumpf: 100%] [Ziel: „REC Victory over N’zoth ]

[11] TIE/LN (Defensivwolke um die KG)
[10] TIE/LN (Defensivwolke um die KG)
[09] TIE/LN (Defensivwolke um die KG)
[12] TIE/Scimitar (Formation hinter der KG)


GSD "Typhoon" [Schilde: 90% | Rumpf: 100%] [Ziel: „REC Victory over N’zoth ]

[11] TIE/IN (Defensivwolke um die KG)
[10] TIE/LN (Defensivwolke um die KG)
[12] TIE/Scimitar (Formation hinter der KG)
[12] TIE/IT (Formation hinter der KG)​


RK "Vigil" [Schilde: 97% | Rumpf: 100%] [Ziel: feindliche Bomber]

RK "Pilum" [Schilde: 98% | Rumpf: 100%] [Ziel: feindliche Bomber]

RK "Ango" [Schilde: 96% | Rumpf: 100%] [Ziel: feindliche Bomber]


 
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- Commander Gaman Falstyn, Kommandant der VIN „Aegis III“

# Kernwelten ~ Torranix-Sektor ~ Fre'ji-System # Neunte Gefechtsflotte, Erste Flottille, Zweite Kampfgruppe ~ VIN „Aegis III“ ~ Brücke #
Commander Gamma Falstyn und Brückenbesatzung

Der Imperial-Sternzerstörer Thunder, der wie ein hellgrauer Keil durch das pechschwarze Nichts pflügte, nahm – zusammen mit seinen fünf regulären Begleitschiffen sowie einem kurzfristig noch zugeteiltem Neumitglied, der Firestorm, – weiter an Geschwindigkeit zu und steuerte direkt auf den gegnerischen Kampfverband zu, während sich die Vierte Flottille zur gleichen Zeit einen ersten Schlagabtausch mit diesem lieferte. Schon kurz nachdem die sechs Kriegsschiffe ihre Position in Fresias hohen Orbit verlassen hatten, hatte Line Captain Takeshi Agasdua, der das Kommando über die Zweite Kampfgruppe dieser Gefechtsflotte inne hatte, sogleich das Einnehmen einer normalen Pfeilformation angewiesen. Dadurch wurde das riesige Schlachtschiff auf beiden Seiten jeweils von zwei schweren Kreuzern flankiert, während der klobige Eskortträger sich ein wenig im Hintergrund hielt. Die Firestorm, die unter Volllast den Anschluss suchte, strebte währenddessen eine Position außerhalb der befohlenen Formation an – direkt auf einer Ebene mit der Brückensektion des grauen Imperial-Sternzerstörers.

Feuerleitstation, wann unterschreitet die Gegner unsere maximale Feuerreichweite?“, fragte Gaman Falstyn, seines Zeichens gegenwärtiger Kommandant der Aegis III, nach. Weil er – genau wie Lorth Needa, der vorletzte Grand Admiral des Galaktischen Imperiums – von Corulag stammte, hatte er einen leicht trägen Dialekt. „Des Weiteren soll die Sensorik mir eine Zusammenfassung aktuelle Lage bei der Elften auf mein Datapad schicken.“

Falstyn, ein breitschultriger Mensch mit buschigen Schnauzer, ließ den aufmerksamen Blick sofort auf das Datapad springen, nachdem er die Weisungen gegeben hatte. Die Hintergrundgeräusche, die auf der Brücke eines Kriegsschiffs während eines Gefechts typisch waren, blendete der Commander routiniert aus. Sein Interesse galt in diesem Augenblick einzig und allein Schlacht an sich. Innerhalb der Imperialen Flotte mochte man – nur hinter vorgehaltener Hand selbstverständlich – die Neunte aufgrund der mittlerweile in die Jahre gekommenen Schiffe zwar als „altes Eisen“ bezeichnen, aber da der Feind ausschließlich eine Flottille noch ältere Modelle in den Kampf schickte, hatten die beiden verbliebenen imperialen Flottillen gute Chancen den Sieg davonzutragen. Grübelnd tippte er mit den Fingern der rechten Hand auf die gepolsterte Armlehne. Den äußersten Bulwark (Mech) würden die Thunder und die Abyss, die im Begriff war sich an das Heck des Schlachtkreuzers zu setzen, in kürzester Zeit von zwei Seiten zerschießen. Da war sich der Kommandant der Aegis III sicher.

Nileeta Toarinar, Devorianerin in imperialer Uniform und zudem als Lieutenant Commander Erster Offizier an Bord des Vindicator-Kreuzers, riss ihn aus seinen Gedanken.
„Die Raketensalve scheint die alte Dame ('Abyss') aber ordentlich erwischt zu haben. Was denken Sie? Wird Agasdua nun das Tempo erhöhen und uns an die Grenzen des Machbaren bringen?“

Der Captain ist ein bedachter Offizier“, rief Falstyn seiner rechten Hand in Erinnerung. Dabei klang seine tiefe Stimme gewohnt ruhig. „Solange unsere Schiffsartillerie den Feind noch nicht erreicht, wird er nicht zum Angriff blasen. Und was die in Vindicatoren verbauten Triebwerke leisten können, ist ihm auch bewusst. Schneller als jetzt werden wir nicht werden...“

Die Devaronianerin, deren glatte Haut eine tiefe Bräune besaß, brummte. Offensichtlich gehörte sie zu jenem Schlag Offiziere, der sich in einer richtigen Schlacht beweisen musste. 'Möglicherweise', so mutmaßte der Commander nicht zum ersten Mal, 'liegt es auch in ihrem Blut.' In der zivilisierten Galaxie mochten die Repräsentanten dieser nichtmenschlichen Spezies, die von Devaron stammten, unter Umständen nicht als die größten Krieger gelten – ganz im Gegensatz zu den Kaleesh oder den Rodianer –, aber der allgegenwärtige Rassismus, der in den Reihen der Streitkräften herrschte, zwang solche Vertreter rasch militärische Erfolge zu erzielen. Demnach fiel es an Bord der Aegis III Falstyn selbst zu, dass er ihren überbordenden Eifer von Zeit zu Zeit zügelte. Nachdem er sie einen Moment lang angeschaut hatte, ließ er seinen Blick wieder auf das Display fallen.

Der zweite Bulwark ('Voin') scheint sich offensichtlich zurückfallen zu lassen, um mit seinen Backbordgeschützen die 'Abyss' ins Visier nehmen zu wollen, sobald sich der Sternzerstörer hinter den Schlachtkreuzer setzt“, bemerkte der Kommandant plötzlich. „Und der Providence ('Nezavisimost') holt zu allem Überfluss auch noch auf.“

Seine nichtmenschliche Stellvertreterin ging hinter ihre Konsole. Ihre spitzen Ohren zuckten. „'Sich dem Feind einfach frontal zu nähern' fällt damit wohl flach, Sir. Captain Agasdua wird sein Handeln überdenken müssen, sollte die Elfte nicht komplett aufgerieben werden.“ Ein Schnurren war von ihr zu hören. „Die Lancer ('Grzmot'), die hinter dem Bulwark ('Mech') fliegt, mag dem Beschuss der Elften nicht ewig Stand halten. Aber sollte der Sternzerstörer zerstört werden, bevor dessen Bomber in Stellung sind, wird auch das Geschwader in Windeseile aufgerieben.“

Beim Halten der gegenwärtigen Geschwindigkeit würde die Zweite Kampfgruppe noch knapp eine halbe Standardstunde benötigen, um wirkungsvoll in die Schlacht eingreifen zu können. Noch hatte das keilförmige Führungsschiff, die Thunder kein weiteres Signal an die anderen Mitglieder der Einheit geben, weshalb die sechs kleineren Begleitschiffe weiterhin in der von Line Captain Takeshi Agasdua befohlenen Formation flogen. Der Feind rückte mit jedem Kilometer näher. Hier und da blitzten die Lasersalven der schießenden Turbolaser- und Ionengeschütze auf. Kleine Explosionen, die zwischen den stählernen Kolossen zu sehen waren, waren jedes Mal das Erlöschen jener Leben, die in diesem Augenblick in detonierenden Sternjägern saßen. Das Blutvergießen auf beiden Seiten war demzufolge in vollem Gange und die Zweite Kampfgruppe würde bald mittendrin sein.

„Commander, die 'Thunder' meldet sich“, informierte auf einmal die Kommunikationsstation den Kommandanten. „Der Line Captain möchte Sie persönlich sprechen.“

Die Stimme des Kuati reichte. Bedächtig klang sie als er ohne Umschweife sagte: [Commander Falstyn, ich sehe mich gezwungen die Kampfgruppe in zwei Teile aufzuteilen. Die 'Kaitan' und die 'Firestorm' unterstelle ich direkt Ihrem Kommando. Greifen Sie weiter den ersten Bulwark ('Mech') an. Dabei sollen die Sternjäger deren Maschinen abhalten … im besten Fall die Bomber der 'Abyss' schützen. Seien Sie erfolgreich und ich mache Sie zum Captain, Falstyn. Versprochen. Agasdua Ende.]

Derweil die Aegis III zur gleichen Zeit die nächsten hundert Kilometer zurücklegte, ließ der von Corulag stammende Offizier seine Gedanken kreisen. Die Ehre war groß, zweifellos. Jedoch zählte Gaman Falstyn eigentlich nicht zu den großen Taktikern der Imperialen Flotte, die es nach Bastions Verlautbarungen in ihren Reihen geben sollte. Er gehörte viel mehr zu den Kämpfern der zweiten Reihe, die loyal die ausgegebenen Befehle befolgten. Voller Grimm schlug er mit der Faust auf die gepolsterte Armlehne, ließ den Blick zum frontalen Panoramafenster schweifen und versuchte den klobigen Schlachtkreuzer mit bloßen Augen zu erblicken. Die Mannschaft, die auf neue Weisungen wartete, blendete er kurz aus. Seine Aufmerksamkeit galt in diesen Sekunden jenen Geschützen, die der massige Bulwark am Bug trug. Vorsichtig mussten sie somit sein, keine Frage. Der Commander suchte den Blick seines Ersten Offiziers.

Misses Toarinar, lassen Sie Signal an die 'Kaitan' und die 'Firestorm' geben“, wies Falstyn an. „Die Geschwindigkeit soll augenblicklich um zehn Prozentpunkte erhöht werden. Feuer auf den Bulwark ('Mech'), sobald er in Reichweite gelangt. Für unser glorreiches Imperium. Für Seine Majestät, Imperator Allegious.“

# Kernwelten ~ Torranix-Sektor ~ Fre'ji-System # Neunte Gefechtsflotte, Erste Flottille, Zweite Kampfgruppe ~ VIN „Aegis III“ ~ Brücke #
Commander Gamma Falstyn und Brückenbesatzung
VIN „Aegis III“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/ln [12 Maschinen]
TIE/in [12 Maschinen]
VIN „Kaitan“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/ln [12 Maschinen]
TIE/in [12 Maschinen]
VIN „Firestorm“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%] (Commander Daala)
TIE/in [12 Maschinen]
TIE/sa [12 Maschinen]
 
[Fresia Orbit | Nähe der Firestorm | TIE/in Interceptor | BlackSpider 11 | Cockpit] mit Staffelmitgliedern und Captain Olonka


Ritari hörte ein piepsen. Es war ihr Komlink wie sie feststellte. Sie wechselte auf die Frequenz ihrer Staffel und hörte ihren Staffelführer. „Wir haben von Commander Daala den Befehl bekommen ein Shuttle zum Kreuzer Hecht zu eskortieren“ Die Stimme des Captain war gewohnt ruhig als er die Befehle weitergab. „Dort sollen wir auftanken und sobald das Schiff den Behörden übergeben wurde geleiten wir das Shuttle zurück zur ‚Firestorm‘“ Ritari lächelte unter dem Helm während die restlichen Staffelmitglieder den Befehl bestätigten. „BlackSpider 11 hier. Habe verstanden“ sagte sie. Sie schloss ihre behandschuhten Hände fester um den Steuerknüppel und die Staffel schoss an der Brücke vorbei und nahm Kurs auf die `Hecht`. Ritari sah kurz auf die Anzeigen ihres TIE. Alles im optimalen Bereich. Dann sah sie das Shuttle von der ‚Firestorm‘ und die Staffel teilte sich auf. Vier Jäger, darunter auch Ritari, ließen sich etwas zurückfallen und positionierten sich hinter dem Shuttle. Die restlichen acht verteilten sich auf beiden Seiten des Shuttles.

„Was macht ihr denn wenn wir wieder zurück an Bord sind?“ Fragt Ritari und lächelt. Sie ließ kurz die Schultern kreisen um die Spannung zu lösen die sich durch das Sitzen aufgebaut hatte. Über Kom hörte sie ein Lachen. Das Lachen gehörte Pilot Officer Luke Haman, Nummer Drei in der Staffel. „Wir machen das was wir immer machen Nummer elf. Duschen und dann im Aufenthaltsbereich entspannen.“ Ritari lachte leise. Da meldete sich Pilot Officer Kane Backer, in der Staffel Nummer sieben. „Was machst du denn nachher Nummer Elf?“ Ich lachte als sich Nummer Drei meldete. „Sie macht das was sie immer macht. Sie schraubt an ihrem Jäger. Sie hat ja nicht ohne Grund den Spitznamen Schrauber.“ Ritari musste lachen. Aber es stimmte. Sie hatte den Spitznamen nicht umsonst. Mit genügend Abstand geleitete die Staffel das Shuttle zum Hangar der ‚Hecht‘. Kurz darauf war das Shuttle im Hangar gelandet. Die Staffel machte sich danach auf den Weg zur Basis auf dem Planeten. „Wir fliegen jetzt zur Basis auf dem Planeten um aufzutanken. Passt beim Eintritt in die Atmosphäre auf. Ich will keinen von euch verlieren“ Die Staffel bestätigte und sie flogen weiter auf den Planteten zu. Als sie in die Atmosphäre eintraten begann der Jäger von Ritari zu ruckeln. Sie hasste es wenn sie so durchgeschüttelt wurde. Sie und auch ihre Kameraden hatten Mühe ihre Maschinen ruhig und ihre Hände auf dem Steuerknüppel zu halten. Diese verdammten Handschuhe, dachte sich Ritari. Kurz darauf hörte es auf zu ruckeln und sie brachte ihren Jäger in die Waagerechte. „Ich hasse es wenn ich so durchgeschüttelt werde“ Von ihren Kameraden kam Gelächter. Dann nahm sie Kurs auf die Basis. Sie hatte leichte Probleme ihren Jäger in der Atmosphäre zu steuern. Sie war es einfach nicht gewohnt und mochte es auch nicht. Sie landete ihren Jäger auf dem Landefeld. Ritari verließ das Cockpit und lächelte als sie die Techniker sah, welche sich sogleich an die Betankung der Jäger machten. Sie ging zu ihren Kameraden. „Das hat besser geklappt als erwartet“ sagte Ritari und Olonka nickte.

Die Piloten warteten bis die Techniker ihre Jäger aufgetankt hatten und Ritari begab sich wieder in ihr Cockpit. Sie startete die Systeme und führte einen routinemäßigen Systemcheck durch. Alle Systeme einsatzbereit. Kurz darauf hörte sie Captain Olonka über Funk. „Alle Jäger startklar?“ Fragte er und die Staffel bestätigte. Die Staffel startete und sie flogen wieder in Richtung der ‚Hecht‘. Als sie die Atmosphäre verließen ruckelte es wieder. Ritari behielt die Kontrolle über die Maschine, entspannte sich erst als sie wieder im Vakuum waren. Sie atmete die angehaltene Luft aus und überprüfte die Anzeigen ihres TIE und lächelte. Dann piepste ihr Komlink und sie hörte die Stimme ihrs Staffelführers. „Alle heil raus gekommen?“ Fragte er. Ritari hörte wie sich nach und nach die anderen Staffelmitglieder meldeten. „Nummer Drei hier. Ich bin ohne Beschädigungen raus gekommen.“ „Nummer Sieben hier. Habe es ebenfalls ohne größere Beschädigungen raus geschafft.“ „Nummer elf hier. Ich habe es auch ohne größere Probleme geschafft. Bin nur etwas heftig durchgeschüttelt worden“ „Gut. Ich hatte schon Sorge ich hätte einen von ihnen verloren“ Die anderen lachten und Ritari musste grinsen.

Sie flogen weiter auf die ‚Hecht‘ zu. Als sie ankamen sah Ritari gerade das Shuttle aus dem Hangar fliegen. Ihr Staffelführer hatte einen Funkspruch an die ‚Hecht‘ gesendet um sie zu informieren das die Staffel auf dem Weg war. Sie waren passend wieder zurück. Die Staffel flog in Formation mit dem Shuttle vor den Jägern von Haman, Backer, Zirka und Ritari mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung der ‚Firestorm‘. Bald darauf kamen die Schiffe in Sicht und sie hielten auf die Firestorm zu. Captain Olonka stellte eine Funkverbindung zur Brücke der ‚Firestorm‘ her. „Commander wir haben Sichtkontakt zur ‚Firestorm‘. Wie lauten unsere weiteren Befehle?“ An die Staffel gerichtet sagte er „Ich glaube wir werden gleich etwas zu tun bekommen“ Ritari bereitete sich innerlich schon mal auf einen Kampf vor. Gut das sie ihre Jäger auf der Planetenoberfläche auftanken ließen. Ritari überprüfte noch einmal die Systeme ihres TIE und packte den Steuerknüppel fester, bereit für einen Kampf.


[Fresia | Im Anflug auf die Zweiten Kampfgruppe | TIE/in Interceptor | BlackSpider 11 | Cockpit] mit Staffelmitgliedern und Captain Olonka
 
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[Fre'ji-System - VSD Euminis - Korridor] Aurelius Thraken

Schnellen Schrittes und mit wie gewöhnlich missmutigem Blick stapfte Aurelius durch die Gänge des Schlachtkreuzers Euminis, den schwarzen Pilotenhelm mit den silbernen imperialen Emblemen hatte er unter den Arm geklemmt und im Gehen überprüfte er das umgeschnallte Lebenserhaltungspack, während er sich in Gedanken noch darüber empörte, welche Unfähigkeit sich offenbar ungehindert in den Rängen des Militärs einnisten hatte können. Einige Stunden zuvor waren die Piloten der Clavus-Staffel aus ihren Quartieren aufgescheucht und zum Bordarzt bestellt worden, um sie auf Lebensmittelvergiftungen zu prüfen - weitere Informationen waren ihm nicht mitgeteilt worden, aber nachdem irgendein Möchtegern-Fliegerass seinen Jäger aufgrund einer Magenverstimmung bei der Landung geschrottet hatte, konnte Thraken sich alles Weitere selbst zusammenreimen. Zumindest ein Teil der Nahrungsmittel in den Lagerräumen war offensichtlich verdorben, ob er das schon bei der Aufnahme bei Bilbringi gewesen war oder man diesen Umstand defekten Kühlungen zu verdanken hatte, wusste Aurelius nicht, ebenso wenig, ob Sparmaßnahmen oder aber fehlende Hirnmasse der Zuständigen der Grund für die Mängel waren. Aber die Speisekarte der Mannschaften war im Anschluss um einige Gerichte gekürzt worden, und das hatte den Pilot Officer an die Grenze zum Wutausbruch gebracht. Wohin bitte war das Niveau des Lebensstandards in der Galaxis gesunken, wenn man nicht einmal mehr im Sternenjägerkorps Seiner Majestät mit einer kontinuierlichen Versorgung mit schlichtem Fertigtiramisu rechnen konnte?

Unglücklicherweise war es jedoch nicht Aurelius' Aufgabe, die Verantwortlichen für dieses Desaster aufzuspüren und zur Rechenschaft zu ziehen, weshalb er jegliche Vergeltungsschläge auf die primitiven Viecher umlagern musste, wegen denen die Euminis im Moment hier über Fresia herumdümpelte - wenigstens waren die schon im Anflug, um bereitwillig als Thrakens Stressabbauobjekte herzuhalten, zumindest dem kürzlich erteilten Bereitschaftsalarm zufolge. Erneut ein paar der elenden Aliens abzuschlachten, wie vor nicht allzu langer Zeit bei Aradia, würde ihn vielleicht auf andere Gedanken bringen. Der Pilot beschleunigte seine Schritte, als er den Hangarbereich erreichte und über den einige Meter unter der Decke verlaufenden Steg zu seinem im Startgerüst hängenden Jäger gelangte. Die beiden letzte Überprüfungen vornehmenden Techniker völlig ignorierend kletterte er ins Cockpit, setzte den Helm auf und begann mit der routinemäßigen Kontrolle der internen Systeme. Kein Fertigtiramisu, keine panierten Schnitzel... Immerhin gab es nun Yevethaner zu Hackschnitzeln zu verarbeiten. Einem Knacken im Komlink folgte der Befehl der blauen Captain Jahsop, sich unter dem Kreuzer zu sammeln, Meldung zu machen und weitere Befehle abzuwarten - Aurelius bestätigte und zog nach dem Verlassen des Hangars langsam Kreise unter dem Rumpf der Euminis.

"Drei hier. Bereit, dem Abschaum eine Lektion zu erteilen",

meldete er sich schließlich nach einer kurzen Zeit provokanten Nichtstuns in verächtlichem Tonfall. Auf dem Display war noch recht wenig zu erkennen, in der Entfernung war eine ansehnliche Zahl feindlicher Schiffe aufgetaucht und beschoss sich anscheinend bereits mit einer der imperialen Einheiten.

"Na schön", gab die Chiss zurück. "Clavus-Staffel, unsere Aufgabe ist das Bilden eines Jägerschirms. Bewegung."

Aurelius verdrehte - wie so oft - unter dem Helm die Augen. Mit besonderem Einfallsreichtum waren Toral und Jahsop wohl auch nicht gesegnet. Auf dem taktischen Schirm stabilisierte sich inzwischen die schematische Darstellung der näherkommenden yevethanischen Schiffe, angeführt von einem ziemlich veralteten leichten Schlachtkreuzer der Recusant-Klasse. Nichts, womit die imperiale Kampfgruppe nicht fertig würde, erst recht unterstützt von dem anderen Geschwader mit einem Imperialen Sternenzerstörer an der Spitze, das sich an der Euminis vorbeischob, um in den Kampf einzugreifen - irgendwann setzte auch diese sich wieder in Bewegung und nahm Kurs auf den Recusant-Zerstörer, die Abfangjägerstaffel folgte dem Mutterschiff und schirmte es gegen die feindlichen Bomber ab, die der Zerstörer und seine Begleitschiffe gerade absetzten, der tatsächliche Angriffsbefehl ließ aber noch kurz auf sich warten.

"Zwei Bomberstaffeln mit Jägereskorte im Anflug. Freie Zielwahl!"

Typ TIE/sa, wie auf dem Display einsehbar war, langsam und schwerfällig. Kein Problem.

"Verstanden. Gehe auf Abfangkurs",

gab Aurelius zur Antwort. Die drei dem Victory-Schlachtkreuzer zugeordneten Korvetten sowie die Staffeln der anderen Begleitschiffe waren bereits damit beschäftigt, die Bomber und deren 'Eskorte' - zwei bereits fast auf die Hälfte der ursprünglichen Stärke zusammengeschmolzene Staffeln einfacher TIE-Jäger - mit Abwehrfeuer einzudecken. Welcher unterbelichtete Nichtmensch auch immer auf der Gegnerseite das Kommando führte, er schien fast ebenso wenig vom Raumkampf zu verstehen wie Commander Mentel, der Yevethaner verzichtete allerdings im Moment noch darauf, seine eigenen Jäger mit Torpedos zu beschießen. Vielleicht, weil er auf seinen Schiffen keine Torpedos zur Verfügung hatte. So blieb wenigstens ein ausreichender Teil seiner Bomberstaffeln für Thraken übrig, der auf die anfliegenden Maschinen zuraste, den Steuerknüppel dann abrupt herumriss und sich hinter einer Rotte TIE-Bomber positionierte. Erbärmlich, das war ja nicht einmal eine Herausforderung. Aurelius setzte ein sadistisches Grinsen auf und hielt den Abzug gedrückt, während die vier Laserkanonen seines Interceptors eine 'Hummel' nach der anderen zur Explosion brachten, dann brach er scharf zur Seite aus, um dem Beschuss zweier TIE-Jäger zu entgehen. Die yevethanischen Piloten hatten die Zerstörung ihrer wertlosen Kameraden wohl psychisch nicht gut verkraftet oder waren von Natur aus lebensmüde, anders ließ sich ihr hirnrissiges Verhalten jedenfalls nicht erklären. Ein paar simple Rollen brachten Thraken aus ihrem Feuerbereich, und nachdem er beschleunigt und eine weite Kurve gezogen hatte, waren seine Geschütze direkt auf das große Seitenprofil der beiden TIEs gerichtet. Einige weitere Salven, und die Barbaren verbrannten lebendig in den in Flammen aufgehenden Kapseln ihrer Jäger. Ein ungemein genugtuender Anblick.

[Fresia-System - in der Nähe von VSD-II Euminis - TIE-Abfangjäger Clavus 3] Aurelius Thraken
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Erster Wache :]

Just in dem Moment, als sich die Abyss größtenteils in der kritischen Kernreichweite befand, ließ der Schlachtkreuzer der Bulwark-Klasse (Mech) alle fünfzehn Raketenwerfer der Backbordseite sprechen. Ein Geschütz nach dem anderen feuerte in wenigen Minuten den geladenen Inhalt, einen zylindrischen Metallkörper voller Sprengstoff, auf den keilförmigen, hellgrauen Sternzerstörer der Imperial-Klasse. Für Sekunden erhellten mehrere Explosionen den pechschwarzen, luftleeren Raum und rissen mit Wucht massige Hüllenplatten heraus. Normalerweise ein Todesurteil – insbesondere im Hinblick auf die äußerst kurze Distanz zwischen den beiden Kriegsschiffen. Doch in diesem Fall kamen der angegriffenen Abyss glücklicherweise zwei Faktoren zu Gute: Die technisch veraltete Zielvorrichtung des Bulwark und eine begonnene Rollbewegung. Denn das Zusammenspiel dieser beiden Umstände führte dazu, dass sieben der fünfzehn Raketen den großen Koloss überhaupt nicht trafen und durch die angefangene Drehung zerstörte der Rest nur (für die Schlacht) eher unwichtige Sektionen getroffen.

Captain Calvyn, die sich an einer Konsole abstützte und grimmig dreinblickte, wandte sich sogleich mit harscher Stimme an den diensthabenden Brückenoffizier der technischen Abteilung.
„Geben Sie mir einen Bericht, Lieutenant!“

„Wenn ich das so salopp sagen darf, Ma'am, dann hatten wir wohl Glück im Unglück“
, entgegnete der junge Uniformierte vorsichtig. Höchstwahrscheinlich hätte er sich in diesem Moment lieber im Maschinenraum – oder in einer der beschädigten Sektionen – aufgehalten. Jedoch befand er sich auf der Brücke, direkt dem prüfenden Blick der strengen Kommandantin ausgesetzt, und somit hatte er keine andere Wahl als nach kurzer Atempause Folgendes nachzuschieben: „Unsere Reparaturteams sichten die meisten Schäden zwar noch, aber auf den ersten Blick hat es wohl zum Großteil bloß ein paar Lagerräume, die Wäscherrei und eine Reihe Verteiler. Die betreffenden Bereiche wurden schon versiegelt, bevor die Hüllenbrüche weiter aufbrechen konnten.“ Er stockte kurz. „Im Bezug auf die Verteiler muss ich aber Mister Mortimer einen Dämpfer verpassen. Es sieht wohl so aus, dass die Geschütze auf der Backbordseite in den nächsten Minuten nicht ausreichend mit Energie versorgt werden, um gleichzeitig feuern zu können.“

Die blasse Fondorianerin verzog säuerlich das Gesicht. „Stand der Schilde, Mister Mortimer?“

„Die Generatoren laufen noch“
, berichtete der Feuerleitoffizier im sachlichen Tonfall. „Den Kollaps konnten unsere Leute somit in letzter Sekunde verhindern. Nach dem Schlag liegt deren Leistung jetzt aber nur noch bei sechzig Prozent; Tendenz leicht fallend. In meiner zusätzlichen Funktion als 'taktischer Offizier' empfehle ich Ihnen, Captain, jedoch ausdrücklich, dass wir uns wieder aus der Kernreichweite des Bulwarks entfernen, bevor er zu einer zweiten Salve ausholt.“

Obwohl sie erst seit ein paar Tagen unter seiner Befehlsgewalt diente – und ihm gewissermaßen von Rear Admiral Akaji vor dem Aufbruch gen Fresia aufs Auge gedrückt worden war –, konnte Toji der hochgewachsenen Kommandantin des hellgrauen Imperial-Sternzerstörers kurzzeitig ansehen, dass ihr ein ungebührlicher Ausspruch auf der Zunge lag. Eindringlich musterte sie ihn. Und er tat es ihr für ein paar Hundertstel auf die selbe Weise gleich. Die Captain erwartete von ihrem Vorgesetzten, dem Commodore, neue Weisungen. Sollte die Abyss den Kurs halten? Oder sollten sie abbrechen und sich stattdessen, nach einer engen Wende, in Richtung Thunder zurückziehen? Toji, der nicht zum ersten Mal einen kleinen Kampfverband in die Schlacht führte, ließ seine Gedanken wieder zur gegenwärtigen Situation zurückkehren. Sein Blick fiel wieder auf das taktische Hologramm.

„Captain, behalten Sie den Kurs bei“, befahl der Commenorer. Dabei rasselte seine lädierte Stimme wie gewohnt. „Die Schiffsartillerie soll ihren Schwerpunkt aber von dem Bulwark ('Mech') langsam auf die Lancer ('Grzmot') verlagern. Unsere Bomber sollen sich für ihren Einsatz bereithalten.“

In seinem gewohnt schwerfälligen Tempo schob sich der backbords beschädigte Sternzerstörer der Imperial-Klasse an dem kleineren Schlachtkreuzer der Bulwark-Klasse vorbei. Hier und da feuerten die schweren Geschütze beider Kriegsschiffe zwar noch, aber all die Schäden, die sich beide bislang gegenseitig schon zugefügt hatten, forderten allmählich ihren Tribut. Doch obwohl die Absicht der imperialen Kampfgruppe offensichtlich war – und sich gleichzeitig unter Führung der „Thunder“ ein weitere Teileinheit frontal näherte –, änderte der Feind seinen Kurs nicht. Ganz im Gegenteil. Er steuerte weiterhin direkt auf Fresia zu, während sich dessen Begleiter auf die kleineren Schiffe und Sternjäger der Imperialen stürzten. Besonders die Darksword, die als moderner Jagdkreuzer wie ein Raubtier auf dem Schlachtfeld wüten konnte, schien ein begehrtes Ziel zu sein. Mehrere Gegner zielten mit ihrer Artillerie auf den Enforcer.

De Celanon, der dem Commodore am taktischen Holotisch nicht von der Seite wich, brummte kurz, bevor er sagte:
Akaji scheint alle Hände voll zu tun zu haben, Sir. Ganze vier Munitionstransporter der Captor-Klasse ('Gwiazda poranna', 'Zwycięstwo', 'Topór', 'Śmiertelna rana') wollen sich allem Anschein nach in dem Enforcer verbeißen.“ Grübelnd blickte er von der Projektion auf. „Ich würde in Anbetracht der Lage vorschlagen, dass wir ihr entweder die 'Paladin' oder die 'Greyhound' für den Moment zur Seite stellen … und unsere beiden Korvetten stattdessen zum Verteidigen unserer Bomberstaffeln abziehen. Die TIE-Fighter schaffen das mit Sicherheit nicht allein.“

Sekunde für Sekunde änderte sich das Hologramm. Kleine Bildchen, die (nicht maßstabsgetreu) für die einzelnen Teilnehmer der Schlacht standen, änderten immer wieder ihre Position. Des Weiteren kamen dann noch Informationen und Einschätzungen der Sensorik, der taktischen Station sowie der Flugleitstation hinzu. Erschlagend mochte die Projektion wirken, sah man sie zum ersten Mal. Doch Toji, der inzwischen seit über einem Jahrzehnt seinen Dienst für die Imperiale Flotte tat, hatte in den letzten paar Jahren schon oft, sehr oft vor so einem Holotisch gestanden. Routiniert ließ er den Blick von einem Brandherd zum nächsten wandern, griff schweigend die geäußerten Hinweise des Senior Midshipman auf und flechtete sie in seine Überlegungen ein. Konnte die Darksword dem gemeinsamen Feuer der vier Captor-Kreuzer eine längere Zeit trotzen? Würde Serenety die Nerven unter diesen nachteiligen Umständen wirklich behalten können? Obwohl sie sowohl an Bord der Musashi als auch an Bord der Pandora unter seinem Kommando gedient hatte, hatte er sie bis dato noch nicht als Kommandantin erlebt. Ein blinder Fleck; eine kaum fassbare Unbekannte.

„Ihr Vorschlag klingt in der Tat sinnvoll“, stimmte der Invalide nach kurzem Überlegen zu und teilte dann seine Entscheidung mit. „Ich möchte aber eine kleine Änderung vornehmen. Lassen Sie beide Kreuzer das Signal zum Unterstützen der 'Darksword' geben. Deren geballte Feuerkraft dürfte die Captors auf Abstand halten.“ De Celanon nickte knapp. „Die 'Spectre' und die 'Animus' sollen sich hingegen auf Höhe unserer Bomberstaffeln zurückziehen. Behalten Sie jedoch deren Verfolger im Auge. Nicht nur Akaji wird zur Zeit von diesen Mistkerlen bedrängt.“

Nachdem der Imperial-Sternzerstörer nach der empfangenen Raketensalve einige hundert Kilometer zwischen sich und den Bulwark gebracht hatte, setzte er langsam zum Wenden an, um sich so hinter den massigen Feind zu positionieren. Träge, äußerst träge schob sich dabei die stumpfe Spitze des keilförmigen Schlachtschiffs weiter. Aber bevor das breite Heck des Schlachtkreuzers überhaupt ins Fadenkreuz genommen werden konnte, zog erst einmal das kolossale Trägerschiff der Providence-Klasse (Nezavisimost“) am Panoramafenster vorbei. Offenbar hatte es in der Zwischenzeit wieder sichtlich an Fahrt aufgenommen. Des Weiteren war mittlerweile nicht mehr zu übersehen, dass der zweite Bulwark (Voin) langsam in Richtung der Abyss abdriftete. Die Falle, die Velma Calvyn und Toji schon zu Beginn der Schlacht – als man sich für diesen Weg entschieden hatte – gesehen hatten, schien demzufolge allmählich Wirklichkeit zu werden.

„Der zweite Bulwark ('Voin') scheint uns wohl ebenfalls eine Breitseite geben zu wollen“, bemerkte Toji genau in dem Moment als die Lancer-Fregatte („Grzmot“) in einem Feuerball aufging. Bei der Brückenbesatzung brandete kurz entschlossener Jubel auf. Der Commenorer ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. „Bringen wir es zu Ende. Die Bomber sollen den Schlachtkreuzer jetzt aufreißen...“

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Erster Wache :]

IX. Gefechtsflotte, IV. Flottille, Elfte Kampfgruppe
Kommando: Commodore Murata
Ziel: Feindliche Kampfgruppe „Eins“ (BUL I
Mech)


ISD Abyss [Schilde: 58% | Hülle: 80%] - Flaggschiff der Kampfgruppe [Ziel: BUL I Mech]
[
Leichte Hüllenbrüche (backbords), Energieprobleme bei der Schiffsartillerie (backbords)]

TIE/ln [18 Maschinen] [Begleitschutz der TIE/sa]
TIE/in
[12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [24 Maschinen] [im Anflug auf BUL I
'Mech']

STR Greyhound[Schilde: 80% | Hülle: 92%] [Ziel: CAP Śmiertelna rana, CAP Zwycięstwo, CAP Gwiazda poranna, CAP Topór]
TIE/ln [8 Maschinen] [Begleitschutz der TIE/sa]
TIE/in
[5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [12 Maschinen] [im Anflug auf BUL I
'Mech']

STR Paladin[Schilde: 73% | Hülle: 85%] [Ziel: CAP Gwiazda poranna, CAP Topór]
TIE/ln [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]
TIE/in [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]
TIE/sa [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]

ESD Darksword [Schilde: 85% | Hülle: 100%] (Captain Akaji) [Ziel: LNC Grzmot, CAP Śmiertelna rana, CAP Zwycięstwo, CAP Gwiazda poranna, CAP Topór]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfights]

VGL Animus [Schilde: 73% | Hülle: 80%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Czyściec, CRV Krzyżowiec“, CRK Serce]
[Kleinere Triebwerkprobleme]

VGL
Spectre [Schilde: 69% | Hülle: 85%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Zemsta, CRV Bicz gwiazdów“, CRK Piorun]
 
[Kernwelten | Torranix-Sektor | Fre'ji-System | Neunte Gefechtsflotte, Erste Flottille, Zweite Kampfgruppe | VIN Firestorm | Brücke] Commander Daala und Schiffsbesatzung


Mit gerunzelter Stirn sah die weißhaarige Kommandantin der Firestorm auf ihr Datapad. Sie ging gerade die letzten Berichte durch die ihre Techniker in das System des Schiffes eingespeist hatten. Es hatte noch einen Fehler mit der Kommunikation gegeben. Laut dem Bericht, wären jetzt alle Systeme wieder voll einsatzbereit. „Ma’am! Die Thunder übermittelt uns eine Nachricht.“ Meldete sich eine Kommunikationsoffizierin. Die dunkelhaarige Frau, war eine der wenigen, die noch fit wirkten. Der Großteil der Brückenbesatzung war übermüdet und zwei der Kadetten waren offensichtlich eingeschlafen. Normalerweise würde Daala diese beiden unter Arrest stellen lassen, aber in dieser Besonderen Situation sah sie darüber hinweg. Es erinnerte sie daran wie sie selbst als Kadett einmal auf ihrem Posten eingeschlafen war. Sie hatte rund zweiundsiebzig Stunden Dienst getan und war dann einfach eingeschlafen. Auch bei ihr hatte der kommandierende Offizier von einer Strafe abgesehen. In der Flotte war es alles in allem doch entspannter als bei den Bodentruppen…

Die Kommunikationsoffizierin riss Daala aus den Erinnerungen. „Ma’am? Haben sie mich gehört?“

Daala blinzelte und drehte sich zu der jungen Frau um. Sie mochte rund sieben Jahre jünger sein als die Kommandantin. Ihre kantigen Gesichtszüge mit dem markanten Kinn, ließen sie streng erscheinen. In den dunkelgrünen Augen loderte dieselbe Flamme der Entschlossenheit die auch Daala in einer Schlacht verspürte. „Würden sie das bitte noch einmal wiederholen Lieutenant!“ antwortete die Kommandantin beherrscht. „Ich sagte die Thunder hat uns darüber informiert, dass wir mit zwei anderen Vindicator Kreutzern den Bulwark („Mech“) unter Feuer nehmen sollen. Das Kommando über den Eingreiftrupp hat der Commander der Aegis III erhalten.“ Verärgert kniff Daala ihre Augen zu schlitzen zusammen und jeder auf der Brücke wusste, das sie nicht begeistert war, einem männlichen gleichrangigen Offizier unterstellt worden zu sein. Sie war ja dafür bekannt die meisten männlichen Flottenoffiziere für Idioten zu halten. Sie hoffte, dass er wenigstens Ahnung von Taktik hatte und sie nicht einfach frontal angreifen lassen würde.

„Ma’am die Aegis III signalisiert!“ Daala trat näher an die Kommunikationskonsole heran und sah kurz auf den Bildschirm. „Leistung der Triebwerke um 10 Prozent erhöhen und Kurs auf den Bulwark setzen.“ wies Daala die Navigationscrew an und drehte sich den Sichtfenstern zu. Ein leichtes Vibrieren des Brückendecks verriet Daala, dass der Maschinenraum ihrem Befehl nachgekommen war. Der Bildschirm rechts von ihr zeigte die Positionen der drei Kreutzer an, die sich nun von der Thunder lösten und Kurs auf ihr Ziel nahmen. Die Formation war allerdings mehr als schlampig. Sie griff sich ein Datapad und begann eine komplizierte Kursberechnung die alle drei Schiffe in eine unter den gegebenen Umständen Optimale Position bringen würde. Sie Unterdrückte abermals ein Gähnen und trommelte genervt mit den Fingern auf dem Pult vor ihr. Sie war zu unkonzentriert. So würde es ihr kaum gelingen ihr Schiff anständig zu führen. „Ein Kadett zu mir!“ gab sie lautstark von sich. Ein noch sehr junger Mann trat an sie heran und Salutierte zackig. Er musste wohl um die zwanzig Jahre alt sein, hatte braunes kurzgeschorenes Haar und strahlte einen unerträglichen Tatendrang aus. „Gehen sie in mein Quartier und holen sie die kleine weiße Tasche, die auf der Pritsche liegt!“

„Jawohl, Ma’am!“ antwortete der Jungspund und salutierte abermals, rührte sich aber nicht von der Stelle.

„Ein bisschen plötzlich wenn ich bitten darf!“ zischte sie ihm kalt zu und er zuckte zusammen. Er war wohl davon ausgegangen das er noch den Befehl zum Wegtreten bekommen würde und deswegen stehen geblieben. Für derlei Unwichtigkeiten hatte Daala allerdings gerade nicht die Geduld. Der Kadett eilte davon um ihren Auftrag auszuführen.


Zehn Minuten später sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Die kleine weiße Tasche lag nun auf dem Kommandosessel und Daala war wieder wach. Zumindest vorübergehend. Sie hatte aufputschende Energieriegel zu sich genommen, wie sie auch Soldaten im Feld nahmen um in langen Gefechten nicht von Müdigkeit überrumpelt zu werden. Normalerweise hielt sie diese Nahrungsergänzung für unnötig, aber da es offiziell zu der Ausrüstung der Militärs gehörte und sie die Verantwortung für ihr Schiff zu tragen hatte, musste sie ihrem Körper dieses eine Mal ein Schnippchen schlagen.

Sie waren noch etwa zehn Minuten von der Gefechtsposition entfernt als sich ihr erster Offizier meldete. Das Hologramm flackerte leicht als der junge Mann zu sprechen begann. Er sah so müde und ausgezerrt aus wie Daala sich fühlte. „Wir haben die Hecht Abgeliefert Ma’am. Ich mache mich nun auf den Weg zurück zur Firestorm und werde in ungefähr zwanzig Standartminuten auf ihrer jetzigen Position sein.“ Daala nickte kühl und dachte über ihre Optionen nach. Die Ankunft ihres Ersten Offiziers könnte sich nicht mit dem Schlachtplan des Captains oder des Commanders Decken. „Wir werden uns bereits im Kampf befinden wenn sie hier eintreffen Lieutenant Commander Soloru. Es ist unter Umständen dann nicht möglich auf unserem Schiff zu landen. Ich werde Rücksprache mit dem Führer des Eingreiftrupps halten und mich dann wieder bei ihnen melden.“ Sie sprach ruhig und klang berechnend. Ihr Gesicht war wie immer unbewegt aber innerlich war sie aufgewühlt. Sie musste einen Weg finden ihre Mannschaft wieder zusammen zu bekommen ohne ein zu großes Risiko einzugehen. Sie hatte sich heute schon einmal gehen lassen… Das konnte sie sich nicht noch einmal erlauben.

„Öffnet mir einen Kanal zur Aegis III! Ich möchte mit Commander Falstyn sprechen.“ Die Kommunikationsoffizierin nickte eilig und öffnete mit ein paar Handgriffen die verschlüsselte Verbindung. Als das Hologramm des Kommandanten der Aegis III erschien, lächelte Daala ihn an. Wobei ein lächeln bei ihr eher etwas Raubtierhaftes hatte wie sie sehr wohl wusste. „Commander Falstyn nehme ich an?“ ihr Gesichtsausdruck war beinahe freundlich und ihre Stimme weniger kühl als sonst. „Zuerst möchte ich meine Freude darüber zum Ausdruck bringen mit ihnen zusammen arbeiten zu dürfen. Mir ist zu Ohren gekommen das sie ein loyaler Sohn des Imperiums sind. Es ist mir eine Ehre.“ Sich innerlich vor sich selbst ekelnd fuhr sie nach einer kurzen Atempause fort. „Ich muss sie darüber informieren, dass ich noch Besatzungsmitglieder erwarte. Zudem ist meine Staffel Abfangjäger soeben auf dem Weg zu uns. Sie sollten in dreißig Standartminuten mit in den Kampf eingreifen können. Momentan eskortieren sie einen Teil meiner Brückenbesatzung, die mit einer Fähre auf meinem Schiff landen muss. Ich würde daher vorschlagen, dass wir eine umgekehrte Pfeilformation bilden. Mein Schiff und die Kaitan könnten so den Feind von zwei Seiten in die Zange nehmen während ihr mit der Aegis III frontal angreift aber etwas auf Distanz bleibt. Somit könnt ihr verhindern, dass der Bulwark Fahrt aufnimmt und einfach an uns vorbei rauscht. Ich und mein Schiff würden dabei den Gegenwärtigen Kurs ohnehin beibehalten. Er führt uns direkt auf die Backbordseite des Feindes. Da auf dieser Seite kein weiteres Kriegsschiff ist kann meine Fähre landen und meine Crew sicher an Bord gelangen. Zugleich könnten die Kaitan und die Firestorm beträchtlichen Schaden anrichten, sodas der Feind entweder auf euch zu fliegen muss, um dem Beschuss zu entkommen. Was euch die Gelegenheit gäbe ihnen den Rest zu geben und wie ein Adler über seine Beute, über sie herzufallen. Oder sie Wenden und geben euch somit die Möglichkeit sie Manövrierunfähig zu schießen, da sie euch das Heck zuwenden müssten.“

Sie lächelte ihn noch immer an und wartete auf seine Antwort.

[Zeitsprung 25 min später]

Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen stand die weißhaarige Kommandantin der Firestorm auf der Brücke und blickte durch die Sichtluken auf den Kampf vor ihr. Grüne Laserblitze zuckten aus den Geschützen der Firestorm und ließen die Backbordschilde des Bulwark (Mech) aufleuchten. „Turbolaser Zwei soll auf die Torpedowerfer zielen und feuern sobald der Feind die Torpedos abfeuert!“ Gegnerische Raketen detonierten an den Steuerbordschilden des Vindicator und diese Flackerten bedrohlich bevor sie ganz zusammenbrachen. „Schadensbericht!“ brüllte Daala die durch eine Erschütterung des Schiffes fast zu Boden geworfen worden war. „Ma’am, die Steuerbordschilde sind zusammengebrochen die Generatoren fahren wieder hoch, aber die Schildenergie ist auf sechzig Prozent runter!“ meldete einer der Offiziere in ihrem Rücken. Sie konnte die Stimme nicht ganz zuordnen. „Schilde ausgleichen! … Hat Turbolaser Zwei sein Ziel zerstört?“ Daala drehte sich herum und blickte in die Runde. „Torpedowerfer zerstört Ma’am. Wir haben genau in dem Moment gefeuert in dem sie die Schilde für das Torpedo geöffnet haben.“ Daala drehte sich du dem Holoterminal rechts von ihr um,als dieses schrill piepte. Der Holokommunikator schaltete sich ein und Lieutenant Commander Soloru’s Hologramm erschien. „Ma’am, wir befinden uns im Anflug!“ das Hologramm flackerte als weitere Geschoße die Schilde der Firestorm trafen. „Landen sie im Haupthangar! Ich schicke Soldaten herunter!“ Daala beendete das Gespräch und wechselte auf den Funkkanal der Abfangjägerstaffel. „Captain. Eskortieren sie das Shuttle bis es nah genug an der Firestorm ist um zu Landen. Feindliche Jagdmaschinen sind auf Abfangkurs gegangen und werden versuchen das Shuttle zu zerstören!“ sie wartete kurz auf das bestätigende „Jawohl, Ma’am!“ des Captains ab bevor sie weiter Sprach. „Und dann kümmern sie sich darum, dass sie die feindlichen Maschinen von der Firestorm fernhalten. Freie Zielauswahl… Ach und achten sie auf ihre Piloten. Ich will so wenige Verluste wie möglich. Daala Ende.“ Sie beendete die Verbindung und ging zu ihrem Kommandostuhl um sich darauf sinken zu lassen. Wieder vibrierte das Schiff unter den Einschlägen. „Sobald die Fähre an Bord ist, drehen wir mehr Geschütze dem Feind zu. Alle Stationen haben dann freies Feuer.


[Kernwelten | Torranix-Sektor | Fre'ji-System | Neunte Gefechtsflotte, Erste Flottille, Zweite Kampfgruppe | VIN Firestorm | Brücke] Commander Daala und Schiffsbesatzung
 
- Commander Gaman Falstyn, Kommandant der VIN „Aegis III“

# Kernwelten ~ Torranix-Sektor ~ Fre'ji-System # Neunte Gefechtsflotte, Erste Flottille, Zweite Kampfgruppe ~ VIN „Aegis III“ ~ Brücke #
Commander Gamma Falstyn und Brückenbesatzung​
Obgleich die imperialen Gegenmaßnahmen der zweiten Verteidigungslinie allmählich erste Früchte zu tragen schienen, rückte der feindliche Kampfverband – insbesondere in Form der beiden bulligen Schlachtkreuzer der Bulwark-Klasse – weiter auf die bewohnte Hauptwelt des Sternsystems, Fresia, zu. Deshalb hatte der Kommandeur der Neunten Gefechtsflotte, Admiral Raymus Tarkin, längst die nächste Defensivmaßnahme angewiesen, indem er mit Bedacht eine weitere Einheit, und zwar die Zweite Kampfgruppe unter Führung des Imperial-Sternzerstörers Thunder, in die langsam näher rückende Schlacht hat schicken lassen. Um beide feindliche Kriegsschiffe zur selben Zeit ins Visier nehmen zu können, ließ der Kampfgruppenkommandant Captain Agasdua schon ziemlich kurz nach dem Fahrtaufnehmen seine Einheit aufteilen. Auf den ersten Blick kam ihm dabei zu gute, dass der Einheit ein weiterer Vindicator-Kreuzer, die Firestorm, zugeteilt worden war.

Commander Gaman Falstyn, der angespannt die taktische Situation auf einem recht kleinen Display betrachtete, konnte die Einschätzung, die Firestorm sei ein Zugewinn, mittlerweile nicht so ganz bestätigen. Denn aus irgendwelchen Gründen, die dem Schiffskommandanten der Aegis III nicht bekannt waren, konnte das baugleiche Schwesterschiff bloß schwerlich Kurs und Geschwindigkeit halten. Der schwere Kreuzer schloss seiner Meinung nach auch nicht in dem Maße auf, das in solch einer gefährlichen Situation für einen imperialen Offizier eigentlich angemessen wäre. Irgendetwas schien folglich an Bord des Kriegsschiffs nicht zu stimmen. Falstyn, der ein leichtes Unwohlsein zu verspüren begann, war sich in diesem Augenblick nicht sicher, ob am Ende nicht vielleicht sogar die Kommandantin Natasi Daala selbst für diese sichtlichen Nachlässigkeiten verantwortlich war.

Dann meldete sich auf einmal die Kommandantin der Firestorm via Holo-Verbindung bei ihm und teilte ihm – nach säuselnden Höflichkeiten – mit, dass sie auf Besatzungsmitglieder warte, die in Begleitung ihrer kompletten Abfangjägerstaffel noch zum Schiff dazustoßen müssten. Bei dieser direkten Ankündigung verlor der Corulager kurz die Fassung. Ungläubig beäugte er die flimmernde Projektion der ihm fremden Offizierin. Bestätigten sich seine Befürchtungen? War der zusätzliche Kreuzer der Vindicator-Klasse letzten Endes vielleicht doch eher ein Klotz am Bein? Derweil Daala weiter auf ihn einredete und irgendeinen Vorschlag machte, ging Commander Falstyn in Gedanken noch verbleibende Möglichkeiten durch. Was sollte er nun tun? Sollte er lieber ohne den Einsatz der Firestorm planen?


Feuerleitstation, geben Sie mir eine grobe Einschätzung der Lage“, verlangte er mit bellender, grimmiger Stimme von dem diensthabenden Offizier anstatt auf Daalas geäußerten Vorschlag zu reagieren. „Wann erreicht der Feind – bei gleichbleibendem Tempo – Fresias höheren Orbit? Und wann unterschreiten sie unsere maximale Feuerreichweite?“

Lieutenant Kylpen, ein schlaksiger Offizier, reckte das Kinn, während er die Daten auf dem Display seiner Konsole überflog. Nüchtern antwortete er: „Unter der Prämisse, dass der feindliche Verband sein Tempo beibehält, haben wir bei dem vorderen Bulwark ('Mech') noch etwa neunzig Minuten zum Stoppen zur Verfügung. Bis auf die 'Firestorm', die durch ihr Zurückbleiben wohl erst deutlich später das Feuer auf den Schlachtkreuzer ('Mech') wird eröffnen können, haben wir noch höchstens zehn bis fünfzehn Minuten Zeit.“

Zeichen Sie mir die Reichweiten und Zeitschätzungen in die taktische Lage ein“, wies Falstyn den Lieutenant an. Danach wandte er sich an die ihm temporär unterstellte Commander: „Sie haben hoffentlich gehört wie knapp das Zeitfenster ist, das uns nur zur Verfügung steht, Miss Daala. Sie sollten die Distanz zur 'Kaitan' und meiner 'Aegis' also nicht allzu groß werden lassen!“ Er musterte das Hologramm mit strengem Blick. „Holen Sie Ihre Besatzungsmitglieder wieder an Bord und machen Sie die 'Firestorm' gefechtsklar. Danach können wir uns überlegen wie sich Ihr Kreuzer in das Gefecht einbringen kann. Falstyn Ende.“

Die beiden Vindicator-Kreuzer, die originär zur Zweiten Kampfgruppe gehörten, flogen weiter auf den deutlich größeren (und zudem bulligeren) Schlachtkreuzer (Mech) zu. Mittlerweile mochten die ersten Ableger der Bulwark-Reihe – genau wie Vertreter der Victory-Klasse – zum „alten“ Eisen gehören, aber beträchtlichen Schaden konnten sie trotzdem noch anrichten. Sowohl die Aegis III als auch die Kaitan mussten auf der Hut sein, wollten sie nicht von den Raketenwerfern – allein den zwanzig frontal ausgerichteten Geschützen – binnen Sekunden zerfetzt werden. Kurz bevor sich die beiden keilförmigen Kriegsschiffe der Imperialen Flotte in einem vollkommen synchronen, aber gespiegelten Manöver aufteilten, um sich auf die etwas schwächeren Flanken zu stürzen, erwachten auf einmal die bugseitigen Raketenwerfer des Bulwark. Offensichtlich stand der Kommandant des alten Schlachtkreuzers mittlerweile unter so großem Druck, dass er schon beim Unterschreiten der maximalen Feuerreichweite feuern musste. Den Werfern leisteten dabei die sechzehn Turbolaser-Geschütze ungenaues Sperrfeuer.

Der Erste Offizier der Aegis III, Lieutenant Commander Toarinar, bellte in Richtung Steuermann und Navigationsstation. „Ausweichmanöver Cresh; sofort!“

Schilde verstärken!“, fügte Falstyn sogleich an die Feuerleitstation hinzu und lehnte sich dabei in seinem Sessel nach vorn. Seine Gesichtsfarbe nahm dabei eine leichte Röte an.

Dann schlug eine Rakete auf den frontalen Schildbereich ein. Und obwohl mehrere Meter luftleeren Raum zwischen der schützenden Deflektorschicht und den schweren Hüllenplatten lagen, war selbst auf der nur einen kleinen Tick entfernt liegenden Gefechtsbrücke ein leichtes Zittern zu spüren. Um weiteren explosiven Sprengkörpern auszuweichen, die sich noch auf dem Weg in Richtung Aegis III befanden, begann der Vindicator-Kreuzer langsam mit einer schwerfälligen Rollbewegung gen Backbord. Dadurch traf eine zweite Rakete auf die sich an Steuerbord hebende Flanke. Unförmige Metallteile riss es durch die Wucht – scheinbar mühelos – heraus. Hier und da waren sogar Körper zu sehen, die wenige Hundertstel zuvor noch quicklebendig waren. Ein dritter Sprengkörper kratzte anschließend noch am kurzen Brückenturm des imperialen Kriegsschiffs. Kein guter Start für einen erfolgreichen Schlagabtausch.


Navigation, bringen Sie uns auf einen Kurs entlang der maximalen Feuerreichweite!“, befahl der Corulager Commander barsch, nachdem er die ersten Schadensmeldungen vernommen hatte. Er warf einen flüchtigen Blick auf die taktische Darstellung. Offenbar holte die Firestorm nach Aufnahme der fehlenden Besatzungsmitglieder endlich auf. „Feuerleitstation, sondieren Sie den Bulwark ('Mech'). Jene Stellen, die schon von der 'Abyss' beschossen worden sind, sollen von unseren Kanonieren besonders ins Visier genommen werden. Vielleicht kommen wir so durch den dicken Panzer...“

Die Devorianerin, die aufgrund ihres Rangs als Falstyns rechte Hand fungierte, meldete: „Sir, die 'Kaitan' hatte anscheinend nicht so viel Glück wie wir. Deren Notbrücke hat sich soeben gemeldet. Deren Brückenturm gibt es nicht mehr...“

Falstyn fluchte. Erst Commander Daala und ihre nicht voll funktionsfähige Firestorm, die beim Planen sowie Taktieren für einige eher unangenehme Schwierigkeiten gesorgt haben, und nun eine sichtlich beschädigte Kaitan. Ein zerstörter Brückenturm bedeutete in der Regel, dass auf einen Schlag allerhand Erfahrung und Expertise ausgelöscht war. Natürlich war auch die Ersatzbrücke mit gutem Personal besetzt – meist mit der nächsten Wache –, aber der Verlust des Kommandanten wog schwer. Sicherlich ein gehöriger Dämpfer für die Kampfmoral. Der schnauzbärtige Corulager, der sich langsam aus dem Kommandosessel erhob, ließ die Gedanken wandern. Obwohl er es eigentlich nicht gewollt hatte, musste er sich nun mehr auf die Firestorm verlassen als ihm lieb war. Würde Daala sich nun – unter Zwang – mausern? Oder waren sie alle dem Tod geweiht? Unsicherheit sah er in den Gesichtern seiner Brückenbesatzung. Offensichtlich folgten sie – natürlich jeder für sich – ähnlichen Gedankengängen wie er.

# Kernwelten ~ Torranix-Sektor ~ Fre'ji-System # Neunte Gefechtsflotte, Erste Flottille, Zweite Kampfgruppe ~ VIN „Aegis III“ ~ Brücke #
Commander Gamma Falstyn und Brückenbesatzung​

VIN „Aegis III“ [Schilde: 40% | Hülle: 63%]
[Vereinzelt Hüllenbrüche am Bug, schwere Schäden an der Steuerbordflanke, Hüllenbruch am Brückenturm (Turbolift inakiv)]

TIE/ln [8 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [10 Maschinen] [Dogfights]
VIN „Kaitan“ [Schilde: 35% | Hülle: 60%]
[Hüllenbrüche am Bug, zerstörter Brückenturm (Einsatz Notbrücke)]

TIE/ln [7 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [9 Maschinen] [Dogfights]
VIN „Firestorm“ [Schilde: ? | Hülle: 100%] (Commander Daala)
TIE/in [? Maschinen] [?]
TIE/sa [? Maschinen] [?]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

Die bisherigen Entwicklungen innerhalb dieser Auseinandersetzung hatten nichts geliefert, was Serenety beeindruckt hätte. Die einzige Ausnahme dabei war vielleicht, dass die Yevethaner sich Unterstützung geholt hatten. Trotz allem blieb die junge Captain bisher ruhig, konzentrierte sich auf die Schlacht – welche zwar in vollem Gang war – und dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, als ob noch etwas auf sie wartete. Sie hatte zwar eines der Schiffe erfolgreich zerstört, doch dies veranlasste Serenety nicht dazu in jubelschreie auszubrechen. Es war ein kleiner Anfang. Nicht mehr und nicht weniger. Man durfte nicht übermütig werden oder glauben, dass ein solcher Sieg etwas Besonderes war. Jedenfalls empfand es Serenety nicht als solches. Sie würde weiterhin höchst konzentriert agieren müssen und sie konnte nicht sagen, was ihr Feind möglicherweise noch auf Lager hatte. Zu diesem Zeitpunkt hätte sie gern die Fähigkeit besessen die Schritte ihres Feindes vorherzusehen. Auch wenn sie sich auf ihr Gefühl verließ, bedeutete dies dennoch nicht, dass sie damit stets Erfolg hatte. Es war nicht so, dass sie zu den Helden des Imperiums gehören wollte, es sprach dennoch nichts dagegen seine Position zu verbessern. Hier ging es jedoch darum einen Sieg zu erlangen und dafür Sorge zu tragen, dass letztlich die Yevethaner vernichtet wurden – jedenfalls im besten Fall. Diese Spezies würde nicht aufgeben. Ihnen würde alles Recht sein, wenn sie somit die Möglichkeit erhielt das Imperium zu vernichten.

Serenety verfolgte die Vorgänge auf dem Taktischen Bildschirm, wobei sie den Schirm immer wieder veränderte um stets auf dem Laufenden zu sein. Gleichzeitig versuchte sie Analysen zu treffen, die ihr möglicherweise helfen würden dem Feind einen Schlag zu versetzen. Die junge Captain war Taktikerin, hatte in diesem Bereich mitunter ihre Stärken und sie war sich sicher, dass sie etwas finden würde was vielleicht dazu beitragen könnte ihren Feind zu verwirren. Dafür zu sorgen, dass er für Millisekunden unkonzentriert war. Mochten Sekunden nicht als wichtig erscheinen – nicht im Alltag – so sah dies bei Kämpfen anders aus. Sie brauchten etwas um diesen Kampf für sich zu entschieden. Etwas, was dafür sorgte das der Feind tiefe Wunden erhielt. Wunden von denen er sich nicht so schnell erholen würde. Eine Taktik die ihnen einen Vorteil brachte.

Serenety ließ ihren Blick über die Brücke schweifen, wobei sie jeden einzelnen ihrer Leute beobachtete. Sie alle waren hoch konzentriert. Keiner von ihnen zeigte auch nur andeutungsweise etwas von Müdigkeit oder Unkonzentriertheit an. Die Mannschaft funktioniert. Sie alle wussten worauf es hier ankam und jeder einzelne von ihnen war sich darüber im klar, dass sie Fehler nicht erlaubte. Auch wenn die Mannschaft noch nicht so lange unter Serenetys Kommando agierte, vertrauten sie ihrer Vorgesetzten und waren loyal. Niemand von ihnen würde es wagen sich einen Fehler zu erlauben. Alles andere hätte Serenety auch nicht geduldet. Eine gewisse Perfektion auf einem Kriegsschiff war unerlässlich. Sie mochte Schlampigkeit nicht, hatte dies nie gemocht. Von daher war sie froh gewesen, dass ihre bisherigen Vorgesetzte nicht anders gewesen waren. Da sie nun jedoch selbst ein Kommando führte, konnte sie ihre eigenen Bestimmungen durchsetzen. Auf diesem Schiff gab es niemand, der über ihr stand.

„Ma’am, wir bekommen Gesellschaft. Es scheint als ob der Feind ein reges Interesse daran hätte uns in die Zange zu nehmen. Drei Schiff nähern sich aus verschieden Positionen der unseren“, teilte ihr XO ihr mit und Serenety warf einen Blick aus dem Panoramafenster. Der Chiss hatte Recht, wobei der taktische Bildschirm dies nur zu deutlich machte.

„Was meinen sie, ist dies ein Versuch von Rache, da wir eines ihrer Schiffe zerstört haben?“, hakte Con nach. Serenety dachte einen Augenblick über diese Worte nach. Rache war ein großes Wort und was immer der Feind denken mochte, sie glaubte nicht das er allein von Rache angetrieben wurde. Viel mehr steckte Ehrgeiz dahinter.

„Die Iridonianische Flottille handelte sicherlich nicht allein auf Basis von Rache. Viel mehr gehe ich davon aus, dass sie versuchen wollen uns Angst zu machen. Drei Schiffe dieser größer sollen Respekt einflössen und dazu verleiten Fehler zu machen. Vielleicht erhofft sich ihr Befehlshaber, dass ich einen Rückzug antrete. Sollte dies der Fall sein, hat er sich geschnitten.“

Serenety biss die Zähne zusammen. Ihre Situation wurde mit einem Mal schwieriger. Ihr Schlag war für das Imperium für sich vielleicht von Bedeutung, für sie selbst jedoch nicht. Nun sah sie sich eher einer „Übermacht“ gegenüber, mit der sie fertigwerden musste. Eines war sicher, sie würde nicht die Nerven verlieren. Dies hatte sie bisher in solchen Einsätzen nie. Sollten die Irdoianer glauben sie damit paralysieren zu können. Es machte ihr keine Angst und interessanterweise stellte sie fest, dass es sie nicht einmal beeindruckte. Ihr Gehirn beschäftigte sich damit einen Weg zu finden wie sie agieren konnte. Welche Möglichkeiten ihr offen standen um in diesem Fall für eine Wunde zu sorgen. Vielleicht ergab sich hier eine Möglichkeit dafür zu sorgen, dass der Feind erkennen musste, dass das Imperium mehr als nur Fähig war mit solchen Herausforderungen fertig zu werden und vor allem, dass sie keinerlei Anzeichen von Angst zeigten.

„Wie lange brauchen die drei Schiffe um in Feuerreichweite zu sein?“, wollte Serenety wissen.

„Bei ihrer derzeitigen Geschwindigkeit zehn Minuten“, gab Con zurück.

Zehn Minuten die ihre Genügen mussten um einen Plan zu entwickeln. Zehn Minuten, die darüber entscheiden würde der Sache hier gewachsen zu sein.

„Lt. Xantini, nehmen sie Verbindung mit Captain Alan auf. Sagen sie ihm, dass er einen seiner Jäger zurück in den Hangar schicken soll“, forderte sie ihren Kommunikationsoffizier auf.

„Ja Ma’am“, bestätigter dieser. Dann drückte Serenety einen Knopf auf ihrem Kommandosessel.

„Lt. Terrik, wie lange brauchen sie um die Torpedos eines der Jäger so umzurüsten, dass sie mit Tibana-Gas gefüllt werden können?“, hakte sie bei ihrem Cheffmechaniker nach.

Kurz fuhren einige Köpfe nach oben. Man warf ihr Blicke zu, zum Teil fragend, zum anderen fast schon ungläubig. Es dauerte einige Sekunden bis sich der Chefmechaniker der „Darksword“ meldete.

„Ma’am? Habe ich sie richtig verstanden? Sie wollen wissen wie lange ich dazu brauche die Torpedos einen Jägers umzurüsten?“ fragte dieser, wobei seine Stimme ziemlich gefasst klang.

„Richtig. Wie lange?“

Kurzes Schweigen. „Schwer zu sagen. Wenigstens eine Stunde. Das ist kein einfaches Unterfangen.“

„Dessen bin ich mir bewusst, Lt. Sie haben für die ganze Sache eine halbe Stunde“, Akaji ende.

In ihrem Kopf war ein Plan entstanden. Einer der durchaus eine Überraschung für ihren Feind darstellen würde. Wenn er funktionierte, würde er ihr dazu verhelfen dem Feind immensen Schaden zuzufügen.

„Ma’am, darf ich fragen was sie beabsichtigen?“, wollte Ashoc’on’nerod wissen und trat an ihre Seite.

„Unser Jäger soll mit den Tibana-Gas gefüllten Torpedos einen Angriff auf einen der drei Kriegsschiffe fliegen und sie abfeuern. Wir erteilen ihnen eine kleine Lektion. Der Quartiermeister soll sich mit einigen Leuten darum kümmern, dass 200 Fässer mit Tibana-Gas so aussehen, als ob sie Wrackteile sein könnten. Diese sollen in den Müllauswurf befördert werden. Er soll darauf achten, dass sie magnetisch verbunden ist. Sobald dies erledigt ist, will ich Rückmeldung“, befahl Serenety ihrem XO.

Ein knapper Salut genügte ihr.

„Ma’am zwei Minuten noch, dann sind wir in Feuerreichweite“, erklang die Stimme von der Entsprechenden Station.

„Kommunikation, geben sie den beiden Staffeln den Befehl sich um das am weitesten entfernte Schiff (Topòr) zu kümmern. Sie sollen sich auf Sensoren, Kommunikation und Waffensysteme konzentrieren “, befahl sie.

Ihre Befehle wurden im Handumdrehen ausgeführt.

„Waffenstation, richten sie die Turbolaserbatterien auf die Position 1171,00. Volle Feuerkraft. Steuermann, voller Schub nach vorn. Koordinaten entsprechend der ihnen zukommenden Position.“

"Ma’am, das bringt uns direkt zwischen die beiden Schiffe“, meinte Con.

„Exakt! Genau das was ich will.“

Diesmal umspielte ihre Lippen etwas, was ihr Untergebener nicht deuten konnte. Etwas, was ihn jedoch beeindruckte. Bisher hatte er seine Vorgesetzte nicht wirklich bei einem solchen Kampf erlebt. Umso gespannter war er also, was sie tun würde.

Die „Darksword“ hüpfte nach vorn und im nächsten Moment erteilte Serenety den Befehl zum Feuern. Die Turbolaserbatterien spuckten ihr Feuer aus vollen Rohren. Gleichzeitig gab sie ein Zeichen dafür, dass auch die restlichen Waffensysteme das taten, wozu sie eingebaut worden waren.

„Bericht!“

„Noch keine nennenswerten Schäden. Hülle hält. Schilde bei 85 Prozent“, erhielt sie die Antwort.

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]
ESD „Darksword“ [Schilde: 85% | Hülle: 100%] (Captain Akaji) [Ziel: LNC Grzmot“ und zwei weitere Schiffe]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfihts]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Erster Wache :]

Um am Ende nicht allzu viel Raum zwischen sich und den vorbeiziehenden, dicken Schlachtkreuzer der Bulwark-Klasse (Mech) entstehen zu lassen, hatte sich der hellgraue Imperial-Sternzerstörer Abyss zwangsläufig an einem recht engen Wendemanöver – ohne großes Reduzieren der eigenen Geschwindigkeit – probieren müssen. Die riesigen Trägheitskompensatoren, die auf Schiffen dieser Größe an strategisch wichtigen Stellen angebracht waren, kamen in diesem Moment schlagartig an ihre Belastungsgrenze, während die Haupt- und Nebentriebwerke zur selben Zeit weiterhin in einem hellen, fast schon weißen Blau leuchteten. Glücklicherweise versagte die Technik, die im Hinblick auf das Gros der verbauten Teile auch schon eher betagt war, nicht. Hier und da ein leises Ächzen – mehr gab das Inne des keilförmigen Schlachtschiff auf seine alten Tage nicht von sich.

Nachdem ihr Vorgesetzter, Commodore Toji Murata, seine Befehle schon gegeben hatte, war es nun an ihr, Captain Velma Calvyn, daraus genauere Weisungen zu formulieren. Mit strenger Stimme, die wohl der allgemeinen Spannung an Bord des imperialen Schlachtschiffs geschuldet war, sagte sie:
„Steuermann, Kurs halten und die Geschwindigkeit um zehn Prozentpunkte auf achtzig Prozent der Maximalleistung erhöhen.“ Kurz wanderte ihr Blick prüfend zur technischen Station. Jedoch schien man keine Einwände zu haben. Die Abyss hielt trotz der schon erlittenen Schäden diese größere Belastungen aus. „Feuerleitstation, die komplette Bugsektion soll das Feuer auf das feindliche Heck konzentrieren. Feuer nach freiem Ermessen, aber ich möchte den Schild dort so schnell wie möglich unten haben! Steuer- und Backbordartillerie soll währenddessen jene Ziele ins Visier nehmen, die sich ihnen ergeben...“ Die hochgewachsene Fondorianerin schien in Fahrt gekommen zu sein. Ohne zu zögern löste sie sich im nächsten Moment von der Konsole, vor der sie stand, und ging sogleich zu Flight Lieutenant Nesota Yash. „Flugleitstation, wie ist der Status unserer Bomber?“

„Ma'am, unsere Bomberstaffeln halten sich weiterhin unter unserem Rumpf bereit“, antwortete die kleine, zierliche Offizierin des Imperialen Sternjägerkorps. Da Calvyn gut zwei oder gar drei Köpfe größer war als sie, musste sie zu der blassen Vorgesetzten sprichwörtlich aufblicken. „Man hält sich noch zurück bis der feindliche Heckschild größere Löcher aufweist...“

Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Schließlich hatte die Mannschaft des Bulwarks (Mech) mit Sicherheit den Heckschild genau in dem Augenblick verstärkt als der Sternzerstörer der Imperial-Klasse hinter ihnen zu wenden begann. Seit die Elfte Kampfgruppe der Neunten Gefechtsflotte ihre vormalige Position in der zweiten Verteidigungslinie aufgegeben und sich dazu entschlossen hatte, dem feindlichen Kampfverband entgegen zu fliegen, hatte sich rasch abgezeichnet, dass man es auf das kaum geschützte Heck des bulligen Schlachtkreuzers abgesehen hatte. Jeder Kommandant, der bloß einen Funken Verstand im Bereich „Taktik“ hatte, hatte das von Anfang an sehen können – und zum passenden Zeitpunkt entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen können. Zögerte man nun den Einsatz der Bomber außerdem noch heraus, die – richtig eingesetzt – allerhand Schaden anrichten konnten, gab man dem Feind zusätzlich Zeit, um weitere Schritte zur Abwehr einzuleiten.

Toji, der im hinteren Teil der recht geräumigen Gefechtsbrücke am taktischen Holo stand, musterte aus diesem Grund mit prüfenden Blick die gegenwärtige Situation. Dass der Feind den Heckschild längst verstärkt hatte, hatten sowohl Sensorik und Feuerleitstation als auch er schon bemerkt und in der projizierten Darstellung entsprechend mit Hinweisen kenntlich gemacht. Unter den gegebenen Umständen, die gerade herrschten, war es zwar bloß eine Frage der Zeit bis die Stückmannschaften der Abyss erste Treffer meldeten, aber in Anbetracht der Tatsache, dass sich der zweite Bulwark-Schlachtkreuzer (Voin) zweifellos auf einem Annäherungskurs befand und das Trägerschiff der Providence-Klasse (Nezavisimost) mittlerweile wieder an Fahrt aufgenommen hatte, betrug ihr effektives Zeitfenster – bei optimistischer Schätzung – höchstens eine gute halbe Stunde. Bis dahin musste das vor ihnen befindende Kriegsschiff zu einem völlig handlungsunfähigen Wrack gemacht worden sein, wollte man nicht gänzlich in die Mangel genommen werden.

Der neben ihm stehende Untergebene, Senior Midshipman de Celanon, bemerkte plötzlich mit tiefer Stimme:
„Durch den Sensorschatten, den der dicke Pott ('Mech') vor uns wirft, ist es zwar nur sehr undeutlich zu erkennen, aber anscheinend hat die Zweite drei Vindicatoren ('Aegis III', 'Kaitan' und 'Firestorm') ebenfalls auf den Schlachtkreuzer gehetzt.“ Per Knopfdruck ließ er den entsprechenden Kubus in der dreidimensionalen Projektion einfärben. „Unter Umständen machen die drei Kreuzer an dessen Bug genügend Ärger, um einen Teil der eigentlich zur Verfügung stehenden Schildenergie dort vorn – und nicht hier hinten bei uns – zu binden.“

„Behalten Sie weiter den zweiten Bulwark ('Voin') im Blick“, wies der Kampfgruppenkommandant den Unteroffizier, der ihm in dieser Schlacht in Ermangelung eines eigenen, vollständigen Stabs zur Seite stand, an. Danach kommentierte er noch einmal die vorliegenden Fakten – mehr zu sich selbst als zu de Celanon. „Zur Zeit ist Ziel Eins ('Mech') noch höchstens eineinhalb Standardstunden von Fresias höheren Orbit, der zum Absetzen erster Bodentruppen vollkommen ausreichend ist, entfernt. Die drei Kreuzer der Zweiten Kampfgruppe dürften wohl erst in zehn bis fünfzehn Minuten dessen maximale Feuerreichweite unterschreiten und damit einen Teil der Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Bis dahin behält der Befehlshaber des Bulwarks den Schwerpunkt seiner Schilde mit Sicherheit auf dem Heck...“ Im Gegensatz zu seinem lädierten, unansehnlichen Körper, der durch eine Explosion an Bord der „Pandora“ sehr viel von seiner früheren Beweglichkeit eingebüßt hatte, war sein Geist noch immer so wach wie eh und je. „Bei gegenwärtigem Tempo und Kurs dringen wir in zwanzig Minuten in die maximale Feuerreichweite von Ziel Zwei ('Voin') ein. Demzufolge bleiben uns bloß fünf bis zehn Minuten, in denen wir unser Potenzial gegenüber dem ersten Schlachtkreuzer ('Mech') voll entfalten können...“

Da es in diesem Augenblick eine Vielzahl an wichtigen Faktoren und Unbekannten erst zu erfassen und dann anschließend auch zu beachten galt, raste sein Verstand förmlich, um ja keinen einzigen Punkt auszulassen. Seinen aufmerksamen Blick ließ er dabei wieder und wieder über die Projektion schweifen, pickte sich einzelne Details heraus und machte sich Gedanken dazu. So beäugte er zuerst zum Beispiel die Situation rund um den vor ihnen fliegenden Bulwark (Mech), ging dann zu den Geschehnissen bei der in relativer Nähe agierenden Darksword über und unterzog im Anschluss daran das zeitgleich stattfindende Vorgehen der Thunder einer genaueren Betrachtung. Das, was Guerierro und Euminis zur selben Zeit an ihren Abschnitt der Schlacht durchstehen mussten, nahm er hingegen bloß mit halben Auge wahr. Die direkte Bedrohung, welcher die Abyss durch die unmittelbaren Anwesenheit des zweiten Schlachtkreuzers der Bulwark-Klasse (Voin) und des Trägerschiffs der Providence-Klasse (Nezavisimost) ausgesetzt war, band einfach zu viel seiner Aufmerksamkeit, um auch diese – derzeit noch fernen – Stelle mitzuverfolgen.

Den imperialen Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse „Darksword, der sich bis dahin allein gegen vier Kreuzer der betagten Captor-Klasse zu behaupten hatte, kamen endlich die beiden mittelschweren Strike-Kreuzer Paladin und Greyhound, die ebenfalls zur Elften Kampfgruppe gehörten, zur Hilfe. Ihre schweren Geschütze, die sie zu gefährlichen Gegnern in einer Schlacht machten, hatten sie längst auf zwei Ziele in relativer Nähe (Gwiazda porana und Zwycięstwo) gerichtet. Träge, überaus träge erwachten die Kanonen, spuckten giftgrüne Blitze auf das mehrere hundert Kilometer entfernte Objekt und brachten so dessen Deflektorschild in regelmäßigen Abständen mit bläulichen Schimmer zum Aufleuchten. Zur selben Zeit schien der Enforcer, der in seinem Haupthangar in der Tat eine Staffel TIE-Avenger und TIE-Defender mit sich führte, seine Maschinen auf einen weiteren Captor (Topór) zu hetzen. Entlastung – sowie Raumgewinn – schien es an dieser Stelle zu geben.

Im Gegensatz dazu hatten die beiden Korvetten der agilen Vigil-Klasse (Animus und Spectre), die ebenso unter Toji Muratas Kommando standen, mit größeren Problemen zu kämpfen. Denn als sich ihr größerer, schlagkräftigerer Begleiter, die Darksword, auf einmal den vier Kreuzern der Captor-Klasse hatte stellen müssen, waren beide mit einem Mal ganz auf sich allein gestellt – und mussten sich seitdem ohne jegliche Unterstützung gegen das kontinuierliche Geschützfeuer von vier Korvetten corellianischer Bauart (Czyściec, Krzyźowiec, Zemsta und Bicz gwiazdów) und zwei DP-Zwanzig Kanonenbooten (Piorun und Serce) erwehren. Hinzu kamen dann zu allem Überfluss auch noch die klitzekleinen Sternjäger des Feindes, die es mit ihrem Feuer auf die trägen TIE-Bomber abgesehen hatten. Seit dem letzten Befehl des ihnen vorgesetzten Commodore oblag deren Schutz nämlich den beiden Vigil-Korvetten. Und so mussten die beiden Kommandanten quasi Minute für Minute abwägen, was sie nun mehr Priorität einräumten: Dem Wohlergehen der eigenen Besatzung oder dem Bestehen der auf Abruf stehenden Bomber.

***
 
***

De Celanon brummte. Er klang nicht besonders glücklich als er meldete: „Die Triebwerksprobleme der 'Animus' scheinen anzuhalten, Sir. So teilt es uns jedenfalls Commander Sa-Vin gerade mit. Er bittet darum, dass sein Schiff die Position mit der 'Spectre' tauschen darf, um den Mechanikern ein paar Minuten zum Beheben der neu entstandenen Probleme zu geben.“

„Captain Calvyn, kann unsere Steuerbordartillerie der 'Animus' mit Sperrfeuer in Richtung der vier Korvetten ein paar Minuten 'Verschnaufpause' verschaffen?“, richtete sich der Commodore direkt an die ihm untergebene Schiffskommandantin der Abyss. „Vielleicht landet einer unserer Kanoniere sogar einen Glückstreffer...“

Die drahtige Fondorianerin, die sich nach ihrem kurzen Rundgang durch den Brückengraben zu Toji und dem bärtigen Senior Midshipman gesellt hatte, richtete den Blick kurz auf Lieutenant Mortimer und antwortete – nach kurzen Nicken seinerseits – anschließend: „Für ein breites Sperrfeuer stehen unsere Stückmannschaften steuerbords bereit, Sir.“ Ihr Blick fiel auf das taktische Hologramm. „In diesem Zusammenhang würde ich sogar vorschlagen, dass wir unser Schiff um dreißig Grad rollen … und so den Bereich, der vom Sperrfeuer abgedeckt werden soll, vergrößern.“

„Das geht aber zu Lasten der Bugartillerie, Captain“, entgegnete Toji nüchtern.

Calvyn nickte.
„Richtig. Doch schon in den nächsten zwei bis drei Standardminuten dürften zwei der drei Vindicatoren ('Aegis III' und 'Kaitan') die maximale Feuerreichweite des Bulwarks ('Mech') unterschreiten und so sowohl einen Teil der Aufmerksamkeit als auch ein paar Prozentpunkte der in den Heckschild fließenden Energie auf sich ziehen.“ Mit selbstbewusster Körperhaltung sah sie den invaliden Vorgesetzten an. „Grob überschlagen dürften dreißig Prozent Neigung ausreichend sein, um an beiden Stellen effektiven Erfolg zu ermöglichen.“

Kurz überschlug der menschliche Commodore die Zahlen selbst. Bei den aktuellen Gegebenheiten konnte ein Neigen um dreißig Grad nach Steuerbord tatsächlich unschädlich sein, wenn die beiden vorpreschenden Vindicatoren (Aegis III und „Kaitan“) – und ihr nachziehendes Schwesterschiff (Firestorm) – etwa im selben Maße ausreichend Schaden am Bug anrichteten. Natürlich bestand bei solchen Überlegungen immer ein gewisses Restrisiko. Denn für eine kurze Absprache mit dem Kommandanten der schweren Teileinheit war – aufgrund der großen Entfernung, die zwischen der Abyss und den Kreuzern lag – keine Zeit. Sollte Toji wirklich dem Vorschlag der Captain folgen, musste er schlicht darauf vertrauen, dass der Commander und dessen gleichrangige Kollegen keine Scheu zeigen und entsprechend seiner Erwartungen handeln würden. Derweil die Kriegsschiffe der Zweiten Kampfgruppe, die Mittelpunkt seiner Überlegungen waren, längst im Sensorschatten des Bulwark verschwunden waren, traf er eine Entscheidung.

„Captain, geben Sie Ihrem Steuermann den Befehl zum Rollen um dreißig Grad nach Steuerbord“, befahl er mit fester Stimme. „Und halten Sie die Stückmannschaften der Steuerbordseite bereit. Ich möchte einen ordentlichen Feuerregen auf den Gegner niedergehen sehen, sobald wir die passende Neigung erreicht haben.“ Danach wandte er sich an den Senior Midshipman. „Mister de Celanon, unterrichten Sie Commander Sa-Vin und Commander Pohar von unserem Vorhaben. Fünf bis zehn Minuten – mehr Zeit werden deren Mechaniker nicht haben, sollte der zweite Bulwark ('Voin') nicht plötzlich einen anderen Kurs einschlagen.“

Derweil der zweite Sternzerstörer der Imperial-Klasse in diesem Schlachtabschnitt, die Thunder, damit begann frontal Druck auf den zweiten Schlachtkreuzer der bulligen Bulwark-Klasse (Voin) auszuüben, setzte die hinter dem ersten Bulwark (Mech) her jagende Abyss in ihrer gewohnten Trägheit zum Rollen gen Steuerbord an, um mehrere Turbolasergeschütze für das breite Sperrfeuer in Stellung zu bringen. Etwa zur gleichen Zeit ließen sich die beiden Korvetten der Vigil-Klasse (Animus und Spectre) sowie die noch immer geduldig auf ihren Angriffsbefehl ausharrenden Bomberstaffeln ein kleines Bisschen – höchstens zwei- bis dreihundert Kilometer – nach Backbord abfallen. Den vier corellianischen Korvetten sowie den beiden Kanonenbooten, die Anlass für diese Rolle waren, schwante höchstens, dass die Imperialen etwas im Schilde führen, denn sie schlossen sogleich zu den ihnen zugewiesenen Zielen auf. Gleich einem kleinen Rudel ausgehungerter Akk-Hunde, die man auf Haruun Kal oftmals für die Jagd nutzte, lechzten sie – möglicherweise aufgrund der vermeintlichen Überzahl – nach dem Blut ihrer Opfer.

Und dann ging mit einem Schlag alles ganz schnell! Kaum hatte sich der hellgraue Sternzerstörer Abyss um dreißig Grad nach Steuerbord geneigt und (beinah synchron) das Feuer auf die deutlich kleineren Feinde eröffnet, da fiel auch schon der Heckschild des extrem gut gepanzerten Bulwark-Schlachtkreuzers (Mech) in weiten Teilen zusammen. Einzelne Schüsse, die eigentlich noch der unsichtbaren, schützenden Barriere gegolten hatten, trafen auf einmal auf die Metallplatten der recht massiven Außenhülle und rissen mal mehr, mal weniger große Löcher hinein. Die Bomberpiloten, die auf genau diesen Moment gewartet hatten, gaben sogleich vollen Schub auf die Triebwerke ihrer trägen Maschinen und lösten sich so – Staffel für Staffel – aus der überaus passiven Haltung, die sie bis zu diesem Zeitpunkt notgedrungen wegen ihrer starken Defizite im direkten Kampf Sternjäger gegen Sternjäger hatten einnehmen müssen. Mit der Vielzahl an explosiven Sprengkörpern, die ihre Bomber mit sich trugen, flogen sie nun direkt auf den Feind zu. In einzelnen Wellen würden sie sich kontinuierlich bis ins Innere des feindlichen Schiffs hinein fressen.

Calvyn, die sich nach den ersten Explosionen, die mehr aus dem Inneren des Bulwarks zu kommen schienen, wieder der ihr unterstellten Brückenbesatzung zugewandt hatte, befahl im ruhigen Tonfall ihrem Ersten:
„Mister Calway, die Freiwache soll Essen und Trinken an die Erste Wache ausgeben und dann deren Posten übernehmen.“ Kurz sah sie auf ein Chrono. „Fünfzehn Minuten – mehr kann ich beim gegenwärtigen Stand der Dinge nicht garantieren. … Und, Commander, achten Sie bitte darauf, dass die 'Abyss' weiterhin gefechtsklar bleibt.“

Toji, der mit halben Ohr die Anweisung gehört hatte, verspürte plötzlich selbst ein Grummeln in der Magengegend. Obwohl eigentlich ausreichend Adrenalin in seinem Kreislauf hätte sein müssen, um solche für den nackten Überlebenskampf hinderlichen Gefühle (für den Moment) zu unterdrücken, schien sich auch bei ihm langsam ein Hungergefühl bemerkbar zu machen. Da er nach der Ankunft im Fre'ji-System einige Stunden hatte ungestört schlafen können, kam glücklicherweise noch keine Müdigkeit bei ihm auf. Kurz warf er dem neben ihm stehenden de Celanon einen fragenden Blick zu, dann ließ er seinen Steward rufen, um sich eine rasche Verpflegung geben zu lassen, bevor sich der Sternzerstörer schon im nächsten Gefecht – entweder mit dem zweiten Bulwark (Voin) oder gar mit dem Providence (Nezavisimost) – befand. Derweil er, weiterhin am taktischen Holotisch stehend, auf seinen Steward wartete, beobachtete er wie die Brückenbesatzung trotzig jubelte als ihr feindliches Ziel (Mech) in einer finalen Explosion in unzählige Einzelteile zersprang.

Lang hielt der Jubel samt stimmungsvollen Hochgefühl über diesen Teilsieg jedoch nicht an. Denn kaum als der erste Anwesende triumphierend den Arm in die Luft reckte, meldete Lieutenant Rune Monchar, der über die Kommunikationsstation wachte, mit unheilvoller Stimme:
„Ma'am, der Venator 'Aurodia' meldet über alle ihm zur Verfügung stehenden Kanäle, dass ihre Sensoren am hiesigen Sensorhorizont mehrere künstliche Objekte ausgemacht zu haben scheinen...“

„Hyperraumaktivität steuerbords, Ma'am“
, fiel ihm der diensthabende Sensorikoffizier plötzlich ins Wort.

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Erster Wache :]

IX. Gefechtsflotte, IV. Flottille, Elfte Kampfgruppe
Kommando: Commodore Murata
Ziel: Feindliche Kampfgruppe „Eins“ (BUL I
Mech)


ISD Abyss [Schilde: 56% | Hülle: 80%] - Flaggschiff der Kampfgruppe [Ziel: - ]
[
Leichte Hüllenbrüche (backbords), Energieprobleme bei der Schiffsartillerie (backbords)]

TIE/ln [15 Maschinen] [Begleitschutz der TIE/sa]
TIE/in [
12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
22 Maschinen] [Rückkehr zum ISD Abyss]

STR Greyhound[Schilde: 78% | Hülle: 92%] [Ziel: CAP Śmiertelna rana, CAP Zwycięstwo, CAP Gwiazda poranna, CAP Topór]
TIE/ln [8 Maschinen] [Begleitschutz der TIE/sa]
TIE/in [
5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
10 Maschinen] [Rückkehr zum ISD Abyss]

STR Paladin[Schilde: 71% | Hülle: 85%] [Ziel: CAP Gwiazda poranna, CAP Topór]
TIE/ln [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]
TIE/in [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]
TIE/sa [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]

ESD Darksword [Schilde: 85% | Hülle: 100%] (Captain Akaji) [Ziel: CAP Śmiertelna rana, CAP Zwycięstwo, CAP Gwiazda poranna, CAP Topór]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfights]

VGL Animus [Schilde: 65% | Hülle: 78%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Czyściec, CRV Krzyżowiec“, CRK Serce]
[
Mittlere Triebwerkprobleme]

VGL
Spectre [Schilde: 66% | Hülle: 85%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Zemsta, CRV Bicz gwiazdów“, CRK Piorun]
 
- Primus Ulaire Raz'ar, Kommandeurin des Gesegneten Blutkrallengeschwaders der Schwarzen Flotte

:| Normalraum | Lichtminuten vom Fre'ji-System entfernt |: :| Gesegnetes Blutkrallengeschwader, Erste Kampfgruppe | ISD II „Zealot“ |: :| Brückenturm | Brücke |:
Primus Raz'ar, Blutpriester Duull und Brückenbesatzung
Fre'ji – Ein klitzekleiner, gelb-orangefarbener Stern im schwarzen Nichts. Erst auf eine Entfernung, die etliche Lichtjahre maß, war der nächste benachbarte Stern auszumachen. Für jemanden, der von einer zu einem Sternenhaufen gehörenden Welt stammte, mochte diese „Leere“ im ersten Moment eigentlich unvorstellbar vorkommen. Sie überforderte den eigenen, beschränkten Geist. Doch besaß man eine gehörige Portion eisernen Willen und war außerdem noch in seinem Glauben ordentlich gefestigt, konnte man sich diesen scheinbar überfordernden Tatsachen mit erhobenem Haupt stellen und behielt seine mentale Gesundheit! Dieser Sichtweise folgte jedenfalls Ulaire Raz'ar, Primus des Gesegneten Blutkrallengeschwaders der Schwarzen Flotte.

Mit grimmigen Gesichtsausdruck musterte sie den gelben Fleck. Weil sie in Sklaverei geboren und aufgewachsen war, hatte sie die funkelnden Sterne am schwarzen Nachthimmel erst gesehen als sie schon vierzehn oder gar fünfzehn Standardjahre alt gewesen war. Damals hatten sich auf Tizon die yevethanischen Minenarbeiter gegen ihre Unterdrückter in einer blutigen Revolte aufgelehnt. Doch sie waren zu ungebildet – und zudem zu schwach in ihrem Glauben – gewesen. Kaum hatten sie die eine oder andere Stadt in ihren Besitz genommen, da rückte die Verstärkung ihrer Peiniger mit dem schweren Kriegsgerät an und schlug den Aufstand scheinbar mühelos nieder. Erst Kal Fraan, der im Verborgenen den Mythos der Dushkan Liga sowie den Reinen Glauben wiederbelebte, hatte ihrem Volk ausreichend Kraft für ein erneutes, mit Erfolg gesegnetes Aufbegehren gegeben.


Ihr versucht Euch tatsächlich an mich heranzuschleichen, Priester?“, fragte Raz'ar knurrend, löste eher widerwillig ihren Blick von Fre'ji und drehte sich zu dem alten, blinden Yevethaner, der die scharlachrote Robe eines geweihten Blutpriesters trug, herum. Scharfe Zischlaute – kriegerisch und animalisch zugleich – kamen zwischen ihren spitzen Zahnreihen hindurch. „Ihr solltet mich besser kennen. Dem Mara-nas bin ich schon vor Jahrzehnten entschlüpft. “

Die drahtige Primus, die etwa zweieinhalb Standmeter maß und demzufolge besonders groß für ein yevethanisches Weibchen war, musterte einen Augenblick lang den Geistlichen. Obwohl der greise Priester – wie alle Angehörigen seiner Kaste – in jungen Jahren von fanatischen Novizen geblendet worden war, um nach seinem Opfer einzig und allein mit den „Augen“ der Götter zu sehen, fand er sich ausgesprochen gut in der ihm fremden Umgebung des erbeuteten Schlachtschiffs – immerhin ein Sternzerstörer der schlagkräftigen Imperial-II-Klasse – zurecht. Nie vermittelte er den Eindruck, dass er sich irgendwie verlaufen habe. Stets schien der Alte genau da zu sein, wo er tatsächlich sein wollte. Raz'ar, die – trotz ihrer Abstammung als Mitglied der Kriegerkaste – wie alle Yevethaner in Ehrfurcht vor der Priesterkaste erzogen worden war, konnte in solchen Momenten somit höchstens auf ihre skeptischen Urinstinkte vertrauen.

Jil Duull, der aufgrund seines hohen Alters und der vielen Strapazen, die ihm sowohl seine früheren Peiniger als auch der Wahre Glauben gleichermaßen zugefügt hatten, eine rasselnde Stimme besaß, entgegnete ungerührt:
„Mir lag es fern Eure Sinne zu testen, Primus. Ich wandele bloß durch diesen leblosen Koloss der Ungläubigen, weil ich Euch gesucht habe.“ Ein flüchtiges Schmunzeln huschte ihm über die schmalen Lippen. Seine Zähne, teils gelb, teils schwarz, blitzten kurz auf. „Das letzte Ritual ist endlich vorbereitet. So wie es im Tolotan geschrieben steht und uns der erste Darama vor vielen Generationen erzählt hat, müsst Ihr, als Primus dieses Gesegneten Geschwaders, den Ritus nun vollenden. Nur so halten die Götter ihre Hände über diese Schlacht … und schenken Euch den blutigen Sieg.“

Für einen kurzen Augenblick nahm das Lächeln des Geistlichen raubtierhafte Züge an. Brutal, hart und schonungslos – So lebten die Yevethaner ihre Kultur sowie ihre Religion aus. Blut spielte dabei für das kriegerische Volk eine zentrale Rolle. Raz'ar, die sich den Zwängen ihres Glaubens natürlich nicht entziehen konnte, nickte dem geduldig wartenden Priester knapp zu, nachdem sie ihren Blick kurz über die geräumige Brücke der Zealot hatte werfen lassen. Aus Sicherheitsgründen hatte sie gleich nach der offiziellen Kommandoübernahme angeordnet, dass in sensiblen Bereichen – wie der Brücke, dem Maschinenraum oder dem Sicherheitsbereich – ausschließlich yevethanisches Personal tätig zu sein habe. Der Einsatz von Ungläubige, die laut Geheiß der Priesterschaft zum Frontdienst herangezogen worden waren und unter Aufsicht yevethanischer Offiziere standen, beschränkte sich folglich nur nur auf die Geschützmannschaften, die Mechaniker in den Hangars und die im Gefecht eingesetzten Reparaturteams. Ehrfürchtig salutierte der ranghöchste Offizier, der auf der Brücke des Imperial-II-Sternzerstörers anwesend war, als Kommandeurin und Blutpriester diese verließen.

Sich mit einem aus Knochen gefertigten, reichverzierten Gehstock vortastend, ging Jil Duull an der Seite der yevethanischen Kriegerin. Erneut rasselte seine Stimme unheilvoll als er sagte:
„Ich muss Euch gestehen, anfangs habe ich bei dieser Operation mit dem Zorn der Götter gerechnet. Immerhin habt Ihr euch mit gehörnten Ungläubigen eingelassen. Doch dann – etwa vor zwei, drei Nächten – erschien mir der Darama im Traum.“ Er begann ganz leicht zu säuseln. Schwer schienen die faltigen Augenlider zu werden. „Ins allerhöchste Heiligtum, in den Verbotenen Tempel von J't'p'tan, hatte er meinen Geist gerufen, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.“ Sein Gesicht zeigte mit einem Mal erneut das raubtierhafte Grinsen. „Er zeigte mir die Zukunft … Den glorreichen Sieg der Gläubigen über die Ungläubigen – hier und im Rest der Galaxie.“

„Ein gutes Zeichen, Priester“, kommentierte Raz'ar nüchtern die Worte des Geistlichen.

Duull nickte geistesabwesend.
„Ja, ja. Ein sehr gutes Zeichen. Bei jenem Blick in die Zukunft, den mir die Götter und der Darama erlaubten zu sehen, sah ich sogar noch mehr, Primus. Ich sah Euch.“ Mit seinen geblendeten, weißen Augen suchte er plötzlich ihren Blick. Die Kommandeurin, die auf dem Schlachtfeld – insbesondere auf jenen der letzten Monate – schon viel gesehen hatte, ließ sich äußerlich die Irritation nicht anmerken. „Ihr müsst nicht zurückweichen, Primus“, beschwichtigte er mit rasselnder Stimme. „Seit Ihr den Minen von Tizon entstiegen seid, haben die Götter ihre Hand schützend über Euch gelegt...“

Die hochgewachsene, drahtige Yevethanerin verzog säuerlich das Gesicht. Für den Moment entglitt ihren dünnen Lippen sogar ein abfälliges Zischen. Schließlich hatte sie für die Freiheit ihres Volkes ihren rechten Schwertarm opfern müssen. Unter dem Einfluss des Bluttrunks, einer enthemmenden Flüssigkeit, die Priester und Novizen in der Schlacht erschöpften Kriegern einflößten, hatte sie sich – zusammen mit einer größeren Schar Brüder und Schwestern – einem ganzen Trupp bewaffneter Sturmtruppen gestellt. Doch im Gegensatz zu jenen, die anfangs noch wild an ihrer Seite gekämpft hatten, hatte nur sie überlebt. Und just in jenem Augenblick, als sie deren Anführer im Rausch mit ihrer rechten Klinge aufgespießt hatte und nun ganz qualvoll verbluten lassen wollte, schoss ihr auf einmal ein weiterer Imperialer, der einen schweren Kampfanzug trug und sich ihr stapfend näherte, den kompletten Unterarm weg. Noch jetzt, Wochen später, spürte sie unter Anspannung genau jenen Schmerz. Er trieb sie in den Wahnsinn. Dass sie den zweiten Gegner aber mit bloßer Hand ebenfalls noch getötet hatte, hatte man ihr erst später – als das Haus Raz'ar von Tizon seine lebenden Helden ehrte – erzählt.

Der Priester hob die Hand und sagte, bevor sie Einwendungen machen konnte:
„Seid bloß nicht zu bescheiden, Primus. Der Darama sieht großes Potenzial in Euch. Nakkar mag unser Volk zwar aus dem Koornacht-Cluster geführt haben, aber Ihr, Ulaire Raz'ar, sollt uns als Proctor des Krieges eine unterworfene Galaxie präsentieren.“ Zielstrebig glitt seine Hand zur Türkonsole als sie jenen Raum erreicht hatten, den der Blutpriester und seine ihm unterstellten Novizen als provisorische Stätte bezogen hatten. „Und mit diesem Ritual werdet Ihr Eure neue Zukunft beginnen.“

***
 
***

Einst, als die Zealot noch Essendum hieß und unter Imperialer Flagge flog, mochte das riesige Quartier samt seiner Nebenräume einem Offizier im Admiralsrang zugestanden haben. Doch Raz'ar, die für Luxus im Soldatenleben nichts übrig hatte, hatte – unter anderem aus Respekt vorm Klerus – beim Übernehmen des Kommandos diese Räumlichkeiten sogleich an Duull abgetreten. Nun, da sie seit dem Verlassen des Tizon-Systems zum ersten Mal wieder über die Schwelle trat, war sie für den ersten Moment schon überrascht wie groß die Unterschiede zu vorher waren. Der greise Geistliche und dessen fleißige Helfer hatten einige Dinge geändert. So hatte man sich offenbar aller unnötiger Möbel in dem Raum, der die eigentliche Kajüte war, entledigt, um Platz für eine Fläche zu schaffen, wo die blutigen Rituale durchgeführt werden konnten.

Damit die Götter dem Gesegneten Blutkrallengeschwader gegenüber gewogen waren und ihm den Erfolg schenkten, hatte Jil Duull die Kriegsschiffe vor dem Auslaufen mit dem noch warmen Blut von mehr als eintausend ungläubigen Lebewesen weihen lassen. Doch nun, der Eintritt in die schon laufende Schlacht bevorstand, hatte der yevethanische Blutpriester noch ein Opfer für die Götter im Sinn. Ein Offizier, durch das Hausen in einer überfüllten Zelle der Zealot in schäbigen Zustand, stand – möglicherweise unter Einfluss irgendwelcher Drogen – geistesabwesend in der Raummitte; umgeben von fünf betenden Novizen. Weihrauch, schwer und die Sinne vernebelnd, lag in der Luft als sich Ulaire Raz'ar dem dürren, bärtigen Menschen näherte. Das blonde Haar, das der Ungläubige besaß, war struppig und strohig. Glasig war der Blick der hellgrünen Augen. Und je näher sie dem Imperialen kam, desto mehr stieg ihr ein überaus unangenehmer Geruch in die Nase, den selbst der starke Weihrauch nur schwer übertünchen konnte. Erst als sie zu dem wehrlosen Fremden – in den angedeuteten Kreis – getreten war, erkannte sie auf einmal das stark zerkratze Rangabzeichen an seiner Brust. Es wies ihn als Wing Commander des Imperialen Sternjägerkorps aus.

Duull, der sich an der freien Stelle schweigend hingekniet und so zugleich den „Kreis“ geschlossen hatte, sagte mit feierlicher Stimme:
„Primus, gemäß den mir vorliegenden Informationen handelt es sich bei diesen Ungläubigen, um einen Fresianer. Geboren und aufgewachsen auf jener Welt, die Ihr im Namen unseres Volkes zu erobern habt. Fre'ji mag er vor Jahren hinter sich gelassen haben. Sein Körper mag sich an andere Welten mit anderen Sternen gewöhnt haben … Doch ganz tief in seinem Inneren hat er seine Heimat nicht vergessen.“ Rasselnde Laute drangen aus der Kehle des greisen Geistlichen als er ein- und kurz darauf wieder ausatmete. Die Augen hatte er zwar geschlossen, aber trotzdem schien er weiter sehen zu können. „Hört nur, Primus, wie gerade sein Herz schlägt. Ja. Es erinnert sich an Fre'ji … Es spürt dessen Gegenwart … Und es möchte heim...“ Der Priester schlug die geblendeten Augen auf. Das Weiß hob sich nur wenig von der fahlen, grauen Hautfarbe ab, die den Yevethanern von Geburt an eigen war. „Hört den Pulsschlag, Primus. Dieser Wille, zurück nach Fresia zu kommen, ist das Zeichen der Götter. Nehmt es Euch... und der Sieg ist Koornacht sicher!“

Unwillkürlich – als bemächtige sich ein fremder Geist ihres Körpers – fuhr die messerscharfe Kralle aus ihrem linken Unterarm. Ruhig, ganz ruhig ging ihr Atem, während ihre gelben Augen das Opfer mit grausamer, distanzierter Kälte betrachteten. Spannung baute sich langsam in ihrem Muskeln auf – und hätte sie Haare gehabt, hätten sich diese wahrscheinlich gesträubt. Doch da die yevethanische Spezies eine Spezies ohne jegliches Haar war, war ihr Körper nicht zu dieser Reaktion fähig. Raz'ar, deren eigenes Herz schneller, immer schneller schlug, hielt den Atem an. Im Hintergrund begannen die Novizen, die dunkle, mystische Tätowierungen am ganzen Körper trugen und zudem nur einen überaus spärlich bedeckenden Lendenschurz um den Leib geschlungen hatten, mit einem Gänsehaut verursachendem Singsang. Worte, die kein lebender Yevethaner mehr sprach und die bloß noch im Tolotan standen, erfüllten scheinbar den Raum. Der fremde Geist, der ihrem Gefühl nach Besitz von ihr ergriffen hatte, wurde stärker, dominierte sie. Und plötzlich, kaum ein flüchtiges Blinzeln später, rammte sie mit einem dumpfen, martialischen Kriegsschrei ihre scharfe Kralle mit voller Wucht in die lebende Brust des neben sich stehenden Wing Commanders, schnitt dann das pulsierende Organ heraus und biss anschließend – ohne jegliche Selbstkontrolle – hinein.

Derweil der Imperiale tot zu Boden fiel, klärte sich ihr Geist mit einem Mal wieder auf. Sie spürte das fremde Blut an ihrem Kinn und ihrer Mundhöhle. Das angebissene Organ, das längst nicht mehr pulsierte, ließ sie überrascht fallen, während sie – voller Unglaube – den Blick auf den Geistlichen richtete. Duull richtete sich auf. Jene Kraft, die ihn im Laufe des Rituals mehr und mehr zu erfüllen gehabt schien, war auf einen Schlag verschwunden. Stattdessen zeigte er sich nun von einer matten und verletzlichen Seite. Zwei Novizen waren sogleich aufgesprungen, um ihn zu stützen. Hatten die Götter durch sein Tun gehandelt? Hatten sie ihn geleitet wie sie auch sie geleitet hatten? Raz'ar, die als Vertreterin der yevethanischen Kriegerkaste natürlich keine tiefgehende religiöse Ausbildung genossen hatte, musterte den Blutpriester. Fragen formulierten sich in ihrem Kopf.

Doch bevor sie das Wort überhaupt an den Greis richten konnte, sagte dieser:
„Kehr zu Eurem Platz auf der Brücke zurück, Primus. Die Götter haben das Opfer angenommen.“ Der Blick seiner leeren, weißen Augen fiel auf sie. „Nun heißt es – beseelt vom religiösen Eifer – dieses Sternensystem für den Darama und die Dushkan Liga zu erobern. Haltet Euch bereit. Denn die Stunde der Gläubigen ist nicht mehr fern.“

Ulaire Raz'ar, die noch ganz ergriffen war von diesem Augenblick, verneigte sich voller Demut. Sie spürte wie sich ihr Bewusstsein für den kommenden Kampf wappnete. Bereit war sie. Vollkommen instinktiv reckte sie das Kinn, drehte sich selbstbewusst um und verließ anschließend auf direktem Wege jene Räumlichkeiten, die einst einem Offizier im Admiralsrang zugestanden hatten und nun diesem betagten Blutpriester als religiöse Stätte dienten. Ihr Ziel war die Brücke. Mochte sie davor noch Geduld im Übermaß zu haben, verspürte sie nun den Drang zu handeln. Ja, die Götter hatten sie tatsächlich berührt. In jenem Moment, als sie dem Imperialen dessen Herz entrissen hatte, hatte sie ihren Sieg gesehen – glaubte sie jedenfalls. Kal Fraan, der erlauchte Darama des yevethanischen Volkes, würde sie nach dem Sieg zur neuen Proctor des Krieges machen und ihr – nicht Vor Nakkar – das Kommando über die Pride of Yevetha überlassen. Weiterhin beseelt von diesem Ereignis kehrte sie auf die Brücke des Sternzerstörers der Imperial-II-Klasse zurück.

Bericht!“, bellte sie mit neuem Elan und musterte – gleich einem Raubtier – ihren untergebenen Stabsoffizier.

Unterwürfig senkte Nirup Q'sh das Haupt.
„Primus, der gehörnte Ungläubige Koden hat soeben das vereinbarte Signal übermittelt.“ Raz'ars Augen funkelten angriffslustig, fast tödlich.Ich war so frei und habe das Geschwader Formation annehmen lassen.“

Wie stellt sich die Situation dar?“, fragte die einarmige Yevethanerin nach und begab sich zum taktischen Holo. „Hat Koden schon einen Durchbruch erzielen können?“

Brummend erwachte der Projektor aus dem Stand-by-Modus. Einzelne Lichter flackerten kurz auf, bevor sich vor den Augen der Kommandeurin nach und nach eine holografische Darstellung des zur Zeit umkämpften Fre'ji-Systems aufbaute. Die aktuellen Daten, die der eigentlich zu weit entfernten Zealot zur Verfügung standen, sandte eine kleine, unscheinbare Hyperraumkommunikationsboje, die Duqua Koden ausgeschleusst hatte, nachdem feindliche Kräfte zuvor den zweckentfremdeten Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse zerstört hatten. Einen Moment lang musterte Ulaire Raz'ar das Geschehen. Noch wallte der Segen der Götter in ihren Adern. Deshalb hatte sie das Gefühl, dass ihr alles deutlich klarer erschien als sonst. Säuerlich verzog sie das Gesicht als sie bemerkte, dass die iridonianischen Deserteure, mit denen sie eine Allianz eingegangen war, bislang kaum echte Erfolge vorzuweisen hatten. Bis auf eine Kampfgruppe, die zur hiesigen Sektorflotte gehört, hatten Kodens Kommandanten – und auch Legatus Aryss! – noch keinen weiteren Schlachtkreuzer oder gar ein Schlachtschiff beseitigen können. Boden- oder Entertruppen hatten sie anscheinend auch noch nicht absetzen können. Ein erster Anflug von Zorn stieg in ihr auf. Die linke, verbliebene Hand ballte sie unwillkürlich zur Faust.

***
 
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Die Götter haben Yevetha zu ihrem Volk auserwählt!“, zischte die Primus verärgert. Langsam löste sie sich von dem Hologramm als zu allem Überfluss auch noch die Projektion eines Bulwarks („Mech“) verschwand. „Dieser Sieg steht uns zu. Wir sollen über die Galaxie herrschen; nicht irgendein Imperator auf einem fernen Thron.“ Der Singsang hallte für einen Augenblick in ihren Gehörgängen wieder. Q'sh, geben Sie an das ganze Geschwader das Signal 'Bereithalten zum Sprung.“

Mitten im schwarzen Nichts – unweit vom Fre'ji-System – kam nun zunehmend Bewegung in das ruhende Geschwader. Die Zealot bildete zusammen mit ihrem Schwesterschiff Sacrilege das schlagkräftige Zentrum der gesamten Formation. Jeweils drei Schubschiffe der wendigen Aramadia-Klasse, entworfen und gebaut in einer geheimen Werft der Yevethaner, würden in der Schlacht die ehemals imperialen Schlachtschiffe unterstützen. Hinzu kam pro Kampfgruppe noch eine Fregatte der Lancer-Klasse, um lästige Sternjäger und Bomber auf Abstand zu halten. Flankiert wurden die beiden Sternzerstörer der großen Imperial-II-Klasse von zwei deutlich kleineren Eingreifgruppen, die jeweils von einem weiteren Schubschiff angeführt wurden. Ihnen standen ebenfalls jeweils eine Lancer-Fregatte sowie außerdem zwei corellianische Korvetten zur Seite. Die Vorhut, angeführt von einem hochmodernen Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse (Priests of Blood), zählte ebenso nur vier Kriegsschiffe. Eine Fregatte der Corona-Klasse und zwei corellianische Kanonenboote begleiteten den einst unter Imperialer Flagge fliegenden Kreuzer.

Doch die Yevethaner hatten noch mehr Truppen an diesem Ort versammelt. Denn neben dem unter Primus Raz'ar stehendem Blutkrallengeschwader tummelte sich hier, irgendwo mitten im Nichts, noch ein kompletter Truppenverband. Neben einem Evakmar-Truppentransporter (True Words of the Tolotan), der immerhin beinah fünfundsiebzigtausend Soldaten samt dazugehörigen schwerem Kriegsgerät beförderte, schickte die Dushkan Liga zur Eroberung von Fresia außerdem noch zwei Acclamatoren (True Faith und Shield of the Pilgrims) mit in die Schlacht. Beschützt wurden diese drei Schiffe von einer einzelnen Eingreifgruppe, die von einem Schubschiff angeführt und um eine Marauder-Korvette und zwei corellianische Kanonenboote verstärkt war. Laut dem vorläufigen Plan sollten sie sich im Sensorschatten des angreifenden Geschwaders halten bis alle gegnerischen Kräfte in Einzelkämpfe verwickelt waren. Aus diesem Grund bildeten sie in der eingenommenen Formation sozusagen die Nachhut. Sie hielten sich hinter den beiden Sternzerstörern und bewegten sich im Vorfeld des anstehenden Sprungs kaum. Mochten jene Krieger, die Teil der Invasion waren, durch die mitreisenden Blutpriester schon längst ganz aufgeheizt sein, die Kommandanten ihrer Transporter waren es offensichtlich nicht. Endlose Ruhe strahlten die klobigen Schiffe aus.


Q'sh, geben Sie das Signal zum Mikro-Sprung“, befahl Raz'ar einen Moment später. „Mischen wir diese Ungläubigen auf … und nehmen wir uns dann das, was uns vom Geburtsrecht her zusteht!“

Der Mikro-Sprung war kurz. Zehn, zwanzig oder gar dreißig Sekunden – sehr länger dauerte es im Hyperraum nicht, um die scheinbar kolossale Entfernung, die zwischen dem Sammelpunk und dem Fre'ji-System lag, zu überwinden. Kriegsschiff für Kriegsschiff – weiterhin perfekt in Formation – fiel nach diesem flüchtigen „Wimpernschlag“ in den Normalraum zurück, richtete sich schnell nach den Vorgaben des Flaggschiffs aus und setzte anschließend Kurs auf das Objekt der Begierde, den bewohnbaren Planeten Fresia. Während die schweren Schlachtschiffe aber erst langsam an Tempo gewonnen, nahmen die kleineren Kriegsschiffe – insbesondere die der Eingreifgruppen – deutlich rascher an Fahrt auf. Momentan mochte das Zentrum der Schlacht vielleicht noch gut zwei Stunden fern sein. Doch das Blutkrallengeschwader näherte sich ihnen unaufhaltsam. Dabei nahm man nicht nur jenen Abschnitt in den Fokus, der schon von der Victory over N'zoth bedient wurde, sondern schielte insgeheim auch auf den in Backbord liegenden Venator-Sternzerstörer (Aurodia).

:| Freji-System | im Anflug auf das Schlachtgeschehen vor Fresia |: :| Gesegnetes Blutkrallengeschwader, Erste Kampfgruppe | ISD II „Zealot“ |: :| Brückenturm | Brücke |:
Primus Raz'ar, Blutpriester Duull und Brückenbesatzung



Yevethanische Flottille – Gesegnetes Blutkrallengeschwader
Kommando: Primus Ulaire Raz'ar

I. Kampfgruppe

ISD II Zealot [Schilde: 100% | Hülle: 100%] – Flaggschiff

TIE/ln [24 Maschinen] [im Hangar]
TIE/sa [24 Maschinen] [im Hangar]
D-Typ [24 Maschinen] [im Hangar]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
D-Typ [36 Maschinen] [im Hangar]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/in [12 Maschinen] [im Hangar]
TIE/ln [24 Maschinen] [im Hangar]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/in [12 Maschinen] [im Hangar]
TIE/ln [24 Maschinen] [im Hangar]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

II. Kampfgruppe

ISD II Sacrilege [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

TIE/ln [24 Maschinen] [im Hangar]
TIE/sa [24 Maschinen] [im Hangar]
D-Typ [24 Maschinen] [im Hangar]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
D-Typ [36 Maschinen] [im Hangar]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/in [12 Maschinen] [im Hangar]
TIE/ln [24 Maschinen] [im Hangar]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/in [12 Maschinen] [im Hangar]
TIE/ln [24 Maschinen] [im Hangar]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

I. Eingreifgruppe

ESD Priests of Blood[Schilde: 100% | Hülle: 100%]

D-Typ [24 Maschinen] [im Hangar]
COR „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/ln [36 Maschinen] [im Hangar]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

II. Eingreifgruppe

AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

D-Typ [36 Maschinen] [im Hangar]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

III. Eingreifgruppe

AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

D-Typ [36 Maschinen] [im Hangar]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]


Yevethanischer Truppenverband – Krieger des Wahren Glaubens

I. Eingreifgruppe

AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

D-Typ [36 Maschinen] [im Hangar]
MAR „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/in [12 Maschinen] [im Hangar]
CRK „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
CRK „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

II. Eingreifgruppe

EKDY True Words of the Tolotan [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
ACC True Faith [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
ACC Shield of the Pilgrims [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

Ihr Körper schüttete eine gewisse Menge an Adrenalin aus, als sie das taktische Display weiterhin im Auge behielt und innerlich die Zeit rückwärts zählte, um ungefähr auf den Punkt zu kommen, bei dem ihr Chefmechaniker sich melden würde. Ihr Plan war klar, Glas klar – jedenfalls für sie. Wenn er aufging – und dessen war sie sich relativ sicher – würde er ihren Feinden nicht nur erheblichen Schaden zufügen, sondern sie auch lehren, dass das Imperium voller Überraschungen steckte. Wenn sie Glück hatte, würde der Feind einige Minuten verwirrt sein und dies genügte ihr um weitere Schritte einzuleiten.

Serenety konnte mittlerweile eine gewisse Anspannung bei ihrer Mannschaft fühlen. Auch wenn man ihnen dies eher weniger ansah bisher, so waren es dennoch kleinste Details, die jemandem wie Serenety auffielen. Trotz der Tatsache, dass die Kämpfe sich weiter zuspitzen, konnte sie deutlich beobachten wie ihre Crew eine feste Einheit bildete. Hochkonzentriert arbeitete jede Station fehlerfrei und darauf bedacht perfekt vorzugehen. Alles andere hätte sie auch nicht geduldet. Das ihr Erster ein Chiss war hatte gewisse Vorteile. In Sachen Perfektion waren sie den meisten überlegen und Con lebte diese Perfektion völlig. Viel anders agierte Serenety selbst nicht, die ebenso erzogen worden war. Zurückzuführen war dies auf ihre Kultur.

Die junge Captain konnte beobachten wie kontinuierlich die Geschütze der „Darksword“ auf die feindlichen Jäger einharkten. Wahrscheinlich belächelten die Kommandanten dieser beiden feindlichen Schiffe Serenety und ihr Vorgehen, da sie es mit beiden aufnahm. Sollten sie dies tun. Letztlich würde man sehen wer wen zu belächeln hatte. Wie ihre Waffensystem sich auf den Feind konzentrierten, so wurde auch ihr Schiff ins Visier genommen. Immer wieder konnte man Erschütterungen wahrnehmen. Serenety veränderte die Ansicht des taktischen Displays und versuchte gleichzeitig eine Schwachstelle bei ihrem Feind zu finden. Jeder wies eine Schwachstelle auf. Die beiden Jägerstaffeln konzentrierten sich auf das noch am weitesten entfernte Schiff (Topòr).Wie kleine Insekten harkten sie auf das Kriegsschiff ein. Verbissen, nicht von ihrem Feind ablassend und darauf bedacht wichtige Systeme wie die Kommunikation, Waffensysteme und sie Sensorik auszuschalten. Sollten sie es schaffen sie Sensorik lahm zu legen, würden sie nur noch auf Sicht agieren können und dies verschaffte Serenety einen Vorteil. Viel im nächsten Schritt Kommunikation aus, würde man nicht um Hilfe bitten können. Ging es nach der jungen Captain, würden alle drei System des Feindes versagen und es würde nur noch zu einem bloßen Zuschauer degradiert werden.

Einem kurzen Impuls folgend veränderte Serenety erneut das taktische Display, um einen Blick auf die „Abyss“ werfen zu können. Auch sie war in Kämpfe verwickelt. Trotzte dem Feind und würde ihren Weg finden, so jedenfalls hoffte Serenety.

„Ma’am, wir erhalten soeben Unterstützung von der „Paladin“ und der „Greyhound“, erklärte Con, ihr XO. Serenety nickte kurz. Die beiden mittelschweren Strike-Kreuzer hatten sich also frei machen können. Gedanklich versuchte die junge Captain beide Strike-Kreuzer in ihre Pläne einzubauen. Praktisch wäre es, wenn jede der beiden sich den beiden Captor-Klasse Kreuzern nähern und diese ins Visier nehmen würden. Da sich die „Darksword“ in der Mitte beider feindlicher Schiffe befand, wäre es von Vorteil – sobald sie einen Sprung nach vorn machte – wenn sich die „Paladin“ und die „Greyhound“ den Feind ablenken würden. Damit hätte sie Zeit sich um ihre Falle zu kümmern.

„Lt. Xantini, informieren sie sowohl die „Pladain“ als auch die „Greyhound“ über einen verschlüsselten Kanal darüber, dass sie sich auf die beiden Schiff rechts und links von uns konzentrieren sollen und leiten sie ebenfalls verschlüsselt und kodiert eine Nachricht von mir weiter mit der Anweisung, dass sie nach eigenem Ermessen vorgehen sollen“, teilte Serenety ihrem Kommunikationsoffizier mit.

Dieser nickte kurz und folgte dann ihren Anweisungen. „Steuermann, halten sie sich für maximalen Schub bereit.“

Serenety biss die Zähne zusammen und drückte ihren Rücken weiter durch.

„Ma’am, der Quartiermeister lässt ausrichten, dass sich wie befohlen 200 Fässer mit Tibana-Gas im Abwurfschacht befinden. Sie sind jeweils so gebündelt und bearbeitet, dass sie aussehen wie Wrackteile“, teilte Con ihr mit.

„Sehr gut! Ich werde mich später bei ihm bedanken. Alles bereithalten.“

„Jawohl Ma’am“, erklang die Antwort des XO.

„Captain, Schilde bei 82 Prozent. Hülle bei 90 Prozent. Keine weiteren nennenswerten Schäden“, erhielt sie kurz den Bericht.

Serenety schritt ein Stück nach vorn, während sie einen kurzen Blick mit ihrem Ersten Offizier austauschte. Sie beide behielten die Nerven, auch wenn diese angespannt waren. Zeit war relative, dies wusste sie und dennoch konnten Sekunden oder Minuten wie eine Ewigkeit wirken. Langsam, ganz langsam schienen sie wie ein Korn in einer Sanduhr nach unten zu rieseln.

„Captain, die „Greyhound“ und die „Paladin“ sichern ihre volle Unterstützung zu und sind bereit. Zudem liefern sie unserer kleinen Überraschung die ihre noch dazu. Wie mir scheint, sind ihre Kommandanten der Ansicht, dass ihr Plan aufgehen könnte“, erklärte Con mit einem leichten Zucken im Mundwinkel.

„Hoffen wir also das besten Lt. Commander Ashoc’on’nerod“, meinte Serenety mit einem nicken.

„Lt. Terrik an Captain Akaji. Auftrag ausgeführt. Ihr Jäger ist startklar“, meldete ihr Chefmechaniker.

„Perfektes Timing! Manöver Akaji 01 ausführen“, befahl Serenety.

Ihre Gesamte Mannschaft reagierte auf diesen Befehl und sie konnte beobachten wie ihre Befehle in die Tat umgesetzt wurden.

„Jäger gestartete Ma’am“, teilte Con ihr mit.

„Voller Schub auf die Triebwerke, Lt. Baster. Abwurf zünden“, ordnete sie an. Der Rest wurde von Ihren Offizieren vereitelt.

Ein Rucken ging durch die „Darksword“, was sie gegen ihren Kommandosessel drückte. Soeben täuschte man einen Treffer vor um den Rest des Manövers auszuführen. Unbewusst hielt Serenety die Luft an. Würde alles gut gehen? Würde die Finte funktionieren? Würden sie ihren Feind überlisten, ihm deutlich machen können, dass das Imperium mit allen Wassern gewaschen war!? Während sie unbewusst die Luft angehalten hatte wurde ihr Schiff erneut erschüttert. Sie konnte beobachten wie „Wrackteile“ ausgestoßen wurden. Die „Darksword“ glitt nach vorn, getreu dem Motto sich in Sicherheit bringen zu wollen. Der rote Alarm dröhnte in ihren Ohren und schien sich mit dem klopfen ihres Herzens zu vereinen. Es konnten nur Sekunden vergangen sein und Serenety hatte das Gefühl als ob es bereits Minuten wären. Dann endlich begann sie wieder zu atmen, wenn auch unbewusst. Die Mechanismen des Körpers ließen sich nicht einfach überlisten. Ihr Körper wollte leben, war darauf programmiert zu leben. Ihre Lungen pumpten Luft durch den Körperkreislauf. Ihre Augen fixierten den taktischen Schirm.

„Ma’am, „Paladin“ und „Greyhound“ haben ihre Köder ebenfalls ausgesetzt“, meldete die Sensorik.

Die Worte gingen jedoch fast unter. Der Umgerüstete Jäger feuerte seine Torpedos ab und dann lief es in eine Kettenreaktion über. Innerhalb der nächsten Sekunden flogen die „Wrackteile“, bei denen es sich in Wahrheit um die Fässer handelte in die Luft. Sie waren nicht allein, denn sowohl die „Paladin“ wie auch die „Greyhound“ leisteten ihren Beitrag und auch deren Fässer explodierten fast zeitgleich. Der Taktische Schirm der „Darksword“ wurde weiß und Serenety musste die Augen zusammenkneifen um nicht geblendet zu werden. Stille kehrte auf der Brücke ein. Eine Stille die fast unheimlich wirkte, da jeder gespannt darauf war in Erfahrung zu bringen ob der Plan ihres Captains aufgegangen war. Wieder schienen Sekunden eine Ewigkeit darzustellen, schienen nicht vergehen zu wollen sondern zu verharren.

Doch dann reduzierte sich langsam die Helligkeit. Der Feuerball hatte sich in alle Richtungen ausgebreitet. Ehe Serenetys Augen sich umgewöhnt hatten, war es die Sensorik, die sich meldete.

„Ma’am, bei beiden feindlichen Schiffen sind die Schilde zusammengebrochen. Erhebliche Rumpfschäden. Durch die Unterstützung der „Paladin“ und „Greyhound“ sind beide Schiffe manövrierunfähig und drohen auseinander zu brechen. Es scheint als ob ihre Systeme ausgefallen sind“, gab die Sensorik ihr zu verstehen.

Auch wenn das Gesicht der jungen Captain unbewegt wirkte, so war sie dennoch erleichtert. Ihr Plan war aufgegangen. „Teilen sie der „Paladin“ und der „Greyhound“ mit, dass ich ihnen zu Dank verpflichtet bin.“

Ein gewisser Stolz machte sich dennoch in ihrem Körper breit, auch wenn sie diesem nicht gestattete die Oberhand zu gewinnen, denn dafür gab es keinen Grund. Nun würde sich zeigen inwieweit der Feind eventuell von dieser Aktion überrascht worden war. Con ließ ihr einen kurzen Bericht zu kommen, aus dem sie lesen konnte, dass ihre Schilde bei 65 Prozent lagen und die Hülle bei 70.

„Waffenstation, vernichten sie die beiden feindlichen Schiffe, dann nehmen wir uns das dritte vor. Unsere Jäger sollen dran bleiben“, befahl sie und ließ sich dann in ihrem Kommandosessel nieder.

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]
ESD „Darksword“ [Schilde: 65% | Hülle: 70%] (Captain Akaji) [Ziel: LNC Grzmot“ und zwei weitere Schiffe]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfihts]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Erster Wache :]

Da, wo sich einen Moment zuvor noch ein Schlachtkreuzer der massigen Bulwark-Klasse (Mech) in Richtung Fresia bewegt hatte, driftete nun eine riesige Trümmerwolke, bestehend aus unförmigen Metallfetzen, angeschwärzten Einrichtungsüberresten sowie einzelnen leblosen Körpern durch das pechschwarze Nichts. Kleinere Explosionen, ausgelöst durch meist überhitzte Munitionsrückstände, gaben jenen Dingen, die in unmittelbarer Nähe waren, sogleich einen leichten Drall und hielten so die chaotischen Zustände, die im Inneren noch herrschten, ein kleines Bisschen länger aufrecht. Die Abyss, die maßgeblich den Angriff gegen das Kriegsschiff der Iridonianer angeführt hatte, setzte nach der Rückkehr der ausgesendeten Bomberstaffeln abermals zu einer langgezogenen Wende an, um den vielen Trümmern nicht allzu nah zu kommen. Es waren zu diesem Zeitpunkt einfach noch zu viele Feinde im System. Der Deflektorschild des Sternzerstörers durfte demzufolge nicht unnötig strapaziert werden.

Derweil auf sämtlichen Decks die elektronischen Bootsmannspfeifen den befohlenen Wachwechsel – zusammen mit der Ausgabe kleinerer Rationen an die ausgelaugte Mannschaft – ankündigten, ließ sich der an Bord des Sternzerstörers Abyss befindliche Kampfgruppenkommandant, Commodore Toji Murata, von seinem persönlichen Steward ein Sandwich servieren. Die plötzliche Nachricht der Sensorikstation, dass soeben weitere feindliche Kriegsschiffe an Steuerbord – genauer: zwischen der Euminis und der Aurodia – ins System gesprungen seien, hemmte seinen Hunger zwar genauso wie der Umstand, dass er seit dem entstellenden Unfall eigentlich nur äußerst ungern in der Öffentlichkeit aß, aber wollte er die ihm unterstellte Einheit tatsächlich (größtenteils) lebendig aus dieser Schlacht führen, musste er seinen Körper mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Während er weiterhin das taktische Hologramm mit all seinen Details musterte, biss er deshalb am Ende doch in Leading Crewman Binetts kleine, unscheinbare Köstlichkeit.

De Celanon, dem der tüchtige Steward ebenso ein Sandwich zur Stärkung gemacht hatte, brummte auf einmal kauend:
„Sehen Sie nur, Sir. Unsere aktiven Sensoren erfassen die Signaturen mehrerer iridonianischer Rettungskapseln.“ Hörbar schluckte der bärtige Senior Midshipman den Bissen, den er gerade noch zwischen den Zähnen hatte, herunter. „Ein paar Besatzungsmitglieder haben unseren letzten Angriff also überlebt.“

„Befindet sich jemand von uns in der Nähe?“, fragte der kriegsversehrte Commenorer nach und ließ den Blick konzentriert, aber ein wenig ziellos über die Projektion schweifen.

Zum Glück ließ sich der Untergebene nichts anmerken als er antwortete:
„Hier – Die 'Kaitan' und die 'Firestorm', Sir.“

Drei Kreuzer der schweren Vindicator-Klasse, die eigentlich Line Captain Agasduas Befehlsgewalt unterstanden, hatten der Abyss bei ihrem Kampf gegen den Bulwark-Schlachtkreuzer (Mech) geholfen – und hatten dafür den einen oder anderen ordentlichen Treffer einstecken müssen. So flog die „Kaitan“ zum Beisiel inzwischen ohne ihren Brückenturm, während bei ihrem Schwesterschiff, der „Aegis III“, fast die komplette Steuerbordseite aufgerissen war. Toji, dessen erstes Kommando vor Jahren ein bauähnlicher Immobilizer, die Musashi, gewesen war, ließ den Blick einen kurzen Moment lang auf den drei Projektionen ruhen, vollzog deren Kurs und Schäden nach und wog im Anschluss die möglichen Optionen, die sie hatten, ab. Da es sich bei den Rettungskapseln nicht um agile Landefähren oder klobige Barkassen handelte, ging der imperiale Commodore davon aus, dass jene Bodentruppen, die sich möglicherweise in eines der verbliebenen Objekte gerettet hatten, nicht mehr weiter an einer Invasion Fresias interessiert waren. Dementsprechend konnte man die ebenso allmählich ermatteten Mannschaften der drei Vindicator-Kreuzer damit beauftragen.

„Mister de Celanon, melden Sie der 'Thunder' die Entdeckung der Rettungskapseln“, wies Toji den Senior Midshipman an und fügte im selben Atemzug noch hinzu: „Und verknüpfen Sie gleichzeitig mit der Übermittlung unserer Daten die Bitte, dass sich einer oder sogar zwei der drei Vindicatoren um das Bergen der Objekte kümmern sollen.“

Der hellgraue Sternzerstörer, der seine Dreißig-Grad-Neigung inzwischen wieder aufgegeben hatte, flog weiter in einem trägen Tempo seine halbe Wende – mit finalen Kurs auf den zweiten Bulwark-Schlachtkreuzer (Voin) –, während das klobige Zielobjekt den zweiten Imperial-Sternzerstörer in unmittelbarer Nähe (Thunder) äußerst zurückhaltend mit seinen bugseitigen Geschützen abtastete und das Trägerschiff der riesigen Providence-Klasse (Nezavisimost), das sich zuvor eine längere Zeit im Hintergrund der Schlacht gehalten hatte, weiter an Fahrt aufnahm, um sich allmählich in Feuerreichweite zu bringen. Die kleineren Begleitschiffe der Abyss, die entweder den Kampf mit Gegnern in ihrer Größe gesucht haben oder die mit dem schnellen Feuersalven ihrer Laserkanonen feindliche Maschinen von den schwerfälligen Bomberstaffeln fern hielten, vollzogen ebenfalls – mal mehr, mal weniger stark – den Kurswechsel nach. Doch bloß die beiden Korvetten der agilen Vigil-Klasse (Animus und Spectre) klebten förmlich am riesigen, keilförmigen Rumpf des betagten Imperial-Sternzerstörers.

Plötzlich zog der neimoidanische Kommunikationsoffizier der Abyss, Lieutenant Rune Monchar, die Aufmerksamkeit auf sich als er kurz nach dem Wachwechsel meldete:
„Eingehende Datenpakete von der 'Euminis', Ma'am. Offensichtlich haben Torals Leute Übereinstimmungen in der Datenbank finden können. Ich lade die Informationen hoch.“

Im Gegensatz zum Venator Aurodia, der sich beim Eintreffen des zweiten feindlichen Verbandes schon längst auf einem umständlichen Kurs befunden hatte, um den Iridonianern in den Rücken zu fallen, war der Victory-II-Sternzerstörer Euminis nah genug am Rest der Neunten Gefechtsflotte dran, um die eingeholten Daten – ohne größere Zeitverzögerung – zu übermitteln. De Celanon, der scheinbar Gedanken lesen konnte, gab sogleich die nötigen Befehle in die Konsole ein und rief so innerhalb der bestehenden Projektion das empfangene Paket auf. Vage waren die Informationen, die Torals Untergebene im Zusammenhang mit ihren Sensordaten herausgefunden hatten, aber da man zur Zeit im Bezug auf den Koornacht-Sternenhaufen so oder so irgendwie im Trüben fischte, waren sie besser als Nichts. Nachdem das Datenpaket das taktische Hologramm aktualisiert hatte, musterte Toji die neu hinzugefügten Zeilen mit großem Interesse. Und auf einmal hob er überrascht die linke Augenbraue.

Dass die Euminis glaubte den einen Imperial-II-Sternzerstörer (Zealot ) als die eigentlich im Tizon-System stationierte Essendum identifiziert zu haben, hatte den Commenorer nicht Stutzen lassen, weil er bis zu diesem Augenblick noch nie (jedenfalls bewusst) etwas von diesem einst dem Galaktischen Imperium dienenden Schlachtschiff gehört hatte. Die Imperiale Flotte war für solche Dinge einfach zu groß – und die Essendum nannte man einfach nicht in einem Atemzug mit Kratas' Accuser oder Needas Avenger. Nein, ihn hatte viel mehr das mögliche Sensorprofil des zweiten Imperial-II-Sternzerstörers (Sacrilege ). Zwar war sich Commodore Torals Mannschaft nicht sicher, aber neben der einen Möglichkeit, dass es sich um die ebenfalls unbekannte Twilight handeln könnte, gab es auch eine relevante Wahrscheinlichkeit, dass es auch deren Schwesterschiff, die Accuser of Light – Captain Dalmascaes letztes ihm bekanntes Kommando –, sein könnte. Toji schluckte schwer. Denn als er selbst noch die Musashi kommandiert hatte, hatte er temporär ihrem Befehl unterstanden als das Imperium (vermeintlich) die „Forces of Hope“ auslöschte. Hatte man Nerethins Adjutantin, die davor schon in Moresbys und Kratas' Dunstkreis tätig gewesen war, wirklich zu den Yevethanern in den Koornacht-Sternenhaufen versetzt? Die Politik der imperialen Thronwelt, die manchmal mehr wie eine Schlangengrube anmutete, ließ diesen Schluss leider zu.

De Celanon brummte.
„Diese Yevethaner reißen sich wirklich einfach alles unter den Nagel... Ich möchte nicht wissen wie viele gute Imperiale bei der Enterung ihr Leben hatten lassen müssen.“

Toji nickte schweigend. Sein versehrtes Gesicht, das mittlerweile so schon immer einen grimmigen Ausdruck besaß, strahlte in diesem Moment eine ganz besondere Härte aus. Der Kontakt zu Captain Dalmascae mochte zwar nur äußerst lose gewesen sein – zuletzt war man sich vor Jahren auf Carida zu Kratas' Ernennung zum Grand Admiral über den Weg gelaufen –, aber ihr eventueller Verlust gab dem ganzen Konflikt, seiner Meinung nach, eine andere Note. Mit einem Mal war da viel mehr als nur die bloße Pflichterfüllung. Eine persönliche Ebene – mochte der Weg dahin am Ende auch noch so konstruiert sein – schien für ihn betroffen zu sein. Doch im Gegensatz zur Guerriero oder der Valor war die Abyss leider auf der anderen Seite des Schlachtfeldes. Im Zweifel mussten erst der zweite Bulwark-Schlachtkreuzer (Voin), der Providence (Nezavisimost) und der Recusant-Schlachtkreuzer (Victory over N'zoth) erfolgreich überwunden werden, um sich voller Trotz dem Kampfverband der Yevethaner zu stellen.

Es hatte zwar seine Zeit gedauert, aber irgendwann hatte der hellgraue Imperial-Sternzerstörer seine halbe Wende vollendet und der abgerundete Bug zeigte drohend auf die breite Backbord-Flanke des feindlichen Schlachtkreuzers. Der Befehl, volle Fahrt aufzunehmen, wurde an den Steuermann und die Navigationsstation ausgegeben und so beschleunigte der stählerne, keilförmige Koloss wieder zunehmend. Um sich vor einer Breitseite aus Raketen zu schützen, legte die Feuerleitstation in der Zwischenzeit den Schwerpunkt ihres Schilds auf die vordere Partie der Abyss. Denn obwohl der Bulwark (Voin) momentan mit der Thunder beschäftigt war, galt es den Feind – insbesondere in ausweglosen Situationen – nicht zu unterschätzen. Elf, zwölf Minuten – weiter war das imperiale Schlachtschiff nicht von der maximalen Feuerreichweite entfernt. Demnach war es bloß eine Frage der Zeit bis der iridonianische Kommandant zwei Sternzerstörern die Stirn zu bieten hatte. An Bord der Abyss warteten die Kanoniere hinter den schweren Geschützen geduldig auf ihren nächsten Einsatz.

In jenem Augenblick, als Toji schon längst über das nächste Manöver seiner Kampfgruppe sinnierte, trat auf einmal Captain Calvyn an den Holotisch heran. Ihre Stimme klang gewohnt ruhig als sie ihm meldete:
„Sir, Rettungskapseln der zerstörten 'Eversor' sowie deren Begleitschiffe gelangen allmählich in die Reichweite unserer Traktorstrahler.“ Per Lichtstift markierte sie kurzerhand den entsprechenden Bereich. „Laut unserer Sensorik scheinen manche in so schlechtem Zustand zu sein, dass wir kaum verwertbare Daten erhalten. … Noch ist es für uns ziemlich ruhig da draußen. Sollen wir sie also an Bord holen, Sir?“

„Die Krankenstation soll ein medizinisches Team in den Haupthangar schicken“, wies Toji an. Sein Blick ruhte auf der Projektion. „Die Traktorstrahlermannschaften haben jedoch bloß fünf bis sieben Minuten Zeit, Captain. Priorität hat der Bulwark ('Voin')...“ Die Fondorianerin nickte pflichtbewusst. Doch der Commodore hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon wieder de Celanon zugewandt. „Damit wir möglichst viele Kapseln retten, sollen 'Darksword', 'Paladin' und 'Greyhound' ebenfalls welche mit ihren Traktorstrahlern bergen – sofern es ihnen die Situation ermöglicht.“

Mit halben Ohr hörte der Commenorer noch wie Velma Calvyn über das schiffsinterne Com sagte: „... Krankenstation, hier der Captain. Doktor Tau, schicken Sie ein medizinisches Rettungsteam in den Haupthangar. Commodore Murata und ich gedenken Rettungskapseln, die in Reichweite sind, an Bord zu nehmen. … Ich übermittle Ihnen das von uns empfangene Sensorprofil der Objeke.“

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Erster Wache :]

IX. Gefechtsflotte, IV. Flottille, Elfte Kampfgruppe
Kommando: Commodore Murata
Ziel: Feindliche Kampfgruppe „Eins“ (BUL I
Mech)


ISD Abyss [Schilde: 56% | Hülle: 80%] - Flaggschiff der Kampfgruppe [Ziel: BUL I Voin]
[Leichte Hüllenbrüche (backbords), Energieprobleme bei der Schiffsartillerie (backbords)]

TIE/ln [15 Maschinen] [Begleitschutz der TIE/sa]
TIE/in [
12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
22 Maschinen] [nahe ISD Abyss]

STR Greyhound[Schilde: 78% | Hülle: 92%] [Ziel: CAP Śmiertelna rana, CAP Zwycięstwo]
TIE/ln [8 Maschinen] [Begleitschutz der TIE/sa]
TIE/in [
5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
10 Maschinen] [nahe Abyss]

STR Paladin[Schilde: 71% | Hülle: 85%] [Ziel: CAP Gwiazda poranna]
TIE/ln [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]
TIE/in [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]
TIE/sa [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]

ESD Darksword [Schilde: 65% | Hülle: 70%] (Captain Akaji) [Ziel: CAP Śmiertelna rana, CAP Zwycięstwo, CAP Gwiazda poranna]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfights]

VGL Animus [Schilde: 65% | Hülle: 78%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Czyściec, CRV Krzyżowiec“, CRK Serce]
[
Mittlere Triebwerkprobleme]

VGL
Spectre [Schilde: 66% | Hülle: 85%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Zemsta, CRV Bicz gwiazdów“, CRK Piorun]
 
[Fre’ji-System | Flug nach Fresia | VSD-II Euminis | Brückenturm | Gefechtsbrücke] Commodore Toral und Brückenbesatzung

Miles Blick aus den Brückenfenstern offenbarte ihm ein Feuerwerk: Explosionen getroffener Sternenjäger erhellten den sonst so dunklen Weltraum und würden dabei nicht Lebewesen sterben, wäre es sogar ein Spektakel, welches eine gewisse Ästhetik inne hatte. Untermalt wurde diese Darbietung noch durch das regelmäßige Feuern der Turbolaser, die ununterbrochen auf das feindliche Flaggschiff, einem Kreuzer der Recusant-Klasse, feuerten. Miles Kampfgruppe bewegte sich mit der Gemächlichkeit eines Banthas um die noch langsamere, feindliche Gruppe herum, allerdings schlug sie dabei mit der Brutalität und Effizienz eines Kraytdrachens zu.


„Commodore, wir haben das Flankenmanöver fast abgeschlossen, allerdings setzen der feindlichen Vindicator und die Marauderkorvetten zu einem ähnlichen Manöver an und versuchen unser Heck zu attackieren.“


„Sensorik bestätigt, dass es sich bei den Marauder-Korvetten um die Turbolaservariante handelt.“

Mile nickte nur und warf einen Blick auf das taktische Hologramm. „Die Gladiators sollen sich um den Vindicator und die Marauder kümmern. Geben sie Befehl an die Bomber, dass sie die Gladiators unterstützen sollen.“

Mile vertiefte sich weiter in die Darstellungen des Hologramms und fuhr über bestimmte Stellen mit dem Lichtstift, um sich bestimmte Details größer anzeigen zu lassen. Genau in dem Moment, als sich das Hologramm aktualisierte, kam auch schon die Meldung der Sensorik:

„Staffel Clavus meldet, dass die feindlichen Jagdmaschinen eliminiert worden sind. Angriff auf die Euminis wurde erfolgreich verweigert.“

Mile gestatte sich ein wenig erleichtertes Aufatmen. Zumindest in seinem Bereich der Schlacht hatte er nun die „Luftüberlegenheit“ erlangt und seine Jagdmaschinen konnten sich besser bewegen.

„Vermerken sie die Leistung der Piloten im Logbuch und geben sie Befehl, dass die Jagdmaschinen den Anflug der Bomber decken sollen. Die Raider sollen mit der Euminis das Feuer auf den Recusant konzentrieren.“

Die Bestätigung der Befehle folgte und die effiziente Umsetzung begann sofort. Die Gladiatorkreuzer drehten bei und feuerten dabei noch einige Salven auf den Recusant ab, während die Bomber sich im Heck der leichten Träger sammelten und ihrer Flugbahn in Richtung des Vindicator und der zwei Marauderkorvetten folgten. Angespannt verfolgte Mile die neuen Manöver und hoffte inständig, dass dies die richtigen Entscheidungen waren. Ein Scheitern konnte er sich hier nicht erlauben, standen nicht nur die Leben der ihm untergebenen Soldaten auf dem Spiel, sondern auch die Bevölkerung Fresias – und sollte Fresia fallen, hatten die Yevethaner einen Brückenkopf, der sie brandschatzend und plündernd in den gesamten Kern eindringen lassen konnte. Darüber, dass er selbst sterben konnte und er für unzählige Tode seiner Kameraden verantwortlich sein würde, konnte und wollte er jetzt nicht nachdenken.


„Commodore, Schilde des Recusant sind kurz vorm kollabieren!“

„Sehr gut!“, kommentierte Mile die Meldung des Lieutenants und begann direkt damit neue Befehle auszugeben: „Die Euminis soll beidrehen und sich unseren Gladiators anschließen, wir geben im Vorbeiflug diesem Museumsstück den Rest.“

Mit grimmigem Blick beobachtete Mile, wie die Euminis langsam beidrehte und mit jeder weiteren Salve der Rumpf des veralteten Schlachtkreuzers aufplatzte. Eine Bedrohung weniger.

„Gebt der Artillerie als nächstes Ziel den feindlichen Vindicator!“ Langsam und schwerfällig drehte sich der Victory-Sternenzerstörer um seinen Bug auf den feindlichen Vindicator auszurichten, während die Backbordartillerie weiterhin auf den Recusant schoss und die Steuerbordartillerie des Sternenzerstörers vorsichtig Schüsse auf den Vindicator abfeuerte, ohne dabei die verbündeten Schiffe zu treffen. Die Raider-Korvetten nutzten ihre überlegene Geschwindigkeit und manövrierten wie hungrige Piranhas um den berstenden Recusant herum und gaben dem Schiff den Gnadenstoß.

„Die Raider sollen in loser Formation aufschließen, sobald der Recusant kampfunfähig ist.“

Die Schlacht schien sich trotz der anfänglichen Überrumpelung der Verteidiger gut zu entwickeln. Zuversicht machte sich in Mile breit, als er das Hologramm betrachtete und feststellte, dass zumindest in seinem Schlachtabschnitt er die Oberhand gewinnen würde. Der junge Mensch von Muunilinst schmiedete schon Pläne, wie er mit seiner Kampfgruppe beidrehen könnte, um die Zehnte zu unterstützen, als sich mit schicksalhafter Stimme die Sensorik erneut zu Wort meldete:

„Commodore! Wir melden multiple aufkommende Kontakte. Identifizierung steht noch aus!“

Eine kurze Pause, in der Mile glaubte sein Herz rasen zu hören, er aber sofort den Befehl gab die weiteren Informationen sofort an alle verbündeten Kräfte zu übertragen, nachdem die Schiffe identifiziert waren.

„Identifizieren die Zealot und die Sacrilege, beides Sternenzerstörer der Imperial-II Klasse. Vermutlich handelt es sich hier um die ehemalige Essendum und die Twilight. Vermutete Ankunft in zwei Stunden. Kursvektor zielt auf Fresia und tangiert unsere bisherige Position. Weitere Kontakte, Identifikation läuft noch. Vermutlich handelt es sich hier um yevethanische Schubschiffe.“

In Miles Bauch machte sich ein unangenehmes Gefühl breit, als er daran dachte, dass diese zweite yevethanische Welle den hiesigen imperialen Kräften herbe Verluste beibringen konnte und die Tatsache, dass er sich im Anflugvektor eben jener zweiten Welle befand machte ihm weiter zu schaffen.

„Geben sie Befehl an den Maschinenraum, dass er den Reaktor auf Überlast fahren soll. Ich möchte, dass wir in der nächsten Zeit so viele feindliche Schiffe wie möglich zerstören!“

[Fre’ji-System | Flug nach Fresia | VSD-II Euminis | Brückenturm | Gefechtsbrücke] Commodore Toral und Brückenbesatzung


VSD II Euminis [Schilde: 87% | Rumpf: 100%] [Ziel: „ REC Victory over N’zoth, „ VIN Conflagration]

[10] 7565. TIE-Interceptor Staffel 'Clavus' (Aurelius Thraken) (Decken der Bomber)
[09] 4874. A-9 Vigiliance Staffel 'Incus' (Leony Juran) (Decken der Bomber)​


GSD "Scutum" [Schilde: 90% | Rumpf: 100%] [Ziel: „MAR Claw , „MAR Holy Blood ]

[11] TIE/IN (Decken der Bomber)
[09] TIE/LN (Decken der Bomber)
[10] TIE/LN (Decken der Bomber)
[12] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)​


GSD "Gladius" [Schilde: 92% | Rumpf: 100%] [Ziel: „MAR Claw , „MAR Holy Blood ]

[12] TIE/LN ((Decken der Bomber)
[10] TIE/LN ((Decken der Bomber)
[08] TIE/LN (Decken der Bomber)
[12] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)​


GSD "Typhoon" [Schilde: 89% | Rumpf: 100%] [Ziel: „MAR Claw , „MAR Holy Blood ]

[11] TIE/IN (Decken der Bomber)
[11] TIE/LN (Decken der Bomber)
[12] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)
[12] TIE/IT (Anflug auf MAR)


RK "Vigil" [Schilde: 93% | Rumpf: 100%] [Ziel: Eskorte der KG]
RK "Pilum" [Schilde: 94% | Rumpf: 100%] [Ziel: Eskorte der KG]
RK "Ango" [Schilde: 91% | Rumpf: 100%] [Ziel: Eskorte der KG]
 
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