Fresia (Fre'ji-System)

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

Ihre Instinkte hellwach, ihre Gedanken rasend, versuchte Serenety Akaji – derzeitig Kommandantin der „Darksword“ – einen Weg zu finden wie die Kämpfe im Fresija System ein Ende finden könnten. Ihre Waffen droschen auf ihren Feind ein und zerstörten ihn letztlich. Die beiden Schiffe, die durch ihr taktisches Manöver manövrierunfähig und am Auseinanderbrechen waren, erhielten nun den Rest. Auch wenn Serenety wusste, dass dies ein weiterer kleiner Sieg für sie war, behielt sie dennoch den Boden unter den Füßen. Andere Kommandanten in ihrem Alter wären vielleicht dazu übergegangen sich selbst zu loben und eine kleine Feier aus diesem Erfolg zu machen. Ein Höhenflug in einer solchen Situation war nichts, wenn sie sich erlauben würde. Sie gehörte zu den bodenständigen Persönlichkeiten, die nicht viel von Überheblichkeit hielt. Ein Sieg konnte eine Niederlage mit sich bringen und dies meist schneller als man glaubte. Psychologisch gesehen wäre dies ein Tiefschlag, einer der nicht immer verkraftet wurde. Auf der anderen Seite gehörte Serenety wahrscheinlich auch zu den wenigen Kommandanten, die sich viel zu viele Gedanken über alles machten.

Während sie ihre Gedanken in eine andere Richtung lenkte, konnte sie beobachten, wie die beiden feindlichen Schiffe gänzlich auseinanderbrachen. Rettungskapseln wurden ausgestoßen, bis die Kolosse explodierten und ein weiterer Trümmerhaufen im All entstand.

„Lt. Commander Ashoc’on’nerod, sorgen sie dafür, dass unser Chefmechaniker die genauen Daten der feindlichen Rettungskapsel erhält. Er soll eine der unseren so modifizieren, dass sie aussehen wie die des Feindes“, befahl sie ihrem ersten.

„Was genau haben sie vor?“, hakte Con nach und warf seiner Vorgesetzten einen Blick zu. Er konnte bloß Vermutungen anstellen. Serenety tippte einige Eingaben auf ihrem Stuhl ein, ehe sie sich erhob.

„Rufen sie die Daten Akaji 02 auf“, bat sie ihn und Con folgte der Anweisung. Diesmal war er es, der leicht überrascht ein schnauben von sich gab.

„Interessanter Gedanke, Ma’am. Jedoch bin ich mir nicht sicher was sie damit bezwecken wollen“, erklärte er.

Serenetys Lippen umspielten diesmal etwas, was man fast als belustigt beschreiben könnte. Dann trat sie an die Seite ihres ersten Offiziers.

„Wie erreicht man größtmöglichen Schaden?“, wollte sie von ihm wissen. Con dachte einige Sekunden darüber nach, während er gleichzeitig die Projektion betrachtete. Irgendetwas führe seine Vorgesetzte im Schilde.

„Denken sie primitiv, Con. Was würde jeder tun, wenn eine seiner Rettungskapseln unterwegs ist!“

Auch wenn die Chiss dafür bekannt waren, dass man in ihren Gesichtern nicht wirklich lesen konnte, so war nun deutlich eine leichte Veränderung in seinem Gesicht zu sehen. So, als ob ein Erwachen stattfand.

„Sie wollen die Rettungskapsel ins Innere eines der Schiffe bringen?“, hakte er nach und blickte sie an.

Serenety ließ ein nicken sehen. „In der Tat. Wenn wir es schaffen ihr Flaggschiff dazu zu bewegen die Rettungskapsel aufzunehmen, würde dies bedeuten unseren Feind zu schwächen. Mehr noch, er würde von jetzt auf gleich Führungslos dastehen und müsste sich neu ordnen. Dies würde uns einen erheblichen Vorteil bringen. Eine Flotte ohne Flaggschiff ist nur so gut wie jeder einzelne. Da die Iridorianer ein arrogantes Volk sein, überheblich noch dazu, würde ein solches Unterfangen – wenn es von Erfolg gekrönt ist – ihnen ihrer überhebliche Sicherheit vorerst nehmen.“ Die Captain machte eine kurze Pause.

„Was wir brauchen ist eine Taktik mit der sie nicht rechnen und wie trifft man seinen Feind am besten in solchen Zeiten?“

Con schwieg einige Sekunden, ehe er sprach. „Sie dort zu schwächen, wo sie nicht mit Rechnen würden“, meinte er schlicht weg.

„So ist es. Wenn meine Analyse richtig ist, sind sie bisher nach einem bestimmten Schema vorgegangen. Es ist gut zu erkennen wie ihre Hierarchie läuft. Sie funktionieren als eine Einheit, die von ihrem Flaggschiff gelenkt wird. Anfangs mag dies nicht auffallen, da man viel zu sehr mit ihren Angriffen beschäftigt ist. Allerdings ist ihre Schwäche offensichtlich, wenn man gut beobachtet und taktische Schlüsse zieht.“

Con nickte. Mehr noch, als ihm klar wurde worauf seine Vorgesetzte hinauswollte und diesmal fragte er sich, ob er sie nicht unterschätzt hatte. Einen gewissen Respekt ihr gegenüber konnte er nicht leugnen. Vielleicht anderen gegenüber, ihm selbst gegenüber jedoch nicht mehr. Dies war ihm nun klar.

„Ich werde es mit Lt. Terrik durchsprechen“, teilte ihr XO ihr mit.

Serenety ließ ein nicken sehen. Con mochte sein wie er wollte, er befolgte ihre Befehle und dies war in diesem Augenblick alles was sie brauchte. Ihre Differenzen schienen sich ganz allmählich zu klären.

„Ma’am, wir unsere Jägerpiloten teilen mit, dass ihr Opfer über keine Sensorik mehr verfügen“, teilte ihr die entsprechende Station mit.

„Mister Maywater, richten sie unsere Geschützte auf das Schiff aus“, befahl sie.

„Ma’am, wir erhalten soeben die Nachricht der „Abyss“, dass wir, falls möglich Rettungskapseln bergen sollen. Die trifft ebenso auf „Paladin“ und „Greyhound“ zu“, informierte sie die Kommunikationsstation.

Ein deutlich ungünstiger Zeitpunkt. Dies konnte Toji zwar nicht wissen – besonders, da er selbst in Kämpfe verwickelt war – dennoch würde sie sie ihm etwas ausrichten müssen.

„Kommunikation, teilen sie der „Abyss“ mit, dass wir derzeit nicht in der Lage sind Rettungskapseln zu bergen. Und bitten sie Commodore Murata darum, mir vorübergehend die „Paladin“ und „Greyhound“ zu unterstellen. Geben sie ihm folgende Daten als Anhang mit. Sie beinhalten meine Pläne.“

Ihr Kommunikationsoffizier nickte. Auch wenn es Serenety nicht sehr gefiel Toji diese Nachricht übermitteln zu müssen, wusste sie dennoch, dass es das einzig richtige war. Davon abgesehen hatten sie es noch immer mit einem Feindlichen Koloss (Topòr) zu tun.

„Postion?“, wollte die Captain wissen.

„Zwei Minuten, dann sind wir in feuerreichweite“, erhielt sie die Antwort.

Serenety hoffte, dass Toji ihren Plänen zustimmte. Falls nicht, würde sie ihr Vorhaben allein durchziehen müssen. Dies war zwar möglich, bedeutete jedoch mehr Risiken. Die „Paladin“ und die „Greyhound“ als Unterstützung zu erhalten würde das ganze Vereinfachen. Ihr Blick viel durch das Sichtfenstern, viel auf die Schiffe und Jäger, welche sich erbitterte Kämpfe leisteten. Wie Schwärme aggressiver Insekten vollführten sie ihr Tänze. Wütend, voller Hass und unerbittlich schlugen sie aufeinander ein. Keiner wollte vom anderen lassen. Es ging um Leben und Tod. Darum welche Seite den Sieg erringen und welche scheitern würde. Das Imperium brauchte diesen Sieg, sie konnten es sich nicht leisten hier und jetzt zu verlieren. Verloren sie, würden die Yevethaner sie überrennen, gnadenlos ohne Skrupel. Sie würden jeden vernichten der ihnen in die Quere kam. Wer würde schon sagen können, ob sie sich nicht vielleicht mit dem Feind aus den unbekannten Regionen verbünden würden!? Falls ja – ein Szenario welches Serenety innerlich erbeben ließ – würde ihr Universum zu existieren aufhören. Vielleicht war sie deshalb so verbissen. Möglicherweise war dies der Grund warum sie alles riskierte. Wenn schon nicht für das Imperium, so aber für die gesamte Galaxis und für all die Milliarden von Leben darin.

Die Waffensysteme der „Darksword“ spuckten Feuer aus vollem Hals, als die zwei Minuten abliefen. Sie beharkten ihren Feind, ließen ihm nicht die Möglichkeit auch nur durchzuatmen. Gleichzeitig flogen ihre Jäger wie hungrige Insekten um den Koloss (Topòr) herum. Ihre Waffen auf die Waffensysteme ihres Feindes und die Kommunikation gerichtete. Ein erbitterter Kampf bei dem nur einer als Sieger hervorgehen konnte.

Beide Schiffe mussten Treffe einstecken. Erschütterungen jagten durch ihren ESD. Sie schlugen sich tapfer und wir würden auch hier gewinnen. Zeit war ein wichtiger Faktor. Ihr Gegner besaß jedoch nicht die Zeit die er brauchte um diesen Kampf für sich zu entscheiden.

„Kommunikation ist soeben bei ihnen ausgefallen“, erhielt Serenety den Bericht von der Kommunikationsstation.

„Sehr gut. Damit sind sie orientierungslos und abgeschnitten von der Außenwelt!“ Eine durchaus frohe Kunde. Es würde nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch dieses Schiff (Topòr) sprichwörtlich in Flammen aufgehen würde.

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]
ESD „Darksword“ [Schilde: 65% | Hülle: 70%] (Captain Akaji) [Ziel: „Topòr“]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfihts]
 
Mladschi leitenant Parek Ganymede, Offizier Dritter Steuerbordwerfer

[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre'ji-System _ Freier Kampfverband; Iridonianische Flottille; Dritte Kampfgruppe – Rettungskapsel BUL I „Mech“ _ Passagierbereich]
Mladschi leitenant Ganymede und neun weitere Überlebende

Langsam, fast schon kriechend entfernte sich die klobige Rettungskapsel von der sich ausbreitenden Trümmerwolke, die einst als Bulwark-Schlachtkreuzer sozusagen das zu Hause für eine Besatzung von gut siebentausendfünfhundert Personen war. Doch die Mech gab es nicht mehr. Letztendlich hatten die Imperialen dem bulligen Stahlkoloss der Iridonianischen Räteflotte den Gar ausgemacht, indem zum einen drei schwere Kreuzer (Aegis III, Firestorm und Kaitan“) das Feuer auf sich lenkten und zum anderen deren Imperial-Sternzerstörer (Abyss) sich nach einem trägen Manöver hinter das schwach geschützte Heck des alten Schlachtkreuzers begeben hatte. Die ständigen Salven der deutlich größeren Geschütze sowie die gezielten Unterstützung mehrerer Bomberstaffeln hatten den kaum vorhandenen Deflektorschild mühelos überwunden. Kapitan Adìn-go ranga Ba'hol Caltel, Kommandant der Mech, hatte – ohne die nötige Hilfe durch seine eigenen Begleitschiffe – keine Chance gehabt.

Sichtlich erschöpft tupfte sich Parek Ganymede den Schweiß von der Stirn. Seine Schläfen pochten unheilvoll, während das dumpfe Gefühl in seiner Magengegend, das seit der geglückten Flucht von dem sterbenden Koloss in ihm rumorte, scheinbar wuchs. Er sah sich abermals um. Doch seit sich Rettungskapsel mit einem lauten, dumpfen Knall von der allmählich explodierenden Mech gelöst hatte, hatte sich in ihrem Inneren nichts geändert. Somit war er, als einfacher Mladschi leitenant von gerade einmal dreiundzwanzig Standardjahren, noch immer der ranghöchste Offizier an Bord – und hatte folglich die Befehlsgewalt inne. Er schluckte, schloss für einen Moment die Augen und suchte nach jener ominösen Ruhe, die Kommandant und Erster Offizier immer ausgestrahlt hatten. Starschi leitenant Gatheris Stimme säuselte in sein Ohr. Kurz vor dem vernichtenden Schlag der Imperialen hatte die Feuerleitoffizierin der Mech über schiffsinternes Com noch mit ihm gesprochen. Durch die Aufregung, die er in diesem Moment verspürt hatte, hatte er sich kaum ein Wort, das sie an ihn gerichtet hatte, gemerkt. Doch das war nun egal. Denn genau wie der Großteil der Mannschaft war sie nun tot. Ein Gespenst – nicht mehr, nicht weniger.

Eine lispelnde Stimme riss ihn plötzlich aus seinen Gedanken.
„Leitenant, das Ding hat zwar schon jede Menge Jahre auf dem Buckel und die Technik scheint aus dem letzten Jahrhundert zu sein, aber für die passiven Sensoren konnte ich noch ein paar Prozentpunkte herauskitzeln.“

Ganymede, der sich wiederholt seine neue Position ins Gedächtnis rufen musste, hob langsam den Kopf und ließ den Blick durch den beengten Innenraum schweifen. Zehn Personen – mehr hatte die Rettungskapsel letztendlich nicht fassen können. Die Mehrheit der Insassen stellten Kanoniere, die zu den Werfermannschaften der Steuerbordseite gehörten und von dem jungen Mladschi leitenant in die Kapsel getrieben worden waren. Müde und abgekämpft sahen sie aus, starrten mit leeren Blick auf die unverkleidete Bordwand der klobigen Kapsel und brabbelten zum Teil gedankenverloren vor sich ihn. Zwei blutverschmierte Sanitäter und die Überlebende eines Reparaturteams leisteten ihnen zudem in der Enge Gesellschaft. Der Zabrak musterte sie nur kurz. Nach seinem Dafürhalten sahen sie nach all dem Schrecken, den sie alle allein in der letzten Standardstunde erlebt hatten, nicht viel besser aus. Behutsam stieß sich Ganymede von seinem Sitz ab und glitt – beflügelt durch die kaum vorhandene Schwerkraft – zu der langohrigen Technikerin.

Gibt es da draußen überhaupt irgendetwas zu sehen für uns?“, fragte er brummend, hielt sich an einer Stange in Kopf fest und sah die Nicht-Zabraki an. „Die 'Mech' ist doch schon zerstört … und im Gegensatz zur noch intakten 'Voin' sind wir kein lohnenswertes Ziel für die.“

Die Technikerin, die ein dunkelblaues Fell besaß, sah ihn mit großen Augen an. Dann ließ sie ihren Blick wieder zum Display gleiten. „Hab so manche Schauergeschichte über die Imperialen gehört, Leitenant.“ Ihr linkes Ohr, das so lang wie ihr eigener Kopf war, zuckte kurz. „In der Heimat sollen deren Sturmtruppen nach der Vernichtung des 'Bundes' ganz schön gewütet haben.“

Schon bevor der fahnenflüchtige Kampfverband den geschundenen Droma-Sektor hinter sich ließ, um stattdessen in den Kernwelten zu wildern, hatten sie schreckliche Nachrichten erreicht. Iridonia und der „Große Rat“ mochten zwar gegenüber den imperialen Invasoren kapituliert und sofort ihre Truppen aus dem anti-imperialen Trutzbündnis abgezogen haben, aber andere Mitgliedswelten wie Fef, Fornax und Lorista schützte das nicht vor anschließenden Vergeltungsmaßnahmen. Mannstarke Strafexpedition – vor allem aus den Reihen des allseits berüchtigten Sturmtruppenkorps – sandte Bastion nach Ord Mantells Fall aus und ließ so ganze Landstriche vernichten. Und der „Große Rat“ hatte tatenlos zugesehen. Mladschi leitenant Ganymede, der auch zum damaligen Zeitpunkt nur der diensthabende Waffenoffizier für den dritten Raketenwerfer steuerbords war, glaubte, dass Wize-admiral Koden aus dieser Untätigkeit die Legitimation für seine Fahnenflucht zog. Dem Blick der haarigen Technikerin folgend, musterte er einen Moment lang das Display und ließ anschließend die Finger über eine nah gelegene Konsole streifen.

Sollten wir weiter so langsam durch das Nichts kriechen, hat uns die Schrottmühle frühstens in fünf Stunden in Fresias Orbit gebracht“, gab Ganymede brummend von sich. Dann stieß er sich von der Halterung wieder ab und schwebte zurück zu seinem Platz. Dabei sagte er: „Ich rate dir, dich bis dahin etwas auszuruhen. Denn mehr als die Sensoren mit etwas mehr Energie zu versorgen wirst du hier nicht bewerkstelligen können...“

Die Rettungskapsel, deren klitzekleinen Triebwerke bei Höchstleistung nur einen minimalen Schub schafften, steuerte weiter auf den kugelförmigen Planeten Fresia zu. Winzige Lichter, die für wenige Sekunden grell aufblitzten, zeigten in regelmäßigen Abständen ihre Gegenwart an. Derweil sandte ein autonomer Sender konstant ein Hilfesignal ins schwarze Nichts. Da die Kapsel außerdem bloß einen sehr schwachen Partikelschild besaß, der die nötigsten Schutzbedürfnisse abdeckte, und über keinerlei weitere Verteidigungssysteme verfügte, flogen sie dem Grunde nach völlig wehrlos auf die stark verteidigte Hauptwelt des Fre'ji-Systems zu. In dieser Situation konnte sie ein verirrter Schuss jederzeit in den Tod reißen. Sicherheit fühlte sich anders an. Doch welche andere Wahl hatten sie in diesem Moment noch? Die Mech war zerstört, deren Besatzung war – bis auf wenige, die sich in die verfügbaren Rettungskapseln hatten flüchten können – tot und die Imperialen schienen sich trotz eintreffender Unterstützung wacker zu schlagen.

Ganymede griff nach einer vollen Feldflasche, führte sie schweigend an den Mund und kippte dann so lange bis sich im Inneren kein einziger Tropfen mehr befand. Fünf Stunden – Diesen sehr langen Zeitraum würden sie nun irgendwie überleben müssen bis sie Fresias Orbit erreicht hatten, obgleich um sie herum noch immer eine Schlacht tobte. Der Waffenoffizier, der in Gedanken schon grob die Wahrscheinlichkeit ihres Überlebens überschlagen hatte, sah entmutigt aus. Im Gegensatz zu Wize-admiral Koden und dessen loyal ergebenen Kommandanten hatte er seine Zweifel daran, dass die Yevethaner in den Iridonianern gleichwertige Verbündete sahen. Denn über diese Spezies existierten genauso Schauergeschichte wie über die Imperialen. Kraftlos lehnte der Zabrak den gehörnten Kopf gegen die mit technischen Apparaturen versehene Wand, starrte geistesabwesend zur Decke und ließ dabei seinen unheilvollen Gedanken freien Lauf. Plötzlich ging ein Ruck durch das Schiff und die schwachen Triebwerke schalteten sich automatisch aus. Ein Traktorstrahl hatte sie erfasst.


[Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre'ji-System _ Freier Kampfverband; Iridonianische Flottille; Dritte Kampfgruppe – Rettungskapsel BUL I „Mech“ _ Passagierbereich]
Mladschi leitenant Ganymede und neun weitere Überlebende
 
Pariah Bal Spaar, Todgeweihter

:| Kernwelten | Torranix-Sektor | Fre'ji-System | im Anflug auf imperiale Kampfgruppe |: :| umgebaute Rettungskapsel | Passagierbereich |:
Todgeweihter Spaar

Die yevethanische Gesellschaft, die fest auf ihre Kultur, ihre Religion und ihre Traditionen baute, besaß grundsätzlich ein striktes Kastenwesen. Krieger stammen seit jeher von Kriegern ab, Priester von Priestern ab und Beamte von Beamten. Gewissermaßen umschlossen wurde diese hierarchische Gemeinschaft zum einen vom Darama, der als spiritueller und politischer Führer über Allem stand, und zum anderen von der grauen Masse an Unberührbaren, die – genau entgegengesetzt – unter all den anderen, höher gestellten Gruppen vor sich hin vegetierten. Ein Aufstieg von einer Kaste in die nächste war in diesem uralten System kaum möglich und in den wenigen Ausnahmefällen quälend langsam gewesen, während ein sofortiger Abstieg in die unterste Schicht bei groben Verfehlungen beinah jederzeit passieren konnte. Nicht einmal die geißelnde Unterdrückung durch den Menschen, die auf solche kulturelle Säulen in all den Jahren keinerlei Rücksicht genommen hatte, hatte daran irgendetwas ändern können.

Doch Bal Spaar, ein junger, sichtlich degenerierter Yevethaner von einer radioaktiv versuchten Welt im Koornacht-Sternenhaufen, hatte von den Göttern die seltene Gelegenheit geschenkt bekommen, seine Stammlinie aus der untersten Kaste herauszuheben. Er musste dafür zwar mit seinem eigenen Leben bezahlen, indem er diese mit Sprengstoff beladene Rettungskapsel in einem der imperialen Schiffe zündete, aber der blutige Tribut, den er damit im Sinne des Tolotan entrichtete, würde für eine ausreichende Entschädigung sorgen – So hatte es ihm der Blutpriester Jil Duull prophezeit als er für diese Mission ausgewählt worden war. Wenn Spaar die Augen schloss und dann fest an jenen Moment dachte, konnte er all die Dinge noch einmal lebhaft „sehen“. Er seufzte zufrieden. Unter all den Todgeweihten, die man auf New Brigia zusammengetrommelt hatte, hatte man unter anderem ihm diese selbstmörderische Aufgabe übertragen. Ihm hatte man vor dem Aufbruch zur Schwarzen Flotte blutiges Fleisch und willige Weibchen dargeboten. Er hatte sich wie ein Krieger gefühlt – und seine Nachkommen würden jeden Tag mit diesem Gefühl aufwachen.

Das leise Piepsen der aktiven Gerätschaften ließ ihn die Augen wieder öffnen. Obwohl langsam die Nervosität in ihm aufzusteigen drohte, ließ der entstellte Yevethaner den Blick ruhig über die vielen Armaturen schweifen. Buchstaben einer ihm fremden Sprache leuchteten auf den Bildschirmen auf, während einzelne Anzeigen ein bisschen flackerten. Spaars verkrüppelte Finger glitten gezielt über die Einagbekonsole. Leicht, ganz leicht korrigierte er den Kurs. Die imperiale Kampfgruppe, die er anzusteuern hatte, kam näher, immer näher. Er leckte sich die aufgeplatzten Lippen. Sein Blick fiel kurz auf den Bluttrank. Mehrere Male hatte man ihm förmlich eingetrichtert, dass er den Trank just in dem Moment zu nehmen hatte, wenn die in ihm lebenden Dämonen „Zweifel“ und „Angst“ stark zu werden drohten. Den „Segen der Götter“ würde er dann am eigenen Leib spüren – so hatten es ihm die Novizen wieder und wieder erzählt. Behutsam streichelte er das Gefäß. Religiöse Symbole, die angeblich das Mantra der Todgeweihten bedeuteten, waren in pechschwarzer Farbe auf dessen Oberfläche gemalt. In seinem ganzen Leben hatte Spaar nichts Schöneres gesehen.

Dandalas, seine lebensfeindliche Heimatwelt, kreiste um einen roten Riesen. Vor Jahrmillionen, so hatte es ihm seine gebildete Mutter oft erzählt, hatte der Stern einfach sämtliche Nachbarplaneten, die zu nah um in gekreist waren, verschluckt als er sich ausdehnte und jenem Planeten, der ihm nun zu nahe war, die hohe Radioaktivität beschert. Doch seltene Erden, kostbare Metalle und funkelnde Edelsteine ruhten unter Dandalas fester Oberfläche, weshalb erst die Yevethaner selbst und dann später die Menschen diesen Planeten – gegen jedgliche Vernunft – kolonisierten. Sie wollten diese „Schätze“ heben. Klobige Kuppelstädte wurden in dem toten Ödland errichtet, um jene, die hierher entsandt worden waren, sowohl vor der unsichtbaren Strahlung als auch der blendenden Helligkeit zu schützen. Jedoch war die Bausubstanz an mehreren Stellen mangelhaft gewesen. Denn während jene, die tief im Inneren der großen Kuppelstädte lebten, tatsächlich einen vollumfänglichen Schutz genießen konnten, waren die Außenbezirke – mal mehr, mal weniger stark – der Radioaktivität ausgesetzt. Ihre Bewohner degenerierten mit jeder Generation zunehmend und galten so schnell als von den Göttern verlassen.

Mit seiner verkrüppelten Linken rieb sich der Yevethaner das schuppige Kinn. Im Gegensatz zu den gesunden Artgenossen seiner auf Ehre und Herkunft bedachten Spezies war seine Mundpartie ohne kleine Hörner. Die Radioaktivität, der schon seine Vorfahren ausgesetzt waren, hatte sie ihm schon vor der Geburt genommen. Ebenso hatte sie – nicht die Götter zu denen er Tag für Tag betete – ihm das Augenlicht zu einem großen Teil genommen und Hände wie Füße entstellt. Bal Spaar entsprach nicht dem gängigen Bild seiner Spezies. Ein würdiger Vertreter war er demzufolge nicht. Doch tief in seinem Inneren glaubte er an den Aufstieg, der all diese Makel beseitigte. Würden die Götter sein Opfer tatsächlich annehmen, würden seine Nachkommen ohne jegliche Makel geboren werden. Er schloss abermals die Augen und rezitierte das Mantra der Todgeweihten. Längst bildete er sich ein, dass er seit seiner Geburt einzig und allein diesem Augenblick entgegen fieberte. Erneut stieg eine gehörige Nervosität – beklemmend, fast lähmend – in ihm auf. Seine rechte Hand glitt instinktiv zu dem kleinen Gefäß.

Und dann ging plötzlich ein kräftiger Ruck durch die ganze Kapsel. Kurz klirrte es unheilvoll hinter ihm. Doch die mit allerhand Sprengstoff gefüllten Behälter hielten stand. Derweil eine Stimme über die Lautsprecher zu hören war, die fremdartig klang und in einer unbekannten Sprache mit ihm zu sprechen versuchte, sah er sich mit einem Mal besorgt um. Jene Dämonen, vor dem ihn der Priester Duull und dessen Novizen gewarnt hatten, griffen spürbar nach seiner wankenden Seele. Sein Herz klopfte auf einmal laut und schnell in seiner flachen Brust. Staubtrocken war sein Mund. Während nagende Zweifel sein Bewusstsein mehr und mehr zu überrennen drohten, umschloss seine rechte Hand den Bluttrank. Abermals sagte er – mit brüchiger Stimme – das Mantra auf. Durch das kleine Fenster, das sich vor ihm befand, konnte er jenen „Schlund“ sehen, der durch ein lila schimmerndes Dämmfeld geschützt war. So nah. Er war seinem Ziel so nah. Mit zitternden Fingern öffnete er das Gefäß. Nur noch wenige Meter trennten ihn von seinem Bestimmungsort.

Hörbar schluckte er das leicht zähflüssige Gebräu herunter, schloss wiederholt die Augen und sagte – sich allmählich vor Angst schüttelnd – das Mantra auf. Das schwache, furchtsame Herz in seiner Brust pochte inzwischen wild. Drohten die Dämonen etwa zu obsiegen? War seine Linie für immer dazu verdammt Teil der untersten Kaste zu sein? Er dachte an seine Mutter, während der „Schlund“ näher kam. Bevor sich das Volk unter Kal Fraans Führung gegen das Imperium erhoben hatte, war sie längst durch Dandalas' grausame Strahlung gestorben. Hässliche Blasen, eiternde Wunden und offene Stellen hatten ihren verkümmerten Körper noch mehr entstellt als zuvor. Wie schön hätte sie wohl ausgesehen, wenn die Götter ihren Vorfahren nicht die Gunst entzogen hätten? Leise rasselte sein Atem. Krächzende Laute gab er von sich. Und dann erwachte plötzlich ein mächtiges Feuer in ihm. Rasch breitete es sich aus; vertrieb mühelos die Dämonen. Nervosität, Zweifel, Angst – Diese Dinge gehörten mit einem Mal der Vergangenheit an. Bal Spaar war von den Göttern geliebt! Sich dieser Tatsache bewusst, griff er nach dem Zünder und drückte – ein wirres Gebet auf den Lippen – auf den Knopf.


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Todgeweihter Spaar
 
Centurion Hyr Vrass, Zugführer eines yevethanischen Todesschwadron

:| Kernwelten | Torranix-Sektor | Fre'ji-System | im Anflug auf imperiale Kampfgruppe |: :| umgebaute Rettungskapsel | Passagierbereich |:
Centurion Vrass und elf weitere Enterer

Das Ziel war nah. Geduldig hatten seine Männer und er – Krieger durch und durch – im Inneren der Kapsel ausgeharrt, Waffen sowie Kampfrüstung mehrere Male überprüft und dabei Pläne für jenen Moment geschmiedet, der nun zum Greifen nah war. Zweifellos waren die Götter, zu denen sie Tag für Tag beteten und denen sie diesen Triumph im Vorfeld gewidmet hatten, auf ihrer Seite. Denn die Traktorstrahler des größten gegnerischen Kriegsschiffs in der Nähe, des Imperial-Sternzerstöreres (Abyss), hatte sie erfasst und zog sie – neben vier weiteren trägen Rettungskapseln – tatsächlich langsam, aber sicher in Richtung Hangar. Es handelte sich in der Tat nur noch um ein paar Dutzend Standardmeter, die zwischen ihnen und jenen Unwissenden lag, die so gut wie tot waren.

Haltet euch bereit“, knurrte der bullige, yevethanische Krieger Vrass drohend in Richtung seiner nicht minder breitschultrigen Untergebenen, nachdem er sich in seinem dunklen Kampfanzug ihnen zugewandt hatte. „Den Segen der Götter mag unsere Mission zwar haben. Jedoch bedeutet das nicht, dass diese Ungläubigen deshalb besonders dumm und leicht zu besiegen wären. Bei der Eroberung Galantos' habt ihr sie erlebt...“ Seine Krieger grunzten zustimmend. „Uns bleibt nur diese eine Gelegenheit.“

Seine rechte Hand, Natas Du'gan, bleckte angriffslustig die spitzen Zähne als er auf einmal von der Sensorikkonsole aufsah und mit unheilvoller Stimme bemerkte: „Drei der anderen vier Kapseln sind Teil Eures Todesschwadrons, Centurion. Diese Ungläubigen werden erst wissen, was los ist, wenn wir den Maschinenraum besetzt haben und vor deren Waffenkammer stehen.“

Vrass, der sich ein kurzes Grinsen gestattete, nickte knapp. Als seine Krieger und er die präparierten Rettungskapsel betraten, hatten sie zwar nicht damit gerechnet, dass sie am Ende im Hangar eines Sternzerstörers landen würden, aber ausreichend Schaden und Verheerung würden sie dort trotzdem anrichten. Schon bei der geglückten Revolte hatte sich gezeigt, dass der Feind, die Menschheit, kein Kriegervolk war. Freilich mochte auch bei ihnen jede Generation eine Handvoll Tapferer besitzen, aber das Gros war feige. Flucht war zweifelsohne ihr natürlicher Urinstinkt zu sein. Zudem fehlte es ihnen am rechten Glauben. Denn obwohl ihrem Imperium genauso eine einzelne Person vorstand, die offensichtlich genauso wie der yevethanische Darama verehrt wurde, glaubten sie bloß an ihre Technik. Knurrend musterte Hyr Vrass die beiden knochigen Klingen, die die meiste Zeit über in seinen Unterarmen ruhten. Nein, der Mensch war Beute; nicht mehr, nicht weniger.

Haltet euch von der Luke fern“, befahl er im nächsten Moment als die Kapsel endlich ins Innere des keilförmigen Schlachtschiffs gezogen wurde. „Erst in letzter Sekunde sollen sie sehen, dass hierdrin nicht Ihresgleichen auf sie wartet.“

Die Krieger grinsten. Martialisch sahen sie in ihren klobigen Kampfanzügen aus. Schwere Blaster hielten sie in den klauenartigen Händen. Mordlust lag in der Luft. Vrass konnte diesen Duft deutlich riechen. Genüsslich sog er mit seinen Nüstern diesen intensiven Geruch ein und dachte daran, dass schon bald auch der metallhaltige Mief von Menschenblut in der Luft liegen würde. Ja, die beiden Spezies unterschieden sich in so vielen Dingen. Wie hatte die Menschheit trotz ihrer etlichen Fehler nur seine Vorfahren versklaven können? Diese Frage tauchte mit einem Mal in seinem Bewusstsein auf. Er schob sie zur Seite. Denn für solche Nebensächlichkeiten hatte er keine Zeit. Besonders in jenem Moment als die Kapsel hörbar auf dem Hangarboden aufsetzte. Ein letztes Mal nickte er den ihm unterstellten Kriegern zu, dann nahm er die Waffe in Anschlag und hielt die Luft an.

Blasterfeuer, grelle Blitze in rot, blau und grün, erhellten den Hangar. Binnen Sekunden waren die Sanitäter und Mechaniker, die sich der Rettungskapsel routiniert genähert hatten, tot, während eine Horde brüllender Yevethaner aus dem Inneren sprang. Ihre pechschwarzen Kampfanzüge fingen die ersten Treffer der Gegenseite mühelos ab und ermöglichten es den Krieger so in der Nähe Deckung zu suchen. Achtundvierzig Yevethaner mochten bei einer Mannschaft von knapp siebenunddreißigtausend Personen zuzüglich fast zehntausend Mann an Bodentruppen nicht gerade viel sein, aber auf ihrer Seite war in diesem Fall der Überraschungsmoment. Unter dieser Voraussetzung konnten sie beinah im Handumdrehen den weitläufigen Haupthangar in ihren Besitz bringen. Denn bis auf zwei Trupps Flottensoldaten stellte sich ihnen in diesem Augenblick niemand in den Weg.

Du'gan, nimm dir einen Trupp und begebe dich zum Maschinenraum“, bellte Vrass mit einem leichten Hauch Zufriedenheit in der Stimme, während er achtlos über die Leiche eines Mediziners stieg. Der Gestank von verbranntem Ozon lag in der Luft. Doch der bullige Centurion ignorierte ihn geflissentlich. Er wandte sich lieber an einen Veteranen. Tar'ash, vier deiner Krieger sollen sich in die kleineren Walker (AT-PT) setzen. So werden sie gegen den kommenden Ansturm eine ganze Weile lang bestehen können. Der Rest folgt mir zur Waffenkammer...“

Zustimmend grunzten die ihm unterstellten Krieger. Das Todesschwadron hatte schon auf Galantos erfolgreich imperiale Rückzugsorte ausgehoben. Gleich einem abgerichteten Rudel ausgehungerter Bluthunde hatten binnen Wochen sie Imperialen für Imperialen aufgespürt – und sich so peu à peu die Reputation für diesen Einsatz verdient. Duull, jener Blutpriester, der sie vor dem Aufbruch des Blutkrallengeschwaders gesegnet hatte, hatte ihnen einen Sieg prophezeit. Selbst jetzt, da dies Tage zurücklag und er seitdem auf der von Ungläubigen bevölkerten Nezavisimost gelebt hatte, konnte er sich an die grauen, trüben Augen des alten Yevethaners erinnern. Sie hatten ihm tatsächlich einen unangenehmen Schauer eingejagt. Er unterdrückte den Impuls sich zu schütteln. Stattdessen gab er lieber ein Schnauben von sich und stapfte – wieder mit dem schweren Blastergewehr im Anschlag – gen Schott. Treu folgten ihm das Gros seiner Krieger, während der kleinere Rest sich zur gleichen Zeit den zweibeinigen Walkern näherte.

:| Kernwelten | Torranix-Sektor | Fre'ji-System |: :| Feindlicher Sternzerstörer (ISD „Abyss“) | Hangar |:
Centurion Vrass und sein Todesschwadron
 
Lieutenant Commander Jim Hymes, Zweiter Offizier der „Eversor“

|| Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre'ji-System | Torranix-Sektorflotte; Zweite Kampfgruppe – VSD „Eversor“-Rettungskapsel | Passagierbereich ||
Lieutenant Commander Hymes und wenige Überlebende

Mehrere Stunden mochten inzwischen zwar vergangen sein, aber der Schock über die Tragödie, auf einen Schlag jenes Schiff verloren zu haben, das seit vielen Jahren sozusagen das eigene „Zuhause“ gewesen war, saß noch immer ziemlich tief. Dementsprechend war selbst jetzt, da die Rettung durch imperiale Kameraden so nah war, die Stimmung gedrückt. Schluchzen war zu hören. Doch während der eine gerade jene Glücklosen betrauerte, die an ihrer statt an Bord der überrumpelten Eversorgestorben waren, klagte der andere insgeheim über den Verlust all seiner Habseligkeiten. Um auf so engem Raum mit einem Mal keinen Streit zu beginnen, behielt – trotz der unangenehmen Stille – jeder seine persönlichen Gedanken glücklicherweise für sich.

Jim Hymes, bis vor wenigen Standardstunden noch Zweiter Offizier der Eversorim Rang eines Lieutenant Commanaders, seufzte. Obwohl er sozusagen in letzter Sekunde einen eingeschüchterten Ensign, einen verletzten Petty Officer und mehrere Matrosen in die Kapsel hatte zerren können, war der Tepasi mittleren Alters mit seiner Leistung nicht zufrieden. Erschöpft und entmutigt fuhr er sich durch das lichte, schweißnasse Haar und betrachtete den werkelnden Unteroffizier. Das Glück, das sie bei der Flucht gehabt hatten, hatte nur kurz gewährt. Denn kaum hatten sie sich einige hundert Meter von dem sterbenden Victory-Sternzerstörer entfernt gehabt, da hatten Trümmerteile, welche die Explosion mit ungeheuren Kräften von jener Stelle weggeschleudert hatte, wo sich zuvor noch der graue Schlachtkreuzer befunden hatte, diverse Außenantennen mit sich gerissen – und dadurch die Kapsel irreparabel beschädigt.


Machen Sie Fortschritte, Mister Cacete, fragte er den Offizier als er versuchte dessen „Werk“ zu begutachten. „Sollten wir den Sender nicht bald zum Laufen bekommen, könnten uns deren Sensoren als 'Irrläufer' klassifizieren und wir treiben dann noch eine ganze Weile durch das Nichts.“

Eine Reihe angsterfüllter Gesichter starrten ihn mit einem Mal an. Obwohl ein Teil der Anwesenden fast genauso lang wie er in der Imperialen Flotte diente, hatten sie bis zu diesem Angriff kaum echte Gefechtserfahrung gesammelt. Denn jene Piratenbanden, die bis zu der Revolte der Yevethaner in dieser Region ihr Unwesen getrieben hatten, waren keine nennenswerten Gegner gewesen. Mühelos hatte der Victory-Sternzerstörer – meist in Zusammenarbeit mit dem Venator „Aurodia“ – alle seine Ziele ausgeschaltet. Ein Zerstören des Schlachtkreuzers binnen weniger Minuten? Niemand an Bord der Eversor hatte mit diesen Szenario gerechnet. Mit einem Anflug an Bedauern dachte Hymes an Captain Starfall. Für Sektorflottenverhältnisse mochte sie eine herausragende Offizierin gewesen sein. Doch die Iridonaner hatten sie zufällig auf dem falschen Fuß erwischt. Abermals seufzte der Lieutenant Commander.

Dorian Cacete, der eine kaum behandelte Plasmaverbrennung an der Schulter hatte, drehte sich mit bleichem Gesicht zu dem Offizier. „Sir, hätte ich das richtige Werkzeug zur Hand und würde es sich hier um einen Verteilerkasten handeln, der für einen Turbolaser bestimmt ist, könnte ich bestimmt das Wunder vollbringen, das Sie sich wünschen.“ Das schnauzbärtige Gesicht verzog sich zu einem schiefen Grinsen. „Doch da es sich hier um eine verdammte Rettungskapsel handelt, kann ich nur – mit einem Handbuch in der Hand – tun, was irgendwo in diesen vielen Zeilen geschrieben steht.“

Dann müssen wir wohl weiter die Daumen drücken, was?“, entgegnete der Tepasi, klopfte dem Petty Officer aufmunternd auf die gesunde Schulter und ließ seinen Blick anschließend zum Fenster schweifen.

Draußen tobte weiterhin die Schlacht. Jene grellen Lichtblitze, die vom gegenseitigen Beschuss der Kriegsschiffe stammten, konnte er deutlich sehen. Schwerer war es deren Quellen auszumachen. Zu klein waren die kämpfenden Stahlmonstren – selbst die gut eineinhalb Standardkilometer langen Sternzerstörer beider Imperial-Klasse. Langsam trieb die demolierte Kapsel, die keine Möglichkeit besaß, sich ihrer Umgebung ordentlich erkennen zu geben, durch den luftleeren Raum. Womöglich erschien sie den anderen Schiffen deshalb tatsächlich als lebloser Weltraumschrott. Wer konnte auch schon ahnen, dass sich in diesem Ding zehn Personen befanden? Derweil die kleine Antriebssektion in einem schwachen, in der Dunkelheit kaum wahrnehmbaren Blau leuchtete, mussten die wenigen, machtlosen Passagiere im Inneren weiter auf ihre Rettung hoffen.


Ensign Sage Praxton, der erst seit einem halben Standardjahr das Offizierspatent inne hatte, trat zu dem Lieutenant Commander, lächelte matt und während er ebenfalls aus dem Fenster blickte, sagte beinah beiläufig: „Irgendwie ist es schon komisch. … Zu Hause haben meine Eltern alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt und Beziehungen spielen lassen, um mich vom republikanischen Gebiet fern zu halten. Ich sollte ja nicht in die Nähe der eventuellen Front kommen … und dabei komme ich von Grizmallt.“ Er sah Hymes an. „Torranix-Sektorflotte – Das schien ihnen wohl sicher genug zu sein. Und nun? … Und sitze ich in diesem Ding und starre den Tod an...“

Hey, Ensign“, sagte der Tepasi, der womöglich gut Praxtons Vater hätte sein können, mitfühlend und legte ihm die Hand auf die Schulter. Cacete mag zwar wie ein übellauniger Gamorreaner klingen, aber der hat auf der 'Eversor' schon ganz andere Dinge wieder zum Laufen gebracht. Du hättest mal das Gesicht des LI sehen sollen als...“

Mit der Anekdote, die er dem jungen Offizier eigentlich gerade zur Aufmunterung erzählen wollte, kam er nicht weiter. Denn just in diesem Augenblick erhellte ein gewaltiger Feuerball das schwarze Nichts. Ein Schiff in Kreuzergröße, schätzte Hymes, war gerade zerstört worden, obwohl keinerlei Lichtblitze zu sehen gewesen waren. Raketen? Torpedos? Sternjäger? Die Möglichkeiten, wie das Ding sein Ende gefunden haben mochte, waren vielfältig – und an diesem Tag reihte sich das Schiff damit bloß in eine ruhmlose Aufzählung ein –, aber Fragen warf das Geschehene trotzdem auf. Die beiden Offiziere blickten schweigend in die Ferne. Redebedarf schien man plötzlich nicht mehr zu haben. Hymes, der eine Weile lang die Hand auf der Schulter des Ensign gelassen hatte, wandte sich nach etlichen Minuten von dem Fenster ab. Sein Herz fühlte sich schwer an.

Der Petty Officer, der weiter an der geöffneten Konsole saß und immer wieder diverse Kabel sowie Platinen in die Hand nahm, schien derweil einen Erfolg zu haben. Jauchzend drehte er sich zu dem Lieutenant Commander um.
„Ich schätze, das Ding sendet endlich ein Signal. … Ist zwar nicht die gängige Kodierung, aber unsere Freunde erkennen bestimmt ein S-O-S, wenn sie es empfangen.“

Langsam flog die dicke Rettungskapsel weiter und gab in regelmäßigen Abständen Lebenszeichen, mochten sie auf den ersten Blick vielleicht auch noch so unverständlich sein, von sich. Es handelte sich wenigstens nicht um fehlgeleiteten Weltraumschrott – mehr konnten die Passagiere unter den gegebenen Umständen nicht erwarten. Dass ein yevethanischer Fanatiker gerade in einer ähnlichen Kapsel den imperialen Strike-Kreuzer Paladin zerstört hatte, konnten sie nicht wissen. Und so begrüßten die wenigen Überlebenden der „Eversor“ mit Jubel die herannahende Korvette der Vigil-Klasse (Spectre). Bis das agile Kriegsschiff plötzlich das Feuer auf sie eröffnete, den schwachen Partikelschild mühelos durchdrang und sie auf einen Schlag tötete. Im ersten Moment mochten Jim Hymes und jene, die er vor der Zerstörung des Victory-Sternzerstörers gerettet hatte, tatsächlich geglaubt haben, dass sie dieses Mal vor dem Tod in Sicherheit wären. Aber der Tod – in Form einer imperialen Korvette modernster Bauart – schien das offensichtlich anderes gesehen zu haben.

|| Kernwelten – Torranix-Sektor – Fre'ji-System | kleine, unscheinbare Trümmerwolke ||
 
- Duqua Koden, desertierter Wize-admiral der Iridonianischen Räteflotte

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System _ Freier Kampfverband; Iridonianische Flottille; Erste Kampfgruppe - PROV „Nezavisimost“ _ Brückenturm - Brücke]

Wize-admiral Koden und Brückenbesatzung​

Einst, als Supersternzerstörer in Ingenieurskreisen noch genauso ein Ding der Unmöglichkeit waren wie hyperraumfähige Sternjäger und man mit einem geschickten Einsatz von Schlachtkreuzern das laufende Gefecht für sich entscheiden konnte, galten Kriegsschiffe der Bulwark-Serie sozusagen als echter Geheimtipp. Denn durch ihre überaus massive Hülle konnten sie dem gegnerischen Beschuss selbst dann noch problemlos trotzen, wenn der eigene Deflektorschild schon längst größere Lücken aufwies. Früher hätte Duqua Koden mit den beiden gut gerüsteten Bulwark-Schlachtkreuzer, die er in seinem Kampfverband mit sich führte, demzufolge beste Chancen auf den Sieg gehabt. Doch der Feind, das Galaktische Imperium, arbeitete nicht mit vergleichbar alter Militärtechnik. Die Mechhatte sich am Ende gegen einen paar Jahre jüngeren Sternzerstörer der Imperial-Klasse (Abyss), drei schwere Kreuzer der Vindicator-Klasse (Aegis III, Firestorm und Kaitan) sowie einem ganzen Haufen träger TIE-Bomber wehren müssen – und verloren.

Koden schnalzte mit der Zunge, um seinem Ärger über den Verlust irgendwie Luft zu machen. Fast fünfzehn ganze Standardjahre hatte er Kapitan Adìn-go ranga Ba'hol Caltel nun schon gekannt. Und hätte er nicht einen kompetenten, loyalen Kommandanten für den zweiten Bulwark-Schlachtkreuzer gebraucht, hätte der Wize-admiral ihn wohl schon längst in seinem Stab geholt gehabt. Doch dafür war es nun zu spät. Der iridonianische Bruder, der mit ihm zusammen Fahnenflucht begangen hatte als der „Große Rat“ sich tatsächlich zu Bastions Vasallen hatte machen lassen, war tot. Ausgelöscht durch die imperialen Verteidiger. Ein schmerzlicher Verlust für den kräftigen Zabrak. Beiläufig rieb er eines der stumpfen Hörner auf seinem Kopf, während er auf seiner taktischen Darstellung jenen Punkt anstarrte, der vorher die massige Mech symbolisiert hatte.

Doch bevor er sich in Gedanken all den Fragen stellen konnte, die er in solch einer heiklen Situation eigentlich lieber mied, meldete sich plötzlich sein Adjutant, Starschi leitenant Tafo Xebec, zu Wort:
„Tovarishch Wize-admiral, Tsel' Dwa ('Abyss') aktiviert seine Traktorstrahler. Offensichtlich ist die 'Saat – unerkannt vom Feind – inzwischen in dessen Reichweite gelangt. Beim Sternzerstörer zähle ich mindestens vier yevethanische Kapseln. Bei den Strike-Kreuzern drei oder vier weitere.“

Sensorik, behalten Sie den Vorgang im Auge“, befahl der Kommandeur mit rauer Stimme. Sein Blick richtete er dabei auf die Gefechtsbrücke. Bis auf den Kommandant der Nezavisimost waren alle an ihren jeweiligen Stationen. Der Verlust der „Mech“ schien sie innerlich anscheinend genauso anzutreiben wie ihn. „Kapitan Lemur, sind wir bald in Torpedoreichweite? Nur äußerst möchte ich noch einen Bulwark an diese imperialen Mistkerle verlieren.“

Der hagere Zabrak, der von Fornax stammte, straffte seinen Körper, bevor er sich dem älteren Wize-admiral zuwandte. „Tovarishch Koden, alle unsere zehn Vierer-Protontorpedowerfer backbords sind bereit zum Feuern. In zehn Minuten erreichen wir die optimale Reichweite, um die vorgeschobenen Kreuzer ('Darksword', 'Greyhound' und 'Paladin') sowie den Sternzerstörer ('Abyss') zu treffen. Die 'Mech' und Kapitan Caltel rächen wir...“

Mit einem knappen Nicken quittierte der Wize-admiral die Meldung des Kapitan. Da Trägerschiffe der Providence-Klasse wie die Nezavisimost standardmäßig jeweils zehn recht wuchtige Vierer-Protontorpedowerfer an ihren Flanken montiert hatten, konnten sie mit nur einer einzigen Salve vierzig überaus explosive Sprengkörper auf ihre Feinde hetzen. Bei mehreren Salven, die recht zügig nacheinander abgefeuert wurden, konnten die Stückmannschaften durch die schiere Masse an Projektilen einen Bereich von mehr als einhundert Grad in der Ebene abdecken. Koden, der schon bei der Schlacht um Orinda auf genau diese Taktik gesetzt hatte, hatte seiner Flottille so letztendlich das Überleben gesichert. Nun setzte er abermals auf diese Karte. Sein Blick klebte in diesem Moment förmlich an dem winzigen Monitor in seiner rechten Armlehne. Zahlenreihen und Berechnungen, die ein Außenstehender auf den ersten Blick kaum zu verstehen mag, begutachtete er, während das Providence-Trägerschiff die Distanz zwischen sich und den Imperialen mehr und mehr verkürzte.

Etwa zur gleichen Zeit begannen die beiden Imperial-Sternzerstörer (Abyss und Thunder) den verbliebenen Bulwark-Schlachtkreuzer Voin gewissermaßen in die Zange zu nehmen, indem sich einer direkt frontal und der andere von Backbord näherte. Mit vereinzelten Raketensalven und jeder Menge Turbolaserfeuer setzte sich der Koloss, der gut ein Drittel kleiner als seine beiden Angreifer war, zur Wehr. Wieder und wieder blitzte dessen bläulicher Deflektorschild hell auf. Erste massive Platten der Außenhülle riss der feindliche Beschuss aus seiner Verankerung. Doch für den Moment trotzte der iridonianische Schlachtkreuzer dem gegnerischen Feuer, während seine Rettung, in Form der Nezavisimost, mit Vollfahrt die letzten hundert Kilometer zu überwinden versuchte. Weit war es nicht mehr. Es handelte sich in der Tat nur noch um wenige Minuten. Aber hatte die Voin denn trotz der widrigen Umstände noch ausreichend Nehmerqualitäten?

Just in dem Moment als die Nezavisimost“ die passende Feuerreichweite erreicht hatte und träge begann eine Wende nach Steuerbord zu vollziehen, riss plötzlich eine gewaltige Explosion, die aus einem der beiden imperialen Kreuzer der Strike-Klasse (Paladin) zu kommen schien, jegliche Aufmerksamkeit auf sich. Offenbar hatten die Yevethaner die erbeuteten Rettungskapseln nicht nur zu unscheinbaren Enterbooten umfunktioniert, sondern auch passable Bomben daraus gemacht. Der Strike-Kreuzer, der kurz zuvor noch einen Munitionskreuzer der Captor-Klasse in Schach gehalten hatte, stellte nun mit einem Mal keine Gefahr mehr dar. Dort, wo keinerlei Dämmfelder Atmosphäre am Entweichen in den schwarzen, luftleeren Raum hindern konnte, züngelten noch grelle Flammen, während Metallfetzen langsam davon trieben. Die Imperialen hatte dieser Schachzug kalt erwischt, keine Frage. Jedoch sollte das nicht der letzte Schlag der Invasoren sein, der sie treffen würde.

Kapitan Adìn-go ranga Oucoa Lemur, der anscheinend die Gunst der Stunde für sich nutzen wollte, ergriff auf der Stelle das Wort:
„Feuerleitstation, teilen Sie den Stückmannschaften ihre Ziele zu. Tsel' Dwa ('Abyss') und Tsel' Pyat' ('Thunder') haben primären Vorrang. Feuern Sie drei Salven ab; kurz hintereinander.“ Der angesprochene Offizier nickte. „Die Schilde mit voller Leistung auf die Backbordseite.“

Tovarishch Xebec, geben Sie der 'Voin' das Signal 'Vodolaz'“, befahl Duqua Koden kurz darauf dem Adjutanten. „Im besten Fall kann Kapitan Nittet so nicht nur dem eindeckenden Beschuss der 'Nezavisimost' entgehen, sondern außerdem auch einen ganz neuen, ungehinderten Kurs auf Fresia setzen.“

Der Starschi leitenant bestätigte den erhaltenen Befehl mit einem Nicken und tippte ihn sogleich in seine brummende Konsole ein. Derweil brachte sich das Trägerschiff langsam in Stellung. Grad für Grad schwenkte der spitze Bug von dem Kampfgeschehen zwischen dem Bulwark-Schlachtkreuzer und den beiden Imperial-Sternzerstörern weg. Deutlich schneller als das über zwei Kilometer lange Kriegsschiff richteten sich hingegen die Protontorpedowerfer aus. Dank der raschen Vorarbeit der Feuerleitstation hatten sie binnen Sekunde ihre jeweiligen Ziele zugewiesen bekommen. Somit galt es nur noch das Geschütz richtig einzustellen und die explosiven Sprengkörper für die zweite sowie dritte Salve bereitzuhalten. Die letzten Minuten verstrichen unter völliger Anspannung, weshalb es gewissermaßen einem Befreiungsschlag glich als die zehn Protontorpedowerfer der Nezavisimost mit einem Mal zum Leben erwachten. Drei mal vierzig Projektile feuerte das lange Trägerschiff ins schwarze Nichts als es soweit war.

Nachdem Kapitan Lemur den erfolgreichen Abschuss aller drei Salven dem Wize-admiral gemeldet hatte, schaltete sich noch einmal Tafo Xebec ein.
„Tovarishch, de 'Victory' scheint eine ganze Schar an Enterbooten auf Tsel' Tri ('Euminis') zu hetzen, während man sich unter schweren Beschuss zum Blutkrallengeschwader durchzuschlagen versucht.“

Dann wollen wir mal sehen, ob Aryss damit Erfolg hat“, brummte Koden und betrachtete dabei weiter die taktische Darstellung.

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System _ Freier Kampfverband; Iridonianische Flottille; Erste Kampfgruppe - PROV „Nezavisimost“ _ Brückenturm - Brücke]
Wize-admiral Koden und Brückenbesatzung​

Freier Kampfverband

Iridonianische Flottille
Kommando: Wize-admiral Koden

1. Kampfgruppe
Ziel: Tsel' Dwa (Abyss)

PROV Nezavisimost[Schilde: 95% | Hülle: 100%] - Flaggschiff [Ziel: ISD Abyss]
[-]

Alpha-Drei [36 Maschinen] [Eskortieren eigene Bomber]
Eta-Zwei [20 Maschinen] [Ziel: TIE/sa ISD Abyss]
ARC-Einhundertsiebzig [36 Maschinen] [im Schutz der PROV Nezavisimost]
CAP Gwiazda poranna[Schilde: 55% | Hülle: 72%] [Ziel: ENF Darkswordund STR Greyhound]
[-]

Alpha-Drei [27 Maschinen] [Dogfight]
CAP Zwycięstwo[Schilde: 0% | Hülle: 0%]
[
zerstört]
Eta-Zwei [13 Maschinen] [Ziel: TIE/sa ISD Abyss]
MUN Dzida[Schilde: 30% | Hülle: 67%] [Ziel: CK Centurio]
[leichte Hüllenschäden]

Eta-Zwei [15 Maschinen] [Dogfight]
NBF Krwawy rokosz[Schilde: 85% | Hülle: 97%]
[-]

Eta-Zwei [10 Maschinen] [Dogfight]
CRV Zemsta[Schilde: 70% | Hülle: 85%] [Ziel: VGL Spectre]
[-]
CRV Czyściec[Schilde: 53% | Hülle: 70%] [Ziel: VGL Animus]
[Kaputter Turbolaserturm]

2. Kampfgruppe (Kapitan Nittet)
Ziel: Tsel' Dwa (Abyss)

BUL I Voin[Schilde: 45% | Hülle: 77%] [Ziel: ISD Abyss und ISDThunder]
[leichte Hüllenschäden (Bug und Backbord), Raketenwerfer Drei (Bug) ausgefallen]

Alpha-Drei [8 Maschinen] [Dogfight]
ARC-Einhundertsiebzig [6 Maschinen]
CAP Topór[Schilde: 15% | Hülle: 40%] [Ziel: ENF Darksword]
[Sensorik und Kommunikation ausgefallen, Schildgeneratoren überlastet, schwere Hüllenschäden (teilweise aufgeplatzt), Lebenserhaltungssystem im kritischen Bereich]

Alpha-Drei [5 Maschinen] [Dogfight]
DIA Koszmar[Schilde: 40% | Hülle: 69%] [Ziel: ISD Abyss]
[-]
LNC Miecz[Schilde: 80% | Hülle: 92%]
[-]
CRK Serce[Schilde: 30% | Hülle: 55%] [Ziel: VGL Animus]
[Überhitzter Reaktor (Notaggregat aktiv), Heckraketenwerfer Eins ausgefallen]
CRV Krzyżowiec[Schilde: 41% | Hülle: 60%] [Ziel: VGL Animus]
[Leichter Triebwerksschaden]

3. Kampfgruppe (Kapitan Caltel)
Ziel: Tsel' Dwa (Abyss)

BUL I Mech[Schilde: 0% | Hülle: 0%]
[zerstört]

Alpha-Drei [0 Maschinen]
ARC-Einhundertsiebzig [3 Maschinen]
CAP Śmiertelna rana[Schilde: 0% | Hülle: 0%]
[
zerstört]
Eta-Zwei [17 Maschinen] [Dogfight]
DIA Maczuga[Schilde: 50% | Hülle: 66%] [Ziel: VGL Spectre]
[Leichte Hüllenschäden]
LNC Grzmot[Schilde: 0% | Hülle: 0%]
[zerstört]
CRK Piorun[Schilde: 87% | Hülle: 93%] [Ziel: VGL Spectre]
[-]
CRV Bicz gwiazdów[Schilde: 85% | Hülle: 96%] [Ziel: VGL Spectre]
[-]

Yevethanische Flottille
Kommando: Legatus Aryss

1. Kampfgruppe
Ziel: Tsel' Tri (Euminis)

REC Victory over N'zoth[Schilde: 55% | Hülle: 70%] - Flaggschiff [Ziel: VSD II Euminis]
[Hüllenschäden (Feuerleistung bei 85%)]

TIE/ln [5 Maschinen] [Eskorte der TIE/sa zur VSD II Euminis]
TIE/in [7 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [4 Maschinen] [Angriffsflug auf VSD II Euminis]
VIN Conflagration[Schilde: 77% | Hülle: 92%] [Ziel: VSD II Euminis]
[-]

TIE/ln [8 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [8 Maschinen] [Dogfights]
COR Purity[Schilde: 80% | Hülle: 95%]
[-]

TIE/ln [4 Maschinen] [Eskorte der TIE/sa zur VSD II Euminis]
TIE/in [3 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [2 Maschinen] [Angriffsflug auf VSD II Euminis]
MAR Claw[Schilde: 63% | Hülle: 80%] [Ziel: GSD Typhoon]
[Front-Turbolaserkanonen ausgefallen]

TIE/ln [4 Maschinen] [Dogfights]
MAR Holy Blood[Schilde: 82% | Hülle: 95%] [Ziel: GSD Typhoon]
[Leichte Probleme mit dem Antrieb]

TIE/ln [2 Maschinen] [Dogfights]

Eingreifgruppe Aurek
Ziel: Tsel' Chetyre (Guerriero)

DRD Scourge[Schilde: 45% | Hülle: 70%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Mittelschwere Hüllenbrüche, Ausfall der Schwerkraft auf einzelnen, unwichtigen Decks]

TIE/ln [7 Maschinen] [Dogfights]
DRD Clarity of Koornacht[Schilde: 23% | Hülle: 61%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Einzelne Hüllenbrüche, Überhitzter Schildgenerator Zwei (Heck)]

TIE/ln [5 Maschinen] [Dogfights]
STR Power of Dushkan[Schilde: 50% | Hülle: 77%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Einzelne Hüllenbrüche]

TIE/ln [7 Maschinen] [Eskorte der TIE/sa zur ISD Guerriero]
TIE/in [5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [11 Maschinen] [Angriffsflug auf ISD Guerriero]
DIA Koornacht[Schilde: 5% | Hülle: 30%]
[Schwerer Triebwerkschaden (Geschwindigkeit bei 25%, Wendigkeit 37%), Schwere Hüllenschäden, Notbrücke aktiv]

Eingreifgruppe Besh
Ziel: Tsel' Chetyre (Guerriero)

DRD Kal Fraan[Schilde: 53% | Hülle: 72%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Triebwerkschaden (Geschwindigkeit bei 60%, fallend), großer Hüllenbruch (steuerbords)]

TIE/ln [0 Maschinen]
DRD Extinction[Schilde: 0% | Hülle: 0%]
[
zerstört]
TIE/ln [2 Maschinen] [Dogfights]
STR Faith of J't'p'tan[Schilde: 41% | Hülle: 70%] [Ziel: ISD Guerriero]
[
Beschädigter Schildgenerator (Leistung bei 50%)]
TIE/ln [6 Maschinen] [Eskorte der TIE/sa zur ISD Guerriero]
TIE/in [5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [5 Maschinen] [Angriffsflug auf ISD Guerriero]
DIA Tizon[Schilde: 0% | Hülle: 0%]
[
zerstört]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

Das geschäftige Treiben auf der Brücke der „Darksword“ lief in geordneten Bahne ab. Von Hektik als solches konnte man nicht sprechen. Mit wachsamen Augen verfolgte Serenety, wie ihre Untergebenen ihren Aufgaben nachkamen. Commodore Murata hatte ihrem Plan zugestimmt und ihr vorerst die „Paladin“ wie auch die „Greyhound“ unterstellt. Beide Schiffe hatten ihre Befehle erhalten und arbeiteten ihrer seits an Serenetys Plan. Im gleichen Zug konzentrierte sich die Waffenstation auf die gänzliche Vernichtung des schwer angeschlagenen Schiffs ihres Feindes (Topòr), welches binnen der nächsten Sekunden von der Bildfläche verschwinden würde. Serenety konnte nicht sagen ob sie dies beruhigte, denn etwas in ihrem inneren begann zu kribbeln. Ein Kribbeln, welches sie nicht zu deuten wusste, ihr aber Unbehagen bereitete. Ihre ohnehin schon geschärften Sinne schienen sich weiter zu verschärfen. Etwas in ihr brachte alles in Alarmbereitschaft, besonders ihren Geist. Sie konnte es nicht erklären, aber es war, als ob irgendetwas ihr etwas zuflüsterte. Eine Warnung, so fühlte es sich an und dennoch konnte sie nicht sagen woher diese kam oder vor was dieses Gefühl sie warnte. Sie wusste nur, dass er vorhanden war und mit jeder Sekunde stärker wurde. Ihr gesamter Körper war angespannt, jeder einzelne Nerv schien zu vibrieren. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Eventualitäten durchzugehen war nichts was sie nicht kannte, doch in den letzten Sekunden schien es so, als ob dieser Mechanismus sich verdoppelt, wenn nicht gar verdreifacht hätte.

Der Kampf hier war anders. Ihr Feind – die Yevethaner – waren anders. Vielleicht lag es daran, vielleicht lag es aber auch an etwas anderem und dennoch spitze sich die Anspannung in Serenetys Körper weiter zu. Während sie sich für Millisekunden fragte wie intensiv dieses Gefühl noch werden konnte, war es ihr erster Offizier, welcher an ihre Seite trat.

„Ma’am, die Pläne bezüglich der Rettungskapsel sind mit Lt. Terrik nicht nur besprochen, er ist bereits dabei zu in die Tat umzusetzen“, meldete er ihr und diese nickte ihm zu.

Diesen Punkt konnte sie also auf ihrer Liste abhacken. Einer von vielen und sie würde sehen, was sie sich noch würde einfallen lassen müssen um dafür zu sorgen, dass das Imperium als Sieger aus dieser Schlacht hervorging. Es wäre ihr keineswegs recht, wenn die Yevethaner gewinnen würden. Diese sahen in ihnen nicht mehr als ein weiteres Sklavenvolk. Kaum hatte sich dieser Gedanke in ihr breit gemacht, als sie sich fragte ob den Iridorianern nicht klar war, dass ihr Volk für die Yevethaner nicht mehr war. Derzeit mochten sie Verbündete sein, dies jedoch würde sich ganz schnell verändern. Waren sie sich dessen nicht bewusst oder wollten sie sich dessen nicht bewusst sein!? Was hatten die Yevethaner ihnen geboten? Serenety hätte dies nur allzu gern gewusst. Durch ihre Tätigkeit beim Diplomaten Korps, machte sie sich natürlich Gedanken darüber und gern hätte sie mit ihrem Feind Verhandlungen geführt um sie dazu zu bewegen ihr Bündnis mit den Yevethanern aufzugeben. Leider war dies jedoch gerade nicht möglich. Ihre Gedanken wurden neuerlich unterbrochen, als eine weitere Erschütterung durch ihr Schiff glitt und im nächsten Augenblick das Kampfunfähige Schiff explodierte. Die Captain konnte beobachten wie Rettungskapseln ausgestoßen wurden um einzelne überlebende in Sicherheit zu bringen.

„Ma’am, der Koloss wurde vernichtete“, teilte ihr XO ihr dennoch mit. Serenety nickte erneut, und veränderte die Ansicht des taktischen Bildschirms. Unzählige Rettungskapseln bewegten sich durch den Raum. Die „Abyss“ war damit beschäftigt diese aufzunehmen. Nicht nur sie. Serenety hatte entschieden sich an dieser Aktion nicht zu beteiligen und auch die „Greyhound“ schien sich dagegen zu entschieden haben. Anders sah es mit der „Paladin“ aus. Jeder Kommandant konnte dies selbst entscheiden und dennoch, irgendetwas hielt sie davon ab es ihnen nach zu tun. Sie biss die Zähne zusammen, beobachtete den Taktischen Schirm und warf einen kurzen Blick auf ihr Chrono. Lt. Terrik durfte sich nicht zu viel Zeit lassen mit der Umsetzung ihres Plans.

„Ma’am…“, die Worte ihres ersten gingen fast unter, als auf ihrem Schirm eine Explosion zu sehen war, die ihr kurzzeitig die Sicht nahm.

„Was ist passiert!?“, wollte sie wissen.

„Die „Paladin“ weißt starke Hüllenschäden auf. Es scheint als einig Explosionen von innen heraus stattfanden“, meldete die Sensorik.

Die Captain verzog leicht die Lippen. Eine einzige Frage stieg in ihr auf. Hatte der Feind eine Rettungskapsel verwendet? Die Möglichkeit bestand und sie traute ihnen dies Manöver zu. Mehr noch, sie traute ihnen sogar einen Schritt weiter zu gehen. Die Yevethaner waren ein Kämpfervolk, eines welches sich brüstete und als solches lag es sicherlich in ihrem Interesse auch Gefangene zu machen, welche sie brutal hinrichten und diese Hinrichtung aufzeichneten.

„Kommunikation, öffnen sie einen Kanal zur gesamten Flotte“, befahl sie, einem Impuls folgend, während sie die Daten durchsah, nach etwas ganz bestimmten suchend. Es konnte keine andere Möglichkeit geben! Wie sonst sollte die „Paladin“ zu einem solchen Schaden gekommen sein!? Einige Rettungskapseln waren von dem Schiff aufgenommen worden.

„Lt. Commander Ashoc’on’nerod, untersuchen sie die Ursache. Halten sie nach einer Kapsel Ausschau, die sich von den unseren Unterscheidet. Ziehen sie in betrachte, dass dieser Unterschied nur minimal sein könnte.“

Con nickte, dem sofort klar war wonach seine Vorgesetzte suchte. „Ma’am, der Kanal ist offen. Sie können sprechen“, teilte ihr die Kommunikation mit.

„Hier spricht Captain Akaji. Dies ist eine Warnung an alle noch Kampffähigen Schiffe des Imperiums. Nehmen sie keine Rettungskapseln auf. Unser Feind nutzt diese als Bomben. Ich vermute, dass Enterkommandos ebenfalls zum Einsatz kommen könnten. Akaji Ende.“

Kurz hielt die Brückenbesatzung die Luft an und beobachtete ihren Captain.

„Ma’am, die „Paladin“, teilt mit, dass die Bombe bewusst gesetzt wurde und sie teilen ihre Vermutung bezüglich von Enterkommandos“, gab Con zu verstehen.

Serenety biss die Zähne zusammen und schluckte einen Fluch herunter, welcher ihr auf den Lippen lag. „Sind sie fündig geworden?“, wollte sie wissen.

Con nickte. „Nicht nur dies, Captain. Die „Paladin“ ist nicht das einzige Schiff. Die „Abyss“ hat ebenfalls Rettungskapseln aufgenommen. Die Yevethaner werden sich glücklich schätzen, einen solchen Erfolg erzielt zu haben. Ihre Vermutung an unsere Leute weiter zu geben hilft hoffentlich um schlimmeres zu vermeiden“, brachte der Chiss an.

„Wollen wir es hoffen. Sollte es ihnen gelingen die „Abyss“ zu übernehmen haben wir ein Problem“, meinte Serenety und fügte eine kurze Pause ein. Einen kurzen Augenblick dachte sie an Toji und hoffte inständig, dass es ihm gut ging.

„Waffenstation, vernichten sie sämtliche Rettungskapseln“, befahl sie.

„Ma’am, es könnten sich dabei um unsere eigenen Leute handeln“, warf Maywater ein.

„Dessen bin ich mir voll bewusst, Mister Maywater. Wollen sie das Risiko eingehen zu unterscheiden wer Freund oder Feind sein könnte? Wir haben nicht die Zeit uns jede Kapsel einzeln anzusehen und wir wissen nicht was die Yevethaner möglicherweise noch versteckt haben könnten. Demzufolge vernichten sie sämtliche Rettungskapseln“, befahl Serenety, wobei ihr Ton eine Spur strenger war als noch zuvor.

„Kommunikation, öffnen sie einen Kanal zur „Paladin“ und zur „Greyhound“. Ich möchte visuellen Kontakt.“

Sie erhielt eine kurze Bestätigung ihrer Station, dann strich sie ihre Unform glatt. Mehr einer Gewohnheit folgend als das es wirklich von Nöten gewesen wär.

„Ma’am, die Verbindung steht“, teilte ihr die Kommunikation mit.

Serenety nickte kurz, dann rief sie eine Holographische Darstellung auf. Es dauerte einige Sekunden, ehe die Bilder der beiden Kommandanten erschienen. Beide Männer sahen gestresst aus. Dies konnte Serenety ihnen nicht verdenken. Besonders Commander Vrieska schien besonders mitgenommen zu sein.

Captain Akaji“, sprachen beide fast gleichzeitig.

„Commander Vrieska, Commander Grainer. In Anbetracht der Tatsache, dass unser Feind eine Idee ausspielt, die ich mir selbst vorgenommen habe, wird unser Unterfangen ein wenig kniffliger“, begann sie. Serenety beobachtete die Bilddarstellungen der beiden Männer kurz.

„Commander Vrieska, inwieweit sind sie mit ihrem Schiff noch kampffähig?“, wollte sie wissen.

Kurzes Schweigen, bei dem sich das Gesicht des Commanders verdunkelte. „Meine Leute sind dabei erste Reparaturen durchzuführen um das Schiff zusammen zu halten. Wir können von Glück sagen, dass die Kommunikation noch funktioniert. Waffensysteme sind beschädigt, die Sensorik ebenfalls. Schilde sind bei 20Prozent", teilte er ihr kurz mit.

Keine schönen Aussichten. Die bittere Wahrheit war wohl, dass die „Paladin“ ihnen keine wirkliche Hilfe mehr sein würde. Blieb die Frage ob man das Schiff rettete oder als Waffe gegen den Feind verwandte. Serenety tendierte zu letzteres.

„Können sie ihre Mannschaft evakuieren?“, wollte sie wissen.

„Ja“, kam die kurze Antwort von Vrieska.

„Gut, bringen sie die Leute auf Shuttles unter. Commander, was ich ihnen jetzt befehle kommt einem Selbstmordkommando gleich. Die „Paladin“ soll auf Kollisionskurs gehen. Ihr Ziel ist das Flaggschiff des Iridorianischen Kommandanten. Sowohl die „Darksword“ wie auch die „Greyhound“ wird ihnen folgen.“

„Captain, dies bedeutet ein ziemliches Risiko“, wandte Grainer ein.

„Ich bin mir des Risikos bewusst, Commander. Tatsache ist jedoch, dass die „Paladin“ damit einen Zweck erfüllt. Haben sie ihrerseits die Rettungskapseln umgebaut?“, hakte sie nach.

Kurz herrschte neuerliches Schweigen, ehe Commander Grainer nickte.

„Sehr gut. Unser Feind glaubt, dass er uns verhöhnen kann und er unterschätzt uns. Er rechnet nicht damit, dass wir unsere eigenen Leute für etwas opfern würden. Nehmen wir ihnen diesen Glauben. Wenn das Flaggschiff zerstört ist, wird der Rest sich neu formieren müssen und sie werden einen neuen Anführer brauchen. Dies verschafft uns Zeit. Commander Grainer, wir werden Commander Vrieska flankieren und ihm den Weg frei machen.“

Sie wusste, dass sie damit nicht wenig verlangte. Aber wenn sie den Feind schwächen wollte, blieb ihr nicht sehr viel übrig und die „Paladin“ würde weiteren Angriffen auf Dauer nicht standhalten. Also konnte sie ebenso gut auf Kollisionskurs gehen.

„Wie sie wünschen Captain“, teilte ihr Grainer mit.

„Sobald ihre Kapsel fertigstellt ist, überlasse ich ihnen wie sie diese einsetzen“, erwiderte Serenety und erhielt ein bestätigendes nicken. „Sorgen wir dafür, dass unsere Leute an Zuversicht gewinnen, während wir den Yevethanern das Fürchten lehren. Akaji Ende.“

Die Holographischen Darstellungen lösten sich auf und Serenety ballte eine Hand zur Faust.

„Steuermann setzten sie Kurs und bringen sie uns seitlich an die „Paladin“. Kommunikation, teilen sie unseren Jägern mit, dass sie einen Ring um die „Paladin“ bilden sollen. Ihre Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass sie keinen weiteren Schaden bekommt bis sie ihr Ziel erreicht hat!“

Sie brauchte die Bestätigung nicht abzuwarten um zu wissen, dass ihre Mannschaft ihrem Befehl Folge leistete. Die „Greyhound“ setzte sich zur linken und das Gespann nahm Fahrt auf, wobei sie sich an die Geschwindigkeit der „Paladin“ anpassen mussten. Ihr Ziel war klar, das Flaggschiff der Iridorianer.

„Ma’am, die Rettungskapsel ist fertig und wartete auf ihren Einsatz“, teilte Con ihr mit, was Serenety mit einem nicken bestätigte. Die drei Kriegsschiffe setzten ihren Weg fort, ihrem Ziel langsam näher kommend.

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

ESD „Darksword“ [Schilde: 65% | Hülle: 70%] (Captain Akaji) [Ziel: PROV „Nezavisimost“ ]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfihts]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Erster Wache :]

Selbst nachdem sich die robusten Metallschotten geschlossen hatten und demnach kein Unterdruck mehr in den Korridoren herrschte, ächzte der überstrapaziert Durastahl. Jene Lampen, die trotz der gewaltigen Explosion noch halbwegs intakt waren, flackerten leicht und all die Leitungen, die durch die Wucht mit einem Schlag freigelegt worden waren, sprühten kontinuierlich Funken, während die Flammen aufgrund des steigenden Sauerstoffmangels langsam starben. Denn da, wo sich kurz zuvor noch mindestens einen Standardmeter dicke Hüllenplatten befunden hatten, klaffte nun ein überaus großes, unförmiges Loch. Irgendwelche Lebenszeichen konnten die internen Sensoren innerhalb des betroffenen Bereichs nicht mehr finden, da alles, was die Wucht, die Hitze oder die der Explosion folgenden Trümmer sowie Schrapnelle womöglich überlebt haben könnte, spätestens durch den anschließend einsetzenden Unterdruck ins luftleere Nichts gesogen worden war.

Eiskalt hatte das feindliche Trägerschiff der Providence-Klasse (Nezavisimost) mit seinen seitlich montierten Protontorpedowerfern drei komplette Breitseiten à vierzig Flugkörpern auf die imperialen Kriegsschiffe gefeuert – und insbesondere bei den beiden Sternzerstörern der Imperial-Klasse für ordentlich Schaden gesorgt. Bei der Abyss, die ihren Seitenschild eindeutig zu spät auf die sich rasch nähernden Explosivgeschosse ausgerichtet hatte, klaffte steuerbords nun gewaltige Brüche in der hellgrauen, aus massivem Durastahl gefertigten Außenhülle. Doch die Thunder, ihr Schwesterschiff, hatte es noch schlimmer erwischt. Denn da sich das zweite Schlachtschiff zu allem Überfluss auch noch unweit verbliebenen Bulwark-Schlachtkreuzer (Voin) befunden hatte, hatte deren angeschlagener Deflektorschild eine noch größere Belastung abfedern müssen. Fast der ganze Bug der Thunder sowie die vorderen Ausläufer von Steuer- und Backbord waren durch gezielten Raketenbeschuss sichtlich in Mitleidenschaft gezogen worden.

Toji, der sich beim heftigen Aufprall der Protontorpedos instinktiv am Holotisch festgehalten hatte, richtete sich langsam wieder auf. Unzählige Schweißperlen, die seine ganze Stirn zierten, funkelten im rötlichen Licht der Brückenbeleuchtung. Ein tinitusartiger Ton malträtierte sein Gehör, während er sich leicht desorientiert umsah. Auf den ersten Blick wirkte alles irgendwie fremd auf ihn. Doch je mehr Zeit verging, desto mehr fand sein jäh aus der Bahn geworfenes Bewusstsein wieder in die Spur. Immer leichter fand er die Antworten zu den in Gedanken gestellten Fragen. Und als Captain Calvyn, die von dem Angriff offenbar genauso mitgenommen war wie er, mit einem Datapad in der Hand auf ihn zuschwankte, hatte er sich zweifellos soweit wieder gefasst, dass er seine Position als Kommandant der Elften Kampfgruppe weiter ausfüllen konnte. Bevor die Fondorianerin ihn jedoch erreicht hatte, straffte er noch einmal die zerknitterte Uniform, die er am Leib trug.


„Captain, wie ist der Status?“, fragte der Commenorer mit ernster Stimme und machte sich mental auf das Empfangen einer echten Hiobsbotschaft bereit.

Velma Calvyn, die dem strengen Blick ihres Vorgesetzten standhielt, zückte das Gerät in ihrer Hand, las fix ein paar Zeilen und sagte dann im ernüchternden Tonfall:
„Mit Verlaub, Sir, aber diese feigen Gehörnten haben uns mit ihren zwei, drei Schlägen ordentlich eins ausgewischt. Selbstverständlich steht die endgültige Begutachtung durch unsere Reparaturteams noch aus, aber vom Panoramfenster aus kann man ohne Probleme sehen, dass in unserer Steuerbordseite ein riesiges Loch klafft. Jedoch ist das nur der Anfang...“

Hörbar sog sie die abgestandene, mehrfach recycelte Schiffsluft ein als sie kurz pausierte und dann, als sie im nüchternen Tonfall fortfuhr, weiteten sich Tojis mandelförmige Augen zunehmend. Eine Meldung schien schlimmer als die vorherige – und in Summe ergab sich für ihn ein erschreckendes Bild. So schien die Abyss zum Beispiel sämtliche an Steuerbord befindlichen Sensoren verloren zu haben. Gewissermaßen war der Imperial-Sternzerstörer damit auf der kompletten rechten Seite „blind“. Des Weiteren hatte sich auch die steuerbordseite Schiffsartillerie verabschiedet, obwohl die Explosion nicht alle Geschütze zerstört hatte. Cassier Mortimer, der Feuerleitoffizier, rechnete ohne eine erste Begutachtung mit Reparaturen um die fünf Stunden, um die verbliebene Bewaffnung auf der Seite wieder zum Laufen zu bringen. Zudem rechnete man nach der ersten Bestandsaufnahme mit etwa einem Zehntel toter Mannschaftsmitglieder – allein durch diesen Angriff! Der Commodore musste sich kurz am Projektortisch festhalten, um diese Informationen zu verarbeiten.

„Und was ist mit den Eindringlingen?“, fragte er, nachdem er sich soweit wieder gefasst hatte.

Die Captain räusperte sich kurz.
„Zum Haupthangar konnten sich Flottensoldaten und Sturmtruppen inzwischen wieder Zutritt verschaffen. Diese yevethanischen Mistkerle hatten tatsächlich zwei AT-PT gekapert, um unsere Leute fern zu halten und Schaden an den dort platzierten Landungsbooten zu verüben. Außerdem konnten Captain Thrass' Männer einen Vorstoß in Richtung Maschinenraum vereiteln. Vereinzelte Feuergefechte scheint es auf dem Zugangsdeck zwar noch zu geben, aber die Flottensoldaten scheinen mithilfe der Sturmtruppen allmählich die Oberhand zu gewinnen.“ Dann hielt sie mit einem Mal inne, zögerte kurz und sah dem Invaliden direkt ins Gesicht. „Demzufolge steht nur noch Colonel Drakes Meldung aus, ob sich die restlichen Enterer – wie er vermutet hatte – Zugang zu unserer Waffenkammer verschafft haben. Auf meinen direkten Befehl hin ist Lieutenant Foster gerade mit einem Zug aus Mitgliedern der Freiwache unterwegs, um Drake in seinem Kampf zu unterstützen...“

„Dann gilt es nun inständig zu hoffen, dass sich diese blutrünstigen Bestien tatsächlich nicht an den Kampfrüstungen bedient haben, die seit unserem mehrmonatigen Ausflug zu den fernen Chiss dort auf einen Feldeinsatz warten“, bemerkte er mit einem unheilvollen Unterton. „Postieren Sie einen weiteren Teil Freiwache vor der Notfallbrücke. Darüber hinaus rate ich Ihnen, dass Sie die Ausgabe der Handfeuerwaffen an die Besatzung anweisen sollten. Seit einem Intermezzo auf Despayre traue ich den Flottensoldaten eine Menge zu – vor allem beim Zurückschlagen etwaiger Enterer –, aber laut den Dossiers sind yevethanische Krieger nicht mit Piraten oder Rebellen vergleichbar.“

Obwohl Velma Calvyn mit Sicherheit schon längst mit diesem Gedanken gespielt hatte, zögerte sie im ersten Augenblick. Schließlich barg das Ausgeben von Blastern an die durch die Schlacht schon genug aufgewühlte – und zu allem Überfluss im Enterkampf kaum geübte – Mannschaft ein Risiko für die verteidigenden Soldaten. Doch welche Wahl hatte sie in diesem Fall schon? Glaubte sie dem Bericht eines Zugführers der Sturmtruppen, hatten die Yevethaner im Haupthangar – inklusive der Hangarkontrolle – ordentlich gewütet. Weder das dort stationierte Personal noch das Sanitäterteam, das man naiverweise gerufen hatte, hatten überlebt. Sowohl die hagere Fondorianerin als auch den kriegsversehrten Commenorer schmerzte die Gewissheit, dass ihre dämliche Gutgläubigkeit diesen Personen das Leben gekostet hatte. Einen Moment lang rang die Captain noch mit sich. Dann nickte sie ihrem Vorgesetzten schweigend zu. Die Abysser würden sich bewaffnen!

Da Toji einen persönlichen Steward hatte, der ihn selbst in solch einer brenzligen Situation nicht aus den Augen ließ, musste er in diesem Augenblick nicht selbst sein Quartier aufsuchen, um aus dem gesicherten Schrank seinen Blaster, ein Merr-Sonn Modell Vierundvierzig, zu holen. Kaum hatte die uniformierte Sternzerstörerkommandantin ihren Segen gegeben, war Vasto Olan Binett schweigend aufgesprungen und in Richtung der belegten Kajüte verschwunden. Etwa zur gleichen Zeit gingen die Captain und Torne Calway, der Erste Offizier der Abyss, zum Waffenschrank der Brücke, um diesen mit ihren Kodezylindern zu entsperren. Kampflos würde man den Eindringlingen die Brücke nicht überlassen – so viel stand für jeden einzelnen Anwesenden fest. Toji schluckte. Wann hatte er zum letzten Mal einen Blaster in der Hand gehabt? War das noch auf Despayre gewesen? Konnte er mit seiner gesunden linken Hand überhaupt zielen und auch treffen? Unter Umständen würde er das schon bald herausfinden...


[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Erster Wache :]

IX. Gefechtsflotte, IV. Flottille, Elfte Kampfgruppe
Kommando: Commodore Murata
Ziel: Feindliche Kampfgruppe „Eins“ (BUL I
Voin)


ISD Abyss [Schilde: 30% | Hülle: 55%] - Flaggschiff der Kampfgruppe [Ziel: BUL I Voin]
[Leichte Hüllenbrüche (backbords), Schwerer Hüllenbruch (steuerbords), Energieprobleme bei der Schiffsartillerie (backbords), Totalausfall der Schiffsartillerie (steuerbords)]

TIE/ln [10 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [
12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
15 Maschinen] [nahe ISD Abyss]

STR Greyhound[Schilde: 55% | Hülle: 80%] [Ziel: PROV Nezavisimost]
[Leichte Hüllenbrüche , Fluktuationen Hauptreaktor (Millisekundenbereich)]

TIE/ln [6 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [
5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
10 Maschinen] [nahe Abyss]

STR Paladin[Schilde: 10% | Hülle: 42%] [Ziel: PROV Nezavisimost]
[Schilde auf Reserveenergie, Ausgebranntes Hangardeck, Hüllenbrüche über mehrere Sektionen und Decks, Überlasteter Hauptreaktor, Stark beeinträchtigter Antrieb (Maximalleistung bei 25%), Notbesatzung - Rest über Rettungskapseln ausgeschleust oder tot]

TIE/ln [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]
TIE/in [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]
TIE/sa [12 Maschinen] [Stationiert bei Fresia]

ESD Darksword [Schilde: 65% | Hülle: 70%] (Captain Akaji) [Ziel: PROV Nezavisimost]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfights]

VGL Animus [Schilde: 60% | Hülle: 75%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Czyściec, CRV Krzyżowiec“, CRK Serce]
[
Mittlere Triebwerkprobleme]

VGL
Spectre [Schilde: 56% | Hülle: 80%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Zemsta, CRV Bicz gwiazdów“, CRK Piorun]
 
[Fre’ji-System | Flug nach Fresia | VSD-II Euminis | Brückenturm | Gefechtsbrücke] Commodore Toral und Brückenbesatzung

In dem kleinen Mikrokosmos, den Miles Schlachtabschnitt momentan ausmachte, schien sich die Situation zu seinen Gunsten zu entwickeln. Das feindliche Flaggschiff, zumindest als das war es identifiziert worden, war zerstört und bis auf einige unvermeidliche Verluste bei den Sternjägern kam Miles Kampfgruppe ziemlich ungeschoren davon. Aber das würde sich wohl in naher Zukunft ändern. Vor einigen Minuten war eine zweite yevethanische Welle aus dem Hyperraum gekommen und ihr Kurs Richtung Fresia würde Miles momentane Position tangieren. Ein leichtes Ziehen machte sich in seinem Bauch breit, als sich Zweifel und Sorgen bezüglich des Ausganges der Schlacht in seinem Bewusstsein breit machten und mit der stoischen Professionalität um die Vorherrschaft rangen. Es waren eine Menge feindlicher Schiffe, welche auch die letzte, verbleibende Kampfgruppe der Sektorflotte vor sich her trieben. Er war in einem Dilemma gefangen, sein Mitgefühl, seine Empathie schrien ihn an, mit seiner Kampfgruppe aggressiv vorzurücken, um der Sektorkampfgruppe beizustehen, doch wusste er im gleichen Atemzug, dass dies dann der Untergang für die Kampfgruppe der Sektorflotte und seiner eigenen sein würde. Vor allem würde sein Vorrücken die Formation aufbrechen lassen und die Verteidigung Fresias erheblich schwächen. Nein, so sehr ihn alles drängte weiter vorzurücken, um der Sektorkampfgruppe beizustehen, entschied er sich schweren Herzens doch dagegen.

„Commodore, wir haben Signal von der Ersten und der Dritten, sie wollen ..“, doch weiter kam der Kommunikationsoffizier nicht, als der Sensoroffizier seine Meldung dazwischen schob: „Sir, mehrere unbekannte Objekte näheren sich von dem zerstörten Feindschiff. Vermutlich Enterschiffe.“

Einen kurzen Augenblick schwieg Mile, ehe er die gesagte Information verdaute.

„Enterschiffe“, begann er mit ruhiger, aber kalter Stimme zu sprechen, ehe er mit laut klackenden, fein abgestimmten Schritten in Richtung der Sensorik schritt, „warum haben wir sie noch nicht früher bemerkt?“, stellte Mile nun die sehr wichtige Frage und er merkte, wie der ihm untergebene Offizier sichtlich unwohl zu einer Antwort anzusetzen versuchte. Just in dem Moment, als er anfing zu reden unterbrach ihn Mile wieder: „Nun?“

„Nun, Sir, ich hatte zuerst vermutet es würde sich um Trümmer handeln, sie schienen keine eigene ...“

„Trümmer?“ Mile schnaubte, „das ist nicht ihr Ernst?“ Sichtlich genervt wandte er sich von dem Offizier ab und bellte neue Befehle: „Die Freiwache soll Waffen an alle ausgeben. Die Sternjäger der Euminis sollen versuchen die Enterboote abzufangen“, sein Blick fiel dabei auf den jungen Mann an der Sensorik der sichtlich zusammen zuckte - Mile hatte das Bedürfnis ihn zusammenzufalten, doch konnte er sich diesen Luxus jetzt nicht leisten, denn jede Sekunde zählte! Anschließend fiel der Blick des Commodores wieder auf das taktische Hologramm, welches nun die Enterboote anzeigte, nachdem der Fehler korrigiert worden war. Ein leises, aber unzufriedenes Schnauben entwich seinen Lippen, als er sah, dass die Enterboote auf das ungeschützte Heck der Euminis zielten, sie konnten somit direkt den hinteren Brückenturm und die Triebwerke des Schiffes erreichen.

„Steuermann, setzen sie einen Kurs unter die Ekliptik“, vielleicht konnte man durch den Kurswechsel einige Enterboote mit den Triebwerksaustoßen erreichen und so neutralisieren. Doch Mile bezweifelte dies stark, die Euminis war zu träge dafür und die Boote schon zu nahe: „informieren sie die Marinesoldaten, sie sollen sich in den gefährdeten Bereichen auf Null-G-Kämpfe einstellen.“

Er studierte weiterhin das taktische Hologramm und sah wie seine Kampfgruppe sich den Resten des feindlichen Verbandes widmete, der sich in direktem Nahkampf mit ihnen befand, während sie stur auf die Feinde zuflog, die sich verbissene Gefechte mit der zehnten Kampfgruppe lieferten. Er sah nur kurz vom Hologramm auf, als sich ihm jemand von der Freiwache näherte, welcher ihm eine geholsterte Blasterpistole reichte, die Mile dann direkt an seinem Gürtel befestigte. Ein weiterer Blick auf das Hologramm verriet ihm, dass die erste und dritte Kampfgruppe sich langsam aber sicher von Fresia weg bewegten, um sich zwischen seiner Kampfgruppe und der zweiten yevethanischen Welle zu postieren. Mile schnaubte unzufrieden. Das würde noch ziemlich ungemütlich werden ...

[Fre’ji-System | Flug nach Fresia | VSD-II Euminis | Brückenturm | Gefechtsbrücke] Commodore Toral und Brückenbesatzung


VSD II Euminis [Schilde: 80% | Rumpf: 100%] [Ziel: „ REC Victory over N’zoth, „ VIN Conflagration]
[09] 7565. TIE-Interceptor Staffel 'Clavus' (Aurelius Thraken) (Decken der Bomber)
[08] 4874. A-9 Vigiliance Staffel 'Incus' (Leony Juran) (Decken der Bomber)​

GSD "Scutum" [Schilde: 86% | Rumpf: 100%] [Ziel: „MAR Claw , „MAR Holy Blood ]

[10] TIE/IN (Decken der Bomber)
[08] TIE/LN (Decken der Bomber)
[09] TIE/LN (Decken der Bomber)
[11] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)​


GSD "Gladius" [Schilde: 87% | Rumpf: 100%] [Ziel: „MAR Claw , „MAR Holy Blood ]
[10] TIE/LN ((Decken der Bomber)
[09] TIE/LN ((Decken der Bomber)
[08] TIE/LN (Decken der Bomber)
[10] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)​


GSD "Typhoon" [Schilde: 80% | Rumpf: 100%] [Ziel: „MAR Claw , „MAR Holy Blood ]
[11] TIE/IN (Decken der Bomber)
[09] TIE/LN (Decken der Bomber)
[11] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)
[10] TIE/IT (Anflug auf MAR)​

RK "Vigil" [Schilde: 90% | Rumpf: 100%] [Ziel: Eskorte der KG]
RK "Pilum" [Schilde: 89% | Rumpf: 100%] [Ziel: Eskorte der KG]
RK "Ango" [Schilde: 91% | Rumpf: 100%] [Ziel: Eskorte der KG]
 
- Primus Ulaire Raz'ar, Kommandeurin des Gesegneten Blutkrallengeschwaders der Schwarzen Flotte

:| Freji-System | im Anflug auf das Schlachtgeschehen vor Fresia |: :| Gesegnetes Blutkrallengeschwader, Erste Kampfgruppe | ISD II „Zealot“ |: :| Brückenturm | Brücke |:
Primus Raz'ar, Blutpriester Duull und Brückenbesatzung

Im Gegensatz zu jenem Kampfverband, der unter dem Kommando iridonianischer Deserteure stand, mochte der Überraschungsmoment beim Gesegneten Blutkrallengeschwader zwar nicht mehr ganz so stark sein, aber allein die Tatsache, dass die Yevethaner mit der Zealot und der „Sacrilege“ gleich zwei Imperial-II-Sternzerstörer auf einen Schlag ins Feld führten, schien die Verteidiger mit einem Mal noch ein kleines Bisschen unruhiger werden zu lassen. Denn während drei ihrer sechs Kampfgruppen (Zwei, Zehn und Elf) weiterhin Duqua Kodens Kriegsschiffen die angeschlagene Stirn bieten (und dafür zunehmend ordentlich Schaden einsteckten) mussten, mussten sich derweil die drei anderen Glieder der verblieben Gefechtsflotte (Eins, Drei und Zwölf) der yevethanischen Verstärkung in den Weg stellen – und entblößten so zwangsläufig die Hauptwelt Fresia.

Primus Ulaire Raz'ar beobachtete das feindliche Manöver ganz genau. Indem ihr Geschwader direkt nach der Materialisierung im Realraum einen direkten Kurs auf die Hauptwelt gesetzt hatte, war der gegnerische Kommandeur zum eiligen Gegensteuern gezwungen worden. Denn hätte er die beiden Einheiten, die sich bis dahin noch in Fresias Orbit befunden hatten, nicht sogleich auf relative Höhe zu dem Victory-II-Sternzerstörer (Euminis) entsandt, hätte er Kommandant und Besatzung dieses betagten Kriegsschiffs zweifellos den Yevethanern zum Fraß vorgeworfen. Insbesondere da sich der Imperiale momentan schon ein erbittertes Nahdistanzgefecht mit der Victory Over N'zoth, einem fast gleichstarken Schlachtkreuzer der Recusant-Klasse, lieferte. Doch während die Verteidiger hier den nächsten Triumph vermuteten, wusste es die yevethanische Kommandeurin besser.

Ihr Signaloffizier, ein gertenschlanker Yevethaner von Tizon, meldete mit ruhiger Stimme:
„Legatus Aryss erbittet um Freigabe für Manöver 'Turba', Primus.“

Derweil sich ein raubtierhaftes Grinsen auf ihr grimmig dreinblickendes Gesicht stahl, bestätigte sie mit einer beiläufigen Handbewegung die Bitte. Statt irgendwelcher Bodentruppenkontingente hatte man der Victory Over N'zoth jede Menge Entertruppen zugeteilt, um ein feindliches Kriegsschiff – sobald dessen Verteidigung nach einem äußerst intensiven Zweikampf schwach genug war – im Handumdrehen zu übernehmen. So baute man die Chancen zum Erlangen der Raumhoheit aus ohne noch mehr eigene Einheiten ins Feld führen zu müssen. Raz'ar, die bei der Revolte im Tizon-System diese Taktik erprobt und auf diese Weise die Sacrilege in yevethanische Hand gebracht hatte, ließ sich Aryss' Manöver auf der taktischen Projektion vor sich anzeigen. Der Recusant, der inzwischen schon einige herbe Treffer hatte einstecken müssen, rollte sich behäbig auf die Seite, um dem Feind seinen „Bauch“ zu präsentieren. Dann schwärmten die unzähligen Enterboote mit einem Mal aus … und gaben das perfekte Bild zu dem abstrakten Namen ab.

Q'sh, ihr Stabsoffizier, brummte zufrieden.
„Diesen entfesselten Ansturm werden diese Ungläubigen kaum zurückschlagen können. Der Victory ('Euminis') gehört uns.“

Unsere Todesschwadrone werden sie zerreißen...“, stimmte Raz'ar zu und rief sich ein Bild der in bulligen Kampfanzug steckenden Krieger ins Gedächtnis. „Geben Sie der 'Priests of Blood' das Signal zusätzlichen Druck auf den Victory ('Euminis') auszuüben. Je schnell dessen Besatzung sowohl von Innen als auch Außen an seine Belastungsgrenzen gebracht wird, desto eher haben unsere Krieger es erfolgreich übernommen.“

Der Untergebene neigte leicht das Haupt, ging dann sofort zum Signaloffizier und gab anschließend den Befehl in entsprechender Form weiter. Kaum einen Herzschlag später brachen der Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse, dessen kleinere Begleitschiffe und die kurz zuvor ausgesetzten Raumjäger – drei Staffeln TIE-Fighter und zwei Staffeln yevethanischer Sternjäger des D-Typs – auch schon aus der bestehenden Formation aus, um sich mit erhöhtem Tempo dem feindlichen Ziel zu nähern und diesen sobald wie möglich mit ihren Salven zu überziehen. Da die Entfernung, die das Gesegnete Blutkrallengeschwader im Hinblick auf die imperialen Verteidiger noch vor sich hatte, nicht mehr allzu groß war, konnte die entsandte Eingreifgruppe innerhalb von zehn bis zwanzig Minuten in den laufenden Zweikampf eingreifen. Leider kam die Eingreifgruppe nicht mehr dazu den Recusant-Schlachtkreuzer ein wenig von dessen Last befreien. Denn kaum hatten sich die ersten Enterboote an dem Sternzerstörer festgebissen, zerbrach der angeschlagene Schlachtkreuzer endgültig.

Q'sh, Eingreifgruppe Zwei und Drei sollen sich zurückfallen lassen und das Trägerschiff der Venator-Klasse ('Aurodia') ins Visier nehmen“, befahl die Primus mit gefasster Stimme, nachdem die Priests of Blood und deren Begleiter den ersten Angriff geflogen war.

Der Stabsoffizier, der sich ihr auf der Stelle mit recht interessiertem Blick zugewandt hatte, ließ den Befehl kurz auf sich wirken, musterte dann die taktische Projektion ziemlich eingehend und fragte im Anschluss:
„Offenbaren wir so nicht unsere Invasionstruppen, Primus?“

Betrachtet man die relative Position, die der Venator ('Aurodia') gegenwärtig sowohl zu uns als auch seinen imperialen Kameraden eingenommen hat, dürften dessen Sensoren nicht nur unseren gesamten Heckraum abgetastet haben, sondern inzwischen hat dessen Meldung auch die anderen Kampfgruppen erreicht“, antwortete Ulaire Raz'ar ihrem Stabsoffizier und ließ die gerade geäußerten Vermutungen vom taktischen Programm anzeigen. „Demzufolge bleibt uns nun nur die Möglichkeit offen, dass wir den Kahn sowie dessen Sternjäger auf Abstand halten.“

Es blieben am Ende also nur noch die beiden Imperial-II-Sternzerstörer Zeolot und Sacrilege samt ihrer Begleiter übrig, die sich den beiden jeweils von einem Schlachtschiff geführten Einheiten der Imperialen näherten. Da es sich auf beiden Seiten um schwere Kampfgruppen handelte, die man in diesem Abschnitt der Schlacht ins Feld führte, würde es zweifellos zu einem harten, langwierigen Kampf kommen. Doch im Gegensatz zu ihrem Kontrahenten, der als Verteidiger mehr oder weniger zum Reagieren verdammt war, zielte die Primus genau darauf ab. Denn sobald alle Imperialen von den ihrem Kommando unterstellten Schiffen gänzlich in Beschlag genommen waren, konnten die drei achtern befindlichen Truppentransporter endlich mit der eigentlichen Invasion beginnen. Ohne größeren Widerstand – so die Vision des Darama – würden sie die wenigen Landmassen binnen sehr kurzer Zeit unter ihre Kontrolle bringen … und damit die yevethanischen Expansionsbemühungen untermauern.

Schwerfällig erwachte die Schiffsartillerie der Zealot. Turbolasergeschütz für Turbolasergeschütz nahm erst das feindliche Ziel (Hope of Thyferra) ins Visier und feuerte dann einzelne Salven ab, sobald die passende Kernreichweite unterschritten war. Weil es ihnen der Feind im selben Moment selbstverständlich gleich tat, blitzte kurz darauf auf beiden Seiten der schützende Deflektorschild in einem satten Blau immer wieder auf. Beide Schlachtschiffe hatten bislang in dieser Schlacht noch keinen einzigen Zweikampf ausfechten müssen, weshalb das jeweilige Kriegsgerät natürlich noch in tadellosem Zustand war. Demzufolge machte ein einziger Umstand den Unterschied: Im Gegensatz zu den Besatzungen der imperialen Schiffe, die schon seit mehreren Stunden in Alarmbereitschaft waren, waren die yevethanischen Mannschaften – soweit man bei den versklavten Mannschaftern überhaupt davon sprechen konnte – noch ziemlich ausgeruht. Doch reichte diese eine Tatsache zum Erringen des Sieges aus?


Die 'Zealot' und die 'Sacrilege' sollen durch die feindlichen Stellungen durchbrechen“, befahl Raz'ar in Richtung ihres Staboffiziers. „Sobald die Bresche dann groß genug ist, Q'sh, sollen sich die Truppentransporter wie besprochen absetzen und Fresia direkt ansteuern.“

Natürlich ließen die beiden imperialen Kampfgruppen diesen direkten Vorstoß nicht so einfach zu, sondern stellten sich den pressenden Yevethanern entschlossen entgegen. Der Beschuss wurde auf beiden Seiten intensiver. Immer öfter flammte der Deflektorschild für längere Zeiträume auf. Erste Schäden wurden auf beiden Seiten – in Form von kleineren Brüchen der dicken Außenhülle sowie winzigen Trümmerwolken – sichtbar. Doch sowohl die Zealot als auch deren Schwesterschiff, die Sacrilege, ließen sich beide in ihrem Tun nicht beirren, übten somit weiterhin Druck auf ihren Feind aus und just in dem Moment, als das Durchbrechen der imperialen Linie nur noch eine Frage der Zeit zu sein schien, lösten sich auf einmal die drei schwerfälligen Truppentransporter aus der bis zu diesem Zeitpunkt noch bestehenden Formation. In einer überaus synchronen Bewegung tauchten sie erst ein gutes Stück nach „unten“, richten sich dann endgültig nach Fresia aus und nahmen rasch an Fahrt auf.

Q'sh, was bedeutet dieser Aufruhr?“, fragte Ulaire Raz'ar nach als plötzlich lauteres Gemurmel auf der Brücke zu hören war.

Ihr Stabsoffizier, der fix die entsprechenden Erkundigungen bei der Sensorikstation eingeholt hatte, antwortete ihr:
„Primus, unsere Sensoren haben das Eintreffen der 'Pride of Yevetha' erfasst. Offenbar ist Cal-Seti nun Teil des Territoriums der Dushkan Liga und Kriegsproctor Toorr möchte nun den Triumph im Fre'ji-System tatkräftig unterstützen...“

:| Freji-System | im Schlachtgeschehen vor Fresia |: :| Gesegnetes Blutkrallengeschwader, Erste Kampfgruppe | ISD II „Zealot“ |: :| Brückenturm | Brücke |:
Primus Raz'ar, Blutpriester Duull und Brückenbesatzung

Yevethanische Flottille – Gesegnetes Blutkrallengeschwader
Kommando: Primus Ulaire Raz'ar

I. Kampfgruppe

ISD II Zealot [Schilde: 70% | Hülle: 95%] – Flaggschiff [Ziel: ISD II Hope of Thyferraund STR Shield of Loronar]
[leichte Hüllenbrüche]

TIE/ln [21 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [20 Maschinen] [im Anflug auf ISD II Hope of Thyferra]
D-Typ [23 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 85% | Hülle: 97%] [Ziel: STR Hammer]
D-Typ [30 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 87% | Hülle: 99%] [Ziel: STR Needa]
TIE/in [8 Maschinen] [Dogfights]
TIE/ln [15 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 83% | Hülle: 96%] [Ziel: STR Miles]
TIE/in [10 Maschinen] [Dogfights]
TIE/ln [20 Maschinen] [Dogfights]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 95% | Hülle: 100%]

II. Kampfgruppe

ISD II Sacrilege [Schilde: 82% | Hülle: 97%] [Ziel: ISD I Valorund VIN Gladiator]
[leichte Hüllenbrüche]

TIE/ln [20 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [22 Maschinen] [im Anflug auf ESK Vector]
D-Typ [23 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 83% | Hülle: 96%] [Ziel: VIN Sword of Ord Trasi]
D-Typ [33 Maschinen] [im Anflug auf ESK Vector]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 80% | Hülle: 90%] [Ziel: VIN Commenor's Shield]
TIE/in [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/ln [24 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 81% | Hülle: 93%] [Ziel: VIN Kaitan II]
TIE/in [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/ln [24 Maschinen] [Dogfights]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 97% | Hülle: 100%]

I. Eingreifgruppe

ESD Priests of Blood[Schilde: 100% | Hülle: 100%] [Ziel: VSD II Euminis]

D-Typ [24 Maschinen] [im Anflug auf VSD II Euminis]
COR „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/ln [36 Maschinen] [im Hangar]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

II. Eingreifgruppe

AMMA „Namenlos“ [Schilde: 77% | Hülle: 90%] [Ziel: VEN Aurodia]

D-Typ [36 Maschinen] [im Anflug auf VEN Aurodia]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 92% | Hülle: 99%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 88% | Hülle: 96%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 87% | Hülle: 96%]

III. Eingreifgruppe

AMMA „Namenlos“ [Schilde: 73% | Hülle: 93%] [Ziel: VEN Aurodia]

D-Typ [36 Maschinen] [im Anflug auf VEN Aurodia
LNC „Namenlos“ [Schilde: 95% | Hülle: 99%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 85% | Hülle: 94%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 80% | Hülle: 92%]


Yevethanischer Truppenverband – Krieger des Wahren Glaubens

I. Eingreifgruppe

AMMA „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

D-Typ [36 Maschinen] [im Hangar]
MAR „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
TIE/in [12 Maschinen] [im Hangar]
CRK „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
CRK „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]

II. Eingreifgruppe

EKDY True Words of the Tolotan [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
ACC True Faith [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
ACC Shield of the Pilgrims [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
 
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[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

Ungeachtet der Tatsache, dass die Beschädigung der „Paladin“ sie etwas langsamer vorankommen ließ, wusste Serenety dennoch genau, dass das hektische Treiben im All die Aufmerksamkeit vieler derart beanspruchte, dass minimale Veränderungen nicht sofort auffallen würden. Vielleicht sogar gar nicht. Der Krieg war unberechenbar, heimtückisch und selten vorhersehbar. Einzelne agierten auf ihre Art, während andere sich zusammen taten. Es ging nicht immer darum wer der stärkere war, dies jedenfalls sorgte nicht für einen Sieg. Wichtiger waren die Taktik und das Vorgehen. Gern erinnerte sich Serenety an die alten Geschichten ihres Volkes und die Kämpfe, bei denen man nicht in den Weiten des Alls unterwegs gewesen war. Sondern man ab Boden mit alten Waffen kämpfte. Wo ein Krieger zu sein noch etwas bedeutet hatte. Jene Kämpfe warn geprägt von Heldentum und Ehre. Sie hatten Taktik verlangt und diese Siege waren meist sehr gute gewesen. In einer Zeit wie der heutigen war es anderes. Mächtige Kriegsschiffe formierten sich im All. Maschinen gegen Maschinen, die gelenkt werden mussten.

Doch in den alten Erinnerungen zu schwelgen brachte der jungen Captain nicht viel. Außer dass es schöner Erinnerungen waren, die längst vergangen Zeiten angehörten. Zeiten, die nicht zurückkehren würden. Was vorüber war, war vorüber und vielleicht war es auch gut so. Heute bedeutete Ehre nur noch wenig und Heldentum noch viel weniger. Vorbei waren die Zeiten wo nach der Rückkehr eines Clans gefeiert wurde. Krieg war niemals schön, doch im Gegensatz zu heute, ging es damals um mehr als um irgendwelche kleinen Meinungsverschiedenheiten. Damals war Krieg noch gerechter, wenn man es so bezeichnen mochte, denn man stand mit seinen Waffen auf dem Kriegsfeld, sah seinem Feind direkt ins Gesicht. Anders wie heute wo man Maschinen oder Schiffe beherrschte.

Kurz hielt Serenety in ihren Gedanken inne. Natürlich! Die Yevethaner sahen sie noch wie ihr Volk früher. Sie gehörten Kriegerkasten an. Sie dachten noch so und gingen auch so vor. Ihre Kriegsschiffe waren eine Verlängerung, aber nicht die eigentliche Gewalt. Der Versuch zu entern war nur zum Teil erfolgreich gewesen, da nicht jedes der Imperialen Schiffe betroffen war. Dieser Plan jedoch hätte komplett aufgehen können. Von Imperialer Seite aus, hätten sie nur wenig entgegenzusetzen gehabt. Dies machte die Yevethaner umso gefährlicher. Serenety wünschte, sie würde die gesamte Kultur dieses Volkes kennen, denn dadurch wäre es ihr leichter Gegenmaßnahmen zu starten. Unbewusst hatte sie dennoch richtig gehandelt, indem sie die „Paladin“ nun dazu verwendete Maßnahmen zu ergreifen, mit denen der Feind nicht rechnete. Sie glaubten nach wie vor, dass das Imperium leicht zu besiegen sein würde. Sie glaubten, dass ihre Feinde den Kampf scheuten und sich viel lieber auf ihre Maschinen verließen und in diesem Punkt hatten sie nicht einmal so Unrecht.

„Ma’am, die Sensorik meldet, dass wir in einen Hagel von Torpedos kommen“, meldete Con.

Die Yevethaner glaubten, dass sie die Imperialen völlig vernichten mussten und wenn Serenety deren möglichen Gedankengängen folgte, würde sie wohl nicht anders vorgehen. Der ein oder andere mochte sie als primitiv denkend ansehen, doch hinter dieser „Primitivität“ verbarg sich etwas, etwas was äußerst gefährlich war. Dies zeigte sich nun bei dem Torpedoangriff.

„Ist ersichtlich ob der Angriff konzentriert ist oder unwillkürlich stattfindet?“

„Es scheint so als ob er eher konzentriert stattfindet, darauf bedacht alles zu vernichten, was sich nicht ihnen gehört“, gab Con zurück.

Serenety nickte. Sie wollte nicht den Versuche machen ohne Gegenmaßnahmen hindurch zu fliegen und dabei zu riskieren, dass die „Paladin“ vernichtet wurde.

„Kommunikation, teilen sie der „Greyhound“ mit, dass sie einen Teil ihres Müll ablassen soll. Unsere Jäger sollen sie ins Zentrum bringen“, befahl Serenety.

„Aye, Captain“, kam die kurze Antwort. Serenety beobachtete auf dem Bildschirm der Taktik die Vorgänge. Ein kleiner Versuch, dies wusste sie. Dennoch besser als direkt hindurchfliegen zu wollen.

Con, ist es möglich, unseren Schutzschild auszuweiten und die „Paladin“ zu schützen?“, wollte sie wissen.

Der Chiss runzelte leicht die Stirn, eine Geste die sonst eher höchst selten vorkam. „Möglich schon, allerdings würden wir damit riskieren Schäden an unserer Hülle erhalten“, meinte er.

„Ich würde sagen, dies ist ein Risiko wert. Kommunikation, geben sie meinen Vorschlag an die „Greyhound“ weiter. Sie soll ihre Schilde ebenfalls ausweiten.“

Ihr Befehl wurde ausgeführt und Serenety biss erneut sie Zähne zusammen. Die Sekunden verstrichen, bis ihr XO meldete, dass sie soweit waren. Die Captain konnte sehen, wie die Torpedos in den Müll einschlugen und ihre Jäger einige von ihnen Abfingen, bis sie zurück zu ihrem Platz kehrten.

„Also gut. Los geht es.“

Der „Konvoi“ setzte seinen Weg fort. Ihre Waffen spuckten Feuer, versuchten die Torpedos abzuwehren. Alle konnten sie nicht aufhalten, einzelne Trafen, was die Schilde Schwächte. Gleichzeitig wurde die Stärke der Hülle geschwächt. Dennoch kamen sie voran. Die „Darksword“ zitterte bei einigen Treffern, hielt jedoch stand.

„Wir befinden uns auf Kollisionskurs“, meldete die Sensorik.

„Schildverschiebung erst aufheben, sobald die „Paladin“ nah genug heran ist“, befahl Serenety.

Der jungen Captain stockte kurzzeitig der Atme. Dem Feind schien nicht sofort bewusst zu sein, was sie da versuchten. Etwas, was der Exotin gelegen kam.

„Ma’am, die „Paladin“ meldet, dass sie ihren Schub erhöht. Ihre Leute haben sich darauf konzentriert ihre Reparaturen dort anzusetzen. Ihre Shuttles wurden gerade abgesetzt“, teilte die Kommunikation mit.

„Verstanden. Con, kümmern sie sich um die Aufnahme der Shuttles. Wir lösen uns von der „Paladin“ bei 00,212.“

Sie wusste, dass sie sich auf ihre Leute verlassen konnte. Sowohl die „Darksword“ wie auch die „Greyhound“ lösten sich von der „Paladin“, die ihren Weg fortsetzte. Serenety konnte sich vorstellen, wie der Alarm auf der Brücke des Schiffes immer lauter wurde. Sie zählte Rückwerts, dann konnte sie sehen, wie die „Paladin“ sich in das Feindliche Schiff (Nezavisimost) schob. Unaufhaltsam Fraß sie sich in die Hülle des Feindes. Auf der Brücke wurde es unweigerlich Still. Jeder schien die Luft anzuhalten.

„Ma’am, soeben trifft ein weiteres Schiff unserer Feinde ein und mit ihm wenigstens zwei weitere ISD-Kampfgruppen“, teilte ihr die Sensorik mit.

Serenety seufzte innerlich. So viel zu einem einfachen Sieg für das Imperium. Was sie brauchten war ein neuer Sammelpunkt und eine weitere Taktik. Die Yevethaner zeigten deutlich wie ernst es ihnen war. Die junge Akaji fragte sich, ob es dem Imperium gelingen würde Fresia zu halten oder ob sie es an ihren Feind verlieren würden. Sollten sie es verlieren und die Chancen dazu standen leider unter keinem grünen Stern, würde dies bedeuten, dass die Kämpfe weitergehen würden. Die Yevethaner würden sich mit Fresia allein nicht begnügen. Sie würden das ganze System unterjochen und weiter vor marschieren. Ihre Gier trieb sie voran und vor allem der Glaube an ihre Überlegenheit. Ein Gegenschlag wäre ein direkter Angriff von Seiten des Imperiums gegen N’Zoth selbst. Doch dies schien bisher nur Serenetys Gedanke zu sein. Sie jedenfalls würde so agieren, da die Yevethaner damit nicht rechnen würden. Zuvor jedoch brauchten sie einen geeigneten Sammelpunkt, am besten einen der gut gelegen war. Während Serenety sich darüber Gedanken machte, erschien ihr erster Offizier an ihrer Seite.

„Ma’am, die neu eingetroffen Kampfgruppe des Feindes hat soeben die „Invictus“ und die „Aurodia“ vernichtet“, teilte er ihr mit. Serenety’s Blick glitt zum Sichtfenster, wo sie die letzten Explosionen beobachten konnte.

Vielleicht konnten sie die Rettungskapseln gegen diesen Kolos einsetzen. Vielleicht sollten nun auch sie dazu übergehen primitiver zu denken, so wie die Yevethaner es taten. Diesen ging es allein um ihren Sieg. Die Kosten dafür hatten sie sehr wahrscheinlich gut berechnet und sie nahmen mehr in Kauf, als es das Imperium tun würde. Entweder sie dachten um, versuchten so zu denken wie ihre Feinde oder aber sie verloren die Schlacht um Fresia. Würde ihnen sein Selbstmordkommando helfen? Serenety war sich nicht sicher, sie wusste jedoch, dass sie sich etwas einfallen lassen mussten, wenn sie eine Wendung erzielen wollten. Wieder kamen ihr Verhandlungen in den Sinn. Doch wie? Sie konnte die Yevethaner nicht dazu zwingen. Oder doch? Gab es eine Möglichkeit? Innerlich fluchte sie. Sie kannte ihren Feind noch zu wenig. Seine Schwächen würden erst völlig in den Vordergrund treten, wenn sie die Chance dazu erhalten würde mit ihnen zu sprechen und am besten von Angesicht zu Angesicht. Dies nur blieb ihr leider verwehrt.

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

ESD „Darksword“ [Schilde: 60% | Hülle: 65%] (Captain Akaji)
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfihts]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Zweiter Wache :]

Nachdem sich der schwer lädierte Strike-Kreuzer Paladin mit beachtlichem Erfolg geopfert und bei der Kollision seinem finalem Ziel, dem gegnerischen Trägerschiff der langen Providence-Klasse (Nezavisimost), schwere Schäden zugefügt hatte, begann der nicht minder ramponierte Imperial-Sternzerstörer Abyss sich allmählich – gleich einem verwundeten, aber nicht minder gefährlichen Raubtier – nach Steuerbord zu drehen. Die Schlacht war für den keilförmigen Koloss offenbar noch lange nicht vorbei, obgleich nicht nur tiefe, teilweise noch schwelende Krater in dessen hellgrauer Hülle klafften, sondern das Kriegsschiff an manchen Stellen auch weiterhin sichtbar Atmosphäre an die luftleere Umgebung verlor. Offensichtlich hatte sich die Besatzung nach den beiden plötzlichen Schlägen, sowohl der feindlichen Torpedobreitseite als auch der versuchten Enterung, wieder soweit erholt, um zu einem erneuten Angriff überzugehen. Fraglich war in diesem Moment bloß, ob es sich möglicherweise um eine letzte Verzweiflungstat handeln würde.

Toji, der seinen Merr-Sonn-Handblaster inzwischen in einen provisorisch umgeschnallten Halfter an der Hüfte gesteckt hatte, ließ seinen grimmigen, aber dennoch aufmerksamen Blick ziellos über die geschäftige Gefechtsbrücke schweifen. Mannschaftler saßen weiterhin hinter den Konsolen, gaben die geäußerten Befehle an die entsprechenden Stationen im ganzen Schiff weiter und in ihren Augen funkelte der pure Überlebenswille. Nicht weniger tapfer blickten die Unteroffiziere drein. Während sie das Tun der ihnen unterstellten Männer und Frauen beaufsichtigten, konkretisierten sie hier und da die erhaltenen Anweisungen, um die passenden Resultate zu erzielen. Manchmal gingen sie den Mannschaftlern sogar zur Hand, sollte es notwendig sein. Und auch die Offiziere, die den einzelnen Stationen aufgrund ihrer Stellung in der Schiffshierarchie vorstanden, gaben sich trotz der langsam aufkeimenden Erschöpfung alle Mühe. Mit selbstsicherer Stimme erteilten sie die Weisungen, die sie zuvor von ihrer Kommandantin, Captain Calvyn, oder ihm, dem Kampfgruppenkommandanten, erhalten hatten.


„Das Wendemanöver ist beendet, Ma'am“, meldete der diensthabende Navigationsoffizier nur einen Moment später und klopfte dabei dem Steuermann anerkennend auf die linke Schulter. „Abfangkurs ist gesetzt. Das Schiff nimmt nun stetig an Fahrt auf...“

Calvyn, die nicht mehr von Station zu Station tigerte, sondern mittlerweile auf ihrem eigenen Stuhl Platz genommen hatte, nickte dem Sub Lieutenant knapp zu. Danach wandte sie sich augenblicklich an den Feuerleitoffizier. „Mister Mortimer, wie steht es um unsere Schiffsartillerie?“

„Die Geschütze der Backbordseite melden trotz leichter Beeinträchtigungen noch immer fast volle Einsatzbereitschaft“
, antwortete der junge Mann von Abregado-rae mit ruhiger Stimme, während er den Blick auf der Konsole ruhen ließ. „Steuerbords sieht es leider nicht so gut aus, Captain. Unsere Reparaturteams geben sich die größtmögliche Mühe, aber laut der Technikstation können wir wohl froh sein, wenn wir bis zur Kernreichweite vierzig Prozent reaktiviert haben.“

Die kahlköpfige Fondorianerin verzog sichtlich das strenge Gesicht. Obgleich dem Kommandanten auf dessen Datapad natürlich stets die (unverarbeiteten) Daten zur Verfügung standen, war es immer eine gewisse Unannehmlichkeit, wenn man das kurz zuvor Gelesene von einer anderen Person nun klipp und klar bestätigt bekam. Toji, der bis vor Kurzem noch selbst diese Position bekleidet hatte, kannte dieses Gefühl. Ein eiskalter Schauder lief ihm unwillkürlich den Rücken herunter. Bloß den Impuls, sich dabei zu schütteln, konnte er in diesem Augenblick glücklicherweise unterdrücken. Der Commodore straffte seinen geschundenen Körper, ließ die momentanen Gedanken entschlossen los und richtete seine Aufmerksamkeit anschließend wieder auf das taktische Hologramm. Noch hatten sie diese Schlacht nicht verloren. Noch existierte ein kleiner Handlungsspielraum.

De Celanon räusperte sich.
Grainer meldet sich, Sir. Die 'Greyhound' hat das Manöver nicht so gut überstanden wie die 'Darksword'. Deshalb tritt der Commander mit der Bitte an Sie heran, dass sich der Strike-Kreuzer für einige Minuten hinter die 'Abyss' zurückziehen darf, um den Deflektorschild in dieser Zeit entlasten zu können und notwendige Reparaturen durchzuführen.“

Kurz ließ der kriegsversehrte Kampfgruppenkommandant seinen Blick von dem dynamischen Holo zu seinem Untergebenen wandern. Serenety hatte mit ihrem Handeln zwar zweifellos Mut bewiesen und die akute Bedrohung für die Einheit spürbar gemindert – immerhin konnte das Trägerschiff der Providence-Klasse (Nezavisimost) nun nicht mehr so schnell eine Backbordbreitseite abfeuern –, aber um die ramponierte Paladin auf den letzten Kilometern ausreichend zu schützen, hatten die beiden verbliebenen Kreuzer Darksword und Greyhound allerhand Feuerkraft auf sich ziehen müssen. Und der mittelschwere Kreuzer der Strike-Klasse, der schon mit einigen Problemen in die Schlacht gezogen war, zahlte nun den Preis dafür. Derweil sich auf der taktischen Projektion immer mehr abzeichnete, dass das Trägerschiff an Ort und Stelle zu einer Einhundertachtzig-Grad-Wende ansetzte, rasten Tojis Gedanken. Irgendwie mussten sie das feindliche Kriegsschiff ausschalten oder deren Torpedowerfer sogar für sich einsetzen. Plötzlich kam dem Commodore eine Idee.

„Mister de Celanon, geben Sie mir eine Verbindung zur 'Thunder' und zur 'Guerriero', verlangte er und trotz der angespannten Situation, in der sie sich noch immer befanden, zeichnete sich für einen flüchtigen Moment ein selbstsicheres Schmunzeln auf dem entstellten Gesicht ab. „Mit ein bisschen Kooperation erlegen wir diesen Koloss wie einen lahmen Oswaft-Bullen.“

Die Abyss, die inzwischen wieder Fahrt aufgenommen hatte, flog weiterhin auf den gegnerischen Träger zu. Eine erneute Breitseite mit den verbliebenen Protontorpedowerfersektionen hatte es zwar noch nicht geben, aber anhand kleinerer Objekte, die den Weg des keilförmigen Sternzerstörers der Imperial-Klasse kreuzten, konnte man von Zeit zu Zeit sehen, dass sich dessen Schild hauptsächlich auf den lädierten Bug konzentrierte. Klitzekleine Sternjäger, denen man befohlen hatte beim Schiff zu bleiben, schwärmten – zum Teil in chaotischen Bahnen – um den hellgrauen Koloss, wehrten die feindlichen Bomber mit den giftgrünen Salven ihren Laserkanonen ab und warteten nur darauf, sich abermals auf den Feind stürzen zu dürfen. Obgleich sich die Schlacht also inzwischen zuungunsten der imperialen Truppen entwickelt hatte, war deren Kampfmoral noch nicht ganz gebrochen. Noch loderte Feuer in deren Herzen.

„Admiral Leander, Captain Agasdua; ohne große Umschweife möchte ich gleich zum Kern meines unerwarteten Anliegens kommen“, begann Toji mit entschlossener Stimme, nachdem man zu beiden Kriegsschiffen eine sichere Verbindung aufgebaut hatte. „Durch Vrieskas heldenhaftes Opfer – die 'Paladin' – haben wir nun die einmalige Möglichkeit den feindlichen Providence ('Nezavisimost') durch Entsenden von Entertruppen unter unsere Kontrolle zu bringen. Doch allein kann die 'Abyss' diese Aufgabe nicht stemmen...“

Der tapanische Rear Admiral, der zu diesem Zeitpunkt schon mindestens genauso abgekämpft wie der Commenorer aussah, schmunzelte als er plötzlich den Satz beendete: [… und deshalb brauchen Sie für diesen Coup unsere Hilfe. Was schwebt Ihnen vor, Murata?]

„Ich habe an eine zwei-phasige Enterung gedacht, Sir“, antwortete der Commodore. „Zuerst werden mit Sturmtruppen gefüllte Enterboote zu dem Träger geschickt. Sie sichern die Einstiegspunkte und Umgebung. Danach werden Flottensoldaten in einer zweiten Welle dazustoßen. Hier könnte ich die Hilfe der 'Guerriero' gebrauchen.“ Leander nickte knapp. „Doch wegen der großen Relativdistanz, die meine Kampfgruppe zum Zielobjekt noch zu überwinden hat, kann ich mit den mir verbliebenen Schiffen – zwei Kreuzer, zwei Korvetten – kaum beide Richtungen abdecken. Hier bin ich auf Ihre Unterstützung angewiesen, Captain Agasdua. Ihre beiden noch vorhandenen Vindicatoren ('Aegis III' und 'Firestorm'), die Sie mir zuvor schon helfend zugesandt haben, müssten die Entertruppen der 'Guerriero' schützen.“

Takeshi Agasdua, der wie Toji von Commenor stammte, überdachte den grob umrissenen Plan einen Moment lang. Dann sagte er: [Den verbliebenen Bulwark ('Voin') dürfte ich auch ohne die beiden Vindicator-Kreuzer knacken dürfen. Sowohl die 'Thunder' an sich als auch die 'Glory' und die 'Pride' haben noch genug Reserven, um diesem Ding den Garaus zumachen. … Nur eine weitere Breitseite von dem Providence könnte dieser Gewissheit einen Strich durch die Rechnung machen.] Kurz ließ der Line Captain das Gesagte wirken. Er schien Toji in diesem Moment zu mustern. [Ich werde es veranlassen, dass die 'Aegis III' und die 'Firestorm' schnellstmöglich gemeinsam zu den von Rear Admiral Leander entsandten Entertruppen stoßen und diese zum Providence geleiten werden. Sie können sich auf die Zweite verlassen, Commodore.]

***
 
Zuletzt bearbeitet:
***

[Dem kann ich mich nur anschließen, Murata], warf Vilmer Leander ein. [Die 'Guerriero' wird die besten Männer und Frauen entsenden. Diese iridonianischen und yevethanischen Verräter werden wir zusammen zur Strecke bringen. Darauf können Sie sich beide verlassen. Leander Ende.]

Damit war die spontane Besprechung auch schon wieder zu Ende. Toji, der sich in seinem Tun nun bestätigt sah – und dem durch die Zustimmung der beiden führenden Offiziere insgeheim ein Stein vom Herzen gefallen war –, gab dem Senior Midshipman ein Handzeichen, woraufhin dieser den schon vorbereiteten Befehl an die Sturmtruppen und Flottensoldaten übermittelte. Soeben hatten sie zwar noch yevethanische Eindringlinge im Inneren der Abyss gejagt und nun eigentlich zumindest eine kleine Verschnaufpause verdient, aber solange der Feind da draußen weiter Kameraden tötete, war bei den meisten an ein Pausieren kaum zu denken. Möglicherweise würden sie sich sogar voller Kampfeseifer in die Enterboote drängen, um dem Feind im besten Fall nicht nur ein blaues Auge zu verpassen. Einfach zu viele Bordkameraden waren allein durch das yevethanische Todesschwadron gestorben. Deren Tod würde nun mit Blut gesühnt werden.

Nachdem Toji auch die noch verbliebenen Kommandanten über seinen Enterplan informiert hatte, hatten sich sogleich die 'Darksword' und die 'Spectre' dafür bereiterklärt, den nötigen Geleitschutz für die Enterboote übernehmen zu wollen, während die 'Greyhound' und die 'Animus' aufgrund ihrer Schäden beim Sternzerstörer blieben. Das mulmige Gefühl, das der Commenorer dabei verspürte, ignorierte er. In den letzten Stunden hatte Serenety mehr als ein Mal bewiesen, dass sie mit all den Risiken, die ein Raumgefecht zwangsläufig mit sich brachte, souverän umgehen konnte. Listenreich und klug war sie. Die Chancen, dass sie überleben würde, standen demnach gut. Trotzdem verweilte der Blick des Commodore einen Augenblick zu lang auf der Darstellung des von ihr kommandierten Jagdkreuzers. Und als dann auch noch die Flugleitstation meldete, dass Enterboote den Hangar der Abyss verlassen hatten, verkrampfte sich sein Herz spürbar. Toji hielt sich an dem Tisch fest.

Pflichtbewusst meldete der diensthabende Offizier der Sensorikstation einige Minuten später:
„Enterkommando Besh hat die 'Guerriero' verlassen und ist...“ Er kam ins Stocken. Verwirrt (und mit einer Spur Unglaube im Blick) betrachtete er den Bildschirm der Konsole, schien die angezeigten Informationen wieder und wieder zu lesen und sagte anschließend ein wenig zögerlich: „Ma'am, unsere um die Leistung der beiden Vigil-Korvetten verstärkten Sensoren haben gerade den Eintritt eines größeren Fremdkörpers registriert. Dieser hat beim Eintritt in den Realraum die 'Invictus' auf einen Schlag zerstört...“

„Wie bitte?“
, fragte Captain Calvyn nach als sie in ihrem Sessel überrascht hochfuhr. Eine gehörige Portion Skepsis schwang in ihrer Stimme mit.

Der leicht überfordert wirkende Sensorikoffizier überflog abermals die Informationen, bevor er die Frage beantwortete. „Der unbekannte Fremdkörper, der allein eine Länge von fast fünf Kilometern misst, hat bei seinem Austritt aus dem Hyperraum den ihm im Weg stehenden Dreadnaught nicht nur gerammt, sondern mit einem Mal zerstört. An dem Punkt, an dem sich die 'Invictus' laut unseren Informationen kurz zuvor befunden hat, befindet sich nun nur noch eine Trümmerwolke...“

Toji lief abermals ein eiskalter Schauer den Rücken herunter als der Offizier anschließend weiter ausführte, dass die erhaltenen Sensordaten auf ein Kriegsschiff – in seiner Bauart der Providence-Klasse nicht unähnlich, aber größer – schließen ließ. 'Die Subjugator', schlussfolgerte er sogleich und ließ sich nach rascher Eingabe in die Konsole das betreffende Quadrat auf dem taktischen Holo anzeigen. Langsam, ganz langsam verfeinerte sich die Projektion. Da, wo anfangs nicht mehr als ein ungewisser Umriss von irgendeinem Fremdkörper gewesen war, zeichnete sich nun sukzessiv das legendäre Kommandoschiff ab. Sowohl dessen Form als auch energetische Signatur waren für Toji unverkennbar. Er zögerte. Obwohl er seit dem Verlassen des Bilbringi-Systems gewusst hatte, dass er irgendwann wieder auf die Subjugator würde treffen werden, hatte er beileibe nicht mit einem so frühen Zeitpunkt gerechnet.

De Celanon brummte verstimmt.
„Diese Mistkerle eröffnen das Feuer auf das Heck der 'Aurodia'. Ich glaube kaum, dass sie es – vor allem in Gegenwart der beiden yevethanischen Eingreifgruppen – heil herausschaffen wird.“

Nickend stimmte ihm der Commodore zu. Der Aurodia, die sich genau wie die Invictus bisher in der tobenden Schlacht eher im Hintergrund aufgehalten hatte, befand sich in ihrer gegenwärtigen Lage auf verlorenem Posten. Denn nicht nur achtern (in Form der Subjugator) lauerte der Feind, sondern direkt voraus hatte sich die zweite yevethanische Angriffswelle mit ihren beiden Imperial-II-Sternzerstörern (Essendum und Twilight) in Stellung gebracht. Hinzu kamen außerdem noch die beiden bereits erwähnten Eingreifgruppen. Rear Admiral Khullyn Wytho sowie die Mannschaft des Venator-Sternzerstörers war ohne jeglichen Zweifel dem Tode geweiht. Mit ihrem in die Jahre gekommenen Kriegsschiff würden sie sich aus dieser Situation nicht befreien können. Um nicht auf einmal hörbar einen verzagenden Fluch auszusprechen, schloss der versehrte Commodore für einen flüchtigen Moment die Augen und nahm all seine Gedanken zusammen.

„Treiben Sie die Enterboote zur Eile an, Mister de Celanon, befahl Toji genau in dem Augenblick als die längst überlasteten Schilde der Aurodia dem geballten Feuer der Subjugator nachgaben und das Schicksal der Mannschaft demzufolge besiegelt war. Tarkin wird gewiss anweisen, dass die Zehnte und Elfte sich diesem Monstrum stellen müssen. Ein Trägerschiff der Providence-Klasse könnte uns in dem Fall den Vorteil geben, den wir zweifelsfrei brauchen werden...“

Selbstverständlich war es nicht das erste Mal in seiner langen Karriere als Offizier der Imperialen Flotte, dass die Uhr spürbar gegen ihn lief. Schon bei der Sechsten Schlacht um Corellia – als ihm zum ersten Mal eine Kampfgruppe unterstanden hatte – oder bei der Befreiung von Byss – als sich plötzlich Sternzerstörer der Defender-Klasse aus den Docks der orbitalen Werften gelöst hatten – hatte er diese (fast schon erdrückende) Last gespürt. Die Verantwortung, die er als Kommandant zu tragen hatte, wuchs in solchen raren Momenten beinah ins Unermessliche. Sein Überlebensinstinkt arbeitete schlagartig auf Hochtouren. Unterschiedlichste Überlegungen wälzte er in Gedanken hin und her. Konnte er das sich abzeichnende Fiasko irgendwie verhindern? Gab es in diesem Tumult an Sternjägern und Kriegsschiffen möglicherweise irgendwo irgendeinen versteckten Hinweis auf einen etwas besseren Ausgang der Schlacht? Oder war Fresia – genau wie die beiden Flottillen der Neunten Gefechtsflotte – dem Untergang geweiht?

Toji musterte das Hologramm aufs Neue. Die riesige Subjugator, die nicht nur mehrere kleinere Begleitschiffe im Schlepptau hatte, sondern zu allem Überfluss auch noch von zwei Kampfgruppen mit je einem Victory-II-Sternzerstörer begleitet wurde, steuerte sichtlich auf das derzeitige Zentrum der Schlacht (Euminis, Hope of Thyferra und Valor) zu. Im Verbund mit den beiden schon bekannten Imperial-II-Sternzerstörern(Essendum und Twilight), die noch vor der Ankunft drei Truppentransporter samt Geleitschutz hatten ausscheren lassen, würden sie ohne größere Probleme Tarkin, Toral und Zeel überrennen. Denn einem so massiven Beschuss würden der Schlachtkreuzer und die beiden Schlachtschiffe nicht lange Standhalten können. Während die Gewissheit den Druck umgehend erhöhte, schlug das Herz in seiner linken Brust unweigerlich schneller. Die Zeit drängte; ungemein.

Plötzlich meldete sich Lieutenant Rune Monchar:
„Ma'am, der Feind sendet eine nicht blockierbare Nachricht auf allen Frequenzen...“

[Ungläubige, hier spricht Proctor Faa'sh Toorr], war bloß eine knappe Sekunde später eine fremde, leicht rasselnde Stimme zu hören. [Im Namen des gesalbten Darama Kal Fraan und der Dushkan Liga annektiert die Schwarze Flotte – unter Führung der unbezwingbaren 'Pride of Yevetha' – das Fre'ji-System. Ihr habt ehrenvoll gekämpft Ungläubige – genau wie eure toten Kameraden zuvor –, aber nun ist es an der Zeit den unausweichlichen Tatsachen ins Auge zu schauen: Die Ära der Menschen neigt sich dem Ende; die Stunde der Yevethaner hat geschlagen. Ergebt euch und überlasst uns euer Kriegsgerät. Dann – und nur dann – wird euch die Ehre zu teil den neuen Herren zu dienen.]

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Zweiter Wache :]

IX. Gefechtsflotte, IV. Flottille, Elfte Kampfgruppe
Kommando: Commodore Murata
Ziel: Feindliche Kampfgruppe „Eins“ (PROV
Nezavisimost)


ISD Abyss [Schilde: 30% | Hülle: 55%] - Flaggschiff der Kampfgruppe [Ziel: PROV Nezavisimost]
[
Leichte Hüllenbrüche (backbords), Schwerer Hüllenbruch (steuerbords), Energieprobleme bei der Schiffsartillerie (backbords), Totalausfall der Schiffsartillerie (steuerbords)]

TIE/ln [10 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [
12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
15 Maschinen] [nahe ISD Abyss]

STR Greyhound[Schilde: 31% | Hülle: 67%] [Ziel: PROV Nezavisimost]
[
Leichte Hüllenbrüche , Fluktuationen Hauptreaktor (Millisekundenbereich)]

TIE/ln [6 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [
5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
10 Maschinen] [nahe Abyss]

STR Paladin[zerstört] [Ziel: PROV Nezavisimost]
TIE/ln [12 Maschinen] [bewegen sich in den Orbit]
TIE/in [12 Maschinen] [bewegen sich in den Orbit]
TIE/sa [12 Maschinen] [bewegen sich in den Orbit]

ESD Darksword [Schilde: 60% | Hülle: 65%] (Captain Akaji) [Ziel: Begleitschutz der Enterboote]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfights]

VGL Animus [Schilde: 60% | Hülle: 75%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Czyściec, CRV Krzyżowiec“, CRK Serce]
[
Mittlere Triebwerkprobleme]

VGL
Spectre [Schilde: 56% | Hülle: 80%] [Ziel: Begleitschutz der Enterboote]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

Ob geschockt oder nicht - was bedingt durch das Eintreffen des neuen Schiffes sein konnte – das Imperium durfte es sich nicht leisten in eine Starre zu verfallen. Laut den Daten handelte es sich dabei um die „Subjugator“. Unter diesem Namen war es jedenfalls bekannt gewesen. Die Yevethaner hatten es wahrscheinlich umbenannt. Ein gewaltiges Schiff und soweit Serenety wusste, war dieses an dem Kampf beteiligt gewesen, bei dem Toji seinen Unfall gehabt hatte. Auch wenn die junge Captain nicht die Zeit hatte sich lange mit diesem Gedanken zu beschäftigen, so fragte sie sich dennoch wie es Toji in diesem Augenblick dabei ging. War er soweit gefestigt, dass der Anblick dieses Schlachtschiffs ihm etwas ausmachte!? Sie war zwar nicht mehr sein erster Offizier, dennoch hatte sie das Gefühl bei ihm sein zu müssen. Abstellen würde sie dies wohl nie gänzlich können. Wie auch immer es im Inneren des Commodore aussehen mochte, sie war nicht bei ihm um es festzustellen. Sie fing nichts von ihm auf, was ihr verraten hätte, dass er unter Schock oder ähnliches stand. Selbst diese Distanz hätte ihr so etwas sicherlich verraten. Also löste sie sich von diesem Gedanken, wandte ihren Blick vom Sichtfenster ab und versuchte in Gedanken einen Ausweg aus dieser Lage zu finden. Ihrer Einschätzung nach war noch nicht alles verloren, doch der seidene Faden an dem sie hingen war dünner geworden. Das Imperium hatte die Yevethaner unterschätzt und gleichzeitig hatten diese das Imperium unterschätzt. Noch konnten sie einen Ausweg finden und das Ganze zu Gunsten des Imperiums drehen. Es würde nicht einfach werden, aber und dessen war Serenety sich sicher, sie würde nicht aufgeben.

Von Seiten ihrer Mannschaft erhielt sie einige Berichte. So auch, dass die „Greyhound“ ihren Feldzug nicht so gut überstanden hatte wie ihr eigenes Schiff, die „Darksword“. Dies hatte Serenety in Kauf genommen. Krieg bedeutete ebenfalls Verlust. Die junge Exotin stammte von einem Kriegervolk ab und sie wusste nur zu gut was es bedeutete ein solcher Krieger zu sein. Geboren und aufgewachsen mit dem Schwert, den Lehren, würde sie niemals aufgeben. Ihr erste Offizier hatte dafür gesorgt, dass die Reparaturarbeiten eingeleitete worden waren. Serenety wusste, dass sie sich darauf verlassen konnte. Das Schiff der Providence-Klasse („Nezavisimost“) konnte für eine ganze Weile so schnell keine Backbordseite mehr abfeuern. Dies allein genügte Serenety jedoch nicht. Entweder sie würden dieses Schiff gänzlich vernichten oder aber und diese Idee gefiel der jungen Captain besser – sie würden versuchen es zu entern. Ein weiteres Schiff in ihren Händen konnte von Nutzen sein und… Kurz hielt sie inne. Den Feind im Glauben zu lassen, dass die Enterung fehlgeschlagen und das Schiff der Providence-Klasse noch immer zu ihnen gehörte, würde ihnen helfen ein Täuschungsmanöver zu starten. Dies jedoch würde nur funktionieren, wenn sie es schafften den Kommandanten davon zu überzeugen, dass er die Seiten wechselte und seiner Einheit den Befehl gab ihn zu unterstützen. Als geballte Kraft gegen die „Subjugator“ zuzuschlagen konnte womöglich bedeuten das Blatt völlig zu wenden. Dafür jedoch brauchten sie den richtigen Mann oder die richtige Frau bei dem Enterkommando.

Kaum hatte sie dieser Gedanke erfasst, war ihr klar, dass sie sich selbst dafür anbieten würde. Sie mochte mehr als nur ungewöhnlich sein, aber sie war die einzige, die sich wahrscheinlich mit der Kultur der Zabraks auskannte. Sie sprach deren Sprache und vor allem war sie wahrscheinliche das einzige Mitglied aus dem Diplomaten Corps. Blieb die Frage ob Toji sich mit einem ähnlichen Gedanken beschäftigte und ob er damit einverstanden wäre. Serenety war sich sicher, dass sie ihrem XO die „Darksword“ überlassen konnte. Dies würde zudem ihre Beziehung stärken. Ein Enterkommando zu begleiten war eine kleine Herausforderung, wenn auch eine, der sie gewachsen war. Von klein auf war sie dazu ausgebildet worden im Nahkampf zu bestehen.

Die Captain der „Darksword“ wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als ihre Kommunikation meldete, dass die „Abyss“ genau solche Pläne hatte. Insgeheim huschte ein Lächeln über ihre Lippen und natürlich war sie sofort bereit dazu, dass die „Darksword“ sich dazu bereit erklärte als Geleitschutz zu dienen. Diesmal konnte sie etwas fühlen, etwas von dem sie ausging, dass es von Toji stammte und sie fragte sich, wie er reagieren würde, sollte sie ihren Vorschlag unterbreiten.

„Steuermann, bringen sie die „Darksword“ zu den passenden Koordianten“, befahl sie.

Die Vernichtung der „Aurodia“ und der „Invictus“ hatte sie alles zwar getroffen, doch dies bedeutete nicht, dass sie es sich leisten konnten noch weiter inne zu halten und sich ihrem Schock hinzugeben. Für die Yevethaner wäre dies ein gefundenes Fressen und bei aller lieber, sie würde diesen nichts gönnen.

„Ma’am, der Feind sendet eine nicht blockierte Nachricht auf allen Frequenzen“, teilte ihr ihr Kommunikationsoffizier mit.

‚Ungläubige, hier spricht Proctor Faa’sh Toorr‘, dabei war eine knappe Sekunde später eine fremde, leicht rasselnde Stimme zu vernehmen. ‚Im Namen des gesalbten Darama Kal Fraan und der Dushkan Liga, annektiert die Schwarze Flotte – unter Führung der unbezwingbaren „Pride of Yevetha“ – das Fre’ji-System. Ihr habt ehrenvoll gekämpft Ungläubige – genau wie eure toten Kameraden zuvor -, aber nun ist es an der Zeit den unausweichlichen Tatsachen ins Auge zu schauen: Die Ära der Menschen neigt sich dem Ende; die Stunde der Yevethaner hat geschlagen. Ergebt euch und überlasst uns euer Kriegsgerät. Dann – und nur dann – wird euch die Ehre zu teil, den neuen Herren zu dienen.‘

Für einen Bruchteil von Sekunden konnte Serenety hören, wie ein flüstern über ihre Brücke schwappte und wieder verklang. Jeder hier schien sich seinen Teil zu denken. Serenety selbst gefiel am wenigsten der letzte Satz. Als ob die Yevethaner es darauf abgesehen hätten nur die neuen Herren der Menschen zu werden. Die wahren Worte wären wohl eher Versklavung und dann die völlig Vernichtung gewesen. Nur das dies einen schlechten Werbeslogan darstellte. In Wahrheit sollten diese Worte etwas ganz anderes vermitteln. Auch dieses Volk besaß so etwas wie psychologische Kriegsführung. Bei Serenety bewirkte die Drohung nichts, nicht einmal, dass es ihr kalt den Rücken herablief. Diesen Zweck sollten jene Worte jedoch unter anderem erfüllen. Innerlich war sie versucht ihnen darauf eine Antwort zu geben und zwar ähnlich ihrer Taktik. Doch warum mit Worten jetzt etwas sagen, wenn sie es mit Taten konnte!? Ihre Idee manifestierte sich umso mehr in ihrem Kopf und so beschloss sie die „Erniedrigenden“ Worte der Yevethaner beiseite zu schieben. Worte warben Bedeutungslos oder konnten es werden. Hier in dieser Situation waren sie es. Sie hatte nicht vor eine Diskussion vom Zaun zu brechen, die ihrem Feind noch helfen würde weitere Ideen zu entwickeln, wenn sie selbst dazu in der Lage war.

Serenety ihr Rücken, bislang schon steif und durchgedrückt, wurde noch eine Spur steifer. Dann wandte sie sich ihrem Kommunikationsoffizier zu. „Lt. Xantini, öffnen sie einen visuellen Kanal zur Abyss“, befahl die Captain.

„Verbindung steht, Ma’am“, erwiderte Xantini und nickte seiner Vorgesetzten zu. Serenety wartete kurz.

„Commodore Murata“, sie machte eine kurze Pause und tippte sich dabei an die Schirmmütze, ehe sie fortfuhr: „Was ich ihnen vorschlagen möchte mag im ersten Augenblick riskant und vielleicht sogar verrückt erscheinen, ich bitte sie dennoch es in Erwägung zu ziehen. Auf Grund der Tatsache, dass der Providance geentert werden soll schlage ich vor, mich an diesem Unterfangen persönlich zu beteiligen. Wenn es uns möglich ist seinen Kommandanten für uns zu gewinnen und damit seine Einheit, könnten wir diese gegen die „Pride of Yevetha“ richten.“

Sie ließ erneut eine kurze Pause einfließen um sein Gesicht deuten zu können. Dies war jedoch unter diesen Umständen alles andere als einfach und sie schlug ihm im Grunde ein Risiko vor, bei dem sie mit ihrem Leben bezahlen konnte. Serenety wusste, dass ein solches Risiko bestand, aber es war eine Möglichkeit und ihrer Ansicht nach die Beste, die sie gerade hatten. Die Kultur der Zabrak unterschied sich nur wenig von ihrer eigenen. Sowohl sie als auch Serenety waren ausgebildete Nahkämpfer.

„Ich bin mir des Risikos bewusst, Sir. Aber in diesem Augenblick können wir verbündete gebrauchen. Die Yevethaner gehören Kriegerkasten an uns sie denken wie Krieger. In mancherlei Hinsicht würden wir dies als Primitiv ansehen. Sie rechnen jedoch nicht damit, dass wir aus unseren vergebenen Strukturen ausbrechen und andere Wege gehen könnten“, erklärte Serenety noch. Ein wenig in der Hoffnung Toji die Dringlichkeit noch näher zu bringen.

Sollte er ihren Vorschlag ablehnen – dies war sehr gut möglich – mussten sie einen anderen Weg finden. Bisher war ihr jedoch kein anderer eingefallen. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie ihr XO kurz seine Zähne zusammenbiss. Sie wusste, dass ihm ihr Vorschlag nicht gefiel. Nicht zuletzt weil er der Ansicht war, dass der Captain eines Schiffes seinen Platz nicht zu verlassen hatte. Doch in dieser Situation und unter diesen Umständen, war dies ihrer Meinung nach nötig. Wer, wenn nicht sie wäre besser dafür geeignet? Innerlich hoffte sie, dass Toji diesen Vorschlag wirklich in Erwägung zog und ihn nicht vielleicht nur deshalb abschmetterte, weil ihr Leben dadurch in Gefahr geriet. Sie war nicht zuletzt Offizieren des Imperiums und als solches waren sie alle dazu verpflichtete ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Für das Imperium, für den Sieg und den Fortbestand ihrer Ära. So jedenfalls würden die Yevethaner es sehen und wenn diese Rasse sie etwas bisher gelehrt hatte, dann, dass auch sie sich ihrem Feind anpassen mussten. Den Yevethanern Yevethaner sein und sie mit ihren eigenen Waffen, Vorgehen und Überzeugungen schlagen. Nur so würden sie es schaffen eine Wendung herbei zu führen. Dessen war sie sich sicher. Doch dies allein genügte nicht. Toji musste es ebenso sehen oder es jedenfalls versuchen. Sollte er einen anderen Weg kennen, einen anderen Vorschlag haben, wäre sie gewillt ihn sich nicht nur anzuhören.

Ihr Gesicht war ausdruckslos. Nichts in ihrer Mimik verriet auch nur ansatzweise etwas. Weder Angst, Bedenken oder sonstige Gefühle waren darin zu lesen. Sie war nicht mehr und nicht weniger eine Captain des Imperiums und eine Kriegerin ihres Volkes. Die letzte Entscheidung über ihren Vorschlag würde immer noch der Commodore treffen.

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

ESD „Darksword“ [Schilde: 60% | Hülle: 65%] (Captain Akaji)
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfihts]
 
- Duqua Koden, desertierter Wize-admiral der Iridonianischen Räteflotte

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System _ Freier Kampfverband; Iridonianische Flottille; Erste Kampfgruppe - PROV „Nezavisimost“ _ Brückenturm - Brücke]
Wize-admiral Koden und Brückenbesatzung

Der beißende Rauch, der bis vor wenigen Minuten noch die ganze Gefechtsbrücke ausgefüllt hatte und mittlerweile vom Belüftungssystem hörbar abgesaugt wurde, brannte noch immer schmerzlich in Duqua Kodens Lungen. Rasselnd holte der kräftige Zabrak Luft, während ein gerufener Sanitäter ihn behutsam nach Verletzungen und Beeinträchtigungen abtastete. Obwohl sich das Vorhaben des Gegners spätestens ab dem Augenblick sichtlich abgezeichnet hatte, als die drei imperialen Kreuzer sich neu formierten, hatte die Nezavisimost am Ende zu spät reagiert. Die Mannschaft – inklusive seiner Wenigkeit – hatte sich einfach viel zu sehr auf ihren der tobenden Schlacht bis dahin kaum in Anspruch genommenen Deflektorschild verlassen. Doch offensichtlich waren selbst lädierte Strike-Kreuzer („Paladin“) überaus zäh. Schließlich hatte sich schlussendlich noch ein äußerst großer Teil des recht unförmigen Schiffwracks in das Trägerschiff der Providence-Klasse gebohrt.

Derweil sich sein Bewusstsein allmählich wieder ordnete und die letzten Momente Stück für Stück rekonstruierte, irrte der Blick des Wize-admiral über die ramponierte Brücke. Hier und da rauchten Konsolen. Diverse Kabelboxen hatte es zudem aus deren Verankerungen gerissen und deren Inhalt – jedenfalls die zerrissenen Kabel – sprühte vereinzelt sogar noch immer Funken. Des Weiteren lagen trotz arbeitender Absaugventilatoren der Geruch von Blut und Tod in der rauchigen Luft. Jene, die offenbar nicht so viel Glück wie Duqua Koden oder die anderen Überlebenden gehabt hatten, lagen unterdessen weiterhin unbeachtet auf dem harten Metallboden. Hustend schüttelte der Offizier das mit Zacken gekrönte Haupt als er plötzlich realisierte, dass sein emsiger Adjutant, Starschi leitenant Tafo Xebec, ebenfalls zu den Toten zählte.

Humpelnd trat Kapitan Lemur zu dem Flottillenkommandeur. Besäße die Nezavisimost in diesem Moment eine Gestalt, sie sähe dem Kommandanten des Providence mit Sicherheit nicht unähnlich.
„Tovarishch Wize-admiral, es ist an der Zeit die Gefechtsbrücke zu verlassen.“

Geben Sie mir einen Schadensbericht, Kapitan“, brummte Koden und richtete sich dabei unter gequälten Ächzen auf. „Und danach einen Lagebericht, sofern die Ersatzbrücke ein paar Daten zur Verfügung gestellt hat.“

Ein paar abgekämpfte Blicke richtete sich – manche heimlich, manche offen – auf den bandagierten Kapitan Adìn-go ranga. Lemur, der schon während Orinda die Nezavisimost befehligt hatte, holte sichtlich Luft, bevor er mit belegter Stimme der Anweisung seines Vorgesetzten Folge leistete. Die Schäden, welche der imperiale Strike-Kreuzer („Paladin“) dem deutlich größeren Trägerschiff der Providence-Klasse zugefügt hatte, waren ohne Zweifel schwer. Laut der vorläufigen Auflistung der Technikstation war die Schiffsartillerie der Backbordseite größtenteils nicht mehr benutzbar, einige Decks standen vollkommen unter Vakuum und in manch anderen Sektionen hatten sich inzwischen Brände entwickelt, welche das Lebenserhaltungssystem über die gewöhnliche Gebühr belasteten – sprich: das Feuer zehrte tatsächlich an ihren Sauerstoffreserven. Koden grunzte. Der Feind hatte sie mit seinem verzweifelten Angriff offensichtlich an einer empfindlichen Stelle getroffen.

Lemur sah den Wize-admiral einen Moment lang an. Dann fuhr er fort:
„Kapitan Tri-go ranga Yov hat gleich nach der protokollarischen Kommandoübernahme eine Einhundertachtzig-Wende an Ort und Stelle angewiesen, die verbliebenen Kanoniere der Backbordstückmannschaften außerdem nach Steuerbord schicken lassen und eine weitere Breitseite in Auftrag gegeben.“ Mit einer Hand scrollte der verletzte Schiffskommandant auf seinem in Mitleidenschaft gezogenen Datapad. „Des Weiteren teilt die Ersatzbrücke mit, dass der Kern der yevethanischen Hauptstreitmacht ('Pride of Yevetha') soeben ins System gesprungen ist. Neue Anweisungen hat unser Verband jedoch nicht erhalten.“

Ich danke Ihnen für den knappen, aber dennoch umfassenden Bericht, Tovarishch Lemur, entgegnete der Zabrak, klopfte dem ihm unterstehenden Kapitan kurz auf die Schulter und trottete dann schwerfällig in Richtung Turbolift. „Und nun wird es Zeit das Steuer wieder selbst in die Hand zu nehmen.“

Zusammen mit einem Trupp Flottensoldaten und einem Sanitäter verließen die beiden Offiziere die nach dem Angriff kaum noch nutzbare Gefechtsbrücke, um stattdessen die tiefer – gewissermaßen in den Eingeweiden der Nezavisimost liegende – Notfallbrücke aufzusuchen. Karesh Yov, der als Zweiter Offizier aktuell das Trägerschiff der Providence-Klasse kommissarisch befehligte, war trotz fehlender Bestnoten an der Militärakademie zu Iridonia ein guter Flottenangehöriger. Mit Loyalität, Diensteifer und einer angeborenen Schläue hatte sich der aus dem kaum bekannten Ipellrilla-System stammende Zabrak peu à peu vom Mladschi leitenant hochgearbeitet. Soweit Duqua Koden wusste, begegnete ihm die Mannschaft dementsprechend mit Respekt. Trotzdem war sich der Wize-admiral in diesem Moment nicht sicher, ob der Kapitan Tri-go ranga der gegenwärtigen Situation wirklich gewachsen war. Immerhin waren Piraten kein adäquater Vergleich zu einer richtigen Gefechtsflotte der Imperialen Flotte.

Bedingt durch die momentane Lage – und den Umstand, dass es sich um die Zweite Wache handelte – ging es auf der Ersatzbrücke deutlich hektischer zu. Der herkömmliche Geräuschpegel, den man als altgedienter Offizier in der Iridonianischen Räteflotte gewöhnt war, war weit überschritten. Aber chaotische Zustände herrschten glücklicherweise nicht. Yov, der in seinem Sessel saß und von Zeit zu Zeit knappe Befehle bellte, erhob sich augenblicklich als Koden und Lemur den abgeschotteten Raum betraten. Blicke – jedenfalls für einen flüchtigen Moment – richteten sich auf die führenden Persönlichkeiten. Hier und da glaubte der Wize-admiral sogar ein Aufatmeten zu hören. Jedoch ließ sich keiner der Anwesenden diesbezüglich irgendetwas anmerken. Jeder, der sich an Bord des alten Providence-Trägerschiffs befand, kämpfte in diesem Augenblick gegen den Tod an. Demnach lagen die Nerven bei einigen Besatzungsmitgliedern ziemlich blank. Koden übernahm die Befehlsgewalt stillschweigend, indem er sich einfach in Yovs Sessel setzte. Danach ließ er sich von dem Zweiten der Nezavisimost Bericht erstatten.

Yov, der sich noch einmal kurz Vergewisserung bei den ihm unterstehenden Offizieren holte, sagte:
„Tovarishch Wize-admiral, backbords sind unsere Sensoren zwar noch immer stark beeinträchtigt, aber mithilfe der 'Dzida' und der 'Krwawy rokosz', die beide zu unserem Schutz backbords Position bezogen haben, konnten wir vor wenigen Minuten feststellen, dass sowohl Tsel' Dwa ('Abyss') als auch Tsel' Chetyre ('Guerriero') Enterboote ausgeschleusst haben. Dem eingeschlagenen Kurs nach sind wir das Ziel...“

Allein bezüglich der drei Kreuzer ('Aegis III', 'Darksword', 'Firestorm') als Eskorte liegt die Vermutung mehr als nahe“, stimmte Duqua Koden dem jüngeren Zabrak ohne Umschweife zu. Er sah dem rangniederen Offizier dabei direkt an. „Kapitan Lemur hat mir vorhin von Ihren bereits getroffenen Maßnahmen erzählt. Was gedenken Sie in diesem Fall zu tun?“

Obwohl der Zweite Offizier längst kein Kadett an Iridonias Militärakademie mehr war, sprang sein Blick für einen kurzen Moment unwillkürlich zu Kapitan Lemur. Er schluckte sichtlicher. Dann gab er eine Antwort. „In diesem Fall würde ich wohl einen Teil der Flottensoldaten sowie einen Teil der Dritten an strategisch wichtigen Stellen platzieren, um die Enterung zu verlangsamen. Des Weiteren wäre es taktisch wohl sinnvoll, in Raumanzügen steckende Mannschaftsmitglieder hinter der ersten Linie zu positionieren, die bei einem Durchbrechen die Schotts schließen und anschließnd die Luft aus dem Areal lassen.“

Ihre zweite Idee wird eine Enterung durch Sturmtruppen zwar kaum zur Gänze aufhalten können“, entgegnete der Kommandeur des desertierten Kampfverbandes kühl. Fügt dann aber noch Folgendes hinzu: „Doch da auf den imperialen Sternzerstörern meistens nicht nur Angehörige des Korps stationiert sind, könnten mögliche Unterstützungstruppen auf diese Weise an ihrem Vormarsch gehindert werden. So können sich unsere Flottensoldaten in der Zwischenzeit dem problematischeren Eindringlingen widmen.“ Der Wize-admiral nickte nachdenklich. „Kapitan, Sie haben von ab sofort das Kommando über die schiffsinterne Verteidigung. Bringen Sie alle die 'Nezavisimost' verteidigenden Kräfte wie vorgeschlagen in Stellung.“ Kurz nickte der junge Zabrak und verabschiedete sich danach mit einem schneidigen Salut. „Tovarishch Lemur, geben Sie der 'Voin' das vereinbarte Zeichen zum sofortigen Absetzen aller Bodentruppen. Kapitan Nittets Bulwark soll im Anschluss deren Rücken decken – bis zur Selbstaufopferung.“

[Kernwelten - Torranix-Sektor - Fre'ji-System _ Freier Kampfverband; Iridonianische Flottille; Erste Kampfgruppe - PROV „Nezavisimost“ _ Schiffsinnere - Ersatzbrücke]
Wize-admiral Koden, Kapitan Adìn-go ranga Lemur und Ersatzbrückenbesatzung

Freier Kampfverband

Iridonianische Flottille
Kommando: Wize-admiral Koden

1. Kampfgruppe
Ziel: Tsel' Dwa (Abyss)

PROV Nezavisimost[Schilde: 45% | Hülle: 65%] - Flaggschiff [Ziel: ISD Abyss]
[Mittelschwere Hüllenbrüche (Backbord), geringfügig einsatzfähige Schiffsartillerie (Backbord), mehrere Decks unter Vakuum, Brände in diversen Sektionen, Ausfall Schildgenerator (Bug), stark eingeschränkte Sensorleistung (Backbord)]

Alpha-Drei [15 Maschinen] [Dogfights]
Eta-Zwei [10 Maschinen] [Angriff auf Enterboote]
ARC-Einhundertsiebzig [13 Maschinen] [Angriff auf Enterboote]
CAP Gwiazda poranna[zerstört]
Alpha-Drei [12 Maschinen] [Angriff auf Enterboote]
CAP Zwycięstwo[zerstört]
Eta-Zwei [6 Maschinen] [Angriff auf Enterboote]
MUN Dzida[Schilde: 30% | Hülle: 67%] [Ziel: CK Centurio]
[Mittelschwere Hüllenschäden, Explodierter Frachtraum]

Eta-Zwei [15 Maschinen] [Dogfight]
NBF Krwawy rokosz[Schilde: 55% | Hülle: 73%]
[Leichte Schäden an der Kommunikationsantenne, vakuumisierter Hangar]

Eta-Zwei [5 Maschinen] [Dogfight]
CRV Zemsta[Schilde: 33% | Hülle: 62%] [Ziel: VGL Spectre]
[Mittlere Triebwerksprobleme, Probleme Zielerfassung (Turbolaserturm)]
CRV Czyściec[Schilde: 15% | Hülle: 57%] [Ziel: VGL Animus]
[Kaputter Turbolaserturm, Schildgeneratoren kurz vor Ausfall, Hüllenbrüche, verliert Atmosphäre]

2. Kampfgruppe (Kapitan Nittet)
Ziel: Tsel' Pyat' (Thunder)

BUL I Voin[Schilde: 25% | Hülle: 70%] [Ziel: ISDThunder]
[Leichte Hüllenschäden (Bug und Backbord), Raketenwerfer Drei ausgefallen (Bug)]

Alpha-Drei [0 Maschinen]
ARC-Einhundertsiebzig [0 Maschinen]
CAP Topór[zerstört]
Alpha-Drei [0 Maschinen]
DIA Koszmar[zerstört]
LNC Miecz[Schilde: 30% | Hülle: 45%]
[Starker Triebwerksschaden, Überhitzer Reaktor, Hüllenbrüche auf Mannschaftsdecks, Unter Vakuum stehender Hangar]
CRK Serce[
zerstört]
CRV Krzyżowiec[Schilde: 13% | Hülle: 43%] [Ziel: VGL Animus]
[Mittlerer Triebwerksschaden, In Mitleidenschaft gezogene Sensoren (Heck), Ausgebrannte Gefechtsbrücke]

3. Kampfgruppe (Kapitan Caltel)

BUL I Mech[
zerstört]
Alpha-Drei [0 Maschinen]
ARC-Einhundertsiebzig [0 Maschinen]
CAP Śmiertelna rana[zerstört]
Eta-Zwei [0 Maschinen]
DIA Maczuga[zerstört]
LNC Grzmot[
zerstört]
CRK Piorun[zerstört]
CRV Bicz gwiazdów[
zerstört]

Yevethanische Flottille
Kommando: Legatus Aryss

1. Kampfgruppe
Ziel: Tsel' Tri (Euminis)

REC Victory over N'zoth[
zerstört]
TIE/ln [0 Maschinen]
TIE/in [2 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [0 Maschinen]
VIN Conflagration[Schilde: 51% | Hülle: 74%] [Ziel: VSD II Euminis]
[-]

TIE/ln [6 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [7 Maschinen] [Dogfights]
COR Purity[Schilde: 40% | Hülle: 70%]
[-]

TIE/ln [0 Maschinen]
TIE/in [2 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [0 Maschinen]
MAR Claw[Schilde: 20% | Hülle: 52%] [Ziel: GSD Typhoon]
[Front-Turbolaserkanonen ausgefallen, Frontal kein Deflektorschild mehr]

TIE/ln [2 Maschinen] [Dogfights]
MAR Holy Blood[Schilde: 17% | Hülle: 40%] [Ziel: GSD Typhoon]
[Leichte Probleme mit dem Antrieb]

TIE/ln [0 Maschinen]

Eingreifgruppe Aurek
Ziel: Tsel' Chetyre (Guerriero)

DRD Scourge[Schilde: 10% | Hülle: 44%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Mittelschwere Hüllenbrüche, Ausfall der Schwerkraft auf einzelnen, unwichtigen Decks]

TIE/ln [3 Maschinen] [Dogfights]
DRD Clarity of Koornacht[Schilde: 15% | Hülle: 51%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Einzelne Hüllenbrüche, Überhitzter Schildgenerator Zwei (Heck)]

TIE/ln [0 Maschinen]
STR Power of Dushkan[zerstört]
TIE/ln [0 Maschinen]
TIE/in [5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [0 Maschinen]
DIA Koornacht[zerstört]

Eingreifgruppe Besh
Ziel: Tsel' Chetyre (Guerriero)

DRD Kal Fraan[Schilde: 7% | Hülle: 35%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Triebwerkschaden (Geschwindigkeit bei 60%, fallend), großer Hüllenbruch (steuerbords), Drohender Ausfall Schildgeneratoren]

TIE/ln [0 Maschinen]
DRD Extinction[zerstört]
TIE/ln [2 Maschinen] [Dogfights]
STR Faith of J't'p'tan[Schilde: 11% | Hülle: 40%] [Ziel: ISD Guerriero]
[Beschädigte Schildgeneratoren (Leistung bei 10%)]

TIE/ln [1 Maschine]
TIE/in [4 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [2 Maschinen]
DIA Tizon[zerstört]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Zweiter Wache :]

Mit dem unerwarteten Eintreffen der Subjugator, einem fast fünf Kilometer langen Kriegsschiff, schien das sonst als „flatterhaft“ verschriene Schlachtenglück den imperialen Verteidigern nun ganz und gar abhanden gekommen zu sein. Denn im Fre'ji-System mussten sich nun die beiden zum Teil angeschlagenen Flottillen der Neunten Gefechtsflotte – sowie eine Verteidungsplattform der Golan I-Klasse – gegen das übergroße Kommandoschiff, dessen von zwei alten Victory-II-Sternzerstörern angeführter Geleitschutz, den yevethanischen Kampfverband um die Essendum und Twilight und die Reste der Iridonianer behaupten. Ja, in diesem Augenblick befand sich die Kampfmoral der Verteidiger mit Sicherheit auf einem Tiefpunkt. Die Aussicht auf einen kleinen Hoffnungsschimmer, der sich irgendwo am Horizont würde zeigen können, war hingegen nicht vorhanden, weshalb die Gefahr, dass jemand vor einem offiziellen Rückzugsbefehl Fahnenflucht begehen könnte, besonders groß war.

Toji, der sowohl den eiskalten Angstschweiß auf seiner Haut als auch das unwillkürliche Aufrichten seiner Nackenhaare spürte, ließ den Blick über die Gefechtsbrücke schweifen. In den Gesichtern der anwesenden Besatzungsmitglieder sah er nach der Nachricht des yevethanischen Proctor vor allem Unsicherheit, Wankelmut und Zweifel. Überaus tapfer hatten die Abyss und ihre Begleitschiff in letzten Stunden gekämpft. Hatten in dieser Zeit eine Menge Anstrengungen, Leid und Schmerzen auf sich genommen, um erst den Schlachtkreuzer der Bulwark-Klasse (Mech) zu bezwingen und dann der Breitseite des Trägerschiffs der Providence-Klasse (Nezavisimost) zu trotzen. Sollten all diese Mühen sowie die vielen toten Kameraden nun tatsächlich vergeblich gewesen sein? Würden die Yevethaner nach Galantos ein weiteres Mal über das Galaktische Imperium obsiegen?

Obwohl Toji in den letzten Jahren schon in so manch großer Schlacht – Bastion, Corellia und Byss – mitgekämpft hatte, war er gegenüber einigen Zweifel selbstverständlich nicht immun. So drängten sich ihm diese Frage in diesem Moment ebenso mit einem Mal auf. Bei Shinbone hatte er erlebt wie gefährlich eine erwachende Subjugator war. Nun, da man sie in N'zoths riesigen Reparaturdocks mit Sicherheit wieder vollständig instand gesetzt hatte, besaß sie höchstwahrscheinlich ein noch viel größeres Zerstörungspotenzial. Einzelne Informationsfetzen aus jenem kurzen Briefing kamen ihm auf einmal in den Sinn, das er im Ryloth-System – vor dem Aufbrechen nach Shinbone – abgehalten hatte, um die ihm unterstellten Kommandanten (Fogerty, Merel, Sharin) über die geheimdienstliche Mission kurzerhand in Kenntnis zu setzen. Das dumpfe Gefühl in der Magengegend, das er seit dem Auftauchen des kolossalen Gravitationsschattens verspürte, schien sich mehr und mehr in feuriges Blei zu verwandeln. Er stützte sich mit einer Hand unbewusst am Holo-Tisch ab.

In dieser angespannten Situation ging der Kelch, für Gewissheit zu sorgen, letztendlich an Rune Monchar, der trotz vollzogenem Wachwechsel noch immer der Kommunikationsstation vorstand. Mit seinem typisch näselnden Akzent meldete der gertenschlanke Neimoidianer:
„Commodore Murata, Captain Calvyn. Soeben hat uns ein Signal von der 'Hope of Thyferra' – weitergegeben von der 'Guerriero' – erreicht. 'Stellung halten; kein Rückzug' befiehlt Admiral Tarkin.“

„Lieutenant, übermitteln Sie eine Kopie an Mister de Celanon, befahl Toji mit belegter Stimme als er sich der Konsequenzen bewusst geworden war, die diesem Befehl folgen würden. „Offensichtlich glauben die Thyferrianer an Wunder … oder den Heldentod.“ Seine gesunde Gesichtshälfte verzog sich für einen flüchtigen Augenblick zu einem ziemlich matten Lächeln. Dann wandte er sich dem ihm unterstellten Senior Midshipman zu. „Unterrichten Sie die Kampfgruppe. Wir werden weiterhin den aktuellen Plan – die Enterung des Providence ('Nezavisimost') – verfolgen.“

De Celanon nickte, ließ sich das übermittelte Signal auf seiner Konsole anzeigen und gab es – nach einer Reihe kleineren Abänderungen sowie Ergänzungen – an die dem Commodore untergeordnete Kampfgruppe sowie die beiden für die angestrebte Enterung an ihn abkommandierten Vindicator-Kreuzern (Aegis III und Firestorm) weiter. Das taktische Hologramm, das mit den aktuellsten schon verarbeiteten Sensordaten gefüttert wurde, zeigte inzwischen wie der Feind, der offenbar den angedachten Zug durchschaut hatte, reagierte. Zwei Fregatten (die Munificent Dzida und die Nebulon-B Krwawy rokosz) und das letzte Aufgebot an Sternjägern, das den Iridonianern noch zur Verfügung stand, sollte das große Trägerschiff der Providence-Klasse (Nezavisimost) anscheinend solange schützen bis dieser sein schwerfälliges Wendemanöver beendet hatte. Es galt folglich mit weiteren Breitseiten zurechnen – sofern die entsandten Entertruppen zu langsam waren.

Derweil die Projektion zeigte wie sich erste feindliche Maschinen auf die Enterboote todesmutig zu stürzen versuchten, teilte der bärtige Unteroffizier seinem Vorgesetzten plötzlich mit:
„Sir, Captain Akaji möchte Sie per Direktverbindung sprechen.“

„Stellen Sie durch“, wies der Commenorer an, zupfte rasch an seiner schlichten Dienstuniform und richtete anschließend den Blick auf die sich materialisierende Darstellung des ihm wohl bekannten Gesichts.

Serenety, die sich in der Schlacht bislang voller Elan und Einfallsreichtum gezeigt hatte, tippte sich als respektvolle Begrüßung kurz an die Schirmmütze, während ihr Blick ihn spürbar fixierte. Ganz im Gegensatz zu Toji, der langsam an die Grenzen des Machbaren zu stoßen schien, wirkte sie noch relativ tatkräftig als sie ihm förmlichen Ton sagte:
[Commodore Murata. Was ich Ihnen vorschlagen möchte, mag im ersten Augenblick riskant und vielleicht sogar verrückt erscheinen, ich bitte Sie dennoch es in Erwägung zu ziehen.] Um die Gedanken ein letztes Mal zu sammeln, machte sie eine kurze Pause. Derweil erwachte in dem Kampfgruppenkommandanten eine recht dunkle Vorahnung. [Aufgrund der Tatsache, dass der Providence ('Nezavisimost') geentert werden soll, schlage ich vor, mich an diesem Unterfangen persönlich zu beteiligen. Wenn es uns möglich ist seinen Kommandanten für uns zu gewinnen und damit seine Einheit, könnten wir diese gegen die 'Pride of Yevetha' richten.]

Bei diesem Vorschlag – insbesondere von ihr vorgetragen – konnte Toji den Impuls, die Luft hörbar einzusaugen, nicht unterdrücken. Strengen Blickes musterte er sie. War sie verrückt geworden? Der Träger der Providence-Klasse (Nezavisimost) mochte in Gegenwart der Subjugatorzwar noch immer einen gewissen taktischen Nutzen für die imperialen Verteidiger besitzen, aber schon allein aufgrund der ihm zugefügten Schäden war er für das kolossale Kommandoschiff eine leichte Beute, sollte die Gegenseite die Enterung zu früh bemerken. Binnen weniger Standardminuten konnten die vielen Zwillingsturbolaserbatterien, die in der Masse sowohl am Bug als auch back- wie steuerbords angebracht waren, das deutlich kleinere Trägerschiff regelrecht zerfetzen. Mit einem Mal wurde es ihm ums Herz schwer. Denn sollte sie tatsächlich auf das Prisenkommando bestehen, spielte sie mit ihrem Leben.

Just in dem Moment, als er zu einer Erwiderung ansetzen wollte, legte die ehrgeizige Captain noch einmal schnell nach. Obwohl es sich nur um eine Projektion handelte, die aufgrund der gängigen Militärverschlüsselung weniger Details als gewöhnlich besaß, konnte er das Funkeln in ihren Augen sehen.
[Ich bin mir des Risikos bewusst, Sir. Aber in diesem Augenblick können wir Verbündete gebrauchen. Die Yevethaner gehören Kriegerkasten an uns sie denken wie Krieger. In mancherlei Hinsicht würden wir dies als primitiv ansehen. Sie rechnen jedoch nicht damit, dass wir aus unseren vergebenen Strukturen ausbrechen und andere Wege gehen könnten.]

„Ihr Enthusiasmus in allen Ehren, Captain“, begann der Commodore zu entgegen. Dabei bemühte er sich um einen sachlichen Tonfall. „Doch da die Iridonianische Liga schon seit ein paar Monaten mit dem Galaktischen Imperium verbündet ist – und meines Wissens nach offiziell kein iridonianischer Kampfverband nach Koornacht entsandt worden ist –, halte ich Verhandlungen für nicht besonders zielführend. … Zumal die Zeit aktuell eh gegen uns zu arbeiten scheint.Sein strenger Blick ruhte in diesem Moment noch immer auf ihrem Hologramm. Den Widerwillen, den sie nach diesen paar Worten vermutlich verspürte, konnte man ihr – trotz der Detailarmut – ansehen. „Zudem scheint der feindliche Kommandeur auf unsere Enterung schon mit den entsprechenden Abwehrmaßnahmen zu reagieren. Nein, für 'Diplomatie' haben wir in Anbetracht der gegenwärtigen Lage keine Zeit mehr. Es gilt nun zu handeln, sollten wir jetzt eine schmachvolle Niederlage verhindern wollen.“

Das Herz in seiner linken Brust fühlte sich noch immer schwer an, während sich sein Bewusstsein mehr und mehr gegen die Bilder, die ihm seine dunkle Vorahnung vorsetzte, erwehren musste. Sein Blick sprang kurz zum taktischen Hologramm. Erste Enterboote – vor allem die mit Sturmtruppen besetzten Transporter der Delta- und Gamma-Klasse – hatte er schon verloren. Zweifellos musste er sich in diesem Moment der Frage stellen, ob er sich momentan den Luxus, allzu viele Bedenken zu haben, leisten konnte. Solange der Providence (Nezavisimost) in feindlicher Hand blieb, stellte er mit seinen Torpedobreiten für alle Mitglieder der Dritte Flottille eine Gefahr dar. Demnach war Toji eigentlich zum Handeln gezwungen. Doch hinter den Bedenken, die anscheinend nur auf den ersten Blick militärischer Natur waren, war in Wahrheit noch eine zweite Sache, die ihn in diesen Minuten zögern ließ.

Serenety Akaji war eine hervorragende Offizierin. Die Bastionerin, die an der Bastioner Akademie mit Bestnoten abgeschlossen hatte und aus einer Familie mit langer Militärtradition kam, hatte sich über die Jahre von einer ziemlich altklugen Kadettin über eine recht eigensinnige Stellvertreterin an Bord der Musashi und Pandora hin zu einer sehr soliden Kommandantin gemausert. Sie hatte Mumm in den Knochen und allerhand Köpfchen – Das hatte sie in der Vergangenheit und hier in der Schlacht mehrfach unter Beweis gestellt. Trotzdem zögerte Toji. Die Beziehung, die er zu dieser Frau pflegte, war lange Zeit kompliziert gewesen. Es hatte gedauert bis aus dem Arrangement der Eltern tatsächlich Liebe geworden war. Und so fiel es dem Commenorer in diesem Moment wider besseren Wissens schwer sie irgendwelchen Risiken auszusetzen. Doch hatte Serenety nach all den Strapazen nicht die Chance verdient, sich zu beweisen? War sie nicht in all den Jahre insbesondere daran gereift, dass sie die Grenzen ihres Könnens mit jeder neuen Aufgabe immer wieder neu auslotete? Unter welchen objektiven Gesichtspunkten hatte der Commodore nun das Recht, dass sie sich nicht abermals unter Beweis stellen sollte?


„Ich habe aber einen anderen Auftrag für Sie, Captain“, entschied Toji mit fester Stimme nach einer gefühlten Ewigkeit. Sein Herz fiel ins Bodenlose als er die Bastionerin anwies: „Captain Akaji, ich übertrage Ihnen hiermit das Kommando über die Enterung des Providence ('Nezavisimost'). Gemeinsam mit der von der 'Abyss' und der 'Guerriero' entsandten Prisenbesatzung soll eine von Ihnen ausgewählte Gruppe Ihrer Mannschaft die Kontrolle über das Schiff übernehmen und anschließend weitere Befehle von mir in Empfang nehmen.“ Er musterte sie erneut. Dieses Mal jedoch milde, nicht streng. Bevor sich aber irgendeine Träne zeigen konnte, sagte er nur noch zu ihr: „Captain, lassen Sie sich dort nicht zu irgendwelchen Heldentaten verleiten. Bleiben Sie in der zweiten oder gar dritten Reihe. Sowohl die entsandten Sturmtruppen als auch unsere Flottensoldaten wissen wie man so einen Koloss ohne viel Verzögerung übernimmt. Murata Ende.“

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata mit Zweiter Wache :]


IX. Gefechtsflotte, IV. Flottille, Elfte Kampfgruppe
Kommando: Commodore Murata
Ziel: Feindliche Kampfgruppe „Eins“ (PROV
Nezavisimost)


ISD Abyss [Schilde: 30% | Hülle: 55%] - Flaggschiff der Kampfgruppe [Ziel: PROV Nezavisimost]
[
Leichte Hüllenbrüche (backbords), Schwerer Hüllenbruch (steuerbords), Energieprobleme bei der Schiffsartillerie (backbords), Totalausfall der Schiffsartillerie (steuerbords)]

TIE/ln [10 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [
12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
15 Maschinen] [nahe ISD Abyss]

STR Greyhound[Schilde: 31% | Hülle: 67%] [Ziel: PROV Nezavisimost]
[
Leichte Hüllenbrüche , Fluktuationen Hauptreaktor (Millisekundenbereich)]

TIE/ln [6 Maschinen] [Dogfights]
TIE/in [
5 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [
10 Maschinen] [nahe Abyss]

STR Paladin[zerstört] [Ziel: PROV Nezavisimost]
TIE/ln [12 Maschinen] [bewegen sich in den Orbit]
TIE/in [12 Maschinen] [bewegen sich in den Orbit]
TIE/sa [12 Maschinen] [bewegen sich in den Orbit]

ESD Darksword [Schilde: 60% | Hülle: 65%] (Captain Akaji) [Ziel: Begleitschutz der Enterboote]
TIE/ad [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/d [12 Maschinen [Dogfights]

VGL Animus [Schilde: 60% | Hülle: 75%] [Ziel: Begleitschutz der TIE/sa, CRV Czyściec, CRV Krzyżowiec“, CRK Serce]
[
Mittlere Triebwerkprobleme]

VGL
Spectre [Schilde: 56% | Hülle: 80%] [Ziel: Begleitschutz der Enterboote]
 
[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji mit Erster Wache :]

Ihr war klar, dass ihr Plan riskant war und Toji saugte hörbar die Luft ein. Dennoch blieb sie Gedanklich fest. Sie stand hinter diesem Plan und auch Toji würde es nicht einfach schaffen sie davon abzubringen. Seinem strengen Blick hielt die hochgewachsene Captain stand. Sie kannte diese Blicke nur zu gut. Serenety wusste auch, dass es in seinen Gedanken nur so ratterte. In seiner Stellung wäre es ihr wohl nicht anders ergangen. Auch wenn sie wusste, dass der Providence („Nezavisimost“) ein denkbar gutes Ziel für die „Subjugator“ war – sollte diese die Enterung mitbekommen. Durch die „Paladin“ hatte das feindliche Schiff erheblichen Schaden genommen. Doch trotz dieser Tatsachen war ihr dennoch klar, dass sie dieses Gefecht nicht einfach so gewinnen würden. Das Auftauchen der „Subjugator“ hatte alles mehr oder weniger verändert. Wenn sie nicht versuchen würden einen Plan zu entwickeln wie sie weiter vorgehen könnten – so bestand die Möglichkeit, dass sie hier auf ganzer Ebene scheitern würden. Nicht, dass das Imperium stets siegreich sein konnte, aber und dies war Serenety wichtig, sie würde dieses System nicht einfach den Yevethanern überlassen. Nicht ohne alles probiert, alles versucht oder gar getan zu haben. Nicht die Yevethaner – einem Volk welches Kasten aufwies – einem Volk welches Eroberer und Vernichter zugleich war. Das Herz in ihrer Brust zog sich bei diesem Gedanken vehement zusammen.

Toji wusste, dass sollte er auf diesen Plan eingehen die Möglichkeit bestand das sie ihr Leben ließ. Doch dieses Risiko bestand stets. Vielleicht nicht in diesem Ausmaß wie gerade, dennoch war es vorhanden und sie beide waren sich dessen bewusst. Was auch immer also sonst noch im inneren des Commodore vorgehen mochte, er zeigte dies nicht wirklich. Wäre es eine andere Situation und zu einem anderen Zeitpunkt – besonders nicht im All und ihren Job betreffend – wäre die Entscheidung wahrscheinlich eine andere. Dann wäre vielleicht sogar ein Verbot möglich. Einfach, weil sie etwas verband und sie ein Teil seines Lebens war. So wie er ein Teil ihres Lebens war. Diesen Punkt jedoch mussten sie hier beiseiteschieben, auch wenn dies bedeuten würde, dass man keine gemeinsame Zukunft mehr aufbauen konnte.

Murata schien nach den richtigen Worten zu suchen, während Serenety – ganz ihrer Erziehung nach – sich nichts anmerken ließ sondern einfach nur geduldig wartete. Ihr Enthusiasmus also in allen Ehren. Ob es ihm gefiel oder nicht, sie bewahrte sich diesen Enthusiasmus. Sein sachlicher Tonfall ließ darauf schließen, dass er darüber nachgedacht hatte und sie war gespannt zu vernehmen ob er ihren Plan abschmetterte oder guthieß. Zwar hatte Toji Recht, dass die Iridonianische Liga seit ein paar Monaten mit dem Galaktischen Imperium zusammenarbeitete, dennoch sah sie Verhandlungen durchaus als angebracht. Der Iridonianische Teil hier waren Rebellen, die sich gelöst hatten aber dennoch über Schiffe verfügten und diese Schiffe Wiederum konnten sie gerade gebrauchen. Der Befehlshaber an Bord des Providence Schiffes führte eine Kampfgruppe und für Serenetys Plan brauchte sie diese um den Yevethanern zu schaden. Sicher wäre es möglich den Providence einfach zu übernehmen, aber sie wollte auch den Rest der Kampfgruppe unter der Imperialen Führung wissen. Ein Schiff allein half ihr nicht. Sie kannte die Zabrak, wusste wie sie dachten und vorgingen. Ihr Kommandant auf ihrer Seite zu haben war somit von Vorteil.

Auch wenn die Zeit gegen sie arbeitete waren ihr Verhandlungen oder der Versuch dahin lieber als Radikal vorzugehen. Dies wäre erst die nächste Option. Damit dachte sie nur wahrscheinlich allein so. Der Widerwille in ihr war vorhanden und für Toji sehr wahrscheinlich zu sehen. Dafür kannte er sie einfach zu gut. Auch wenn der feindliche Kommandant auf die Enterung bereits reagierte, war Diplomatie dennoch nicht fehl am Platz. Hier ging es nicht darum, dass sie einen Ehe packt schließen wollte. Sie brauchte ihn, damit er ihr seine Kampfgruppe übergab. Ein freier Befehl seiner Seits aus kam besser bei seinen Leuten an, als wenn er unter Druck geleistet wurde. Vielleicht dachte sie Falsch, vielleicht auch nicht. Dennoch hatte sie gelernt das psychologische Kriegsführung effektiver war als rohe Gewalt. Und natürlich konnte man das ganze aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Toji hatte die seine und Serenety konnte ihm hier nicht einfach widersprechen. Für Diskussionen hatten sie keine Zeit. Es musste eine Entscheidung getroffen worden und zwar zügig. Dessen war sich auch Commodore Murata bewusst.

Im Gegensatz zu ihm schien sie gefasster zu sein. War es möglich, dass in seinem inneren ein Kampf tobte? Allein schon wegen dem Eintreffen der „Subjugator“ und der Aussicht auf eine Niederlage? Gut möglich. Doch selbst wenn der Funke noch so klein sein mochte, die Lage noch so aussichtslos erschien, es gab immer einen Weg, eine Chance um zu den eigenen Gunsten zu gewinnen. Wenn vielleicht auch nur, um zu überleben. Hatte Toji letztlich eine Wahl? Nicht wirklich. Irgendwie musste er handeln. Er musste einen Weg finden und ihm war ebenso klar wie ihr, dass gleich was sie versuchen würden, es letztlich schiefgehen konnte. Sie wünschte sie könnte ihm die Entscheidung abnehmen, doch in dieser Position befand sie sich nicht. Sie wusste nur, dass sie etwas tun mussten. Alles andere spielte in diesem Augenblick keine Rolle. Selbst wenn sie darüber weiter nachgedacht hätte, war klar, dass sie handeln mussten. Sie würde ihr Leben für ihn riskieren, auch hier. Auch wenn es bedeuten würde selbst zu sterben. Solange er am Leben blieb war dies nur ein geringer Preis. Sie hatte schon einmal versucht ihm dies klar zu machen, nur das er dies wahrscheinlich nicht so wahrgenommen hatte.

Toji Murata, führender Kommandant der „Abyss“, erklärte, dass er einen anderen Auftrag für sie hätte. Er übertrug ihr das Kommando über die Enterung des Providence. Gemeinsam mit der Prisenbesatzung der „Abyss“ und der „Guerriero“ sollte sie eine eigene Gruppe auswählen und das Schiff übernehmen um anschließend weitere Befehle abzuwarten. Dieser Vorschlag beinhaltete eigentlich das, was Serenety selbst als Plan im Kopf hatte. Ob sie dabei ihren Diplomatischen Versuch nutzte oder nicht, musste er nicht wissen. Ihr genügte grünes Licht bekommen zu haben. Murata machte eine kurze Pause und Serenety wurde bewusst, dass in seinem Inneren sich etwas zusammenkrampfte. Unterschwellig machten seine letzten Worte deutlich, dass er um ihre Sicherheit besorgt war und ihr eher wiederwillig diesen Auftrag übergab.

„Aye, Sir“, erwiderte sie und tippte sich erneut gegen die Schirmmütze, ehe die Verbindung unterbrochen wurde und Serenety einen Schritt zur Seite machte. Diesmal blickte sie in das Gesicht ihres XO’s, welcher sie mit einem Blick ansah, der ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Einen sehr unangenehmen Schauer.

„Bei allem Respekt, Captain. Ihr Unterfangen ist Wahnsinn. Sie sollten an Bord der „Darksword“ bleiben und mich hinüberschicken. Wir können es uns nicht leisten sie zu verlieren …“, begann er.

„Ich weiß ihre Sorge zu schätzen. Allerdings und dies ist der Ausschlaggebende Punkt, kenne ich die Zabrak und beherrsche deren Sprache. In Sachen Diplomatie bin ich bewandert, sollte es dazu kommen und ich möchte sie an Bord der „Darksword“ wissen, Ashoc’on’nerod. Übernehmen sie das Schiff bis zu meiner Rückkehr. Sollte mein Plan aufgehen, erhalten wir eine Chance. Nutzen sie die umgebaute Rettungskapsel nach ihrem ermessen.“

Con konnte darauf nicht viel erwidern. Wahrscheinlich war ihm auch klar, dass Serenety keine weiteren Einwände gelten lassen würde. Also nickte er ihr nur zu, salutierte und beobachtete, wie sie die Brücke verließ.

Serenety trat in den Lift, fuhr abwärts und näherte sich dem Hangar. Dort angekommen konnte sie beobachten wie die restlichen Vorbereitungen des Entertrupps getroffen wurden. Zwei Einheiten Sturmtruppen hatten deinen Delta Sturmtruppen-Transporter bestiegen. Ein Tie-Enterboot und ein Gamma-Angriffstransporter hatten bereits die Flottensoldaten und Prisenmannschaft aufgenommen. Serenety gesellte sich zum Rest ihrer Prisenmannschaft, welche aus der zweiten Wache bestand und setzte sich in ihren Sitz. Die nötigen Unterlagen bezüglich der Restlichen Einheit hatte sie zuvor auf ein Datapad übereicht bekommen, welches sie nun im Einzelnen durchging. Während der Entertrupp startete und den Hangar der „Darksword“ verließ, prägte Serenety sich die Leute ein und dachte darüber nach was sie erwarten könnte.

Sie traute dem Feind einiges zu. Die Zabrak waren für ihren Nahkampf bekannt, aber auch für ihre Gerissenheit. Ein intelligenter Gegner, bei dem man mit einigem zu rechnen hatte. Sie würden bei einer Enterung nicht tatenlos zusehen sondern jegliche Mittel ergreifen die sie für nötig hielten. Dies bedeutete, dass sie auf alles gefasst sein mussten und vor allem war es Serenety wichtig, den Kommandanten in die Finger zu bekommen. Da die Hauptbrücke des Providence in Mitleidenschaft gezogen worden war, hatten sie sicherlich auf die Ersatzbrücke gewechselt und Serenety vermutete, dass auch diese im Kern lag. Einfach wurde es sicherlich nicht. Sie rechnete mit einigen Schwierigkeiten und vor allem mit erheblichem Wiederstand. Zwar konnte sie nicht sagen wie dieser aussah – konnte aber sich in der Lage versetzen. Wäre sie der Gegner, würde sie nicht nur mit Waffen gegen den Feind vorgehen, sondern auch mit Giftgas oder dem Entzug von Sauerstoff und ähnlichem. Ihre Sturmtruppen waren geschützt, anders sah es jedoch mit den Soldaten und ihrer Besatzung aus. Entertrupps waren zwar gut ausgestattet, was jedoch nicht bedeutete, dass jegliche Ressourcen auch genutzt wurden. Also bereitete Serenety im Geiste einen Plan vor und versuchte dabei alle Möglichkeiten auszuloten. Kein einfaches Unterfangen. Es gab zu viele Eventualitäten. Auch wenn nichts zu hundert Prozent durchdacht werden konnten – nicht im Krieg – so gehörte sie dennoch zu den Taktikern und Strategen. Möglicherweise war es auch ein Vorteil nichts von alledem zu tun. Doch dies bedeutete abzuschalten. Etwas, was sie nur selten tat.

Ein Blick aus dem Transporter zeigte ihr, dass sich der Transporter dem Feindlichen Schiff zoll um zoll näherte und sie konnte sehen, dass die Kriegsschiffe, darunter auch ihr eigenes darauf bedacht waren dafür zu sorgen, dass ihnen nichts geschah. Innerlich stieß sie ein Stoßgebet aus. Dahingehend, dass die Yevethaner nichts mitbekamen. Sie brauchte das Überraschungsmoment. Innerlich hoffte sie aber auch, dass der Mann ihres Lebens mit seiner Entscheidung ihre diese Aufgabe zu übertragen nicht an seine Grenzen gelangte. Ein Gedanke, denn sie augenblicklich wieder beiseiteschob. Er gehörte nicht hier her und sie wollte nicht darüber nachdenken. Das Ergebnis gefiel ihr womöglich nicht.

„Ma’am, in wenigen Sekunden erreichen wir unser Ziel“, teilte ihr Steuermann mit.

Serenety nickte, dann kam ihr ein Gedanke. Ihr Feind konnte sie schon im Hangar erwarten und seine erste Falle dort platziert haben. Wäre sie an ihrer Stelle würde sie in Anzügen mit Sauerstoff warten.

„Geben sie der Restlichen Einheit Bescheid, dass sie sich mit Atemgeräten ausrüsten sollen, ehe wir den Hangar stürmen“, befahl Serenety, einem Impuls, einer Ahnung folgend. Sie wusste nicht wieso, aber etwas in ihrem Inneren befahl ihr dieses Vorgehen fast schon.

„Aye“, kam die kurze und knappe Antwort zurück. Ihr Befehl wurde ausgeführt und Sekunden später setzten die Transporter zur Landung an. Serenety erhob sich noch ehe die Maschinen heruntergefahren wurden, griff nach der nötigen Ausrüstung und setzte eine Maske auf. Ein Knopf im Ohr um mit dem Rest in Verbindung zu stehen und schritt dann auf den Luke zu.

„Ans Werk Männer.“ Langsam schritt sie die Rampe herunter, beobachtend wie die Sturmtruppen nach vorn glitten und damit begannen das den Hangar zu sichern. Für diesen Augenblick war es verdächtig ruhig. Zu ruhig. Es folgten die Soldaten, welche ebenfalls ausschwärmten, ehe die Prisenmannschaften sich im inneren Kern fanden. Serenety hielt sich vorerst im Hintergrund auf, ganz so wie Toji es verlangt hatte. Im ersten Zug würden Sturmtruppen und Soldaten agieren. Die Captain behielt die Umgebung im Auge, während im nächsten Moment der Feindkontakt stattfand. Schüsse fielen. Wenn auch nicht unbedingt Hektik ausbrach, so aber das typische Kampfvorgehen. Serenety mochte zwar im Nahkampf ausgebildet sein, so kam es dennoch eher selten vor, dass sich in einem solchen wiederfand. Hier und jetzt bot sich die Gelegenheit und sie nahm diese wahr.

Während die Schüsse weiter fielen, beobachtete sie, wie ihre Leute nach vorn gingen. Der Feind hatte sich eine günstige Stellung gesucht. Dennoch würden sie durchbrechen müssen um ins Innere des Schiffes zu gelangen. Vorerst überließ sie es den Soldaten zu agieren, da sie genau wussten wie ein solcher Koloss zu erobern war. Die Prisenmannschaft folgte langsamer. Die Erste Etappe war noch nicht vorüber. Die Kämpfe verstärkten sich. Eine Hürde, die sie nehmen mussten. Die Zabrak hatten ihre Leute wahrscheinlich an wichtigen Positionen stationiert, der ihnen den Weg zur Brücke erschweren würde. Nun wo ihre Stiefel über den metallenen Boden klackten, wurde ihr allzu bewusst, dass ihr Unterfangen gewagt war. Sie bereute es nicht, stand nach wie vor dahinter und dennoch war es nun ein gänzlich anderes Gefühl welches sie beschlich.

[: Fre'ji-System | vorgeschobene Verteidigungsposition :||: Neunte Gefechtsflotte; Vierte Flottille, Elfte Kampfgruppe | "Nezavimost" | Entertrupp | Hangar :||: Captain Serenety Akaji, Sturmtruppen, Soldaten und Prisenmannschaft :]
 
[Fre’ji-System | Flug nach Fresia | VSD-II Euminis | Brückenturm | Gefechtsbrücke] Commodore Toral und Brückenbesatzung

Die Vernichtung des feindlichen Flaggschiffes „Victory over N’Zoth hatte nicht den erwarteten taktischen Nutzen gebracht und das einseitige Vorgehen von Miles Kampfgruppe rächte sich nun. Zu sehr hatten sich die Schiffe auf das feindliche Flaggschiff fixiert und konnten somit leicht von den wendigeren, schnelleren feindlichen Schiffen flankiert werden. Die „Euminis“ lieferte sich nun einen Schlagabtausch mit dem feindlichen Vindicator „Conflagration“, während die Gladiators der Zwölften gerade beidrehten um Jagd auf die feindlichen Marauders zu machen. Leider befanden sich diese dann doch in einer etwas ungünstigen Lage und steckten momentan mehr ein, als dass sie austeilen konnten. Auch die Corona Fregatte schien nun ihr Feuer auf Miles Flaggschiff zu konzentrieren. Zu allem Überfluss war nun auch noch feindliche Verstärkung aufgetaucht und eine Flottille bestehend aus vier Schiffen nahm nun Kurs auf seine gebundene Kampfgruppe und feuerte dabei auch auf die „Euminis“. Der Feind schien mit allen Mitteln den älteren Victory übernehmen zu wollen.

„Die Gladius und die Scutum sollen zusammen mit den Raider-Korvetten die Flottille um die ‚Priests of Blood‘ binden. Die Typhoon soll sich nun alleine um die Marauders kümmern. Schickt außerdem Jagdmaschinen los um die Jäger der neuen feindlichen Kampfgruppe abzufangen.“

Der Befehl von Mile wurde außerdem mit einem leichten Ruckeln und einem Knall untermalt, als kurz die Schilde aufflackerten. Mile musste kurz blinzeln und richtete sich dann seine Schirmmütze zurecht, als er versuchte das eben Erlebte einzuordnen. Das Schiff schien noch intakt und er war auch noch am Leben, sein Herzschlag beschleunigt sich, als er die Möglichkeiten in Gedanken durchging und Schweißtropfen bildeten sich auf der Stirn. „Schadensbericht!“ hallte Miles Stimme über die Brücke, die für einige Augenblicke seltsam ruhig blieb, ehe der typische Tumult sich wieder aufbaute.

„Schadensmeldungen kommen gerade herein ... wie es aussieht, gab es eine kurzzeitige Überlastung der Schilde, ehe sie wieder aufgebaut werden konnten.“ Ein kurzes Zögern in der Mile sich seinen Teil dazu dachte und sich wie ein Gespenst eine düstere Vorahnung aufbaute. Doch ehe er diese verbalisieren konnte, kam auch schon die Meldung eines Offiziers:

„Sir, so wie es ausschaut, dauerte der Kollaps lang genug an, sodass die Enterboote unter unseren Schildschirm tauchen konnten.“

Mile nickte nur ehe er in Richtung der passenden Station lief und einen entsprechenden Befehl gab: „Der taktische Wert der ‚Euminis‘ ist in diesem Abschnitt der Schlacht absolut. Kein Rückzug und lasst die Bereichsverweigerung eskalieren.“ Ein kurzer Griff zu seinem Holster und Mile überprüfte seinen Blaster mit routinierten Griffen auf die Funktionsfähigkeit. Das dritte Mal in den letzten fünf Minuten ...

[Fre’ji-System | Flug nach Fresia | VSD-II Euminis | Brückenturm | Gefechtsbrücke] Commodore Toral und Brückenbesatzung

VSD II Euminis [Schilde: 70% | Rumpf: 89%] [Ziel: „ VIN Conflagration]
[07] 7565. TIE-Interceptor Staffel 'Clavus' (Aurelius Thraken) (Greifen Jäger der Priests of Blood an)
[06] 4874. A-9 Vigiliance Staffel 'Incus' (Leony Juran) (Greifen Jäger der Priests of Blood an)​

GSD "Scutum" [Schilde: 82% | Rumpf: 100%] [Ziel: Priests of Blood“ + Eskorte]
[08] TIE/IN (Greifen Jäger der Priests of Blood an)
[06] TIE/LN (Decken der Bomber)
[07] TIE/LN (Decken der Bomber)
[10] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)​

GSD "Gladius" [Schilde: 80% | Rumpf: 100%] [Ziel: Priests of Blood + Eskorte]
[10] TIE/LN ((Decken der Bomber)
[06] TIE/LN ((Decken der Bomber)
[07] TIE/LN (Decken der Bomber)
[10] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)
GSD "Typhoon" [Schilde: 75% | Rumpf: 100%] [Ziel: „MAR Claw , „MAR Holy Blood ]
[11] TIE/IN (Greifen Jäger der Priests of Blood an)
[07] TIE/LN (Decken der Bomber)
[10] TIE/Scimitar (Anflug auf MAR)
[10] TIE/IT (Anflug auf MAR)

RK "Vigil" [Schilde: 88% | Rumpf: 100%] [Ziel: Priests of Blood“ + Eskorte]
RK "Pilum" [Schilde: 87% | Rumpf: 100%] [Ziel: Priests of Blood + Eskorte]
RK "Ango" [Schilde: 85% | Rumpf: 100%] [Ziel: Priests of Blood + Eskorte]
 
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[Kernwelten | Torranix-Sektor | Fre'ji-System | Neunte Gefechtsflotte, Erste Flottille, Zweite Kampfgruppe | VIN Firestorm | Brücke] Commander Daala, [NPC]Lieutenat Jason Corby und Schiffsbesatzung


Mit starrem Blick starrte Commander Daala auf den sterbenden Feind. Die Mech brach auseinander und Rettungskapseln entfernten sich in alle Richtungen von dem sterbenden Schiff. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln und sie entspannte sich ein wenig. Die Firestorm erbebte plötzlich unter einer Explosion. Daala konnte sich gerade noch festhalten und auf den Beinen halten.
„Was ist passiert?!“ Einer der jüngeren Offiziere meldete sich mit kreideweißem Gesicht zu Wort. „Ein feindlicher Jäger ist in den Backbordhangar gekracht. Laut den Meldungen der Überlebenden sah es wie ein Kamikatze Angriff aus.“ „Schadensbericht!“ bellte Daala gereizt. „Die Hangarbucht an Backbord ist komplett verwüstet. Es entweicht an diversen Stellen die Atmosphäre.“ „Den Bereich abriegeln und das Personal aus dem Bereich des Schiffes Evakuieren.“ Es wurden allseits hastig Befehle in die Konsolen gehackt und in Mikrophone und Comlinks gebrüllt. Daala selbst fühlte sich bei dem Durcheinander wie ein Fels in der Brandung und beobachtete wie ein Tie-Jäger an der Brücke vorbei rauschte. Dicht dahinter flog ein sogenannter Bastard und feuerte seltsamerweise Blaue Laser auf den Imperialen Jäger ab. Zu ihrer Erleichterung schien der Pilot nicht sehr treffsicher zu sein und eine Sekunde später verging das Feindliche Schiff in einer Explosion. Durch die Trümmerwolke schoss ein anderer Tie-Jäger, der aber fast sofort wieder abdrehte und sich an anderer Stelle in das Getümmel stürzte. Daala gähnte verhalten und musste sich kurz die Augen reiben. Dann verfolgte sie, die grünen Lichtblitze die von der Firestorm auf die größeren Wrackteile abgegeben wurden. Sie hatte ganz vergessen das sie freies Feuer befohlen hatte. Zwischen den nahen Trümmern konnte sie eine Rettungskapsel ausmachen, die jedoch explodierte als ein verirrter Laser sie traf. „Waffenkontrolle! Feuer einstellen und bereithalten!“ rief sie dem Waffenoffizier zu.
Fast Augenblicklich verstummten die Geschütze der Firestorm und es herrschte eine Unnatürliche Ruhe auf der Brücke.
„Hat sich der Techniktrupp bereits gemeldet, der den Bereich um den Hangar Abriegeln sollte?“ Ihr Blick wanderte zu ihrem Display, auf dem gerade der Befehl aufleuchtete, dass alle Schiffe in der näheren Umgebung die Rettungskapseln der Mech auflesen sollten. „Jawohl Ma’am. Die Techniker sind dabei die Risse in dem dekomprimierten Bereich zu versiegeln.“ beantwortete Lieutenat Jason Corby ihre Frage.
Der mit seinen 21 Jahren noch recht Junge Technikoffizier, sah seine Vorgesetzte mit seinen stahlblauen Augen, ernst und ruhig an und sprach nach einer kurzen Pause weiter.
„Außerdem gibt es erste Einschätzungen der Verluste die wir erlitten haben.“ Daala erinnerte sich noch genau wie sie ihn völlig falsch eingeschätzt hatte, als er auf ihr Schiff versetzt wurde. Mit seiner eher schmächtigen aber gleichzeitig muskulösen Erscheinung, wirkte er wie ein Draufgänger, der aber nichts drauf hat. Seine Uniform war immer Tip Top und er wirkte im ersten Moment künstlich und wie der geborene Speichellecker. Nach und nach hatte er aber seinen Wert bewiesen und war zu einem Spezialisten für die Schiffssysteme geworden. Daala hatte dem jungen Mann die Technikabteilung überantwortet und nur selten etwas an seiner Arbeit zu bemängeln gehabt. „Die Sensoren sollen nach den Rettungskapseln des Feindes suchen.“ gab sie beiläufig den Befehl an die Offizierin an den Sensorstationen. „Ich möchte in dreißig Standartminuten einen Vollständigen Bericht über die Schäden und Verluste die wir erlitten haben.“ wandte sie sich wieder an Corby, der zackig salutierte und sich seinem Bildschirm zuwandte. Daala wandte ihren Blick wieder der Konsole zu und runzelte die Stirn. Die Daten der Sensoren zeigten noch immer eine Vielzahl feindlicher Jäger und nur noch knapp Zwei drittel ihrer eigenen Staffeln in der Umgebung an. Sechs Bomber waren zerstört worden und hatten eine Lücke in ihrer Schlagkraft hinterlassen. Ihre Jägerstaffel lieferte sich allerdings noch ein Gefecht mit den Feinden und schien sich behaupten zu können. Sie wusste das ihre Piloten gut ausgebildet waren, aber sie konnten der Übermacht an Feinmaschinen niemals allein beikommen. Sie würde wohl das Können ihrer Geschützmannschaftenauf die Probe stellen müssen um der Lage Herr zu werden, denn um die Rettungskapseln Bergen zu können würde sie die Feindlichen Jäger auf Entfernung halten müssen. „Feuerleitstation! Die Feindlichen Jäger mit den Geschützen anvisieren. Feuer nach eigenem Ermessen. Wehe es wird einer unserer Jäger getroffen!“




Noch immer umschwärmten Jagdmaschinen die Firestorm wie ein Schwarm wütender Bienen. Die Imperialen stürzten sich auf die Feinde und umgekehrt. Die Besatzung der Firestorm hatte alle Hände voll zu tun, die Feindschiffe zu beharken und gleichzeitig die Rettungskapseln zu bergen. Alles in allem ein riesen Chaos, wenn auch eines in dem Daala den Überblick behielt.
„Ma’am! Es wird eine Schießerei im Haupthangar gemeldet. Die Insassen der fünften Rettungskapsel haben sich nicht wie die der anderen Kapseln ergeben und nehmen unser Personal unter Beschuss.“ Mit schnellen Schritten eilte die Kommandantin der Firestorm zu einem Sicherheits Terminal und begann mit geübten Handgriffen die Videoübertragungen der betroffenen Bereichen abzurufen. Das Bild was sich ihr Bot war ernüchternd. Das Schiff verfügte zwar nicht über genug Soldaten um eine nennenswerte Streitmacht abzugeben, aber sie konnten eine Verteidigung aufstellen um Entermannschaften zu bekämpfen. Warum die Truppen das bisher nicht getan hatten blieb ihr schleierhaft. Im Stillen konnte sie nicht umhin den Mut der feindlichen Soldaten zu bewundern. Sechs von ihnen lieferten sich ein heftiges Feuergefecht mit den im Hangar stationierten Marines und schienen sich in keinster Weise ergeben zu wollen. Sie konnte ausmachen, wie einer der Angreifer getroffen zu Boden ging. Anstatt liegen zu bleiben, stand er offensichtlich Mühsam auf und feuerte weiter auf das Schiffspersonal. Zwei Imperiale Techniker, die panisch versuchten in Deckung zu fliehen, wurden zielsicher niedergemäht. Der Trupp Marines der die Gefangenen festnehmen sollte, lag bereits Tot am Boden.
Mit der geballten Faust schlug Daala wütend auf das Pult.
„Schickt Verstärkung zum Haupthangar. Ich will einen dieser Yevethaner in Handschellen hier auf der Brücke.“ fauchte sie niemand Bestimmten zu. In ihren Augen loderte unbändige Wut. Sofort kam Bewegung in die Crew der Brücke. Die Sturmtruppler, die vor dem Brückenschott Wache gestanden hatten, zogen sich auf die Brücke zurück und sicherten das Schott. Das Sicherheitsschott schloss sich zischend hinter den Soldaten und riegelte die Brücke ab. Daala starrte noch immer gebannt auf die Videoübertragung und verfluchte innerlich den Feind. Sie konnte sehen wie ein Schott zum Hangar geöffnet wurde und ein Trupp schwer bewaffneter Marines in den Hangar stürmte. Die Yevethaner wurden unter Beschuss genommen und zogen sich fachmännisch zurück. Ein weiterer Marine ging getroffen zu Boden und Daala ließ ein scharfes Zischen vernehmen.


(Kurze Zeit Später)


Daala stand aufrecht und mit blitzenden Augen vor dem Gefangenen Yevethaner. Der Alien hatte nicht auf ihre Bisherigen Fragen reagiert und sie verlor langsam die Geduld. Die Sturmtruppler, die hinter dem Gefangenen standen, zuckten leicht zusammen als Daala ihre Beherschung verlor und den Nichtmenschen anbrüllte.
„Du wirst mir sagen was du über eure Flotte weißt oder ich werde dir jedes einzelne Körperteil abschlagen und dich langsam Aufschlitzen bis deine Innereien sich auf dem Boden verteilen!“ Der Gefangene reagierte darauf mit offensichtlicher Verachtung. Er sagte etwas, das Daala als Provokation auffasste und sie ballte die Fäuste. Innerlich kochte sie vor Hass und Wut und einen Moment lang dachte sie daran wie sie dem Abschaum mit eigenen Händen das Genick brach. Ein merkwürdiges brennen ging durch ihren Körper und plötzlich erschlaffte der Körper vor ihr und kippte vornüber. Daala riss die Augen auf und starrte ungläubig auf den vor ihr liegenden Körper. Auf der Brücke wurde es schlagartig still und alle starrten sie an. Ein Sanitäter eilte heran und überprüfte den Alien. „Er ist tot Ma’am.“ meldete dieser nachdem er nach einem Puls oder einer Atmung gesucht hatte. Fassungslos starrte Daala auf den Leichnahm. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Wie hatte dieses Wesen sich so schnell selbst getötet? Ihr blick schien ihre Ratlosigkeit zu zeigen und der Sanitäter stand auf und nahm den Blick wohl als Aufforderung zu sprechen. „Sein Genick ist gebrochen Ma’am. Wie er das so lange überlebt hat ist mir ein Rätsel. Er hätte schon lange Tot sein müssen.“ Daala sog scharf die Luft ein. Nein hätte er nicht! Aber das ist unmöglich! Ihre Gedanken wirbelten durcheinander und ihr wurde kurz schwindelig.
Als sie das Quäken der Kommunikationskonsole hörte fasste sie sich wieder einigermaßen und drehte sich wie betäubt um.
„Schaffen sie das weg.“ sagte sie als sie zur Konsole ging. Sie winkte der Kommunikationsoffizierin und diese stellte das Signal durch. Das Hologramm eines Flottenoffiziers in Imperialer Uniform erschien und dieser Begann sofort zu sprechen. „Sie und die AegisIII haben Befehl sich unverzüglich zur Guerriero aufzuschließen und den Entertruppen Geleitschutz zu bieten. Die Koordinaten werden gerade übertragen.“ Daala nickte nur Stumpf und wandte sich an die Steuerfrau. „Unverzüglich Kurs auf die soeben gesendeten Koordinaten nehmen.“ An die Kommunikationsoffizierin gewandt fügte sie hinzu: „Signal an die Aegis III. Wir werden uns Backbordseitig den Entermannschaften nähern und diese Flanke übernehmen. Lassen sie diesen Befehl von der Guerriero bestätigen und schicken sie eine Statusmeldung des Schiffes an unser Kommandoschiff.“ Sie hatte sich schnell wieder im Griff und wirkte so professionell wie immer. Innerlich sah das jedoch ganz anders aus. Das würde sie aber der Besatzung nicht zeigen. „Flugleitstation! Die Jäger sollen in die Hangare zurückkehren und auftanken. Ich will das unsere Landeshuttels bereit gemacht werden sich bei Bedarf an der Enteraktion zu beteiligen.“ Sie wandte sich wieder um und sah den toten Yevethaner am Boden liegen. „Der Säuberungstrupp soll sich beeilen ich will diesen Dreck nicht auf meiner Brücke.“ Angeekelt stieg sie über den Körper hinweg und trat an eine Schaltfläche neben dem Brückenschott. Dort gab sie ihren persönlichen Zugangscode ein und löste somit die Abriegelung auf. Das Schott öffnete sich und drei Soldaten eilten herein um den Toten auf eine Liege zu verfrachten. Sie wartete bis die Soldaten wieder verschwunden waren und begab sich dann wieder zu ihrem Kommandosessel. Betont elegant setzte sie sich und verschränkte die Hände in ihrem Schoß. Ein klares Zeichen dafür das sie nachdenken wollte. Während der ganzen Strecke zu den Entereinheiten verharrte sie in dieser Position und dachte über das eben passierte nach.

[Kernwelten | Torranix-Sektor | Fre'ji-System | Neunte Gefechtsflotte, Erste Flottille, Zweite Kampfgruppe | VIN Firestorm | Brücke] Commander Daala und Schiffsbesatzung
 
- Primus Ulaire Raz'ar, Kommandeurin des Gesegneten Blutkrallengeschwaders der Schwarzen Flotte

:| Freji-System | im Schlachtgeschehen vor Fresia |: :| Gesegnetes Blutkrallengeschwader, Erste Kampfgruppe | ISD II „Zealot“ |: :| Brückenturm | Brücke |:
Primus Raz'ar, Blutpriester Duull und Brückenbesatzung

Für die Mehrheit der Yevethaner, die durch eine blutige Revolution sich und ihre Heimatwelten von der menschlichen Unterdrückung befreit hatten, stellte der über N'zoth eroberte Koloss Pride of Yevetha ein Symbol dar: Die Dushkan Liga, die Herrin über das Kommandoschiff der legendären Subjugator-Klasse, war unbezwingbar. Mit ihr würde jenes Volk, das seit einigen Jahrzehnten von der Menschheit in Ketten gehalten worden war, seinen von den Göttern vorbestimmten Platz in der Galaxie – als Herren über Alles – einnehmen. Die Befreiung des Koornacht-Sternhaufens sowie die Eroberung des Galantos-Systems waren dementsprechend nur der Anfang gewesen, während Fresia, so hatte es ihnen der Darama Kal Fraan vollmundig prophezeit, der zweite Schritt sein. Planet um Planet, System um System, Sektor um Sektor – Laut der heiligen Schrift, dem Tolotan, würden sie, die Auserwählten, nach und nach ihre Herrschaft ausbauen.

An diese durch richtige Abstammung sowie den wahren Glaube vorgezeichnete Vorbestimmung des yevethanischen Volkes glaubte natürlich auch Primus Ulaire Raz'ar, Kommandeurin des Gesegneten Blutkrallengeschwaders der Schwarzen Flotte. So wie alle Kinder Yevethas war sie, seit sie dem Ei entschlüpft war, auf diese in den Augen ihrer Religion einzig gültige Weltanschauung kontinuierlich getrimmt worden. Nicht einmal die menschlichen Besatzer, die während ihrer Kindheit und Jugend ihre Heimatwelt Tizon beherrscht hatten, hatten diese Kultur – trotz allerhand Gewalt – austreiben können. Standhaft und störrisch – so waren wahre Yevethaner. Doch obwohl sie auch diese strenge, allein auf Yevetha fokussierte Erziehung genossen hatte, stellte sich bei ihr in jenem Augenblick, als die Pride of Yevehta plötzlich aus dem Hyperraum sprang, kein Hochgefühl ein. Nein, viel mehr stellte sich bei ihr Argwohn ein. 'Kriegsproctor Toorr', so ihr momentaner Gedankengang, 'möchte offensichtlich meinen Sieg für sich deklarieren.'

Das Gefühl, vollkommen tatenlos mitansehen zu müssen wie man so kurz vor dem Ziel von seinem eigenen Vorgesetzten bewusst ausgebootet wurde, verstärkte sich bei der drahtigen Primus als die Pride of Yevetha mit ihrer immensen Feuerkraft fast schon mühelos sowohl Fresias Systemflotte („Invictus“) als auch die Einheit rund um den Venator (Aurodia) zerstörte und sich dann sogleich dem Zentrum der bislang noch andauernden Schlacht näherte. Ein äußerst tiefsitzender, grollender Laut entstieg ihrer Kehle, während sie aufmerksam das taktische Hologramm beäugte. Noch hielten die imperialen Kriegsschiffe ihre relativen Positionen im Fre'ji-System, um die strategisch wichtige Hauptwelt, die als Produktionsstätte für Sternjäger weit über die Grenzen hinaus bekannt war, zu schützen. Noch hielten sie – im Angesicht des näher kommenden Kommandoschiffs der Subjugator-Klasse – die löchrigen Verteidigungslinien hielten.


Q'sh, geben Sie mir die relative Geschwindigkeit und den vorgezeichneten Kurs der 'Pride of Yevetha' auf meinen persönlich Schirm“, befahl die Primus mit einem sehr gereizten Brummen in der Stimme und fügte Sekunden später noch knapp hinzu: „Und fügen Sie anschließend noch die gegenwärtigen Bewegungen der Imperialen dem Gesamtbild hinzu.“

Spätestens mit dem Auftauchen des übergroßen Kommandoschiffs der Subjugator-Klasse hatten die yevethanischen Invasoren zweifelsohne das Schlachtenglück auf ihrer Seite. Doch schon vorher, als Raz'ar ihr Gesegnetes Blutkrallengeschwader ins Fre'ji-System hatte springen lassen, hatte sich der stets umkämpfte Vorteil mehr und mehr zu ihnen verlagert. Der iridonianische Kampfverband hatte – in Zusammenarbeit mit der „Victory over N'zoth“ und deren Begleitschiffen – offenbar aufgrund des Überraschungseffekt mehr als ausreichend Schaden beim Feind ausgerichtet. Selbst die beiden Kampfgruppen (Hope of Thyferra und Valor), die gleich nach der Ankunft des yevethanischen Geschwaders zu den relativen Koordinaten des recht einsam wirkenden Sternzerstörers der Victory II-Klasse (Euminis) aufgeholt hatten, hatten inzwischen schon ein paar ziemlich schwere Treffer hinnehmen müssen.

Stück für Stück aktualisierte sich das taktische Hologramm um die angeforderten Daten und Raz'ar konnte die momentanen Abläufe so besser einschätzen. Die riesige Pride of Yevetha sowie die sie begleitenden Kampfgruppen steuerten nach derzeitigem Kenntnisstand direkt auf jene Stellung der Imperialen zu, die währenddessen schon längst von ihrer Zealot und der Sacrilege mit Salven, die ebenso zerstörerisch waren, eingedeckt wurden. Offensichtlich hatten Faa'sh Toorrs Taktiker das eigentliche Führungsschiff der Verteidiger (Hope of Thyferra) schon ausgemacht. Demnach stand für die Primus nur noch die äußert zentrale Frage im Raum, wann das übergroße Kommandoschiff der Yevethaner Feuerreichweite erreichen würde. 'Höchstwahrscheinlich', so überlegte Raz'ar, 'wird er den Victory-II ('Euminis') einfach durch konzentriertes Feuer der eigenen Bugartillerie aus dem Weg räumen lassen, um dann an den den Imperial-II ('Hope of Thyferra') zu gelangen.' Wollte sie sich den Triumph somit nicht nehmen lassen, musste sie handeln. Ein raubtierhaftes Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht der yevethanischen Kriegerin als sie einen Plan hatte.


Signal, senden Sie neue Befehle an die 'Warpriest' und die 'Warlust', sagte die Primus nach ein paar Minuten. Offensichtlich hatte sie ihre Gedanken im Gedanken nun soweit ausformuliert, dass sie daraus sinnvolle Maßnahmen hatte bilden können. „Sie sollen sich auf der Stelle achtern von der 'Pride' lösen und mit maximaler Fahrt zu uns aufschließen. Sie sollen Manöver 'Forceps' bei dem hinteren Imperial-I-Sternzerstörer ('Valor') ausführen.“ Danach wandte sie sich ihrem Adjutanten zu. Q'sh, weisen Sie den Custos Armorum an die jüngst erworbenen Seismischen Bomben auf der Stelle zu verladen. Das Fünfte Todesschwadron soll sich des Weiteren im Haupthangar bereithalten.“

Eigentlich war ihr Plan ziemlich simpel. Die jeweils von einem klobigen Schubschiff der Aramadia-Klasse geführten Eingreifgruppen sollten den Sternzerstörer (Valor) mit Scherenflügen insoweit ablenken, dass das Fünfte Todesschwadron die modifizierten Frachtern positionieren kann und dann die über zwielichtige Beziehungen ergatterten Bomben zu zünden. Deren explosive Wirkung sollte das imperiale Ziel am Ende stark genug treffen, um der Sacrilege so ausreichend Entlastung für einen zusammen mit der Zealot geführten Schlag gegen den Imperial-II-Sternzerstörer (Hope of Thyferra) ermöglichen. Die geballte Feuerkraft zweier Schlachtschiffe – selbst mit Unterbesetzung – konnten das triumphträchtige Primärziel zerstören, bevor die Pride of Yevetha den Victory-II-Sternzerstörer (Euminis) überwunden hatte. Erneut grinste Ulaire Raz'ar raubtierhaft als man ihr mitteilte, dass ihre Anweisungen an die entsprechenden Stellen übermittelt wurden.

Nirup Q'sh, der aufrecht an seinem Posten stand, räusperte sich plötzlich. Rau klang seine Stimme als er meldete:
„Primus, die Sensoren der 'Wrath of the Gods' haben gerade eben die Präsenz einer Verteidigungsplattform (Aurek) wahrgenommen. Entgegen den Informationen unserer Berichte befindet sich die Station in einer deutlich niedrigeren Umlaufbahn. Es sieht ganz danach aus, dass sie den Landeanflug unserer Bodentruppen behindern soll bis die auf Fresia stationierten Maschinen in Position für richtige Abwehrschläge sind.“

Raz'ar knurrte leise. Eine Verteidigungsplattform der Golan-Klasse (Aurek), mochte sie am Ende auch nicht das neuste Modell sein, konnte ziemlich verheerenden Schaden an großen, trägen Zielen anrichten – und da gerade Truppentransporter schwerfällig waren, war der Krieger des Wahren Glaubens-Verband ganz besonders gefährdet. Die Wrath of the Godsmusste folglich gemeinsam mit ihren drei kleineren Begleitschiffen die massige Station ausschalten, bevor die Transporter in Gefahr gerieten. Just in dem Moment, als sich mögliche Maßnahmen in ihrem Kopf formierten, zeigte plötzlich das taktische Hologramm an, dass die Plattform – möglicherweise prophylaktisch – das Feuer auf Eingreifgruppe sowie Truppenverband eröffnete. Sogar zwei Staffeln an Sternjägern schien man auszuschleussen, um den Feind noch einen Tick länger aufzuhalten. Dementsprechend deutete alles darauf hin, dass die planetare Raumjägerbasis auf der anderen Seite des Planeten war.

:| Freji-System | im Schlachtgeschehen vor Fresia |: :| Gesegnetes Blutkrallengeschwader, Erste Kampfgruppe | ISD II „Zealot“ |: :| Brückenturm | Brücke |:
Primus Raz'ar, Blutpriester Duull und Brückenbesatzung

Yevethanische Flottille – Gesegnetes Blutkrallengeschwader
Kommando: Primus Ulaire Raz'ar

I. Kampfgruppe

ISD II Zealot [Schilde: 65% | Hülle: 93%] – Flaggschiff [Ziel: ISD II Hope of Thyferraund STR Shield of Loronar]
[leichte Hüllenbrüche]

TIE/ln [21 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [20 Maschinen] [im Anflug auf ISD II Hope of Thyferra]
D-Typ [23 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 82% | Hülle: 97%] [Ziel: STR Hammer]
D-Typ [30 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 84% | Hülle: 99%] [Ziel: STR Needa]
TIE/in [8 Maschinen] [Dogfights]
TIE/ln [15 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 80% | Hülle: 96%] [Ziel: STR Miles]
TIE/in [10 Maschinen] [Dogfights]
TIE/ln [20 Maschinen] [Dogfights]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 94% | Hülle: 100%]

II. Kampfgruppe

ISD II Sacrilege [Schilde: 80% | Hülle: 96%] [Ziel: ISD I Valorund VIN Gladiator]
[leichte Hüllenbrüche]

TIE/ln [20 Maschinen] [Dogfights]
TIE/sa [22 Maschinen] [im Anflug auf ESK Vector]
D-Typ [23 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 82% | Hülle: 95%] [Ziel: VIN Sword of Ord Trasi]
D-Typ [33 Maschinen] [im Anflug auf ESK Vector]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 78% | Hülle: 90%] [Ziel: VIN Commenor's Shield]
TIE/in [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/ln [24 Maschinen] [Dogfights]
AMMA „Namenlos“ [Schilde: 80% | Hülle: 93%] [Ziel: VIN Kaitan II]
TIE/in [12 Maschinen] [Dogfights]
TIE/ln [24 Maschinen] [Dogfights]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 95% | Hülle: 100%]

I. Eingreifgruppe

ESD Priests of Blood[Schilde: 87% | Hülle: 98%] [Ziel: VSD II Euminis]

D-Typ [22 Maschinen] [im Anflug auf VSD II Euminis]
COR „Namenlos“ [Schilde: 90% | Hülle: 98%]
TIE/ln [30 Maschinen] [Dogfights]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 93% | Hülle: 98%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 92% | Hülle: 98%]

II. Eingreifgruppe

AMMA „Warpriest“ [Schilde: 77% | Hülle: 90%] [Ziel: ISD I Valor]

D-Typ [30 Maschinen] [im Hangar]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 92% | Hülle: 99%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 88% | Hülle: 96%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 87% | Hülle: 96%]

III. Eingreifgruppe

AMMA „Warlust“ [Schilde: 73% | Hülle: 93%] [Ziel: ISD I Valor]

D-Typ [30 Maschinen] [im Hangar]
LNC „Namenlos“ [Schilde: 95% | Hülle: 99%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 85% | Hülle: 94%]
CRV „Namenlos“ [Schilde: 80% | Hülle: 92%]


Yevethanischer Truppenverband – Krieger des Wahren Glaubens

I. Eingreifgruppe

AMMA „Wrath of the Gods“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%] [Ziel: GOL I Aurek]

D-Typ [36 Maschinen] [im Hangar]
MAR „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%] [Ziel: GOL I Aurek]
TIE/in [12 Maschinen] [im Hangar]
CRK „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%] [Ziel: GOL I Aurek]
CRK „Namenlos“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%] [Ziel: GOL I Aurek]

II. Eingreifgruppe

EKDY True Words of the Tolotan [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
ACC True Faith [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
ACC Shield of the Pilgrims [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
 
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