Fünfjährige verhungert in Schwerin

Hab auch nix gegenteiliges behauptet. Es ist nur so, das solche Härtefälle, durchaus erkennbar wären. Klar liegt die Schuld eher bei der Regierung, die zu wenig Geld locker macht. Den Sozialarbeitern mach ich den geringsten Vorwurf. Wohl aber beschäftigen sich viele Sozialarbeiter, während ihres Dienstes mit anderen Dingen nur nicht ihrer Arbeit.

Aber so, wie es z.B. jetzt in Österreich war, wo man jetzt die Bilder der Misshandlungen gesehen hat, mir kein SozArb klar machen kann, nix gemerkt/gewusst zu haben. Nochdazu wenn der Kindsvater schon drauf drängt, was zu unternehmen.
 
Irgendwie finde ich den Fall von Lea-Sophie recht merkwürdig. Gestern kam bei Spiegel-TV ein Bericht darüber. Darin wurde erzählt, dass z.B. der Großvater dreimal beim Jugendamt um Hilfe für seine Tochter und später für sein Tochter und Enkeltochter gebeten hatte. Daraufhin hat das Jugendamt wohl eine Einladung zu einem Beratungsgespräch an die Eltern geschickt, welches aber nie statt fand.

Als der Großvater erneut bei Jugendamt anrief, wurde die Eltern mit "dem Kind" herzitiert. Die Eltern kamen auch, allerdings nicht mit Lea-Sophie, sondern mit dem Säugling, welches sich wohlgenährt bester Gesundheit erfreute. An der Stelle muss ich das Jugendamt dann auch in Schutz nehmen. Welcher normale Mensch würde auch vermuten, dass das eine Kind wohlernährt ist, aber zu Hause ein anderes Kind nah dem Hungertot ist. So krumm kann eigentlich keiner denken.

Ein Vorwurf auch an die Mutter. Die schiebt ja die Schuld auf ihren Lebensgefährten, der sie nicht unterstützt hätte. Aber dennoch muss ihr als Mutter doch auffallen, dass was nicht stimmt. Sie muss mitbekommen, dass das Kind nichts isst. Daher kann ich hier schwer von Fahrlässigkeit ausgehen, sondern das is schon Mord.

Als die Beamten nach der Verhaftung der Eltern das Säugling und die zahlreichen Tiere (2 Hunde, Meerschweinchen etc) aus der Wohnung geholt haben, stellten sie fest, dass sich alle bester Gesundheit erfreuten. Die Hunde waren sogar übergewichtig -.-

Ich mag gar net darüber nachdenken, wie das sein kann. Was in den Eltern verqueres vorgegangen sein muss. Und erst recht nicht, wie es dem Säugling mit 5 hätte ergehen können...
 
Nun, aus irgendeinem Grund haben sich die Eltern nicht mehr um die Kleine gekümmert. Das Verhungern war das eine, aber die Kleine lag in ihren Fäkalien und diese waren am Körper verwachsen. Nun um den Säugling wurde sich gekümmert, aber nicht um die Kleine, was darauf hindeutet, dass das Fremde Kind nicht willkommen war.
Das Jugendamt aus Schwerin hat die Schieflage schon länger gesehen. Sie haben viel zu wenige Mitarbeiter für zuviele Fälle. Laut einiger Aussagen hat die Leiterin auf einer Tagung gesagt, dass sie nicht dafür garantieren könne, dass es in Schwerin nicht auch ein totes Kind geben werde.
Kindesmißhandlung und Vernachlässigung hat es mit Sicherheit zu jeder Zeit gegeben, nur erfahren wir heute von mehr Fällen.

Leider ist es so, dass es sehr viel weniger funktionierende Familienverbände gibt als früher. Wir sind mobil, wir sind vernetzt, aber irgendwo brechen damit alte Strukturen oftmals auf.
Hier reagierte die Familie in Form des Großvaters, der das Jugendamt auf die Problematik hinwies. Soweit ich gehört habe, hat der Mann jeden Kontakt zur Familie der Frau verboten.
 
Der Fall Lea-Sophie wird ja gerade vor Gericht behandelt. Während die Mutter garnichts dazu sagt, versucht der Vater sich rauszureden:- Kind war ein schlechter Esser- und alles seiner Frau anzuhängen:- Sie war für die Körperpflege zuständig: Dar Kot hatte sich bei dem abgemagerten Kind bis auf die Knochen eingefressen und war eingewachsen und der Knochen entzündet, da ihm wochenlang die Windel nicht gewechselt wurde.-Auch will er von der Abmagerung nichts mitbekommen haben:-Lea hatte stets Unterwäsche mindestens an-. Nur der Oberarm hatte nur noch einen Durchmesser von 2,2 cm. Das Kind wog nur 7 kg. Das will er nicht bemerkt haben?
Wie kann das Jugendamt sich nur mit einer Aussage der Eltern zufrieden geben, dem Kind geht es gut. Kontrolliert man dies nicht?! Dies wäre für mich nahe liegend.
Die Eltern gingen nur mit dem Baby raus zum Spazieren!
Die Eltern versorgten unzählige Haustiere gut. Stolz sagte der Vater, dass dies seine Aufgabe war! Steht ein Mensch trotz aller Tierliebe nicht vor dem Tier? Wie kann man das Baby versorgen und das andere Kind nicht? Fragen über Fragen türmen sich da auf.
Der Staat zieht sich zu sehr aus der Verantwortung. Viele neue Arbeitsplätze könnten allein in den überlasteten Jugendämtern entstehen. Gut ausgebildetes Personal für solche Tätigkeiten gibt es genug. Der Personalmangel in den Jugendämtern ist nämlich gravierend. Lapidar zuckt man mit den Schultern: Geldmangel.
 
Der Fall der leinen Sophie hat jetzt auch ein politischen Nachspiel.
Die Schweriner Bürger haben vor dem Hintergrund des Versagens der Behörden am letzten Sonntag den Oberbürgermeister von Schwerin, Norbert Claussen per Bürgerentscheid abgewählt.
 
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