So, bin wieder in der Stadt und mit Internetzugang ausgestattet...
Wollte mich noch kurz zu der Diskussion neulich äußern, wo ich meinte, dass Bayern so gut wie raus sei und ich "nie mehr den Thread betreten würde, wenn die noch weiterkommen". Nunja, es wäre jetzt einfach für mich gewesen, einfach "Hab ich doch gesagt" hier rein zu posten oder gar nichts zu schreiben. Aber ich möchte meinen Hut ziehen vor dem, was Bayern geleistet und versucht hat. Das Rückspiel war eines Meisters würdig, vor allem von der Hingabe her - so konnte ich zumindest in der Nachberichterstattung und Online-Diskussion hören und lesen, denn verfolgen konnte ich das Spiel nicht.
Ich hätte nicht gedacht, dass der FCB im Stande ist, ein (scheinbar) derart starkes Spiel in Madrid hinzulegen. Dass man (mal wieder) mit 10 Mann untergeht, spielt dann eine untergeordnere Rolle. Hier müsste man viel mehr beim Schiedsrichter ansetzen. Ich kann mich auch nach Jahren des Fußball-Fanseins einfach nicht dazu durchringen, vollends an Betrug und Manipulation zu glauben - dafür habe ich diesen prinzipiell schönen Sport zu lange zu sehr geliebt. Aber was ist dann das Problem gewesen? Ein Abseitstor für Bayern und zwei Abseitstore für Madrid?!! Auf diesem Niveau unverzeihlich. Mehr und mehr komme ich zu der Vermutung, dass der Sport (auf diesem Niveau) schlicht und ergreifend zu schnell und zu dynamisch (geworden) ist. Und den Spielern wie den Fans bringen solche Fehlentscheidungen unsägliche Wutgefühle.
Eigentlich sollte ich mir das alles "nicht mehr antun" mit dem Fußballfansein. Die Freude über Siege wiegt den Frust über Fehlentscheidungen sowie Ausschreitungen und neuerdings auch "gewiefte Spekulanten-Pläne" nicht mehr so richtig auf. Dieses "Fan-Feeling" (wie auch immer man das definieren mag), welches man meistens von der Kindheit ins Erwachsensein mitnimmt, hat sich bei mir einfach verändert. Man sieht Dinge anders. Es soll nicht heißen, dass ein 30-jähriger "bitte nicht mehr so Fan sein soll wie ein 13-jähriger" - darüber kann und will ich gar nicht urteilen - aber die allgemeine Faszination an Fußball ist bei mir in den vergangenen 12, 15, 20 Monaten ein Stück geschwächt worden. Vielleicht wurde ich auch emotional "zu sehr gekitzelt", habe "fan-technisch zu viel erlebt". Keine Ahnung. Dieser Trend mit dem wachsenden Desinteresse wird sich vermutlich auch fortsetzen. Die finanzielle Schere geht immer weiter auf, "Marken" wie Ronaldo oder Messi sind gefühlt größer als der Sport selbst und statt (noch nicht erfundenen) präzise tickenden Robotern laufen immer noch menschliche Schiris auf dem Platz herum.
Naja, schaun mer' mal...
