Gedanken über religiöse "Dinge"

Es ging darum, dass wir heute uns meist was falsches Vorstellen insbesondere der Christ/Jude wenn er/sie über Moses Volk spricht.

Ok, jetzt verstehe ichs. Sieht man ja obig, dass manche sich da falsche Vorstellungen machen. Die Juden waren aber nun mal Zeitgenossen der Antike und kannten Sklaverei ebenso, bzw. nutzten sie recht ungeniert, wie alle anderen damaligen Völker. Es gab eigentlich kein Volk in der Antike, bis in die Neuzeit hinein, welches jemals die Sklaverei in Frage gestellt hätte. Weder Christen, noch Juden taten dies. Nicht mal die berühmten und angesehenen Philosophen stellten das in Frage. Erst recht nicht die Sklaven und ehemaligen Sklaven selbst (also auch nicht Spartacus, oder gar die Aufständischen der sizilischen Sklavenkriege).
Es gab allenfalls gewisse Unterschiede in der Behandlung von Sklaven, sowie der vorhandenen Menge innerhalb der Bevölkerung. Interessant ist sogar, dass im römischen Reich oftmals Freigelassene den Ruf hatten, besonders grausame Sklavenhalter zu sein. In Rom gab es sogar die Möglichkeit, dass Sklaven selber Sklaven besaßen. An all dem haben die Christen bis in die Spätantike hinein nie gerüttelt. Die Juden auch nicht, spätestens ab Titus konnten sie es ohnehin nicht mehr. Sklaverei war für die gesamte Antike eine absolute Selbstverständlichkeit und wurde von keinem in Frage gestellt. Selbst im Mittelalter wurde sie ja nicht abgeschafft, oder gibt es da irgendwo Quellen? In der Neuzeit läuft das weiter und wirklich in Frage gestellt, wird das doch erst in einer Zeit, als die religiösen Institutionen aus dem politischen Leben weitgehend entfernt waren. Insofern bin ich nicht der Ansicht, dass die großen Glaubensgemeinschaften und -institutionen ihre Gläubigen aufgefordert hätten diese Sache aufzugeben. Sie haben allenfalls bestehende Traditionen irdischer Natur bestätigt, oder tlw. bekräftigt, aber IMHO doch nie dran gerüttelt.
 
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Ich habe mal eine Frage an die Christen in diesen Forum. Wie steht ihr eigentlich zum Theodizee Problem allgemein und speziell zum Leiden der nicht menschlichen Tiere?

Für mich ist dieses Problem der Ausgangspunkt für meine Ablehnung des Christentums. Ich kenne einige aber mit Sicherheit nicht alle "Lösungen" des Problems. Das bekannteste ist mit Sicherheit der freie Wille des Menschen, der das Leid verursacht. Gut, das mag stimmen, allerdings gibt es auch Leid durch Naturkatastrophen, woran der freie Wille nicht Schuld sein kann. Leibniz These, nach der Gott die beste aller möglichen Welten geschaffen hat versucht dieses Problem zu lösen. Aber könnte ein allmächtiges Wesen nicht eine Welt schaffen, in der es keine, vom Menschen nicht verursachten, Katastrophen gibt? Ich denke schon.
Des Weiteren gibt es noch die Erbsünde, mit der die Ursache des Leidens erklärt werden könnte.

Wer dies so sehen will kann dies so sehen, auch wenn ich den Gott als grausam empfinden würde. Das Theodizee Problem in Bezug auf den Menschen wäre schon ein Grund "unseren" Gott abzulehnen. Was den Gott der Christen und Juden allerdings aus meiner Sicht noch grausamer macht ist die Tatsache, dass Tiere aus christlicher Sicht offensichtlich sinnlos leiden. Sie haben keine Erbsünde begangen, haben wahrscheinlich keinen freien Willen und werden nach ihrem Tod keinen Platz im Himmel finden. Eine Erklärung kenne ich und zwar die von Rene Descartes. Er beschrieb das anscheinende Leiden der Tiere als Argument gegen die Gütigkeit Gottes. Und was war seine Lösung? Er sprach den Tieren die Fähigkeit zu leiden ab und beschrieb sie als komplexe Maschinen. Wer will kann diese Erklärung glauben, allerdings behaupte ich mal, dass nahzu niemand dies heute ernsthaft glaubt. Warum leiden sie also? Was hat sich Gott dabei gedacht? Vielleicht gibt es hierfür theologische Erklärungen, ich kenne keine.
 
In der Bibel steht doch tatsächlich, dass Eltern, die ihre Kinder lieben, ihre Kinder bei Vergehen züchtigen sollen. Hallo!!??? Ich kann nur hoffen, dass bibeltreue Gläubige darin eine Ausnahme machen.
Ich sah gestern einen schlimmen Film diesbezüglich. Er hat mich echt ergriffen. Die Kirchengemeinde, die sehr bibelfest war wurde im Film als Sekte bezeichnet, da die Allgemeinheit(Schule) das so sah. Eine Jugendliche sprang in den Tod und eine Weitere wurde schwer misshandelt von der Gemeinde.
Der Film hieß: Delfinsommer
 
In der Bibel steht doch tatsächlich, dass Eltern, die ihre Kinder lieben, ihre Kinder bei Vergehen züchtigen sollen. Hallo!!??? Ich kann nur hoffen, dass bibeltreue Gläubige darin eine Ausnahme machen.

Was verstehst du unter einer Züchtigung? Ein kleiner Klaps auf den Po bei einem Vergehen dürfte in der Entwicklung eines Kindes nicht wirklich zu weitreichenden Schäden führen.

Grüße,

Aiden
 
Ich bin gegen jede Art von Gewalt gegen Kinder. Habe in meinen Beruf zu viele Misshandelte in der Ausbildung gesehen. War nur ein kleiner Klaps, sagten die Eltern dazu auch.
 
Ich bin gegen jede Art von Gewalt gegen Kinder. Habe in meinen Beruf zu viele Misshandelte in der Ausbildung gesehen. War nur ein kleiner Klaps, sagten die Eltern dazu auch.

Du hast wahrschweinlich durch Deinen Beruf viel gesehen.
Daher verstehe ich deine Einstellung.
Es gibt aber einen Untgerschied zwischen der Züchtigung wie man sie im Allgemeinen versteht und einem Klaps auf den Arsch.
Als erfahrener Vater kann ich Dir versichern, daß ein Klaps eher ernüchternt auf einen kleinen Rabauken wirkt, als das er ihm schadet.
Allerdings sollte es auch bei einem Klaps bleiben. Wenn es ausartet, dann hört auch bei mir das Verständnis auf.
 
In der Bibel steht doch tatsächlich, dass Eltern, die ihre Kinder lieben, ihre Kinder bei Vergehen züchtigen sollen. Hallo!!??? Ich kann nur hoffen, dass bibeltreue Gläubige darin eine Ausnahme machen.

in der Bibel steht aber auch:
"Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn!"

Und nicht jede Stelle, die eine Sekte missinterpretiert, wird automatisch "böse".
 
Jede Sekte will doch Ihre Schäfchen halten, sei es die katholische Kirche oder sonst irgendein Verein.
Das Thema der Hölle ist m.E. ziemlich gut gewählt um ein "anständiger" Christ zu bleiben. Reine Machterhaltungsgedanken, mehr nicht.
 
Als erfahrener Vater kann ich Dir versichern, daß ein Klaps eher ernüchternt auf einen kleinen Rabauken wirkt, als das er ihm schadet.

Ich halte auch nix von antiauthoritärer Erziehung. In vielen Fällen sieht man ja wo das Endet, wenn man in einem gewissen Alter nicht mit kleine "Kläpsen" aufgeschüttelt wird lernt man nämlich nicht seine Grenzen kennen und man bekommt im späteren Leben Probleme.

Klar darf man seine Kinder nicht vermöbeln oder Krankenhausreif schlagen, dass ist ganz was anderes.
Ich finde es gehört zum erwachsenwerden dazu das man mit Kläpsen auf den Po zurechtgewiesen wird. Man sollte halt nur keine rohe Gewalt anwenden, da besteht schon ein Unterschied. ;)
 
Ich bin gegen jede Art von Gewalt gegen Kinder. Habe in meinen Beruf zu viele Misshandelte in der Ausbildung gesehen. War nur ein kleiner Klaps, sagten die Eltern dazu auch.

Und hier kommt die Schattierung ins Spiel. Man sollte nicht nur zwischen schwarz und weiß entscheiden. Ich heiße Kindesmisshandlung auch nicht gut, aber irgendwo muss einem Kind Grenzen aufgezeigt werden, wenn sie nicht hören wollen. Es geht auch nicht darum sofort dem Kind Gewalt anzudrohen, sondern erstmal den Dialog zu suchen...

Grüße,

Aiden
 
..aus mir ist keiner schlechter/oder gar eingeschüchteter Mensch gewerden, nur weil ich ab und zu eine auf den Hintern/oder auf die Finger bekommen haben. Das gehört dazu. Das hat meinen Großeltern nicht geschadet, das hat meinen Eltern nicht geschadet und mir auch nicht.
 
Was verstehst du unter einer Züchtigung? Ein kleiner Klaps auf den Po bei einem Vergehen dürfte in der Entwicklung eines Kindes nicht wirklich zu weitreichenden Schäden führen.

Grüße,

Aiden



Ich weiß ja jetzt nicht, welche Bibelstelle Leonie Sims meint, aber hier geht es wohl um mehr als Züchtigung:

18Wenn jemand einen eigenwilligen und ungehorsamen Sohn hat, der seines Vaters und seiner Mutter Stimme nicht gehorcht und, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, 19so sollen ihn Vater und Mutter greifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Orts, 20und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist eigenwillig und ungehorsam und gehorcht unsrer Stimme nicht und ist ein Schlemmer und ein Trunkenbold. 21So sollen ihn steinigen alle Leute der Stadt, daß er sterbe, und sollst also das Böse von dir tun, daß es ganz Israel höre und sich fürchte


Quelle: Bibel-Online.NET - - Lutherbibel 1912, 5. Mose: 21,18


Dass ich sowas nicht beführworte versteht sich von selbst.
 
Danke,Vomar, scheinbar ist diese Stelle gemeint. Ich habe sie aus dem angesprochenen Film zum ersten Mal gehört. Und darin wurden die Mädchen, die nicht so wie ihre Gemeinde wollten, misshandelt und nicht nur von den eigenen Eltern. Sie wurden krankenhausreif geprügelt wegen "Vergehen", die schlicht und ergreifend lächerlich waren. Die Mädchen sollten spuren wie Marionetten.Ohne eigenen Willen!
Aber, wie gesagt, auch wenn jetzt hier von schwersten Misshandlungen bis zum Tod die Rede ist, bin ich auch gegen den Klaps. Meine Tochter wird nur mit Liebe groß gezogen. Aber ich bin konsequent. Es gibt dennoch Regeln. Seid froh, dass ihr nicht das sehen musstet, was ich schon sah. Ihr würdet diese Nacht nicht schlafen können. Kinder, wo man nicht weiß, wie man sie anfassen, hochheben oder baden soll und die beim Pullern schreien vor Schmerzen. Und es war der eigene Vater!
 
Ist eigentlich jemandem irgendwann aufgefallen WANN bzw. in welcher Zeitspanne die Bibel geschrieben worden ist? Da gibt es auch eine Stelle in der gesagt wird (ungefähr) steinigt die Jungfrau die vergewaltigt worden ist, sie hätte ja um Hilfe rufen können. In einer anderen Geschichte fleht ein vergewaltigtes Mädchen seinen Vergewaltiger darum an sie zu heiraten damit SIE nicht in Unehre fällt.
Das alte Testament ist voller hatem Tobak. Und diese "Kinder züchtigungs Sache" sollte man nicht fehlinterpretieren. Ich gehöre tatsächlich auch so den Kinder die in ihrem Leben mal den berühmten Klaps bekommen haben. Ich bin weder seelisch gebrochen noch eine Psychopatin geworden.

Und wie Aiden ganz recht sagte:

Und hier kommt die Schattierung ins Spiel. Man sollte nicht nur zwischen schwarz und weiß entscheiden. Ich heiße Kindesmisshandlung auch nicht gut, aber irgendwo muss einem Kind Grenzen aufgezeigt werden, wenn sie nicht hören wollen. Es geht auch nicht darum sofort dem Kind Gewalt anzudrohen, sondern erstmal den Dialog zu suchen...
 
Ist eigentlich jemandem irgendwann aufgefallen WANN bzw. in welcher Zeitspanne die Bibel geschrieben worden ist?

Das genau is der Punkt. Außerdem muss man zwischen Altem und Neuem Testament unterscheiden.

Die alten Gesetze gelten ja durch Jesu Menschwerdung und Tod nicht mehr und im Neuen Testament wird die Liebe gepredigt ;)
Jegliche gewalttätige Bestraftung (also nicht Gefängnis sondern Auspeitschen, Hände abhacken, Todesstrafe usw.) ist in höchstem Maße unchristlich.
 
Ich las heute etwas in der Zeitung, was mich tief bewegt und verärgerte.

-Kein Ehesakrament für Gelähmten- in Italien

titelte die MAZ von heute. Der kath. Priester durfte das Paar nicht trauen, sondern es war nur eine standesamtliche Trauung für das kath. Paar drin, da der Mann querschnittsgelähmt ist. Das Paar wurde in dem römischen Krankenhaus, in welchem der 25-jährige Bräutigam seit seinem fürchterlichen Autounfall vor rund fünf Wochen immer noch liegt, von einem Standesbeamten zivil getraut. Der Grund: Seit dem Unfall ist der Bräutigam von der Hüfte abwärts gelähmt. Das bedeutet, dass er womöglich nie ein Kind wird zeugen können. Sinn und Zweck der Ehe ist aber nach kathol. Kirchenrecht nun einmal die Zeugung von Kindern.

Ich persönl. dachte immer, dass man bei einer Eheschließung seine Liebe zum Partner bezeugt, hier vor Gott.
Außerdem dachte ich, geht es um die Tugend der Nächstenliebe und wo ist die mehr gegeben, als wenn eine junge Frau zu ihrer Liebe und dem Heiratsversprechen, wenn es das gab, steht und einen für immer pflegebedürftigen Mann heiratet und das vor Gott bezeugen möchte!? Widersprüche über Widersprüche! Was haltet ihr davon?
 
Für die Katholische Kirche ist das kein Widerspruch. Deswegen dürfen die ja auch keine Kondome benutzen. Die Priester legen die Bibel aus und die "Laien" vergrößern die Anzahl der Gläubigen durch Kinder bekommen und Mission. Im Islam sieht man wies eigentlich "funktionieren sollte."
Katholisch normal, in meinen Augen aber totaler Humbug das Paar nicht zu trauen.
 
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