Generation Kill

TomReagan

weiser Botschafter
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So, hab jetzt alle Folgen gesehen und bin, gelinde gesagt, begeistert.
Nochmal zur Handlung:
Wir begleiten das 1st Recon Marines Btl. in den ersten 40 Tagen des dritten Golfkriegs, genauer begleiten wir das Bravo Two Platoon. Gelangweilt wird ständig ein und die selbe Mission trainiert. Der Rest besteht aus Fitness und sich langweilen, hinzu kommen kleinen Probleme des Lebens. So zum Beispiel ist das ganze Camp Mathilda in Aufregung als die Nachricht die Runde macht das Jennifer Lopez gestorben ist. Eine Sache von höchster Bedeutung und so landet das Thema gleich beim Kommandeur auf den Tisch ;)
Kurz vor der Invasion wird dem Bravo Platoon eine Neuheit des Krieges mit auf den Weg gegeben, der Embedded Journalist Evan Wright, auf seinen Erlebnissen beruht Generation Kill. Zusammen macht man sich auf den Weg bis nach Bagdad, in der die Recon Marines schmerzhaft lernen müssen, dass es sich hierbei um ein neues Gesischt des amerikanischen Krieges handelt.

Man kann in dem Haufen von Akteueren leicht ein paar wirkliche Hauptdarsteller ausmachen. Es sind jene die den engsten Kontakt zu Wright hatten. Darunter die gesamte Besatzung von Bravo two-one (dem ersten Humvee): den charistmatischen Cpl. Person, den psycho Trombley und als eine der Hauptpersonen des Buchs und der Serie, den Gruppenführer Colbert, ein Profi durch und durch. Hinzu kommen der Zugführer von Bravo Two Lt. Nate Fick, ausserdem der Fahrer von Bravo two-two, Sgt. Rudy Reyes, der Gruppenführer von Bravo two-three, Sgt. Espera und den Corpsmen (also Sanitäter) Bryan.
Was alle diese Personen gemein haben ist die Tatsache das diese in all dem Geschehen um sie herum einen kühlen Kopf bewahren. So muss sich das Platoon um Lt. Nate Fick mit unfähigen Kommandeuren rumschlagen und gerät nicht nur einmal in Gefahr, aufgrund von Fehlentscheidung. Das ist auch eines der Hauptthemen der Serie, Befehl und Gehorsam, werden auf einen harte Probe gestellt. Und selbst die toughesten Marines von Bravo Two zweifeln, den mit jedem Tag steigt die Zahl an Kollateral Schäden die sie zu verantworten haben, auch wenn sie nur die Koordinaten von einem Dorf durchgeben was irgendeinem von den Oberen ein Dorn im Auge ist. So wird das Dorf halt mal, samt friedliebender Bevölkerung, dem Erdboden gleich gemacht. Und Bravo Two kann nur zuschauen und lügen...ja natürlich waren ein Haufen Insurgents in dem Dorf, der Schlag war gerechtfertigt...das zerrt an den Nerven und untergräbt das vertrauen der Soldaten zu ihrer Führung. Gewürzt wird das Geschehen durch kleinere Episoden aus dem Alltag der marines, so wirkt alles lebendig und die Charaktere werden einem vertraut.

Generation Kill muss sich dem Vergleich mit Band of Brothers gefallen lasse. Aber es besteht mir Bravour und ist von der Thematik her sowieso das mutigere und schwierigere Projekt. Das Buch hat schon für Wirbel gesorgt (Marines wurden entlassen, Beförderungen zurückgenommen) die Serie nimmt sich da nicht aus und schönigt nichts. Auch sonst ist die Produktion ziemlich erstklassig, wie schon bei BOB ist alles authentisch. Ein zentrales Élement, als Zeichen des neuen Krieges, sind der Funk und die dazu gehörigen Funksprüche als DAS markante mediale Element, so besteht der Prolog einer jeden Folge aus dem Titel und den Funksprüchen unterschiedlischten Inhalts.

Generation Kill ist authentisch, sarkastische und aufwühlend. Die Akteure sind die erste Garde und die Produktion lässt nichts zu wünschen übrig. Fein.

P.S.: In Band of Brothers endet alles mit einem Baseballmatch und alle haben sich lieb. Generation Kill endet ebenfalls mit einem Match, hier Football, und hier entladen sich alle Emotionen. Ein gänzlich andere Message als Band of Brothers.
 
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