Gestörte Beziehung zu den Eltern

Und da sagen Psychologen dass wir die Pubertät vom Kind zum Erwachsenen schon mit der Volljährigkeit von 18 Jahren künstlich um 4 Jahre strecken. :p
Wie definiert sich psychologisch denn überhaupt das Erwachsen sein?
Geht man dabei rein von der Fähigkeit zur Selbständigkeit und Konzequenzen abschätzen zu können aus?
So ganz scheint mir das aber auch nicht ausreichend. Aber alles, das darüber hinaus ginge, könnte man gut auch als einen speziellen Lebensstil oder eine individuelle charakterliche Wesensart einordnen.
Das einzige Kriterium für echte psychologische Erwachsenheit wäre aus meinen Augen eigentlich Weisheit. Aber dann würde man erst mit 50 erwachsen und Manche nie :D
 
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Stinknormales spätpubertäres Gehabe wie ich es selbst durchlebte. Ebenso kmeine Brüder, Nachbarn, Freunde und Bekannte.
Man hat das Gefühl man könnte sie in Einzelteile schneiden und auf den Kompost legen, weil sie einem auf den Zeiger gehen wo sie nur können und den Reifeprozess nicht anerkennen.
Du hast alle Pflichten eines Erwachsenen und stehst doch noch unter ihrer Fuchtel wie ein Zehnjähriger.
Aber das ist vollkommen normal (sofern Du ihnen nicht wirklich weh tust!!!).
Das ist einfach nur der Abnabelungsprozess, ihr entfremdet Euch auf diese Weise so weit, daß Du Deine Selbstständigkeit wahrnimmst und das Nest verlässt.
Wenn dieser Schritt erstmal vollzogen ist wird sich das Verhältnis normalisieren und wahrscheinlich steht Ihr Euch dann näher als zuvor. Also Kopf hoch, wird schon wieder.

Denke aber auch daran (wenn nicht jetzt, dann in fünf Jahren ;) ) dass der größte Teil der Schuld wahrscheinlich bei Dir liegt. In diesem Alter ist man frech, übellaunig, aggressiv und auch sehr verunsichert und sensibel. Eine böse Mischung. Ich kann mir gut vorstellen, daß Du plötzlich selbst in den harmlosesten Sätzen Anfeindungen und Vorwürfe erkennst, die in Wirklichkeit nicht da sind.
Bei mir waren es eben Sätze wie "Du könntest mal Dein Zimmer aufräumen".
Objektiv betrachtet einfach nur der Hinweis, dass es nicht nur schöner sondern auch praktischer wäre, aus dem Weg zwischen Bett und Tür keinen Hürdenlauf zu machen ;) .
Ich allerdings hörte immer versteckte Vorwürfe in diesen Sätzen wie zB " Wenn Du uns schon auf der Tasche hockst könntest Du wenigstens mal was für UNS tun" oder "Du bist nur ein Gammler und Dreckspatz, wir schämen uns für Dich".
Und das war es, was mich auf die Palme brachte!
Da bin ich oft explodiert und habe gestritten, wie boshaft und gemein sie doch seien - dabei haben sie es gar nicht so gemeint wie ich es verstand.

Im Nachhinein habe ich kapiert, dass die Schuld für die Streitereien zu 90% bei mir lag und ich einfach nur mit mir selbst überfordert war.

Heute wohne ich knapp 100 Kilometer weit weg, sehe sie nur noch alle paar Wochen und telefoniere ab und zu mit ihnen. Das Verhältnis ist seitdem echt toll und liebevoller als jemals zuvor. Die räumliche Trennung machte es möglich. Bei Dir wird es wohl ebenso sein. Aber das findest Du nur heraus, wenn Du Dich abnabelst und auf eigenen Beinen stehst.

Ansonsten: immer erst bis zehn zählen bevor Du Antwort gibst, denn egal wie angepisst Du Dich auch fühlst - wenn Du den ersten Drang zu explodieren unterdrückst und die Zähne zusammenbeisst entwickelt sich oftmals ein ganz anderes Gespräch als Du vermutet hättest.
 
Wie definiert sich psychologisch denn überhaupt das Erwachsen sein?
Geht man dabei rein von der Fähigkeit zur Selbständigkeit und Konzequenzen abschätzen zu können aus?
So ganz scheint mir das aber auch nicht ausreichend. Aber alles, das darüber hinaus ginge, könnte man gut auch als einen speziellen Lebensstil oder eine individuelle charakterliche Wesensart einordnen.
Das einzige Kriterium für echte psychologische Erwachsenheit wäre aus meinen Augen eigentlich Weisheit. Aber dann würde man erst mit 50 erwachsen und Manche nie :D

Gute Frage. Physiologisch ist man mit 14 so gut wie "ausgebildet". Natürlich wächst man noch, aber gravierend verändert man sich nicht.
Allerdings ist es in unserer Gesellschaft ganz normal das Kinder über ihr Erwachsensein hinaus bemuttert werden. In anderen Kulturen ist man mit 14 mündig und für Familien verantwortlich. Diese Kinder wachsen in ihre Rolle hinein und ich denke das sie wesentlich schneller wissen was Verantwortung ist und was für Konsequenzen sie erwartet.
In unserer Gesellschaft steht die Bildung ganz vorne und die braucht halt Zeit. IMHO bringt das aber nichts beim Thema Erwachsen werden, ist manchmal sogar vielleicht hinderlich.
 
Physiologisch ist man mit 14 so gut wie "ausgebildet". Natürlich wächst man noch, aber gravierend verändert man sich nicht.
Wenn ich das also richtig verstehe wäre man nach dieser Vorstellung erwachsen sobald sich eine Art "Grundcharakter" gebildet hat, ein Wesen/eine unverwechselbare Identität, die man als Ich bezeichnen kann, und die sich in ihren grundlegenden Fundamenten nicht mehr um 180° drehen wird, sondern sich lediglich durch weitere Erfahrungen erweitert?
 
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Physiologisch, nicht Psychologisch. ;) Rein körperlich ist der Mensch mit 14 perfekt. Ob man nach psychologischen Gesichtspunkten mit 14 schon erwachsen ist, ist IMHO eine Sache der Gesellschaft, also der in welcher man aufwächst. In unseren Gefilden wird den Heranwachsenden ja von Beginn an klargemacht das man mit 18 jahren Erwachsen ist. In anderen Kulturen ist das nach Ende der physiologischen Pubertät, also ca. mit 14 Jahren. In Urvölkern meist noch durch Rituale klar abgegrenzt.

Ist übrigens auch der Grund warum so viele Jugendliche Stress mit ihren Eltern haben. Wenn es nach deren Kopf geht sind sie ja schon lange erwachsen und wollen auch so behandelt werden. Und damit haben sie recht. Allerdings ist unsere Gesellschaft so kompliziert das Mensch wesentlich länger braucht um sich in diese Gesellschaft einzubringen.
In irgendeinem dritte Welt Land ist das ganz einfach. Da heiratet man und bewirtschaftet ein Feld, das man ja von Kindesbeinen an erlernt hat. Im Grunde erklimmen die Heranwachsenden dort nur eine hierarchische Stufe nach oben. Vom Teil einer Familie zum Kopf einer Familie, mit den selben sozialen Parametern.
Bei unserer komplizierten Ordnung ist eine gewisse Übergangszeit von nöten. Es gibt genug Stolpersteine über die einem Heranwachsenden geholfen werden müssen.

Letzendlich ist die Volljährigkeit mit 18 nur ein Produkt der gestiegenden sozialen Anforderungen, die ein 14 jähriger Erwachsener einfach nicht erfüllen kann.
 
Bist du umgezogen?

cu, Spaceball

Worauf beziehst Du diese Frage? Ganz im Ernst, ich weiß gar nicht was Du jetzt damit meinst... :verwirrt:

Oder um es anders auszudrücken - ich zog mit 20 daheim aus und bin seitdem viermal umgezogen, einmal wegen ner schöneren Wohnung und dreimal wegen Arbeit.
Bitte erkläre mir etwas genauer was Du meinst, dann kann ich Dir auch sagen was Du wissen willst. ;)
 
Du meintest am 25.09. das du den Tag meistens bei deinen Eltern verbringst weil du dir nicht mal Strom leisten kannst. Jetzt sagst du das du 100km von ihnen entfernt wohnst und mit ihnen fast nur noch telefonischen Kontakt hast. Da ist ein Umzug die logische Schlussfolgerung. Jemand der sich keinen Strom leisten kann kann sich erst recht keine 100km Hin- und Rückfahrt leisten um tagsüber mal eben seine Eltern zu besuchen und auch kein Telefon um sie an zu rufen. Am 25.09. würdest du monatlich mit einem Minus von 40,-€ abschliessen und da ist ein Telefon nicht drinnen wenn dir sogar schon der Strom abgestellt wurde kannst du dir einen funktionierenden Telefonanschluss gar nicht leisten.

cu, Spaceball
 
Hmmmm, naja, die Wahl der Studienrichtung war bei mir nicht zu 100% freiwillig.
Ohne den Rest ausführlich gelesen zu haben:
Über dieses Thema solltest du zu 100% selbst entscheiden.
Ansonsten ist das wohl der Nährboden für das "gestörte Verhältnis".
Eine "Beziehung" würde ich es im übrigen nie nennen, sonst wär man ja als "erwachsenes Kind" moralisch an die Eltern gebunden.
 
Also, jetzt geb ich meinen Senf auch mal dazu!

Erstmal: jeder muß auf seine Weise mit seinen Eltern klarkommen. Ich habe da ein sehr zwiespältiges Verhältniss zu der Sache. Einerseits haben mir insbesondere meine Eltern es ermöglicht meinen Traum zu leben. Ohne die absolute Untersützung meiner Eltern würde ich heute nicht meinen Traum leben sondern mein Leben träumen.

Andererseits gibt es besonders zwischen meinem Vater und mir viel Konfliktpotential welches ich vor allem durch Kontaktminimierung unterbinde.

ABER: Das ist meine Lösung, die muß nicht unbedingt bei jemand anderem funktionieren.

Was jetzt das Thema Berufswahl angeht:

Da kann ich nur auf meine Zeilen oben verweisen. Insbesondere wenn jemand so ambitionierte Ziele hat wie ich geht es ohne Untersützung durch die Eltern so gut wie nicht, da man auf jeden Fall eine solide finanzielle Basis braucht und ausserdem sind die Eltern oft der letzte Zufluchtspunkt falls es schief geht.

Die Eltern sollten meiner Meinung nach die Berufswahl ihrer Kinder rückhaltlos untersützen solange es ihnen finanziell möglich ist, denn wir leben nicht mehr in einer Ständegesellschaft mit vererbten Berufen. Heutzutage kann jeder das tun was ihn am glücklichsten macht solange er die Mittel und Fähigkeit hat.

Von daher:

Konflikte mit Eltern sollten auf jeden Fall gelöst werden und zwar zur Zufriedenheit aller.

Ich habe einmal meinen Vater ziemlich geschockt mit einer Wahrheit, die ihn aber dazu gebracht hat mir die Unterstützung zu gewähren die er mir vorher aufgrund der hohen Kosten verweigert hatte.

Daher: Konflikte lösen, aber bei gewissen Dingen sollte man keine Kompromisse eingehen und dies den Eltern auch klar machen, denn mit dem was du lernst mußt du vllt den Rest deines Lebens dein Geld verdienen.
Hier kann ich wieder nur für mich sprechen: Es würde mich ankotzen jeden Tag um 8 ins Büro zu kommen, die gleichen Hackfressen da sitzen zu sehen und den Fall vom Schreibtischstuhl als größtes Berufsrisiko zu sehen.
 
Hatte nie wirklich Probleme mit meinen Eltern. Und dies hab ich ihnen damit gedankt ihnen nie Sorgen zu bereiten. Als ich 16 wurde, hat mich mein Vater zur Seite genommen und mir verklickert, dass ich ab jetzt so lange weg sein durfte wie ich wollte und wenn ich keine Lust auf Schule habe, dann soll ich einfach liegen bleiben (Schulspflicht war ja beendet). Für einen 16 jährigen fast der Himmel auf Erden. Allerdings gab es einen gewaltigen Haken. Vorraussetzung war das ich für mich selbst sorgen musste. Bis 18 Jahren waren noch Kost und Logis frei. Hab mir dann logischerweise mit 18 Jahren eine eigene Wohnung gesucht. Von Abnabelung keine Spur, einfach ins kalte Wasser geschmissen. Die Zeit bis zum Abitur war recht hart. Soviel lernen und nebenbei noch arbeiten, für den Unterhalt. Das wurde dann mit dem Studium einfacher. Dank meines guten Abiturs bin ich gleich bei einem Konzern vorstellig geworden der mir das Studium finanziert hat, samt Wohnung und Gehalt.

Aber zurück zu den Eltern. Insgesamt war es eine harte Schule bin dafür aber dankbar. Ich weiß dass meine Eltern viel vertrauen in mich gesetzt haben, schliesslich wären sie auch damit Einverstanden gewesen wenn ich nach der 10. Klasse einen Beruf erlernt hätte. Kontakt ist Heute ganz normal. Wohne halt über 300 km entfernt. Jeden Monat rufe ich einmal an und dass wars dann.
 
Ich würds auch mal mit Boxen probierne, oder schreibe über deine Probleme.
Zähle 30 Positive Sachen auf die dir einfallen, wenn du an deine Eltern denkst!
Nur so ein Tipp
 
Du meintest am 25.09. das du den Tag meistens bei deinen Eltern verbringst weil du dir nicht mal Strom leisten kannst. Jetzt sagst du das du 100km von ihnen entfernt wohnst und mit ihnen fast nur noch telefonischen Kontakt hast. Da ist ein Umzug die logische Schlussfolgerung. Jemand der sich keinen Strom leisten kann kann sich erst recht keine 100km Hin- und Rückfahrt leisten um tagsüber mal eben seine Eltern zu besuchen und auch kein Telefon um sie an zu rufen. Am 25.09. würdest du monatlich mit einem Minus von 40,-? abschliessen und da ist ein Telefon nicht drinnen wenn dir sogar schon der Strom abgestellt wurde kannst du dir einen funktionierenden Telefonanschluss gar nicht leisten.

cu, Spaceball


Diese Art von Widersprüchen ist mir auch schon aufgefallen :verwirrt:
 
Es interessiert mich auch eigentlich nur bedingt, was Das Darth Privat für Umstände hat und würde auch nicht weiter nachhaken, wenn er diese nicht ständig rausposaunt und der gegebenen Situation im Thread anpasst, so das sich jede widerspricht.
Da kommt dann natürlich die gute alte Neugier hervor.
 
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