Glaubensbekenntnis

Original geschrieben von Yado
@Syal:
Viele Juden sind nur weil Christen ihnen geholfen haben den Nazis entkommen.
Und das mit der Missionierung war früher so. Was der Herrscher (Fürst / Kaiser / König etc...) geglaubt hat, dass hatten auch alle seine Untertanen zu glauben. Oder meinst Du, dass es in grossen Imperien wie das Römische Reich oder bei den Ägyptern Religionsfreiheit gab. Ist gar nicht so lange her, dass man in Europa Religionsfreiheit eingeführt hat. Ausserdem ist es ja allseits bekannt, dass im Mittelalter viel Mist gebaut worden ist. Und wegen der Konstantinischen Wende (Christentum = Staatsreligion im Röm. Reich) hing die Kirche da mitten drin.

Ja aber die CHRISTEn haben geholfen, nicht dir Kirche selber.

Ich weiß natürlich, das es in Europa erst im Zuge der Aufstellung der Menschenrechte '48 zur Religionsfreiheit gekommen ist.

Aber ich kritisiere ja nicht nur die katholische Kirche dafür sondern auch andere. Missionierung ist überhaupt keine gute Angelegenheit.
 
Original geschrieben von Syal

Ja aber die CHRISTEn haben geholfen, nicht dir Kirche selber.

Wir sind die Kirche. Die Amtskirche hätte nichts machen können ohne den Untergrund zu gefährden. Oder meinst Du die Nazis hätten einen Juden-Sonderzug nach Rom durchgelassen? Die hätten den platt gemacht selbst wenn der Papst persönlich Lokführer gewesen wäre.

Dass eine derart gewalttätige Missionierung wie im Mittelalter keine gute Sache ist, ist unbestritten. Heute siehts ja zum Glück anders aus. Europa ist ja inzwischen offiziell zum Missionsgebiet erklärt, Tempelritter hab ich aber noch keinen gesehen.

mtfbwy,
Yado
 
bin noch nicht getauft, gehe aber schon immer in den evangelischen religionsunterricht. werde das taufen(lassen) dann gleich mit der konfermation machen.
 
Original geschrieben von Yado
Und das mit der Missionierung war früher so. Was der Herrscher (Fürst / Kaiser / König etc...) geglaubt hat, dass hatten auch alle seine Untertanen zu glauben.
Im späten Mittelalter aber erst, nach Luther. Vorher stellte sich das Problem allerdings auch nicht in dem Maße.

Oder meinst Du, dass es in grossen Imperien wie das Römische Reich oder bei den Ägyptern Religionsfreiheit gab.
Das nur am Rande: Die Römer waren in dieser Hinsicht sehr tolerant, zumindest bis zu ein paar von den verrückteren Kaisern (Christenverfolgung etc.). Mitglieder unterworfener Völker konnten ohne größere Probleme weiterhin ihre Götter anbeten, das wurde nicht nur gestattet, sondern auch unterstützt (indem öffentliche Schreine aufgestellt wurden). Zugegeben, das liegt nicht an der naturgegebenen Toleranz der römischen Religion, sondern daran, dass die Römer sehr kaufmännisch geprägt waren und es nur Unkosten macht, anderen ihre Religionsausübung zu verbieten ;).
Wobei es auch hier Ausnahmen gab.

Was die kriegerische Geschichte der Kirchen angeht: Religion hat immer schon als Vorwand für gewalttätige Auseinandersetzungen gedient, obwohl selbige von ihren 'Gründern' bzw. in den (heiligen) Schriften abgelehnt werden (bei Christentum und Buddhismus z.B., und soweit ich weiß auch in Islam und Judentum). Das ist also nicht die Schuld des Glaubens an sich, sondern, wenn man schon Schuld auf eine größere Gruppe abwälzen muss, die der (Leicht-)Gläubigen.
Und wie auch mancher Vorredner muss ich davon abraten, Kirche und Religion zusammen zu sehen... die Kreuzzüge gingen tatsächlich von der katholischen Kirche aus (es war sogar ein Papst, der zum ersten aufrief). Aber es steckten keine religiösen Motive dahinter (und wenn, dann verzerrte). Und man kann ja wohl nicht Religionen verbieten, nur, weil sie missbraucht werden könnten; denn dann müsste alles verboten werden, sogar Papier, weil man damit auch Leute umbringen kann.

Original geschrieben von Renegat 35
Hier wären wir bei einem schönen Problem: Ab wann ist eine Glaubensgemeinschaft eine Sekte? Oder: Ab wann ist es keine Sekte mehr?
Eine waschechte Religion ist eine Gemeinschaft nur dann, wenn drei Kriterien erfüllt werden (die Definition ist keine Auslegungssache, sondern so festgelegt, man kann also sehr wohl genau unterscheiden):
- die Mitglieder der Gruppe glauben an die Existenz mindestens eines überweltlichen Wesens
- diese(s) Wesen werden an bestimmten Orten und Zeiten und unter Einhaltung bestimmter Riten verehrt (das nennt man dann 'kultische Handlungen')
- die Ausrichtung des Lebens der Mitglieder der Gemeinschaft richtet sich nach bestimmten Regeln, die zumindest teilweise unter göttlicher Sanktion stehen (sprich vorgegeben wurden)

Die sogenannte 'Church of Scientology' ist also eindeutig eine Sekte, der Indianer-Glaube an Manitu eine Religion.
Bevor die Frage kommt: Die Buddhisten glauben nicht (zumindest generell, in bestimmten Glaubensrichtungen schon) an einen Gott; dafür aber an eine quasi-göttliche Ebene, das Nirwana (der Buddhismus ist somit eine mystische Naturreligion mit Hang zum Pantheismus im Gegensatz zum Islam, einer prophetischen Buch- und Offenbarungsreligion ;)).

Und nun mal weg von den ganzen Verfahrensfragen (;)) und zu dem, was ich persönlich denke:
Ich glaube an Gott (oder zumindest an einen Gott), aus verschiedenerlei Gründen. Ich bin auch weiterhin Mitglied der katholischen Kirche. Trotzdem gehe ich nicht so häufig in selbige, weil dieser ursprünglich als 'Treffpunkt' gedachte Sammlungsort nicht zwingend notwendig ist, um mit Gott zu 'kommunizieren'; das geht auch so (auch ohne Gebet etc.). Und meine Vorstellung von Gott unterscheidet sich auch von der der christlichen Kirche (also von wegen alter Mann mit Rauschebart). Ich nehme die Bibel vor allem auch nicht wörtlich (wer das tut, ist selbst schuld, denn so ist sie nicht gedacht :rolleyes: ). Aber ansonsten (was halt noch so übrig bleibt) deckt sich mein Glaube größtenteils mit dem, den die Kirche diktiert, weshalb ich drin bleibe (auch in der Hoffnung auf einen neuen Papst, damit sie mal ordentlich modernisiert wird).

EDIT: Eins noch zu der angeblichen Intoleranz der christlichen Kirche: Ich verweise hier nur auf zwei andere Weltreligionen, den Hinduismus (der in seiner Ausführung haufenweise Menschenrechte verletzt, was aber leider wohl nicht zu ändern ist) und den Islam (eine Koran-Übersetzung liegt hier irgendwo rum und ist teilweise schon angelesen, und obwohl man sagen muss, dass vieles übertrieben ist, was so gesagt wird, so ist unbestreitbar, dass die sogenannten islamischen Länder zu den am wenigsten 'zivilisierten' der Erde gehören).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, man kann die christliche Kirche weder für unser Gesellschaft, noch für vergangene Taten belangen. Ähm, zwei Punkte hab ich da...

1. Glauben Buddhisten nicht eher an ein göttliches Prinzip, dem Dharma? Vielleicht weiß Syal dazu was...

2. Keiner, oder zumindest ich nicht, hat gesagt dass Katholizismus "schlecht" ist... ich persönlich bin der Auffassung, dass er nicht zu mir passt, da ich ein Mensch bin der sehr viel wert auf eigenständigkeit und selbstständiges Denken und Handeln bin. Auch verzichte ich gerne auf solche allgemein gehaltenen Regeln, wie sie in den 10 Geboten festgehalten werden.
Ich kenne einige Priester, die mir gesagt haben dass gläubige Christen das alte Testament nicht lesen... Ich denke diese Menschen picken sich aus ihrer Religion das beste heraus, und versuchen die Schwächen selbst auszugleichen. Ein guter, aber sicher nicht MEIN weg...

Viele Grüße

Walter
 
ich wusste garnicht das soviele katholisch sind :rolleyes:

ich bin evangelisch, und ich habe gegen meine weder noch gegen die Religion der anderen etwas auszusetzten
 
1. Glauben Buddhisten nicht eher an ein göttliches Prinzip, dem Dharma? Vielleicht weiß Syal dazu was...

Genau: Nicht verzagen, Syal fragen!!!

Also: *sich räuspert*

Die Buddhisten sehen sich selber nicht als eine Weltreligion, sondern als eine Weltanschauung.
Für sie gibt es 4 edle Wahrheiten:
1. Die edle Wahrheit vom universelem Leiden
2. Die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens
3. Die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens
4. Die edle Wahrheit vom Weg zur Aufhebung des Leidens

Außerdem gibt es noch die dreifache Zuflucht:


Ich nehme meine zuflucht zum Buddha.
Ich nehme meine Zuflucht zum Dharma (zur Lehre).
Ich nehme meine Zuflucht zum Sangha (zur Gemeinschaft).


Die dreifache Zuflucht gibt dem Gläubigen auf dem Weg zur Erlösung die nötige Motivation, die Energie und die Ausdauer, um durchhalten zu können. Das Wichtigste, ist aber nicht die Erlöserpersönlichkeit, sondern das Dharma, was Lehre, Religion, Weg, Gesetz bedeutet und die der Erlöser gebracht hat.
Dharma ermöglicht dem Einzelnen, den Weg der Erkenntnis selbst zu gehen und so zur Erlösung aufzuwachen. Auch der beste Lehrer und die beste Lehre sind nutzlos, wenn sie dür einen normalen sterblichen nciht nachvollziebar sind. So glaubt der Buddhist, dass viele andere diesen Weg bereits zu Ende gegangen sind. Die dritte Zuflucht sagt also, dass es die Gemeinschaft derer, die auf den Weg Buddhas zur Erlösungg gelangt sind, tatsächlich gibt.

Ich hoffe die Antwort war richtig, ich bin nichtmehr ganz Zurechnungsfähig :D
 
Original geschrieben von tear
1. Glauben Buddhisten nicht eher an ein göttliches Prinzip, dem Dharma?
Bei den Buddhisten gibt's mehr Glaubensrichtungen als im Christentum, also gut möglich, dass sich meine Erklärung (zusammengeklaubt aus diversen Lexikon-Einträgen und fragmentarischen Erinnerungen an den Religionsunterricht) woanders orientiert als Syals ;).
 
Also eigentlich bin ich evangelisch, aber ich glaube nicht an Gott. Ich glaube schon vielleicht an eine höhere Kraft, aber nicht an Gott. Auch wenn ich in weniger als ein halbem Jahr konfirmiert werde. :eek:

Kubi
 
Original geschrieben von Darth Kubi
Also eigentlich bin ich evangelisch, aber ich glaube nicht an Gott. Ich glaube schon vielleicht an eine höhere Kraft, aber nicht an Gott. Auch wenn ich in weniger als ein halbem Jahr konfirmiert werde. :eek:

Kubi


Da habe ich 2 Fragen:

1. Warum nennst Du die "höhere Kraft" nicht einfach Gott?

2. Warum lässt Du Dich konfirmieren?

mtfbwy,
Yado
 
Da habe ich 2 Fragen:1. Warum nennst Du die "höhere Kraft" nicht einfach Gott?

2. Warum lässt Du Dich konfirmieren?

1. Weil Gott für mich eine Person ist (eine Person kann nicht allmächtig sein) und die "höhere Kraft" wäre für mich zum Beispiel ein Zufall, der mir das Leben rettet. Da soll heißen, dass sie uns umgibt und überall sein kann, was eine Person nicht könnte.
(muss man nicht verstehen, ist halt meine Logik :p)

2. Der erste Grund ist weil sich auch schon meine geschwister konfirmieren ließen und der zweite Grund ist wegen den Geschenken.:D ;)

Kubi
 
ich bin überzeugt atheistisch und leiste mir gleichzeitig das Privileg (denn offensichtlich scheint es eines zu sein) gegen keine Religion irgendwelche Vorurteile zu hegen....
 
So, ich meld mich mal wieder...

Tja, die höhere macht... warum sollte es die nicht geben? Immerhin leben wir ja im "Alles". Auch der Wissenschaft nach...
Sollte man der Energie Intelligenz nachweisen können, hätten wir unseren Gott schon gefunden.

Auf was ich noch eingehen möchte war das mit dem Zufall... es gibt keinen echten Zufall (zumindest hab ich noch keine Person gefunden die mir das Gegenteil beweisen konnte :D). Und wehe dem, der mir mit der Heisenberg'schen Unschärferelation daherkommt!

Äh, das mit dem Dharma... ich muss nochmal nachschlagen, ich hab da irgendwie was anderes in erinnerung ;)
Aber: Das Dharma ist sämtlichen Abspaltungen des Buddhismus ein Bestandteil...

Viele Grüße

Walter
 
@Darth Kubi:
ad 1: Genau deswegen würde ich Gott nicht als Person bezeichnen. Da kann man nicht in allzu menschlichen Massstäben denken.
ad 2: Etwa 100% der Mädels/Jungs die ich auf die Firmung vorbereitet habe denken genauso.

@tear:
Was ist für Dich ein "echter" Zufall? Ich lasse jetzt mal Heisenberg beiseite, bemerke aber trotzdem, dass es in der kompletten Quantenmechannik nur Wahrscheinlichkeitsaussagen gibt. Wie erklärst Du z.B. ein Doppelspaltexperiment ohne Zufall?

mtfbwy,
Yado
 
@Kubi(und alle anderen auch): Wenn man sich hier mal angewöhnen würde, die restlichen Beiträge zu lesen, bevor man selbst einen schreibt, müsste man auch nicht auf jeden fünfmal antworten. Um meine beiden recht umfangreichen Beiträge hat sich jedenfalls noch niemand geschehrt. Sonst wüsstest du (Kubi) zum Beispiel, dass niemand weiß, was Gott ist. Er wird von der christlichen Religion auch nicht als Person definiert (anm.: Person ist ungleich Wesen). Nur in der Kirche hat es manchmal den Anschein, dass ist allerdings nicht im wörtlichen Sinne zu verstehen. Dass Gott keine Person ist, ist übrigens nicht meine persönliche Sichtweise, sondern theologisch gefestigt, bzw. es ist gefestigt, dass man nicht weiß, was er ist.
 
Genau das ist der Punkt!! Gott ist keine Person im eigentlichen Sinne. Erst durch die Menschwerdung Gottes (durch Jesus Christus) hat Gott eine Gestalt angenommen, die für uns Menschen (be-)greifbar ist. Und Jesus ist nur ein Teil des dreifaltigen Gottes und nicht Gott selber. Gott kann man nicht begreifen, denn wenn wir das könnten wären wir gottgleich.

mtfbwy,
Yado
 
Vorsicht Yado! An sich hast du ja recht; du meinst dasselbe, was ich gesagt habe. Aber mit Dreifaltigkeit muss man vorsichtig sein! So wie die Kirche sie vertritt bedeutet sie nämlich nicht, dass Jesus u. der Heilige Geist Teil von Gott sind, sondern es bedeutet tatsächlich, dass Jesus Gott ist, genau wie der Heilige Geist. Jesus sei also im wörtlichen und umfassenden Sinne Gott, der Heilige Geist auch. Deshalb kann man die Dreifaltigkeit ja auch in die Tonne kloppen! Mein Vater hat mal gesagt, sie sei ein "theologischer Kapitalfurz". Jesus ist nämlich nicht Gott, sondern Mensch. Das sollte auch nicht übermystifiziert werden.
 
Ich bin total ungläubig, ich sehe einfach nicht ein woran ich glauben soll.
Ausser natuerlich an mich und evtl an ein paar Menschen denen man vertrauen kann, aber das sind bekanntlich cniht sehr vilee, leigt nciht in der Natur der Menschen.....
 
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