Gott gegen Natur
Original geschrieben von Kenix Kil
Es muß einen Anfang gegeben haben,aber von nichts kommt nichts.Also muß schon immer etwas existiert haben,aber das kann sich kein Mensch vorstellen,dazu ist unser Geist zu beschränkt.Und wenn du in dich gehst und dich nicht in deine Abneigung gegen Gott verbeißt,siehst du alles vielleicht ein wenig anders.
Physikalisch gesehen ist die Argumentation mit "immer" schon problematisch. Immer ist ein zeitlicher Begriff und wenn man davon ausgeht, dass beim Urknall erst Raum und Zeit entstanden ist, gibt es kein davor, weil "davor" die Zeit nicht existiert.
Die verbreitetste Theorie besagt wohl, dass die Materie und die Antimaterie aus einer ungeheuren Menge von Energie entstanden ist, und bei diesem Prozess die Materie ein leichtes Übergewicht gegenüber der Antimaterie gehabt hat. Da Materie und Antimaterie aber nicht nebeneinander stabil existieren kann, hat sie sich in einem grossen Knall wieder in Energie verwandelt und das heutige materielle Universum ist nur der kleine Überschuss an Materie, der übriggeblieben ist. Es gibt wohl wenige, die diese Theorie wirklich verstehen und zu beweisen wird sie noch schwieriger sein, und ausserdem bringt uns das der Antwort, ob es Gott gibt, auch nicht näher. Ist wohl ähnlich wie bei der Frage, was war zuerst da, das Ei oder das Huhn?
Die Frage nach Gott muß wohl jeder für sich selbst beantworten. Nach meiner Logik hab ich mit Gott nur folgendes Problem:
Wenn es einen Gott gibt und er allmächtig, allwissend, gut, ... ist (so wie es im christlichen Glauben behauptet wird), und wenn man sich laut unseren Gesetzen eines Verbrechens mitschuldig macht, indem man es mitansieht, aber nicht versucht es zu verhindern, dann macht sich Gott jedesmal schuldig, wenn er zulässt, dass ein Verbrechen passiert.
Also entweder hat Gott nicht die Möglichkeit was zu unternehmen, oder er will es nicht, und damit ist er für mich nicht mehr Gott (nach christlicher Definition). Oder unsere Rechtsauffasssung ist Blödsinn.
Und bei diesen Alternativen ist es mir lieber zu glauben, daß es eben keinen Gott gibt.
(Falls jemand dieser Argumentation folgen konnte und gute Argumente dagegen hat, würde ich sie gerne hören.)
Ich glaube lieber einfach, daß die Natur all das zustande gebracht hat, und um ein Gefühl für Moral zu haben, brauche ich keinen Gott, dafür reicht mein Gewissen aus.
Aber grundsätzlich bin ich für "Jedem das Seine". Es soll doch jeder das glauben, mit dem er glücklich ist. Ich werde sicher nicht versuchen, jemandem seinen Glauben auszureden.