Google übt Selbstzensur

Ambu

Passiv-Fan
Google übt Selbstzensur in China

Um seine Geschäfte in China voranzutreiben, hat sich das Internet-Unternehmen Google zur Übernahme von Zensurbestimmungen bereit erklärt. Mit der Selbstzensur des neu gestarteten chinesischen Google-Portals unter www.google.cn folgt das kalifornische Unternehmen seinen Wettbewerbern Yahoo und Microsoft mit MSN Search, die ihre Inhalte in China bereits seit längerem selbst zensieren.

Bislang war die Google-Seite in chinesischer Sprache nur über eine von den USA aus operierte Website abrufbar. Deren Nutzung wurde in China unter anderem durch übermäßig lange Antwortzeiten eingeschränkt. Zudem blockierten die Behörden, so weit es ihnen möglich war, den Zugang zu als politisch heikel eingestuften Seiten, die mit Google gefunden wurden.

Um die Genehmigung für eine chinesische Website zu erhalten, verpflichtete sich Google dazu, für seinen chinesischen Dienst Adressen aus seiner Datenbank zu entfernen, die von der Regierung als anstößig betrachtet werden. Zu solchen verbotenen Themen gehören etwa Diskussionen über eine Unabhängigkeit von Taiwan, die gewaltsame Niederwerfung der Pekinger Demokratiebewegung von 1989 oder Tibet.
Innovation vs. "Du sollst nicht böse sein"?

Bei Google werden die Zensur-Zugeständnisse an China als schwierige Entscheidung eingestuft - auch mit Blick auf die eigene Firmenethik "Don't be evil" (Du sollst nicht böse sein). Google sei aber überzeugt, dass es "mit seiner Kultur der Innovation auch einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung in China leisten könne", sagte Google-Manager Andrew McLaughlin. Google ist bereits mit 2,6 Prozent an der chinesischen Suchmaschine Baidu beteiligt.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen sprach von einem "schwarzen Tag für die Meinungsfreiheit in China". Der Internet-Experte der Organisation, Julien Pain, kritisierte das Verhalten Googles: "Wenn eine Suchmaschine in dieser Weise mit der Regierung zusammenarbeitet, wird es für die chinesische Regierung viel einfacher, die Inhalte im Internet zu kontrollieren."

Ich finde das einfach nur dumm, wie durch ein westliches Unternehmen mit dem Ziel freier Informationsbeschaffung wegen kurzfristiger, wirtschaftlicher Interessen, die Zensur in China begünstigt wird.
 
Luce Skywalker schrieb:
Im Gegenteil, je weniger die Bürger von der Welt dort draussen und den anstössigen Kräften im Landesinneren wissen, desto mehr glauben sie der Partei-Propaganda.

Aber dafür brauchen die Bürger überhaupt erstmal einen PC. ;)

Erinnert mich irgendwie an den Volksempfänger. o_O
 
PCs gibts in sogenannten "Internet-Cafes" (Das sind keine Chaträuem in denen man via Internet einen virutellen Kaffee bestellten kann.) dort kann man für ein Entgelt die PCs auch zum Internetsurfen nutzen :)

Auf dem Land mag es solche Einrichtungen zwar nicht geben, aber ich denk mir in einigen der Millionenstädten sicherlich. Ausserdem besteht die Landbevölkerung zumeist aus Analphabeten, die hätten selbst dann Schwierigkeiten Nachrichten zu lesen wenn sie auch einen PC hätten.
 
Diese PCs werden auch sicher genutzt. Aber der Großteil der Bevölkerung lebt nunmal in ländlicheren Gebieten ;)

Da ist das nicht so einfach mit dem Netz-Zugang.
 
In den grossen Städten in China gibts tausende Internetcaffees. Die werden auch rege benützt. Meine Eltern waren in China und haben mir erzählt das da nicht überwiegend junge Leute Handies benützen sondern wirklich jeder von 10 bis 100 und zwar ununterbrochen. Chinas Städte sind genau so modern wie westliche Städte.

Das Google zensiert weiss man seit Jahren. Die Ergebnise auf Google.de unterscheiden sich teilweise gravierend von denen von Google.com. Ausserdem entfernt Google.de auch Links die gegen deutsches Recht verstossen, zwar in der Regel aus gutem Grund, aber es ist Zensur.

cu, Spaceball
 
Tja, was man denn davon halten,
ich selbst komme aus China, und kann nur hoffen, dass die Bevölkerung endlich aufwacht und erkennt, was die sog. "Freiheit" in Wirklichkeit ist.
Und dass die Regierung auch mal merken sollen, dass ihre Pressezensur nichts taugt, früher oder später kommen die Wahrheiten eh zum Vorschein. Diese Chemiekatastrophe im Norden von China haben die auch lange genug geheimgehalten, erst wenn die gemerkt hatten, dass Russland auch davon betroffen ist, haben sie der Öffentlichkeit die Sache gemeldet, nur um Konflikt mit Russland zu vermeiden. Die Bevölkerung hat dabei tatsächlich geglaubt, die Regierung hat schnell und entschlossen gehandelt. Tse, lächerlich.
 
Spaceball schrieb:
Das Google zensiert weiss man seit Jahren. Die Ergebnise auf Google.de unterscheiden sich teilweise gravierend von denen von Google.com. Ausserdem entfernt Google.de auch Links die gegen deutsches Recht verstossen, zwar in der Regel aus gutem Grund, aber es ist Zensur.

Hierbei sollte man fairerweise aber auch sagen das alle anderen Suchmaschinenanbieter die Ergebnisse auch filtern, teilweise sogar noch massiver als Google. Versucht z.b. mal bei msn.de nach Sex zu suchen :verwirrt:
 
lain schrieb:
Ich nicht, bei mir bleibt die Seite in ami-land (mit einem Link mich nach Google Deutschland zu schicken) :)

Nun, dann hast du wohl Glück gehabt. Wenn ich dieser Art von Zensur (ob man das automatische Weiterleiten zu einer Seite in der eigenen Landessprache als Service verstehen will, sei dahingestellt) entgehen will, dann muß ich schon ein wenig tricksen.
 
@Lain

Ja aber die benütz ich nicht. Von daher weiss ich das nicht.

@Icebär

Du kannst jeder Zeit nach Google.com wechseln wenn du das möchtest. Daneben lande ich auch bei Google.com wenn ich Google.com eingebe.

cu, Spaceball
 
Google will in einen bestimmten Land seine Dienste anbieten.
Alsio hat sich Google auch nach den gesetzen des betreffenden Landes zu richten.
Wo liegt das Problem ?
 
Jedihammer schrieb:
Google will in einen bestimmten Land seine Dienste anbieten.
Alsio hat sich Google auch nach den gesetzen des betreffenden Landes zu richten.
Wo liegt das Problem ?

Das Problem liegt darin das Google sich eigentlich immer sehr selbstherrlich mit ihrem Motto "Do No Evil" gebrüstet hat. Das beisst sich natürlich mit dem Thema Zensur in China, darum werden sie auch so angegriffen.

Kleiner Gag am Rande: bis vor kurzem hatte Google eine etwas andere Antwort zum Theme "Does Google censor search results?":

Jetzt:
t is Google's policy not to censor search results. However, in response to local laws, regulations, or policies, we may do so. When we remove search results for these reasons, we display a notice on our search results pages. Please note: For some older removals (before March 2005), we may not show a notice at this time.

Früher:
google_grab.gif


Schon sehr scheinheilig das ganze ... :rolleyes:
 
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