[Hacker Film] 23 - nichts ist wie es scheint

Spaceball

Chilehead
Teammitglied
23 - nichts ist wie es scheint

Deutschland 1998
R: Hans-Christian Schmid
D: August Diehl, Fabian Busch, Dieter Landuris
99min
FSK:
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[Die Story]

Deutschland anfang der 80er Jahre. Karl Koch ist der Sohn eines konservativen Zeitungsverlegers. Auf Demos strapaziert er die Geduld seines Vaters. Als dieser stirbt hinterlässt er ihm ein Erbe mit dem Karl Koch endlich die Möglichkeit hat sich eine Wohnung zu mieten, einen Computer zu kaufen und die damals noch neuen Computernetze zu durchforsten. Schnell freundet er sich mit der neuen Welt aus Bits und Bytes an. Unter dem Namen Hagbard unternimmt er seine ersten Versuche im Hacken. Ein Buch das ihm sein Vater als Kind geschenkt hat entwickelt sich immer mehr zum Mittelpunkt seines Lebens. Das Buch Illuminatus beschreibt die fiktive Geschichte eines geheimbundes der die Geschicke der Welt steuert. Auf einem Treffen des Chaos Computer Clubs lernt Karl einen seiner engsten Freunde kennen David. Mit ihm zusammen hacken sie sich in Grossrechenanlagen von Atomkraftwerken und anderen Einrichtungen. In der Bundesrepublik Deutschland werden Hacker gerade wahrgenommen, jedoch weites gehend nicht ernst genommen. Karl und David lernen Lupo und seinen Freund, den Dealer, Pepe kennen. Lupo und Pepe überzeugen Karl und David davon für den Weltfrieden zu spionieren. Unter der Wirkung von Koks und Tabletten hacken Karl und David weltweit in Einrichtungen um den Sowjets die Informationen zu geben die sie nicht selbst bekommen aber sehr wohl von den Amerikanern besessen werden.

Der hohe Drogenkonsum Karls zeigt deutliche Spuren. So verstrickt er sich immer weiter in seine Theorien um die Illuminaten und deren Zahl 23. Auch die Bundesrepublik Deutschland sieht den Hackern nicht mehr tatenlos zu. Es werden Gesetze beschlossen die Hacken illegal machen. Jedoch kann Karl nicht einfach aussteigen. Er stellt sich den Behörden.

[Der Film]

Der Film von Hans-Christian Schmid beugt sich natürlich den Gesetzen der Filmwirtschaft. Die Story, an sich genau dem nachgezeichnet was Karl Koch erlebt hat, weisst einige Lücken auf die geschlossen werden mussten und auch einige Fakten die dem erzählfluss der Story angepasst werden mussten. Zwar ist Karl Koch der bekannteste deutsche Hacker, ihm wird die Erfindung des Trojaners zugeschrieben, aber der hohe Kokainkonsum wie er Film gezeigt wird stammt wohl eher aus der Feder der Filmemacher. Ebenso die Verstrickung Karl Kochs in die Zahl 23 wird im Film überdeutlich dargestellt und dürfte keineswegs derartige Ausmasse angenommen haben. Fakt ist jedoch der Spionagefall in den Karl Koch verstrickt war. Interessant ist jeden Falls das Karl Koch an einem 23.5. mit 23 Jahren auf unerklärliche Weise starb. Auf die Bedeutung der Zahl 23 und der Zahl 5 wird im Film näher eingegangen.

Objektiv betrachtet gibt der Film die 80er Jahre in Deutschland sehr genau wieder. Geschichtliche Ereignisse werden ebenso erwähnt wie eher unwichtige Tatsachen des täglichen Lebens. Bis auf kleine Details wie ein 3er Golf mitte der 80er Jahre oder ein Commodore SX64, der zum Zeitpunkt als er im Film vorkommt, noch gar nicht auf dem Markt war ist der Film sehr genau recherchiert. Für das Drehbuch wurden Karl Kochs Veröffentlichungen im Usenet herangezogen die eine klares Bild vom Menschen Karl Koch zeigen. Zwar konnte der Film an der Kinokasse nicht wirklich überzeugen, dennoch zog es fast 700.000 Besucher in diesen Film, was für einen deutschen Film sogar ein gutes Ergebnis darstellt. Ein muss für alle Leute die gefallen an konspirative Theorien und den jungen Hackerszene in Deutschland gefunden haben.

Auch 16 Jahre nach dem Tod Karl Kochs ist der Charakter immer noch präsent. Gerade in Bezug auf aktuelle Ereignisse der letzten Zeit. Hans-Christian Schmid hat Karl Koch mit seinem Film 23 ein würdiges Denkmal gesetzt. Freunde und Weggefährten Karl Kochs sagen das sie sich eher darüber gewundert haben das der Film erst so spät gemacht wurde als darüber das ein Film über ihn gedreht wurde.

Eine Dokumentation über Karl Koch

[Fazit]

Für einen deutschen Film unglaublich gut. Zwar Hollywood Like ein bischen übertrieben aber auf jeden Fall sehenswert.

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cu, Spaceball
 
Zuletzt bearbeitet:
den film "23" hab ich schon mehrmals gesehen und find ihn auch ganz gut. genauso wie die illuminatus buecher, ist immer ganz witzig.

karl koch ist in meinen augen vieles. einerseits ein begnadeter hacker, anderseits ein verraeter. wiederum find ich es bewundernswert, seine neugier gegenueber den illuminaten.

trotzdem! ich glaube durch seinen jungen und zugleich mysterioesen tod haette er bisheute nicht diese bewunderung bei anderen erlangt..
 
Ich fand den Film nicht so gut. Was mich aber störte war, dass es da nicht wirklich um die Illuminaten ging, diese wurden nur am Rande erwähnt. Ein anderer Titel wäre vielleicht angebrachter gewesen. Es war eigentlich nichts anderes wie ein Agenten-Film, weiter nichts. Als ich mir den Film angesehen habe, dachte ich wirklich, es gehe um die Illuminaten aber wurde eigentlich herbe enttäuscht, leider.
 
Ich habe den Film damals im Kino gesehen und fand ihn sehr gut. Was mich allerdings besonders fasziniert hatte, war die 80er-Jahre-Atmosphäre, die im großen und ganzen so wiedergegeben wurde, wie ich sie in Erinnerung habe. Sowas prägt die Einstellung zu einem Film nachhaltig! :D

Natürlich ist die Verschwörungstheorie immer wieder beliebt und wurde für den Film entsprechend aufarbeitet, um spannendes Kino zu machen.
 
Also fand den Film zwar einerseits krank, aber andererseits auch ganz witzig. Naja dieses Hack the Planet feeling hat damals einen riesen Eindruck hinterlassen.
 
Ich fand den Film sehr interessant. Da es schon was länger her ist, dass ich ihn gesehen habe, würde ich ihn mir gerne mal wieder anschauen. Lief der eigentlich schon im Free TV?
 
Dorsk schrieb:
Ich fand den Film nicht so gut. Was mich aber störte war, dass es da nicht wirklich um die Illuminaten ging, diese wurden nur am Rande erwähnt. Ein anderer Titel wäre vielleicht angebrachter gewesen. Es war eigentlich nichts anderes wie ein Agenten-Film, weiter nichts. Als ich mir den Film angesehen habe, dachte ich wirklich, es gehe um die Illuminaten aber wurde eigentlich herbe enttäuscht, leider.

Das ist ein Film über Deutschlands bekanntesten Hacker und nicht über die Illuminaten. Nachdem auch er einer der Leute war die sein Leben der Suche nach den Illuminaten verschrieben hat ists doch kein Wunder das der Film den Titel 23 trägt. Diese Zahl hatte einiges mit seinem Leben zu tun. Vielleicht hättest du dich vorher informieren sollen von was der Film handelt anstatt sich von einer Zahl leiten zu lassen. ;)

cu, Spaceball
 
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