Haruun Kal (Al'Har-System)

Jibrielle Dari Trineer

Flung Out Of Space
Haruun Kal
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[ Infos zum Planeten: Haruun Kal (engl.) | Haruun Kal (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]

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Namhafte Lokalitäten

Pelek Baw – Die Metropole, die fast das gesamte Korunnai-Hochland für sich beansprucht, stellt einen starken Kontrast zu dem sie umgebenden Dschungel sowie die ansonsten eher ländlich geprägten Siedlungen des Planeten dar. Da das Hochland mehrere Plateaus umfasst, die wie Inseln aus dem tödlichen Nebel ragen, sind die einzelnen Abschnitt oftmals mit stabilen Brücken oder ständigen Gleiterverbindungen miteinander verbunden. Durch den interstellaren Austausch mit anderen Welten sowie einer teilweisen Kolonisierung ist die Moderne an vielen Stellen in der Stadt zu sehen. Dennoch wahrt ein Großteil der Bevölkerung einen (einigermaßen) traditionellen Lebenstil.

Hort der Jünglinge
Diese Einrichtung des Jedi-Ordens liegt auf einem Hochlandplateau, der einzig bewohnbaren Landmasse Haruun Kals, und befindet sich etwas abseits des Stadtkerns von Pelek Baw. Die Landschaft ist grün und zum Teil bewaldet, das dreistöckige Gebäude selbst ist rund und besticht durch sein kupferrotes Kuppeldach und golden schimmernde Fensterrahmen. Liebevoll verzierte Säulen tragen einen Balkon auf der Rückseite des Hortes, von dem aus eine Treppe hinunter in den Garten führt. Die Jünglinge schlafen in Dreierzimmern im Obergeschoss, wo sich ebenfalls die Schlafräume der betreuenden Jedi befinden. In der mittleren Etage, an die der Balkon angrenzt, befinden sich die Aufenthaltsräume, sowie die Küche. Das Erdgeschoss ist ganz den Lehr- und Trainingsräumen gewidmet.

Kaserne der Brüderlichkeit
Diese vom neurepublikanischen Militär betriebene Kaserne ist im Süden der Stadt. Deren Gelände ist jedoch nicht besonders groß. In einem Hauptgebäude sind der Verwaltungstrakt und die Messe untergebracht. Mehrere Barracken dienen den Militärangehörigen als Unterkunft. Zwischen den Gebäuden befindet sich der obligatorische Exerzierplatz. Darüber hinaus gehören zu der Anlage noch mehrere Depots und Fahrzeughangare.

Militärhaftanstalt
Nicht unweit von der "Kaserne der Brüderlichkeit", die sich im südlichen Teil der Stadt befindet, betreiben die planetaren Sicherheitskräfte in Zusammenarbeit mit dem neurepublikanischen Militär dieses Gefängnis. Da das gesondert gesicherte Gelände auf einem separaten, tieferen Abschnitt des Plateaus liegt, das dem Nebel besonders nahe ist, kann man die Anlage bloß über einen Turbolift oder eine Landeplattform erreichen. Zu der Haftanstalt gehören Einzel-, Massen- sowie Isolationszellen, mehrere Waschräume, ein Hof für den Freigang, ein zentral gelegener Speisesaal, Überwachungsräume für das Sicherheitspersonal, ein Verwaltungstrakt mit Büros und mehrere Verhörräume.

Parlamentshof
Im Herzen der Stadt, im Regierungsviertel, befindet sich dieses Gebäude. Die meisten Parlamentarier, Konsulare genannt, haben hier ihre eigenen Quartiere inklusive Arbeitszimmer. Je nach Partei, parlamentarischer Stellung und dem Dienstalter reicht die Ausstattung von "einfach" bis "luxuriös". Ein Großteil der Ausschüsse tagt in Bürokammern. Darüber hinaus gehört zu dem Gebäude noch ein eigener Hangar.​

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Besonderheiten

Historiker vermuten, dass einst vor vielen Tausend Jahren, Schiffe der Jedi auf Haruun Kal abstürzten. Durch die natürliche Auslese des Dschungels ist anzunehmen, dass die menschlichen Korunnai, die sich aus den Überlebenden entwickelten, nur auf Grund ihrer Machtsensitivität überleben konnten und somit die erste zivilisierte Lebensform auf Haruun Kal entstanden war.

Die Korunnai lebten seit Jeher in halbnomadischen Stammesverbänden, welche Ghôsh genannt werden. Ihr Leben drehte sich Zentral um ihre Herde, ohne die das Überleben des Ghôsh unmöglich war. "Die Herde" als vierte Säule ihrer Lebensphilosophie stand sogar vor den anderen Säulen: Familie, Pflicht und Ehre. Die Graserherden wurden traditionell von den Akk-Hunden bewacht, echsenähnliche Kampf- und Reittiere die mit den Korunnai über die Macht verbunden waren und von ihnen geführt wurden.

Als sich die Völker der Galaxie weiter ausbreiteten und die Technologien immer fortschrittlicher wurden, kamen Fremde Kolonisten nach Haruun Kal. Diese Einwanderer, zusammengefasst seit dem als Balawai (Untenlebende) bezeichnet, bestanden zu großen Teilen aus Flüchtlingen und Handelsverbänden. Die Balawai gründeten die ersten Städte auf den wenigen Plateaus, die nicht vom Dschungel bedeckt oder von den Gasen verseucht waren und später wurden noch weitere Flächen für den Städtebau gerodet. Durch die vielen Pilz und Flechten in der Luft, war es nahezu unmöglich Metalle oder Silikate auf Haruun Kals Boden zu verwenden, da diese innerhalb weniger Tage von den Pilzen und Flechten zersetzt wurden. Nur mithilfe der Technologie Anti-Septischer Schilde, Sterilisationsfelder oder Portaak-Bernstein, mit dem die Metalle eingerieben werden konnten, war es möglich den Materialverfall zu verhindern.

Es kam unausweichlich zu Konflikten mit den Korunnai und den Balawai, die mittlerweile eine despotische Regierung gebildet hatten und in den Korunnai eine Bedrohung für ihre Städte und Industrie sahen. Schließlich eskalierte die Situation und ein Jahrzehnte währender Krieg brach aus. Der sog. Sommerkrieg, der Aufgrund des Klimas und der Vegetation von beiden Seiten nur in den Sommermonaten ausgetragen werden konnte. Nur innerhalb der Städte fand noch größtenteils soetwas wie ein normales Leben statt. Durch die unzähligen Guerillia-Schlachten im Dschungel kam der Krieg nie zu einem Ende und eine Generation nach der anderen wurde so nach und nach im Kampfe verheizt, solange, bis die Bewohner Haruun Kals nichts anderes als Krieg mehr kannten. Der Krieg war im Dschungel, er war der Dschungel, der Tod ließ niemanden außerhalb der Städte noch Ruhe finden.

Der vom Bürgerkrieg zerrissene Planet mit seinen Todessenken, der außer seinen Gewächsen keine wichtigen Ressourcen bot, blieb all die Jahrhunderte weiterhin kaum beachtet von den großen galaktischen Bünden, wie Imperium und Republik, die ebenfalls ständig im Kriegszustand waren, und so dauerte das Leid Haruun Kals scheinbar ewig an. Bis sich etwas änderte.

Liberale Gruppierungen unter der Balawai-Bevölkerung und vermutete Anstöße von Außerhalb traten nach vielen Jahrhunderten des Krieges eine Bewegung los, die letztendlich den Krieg beenden sollte. Die resolute oligarche Regierung in Pelek Baw wurde von der Volkbewegung, die von Seiten der Korunnai unterstützt wurden war, gestürzt und eine parlamentarische Regierung der "Volksrepublik Haruun Kal" ausgerufen, in der Hoffnung sowohl der Korunnai als auch der Balawai, dass es nie wieder Bürgerkrieg geben würde.

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Söhne & Töchter

Tsad Aldran | Jedi; Lili Robyne Geneviève Blanche | Politikerin; Dur Mantu | Soldat (NR)

Stand: Beitrag #227, 15.02.2022
Aiden Thiuro
 
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@~}~ Haruun Kal ~ Pelek Baw ~ Parlamentshof ~ Residenzen ~ Konsulin Blanches Appartement ~ allein ~{~@

Es war schon sehr spät, als Lili die Sonne zwischen den Häusern Pelek Baws untergehen sah. Der Winter ging bald zuende, trotzdem war es am Tage schon wieder unerträglich heiß. Für die Bewohner Pelek Baws war das allerdings nichts Ungewöhnliches und so hatte das gleiche geschäftige Treiben wie immer geherrscht. Lili saß an ihrem Schreibtisch und las noch den Bericht eines Parlamentsabgeordeten, die Stirn auf dem Handrücken abgestützt. Zwar sahen ihre Augen die Worte, doch drang deren Sinn nicht zu ihr durch. In dem Bericht ging es auch nur um die Erweiterung der Portaak Anbaugebiete südlich der Hauptstadt, im Grunde langweiliger Bürokratenwisch. Ihre Konzentration konnte sich jetzt einfach nicht mehr auf die alltäglichen Pflichten richten. Die Gedanken von Konsulin Blanche hingen unentwegt an den Bevorstehenden Ereignissen, aber auch an der Vergangenheit.

Lili musste an all das Denken, was in den letzten 12 Jahren mit diesem Planeten geschehen war, auch wenn sie vieles davon selbst gar nicht erlebt hatte. Sie dachte daran, wie damals die Volksrepublik ausgerufen wurden war, über all das, was sie darüber gehört und gelesen hatte. Die Erinnerungen an ihren Vater, wie er ihr von dieser Zeit erzählt hatte. Von der Flucht, der Vertreibung, dem Exil, der Gefangennahme ... und dem letztendlichen Sieg der Freiheitsbewegung. Sie dachte auch an ihre Kindheit, die seltsamer kaum hätte sein können. Als sie damals mit ihrer Mutter, von der tyrannischen Regierung in Pelek Baw verfolgt, hatte fliehen müssen, hatte sie die Welt nicht mehr verstanden. Obwohl sie auf Großvaters Schulter geboren wurde, verbrachte sie ihren frühen Lebensjahre zunächst in Pelek Baw, weil ihr Vater ein Mann des Widerstandes gewesen war, ein Balawai, der sich unsterblich in eine Korunnai verliebt hatte. Er hatte später zu Lili gesagt, er hätte alles für ihre Mutter getan. "Und wenn ich diesen Krieg beenden muss" habe er früher im Spass zu ihr gesagt. Doch der Traum war Wirklichkeit geworden. Doch erst hatten sie fliehen müssen, sich verstecken müssen. Sie hatten den Planeten verlassen, da die Despoten immer rigeroser den Dschungel durchkämten und sogar auf gut dünken aus dem Orbit auf die vermuteten Korunnai-Lager mit Durastahlstangen feuerten, die sich im Flug zu wahren Meteoriten verwandelten.

Lili war von ihrer Mutter weit weg von dem Wahnsinn gebracht wurden, während ihr Vater weiter für die Freiheit gekämpft hatte. Doch Coruscant war nicht das sicherste Exil. Schmerzlich musst Lili zunnehmend von Tag zu Tag feststellen, dass sie sich das Gesicht ihrer Mutter nun gar nicht mehr vorstellen konnte, solange war es her. Dann kam sie in ein Waisenhaus, denn wie durch ein Wunder hatte sie den Überfall überlebt. Das Heim für Waise war ihr dann über Jahre ein wahres Zuhause gewesen, bis eines Tages ihr Vater im Türrahmen gestanden hatte, völlig zerissen zwischen Freude und Leid, hatte er doch nur einen seiner zwei Geliebten wiedergefunden. So kam Lili wieder zurück nach Haruun Kal und erlebte, wie ihr Vater dabei half der jungen Republik die so nötig gebrauchte Stabilität wiederzugeben. Er selbst war Konsul gewesen und Lili hatte von Tag an immer zu ihm aufgesehen und war schließlich, als sie alt genug geworden war, selbst in die Politik gegangen. Dann war er gestorben. Viel zu jung. Und sie hatte sein Erbe fortgesetzt, war kürzlich auch Konsulin geworden ... für die Volksrepublik, doch im Namen ihrer Eltern. Zumindest hatte sie das immer gedacht. Doch was dieser Tage geschah ...

Es klopfte an der Tür. Ruckartig aus den Gedanken gerissen, wirbelte Lili herum, entspannte sich aber gleich wieder. Ein alter Mann hatte geklopft. Ein Mann, dessen Haut fast so weiss wie sein Vollbart war, stand im offenen Türrahmen und lächelte.


"Ihr seid ja noch immer bei der Arbeit, Lady Blanche."

sagte der Alte und trat in das Zimmer, auf die Couchgarnitur zusteuernd. Lili verzog das Gesicht und stand auf, um sich zu ihm zu gesellen. Der Alte nahm in einem gemütlichen Chintzsessel platz, Lili setzte sich ihm gegenüber auf die Couch.

"Ich hab euch doch schon abertausend Mal gesagt, dass ihr mich nicht so nennen sollt. Da komme ich mir ja wie meine eigene Großmutter vor, Konsul Giles."

sagte Lili mit einem Schmunzeln und Giles brach in altmännerhaftes Kichern aus, welches so bezeichnend für den alten Politiker war. Schon vor den Zeiten der Volksrepublik hatte er sich im kleinen Kreise für die Durchsetzung einer humaneren Politik und das Ende des Krieges eingesetzt. Er war einer der Ältesten im Parlament und bestimmt der Weiseste. Ihr Vater hatte ihm blind vertraut und Lili tat es auch. Er war ein weiterer der vier Konsule des Parlaments, den sogenannten mächtigsten Wesen Haruun Kals. Doch die eigentliche Macht lag in den Händen der Abgeordneten des Parlaments selbst. Dennoch durften nie mehr als 2 Konsule gleichzeitig Stadt oder gar Planeten verlassen, um nicht einen alleinbemächtigten Konsul zurückzulassen. Die Konsule waren in erster Linie der Vorstand der Parlamentssitzungen, sie hatten mit 3 von 4 Konsulen eine Veto-Option auf alle Entscheidungen und verschiedenste andere Aufgaben. Vor allem aber waren sie die offiziellen Vertreter der Regierung und die Oberkommandeure der Streitkräfte. Glücklicherweise musste aber von jenen Streitkräften in den letzten Jahren kaum gebraucht gemacht werden. Bis vor einem Monat.

"Verzeiht ... Lady Lili ... nicht wahr, so wolltet ihr lieber genannt werden?"

"Lili reicht aus eurem Munde völlig, werter Giles!"

entgegnete Lili mit einem verspielt höflichen Nicken in Richtung des Urgesteins der Politik und blickte aus dem Fenster, worauf sich ihr Blick sogleich wieder verfinsterte.

"Lass euch nicht zu sehr bedrücken. Sicher wird es nicht einfach werden, doch ist doch ein guter Ausgang in Sicht. Zumindest mal eine Gute Chance."

sagte Giles, dem ihr Missmut nicht entgangen war. Er war für seine gelassene, beharrliche Art und sein Verständnis bekannt. Manche sagten ihm nach, er sei ein Jedi, so in sich ruhend sei er. Das traff natürlich nicht zu. Er war viel weniger ein Jedi als so mancher Bewohner Haruun Kals. Immerhin hieß es, die Korunnai stammten von den Jedi ab, da jeder von ihnen die Macht berühren konnte. Sogar Lili, dass wusste Giles genau. Sie war eine gebürtige Korunnai, doch hatte sie nie gelernt nach der alten Tradition mit und im Dschungel zu leben. Sie hatte die Macht nie kennen gelernt, hatte das aber auch nie gewollt. "Um ein guter Bürger zu sein, braucht man keine magischen Fähigkeiten!" hatte sie darauf immer kokett geantwortet. Obwohl sie das Ebenbild ihrer Mutter war, war sie doch durch und durch der Vater, dachte Giles.

"Jah ... vielleicht ist es eine Gute Chance. Vorläufig. Doch wenn wir diesen Schritt tun, wird es unausweichlich sein, dass wie in diesen gewaltigen Konflikt mithineingezogen werden, so oder so ..."

"Das geschieht ohnehin früher oder später. Es ist ohnehin ein Wunder, dass wie offiziell bislang vom Imperium noch in Ruhe gelassen wurden, wo sie doch seit einiger Zeit sogar benachbarte Systeme beherrschen und gegenüber Republik offenkundig weniger freundlich gestimmt sind. Anscheinend sind ihre Ressourcen mittlerweile auch so begrenzt, dass sie zunächst nur im Untergrund ein paar Fäden ziehen ... vorläufig ... somit ..."

sagte Giles und machte eine ausladende Geste.

"... somit ist es vielleicht ganz gut, wenn sich das Parlament jetzt schon dazu gezwungen sieht. Das wir extra eine geheime Versammlung einberufen hatten, sagt jawohl deutlich genug aus, wie klar sich jeder der Gefahr ist. Wenn das Imperium eines Tages wirklich vor der Tür gestanden steht, ohne das wir darauf vorbereitet gewesen wären ... nicht auszudenken was passieren würde ..."

"Sicher ... ich wünschte nur, wir könnten uns aus diesem ganzen Krieg raushalten. Ich sehe es kommen ... Haruun Kal wird wieder Krieg führen.

"Mag sein ... doch schworen wir den Eid gegen den Bürgerkrieg ... nicht gegen den Krieg gegen andere Planeten."

"Macht das das Abschlachten etwa besser?"

sagte Lili und blickte empört. Giles hob abwehrend die Hände.

"Natürlich nicht ... aber wenn wir das jetzt nichts tun, Großer Konflikt hin oder her, haben wir vielleicht bald wieder einen Volksaufstand am Hals ... und was kommt dann? ... Bürgerkrieg ..."

"Ich weiss, ich weiss ..."

sagt Lili und winkte ab. Sie wusste das ja alles. Es bereitete ihr aber trotzdem Bauchschmerzen. Giles hatte aber Recht ... wie immer. Haruun Kal konnte sich nunmal nicht einkapseln. Die Galaxie war groß und Haruun Kal nun nichtmehr nur ein giftiger kleiner Planet. Sie mussten Position beziehen, oder sie würden in eine Position gezwungen werden. Und welche Alternative gab es sonst als die Neue Republik?

"Ich habe ja auch nichts gegen die Neue Republik. Ganz im Gegenteil. Immerhin vertreten sie ja zu großen Teilen auch die Ideale unserer Volksrepublik. Wie hieß der Mann noch gleich? Dieser Senator? Eurer Kontakt zur Neuen Republik?"

"Sein Name ist Joan Origan und er ist der Senator des Planeten Toprawa. Ich verbrachte fast mein gesamtes junges Leben auf Toprawa, lernte dort auch die ganzen Irrwege der Politik. Als ich ihn damals kennenlernte, war er natürlich noch genauso ein dummer Jungspund wie ich, sogar noch etwas jünger als ich, um genau zu sein. Tja und mittlerweile hat auch er Karriere gemacht. Ich habe mit ihm vor drei Tagen über eine sichere Comverbindung gesprochen. Er war selbst gerade ganz schön in einer schwierigen Lage - so wie es die Neue Republik wohl die ganze Zeit ist - aber er ist bereit uns auf Mon Calamari zu empfangen. Der alten Zeiten willen."


sagte Giles grinsend und mit den Achseln zuckend. Was für ein großartiger Mann, dachte Lili. Er war ihr immer wie ihr Großvater vogekommen. Doch bei diesem angenehmen Gedanken konnte sie nur kurz bleiben, vielen doch gleich die düsteren Schleier der Gegenwart auf sich zurück.

"Es ist nur ... ich wünschte nur, wir könnten Haruun Kal einfach von der Galaxiskarte verschwinden lassen ... einfach so tun als hätte es den Planeten nie gegeben und keiner würde sich dafür interessieren."

Giles zeigte ein verständnisvolles und nachsichtiges Lächeln, war er ja auch der Einzige, gegenüber die junge Politikerin soviel Schwäche und Unsicherheit zu zeigen bereit war. Abgesehen davon dass sie die Tochter ihres berühmten Blanche gewesen war, war sie vor allem wegen ihres dynamischen Auftretens zur Konsulin gewählt wurden, weil sie eben nicht wie eine junge Frau wirkte.

"Jah das wäre schön, aber es ist eben nur ein schöner Traum."

"Jah."

sagte Lili und stand auf. Giles tat es ihr gleich. Beide verließen das Zimmer, denn die entscheidende Konferenz mit den anderen Konsulen stand an.

@~}~ Haruun Kal ~ Pelek Baw ~ Parlamentshof ~ Residenzen ~ Konsulin Blanches Appartement ~ mit Konsul Giles ~{~@
 
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@~}~ Haruun Kal ~ Pelek Baw ~ Parlamentshof ~ Bürokammern ~ Kleiner Konferenzraum ~ mit den Konsulen Giles, Suit und Tezác ~{~@

Die Sonne war inzwischen gänzlich vom Horizont verschwunden. Lediglich der letzte Rest ihres hellen Scheins stahl sich zwischen den Profilen der Gebäude durch. Der kleine Konferenzsaal war die richtige Wahl gewesen. Die Angelegenheit war sehr prikär und jede unnötige Aufmerksamkeit von Außerhalb sollte darum vermieden werden. Das Licht in dem kleinen Zimmer war gedämpft, lediglich eine Stehlampe in der Ecke war eingeschaltet. Ansonsten beleuchtete nur das Licht des sterbenden Tages die Gesichter der Konsule und ließ den Raum im Zwielicht stehen.

Die Konsule saßen alle vier in Sesseln, die im Rechteck zueinander aufgestellt waren, sodass alle einander ansehen konnten. Keiner sprach mit erhobener Stimme: Das Treffen war inoffiziell. Zwar hatte das Parlament schon zugestimmt, dass der Kontakt zur Neuen Republik gesucht werden sollte, um der Bedrohung zu begegnen, doch war durch den klassifizierten Auftrag die Sache nun in die Hände der Konsule gelegt, die nun ihrer Funktion als exekutive Kräfte nachkommen mussten. Also galt es nun zu entscheiden und festzulegen, wie konkret vorzugehen sei. An die Öffentlichkeit sei, so zumindest der letzte Stand des Nachrichtendienstes, noch nichts über eine offizielles Zuwenden zur Neuen Republik bekannt geworden. Und damit das auch so blieb, wurde diese außerordentliche Sitzung durch Konsul Giles einberufen wurden.


"Schön, dass alle pünktlich sind."

sagte Giles und machte eine weite, einladende Geste. Er nickte allen Gleichermaßen zu, als würde er jeden heute zum ersten Mal sehen, auch Lili. Sie war ihm dafür sehr dankbar. Glücklicherweise war nicht vielen bekannt, wie eng ihre Beziehung zu ihm war und wie oft sie noch bei ihm Rat suchte, und er tat nichts was jemanden diesen Eindruck gewinnen lassen konnte. Ohnehin war ihre Position unter den Konsulen insgesammt eher schwach. Sie war nicht nur die Jüngste, sie hatte natürlich auch die wenigste Erfahrung in der Politik. Die anderen waren nicht innerhalb von vier Jahren vom Wahlhelfer zum Konsul aufgestiegen.

"Natürlich Giles. Keine Ursache."

sagte Konsul Suit und rückte sich seine Krawatte zurecht. Das liess Lili leicht schmunzeln, was im Dämmerlicht sicher keiner sehen konnte. Das tat er immer. Immerfort zuppelte er an seinen Anzügen herum, wenn er nervös war, erfreut, unsicher, erzürnt, in Eile, entspannt ... ach eigentlich immer. Er war ebenfalls einer der Anführer unter den liberalen Aufständischen gewesen und hatte sich seitdem in der Politik nach oben gearbeitet. Obwohl er und Lilis Vater eigentlich die gleichen Ziele verfolgten, waren sie doch immer arge Konkurrenten gewesen. Vielleicht war das auch der Grund, warum er Lili nicht besonders ernst nahm, immerhin war sie ja nur das Gör seines großen Rivalen. Seit ihr Vater gestorben war und sie begann groß im politischen Geschäft Fuß zu fassen, war er ihr gegenüber immer so gekünstelt freundlich gewesen. Ohnehin war an ihm immer viel künstlich: Seine Etikette, seine Wortwahl, sein Auftreten. Eigentlich befasste er sich viel zu sehr mit der Präsentation seiner Wesenheit als mit dem Wesentlichen. Aber, das musste sie ihm gerne zugestehen, machte er eine gute Politik. Zwar war er nicht so korunnai-freundlich, wie es der Konsulin lieb gewesen wäre, doch war sein Anliegen bei den Leute. Ihre Rechte und Freiheiten lagen ihm am Herzen, das Vertrat er öffentlich und handelte auch entsprechend, und dafür schätze sie ihn. Nur dass er immer an seinen piekfeinen Anzügen rumzuppeln musste, war einfach zu köstlich.

"Ich würde sagen, wir verlieren keine Zeit und kommen gleich zum Wesentlichen."

sagte Lili und wurde so ihrem Ruf, der ihre große Direktheit und Zielstrebigkeit nachsagte, wieder einmal gerecht. Konsul Tezac zu ihrer Rechten bewegte sich unruhig in seinem Sessel hin und her.

"Ich habe immernoch Bauchschmerzen bei der Sache, aber das wissen sie ja sicherlich alle."

sprach er und der Unmut in seiner Stimme war nicht zu überhören. Ihm ging es ganz ähnlich wie Lili. Traute er dem Braten ebenfalls nicht? Die Neue Republik vorzeitig mit einzubeziehen war einfach wirklich sehr risikoreich.

"Schön und gut: Das Parlament hat entschieden. Der Fall ist klar. Dennoch ... dennoch ist es doch meine Pflicht meinem Gewissen entsprechend zu reden und zu handeln."

"Sicher doch. Das gilt natürlich für jeden von uns. Aber ... diese Anschläge dauern nun schon einige Monate an und die Opferzahlen bringen große Beunruhigung unter die Leute. Ich will natürlich keinen von ihnen Belehren ... sie haben alle die aktuellen Daten zu dem Geschehen bereits selbst gesehen und wissen wie es aussieht. Der Terror ist da und er kommt, wie es aussieht, unleugbar aus dem Dschungel."

sagte Giles sehr geduldig und freundlich. Tezác und Giles waren häufig unterschiedlicher Ansicht und so war es auch hier gewesen. Während Suit fast ein wenig zu feurig Giles Position und somit dem Kontakt zur Neuen Republik zugestimmt hatte, war Tezác skeptisch geblieben. Er hatte sogar vor dem Parlament als einziger eine Rede gegen den Antrag gehalten. Doch die Meinung unter den Abgeordneten war eindeutig gewesen und so hatte Giles nichteinmal eine Gegenrede halten müssen. Aber Tezác hatte mit einigen Dingen nicht Unrecht. Noch gab es ja nichtmal echte Beweise für die Einmischung des Imperiums. Nur Gerüchte und eine Holoaufzeichnung, aber die konnte auch gefälscht sein ... warum auch immer jemand soetwas würde fälschen wollen. Tezác hatte zum Abwarten geraten. Vor allem aber hatte er die Echtheit der Aufzeichnung angezweifelt und gemeint, das Hinwenden zur Neuen Republik würde schließlich das Aufgeben der Autonomie Haruun Kals bedeutet, so oder so. Damit hatte er natürlich im gewissem Maße unbestreitbar Recht, doch war das noch die geringste Sorge Lilis. Der Krieg war immer ihre größte Sorge.

"Ja eben, das zweifle ich ja auch gar nicht an. Ganz offensichtlich begehen die Korunnai diese Anschläge und Morde ..."

"Entschuldigen sie bitte, Konsul Tezác!"

sagte Lili laut, den Konsul unterbrechend.

"Ja natürlich - Verzeihung Miss Blanch - Mutmasslichen Extremisten korunnaischer Abstammung haben diese Anschläge begangen. Dafür gibt es genug Beweise! Bilder, Videoaufzeichnungen und Zeugenaussagen ohne Ende. Aber das das Imperium darin verwickelt ist ..."

"Ach was reden sie denn da? Ich finde die Holoaufzeichnung ist genauso beweis genug ..."

"Meine Herren, ich bitte sie."

sagte Giles beschwichtigend, nachdem Suit ungewöhnlich Laut geworden war. Er selbst war, wie Lili auch, ein Korunnai und hatte sich deshalb von dieser quasi alle Korunnai betreffende Beschuldigung genauso angegriffen gefühlt. Er senkte seine Stimme wieder, rückte seinen Kragen dezent zurecht und fuhr fort.

"Also ich meine, die Holoaufzeichnung ist ein genauso guter Beweis, wie es die Überwachungsvideos sind, die vermeintliche Korunnai zeigen, wie sie die Anschläge begehen. Diese Videos konnten genauso gut gefälscht wurden sein, wie die Holoaufzeichnung. Und diese Korunnai können genauso keine echten Korunnai sein, wie der imperiale Offizier und sein Dienstbote keine echten Imperalen sein könnten. Wir wissen es nicht hundertprozentig ... aber das müssen wir auch nicht. Wir haben als ausreichend sicher erklärte Fakten in der Hand; das Parlament hat entschieden; jetzt müssen wir so handeln."

"Ganz recht. Wir müssen jetzt handeln. Natürlich steht es ihnen, Konsul Tezác, zu, ihrem Gewissen entsprechend abzustimmen, wenn wir gleich darüber entscheiden, ob wir dem Aufruf des Parlaments folge Leisten wollen, oder uns dagegen entscheiden und ein Veto einlegen. Ich möchte also hiermit zur Abstimmung aufrufen. Meine Dame, meine Herren ... wär ist gewillt nach der Stimme des Volkes zu handeln?"

frage Giles und hob seinerseits die Hand, doch erst nachdem Suits schon erhoben war. Lili brauchte auch nicht lange, um sich den beiden Männern anzuschließen. Sicher, es gab berechtigte Zweifel an der Authentizität der Aufzeichnung, und sicher barg es viele Risiken für das Volk von Haruun Kal, wenn der Planet in den galaktischen Konflikt von Imperium und Neue Republik eintraten. Jedoch starben Menschen und Nichtmenschen beinahe jeden Tag bei erneuten Anschlägen und nach sehr langer Zeit wurden wieder Stimmen Laut gegen die vollständige Akzeptanz und Eingliederung der Korunnai. Und es blieb zu fürchten, diese Haltung würde früher oder später in den Bürgerkrieg führen. Und dann würde das Sterben wieder losgehen, völlig egal ob Imperium und Neue Republik daran beteiligt sein würden. Sie hatten keine Wahl, fand Lili, und hób somit die Hand.

"Sehr schön. Und wer stimmt dagegen."

sagte Giles erfreut und höflich, schaute dann zu Tezác herüber und wartete geduldig. Dieser hatte seine zerknirschte Miene nicht geändert und sagte, bevor er sich enttäuscht in den Sessel zurückfallen ließ, fast ein wenig zu spöttisch:

"Ich spare es mir, da meine Hand zu heben, da ein Veto gegen das Parlament ohnehin nur mit drei von vier Stimmen möglich ist. Also denn ... die Delegation soll tun, wozu sie auserkoren ist. Ich werde ihr aber nicht angehören, soviel steht fest."

"Damit ... hatte ich auch nicht gerechnet."

sagte Giles und schaute offen in die Runde. Lili hatte ebenfalls nicht damit gerechnet, aber schon vor der Sitzung. Es war ganz klar wer gehen würde: Giles und Suit. Konsulin Blanche und Konsul Tezác würden hierbleiben, weil es das Gesetz so verlangte, schließlich durften nie mehr als zwei der vier Konsule die Stadt verlassen, um das Machtgleichgewicht nicht zu gefährden. Lili lehnte sich gelassen in ihren Sessel zurück, da der Rest wohl nur noch Formsache sein würde. Ob sie gleich am nächsten Morgen aufbrechen würden?

"Ich wünsche euch beiden eine gute Reise."

sagte Lili so höfisch, wie es ihr in diesem Moment möglich war, hätte sie Giles doch am liebsten schonmal zum Abschied gedrückt.

"Oh ich denke nicht, dass ich die Reise machen werde. Natürlich hatte sich Konsul Suit schon dazu bereit erklärt, doch dachte ich bei der Zweiten Person der Delegierten an euch, Konsulin Blanche."

sagte Giles und zwinkerte Lili zu, ohne das die anderen es sahen. Wiebitte? Lili war wie vom Donner gerührt, versuchte aber so gefasst wie möglich dreinzuschauen. Warum denn sie? Sie mit der geringsten politischen Erfahrung, sie die doch selbst Zweifel an der Unternehmung hatte. Und dabei hatte doch Giles persönlich den Kontakt hergestellt. Wollte er denn nicht persönlich vor seinen alten Freund, den Senator, treten und ihm selbst das Gesuch übermitteln? Warum das? Warum sie?

"Ich denke, dass ihr diese Aufgabe mit Bravour meistern werdet, werte Konsulin Blanche. Bei eurem Charme wird die Neue Republik gar nicht anders können, als unserem Anliegen entsprechend nachzukommen. Außerdem ... glaube ich, dass ich gerade eine ausgewachsene Grippe ausbrüte und ein Mann meines Alters sollte so nicht auf Reisen gehen."

Und noch ein Zwinkern. Das war also sein Ernst. Bei Großvaters Schulter.

"Ich - Ich danke ihnen, Konsul Giles, für diesen Vertrauensbeweis. Ich werde mein Möglichstes tun und Haruun Kal so gut es geht vertreten."

sagte Lili und strahlte nun über beide Ohren. Hauptsächlich war Giles so verdammt freundlich gewesen war. Dachte sie allerdings daran, dass sie vor den großen Senat der Neuen Republik würde treten müssen, wurde ihr ganz schwummrig. Was für eine Verantwortung. Aber papalapap, dafür machte sie das hier ja.

Damit war die Sitzung beendet, der Plan für die nächsten Tage beschlossen. Sie würden beim übernächsten Morgengrauen starten. Die Konsule verließen einzeln den Raum. Tezác blickte noch immer skeptisch drein und auch Suit wirkte plötzlich etwas Missmutig. Vielleicht dachte er daran, wie er dann die ganze Zeit künstlich höflich zu Lili sein musste, während er sich beim gehen die Falten aus seinem Anzug strich.
Lili blieb mit Giles als letzte zurück. Beide grinsten.


@~}~ Haruun Kal ~ Pelek Baw ~ Parlamentshof ~ Bürokammern ~ Kleiner Konferenzraum ~ mit Giles ~{~@
 
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Commnachricht an Konsul Giles
Giles alter Freund,
ich habe es geschafft, endlich bin ich auf Mon Calamarie. Ich hoffe du triffst auch bald ein. Ich warte auf dich im alten Bürogebäude meiner Bank in Coral City. Du weißt doch noch dort kann man gleich auf dem Dach landen und von dort mit dem Turbolift in den Stock wo die Versammlungsräume sind. Ich freue mich auf das Wiedersehen Joan
Commnachricht an Konsul Giles ENDE​
 
"NPC Jaccr"
* Haruun Kal * Pelek Baw * Alter Wasserturm * auf dem Balkon * alleine *


Schwer atmend kam der in einer dunklen Robe gekleidete Gurlani, aus dem Schatten des Turmes auf den Balkon. Für einen Auftragskiller sah seine Körperliche Verfassung auf den ersten Blick ein wenig kümmerlich aus. Sein schwerer Atem, seine doch etwas zierliche Figur und seine blasse Haut, gaben keinen Anlass in dieser Person etwas Böses zu vermuten.

Seine Beine wurden ganz zitterig und schwach wenn er an die Belohnung dachte, die ihm der Auftraggeber für nur einen Mord angeboten hatte. Schnell fing sich der Gestaltenwandler wieder, er war ja schließlich ein Profi.
Trotzdem ging er mit einem erleichtertem Grinsen zurück in den alten Wasserturm den er sich zu seinem Quartier umgestaltet hat. Spärlich eingerichtet aber trotzdem gemütlicher für ihn als irgendso ein "5 Sterne Hotel". Ein Ur-altes Bett was wahrscheinlich noch vom Müller benutzt wurde, ein runder Tisch in der Mitte auf dem der Rucksack des Killers lag und ein kleiner Hocker den sich der Killer an den Balkon gestellt hatte.


Nun ging er zu diesem runden Tisch und kramte in seinem Rucksack herum. Er suchte seinen ganzen Stolz. Ein Fernglas, was er von seinem Vater "geerbt" hatte, der von seinem und so weiter. Es war ein wahres Prachtstück. Ganz in schwarz gehalten mit Nachtsicht, Wärmererkennung und allem drum und dran. Mit dem Fernglas in der Hand ging er wieder raus auf den Balkon, auf dem man nun den wunderschönen Sonnenuntergang beobachten konnte. Dies interessierte den Killer garnicht. Er blickte zielstrebig durch sein Fernglas und erblickte einige Gebäude in deren Mitte sich eine Grünfläche mit einigen heimischen Blumen und Pflanzen befand. Erneut wühlte der Killer in seiner Tasche, diesmal zog er ein Datenträger herraus. Nachdem er auf den roten Knopf gedrückt hat entfaltete sich ein blaues Ebenbild von den Gebäuden und dem kleinen Park, den er eben durch das Fernglas sehen konnte.

"Das Haus ist es also, wo dieser Mann seinen letzten ruhigen Abend verbringt." sprach der Killer mit rauer Stimme zu sich selbst mit einem bösen grinsen auf den Lippen.

Schnell packte er alle seine Sachen wieder in seinen Rucksack, auch das Fernglas legte er vorsichtig an die gleiche Stelle zurück. Dann ging er zu einem Schrank in dem ein Koffer stand. Nach dem öffnen des Koffers erkannte man auch den Zweck von diesem. Waffen. Mit einem freudigen Gesicht scherzte der Killer mit seinen Waffen.

"Welche soll ich heute nur nehmen" fragte er sich selbst, als wüsste er nicht welche Waffe er braucht. Er nahm eine kleine Schallgedämpfte Blasterpistole, einen Vibrodolch und eine Betäubungspistole für alle Fälle mit und ging zur Treppe des Turmes.

* Haruun Kal * Pelek Baw * vor dem Parlamentshof * in einer Gasse * alleine *

Mittlerweile war es dunkel geworden und die Straßen der Hauptstadt waren jedenfalls in diesem Stadtteil ziemlich leer. Bis auf ein paar Katzen und Ratten gab es nur den Killer und seine Zigarette die die dunkle Gasse ein wenig beleuchtete. In seinem Kopf ging er nochmal alles durch. Hatte er die Waffen alle dabei? Hat er das richtige Gebäude gefunden? Wie sah der Mann nochmal aus? Dann ging es jetzt also los.

Mit einem geprüften Blick suchte der Killer nach Menschen die ihn beobachten könnten. Keiner da gut mit einem Sprung hüpfte er gegen eine Hauswand und stoß sich so über die Mauer des Parlaments. Nun war er in einem Vorgarten. Einmal musste er nochmal auf das Hologramm schauen um sich zu orientieren. Gut er war richtig dies war das Haus des "Ziels".

Ein grinsen überzog das Gesicht des Killers als er bemerkte das ein Fenster offen stand. 'Das ist ja wie eine Einladung' dachte er er sich und stieg gleich über das offene Fenster in das Gebäude ein. Nun war er in einem Abstellraum. Gut besser als eine stinkende Toilette, oder eine schnarchenden Dame zu besuchen. Vorsichtig schlich sich der Killer aus der Kammer herraus und ging den Gang entlang. Dies würde wirklich leicht werden, nicht eine Wache war zu sehen. Nichtmal irgendein anderes Lebewesen. Vor der richtigen Tür machte er Halt. Langsam drehte er den Türknauf und ging in das leerstehende Appartmente. Der Konsul schlief tief und fest in seinem Bett. Der Killer vergeudete keine Zeit, nahm sich ein Handtuch und einen Sack und bearbeitete damit den Konsul.

"Guten Abend werter Konsul, ich freue mich sie kennen zu lernen. Achso verzeiht, Ihr könnte ja garnicht antworten.

lachte der Killer den gefesselten Konsul spöttisch aus. Mit dem Konsul als Geisel ging er raus auf den Flur. Hoffentlich stimmten die Daten des Auftraggebers und der Keller...Ah gut der Killer stand vor einer großen Holztür hinter der eine Treppe nach unten führte. Im Keller angekommen setzte der Killer sein Opfer auf einen Stuhl, nahm sich ebenfalls einen und setzte sich direkt davor.

"So bester Konsul, ihr bleibt schön stumm sonst habt ihr ein schönes Loch in eurem kleinen Köpfchen."

riet der Killer dem gefesselten und geknebelten Konsul.
Bei dem Anblick seines wehrlosen Opfers musste der Killer lachen. Dann wurde seine Mine jedoch ernster.

"Ihr denkt sichter ich bin ein Terrorist, ein durchgeknallter Politischer Fanatiker? Ich mein bester bin Auftragskiller, einer der cremé de la cremé. Und ich werde durch meine Biologischen Gegebenheiten, die Gestalt von eine eurer Wachen annehmen um dann..."

stoppte der Killer plötzlich.

"Ach mein Freund wieso alles verraten ihr werdet es ja dann sehen. Freut euch auf viel Chaos."

lachte der Killer und setzte sich andersrum hin um eine weitere Zigarette zu rauchen. Dies war bei ihm schon fast Tradition eine kurz vor dem Auftrag eine kurz danach. Vielleicht kam seine schlechte Atmung vom Rauchen? Ihn hätte es jedenfalls nicht interessiert er hätte an der Tradition festgehalten.

* Haruun Kal * Pelek Baw * Parlamentshof * im Keller * mit dem entführten Konsul *
 
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@~}~ Haruun Kal ~ Pelek Baw ~ Parlamentshof ~ Hangar ~ vor der "Metathron" ~ mit Konsul Suit und Personal~{~@

"Wie liegt mein Haar?"

sagte Konsul Suit und rückte seine Krawatte zurecht. Lili unterdrückte ein Kichern, als sie beobachtete, wie Suit einen der Fluglotsen auf im Hangar dazu nötigte, seine Frisur zu überprüfen. Suit schien wohl zu glauben, dass bereits im Schiff der versammelte Senat auf ihn wartete.

"Ähhhm - gut Sir."

stammelte ein blutjunger Kerl, der sich mit der Raumfahrt sicher viel besser auskannte, als mit Frisurenstyling.

"Sicher?"

"Nein."

"Aaarrg."


Lili trat unruhig auf der Stelle. Eigentlich hatte Giles versprochen gehabt, Lili an diesem Morgen noch einmal zu sehen, um ihr viel Glück und alles Gute zu wünschen. Auch Tezác hatte auf Giles Drängen zugesichert, vor ihrem Abflug noch einmal zum Hangar zu kommen. Sie und Suit warteten vor der "Metathron", während der Großteil des Personals schon eingestiegen war. Die Stammcrew des Starwind-Class-Raumschiffs bestand aus Pilot und Co-Pilot, der ebenfalls auch Navigator spielte, sowie den beiden Schützen der Laserkanonen, die zudem auch für die Zubereitung der Mahlzeiten und die Ordnung im Schiff zuständig waren, denn Geschossen wurde ja nicht soviel. Abgesehen von diesen edlen Angehörigen der Haruun Kaler Garde, flog ebenfalls die persönliche Wache der beiden Konsule mit. Diese bestand traditionsgemäß aus einem hochrangigem Balawai-Soldaten und einem Krieger der Korunnai, der natürlich eine lange Ausbildung hinter sich bringen musste, um diese Position einnehmen zu können. Dieser Korunnai-Wache war ebenso traditionsgemäß ein Akk-Hund ergeben. Durch die Macht waren Krieger und Tier miteinander verbunden wie Seelenverwandte. Selbstredent folgte die Wache den Konsulen auch abseits des Planeten. Glücklicherweise war in der Yacht genug Platz für alle.

Der Vormittag war schon alt, als Suit dazu drängte, nichtmehr auf die anderen Konsule zu warten. Über Tezác hatte man nur gehört, dass er zusehr in die Verwaltungsangelegenheiten des Parlaments verstrickt war, und sich deshalb wohl nicht mehr würde freimachen können. Das er wahrscheinlich einfach nicht kommen wollte, und da es eigentlich auch zu ziemlich egal war, ob noch jemand kam, machte das einerlei. Lediglich über einen richtigen Abschied von Giles hätte sich Lili sehr gefreut, auch wenn er ebenso wenig noch nötig war, um die Reise anzutreten.

Suit drängelte schon seit geraumer Zeit, und Lili war mittlerweile auch nicht mehr gewillt, noch länger zu warten. Doch gerade als alle übrigen einsteigen wollten, kam ein Bote mit Telegram zu Lili geeilt. Sie kannte ihn. Er hatte schon oft in Giles Namen Nachrichten überbracht. Giles hielt diese Art der Kommunikation schon seit langem für adquater und sicherer, als elektronische Mitteilungen. In seiner Nachricht stand, dass seine Grippe schlimmer geworden war und er deshalb lieber im Bett blieb. Er wünschte Lili aber dennoch eine gute Reise und viel Glück mit ihrer Mission. Zudem sollte sie schöne Grüße an jenen Senator Joan Origan überbringen, dem alten Freund, mit dem Giles das Treffen mit der Neuen Republik arrangiert hatte.Auf diesem Wege war es möglich gewesen, den Kontakt herzustellen, ohne allzu viel öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen, immerhin war das lauschende Ohr des Imperiums ihr größtes Problem. Origan hatte sich erst am vorherigen Tag noch einmal gemeldet und das Treffen noch einmal bestätigt. Die Reise ging also wie erwartet nach Mon Calamari.

So ging Lili mit gespaltenen Gefühlen an Bord. Wenig später flog die "Metathron" ab. Richtung: Mon Calamari.


@~}~ Haruun Kal ~ Richtung Mon Calamari ~ auf der "Metathron" ~ mit Konsul Suit und Personal~{~@
 
|/\/\/|-- Haruun Kal -- Pelek Baw -- Stadtrand --{Captain Sheepard }--|\/\/\|

Captain Jace Sheepard ließ das ansehnliche Stadthaus hinter sich, ein paar seiner Männer folgten ihm, manche machten sich daran die Eingänge zu markieren und für die Versiegelung fertig zu machen. Andere begannen im Inneren die Beweise zu sichern. Mit Wut im Bauch stieg der Captain die kleine Treppe hinauf, die hinunter zum Anwesen von Konsul Tezác führte, sich dem Kommandogleiter nähernd. Darin waren sämmtliche Nachrichtendiensttechnologie und Kommunikationsanlagen vorhanden, die sogar für außerplanetare Kommunikation geeignet war. Sheepard nahm seinen Helm ab, der ein ernstes Gesicht entblößte, die Stirn in tiefe Falten gelegt. Im Befehlston rief er zu den Soldaten auf dem Anwesen herunter.

"Sichert das ganze Gebiet! Aber unauffällig. Hier darf keiner drauf! Die Presse darf davon noch nichts erfahren, sonst haben wir es letztlich noch mit einer hysterischen Bevölkerung zu tun."

"Captain?"

Sheepard hatte den Gleiter betreten und einer der Officers hatte das Wort an ihn gerichtet. Dicke Kopfhörer schmückten seinen Kopf.

"Soll ich jetzt die Verbindung zu Konsul Suit herstellen?"

"Nein, Konsulin Blanche war bislang die Zuständige. Ihr ist wieder Bericht zu erstatten."

"Sofort, Captain."


Der Captain wartete ab, bis die sichere Holo-Verbindung nach Mon Calamari aufgebaut war. Schließlich piepte es vertraut und vor ihm erschien die Miniaturausgabe von Konsulin Blanche, in blau gehalten, streifig und leicht flimmernd.

"Guten Abend, Captain?"

"Guten Abend, Konsulin. Ja bei uns ist es noch Nacht. Sonnenaufgang in ungefähr einer Stunde."

"Na also. Was gibt es, Captian?"

"Vor einer Stunde erhielten wir weitere Ergebnis bezüglich unserer Untersuchung das Video A7P2. Wir haben die Spur bis zu ihrem Ursprungsort zurückverfolgen können. Wie es aussieht, wurde die Aufzeichnung doch nicht von Außerhalb besorgt, sondern entstand auf Haruun Kal selbst, vermutlich sogar in Pelek Baw. Es wurde ein gewisser Chelok Bolg festgenommen. Er ist Experte für Holotechnologie und Elektrodesign. "

"Heißt das, Captain, dass die Imperialen dies Holo-Aufzeichnung auf Haruun Kal machen konnten? Wir sollte das möglich gewesen sein?"

"Ich fürchte, dass das Imperium gar nicht wirklich darin verwickelt gewesen ist. Offenbar war es eine sehr geschickte Fälschung, die bei Chelok Bolg angefertig wurden ist. Bislang weigert er sich zwar, den Mund auf zu machen, doch wir fanden in seiner Wohnung viele Holo-Datein, die eindeutig gefälscht zu sein scheinen."

"Ich - ich verstehe, Captain."

"Da ist nochetwas, Konsulin Blanche. Vor keiner halben Stunde haben wir das Stadthaus von Konsul Tezác gestürmt, auf Grund eines gewachsenen Verdachtes und Sorge um seine Sicherheit. Zwei Tage nach der Bekanntgabe des Beitritts zur Republik kam ein anonymer Tipp in diese Richtung. Dem sind wir sofort nachgegangen."

"Was haben sie vorgefunden?"

"Er war nicht da. Doch wir fanden ein Schreiben, dass direkt an das Parlament adressiert war."

"Lesen sie es mir vor."

"Jawohl. Der Konsul Tezác befindet sich in der Gewalt der Dschungel-Front. Wir werden nicht aufhören! Das ist alles."

"Keine Forderungen? Nichts weiter?"

"Ich fürchte nein. Wer auch immer dies zurückgelassen hatte, wollte wohl keine Erpressung bewirken. Terrorismus."

"Ja Captain, das denke ich auch. Ich werde Konsul Suit über all das unterrichten, doch schicken sie auch ihm eine Aufzeichnung dieses Gesprächs. Was ist mit Konsul Giles? ist er wieder aufgetaucht?"

"Leider nein, Mylady. Von ihm fehlt jede Spur. Auch in seinem Haus war nichts zu finden. Welche weiteren Schritte, sollen wir in dieser Sache unternehmen."

"Das liegt erstmal noch in ihrem Ermessen Captain. Suchen sie nach Tezác, vielleicht lässt sich sein Aufenthaltsort bestimmen. Stellen sie weitere Nachforschungen an. Sie wissen da besser als ich, was zu tun ist."

"Verstanden. Ich halte sie weiter auf dem Laufenden."

"Vielen Dank, Captain."

"Meine Pflicht, Mylady. Wir entsenden ihnen unsere solidarischen Grüße. Over and Out."


Sheepard sah noch, wie sich Konsulin Blanche gerade zu jemandem umdrehte, der den Raum betreten hatte, da war ihr Bild auch schon verloschen.

|/\/\/|-- Haruun Kal -- Pelek Baw -- Stadtrand --{Captain Sheepard }--|\/\/\|
 
|| Haarun Kal ▫ Pelek Baw ▫ Umgebung nördlich der Stadt || ▫ Azgeth & Expeditionsgruppe

Befreit flatterten Blätter in der frischen Brise, die durch das Geäst zog. Ein sanftes Rauschen kündete von der Pflanzenvielfalt die um sie herum existierte. Die Luft war erfüllt von verschiedensten Gerüchen und Geräuschen, Tiere kreischten und Vögel sangen ihre Lieder hinaus. Karyn aka Azgeth Myrjal ließ ihren Blick über den flachen Hügel schweifen und nahm die Schönheit, die in diesem Ort lag, in sich auf. Durch das Blattwerk hindurch konnte die Dunkelhaarige die entfernte Stadt Pelek Baw ausmachen. Drei Tagesreisen hatten sie bereits zurückgelegt, und bevor sie ganz aus der Sicht verschwand, wollte die Machtbegabte noch einen Blick zurück werfen.

Seit gut zwei Monaten war sie nun hier. Obwohl sie von großer Unsicherheit geplagt worden war, hatte sich ihr Aufenthalt überraschend gut entwickelt. Im Gegensatz zu Naboo war es ihr hier sehr leicht gefallen eine Beschäftigung zu finden. Zwar war das Einräumen von Lagern nicht gerade besonders anspruchsvoll, aber dennoch ließen sich ein paar Creds damit machen. Eine kleine, bezahlbare Wohnung hatte sie auch ohne größere Schwierigkeiten finden können, vermutlich lag es an dem miserablen Zustand der Decke, der Fenster, und den gelegentlich nicht funktionierenden Wasseranschlüssen. Aber das störte sie nicht, denn die Bleibedauer der Suchenden war beschränkt. Nachdem sie die lebensnotwendigsten Dinge besorgt hatte, war bereits ein Plan entstanden. Dieser bestand daraus, sich mit dem Leben außerhalb der Zivilisation vertraut zu machen. Also brauchte sie ein Überlebenstraining. Zuerst hatte Karyn befürchtet, so etwas hier nicht finden zu können, doch war sie durch gezielte Suche eines besseren belehrt worden.

Man konnte in Gruppen Campingtouren bzw. Wildnis - Erkundungen buchen, bzw. durchführen. Nachdem sie sich im Vorfeld mit einigem Lesestoff versorgt hatte, hatte sie sich einer mehrköpfigen Gruppe angeschlossen, die sich den Gefahren und Unwägbarkeiten der hiesigen Natur aussetzen wollte. Gegen die Metall – zersetzenden Eigenschaften der Flora, bzw. der Pilze hatte sie schon zu Beginn Maßnahmen ergreifen müssen. Nach und nach hatte sie sich alles Mögliche zusammengekauft und bereits eine gute Ausrüstung zusammengetragen. Für Fremde galten solche Ausflüge als sehr riskant, aber zum einen hatten sie einen erfahrenen Führer dabei, zum anderen war Karyn wild entschlossen sich die benötigten Fähigkeiten anzueignen. Wenn sie vorhatte sich völlig abzukapseln, dann musste sie wissen wie man überlebte. Natürlich konnte der Planet, auf dem sie letztendlich landete völlig anders sein, doch eventuell ließen sich dort trotzdem Pflanzen finden, die in einem handelsüblichen Fachkompendium verzeichnet waren.

Denn in ihrem Fall ging zumindest von großen Wesen keine Gefahr für sie aus, denn im Kampf war sie nicht so einfach zu überwältigen. Nur wenn sie Raubtieren in großer Zahl gegenüberstand, wurde es problematisch. Sie machte sich eher um Krankheiten und Gifte Gedanken als über Tiere. Doch wie allgemein bekannt war, konnte man sich niemals für jeden Fall vorbereiten, sie würde einfach auf die Macht vertrauen müssen. Vielleicht drückte diese Entscheidung ihr wahres Ich aus. Ganz früher hatte ihr Bruder jeden ihrer Schritte begleitet und ein Leben ohne ihn war nicht vorstellbar gewesen. Doch mittlerweile erkannte sie wie alleine sie eigentlich war. Zum Imperium oder zu den Sith hatte sie sich nie hundertprozentig zugehörig gefühlt. Es war in ihren Augen nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft gewesen.

Einzig und allein Alaine stellte eine Ausnahme dar. Obwohl ihre Freundin nicht die gleichen Empfindungen teilte, waren sie doch Freundinnen geblieben. Dies war der einzige Punkt den sie bedauerte. Ihre Freundin verlassen und enttäuscht zu haben. Doch wenn das Wort wirklich das bezeichnete, was es ihrer Meinung nach sollte, dann würde es die Rothaarige verstehen.

Vor ihr lag nun ein zweiwöchiger Exkurs über die nördlichen Gebirgszüge mit seinen Wäldern, bzw. Dschungeln. Allerlei Gefahren sollten sich in dieser üppigen Natur verborgen liegen. Karyn konnte es nur Recht sein. Je härter die Umstände waren unter denen sie lernte, desto besser würde sie sich später auf ihrer eigenen Reise behaupten können. Neben ihr gab es noch eine Frau in der Gruppe, die ansonsten fünf Männer enthielt. Kaum waren die Gedanken der Dunkelhaarigen zu der Gruppe zurückgekehrt als auch schon Rufen an ihre Ohren drang.


"Wir sehen die Stadt in zwei Wochen wieder. Keinen Grund sich in Nostalgie zu verlieren Karyn."

Wer war hier in Nostalgie versunken? Sie bestimmt nicht. Ihr genervter Blick richtete sich auf den Grund ihrer Verstimmung. Telm hieß der Mann, der gerne den Ton angab obwohl es sich bei ihm nicht um den Anführer der Gruppe handelte. Wenn er auch nur eine Ahnung gehabt hätte, wem sie schon alles gegenüber gestanden hatte, und wie unwichtig sein Beitrag in dieser Galaxis war. Doch solche Gedanken gehörten zu ihrem alten Sith-Ich. Solche Sichtweisen und Betrachtungen würde sie verlernen müssen, wenn sie Kontrolle über sich selbst erlangen wollte.

Also rollte sie nur, für ihn nicht sichtbar, mit den Augen und entgegnete kurzangebunden:
"Keine Angst, so gefühlsduselig bin ich nicht. Also komm' jetzt weiter."

Der dunkelblonde Mann lachte und gab noch irgendeinen provozierenden Kommentar von sich, der an der Ex-Sith effektlos abprallte. Sie war nur hier um etwas zu lernen, alles andere musste sie nicht kümmern. Ohne ihren Begleiter eines weiteren Blickes zu würdigen, folgte sie dem Wildnis-Führer, bzw. der Gruppe tiefer ins Dickicht.

|| Haarun Kal ▫ Pelek Baw ▫ Umgebung nördlich der Stadt || ▫ Azgeth & Expeditionsgruppe
 
|| Haarun Kal ▫ Pelek Baw ▫ Umgebung nördlich der Stadt || ▫ Azgeth & Expeditionsgruppe

Schon erstaunlich was man alles in kürzester Zeit lernen konnte, wenn man direkt in die neue Situation geworfen wurde und man keine Möglichkeiten hatte, dem auszuweichen. Was Karyn erlebte hätte man auch gut als Survival-Intensivkurs bezeichnen können. Andererseits, wie sollte man es auch anders lernen? Durch Bildvorträge allein waren wohl kaum die Fähigkeiten zu erlangen, die man in der Wildnis benötigte. Haarun Kaal hatte eine wirkliche einmalige Natur, etwas, dass sie sehr schnell mitbekamen. Selbst die Pflanzen waren nicht unbedingt alle freundlich gesinnt. Die Dunkelhaarige hatte fleischfressende Pflanzen immer für äußerst selten gehalten, doch so selten waren sie gar nicht. Doch sie hatten einen sehr erfahrenen Wildnisführer, der aufmerksam auf seine "Schäfchen" aufpasste. Mit einer gewissen Beruhigung konnte Karyn zur Kenntnis nehmen, dass sie nicht die Einzige war, bei der eine führende Hand her musste. Sie waren alle zum Lernen und zum Erleben hier, und da war es natürlich völlig normal.

Dennoch gefiel es der Machtbegabten, dass sie schon nach dem vierten Tag kleinere Gruppenaufgaben bekamen, und nach einer Woche sogar Einzelne für Jobs losgeschickt wurden, bei denen sie sich im Vorhinein besonders geschickt angestellt hatten. Schnell hatten sie Routine entwickelt, schon alleine deshalb weil sie es mussten. Mit dem Identifizieren von geniessbaren und nicht geniessbaren Pflanzen war sie nicht "grün", im wahrsten Sinne des Wortes, geworden. Dafür aber hatte sie ein erstaunliches Händchen beim Lesen und Verfolgen von Spuren an den Tag gelegt. Sagte man nicht immer, ein Jeder hielt mehrere verborgene Talente verborgen, die bei so manchem niemals ans Tageslicht kamen? Karyn hätte nicht geglaubt, dass Fährtenlesen bei ihr dazugehören würde. Aber es war so und deshalb durfte sie während des größten Teil des Rückweges als die Fährtenleserin der Gruppe fungieren. Didaktisch verhielt sich ihr Lehrer wirklich einwandfrei und auch sonst war er sehr umgänglich. Leider traf das kaum bis gar nicht auf die anderen Gruppenmitglieder zu.

Nach den ganzen Tagen gab es eigentlich keinen den sie wirklich leiden konnte. Dabei hatte sie extra versucht möglichst mit allen auszukommen, doch irgendwie war sie mit niemandem wirklich warm geworden. Die zwei anderen Frauen in der Gruppe hatten sofort zueinander gefunden, aber sie war irgendwie der dritte, unnütze Kondensator in dem Gespann. Ihr war es egal, sie hatte die Tage überstanden ohne im Wutrausch alles hinzuschlachten, ein Umstand der sich durchaus auf eine gewisse Selbstkontrolle zurückführen ließ. Möglicherweise waren die Lernerfolge der Grund dafür, denn mit dem Wissen kam sie ja wirklich weiter. Sie kam voran auf ihrem Weg der Selbstbezwingung, und mit den frisch angeeigneten Fähigkeiten konnte sie positiv nach vorne sehen. Diese Tour war nur kurzweilig, doch ihre wirkliche Reise würde viel länger dauern, und dabei würde sie allein sein. Es bestand dann keine Gefahr mehr für andere, sollten die dunklen Mächte doch noch einen Weg in ihr Innerstes finden. Da sie offenbar eine brauchbare Jägerin abgab, konnte sie schonmal auf dem Gebiet der Nahrungsbeschaffung einigermaßen durchatmen.

Sie würde also nicht verhungern, nur weil es keinen Supermarkt in der Nähe gab. Es fiel ihr nicht schwer die Spuren einem bestimmten Tier zuzuordnen, sobald sie einmal wusste, von welchem sie waren, außerdem vermochte sie es genau zu sagen wieviele der gleichen Art durch's Geäst gestreift waren. Nicht auszuschließen war, dass ihr die Macht dabei in die Hände spielte. Es war gut möglich dass eine Art Restaura zu spüren war, und wenn man sich stark genug konzentrierte, konnte man dieser Aura folgen. Jedes Wesen hinterließ auch in der Macht eine eigene Spur. Zwar hatte sie es nie erwähnt, aber mehr als einmal hatte sie vom Tod eines der verfolgten Tiere gewusst. Es war entweder gerissen worden oder auch sonstigem Grund gestorben, bevor sie es erreicht hatten. Ein Detail das sie für sich behielt. Überraschenderweise war es Karyn nicht die ganze Zeit über möglich gewesen, die Macht zur Hilfe zu nehmen. Denn nach etwas mehr als einer Woche, gerade als sie das Lesen von Spuren wirklich verinnerlicht hatte, und ihre Entfernung vom Startpunkt am größten gewesen war, hatte die ehemalige Sith etwas seltsames wahrgenommen.

Ihre Machtsinne hatten Alarm geschlagen. Erst nur ein, dann immer mehr machtsensitive Individuen waren in ihrem Erfassungsbereich aufgetaucht. Mitten im Dschungel. Als würden sie mitten in der Wildnis leben. Zuerst war sie sich unsicher, was das bedeuten sollte ... immerhin war es nicht üblich außerhalb des Jedi- und des Sith-Ordens soviele Machtpräsenzen zu spüren. Verschiedene Spekulationen waren durch ihren Geist gespukt und hatten sie auf allerhand Theorien gebracht, doch letztendlich hatte sie durch eine Frage ihre Verwirrung aufgelöst. Dezent hatte sie den Leiter der Expedition nach weiteren Siedlungen und bewohnten Gegenden gefragt, woraufhin sie schließlich von den Korunnai erfuhr, einem Volk, das tief in der Wildnis lebte und sehr naturverbunden war. Den Fakt, dass sie alle machtsensitiv waren, ließ er geflissentlich weg, oder er wusste davon nichts. Wie dem sein mochte, Karyn wusste also woran sie war. Obwohl diese Präsenzen Meilen um Meilen entfernt waren, schirmte die Kriegerin vorsichtshalber ihre eigene Aura ab und verzichtete auf jeglichen Machteinsatz.

Sie merkte wohl einige Versuche dieser Gruppierung sie durch die Macht wieder zu finden, doch nach einiger Zeit ohne Erfolg brachen sie ihr Bemühen ab, auch weil die Gruppe wieder umkehrte und die Entfernung somit zu groß wurde. Abgesehen von der doch teilweise seltsamen Flora, war schon allein dies ein Grund ihr Wildnisabenteuer nicht auf diesem Planeten zu starten. Die nun etwas wilder aussehende Gruppe - einige der Männer unrasiert, und bei jedem hier und da Dreckspuren im Gesicht - betrat einen erhöht liegenden Felsen und spähte in Richtung Nordost. Dort sollte die Hauptstadt liegen, die das sehnsüchtige Ziel ihrer Rückreise war. Auch wenn sie viel gelernt und dieses Abenteuer genossen hatten, waren die meisten doch froh, so langsam wieder in die Zivilisation zurückzukehren. Selbst sie war es, auch wenn sie doch noch viel mehr vorhatte. Als letztendlichen Planeten mussten sie sich einen mit einer weniger lebensfeindlichen Umgebung suchen.

Davon unabhängig hatte sie soviel wie möglich gefragt und ihren Survival-Experten über alles ausgefragt, das ihr eingefallen war. Darunter waren viele nützliche Tipps und Erfahrungen gewesen. In der Summe konnte sie nun von sich behaupten vorbereitet und bereit zu sein. Bereit für einen Ausflug ins Nirgendwo. Einen langen, umfangreichen Ausflug. Warum, konnte sie nicht sagen, aber sie wusste, genau dies war das Richtige für sie. Dies würde ihr geben, wonach sie verlangte. Wenn man es so wollte, konnte man fast sagen sie vertraute auf die Einflüsterungen der Macht. Beinahe wie eine Jedi ... widerwärtig! (;))

Jedi und Macht hin oder her. Der Weg führte sie langsam aber sicher zurück zur Stadt und nach weiteren gut eineinhalb Tagen schritten sie tatsächlich über die Stadtgrenze und setzten ihre Füße nach Wochen endlich wieder auf bebaute Wege, bzw. Straßen. Ihnen allen sah man den Naturaufenthalt an, vor allem als sie die sauber und adrett gekleideten Stadtbewohner sahen. Im ersten Augenblick ernteten sie verwunderte Blicke, doch nach kurzem Nachdenken und genauerem Hinschauen verstanden sie alle was Sache war und grinsten ihnen zu. Es ging zurück zum Campus der hiesigen biologischen Fakultät, wo die Exkursion gestartet war und wo der Wildnisführer arbeitete. Auch wenn sie keinen wirklich gut leiden konnte, oder irgendjemandem näher gekommen war, ergriff sie eine gewisse Abschiedstraurigkeit. Wenn man so intensiv miteinander "lebte", dann verband einen etwas, auch wenn es nicht Freundschaft war. Das war die Abhängigkeit, die jeder vom anderen hatte, die enger zusammenschweißte.

Ein paar von ihnen umarmten sich und waren sichtlich bedrückt, doch im Gegenzug wurden Nummern ausgetauscht und Versprechungen der Kontaktaufrechterhaltung gegeben. Nun, die meisten würden hier bleiben, da war es durchaus sinnvoll so etwas von sich zu geben. Zwar hielt Karyn nicht viel davon, aber sie gab auch ihre Nummer weiter. Sie war eh nur noch solange hier bis ihre Ausrüstung absolut vollständig und komplettiert war und sie einen passenden Flug gefunden hatte. Das Letztere würde die größere Schwierigkeit sein, doch die muskulöse Machtsensitive war zuversichtlich. Sie hatte schon weitaus schwierigere Sachen geleistet und vollbracht, da sollte so etwas nun das geringte Problem sein.

Sie winkte der sich auflösenden Gruppe noch einmal zu und verließ den Campus.


|| Haarun Kal ▫ Pelek Baw ▫ Uni - Campus || ▫ Azgeth & Expeditionsgruppe
 
|| Haarun Kal ▫ Pelek Baw ▫ Geschäftsviertel ▫ Traveller - Shop || ▫ Azgeth

Erstaunlich wie das Wissen über eine Sache nützlich für völlig andere Dinge sein konnte. Die Dschungel-Tour war eigentlich für ihre nächste Etappe geplant gewesen, doch sie ermöglichte ihr bereits hier und jetzt Kosten zu sparen. Wozu ein Zimmer nehmen, wenn sie in der Natur übernachten konnte? Sie wusste von keinem Gesetz, das es verbot regelmäßig in der Umgebung der Stadt zu schlafen. Zudem konnte sie so weiter unter entschärften Bedingungen für später üben. Die Idee war ihr gekommen, als sie sich nach der dem Natur-Trip nach einer Bleibe für die bevorstehende Zeit umgesehen hatte. Da sie nicht genau wusste, wie lange sie überhaupt noch auf dem Planeten verbleiben würde, brachte es wenig sich eine Wohnung für wenige Wochen oder Tage zu besorgen. Der bürokratische Aufwand war dem nicht angemessen. Also konnte sie auch gut und gerne ihr Zelt nehmen und es sich im Dickicht gemütlich machen. Sie wusste ja nun, was zu tun war. Und es funktionierte hervorragend.

Zwar war die tägliche körperliche Pflege etwas umständlicher und aufwendiger zu bewerkstelligen, aber dafür hatte sie so ein großes Maß an Unabhängigkeit. Während der letzten Tage hatte sie begonnen Literatur und Ausrüstung zusammenzutragen, sodass sie auf möglichst jeden Fall vorbereitet war. Doch in der Hinsicht musste sie zurückstecken, denn sie konnte schließlich nicht beliebig viel mit sich herumtragen. Es gab einige grundlegende Dinge zu beachten und unverzichtbare Ausstattung, die nicht fehlen durfte. Das meiste davon hatte sie zwar bereits zusammen gesammelt, doch das ein oder andere fehlte noch. Notrationen zählten ebenso dazu wie ein Wasser-Reinigungsgerät. Trotz aller Technik war es bei einer so langen Reise ratsam Ausrüstungstücke zu nehmen die ohne Energie funktionierten. Das betraf Schneidewerkzeuge sowie Elemente der Zeltkonstruktion, bzw. des Zeltaufbaus. Wäre dies alles bereits vorhanden, könnte sie bereits loslegen, doch leider musste einiges erst bestellt und geliefert werden. Zwar dauerte dies ein wenig, doch sie hatte nun soviel Zeit bereits für all dies verwendet, da kam es auf diese überschaubare Wartezeit nun auch nicht mehr an.

Sie war heute wieder hier um ein paar Datenchips mit Katalogen durchzublättern, um vielleicht noch eine Komponente zu finden, auf die sie nicht verzichten konnte. Mit dem Ladeninhaber hatte sie auch schon intensiv beraten über die perfekte Abstimmung ihres Traveller-Equipments. Am Anfang hatte er noch misstrauisch geschaut, doch als er gemerkt hatte, dass sie es wirklich ernst damit meinte, war er wärmer mit ihr geworden. Allzu viele Individuen die sich ins Nichts fliegen ließen und dort alleine herumzogen über lange Zeit gab es wohl nicht, oder waren ihm noch nicht über den Weg gelaufen. "Du hast Mumm Mädchen, das mag ich an Frauen." So oder so ähnlich hatte er es formuliert. So wie es aussah fehlten jetzt noch zwei kleine Teile für ihren kompletten Satz, bevor es losgehen konnte. Sie sollten laut Angabe in den nächsten 5 Tagen eintreffen. Natürlich war Karyn in der Zwischenzeit auch anderweitig nicht untätig geblieben.

Sie hatte sich regelmäßig zum Raumhafen begeben um dort mehr über die ein- und ausfliegenden Schiffe zu erfahren. Genauer gesagt verbrachte sie teilweise den halben Tag dort, denn was sollte sie groß anderes tun? Sie las, sie unterhielt sich mit den Piloten die dort in der Raumhafenkneipe verkehrten, und sie ließ dem Barmann immer wieder großzügige Spenden zukommen, damit er ein Ohr für sie offenhielt. Inzwischen wusste er genau wonach sie suchte, und hatte auch ihre Nummer für den Fall, dass sich ein geeigneter Kandidat bei ihm einfand.

Allerdings hatte sie bei den Angaben der Suchkriterien immer wieder Veränderungen vorgenommen, denn was sie suchte war wirklich sehr speziell. Ihr Gehirn hatte sich Karyn fast zermartert bei dem Versuch genau herauszufinden, wie sie das richtige Schiff, bzw. den richtigen Piloten ausfindig machen konnte. Es gab unglücklicherweise nur eine Möglichkeit, und ob sich diese auf Haarun Kal finden ließ war eher fraglich. Sie wollte einen kaum besiedelten Planeten auf dem sie ihre Ruhe hatte. Gut, sie könnte eine Charter irgendwohin buchen, wo sie der Pilot absetzte. Ja, und dann? Sie musste schließlich auch wieder von dort verschwinden können. Eine Nachricht konnte sie kaum zustellen ohne funktionierende Com-Satelliten. Also blieb nur die Option einen Termin zu vereinbaren. Doch auch dies war nicht in ihrem Sinne, denn sie wusste nicht wie lange sie unterwegs sein würde um ihr Ziel zu erreichen. Also musste das Raumschiff einigermaßen regelmäßig dort auftauchen. Demnach führte eine Bedingung zur nächsten; was bedeutete das sie einen Planeten finden musste, der gerade erst neu besiedelt wurde und der zudem auch noch sehr gemäßigt war. So ein Planet war nicht gerade leicht zu finden, und noch weniger der entsprechende Pilot, der dahin flog. Möglicherweise gab es irgendwo ein Amt, das Neusiedlungen registrierte, vielleicht würde ihr dies weiterhelfen.

So waren zumindest ihre Überlegungen. Leider konnte sie - schon wie vermutet - nur die Koordinaten und Bezeichnungen der Systeme und Planeten finden. Interessant dabei war außerdem, dass es durchaus noch einige Systeme gab, die scheinbar unbesiedelt geblieben waren. Zuerst verstand Karyn nicht wie das sein konnte, bei der teilweise vorhandenen Rohstoffknappheit oder Überbevölkerung. Die Antwort bekam sie gedankenschnell von einem der Piloten in der Raumhafenbar, der lachend den Kopf schüttelte. Karyn kräuselte die Lippen. Er brauchte sie ja nicht gleich auslachen, nur weil sie keine Ahnung von Raumfahrt hatte. Die Antwort war einfach. Diese Planeten lagen weit ab und waren nicht leicht zu erreichen. Gewisse Regionen waren immer noch nicht ausgiebig erforscht und kartographiert und deshalb war die Navigation dorthin ein großer Aufwand und oftmals mussten mehrere Sprünge eingeleitet werden. Deshalb war die Besiedlung in der Nähe der sogenannten Routen soviel beliebter. Jeder kannte zum Beispiel die Perlemianische Route, sie war die erste ihrer Art.

War also die Frage, wie sie jemanden fand, der dortige Siedlungen anflog. So etwas waren meist Kleinunternehmer die mit ihrem eigenen Schiff tagein und tagaus Ladungen flogen und so ihren Lebensunterhalt bestritten. Solch ein Leben konnte sich die ehemalige Sith nicht vorstellen, doch es gab so vielee Lebensmodelle, mit Sicherheit konnten sich viele auch nicht vorstellen jemals zu einem Orden wie den Sith oder den Jedi zu gehen. Wenn dann war dies vermutlich nur über Beziehungen der verschiedenen Piloten möglich. Jemanden, der einen kannte, der wiederum jemanden kannte. So wie es oft üblich war, wenn man etwas sehr Spezielles suchte. Also intensivierte sie ihre Bemühungen in der Hinsicht und fragte die verschiedenen Barbesucher aus. Mit jedem weiterem Versuch gelang es ihr weniger aufdringlich zu sein, sodass sie auch genauere, bzw. hilfreichere Informationen erhielt.

Gerade bei Privathändlern bestand teilweise ein sehr weitreichendes Netz von Kontakten und mit der Zeit kristallisierten sich mehrere Anlaufpunkte heraus, wo sie einen Piloten ausfindig machen konnte, der ihre Kriterien erfüllte. Als nächstes verglich sie ihre Liste mit neu besiedelten Planeten mit einer Sternenkarte und evaluierte von welchem Planeten der genannten Umschlagplätze wohl die meisten Versorgungsschiffe starten würden. Einer der größeren und vor allem auch nahe liegenden war in diesem Fall Sullust. Zudem würde die Dunkelhaarige somit im Republik-territorium bleiben und brauchte sich keine Gedanken wegen ihrer ID zu machen. Sollte sie es dort versuchen? Es sprach alles dafür, denn dort würde sie auf jeden Fall mehr Erfolg haben als auf diesem Planeten, der doch sehr isoliert lag. Immerhin gab es dort auch eine Werft, was schon alleine genug Aussage bezüglich der zu erwartenden Raumfahrt besaß.

Also hatte sie einen Plan! Mittlerweile waren alle Stücke ihrer Ausrüstung komplett, sie hatte inzwischen eine gewisse Gewöhnung erlangt was das Übernachten in der Natur betraf, und sie wusste wohin sie sich wenden musste. Somit war es ein Einfaches sich ein Linienticket in der Holzklasse nach Sullust zu sichern und auf das Eintreffen des Pendlerschiffes zu warten. Seit einigen Monaten wurde sie endlich wieder von einem Gefühl der Aufregung erfasst. Ein Stein stapelte sich auf den anderen, und nach und nach rückte der letzte Dachziegel in greifbare Nähe. Endlich, ihre Geduld hatte sie bezahlt gemacht.


|| Haarun Kal ▫ Pelek Baw ▫ Raumhafen ▫ vor dem Ticket-Schalter || ▫ Azgeth
 
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|| Haarun Kal ▫ Pelek Baw ▫ Raumhafen ▫ Check-In - Bereich || ▫ Azgeth

Schließlich war es soweit. Karyn stand mit ihrem vollgestopften Rucksack in der Sicherheitsschleuse und ließ die Prozedur über sich ergehen. Obwohl ihr Gepäck durchleuchtet wurde, fand niemand die beiden Waffen die sich im Inneren verbargen. Immerhin hatte sie lediglich eine Lampe und ein paar Kleinstteile dabei. Es war schon praktisch die Scanner überlisten zu können, die nur nach bestimmten Formen suchten. Und Lichtschwerter tauchten auch normalerweise bei keinem zivilen Zoll auf. Demnach durchquerte sie die Zone ohne große Probleme und wurde durchgewinkt. Ausgezeichnet. Da sie auf jeglichen Luxus verzichtete, erfolgte ihr Einstieg erst am Ende des Tunnels, wo eine Stiege in das "Lagerabteil" führte. Dort gab es maximal ein paar Bänke, ansonsten gab es kaum Sitzmöglichkeiten. Nur den Boden. Hier war es also ratsam frühzeitig einzutreffen um diesen Flug wenigstens einigermaßen angenehm zu verbringen.

Ob sie dies getan hatte, konnte sie erkennen, als sie in das Innere des Schiffes stieg. Es war noch nicht sehr voll, erst in den nächsten Minuten würden die Reisenden an Bord strömen. Sehr gut. Karyn beeilte sich einen günstig gelegenen Sitz zu ergattern. Neben einem füllig gebauten Nichtmenschen fand sie einen Platz am Ende der Reihe. Schnaufend ließ sie sich auf das gepolsterte Plastik plumpsen und schob ihren Rucksack unter die Sitzfläche. Glücklicherweise dauerte der Flug nicht allzu lange. Denn mit Minute zu Minute wurde es voller und ungemütlicher. Die Klientel, die sich nur diese kostengünstige Reisevariante leisten konnte, war durchaus nicht die angenehmste. Teils riesige Familien mit unzähligen Bälgern mischten das gesamte Abteil auf. Na super, Kindergeschrei war genau das, was sie brauchte. Aber was konnte sie schon machen? Sie musste noch ein wenig mehr Geduld aufbringen, es war bald überstanden.

Doch noch bevor alle Passagiere eingecheckt hatten, wurde der Schwarzhaarigen aufgezeigt, dass Geduld allein nicht ausreichte. Denn plötzlich fand sie sich in der Rolle eines Störenfrieds wieder. Und das obwohl sie weder etwas getan, noch gesagt hatte. Sie hatte sich ganz offenscheinlich einfach den falschen Platz ausgesucht ... wie auch immer. Jedenfalls hatte sie plötzlich eine große Echse vor sich die auf sie hinunterstarrte. Sie gab gutturale Laute von sich und beglückte sie mit feinen Tropfen ihres Speichels. In diesem Fall war wohl eher von einem "er" die Rede, was aber an der Situation nichts änderte, denn sie verstand trotzdem kein Wort.


"Was willst Du?" , fragte sie gelangweilt und genervt zugleich. Was hatte der denn für ein Problem? Im nächsten Moment wurde ihr klar, dass ihre Frage nicht gut angekommen war, denn sie fabrizierte ein wütendes Zischen und Schnauben. Während Karyn noch überlegte wie sie mit dem Individuum umgehen sollte, das sich wegen nichts Erkennbarem aufregte, kam ihr Hilfe zugute, wenn man es so nennen wollte. Zwei weitere Echsen - die Ex-Sith schätzte mal dass es sich um Trandoshaner handelte - gesellten sich zu dem Duo, sowie ein Feeorin. Der Feeorin brachte Licht in das Dunkel indem er endlich das Gespucke und Gezische übersetzte.

"Mein Freund hier versucht Dir zu sagen, dass Du an unserem Platz sitzt und aufstehen sollst." Hä? Was? Karyn brauchte einen Moment um zu kapieren worum es gerade ging. Was sollte das heißen? Deren Platz? Es gab in dieser Reiseklasse keine Sitzanweisung oder -zuordnung. Wer zu spät kam musste auf dem Boden sitzen oder stehen. Ganz einfach. Gut möglich, dass sie diese Route schon öfter geflogen und sich immer an diesem Platz aufgehalten hatten. Das war aber nicht ihr Problem. Diesmal waren sie eben zu spät gekommen, Pech gehabt.

"Ich verstehe nicht. Ihr Platz? Es gibt keine Sitznummernvergabe. Und ich sitze hier seit bestimmt zwanzig Minuten." Die Echsen wurden immer unruhiger und scheinbar auch aggressiver. Deren Mitteilungsbedürfnis sorgte langsam für Sprühregen.

"Du verstehst nicht, Mensch. Wir sind immer an diesem Platz und Du musst Dir leider einen anderen suchen. Verschwinde endlich." So eine Frechheit. Was glaubten sie denn wer sie waren? Kamen einfach anstolziert und bestimmten wer wo zu sitzen hatte. Sie verstand schon. Hier gab es wohl keinen, der sich mit vier großen Aliens anlegen wollte, und schon gar nicht mit mehreren Trandoshanern. Doch Karyn war keine x-beliebige Person und ließ sich nicht so leicht einschüchtern.

"Weißt Du wie egal mir das ist. Denkst Du ich komme nur so aus Spaß extra früh um dann doch stehen zu müssen?" Sie war nicht bereit den Typen nachzugeben. Wäre ja noch schöner. Dies ließ nun auch den Übersetzer zischen und böse funkeln.

"Dummer Mensch, deine Dummheit wird Dich noch dein Leben kosten." Oho, nun gab es schon Todesdrohungen! Eine der Echsen griff nach vorne, was Karyn in höchste Alarmbereitschaft versetzte, doch es erfolgte kein Angriff im herkömmlichen Sinn. Sie wurde lediglich emporgehoben wie eine Puppe und zwei Schritte entfernt vom Sitz auf den Boden gestellt. Ein Fuß schob ihre Reiseausrüstung zu ihr hinüber bevor sich die Echsen erdreisten ihr demonstrativ den Rücken zuzukehren. Beinahe hätte die Machtbegabte gelacht. Wo Worte versagte, räumte man Leute im wahrsten Sinn des Wortes aus dem Weg, oder wie? Wenn man gewohnt war nirgends Widerstand zu bekommen, tat man vermutlich alles so wie es einem passte. Sollte sie selbt nicht genug Erfahrung auf dem Gebiet besitzen? Eigentlich schon.

Also schön, sie war also auf eine Gruppe gestoßen die genau nach diesem Schema vorging. Dummerweise konnte sie nicht einfach ihr Lichtschwert ziehen und Machtblitze auf sie niederregnen lassen. Ihr musste etwas anderes einfallen, eine Möglichkeit sich zu wehren, ohne gleich ein Blutbad anzurichten. Einen der Angestellten ansprechen? Dies wäre vermutlich die bürgerlichste aller Vorgehensweisen, doch war fraglich ob ihr wirklich jemand half. Sie war nur eine einzelne Frau und hatte auch noch eins der billigsten Tickets gekauft, warum sollte sich einer der Sicherheitsleute hier für sie einsetzen? Und dann noch gegen ein paar ziemlich unangenehme Typen. Nicht unbedingt wahrscheinlich. Für ein paar Herzschläge stand die Dunkelhaarige ratlos herum, bevor ihr der rettende Gedanke kam. Sie musste bei der Durchführung ein wenig aufpassen, sonst machte sie sich verdächtig. Ansonsten sollte sie damit eigentlich Erfolg haben.

Wenn nicht, dann gab es doch noch das Blutbad. Karyn trat hinter die erste Echse umschlang ihre Hüfte mit den Armen und wuchtete ihn hoch. Mit nach hinten gebogenen Kreuz drehte sie sich einmal im Kreis und setzte ihn hinter sich ab. Damit war der Weg frei für den auf ihrem Platz sitzenden Alien. Überraschungslaute drangen aus allen Kehlen und helle Aufregung schien sich breit zu machen. Doch die ehemalige Warrior ignorierte das und auch die fuchtelnden Arme, die sie bedrängten als sie in die Hocke ging um erneut zuzugreifen. Nachdem sie sich durch den Arm - Wirrwarr gewurstelt hatte, bekam sie erneut die Hüfte gefasst und wuchtete mit Hilfe der Macht diesen im Gesamten hoch. Damit erzielte sie genau den Effekt, den sie sich erhofft hatte. Das Wesen wog gute drei Zentner, wenn nicht sogar mehr.

Und eine Frau trug ihn einfach davon.
Erstaunen breitete sich aus, nur die Echsen selbst zerrten an ihr herum, vermutlich in der Hoffnung sie würde deren Kumpel loslassen. Dieser streckte nun die Beine aus und stemmte sich gegen sie. Mit einem Ruck beendete sie die Drehung und keuchte deutlich, damit sie für jeden anderen die Illusion der Anstrengung aufrecht erhielt. Nachdem dieser nun direkt hinter ihr stand, vom Sitz aus betrachtet, nickte sie ihm anerkennend zu und sagte mit überfreundlicher Stimme:


"Ich sagte, das ist mein Platz! Vielen Dank für ihr Verständnis."

Umgehend nahm sie wieder platz und zog mit der Stiefelspitze ihren Rucksack wieder unter ihren Sitz. Die Echsen schauten zwischen sich selbst und der nun wieder sitzenden Frau hin und her und schienen zu überlegen, was sie nun tun sollten. Wahrscheinlich wogen sie ab ob sie eine körperliche Auseinandersetzung beginnen sollten. Bevor sie zu einer Entscheidung kamen, toste Beifall auf, womit klar war, dass Karyn diesen Streit gewonnen hatte. Dabei handelte es sich für sie um eine Wohltat, wie es sich die anderen nicht vorstellen konnten. Sie hatte tatsächlich eine wirklich schwierige Situation ohne Gewalt gelöst und erntete dafür auch noch allgemeine Zustimmung. Gelassen schaute sie zu den Trandoshanern hoch die schließlich ihre "Niederlage" akzeptierten und zischend in einem anderen Bereich des Abteils verschwanden. Perfekt! Endlich Ruhe. Ein paar Leute lobten noch einmal ihren Mut und ihre Stärke, was die hundertfache Mörderin mit einem bescheidenen Lächeln quittierte. Wenn die alle wüssten, wozu sie eigentlich im Stande war…

Ein seltsames Gefühl kam in ihr auf. War es erlaubt stolz in dieser Situation zu empfinden? So wie sie das sah, war es dies durchaus. Sie war auf einem guten Weg und schien sich weiterzuentwickeln. Natürlich hatte sie auch ein wenig Glück gehabt, aber so etwas gehörte eben auch dazu. Leider reichte das Glück nicht soweit, dass sie ab nun ungestört blieb. Der "Übersetzer" ihrer speziellen Freunde kam noch einmal an um sein Anliegen vorzutragen.


"Wir werden uns wieder sehen, Menschlein. Jagen und zur Strecke bringen werden wir Dich."
Seine Worte wurden durch Zähne-fletschen und einem bösen Blick untermauert. Doch Karyn reagierte überhaupt nicht auf die großspurige Ankündigung. Gelassen kommentierte sie:

"Super, na dann bis bald Jungs." , und winkte ihm entspannt zu. Sollten sie es nur versuchen. Wenn sie unbedingt sterben wollten, dann stand die Ex-Sith ihnen nicht im Weg. Wobei mehr als fraglich war, wie sie es anstellen wollten sie auf Sullust inmitten der Masse zu erwischen ohne sich selbst ins Gefängnis zu bringen. Doch das sollte nicht ihr Problem sein. Jedenfalls verzog sich der Alien endgültig und sie hatte endlich ihre Ruhe. Die Dunkelhaarige schloss ihre Augen und erwartete den Start. Wenige Minuten später war es endlich soweit und das Schiff schraubte sich in den Himmel. Nicht ganz zwanzig Minuten später hatte der Liner die Atmosphäre und den Gravitationsschatten hinter sich gelassen und trat in den Hyperraum ein.

Irgendwie war es schon merkwürdig. Wie kam sie immer wieder in solche Situationen? Als würde sie Konflikte magisch anziehen. Streitsüchtige suchten die Ex-Sith wie Mynocks die Energieleitungen von Raumschiffen. Nun ja, bald würde sich dieses Problem erledigt haben, nämlich wenn sie jegliche Zivilisation hinter sich gelassen hatte. Während sie sich – trotz des Kindergeschreis - entspannte, schoss die "Stormdancer" ihrem Zielort entgegen.


|| Hyperraum nach Sullust ▫ Liner "Stormdancer" ▫ Holz-Klasse-Abteil || ▫ Azgeth

[OP]Weiter im Weltraum (Republik) - Thread[/OP]
 
- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht - Frachter –

Die Reise endete, als der Frachter auf dem Grund und Boden Haruun Kals aufsetzte. Chesara hatte bereits ihre wenigen Sachen gepackt, die sie mit von Bord nehmen wollte. Sie trug ihre Jedi-Robe, wie immer in der letzten Zeit. Zuletzt waren sie auf Bandomeer gewesen, davor auf Lianna und auf beiden Planeten hatten sie sich als Jedi frei zu erkennen gegeben. Dies war ganz anders als auf Coruscant, wo sie immer im Verborgenen hatten agieren müssen und Chesara genoss diese wieder gewonnene Freiheit sehr. Vom Cockpit aus aktivierte Kaiba die Ein- und Ausstiegsrampe, sodass sich direkt vor Chesara der Weg nach draußen öffnete. Es war ihr erster Besuch auf Haruun Kal und umso angenehmer, dass sie ihn mit dem Besuch des vor noch nicht all zu langer Zeit eröffneten Hort der Jünglinge verbinden konnte. Diese zu sehen war ein spezieller Wunsch Chesaras gewesen, sodass sie die Erste gewesen war, die sich gemeldet hatte, als sie im Rat darüber gesprochen hatte, einen von ihnen hierher zu schicken, um nach dem Rechten zu sehen. Als Chesara nach draußen trat, kam ihr sogleich ein Sicherheitsbeauftragter entgegen, der sich ihrer Identität rückversichern wollte. Schon vor der Landung hatte Chesara sich vom Cockpit aus als Jedi-Rätin zu erkennen gegeben. Nun, da sie tatsächlich vor ihm stand, war der Sicherheitsbeauftragte sichtlich erleichtert.

“So nah an imperialem Gebiet können wir nicht vorsichtig genug sein, Rätin.“

Rechtfertigte er sich, bemüht darum, auf Chesaras guter Seite zu bleiben.

“Keine Sorge.“

Zeigte sich die Jedi verständlich.

“Sie haben genau das Richtige getan.“

“Haben Sie einen guten Aufenthalt in Pelek Baw, Rätin Chesara. Die örtlichen Jedi drüben im Hort erwarten Sie bereits. Man hat uns schon vor Tagen mitgeteilt, dass Sie in Kürze hier eintreffen werden. Trotzdem hielt ich es für meine Pflicht, mich persönlich davon zu überzeugen.“

“Ich danke Ihnen, für Ihre Vorsicht.“

Erwiderte Chesara.

“Und ich bin sicher, die Republik weiß Ihre Bemühungen sehr zu schätzen.“

Der Beamte bedankte sich, verabschiedete sich und Chesara machte sich daran, den an Bord des Frachters befindlichen Gleiter startbereit zu machen und vorzufahren. Die Akademie der Jedi war etwas abseits des Stadtkerns gelegen, sodass sie ein Stück zu fahren hatten. Vor Einbruch der Dunkelheit, so hatte Chesara sich vorgenommen, wollte sie dort sein. Sie blickte zurück zum Frachter, während sie auf die anderen wartete. Zhaax, Kaiba, Jibrielle und Nylia waren wohl noch damit beschäftigt, ihre Taschen für einen Kurzaufenthalt zu packen, anstatt alles mitzunehmen, was sie auf Bandomeer bei sich gehabt hatten. Sobald sie hinaus kamen, konnte es los gehen.

- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Vor dem Frachter –
 
 
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- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Gleiter -

Ein zweiter Gleiter war schnell gemietet. Sie waren zu fünft und hätten nicht alle Platz gehabt in dem einzigen Gefährt, das ihnen zur Verfügung stand. Haruun Kals Raumhafen war jedoch, wie die meisten seiner Art, auf solche Fälle vorbereitet. Sie würden sich aufteilen und dann auf direktem Wege zum Hort der Jünglinge fahren. Ihr Ziel, die Adresse des Jedi-Hortes, hatte Chesara bereits in beide Navigationssysteme eingetragen, sodass die Fahrt einfach für sie werden würde. Das Steuer würde Chesara, in dem Gleiter in dem sie mitflog, wieder Kaiba überlassen. Der Junge hatte ein Händchen für Schiffe und Land- oder Luftgleiter und es machte Chesara nichts aus, nur Beifahrererin zu sein und die Umgebung zu genießen, ganz im Gegenteil. Sie wartete noch immer auf die anderen und fragte sich bereits, was da eigentlich so lange dauerte, als sie plötzlich ein Beben in der Macht spürte, das sich anfühlte als erzitterte die Erde. Chesara legte ihre Hand auf die hintere Ablagefläche des Gleiters, neben dem sie noch immer stand, um sich zu halten. Die Macht war in Aufruhr. Sekunden verstrichen. Drei, vier, fünf...

Haruun Kal war ein Planet mit hoher Machtkonzentration. Die Korunai waren von Geburt an machtsensitiv, was der Grund für die Jedi gewesen war, hier ein Auffangbecken für potentielle Jedi zu errichten. Die Aktivität in der Macht und die leuchtenden Präsenzen, die hier wahrzunehmen waren, waren vergleichbar mit der Betriebsamkeit eines Bienenstocks. Es summte ohne Unterlass, die Macht war immer in Bewegung. Was Chesara in diesem Moment vernommen hatte, war jedoch etwas anderes. Eine Erschüterung der Macht, nannte man es landläufig. Die Jedi-Rätin streckte ihre Machtfühler aus. In dem Frachter vor ihr war alles ruhig, doch sie hatte sich nicht geirrt. Nicht weit von ihr, das konnte sie fühlen, schien die Erde noch immer zu zittern. Ohne großartig darüber nachzudenken durchquerte Chesara die Landebucht. Als sie sich kurz noch einmal umdrehte, sah sie Zhaax kurz im Eingang des Frachters, wie er am Ende der Rampe erschien und rief ihm zu, dass sie kurz etwas nachsehen wollte und gleich wieder da sei. Dann verließ sie die Bucht durch einen schmalen Gang, der an beiden Seiten von zwei Türen erfasst war und fand sich im Hauptteil des Raumhafens wieder, von dessen Knotenpunkt aus Wege in alle anderen Buchten führten. Chesara legte gedanklich eine Hand auf die Macht, um ihre Zeichen zu lesen. Der letzte Nachhall der Erschütterung, die beinahe so schnell zu verschwinden drohte, wie sie gekommen war, drohte bereits zu verklingen. Wenn er gänzlich verschwand, würde es nicht mehr möglich sein, ihm zu folgen. Ihrem Machtinstinkt nachgebend schlug Chesara den Weg in eine der gegenüberliegenden Buchten ein, öffnete die Tür und schritt langsam durch den schmalen Gang, um auch auf der anderen Seite die Tür zu öffnen. Sie hatte keine Ahnung, was sie erwarten würde. Über alle Maßen auf der Hut tastete sie die Umgebung über ihre verstärkten Sinne ab. Sie konnte viele Präsenzen spüren in dem Bereich der vor, aber auch in dem, der hinter ihr lag.

Ein Frachter, größer als der, mit dem die Jedi gereist waren, nahm bis auf die letzten Meter den gesamten Platz in der Landebucht ein. Für den Piloten, der hier gelandet war, konnte es nicht einfach gewesen sein, das Schiff zu parken. Niemand war zu sehen. Alles um Chesara herum war ruhig, bis auf das leise, kaum noch zu verstehende Echo, das in ihrem Kopf nachklang und ihr sagte, dass hier gerade etwas geschehen war, das die Macht nicht voraus geplant hatte.


- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Gleiter -
 
Haruun Kal - Pelek Baw - Raumhafen Landebucht - Frachterrampe

Die Landung auf Haruun Kal verlief problemlos. Kaiba hatte saubere Arbeit während des Fluges geleistet und den Frachter schließlich wieder auf festen Boden gebracht. Der junge Twi'lek genoss die Reise sehr, die Kühle des Weltraums und sein unerforschtes Wesen, streuten in ihm ein Hauch von Adrenalin, wenn er nur daran dachte, wieviele Welten es zu entdecken gab und welche Missionen nur darauf warteten, angenommen zu werden.
Als das Schiff aufsetzte, erhob sich Zhaax aus dem Copilotensessel und ging zur Cockpittür, die sich vorosorglich öffnete, als der Twi'lek sich näherte. Als er beinahe ausgetreten war, drehte er sich noch einmal kurz zu Kaiba um.

"Saubere Landung."

Lies er grinsend verlauten. Er hatte während des Fluges oft mit Kaibageredet. Sie hatten sich über viele Dinge, die geschehen waren, die jetzt gerade passieren und die wahrscheinlich noch passieren würden ausgetauscht. Das machte die Reise um einiges angenehmer. In der Zeit, in der Zhaax nicht im Cockpit verweilte, trainierte er seine Machtsinne, fing an seine Umgebung zu spüren, probierte sich an seinen Wahrnehmungsfähigkeiten. Viele Stunden verbrachte er in Einsamkeit in seinem Quartier tief versunken in der Meditation, die er kürzlich erst von Adrian vorgeführt bekam. Zhaax konnte von sich sagen, dass er nun einigermaßen verstand wie die Macht auf ihn wirkte, und wie er auf sie eingehen musste, doch natürlich blieb ein Großteil der Geheimnisse, die die Macht beinhalten ein Buch mit sieben Siegeln für den jungen Twi'lek.
Auch Zhaax hatte nun seine Tasche fertig gepackt, mit dem allernötigsten. Er besaß nichts von Wert außer den beiden Geschenken seiner Mutter, um die er sich noch immer Gedanken machte, wenn er einen unbekümmerten Moment durchlebte.

Als der Twi'lek mit der Reisetasche den Flur betrat, stellte er sich an die Rampe, um auf die anderen zu warten, die wahrscheinlich noch dabei waren, zu packen. Er runzelte die stirn, als er ein klobiges Objekt in der Tasche seiner schmalen Robe entdeckte. Als er nach dem Objekt griff schmunzelte er. Es war der Stein, den Chesara auf Bandomeer gefunden hatte. Der Stein mit dem Zhaax zum allerersten Mal die Levitation übte. Das Grinsen verwischend stellte er seine Tasche ab und probierte es erneut. Er legte den Stein auf die offene Handfläche, schloss kurz die Augen um sich zu sammeln und spürte dann, wie das Feld der Macht sich konzentrierte. Als er die Augen wieder öffnete war es sein Willen, der benutzt werden musste um den Stein anzuheben. Er fixierte den Stein mit seinen Augen und hob ihn mit Hilfe der Macht schließlich an. Der Stein war schön. Seine elegante Form und seine raue, matte Oberfläche machten ihn für Zhaax zu etwas besonderem.
Der Stein drehte und wandte sich um die eigene Achse, und ab und an zitterte er etwas, doch das Zittern konnte Zhaax schnell wieder kompensieren.
Wenige Augenblicke später begann er einen Ruf wahrzunehmen. Der Stein fiel in seine Hand zurück und der junge Padawan drehte sich in Richtung des Lärms.

Es war Chesara, die ihm zurief, dass sie nach etwas sehen wollte und gleich wieder da sei. Zhaax wollte ihr noch ein 'Okay' nachschreien, doch das war nicht mehr möglich, denn die Jedi-Rätin war schon losgeeilt. Ein triftiger Grund musste vorhanden sein, wenn die Meisterin so voller Elan losging. Zhaax beschloss zu versuchen sich in der Macht auszudehnen, vielleicht hatte Chesara ja etwas bemerkt.
Als der Padawan den Versuch beendete spürte er nur die Anwesenheit von Kaiba und zwei Anderen, dabei musste es sich wohl um Jibrielle und Nylia handeln. Nicht mal Chesara konnte er mehr spüren, sie war schon zu weit weg. Zhaax musste wohl noch viel trainieren um auf weite Entfernung etwas spüren zu können.

Doch trotzdem reizte es den Padawan, nachzusehen was Chesara entdeckt hatte, doch wollte er die Jedi-Rätin auch nicht verärgern und so beschloss er hier zu bleiben und weiter an seiner Levitation zu pfeilen. Der Stein war ein befriedigendes Übungsgerät.

Einen Augenblick später öffnete sich die Tür eines Quartiers. Jemand war wohl fertig mit Tasche packen.

Haruun Kal - Pelek Baw - Raumhafen Landebuch - Frachterrampe
 
- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht - Frisierter Frachttransporter –

Ja, es gab einige Präsenzen in dem Schiff vor ihr... Doch auf den zweiten "Blick" mochte Chesara fühlen... Die meisten von ihnen waren schwach... Als wären die zu ihnen gehörigen Wesen zwar da, aber doch nicht da... Und die anderen... Die anderen... Beinahe alle... Verblassten bereits... Die, zu denen sie gehört hatten, schienen plötzlich verschwunden zu sein... Ausgelöscht... Da war es wieder ! Ein einzelner Strom, ein starker Quell der Energie der Macht - Etwas, was man so intensiv selten fand - Aber er schien... Chaotisch, unkontrolliert... Destruktiv, im Moment auch...

Shalin war völlig desorientiert... Ziellos war sie durch das Schiff gewandert, wie von einer unsichtbaren Hand geleitet... Und die Blitze... Die Blitze hatten jeden verzehrt, der sich ihr entgegengestellt hatte... Rauchende Fleischbündel, Aschehäufchen, zucked verdrehte Häufchen... Aber sie alle, sie alle hatten ihr und anderen Dinge antun wollen...

Letztlich hatte sich die junge Twi'lek, unfähig derzeit einen Ausgang zu finden, unter dem Navigatorenpult verkrochen... Ihre Augen glommen noch immer... DIese seltsamen blitze umzuckten ihren Körper, ihre Hände weiterhin... Versengten den boden unter ihr und liessen alles worauf sie trafen Funken schlagen. Ihr Kopf schmerzte... Tränen rannen über ihr Gesicht...

Tod... Soviel Tod...

Wo war sie ?

Soviel...

Die Blitze versengten auch ihre eigene Haut, bereiteten ihr Schmerzen... Etwas zuckte in der Tür - Und instinktiv zuckte auch Shalin. EIne halbe Sekunde später war von dem dressierten Ginntho nur noch ein Häufchen Asche übrig...

Sie war noch immer wütend, verängstigt, desorientiert und litt Schmerzen... Zudem verstand sie nicht im leisesten was eigentlich vorging... Die Kleidung hing ihr in Fetzen vom Leibe und entblösste mehr des samtig-blauen Fleisches als gewöhnlich sittsam war... Oder sie fiel in verkohlten Stückchen bröckelnd herab...

Chesara indess mochte es fühlen... Die Erschütterungen hatten sich an einem Ort festgesetzt...


- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Gleiter -
 
- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht -

Etwas stimmte nicht. Dieses Bewusstsein erlangte Chesara ganz plotzlich. Gleichzeitig wusste sie, dass keine unmittelbare Gefahr bevor stand. Es war ein Zeichen, das die Macht in ihre Richtung entsandte, so wie sie es machmal tat. Als Jedi war Chesara eine Botschafterin, ein Mittelsmann. Die Macht sprach durch sie, handelte durch sie und leitete sie. Dies war ein solcher Augenblick. Die Jedi-Rätin näherte sich dem Frachter, dessen Rampe bereits herunter gefahren war und dennoch war noch immer niemand zu sehen. Der Geruch von Verbranntem stieg ihr in die Nase wie nach... versengtem Fleisch? Das Lichtschwert schob sich scheinbar ganz von selbst in Chesaras Hand. Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie es benötigen würde, doch sie konnte die Sicherheit fühlen, die von dem kühlen Metall in ihrer Hand ausging, als sie den Einstieg des Frachters öffnete und den Gang betrat. Streng genommen beging sie Hausfriedensbruch, anders herum war sie eine Jedi, die einem Verdachtsfall nachging. Und diese Situation war mehr als verdächtig. Etwas ging hier vor und es war ganz sicherlich nichts Gutes.

"Hallo, ist jemand da?"

Rief Chesara fragend, nachdem sie die ersten Schritte gegangen war. Die Stromversorgung war aktiviert, in allen Gängen brannte Licht und dennoch antwortete niemand, obwohl deutliche einige schwache Präsenzen zu spüren waren. Der unangenehme Geruch war stärker geworden. Sie bewegte sich Richtung Cockpit. Alles war hier, wie schon von außen erkennbar, deutlich größer als in dem Frachter der Wingston Corporation. Während sie den nächsten Schritt tat, hielt Chesara in ihrer Bewegung inne. Nur noch weniger Meter von der Tür zur Brücke entfernt, konnte sie plötzlich einen Anflug der dunklen Seite spüren. Das war es also. Chesara drückte sie weit von sich. Sie hatte nichts mit der Dunkelheit zu schaffen.

Als sie die Tür öffnete, war sie sich bewusst darüber, dass sie nicht alleine war. Auch wenn ihre Augen auf den ersten Blick keine weitere Person wahr nahmen, ihre verschärften Sinne taten es. Chesara ging um ein Terminal herum und sah sich um. Ein unsichtbarer Nebel schien die Luft auf der Brücke dünn zu machen. Dann, endlich, sah sie sie: eine Gestalt, die unter einem Pult kauerte und es war offensichtlich, dass sie sich versteckte. Ihre Haut war ein tiefes Blau und die beiden Lekku gaben sie als Twi'lek zu erkennen. Chesara ging, ein Stück von ihr entfernt, in die Hocke.


"Ich weiß nicht, was hier vorgefallen ist."

Sagte sie sanft, den Blick dabei auf die Fremde gerichtet.

"Aber es ist jetzt vorbei. Mein Name ist Chesara und ich bin hier, um zu helfen. Geht es Ihnen gut?"

Chesara streckte der jungen Frau eine Hand entgegen. Sie war noch jung, ihre Züge wirkten zumindest so.

"Sie können heraus kommen. Es ist sicher."

- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Mit Shalin -
 
- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Brücke - Shalin und Chesara -

Das Schott hatte sich ohne Schwierigkeiten öffnen lassen... Es war bereits entriegelt worden, die Schleuse passierbar... Es herrschte eine fast gespenstische Stille. Die Landelichter waren immer noch eingeschaltet gewesen... Der Navigator hatte sie nicht deaktiviert, obgleich das Schiff schon vor Minuten gelandet war... Nur das Summen des Energiekerns war leise im Hintergrund zu hören. Hernach trat sie in einen Korridor - Das Schott glitt hinter ihr herunter - So völlig in die Wand integriert, dass man es leicht übersehen konnte, wenn man nur daran vorbeiging und nciht ganz aufmerksam war - Zum Beispiel wenn man grade von eigenen Machtfähigkeiten übermannt wurde, von denen man nicht den leisesten Schimmer hatte.

Die einzige Antwort auf ihren ersten Ausruf bestand allerdings in dem Knistern eines flackernden Deckenlichts... Während sie sich, von ihren übernatürlichen Sinnen geleitet gen Brücke fortbewegte fielen ihr verbannte Stellen auf, die das leicht eingesatubte Silber und Weiss des Raumschiffinneren an manchen Stellen versengt hatten... Und sie traf auch auf drei wenig appetitlich aussehende Haufen, die einmal Körper gewesen waren... Humanoid... Vermutlich... Aber die Rasse kaum noch zu identifizieren. Alle drei rauchten noch.

Der Geruch war, obgleich das Luftfilterungssystem sein Bestes tat, ekelerregend... Die Tür der Brücke gab ein leises Zischen von sich als Chesara eintrat... Sie wäre fast über einen Menschen gestürzt, der verkrümmt an der Türschwelle lag... Die Haufen, die teilweise vor, teilweise in den Sesseln der Navigator, Piloten und Kapitänssessel lagen waren nichts, was man unbedingt in Angriff nehmen wollte...

Als die Jedimeisterin indess die Gestalt ansprach, ruckte deren Kopf empor... Und obgleich die Gestalt die Hand an die Schläfe gepresst hatte, blickte Chesara in Augen die pechschwarz zu leuchten schienen... Sie erkannte die Züge eines jungen Mädchens. Ein fein geschnittenes Gesicht in dem selben tiefen Blau wie die restliche Haut... Zart geschwungene Lippen, im Moment allerdings spröde aufgesprungen unter einer Stupsnase und den großen Augen... Ihre Figur war schlank, noch etwas mädchenhaft, wenn man es recht bedachte. Sie trug die Überreste von Kleidung wie sie sie in vielerlei der gefährlicheren Orte der Galaxis gesehen haben musste... Die Kleidung von Schmugglern, Piloten, Armen, Kriminellen oder jenen aus ihrer unmittelbaren Umgebung, auch wenn die Qualität unmöglich noch festzustellen war... An vielen Stellen schimmerte die Haut durch, dort wo der Stoff scheinbar vom Körper gebrannt worden war... Auf der rechten Wange und der Stirn, sowie am ganzen Körper fanden sich Brandblasen... Und noch ehe Chesara ihren letzten, behutsamen Satz ganz ausgesprochen hatte, erhielt sie auch die Begründung, als sei das schwarze Augenleuchten nicht schon genug gewesen...Das Mädchen sprang auf, machte aus der Hocke einen Salto über die Jedi hinweg, der einem Zirkusakrobaten würdig gewesen wäre, landete federnd auf einer Konsole. In ihrem Gesicht standen Furcht, Schmerz und Verwirrung, als sie abwehrend eine der Hände ausstreckte.


"Verschwinde ! Lass mich zufrieden !", brachte die Twi'lek auf ihrer Muttersprache hervor... Die Stimme klang hell, aber kratzend, wie aus ausgedörrter Kehle - Und noch während sie sprach umzuckten Blitze ihren Körper... Schwarz, weiss, blau... Ein schmerzerfülltes Stöhnen schlich sich in die Worte, als die Entladungen auch das Fleisch ihres Ursprungs beleckten - Und sich auch nach der Jedi ausstreckten ! - Chesara würde Machtblitze erkennen, wenn sie welche sah - Aber jene hier wirkten... Unkontrolliert, chaotisch... Das Mädchen wirkte selbst etwas entgeistert...

- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Brücke - Shalin und Chesara -
 
- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Mit Shalin -

In dem Moment, in dem die Twi'lek aus ihrem Versteck heraus schoss, hatte sich Chesaras Lichtschwert aktiviert. Die Fremde hatte etwas geschrien - nicht auf Basic, es war Twi'leki gewesen - und auch wenn Chesara es nicht zu 100% wortwörtlich hätte übersetzen können, war ihr der Sinn der Worte bewusst. Die leuchtende Klinge tauchte Chesaras Gesicht in glänzend buntes Licht, während vor ihr ein bläulich weißer Schimmer den Raum einnahm. Krachende Blitze schlugen der Jedi und ihrem hoch gerissenen Lichtschwert entgegen, um diese abzuwehren. Die im Raum entstandene Energie war so scharf wie die frisch gewetzte Schneidfläche eines Messers. Der plötzliche Angriff hatte Chesara überrascht, gerade, weil sie so sicher gewesen war, dass ihr hier keine Gefahr drohte. Sie schob ihre Füße etwas weiter auseinander, um einen festeren Stand einzunehmen und erhaschte, über die knisternden Blitze hinweg, einen Blick auf das Gesicht der Twi'lek. Dunkelheit schlich um sie, doch sie war nicht von ihr besessen. Es war Angst, realisierte Chesara, die sie in größtem Maße von ihrem Gegenüber ausgehend fühlen konnte. Schiere Angst und... Hilflosigkeit.

"Beruhigen Sie sich!"

Rief Chesara auf Basic über das Zischen der Blitze und das Summen ihrer eigenen Waffe hinweg, auch wenn sie nicht wusste, ob ihre Worte die junge Frau erreichen würden, ob sie sie überhaupt verstand. Das Gefühl, einer Tragödie beizuwohnen, beschlich Chesara. Es war seltsam: hier war sie, offensichtlich im Angesicht eines Kampfes, doch sie fühlte sich nicht, als würde sie angegriffen. Naiv, mochten manche es nennen. Ard sagte immer, dass es ihrer Natur entsprach, in allen Lebewesen das Gute zu sehen. Er hatte Recht damit. Chesara löste eine Hand vom Griff ihres Lichtschwertes, die Waffe nun mehr nur noch einhändig führend, und sammelte eine leuchtende Energiequelle in ihrer linken Hand. Die Jedi-Rätin ließ das Lichtschwert sinken, sodass es für den Bruchteil einer Sekunde den Anschein machte, die noch immer auf sie übergreifenden Machtblitze würden sich ihrer bemächtigen. Anstatt die zierliche Frau zu verschlingen, wurden sie jedoch aufgesorgen von dem Lichtkegel in ihrer Hand und verebbten dort, so als hätte es sie niemals gegeben. Mit einem widerstrebenden Fauchen erstarb auch die regenbogenfarbene Klinge des Lichtschwertes, als Chesara ihre Waffe weg steckte.

"Hören Sie auf."

Sagte Chesara, ihre Stimme fest.

"Ich bin nicht hier, um Ihnen etwas zu tun. Mein Name ist ChesaraSyonette und ich bin eine Jedi. Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie mich lassen."

- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Mit Shalin -
 
- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Chesara und Shalin -

Ihre Ohren rauschten und die Brandblasen auf ihrer Haut schlugen erneut hoch... Ein keuchender, schmerzerfüllter Laut entrang sich ihrer Kehle. Die Frau in den seltsamen Roben beunruhigte sie durch ihre blosse Anwesenheit und beruhigte sie zur selben Zeit durch die ungewohnt sanften Worte im Angesicht solch knisternder, brennender Gefahr. Das Herz schlug ihr indess bis zum Halse, Funken sprühten aus der Konsole unter ihr, als die LED-Lichter flackerten und dann erstarben... Das Adrenalin rauschte durch ihre Adern, sie versuchte die Frau vor sich zu fixieren... Das aufzischen des Laserschwerts lies sich ihre Augen weiten, sie zischte, versuchte einen Satz zurück und schlug sich ob der Desorientierung dabei fast den Schädel an einer vorstehenden Erhebung ein. Ihre Hand zuckte nach einem Blaster, der nicht da war.

"Beruhigen Sie sich!"

Beruhigen ? BERUHIGEN ?

"Beruhigen ?! Ich... Gehen sie weg ! Oder es... Es wird ihnen leid tun, wie ihren Kumpanen - Ich bin keine verdammte Ware - Hauen sie endlich ab !"

Ein Teil von ihr spürte, wusste, dass an dieser Frau etwas anders war - Aber sie war viel zu stur, viel zu verängstigt um das jetzt einzugestehen... Diesmal kamen die Worte auf Basic... Mit einem deutlichen Dialekt, wie ihn Chesara aus den Schatten Coruscants kennen mochte. Eigentlich schon ein Glücksfall... Nicht alle Aliens sprachen überhaupt Basic.

"Hören Sie auf."

Es war die Tatsache, dass Chesara die glänzende Energieklinge wieder wegsteckte, gepaart mit der Tatsache, dass sie die Shalin solche Probleme bereitenden brennenden Blitze scheinbar mühelos auffing... Ihre Augen funkelten... Das schwarze Leuchten verschwand zum Teil und machte einem strahlenderen, natürlicheren Ton Platz... Doch noch immer umzuckte Energie sie... Wenn jetzt auch schwächer...

"Ich...weiss nicht... wie...! V-verd-d-dammt... Gehen sie endlich...!"

Der letze Ausspruch indess hatte wiederum nicht den gewünschten Effekt.

"Warum... Solltest du mir helfen ? Und was interessiert mich deine Gang ?"

Tatsächlich war sie eher wieder etwas mehr zurück gewichen. Selbstlosigkeit - In so großen Ansätzen - war ihr fremd, ausserhalb enger Freundschaften oder Familienverbände. Die Jedi und die Sith waren für sie nicht mehr als unterschiedliche Gangfarben, den Unterschied sah sie nicht - Nach ihrem Wissen versuchten einfach beide Gruppen auf ähnliche Weise der Galaxis ihren Daumen aufzudrücken. Die Jedi hatten noch dazu einen Ruf als Gesetzeshüter, wo die Sith brutal und gefährlich waren. Beides bedeutete ihrer Erfahrung nach Ärger, zumal Korruption zu einem Polizisten schlussendlich einfach dazu gehörte ! Sie war sich nicht einmal sicher, warum sie überhaupt noch mit der älteren, so anmutig wirkenden Frau kommunizierte... Aber irgendetwas war an ihr...

- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Chesara und Shalin -
 
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