Sci-Fi Interstellar

Habe den Film nun auch endlich sehen dürfen und war einfach überwältigt. Die Bildsprache, der Soundtrack, das Storytelling und die ganz theoretischen Physikhypothesen - ein Fest. Jetzt bin ich auf der Suche nach passender Literatur und da anscheinend unklar ist wann das Buch zum Film "The Science of Interstellar" auf deutsch erscheinen wird, frage ich mich, ob jemand ähnliche Bücher oder DVDs zur Thematik empfehlen kann.
 
Zur Thematik? Fiktional oder Sachbuch?

"Eine kurze Geschichte der Zeit" von Stephen Hawking, erklärt Schwarze Löcher für Laien. Zeitreise durch den Tesserakt ist direkt aus "Die Zeitfalte" von Madeleine L'Engle entnommen.


Hab den Film übrigens auch gesehen und wollte dazu auch demnächst was schreiben. Nur kurz: Konventioneller Film und mit Kenntnis des Drehbuchs für Spielberg eigentlich eine Enttäuschung, weil da soviel verschenkt wurde und der Fokus an den falschen Stellen liegt. Hinzu kommen einige Änderungen die ich einfach nicht verstehe. Warum man Dr. Brand so eine prominente Rolle gegeben hat, nur wegen eines nicht nachvollziehbaren Konflikts, dazu noch Dr. Mann, der einen Dialog von einem Roboter quasi 1zu1 verpasst bekommt und entsprechend hölzern daherkommt. Die Planeten waren allesamt langweilig und nur für schöne Landschaftsaufnahmen zu gebrauchen, kein Vergleich zu dem einen Planeten im Drehbuch. Das Ende im Drehbuch war auch ein wenig mutiger. Es ist halt ein konventioneller Film. Aber schön anzusehen.
Insgesamt muss ich ganz schöne Abstriche machen und Stückweise einzelne Szenen rauspicken, die mir vollkommen gefallen haben. Und da wird der Film dann ziemlich ausgedünnt. Nicht schlecht, aber die Alternative war halt so vielversprechend.

7/10
 
Zur Thematik? Fiktional oder Sachbuch?

"Eine kurze Geschichte der Zeit" von Stephen Hawking, erklärt Schwarze Löcher für Laien. Zeitreise durch den Tesserakt ist direkt aus "Die Zeitfalte" von Madeleine L'Engle entnommen.

Wie definierst du hier Laien? Reicht der Physik-GK, den man nach 2 Jahren abgewählt hat noch aus, wenn man ein ehrgeiziges Interesse aufweist (bzw. so etwas wird da ja ohnehin nicht behandelt)?
 
Wie definierst du hier Laien? Reicht der Physik-GK, den man nach 2 Jahren abgewählt hat noch aus, wenn man ein ehrgeiziges Interesse aufweist (bzw. so etwas wird da ja ohnehin nicht behandelt)?

Hawking wollte sich gezielt an absolute Laien richten. Sein Zielpublikum war die Laufkundschaft in Buchläden an Bahnhöfen und Flughäfen. Vorkenntnis ist also nicht nötig und die einzige Formel im Buch ist Einsteins E=mc^2. Einige Diagramme bedürfen vielleicht mehr Aufmerksamkeit, aber sonst ist das nix wildes.
Zeitreisen durch Wurmlöcher werden aber erst in den Auflagen nach 1996 behandelt.
 
Die Aussage das Liebe die treibende Kraft des Lebens ist, die über die Wissenschaft hinaus geht fand ich am besten.
Emotional hat er mich durch das gelungene Schauspiel Matthew McConaughey`s auch erwischt.

Kurze und knappe Kritik.

7,5/10
 
8/10 mit Tendenz zur 9

Völlig positiv überrascht war ich von der Musik. Zimmer-untypisch sehr ruhig aber total passend. Wer die BD hat sollte sich mal die Specials anschauen, allein das Special über die Musik ist interessant wenn man bedenkt dass Zimmer das Theme komponiert hat, ohne einen Schnipsel Film zu sehen. Wie der Typ, der dann letzten Endes die Orgel in der Londoner Temple Church bedient, abgeht ist klasse. Allein dafür sollte der Film (oder der Typ) nen Preis bekommen. Die Berichte und Erklärungen von Kip Thorme sind auch ziemlich interessant.

Zum Film selbst möchte ich nicht mehr schreiben, alle die ihn noch nicht gesehen haben sollten ihn selbst auf sich wirken lassen. Spätestens seit True Detective jedoch ist auch mir klar, dass Matthew McConaughey ein verdammt guter Schauspieler ist, der gut die abgewrackten Typen (True Detective, Mud) spielen kann, aber auch imstande ist dem Publikum eine Träne zu entlocken.
 
Ich habe folgende ungeklärte Fragen zum Film.

Wieso sendet Astronaut Mann ein Signal er hätte eine habitable Welt gefunden obwohl er weiß dass die Erde bereits längst untergegangen sein muss wenn er jeh wieder Fuss auf sie setzt. Ist er so ein riesen Feigling? Das macht der Film auf Kosten Manns und macht die anderen gleich zu Helden.

Der Film gibt allen ernstes die Botschaft die Menschheit hätte das Katarakt selbst geschaffen!!!! Völlig ohne göttliche oder extraterestrielle Hilfe!!!!

Das ähnelt einer schlange die sich selbst auffrisst. Völlig bedeutungslos. Oder Jemandem der sich selbst am schlawittchen packt und aus treibsand heraus zieht...:unsure:
 
Wieso sendet Astronaut Mann ein Signal er hätte eine habitable Welt gefunden obwohl er weiß dass die Erde bereits längst untergegangen sein muss wenn er jeh wieder Fuss auf sie setzt. Ist er so ein riesen Feigling? Das macht der Film auf Kosten Manns und macht die anderen gleich zu Helden.
Ein Wort: Hoffnung.
Viel schlimmer kann seine Situation nicht werden, er ist eh schon allein in einer anderen Galaxis. Wenn doch mal jemand vorbeikommt, dann weiß er, dass die Menschheit noch existiert, da er die Anreisezeit kennt.
 
Ein Wort: Hoffnung.
Viel schlimmer kann seine Situation nicht werden, er ist eh schon allein in einer anderen Galaxis. Wenn doch mal jemand vorbeikommt, dann weiß er, dass die Menschheit noch existiert, da er die Anreisezeit kennt.

Haben wir beide den selben Film gesehen???? Er will ganz offensichtlich zurück auf die Erde, es kann ihm gar nicht schnell genug gehen und er verhunzt das Rendevue manöver manuell und stirbt dabei.
 
Das war doch seine Mission. Warum sollte die Welt untergegangen sein?! Untergehen schon mal gar nicht. Es sei denn, ein riesiger Asteroid zerschmettert den Erdball. Auf der Erde herrschten Sandstürme, Trockenheit usw., was heute zum Teil schon in gewissen Regionen vorkommt.

EDIT: Ach...ist hier die Rede von dem Saboteur? Matt Damon?
 
Ja, es geht um Matt Damons Dr. Mann.

Wir haben in der Tat denselben Film gesehen. Ich erkläre mal die Situation:

Dr. Mann wurde zu dem bestimmten Planeten geschickt, um ihn auf Habitabilität zu untersuchen. Doch diese gibt es nicht – der Planet ist eine einzige Giftkugel. Er sieht seine Chancen, auf lange Sicht zu überleben, von Tag zu Tag schwinden. Seine einzige Rettung besteht darin, von anderen Astronauten auf der Erde gerettet zu werden. Aus diesem Grund fälscht er die Planetendaten, die zur Erde gesendet werden. Dr. Mann legt sich daraufhin schlafen und wird 10 Jahre später von den anderen aufgeweckt.

Nun sehen die Forscher auf der Erde, dass Manns Planet offenbar lebensfreundlich ist, und machen sich auf den Weg dorthin. Dort angekommen klärt Mann Cooper auf, dass er die Daten gefälscht hat, um von den anderen gerettet zu werden, da er (wie er im Gespräch mit Cooper erwähnt) Angst vor dem Tod hat.

Den Rest erkläre ich bei weiteren Fragen :)
 
Übrigens, eine gute Darstellung, die gleichzeitig aufzeigt, das der Mensch selbst ein Risiko ist. Vor kurzem gab es doch einen Fall mit einer Astronautin, die aus Liebeskummer was getan haben sollte...
 
Übrigens, eine gute Darstellung, die gleichzeitig aufzeigt, das der Mensch selbst ein Risiko ist. Vor kurzem gab es doch einen Fall mit einer Astronautin, die aus Liebeskummer was getan haben sollte...
Das dürfte wahrscheinlich ein Hauptproblem bei der Auswahl von Astronauten für eine Mission zum Mars und darüber hinaus sein. Wahrscheinlich sogar mehr als die körperliche Verfassung.
 
Das dürfte wahrscheinlich ein Hauptproblem bei der Auswahl von Astronauten für eine Mission zum Mars und darüber hinaus sein. Wahrscheinlich sogar mehr als die körperliche Verfassung.
Finde ich auch. Die Medien greifen immer die (ohne Zweifel vergebungslosen und) harten Bedingungen auf dem Mars und im Weltraum auf, ohne dabei den Faktor Mensch zu berücksichtigen.

"100 km/h Staubstürme!":
Stimmt, aber durch den sehr geringen Atmosphärendruck (0,01 Bar) wirkt dieser wie ein 10 km/h Sturm auf der Erde.

"Die kosmische Strahlung ist viel zu gefährlich!"
Diese Strahlung ist zwar höher als auf der Erde, man kann sich aber doch gut abschirmen mittels Wasserstoff und Co.
Zudem ist das Risiko, an Krebs zu erkranken, bei einem längeren Weltraumflug wesentlich geringer als wenn man schon lange raucht.

"Die nicht vorhandene Gravitation zerstört den menschlichen Körper!"
Es gibt Muskelschwund, erhöhten Augendruck, Knochenabbau usw., doch diese Effekte verschwinden nach einer gewissen Zeit auf der Erde wieder.

(Wenn es wen interessiert, kann ich auch gerne weitermachen. Ich hab eine ganze Arbeit darüber geschrieben :D)

Doch der Mensch, das ist das wahre Problem, wie auch Interstellar beweist. Auch wenn man mit Cooper mitfiebert, ist der Plan von seinen Kollegen doch der richtige.
 
Finde ich auch. Die Medien greifen immer die (ohne Zweifel vergebungslosen und) harten Bedingungen auf dem Mars und im Weltraum auf, ohne dabei den Faktor Mensch zu berücksichtigen.

"100 km/h Staubstürme!":
Stimmt, aber durch den sehr geringen Atmosphärendruck (0,01 Bar) wirkt dieser wie ein 10 km/h Sturm auf der Erde.

"Die kosmische Strahlung ist viel zu gefährlich!"
Diese Strahlung ist zwar höher als auf der Erde, man kann sich aber doch gut abschirmen mittels Wasserstoff und Co.
Zudem ist das Risiko, an Krebs zu erkranken, bei einem längeren Weltraumflug wesentlich geringer als wenn man schon lange raucht.

"Die nicht vorhandene Gravitation zerstört den menschlichen Körper!"
Es gibt Muskelschwund, erhöhten Augendruck, Knochenabbau usw., doch diese Effekte verschwinden nach einer gewissen Zeit auf der Erde wieder.

(Wenn es wen interessiert, kann ich auch gerne weitermachen. Ich hab eine ganze Arbeit darüber geschrieben :D)

Doch der Mensch, das ist das wahre Problem, wie auch Interstellar beweist. Auch wenn man mit Cooper mitfiebert, ist der Plan von seinen Kollegen doch der richtige.
Wenn während einer Mission zum Mars oder Jupiter eine Beziehung zwischen zwei Astronauten in die Brüche geht möchte ich jedenfalls nicht in der Haut der Crew stecken, die das ausbaden muss.
 
Deine Beispiele sind sehr anschaulich. Ich wäre an weitern Beispielen interessiert, sofern es dir keine Arbeit macht.
Gerne doch. Deshalb hab ich es ja geschrieben ;)

Weil wir bei der Gravitation stehengeblieben sind, mach ich mal mit der Lösung durch Künstliche Schwerkrafterzeugung weiter. Beispiel: Der Film 2001: Odyssee im Weltraum.


Es mag sehr futuristisch erscheinen, ja gar unmöglich. Doch es ist simple Physik.
Das Raumschiff muss in Rotation versetzt werden, damit eine Zentrifugalkraft wirkt und als Gravitation wahrgenommen wird. Dazu gibt es folgende Formel:

F = (0,0011) * n² * r

Dabei ist F die in Erdanziehungskraft gemessene Fliehkraft (1F = 1g = 9,81 m/s), n die Anzahl der Umdrehungen pro Minute und r die Länge des Rotationsarmes, sprich die Entfernung zwischen dem Fußboden (bzw. Astronauten) und dem zentralen Punkt des Raumschiffes, also der Punkt, um den alles kreist. Will man bspw. die auf dem Mars herrschende Gravitation von 0,38g erzeugen, muss der Rotationsarm (sprich der Radius des zentrifugenartigen Raumschiffes) bei 1 Umdrehung pro Minute 345 Meter lang sein (und nur für 0,38g, also Marsgravitation!). Das ist auch das Problem bei dem Bau von geeigneten Raumschiffen. Es wird eine irre Länge und dementsprechend auch eine sehr große Masse benötigt, um die gewünschte Gravitation zu erzeugen.
Warum aber nicht einfach die Anzahl der Umdrehungen pro Minute erhöhen, damit der Radius des Raumschiffes gemäßigt bleibt? Bei 4 Umdrehungen pro Minute muss der Rotationsarm nur 22 Meter lang sein. Klingt doch super!

Doch praktisch ist das nicht wirklich. Angenommen, man hat einen 10 metrigen Rotationsarm, um die zum Bau benötigte Masse kleinzuhalten.
Ein Mensch ist ca. 2 Meter groß. Dadurch ergibt sich in Kopfhöhe aber nur ein Abstand zum Rotationszentrum von 8 Metern im Gegensatz zu den 10 Metern bei den Füßen, was sich auf die wahrgenommene Gravitation auswirkt. In Kopfhöhe wirken dadurch nur 80% der Schwerkraft, die auf die Füße wirken, was zu Verwirrung bei den Astronauten führen kann (Stichwort Coriolis-Kraft).
Bei einem 100 metrigen Rotationsarm ergeben sich nur Gravitationsunterschiede von 2%, was aber eine höhere Baumasse und somit höhere Kosten benötigt.

Um wieder auf die Gefahren zurückzukommen:
"Die Sonneneruptionen werden die Astronauten killen!"
Stimmt. Leider.
Im Gegensatz zur kosmischen Strahlung, die schwach, aber permanent wirkt, treten Sonneneruptionen unregelmäßig und unvorhersehbar auf. Innerhalb weniger Stunden kann ein Astronaut dann mehreren Sievert ausgesetzt sein, was ziemlich starke Folgen mit sich bringt. Sogar ein Tod binnen kurzer Zeit ist möglich.
Als Gegenmaßnahmen kann man nur stark geschützte Bunker bauen oder sich innerhalb eines Magnetfeldes Schutz suchen, das der Mars leider nicht hat. Aufgrund des fehlenden Magnetfeldes wird es auch nie mehr eine Atmosphäre auf dem Planeten geben, da der Sonnenwind (welcher übrigens Teil der kosmischen Strahlung ist) die Atmosphäre wie ein Schleifpapier wegschleift.

So, das war mal Teil eins.... ein paar Sachen folgen später noch.
 
Herzlichen Dank, Arcturus! Der Mars spielt für mich regelmäßig beruflich für ein paar Stunden im Jahr eine Rolle. Anschauliche Beispiele kann ich hier immer gut gebrauchen.

Mein letzter großer Dämpfer bezüglich eines Marsfluges erhielt ich 2017. Da freut man sich im Oktober 2015 mit Mark Watney in DER MARSIANER über seinen Kartoffelanbau auf dem Mars und erfährt zwei Jahre später von der Bodenuntersuchung des realen Rovers "Curiosity". Keine Bakterien könnten in der von ihm untersuchten Bodenprobe überleben. Die Kombination der in der Bodenprobe enthaltenden Perchlorate mit der UV-Strahlung tötet unter Raumtemperaturen alle Bakterien innerhalb von wenigen Sekunden ab und unter kalten Marstemperaturen spätestens nach ein paar Minuten.
 
Mein letzter großer Dämpfer bezüglich eines Marsfluges erhielt ich 2017. Da freut man sich im Oktober 2015 mit Mark Watney in DER MARSIANER über seinen Kartoffelanbau auf dem Mars und erfährt zwei Jahre später von der Bodenuntersuchung des realen Rovers "Curiosity". Keine Bakterien könnten in der von ihm untersuchten Bodenprobe überleben. Die Kombination der in der Bodenprobe enthaltenden Perchlorate mit der UV-Strahlung tötet unter Raumtemperaturen alle Bakterien innerhalb von wenigen Sekunden ab und unter kalten Marstemperaturen spätestens nach ein paar Minuten.
Das wusste ich tatsächlich noch nicht. Vielen Dank für die Informationen, sehr interessant!
 
Zurück
Oben