Italo-Western

Vor kurzem habe ich mir zwei neue Western-DVD's besorgt: "Für eine Handvoll Dollar", der mir ausserordentlich gut gefallen hat, sowie die Komödie "Mein Name ist Nobody" mit Terence Hill und Henry Fonda, der auch klasse ist. Besonders zu letzterem würde ich hier gerne ein paar Meinungen hören.

Kann mir zudem noch wer "Todesmelodie" mit James Coburn und Rod Steiger empfehlen?
 
Vor kurzem habe ich mir zwei neue Western-DVD's besorgt: "Für eine Handvoll Dollar", der mir ausserordentlich gut gefallen hat, sowie die Komödie "Mein Name ist Nobody" mit Terence Hill und Henry Fonda, der auch klasse ist. Besonders zu letzterem würde ich hier gerne ein paar Meinungen hören.
Zu letzterem:
Einer der unterschätztesten Western des Genres.
In meinen Augen einerseits eine fantastische und zugleich melancholische Hommage an das Genre des Italo-Westerns, gleichzeitig aber auch ein Abgesang - ein Stilwechsel - innerhalb des Western an sich. Übrigens sollte man aufpassen, auch wenn Leone hier nicht selber Regie führt, war bei dem Film sein Einfluss extrem groß.
Leider bekleckert sich die deutsche Synchronisation hier nicht mit Ruhm, denn sie ist überzogen albern (wie bei vielen Filmen mit Hill (und/oder Bud Spencer)).
Ganz großartig ist Henry Fonda, der wie schon in "Spiel mir das Lied vom Tod" seine Rolle einzigartig mit Leben füllt.

Zu "Für eine Handvoll Dollar" muss man, glaube ich, nicht viel sagen. Der Film hat eigentlich ein neues Genre (den Italowestern) begründet und ist auch was seine Umsetzung angeht, stilgebend.

Kann mir zudem noch wer "Todesmelodie" mit James Coburn und Rod Steiger empfehlen?
Der einzige Leone-Film, den ich noch nicht gesehen habe. Muss ich unbedingt noch nachholen.... :D
 
Zu letzterem:
Einer der unterschätztesten Western des Genres.
In meinen Augen einerseits eine fantastische und zugleich melancholische Hommage an das Genre des Italo-Westerns, gleichzeitig aber auch ein Abgesang - ein Stilwechsel - innerhalb des Western an sich. Übrigens sollte man aufpassen, auch wenn Leone hier nicht selber Regie führt, war bei dem Film sein Einfluss extrem groß.
Leider bekleckert sich die deutsche Synchronisation hier nicht mit Ruhm, denn sie ist überzogen albern (wie bei vielen Filmen mit Hill (und/oder Bud Spencer)).
Ganz großartig ist Henry Fonda, der wie schon in "Spiel mir das Lied vom Tod" seine Rolle einzigartig mit Leben füllt.

Ah, danke. Ich hätte jetzt kaum gedacht, das jemand daherkommt und ihn wirklich als Western denn als Komödie bezeichnet, was mich umso mehr freut, da ich ihn von klein auf mag. Besonders die Melodie der Wilden Horde spukt mir noch immer im Kopf herum. Wo du grad Henry Fonda ansprichst, auf der Bonus-DVD wird gesagt, das er die Zusammenarbeit an diesem Film später bereut haben soll.
EDIT: Wer kennt "Nobody ist der Grösste" bzw. was haltet ihr davon? In meinen Augen ist der Streifen ein Schandfleck.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider bekleckert sich die deutsche Synchronisation hier nicht mit Ruhm, denn sie ist überzogen albern (wie bei vielen Filmen mit Hill (und/oder Bud Spencer)).

Einer ihrer gemeinsamen Filme wurde sogar geschnitten und sinnentstellt: "Gott vergibt... wir beide nie" kam noch mal in die Kinos, unter dem Titel "Zwei vom Affen gebissen" und als Komödie synchronisiert. Die ernste Version ist ganz gut, den habe ich mir vor kurzem zugelegt. Solider Italowestern (und den Titel finde ich klasse), nur die Synchronsprecher sind ungewohnt.

Außerdem habe ich mir noch "Der gehetzte der Sierra Madre" mit Lee van Cleef und Tomas Milian zugelegt. Der hat mir auch ziemlich gut gefallen, Regisseur Sergio Sollima hat auch noch ein paar andere gute Genrefilme fabriziert.

"Todesmelodie" habe ich übrigens auch nie gesehen....
 
Ah, danke. Ich hätte jetzt kaum gedacht, das jemand daherkommt und ihn wirklich als Western denn als Komödie bezeichnet, was mich umso mehr freut, da ich ihn von klein auf mag. Besonders die Melodie der Wilden Horde spukt mir noch immer im Kopf herum. Wo du grad Henry Fonda ansprichst, auf der Bonus-DVD wird gesagt, das er die Zusammenarbeit an diesem Film später bereut haben soll.
Wie er zu dem Film stand, weiß ich nicht.
Was ich aber definitiv sagen kann ist, dass er nach anfänglich großem Zögern von seiner Rolle in "Spiel mir das Lied vom Tod" begeistert war und sie als eine seiner Besten bezeichnete. Nicht zuletzt, weil er hier einmal den ultimativen, eiskalten Bösewicht spielte, womit ihn die Kinogänger überhaupt nicht verbanden und daher umso überraschter waren. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass er die Zusammenarbeit bereut hat. Es war sein letzter Western, trotz des zwischenzeitlichen Hochs war klar, dass das Genre sich dem Ende zu neigt und da er als Schauspieler unter anderem mit Western groß geworden ist, denke ich, dass er hier auch einen Bezug auf seiner Karriere gesehen hat.

Was nun den Punkt "Western oder Komödie?" angeht, ich kenne zur Zeit leider nur die deutsche Tonspur (mein Bruder hat die DVD, muss ich mir mal ausleihen ^^), auch wenn ich von dem Orignal schon einiges gelesen habe. Aber auch da würde ich trotz der humorigen und mitunter slapstickartigen (Sprach)Einlagen den Streifen eher als Western mit "Humor" als Komödie im "Western" bezeichnen. Das Original scheint um einiges ernster zu sein.

Übrigens ein allgemeines Problem bei Terence Hill und Bud Spencer mit ihrn Filmen in Deutschland ist die Synchronisation. Selbst die "Klamauk-Streifen", mit denen sie hier bekannt geworden sind, sind oftmals um einiges ernster. Leider fällt mir der Titel nicht ein, aber Hill hat einen "Western" ohne Spencer gemacht, der im Original extrem düster und ziemlich brutal (relativ) war - mit der deutschen Synchro wurde er ein Hill/Spencer-Abklatsch....ich meine es war "Der Teufel kennt kein Halleluja".

Übrigens - ich hatte mir vor kurzer Zeit einen anderen Leone-Western gekauft. "Zwei glorreiche Halunken". Von den Leone-Filmen ist er mir irgendwie am liebsten. Die "Dollar"-Filme waren wegweisend, "Spiel mir das Lied vom Tod" legendär und überragend, aber manchmal mit ein wenig Längen, künstlerisch aber fantastisch. Bei "Halunken" hatte Leone die richtige Mischung gefunden, ohne Langatmig zu sein und immer Abwechslung reinzubringen.

"Es war einmal in Amerika" klammer ich übrigens immer aus. Ein genialer Film, aber irgendwie nicht zu vergleichen, alleine schon wegen dem Genre.
 
Hmmm also an die ersten beiden Dollar-Filme kann ich mich kaum noch erinnern. Also waren sie wohl für mich nicht so gut.
Zwei glorreiche Halunken dagegen ist der einzige Western der mir neben Spiel mir das Lied vom Tod im Kopf ist, wobei ich den ersten als DVD habe. Einfach weil ich ihn genial finde.
Spiel mir das Lied vom Tod ist mir zu langweilig. Durchaus hier und da klasse Szenen und die Musik ist einmalig, aber an sich taugt er mich nicht wirklich.

Von daher ist mir Zwei glorreichen Halunken das liebste.

An sich finde ich Italo-Western besser als die sauberen US-Western.
 
Todesmelodie hat einen eigenen Stil. Er handelt im Grunde in einer westernuntypischen Art ist eher so ein "historischer" Übergang. Ich glaube mich zu erinnern, dass der von Leone auch mal als eine Art zweiter Teil in seiner "amerikanischen Geschichte" angedacht war, die mit Once upon a time in the West (als Lied vom Tod bei uns bekannt) beginnt und mit Once upon a time in America (Es war einmal in Amerika) endet. :verwirrt:
Dennoch ist er mit beiden nur bedingt vergleichbar. Er hat eine recht zynische Art, die Handlung ist vor dem Hintergrund der mexikanischen Revolution angesiedelt und die Helden stolpern aus recht unterschiedlichen Motiven da hinein. Er ist auch durchaus brutal in seiner Darstellung, aber immer noch mit mehr Humor, als die meisten anderen Leone Filme. Coburn miemt den eigenwilligen IRA Sprengstoffexperten ganz gut und auch die anderen Gauner, welche sich zu Revoluzzern mausern sind durchaus gut gespielt. Verrat, Versöhnung und dramatische Wendungen sind auch hier wieder Teil der Handlung. Sicher ist er nicht ganz so episch, wie der Nachfolger, aber ich denke das war auch nicht die Absicht und im Grunde passt der manchmal schrullige Stil zu der doch recht eigenwilligen Zeit in Mexiko. Ich find ihn sehenswert und die Musik passt auch hier wieder gut zum Film.
 
Ich hab mir letztens "Hang 'em High" (Hängt ihn höher) geholt. Das ist ein US Western von 1968 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. Da merkt man richtig das man versucht hat den Italo Western zu kopieren. Allerdings ist er, verglichen mit Leones Western, nur ne billige Kopie. Trotzdem sehenswert wenn man Italo Western mag.

cu, Spaceball
 
Ich hab mir letztens "Hang 'em High" (Hängt ihn höher) geholt. Das ist ein US Western von 1968 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. Da merkt man richtig das man versucht hat den Italo Western zu kopieren. Allerdings ist er, verglichen mit Leones Western, nur ne billige Kopie. Trotzdem sehenswert wenn man Italo Western mag.

cu, Spaceball


Denn hab ich mir vor einigen Jahren angeschaut. Ist doch der, in dem Eastwood sich auf die Jagd nach seinen Peinigern begibt, oder?

Eine weitere gelungene Westernkomödie ist übrigens Bud Spencers "Eine Faust geht nach Westen".
 
Jap, das ist der wo er aufgeknöpft wird und kurz vor dem Ersticken vom Sherif gerettet wird. Dann macht er sich auf die Suche nach seinen Henkern.

cu, Spaceball
 
Ennio Morricone ,Italo-Western.....das verfällt man schon fast wieder in Nostalgie.*gg

Musik hab ich die Tage noch gefunden von Ennio Morricone und nun dieser Treets,
muss mich da mal wieder auf DvD-Suche begeben*g
 
Ich habe mir jetzt "Todesmelodie" angeschaut. Den Film wollte ich schon immer mal sehen. Jetzt hatte ich endlich mal die Gelegenheit dazu. Das ist ein eindeutiger Leone Western.

Das Setting ist anders als man es von den meisten Western her gewohnt ist. Der Film spielt während der mexikanischen Revolution 1913. Die Figuren sind so wie man sie aus Leone Wersten kennt. Viel Mimmick. Viel subtiler Humor. Viel Sarkasmus. Man sieht deutlich das dies Leones teuerster Western ist. Sehr schöne Sets und tolle Kostüme. Eine deutlicher Steigerung gegenüber "Spiel mir das Lied vom Tod". Es gibt auch in diesem Leone Streifen eine Eisenbahnfahrt. Rod Steigers Rolle ist fast so gut wie Tuco in "The Good, The Bad, The Ugly".

Die Musik ist in diesem Film so lala. Da hätte ich jetzt schon mehr erwartet. Beim fünften mal "schom schom" wars mir dann eindeutig zu viel. Die Musik ist viel zu freudig für den Film. Einen grandiosen Score wie in den vorherigen Leone Western habe ich schmerzlich vermisst.

Gesehen haben sollte man ihn auf jeden Fall wenn man Leones andere Western mag. Für mich war das aber leider der schwächste Teil.

cu, Spaceball
 
Wenn "Spiel mir das Lied vom Tod" stellenweise nicht so langweilig wäre, würde ich den Film klar auf Platz eins des Italo Westerns setzten. Leider sind die endlosen Aufnahmen der Kleinstadt, die Sterbeszene von Jason Robards und vieles anderes einfach zu viel des Guten. Platz 4.

"Zwei Glorreiche Halunken" erhält deswegen von mir die Goldmedaille, "Todesmelodie" Silber und "Für eine Handvoll Dollar mehr" Bronze.
 
Wenn man jemandem, der den Film noch nicht gesehen hat, die Empfehlung ausspricht, sich "Spiel mir das Lied vom Tod" anzusehen, ist die erste Frage, die meist darauf folgt "worum geht es denn da?" Und genau da kommt man zum ersten Mal ins Stocken...
Ja worum geht es da eigentlich?!...lasst mich versuchen, einige mögliche Antworten zu erörtern:

Es geht um einen Mann, dessen Bruder vor langer Zeit ermordet wurde und der jetzt loszieht, um Rache zu üben...160 Minuten Rache üben?
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so oder so ähnlich dürfte das Gesicht des Gegenübers bei dieser Antwort aussehen..."und das soll ich mir jetzt ansehen?" Versuchen wir es noch mal...

Es geht um den Fortschritt der Technik im wilden Westen und um die aussterbende Rasse "Cowboy", quasi um einen Epochenwechsel in den USA. Dies ließe sich auch schön am Titel dokumentieren, wäre er nicht bei der Übersetzung ins Deutsche verhunzt worden. Aus dem italienischen Original (sinngemäß: "Once apon a time, there was a West") wurde im Englischen "Once Upon a time a Time IN the West" und bei uns kam dann schließlich nur noch der Titel "Spiel mir das Lied vom Tod" an, was wir wahrscheinlich einem Hirnfurz eines Marketingchefs zu verdanken haben...Aber zurück zum Thema. Es geht also um diesen Epochenwechsel...hm, nicht ganz falsch, aber wenn sie ihrem Gegenüber diese Antwort auftischen, dürfte er noch skeptischer gucken als George W. Bush vor dem Öffnen eines tickenden Briefes mit arabischem Absender...das kriegen wir besser hin...

Es geht um unerfüllte Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte. Im Mittelpunkt stehen 5 Charaktere, und ihre jeweiligen Vorstellungen des Begriffs "Lebensaufgabe". Bestes und symptomatischstes Beispiel hierfür ist wohl Morton. Morton hat alles! Ansehen! Geld! Macht! Und Knochentuberkulose.
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Der letzte Wunsch in seinem schon sehr fortgeschrittenen Lebensabend ist es, den Pazifik mit seiner eigenen Eisenbahn zu erreichen, und sein Ableben im Kontrast zu diesem Herzenswunsch gehört zu den eindrucksvollsten Szenen, die ich kenne...filmübergreifend! Frank hingegen träumt davon Mortons Platz einzunehmen, und wird von seiner Vergangenheit dahingerafft... Cheyenne merkt erst gegen Ende, dass sein persönliches Glück in einem Leben mit Jill gelegen hätte...doch als er ihr vorschlägt, bei ihr zu bleiben, zeigt sie ihm die kalte Schulter...und er reitet zum Sterben in die Einsamkeit. Ja, die unerfüllten Sehnsüchte ziehen sich wie ein roter Faden durch den Film und sind dennoch nur Beiwerk, nicht Anschauungsmittelpunkt..."Um unerfüllte Sehnsüchte??" wird ihr Gegenüber sagen "da guck ich lieber Gute Zeiten, Schlechte Zeiten....noch nicht die gewünschte Antwort, aber wir nähern uns an...

Hmm...je mehr ich über den Inhalt des Films nachdenke, desto mehr drängt sich mir ein Gedanke auf: es geht nicht um die Story, die erzählt wird, es geht eher darum, was der Film schafft daraus zu machen...mir fehlt nur noch der treffende Begriff...
"eine Oper der Gewalt" ist wohl der Untertitel, den man am häufigsten im Zusammenhang mit "Spiel mir das Lied vom Tod" zu Gesicht bekommt. Und eine Oper ist er wirklich. Leones einzigartiges Talent, immer genau im richtigen Moment auf die grandiosen Gesichtszüge seiner Schauspieler zu fokussieren, zeigt sich in keinem seiner Filme so deutlich wie hier. Er wechselt extreme Nahaufnahmen (Bronsons Augen füllen in einer Schlüsselszene kurz vor Schluss die gesamte Leinwand aus) mit ebenso extremen Weitwinkelshots, die die unendlichen Weiten der Prärie sehr schön einfangen. Er zieht den Fokus an, und lässt ihn locker, und das auf unvergleichliche Art und Weise. Und die Übergänge sind auch nicht ohne, siehe hier Jills Ankunft am Bahnhof, mit dem Zoom über den Bahnsteig durchs Fenster auf die Westernstadt...die Wahl der Schauspieler ist ebenfalls Leone-typisch akribisch bis in die Statistenrollen. Jedes Gesicht unverwechselbar, keiner ähnelt dem anderen, achtet mal darauf!

Das übrige zum Opernfeeling tut dann noch Ennio Morricones legendäre Musik. Vier Stücke beinhaltet der Soundtrack, jeder Hauptcharakter hat sein Theme zugeordnet bekommen, und wird dadurch auch immer akustisch eingeführt; Gruß an Star Wars. Diese Methode erlaubt es durch die Musikwahl dem Zuschauer verständlich zu machen, aus wessen Perspektive er die Geschehnisse im Moment wahrnimmt. "Jills West" ist nicht "Cheyennes West", beim mehrmaligen Ansehen fallen einem diese Perspektivenwechsel irgendwann auf.

Musik, Kamera, Schauspieler, und vor allem Regie, alles greift ineinander, alles bildet eine Einheit, zusammengehalten durch eine unvergleichliche Liebe zum Detail (Leone hat echten Staub aus der Prärie nach Spanien einfliegen lassen, weil die Farbe des einheimischen Staubs nicht gestimmt hat!).

Alles wirkt perfekt inszeniert, nichts sticht, nichts beißt, nichts kneift, und das ist wirklich selten... wenn der Film etwas NICHT schafft, dann hat man den Eindruck er WOLLTE es nicht schaffen. Manche mögen sagen er hat Längen, er erzählt wenig Story in vielen Minuten (der längste Vorspann der Filmgeschichte), aber diese Meinung teile ich nicht, ich sage der Film nimmt sich die Zeit, die er braucht, um das auszusagen, was er will, Zeit für eine perfekte Inszenierung...Inszenierung...das ist es! Genau das ist der fehlende Begriff...

Wenn man also mal gefragt werden sollten "worum geht es denn eigentlich in Spiel mir das Lied vom Tod?", könnte man ruhigen Gewissens antworten: "es geht um die Kunst filmischer Inszenierung"!

PS "Leichen pflastern seinen Film" ist ein weiterer, hier bisher nicht genannter Italiowestern.
 
Leichen pflastern seinen Weg habe ich mir vor Kurzem erst wieder angesehen. Schon ein ziemlich harter aber guter Film. Auch, dass das Setting des Winters in den Rockies gut in die Handlung etc. eingebunden gefällt mir.
 
Ich habe vergangene Nacht auch noch einmal in den Film hineingesehen. Wenn jemand Spaß an Italiowestern hat, aber noch nicht viele kennt, "Leichen pflastern seinen Weg" gehört zu den Topfilmen seines Genres. Er ist nur nicht so präsent, da FSK 18. Ennio Morricone drückt mit seinen zauberhaften Melodien einen Film einmal mehr seinen Stempel auf und verleiht dieses Juwel seinen besonderen Zauber. Die schauspielerischen Leistungen sind klasse, insbesondere die Kinskis.


Wer „Leichen pflastern seinen Weg“ noch nicht kennt, ein kleiner Eindruck:



 
Zuletzt bearbeitet:
"Zwei glorreiche Halunken" ist einer meiner Lieblingsfilme, trotz des etwas skurrilen deutschen Titels.
Auch die anderen beiden Filme der Dollartrilogie und Spiel mir das Lied vom Tod finden sich in meiner (sehr überschaubaren) DVD-Sammlung.
Auch die beiden Nobodyfilme mag ich sehr gerne, wenngleich "Nobody ist der Größte" eher weniger durch seine Handlung überzeugt.

Zusammenfassend: Western + Sergio Leone + Ennio Morricone = :thup:
 
@SamRockwell
Gute Arbeit! Das ist einer der besten Texte die ich je über "Spiel mir das Lied vom Tod" gelesen habe.

Erst mal erstaunlich, dass du den originalen Filmtitel brsser findest. Das hab ich noch nie gehört. Aber du hast recht. So "melodisch" der deutsche Titel auch ist, der originale ist treffender. Es geht eben über den Westen und die Vergangenheit.

Und du hast natürlich recht: Wie soll man die Handlung izusammfassen? Unmöglich! Ich versuche es trotzdem...

Während die Zivilisation in der Wildnis erbaut wird, mit der Eisenbahn und den Städten, wird die Zukunft unter ein paar Aussenseitern entschieden. Der einsame Cowboy versucht den Bösewicht zu beseitigen, während der Dieb mit der Frau versucht das Fundament für die Stadt zu legen. Haben sie Erfolg? Schwer zu sagen, denn alle kämpfen mit ihrer Vergangenheit. Alle haben ihre Probleme. So legt sich eine schwere melancholische Stimmung über die Handlung. Und immer wieder, wenn man als Zuschauer davon depressiv zu werden scheint, dann DANN entlässt uns der Regisseur in die herrlichen Weiten der Landschaft, wunderschön, mit majestätischer Musik - und führt uns vor Augen, dass trotz aller Probleme in der Vergangenheit die Zukunft wie ein schöner Schimmer vor uns liegt.

Genau. Man kann die Handlung nicht zusammenfassen. Sie ist nur das Gerüst für viel, viel, viel mehr.

Für mich einer der besten Filme aller Zeiten.
 
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