[Klassiker] M*A*S*H

Spaceball

Chilehead
Teammitglied
Ich möchte hier einen Film vorstellen der nicht nur in den Herzen der Filmfans einen Platz gefunden hat sondern auch wegweisend für viele Filme war.

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M*A*S*H (1970)
20 Century Fox
R: Robert Altman
D: Donald Sutherland, Elliot Gould, Tom Skerritt, Sally Kellerman und Robert Duvall
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Die Story

M*A*S*H spielt in Korea Krieg. Der Schauplatz der Handlung ist das 4077th MASH (Mobile Surgical Army Hospital). Dieses Mobile Armee Lazarett hat seine Lager immer dort aufgeschlagen wo sich an der Front nur wenige Meilen entfernt das Überleben von Soldaten entscheidet. Hier treffen einfache Soldaten, Offiziere und Ärzte zusammen die aus unterschiedlichen Gründen dort gelandet sind. Entweder waren sie bereits in der Army oder sie wurden eingezogen. Der Film erzählt nun wie Menschen die gar nicht dort sein wollen mit der Situation umgehen.

Hawkeye und Trapper sind die Protagonisten des Films. Spezialisierte Ärzte die oft 48 Stunden Schichten einlegen müssen und, ausser einer lebensrettenden Flickchirugie, nichts für ihre Patienten tun können. Sie währen viel lieber zuhause und würden sich um normale Patienten kümmern denen sie auch die nötige Behandlung zukommen lassen könnten. Kein Wunder also das sie sich lieber mit den Schwestern vergnügen und Parties im Lager schmeissen, hauptsache man vergisst das Grauen im Operationssaal. Da dies natürlich nicht auf allgemeine Zustimmung stösst und einige Individuen in ihrer Rolle aufgehen und dementsprechend handeln, führt das unweigerlich zu einem offenen Konflikt. Gewürzt wird die Handlung durch Charaktäre die man eben dort nicht vermuten würde. Der Zahnarzt des Lazaretts ist bekannt als der Schmerzlose Bohrer, was auf seine Libido aber eben nicht auf sein Handwerkliches Können zurückzuführen ist. Col. Black ist der skurile komandierende Offizier der sich mehr um seine Krankenschwester kümmert als um das Camp an sich. Die Oberschwester "Hot Lips" trifft als wandelnde Dienstvorschrifft ins Camp und entwickelt sich später zu der Personen ,die sie zu anfang zu tiefst verabscheut. Radar ist der Funker des MASH der als Schreibstubenhengst mehr Ahnung von den Gedanken seinen Vorgesetzten hat, als vom Leben und in jeder Situation schon weiss welche Befehle Col. Black aussprechen wird bevor dieser sie gerade erst ausspricht.

Die Handlung zieht sich für heutige Verhältnisse etwas träge in die Länge. Das macht aber nichts. Gerade dies verleiht dem Film einen eher dokumentarischen Charakter der den Zuschauer prägt. Die blassen Farben des Filmmaterial tun ihr übriges. Das Leiden wird eigentlich nicht gezeigt, es bildet sich erst im Kopf. Der schwarze Humor scheint auch eher realen Geschehnissen entnommen zu sein als dem Kopf eines Geschichtenerzählers entnommen zu sein. Der Krieg wird in M*A*S*H überhaupt nicht gezeigt, nur die Folgen die er hinterlässt. Dafür sprechen die Szenen im Operationssaal eine deutliche Sprache. Diese haben auch dazu geführt das der Film früher das FSK 18 bekam und als er im Kino lief "nicht Jugendfrei" war. Zwar diente dem Film die Romanvorlage die von Richard Hooker geschrieben wurde, der im Korea Krieg als Armee Arzt eingesetzt war, dennoch weisst die Story einige Änderungen auf die vorallem die Story vereinfachen und sie Filmgerecht in Häppchen unterteilt dem Zuschauer zugeführt wird. Einige kleine Details stimmen nicht mit der Realität überein, was aber nichts an der eigentlich grandiosen und vorallem harten Story ändert. Alles in allem eine sehr lustige schwarze Komödie die man gesehen haben sollte.

Der Dreh

Gedreht wurde der Film mit einem äusserst mageren Budget von gerade mal 2mio Dollar. Selbst 1969 eine geringe Summe um ein solches Projekt zu stemmen. Die hälfte der Darsteller hat in diesem Film ihr Stelldichein. Im Vorspann wird deutlich darauf hingewiesen das fast jeder Schauspieler hier seine erste Filmrolle hatte. Robert Altman drehte den kompletten Film in einer Kulisse das, auf dem Studiogelände der Fox, in Kalifornen aufgebaut wurde. Dabei ging er scheinbar ohne Konzept vor. Die Schauspieler, für die sich MASH als Karriereschub erwies, bangten um ihren guten Ruf. Wirklich Durchblick schien nicht mal mehr Altman gehabt zu haben bis der Film endlich im Kasten war. Bei einer Testvorführung kam ihm die rettende Idee. Lautsprecher Ansagen die den ganzen Film über immer wieder auftauchen wurden hin zu gefügt und der Film funktionierte. Während der Dreharbeiten war war Altman versessen darauf das das Blut echt wirkte und das die Leute dreckig waren. Im Hoffen die Fox würde ihn weiter so drehen lassen wie bisher lief die Produktion unbehelligt und vorallem unauffällig weiter. Bei einer Set Besichtung war Franklin J. Schaffner anwesend, dem sofort auffiel wie dreckig die Schauspieler aussahen. Altman wusste ganz genau das diese realistische Darstellung einer der Schlüssel zum Erfolg von M*A*S*H war. In Kriegsfilmen, die zu der Zeit äusserst Populär waren, wurden die Soldaten eher in gebügelten Anzügen und braven Filmen gezeigt. Franklin J. Schaffner liess darauf hin auch die Schauspieler in seinem Film Patton dreckig aussehen. Am ende wurde Patton und Tora Tora Tora einer der grössten Flops der Fox Studios und M*A*S*H rettete das Studio vor dem finanziellen Ruin.

Nach M*A*S*H die Sinnflut

M*A*S*H gewann die goldene Palme von Cannes als bester Film. Bei der Oscar Verleihung wurde Ring Lardner Jr. mit dem Oscar für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Interessant da dieser Altman vorwarf sein Drehbuch gnadenlos in dieser chaotischen Porduktion zerstört zu haben.

Schon 1971 wurde M*A*S*H für das Fernsehen neu erfunden. Die Handlung wurde familientauglich vereinfacht. Die Serie überlebte unglaubliche 11 Staffeln und wurde um original Set von M*A*S*H gedreht. Der Darsteller des Radar O'REiley war der einzige Schauspieler der neben seinem Auftritt auch in der Serie einer feste Rolle hatte und zum Publikumsliebling avancierte. Darsteller wie Alan Alda gaben der Serie einen unverwechselbaren Charme. Zwar hat die Serie nicht mehr all zu viel mit dem Film M*A*S*H zu tun aber durch ihren eigenen Charme darf man sie gerne als grosse Schwester des Films sehen. Als das Finale von M*A*S*H im US TV gezeigt wurde hatten die Wasserwerke in den USA mit argen Problemen zu kämpfen da sich während der Folge nieman traute auf die Toilette zu gehen.

Bewertung

M*A*S*H erhält von mir 10 von 10 Punkten. Ein erstklassiger Film der mit erstklassigen Schauspielern aufweisen kann und dessen Story bis zum Ende fesselt.

cu, Spaceball
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja den Film habe ich leider nie gesehen,aber die Serie M*A*S*H ist gut gemacht und lustig:D
Ja selbst meine Eltern haben sie in den 70ern geschaut und gucken sie heute noch mit mir,wenn sie denn Zeit haben.
Doch leider läuft sie zur Zeit nicht mehr auf Kabel 1 :(

Kam der Film vor oder nach der Serie?
 
Lt. Smash schrieb:
Kam der Film vor oder nach der Serie?

wie Spaceball schon geschrieben hat: "Schon 1971 wurde M*A*S*H für das Fernsehen neu erfunden." Also erst der Film, dann die Serie...

Ich kenne leider auch nur die Serie, aber die ist dafür unübertroffen in ihrer Art. Alles in Allem gelungen... sollte mir den Film dann vielleicht auch mal ansehen...
Ist schon viel zu lange her, dass ich die Serie mal gesehen habe :(
 
Ich hliebe sowohl den Film als auch die Serie.
Hab beides aber viel zu selten gesehen.
Ein sehr schöner "Humor".

Wäre mal als DVD eine Überlegung wert.
 
Für diejenigen die (gut) englisch können würde sich auch die englische Ausgabe der Serie auf DVD lohnen. Auch wenn einige Jokes etwas schwer zu verstehen sind ...
 
Ich gehöre auch zu denen, die nur die Serie kennen und diese sporadisch verfolgt hat. Allerdings ziehe ich meinen Hut vor der Besetzungsliste des Serie. Besonders Alan Alda, David Odgen Stiers und Harry Morgan fande ich eine Klasse für sich. Und auch Loreta Swit hat mir sehr gut gefallen.
Ich wurde aber nie der grosse M.A.S.H.-Fan, habe mein Herz dafür an die Nachfolgeserie Trapper John MD verloren.

Gruss, Bea
 
Die komplette Serie gibts übrigends in einer Box. Dort sind alle 11 Staffeln, Bonusmaterial sowie der Kinofilm enthalten. Der Spass kostet allerdings 250,-€, was aber im Vergleich zu anderen Serien ein Schnäppchen ist. Stargate SG-1 kommt auf eine weit höhere Summe wenn man die teuren 100,-€ Boxen gekauft hat.

cu, Spaceball
 
v.a. Raider der im Film Radar genannt wird
Walter O'Reilly, wie die Rolle heißt, wurde sowohl im Film als auch in der Serie Radar genannt, weil er quasi einen 6. Sinn hatte und die Hubschrauber schon kommen hörte, bevor sie zu sehen waren. Im Film wurde dank der etwas unbeholfenen deutschen Bearbeitung aus Räidar Radar mit einer seltsamen Betonung bei der das R am Schluss fast verschluckt wurde.
Gruß, Reinhold
 
Ich schieb den Thread jetzt nochmal hoch. Ich habe mir vor einigen Wochen die grosse MASH Box zugelegt und ich bin ziemlich begeistert. Super Preis/Leistungsverhältnis. Die Box ist aus Holz und mit Stoff überzogen. Die DVDs sind die selben wie in der Box, mit Ausnahme der beiden Bonusmaterial Discs. Bei der Filmdisc handelt es sich wieder nur um die deutsche Vanilla Disc mit nem neuen Aufdruck. Sehr schade weil das US Bonusmaterial wirklich super ist.

Die einzelnen Boxen gibts inzwischen sogar ziemlich billig. Wenn man die Boxen einzeln kauft kommt man auf einen Preis von etwa 150,-€ während die Medicine & Martinis Box immer noch mit 230,-€ zu Buche schlägt.

cu, Spaceball
 
Den Film habe ich, glaube ich, nur einmal gesehn und das ist sehr lange her
daher kann ich nicht viel drüber sagen

Die Serie jedoch ist ja oft genug wiederholt worden und ich schätze mal ich kenne von diesem Kultstück min. 80-90%
 
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