"Körperwelten" - nichts für Kinder und Jugendliche

Ich halte es fuer falsch diese Praeperationen als Kunst zu deklarieren. Fuer mich sind das ganz einfach eine Ausstellung die medizinisches Wissen vermitteln soll. Das schafft sie ganz gut. Was mich stoert ist die Tatsache wie mittelalterlich mit dieser Ausstellung umgegangen wird. In Muenchen durften einige Sachen nicht so gezeigt werden wie sie bestimmt sind. Ich denke das sollte ich ganz einfach selbst entscheiden. Wenn ich was nicht sehen will, schaue ich weg oder gehe erst gar nicht hin. Das unterliegt einzig und allein meiner freien Entscheidung. Politiker oder Stadtraete haben sich bei so einem Thema raus zu halten. Das geht sie nichts an.

Was das Thema Kinder unter 14 Jahren angeht kann ich nur sagen das es mich wundert das keiner was dagegen hat wenn Eltern ihr 12 jaehrigen Kinder durchs KZ in Dachau schleifen. Da hat keiner was dagegen...

cu, Spaceball
 
Ich habe mal nachgeschaut. Der BGH hat drei verschiedene Definitionen von Kunst


  • [*]formaler Kunstbegriff: Hierzu liegen bestimmte Werktypen von Kunst vor (Gedicht, Bildhauerei, Malerei).

    [*]materieller Kunstbegriff: Hierbei wid als wesentliches an der Kunst die "die freie schöpferische Gestaltung" gesehen, in der Eindrücke, Erfahrungen, und Erlebnisse des Künstlers durch das Medium zu unmittelbarer Anschauung gebracht werden.

    [*]offener Kunstbegriff: Kennzeichend hier für die Kunst ist, daß es wegen der "Mannigfaltigkeit ihres Aussagegehaltes möglich ist, der Darstellung im Wege einer fortgesetzten Interpretation immer weiter reichende Bedeutung zu entnehmen"

    geklaut aus Hemmer/Wüst: Basics öffentliches Recht Band I: Verfassungsrecht/ Staatshaftungsrecht

Und der menschliche Körper ist ein Kunstwerk, was seinesgleichen sucht.
Ich finde die Austellung ebenfalls nicht schlimm. Es mag nicht jedermanns Sache sein, aber informativ und ansehbar ist sie auf jeden Fall. Für Kinder sollte man allerdings ein spielerisches Verstehen einbauen. Reines Anschauen würde nicht soviel bringen. Was allerdings nicht heißen soll, daß sie das ganze irgendwie am lebenden Fall anschauen sollen.
Sonder eher so Richtung "Es war einmal das Leben". Oder aber es gab in Stuttgart (Angaben hier ohne Gewähr) eine Aktion, in denen Teile des menschlichen Körpers nachgebaut waren. Dort konnten Kinder den Blutkreislauf nachgehen. Sowas wäre nicht mal unpassend für Erwachsene
 
Zusätzlich kommt noch die stammverwandschaft des Begriffes "Kunst" zu. Soweit ich das weiß, stammt das wort vom Begriff "künden", nicht (wie häufig gesagt) von "können".
 
Ich wollte eigentlich nie in diese Ausstellung gehen, aber dann wurde ich von ein paar Freunden überredet und ich fand sie gar nicht schlimm. Das einzige was ich wiederlich fand war die schwangere Frau mit dem Baby. Den ganzen Schmarrn, dass die Leute das nicht freiwillig mit sich haben machen lassen glaub ich nicht. Wie Hora schon sagte, kaum ist was umstritten kommen gleich die wildesten Gerüchte.
 
Original geschrieben von Spaceball
Was das Thema Kinder unter 14 Jahren angeht kann ich nur sagen das es mich wundert das keiner was dagegen hat wenn Eltern ihr 12 jaehrigen Kinder durchs KZ in Dachau schleifen. Da hat keiner was dagegen...

Genau dasselbe ist mir zu diesem Thema eingefallen...
Meiner Meinung nach, wird mit dem Jugendschutz völlig willkürlich umgegangen. Einerseits will man die Selbstständigkeit fördern, auf der anderen Seite will man den Jugendlichen verbieten, nach 20 Uhr das Haus zu verlassen. Dann werden Filme zum Großteil einer völlig fragwürdigen FSK unterzogen, welche eh wieder fürn Arsch ist, weil die Filme entweder bis zur Unkenntlichkeit geschnitten sind oder gleich keine Jugendfreigabe bekommen. (Stichwort Starship Troopers - TV Serie, zwar nicht geschnitten, hat aber mit der Grundidee des Romans fast nichts mehr gemeinsam, weil Jugendserie) Im Gegenzug gibts dann Raub, Mord und Vergewaltigung in Form von Barbera Salesch & Co im Nachmittagsprogramm, wo dann alles bis ins kleinste Detail beschrieben wird.
 
Ich finde, dass jede(r) selbst entscheiden sollte, ob er/sie da reingeht. Die Eltern sollten auch wissen, was sie ihren Kindern zumuten können.
Da ich selbst da nicht reingegangen bin solange ich die Gelegenheit hatte, hätte ich meinen Kindern (wenn ich welche hätte) es wahrscheinlich auch nicht erlaubt.

mtfbwy,
Yado
 
Also, als die Ausstellung bei mir in Basel (CH) war, konnte ich leider nicht hingehen, da ich Krank war. Aber was ich gehört habe, war eigentlich immer nur Positiv. Vielleicht liegts daran, dass wir ein Anatomisches Museum haben, in dem u.a. Embryos, ein Mann, dessen Organe Spiegelverkehrt angeordnet sind und einzelne organe usw. Ich war dort und fand es nich abstossend, gut, ich bin auch nicht heikel in solchen Dingen.
 
@icebär: du hast da meiner Meinung nach nur teilweise recht, denn prinzipiell will man schon die Selbstständigkeit fördern, aber bei uns sind Medien zum Thema Erziehung einfach grundlos in Verruf geraten, weil Jugendliche darin eine Möglichkeit gesehen haben ihr Strafe zu mildern..soll heißen, dass meine Meinung nach weder Fernsehen und Computer einen Menschen gewalttätig machen, ich würde eher behaupten sie helfen einem( insbesondere Computer) Aggressionen nicht im wirklichen Leben auszuleben, aber naja, bei uns gibt es halt diese lächerlichen FSK Bestimmungen beim Thema Gewalt in Amerika ist das kein Problem... die haben aber dafür sehr shcenll was dagegen wenn ein bisschen merh nackte Haut gezeigt wird oder ihr Patriotismus angegriffen wird... ;) also hirnrissige Jugendbestimmungen hat irgendwie jedes Land und die Regelung mit 20 Uhr soll selbst in ihrer nie zum Gesetz werdenden Form nur Kinder,d.h. Menschen im Alter von 0-einschließlich13 bzw6-13 betreffen( weiß nicht wie das mit Kleinkindern und Säuglingen geregelt ist ich vermute mal um Einiges schärfer :p)
 
Dutzende von Leichen im Keller

Bis gestern hatte ich zu Gunther von Hagen keine richtige Meinung. Doch dann hat mich der Bericht in der "Spiegel"-Reportage wach gerüttelt und ich habe heute viel Zeit dafür aufgewendet, mal einen Blick hinter sein Imperium "Plastination City" in China zu werfen. Was dort, hinter verschlossenen Türen abgeht, lässt selbst Fredy Krüger schamlos im Boden versinken.

Da kann ich nur noch eines sagen: Gunter von Hagen gehört in den Knast. Er ist ein Menschenhändler und Leichenschänder der übelsten Sorte. Jeder Versuch, der Ausstellung "Körperwelten" irgendwelche wissenschaftlichen Bedeutung einzverleiben, endet im Nichts. Denn es darf aus ethischen Gründen nicht sein, dass ein Fanatiker zum Künstler hochgejubelt wird, der, getrieben von profitsucht, so skrupellos über Leichen geht.
Für mich ist Gunter von Hagen ein moderner Frankenstein. Von daher freut es mich, dass das Schweizer Nationalfernsehen diesem Schlächter in diesem Moment eine Sondersendung widmet.

mfg

Beatrice Furrer

Bea
 
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