Kontrolle der Autoren ?

@lightside1985:

Na ja, aber wenn ich dich richtig verstehe - und um die Frage dreht sich ja diese Thread-Topic hier grundsätzlich - hättest du es schon doch dann besser gefunden, wenn die Autorin Nancy Richardson mehr als Beraterin für die von ihr erschaffene Figur Tahiri Veila fungieren könnte?

Oder wolltest du eher kritisieren, dass dir die Ideen und Einfälle, welche die "Nachfolge-Autoren" für die Entwicklung von Tahiri hatten, nicht gefallen (NJO-Reihe, LotF-Reihe)? -Wenn ja, wäre es ganz interessant zu erfahren, weshalb dir gewisse Entwicklungstendenzen nicht gefallen und was du stattdessen begründet besser gefunden hättest. ;)
 
Mir geht es nicht darum, dass die Erfinderin von Tahiri weiterhin das Zepter in der Hand halten sollte. Bis zum Ende der NJO fand ich Tahiri auch von anderen Autoren sehr gut umgesetzt und eine der interessantesten Charaktere. Das Problem fängt eigentlich erst in der Post NJO an, weil man da immer wieder auf eine Tahiri zurückgegriffen hat, die eigentlich laut der NJO gar nicht mehr existieren dürfte, sie hatte sich bereits weiterentwickelt. Die neueste Reihe "Das Verhängnis der Jedi Ritter" scheint nun endlich Tahiri wieder abzurunden, was aber wie sschon gesagt gar nicht nötig gewesen wäre, wenn man nicht einfach missachtet hätte, was in der NJO geschehen ist.

Dementsprechend sehe ich nicht das Problem darin, dass "fremde" Autoren Charaktere weiterentwickeln, solange sie genau dies auch tun und nicht einfach Charaktere zurückentwickeln, nur weil sie keine Ahnung haben, was man mit bestimmten Charakteren anfangen soll.

Was ich besser gefunden hätte? Tahiri war nach der NJO ein neuer Mensch. Einflüsse der Jedi und der Yuuzhan Vong sind in einer Person vereint und hätten hervorragendes Material bieten können. Stattdessen wurde Tahiri dargestellt, als ob diese Veränderungen gar nicht stattgefunden hätten, sie ist wieder und wieder als traumatisierte Person geschildert worden, was prinzipiell schlüssig und nachvollziehbar wäre, wenn sie genau dieses Trauma nicht schon überzeugend in der NJO überstanden hätte. Statt eine reife, starke und weisere Frau zu zeigen (was endlich bisher gut in der neuen Reihe umgesetzt wurde) wurde ihre Persönlichkeit konterkariert, die wohlgemerkt nicht von Nancy Richardson geformt wurde, sondern von den Autoren der NJO.
 
Mir geht es nicht darum, dass die Erfinderin von Tahiri weiterhin das Zepter in der Hand halten sollte...

ACK! D.h., das hatte ich allerdings auch nicht gemeint gehabt, denn IMO wäre das wahrscheinlich so gar nicht möglich. ;)
So wie ich das IIRC verstanden habe, werden die Autoren von GL bzw. LL Ltd. beauftragt und vertraglich lizensiert, sonst dürften sie IMO Namen wie "Han Solo", "Leia Organa" oder alleine nur "Star Wars" nicht "ungestraft" verwenden (weil diese als eingetragene Handelsmarkenzeichen u. Ä. geschützt sind!)
Frühere Vertragsautoren von GL also, die aber nicht mehr unter Vertrag stehen, müssen - und werden entsprechend - nicht gefragt werden. Denn eine andere Folge des SW-Vertragsautoren-Daseins besteht wohl auch darin, dass alles, worüber man schreibt und was neu in SW hinzugefügt wird - also somit auch neue Charaktere u. v. m. - automatisch in den "Besitz" von GL übergehen. Der eigentlich Autor, der diese Figur also erfunden hat, gibt durch diese Vertragsbindung also alle Rechte an dieser Figur an GL ab.
In sofern wurde Nancy Richardson zur weiteren Art der Verwendung und Entwicklung der Figur Tahiri Veila wahrscheinlich gar nicht gefragt - geschweige denn, dass sie irgendwelche "Zepter hier zu in der Hand hielte". (Das kann sie nämlich nicht, weil ihr die Figur nicht gehört!)

...Dementsprechend sehe ich nicht das Problem darin, dass "fremde" Autoren Charaktere weiterentwickeln, solange sie genau dies auch tun und nicht einfach Charaktere zurückentwickeln, nur weil sie keine Ahnung haben, was man mit bestimmten Charakteren anfangen soll.

Ebenfalls ACK, was Tahiri Veila konkret betrifft.
Generell finde ich aber, dass eine "Rückentwicklung" nicht grundsätzlich als Bestandteil einer Weiterentwicklung eines Charakters eine schlechte Idee sein muss - wenn es passt! Bei Tahiri finde ich jedoch ebenso, dass das nicht so gut gepasst hat, weil sie mit ihrer Weiterentwicklung einen zu ähnlichen Weg wie auch Jacen Solo "ging".


Auch hier fast volle ACK, bis auf den Punkt der "reifen, starken und weiseren Frau".
Damit will IMHO nicht sagen, dass das nicht durchaus eine Option ist. Und im Übrigen kann man sagen, dass Tahiri bis jetzt in die FotJ-Reihe hinein allmählich genau diesen Punkt erreicht hat.
Und auch ich sehe es so, dass mir ihr Entwicklungsweg dahin nicht so sehr günstig oder geschickt gestrickt erscheint. Wahrscheinlich hatten die Autoren bis zum Abschluss der LotF-Reihe das getan, um Jacen Solo in seiner Entwicklung nicht zu abwegig erscheinen zu lassen, da auch er bis dahin alles, was er während seiner Gefangenschaft bei den Vong und durch Vergere durchlebt hatte, zu ignorieren bzw. regelrecht zu leugnen schien.
Dennoch gefällt auch mir diese Tahiri-Entwicklungsentscheidung nicht, zumal man
genug Grund darin zu suchen gefunden hätte, auch ggü. den anderen Jedi-Charakteren Tahiri immer und immer wieder und somit weitaus nachhaltiger nicht nur innerlich, sondern auch örtlich vom Weg der anderen zu trennen.
IMO erscheint sie mir nicht realistisch, weil hierbei ein wichtiger Teilaspekt zu wenig gewichtet wurde, der Tahiris psychische Basis grundlegend ausmacht - nämlich ihre Herkunft.
In sofern finde auch ich, dass ihre Entwicklungsungsverlagerung hin zur "dunklen Öko-Jedi" zu extrem ausfiel. Und selbst wenn man noch die ganze Killik-Nest-Geschichte durchgehen lässt - aufgrund ihrer Erfahrungen mit, bei und durch die Yuuzhan Vong - hätte danach zwar durchaus eher eine Art "Kompromissweg" zwischen diesen beiden sehr extrem dualistischen Richtungen einschlagen können, aber IMO realistischer auch unabhängiger von Skywalkers Jedi.
M. E. hätte Tahiris Weg nach dem Schwarmkrieg und der Killik-Nest-Affäre gerade wegen dieser zusätzlichen Manipulation weg vom Orden und vielleicht hin zu einer Art Reise führen sollen, wie sie eigentlich Jacen Solo irgendwann antritt.
Das hätte IMO auch deshalb durchaus funktionieren können, weil man auch auf diesem Weg Tahiri hätte noch immer ausreichend alternativ zu Jacen entwickeln können - vielleicht gerade weil sie eine "reifen, starken und weiseren Frau" hätte werden können. Vielleicht wäre sie zu einer "grauen Jedi" oder zu einer richtig "dunklen Jedi" oder gar "Sith" geworden, die aber dann später nicht Lumiyas oder Jacens/Caedus' Ambitionen geteilt hätte.

Ob aber Richardson oder andere Autoren wie Rebecca Moesta hier eine bessere Iee für eine Entwicklungslösung gefunden hätten, bleibt allerdings auch fraglich. :confused:

Es wäre IMO vielleicht gar nicht schlecht, wenn GL einige der Autoren, die sich sowohl als sehr gegensätzlich SW-ambitioniert, als aber auch sehr ideenreichhaltig erwiesen haben, längere vertragliche Bindungen mit freiberuflichen Ausschlusszeiten-Phasen und Fachberatungs-Phasen ermöglichen würde. Die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben würden, wären sehr mannigfaltig. Zum einen könnte man viel mehr aus einem Ideen-Pool sehr gegensätzlicher (dunkel oder heller, gewaltätigerer oder abenteuerlicherer usw.) auswählen, diese je nach Sinn hin zu einer Richtung verlagern oder auch eine Synthese, einen Kompromiss bzw. einen "goldenen Mittelweg" daraus kreieren. :)
 
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