Korriban (Horuset-System)

Während sie empor stiegen lauschte er dem für seinen Schüler verhältnismäßig ausführlichen Monolog und dachte über das von ihm Gesagte nach. Ein Jedi hätte jetzt behauptet dass sie alle nur der Macht dienen würden. Der wohl elementarste Unterschied. Allegious diente niemandem, die dunkle Seite der Machte hingegen war sein Untertan. Wie gewohnt zeugten die Aussagen seines Schülers von einer Art unbefleckter Naivität, aber daran hatte er sich unlängst gewöhnt. In Anbetracht der enormen Fortschritte die jener in den vergangenen Tagen erzielt hatte, war dies wahrlich nichts dass auch nur ansatzweise ins Gewicht fallen konnte. Er war zuversichtlich dass Chiffith auch die Sphären zu wirklichen Mächten einst meistern würde. er war auf einem gutem Weg- in einigen Jahren würde sein Schüler sich wohl selbst belächeln und mit Belustigung über sein ursprüngliches Unvermögen die wahren Zusammenhänge des Lebens zu erkennen, zurückschauen. Dennoch war der Imperator nicht frei von Tadel dem er dem Lamproiden entgegenbringen würde. Die bloße Tatsache dass Hadrianous nicht wusste was ein Raumschiff war, bedeutete nicht dass er kein ernstzunehmender Gegner war, dass hatte er nämlich wenige Minuten zuvor eindruckshaft untermauert und bewiesen. Das wäre ja eine Analogie zu Chiffith. Bloß weil er selbst für humanoide Verhältnisse weltfremd und absonderlich erschien, bedeutete das nicht dass man ihn unterschätzen durfte- so zumindest würde Chiffith begreifen was Allegious damit meinte.

Während sie die letzten Stufen des Grabmals erklommen fuhr sein Schüler mit seinen Erklärungen fort. Taral. Daran hatte selbst er nicht mehr gedacht. Er war sich nicht sicher wie der Sith-Hund reagiert hätte. Taral war nun schon eine sehr lange Zeit bei ihm aber das hatte nichtsdestotrotz dazu geführt dass er dieses Wesen bis heute nicht wirklich durchschaut hatte. Mutmaßlich hatte dies viel mit der Urtümlichkeit dieses Wesens selbst zu tun. Alles war hier auf Korriban anders, dessen war er sich mehr denn je bewusst. Vielleicht würde es noch Jahrzehnte brauchen bis er Taral verstand und was ihn antrieb.

Allegious horchte auf als Chiffith davon sprach dass e davon ausging, Hadrianous hätte mit Hilfe von Taral von ihm besiegt werden können. Arroganz. Gefährlicher Weg zu einem schnellen Ableben. Immerhin- und das musste er ihm wiederum zugute halten- hatte er sich gedanklich mit Alternativen auseinandergesetzt die er hätte adaptieren müssen, falls sein ursprünglicher Plan nicht aufging. Es gab immer mehrere Pläne, nur das war der Weg der Sith. Auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, stets umsichtig alle Für und Wider abwägen zu können, und sich nie allein nur auf das Schwert verlassend. Das wahre Schwert der Sith war Vorsicht, Umsicht und Weitsicht. Darauf begründete die Macht eines Sith Lords. Unbegrenzte Macht- es war an sich einfach wenn man erst mal erkannt hatte woraus sie bestand. Glücklicherweise war es meist schwer den Wald vor lauter Bäumen zu erkennen. Ein Grund warum sein Aufstieg gelungen war und andauerte.

Unterschätze niemals deinen Gegner. Vergiss nicht, so weltfremd Hadrianous auf dich gewirkt haben muss, er hat von meinem Körper Besitz ergriffen. Auch dich würde man deinem Äußeren nach, oder gar deinen Worten nach, neigen dich zu unterschätzen, aber das wird im Zweifelsfall tödlich für deine Konkurrenten enden, nicht jedoch für dich. Lass andere ruhig im glauben sie seien dir überlegen und schlag zu wie eine Schlange. Ein gezielter Biss und der Rest erledigt sich von selbst. Ganz ähnlich wie du dich über Hadrianous geäußert hast, habe ich einst über dich gedacht. Ich habe gelernt dass ich falsch lag. Du bist ein mächtiger Machtanwender mit einem schier unendlichen Potential. Dich zu unterschätzen könnte dereinst meinen Tod bedeuten. Ich weiß wer du bist, und wozu du imstande bist.

Das du dich verdächtig gemacht hast- ist dem Umstand geschuldet dass du mit Intrigen keinerlei Erfahrung hast. Sicherlich, auf Bastion im Orden lauert so etwas an jeder Ecke. Wusstest du dass ich Jünger auf dich angesetzt habe, um dich zu ermorden? Wenn nicht, dann zeigt das einmal mehr wie unbeholfen du dahingehend bist, aber dafür hast du ja mich als Lehrmeister. Kümmer dich darum wenn du wieder nach Hause kehrst. Finde heraus welche drei Jünger gegen dich aufbegehren, vielleicht haben sie sich gar gegen dich verschworen. Komm ihnen zuvor, oder sammle genug Informationen und lass sie in ihrem Glauben du wüsstest von nichts. Dann ist das vorhin angedeutete Überraschungsmoment auf deiner Seite und du wirst deine Feinde wie Maden zertreten.

Ich weiß dass es dir schwer fällt sich in diese Umstände einzufühlen und einzuarbeiten. Ich weiß dass du von der Natur aus zum Kampf mit Waffen oder Körper gedacht bist. Aber du wirst, wenn du aufsteigen willst, niemals um die Tatsache umhin kommen zu erkennen dass es mehr Waffen als nur das Schwert gibt. Und dazu noch bedeutend effektivere gibt. Dein Giftstachel- du verstehst? Gift tötet. Langsam. Du kannst deinen Feind dabei beobachten. Lernen wie es wirkt. Experimentieren mit welchen Dosen du arbeiten möchtest. Ich sage dir, mein Schüler, du bist umso unglaublich viel mächtiger als dir auch nur im Hauch bewusst ist. Die liegt die Galaxis zu Füssen, sie bettelt darum sich dir zu unterwerfen, aber keine Sorge, ich werde dich erkennen lassen.

Er drehte sich auf dem Steingrundabsatz des Grabes Richtung Grab um, drehte die Arme nach innen so dass die Handinnenflächen gen Himmel zeigten und forcierte mit seinen stechend, rotglühenden Augen den Eingang des Grabes und dessen vom jetzigen Betrachtungspunkt nicht sichtbarer, sich nach hinten ausdehnender Anlage. Er sammelte die dunkle Seite der Macht in sich. Wie ein unsichtbarer Wirbelsturm der ihn umhüllte, fühlte er wie sich schier unbändige Kräfte um ihn herum sammelten. Sein Hass auf Hadrianous ihm zugefügte, kurzfristige Niederlage, saß tief, auch wenn er sich dies seinem Schüler gegenüber nicht anmerken ließ. Dies half ihm sein bevorstehendes Unterfangen zu bewältigen.

Wie ich dir schon sagte, basiert alles auf dem ähnlichen Prinzip, bezogen auf unsere dunkle Seite der Macht. Das Grab hier birgt immer noch Schätze. Schätze die uns allein vorbehalten sein sollten, schließlich haben wir sie entdeckt. Darüber hinaus möchte ich keine Spuren hinterlassen die darauf deuten dass wir hier vielleicht dem Mysterium ewigen Lebens näher gekommen sind. Wir brauchen keine Zeugen wenn wir uns unendliche Macht aneignen. Intrigen, müssen erst gar keine werden, wenn keiner um unsere Entdeckung weiß, du verstehst? Wir bringen diese Grabanlage zum Einsturz. Du wirst helfen. Wir adaptieren hier im Prinzip die Technik des Machtstoßes, nur dass wir bisweilen weniger stoßen anstelle zu ziehen. Konzentriere dich auf die Anlage, fühle seine Stützpfeiler. So lange bis du sie vor deinem mentalen Auge unter dir siehst, nach Möglichkeit alle. Gelingt es dir? Gut... Ich bin dein Sprachrohr. stell dir einen simpel konstruierten Sprechverstärker vor. Einen Trichter hinter dem du stehst, in dessen kleine Öffnung du sprichst und deine Worte verstärkt werden. Meine Macht ist dein Verstärker- gemeinsam werden wir dieses Grab dem Erdboden gleich machen... jetzt!

In einem Moment entließ er all die Macht. Er fühlte beinahe den Rückenwind, dein sein Schüler durch die Macht aussandte. Er vernahm nicht wirklich von wem welche Kraft an welchen Orten stärker wirkte, aber er spürte dass es funktionierte. Das Band von Meister und Schüler war stärker geworden. Es näherte sich dem seiner Schülerin Jolinas zu ihm an. Er fühlte sich für den Bruchteil einer Sekunde an Kast und die Ausbildung von Azgeth erinnert. Diese Erinnerung wurde immer ferner und an jene traten die mit seinem jetzigen Schüler. Tief im Inneren hörte er wie Säulen weggerissen wurden, zu Staub zermahlten und unzählige Tonnen an Gewicht übereinander herfielen. Der Boden gab nach, der Sand senkte sich zentimeterweise ab, ohne jedoch sein Geheimnis preis zu geben. Das Rieseln des Sandes der noch nicht völlig zum Erliegen gekommen war, stellte nun mehr den einzigen Beweis für diese unglaubliche Machtdemonstration dar. Allegious bemerkte wie dieser Krafteinsatz an ihm gezerrt hatte. Seine Lungen brannten, die Hände bargen ein leichtes Zittern, weswegen er jene in der Robe versteckte. Er fühlte sich müde und ihm ging auf dass er lange Zeit keine Müdigkeit mehr gespürt hatte.

Lass uns zurück zum Shuttle. Bastion wartet. Und dort werden wir diesem Grab seine Geheimnisse entreißen. Hast du schon mal darüber nachgedacht ewig zu leben? Nun, das solltest du künftig...

Am Shuttle wartete Taral und das Rudel seiner Artgenossen. Sie wichen von ihm und seinem Schüler zurück. Taral ging wortlos in das Shuttle und sie hoben ab. Bevor beide begannen zu meditieren verlor er noch einen Gedanken an Hadrianous, dann beschloss er für sich nie wieder daran zu denken. Bald würde er unsterblich sein. Unbegrenzte Macht- so einfach...

/op @Chiffith gern kannst du bei der Grabzerstörungsaktion nochmal eine Erinnerung von Alli aufgefasst haben, optional wenn du halt magst- es liegt an dir ob wir ein wenig im Weltraum posten oder nicht, ich möchts nur nicht ewig ziehen da Hybris auf seine Beförderung wartet, wir bleiben aber zusammen würde ich vorschlagen- wir müssen dich ja weiter voranbringen- oder magst Jünger jagen? :)
 
- Line Captain Xandel Tyrus, Kampfgruppenkommandant der Imperialen Flotte –

[Sith-Sonderverwaltungszone, Horuset-System, Orbit von Korriban, DRD Vigil oft he Empire, Brücke]- Line Captain Tyrus, Besatzung

Mit auf den ersten Blick beeindruckender, aber für den Experten bestenfalls mittelmäßiger Präzision vollführten die zwölf TIE-Jäger ihren Formationsflug vor der Brücke des Dreadnaughts Vigil of the Empire und stoben in sämtliche Richtungen davon, um sich schließlich hinter dem Heck des gealterten Schlachtschiffes wieder zu sammeln, wo sie allerdings von den Schaulustigen auf der Brücke des Raumschiffes nicht mehr beobachtet werden konnten. Mit einem leisen Seufzen wandte Xandel Tyrus, Line Captain der imperialen Flotte, Kommandant der Vigil und Befehlshaber über das, was von der Systemverteidigung des Horuset-Systems übrig geblieben war, sich vom Transparistahlfenster ab und warf einen kurzen, wenig erbauten Blick auf den Datenblock in seiner Rechten, auf dem die Resultate der kleinen Gefechtsübung aufgeführt waren, die die TIE-Staffel seines Schiffes vor ihrer kleinen Showanlage durchgeführt hatte. Er musste sich die Zahlen nicht ansehen, um zu wissen, dass er es hier mit keiner 152sten zu tun hatte, wohl aber, um das Ausmaß des Elends gänzlich zu erfassen. Es war nicht so, dass die Piloten der Staffel sich keine Mühe gaben – auch wenn der monatelange Dienst im tristen, gar deprimierenden Horuset-Systems und dem Orbit der toten Welt Korriban die Motivation einer jeden Truppe so massiv schmälerte, dass es einem Agitator der COMPNOR die Tränen in die Augen treiben musste – sie waren schlicht und ergreifend von dem Zeitpunkt an, an dem sie die eine oder andere Pilotenakademie verlassen hatten, nicht die erste Wahl gewesen. Auch nicht die zweite. Ohne ein Blatt vor dem Mund war die Rekrutierungspolitik des Sternenjägerkorps für das Horuset-System eine Farce – aber das galt ebenso für das System an sich, die „Kampfgruppe“, die es verteidigte, und nicht zuletzt für Tyrus‘ Rang.

Einmal mehr ertappte der ergraute Offizier sich bei einem verbitterten Schnauben. „Line Captain“. Ein Rang, den man ihm zur „Würdigung seiner langjährigen Treue dem Imperium gegenüber“ verliehen hatte – um ihn nicht zum Commodore befördern und ihm somit bedeutend mehr bezahlen zu müssen. Wie gut er sich an das kaum kaschierte Grinsen des Rear Admirals vom Flottenkommando erinnern konnte, als man ihm mit seiner „Beförderung“ sein neues Kommando zugeteilt hatte. Horuset, eine winzige Kampfgruppe und einen Dreadnaught, der seine besten Tage weit hinter sich hatte und der darüber hinaus auf keiner Modernisierungswarteliste irgendeiner geeigneten Werft auftauchte. Und jetzt war dieses Schiff mit dem so hochtrabenden Namen seine Welt, zusammen mit der Assurance of Order, einem Kreuzer der Carrack-Klasse, und der Warrior of Korriban, einer corellianischen Korvette. Diese Schiffe bildeten die wohl traurigste Kampfgruppe der gesamten imperialen Flotte und waren alles, was zwischen einem Angriff irgendeines Feindes aus dem All und den trostlosen Ruinen Korribans stand. Nicht, dass irgendjemand, der bei klarem Verstand war, auch nur das geringste Interesse an diesem planetengroßen Grab hatte. Der Orden der Sith mochte hier eine Ausnahme bilden – doch die Sith waren, so viel stand in Tyrus‘ Augen fest, auch eben nicht bei klarem Verstand. Spätestens ihre Selbstzerfleischung und der darauf folgende Niedergang des Imperiums hatten das mehr als eindrucksvoll bewiesen.

Mit betonten Schritten seiner blankpolierten Offiziersstiefel verließ der Line Captain den Beobachtungsbereich der Brücke, ging am Mannschaftsgraben vorbei – in dem die dort versammelten Besatzungsmitglieder sich immerhin emsig auf ihre Aufgaben zu konzentrieren schienen – und trat zu seinem ersten Offizier, der in diesem Moment offenkundig Rücksprache mit dem Waffenoffizier der Vigil hielt. Vermutlich, weil er wusste, was jetzt unweigerlich kommen musste.

„Geschützdrills, Sir?“

Tyrus unterdrückte ein Schmunzeln. Natürlich kannte sein XO, Lieutenant Commander Yoak Shakar, mittlerweile das „Rezept“ seines Kommandanten gegen die ewige Eintönigkeit des Dienstes in diesem System. Erst waren die Jäger mit Übungen dran, dann die Geschützmannschaften. Die Vigil of the Empire verfügte über die schwerere der beiden möglichen Waffenkonfigurationen von Dreadnaughts im Dienst des Imperiums – so ziemlich ihre einzige Eigenschaft, die ihrem Kommandanten gefiel – und Tyrus wollte stets um die volle Einsatzbereitschaft dieser nach wie vor eindrucksvollen Feuerkraft wissen. Freibeuter und sonstiges Pack würden sich zumindest in Acht nehmen müssen, sollten sie das imperiale Raumschiff herausfordern wollen, doch auch diese hatten sich bisher nicht wirklich für das Horuset-System oder irgendeinen Planeten der sogenannten Sith-Sonderverwaltungszone interessiert. Möglicherweise war es der finstere Ruf des Ordens, der sie fernhielt. Gerne würde Tyrus behaupten, dass er über derlei Aberglauben erhaben war, doch es gab einen Grund, warum kein Offizier, Unteroffizier oder Mannschafter der imperialen Flotte im Horuset-System jemals mit Landurlaub zu rechnen hatte. Der Planet Korriban machte noch kranker als der monotone Dienst im Orbit und der Line Captain konnte ungeachtet der traditionellen Reibereien zwischen den beiden Teilstreitkräften nur Mitleid für die auf der Oberfläche stationierten Soldaten der imperialen Armee empfinden.

Etwas in der Mimik seines ersten Offiziers ließ Tyrus aufmerken, als dieser über die Schulter seines Kommandanten in Richtung des Eingangs der Brücke blickte.

„Der Creditzähler, Sir.“

Jetzt schmunzelte Tyrus wirklich. „Creditzähler“ war der Spitzname, der sich auf der Vigil für den Legaten Hereus Derwish eingebürgert hatte, der die letzte Standardwoche über Gast auf dem Dreadnaught gewesen war – ein Gesandter des Großmoffs des vierzehnten Supersektors, welcher ob der dezentralen Gestalt des durch ihn kontrollierten Territoriums auf Bastion residierte und ab und an Untergebene wie den Legaten entsandte, um den Stand des Supersektors zu überprüfen. Bei diesen Überprüfungen ging es natürlich primär um Geld – also war Derwish für die Crew der Vigil eben der „Creditzähler“.

Mit einem freundlichen Lächeln drehte Tyrus sich zum Neuankömmling um.

„Legat Derwish. Ich nehme an, es verläuft alles nach Ihren Wünschen?“

Die Mundwinkel des Bürokraten zuckten bei diesen Worten amüsiert. Anders als der Rest der Crew konnte Tyrus den Legaten gut leiden – er hatte keine Vorbehalte gegen Angehörige der Sektorverwaltung und da er sich für die Dauer seines Einsatzes auf der Vigil einquartiert hatte – weil er, in eigenen Worten, „keine Nanosekunde länger als nötig auf diesem Dreckloch von Planeten verbringen wollte““ – waren sie schnell ins Gespräch gekommen und hatten zahlreiche Themen von gemeinsamem Interesse gefunden. Themen, mit denen Tyrus nicht einmal mit seinem bedeutend jüngeren und zuweilen was die galaktische Politik anging etwas desinteressierten XO hatte führen können.

„Wie man es in diesem System erwarten kann.“

Derwish – ein relativ größer, dürrer und blasser Mann – hielt wie Tyrus einen Datenblock in den Händen und war über die dort gespeicherten Zahlen wohl ebenso unglücklich wie der Schiffskommandant. Lässig gestikulierte er in Richtung des Frontfensters der Brücke.

„Leisten Sie mir Gesellschaft? Es wird in Kürze ein kleines Spektakel geben.“

Sofort nickte Tyrus.

„Wir verschieben die Drills um dreißig Standardminuten“, beschied er seinem ersten Offizier noch, ehe er dem Legaten folgte.

„Und welches Spektakel haben Sie für mich?“, fragte er schließlich, sogar ein wenig neugierig, als die beiden an der Scheibe standen und den Blick auf das schmutzige Korriban warfen.

„Oh, die Swift Justice wird in Kürze aufbrechen.“

Tyrus nickte nachdenklich.

„Ist es also tatsächlich soweit?“

Die Swift Justice war ein Kreuzer der Acclamator-Klasse, der ungefähr zeitgleich mit dem Legaten im System angekommen war, und dessen Auftrag nach Tyrus‘ Informationen lautete, alle auf Korriban stationierten Armeeeinheiten bis auf zwei Kompanien fortzubringen. Derwish zuckte mit den Achseln.

„Die jüngsten Kommuniqués von Bastion waren beunruhigend. Koornacht wächst zu einer handfesten Krise heran und der Feldzug gegen den Eisernen Bund ist noch lange nicht beendet. Diese Truppen werden andernorts dringender gebraucht als zur Bewachung von ein paar baufälligen Mausoleen und verrotteten Gebeinen. So denkt zumindest das Armeekommando.“

„Sie hören von mir keinen Protest“, erwiderte Tyrus mit einem freudlosen Lächeln. Fast wünschte er sich eine Krise solchen Ausmaßes, dass das Flottenkommando für seine Vigil ähnliche Schlüsse zog wie sie für die Bataillone der Armee auf Korriban gezogen worden waren.

„Ich kann nur die Truppen bedauern, die zurückbleiben müssen.“

Derwish schnaubte.

„Glauben Sie mir, Captain… die wurden sorgfältig ausgesucht. Und die meisten haben ein Leben lang auf diesem Alptraumplaneten verdient.“

Der Legat beugte sich ein wenig vor.

„Ah, da kommt sie!“

Tatsächlich erkannte auch Tyrus in diesem Moment einen Kreuzer der Acclamator-Klasse, der sich langsam, aber stetig aus der Atmosphäre und dem Schwerefeld Korribans befreite, fast so, als hätte auch das Schiff Gefühle entwickelt und wäre erpicht darauf, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Schweigend verfolgten die beiden Männer den Kurs des Kreuzers – bis er schließlich genug Distanz gewonnen hatte und mit einer Pseudobewegung die Lichtmauer durchbrach. Derwish seufzte schwer.

„Und das wäre dann der aufregendste und inspirierendste Moment der ganzen Woche gewesen.“

Demonstrativ schüttelte der Legat seinen Datenblock.

„Jetzt bleibt mir nur noch das hier.“

„Und was besagt das?“, erkundigte Tyrus sich mit echtem Interesse.

Derwish lächelte mitleidig.

„Was denken Sie, Captain? Über den strategischen Nutzen Korribans würde im Oberkommando vermutlich bereits des Öfteren diskutiert, ebenso wie über die astrographisch isolierte Lage der gesamten Sonderverwaltungszone. Aber wer weiß, vielleicht rechnen High Admiral Fyrestone oder High General Vasch ja immer noch damit, dass dieser Planet eines Tages so etwas wie eine Sith-Superwaffe in unseren Schoß fallen lässt? Von der dann natürlich das gesamte Imperium profitiert und nicht nur der Sith, der zufällig als erster über sie gestolpert ist?“

Der Sarkasmus des Legaten war so beißend, dass Tyrus fast befürchtete, dass die sie vom All trennende Stahlplatte sich in Kürze auflösen könnte.

„Zum Glück ist mein Spezialgebiet ein anderes und hier muss ich mich nicht auf vage Hoffnungen beschränken… schauen wir doch mal. Wichtige Exporte in den Rest des Imperiums? Fehlanzeige. Abnehmer für wichtige Güter aus dem Imperium? Hmm… auch nicht… zumindest, wenn man von den Schnapsreserven des… „Gouverneurs“ einmal absieht.“

„Haben Sie mit ihm gesprochen?“, fragte Tyrus.

Heftig schüttelte Derwish mit dem Kopf.

„Oh nein. „Lord“ Ignavius weilte nicht auf dem Planeten, als ich meine Überprüfung vornahm. Keine Ahnung, wo er derzeit die einzigen nennenswerten Importe seines Planeten durchbringt… mit soll es jedenfalls mehr als recht sein, nicht mit ihm… hm… „konferiert“ zu haben.“

Wieder warf der Legat einen flüchtigen, wohl mehr der Show dienenden, Blick auf seinen Datenblock.

„Tja, Korriban, mit den Aktivposten sieht es etwas düster aus… und auf der anderen Seite? Nein, wie interessant.“

Die geheuchelte Überraschung des Legaten warum vermutlich eines der amüsantesten Dinge, die der Kommandant der Vigil in den letzten Wochen, wenn nicht Monaten hatte hören dürfen.

„Kosten, Kosten, Kosten… massenhaft Transporte von irgendwelchem… Plunder in Richtung Zentrum, auf den kein Beamter der Sektorverwaltung, des Zolls oder des Wirtschaftsministeriums jemals einen Blick hat werfen dürfen. Alles per Express in den Tempel auf Bastion. Spesen für die begleitenden „Lordschaften“ inklusive, ohne Zweifel.“

Der Legat verstaute seinen Datenblock in einer seiner Uniformtaschen.

„Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, Captain, wenn ich prophezeie, dass mein Jahresbericht genauso ausfällt wie der letzte… und das sich trotzdem nichts ändert. Vielleicht sind die Kosten von Korriban auch nur ein kleiner Preis, wenn man durch solche Eitelkeitsprojekte verhindert, dass die Sith sich an Welten wie Kuat und Fondor vergreifen. Oder Carida und Thyferra.“

Tyrus nickte langsam und imitierte dann das frühere schwere Seufzen des Legaten. Dieser konnte immerhin in Kürze nach Bastion zurückkehren, während er…

„Ja, Legat Derwish… ich denke, da haben Sie Recht.“

[Sith-Sonderverwaltungszone, Horuset-System, Orbit von Korriban, DRD Vigil oft he Empire, Brücke]- Line Captain Tyrus, Legat Derwish, Besatzung
 
[Horuset-System - Im Anflug auf Korriban - Darth Ignavius Schiff - Aufenthaltsraum - Darth Ignavius, Herrscher von Korriban]

Als ein kleiner Stoß das Schiff erfasste, wachte Ignavius wieder auf. Er konnte diesen Ruck zuerst nicht einordnen, erinnerte sich aber wieder als er einen Blick auf den Chronometer warf. Sie waren angekommen. Und kaum war er sich dessen bewusst, spürte er auch schon die Präsenz des Planeten. Wie die wohlige Umarmung einer liebenden Mutter legte sich die ganz spezielle Aura der dunklen Seite um seine Seele. Der Planet strahlte eine andere Art von Macht aus als wie die von Lebewesen oder künstlichen Bauwerken wie dem Sith Orden auf Bastion. Es fühlte sich einfach natürlich an, ganz so als müsse es so sein und wäre keine Perversion der Macht. Korriban, welches seine Heimat war, rief nach ihm, dem Herrscher. Ignavius hatte es schon immer gespürt, hatte es schon lange vor dem Erreichen des ersten Grabes gewusst. Der Planet akzeptierte ihn und hieß ihn nun treu willkommen. Er freute sich, wie sich ein Planet eben freuen konnte. Ignavius gab sich nicht der Illusion hin, dass die gewaltige Steinkugel tatsächlich eine Entität besaß, doch sie reagierte eindeutig auf ihn. Um so leichter fiel es ihm dieses mal aus dem Bett zu kommen, sich in die Nasszelle zu begeben und dort für den Tag fertig zu machen, danach anzukleiden und all seine Waffen und Artefakte anzulegen. Das Cockpit des Schiffes war im Prinzip groß genug um auch seiner ausladenden Körpermaße Platz zu bieten, doch er hatte gar kein Interesse daran. Einerseits weil er dann womöglich die erbärmliche „Flotte“ im Orbit erblicken würde. Diese beschmutzte allein mit ihrer Anwesenheit das Erbe seiner Vorfahren. Und seinen eigenen Ruhm und Glanz. Ungläubige Sklave, die es als Strafe ansahen hier sein zu dürfen, sie alle waren minderwertig und die Luft nicht wert die sie einatmeten. Lediglich in einem Punkt stimmten die Ansichten dieser Männer und Frauen und Ignavius überein: Sie waren hier überflüssig. Wer sollte es schon wagen sich Korriban zu nähern und sich die Schätze unter den Nagel zu reißen? Wäre die Republik daran interessiert, die lächerlich winzige Flotte wäre gar nicht in der Lage sie aufzuhalten. Schmuggler, Piraten, Glücksritter und andere Abenteurer waren meist eh nicht so dumm und würden es daher nie versuchen. Dank Holonet kannte jeder, der lesen konnte, diesen Planeten und seinen Ruf. Und wusste um die Herrscher des Planeten. All jene hirnlosen Primaten, welche trotzdem kamen und es bis zum Tal der dunklen Lords schafften, wurden von den Wächtern der Gräber getötet oder in ihre Armee aufgenommen. Eine Armee aus untoten Kreaturen, manche mächtige Sith Spawn, andere nur zerbrechliche Schachfiguren, meist nicht mehr als Skelette mit verrottender Kleidung, als Marionetten mächtiger Sith Geister. Und dann gab es da natürlich noch die Sith Bestien, wilde Tiere, meist sogar machtsensitiv und wenn schon nicht das, dann auf jeden Fall auf andere Art und Weise tödlich. Die Flotte war also nutzlos. Punkt.


Andererseits würde Ignavius dann auch den vermeintlich toten Planeten sehen und das würde ihn wieder melancholisch stimmen. Korriban war nie so grün und lebendig gewesen wie zum Beispiel Alderaan oder Kashyyyk, doch zur Blütezeit der Sith hatte der Planet dennoch eine Art Vitalität ausgestrahlt, welche selbst Ignavius nur aus Erzählungen kannte. Seine Welt derart tot vor sich zu sehen war immer deprimierend gewesen. Daran konnte auch er oder die Macht nichts ändern. Es würde niemals wieder so sein wie vor all den Jahrtausenden, nie wieder würden derart viele machtsensitive reinrassige Sith auf diesem Planeten leben. Selbst jene die den Genozid überlebt hatten, hatten sich inzwischen mit anderen Spezies vermischt, sodass man die wirklich echten Sith an zwei oder drei Händen abzählen konnte. Selbstverständlich gehörte Ignavius dazu, aber egal wie viel Zeit und Energie er auch reinstecken würde, ja selbst dann wenn alle übriggebliebenen Sith das tun würden, es würde nicht mehr so sein wie damals. Dafür gab es zu wenige von ihnen. Also sah Ignavius lieber nicht durch das Transparistahl des Cockpits auf Korriban herab und dachte lieber an die schönen Seite seiner gewählten Heimat. Und diese Schönheit würde er schon in weniger als einer viertel Stunde genießen können.


Diese Minuten vergingen üblicherweise recht schnell. Während Ignavius schon einmal an der Umweltkontrolle neue Einstellungen vornahm, war er mit seinen Machtsinnen bereits auf dem Planeten. Sein Diener hatte die Anweisung bekommen, das gesamte Tal der dunklen Lords zu überfliegen und dann entlang einer gedachten Linie über den verborgenen Gräbern unter dem Wüstensand auf seine Residenz zuzufliegen. Somit konnte der Herrscher von Korriban schon einmal alles abtasten und schauen ob alles so war, wie er es zurückgelassen hatte. Es war zwar noch nie vorgekommen das einer der begrabenen Sith Lords ausgebrochen, die Dorfbewohner in Sklaven verwandelt und die Garnison überrannt hatte, doch möglich war es. Bevor er also landete, wollte er sich sicher sein das er in keiner aufgestellten Falle landete und dann nicht mehr wegkam. War er deshalb paranoid? Übervorsichtig? Vielleicht, doch er hatte vor sehr lange zu leben. Da nahm man sich diese zehn Extraminuten gerne. Und wie es schien war alles in Ordnung. Bei den Soldaten und Offizieren der Garnison gab es die übliche Langeweile und Frustration, aber auch eine spürbare Portion Chaos und Unruhe. Die Soldaten dort unten war nur noch der Rest vom Rest. Abfall welcher noch zu viel wert war als das man ihn verbrannte. Bei den Dorfbewohnern herrschte hingegen eher so etwas wie Lethargie, Hoffnungslosigkeit, Furcht und sehr tief sitzende Wut. Keine die zu offener Rebellion oder auch nur Ausschreitungen führen würden, doch mal angenommen es würde ein anderer charismatischer Anführer kommen und ihnen ein besseres Leben versprechen, sie würden sich wohl gegen Ignavius wenden und sich diesem neuen Führer anschließen. Und auch wegen dieser Einstellung hatte Ignavius bereits Vorkehrungen getroffen. Es handelte sich bei dem Containerdorf natürlich um eine Anlage, welche mit nur wenigen Handgriffen in eine Todesfalle verwandelt werden konnte. Diese wenigen Handgriffe würden Knöpfe drücken und schließlich einen Schalter umlegen und Zack, das gesamte Dorf würde zuerst um fast dreißig Meter in die Tiefe stürzen und durch diesen dann folgenden Aufprall würden explosive Stoffe in dem Dorf hochgehen und alles Leben in Asche verwandeln. Dieser Sicherheitsmechanismus war eindeutig gegen die Dorfbewohner gerichtet und sollte sie nicht nur bei einer Rebellion, sondern auch bei der Übernahme durch einen Sith Geist aufhalten. Lieber all diesen Leute als Ignavius. So viel stand fest.


Der Diener landete schließlich direkt auf dem persönlichen Landeplatz von Ignavius. Dieser war gerade groß genug um allein dieses Schiff aufnehmen zu können. Wären die Landekufe auch nur einen halben Meter weiter auseinander, es müsste auf dem „Bauch“ landen. Die seitlich angebrachte Luke samt ausfahrbarer Treppe öffnete sich und Ignavius trat ins Sonnenlicht. Er hatte sich schon zuvor akklimatisiert, sodass ihn die plötzliche Hitze nicht umhaute. Tatsächlich genoss er sie sogar und schloss für einen Augenblick die Augen.
Ah, Korriban. Endlich. Als der Herrscher die Lider wieder öffnete und sich nach links wandte, erblickte er den Eingang seiner Residenz. Sein Blick glitt nach oben und erfasste die komplette Felswand. Vor über dreitausend Jahren hatte der selbsternannte Jen'ari Vasir Demarr einen Tempel für sich in den roten Sandstein hauen lassen. Es stellte kein Grab da, hatte aber alle Gräber um sich herum weit in den Schatten gestellt. Natürlich hatte es das, denn so waren die Sith nun mal. Auch er war ein Reinblut gewesen, hatte unvorstellbare Macht und Einfluss besessen, sodass er sich einen derart übertrieben großen, damals luxuriös eingerichteten und bestens geschütztes Denkmal hatte errichten lassen. Doch die Zahl seiner reinrassigen Anhänger war nach dem Genozid natürlich überschaubar geblieben. Dafür hatte er aber andersartige Rassen unterworfen und an sich binden können und auch wenn Ignavius ihm den Titel als Jen'ari nicht so recht zugestehen wollte, er hatte schon einiges erreicht. Und sich natürlich auch Feinde geschaffen, weshalb heute so gut wie nichts mehr von dem übrig geblieben war, was einstmals an der Felswand gestanden hatte. Den Reliefs innerhalb der Anlage nach, haben vier über einhundert Meter hohe Statuen den Eingang bewacht gehabt, doch keine davon hatte es überstanden. Nicht einmal die Sockel waren mehr vorhanden. Dass das Innere die Racheakte seiner Widersacher überstanden hatte, mochte wohl an der Paranoia und dem Reichtum des Lords gelegen haben. Es gab nur einen Eingang und der war mit einer derart massiven Platte versiegelt worden, das kein herkömmlicher Sprengstoff sie hatte durchbrechen können. Nicht nur der bewegliche Teil war aus mit Kortose verstärktem Durastahl und anderen dünneren Legierungen zusammen gesetzt worden, sondern auch der Rahmen und ein Großteil der sichtbaren äußeren Mauern. Diese waren dann natürlich mit dem üblichen Sandstein verkleidet worden, doch die eigentliche Panzerung, die weit aus mächtiger war als jede Großkampfschiffpanzerung, stand immer noch. Allein diese und andere, im Inneren gelegenen Sicherungsmaßnahme hatte den Wert des Tempels verdreifacht. Aber ewig hatte natürlich auch das nicht gehalten. Was auch immer in diesem Gebäudekomplex alles gewesen war – es gab nirgendwo eine Liste die überdauert hatte -, es war zwar so wertvoll gewesen, dass man nicht den kompletten Tempel aus dem Orbit in Glas verwandelt hatte, doch es gab eben kein Material welches ewig stand hielt. Mit sehr viel Zeit, Geduld und Ressourcen waren es dann doch irgendwann irgendwem gelungen hinein zu kommen. Nicht nur durch den Haupteingang, sondern durch die schwächste Stelle in der Mauer. Mangels Abschirmung hatte man diese einfach mit Sensoren ermitteln und sich dann dort Zugang verschafft und das Eingangsportal von Innen geöffnet. Danach hatte irgendwer den Mechanismus irreparabel beschädigt, sodass der Tempel über hunderte Jahre hinweg offen gestanden hatte. Ignavius seufzte, teils aus Freude, teils aus Missmut. Wären die Grabräuber nicht so gierig und stümperhaft vorgegangen, er hätte die Sicherheitsvorkehrungen gut für sich nutzen können. Heute waren fast alle unbrauchbar.


Langsamen Schrittes machte sich der Herrscher von Korriban auf den Weg. Die Landeplattform und der Gang zum Portal waren nachträglich von Ignavius bzw. seinen Dienern hinzugefügt worden, passte dabei aber gut ins Bild des Tals. Dicker Durastahl stabilisierte alles und kunstvoll gearbeiteter roter Sandstein verkleidete diesen. Da es wenig Sinn machte irgendwelche Kostbarkeiten der wilden Natur Korribans auszusetzen, gab es außerhalb seiner Residenz weder Teppiche, noch andere Wertgegenstände. Lediglich die Flagge des Imperiums wehte über dem Eingang, würde in naher Zukunft aber abgenommen werden. Es interessierte ohnehin niemanden.
Zwei „Ewige Feuer“, Feuerschalen, die ihren Brennstoff aus einem Speicher unter dem Tempel bezogen, waren als Wachen im Rahmen des Portals abgestellt worden. Sie brannten mit einer Intensität, das Ignavius sie gerne als Verbrennungsofen einsetzte. Immer wenn er etwas entsorgen wollte, landete es in diesen beiden Schalen. Die abgestrahlte Hitze und Rußentwicklung gestalteten einen Einsatz im Inneren als schwierig, war die Luftzirkulation innerhalb der Anlage doch so übertrieben kompliziert und nicht immer nachvollziehbar. Aber hier am Rand standen sie gut und Ignavius ertappte sich ein weiteres mal dabei wie er mit der rechten Hand nah an das blutrot brennende Feuer heranging und es für den Bruchteil einer Sekunde berührte. Er verspürte kurz Schmerz, doch dann die Linderung seiner Ringe. Er war derart mit Artefakten beladen, das er das Feuer nicht zu fürchten brauchte. Also ging er weiter, die Hände nun hinter dem Rücken. Die Eingangshalle stellte zugleich den Thronsaal dar und war gar nicht mal so gewaltig. Sechs dreißig Meter hohe Sandsteinsäulen, jeweils drei auf jeder Seite hintereinander, stützen die mehrstufige rechteckige Decke und waren ebenso mit Reliefs versehen wie so ziemlich alles andere auch. Das meiste davon hatte Korriban durch Wind und Wetter zerstört. Sogar jene, die auf der dem Eingang abgewandten Seite angebrachten worden waren, hatte nur wenig überdauert, ganz so als hatte der Wind sie bewusst zerstören wollen und war deshalb um die Säulen und Ecken herum geweht und hatte sie abgetragen. Natürlich hatte man sie auch mit stumpfsinniger Gewalt zerstört, scheinbar ohne jeden Sinn und Nutzen, doch Ignavius kümmerte das wenig. Er wollte schließlich nicht den ganzen Tag die Lobpreisungen und „Heldentaten“ eines selbsternannten Jen'ari bewundern. Leider fehlten ihm die Mittel seine eigene Vergangenheit in Stein hauen zu lassen, doch es stand definitiv auf seiner Liste. Am anderen Ende der rund einhundert Meter langen und um die vierzig Meter breiten Halle stand natürlich ein Thron. Diesen hatte man auf einen dreigeteiltes Podest gehoben, welches mittig durch eine Treppe mit vielen kleinen Stufen geteilt wurde. Vier Sockel, drei davon leer, einer nur noch mit den steinernen Füßen einer Statue besetzt, flankierten diesen Sitz des Herrschers. Ignavius saß nicht gerne darauf. Er war unbequem, hart und eindeutig für einen sehr viel dünneren Mann gemacht worden. Man hatte ihn auf seinen Befehl hin natürlich mit den feinsten Stoffen ausgekleidet, doch das hatte ihn nur noch enger gemacht, weshalb er eigentlich nie auf ihm saß. Er ging dennoch darauf zu, dicht gefolgt von seinem hochaufragenden Diener. Andere Sklaven und Bedienstete ließen sich nicht blicken, was gut für sie war. Denn nur ein nicht sichtbarer Diener war ein guter Diener. Nur der eine in seinem Rücken durfte gesehen werden, alle anderen waren es nicht würdig. Wachen gab es ebenfalls keine, denn auch wenn der Herrscher von Korriban sich vor den Sith Geistern der anderen Gräber fürchtete, weltliche Gefahren konnten ihm nichts anhaben. Das hatte
Vasir Demarr ihm versichert, als sie sich das letzte mal gesehen und durchaus zivilisiert getrennt hatten. Der einstmals mächtige Pseudo-Jen'ari bewohnte noch immer diesen Tempel, glücklicherweise aber in seiner Grabkammer ganz unten, weit entfernt von allen untoten Dienern und Kreaturen. Ignavius höchstpersönlich hatte die Kammer versiegelt und nur er besaß den Schlüssel dafür. Nicht auszudenken was geschehen würde, wäre der Geist plötzlich an einem Ausbruch interessiert und würde dafür Ignavius Diener zu sich locken, übernehmen und dann gegen ihn schicken! Nein! Ausgeschlossen! Bei diesem Gedanken schüttelte der feiste Sith den Kopf, erklomm das Podest – wobei er sich auf das Treppensteigen konzentrieren musste, so untypisch wie diese konstruiert worden waren – und ging dann am Thron vorbei anstatt sich auf diesen zu setzen.

Hinter eben jenem Thron befand sich ein Gang. Er war nicht wirklich geheim, denn jeder der mitbekam, das der Thron nicht an die Wand gestellt worden war, hätte darauf kommen können das sich dahinter etwas befand. Ignavius war aber deshalb über das Podest gegangen, weil links und rechts davon Fallen von Demarr hinterlassen worden waren. Deren Mechanismen hatte man zwar abgeschaltet, doch da man sie genau so gut jederzeit wieder aktivieren konnte, würde Ignavius niemals freiwillig über die präparierten Bodenplatten gehen. Diese waren mehr als einen Quadratmeter groß und waren wohl ebenfalls mal mit Symbolen verziert gewesen. Hinter dem Thron befand sich eine normale Treppe aus Durastahl und als er diesen hinunter stieg und sich in den engen Gang dahinter zwängte, wurde es wieder dunkel. Ignavius wohlgenährter Leib passte so gerade eben in diesen zwanzig Meter langen Durchgang, sodass man keinen Platz mehr für irgendwelche Leuchtstoffkörper gehabt hatte. Man hatte sogar alte abmontieren müssen damit er durchpasste. Die kühle Dunkelheit hielt aber nicht lange, denn nach ein paar Schritten kam er in einem kleinen Raum heraus. Hier gab es eigentlich nur die eine sonnengelbe Deckenlampe und einen quadratischen roten Teppich aus Samt. Von dem Gang abgesehen, aus dem Ignavius gerade getreten war, gab es noch drei weitere, jeweils einen für jede Himmelsrichtung. Beschilderung gab es keine, dafür kam aber aus dem Gang direkt gegenüber von dem Sith ein süßlicher Duft und das ferne Flackern von einer offenen Feuerstelle war zu erkennen. Als er das erblickte und zugleich roch, hellte sich seine Miene auf und er betrat eben diesen Gang. Mittagessen. Endlich RICHTIGES Essen...

[Horuset-System - Korriban - Tal der Dunklen Lords - Ignavius Residenz (Tempel von Jen'ari Vasi Demarr) - "Geheimgang" - Darth Ignavius, Herrscher von Korriban und sein Diener]
 
[Horuset-System - Korriban - Tal der Dunklen Lords - Ignavius Residenz (Tempel von Jen'ari Vasi Demarr) -ehemalige Opferkammer - Darth Ignavius, Herrscher von Korriban und sein Präfekt Messga'traka]

Etwa einen halben Tag nachdem er Korriban erreicht hatte, hatte er endgültig allen Dreck und Gedanken über den Orden, die Hauptstadt und die darin verweilenden Sith abschütteln können. Er war jetzt wieder zuhause, in seinem Herrschaftssitz. Und damit auch in der Nähe seines Präfekten.
Messga'traka, ein Marasan, war der perfekte Verwalter. Nicht nur das er deutlich schneller denken konnte als alle anderen Diener, er war auch auf so erfrischende Weise ehrlich und direkt. Das hätte zu einem Problem führen können, wäre er insgeheim gegen Ignavius gewesen. Doch das war er nicht und genau deshalb hatte der Sith diesen doch recht eigenwilligen Mann an seiner Seite gelassen. Ihm konnte er vertrauen. Und andersherum tat der unbeholfene Cyborg alles was man ihm auftrug. Im Augenblick saß Ignavius in der ehemaligen Opferkammer des Tempels und sah sich ein Holocron an, welches er kurz vor seiner Abreise nach Bastion gefunden, aber noch nicht hatte untersuchen können. Der langarmige Marasan stand neben ihm, hielt jeweils zwei Pads in einer Hand und kümmerte sich um das Tagesgeschäft. Allein ihm verdankte der Herrscher seine Unbekümmertheit. Alle anderen Berater und Beamte hatten ihn verlassen, doch nur ein Marasan konnte sie alle setzen. Hah! Sie hatten geglaubt ihm schaden zu können, doch nicht mit Ignavius, wahrer dunkler Lord der Sith. Aber so waren sie eben, die Menschen. Sie verachteten gerne mal Nicht-Menschen und übersahen dadurch das Offensichtliche: Ihre Spezies war minderwertig. Reinblütige Sith waren die machtbegabteste Spezies im Universum, während sein Präfekt einer Rasse angehörte, welche organisatorische Dinge besser als jeder andere meistern konnte. Beide zusammen waren sie dazu in der Lage diesen Laden zu schmeißen. Sie brauchten weder das Kanonenfutter in der Kaserne, noch die Siedler in ihrem Bruchbuden. Sie kamen gut allein zurecht und duldeten nur deshalb noch Sklaven und andere Diener in ihrer Nähe, weil sie ein so großes Herz besaßen. Also weil Ignavius eines besaß, denn der langarmige Marasan stand natürlich unter ihm und konnte nicht wirklich irgendetwas entscheiden.

„Es ist ganz schön widerspenstig, das muss man ihm lassen.“

Dank seiner Artefakte konnte Ignavius Machtblitze verschießen, ohne das er sich dabei selber traf, was ohne sie ganz sicher passiert wäre. Und diese jagte er nun in das Holocron, traktierte bestimmte Bereiche und versuchte sie als Hebel zu nutzen, doch vergebens. Das schwarz-rote Holocron, welches keinem bestimmten Lord zugeordnet werden konnte, ließ sich einfach nicht aktivieren. Nachdem die Kaskaden von blau-weißen Machtblitzen wirkungslos verpufft waren, packte Ignavius die kleine Pyramide mit der rechten Hand und sah sie sich nochmals von allen Seite an. Genau so wie schon drei Dutzend mal zuvor. Und wieder fand er nichts, wieder spürte er keine Hitze, ganz so als würde das Holocron die heißen Blitze einfach schlucken. Mit der Macht darauf einzuwirken war ebenso sinnlos, denn es wurde von irgendwas im Inneren geschützt. Womöglich konnte er deshalb auch alles dagegen werfen was er aufzubieten in der Lage war, doch woher sollte er das schon wissen. Man konnte nicht ins Innere schauen, weder mit der Macht, noch mit herkömmlicher Technologie. Messga warf erneut einen Blick auf seinen Herren und sein Scheitern, sagte aber wie üblich nichts. Hätte Ignavius ihn gefragt, sein Präfekt hätte ihm direkt ins Gesicht gesagt, dass er es aufgeben sollte. Oder das er es in Ruhe lassen und länger darüber nachdenken sollte. Er wusste wie sein Berater und Logistiker dachte und konnte sich daher viele Gespräche sparen. Ganz ohne Reaktion blieb es denn aber doch nicht. Es war nur eine einfache Geste, ein bloßes Anheben des linken Armes, doch Ignavius verstand. Er wusste ja selber das er im Augenblick nicht die nötige Konzentration aufbringen konnte. Seit er wieder auf Korriban war, ging es ihm zwar körperlich besser, doch die Kopfschmerzen waren zurückgekehrt. Die mochten, wenn man es genau nahm, zwar auch einen körperlichen Ursprung haben, doch Ignavius wusste schon wie er dem entgehen konnte. Die Quelle der Schmerzen konnte er ohnehin nicht ausschalten. Deshalb schob er das Holocron von sich weg, und das obwohl er es lieber durch den Raum werfen wollte, und erhob sich dann von seinem gepolsterten Sessel, welcher an einer Art vergoldetem Schreibtisch stand. Der ehemalige Opferraum war zu seinem Aufenthaltsraum umgestaltet worden. Noch im selben Raum untergebracht, aber durch eine Trennwand vom Rest abgeschnitten, befand sich sein Schlafgemach. Der Vorhang zu diesem war zugezogen, doch was kümmerte es ihn was die Weiber dort trieben. Er brauchte etwas anderes. Etwas flüssiges für seine Kehle und seinen Verstand. Messga handelte weitsichtig genug um den Alkohol von diesen Räumlichkeiten fern zu halten und Ignavius akzeptierte dies. Hier lagerten ein Großteil der geborgenen Artefakte und sie durften nicht beschädigt werden. Deshalb trank der Herrscher hier auch nicht.

Sein Präfekt hinter sich wissend, marschierte Ignavius in einen kleinen Nebenraum. Dieser war einstmals als Lagerraum genutzt worden und wurde es auch noch heute. Nur gab es hier keine Folter- und Opferinstrumente mehr, sondern nur noch eine große Auswahl an Stimmungsaufhellern. Er wusste schon wonach er suchte und fand die Flasche deshalb sofort. Fast ohne richtig hinzuschauen griff er danach und verließ den Raum wieder Richtung Thronsaal. Er setzte sich ja nicht gerne in den Thron, doch im Augenblick war ihm danach. Dort oben zu sitzen und durch das Portal nach draußen zu schauen, der Blick durch die beiden Feuerschalen eingerahmt, beruhigte ihn immer ein wenig. Dabei war er wie immer alleine. Niemand durfte ihn bei solchen Sitzungen stören. Kurz verfinsterte sich noch sein Gesicht als er den Thron erblickte, dann setzte er sich dennoch hinein. Und musste feststellen, er war gar nicht mehr so eng wie er ihn in Erinnerung gehabt hatte. Positiv überrascht hielt er kurz inne und sah an sich herab. Hatte er etwa abgenommen? Nun, ein paar Kilos konnte er durchaus verlieren. Aber nicht zu viele, eigentlich gar keine mehr. Jetzt da er scheinbar ohne Schmerzen auf diesem Thron sitzen konnte, gab es absolut keinen Grund mehr seinen wertvollen Körper schrumpfen zu lassen. Je mehr es von ihm gab desto besser.


Es verging vielleicht eine Stunde, die Flasche war leer, Ignavius Kopf in einem Nebel verschwunden, da stand der Präfekt plötzlich neben ihm. Er sah ihn aus dem Augenwinkel, doch bis der Herrscher von Korriban die nötige Kraft und Konzentration zusammen bekam um ihn richtig anzuschauen, vergingen sicherlich noch einmal fünf Minuten. Der Marasans hatte mal ausnahmsweise keine Pads in den großen Händen, sondern ließ diese einfach nur herunter hängen. Durch sein eher schlichten Gesichtsausdruck, den herunterhängenden viel zu langen Armen und den klobigen kurzen Beinen wirkte er eher wie ein kleingeistiger Wilder, doch das täuschte. Und wie das täuschte. Außerdem trug er einen grauen Anzug, welcher genau auf ihn zugeschnitten worden war und den Beutel auf seinem Bauch frei ließ. Ignavius versuchte sich zusammenzureißen. Doch kaum schaffte er das, wuchs auch die Wut in ihm heran. Wie konnte dieser Idiot es wagen ihn hier zu stören?

„Was ist?“
„Wie gedenkt ihr mit Lord Saphenus Erscheinen umzugehen?“

Ignavius rollte mit den Augen. Sein Präfekt redete sowieso schon immer so schnell, dass man kaum folgen konnte, doch wenn er selber getrunken hatte, konnte er dem noch schlechter folgen. Messga wusste doch das er ihn in diesem Zustand nicht ansprechen sollte. Was sollte das?


„Was kümmert mich dieses Trottel? Er ist ein Niemand! Der lieber mit diesem Sturn zusammen ist.“
„Er wird hierher kommen und er wird euch das Leben schwer machen. Ich habe doch schon mit euch darüber sprechen wollen. Er wird kommen, um sich etwas zu holen.“

„Nein. Nein. Das ist alles meins. Mein Korriban, meine Schätze. Er wird gar nichts bekommen.“
„Aber er wird es versuchen, Mylord.“
„Wir haben schon darüber gesprochen. Haben wir doch oder?“

Ignavius wusste es nicht mehr. Ihr Gespräch darüber lag erst wenige Stunden zurück und doch konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Korriban konnte das hin und wieder bei ihm bewirken.

„Nein. Ihr hattet keine Lust, deshalb frage ich ja. Doch er wird bald ankommen, auch wenn ihr durch euer schnelles Schiff einen kleinen Vorsprung rausholen konntet.“
„Er wird Korriban nicht überleben. Was soll ich mich mit dem Grabräuber herumschlagen? Die Lords werden ihn zerquetschen!“
„Aber was ist wenn er an eure Schätze will?“
„Was? Was hast du da gerade gesagt?“

Und zack, er war wieder wach. Mit übergroßen Augen vor sich hin starrend, versuchte er aufzustehen, bekam es aber nicht hin. Da ihn sein Präfekt nur anfassen durfte, war sein Leben in Gefahr, musste er es alleine schaffen.

„Er wird es versuchen Mylord.“
„Natürlich wird er das! Anstatt selber etwas zu erreichen, wird er mich bestehlen wollen! Doch nicht mit mir! Ich werde ihm die Lords des Tals und ihre Armeen auf den Hals hetzen! Die Macht von Korriban werde ich entfesseln!“

Inzwischen spuckte Ignavius die Wörter nur noch so heraus und auch wenn er nun stand, wankte er noch gefährlich vor und zurück, nach rechts und links. Und aus irgendeinem Grund stand dieser
Saphenus plötzlich vor ihm. Oder war es Messga? Ignavius reckte seine rechte Faust in seine Richtung.

„Soll er doch kommen! Meiner Macht ist niemand gewachsen!“
„Entfesselt ihr Korriban, werdet auch ihr sterben. Wenn ihr Glück habt. Ansonsten schließt ihr euch der Sklavenarmee der Lords an.“
„Was???“

Natürlich nahm sein Präfekt kein Blatt vor den Mund. Derart taktlos wie seine Spezies im Allgemeinen war! Aber er hatte natürlich recht. Ignavius hielt den ehemalige Herren dieses Tempels bewusst in seinem Grab gefangen. Kam dieser heraus, kein lebender Machtnutzer würde ihm etwas entgegen zu setzen haben.

„Sei es drum! Dann vernichte ich ihn eben persönlich! Zu meiner Waffenkammer, Präfekt. Wir müssen uns vorbereiten! Geht schon, geht vor. Und nicht so schnell, es dreht sich schon wieder alles.“
„Natürlich, wer sonst.“

Es kam schon einem Wunder gleich das gerade ein Marasans dem Imperium gedient und nicht schon nach wenigen Tagen hingerichtet worden war, doch Messga'traka hatte nicht nur das vollbringen können, sondern hatte es auch noch nach Korriban geschafft. Und nur ein Herrscher wie Ignavius, der über allem stand und jedem verzeihen konnte, wusste er doch um seine eigene Größe und Herrlichkeit, konnte solch einen Präfekten unter sich dulden. Andere würde es als Aufmüpfigkeit oder gar Verrat ansehen, doch nicht Ignavius. Er war schlauer als das. Schlauer als sie alle. Messga war loyal. Ihm konnte man vertrauen...

[Horuset-System - Korriban - Tal der Dunklen Lords - Ignavius Residenz (Tempel von Jen'ari Vasi Demarr) - Gang - Darth Ignavius, Herrscher von Korriban und sein Präfekt Messga'traka]
 
Wir kommen aus dem Weltraum (Imperium)

[Imperialer Weltraum | An Bord der Beeska | Cockpit] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Es vergingen kaum Sekunden, da betrat Zoey ihre Bühne. Hier war sie zuhause, hier fühlte sie sich wohl und hier kannte sie sich aus. Fernab der Mysterien der Macht ging es nun wieder um das, mit dem sie ihr ganzes bisheriges Leben zugebracht hatte. Saphenus bereute seine Aufforderung als die Fragen geradezu aus ihrem Mund herauspurzelten und auf ihn einprasselten. Gleich eines Blasters, der gefühlt mehrere Hundert Schuss in der Sekunde abgeben konnte, schossen die Wörter aus ihrem Mund. Sein Gesicht wurde emotionslos als Zoey schon eifrig überlegte welche Ausrüstung sie denn nun für die Expedition brauchten und aufzählte, was für sie unabdingbar war. Er verkniff sich ein Seufzen während er ungeduldig darauf wartete, dass sie mit ihrem unendlichen Fragenmonolog endete. Ungeduld, die Eigenschaft, die alle Sith miteinander verband und nun auch in der noch frischen Schülerin zum Ausdruck kam. Saphenus spürte, dass es ein leichtes für ihn werden würde eben diese Ungeduld für seine Zwecke zu nutzen, doch seine eigene stellte sie nur allzu sehr auf die Probe. Er begann an seinem Ring herum zu nesteln und vermied es der Archäologin ins Gesicht zu gucken. Stattdessen warf er Talitha einen raschen Seitenblick zu, deren Gesicht Bände sprach und genau das ausdrückte, was er selbst gerade empfand. Doch er würde sich zusammenreißen müssen, erkannte er doch, dass ihre Fragen berechtigt waren. Er selbst hatte sich noch keine Gedanken über die praktische Umsetzung ihrer Nachforschungen gemacht. Offen gestanden musste er sich sogar eingestehen, dass er gar nicht wusste wohin ihn seine ersten Schritte führen sollten, spürte er erst den Boden Korribans unter seinen Füßen. Unweigerlich glitten seine Gedanken zu Ignavius. Er konnte nicht einschätzen wie der reinblütige Sith auf sein Kommen reagieren würde. Die Gala war von einem sehr ambivalenten Verhalten geprägt gewesen. Im einen Moment schien er der beste Freund des Gouverneurs zu sein, aber schon im nächsten kniff dieser argwöhnisch die Augen zu und vermutete einen verräterischen Komplott. Es war schwierig bis unmöglich nun abzusehen was Ignavius denken würde wenn er vor ihm stand. Dennoch stand die Frage im Raum ob sie ihm nicht als erstes einen Besuch abstatten sollten um jegliches Misstrauen zu vermeiden. Sollte sich der amtierende Herrscher in Sicherheit wiegen und glauben fest im Sattel zu sitzen. Solange, bis es zu spät war. Der Gedanke gefiel Saphenus, doch es widerstrebte ihm den dicken Fettwanst so bald schon wieder vor sich zu haben. Der Duft von starkem Alkohol glitt ihm unweigerlich in die Nase und ließ ihn sein Gesicht verziehen.

„Wir dürfen uns nicht überhastet auf den Weg machen.“,

gemahnte er seine Schülerin und warf ihr einen strengen Blick zu.

„Zunächst wird das Schiff unser Zuhause sein. Das ist am sichersten. Es sei denn natürlich du möchtest persönlich unsere Vorräte und unser Equipment in die Siedlung tragen. Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei.“

Die Ironie war kaum zu verkennen.

„Als erstes werden wir uns umsehen. Es hilft uns nicht weiter kopflos in eines der Gräber zu steigen ohne zu wissen was uns erwartet. Ich werde meine Zeit nicht damit verschwenden eines zu erkunden, das schon vor Jahrhunderten vollständig geplündert wurde. Was Darth Ignavius angeht…nun, ich denke wir werden ihn töten.“

Schelmisch lächelte er seine Schülerin an, Ironie und Ernst hielten sich in seinen Worten die Waage. Dann wurde er wieder ernst.

„Es ist mir völlig egal ob du dir noch einen kleinen Blaster holst. Was die Ausrüstung angeht, die hat Lom Fey besorgt. Ich will hoffen, dass er an alles gedacht hat. Bevor wir das Schiff verlassen werden du und er unsere Ladung durchgehen und gucken, was uns noch fehlt. Je gründlicher du dabei bist, desto besser werden wir ausgerüstet sein.“

Saphenus schaute seinen Diener an, der nickte gehorsam mit dem Kopf.

„Ich bereite die Listen schon einmal vor, Mylord.“,

sagte er ausdruckslos, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand. Saphenus zuckte mit den Schultern. Wenn der Pau’aner den Landeanflug nicht mit ansehen wollte, war das seine Entscheidung.

„Ich möchte nicht zu viele Leute mit in die Gräber schleppen. Sie stören uns nur. Aber wir werden sehen. Sinnvoll ist es mit Sicherheit wenn wir uns vorher mit dem Leiter der Ausgrabungsarbeiten unterhalten. Ein Captain namens Myhorrir Carr. Er hat das Kommando seit Colonel Meridian abgezogen wurde.“

Säuerlich dachte er an den verabscheuungswürdigen Soldaten zurück, der es wagte die wertvollen Artefakte des Ordens unter der Hand an neugierige Sammler zu verkaufen. Er kramte einen Holo-Pad Communicator aus seiner Robe hervor und rief ein darauf gespeichertes Hologramm ab. Er hatte es im HoloNet in einem Artikel gefunden, der den Heldenmut und die Auszeichnung des Cathars in einem Nebensatz abspeiste. Ein Beispiel für den allgegenwärtigen Rassismus des Imperiums wie Saphenus bewusst war. Zum Vorschein kam ein vernarbtes, grimmig dreinblickendes Gesicht, das von einer wallenden Mähne umrahmt wurde. Der bläulich schimmernde Charakter des Hologramms ließ indes keinen Schluss auf seine Fellfarbe zu.

„Vielleicht wird er uns die laufenden Ausgrabungen zeigen. Dann wissen wir woran wir sind.“

Saphenus stutzte.

„Besorg dir auch so ein Teil.“,

wies er seine Schülerin nach einem kurzen Moment an und hielt den Communicator in die Luft. Grin warf er einen stummen Blick zu und bedeutete ihm das gleiche zu tun. Anschließend sah er wieder durch das Cockpit hinaus und verfolgte wie Korriban langsam aber stetig immer größer wurde. In seinem Orbit konnte man ein anderes Raumschiff erkennen, augenscheinlich Teil der imperialen Flotte. Was es aber für eines war, das entzog sich seiner Kenntnis. Für derartiges Kriegsgerät hatte er sich nie interessiert, ganz im Gegensatz zu seinem Vater. Ein ganzer Raum wurde von detailgetreuen Modellen geziert, die er selbst gebaut und bemalt hatte. Dieses Hobby war ihm damals schon nicht in den Kopf gegangen und nach einigen erfolglosen Versuchen hatte es sein Vater auch aufgegeben ihn zu involvieren. Saphenus hoffte die Fragen seiner Schülerin zu genüge beantwortet zu haben und schwieg. Er erinnerte sich plötzlich an einen Satz von ihr, den sie gesagt hatte als sie ihr Lichtschwert bekam. Gemeinsam würden sie vielleicht in der Lage sein Hybris zu töten. Noch immer musste er innerlich über diese naive Bemerkung lachen. Nicht einmal wenn Zoey es in den Rang einer Kriegerin schaffte wären sie gemeinsam stark genug.


Saphenus rutschte so weit nach vorne wie es der Sessel erlaubte, selbst der nagende Schmerz in seinem Bein war wie vergessen als sie in die Atmosphäre des Planeten eintraten und zum ersten Mal das Tal der dunklen Lords samt Dreshdae ausmachen konnten. Klein wie Spielzeuge lagen sie dort und mit einem Mal wurde sich Saphenus der geballten Präsenz der dunklen Seite bewusst. Sie raubte ihm die Luft und für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen bis er es schaffte sich einigermaßen zu lösen. Sein Körper begann zu zittern, eine Mischung aus Angst und freudiger Erwartung durchströmten ihn. Neugierig, aber dennoch vorsichtig streckte er seine Sinne aus und spürte die Macht nach ihm rufen. Sie forderte ihn, wollte ihn in Besitz nehmen um ihren Willen zu vollbringen. Doch in ihren Befehlen war noch etwas anderes versteckt und fast glaubte Saphenus Verzweiflung zu erkennen. Als sehnte sich die dunkle Seite nach einer Zeit, in der sie noch stärker und mächtiger gewesen war und nicht nur ein Schatten ihrer selbst. Argwöhnisch verfinsterte sich seine Miene. Das Schütteln und Rütteln des Schiffes nahm er kaum war, so vertieft war er in seine eigenen Gedanken. Je näher sie dem Planeten kamen desto zweischneidiger wurden die Rufe der Macht, wie Stimmen eines Schizophrenen kreisten sie in seinem Kopf und brachten ihn durcheinander. Als wäre er gleichzeitig in Wüste und Eismeer gefangen wurde er hin- und hergerissen bis er es schließlich schaffte seinen Geist abzuschirmen. Er atmete schnell und flach. Es nahm einige Minuten in Anspruch um sich wieder zu konzentrieren und zu sammeln, langsam ließ auch das Zittern wieder nach. Effizient verzichtete der Navigationsdroide darauf eine malerische Runde über das Tal zu drehen und steuerte direkt auf den kleinen Raumhafen Dreshdaes zu. Bereits jetzt war zu erkennen, dass er sich nicht im besten Zustand befand. Die Landeplattformen hatten Risse und Furchen, das Gebäude schien verwittert zu sein als kämen die örtlichen Kräfte nicht hinterher es zu sanieren. Dreshdae selbst konnte man unmöglich als Stadt bezeichnen, vielmehr bestand die Siedlung aus Containern und improvisierten Häusern. An Ästhetik war hier nicht zu denken, alles schien schnell und kostengünstig gebaut worden zu sein. Praktischer Nutzen stand im Vordergrund und nicht der Gedanke daran dem Planeten samt seiner Geschichte gefällig zu sein. Ärger stieg in dem Zabrak darüber auf und sofort ertappte er sich dabei an Ignavius‘ Tod zu denken. Janus‘ Erzählungen über Korriban hatten ihn bereits verunsichert, doch schon jetzt machte Dreshdae einen weitaus schlechteren Eindruck als Saphenus bereit war sich einzugestehen. Dumpf spürten sie wie die Beeska schließlich auf dem Boden aufsetzte. Seine verunsicherten Gedanken hielten ihn davon ab sofort aufzuspringen und hinaus zu eilen um seine Lungen mit Korribans Luft zu füllen. Müde und träge fühlte er sich plötzlich und blieb regungslos sitzen. Er schaute zu Zoey. Hatte sie das gleiche gefühlt wie er?


„Erledige deine Aufgaben, so schnell wie möglich.“,

sagte er tonlos und schickte sie weg. Grin folgte ihr. Langsam drehte er sich zu Talitha.


„Wir sind da.“,

flüsterte und ein Hauch Ehrfurcht klang in seiner Stimme mit. Sie nickte. Er war versucht sie in den Arm zu nehmen um ihre weiche Haut auf der seinen zu spüren, doch etwas hielt ihn davon ab.

„Ich werde trotzdem hier im Schiff bleiben müssen, oder?“


Ihre Frage stach wie ein Messer in sein Herz und instinktiv wurde er ärgerlich.

„Ich habe dir ein Versprechen gegeben oder nicht?“,

erwiderte er säuerlich und sah nach vorne.

„Das hast du.“,


sagte sie und legte ihre Hand auf seine Schulter. Er seufzte.

„Ich will einfach nicht, dass dir etwas zustößt. Ich brauche dich, du gehörst mir.“

Stille breitete sich zwischen beiden aus. Dann erhob er sich stöhnend und stützte sich auf seinen Gehstock.

„Lom Fey soll sich bewaffnen und immer an deiner Seite bleiben.“,

entschied er und sah wie Talithas Augen zu leuchten begannen. Er spürte ihre Freude darüber, dass er es ihr doch gestattete das Schiff zu verlassen. Dankbar berührten sich ihre Hände, dann drehte sich Saphenus wortlos um und verließ das Cockpit. Einem spontanen Gedanken folgend eilte er in sein Quartier und schloss die Tür. Mit langen Fingern aktivierte er den Holoprojektor und nahm eine Nachricht an Darth Ignavius auf. Zögernd begann er die erste Aufzeichnung, löschte sie und fing von vorne an. Schließlich hatte er eine Nachricht, mit der er zufrieden war.

„Seid gegrüßt Darth Ignavius. Es ist mir eine Ehre Euch schon so bald wiederzusehen und ich hoffe es findet Eure Zustimmung, dass ich diesen altehrwürdigen Planeten betrete um mein Wissen zu erweitern. Während meiner Reise ist mir mehr und mehr klar geworden wie stark das Streben nach Macht durch die Herrscher des Ordens behindert wird. Bereits jetzt konnte ich mir ein Bild von Dreshdae machen und sehe wie vernachlässigt diese Siedlung ist. Sie kann unmöglich in der Lage sein dem Erbe der Sith gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Ich hoffe wir beide können uns demnächst zu einem persönlichen Gespräch treffen. Ihr erreicht mich auf meinem persönlichen Holo-Communicator wenn Ihr das wünscht.“

Saphenus spielte die Aufzeichnung noch einmal ab und sendete sie schließlich ab. Als Adresse diente ihm die offizielle Anschrift der lokalen Verwaltung. Der Zabrak hoffte, dass es etwas dauern würde bis sie schließlich bei Ignavius selbst ankam. Das würde ihm Zeit verschaffen. Saphenus ließ seine Hände über seine Robe gleiten und überlegte ob er alles Wichtige hatte. Der kleine, rundliche Communicator, sein Lichtschwert…der Rest lag bei Zoey. Humpelnd verließ er sein Quartier und ging in den Lagerraum. Seine Diener waren dort eifrig bei der Sache.


„Wie weit seid ihr?“,

fragte Saphenus als er sich neben Grin stellte.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae Raumhafen | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
Wer vor nichts Angst hat, wird von der Gefahr überrascht.
--]})({[-- Horuset-System - Im Orbit von Korriban - Beeska - Cockpit - Alle Besatzungsmitglieder und Gäste --]})({[

Tagelang hatten Zoey und Grin trainiert und geübt, Aufstellung, Körperhaltung und Angriffe so wie Paraden einstudiert. Man spürte wie sehr die junge Frau alles begreifen und anwenden wollte, aber ständig durch ihren eigenen Körper, aber auch nicht zu letzt durch ihre eigene Persönlichkeit daran gehindert wurde. Ehrgeizig war sie, darin stand sie Grin in nichts nach, doch man merkte das sie kein Talent besaß. Bei ihm selber war das eher so, als hätte sein früherer Meist einen Block Marmor besessen und aus diesem eine Statue herausgearbeitet. Bei Zoey war es eher so, als hätte man nur drei Granitfelsen und müsste daraus nun etwas zaubern. Es war möglich auch sie zur Meisterschaft zu führen, doch da Grin erstens kein Lehrer war und deshalb nur unzureichende Hilfeleisten konnte – etwas selber zu können, hieß leider nicht automatisch dass man dies auch vermitteln konnte – und zweitens war Zoey kein geborener Kämpfer. Aus einem Lehrling wurde der Meister, dies war ihr Weg, während Grin ein Talent war und zu einem Genie werden konnte. Deshalb reichten die paar Tage nicht mal annähernd aus um Zoey auf Korriban vorzubereiten. Wie gefährlich der Planet war, konnte Grin ja noch nicht einmal wissen. Jede freie Minute verbrachte er bei ihr, ging seinem Auftrag nach oder regenerierte sich. Nie hatte er die Zeit um sich mal zu informieren und die Trainingseinheiten durch seine Fragen zu unterbrechen durfte er nicht. Selbst dann nicht wenn sie es erlauben würde. Der Meister hatte es nicht. Sie bekam also die Grundlagen mit, aus eigener Erfahrung wusste er aber das ihr das kaum helfen würde. Sobald sie in eine ungewohnte Situation geworfen und binnen einer Sekunde reagieren musste, würden die einstudierten Techniken von ihr abfallen, als wären sie Laub. Falls möglich, würde Grin also alle Gefahren soweit verlangsamen müssen, das Zoey die Zeit bekam um richtig und nicht einfach nur instinktiv zu reagieren. Instinktiv und damit falsch, da nicht angepasst. Seine Bedenken teilte er ihr aber nicht mit. Stattdessen schwor er sich nochmals ihr Leben zu schützen und das auch dann noch, sollte der Meister erneut verschwinden oder sterben. Die Beziehung zwischen ihr und ihm war … merkwürdig, er konnte sie nicht so recht einordnen. Er konnte sie noch immer nicht anschauen und sie wie einen Gegner aus der Arena anschauen, also analysierend und auf alles gefasst oder wie einen Zuschauer, neutral und diplomatisch. Kurz bevor sie Korriban dann erreicht hatten, war er sich ziemlich sicher das er ihr zu viel entgegen brachte. Das beeinträchtigte NOCH nicht seine Arbeit und Entscheidungen, doch das er überhaupt dagegen ankämpfen musste war schlimm. Weder wollte er sie bei ihren gemeinsamen Trainingseinheiten verletzen, noch sie ständig bis zur Erschöpfung antreiben und dann immer diese Nähe! Mal hier berührt, mal dort gestriffen, dann der Geruch, ihre Blickkontakte, ihr Lächeln. Es war so furchtbar verwirrend. So verwirrend sogar, das er sich seinem Meister sofort vollständig offenbart hätte, hätte dieser auch nur im Ansatz nach etwas gefragt was dem Nahe kam. So weit kam es aber nicht. Stattdessen sprangen sie aus dem Hyperraum und erneut suchte Grins Blick die Räumlichkeiten ab. Diese Sprünge in und aus dem wirbelnden Etwas beunruhigten ihn immer noch. Es konnte doch nicht gesund sein wenn das Schiff deshalb ständig durchgeschüttelt wurde. Musste da nicht mal irgendwas abfallen, reißen oder brechen? Und dann diese Knirschen und Ächzen, als würde ihr Transportmittel tatsächlich darüber nachdenken auseinander zu brechen. Auch diese Befürchtung äußerte er nicht, denn alle anderen schienen es einfach so hinzunehmen. Womit zum Beispiel Zoey in diesem Punkt mutiger war als er.

Als sie Korriban dann erreicht und sich alle im Cockpit eingefunden hatten, betrachtete Grin den Planeten. Während er dem Gespräch folgte, machte er sich seine eigenen Gedanken über diese rostrote Kugel. Es war merkwürdig, doch er empfand nichts bei ihrem Anblick. Ein interaktives Hologramm zu sehen begeisterte ihn mehr als diese Welt, über einen Cyborg, nur noch mit einem Gehirn ausgestattet, zu denken war spannender als sich vorzustellen auf diesem Planetoiden zu wandeln. Er versuchte ja in sich die selbe Ehrfurcht und Begeisterung aufleben zu lassen, welche die anderen Besatzungsmitglieder erfasst hatte, doch da war nichts. Was er lediglich spürte war dieses merkwürdige Gefühl, welches ihn schon beim Sith Orden auf Bastion aufgefallen war. Anfangs schwach, wurde es immer stärker und würde am Ende vermutlich deutlich intensiver wahrzunehmen sein als auf der Thronwelt des Imperiums. Was dies am Ende bedeutete? Grin wusste es nicht. Stattdessen lauschte er den Worten seines Meister und Zoeys Fragen. Es hatte schon etwas für sich, sich nur Gedanken über den Schutz von ihr machen zu müssen. All dieser andere Kram, von dem er ohnehin nichts verstand, darum mussten sich andere kümmern. Das befreite ihn ein Stück weit und ließ ihn ruhiger werden. Er hatte sich zwar durch das Holonet wühlen können, doch es gab dennoch viel zu viele neue Sachen in seinem jetzigen Leben. Ständig kam etwas neues hinzu und so langsam aber sicher überforderten ihn die ganzen Möglichkeiten. Die Kämpfe in der Arena, sein früheres Leben bei seinem ehemaligen Meister, das war alles so viel einfacher gewesen...

Zoey und er wurden schließlich weggeschickt. Erstere hatte wohl nur ihre Ausrüstung und das, was sie nun mitnehmen würden, im Kopf. Grin hingegen freute sich wie ein kleines Kind auf den Hand-Holoprojektor. Er hatte sie ganz selten mal bei den Gästen seines früheren Meisters gesehen und schon immer selber ein haben wollen und nun war es so weit. Allein die Vorstellung, mit einem kleinen Holomännchen sprechen zu können, ließ ihn grinsen. Das Duo begab sich zu dem Lager des Schiffes. Keiner von beiden hatte sich hier bisher großartig aufgehalten, weshalb es mehr ein suchen und finden als ein „mal eben besorgen“ wurde. Während Zoey Rucksäcke bereit machte und das Equipment im Allgemeinen durchsuchte – ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war das alles andere als neu für sie -, hatte Grin nur Augen für die Holoprojektoren. Da er keine entsprechende Aufgabe erteilt bekommen hatte, konnte er sich tatsächlich wie ein Kleinkind über all die wunderlichen Sachen hermachen, dies und das herausnehmen und anschauen oder gar einschalten. Wie unzureichend ihn das Holonet auf die echte Welt hatte vorbereiten können, spürte er nun stärker als je zuvor. Nicht eine Sache war ihm unbekannt, doch in den Händen gehalten hatte er bisher höchstens eines von einhundert Teilen. Deshalb war er Zoey auch keine allzu große Hilfe, doch falls sie welche benötigte, sagte sie es nicht. Da sie ihm nicht erlaubt hatte das Lichtschwert auseinander zu bauen, suchte er nun nach etwas vergleichbarem. Und fand schließlich eine zylindrische Luma, welche entfernt an den Griff der Lichtwaffe erinnerte. Sie auseinander zu bauen war gar nicht mal so leicht. Und bis zum Ende kam er auch nicht, denn Zoey war recht schnell fertig. Die Rucksäcke waren wohl schon gepackt gewesen oder sie so schnell, weil geübt darin, das Grin keine Zeit für Spielereien blieb. Schade. Aufbruchbereit sahen sich beide die Ausrüstung an, wobei sie nicht nebeneinander standen. Und plötzlich stand der Meister neben ihm. Nun ja, nicht wirklich plötzlich, denn der Meister kündigte sich dank seines Gehstocks stets an. Da er Grin und nicht Zoey gefragt hatte, antwortete dieser soweit er denn eben wusste wie weit sie tatsächlich waren. Er selber hatte ja absolut gar nichts produktives getan.


„Wir … sind bereit.“

Was auch immer das hieß. Für was bereit? Einer Wüstenwelt zu begegnen? Oder bereit die hiesigen Monster zu bekämpfen? Und dann diese eisige Präsenz. Einerseits fürchtete Grin sich vor ihr, denn sie entzog sich seinen Sinnen und dem Verstand, wirkte aber gleichzeitig mit voller Intensität auf ihn ein. Andererseits war sie hilfreich, hielt sie doch die Halluzinationen fern. Schmerzen in dem Sinne verspürte er kaum noch welche, sodass er eigentlich wieder Trugbilder vor sich haben sollte. Doch irgendwie schaffte es Korriban seinen Geist wach zu halten. Und eben im selben Atemzug in Angst und Schrecken zu versetzen. Je länger er darüber nachdachte, desto stärker wurden seine Zweifel bezüglich seiner Fähigkeiten. Würde er Zoey wirklich beschützen können? Sollten ihre Gegner, also dieser Ignavius und seine Diener, machtsensitiv sein, sie wären doch eh schneller und stärker als er. Wie bereit war er also wirklich? So gut es denn eben ging? Wahrscheinlich. Grin sah Zoey an, welche seine Worte nochmals bekräftigte. Obwohl auch sie nervös wirkte, schien diese Unsicherheit doch von ihrer Vorfreude zeitweise überlagert zu werden. Sie ahnte es vermutlich nicht, doch sie gab ihm mehr Kraft und Zielstrebigkeit als er selber aufzubringen in der Lage war. Aber so war er eben. Mit einem Ziel vor Augen, einer Person an seiner Seite, welcher er beschützen sollte und vor allem wollte, wurde er stärker als wäre er nur alleine. Zoey war also im Prinzip seine Macht, ihre Präsenz sein Energiefeld das ihn umgab und durchdrang. Er durfte sie nicht verlieren. Er wusste das ihn dieser Verlust das Herz brechen würde...


--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Raumhafen von Dreshdae - Beeska - Lager - Der Meister, Zoey und Grin --]})({[
 
Landeanflug auf Korriban, an Bord der Beeska, Cockpit: Zoey, Lord Saphenus, Grin, Lom Fey und Talitha


Sie dürften sich nicht überhastet auf den Weg machen und ein mahnender strenger Blick traf sie völlig überrascht. Hatte sie das vorgehabt? Hatte sie so gewirkt? Ok, sie konnte schon manchmal voreilig und ungestüm sein! Sie war so neugierig und wurde innerlich regelrecht getrieben, wenn es etwas Neues zu entdecken gab, wissensdurstig und vom Forschergeist erfüllt, das konnte sie nicht verleugnen. Das hatte sie auch auf Thearterra voran und auch oftmals voraus getrieben, wie zum Beispiel die Stufen hoch zum Vulkantempel. Sie musste versuchen sich zu zügeln. Sie war nicht mit einem Jedi unterwegs, der sich Harmonie und Frieden und des Verzeihens nicht müde, auf die Fahnen geschrieben hatte! Sie würde und müsste sich der Weisheit ihres Meisters beugen!

Er fuhr fort und gab an, dass sie auf dem Schiff erstmal weiter wohnen würden. Gut, dachte sich Zoey, warum nicht. Doch dann wurde er sarkastisch und zog sie auf, da es scheinbar kein Transportmittel an Bord gab und sie musste belustigt grinsen, als er sagte und sie sich vorstellte, wie sie das ganze benötigte Material alleine dort hin schleppen würde, wohin auch immer!

Sie würden sich also zuerst umschauen. Sie nickte zustimmend. Das klang vernünftig und er schien bisher weder Karten zu besitzen, noch einen gewissen Plan zu verfolgen, schloss sie daraus.


Ignavius wollte er töten! Er lächelte schelmig, doch Zoey nahm ihn ernst. Es war nicht so, dass sie vom Donner überrascht oder gar vom Blitz getroffen wurde, denn sie hatte es schon befürchtet, auch wenn sie es nicht hören wollte. Sie ließ sich kaum etwas anmerken, jedenfalls äußerlich blieb sie reglos und unbeeindruckt und erwiderte aber auch sein Lächeln nicht, denn ihr war nicht danach, denn sie versuchte sich im Zaum zu halten. Innerlich überstürzten sich ihre Gedanken! Sie hasste Ignavius selber. Er hatte ihr bereits in der kurzen Zeit ihrer Begegnung genug angetan. Und, er war absolut unwürdig diesen Posten inne zu haben und eine totale Fehlbesetzung! Dennoch war die Archäologin es anders gewöhnt und anders erzogen worden, solche Dinge zu lösen. Man könnte ihn absetzen, vielleicht sogar nach einem Gerichtsverfahren seiner Vergehen gemäß mit Gefängnis bestrafen, aber töten? Und wer würde das tun? Sie war sich absolut sicher, dass auch sie dabei mit heran gezogen werden würde! Sie schluckte! Auch wenn sie Ignavius zu tiefst verabscheute, sie war doch keine Mörderin! Notwehr war immer noch etwas anderes, als ein geplanter Mord! Sie hatte ein grundlegend anderes Verständnis von Vergeltung und war friedliebend und diplomatisch erzogen worden und in ihrem tiefsten Inneren war sie trotz so mancher charakterlicher Fehler ein guter Mensch! Außerdem kannte sie Ignavius und ein Jedi plus Schüler und ein Elitesoldat, na und ihre Wenigkeit, kamen auf der Damennasszelle nicht gegen ihn an. Hätten sie dort vorgehabt ihn für immer los zu werden, wären sie eher selbst der Reihe nach von ihm umgebracht worden! Da war zwar nun eine Kraft, die sie nicht mehr nur umgab und durchdrang, sondern auf die sie auch zugreifen konnte, doch ihre Fähigkeiten gingen über das Anfängerlevel nicht hinaus und sie war schon darauf richtig stolz und es hatte sie enorm viel Mühe, Kraft, Schweiß und Disziplin gekostet, so weit zu kommen! Sie hätte, obwohl sie sich als Jedikundlerin damit beschäftigt hatte, was jetzt als Sithschülerin wie der reinste Hohn klang, doch zum Glück hatte sie Saphenus, obwohl er es durch ihr Buch längst gelesen haben musste, bisher nicht darauf angesprochen, niemals angenommen, dass so viel Fleiß und Ehrgeiz hinter den Fähigkeiten der Machtnutzer steckte. Doch sie hatte Ignavius gesehen! Sie hoffte, dass diese neuerlernten Machtnutzerfähigkeiten sie besser in den Tempeln schützen würde! Abgesehen von Grin, ihrem Beschützer, ihrem enormen Wissen, ihrer modernen Ausrüstung, die sie hoffentlich haben würden, und ihrer neuen Waffe, dem Lichtschwert, würden ihr eigener Wille und ihre körperliche Leistungsfähigkeit und ihre Fähigkeiten beim Gebrauch der dunklen Seite der Macht, vielleicht noch eine Portion Glück, letztlich über ihr Überleben und ihren Erfolg entscheiden?! Aber, Ignavius die Stirn zu bieten und ihn töten zu wollen, empfand sie als eine Gefährdung, die nicht sein müsste! Er war auch so ein Schrank von einem Typ! Er brachte Masse mit! Was davon Muskeln waren, war fraglich? Fakt war, dass der höhere Testosteronwert des Mannes dazu führte, dass er mehr Muskelmasse aufbauen konnte, als Frauen es vermochten! Sicher, Saphenus war mächtiger als man ihm zugedachte und zutraute, doch zu was war Ignavius mit der Macht im Stande? Einen Vorgeschmack hatte sie auf der Damennasszelle erlebt und das war beachtlich! Saphenus hatte von all`dem nichts mit bekommen! Das intensive Training und die Beherrschung der Grundlagen der Machttechniken auf dem Anfängerlevel und ihr Überleben auf Thearterra und ihre dabei gewonnenen Erfahrungen waren eine wichtige Basis des Selbstvertrauens, aber es genügte nicht, sich Ignavius gegenüber zu stellen und sie würde es nicht vom Gewissen her fertig bringen, selbst nicht mit dem dunkelsten Teil ihrer Selbst, ihn zu töten bzw. dabei behilflich zu sein, glaubte sie zu wissen! Der Gedanke daran machte sie fertig und es wurde ihr ungehaglich! Sie hätte es ahnen und wissen müssen, dass sie über kurz oder lang vor diesen Problemen stehen würde! Vermutlich würde Saphenus ihre aufgewühlten Gefühle spüren, wenn er sich darauf konzentrierte und ihr wurde noch unwohler bei dem Gedanken!

Mittlerweile sprach Saphenus weiter und sie nahm nur am Rande mit Genugtuung wahr, dass sie sich einen kleinen Blaster zusätzlich nehmen dürfte. Sie nickte fast automatisch. Wenn er wüsste, wie gut bzw, schlecht sie schoss! Ihre Gedanken hingen immer noch an Ignavius und sie musste sich mit Mühe davon wegreißen, um den weiteren Ausführungen ihres Meisters gewissenhaft folgen zu können! Schließlich war dies ja nicht unwichtig! Fey hatte für die Ausrüstung gesorgt und mit ihm sollte sie alles durchgehen und er stürzte auch gleich beflissen aus dem Cockpit und wollte die Listen fertig machen und dann mit ihr durch gehen. Wie gehorsam er war und wie sehr er Saphenus fürchtete!? Fürchtete sie ihn auch so oder gewöhnte sie sich bereits an ihn und sah ihn als Vorbild und Lehrer? Vielleicht wirkte sie aber genauso gehorsam und folgsam wie Fey? So was fiel einem nur an Anderen auf! Auch Grin war so beflissen und gehörig! Es wirkte alles ein wenig wie beim Militär!

Auf ihre Frage, wer alles mitkommen würde, antwortete Saphenus ausweichend und nicht sehr direkt. Es blieb offen, ob er Talitha in die Gräber mitschleppen würde!? Vielleicht war er sich dessen selber noch nicht bewusst, ob er sie mitnehmen sollte oder nicht oder hatte mit ihr noch nicht darüber gesprochen oder wollte Zoey vor vollendete Tatsachen stellen, obwohl Letzteres nicht wirklich plausibel war, denn er hatte hier das ultimative Sagen und alles sprang nach seiner Pfeife!? Doch er beantwortete nur die Fragen, die er beantworten wollte! Das war sie schon gewohnt! Er hatte sich weder dazu geäußert, was er zu ihrer Äußerung zu Hybris und seiner Beseitigung dachte und wie er diesen Vorschlag fand, obwohl dies ein sehr sensibles Thema war und er hatte ihr nicht beantwortet, ob Hybris an seinem Leiden Schuld war?! Plötzlich fiel ihr auf, dass sie in puncto Hybris auch an Mord gedacht hatte. Doch sie sah es eher aus Notwehr! Der Mann war geistig völlig entrückt! Er wollte ihr eine Knochenkrone aus ihren Knochen bei lebendigem Leibe und sie zu seiner Königin machen! Doch war Ignavius auch irre und Alkoholiker und wollte sie zu seiner Sexsklavin machen!


Saphenus wollte nicht zu viele Leute mit in die Gräber schleppen, doch meinte damit eventuell Soldaten, Träger und so und nicht unbedingt Talitha!? Zoey störte es, dass er so ungenau und offen blieb! Sie wollten sich mit dem jetzigen Ausgrabungschef treffen. Er könnte sie womöglich herum führen? Ja, auch Zoey wollte nicht unnötig in die falschen, schon leer geplünderten Gräber stürzen. Warum wohl der Leiter davor abgesetzt worden war?

Dann wies er Zoey und auch Grin darauf hin, sich ein Holo-Com-Gerät, was wirklich teuer war, besorgen zu dürfen. Zoey freute sich. So ein Gerät besaß sie bislang noch nicht. Es freute sie, dass Lord Saphenus bei aller Sparsamkeit auch großzügig sein konnte.


“Gerne, Mylord! Danke!”

Saphenus verstummte und sah durch die große Frontscheibe hinaus. Ein weiteres Kriegsschiff der imp. Flotte flog hier herum. Es war befremdlich für Zoey und im ersten Moment erschrak sie und wurde sich dann wieder bewusst, dass sie die Seiten mit ihrer Schülerschaft bei Saphenus gewechselt hatte und nun zum Imperium und zu denen gehörte.

Sie traten in die Athmosphäre von Korriban ein. Das Gefühl wurde stärker. Es war anziehend und doch so eisig! Es war so verführerisch und doch spürte man die gebündelte Boshaftigkeit und Grausamkeit! Zoey verspürte ein Prickeln in ihrem Körper. Ihr wurde kalt. Ihre Aufregung stieg in unbekannte Höhen. Der Ort ihrer Begierde und Wünsche lag vor ihr. Vor kurzem war er noch so weit entfernt und unerreichbar, so wie sie weit davon entfernt war, ein Machtnutzer zu sein. Wie sich ihr Schicksal gewandelt hatte!? Unaufhaltsame Wellen der dunklen Seite schwappten unaufhörlich und immer intensiver auf sie über, je näher sie dem Planeten kamen und Zoey versank immer tiefer in der Finsternis, die auch längst an ihrer Seele fraß. Ihr Blick fiel zur Seite auf ihren Meister. Er schien ebenso angetan von Korriban zu sein. Er atmete schneller. Auch er schien es kaum erwarten zu können, den Fuß auf den staubigen Boden des Planeten, von dem die Träume waren, der Macht und Weisheit versprach, zu setzen und vermutlich konnte er die Anziehungskraft auch spüren! Manchmal lässt sich was wir empfinden, nicht mit Worten ausdrücken. Sie überflogen eine karge Landschaft und steuerten den kleinen Raumhafen an. Dabei erhielten sie einen Vorgeschmack auf das, was sie erwarten würde und sie war erschüttert, was Dreshdae wirklich war. Es war nicht mehr als eine heruntergekommene, eilig zusammengeschusterte kleine Siedlung von nicht mehr als gefühlt und geschätzt einem, höchstens zwei Quadratkilometern, eher eine Kolonie, gleichförmig und zweckmäßig, nur dafür bestimmt, hier Unterschlupf während der Ausgrabungen zu finden, nicht mehr und nicht weniger. Schutz vor Staub, Sonne, Hitze, Wind, Sandstürmen! Es war nicht sehr einladend! Dies war enttäuschend, wenn auch erwartet, aber nicht so arg und krass und Zoey wurde auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Zoey wusste, dass es dennoch Leute gab, die hier ihr ganzes Leben verbrachten, trist, arm und ohne Zerstreuung. Es sollte hier eingewanderte Rodianer, Twi`leks und Menschen vorrangig geben.


Das war also Dreshdae! Grau, aus Beton und blechern und farblos! Sie landeten, indem sie ruckelnd aufsetzten. Sie hielt in dem Moment den Atem an, nicht nur, weil sie endlich da waren, sondern weil Starts und Landungen auch gefährlich waren. Das mit dem Rein-und Rausspringen in und aus dem Hyperraum war zwar nicht minder gefährlich, doch Zoey fand dies persönlich immer gefährlicher. Nur so ein Gefühl, nichts wissenschaftlich nachweisbar wirklich Gefährlicheres. Das Ruckeln und Rütteln bis zur Landung war auch sehr unangenehm gewesen und scheinbar beruhte das Gefühl nur darauf! Dennoch war Zoey insgesamt so oft bereits geflogen und sogar ganz alleine, wie nach Thearterra, dass sie insgesamt betrachtet, recht furchtlos beim Fliegen war.

Der Blick ihres Meisters traf sie.


“Da wären wir. Ich fühle da etwas so magisch Anziehendes! Doch Dreshdae ist schlicht und unverhohlen gesagt, enttäuschend!”

Ein Befehl erfolgte sofort! Sie nickte beflissen, sprang wie alle Anderen es auch immer taten, sofort auf und eilte an Grin, der die ganze Zeit hinter ihr war, vorbei in den Lagerraum, den sie bisher noch nie betreten hatte und fand hier Fey vor, der schon emsig bemüht war, seinen Pflichten genüge zu tun. Grin folgte ihr wie immer.

“Wir haben Rucksäcke und einen Antigrav-Schlitten, so dass wir auch Kisten mitnehmen können! Die Rucksäcke beherbergen alle bereits Kletterausrüstungen, Leuchtstäbe und Handschuhe. Habe ich so eingekauft! Den Rest müssen wir noch zu packen! In diesen Listen stehen Regal und Fach für alles hier in diesem Lager. Es müsste alles vorrätig sein, was sie aufgezählt haben, Lady Liviana!”


“Danke, Fey! Zeigen Sie bitte Grin, wo die Holo-Com-Geräte liegen!? Jeder von uns soll eins bekommen!”

In dem Moment wurde Zoey klar, dass sie über Fey und Grin stand. Das gefiel ihr. Sie war es nicht gewohnt zum einfachen Fußvolk zu gehören. Unter den Jedi hatte sie ab und an gewisse Probleme gehabt, die ihre Stellung betrafen. Das sie eine Autorität über sich hatte, konnte sie akzeptieren. Doch wie war Talitha einzuordnen?

Zoey steckte ihr Com-Gerät in eine Gürteltasche und suchte nach Medi-Taschen und Energieriegeln und wurde durch die Listen rasch fündig. Es war alles sehr sorgfältig sortiert und strukturiert in dieser Lagerhalle! Fey ging ihr zur Hand und kümmerte sich um die hitzebeständigen Anzüge. Er hatte komischerweise ihre Größen alle im Kopf, wie immer er das auch machte?! Zoey nutzte auch im Folgendem seine Hilfe:


“Ich benötige auch einen guten handlichen leichten Blaster und Munition!”

Er brachte ihr umgehend ein kleines Modell. Es wurde auch an den Gürtel neben dem Lichtschwert gesteckt.

Sie lief dann in ihr Zimmer und holte rasch ihre Pinsel und sonstiges Archäologen-Equipment, ihr wertvolles vermachtes Wissens-Büchlein über Fallen, was immer mit musste, ihr Skizzenbuch und ihren Scanner und verstaute alles wie auch ihr winziges Tagebuch, sie hatte ein Neues angefangen, in ihre Gürteltaschen. Für alle Fälle wollte sie es ab jetzt immer alles bei sich tragen! Rasch packte sie die Fütterungsmaschine aus und schloss sie an das Terrarium an, füllte es mit Wasser und Futter auf und stellte das Gerät an, da man nie wusste, wann und ob sie überstürzt bzw. kurzfristig aufbrechen würden und damit sie das Haustier nicht Ausversehen vergessen würde und es am Ende verhungern müsste, erledigte sie das jetzt. So hatte sie vorgesorgt. Immer wieder schweiften dabei ihre Gedanken ab, dass sie bald jemanden töten würden.

Dann eilte sie zurück! Grin spielte den gesamten Zeitraum wie ein neugieriges Kind mit seinem Holo-Com-Gerät und war absolut darauf fixiert und hatte anscheinend ihr kurzes Verschwinden aus dem Lagerraum nicht einmal bemerkt!? Gerade rechtzeitig war sie zurück, denn kurz darauf kam ihr Meister! Sie betrachtete gerade nochmals die Liste, als sie das klopfende Geräusch seines Stockes hörte, welches ihn ankündigte. Er fragte Grin, ob sie fertig seien. Dieser bejahte es. Zoey wandte sich ebenfalls um:


“Ja, wir haben für die Expedition Rucksäcke für jeden von uns gepackt, damit wir sie uns nur noch schnappen müssen, wenn es los geht.”

Sie musste wieder an Ignavius denken und wagte es, ihrem Meister eine Frage zu stellen:

Meister, Sie erwähnten, dass der alte Ausgrabungschef abgesetzt und durch einen Neuen ersetzt wurde, doch warum wird das nicht einfach bei Ignavius auch so gehandhabt? Bei den Jedi würde so eine unfähige Person zum Orden nach Lianna zurück beordert werden, vorm Jedirat Rede und Antwort stehen müssen, vielleicht seiner Ämter enthoben und seine Vollmachten verlieren…”,

sie dachte an den Jedirat Solo, dem dies passiert war, wie sie erfahren hatte,
“....aber nicht getötet werden!”,
beendete sie den Satz gedanklich, wagte es aber nicht auszusprechen.



Korriban, an Bord der Beeska, Lageraum: Zoey, Lord Saphenus, Grin, Lom Fey (NPC), desweiteren an Bord: Talitha (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
### Korriban # Raumhafen von Dreshdae # Landeplatz der Beeska # Präfekt Messga'traka, vier Diener von Lord Ignavius ###

Wenn Messga'traka ganz ehrlich war, und das war er schließlich immer, dann freute er sich auf die Begegnung mit den unfreiwilligen Gästen von Lord Ignavius. Dieser hatte sich ausführlich über den Zabrak und die Doktorin ausgelassen und vermutlich nicht auch nur das kleinste Detail weggelassen. Er war das gewöhnt, denn Ignavius war derjenige von ihnen welcher hauptsächlich sprach, während er selber nur zuhörte und gleichzeitig die Tagesgeschäfte von Korriban erledigte. All die anderen Berater, welche mal mehr, mal weniger freiwillig das Feld geräumt hatten, hatten Ignavius als Belastung angesehen, doch Messga war über alle Maßen froh darüber hier sein zu dürfen. Er erfreute sich daran fast zur Gänze allein für alles verantwortlich zu sein. Zuvor, auf anderen Planeten mit imperialen Außenposten, war er stets unterfordert gewesen. Viele Dinge waren von schnöder Software, Droiden oder anderen Mitarbeitern übernommen worden, sodass er selber höchstens genug Arbeit abbekommen hatte, dass er zwei oder drei Stunden beschäftigt gewesen war. Nun aber leitete er die Residenz von Ignavius, die Siedlung und die Kaserne der Soldaten. Wo sich viele darüber beklagten, dass die Budgetkürzungen zu Mehrarbeit führten, zum Beispiel weil Droiden abgezogen worden waren, freute er sich darüber. Dafür besaß er auch vier mit allen System Korribans verbundene Datapads und konnte daher 95% aller Arbeiten von dort aus erledigen, wo er gerade war. Ein paar abgeschirmte Datenbanken oder Gerätschaften, wie zum Beispiel die Energiegeneratoren, musste er dann doch noch persönlich besuchen, doch das war in Ordnung. Seine Beine waren zwar kurz, aber kräftig. Doch im Augenblick hatte er eine andere Aufgabe. Ignavius Gäste waren angekommen. Der Anführer dieser Gruppe, ein gewisser Lord Saphenus, Sith Warrior des Ordens und ansonsten ein Niemand, da weder in einem Zirkel oder sonstig auffallend aktiv, hatte soeben die Residenz kontaktiert und eine Menge Honig um das Maul seines Herren geschmiert. Messga wusste um die Beeinflussbarkeit seines Lords, weshalb es an ihm war gewisse Dinge durchzusetzen. Zum Beispiel das die Gruppe sich gar nicht erst umsehen konnte, sondern direkt zur Residenz gebracht wurde. Mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, welchem die Situation der Galaxie im Allgemeinen und Korribans im Speziellen völlig am Arsch vorbei ging, so weit daran vorbei, das man eine Abbildung des Universums bräuchte um es einzeichnen zu können, stand er vor dem Schiff des iridonianischen Siths und wartete darauf das dieser heraus kam. Das tat er auch in diesem Augenblick, denn die Rampe senkte sich bereits. In eine schlichte rostfarbene Tunika gehüllt, die langen Arme einfach an der Seite herunter baumeln lassend, starrte Messga auf den Punkt, wo Saphenus auftauchen würde. Kaum war der zu sehen und hatte wiederum ihn erblickt, begann der Präfekt von Korriban auch schon zu besprechen.

„Ein einäugiger Krüppel mit Minderwertigkeitskomplexen, viel zu dürr und totenblass mit winzigen Hörnern. Ihr müsst Lord Saphenus sein. Sagt mir, Krieger, konnten eure Eltern in die Zukunft schauen und waren daher stolz auf ihren kreativen Erguss? Saphenus ist doch sicherlich von dem „nervus saphenus“ abgeleitet oder? Wirklich. Sehr kreativ. Ihr stellt euch dort hin. Ich bin übrigens Präfekt Messga'traka. Ihr dürft mich aber Messga nennen.“

Messga deutete mit dem linken Arm auf eine Stelle, wo bereits zwei Diener von Ignavius warteten. Er vermied es bewusst in diese Richtung oder gar das Duo direkt anzustarren. Man sah die Diener Vasir Demarrs nicht direkt an, denn diese reagierten nur allzu genauer auf jeden Blickkontakt. Beide waren sie Männer, durchschnittlich groß und schlank, in graue Gewänder gehüllt und mit einer ungesunden Hautfarbe gesegnet. Welcher Rasse sie angehörten war schwer zu sagen, doch ihre Augen waren milchig weiß und ihre Gesichter so leer wie es nur eben ging. Und genau deshalb sollte man sich auch von dem Grab unter Ignavius Residenz fern halten. Das erste halbe Dutzend armer Irrer, welche dort hinunter geschickt worden waren um Fallen zu entdecken und gegebenenfalls auszulösen, waren nicht einfach nur gestorben, sondern sogleich dem – zugegebenermaßen sehr kleinem – Herr von Demarr hinzugefügt worden. Und dann als „Geschenk“ an Ignavius überreicht worden. Die genaue Abmachung zwischen den beiden kannte nicht einmal Messga und er hatte sich nie getraut nachzufragen. Sie gehorchten seinem Befehl, weil Ignavius es ihnen befohlen hatte. Und diesem gehorchten sie vermutlich nur, weil Demarrs Geist es ihnen wiederum befohlen hatte. Diese sechs Diener, und es waren nur sechs, denn nach den paar verlorengegangen Dienern war das Grab versiegelt worden, waren die einzigen Schatten auf des Präfekten Gemütszustandes. Sie waren ihm unheimlich, aber noch nicht so weit, das er das Weite gesucht hätte. Sie waren ja auf seiner Seite. Quasi.

„Macht kein Schauspiel daraus Lord Saphenus. Mein Herr würde sich gerne persönlich mit euch unterhalten. Und zwar sofort. So. Wer ist denn das? Ah, du da, Menschenfrau in der vordersten Reihe. Zoey Liviana. Keine Ahnung ob du für menschliche Verhältnisse hübsch bist, doch für dich kann man es nur hoffen, denn du musst damit deine unsägliche Dummheit kompensieren. Lord Ignavius sagte mir was er dir gesagt hat und doch bist du hier. Und das nur in Begleitung eines unbedeutenden Kriegers, welcher nicht einmal sich selber schützen kann. Du stellst dich dort hin. Ja, los, mach schon. Guck nicht so.“

Messga war nicht per se unfreundlich oder arrogant, tatsächlich klang seine Stimme eher emotionslos. Dafür redete er jedoch sehr schnell und achtete in keinster Weise darauf wie seine Worte aufgenommen wurden. Er sagte was ihn in den Sinn kam und meinte es auch nicht böse. Er gab nur die Informationen wieder die er besaß.

„Wen haben wir denn da noch. Einohr und Clown, ihr beide geht zur Doktorin. Du, Pau'aner, du siehst aus als wärst du das Ghiju von Reff. Menschen würden sagen Mädchen für alles. Kümmerst du dich um alles? Hast was im Kopf? Ja? Schön. Dann sorge dafür das deine Gruppe sich benimmt. Solltet ihr versuchen euch von euren Bewachern zu entfernen, so werden diese euch ausnahmslos töten. Keiner von euch besitzt einen gehobenen Status. Des weiteren rate ich davon ab, in ihrer Anwesenheit etwas zu sagen oder sie anzuschauen. Sie reagieren auf alles, erkennen Sarkasmus genau so wie schlichte Lügen. Sie sind nicht so blöde wie sie aussehen.“

Erschrocken zuckte Messga zusammen, als ihm bewusst wurde das er sie gerade beleidigt hatte. Sein Kopf fuhr herum und er starrte die seelenlosen Diener doch an, doch sie reagierten nicht. Glück gehabt. Sie schienen seine Beleidigungen ertragen zu müssen. Wieder etwas gelernt. Dennoch leicht erregt, wand er sich wieder an die Gäste seines Lords. Meist war es kein Problem das er signifikant schneller dachte als redete und deshalb auch mal was durcheinander brachte und in 99% der Fälle war es ihm eben auch egal wenn er dadurch wen beleidigte. Die Eigenarten der Sith Geister und ihre Möglichkeiten zur Gedankenkontrolle verängstigten ihn aber derart, dass sogar er nicht drum herum kam sich dessen bewusst zu sein. Und eben aufzupassen was er in ihrer Nähe sagte. Bisher hatte es nie einen Grund gegeben sie zu beleidigen, weshalb er es eben tatsächlich zum ersten Mal überhaupt getan hatte. Aber sie nahmen es hin. Sehr. Sehr. Gut.

„Ihr werdet direkt zur Residenz geflogen. Und ihr, Lord Saphenus, für Euch hat Lord Ignavius verfügt, das ihr zu Fuß zur seiner Residenz zu laufen habt. Ich werde Euch begleiten. Um meinen Herren zu zitieren: „damit er über seine Taten und Worte nachdenken kann“. Also, gut, hätten wir das. Los los. Der Herr von Korriban wartet. Dort entlang Lord Saphenus, immer dem Diener nach.“


Lord Ignavius Befehl war für Messga zwar mindestens eine genau so harte Strafe wie für Saphenus, aber immerhin konnte er nebenbei noch ein paar Dinge erledigen. Das Quartett bewegte sich aus dem Raumhafen heraus und ging dann Richtung Tal der dunklen Lords. Da der Präfekt alles im Hafen, sowie der Siedlung kannte und auch die Wege oft genug gelaufen war, verschwendete er nicht einen Blick an seine Umgebung, sondern starrte ständig auf einen seiner vier Pads. Und unterhielt sich währenddessen trotzdem mit dem Gast. Vor und hinter ihnen ging dann jeweils eine der seelenlosen Kreaturen. Der vor ihnen war wohl einmal ein Twi'lek gewesen, doch Lekku und Zähne besaß dieser schon lange keine mehr und auch seine ursprüngliche Hautfarbe war einem kranken grau gewichen. Der andere war menschenähnlich, das Gesicht aber derart kaputt, das man unmöglich sagen konnte ob da nicht mal irgendwann Hörner oder dergleichen gewesen waren. Messga erinnerte sich nicht mehr an die ursprünglichen Diener, also kannte er nicht einmal ihre Namen.

„Wir haben Glück. Heute ist es nicht ganz so heiß und windig. Sagt Lord Saphenus, und seid ehrlich, denn ich bin es auch, was führt Euch hierher? Nachdem ihr Lord Ignavius derart beschämt habt, kann es doch keine gute Idee sein sich hier her zu wagen. Nein nein, eure Nachricht an ihn ist angekommen, doch ich konnte Lord Ignavius davon überzeugen das ihr lügt.“


Der Zabrak war dank seines Beines ziemlich langsam. Obwohl er über die Macht verfügte, schien er diesen Makel nicht kompensieren zu wollen. Was ein merkwürdiger Typ. Und gefährlich. Messga war durchaus nicht entgangen wie er reagiert hatte, als er sich mit den anderen der Gruppe beschäftigt hatte. Wen genau der Krieger nun schützen wollte, konnte Messga nicht sagen, doch er nahm an das es um diese Doktorin ging. Der Pau'aner mochte nützlich sein, doch war ihm sicherlich nicht so wichtig. Das Einohr und der Clown waren hingegen … nun, für seine Unterhaltung gut?

„Ihr werdet schnell feststellen, das ihr euch getäuscht habt. Die Siedlung wurde nicht vernachlässigt, sie ist genau so wie sie sein soll. Und dem Erbe der Sith, wie ihr es ausgedrückt habt, wird eine angemessene Aufmerksamkeit zuteil, darauf könnt ihr euch verlassen. Nehmt nur unsere Bewacher! Ein Geschenk eines dunklen Lords der Sith an Lord Ignavius, dem von den Sith Geistern dieses Planeten anerkannten Herrschers von Korriban.“

Jetzt sah Messga doch von seinen Pads auf und starrte den etwa einen halben Kopf größeren Zabrak an. Sein Gesicht war immer noch ausdruckslos, wobei, eher gelangweilt, und die Stimme ebenso tonlos.

„Die Sith im Orden machen sich gerne über meinen Herren lustig, doch ihre Ignoranz und Unwissenheit kann sie nur dort, aber nicht hier schützen. Passt Euch an, Lord Saphenus, sonst wird Lord Ignavius die Macht dieses Planeten nutzen um Euch dazu zu zwingen.“


Passend zu seinen Worten, befanden sie sich nun in Sichtweite zur Residenz von Ignavius. Was ein Bauwerk!

„Niemand herrscht über Korriban, weiß er die Geister der verstorbenen Sith Lords nicht hinter sich. Aber gut, egal, sagt mal, wer von eurer illustren Truppe hat es euch angetan? Ich mag nicht machtsensitiv sein, doch eure Emotionen sprudeln ja förmlich aus euch heraus. Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr um eure Doktorin besorgt seid? IST sie hübsch? Intelligent kann sie nicht sein, egal was sie für ein Doktor von wer weiß was ist. Also muss sie eine … hm … wie sagt man, Granate im Bett sein?“


So wenig Messga auch von den Menschen hielt, ihre Sprichwörter brachten es meist recht gut auf den Punkt. Das schaffte seine Rasse zum Beispiel nicht. Also doch, schon, aber weniger kunstvoll. Nicht ohne Grund diente er lieber dem Imperium. Hätte er es bei den Langweilern seiner Rasse ausgehalten, dann wäre er ja noch dort...

### Korriban # Tal der dunklen Lords # In Sichtweite der Residenz von Ignavius # Präfekt Messga'traka, zwei Diener von Lord Ignavius und Saphenus ###
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae Raumhafen | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Saphenus nickte Grin zu. Er stützte sich auf seinen Gehstock und sah den menschlichen Diener mit durchdringendem Auge an. Irritiert kniff er es zusammen. Spürte er…Sorge? Gedanklich schüttelte er den Kopf. Grin machte nicht den Eindruck als wäre er im Stande Angst oder Furcht zu spüren. Er war derart besessen darauf seine Befehle auszuführen, dass solche Dinge keinen Platz in seinem Kopf hatten.

„Freu dich.“,

flüsterte der Zabrak dem Menschen zu.

„Hier auf Korriban wird die eine oder andere Herausforderung auf dich warten. Sobald du diesen stählernen Käfig verlassen hast, wirst du dich an vergangene Kämpfe erinnern und dich wieder nach ihnen sehnen.“

Saphenus richtete seine Aufmerksamkeit auf seine Schülerin. Zoey war eifrig, das musste er anerkennen. Flink wuselte sie durch den Raum, packte mit geübten Händen Dinge in Rucksäcke und schien genau zu wissen was sie für eine Expedition benötigten. An viele davon hätte er selbst nicht gedacht und er war sich nicht sicher wie viel Erfahrung Lom Fey hatte was Ausgrabungen anging. Wieder einmal konnte er seinen eigenen Diener nicht einschätzen, fiel ihm auf. Ein misstrauischer Blick traf den Pau’aner, Saphenus konnte nicht anders. Dann war die Archäologin fertig. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht als sie ihn fragte wieso man inkompetente Amtsträger nicht einfach absetzen konnte. In der Republik würde es nämlich genau so gehandhabt werden. Seine Miene verfinsterte sich als sie auf die Jedi zu sprechen kam. Er musste sich zusammenreißen um sie nicht sofort anzufahren und zur Strafe auf der Beeska verrotten zu lassen.


„Wir sind hier nicht bei den Jedi.“,

zischte er ihr böse zu und machte seinem Ärger auf diese Weise zumindest ein wenig Raum. Anschließend holte er Luft und fuhr etwas gemäßigter fort.

„Jedi sind schwach. Sie diskutieren und diskutieren bis sie alt und grau geworden sind. Gerichte brauchen ewig um Urteile zu fällen und dann sind sie voller Milde für die Angeklagten. Sie sind schwach und es wird nur eine Frage der Zeit sein bis der Krieg wieder auflebt und die Republik samt aller Jedi vernichtet wird. Wieso wir Ignavius nicht am Leben lassen?“

Er funkelte seine Schülerin zornig lüsternd an.

„Niemand schert sich einen Dreck um Korriban. Man hat sein Erbe vergessen und weigert sich diesem Planeten seinen gebührenden Respekt zu zollen. Der Imperator selbst hat ihn nicht einmal für wichtig genug gehalten um hier seinen Amtssitz zu haben. Von daher lässt man Ignavius gewähren. Was ihn angeht, er ist verloren. Außer diesem Amt hat er nichts mehr. Der Orden belächelt ihn und seine Trinksucht, er ist eine Schande. Eine Schande, die aber geduldet wird, weil sie für sich bleibt und keinen Ärger macht. Wenn wir ihn einfach nur absetzen, nehmen wir ihm alles, was er besitzt und worüber er sich definiert. Lebend würde er alles daran setzen sich an uns zu rächen und wiederzuholen, was ihm aus seiner Sicht gestohlen wurde. Das ist nervig. Da bereite ich seinem armseligen Leben lieber ein Ende und kann mich dann entspannt anderen Dingen zuwenden als ewig auf der Hut sein zu müssen. Zumal es Spaß macht ein Leben zu nehmen. Das möchte ich gar nicht bestreiten. Aber du wirst es selber noch erfahren.“

Er zwinkerte ihr vielsagend zu. Hinter sich Schritte hörend drehte er sich um. Talitha stand dort, dem Anschein nach angezogen als würde sie durch die Wüste spazieren gehen wollen. Saphenus seufzte. Er schaute sie kurz an und sah ein angedeutetes Lächeln auf ihrem Gesicht, das ihn resignieren ließ. Er winkte Lom Fey zu sich und beugte sich nahe an ihn ran.

„Du wirst auf sie aufpassen. Lass sie niemals alleine. Verlasst unter keinen Umständen unbewaffnet das Schiff. Ich will nicht, dass ihr etwas zustößt.“

„Ich denke ich kann Euch nicht dazu überreden uns beide hier im Schiff zu lassen? Mir wäre es lieb Korriban nicht betreten zu müssen.“


„Nein, kannst du nicht.“

Pflichtbewusst nickte der Pau’aner und begab sich demonstrativ an die Seite der einohrigen Menschenfrau. Saphenus ließ seinen Blick durch die Runde wandern. Sein ganzes Reich schien vor ihm ausgebreitet zu sein und plötzlich wurde ihm bewusst wie schwach es war. Eine Schülerin, die kaum ein paar Tage Zeit hatte um sich der Macht hinzugeben, ein Arenakämpfer, der es vorzog mit Fäusten statt mit Blastern zu kämpfen, eine Frau, die viel zu lieb für diese Welt war und ein alter Pau’aner, dessen Beweggründe immer noch nicht offen waren. Doch mehr hatte er im Moment nicht.

„Dann lasst uns aufbrechen.“

Eine Mischung aus Vorfreude und Angst ergriff ihn als sich die Laderampe mit einem Zischen öffnete und gen Boden sank. Sofort wehte die heiße Luft des Sandplaneten hinein. Trocken war sie und jeder Atemzug schien Unmengen an Sand zu beinhalten. Roter Staub wehte herein und legte sich sofort sanft auf den Metallboden. Geblendet von der strahlenden Sonne hielt sich Saphenus eine Hand vor sein Auge bis es sich an die Helligkeit gewohnt hatte. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Es war warm. Die dunkle Seite des Planeten beflügelte seine Schritte und schwächte das Humpeln ab als er hinausging. Der triste Anblick, der sich ihm bot, bestätigte seinen schlechten Eindruck von eben. Dünne Risse zogen sich durch die Landefläche und schrien nach Instandsetzung. Direkt vor ihnen breitete sich das Hauptgebäude aus, nach hinten schien die Landefläche in einen Abgrund überzugehen. Sand und Staub waren überall. Wie auf Kommando, als hätte dieser jemand bereits seit Stunden auf seine Ankunft an genau dieser Stelle gewartet, ertönte eine Stimme. Irritiert und verärgert sah Saphenus einen Marasan in Begleitung zweier debil wirkender Gestalten. Der Zabrak wurde sofort an sein Studium erinnert. Auf Taris hatte ein Marasan als Professor für Postdigitale Archivierung gelehrt. Jeder hatte ihn gehasst. Kybernetisch verbessert dachte diese Spezies schneller als sie reden konnte, was jeden ihrer Ansätze wirr erschienen ließ. Es brauchte einer Unmenge an Konzentration um ihnen folgen zu können. Niemand hatte bei diesem Professor gute Noten erzielen können. Wie zur Bestätigung seiner bisherigen Erfahrung redete auch dieser Marasan drauf los. Beleidigend wandte er sich zuerst an Saphenus, dessen Hand sich bereits drohend auf sein Lichtschwert gelegt hatte. Er stutzte, als der Marasan auf seine Eltern zu sprechen kam und sammelte bereits die Macht um sich herum. Abschätzend überlegte er wie groß die Entfernung zwischen ihnen war. Ein Sprung, ein Hieb mit seiner Klinge und dieser Narr wäre in der Mitte gespalten. Doch dann stellte sich der freche Tölpel als Präfekt vor und das rettete schließlich sein Leben. Seinen Ärger herunterschluckend beschloss Saphenus erst einmal mitzuspielen. Nach seiner desillusionierenden Begegnung mit Ignavius auf Bastion hatte sich der Zabrak der Wahrheit stellen müssen. Wie bereits Janus zuvor musste auch er zu dem Schluss kommen, dass Korriban nicht so verwaltet wurde wie es dem Planeten gebührte. Dieser Präfekt war der letzte, der Ignavius die Treue hielt. Aus was für einem Grund auch immer. Einst hatte dem Gouverneur noch ein Legat gedient, doch der hatte sich schon vor geraumer Zeit abgesetzt und war nun imperialer Botschafter in der Republik. Einer der wenigen also, der sich aus dieser karrieretechnischen Sackgasse befreien konnte. Saphenus seufzte abermals als ihm nun endlich die desaströse Lage dieses Planeten bewusst wurde auch wenn er Dreshdae nicht einmal gesehen hatte. Es war traurig und beschämend. Das Erbe der Sith, mit Füßen getreten und bespuckt. Saphenus wollte schreien, doch das konnte er hier nicht tun. Janus und Voth hatten recht: Ignavius‘ Tage waren gezählt.


Der Marasan namens Messga fuhr mit seinem unendlich wirkenden Monolog fort und sofort sehnte sich Saphenus nach denen seiner Schülerin. Die konnte er leichter ertragen. Ohne die Chance selbst etwas sagen zu können sprach der Präfekt jeden von ihnen an und schaffte es sogar jeden von ihnen zu beleidigen. Saphenus‘ Selbstbeherrschung wurde noch einmal auf die Probe gestellt als sich Messga auch an Talitha wandte. Sie hätten auf dem Schiff bleiben sollen, das wurde ihm nun bewusst. Wütend auf sich selbst funkelte er den Marasan an, drehte sich um und warf Lom Fey einen strengen Blick zu. Der schien den Wink zu verstehen. Humpelnd und vorerst kein Wort sagend, ging er zu dem nervigen Beamten und seinen Dienern. In der Macht schienen ihre Auren zu fluktuieren, was Saphenus Aufmerksamkeit auf sich zog. Solche Diener nannte der Gouverneur also sein Eigen. Willenlos und abgerichtet mussten sie sein, damit sie seinen Schwachsinn ertrugen. Das sah ihm ähnlich. Entgeistert sah Saphenus den Präfekten an als dieser verkündete sie würden zu Fuß zur Residenz laufen. Dann musste der Zabrak darüber lachen.

„Ihr seid ein witziger Vogel.“,

sagte Saphenus nun zum ersten Mal.

„Aber ich sehe was Darth Ignavius damit bezweckt. Glaubt mir, ich bin stark genug um an diesem Marsch sogar meinen Gefallen zu finden. Die dunkle Seite hilft mir. Etwas, das Ihr nie verstehen werdet.“

Der Zabrak spürte, dass Messga nicht in der Lage war sich der Macht zu bedienen. Gerade hier musste er sich wie ein Blinder unter Sehenden fühlen. Schritt für Schritt zwang Saphenus seinen Schmerz zurück während sie den Raumhafen verließen. Neugierig erhaschte er einen neuen Eindruck nach dem anderen und mit jedem weiteren wurde ihm mehr und mehr bewusst wie verzweifelt die Lage hier war. Er bekam ein paar gelangweilte Soldaten am Raumhafen zu Gesicht, die sich nicht einmal die Mühe machten diszipliniert zu wirken. Sie spielten Karten und achteten gar nicht auf ihre Umgebung. Währenddessen schwitzte Saphenus in der Hitze und sah Messga nur unverständlich an als dieser sagte heute wäre es nicht so heiß. Zum Glück war der Pfad, dem sie nun augenscheinlich ins Tal der dunklen Lords folgten, einigermaßen befestigt, sodass sein Gehstock nicht in den warmen Sand eindrang und den Weg noch weiter beschwerte.

„Was mich hierher führt? Ich will das Erbe meines Ordens ehren. Versteht es als eine Pilgereise an den Geburtsort der Sith. Etwas, das jeder einmal machen sollte. Ich wollte damit nicht allzu lange warten. Aber schön, dass Ihr Ehrlichkeit ansprecht. Ich hatte bereits mit Euresgleichen zu tun und weiß, dass Ihr kein Blatt vor den Mund nehmt. Aber Ihr solltet aufpassen. Ich bin ein Krieger der Sith und absolut in der Lage Euch zu töten. Ihr seid zu lange Eurem Gouverneur ausgesetzt gewesen. Nicht jeder Sith beleidigt seine Kräfte durch endlose Sauforgien. Ich bi mir der meinen jeden Moment bewusst.“

Saphenus lächelte, doch es lag keine Freundlichkeit in seinem Gesicht. Schweiß perlte von seiner Stirn während sie Dreshdae links von sich liegen ließen. Die ganze Siedlung bestand dem Anschein nach aus Containern, die einen äußerst verschmutzten Eindruck machten. Zorn begann sich in ihm zu regen. Saphenus schöpfte Kraft daraus. Messga verwies auf ihre Bewacher und ließ den Zabrak die Stirn runzeln. Das Geschenk eines Sith-Geistes sollten sie sein? Er dachte nach. Geiser hatte er stets als Märchen abgetan und auch jetzt glaubte er nicht, dass sie existierten. Er konnte es nicht definitiv ausschließen, doch er glaubte, dass man nach dem Tod in der Macht aufging und es nicht möglich war als Geist wieder zu kommen. Andererseits hatte Zoey in ihrem Buch darüber geschrieben. War sie nicht von einem dazu gezwungen worden das Amulett anzulegen? Ohne nachzudenken hatte er diese Stelle überflogen, jetzt wurde er stutzig. Ihm wurde klar wie wenig er noch immer über die Macht nutzte. Ungehalten sah er Messga an.


„Ein Geschenk, so so. Sie sehen nicht so aus als wären sie eine Herausforderung. Seid Ihr Euch sicher, dass sich die Geister nicht über Ignavius lustig machen und sie ihm deshalb an die Seite stellen? Als Zeichen der Schande? Aber Ihr täuscht Euch. Ignavius und ich haben uns gut verstanden und was auch immer Ihr ihm eingeflüstert habt, er wird auf meine Worte mehr vertrauen als auf Eure. Was die Doktorin angeht…Sie ist mit Sicherheit eine Granate im Bett um Eure Worte aufzugreifen. Wenn Ihr von dieser lächerlichen Scharade hier absehen würdet, könnte ich mir überlegen Euch eine Nacht mit ihr zu gönnen.“

Bei der Vorstellung musste Saphenus dann doch laut lachen.

„Ich würde Euch aber vorschlagen Eure Nase nicht zu tief in Angelegenheiten zu stecken, die Euch nichts angehen. Ihr seid kein Sith und damit selbst für jemanden wie Ignavius entbehrlich. Also verhaltet Euch wie ein nettes, kleines Schoßhündchen, dann kriegt Ihr bestimmt ein Leckerchen.“

Gerade verlief der Weg vor ihnen abschüssig und das Plateau, auf dem Dreshdae stand, neigte sich und ging in ein Tal über. Zu ihren Seiten erhoben sich Felswände in die Luft, steil und mit spitzen Steinen übersäht. Dr Wind pfiff durch diese Enge und machte es Saphenus schwer das Gleichgewicht zu halten. Auf der anderen Seite verschaffte er ihm aber auch Linderung vor der warmen Luft. Dann breitete sich vor ihnen das Tal der dunklen Lords aus und schon hörte Saphenus abermals die Macht. Sie rief nach ihm, fordern und flehend. Als Schatten einer einst mächtigen Kraft dürstete sie danach zu alter Stärke zurückzukehren und er sollte derjenige sein, der es vollbrachte. In der Ferne erhob sich in dem Tal wiederum ein kleines Plateau mit einem Tempel darauf. Unübersehbar Ignavius‘ Amtssitz. Das Tal selbst war geziert von Statuen, die zum größten Teil aber bereits verfallen waren. In den Felswänden waren mit geübten Augen Grabmäler auszumachen, Eingänge zu den Katakomben vergangener Sith. Sie alle waren bereits geöffnet worden, vor einigen standen improvisierte Zelte, von denen wohl die Ausgrabungen ausgingen. Ein lächerlicher Anblick. Manch einer hatte verucht um die Statuen herum den Boden auszuheben, Rechtecke waren ausgegraben worden um wichtige Dinge zu finden. Keines schien im Moment besetzt zu sein, nirgendwo wurde augenscheinlich gearbeitet.

„Wurden die Ausgrabungen eingestellt?“,

fragte er nur dem Anschein nach belustigt. Der Sand wehte über den Pfad und fand den Weg unter seine Robe und in seine Schuhe. Er kratzte auf seinem Körper.

„Wisst Ihr, mich irritiert, dass Ihr Euch mit diesem Posten zufrieden gebt. Man sagt Euch doch nach, Ihr könntet alleine ganze Kontinente verwalten und wärt in der Lage die unermesslich große Flut an Daten in Windeseile prozessieren zu können. Aber anscheinend habe ich mich geirrt.“

Ignavius‘ Residenz wurde größer und größer, eine breite Treppe markierte den Auftakt zu dem Domizil. Dort angekommen pausierte Saphenus einen Augenblick. Die Schmerzen wurden stärker und ihm war klar, dass dieser Marsch bereits seinen Tribut gefordert hatte. Das musste Ignavius damit bezweckt haben. Doch Saphenus fühlte sich nicht schwach, er wusste wie man aus den Schmerzen Kraft für seinen Zorn schöpfen konnte.

„Ihr entschuldigt, mein Bein macht mir zu schaffen. Auf Bastion hat mir Ignavius noch seine Gastfreundschaft versprochen. Ich hoffe es ist nicht das hier, was er darunter versteht.“

Saphenus grinste und ging dann langsam und mit betonten Schritten die Treppe hinauf. Die willenlosen Diener, die sie beide bewachten sollten, widerten ihn an. Mit verfallenen und verfaulten Gesichtern waren sie wohl kaum dazu in der Lage vernünftig zu denken. Der von Ignavius besetzte Tempel machte den gleichen schlechten Eindruck wie der Rest. Eine karge Wand zierte ihn, es gab nur noch seelenlose Abdrücke vergangener Statuen, die sie einst verschönert hatten. Lediglich zwei Flammen bewachten den Eingang, ihre Hitze strahlte bis zu ihnen. Die letzte Stufe erklommen, atmete Saphenus schwer und blieb wieder kurz stehen.

„Ich hätte gerade großen Spaß daran Euch mit einem Machtstoß genau diese Treppe herunter zu stoßen.“,

witzelte er und sah den Präfekten dennoch erst an. Dieses Verlangen spürte er in der Tat. Dann ging er schnurstracks auf den Tempel zu und trat hinein. Sein Humpeln war für einen Moment wie verschwunden. Dunkelheit umhüllte ihn, jetzt brauchte sein Auge Zeit sich daran zu gewöhnen nicht von der kräftigen Sonne bestrahlt zu werden.

„Darth Ignavius, Ihr hattet mir doch Eure Gastfreundschaft versprochen. Ich hoffe doch Ihr gewährt jedem Gast diesen einzigarten Fußweg um sich der Schönheit Korribans bewusst zu werden.“,

rief er.


[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Ignavius' Amtssitz] - Saphenus; Messga; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey; Talitha und Darth Ignavius? (NPCs)
 
Imp Weltraum, Orbit von Korriban, an Bord der Beeska, Cockpit: Zoey, Lord Saphenus, Grin, Lom Fey und Talitha


Erwartungsvoll sah sie ihren Meister nach ihrer gestellten, hoch brisanten Frage an. Während er anfänglich dabei noch gelächelt hatte, funkelten nun seine Augen böse und er zischte ihr ebenso böse zu, dass sie nicht bei den Jedi wären. Zoey biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte mal wieder ins Schwarze getroffen. Ihr Herz begann wie wild zu schlagen! Doch Saphenus rastete glücklicherweise nicht aus. Er begann ihr seine Sicht der Dinge, die sie wohl oder übel akzeptieren musste, zu erläutern. Er empfand die Jedi als schwach. Verächtlich spuckte er die Worte aus. Zoey war diese Sichtweise schon von Janus bekannt und gab ihnen im tiefsten Inneren recht und hatte auch auf der Gala keinen Hehl daraus gemacht. Im Grunde war sie selber enttäuscht von den Jedi. Sie empfand die Sith stärker. Sie setzten sich keine Grenzen, was das Erlernen jeglicher Machttechniken betraf, waren dadurch wendiger in ihrem Tun und schränkten sich nicht selber ein. Die Sache mit der Unterdrückung ihrer Gefühle sah Zoey als falsch und als eine große Schwäche an, schöpften die Sith erst Kraft daraus. Wieviel Energie wurde darauf verschwendet, seine Gefühle zu unterdrücken?! Und ihre Einstellungen machten sie manchmal geradezu naiv! Die Jedi vermochten sie nicht zu beschützen! Dennoch war nicht alles falsch bei den Jedi! Natürlich lauschte sie weiter ihrem Lehrmeister und fragte sich, ob sie selber mal so denken würde? Nun gut, wieder ertappte sie sich, ihm recht geben zu müssen, die Jedi redeten ewig um den heißen Brei! Alles wurde dreimal abgewogen! Strafen waren oft zu milde! Die Sith handelten schneller! Dennoch nicht unüberlegter! Dann kam er zum Punkt, warum sie Ignavius nicht am Leben lassen würden!? Dabei sah er sie durchdringend mit einer Mischung aus Zorn und Mordlust und Belustigung an. Es war ein bestialisches Grinsen, dass sie nach unten schauen ließ, da sie seinen Blick kaum ertragen und nicht länger Stand halten konnte. Sie konnte ebenso kaum ertragen, was er aussprach. Es würde Ärger vermeiden! Sie hatte Janus im Tempel geholfen gehabt und musste es nicht bereuen! Oder gab es da was, was sie noch nicht durchschaute? Ok, fast hätte sie es bereut, ihm das Leben gerettet zu haben, als Sane ihn niederstrecken wollte. Janus hätte sie direkt danach fast umgebracht! Doch dafür hatte sie danach auf ihn geschossen! Sie wurde unsicher! Vielleicht schaffte man sich tatsächlich unnötigen Ärger von vornherein vom Hals! Allerdings, als Saphenus meinte, er gäbe zu, dass es ihm gewissen Spaß und Freude bereiten würde, ihn zu töten, ließ sie erschrocken aufblicken. Um ausgebildet zu werden, müsste sie ihre Meinung hinterm Berg halten und sollte zukünftig mit solchen Fragen vorsichtiger sein. Obwohl, eine wissbegierige Schülerin müsste Fragen stellen! Doch, ob sie je seine Meinungen voll und ganz annehmen könnte, bezweifelte sie stark. Ihre Gedanken waren frei, sie durfte sie nur nicht verraten. Seine Meinung und seine Sicht zu kennen, gaben ihr die Möglichkeit eines Sithstudiums aus erster Hand! So was wie ein Sithstudium gab es normalerweise nicht, denn die Sith ließen sich nur von ihren Schülern in die Karten gucken. Tja und was das Handeln betraf…., da waren ihr ihre Hände gebunden! Unsere Entscheidungen definieren üblicherweise, wer wir sind und wie wir werden! Doch sie war ihm verpflichtet, war als Schülerin seine Dienerin und er hatte von ihr den Schwur gefordert, ihm zu gehorchen und ihm gegenüber loyal zu sein. Und schon wies er sie darauf hin! Er würde sie auffordern, jemanden zu töten! Sith waren alles Mörder! Ein kalter eisiger Schauer lief ihr über ihren Rücken und ließ sie frösteln. Sie musste automatisch aufseufzen und erstarrte deshalb augenblicklich, da sie den Seufzer nicht im Zaum gehalten hatte! Saphenus zwinkerte ihr nur wissend verbunden mit einer Portion Verachtung und Kritik zu, belehrend halt! Zoey nickte nur zustimmend, wie es sich für eine brave Schülerin gehörte, die gegenüber der größeren Weisheit ihres Meisters nachgab oder wie in Zoey`s Fall so tat. Dennoch war sie unsicher geworden. Ignavius war nicht ohne und ein Sith wie Saphenus. Würde Saphenus ihn nicht umbringen, würde er es umgekehrt tun, um seine Position zurück bekommen zu wollen. Und, sie glaubte zu wissen, dass Saphenus dann gerne Gouverneur werden würde und was würde das alles für Möglichkeiten eröffnen?! Hier auf Korriban! Sie war seine Schülerin! Ihr wurde schwindelig bei diesem Gedanken! Sie konnte doch deshalb es nicht gut heißen, dass jemand sein Leben verlieren würde?! Ein Leben war kostbar! Ignavius` Leben auch? Er war ein Säufer! Saphenus hatte recht, Korriban brauchte jemanden, der Korriban wieder zur vollen Blüte bringen würde und Korriban den Stellenwert verschaffen würde, den so ein Ort verdiente! Was würden Sane oder Q`Tahem dazu sagen, dass sie solche Gedanken hegte und tatsächlich darüber nachdachte, ob man es nicht doch rechtfertigen könnte, so ein Vergehen zu üben!

Doch Talitha tauchte hinter ihrem Meister auf und er entzog ihr zum Glück seine Aufmerksamkeit und schenkte sie seiner Bettgespielin und drehte sich sofort um, als er ihre Schritte hörte. Sein Betthäschen trug nun ähnliche Kleidung wie Zoey. Musste sie alles nachmachen und was hatte das zu bedeuten? Sie wollte eindeutig mit in die Gräber! Er würde sie also tatsächlich mitnehmen!? Zoey hätte kotzen können! Doch ihr Meister seufzte unüberhörbar und Zoey beschlichen Zweifel. Stand es noch nicht fest? Oder, sollte sie nicht mit und sie wollte ihn damit überreden? Wie weit konnte seine Tussy Saphenus um ihren Finger wickeln? Zoey war gespannt, wie weit ihr Einfluss reichen würde? Talitha schenkte ihrem Geliebten ein verschwörerisches Lächeln, wenn auch flüchtig, doch unübersehbar! Doch Saphenus winkte Lom Fey herbei und forderte ihn auf, sie ständig zu beschützen und niemals ohne Waffe das Schiff zu verlassen. Er war besorgt um sie und fürchtete, ihr könnte etwas zustoßen. Er schien sie zu lieben! Sie war mehr als sein Bettabenteuer! Wo hatte er sie nur kennen gelernt? Zoey streckte ihre Machtsinne nochmals nach ihr aus. Sie erschien ihr wieder hell. Saphenus hatte auch ihre Frage hierzu unbeantwortet gelassen. Sie ähnelte sonst Fey und Grin. Mehr konnte Zoey noch nicht daraus schließen. War sie ein ungeschulter Machtnutzer oder nicht? Wenn ja, warum bildete er sie nicht aus? Sie war seine Geliebte! Wer wurde Diener eines Sith? War Fey ein Jünger, der nie einen Meister gefunden hatte? Oder waren alle wie Grin Nichtmachtnutzer? Zoey konnte kaum Unterschiede beim Abtasten mit der Macht feststellen, nur das Talitha so hell erschien. Eigentlich war sie wie Saphenus` Gefangene! Sie durfte nichts frei entscheiden! Sie war ihm voll hörig und ihm gnadenlos unterworfen. Bei dem Gedanken tat sie ihr nun leid. Eigentlich war sie zu bemitleiden. Ihr Leben schien armselig, eintönig und fremdbestimmt!

Fey wollte Korriban nicht betreten und lieber auf dem Schiff bleiben. Wieso? Doch Saphenus nahm ihm sofort den Wind aus den Segeln und Fey beugte sich der autoritären, scharf ausgesprochenen Anordnung! Er war klug genug, keine Widerworte zu haben und ihm zu gehorchen.

Als Saphenus nun meinte, dass sie aufbrechen und endlich einen Fuß auf den Planeten setzen würden, begann Zoey´s Herz zu rasen. Die Rampe wurde herunter gelassen. Ein bewegender Moment! Zoey drängte sich an die Seite ihres Meisters und betrat diese. Sie musste erstmal blinzeln. Grell schien die Sonne, dass es schmerzte und ihre Augen gleich tränen würden. Tagelang waren sie nur gedämpftes künstliches Licht gewöhnt gewesen. Zoey hatte auch eine Sonnenbrille mit und setzte diese auf. An ihrem Gürtel hingen auch Schutzbrille und Atemmaske. Und dann betrat sie den Boden von Korriban! Ok, leider stand sie nicht gleich mit ihren Füßen im heißen roten Wüstensand, sondern auf rissigem Beton, dennoch!


Die Umgebung des winzigen Raumhafens wirkte herunter gekommen und abgewirtschaftet, also abgefuckt, marode und vergammelt. Es schien, als würden sie erwartet werden. Da stand ein Marasan. Zoey war noch nie vorher einem begegnet. Ihre Gehirne waren kybernetisch verändert, wusste sie. Dadurch wurden ihre Gehirne von Gedanken nur so überflutet. Sie konnten rascher denken, doch kamen mit der Sprache oft bzw. meist nicht hinterher. Komisch wirkte ihr silbernes Band am Kopf, fand Zoey. Dazu dieser klobige Körperbau, dieser riesige Mund und die kleinen Augen. Eine schöne Spezies waren sie nicht! Ok, das war rassistisch. Wenn sie aber dagegen an Twi`lek`s dachte! Doch was für Gestalten befanden sich da in seiner Nähe?! Sie wirkten wie Zombies!? Zoey nutzte, was sie gelernt hatte und streckte ihre Fühler mittels der Macht aus. Eigenartig, während der Marasan wie alle bislang abgetasteten Leute innerlich ein Lebenslicht brennen hatte, gab es dies bei diesen Gestalten nicht, die sehr düster wirkten und da war etwas Lodernes in ihnen, was absolut ausschlug und dann wieder bei Null war, sehr eigenartig und für Zoey nicht durchschaubar?! Seit Zoey sie taxiert hatte, starrten die gruseligen grauen Gestalten zu ihr zurück. Ihr fröstelte deshalb! Ihre Augen wirkten so leblos und tot! Es war unangenehm in ihrem Fokus zu sein. Zoey sah nun weg. Aber, die Sith-Schülerin schlussfolgerte, dass diese Wesen nicht am Leben waren! Sie musste an Sith-Geister denken! War das möglich, dass die hier in der prallen Sonne herum standen? Überhaupt, nach der Kühle auf dem Raumschiff im All war es erschlagend heiß hier. An die Hitze musste man sich erstmal gewöhnen!

Der Marasan hatte dafür nur Augen für Saphenus und begann los zu plappern und das wie ihm der Schnabel gewachsen war! Er war frech, unverschämt und demütigend! Was bildete der sich ein? War er verrückt geworden? Zoey sah erschrocken zur Seite zu ihrem Meister. Er kochte vor Wut! Verständlich! Wer ließ sich schon gerne als Krüppel beschimpfen?! Wusste er denn nicht, was Saphenus ihm antun konnte? Er holte sogar dessen Eltern ins Spiel und machte Saphenus so richtig nieder! So etwas Taktloses zur Begrüßung?! Und dann kommandierte er ihn wie eine Spielfigur herum, er müsse sich hier hinstellen! Es handelte sich um Messga, dem Präfekten von Ignavius! Die Archäologin war schockiert, doch Saphenus hielt sich zurück und im Zaum, was Zoey nicht erwartet hätte!

Doch nun wandte sich das taktlose Geschöpf des eigenartigen Begrüßungskomitees an sie. Er kannte sie mit Namen!? Ihr stockte der Atem! Er nannte sie dumm! Zoey´s Blutdruck schoss in die Höhe so wie ihre aufbrausende Wut in ihr! Er wusste, was Ignavius ihr angedroht hatte und beschimpfte sie, dass sie dennoch hier wäre und diese Dummheit nun mit Schönheit kompensieren müsste. Sie bekam kaum noch Luft! Das war eine unverfrorene Unverschämtheit, die ihresgleichen suchte! Das gab es ja wohl nicht!? In dem Moment fand Zoey einen Mord an Ignavius doch nicht mehr ganz so abwegig! Was hatte Ignavius nur über sie alle hergezogen und herum gehetzt und dieser Marasan, überlegte nicht, was er ausplauderte, sondern sprach aus, was er dachte! Und, er meinte, dass Saphenus sie nicht beschützen könnte! Na toll, wie man die Truppe einschätzte! Da Saphenus aber ruhig blieb, biss sie sich ebenfalls auf die Zunge und schluckte alles herunter! Sie sollte sich woanders hinstellen! Ungläubig blieb sie erstmal stehen. Doch schon schalt er sie, ohne dass er die Stimme hob oder lauter wurde, sie solle nicht so gucken, sondern dem nachkommen. Sie sah kurz ungläubig zur Seite und der Gesichtsausdruck von Saphenus veranlasste sie, der Aufforderung zu folgen. Sie stellte sich da hin, wo sie stehen sollte und konnte es weder fassen, noch glauben, wie das hier ablief und fühlte sich wie eine Gefangene! Sie hatte ein sehr unwohles Gefühl in der Magengegend! Irgendwie lief das alles gegen jeden Plan! Sie wollten doch Ignavius und seine Anhänger und Bediensteten beiseite räumen!? Hier allen zeigen, was Sache war?!

Auch Talitha und Grin bekamen ihr Fett weg und auch sie sollten sich zu Zoey stellen. Als Talitha dran war, wurde Saphenus kurz unruhig! Der Diener, der überraschender Weise ziemlich gut weg kam, sollte auch zu der Gruppe. Saphenus kapselte man von ihnen ab. Dann kam eine Drohung! Wir wurden gefangen genommen, ging es Zoey durch den Kopf. Sie war froh nicht alleine zu sein und Grin, ihren Beschützer bei sich zu wissen. Saphenus wäre ihr aber wegen seiner Machtkräfte lieber gewesen! Messga, so hatte sich das taktlose Scheusal vorgestellt gehabt, gab ihnen noch zu verstehen, dass sie wertlose Geschöpfe wären. Zoey wurde schlecht. Ok, es war unbekannt, dass sie Saphenus seine Schülerin war und das konnte ein Vorteil für ihre kleine Gruppe sein! Dem sogenannten Clown, da Grin mit seiner Maske einfach blöd und lächerlich wirkte und immerzu grinsen musste, was den Eindruck noch verstärkte, traute man seine kämpferischen Fähigkeiten auch nicht zu. Der Diener, der Zoey immer an einen Vampir aus einem Film erinnerte, war schwer einschätzbar und Zoey traute ihm jede Menge zu, doch Talitha war die Hilfsbedürftigste und Schwächste von Allen, oder?! Es war schlecht, dass Saphenus von ihnen getrennt wurde, regelrecht fatal und ein guter Schachzug von Ignavius!

Während sie in einem großen Geländegleiter zur Residenz von Ignavius fliegen sollten, sollte ausgerechnet Saphenus in Messga`s Begleitung laufen, der, der am schlechtesten zu Fuß war und das Warum war der Gipfel! Besorgt sah Zoey zu Saphenus, doch sie mussten schon einsteigen. Zoey folgte sofort Grin auf die Gleiterbank und fand es angenehm, ihn neben sich zu wissen. Talitha sah beklommen nach Saphenus und Zoey klopfte leise und andeutungsweise neben sich auf den leeren Platz und formte mit dem Mund:

Talitha!”


Sprechen und so war ihnen ja leider verboten worden! Zoey nahm die Warnung vor den scheinbar untoten Dienern ernst! Sie hatte nur miese Erfahrungen mit Sith-Geistern machen müssen und war sogar von einem Geist im Unterwassertempel auf Thearterra erwürgt worden und verdankte der sofortigen Wiederbelebung und dem Einsatz der Macht durch den Jedirat Solo ihr Leben! Talitha setzte sich zu Zoey und Fey genau hinter sie. Der Gleiter erhob sich in die Luft und düste davon. Die Archäolgin konnte den Flug nicht genießen. Sie hatte keinen Blick und Sinn für die karge schroffe Schönheit des Planeten und als sie das Tal der dunklen Lord`s überflogen, stellte sich das erwartete Gefühl der Leidenschaft und Glücks nicht ein. Die Furcht hatte sie fest im Griff! Furcht vor Ignavius! Sie kamen seiner Residenz unheilvoll immer näher und würden weit vor Saphenus da sein! Zoey erfasste Panik! Sie konnte die Anderen nicht einmal leise in Kenntnis setzen, was sie erwarten würde! Wie der Gouverneur drauf war! Ihr Atem ging immer schneller und wurde stetig flacher. Zoey hätte alle noch über Ignavius aufklären sollen, ehe sie ihren Fuß aus dem Raumschiff setzten, doch Saphenus hatte es auch nicht getan! Zoey war unglaublich angespannt und fröstelte trotz der sengenden Hitze! Zitternd griffen ihre eiskalten zitternden Hände, so völlig unsithisch nach Grin´s Hand, in der Hoffnung, er würde spätestens jetzt ahnen, dass sie auf der Hut sein müssten und sie schreckliche Angst hatte und auch nach Talitha`s Hand rechts von ihr und jene warf auch gleich einen sehr überraschten Blick zu Zoey und erwiderte aber ihr Drücken. Nun warf Zoey einen verschwörerischen Blick zu Grin. Imposante riesige Statuen rauschten unbeachtet an ihnen vorbei und sie hielten vor den Stufen zu einem Tempel, der wohl die Residenz von Ignavius darstellte. Sie waren da! Sie sollten aussteigen. Zitternd stieg Zoey nach Talitha aus dem Gleiter.


Korriban, vor Ignavius`Residenz: Zoey, Talitha, Grin und Fey und abscheuliche Untote (Diener)
 
[Horuset-System - Korriban - Visitor - Dreshdae Raumhafen] Ryan Valen, Sicherheitsleute [NPC's]


Wie wenig Aufmerksamkeit Korriban geschenkt wurde, konnte man an der erbärmlichen Verteidigung im Weltraum erkennen. Während er dieKisten mit eingebautem Repulsorlift-Antrieb auslud, betrachtete er Dreshdae. Wie zu erwarten war es ein schäbiger Ort mit faulenzende Wachen, die anscheinend Karten spielten. Die Wohnsiedlung kotzte ihn an. Wie konnte man nur in Containern wohnen? Naja, er hatte einen Auftrag, die Rechnung war längst bezahlt. Kein Kampf um die Ware. Was wollte man schon mehr? Aufgrund der Hitze auf diesen trockenen, verfluchten Planeten, nahm er den Helm ab.
Routiniert ging er allmählich die Warenliste der Bestellung durch

3 Kisten randvoll mit Vweliu Nüssen
2 Kisten gefüllt mit Ryshcate Gebäck

Widerlicher Geruch kam ihm bei einer der beiden Ryshcate Gebäck Kisten entgegen, als er sie als letzte der fünf Kisten öffnete. Die Kiste konnte er ruhig an die Bevölkerung verteilen.

,,He! Ist das was leckeres?"

rief ihm ein Soldat zu, der langsam auf ihn zukam.

,,Ja, und? Ein gewisser Messga'traka hat es bestellt. Weißt Du wo ich ihn finden kann?"

Der Soldat zuckte beim nennen des Namens unwillkürlich zusammen.

,,Also, wenn da was nicht mehr gut ist oder so...kannst du es uns ja geben. Bitte...wir haben diese eintönigen Feldrationen genügend satt."

,,Na gut. Aber ich muss Bescheid sagen, dass ihr eine der Kisten bekommen habt. Also wo finde ich ihn?

,,Danke, vielen Dank. Du findest ihn beim Gouverneurpalast. Ich helfe dir beim Abladen ok?

Dank der Hilfe von dem Soldaten hatte er in kürzester Zeit alles abgeladen und sich mit einem Shuttle auf dem Weg zum ,,Palast" gemacht.


[Horuset-System - Korriban - Dreshdae - Auf dem Weg zum Gouverneurspalast Ryan Valen, Sicherheitsleute [NPC's]
 
Besser noch der Tod als Sklaverei.
--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Raumhafen von Dreshdae - Beeska - Der Meister, Zoey und Grin und Lom Fey und Talitha --]})({[--

Es war wohl nicht alles nach Plan verlaufen. Schon beim Verlassen des Schiffes gab es die erste Überraschung. Ein Wesen, das sich als Präfekt Messga'traka vorstellte, redete sofort auf Grins Meister ein und beleidigte ihn dabei aufs übelste. Wäre er nicht an die Befehle seines Herren gebunden gewesen, er wäre vorgeprescht und hätte diesem Typen eine verpasst. Überhaupt, welcher Spezies gehörte der überhaupt an? Man konnte ja unmöglich alle intelligenten Spezies der Galaxie kennen, doch an den hätte er sich doch eigentlich erinnern müssen oder? Tat er aber nicht. Musste er auch nicht. Der Präfekt war ein Arsch und stand bereits nach Sekunden auf Grins „To-do-Liste“. Niemand beleidigte oder griff seinen Meister an, ohne das er dafür zur rechten Zeit mit ihm zu tun bekam. Aber erst wenn Zoey in absoluter Sicherheit war, zuvor durfte und wollte er sich nicht von ihr trennen. Das auch sie von diesem langarmigen Kurzbein beleidigt wurde, änderte im Prinzip nichts an Grins Einstellung. Er war weder grausam, noch erfreute er sich an eine bestimmte Todesart. Dieser Mann war eindeutig kein Kämpfer, also würde er ihm einfach ein Schlag gegen den Kehlkopf verpassen und das wars. Egal wie schlimm er es noch machte oder wie sehr er sich auch entschuldigte, dieses Schicksal war ihm gewiss. Aus diesem Grund ignorierte er auch die Bezeichnung „Clown“ für sich und „Einohr“ für Talitha. Geduldig wartete er ab, stets darauf bedacht die Schülerin seines Meisters zu decken. Diese vier merkwürdigen Gestalten, die glatt einem seiner Albträume hätten entspringen können, wirkten merkwürdig. Und zwar merkwürdig gefährlich. Als er einen davon anstarrte, starrte dieser zurück und sie behielten den Augenkontakt sicherlich eine volle Minute aufrecht und beendeten diesen nur, weil sie nun in einen Gleiter steigen sollten. Das taten sie auch. Grin wäre beinahe das Herz in die Hose gerutscht als Zoey seine Hand griff, doch die Wärme in seiner Brust wurde sehr schnell durch kalte Entschlossenheit und Angst überdeckt als einer der beiden Wachen sich zu ihm umdrehte und ihn anstarrte. Er drehte wohlgemerkt nur seinen Kopf um 180°, der Oberkörper zeigte weiterhin nach vorne. So sehr Grin die Berührung von Zoey genießen wollten, die Nähe und der Anblick der Kreatur raubte ihm jedes schöne Gefühl und ließ nichts als böse Vorahnungen zurück. Deshalb war Korriban also so gefährlich!

Sie landeten nur ein paar Minuten später bei einem eindrucksvollen Anlage. Grin hatte sich während des Fluges kaum umsehen können, denn so wenig wie ihn dieses Ding aus den Augen lassen wollte, so wenig wollte er sie aus seinen lassen. Die Macht ließ ihre Nutzer sehr schnell handeln, weshalb er stets bereit sein musste. Er war nach wie vor verletzt, doch dazwischen gehen würde er dennoch. Ohne zu zögern. Doch es kam zu keinem Angriff. Stattdessen landeten sie und wurden auch sogleich von einem ziemlich großen Mann erwartet. Er gehörte wohl einer Subspezies der Sith an, denn er sah ähnlich genug aus, unterschied sich dann aber wiederum auch. Oder er war ein Mischling, das konnte natürlich auch sein. Auf jeden Fall war er auch einer von der stillen Sorte. Er gestikulierte lediglich und da die beiden untoten Kreaturen in ihrem Rücken jeden Fluchtversuch vereiteln würden, gab es eh nur einen Weg. Sie wurden tief hineingeführt, vorbei an Fackeln und mit Reliefs verzierten Wänden. Schnell als es dem Arenakämpfer lieb war, hatte er die Orientierung verloren. In dem Gebäude selber gab es zig Gänge und kleinere Räume und sie alle sahen meist gleich aus. Fenster oder andere Orientierungsmöglichkeiten gab es selten und so schnell wie sie durch die Anlage geführt wurden, schaffte es Grin nicht sich alle einzuprägen. Wo sie sich also am Ende im Bezug zum Ausgang befanden, konnte er nicht sagen. Nicht einmal erahnen. Sie befanden sich nun in einem großen offenen Raum. Ein Raum, gefüllt mit Kissen, Stoffen an den Wänden und einer Menge Frauen. Es waren mindestens ein Dutzend und sie gehörten einer Hand voll Spezies an, wobei es hauptsächlich Twi'lek, Menschen und reinblütige Sith waren. Keiner von ihnen rührte sich bei ihrer Ankunft. Sie sahen sie nicht einmal an und wirkten auch sonst ziemlich teilnahmslos. Selbst wenn Grin hätte etwas sagen dürfen, er wüsste gar nicht was. Ihre Bewacher zogen sich zurück und ließen sie alleine. Es gab insgesamt nur drei Zugänge, wobei die anderen beiden von ihrer Position aus nicht einsehbar waren. Sie befanden sich am anderen Ende des Raumes und waren scheinbar nicht verschlossen. Wie eigentlich so gut wie nichts in diesem Tempel. Falls es Türen gab, so hatte Grin sie nicht gesehen.

Unschlüssig stand die Gruppe vor den Frauen und sah sich um. Doch es gab nicht viel zu sehen, sodass sie beinahe schon gezwungen waren sich zu unterhalten. Bevor das jedoch geschehen konnte, sorgte Lom Fey dafür das sie es sich in einer Sitzecke gemütlich machen konnten. Da sich in der Nähe von dieser auch eine Menschenfrau befand, sprach er diese an, doch sie reagierte überhaupt nicht. Ihr Gesicht war verschlossen und ihre Augen merkwürdig ausdruckslos. Grin vermutete das sie unter Drogen standen, dachte aber nicht wirklich darüber nach. Stattdessen musterte er sie. Die Frauen waren weder mit sandfarbenen, gelben oder roten Stoffen bekleidet, besaßen keine Schuhe und trugen ihre Haare, sofern vorhanden, ausnahmslos offen. Sie waren alle hübsch, doch ihre toten Gesichter zerstörten das Bild, sodass sich in Grin nichts rührte als er sie musterte. Welch ein Unterschied auf dem Gesicht sichtbare Emotionen machen konnte, stellte er nun fest. Objektiv gesehen hätten sie es mit Zoey aufnehmen können, doch ihre Menschlichkeit, und sei es nun Wut oder Angst, machte sie um so ein vielfaches attraktiver, das Grin nicht einmal auf den Gedanken kam sie ernsthaft miteinander zu vergleichen. Ohnehin: Niemand kam an seine Zoey heran! Nachdem er die anderen Frauen gemustert hatte – nur zwei haben zurückgeschaut, doch das dann immer so als würden sie durch ihn hindurch schauen -, sah er sich nach den Wachen um. Man konnte sie nicht sehen und mangels Macht konnte er sie auch nicht spüren, doch er bezweifelte das sie sie allein gelassen hatten. Nur was sollten sie nun tun? Um sich umzuschauen war er aufgestanden, nun setzte er sich wieder neben Zoey und beugte sich leicht zu ihr.


„Die sind aber merkwürdig. Hat das … was … mit der Macht zu tun?“

Zoey konnte doch diesen Machtsinn einsetzen. Vielleicht wusste sie etwas. Waren diese Frauen etwa auch tot? Wenn ja, dann hatten sie die Umwandlung besser verkraftet. Sie sahen allesamt gesund aus, nur eben ohne Gefühle und mit leeren Augen. Eine Sache war aber selbst den nicht machtsensitiven Grin aufgefallen: Die kalte Präsenz von Korriban fühlte sich im Tempel irgendwie anders an. Wärmer, wenn man so wollte. Wärmer und anders. Ob das gut oder schlecht war, er konnte es nicht sagen...

--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Residenz von Ignavius - Aufenthaltsraum - Zoey und Grin, Lom Fey und Talitha und ein Dutzend Frauen (NPCs) --]})({[--
 
### Korriban # Tal der dunklen Lords # In Sichtweite der Residenz von Ignavius # Präfekt Messga'traka, zwei Diener von Lord Ignavius und Saphenus ###

Während der Gast von Ignavius gesprochen hatte, war Messga damit beschäftigt gewesen einerseits den Gleiter mit einem der Pads zu steuern, während er auf der anderen Seite ein wenig mit der Energie in der Siedlung hatte jonglieren müssen. Die Kürzungen um Budget mochten ihm Spaß machen, doch sie erforderten des öfteren Umleitungen, da Kabel und andere reparaturbedürftige Systeme meist nur geflickt und nicht ausgetauscht wurden. Und je öfter man einen Flicken flickte, desto schlimmer wurde es. Aber sofern die Teile nicht komplett versagten, würden sie niemals ausgetauscht werden. Am Ende traf es eh nur die Siedler. Also wen kümmerte es schon? Kurz bevor sie dann den Eingang der Residenz erreicht hatten, antwortete der Präfekt dem Krieger. Es war ja nun nicht so das ihn seine Arbeit von dem Gespräch abhielt, doch er war immer noch so „höflich“, dass er seine Gesprächspartner ausreden ließ bevor er ihnen seine Meinung ins Gesicht spuckte.

„Was für ein Erbe von welchem Orden? Das Ding, was da auf Bastion steht, hat mit den wahren Sith genau so viel zu tun wie ihr mit den echten iridonianischen Zabrak. Auf Iridonia ist es noch heißer als hier und doch schwitzt ihr, als wärt ihr nie zuvor dem Licht eines Sternes ausgesetzt gewesen. Eure Macht mag mich zerschmettern können und ihr wärt auch nicht der erste der mich eine Treppe hinuntergeworfen hat -“

Messga deutete auf eine paar Narben an seinen Armen, wo vielleicht, vielleicht auch nicht Knochen aus diesen herausgebrochen waren.

„- doch ich versichere euch, diese beiden Herren hier sind absolut dazu in der Lage euch danach in Stücke zu reißen. Offensichtlich habt ihr keine Ahnung wie mächtig ein Sith wird, hat er erst einmal seine sterbliche Hülle abgestriffen.“


Hatte er selber auch nicht, doch Ignavius hatte ihm das eine oder andere erzählt und da man diesen Erzählungen nicht immer Glauben schenken sollte, wusste Messga nicht wirklich wie stark seine beiden Leibwächter waren.

„Aber verschwenden wir keine Zeit für Nettigkeiten solcher Art. Die Ausgrabungen, nach denen ihr gefragt habt, wurden eingestellt, ja. Dort gibt es nichts mehr und solange Lord Ignavius sich nicht wieder auf den Weg macht, wird es auch so bleiben. Er besteht darauf sie alle persönlich zu begleiten. Niemand sonst kann sich den verstorbenen Lords Korribans nähern, ohne das man von diesen vernichtet oder versklavt wird. Aber genug davon, mein Herr wird es euch schon selber erzählen.“

Beflissen überging der Präfekt die Anspielung mit der Doktorin und seine angebliche Ersetzbarkeit. Er wusste das er nicht ersetzt werden konnte. Und das der Zabrak offensichtlich keine Ahnung hatte wie seinesgleichen tickte, nun, das hatte er in mehr als einem Satz bewiesen.

„Noch ein letztes, bevor ihr meinen Herren trefft.“


Messsga tippte sich auf die Schulter, wo die Holocam samt Mikro saß.

„Den Gastgeber als Säufer zu bezeichnen, ist die 99%-Garantie auf einen lebenslangen Aufenthalt auf Korriban. Und zwar als seelenlose Marionette meines Herren. Einen schönen Tag noch, Lord Saphenus. Ich muss mich nun um die anderen Mitglieder eurer Gruppe kümmern. Im Gegensatz zu euch waren diese tatsächlich zurückhaltend und höflich. Und leben daher. Noch.“


Messga ging zwar mit dem Zabrak in den Thronsaal hinein, bog dann aber scharf nach rechts ab und verschwand dann in einem dunklen Zugang zu einem Nebengang. Ein paar Herzschläge später stand der Gast etwa mittig im Saal. Ignavius saß auf seinem Thron, einen inzwischen abgeschalteten Holoschirm neben sich in der Luft schwebend. Er machte eine Geste und der Droide verschwand damit in die Tiefen der Residenz. Der Herrscher von Korriban war in ein goldenes Gewand gehüllt, welches einem Imperator nicht hätte besser stehen können. Überall funkelten Rubine im Lichte der Feuer um ihn herum, auf seinem Kopf saß seine Art Krone, bestand aber ebenfalls nur aus goldgelben Stoff und war mit Edelsteinen besetzt. Seine Finger zierten eine Vielzahl von Ringen, alle unterschiedlich in ihrer Größe, Beschaffenheit und Ausstrahlung. Von ihnen ging eine Macht aus, welche sich mit der Aura des Herrschers vermischte und ihn noch bedrohlicher wirken ließ. Obwohl er den selben Sith Ordens-Rang wie sein Gast bekleidete, wirkte er eher wie ein Sith Lord, wenn auch nicht so mächtig. Die Augen des reinblütigen Siths funkelten orange-rot und in seinem Gesicht bewegte sich absolut nichts. Da er sich nicht abschirmte, konnte man seinen unterdrückten Zorn jedoch nur allzu leicht erspüren.

„Mein Präfekt hatte also recht! Ihr seid noch immer auf Sturns Seite! Mich als Säufer bezeichnen, ja?! IHR HABT JA KEINE AHNUNG!“


Plötzlich war Saphenus von vier der sechs untoten Diener umringt. Sie waren waffenlos und wirkten eigentlich so motiviert wie Statuen, doch ihr Blick war fest auf den Zabrak gerichtet.

„Meiner Gnade verdankt ihr euer Leben. Ich hätte euch abschießen lassen, im Raumhafen in Stücke reißen oder euch von der geballten Macht Korribans zerschmettern lassen können und doch ließ ich euch am Leben. Und dann so etwas! Mich beleidigen! Hier!“

Ignavius sprang förmlich auf, die rechte Hand zitternd auf den Zabrak gerichtet, während er seinen schwankenden Körper mit der linken stabilisierte indem er sich an der Armlehne des Throns festhielt.

„Euresgleichen verspottet mich. Ständig. Ohne jeden Grund. Sie sehen mich und glauben ich wäre unfähig! Seht was ich geschafft habe!“

Die ausgestreckte Hand des Herrschers wurde schlagartig zur Faust geballt, was zwei Dinge zu Folge hatte. Einerseits senkte sich eine unglaubliche Schwere auf den Zabrak herab und im selben Moment packten ihn die vier Diener und drückten ihn auf den Boden, sodass dieser einen Augenblick später vor Ignavius kniete.

„Ich BIN Korriban. Sprecht, Bote des verkommenen Sith Ordens. Sagt was ihr zu sagen habt und hofft das es mir gefällt. Denn mein jetziger Zorn würde euch nur allzu gerne vernichten! SPRECHT!“

Ignavius Körper wurde wieder durchgeschüttelt, ganz so als hätte ihn ein Blitz getroffen, dann sank er zusammen und landete wieder auf seinem Thron. Er hatte Saphenus glauben und vertrauen wollen, doch sein Präfekt hatte tatsächlich recht gehabt. Man konnte ihm nicht glauben. Niemals. Allein ihm, seinen treuen Messga, konnte man glauben. Doch hierfür brauchte er ihn nicht. Die vier Diener seines Gönners, seine eigene Macht und all die Artefakte an seinem Körper stellten ihn weit über diesen Saphenus auf eine Stufe, die dieser nicht einmal sehen konnte. Hier sprachen nicht zwei Krieger, sondern ein Sith Lord und sein Sklave miteinander...

-----

Währenddessen hockte Messga in einem kleinen Raum, welcher wohl mal als Abstellkammer genutzt worden war. Hier hatte er so ziemlich alle moderne Technik von Korriban aufgebaut und war dafür auch nicht selten bei den Soldaten oder der Siedlung gewesen. Wie leicht es war diese zu bestehlen, überwachte man das komplette Sicherheitssystem mit all seinen Sensoren und Kameras, konnten sich wohl nur wenige vorstellen, machten sie sich denn überhaupt die Mühe. Alles was verwanzt, dem paranoiden Ignavius zum Dank. Glücklicherweise unterstützte das nicht weniger paranoide Imperium ihn dabei, sodass es noch nicht einmal nennenswerte Mehrkosten bedeutet hatte dieses Überwachungssystem aufzubauen. Und wenn man immer wusste wo sich jeder befand, dann konnte man ihnen ungesehen alles nehmen. Natürlich heizte das die schlechte Stimmung an, doch was sollten die Siedler tun? Abhauen? Sie? Wer das versuchte, nun, der kam nie wieder, das ist richtig. Doch Gerüchte, von Messga selbst in Umlauf gebracht, besagten das diese nicht deshalb nicht wieder kamen weil sie irgendwo glücklich geworden waren, sondern … nun, man konnte es sich denken. Korriban ließ niemanden gehen den es nicht gehen lassen wollte. Imperiale Beamte wollte Messga loswerden, weshalb diese auch lebend hatten entkommen können. Doch der Rest nicht. Der schaffte es höchstens in ein Schiff und dort lauerten dann schon einer von drei von Messga gesteuerten Droiden. Es waren nur Protokolldroiden und würden die Siedler flüchten, sie könnten sie nicht verfolgen, doch aus den Schatten heraus konnten sie noch jeden erschlagen, ersticken oder anderweitig töten. Nein, keinem Siedler wurde es gestattet Lord Ignavius Herrschaftsbereich zu verlassen. Sie waren Sklaven, nicht mehr, nicht weniger.

Der Präfekt saß nun auf einem für seine Bedürfnisse umgebauten Stuhl und starrte auf die Bildschirme. Vieles konnte er dank seiner kybernetischen Implantate steuern, doch er erfreute sich an der Visualisierung von Informationen und saß daher gerne in diesem Raum. Eben war eine von ihm bestellte Lieferung angekommen. Dank der Überwachungssysteme im Raumhafen wusste er, dass eine der Kisten nicht hierher kommen und das er den Soldaten dafür den Sold würde abrechnen können, was er auch in genau diesem Augenblick tat. Schneller konnten nur die Supercomputer Credits verschieben.Ryan Valenhieß er wohl, doch wer sollte ihm das schon abkaufen? Laut der offen einsehbaren Akte von ihm war er alles andere als ein normaler Händler und wenn das da schon drin stand, was stand dann erst in seiner echten Akte, also jene auf die der Geheimdienst zugreifen konnte? Messga konnte das leider nicht, denn seine Hackerfähigkeiten beschränkten sich auf zivil genutzte Technologie und Software. Aber wie dem auch sei, es passte eigentlich. Kaum ein normaler Händler traute sich nach Korriban. Ob er Ärger bedeutet würde sich schon bald zeigen, denn er kam direkt zur Residenz. Da gerade alle speziellen Diener von Ignavius beschäftigt waren, würde er diesen Händler mit zwei … nun ja, weniger eindrucksvollen Pseudo-Wachen begrüßen müssen. Sollte er tatsächlich auf Ärger aus sein, Messga bezweifelte das er ihn daran hindert konnte. Doch wie so oft und bei so vielem auf Korriban würde Ignavius Name und Macht dafür sorgen müssen das es ruhig blieb. Das musste er, denn der Präfekt war alles andere als ein Kämpfer. Er besaß kein nennenswertes Gewissen und war ein Massenmörder, doch in einem Kampf Mann gegen Mann würde ihn selbst ein schlecht ausgebildeter Soldat fertig machen. Und die beiden Diener mit ihren Blastergewehren - eine „Leihgabe“ der Soldaten aus der Kaserne – sahen auch nicht eindrucksvoller aus. Sie wären vermutlich tot bevor sie ihre Karabiner würden ausrichten können. Messga sprang nun von seinem Sitz auf, teilte dem Händler gleichzeitig mit wo er zu landen hatte und begab sich dann selbst zu dem Landeplatz. Auf dem Weg dorthin schlossen sich ihm die beiden blassen Menschen mit ihren Blastern an. Sie trugen die selbe Uniform wie imperiale Unteroffiziere, hatten einen imperialen Militärbereich aber noch nie von innen gesehen oder waren an den Waffen ausgebildet worden. Sie waren schlichtweg Diener, doch was sollte Messga tun? Ignavius wollte die Soldaten nicht in der Residenz wissen.


Etwa zehn Minuten später kam der Händler mit seinem Shuttle an. Da alle drei von Messgas Droiden permanent am Raumhafen sein mussten, mussten Diener aus Fleisch und Blut die Ladung in die Residenz bringen, während sich Präfekt und Valen unterhielten. Da gerade alle erwachsenen Diener innerhalb der Anlage eingesetzt wurden – die letzten freien mussten sich nun um die Gruppe von Saphenus kümmern -, kamen nun Kinder angelaufen und trugen die Kisten mit den Händen hinein. Ihre Kleidung war zweckmäßig, würde einen Aufenthalt unter dem Stern Korribans und bei dem Wind wohl kaum länger als ein Tag überdauern. Barfuß und gehetzt wirkend, entrissen sie dem Händler förmlich die Wahre und eilten damit davon. Die Kisten wurden immer von mindestens zwei getragen, doch als auch das nicht ausreichte und eine davon drohte zu Boden zu gehen, packte eine von Messgas Wachen zu und stabilisierte die ganze Sache. Aber nur damit die Kinder richtig zupacken konnten, tragen helfen durfte der Mann nicht. Ob er Vater eines der Kinder war, Messga wusste es nicht, war ihm auch egal. Die Sprösslinge der Dienerschaft in dieser Residenz würden ohnehin nicht lange überleben. Sie mochten die Macht und die dunkle Seite nicht verstehen, doch ihre schwachen Seelen konnten diesem Einfluss nicht widerstehen und zerbrachen daran. Sollten sie doch.

„Das Geld wurde euch bereits überwiesen. Hey, Augen auf mich. Noch nie Kinder gesehen? Oder arbeiten sehen? Macht euch keine Gedanken um sie. Sie werden ohnehin bald sterben.“

Genau in dem Augenblick befand sich eines der Kinder, ein Twi'lek Junge, auf ihrer Höhe. Obwohl er die Worte des Präfekten gehört haben musste, reagierte er überhaupt nicht. Er sah derart müde und kaputt aus, als hätte er seit Monaten in einem Steinbruch gearbeitet. Dabei wurden sie nur selten eingesetzt. Allein die dunkle Präsenz von Korriban reichte aus um sie derart zu zeichnen.

„Mir ist nicht entgangen das eine der Kisten an die Soldaten verteilt wurde. War schlecht, gut, passiert. Euch wurde entsprechend weniger überwiesen. Solltet ihr nochmals eine Lieferung übernehmen, sorgt dafür das sie vollständig ist, sonst braucht ihr gar nicht erst wieder kommen. Und nun geht. Es ist euch gestattet euch auf Korriban aufzuhalten. So lange ihr wollt.“

Alle Kinder waren inzwischen verschwunden und Messga sah ihnen kurz hinterher.

„Vielleicht nicht allzu lange Ryan Valan. Sonst endet ihr wie sie. Einen schönen Tag noch. Macht den Landeplatz frei. Sofort.“

Und damit drehte sich der Präfekt um und verschwand ins Innere. Viele Menschen, samt all ihrer Subspezies, waren leicht zu lesen, denn aus ihren Gesichtern konnte man viele Informationen ziehen. Doch dieser Mandalorianer war nicht zu durchschauen gewesen. Ob ihn der Anblick der Kinder gestört hatte? Messga war an sie und ihre Rolle in der Residenz gewöhnt, weshalb er sich inzwischen auch keine Gedanken mehr darum machte. Waren ja eh nur die Bälger von Sklaven...

### Korriban # Tal der dunklen Lords # Residenz von Ignavius # Präfekt Messga'traka alleine ###
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Ignavius' Amtssitz] - Saphenus; Messga; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey; Talitha und Darth Ignavius? (NPCs)

Ein übelriechender Gestank nach Wein und anderen Spirituosen drang in Saphenus‘ Nase als sich sein Auge langsam an die Dunkelheit gewöhnte. Sand fiel von seinem nun mehr grauen denn schwarzen Umhang ab und mit jedem seiner Schritte hinterließ er staubige Fußabdrücke auf dem Boden. Vor sich in einigen Metern Entfernung sah er einen Thron und dekadent saß Darth Ignavius‘ auf diesem. Geschmückt mit unzähligen Medaillons, Ringen und Ketten wirkte er wie due Auslade eines Juweliers, der sich nicht entscheiden konnte welches sein bestes Stück war und deswegen alle präsentierte. Lächerlich, schoss es ihm in den Sinn. Messga schien sich verabschieden zu wollen, doch bevor er gehen konnte, beugte sich Saphenus noch einmal zu ihm herüber. Er folgte dem Hinweis auf die HoloCam und obwohl zunächst verunsichert, festigte sich sein Selbstvertrauen sofort wieder. Zwar schalt er sich, dass er sie nicht bemerkt hatte und Ärger drohte in ihm hochzugrollen, doch dann bekam er eine Idee, die alles wieder wettmachte. Saphenus streckte die Hand nach dem zierlichen Gerät aus und mit einem leisen Knacken zerbrach die Elektronik darin.

„Nur für das Protokoll.“,

flüsterte Saphenus so leise, dass es nur der Präfekt hören konnte.

„Du weißt einen Scheißdreck von der Macht, insbesondere von der meinen. Ignavius mag Zugang zu Artefakten haben, ich jedoch hatte einen der mächtigsten Sith des Ordens als meinen Meister. Er hat sein Wissen mit mir geteilt, in seinen Augen bin ich eines Sith würdig. Mach dir darüber mal deine Gedanken. Diese lächerlichen Zombies neben mir schüchtern mich nicht ein und ich bezweifle, dass du wirklich weißt wie stark sie sind. An wem sollt ihr sie auch ausprobiert haben? An wehrlosen, jämmerlichen Siedlern? Dass ich nicht lache. Freu dich deines bisherigen Einflusses, denn er wird bald zu einem Nichts zusammenschrumpfen.“

Der Zabrak funkelte den Marasan angriffslustig an, dann verbeugte er sich sarkastisch vor ihm und schritt auf den Thron zu. Ignavius‘ fettwanstiger Leib schien wirklich erdrückend mit Schmuck beladen worden zu sein. Ob er jemanden brauchte, der ihn anzog oder ob er das selber schaffte? Je näher er dem Herrscher kam, desto penetranter wurde der Geruch nach Wein. Saphenus zwang sich nicht die Nase zu rümpfen. Argwöhnisch runzelte er die Stirn als er vorsichtig seine Sinne ausstreckte. Neben Ignavius‘ eigener Aura befanden sich viele bei oder neben ihm, die unterschiedlich stark waren. Der Schmuck schien also keineswegs nur der Zierde zu dienen und sofort wusste Saphenus, dass er sich vorsehen musste. Mit Artefakten hatte er schlichtweg noch keine Erfahrung gemacht wenn man von der kurzen Begegnung mit den seltsamen Würfeln absah, die sie damals in dem aufgebrachten Frachter geborgen hatten. Zorn rollte ihm unverhohlen entgegen, Ignavius war wütend. Die Übertragung hatte ihn vermutlich dazu angestachelt, Saphenus biss die Zähne aufeinander. Es blieb ein Anfängerfehler, wie man es auch drehte und wendete. Bevor er die Gelegenheit hatte etwas zu sagen spuckte der Gouverneur auch schon Galle. Als wenn er an ein abartig schleimendes Insekt dachte betonte er den Namen Sturn und gab sich sofort seiner paranoiden, wenn auch ehrlicherweise gerechtfertigten Idee hin, dass Janus und Saphenus gegen ihn konspirierten. Sechs der seelenlosen Diener umringten Saphenus und Ignavius‘ Macht drückte ihn zu Boden. Der Zabrak musste zugeben, dass sie Angesicht der Trunkenheit des Sith immer noch stark und gefährlich war. Doch es war mehr sein Bein, das grausam anfing zu schmerzen als man ihn nach unten drückte, das ihn zu Boden gehen ließ. Sofort schoss ihm sein eigener Zorn in den Kopf, wütend ballte er die Hände zu Fäusten während ihn die Diener berührten. Scham blühte in ihm auf, er durfte sich nicht derart erniedrigen lassen. Weiter und weiter brüllte Ignavius durch den Raum, offensichtlicher Wahnsinn hatte Besitz von ihm ergriffen. Er sprach von seiner Gnade, seinem Entgegenkommen und verfluchte Saphenus‘ Handeln. Dem wurde mehr und mehr rot vor Augen, er musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen um sich nicht zu entladen. Ignavius‘ selbst schien bereits das Gleiche zu tun, brüllte er doch immer lauter und forderte Saphenus auf als Bote des verkommenen Sith-Ordens zu sprechen. Verkommen trifft nur auf dich zu, dachte Saphenus giftig, dann sah er wie der Gouverneur plötzlich geschüttelt in seinen Thron zurücksank. Die Last verschwand von seiner Schulter und nur noch die seelenlosen Diener hielten ihn auf den Boden gedrückt. Saphenus ließ sich einen Moment Zeit, er sammelte seine Kraft. Sein Bein schmerzte pochend, doch diesmal störte es nicht. Der Schmerz verlieh ihm Kraft, er nutzte ihm um seine Macht kanalisieren zu können. Dann war es soweit. Er ließ die Macht aus seinem Körper strömen und schleuderte die vorderen beiden Diener davon. Wie bloße Objekte flogen sie durch die Luft, wenn auch nicht so weit wie sich Saphenus das gewünscht hatte. Er machte einen Satz nach vorne und riss sich damit aus dem Griff der hinteren beiden los. Sofort war sein Lichtschwert in seiner Hand und die violette Klinge erwachte fauchend zum Leben. So stand Saphenus nun vor dem Gouverneur Korribans, schwer atmend und zitternd von dem körperlichen Satz. Das Lichtschwert in der einen, den Gehstock nun in der anderen Hand schaute er Ignavius an und machte nun selbst aus seinem Zorn keinen Hehl. Ignavius sollte ihn spüren.


„Ihr verblendeter Narr! Ihr hört tatsächlich auf die Einflüsterungen dieses niederträchtigen Präfekten? Wie blind müsst Ihr sein wenn Ihr seinen Verrat nicht bemerkt. Es passt alles so gut zusammen, nicht wahr? Sturn schickt mich um Euch zu stürzen und Euren Platz einzunehmen. Eine grandiose Idee. Glaubt ihr wirklich, ich würde mich von diesem schnöseligen Grafen benutzen lassen? Das liegt unter meiner Würde. Wegen Eures verfrühten Aufbruchs ist Euch nämlich etwas sehr wichtiges entgangen: Sturn hat mich gedemütigt! Ein wahnsinniger Kopfgeldjäger hat die Gala gesprengt und Geiseln genommen, die kostbare Kristallformation ging dabei zu Bruch. Das ISB hat samt seiner verlogenen Sturmtruppen die Kontrolle übernommen und versucht den Kopfgeldjäger zu stellen. Er konnte zwar verhaftet werden, allerdings hat man sofort jeden im Raum verdächtigt, mich eingeschlossen. Doch jetzt ratet mal, wer plötzlich das Sagen hatte und dafür bürgen konnte, wer die Gala unbehelligt verlassen durfte? Sturn. Ich musste betteln um diese Bürgschaft zu bekommen, er hat sich über mich lustig gemacht und mich verhöhnt bevor er mich gehen ließ. Ich war die ganze Zeit auf Eurer Seite und jetzt bin ich hier um Euch zu warnen. Es ist ein Dienst an Korriban und allen Sith! Verärgert wie ich war habe ich Nachforschungen angestellt. Sturn versucht tatsächlich Euch zu stürzen und dabei hat er ganz besondere Hilfe.“


Mit gelb glühendem Auge trat Saphenus noch einen Schritt nach vorne und deutete mit der violetten Klinge auf den Ausgang, durch den Messga eben verschwunden war.

„Er hat sich mit Eurem Präfekten verbündet, sie kommunizieren über einen Boten, der die Nachrichten zwischen ihnen auf die altmodische Weise übermittelt. Das alles passiert direkt vor Euren Augen und Ihr nennt mich einen Verräter? Ich bin der letzte Freund, den Ihr auf diesem Planeten habt und Ihr seid zu geblendet das zu erkennen. Würdet ihr mir sonst diese Gastfreundschaft zukommen lassen?“

Saphenus deaktivierte sein Lichtschwert und zwang seinen Stolz herunter. Er neigte seinen Kopf und seinem Stimme wurde milder.

„Darth Ignavius, Ihr seid der rechtmäßige Herrscher über Korriban. Diesen Titel kann Euch niemand streitig machen. Nur solltet Ihr auf mich hören, Verrat lauert schließlich an jeder Ecke. Welchen Grund sollte ich haben Euch zu töten? Vielmehr kann ich doch von Eurem Wissen profitieren wie Ihr es mir auf Bastion noch angeboten habt.“


[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Ignavius' Amtssitz] - Saphenus; Darth Ignavius (NPC)
 
Korriban, vor Ignavius`Residenz: Zoey, Talitha, Grin und Fey und abscheuliche Untote (Diener)


Ein großer Mann mit bräunlicher Haut empfing sie. Es war ein Zuguruk und Zoey hatte mal gelesen, dass sie meist die Ingenieure für Grabanlagen in grauer Vorzeit gewesen waren. Ob das immer noch so war? Also, dass sie diesen Beruf ergriffen! ? Zoey konnte sich kaum vorstellen, dass einer der heutigen Sithlords sich eine Grabanlage wie eine Pyramide oder so erbauen ließ, doch so exzentrisch wie Einige waren, konnte man das nie so genau wissen?! Wenn sie so beim Stufen hochlaufen darüber nachdachte, war dies doch nicht so eine befremdliche Vorstellung mehr!

Sie betraten den imposanten Tempel. Der Diener führte sie und die Untoten gingen ganz hinten, damit auch ja keiner ausscheren konnte. Zoey lief neben Grin vorne und Talitha neben ihrem Beschützer, Fey, dahinter. Zoey fielen die Wände auf. Sie waren voller Inschriften und Verzierungen. Sie las:” Die innere Finsternis”, “Geheime Lehren”, “Rücksichtsloser Ehrgeiz”, “Fürchterliche Macht”. Hier hatte sich Ignavius nieder gelassen? Wahnsinn! Der Tempel war traumhaft schön! Die Wände waren in warmen Sandfarben. Zoey versuchte sich einige Symbole und Bilder einzuprägen, da alles sehr verschachtelt war und sie mit den Untoten im Rücken kaum mal rasch ein Kreidekreuz an die Wand malen konnte, um hier je wieder heraus finden zu können. Ein mildes gedämpftes warmes Licht warfen die flackernden Fackeln, die in regelmäßigen Abständen an den Wänden angebracht waren, und erhellten die Gänge durch den Tempel. Etliche weitere Gänge verzweigten sich immer wieder und sie kamen an vielen Räumen entlang. Hier finden wir nur schwer wieder heraus, wurde Zoey klar.

Zoey spürte etwas in dem Tempel und konnte nicht genau sagen, was es war und woher es kam?! Allerdings fühlte sich Zoey gut dabei! Besser als vorher! Vielleicht war die Präsenz von Korriban hier nur noch stärker spürbar? Doch irgendwie war sie ein wenig anders? Zoey konnte es nicht deuten! Sie war noch zu ungeschult in diesen Dingen! Vielleicht war da außerdem noch etwas Anderes?

Sie wurden in einen großen Raum voller Frauen geführt. Sie blieben stehen, wie bestellt und nicht abgeholt. Der Raum war gefüllt mit herrlichen kostbaren edlen funkelnden und farbenfrohen Dingen, die Ignavius`hohe Stellung und seinen Wohlstand zum Ausdruck brachten. Es duftete gut. Überall standen Schüsseln mit Köstlichkeiten und Karaffen mit edlem Wein herum. Gedämpfte, fremd klingende, altertümliche Musik war vernehmbar. Waren sie in Ignavius seinem Harem gelandet? Ihre Bewacher entfernten sich nun. Während sie auf dem Weg bislang stumm geblieben waren, brachte erstmal auch jetzt, obwohl die Wachen fort waren, keiner ein Wort heraus. Der Anblick war einfach erschlagend! Die Frauen achteten nicht auf die Neuankömmlinge, was Zoey merkwürdig und befremdlich vorkam. Sie standen oder saßen in Grüppchen zusammen. Sie waren alle ausnahmslose Schönheiten und waren in edle einfarbige Stoffe gehüllt, aber barfuß. Doch ihre Gesichter! Sie wirkten alle so apathisch! Alle hatten diese leeren Blicke! Was hatte Ignavius ihnen angetan? Sie schienen alle teilnahmslos zu sein. Als hätten sie vor langer Zeit sich selbst abgeschaltet und liefen abgestumpft und alles ertragend wie Roboter herum! Sie waren ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen innerlich tot. Seine Sexsklavinnen! In Zoey wallten Furcht und Entsetzen auf! Sie wurde sich seiner Drohung bewusster denn je!


Zoey sah sich in dem Raum um und merkte, dass der rechte hintere Zugang zu einem Bad führte. Eine Tür gab es nicht, aber einen Vorhang. Und genau davor saß jemand. Es war eine reinblütige Sith an ein Kissen an die Wand auf dem Boden neben dem Zugang gelehnt, die Beine seitlich geschlagen und den Gang damit versperrend. Zoey schenkte ihr keine weitere Aufmerksamkeit, sondern schaute sich weiter um. Der andere Zugang war ebenfalls durch ein Stück Stoff verhangen worden und man konnte wegen der Dunkelheit dahinter nicht erkennen, was sich dort befand.

Die Archäologin besann sich ihrer neuen Fähigkeiten und tastete die Frauen im Raum mit der Macht ab. Sie waren alle hell, mit einem Lebenslicht, aber ihre Köpfe waren matt. Sie waren innerlich tot, wie ihre Mimik längst offenbart hatte, schloss Zoey daraus. Aber das Typische für Machtnutzer, die Macht konnte sie an allen nicht entdecken oder doch hier war eine schwache Machtaura, hier nochmal und hier bei der Frau vorm Bad. Sie waren allesamt reinblütige Sith und hatten diese Aura von Geburt an. Doch stopp, hier war eine weitere Auffälligkeit! Die Frau vorm Bad schien bei wachem Verstand zu sein! Sie zeigte im Kopf Aktivitäten! Als Zoey ihr in ihr Antlitz sah, konnte sie ihre Wachen Augen und Regungen im Gesicht nicht unbedingt erkennen. Die Frauen waren komisch! Obwohl Zoey jede von ihnen gemustert hatte, schaute keine von ihnen zu ihr zurück.

Fey besorgte eine Sitzgelegenheit für alle, obwohl Zoey nicht nach Hinsetzen zu Mute war, doch kam der freundlichen Geste nach. Seufzend ließ sie sich in die weichen Polster und Kissen neben Talitha fallen, während Grin neben ihr über Eck saß und ihm gegenüber Fey. Grin erhob sich nochmals und sah sich ein weiteres Mal um. Zoey hatte so ein Bauchgefühl, als würde sie jemand beobachten. Ihre Intuition war schon immer gut gewesen und es wäre ja auch anzunehmen, dass man sie beobachten würde. Dann setzte er sich wieder und beugte sich zu ihr vor und fragte sie, warum jene so merkwürdig wären?


Zoey winkte auch die anderen Beiden heran, sie rutschten vor und steckten alle Vier die Köpfe zusammen und Zoey flüsterte leise:

“Nein, sie sind nicht tot wie die Sithgeister, wie ich vermute, dass unsere Bewacher welche waren. Aber, sie haben abgeschlossen mit der Welt und ihrem Leben und sind daher innerlich tot. Ich vermute, es handelt sich hier um Ignavius´Harem! Schaut jetzt nicht hin! Die Frau mit der roten Haut direkt vorm Bad ist die Einzige bei klarem Verstand, die nicht apathisch ist! Sie hat eine leichte Machtsensivität wie zwei Andere hier im Raum auch, was aber kaum merkbar, da so gering, ist und Talitha weist mehr davon auf und ist ein Nichtmachtnutzer oder Jünger?”,

und Talitha nickte dabei, als sie Letzteres aussprach und beantwortete ihr eine entscheidende Frage damit und dadurch ließ sich nun vieles besser einordnen,

“...Und ich schätze mal, dies liegt an ihrer Spezies, die dies von Natur aus sind. Reinblütige Sith! Und, ich habe das Gefühl, wir werden beobachtet! Es ist fatal, dass wir von Saphenus getrennt worden sind! Ignavius ist schrecklich und grausam und mächtig, dazu sein Alkoholkonsum! Er drohte mir auf der Benefizgala, mich zu einer Sexsklavin machen zu wollen!”,

zischte sie allen rasch einweihend zu. Sie setzten sich alle wieder zurück und lehnten sich an und hingen kurz ihren Gedanken nach. Ihr war übel.


Korriban, in Ignavius`Residenz: Zoey, Talitha, Grin und Fey und viele Frauen in einem Saal in einer Sitzecke
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Orbit :: Firespray-31 ] Avlan, alleine

Mit einem lauten Knall fiel der kleine "Frachter" mit einem kräftigen Blitzen aus den Tiefen des Alls an diesen beinahe verlassenen Ort. Es war der erste Flug den er mit seinem gestohlenen Schiff vollzogen hatte, auch wenn es nicht sonderlich viel Komfort besaß, und natürlich keinerlei Droiden oder zusätzlicher Spielereien an Bord. Der ehemaligen Besitzer den er auf Lannik persönlich erschossen hatte, hatte dieses Schiff als eine Art gut bewaffneten Transporter verwendet. Vermutlich wohl keine normale Fracht, eher in Karbonit eingeschlossene Personen oder sonstiges Illegales Zeug. Wen scherte das überhaupt. Ihm konnte es egal sein, und dem Rest der Galaxis eigentlich auch. Niemand würde ihn Fragen wem das Schiff gehörte, schließlich war alles noch einmal von ein paar Hackern gereinigt worden die die Seriennummern und sonstiges ausgetauscht hatten.

Doch eigentlich blieb das Schiff so marode wie er es erstanden hatte. Die Bewaffnung lies zu wünschen übrig, die vormontierten Blasterkanonen wurden schon auf Lannik abmontiert und dienten als eine Art improvisierte Flugabwehr - vermutlich waren die einzigen Abgeschossenen Feindflieger, diesen Dingern zu verdanken. Wiederum wurden von der Black Sun kostengünstig neue Billiger Schrottteile anmontiert, welche mehr Atrappe als Funktionstüchtig waren. Ebenso wurde der relativ Leistungsfähige Energiekern durch einen minderwertigen ausgetauscht, welcher - der BS sei dank - glücklicherweise nicht fähig war zusätzliche Geschütze am Laufen zu halten, jedenfalls nicht zum Preis der Lebenserhaltung und eigentlich auch aller anderen Systeme. Eigentlich blieb nichts außer dem Hyperantrieb so wie es war - schließlich musste ja Avlan die kosten seiner "Rettung" auch irgendwie finanzieren, da kam so ein ausschlachtbares Schiff ziemlich zugute.

Der Söldner aktivierte sein Navigationsmenü und steuerte im richtigen Winkel auf den Planeten zu, nach seinen Informationen war die einzige noch Bewohnte Siedlung Dreshdae, und dort sollte es sowieso hin. Dieser Idiot von Hank Meridian musste auch seinen Kram auf Korriban zurücklassen, jetzt musste Avlan es ausbaden. Wie wundervoll auch, dieser Planet wirkte mit seiner Roten Oberfläche wirklich einladend zu einem frühen Tod. Auf was hatte er sich da nur eingelassen? Mit diesem Gedanken steuerte er den Raumhafen an und erhielt auch die Erlaubnis zu landen. Jedenfalls hatte "Quark Kelz" die Erlaubnis zu landen, so ja sein Name der erhaltenen gefälschten Identität. Avlan konnte sich denken dass diese sicherlich unprofessionell angefertigt wurde, und wohl eher zur Demütigung dienen sollte, schließlich stand in seiner über das Comlink erhaltenen Nachricht nichts davon. Er sollte wohl von vornherein zum Scheitern verurteilt sein.

Nachdem er an diesem Schandhaufen von Raumhafen gelandet war, begab er sich zu seiner Kabine. Alles stand bereit. Er zog das Holster an, festigte es mit einem kurzen ruck, und warf seine beiden DC-17 in die Halterung. Als nächstes folgten seine Rüstungsteile, Brustpanzer, Armschienen, Knieschützer usw. Eigentlich nichts besonderes, abgesehen davon dass nur sein Helm aus reinem Beskarr bestand und der Rest nur billigere Kopien einer Mandalorianischen Rüstung darstellten. Auf Lannik wurde sein Brustpanzer natürlich stark in Mitleidenschaft gezogen, und man merkte ihm noch die vielen Dellen und Kratzer sowie abgefärbten Stellen merklich an. Verschmutzt vom Ruß der Flammen, wirkte er vielleicht anders als er das gerne wollte, vielleicht sogar Furcht einflößender. Aber keineswegs sicherer. Glücklicherweise konnte er sich mit einem der Schweißer des Hutten darauf einigen ihm seine wenigen Teile der Rüstung notdürftig zu flicken, im Tausch für ein paar Tipps zum "Frauen verstehen". Avlan konnte immer schöne reden halten, aber ob die immer einen hohen Wahrheitsgehalt enthielten, daran zweifelte er sogar selbst.

Nachdem er auch noch das Gewehr umhing und der Jetpack am Rücken für wenige Sekunden einsatzbereit galt, warf er sich seinen Helm auf den Kopf und überprüfte noch einmal die Daten seiner Com-Nachricht. Er hatte eine ganze Liste an möglichen Partnern aufgelistet bekommen, jedenfalls wer der BS nahe stand. Außerdem noch einen kurzen Eintrag über den momentanen "Herrscher" des Planeten. Ein gewisser Darth Ingnavius, Sith, hatte den Ruf zu saufen und böse zu sein. Ging doch eigentlich, solange er nicht in seine nähe kam. Und dann noch letztlich die Auflistung für "Dumme": Artefakte finden, verschwinden lassen, gehen. Punkt. Also das typische Spiel Suchen und Zerstören, klang einfach, war es wohl auch.

Breitbeinig verließ er sein Schiff, hinter ihm schloss sich die Luke natürlich auch sofort. Er blickte um sich: Weitere Schiffe standen um seines herum, wen es sonst so nach Korriban ziehen konnte, blieb ihm fraglich. Wie dem auch war, er ging vorwärts, Richtung des seiner Meinung nach vermuteten Ausgangs. Plötzlich tippte ihm jemand hinten auf die Schulter, Avlan schnellte um sich, warf sich in einer Rolle zur Seite und hielt den Blaster schussbereit im Arm:"Ähm, Kontrolle Mister..?". Schnell richtete sich der Söldner wieder auf, klopfte sich kurz aus und räusperte sich dann:"Äh ja, genau. Dann haben wir das ja jetzt hinter uns, schönen Tag", entnervt ging er wieder in seine eingeschlagene Richtung. Fehlalarm, wie peinlich. Sein Auftrag würde wohl nicht so wichtig sein dass ihn jemand sofort abfangen müsste, doch Vorsicht war geboten:"Ähm, sir aber.. Ab-aber so geht das nicht", hörte man die leise Stimme von hinten nachhallen. Der Söldner ging weiter und ließ sich nicht aufhalten.

"IM NAMEN DES IMPERIUMS, HALT!", klang es jetzt lauter hinter ihm her. Der im Regen stehen gelassene Soldat, seines Zeichens Wärter am Hangar, ziemlich Übergewichtig und vom Rang her ein Private kam auf ihn zu. Avlan war ein Ex-Soldat des Imperiums, und daher erkannte er auf den ersten Blick wen er da vor sich sah. Mit vollem Mund, der Soldat aß wohl gerne und tat das auch jetzt, sprach wieder etwas leiser:"Gon...trolle!".
"Schmeckt der Ryshcate Kuchen?", fragte Avlan,"Der waf?","Rhyscate? Noch nie davon gehört? Man sollte schon wissen was man isst Soldat", erklärte er ihm väterlich, dabei verschränkte er die Arme:"Ihr..", er schluckte das große Stück kräftig runter,"..habt mir nichts zu sagen!".

Der Söldner beugte sich zu seinem Gegenüber:"Oh doch das habe ich. Ich bin mir sicher dass da gehört nicht zu den Standard Rationen Soldat. Stimmts?". Verdutzt schaute ihn sein gegenüber an:"Äh, ja kam vor kurzem hier an, ein Pilot schenkte sie uns..", dann schien der Mann traurig zu werden, sein dickes Gesicht sank tiefer nach unten, er schien erwischt worden zu sein:"Ich würde dieses mal nur eine Verwarnung aussprechen und den Vorgesetzten nicht informieren, wenn ihr mir den Weg zu ihm weist. Ich gehöre übrigens zur Sonderabteilung Sturmwind des Militärnachrichtendienstes. Salutieren Soldat!".

Auf der Stelle schlug der Mann seinen Arm auf Stirnhöhe und salutierte:"Entschuldigt, verzeiht... Ihr habt aber nicht zufällig einen Ausweis? Es gibt immer mal Betrüger die sich vorbeischleichen wollen und dann.. Nur fürs Protokoll!", Avlan legte ihm die Hand auf die Schulter:"Ich ehre eure Kompetenz Soldat, aber dieses Gespräch hier darf in kein Protokoll, Direktive /11880 von ganz oben. Ihr könnt sehen dass ich hier in höchst vertraulicher Mission unterwegs bin, und ich muss sofort passieren, die Ehre des Imperiums steht auf dem Spiel! Ich bin auf der Suche nach einem Gefährlichen Verbrecher, und ich muss nun passieren! Also, wo ist der Weg zu eurem vorgesetzten!","Oh, entschuldigt, genau ich habe mich vergessen! Dort entlang, zweite Tür nach rechts und dann immer gerade aus!", "Ihr habt wahrlich den Geist des Imperiums in euch Soldat, ich werde einer Empfehlung für eure Beförderung aussprechen. Tut alles in euer Macht stehende damit niemand an mein Schiff gelangt, sollte jemand Fragen stellen verscheucht ihn!"

"Jawohl Sir!", konnte Avlan noch einmal vernehmen, während er in schnellen Schritten davon ging. Der angebliche Geheimdienstoffizier schaute sich noch einmal, als er die Tür passiert hatte, das Holobild des gesuchten Mannes an. Dieser sollte den Ansprechpartner hier im Raumhafen darstellen, und könnte ihm womöglich helfen dass zu finden, was er suchte. Er hoffte nur dass Korriban nicht die Lagerstätte für die Dummheit der Galaxis darstellte, auch wenn er ein merkwürdiges Gefühl vernahm als er den Planeten betrat.

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Raumhafen :: Gänge] Avlan, alleine



 
### Korriban # Tal der dunklen Lords # Residenz von Ignavius # Thronsaal # Lord Saphenus und Lord Ignavius (NPC), vier untote Diener ###

Ignavius war sicher. Nicht nur selbstsicher, sondern auch im körperlichen Sinne. Selbst als Lord Saphenus sich aus der Umklammerung befreite und sein Lichtschwert zückte, dachte der Herrscher von Korriban keine Sekunde lang daran das er gefährdet sein konnte. Man hatte es ihm versprochen. Niemand würde ihn jemals stürzen können. Ja, nun da er auf Korriban verweilte, würde ihn noch nicht einmal mehr irgendwer auch nur verletzen können. Nicht umsonst trug er alle Schmuckstücke aus seiner Sammlung und behielt immer mindestens zwei seiner besonderen Diener bei sich. Letztere waren von der Macht Demarrs beseelt worden und waren so schwer aufzuhalten, das selbst die Waffe des Kriegers vor ihm sie nicht würde aufhalten können. Schlug er ihnen die Köpfe ab, sie kämpfen weiter. Spaltete er sie, auch die Einzelteile würden weiter machen. Man hatte es ihm versprochen. Und warum sollte der Geist lügen? Ignavius war schließlich der auserwählte Herrscher von Korriban! Saphenus konnte ihm gar nichts tun! Er ließ ihn dennoch ausreden, auch wenn er ungeduldig darauf warteten den Zabrak in seine Schranken weisen zu können. Er als gottgleicher Herrscher besaß aber jene Art von Geduld, welche nur seinesgleichen innewohnte. Er war besser als sie alle, also konnte er auch warten, wo andere sofort losstürmen würden.

Die Worte des Kriegers wohnte eine gewisse Wahrheit inne, das konnte Ignavius nicht leugnen. Er sondierte die Präsenz des Mannes vor ihm selbstverständlich, doch selbst ohne diese Sicherheit hörte sich das alles mehr oder weniger richtig an. Doch Messga sollte der Verräter sein? Wieso sollte Ignavius das glauben? Wäre er so blöd und würde auf die Worte eines jeden Gastes hören und daraufhin seine treuen Diener allesamt umbringen, wo wäre er dann heute? Und was wäre er dann? Nein, der Dunkle Lord der Sith Ignavius ließ sich nicht so einfach manipulieren!


„Schweigt endlich! Und wagt es ja nicht mich nochmals Darth zu nennen. Kein Titel eures verkommenen Ordens ist meiner würdig. Ich bin der einzig wahre Dunkle Lord der Sith. Und mich über Verrat zu belehren, als wäre ich ein Kind, wird euch noch schneller in eines der Gräber dieses Planeten befördern!“

Ignavius hatte sich wieder ein wenig beruhigt, auch wenn seine Stimme immer noch herrisch klang. Mit einer ebensolchen Geste schickte er die vier Diener wieder auf ihre ursprüngliche Position in der Nähe der Säulen.

„Wer mich hier in welchem Maße zu betrügen versucht, ist mir wohlbekannt. Nichts auf diesem Planeten geschieht ohne das ich davon erfahre. Meinen Präfekten zu beschuldigen nützt euch nichts. Ich glaube euch die Geschichte mit Sturn, es passt zu ihm, doch wagt es nicht Messga gegen mich auszuspielen.“

Seine Worte hin oder her, sollte der Präfekt ihn tatsächlich zu verraten versuchen, er würde ihn vernichten! Der Marasan glaubte wie so viele seiner Diener, dass er unersetzlich war, doch das er sich irrte konnte jeder Schwachkopf erkennen. Nur um ihn zu überführen musste Ignavius dennoch vorsichtig vorgehen. Der Präfekt steckte in jedem System des Planeten. Ignavius hatte es so gewollt, denn so hatte er auf alle anderen Berater, viele Techniker und Programmierer verzichten können. Nur … nein. Nein. Es gab keinen Beweis für seinen Verrat, wohl aber das Saphenus auf Sturns Seite stand. Auch wenn seine Geschichte wahr klang, war Ignavius noch nicht überzeugt.

„Und eure Verbindung zu Sturn, ob sie nun existiert oder nicht, entschuldigt nicht was ihr über mich gesagt habt. Darüber werde ich nicht so schnell hinwegsehen. Ich erwarte eine Gegenleistung, einen Beweis für eure Ehrlichkeit und Loyalität.“


Der Blick des Herrschers wanderte durch den Raum, doch tatsächlich waren es eher seine Gedanken die sich aus diesem Raum heraus bewegten. Da. Genau da befand sich sein Ziel.


„Ihr habt die Doktorin hier her gebracht. Wie unerwartet. Und amüsant. Ihr könnt euch beweisen, indem ihr sie mir überlasst. Und auch die andere Frau.“


Die Holocam samt Mikro auf Messgas Schulter war leider ein älteres Modell und der Ton besser als das Bild, sodass er nicht sagen konnte wie genau diese andere Frau aussah, doch das Messga sie Einohr genannt hatte, ließ ihn daran zweifeln das sie attraktiv war. Was nicht wirklich wichtig war. Wichtig waren zwei andere Eigenschaften. Erstens, ob sie Saphenus wichtig war. Je wichtiger sie war, desto besser. Und die zweite war ihre Fähigkeit Emotionen auszudrücken. Ob sie dazu in der Lage war, würde sich schon recht bald herausstellen.

„Solange ihr euch auf Korriban aufhaltet, werden diese beiden Frauen bei mir bleiben. Letztere könnt ihr wieder mitnehmen wenn ihr geht und euch bis dahin benommen habt, doch die Doktorin bleibt.“

Weder beim Gespräch mit Messga, noch jetzt ließ Saphenus erkennen ob ihn irgendwer von seiner Gruppe wichtig war. Ignavius stimmte seinem Präfekten aber zu. Weder der ersetzbare Diener, noch dieser merkwürdige maskierte Typ, noch diese einohrige Frau waren von Bedeutung. Vielleicht nicht unbedingt nutzlos, doch die einzig wirklich wichtige Person in seiner Gruppe war die Doktorin. Und wegen ihr zögerte er auch, stimmte aber schließlich trotzdem zu. Seine Erklärung, das er Ignavius ja nur beleidigt habe, damit der Präfekt weiterhin glaubte unentdeckt zu sein, kommentierte er nicht weiter. Er konnte es jetzt nicht beweisen und bevor er den Zabrak unnötig hinrichten ließ, wurde das Thema vorerst auf Eis gelegt. Aber im Hinterkopf behalten, darauf konnte sich dieser Warrior verlassen! Da er also zugestimmt hatte, war es Zeit die anderen aufzusuchen und sie über ihr Schicksal zu informieren. Vor allem den Gesichtsausdruck der Doktorin wollte er sehen, offenbarte er ihr was sie erwartete. Deshalb erhob sich Ignavius wieder, blieb kurz stehen damit sich der Thronsaal nicht mehr im Kreis drehte und ging dann um den Thron herum, stieg hinter diesem vom Podest und kam dann zu Saphenus herumgelaufen. Dieser stand noch an Ort und Stelle, ob nun weil er ahnte das er beim nächsten Schritt eine der Fallen auslösen und in die Tiefe stürzen würde - Messga hatte nämlich alle Fallen wieder aktiviert – oder weil er einfach nur so höflich war und auf den Herrscher wartete. Ignavius ging von letzterem aus. Im Endeffekt konnte man ja nun von ihm denken was man wollte, seine Macht und Größe war offensichtlich. Wer einer solchen Erscheinung keinen Respekt entgegen bringen konnte, der würde auch einem Gott ins Gesicht spucken und folgerichtig nicht lange am Leben bleiben. Ignavius deutet auf den einzigen Durchgang welcher nicht von Fallen geschützt wurde und ging dann vor. Die vier untoten Wächter folgten ohne zusätzlichen Befehl und behielten den Gast auch weiterhin im milchigen Auge. Anfangs durchquerten sie die Anlage nur über schmale Seitengänge, weshalb sie nicht nebeneinander her gehen konnte, doch kaum konnten sie dies, stand Messga plötzlich da, als hätte er gewusst wo sie heraus kommen würden. Die Holocam war verschwunden, doch ansonsten hatte sich nichts an ihm verändert.

„Mylord. Verzeiht die Störung, doch ich muss mich noch einmal kurz mit eurem Gast unterhalten. Das übliche Blabla über die Verhaltensregeln in eurer Residenz. Wir wollen doch nicht das er in die falschen Bereiche gelangt und wer weiß was auslöst.“
„Jaja, was auch immer. Mach schnell und führe ihn danach zu mir. Ich brauch mir das nicht nochmals anzuhören.“

Messga verneigte sich leicht und wartete dann darauf das Ignavius sich außer Hörreichweite befand.

„Was auch immer er euch gesagt hat, eines solltet ihr niemals vergessen Lord Saphenus: Lord Ignavius mag die Macht Korribans sein, doch ich bin das Herz dieses Planeten. Hier läuft nichts ohne mich, denn ich bin mit allem verbunden, ihr kennt die Fähigkeiten meiner Spezies. Solltet ihr also glauben irgendwas gegen meinen Herren oder mich unternehmen zu können, so seid ihr hiermit gewarnt: Die Macht und das Wissen eures Meister hin oder her.“

Messga tat so als wolle er Saphenus den Finger auf die Brust setzen, täuschte diese Geste jedoch nur an.


„Wenn ich den Generator dieser Residenz hochjage, wird nur noch ein Krater übrig bleiben und dann könnt ihr euch ja im nächsten Leben bei eurem ach so tollen Meister über eure nutzlose Ausbildung beschweren. Ich bin ein Marasan, mein Ich ist an keinen Körper gebunden und Lord Ignavius ist dank der Geister Korribans unsterblich. Wagt es euch nach ihm oder mir auszustrecken und ich puste eure Existenz in die nächste Sphäre.“


Der Präfekt hielt noch kurz den Augenkontakt aufrecht, dann deutete er mit dem linken Arm in die Richtung in der Ignavius verschwunden war.


„Geht diesen Gang entlang bis ihr auf eine Kreuzung trefft. Dort dann rechts bis zur nächsten, dort links und dann seid ihr irgendwann da. Verlauft euch nicht. Wäre doch schade wenn ihr in eine der zahllosen ursprünglichen Fallen laufen solltet. Oder in jene die ich nachträglich hinzugefügt habe.“

Messga überzeugte sich noch das Saphenus verstanden hatte, dann ging er in die entgegengesetzte Richtung. Es gefiel ihm gar nicht das er im Thronsaal keine seiner Geräte hatte anbringen dürfen, doch Ignavius bestand darauf und er würde sich daran halten. Auch wenn er nur zu gerne der Unterhaltung zwischen den beiden gelauscht hätte...

Ignavius und Saphenus kamen fast gleichzeitig bei dem Raum mit den Frauen an. Ersterer hatte seinen Vorsprung nichts genützt, denn er hatte vor dem Eintreffen seines Gastes eindeutig zu viel getrunken. Dieser ständige Wechsel zwischen Vertrauen, Verrat, Zweifel und dem Wunsch nach Vertrauen machte ihn psychisch fertig. Er sah nicht mehr durch und in seinem Kopf wollte sich einfach kein richtiges Bild zusammensetzen lassen. Wem konnte er denn nun noch vertrauen? Die beiden trafen sich also mehr oder weniger vor dem Eingang zum Raum und traten dann gleichzeitig ein. Die Gefährten des Zabraks hatten es sich in einer Ecke gemütlich gemacht und wurden von den anderen Frauen ignoriert. Natürlich wurden sie das. Ignavius musterte sie ebenso wie die Neuankömmlinge. Das die Weiber in diesem Raum so teilnahmslos wirkten und ja auch waren, ging ihm gehörig gegen den Strich. Was ihn nun, in diesem Augenblick jedoch am meisten störte, war das was sich zwischen ihnen befand. Wer zur Hölle hatte ihnen all dieses Essen zukommen lassen? Hatte der Präfekt sich etwa wieder gutmütig geben wollen?


„Schafft das Essen wieder raus! Ich sage wenn sie irgendwas bekommen. Und wer nichts für mich tut, der kriegt auch nichts. Wo kommen wir denn da hin!“

Die untoten Diener rührten sich kein Stück, denn dafür waren sie ja auch nicht da. Dafür aber traten nun zwei lebendige Leibeigene aus einem der Zugänge. Sie waren so schnell erschienen, als hätten sie hinter dem Vorhang gewartet. Sie trugen alles ess- und trinkbare heraus und blieben dabei stumm. Sie besaßen ähnliche Kleidung wie die Frauen, doch während diese ihre Stoffe mit ihren körperlichen Reizen zu füllen wussten, waren die beiden Männer so dünn und schlaksig, das es aussah als würden sie farbenfrohe Säcke tragen. Ignavius beachtete sie jedoch nicht, denn sie waren unter seiner Würde. Stattdessen fixierte er die Doktorin.

Doktorin. Aha. Ihr seid also tatsächlich gekommen. Nie hat mein Präfekt treffendere Worte gefunden. Ihr werdet diesen Planeten, wie angekündigt, nicht mehr verlassen.“


Bildete Ignavius es sich ein oder war die Aura der Doktorin erstarkt? Auf Bastion hatte er schon diese unnatürliche Macht an ihr spüren können, jene Macht die von Artefakten ausging und auch ihn in diesem Augenblick erfüllte. Da ihm seine Sinne aber mehr als nur einen Streich spielten, verwarf er den Gedanken wieder. War ja auch nicht von Bedeutung.

„Du da, Einohr, du bleibst auch. Die Männer kann ich nicht gebrauchen, die können mit euch mitkommen Lord Saphenus.“

Plötzlich erhob sich der maskierte Clown und stellte sich vor die Doktorin. Ignavius sah ihn zuerst irritiert an, dann verfinsterte sich sein Blick.

„Willst du aufmucken oder was?“

Der Herrscher von Korriban wollte schon seine Macht demonstrieren, da kam ihn ein bösartiger Gedanke.

„Wie du willst! Du bleibst auch. Nehmt euren Diener und verschwindet Lord Saphenus. Und denkt daran das ihr euch noch beweisen müsst! Und das schnell. Sonst lasse ich euch von Korriban jagen.“

Wieder eine herrische Geste und plötzlich standen die vier untoten Diener um den Zabrak herum, als wollten sie ihn gleich zusammenschlagen. Nur ein kleiner Wink, das er SOFORT verschwinden sollte. Ignavius schritt derweilen auf die Doktorin zu. Diese wurde immer noch von dem maskierten Jungen, er sah wirklich nicht allzu alt aus, verdeckt, doch um ihn würde er sich nun kümmern.

„Bist wohl der Leibwächter von ihr, wie? Oder was stellst du sonst da? Gut, kannst du haben. Du wirst dafür sorgen das sie bereit ist und schaffst du es nicht, werdet ihr beide dafür bezahlen. Sie noch mehr als du. Ihr habt zehn Minuten.“


Er grinste den Maskenmann an und drehte sich dann um. Auf einen weiteren Wink hin kam ein weiterer Diener herein. Dieser trug Stoffe mit sich, die an sich nach nichts aussahen, aber von der Farbe her genau so wie die Kleider der anderen Frauen gestaltet worden waren. Er überreichte diese dem Clown und verschwand dann wieder. Keiner der hiesigen Diener stellte Blickkontakt her oder tat mehr als notwendig. Genau so wie Ignavius es wollte.

„Das was sie im Augenblick am Leib trägt wirst du mir danach übergeben.“

Der Herrscher von Korriban stand nun vor dem Einohr und betrachtete sie. Sie war gar nicht mal so hässlich und so schlimm war das mit dem Ohr auch nicht, doch viel wichtiger waren ihre Regungen im Gesicht. Ja, sie würde passen. Und sie würde vermutlich auch bleiben. Ignavius brauchte jemanden mit Emotionen und Leben im Leib. So schnell würde er sie nicht gehen lassen. Sollte es den Zabrak stören, er konnte ja gerne sein Leben für sie hergeben...

### Korriban # Tal der dunklen Lords # Residenz von Ignavius # Aufenthaltsraum # Saphenus, Zoey und Grin; Lord Ignavius, vier untote Diener, ein Dutzend Frauen, Talitha und Lom Fey sowie ein paar nicht sichtbare Diener in Reichweite (alles NPCs) ###
 
Korriban, in Ignavius`Residenz: Zoey, Talitha, Grin und Fey und viele Frauen in einem Saal in einer Sitzecke


Zoey saß wie auf glühenden Kohlen. Ihr Puls raste und ihr Blutdruck war hoch. Ihr war trotz der vorherrschenden Idylle absolut unbehaglich. Die Drohung von Ignavius schwebte wie ein dunkler Schatten über ihrem Haupt und schien in Anbetracht des vollgefüllten Saales völlig apathischer Sexsklavinnen kurz vor der Bewahrheitung zu stehen. Dieser widerliche Schuft!

Plötzlich betraten Saphenus und Ignavius den Raum.


“Schaut, unser Meister und Ignavius sind da!”,

wies Zoey aufgeregt die anderen ihrer Gruppe gleich darauf hin. Ignavius trat sofort wieder unbeherrscht und ekelhaft grausam in Erscheinung. Er brüllte laut herum und ließ das Essen wieder heraus schaffen. Ließ er seine Sklavinnen hungern? Und er war obendrein ein toller Gastgeber! Nicht, dass Zoey Hunger oder Appetit verspürt hätte, dass war ihr alles längst vergangen, aber aus Prinzip!

“So ist der immer! Ich kenne den nur so!”,

kommentierte die Archäologin sein schreckliches Benehmen, schließlich sollten auch die Anderen im Bilde sein! Besonders Grin, der sie beschützen sollte. Bei Ignavius musste man ständig auf der Hut und auf alles gefasst sein!

Ach du meine Güte, jetzt sah er zu ihr herüber, ließ sie nicht mehr aus den Augen und kam auf sie zu! Zoey`s Puls stieg noch mehr, ihr Blutdruck auch! Furcht kroch hoch und ihre Hände wurden eisig! Sie warf einen verzweifelten Blick zu Grin. Wie sie Ignavius fürchtete, hasste und verachtete! So viel Unterschied gab es doch nicht zu Hybris!

“Ich wünschte, er wäre tot!”,

und sie konnte es nicht fassen, dass sie das gerade gesagt hatte. Wie schnell die Linie zwischen Gut und Böse verschwimmen konnte! Zum Glück sagte sie es nur ganz leise zu Grin. Vielleicht hatte es Talitha noch gehört?

Er begrüßte sie knapp, um ihr gleich mit zu teilen, dass sie den Planeten wie angekündigt nie mehr verlassen würde! Zoey`s Augen wurden größer! Was? So eine Unverschämtheit! Sie schnappte nach Luft! Seine Begrüßungsworte brachten sie emotional völlig aus dem Gleichgewicht!


“Da habe ich ja wohl auch noch ein Wörtchen mit zu reden! Das ist ja unerhört! Ich bin ein freier Mensch!”

Ihre Worte hatte sie ihm fuchtig entgegen gespuckt! Ihre Augen begannen ihren sithischen Farbton anzunehmen! Sie konnte es nicht glauben, aber in seinem Blick lag etwas Lüsterndes! Das war ja ein abartiger Gedanke! Sie warf einen fragenden Blick zu Saphenus, was er dazu sagen würde, denn schließlich war sie seine Schülerin und er hatte ihr vor dem Besteigen des Raumschiffes seinen Schutz angeboten gehabt! Nicht direkt vor Ignavius! Eher vor Hybris! Dennoch! Naja, und mit ihrer Freiheit war das ja auch so eine Sache, aber das war jetzt nicht von belang!

Ignavius richtete sein Wort jetzt an Talitha! Er nannte sie abfällig Einohr! Dieser Bastard! Auch sie sollte bleiben! Zoey konnte es nicht fassen! Sie war doch nicht nach Korriban gereist, um sein Freudenmädchen zu werden! Die Männer könnten mit Saphenus gehen!


“Hah, Sie glauben doch wohl nicht allen Ernstes, dass wir hier bleiben?! Ich bin nach Korriban gekommen, weil ich Archäologin bin! Und keine Prostituierte, Sie...!”

Zoey geriet langsam vor lauter Panik völlig aus dem Häuschen und vergaß in all` ìhrer Leidenschaftlichkeit langsam aber sicher ihre gute Kinderstube!

Auf Grin war absolut Verlass! Er stellte sich schützend und demonstrativ vor sie hin. Ignavius fragte ihn, ob er aufmucken wolle. Zoey befürchtete einen Angriff auf ihren Leibwächter. Sie merkte, dass sie Grin mittlerweile mochte, so seltsam er auch war und ihn achtete. Schließlich hatte er eine Menge Wissen mit ihr geteilt! Und mutig war sein jetziges Verhalten auch! Zoey zischte Talitha leise zu:


“Er wird für seine Worte und Taten bezahlen!”

Zoey dachte wieder an die heftige Ohrfeige im Damenklo auf der Gala! Jetzt sollte der Albtraum weitergehen! Saphenus würde das doch hoffentlich verhindern und zu unterbinden wissen?! Oder, war es ihm egal und er opferte sie beide gerne!?

Grin sollte nun auch bleiben. Saphenus sollte mit Fey verschwinden! Wie der Gouverneur mit ihm umsprang?! Sein Gehabe und Getue?! Voller Herablassung! Und dieses protzige goldene Gewand mit den vielen Rubinen! Seine Art und Weise war wieder mal erschlagend! Zoey fragte sich, ob er ein höherer Sith als Saphenus war, denn so benahm er sich ihm gegenüber oder ob er nur so ein überselbstbewusstes Auftreten durch seine Stellung als Gouverneur von Korriban drauf hatte? Eigentlich müsste man das beim Ertasten seiner Präsenz mittels der Macht herausfinden, oder? Doch Zoey war zu aufgewühlt, als ihn jetzt mit der Macht abzutasten und seine Präsenz mit der ihres Meisters zu vergleichen! Sie hatte hier weder Ruhe noch die nötige Konzentration! Sie ging noch schulmädchenhaft an die Sache heran! Sie konnte dies mal nicht eben so auf die Schnelle, noch dazu, wo Ignavius ihnen keine Pause gönnte!


Ignavius kam mit seinem dicken Wanst nun näher und Zoey stockte der Atem. Er zählte eins und eins zusammen und kam rasch darauf, dass Grin ihren Leibwächter darstellte.

“Du wirst dafür sorgen das sie bereit ist und schaffst du es nicht, werdet ihr beide dafür bezahlen. Sie noch mehr als du. Ihr habt zehn Minuten.“


Zoey traute ihren Ohren nicht! Dieser Lustmolch!

“Wie bitte!?”

Ein Diener brachte lauter Stoffe oder Kleider herein, das konnte man von weitem nicht so genau sagen, die in den Farben waren, wie die Frauen hier das alle trugen! Er meinte es bitterernst! Ihre Sachen, ihre Archäologenkleidung, wollte er danach haben!

“Niemals! Nur über meine Leiche!”

hauchte Zoey leise, mehr zu sich selbst! Ignavius wandte sich gerade Talitha zu, die total ängstlich drein schaute, na, nicht groß anders als sie selbst!

“Das können sie vergessen! Wovon träumen Sie eigentlich nachts!?”

Zoey hatte genügend Emotionen angestaut, um dem Diener mit den Stoffen einen Machtstoß zu verpassen, der ihn durch den ganzen Saal schleuderte. Die Stoffe rollten sich auf und flatterten, bis sie aufgerollt auf dem Boden auftrafen, so wie der Diener auch. Mit trotziger Miene blickte sie Ignavius an, indem sie an Grin seitlich vorbei schaute. Er würde sie nicht bekommen! Seine schmierigen fettfingrigen Pfoten würden sie nicht anfassen! Niemals! Sie hatte jetzt wirklich die Faxen dicke!


Korriban, in Ignavius`Residenz: Zoey, Talitha, Grin und Fey in einem Saal in einer Sitzecke und Ignavius und Saphenus davor stehend, außerdem die Untoten, Diener und viele Frauen
 
Zuletzt bearbeitet:
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Ignavius' Amtssitz] - Saphenus; Darth Ignavius (NPC)

Saphenus verkniff es sich sein Auge genervt zu verdrehen. Jedes einzelne Wort von Ignavius strapazierte seine Geduld, der Faden spannte und spannte sich, drohte fast zu reißen. Die deaktivierte Waffe noch immer in seiner Hand streichelte sein Daumen über das blank polierte Metall. Er sehnte sich nach dem Summen der Klinge und er wusste, dass er ihr bald das erste Opfer präsentieren musste. Sie war gierig und unersetzlich und schon viel zu lange hielt er sie auf Diät. Doch noch war der Zeitpunkt nicht gekommen sich gegen Ignavius zu wenden. Die Lage war unübersichtlich, das erkannte selbst ein Hitzkopf wie Saphenus. Er wusste nicht welche Macht dem Gouverneur wirklich innewohnte und mit welchen Artefakten er sich schützen konnte. Noch dazu konnten in dem Tempel Hunderte oder Tausende der seelenlosen Diener nur auf den Befehl warten sie alle zu überrennen. Nein, so sehr er es sich auch wünschte, Ignavius würde noch ein wenig weiterleben dürfen auch wenn sein Schicksal besiegelt war. Spätestens jetzt war der Zabrak absolut überzeugt davon seine Nachfolge anzutreten und wenn er bei dem Versuch sterben würde. Ignavius war eine Schande für sich, den Orden und jeden Sith, der jemals gelebt hatte. Er gehörte vernichtet, jegliche Erinnerung an ihn musste ausgelöscht werden.

Herrisch und sich überlegen glaubend wies Ignavius den Titel Darth von sich als stünde er über ihm. Damit folgte er aber nur dem natürlichen Lauf der Dinge, denn verdient hatte er ihn sowieso nicht. Die vier Diener wandten sich auf einen stummen Befehl hin ab und bezogen ihre Posten. Erwidernd befestigte Saphenus sein Lichtschwert an seinem Gürtel und stützte sich wieder auf seinen Gehstock. Dieser verdammte Schmerz…

„Selbstverständlich seid Ihr der wahre Dunkle Lord der Sith, wer sollte es auch sonst sein? Aber ich werde Euch keinen Honig ums Maul schmieren nur um Eure Gunst zu erlangen. Ich kann nicht mehr tun als Euch zu warnen. Aber es ist doch alles sehr mysteriös: Messga ist Euer engster Mitarbeiter hier, er bedient alle Computersysteme, hat Zugriff auf sämtliche Steuerungsmechanismen des Planeten und kennt jedes Netzwerk in- und auswendig. Er wäre der perfekte Verbündete für Sturn und könnte es ihm sehr leicht machen nach Korriban zu kommen um Euer Amt zu fordern. Denkt nur an Euren Legaten, wieso hat er das Weite gesucht? Aus eigenem Antrieb oder weil er in Messgas Augen ein unliebsamer Konkurrent war und seinen Plänen im Weg stand? Aber ich bin mir sicher, dass Ihr mit Eurer Weisheit zu dem richtigen Entschluss kommen werdet.“

Saphenus hasste sich für seine Worte und fühlte sich mit jedem weiteren schmutziger und schmutziger. Er musste den ganzen Schleim abwaschen, der seinen Körper zu bedecken schien. Doch sein Stolz durfte ihn hier nicht behindern, es ging schließlich um Korriban. Das große Erbe der Sith war es wert sich selbst zu erniedrigen und zu demütigen nur um dann erhobenen Hauptes aus den Flammen zu steigen, gereinigt und neu geboren. Sobald Ignavius tot war, standen die Türen für einen Neuanfang offen. Ein Neuanfang, der es Korriban ermöglichen würde seinen rechtmäßigen Status im Imperium wieder herzustellen.

"Ich weiß was ich gesagt habe und ich entschuldige mich dafür. Aber ihr müsst verstehen, dass es nötig war um Euren Präfekten im Glauben zu lassen, dass sein Plan funktioniert und noch nicht aufgedeckt wurde. Sollte ich ihm erzählen, dass ich von seinem Verrat weiß? So haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite!"

Wie erwartet kam Ignavius auch noch auf Zoey zu sprechen, doch er forderte zugleich auch, dass sie hier bleiben musste. Ebenso wie Talitha. Explosiv bahnte sich der Zorn seinen Weg durch Saphenus‘ Körper und seine Sicht wurde verschwommen. Wie von selbst drohte sein Körper auf den Gouverneur zu zustürmen, aller vorheriger Beteuerungen zum Trotz. Er durfte sie nicht haben, sie gehörte ihm. Es stand ihm nicht zu Hand an sie zu legen, an ihren schönen Körper und ihr schönes Gesicht. Saphenus wollte toben, er wollte Mord und Tod schreien, doch im letzten Augenblick eroberte er die Kontrolle über seinen Körper zurück. Aus seinem Mund kam stattdessen nur ein Gurgeln, das er schnell als Husten ausgab.


„Verzeiht.“,

murmelte er und kämpfte seine Gedanken zurück. All sein Zorn floss nun in seinen Machtschild und schützte seinen Verstand. Ignavius durfte nicht erfahren an wen von beiden er gerade gedacht hatte. Er zwang seine Gefühle für Talitha in den hintersten Winkel seinen Geistes und verschloss sie dort, wo niemand außerhalb sie spüren konnte.

„Ihr könnt sie haben, aber sie wird Euch noch überraschen. Was ‚die andere Frau‘ angeht: mir ist klar, dass sie Euch als Pfand dient. Wie Ihr wollt.“

Ignavius erhob sich nun aus seinem Thron und blieb stehen als wüsste er nicht ob er es schaffen würde das Gleichgewicht zu behalte. Saphenus stützte sich auf seinen Gehstock und rührte sich nicht. Mit einem Argusauge beobachtete er den Gouverneur und seine Bewegungen. Es war offensichtlich, dass er sich wieder dem Alkohol hingegeben hatte. Saphenus verbarg seinen Abscheu und wartete bis Ignavius sich endlich an den aufrechten Gang gewöhnt hatte und folgte ihm dann. Plötzlich tauchte Messga auf, diesmal ohne erkennbare Überwachungsgeräte. Argwöhnisch kniff Saphenus sein Auge zusammen.

„Präfekt, wie überraschend, dass Ihr plötzlich auftaucht und alleine mit mir reden wollt. Dabei konntet Ihr es eben doch gar nicht erwarten von mir weg zu kommen.“,

sagte er und warf dem Gouverneur einen vielsagenden Bick zu. Das hier konnte kein Zufall sein, vielleicht war es Messga sogar gelungen den Thronsaal zu verwanzen. Ignavius ging weiter und ließ die beiden alleine. Sofort begann der Präfekt ihm zu drohen. Offensichtlich misstrauisch wies er ihn darauf hin, dass er wie bereits vermutet jedes System kontrollierte und sogar in der Lage war die gesamte Residenz in die Luft zu sprengen. Was für ein Jammer, dachte Saphenus ironisch, doch er blieb vorerst still und wartete darauf, dass Messga fertig war. Bevor er sich umdrehen und gehen konnte, trat Saphenus an ihn heran.

„Glaubst du wirklich deine Drohung beeindruckt mich?“,

flüsterte er mit einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen.

„Ich werde deine Spielchen nicht mitspielen. Geh ins Tal der dunklen Lords und lies die Inschriften auf den Gräber. Präg dir die Namen all der Verstorbenen, die dort ruhen, gut ein. Sie alle hielten sich für unersetzlich und jetzt schau dir das Universum an: unbeeindruckt geht es weiter seinen gewohnten Gang. Jeder ist ersetzbar, egal wie überzeugt er von dem Gegenteil ist. Was zerstört ist, lässt sich wieder aufbauen.“

Damit drehte sich Saphenus um und ging den Gang entlang. Gab es hier denn nur Verrückte und Versager? Sie alle waren unwürdig auch nur einen Fuß auf Korriban zu setzen und doch hatten sie es geschafft sich zur herrschenden Klasse aufzuschwingen. Messga war ein überheblicher Narr, doch bald würde er erkennen, dass er auf das falsche Pferd setzte. Bald würde Ignavius nicht mehr zu halten sein und dann war auch sein Schicksal besiegelt. Zufrieden mit diesem Gedanken erreichte Saphenus sein Ziel und kam zeitgleich mit Ignavius dort an. Dessen Trunkenheit schien ihn in seiner Geschwindigkeit deutlich zu beeinträchtigen. Etwas irritiert sah Saphenus, dass sich in dem Raum Frauen befanden, es wirkte wie in einem Harem in den schlechten HoloFilmen, die nachts liefen wenn es niemanden interessierte. Zoey, Talitha und Lom Fey saßen etwas abseits, betont sah Saphenus nur seine Schülerin an. Bevor er etwas sagen konnte, erlebte er einen weiteren Tobsuchtsanfall des Gouverneurs, der sofort das Essen entfernen ließ, das zwischen den Frauen stand. Deren Blicke waren ähnlich teilnahmslos wie die der seelenlosen Diener, auch wenn sie nicht die gleiche Aura teilten. Diese Frauen waren gebrochen und Saphenus ahnte böses. Was stellte Ignavius nur mit ihnen an? Er hatte zwar kein Mitleid, doch er durfte nicht zulassen, dass Talitha den gleichen Blick entwickeln würde.


Saphenus sah die Scharade, die Ignavius vollzog, mit an und blieb stumm. Diener des Gouverneurs stellten sich neben ihn und bekräftigten die Aufforderung zu gehen, doch noch blieb er wo er war. Er sondierte die Lage während seine Gedanken rasten. Talitha durfte nicht hierbleiben, aber es gab keine Möglichkeit sie zu befreien. Er sah schlichtweg keinen Ausweg aus dieser Situation, also konnte er nur darauf hoffen, dass es hier gut gehen würde. Sofort musste er über diese Formulierung innerlich lachen. Es würde ihr hier nicht gutgehen, niemals. Doch sie musste es ertragen und sie musste es für ihn tun. Für sie beide. Sobald das alles hier vorbei war, würde sie frei sein und sich ruhigen Gewissens auf Korriban aufhalten können. Dann würde es niemand mehr wagen Hand an sie zu legen. Saphenus zwang sich dazu sich mit diesem Gedanken anzufreunden, doch er schaffte es nicht. Er spürte die Angst, die von Talitha ausging.

Zoey begann sich lautstark über die Tatsache zu echauffieren, dass sie hier bleiben musste. Ihre Wut erfüllte den Raum und insgeheim begann Saphenus zu lächeln. Nach all ihren Erfahrungen mit dem Gouverneur konnte er es ihr nicht verübeln und darum ging es auch nicht. Vielmehr war ihr Zorn wichtig, denn er verlieh ihr Kraft und Stärke. Mehr und mehr würde sie erkennen, dass sie sich ihm nur hingeben musste um ihre Feinde vernichten zu können. Immer tiefer würde sie das in die Arme der dunklen Seite treiben bis es kein Zurück mehr gab. Dann war es an ihr ihre wahre Bestimmung zu erkennen. Zoey fand ein Ventil für ihre Emotionen und schleuderte den Diener, der die augenscheinlich teuren Stoffe trug, durch den Raum. Sofort sah Saphenus zu Ignavius herüber, doch der Gouverneur schien völlig erstaunt und perplex zu sein. Er hatte nicht damit gerechnet. So sehr der Zabrak diesen Anblick auch genoss, aber er fürchtete schon, dass sich Ignavius abermals seinem impulsiven Zorn hingeben würde. Die Gefahr war zu groß.


„Ihr entschuldigt?“,

fragte Saphenus übertrieben höflich, drängelte sich an seinen Bewachern vorbei und war dann in Blitzesschnelle bei Zoey. Mit voller Kraft schlug er ihr ins Gesicht und legte die Macht um ihre Kehle. Ihr Machtschild konnte dieser Attacke nicht standhalten. Er zwang sie auf die Knie und nahm ihr jegliche Luft zu atmen.


„Wag es nicht dich seinen Befehlen zu widersetzen. Du bist nur eine Schülerin, was glaubst du eigentlich wo dein Platz ist?“

Er würgte sie bis ihre Haut schon blau wurde, zornig trat er noch näher und zwang sie direkt in sein Auge zu schauen. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter von einander entfernt.

„Das ist deine erste Prüfung. Ich erwarte, dass du einen Weg findest um zu fliehen. Scheiterst du, bist du es nicht wert weiter unter mir zu dienen. Du hast Grin an deiner Seite, nutze ihn und seine Fähigkeiten.“,

flüsterte er so leise, dass nur sie es hören konnte. Er wagte es einen kurzen Blick in Talithas Richtung zu werfen. Dann geschah etwas Merkwürdiges: ihre Angst verschwand und beinahe unmerklich nickte sie ihm zu als wüsste sie warum sie hierbleiben musste. Ihr Körper hörte auf zu zittern und eine Stärke ging von ihr aus, die er so nur selten gespürt hatte. Sie verstand und hoffte darauf, dass Saphenus sie befreien würde. Das war ein Versprechen, dass er ihr lautlos gab. Der Blickkontakt hatte kaum eine Sekunde gedauert, da wandte er sich ab und wieder seiner Schülerin zu.

„Mach das nie wieder.“,

sagte er jetzt laut und schleuderte sie dann zurück.

„Entschuldigt bitte, Ignavius. Ich habe sie als meine Schülerin genommen, doch sie ist launisch und unberechenbar. Ich bin mir sicher, dass sie unter Eurer Weisheit sehr viel mehr lernen wird. Bei Euch ist sie besser aufgehoben.“

Mit diesen Worten verließ Saphenus mit Lom Fey im Schlepptau den Raum und begab sich so schnell wie es sein Bein erlaubte zurück in den Thronsaal und aus dem Tempel hinaus. Sofort wurde er wieder von der erbarmungslosen Sonne geblendet, heißer und staubiger Wind hüllte ihn ein, der Sand kratzte über die unbedeckten Stellen seiner Haut. Ihm war nach schreien zu Mute, er wollte toben und töten, doch es gab nur Sand um ihn herum. Von Lom Fey einmal abgesehen. Der Blieb wohlweislich still und stand kerzengerade neben seinem Meister. Saphenus sah über seine Schulter zurück und warf dem Tempel einen giftigen Blick zu. Er war ein verdorbenes Schandmal und stank auch hier immer noch nach den unzähligen Litern Alkohol, die Ignavius darin bereits versoffen hatte. Minuten vergingen in denen sich keiner von beiden bewegte, dann brach Lom Fey das Schweigen.

„Soll ich uns einen Gleiter rufen, Mylord?“


Saphenus funkelte ihn böse an, doch dann nickte er. Zu stark waren die Schmerzen auch wenn er sie gerne in einem weiteren Marsch ertragen hätte. Es verstrichen ein paar weitere Minuten und schon kam ein Gefährt angeschossen, dass auf Bastion wohl kaum den Segen der Kraftfahrbehörde bekommen hätte. Dass es überhaupt noch funktionierte schien ein Wunder zu sein. Einige Meter von den Stufen zum Tempel entfernt kam es zum Stehen, der Fahrer schien sich nicht weiter heran zu trauen. Saphenus seufzte und humpelte die Treppe herunter, dicht gefolgt von seinem Diener. Gemeinsam setzten sie sich in den Gleiter und wie von der Tarantel gestochen fuhr der Fahrer los. Dem Anschein nach war er einer der Siedler, zumindest trug er keine Uniform. Nervös warf er im Sekundenblick ängstliche Blicke in den kaputten Rückspiegel. Jedes Mal wenn er den Sith dabei erblickte, sah er wieder nach vorne als könnte ihn alleine der Anblick umbringen. Schnell erreichten sie Dreshdae, doch Saphenus bedeutete dem Mann zum Raumhafen zu fahren. Dort ließ er sie hinaus. Der Zabrak ließ sich sogar dazu herab ihn für seine Dienste ordentlich zu bezahlen. Mit wehendem Umhang und schwitzendem Gesicht betrat Saphenus das Hauptgebäude des Hafens. Die Luft hier war stickig und es war ebenfalls warm als würde die Temperaturkontrolle nicht richtig funktionieren. Gelangweilte Beamte und Soldaten saßen herum, keiner schien etwas zu tun zu haben. Nur einer stach aus der Masse heraus. Ein behelmter Mann (@Avlan Diaz )mit Gewehr und Jetpack bahnte sich seinen Weg. Saphenus fixierte ihn mit seinem Auge. Was hatte so jemand hier zu suchen, fragte er sich bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel: das musste Janus‘ Bote sein. Wenigstens jetzt war die Macht auf seiner Seite, dachte er mit einem zufriedenen Grinsen. Saphenus ging zu einem Soldaten, der die letzten Reste einer nicht mehr zu identifizierenden Speise verschlang und tippte ihm auf die Schulter. Erschrocken fuhr der dickliche Mann herum und Panik beherrschte sein Gesicht als er das Lichtschwert sah.


„My…my…mylo.“


„Hör auf zu stottern.“,

fuhr Saphenus dazwischen und wies auf den unbekannten Mann.

„Wer ist das?“

Es dauerte eine Weile bis der Soldat seine Sprache wiedergefunden hatte, dann antwortete er hektisch nachdenkend.

„Nun ähh, ich weiß nicht….also, ich darf das bestimmt nicht sagen. Also, Ihr wisst schon, Geheimhaltung und so…“


Ungeduldig funkelte Saphenus den Mann an und ließ betont die Hand zu seinem Lichtschwert wandern.

„Ich denke wir können hier eine Ausnahme machen.“,

sagte er bestimmt und wirkte dabei auf den schwachen Geist des erbärmlichen Soldaten ein. Sofort wurden dessen Gesichtszüge glatt und er schien sich etwas zu entspannen.

„Stimmt, ja…also…der gehört zum Geheimdienst, Abteilung…Windsturm oder Sturmwind oder sowas. Hat ‚nen wichtigen Auftrag, kommt von ganz oben.“


Misstrauisch runzelte Saphenus die Stirn.

„Hast du seinen Ausweis geprüft?“

„Nein, Mylord. Er war überzeugend und ähh…ziemlich nachdrücklich.“


Saphenus lächelte.

„Der Mann ist ein Betrüger. Ich würde vorschlagen wir unterhalten uns in Ruhe mit ihm. Macht eure Waffen scharf.“

Ein weiterer Geistestrick beseitigte die Bedenken, die die drei Soldaten haben mussten. Sofort standen sie auf und nahmen ihre Gewehre in die Hände. Saphenus drehte sich um und ging mit großen Schritten auf den unbekannten Mann zu. Dessen Rüstung schien schon bessere Tage gesehen zu haben, das alles dürfte Teil einer Verkleidung sein. Saphenus baute sich mit den Soldaten im Schlepptau vor ihm auf.

„Wir sollten uns in Ruhe unterhalten. Und kommen Sie nicht auf die Idee nach Ihrem Gewehr zu greifen. Ich denke Sie sind in der Unterzahl.“

Saphenus wies den Weg und ließ sich von dem fetten Soldaten in einen kleinen Aufenthaltsraum begleiten. Dort wies er den Unbekannten an sich zu setzen und brachte dann die Soldaten dazu wieder ihre Posten zu beziehen. Erleichtert zogen sie sich zurück. Auch Saphenus setzte sich, Lom Fey blieb hinter ihm stehen. Gründlich ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, doch er konnte keine Überwachungsgeräte sehen.

„Wenn ich mich vorstellen darf: Saphenus, Krieger im Orden der Sith. Ich nehme an Lord Sturn schickt euch. Was ist seine Botschaft?“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Aufenthaltsraum] - Saphenus; Avlan Diaz; Lom Fey (NPC)
 
Wer viele Schätz anhäuft, hat viel zu verlieren.
--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Residenz von Ignavius - Aufenthaltsraum - Der Meister, Zoey und Grin; Ignavius, Lom Fey, Talitha, ein Dutzend Frauen, vier untote Diener und ein paar andere Leibeigene --]})({[--

Die Situation schien völlig verworren zu sein. Grin kam gar nicht mehr hinterher und stand die meiste Zeit einfach nur da und beobachtete. Er hatte die Stoffe gerade entgegen nehmen wollen, da warf Zoey den Diener um, woraufhin der Meister sich einmischte und sie disziplinierte. Als ob die Sache mit diesem Ignavius nicht schon kompliziert genug wäre. Was hatte dieser merkwürdige rothäutige Mann und sein Meister miteinander zu tun? Wieso gab er seine Schülerin einfach weg? Und Talitha auch? Grin verstand die Welt nicht mehr. Gegen Ignavius hätte er Zoey verteidigt und er wäre den Anweisungen des übergewichtigen Mannes auch nicht nachgekommen, doch nun schwebten die Befehle des Meisters im Raum und setzten sich schlussendlich auf ihn. Wenn dieser Zoey an diesen Mann abgab, musste er dessen Befehlen automatisch Folge leisten. Deshalb hob Grin die Stoffe auf und ging damit zu seiner Schutzbefohlenen. Dieser wollte er gerade aufhelfen, da erschallte die laute Stimme dieses Ignavius.

„So ist das also. Interessant. Da hat das Artefakt doch tatsächlich eure wahre Begabung verschleiert“!

Der feiste Herrscher von Korriban klatschte übertrieben laut in die Hände, wobei die vielen Ringe merkwürdigerweise nicht aufeinander trafen, ganz so als hätte er sie so angeordnet, dass man mit ihnen trotzallem ungestört klatschen konnte.

„Meine Neugier ist geweckt! Du, Clown, beeil dich. Ihr habt nur noch fünf Minuten. Diener, schafft das Einohr in meine Gemächer. Um sie kümmere ich mich später. Und bringt mir verdammt nochmal meinen Wein.“


Kurz sah es so aus als litt Ignavius unter Schmerzen und tatsächlich wanderte seine rechte Pranke kurz zu seinem Kopf, doch der Moment hielt nicht lange an und er sah so böse und grausam aus wie immer. Auf einen weiteren nicht sichtbaren Befehl hin wurden sehr große Kissen herangeschafft und auf diese setzte sich der Herrscher. Alle anderen Frauen versammelten sich ohne weitere Befehle um ihn herum in einem Halbkreis, sahen aber nach wie vor leblos aus. Grin bekam dies alles nur nebenbei mit, denn er musste Zoey zur Eile anstacheln. Sie kommentierte die gesamte Situation und äußerte auch Theorien, doch es stand Grin nicht zu irgendwas dazu zu sagen. Der Meister hatte soeben dafür gesorgt das Ignavius de facto über Zoey stand. Er würde ihr dennoch kein Leid antun, denn dagegen sprach immer noch der oberste Befehl seines Meisters, doch bei allem anderen würde er sich fügen müssen. Notfalls, und davor fürchtete sich der junge Mensch, auch mit Körpereinsatz. Aber Zoey gab nach und nahm die Stoffe, die wohl ein Kleid darstellten, an sich und ging damit Richtung Vorhang. Dieser war unlängst nicht mehr komplett und Grin konnte daher dahinter eine Art Bad oder Nasszelle erkennen. Sie ging vor und er folgte ihr. Wie auch schon auf dem Schiff wollte sie ihn nicht dabei haben, doch dieses mal musste er. Deshalb trat er doch ein.


„Ich muss … dafür sorgen … das du es in fünf … Minuten schaffst.“


Ihre vorgebrachten Argumente konnte Grin nicht entkräften, doch Befehl war Befehl. Würde sie sich total weigern, er würde sie persönlich umziehen müssen. Machte sie es freiwillig, musste er es aber zumindest überwachen. Glücklicherweise bot die Anweisung eine gewisse Interpretationsfreiheit, weshalb Grin zwar im Raum selber war, aber den Blick abwenden konnte. Dafür starrte er aber fast permanent auf einen Chronometer an der Wand. Als drei Minuten vergangen war, riskierte er dann aber doch mal einen Blick. Und wand ihn ganz schnell wieder ab. Als hätte sie diesen Moment abgepasst, war sie gerade jetzt nur noch in Unterwäsche und zog sich gerade das merkwürdige rote Kleid an. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, doch schon der kurze Blick auf ihren freien Rücken und Beine ließ ihn rot werden und unruhig dastehen. Wieso nur musste er gerade sie beschützen? Aus irgendeinem Grund fand er Talitha nicht so interessant und es lag nicht am fehlenden Ohr, nein, es war irgendwas anderes. Wie genau er zu dieser anderen Frau stand konnte er nicht sagen, denn er konnte sich nicht mehr an seine Mutter oder mögliche Schwestern oder Tanten erinnern, aber bei Zoey waren definitiv keine familiären Gefühle vorhanden. Sie gingen ähnlich tief, ließen ihn aber kaum richtig denken wenn er in ihre Nähe war. Und jedes bisschen freie Haut, jeder Blick auf ihren Körper, ihre Bewegungen oder auch wenn sie einfach gar nichts tat, ließ seine Gedanken nur noch um sie kreisen. Ja, wieso nur musste er sie beschützen und nicht sonst wen? Er spürte schon wie die Angst, sie zu verlieren, Sturm gegen seine Befehle lief. Nicht auszudenken das er seinem Meister wegen ihr irgendwann nicht mehr gehorchen würde! Die fünf Minuten waren schließlich um und Grin noch keinen Schritt weiter. Er wusste sie nicht einzuordnen. Vorsichtig sah er nach rechts und tatsächlich, sie setzte gerade die letzten Handgriffe und war dann fertig. Grin sah sie an, während sie sich selber betrachtete und fand, das ihr die Archäologenkleidung besser stand. Nicht das er auch nur entfernt Ahnung von so etwas hätte.


„Müssen raus.“

Sie verließen die Nasszelle und erwischten Ignavius dabei wie er einen seiner Ringe zwischen dem rechten Zeigefinger und Daumen gegen das Licht hielt. Was auch immer er da zu erkennen versuchte, er unterbrach sich als sie hinein kamen und grinste über das ganze Gesicht als er schließlich Zoey erblickte. Grin hingegen sah sich kurz um. Jeweils zwei der untoten Diener standen an einem Zugang und in ihrer Nähe befanden sich dann nochmals jeweils ein normaler Diener mit gesenktem Kopf. Ignavius saß mehr oder weniger mittig im Raum an einer Wand, durch die Kissen gut einen halben Meter größer als die Frauen um ihn herum. Diese saßen manchmal, lagen aber meist auf ihren Kissen und starrten den Herrscher einfach nur an.


„Setz dich da hin, genau vor mich. Und du Clown, du stellst dich hinter mich. Dich will ich nicht sehen. Und keine falsche Bewegung, sonst vernichte ich dich.“
„Wie … ihr wünscht.“

Zoey und er kamen der „Bitte“ nach und kurz darauf saß Zoey vor Ignavius. Ihr Gesicht zierten viele Gefühle und Eindrücke und Grin verstand nicht einmal die Hälfte davon. Was sollte all das hier? Was das sollte fand er nun heraus. Ignavius hob wieder seinen Arm mit dem Ring zwischen den Fingern und setzte dabei ein Gesicht auf, als würde er angestrengt über dieses jadegrünen Schmuck nachdenken.


„Dieses Schätzchen habe ich nicht einmal auf Korriban, sondern auf Ziost gefunden. Die wenigsten wissen es, doch selbst dort gibt es vereinzelnd Grabanlagen. Wobei, es sind weniger Gräber als Schatzkammern, denn darin befinden sich kein Toten oder Geister, sondern nur die Geheimnisse und Besitztümer einiger auserwählter Vorfahren meines Volkes. Tatsächlich war Ziost einst mindestens genau so bedeutend wie Korriban, wenn nicht bedeutender. Dieser Ring, welcher genau genommen nicht einmal ein Ring ist, sondern zu einer Kette gehört, wurde einst von einem gewissen Lord Gracan getragen. Er war als Forscher und Wissenschaftler bekannt und eigentlich niemand welcher Artefakte oder Holocrone sammelte oder herstellte. Doch diese Kette, oh ja, diese hatte er sogar mit den eigenen Händen angefertigt...“


Grin runzelte innerlich die Stirn. Er wusste nicht was er erwartet hatte, doch das Ignavius jetzt nur über diesen Ring oder auch Nicht-Ring reden würde, hatte er irgendwie nicht erwartet. Und wieso hatte sich Zoey dafür umziehen müssen? Und wieso trug er nun ihre Kleidung in den Händen, stets bereit sie Ignavius zu überreichen? Er konnte den Befehl nicht in Frage stellen, weshalb er bis in alle Ewigkeit darauf warten würde, doch schwer wurden seine Arme dennoch.


„... konnte sich dann aber dank seines Wissens retten. Welche Macht genau in ihm steckt ist unbekannt, so gut hat er sie in diesem Schmuckstück vergraben. Doch darum geht es heute auch nicht. Sondern darum wie ich ihn gefunden habe. Es muss...“

Wieder wanderte der Blick des maskierten Leibwächters durch den Raum. Nun war es ja nicht so das er sich nicht neugierig war, doch solcherlei Geschichten interessierten ihn dann doch nicht. Es war eindeutig etwas für Zoey, die zwar immer noch leicht irritiert zu sein schien, Ignavius aber zuhörte. Vielleicht wusste sie ja sogar wovon er redete, doch Grin selber hatte nicht den blassesten Schimmer. Er kannte weder Ziost, noch diese sogenannten Sith bzw. reinblütigen Sith. Dieser Ignavius schien ein solcher zu sein und ihnen wohnte wohl viel Macht inne oder so. Grin wollte ja zuhören, doch seine Stellung hinter seinem temporären Befehlsgeber erlaubten es dem jungen Mann auch in den Ausschnitt von ein paar der Frauen zu schauen und aus einem ihm unbekannten Grund verlor er sich immer in diesem Anblick und hörte dann nicht mehr zu.

„... Kraftfelder und Droiden, Desintegrationsfelder und zuvor in Stasekammern gehaltene Diener. Er schleuderte mir alles entgegen, doch meiner Macht waren sie alle nicht...“

Zoey saß glücklicherweise so, dass sie von ihrem Körper so gut wie nichts preis gab. Wenn man mal von den Händen, dem Gesicht und einen Teil ihres Halses absah. Das erlaubte Grin sich hin und wieder auch auf die Umgebung zu konzentrieren und die lebendigen Sklaven zu beobachten. Diese standen so nah an den Untoten, das letztere nicht einmal ihren Arm auszustrecken brauchten um sie berühren zu können. Und sie zitterte trotz der angenehmen Raumtemperatur. Blass, ja fast krank wirkten sie und auch wenn Grin es nicht hören konnte, ihre Lippen bewegten sich als würden sie flüstern. Ob sie wohl wirklich krank waren? Just in dem Augenblick wo er einen von ihnen musterte, verschwand der Diener plötzlich und kam kurz darauf mit einer Karaffe wieder. Er füllte den goldenen und mit Edelsteinen besetzten Trinkkelch seines Herren, wobei er nie in dessen Sichtfeld trat, und schlich sich dann wieder davon. Und kam nicht wieder, wurde dafür aber von einem anderen Mann ersetzt.


„... Zweikampf. Selbstverständlich habe ich gewonnen und kann euch nun davon berichten. So, und nun reichts für heute. Geht mir aus den Augen. Du nicht, Doktorin.“

Die anderen Frauen, die während des sicherlich zwei Stunden andauernden Monologes weder geredet, noch sich sonst gerührt hatten, standen nun auf und gingen durch den Zugang aus dem Raum, welcher der Nasszelle gegenüber lag. Auch die anderen Diener folgten, womit nur noch Ignavius, Zoey, Grin und die vier untoten Diener zurückblieben. Ersterer lehnte sich weit zurück und lächelte triumphierend. Das bisher jeder Gang und jeder Raum nach seinem Wein zu riechen schien, störte ihn wohl nicht.


„Du passt wunderbar in diese Gruppe. Du hast ja gesehen wie abgestumpft die Weiber sind. Bleibt man zu lange auf Korriban, zersetzt die dunkle Seite den Verstand. Doch deinen nicht, du besitzt die Macht. Dich wird sie nicht unterwerfen können und genau deshalb wirst du auch hier bleiben. UND!“


Ignavius wurde beim letzten Wort wieder laut und stand gleichzeitig schwankend auf. Grin wollte ihn schon am Arm packen und stabilisieren, da sah der reinblütige Sith ihn an, als wäre er gerade aus einer Güllegrube gestiegen.


„Fass mich nicht an du niedere Existenz! Wage es ja nicht mich auch nur direkt anzuschauen. Her damit.“


Er entriss Grin die Kleidung und dieser senkte daraufhin den Kopf. Wenn er es so wollte...


„Wo war ich … ach ja, und … und … und … ach egal, kann nicht so wichtig gewesen sein. Du Schätzchen, du wirst meine ganz persönliche Frau werden. Ich erwarte einiges, dafür darfst du dich aber auch frei im Tempel bewegen. ABER BLEIB VON DER UNTERSTEN EBENE FERN.“

Die plötzlichen Stimmungsschwankungen des Herrschers von Korriban ließ Grin zusammenzucken. Er stand deshalb ständig unter Storm, weil er glaubte das Ignavius Zoey angreifen wollte. Doch dieser tat nichts dergleichen und hielt sich sogar von ihr fern. Ohne sie dann nochmals eines Blickes zu würdigen ging er einfach weg. Kurz bevor er den Ausgang erreichte, durch den die Saphenus-Gruppe zuvor eingetreten war, blieb er nochmals stehen.


„Du findest deine Schlaffstatt bei den anderen Frauen. Frag einen der Diener danach. Und du, Leibwache, du bleibst weiter bei ihr und sorgst dafür das sie sich von der Grabkammer fern hält. Alles weitere erklären die Diener. Die dummen Weiber sagen ja kein Wort mehr … bah ...“


Ignavius sah in seinen Kelch und schien mit dem Inhalt nicht mehr zufrieden zu sein. Er schüttete den tiefroten Wein gegen die Wand und ließ den goldenen Becher einfach fallen. Dann war er auch schon verschwunden und mit ihm die Untoten. Dafür trat auf der anderen Seite des Raumes ein besonders schmächtiger Diener aus den Schatten. Auch er wagte es nicht Augenkontakt herzustellen und zitterte sichtbar am gesamten Körper. Grin hatte aber nur Augen für Zoey.

„Ich … muss … gestehen, all das … verwirrt mich.“

Ob es Zoey wohl ähnlich ging? Und wieso sollten sie sich von der untersten Ebene fern halten? So viel der Mann bisher auch erzählt hatte, diesen Teil hatte er völlig außen vor gelassen. Und was löste der Satz „halte dich davon fern“ bei einem Kind aus? Exakt...

--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Residenz von Ignavius - Aufenthaltsraum - Zoey und Grin; ein Diener (NPC) --]})({[--
 
Zurück
Oben