Korriban (Horuset-System)

Suche nicht nach mehr Wissen, suche nach tieferem Wissen.
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Grin nickte Zoey einfach nur zu und sah sich dann um. Es machte wenig Sinn ihr zu widersprechen, denn sie hatte ja recht. Es war eine Dummheit gewesen sich diesem Fake-Holocron zu nähern, doch auch ihm war nicht entgangen das sie dadurch immerhin recht schnell, wenn auch nicht ohne weitere Schmerzen, den Ausgang gefunden hatten. Mit dem Lichtschwert hatte er die Verfolger gut abwehren, aber nicht auch nur einen ausschalten können. Derart langsam und unbeholfen wie sie gewesen waren, hatte man sie nur im Huttentempo verfolgen können und wann immer mal eine der uralten Waffen in seine Nähe gekommen war, hatte er sie leicht zerstören können. So ein Lichtschwert war schon praktisch. Dann musste er es gegen den Blaster eintauschen und kaum hatte er den in den Händen gehalten, waren die Verfolger unaufhaltsam näher gekommen. Eng wie der Gang gewesen war, hatte er eigentlich gar nicht verfehlen können. Geübt war er mit dem Ding sicherlich nicht, doch da er ihn mit beiden Händen gehalten hatte, hatte er ruhig zielen und abdrücken können. Laut war er gewesen und das Mündungsfeuer hatte die Gesichter der Untoten ebenso erhellt wie der eigentliche Schuss. Grin war ja ohnehin ein Fan von grellen und bunten Dingen und wären da nicht die eingefallenen Gesichter und die nach ihm greifenden Klauenhände gewesen, er hätte sich daran erfreuen können. So aber musste er auf diese ehemaligen Diener oder Sklaven schießen. Doch er hatte sie nicht aufhalten können. Egal wohin er schoss, sie waren nie langsamer geworden. In die Hände, Arme oder Schulter, mal auch eine Brust oder sogar in den Kopf bzw. das Gesicht. Der Blasterblitz hatte einfach das Gewebe vollständig durchdrungen und war dann irgendwo hinter den Monstern auf irgendwas anderes getroffen. Was auch immer sie antrieb, ihr Körper konnte noch so schwer verletzt sein, es hielt sie nicht auf. Wenige Sekunden bevor sie ihn dann überwältigen konnten, hatte Zoey Erfolg gehabt. Seine verzweifelten Versuche die Untoten mit Fußtritten und Schlägen aufzuhalten war ebenso sinnlos gewesen, doch was anderes hatte er nicht gehabt. Darüber musste er nun, wo er den Kopf in den Nacken legte und in den Nachthimmel schaute, aber nicht mehr denken. Sie wurden nicht mehr verfolgt. Ganze sieben Monde, wenn auch oft nicht vollständig wie der, der genau über ihnen stand, erhellten die Umgebung ausreichend. Sterne gab es am Rand der Galaxis nicht so viele. Wieso hatte Grin einmal gewusst, doch inzwischen erinnerte er sich nicht mehr dran. Seine zweiter bewusster Gedanke nach dem Verlassen des Ganges galt der Kälte. So heiß es am Tag war, nun wurde es kalt. Nicht das er fror, doch er war schon froh das er seinen Mantel besaß und diesen auch schließen konnte. Das tat er auch sogleich, wobei sein eines Auge auf Zoey gerichtet war. Diese hatte gerade ihre Fackel gelöscht und auch das Lichtschwert abgeschaltet. Und fing danach mit den üblichen „mir ist kalt“ Bewegungen an.

„Dir ist kalt. Hier, nimm.“


Und schon hatte er seinen Mantel wieder ausgezogen und ihn ihr überreicht. Sie nahm ihn dankbar entgegen, musterte ihn dabei aber auch. Anstatt jetzt aber irgendwas in Richtung „Schon gut, mir ist nicht kalt“ zu sagen, was ja auch gelogen wäre, zog er seine Maske wieder ein Stück herunter und legte so sein zweites Auge frei. Den Blaster hatte er immer noch bei sich und behielt ihn auch. Da beide die Siedlung sehen konnten, wenn auch nur ihre Lichtverschmutzung, wussten sie welche Richtung sie einschlagen mussten. Um sich vor dem sporadisch aufkommenden Wind schützen zu können, wählten sie eine Route die sie zwischen zum Teil Dutzende Meter hohe Wände und vereinzelnde Felsen führte. Das Plateau verließen sie recht schnell und gelangten dafür in das eigentliche Tal der dunklen Lords. Hatte Grin zumindest gedacht, doch so gewaltig wie die größten der Gräber waren, gab es mehrere Abstufungen bis hin zur eigentlichen Talsohle. Auf den ersten Blick sah es so aus als wären sie auf der Höhe der Eingänge angekommen, doch als sich der junge Arenakämpfer einmal ein Stück weit aus der Deckung heraus wagte und einen Blick riskierte, ging es nochmals gut zehn Meter in die Tiefe. Auf dem Weg zur Residenz hatte er sich ja nicht wirklich umschauen können, doch irgendwie hatte er etwas anderes erwartet. Etwas weniger … nun, komplexes. Die Natur vermochte aber offensichtlich mindestens genau so komplizierte Gebilde zu schaffen wie es die Bewohner von Center mit ihren überdimensionalen Gebäuden bewiesen hatten. Das machte es aber alles nur schwerer. Schon nach wenigen Minuten hatten die beiden Flüchtigen das Licht von Dreshdae aus den Augen verloren und wanderten eins ums andere mal in absoluter Finsternis dahin. Der eine Vollmond direkt über ihnen konnte auch keine Wunder bewirken und die anderen fielen als Lichtquelle fast vollständig aus. Aber Zoey schien trotzdem gut voran zu kommen, auch wenn sie manchmal mit ihren Händen das vor ihr liegende Gelände abtasten musste. Doch lieber so als von Ignavius gesehen werden, da waren sich beide einig!

Irgendwann blieb Zoey plötzlich stehen. Grin, welcher dank seines rechten Auges recht gut sehen konnte, bemerkte dies sofort und lief daher nicht in sie hinein, kam ihr aber nah genug um ihr über die Schulter schauen und quasi vor die Füße zu schauen. Da war irgendwas undefinierbares, etwas das zu leuchten schien, doch Grins Augen verschwommen je länger er darauf schaute. Schon nach wenigen Herzschlägen kniff er sie zusammen und konnte sich nur mit Mühe davon abhalten sie zu reiben. Dreckig und mit Sand verklebt wie seine Hände waren, hätte er es so nur schlimmer gemacht. Weiterhin bewusst die Augen auf und zu machend, trat er an ihre Seite und sah auf das Ding herab. Es war ein Etwas mit einem leuchtenden Symbol in der Mitte. Nur dieses konnte man grade so erkennen, der Rest des Bodens war fast vollständig mit Sand bedeckt. Und wie Grin nun, als er sich weiter umsah, feststellte, befanden sie sich in einer Art Kuhle oder Höhlenvorsprung. Einen Eingang in dem Sinne konnte er nicht ausmachen, dafür wurde die Wand vor ihnen von zu vielen Schichten Dunkelheit umhüllt und verborgen, doch es wirkte – mit ein wenig Phantasie – wie ein Höhleneingang. Zoey hatte dies ebenfalls bemerkt, kniete inzwischen aber vor dem Symbol. Ein paar Handbewegungen später war eine quadratische Sandsteinplatte, zumindest glaubte Grin das es Sandstein war, offen gelegt worden. Das was er für ein einziges Symbol gehalten hatte, waren in Wirklichkeit viele kleine Schriftzeichen und diese waren immer in Gruppen angeordnet. Und jetzt, da der Sand es nicht mehr zum Teil verdeckte, verschwamm Grins Sicht auch nicht mehr.


„Sehr schwach.“murmelte er vor sich hin und sprach eigentlich nur zu sich selber. Das Leuchten war wirklich extrem schwach. Wäre es hier nicht so stockfinster, sie hätten es niemals entdeckt. Grin blickte über die Schulter, konnte aber keinen der Monde entdecken. Dafür aber ein paar Meter weiter eine Stelle, wo der Vollmond alles in ein dunkles Zwielicht tauchte. Selbst dieses Mondlicht war gefühlte zehn mal heller als die Runen.


„Was ist es? Kennst du … es?“

Sie antwortete ihm, doch eigentlich hatte Grin nur Augen und Ohren für ihre Umgebung. Er zitterte nicht nur wegen der Kälte, sondern auch wegen der merkwürdigen Aura die diesen Ort umgab. In der Residenz, vor allem bei dem Fake-Holocron, hatte ihn dieses Gefühl das Innerste erwärmt, doch nun war da nur noch Kälte. Und es war so verdammt still. Aus seinem Zimmer aus der Zeit der Arenakämpfe kannte er jetzt auch nicht die Masse an Geräuschen, doch wenigstens hat es da immer irgendwas gegeben und wenn es nur das Summen und Brummen der Computer und anderen Geräte gewesen war. Aber hier gab es absolut nichts. Vor allem jetzt da Zoey die Symbole zu übersetzen versuchte bzw. es tat, war ihre Stimme das einzige was sich der Stille widersetzte. Und das war unheimlich. VERDAMMT unheimlich...

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Korriban, Im Tal der dunklen Lords in Richtung Dreshdae-Raumhafen: Zoey und Grin auf der Flucht


Auch Grin war der Meinung, dass sie die Fackel löschen und das Lichtschwert ausschalten sollte. Sie reichte Grin ihre gelöschte Fackel. Den Blaster überließ sie ihm weiterhin. Das Lichtschwert behielt sie lieber in ihrer Hand. Es versprach Schutz. Sie könnte es bei Gefahr jederzeit blitzschnell aktivieren. Zügig machten sie sich auf den Weg. Sie blieben nahe im Schutze der Felsen. Es ging hangabwärts und der Weg war schmal, steinig und uneben. Nur das karge spärliche kalte Mondlicht wies ihnen den Weg. Zoey hielt ihre Hände tastend vor sich gestreckt und hob die Füße wie ein Storch, um nicht zu stolpern. Die weitere Flucht erwies sich als beschwerlich. Doch trotz der Blasterschüsse, die Grin zuletzt absetzen musste, wurden sie offenbar nicht verfolgt. Zumindest glaubte Zoey dies! Sie konnte, so sehr sie ihre Augen auch anstrengte, wenn sie sich wieder und wieder umsah, nichts sehen. Sie ließ aber ihre Machtfühler hinter sich alles abtasten. Da war nichts! Weder so ein Untoter, noch Lebender! Doch dies war anstrengend und sie war sich unsicher, wie weit ihre Machtfühler bisher alles abzutasten vermochten. Hinzu kam dieser kühle frische Wind, der ihr regelmäßig über ihre unbedeckte Schulter strich. Die Kälte der Wüstennacht rüttelte an ihrem spärlichen Kleid und durchdrang den zarten Seidenstoff mühelos. Zoey zitterte. Sie blieb stehen und suchte das Gespräch zu Grin, denn ihr lag etwas auf der Seele. Leider blieb Grin stumm wie ein Fisch. Er nickte nur kurz und Zoey war sich unsicher, was dies zu bedeuten hatte?! Würde er sie verraten? Doch so konnte sie sich Grin dann doch nicht vorstellen. Grin war eben nicht sehr gesprächig! Sie beließ es dabei. Sollte er sie dennoch beim Meister verpetzen, würde er es mit ihr zu tun bekommen! Doch nun bot er ihr seinen Mantel an, weil er merkte, wie sie bibberte und ihre nackten Arme sich selbst um den Körper schlang. Er würde ihr niemals schaden! Sie nahm ihn wortlos an, denn ihre Zähne schlugen aufeinander und legte sich den viel zu großen Mantel über ihre Schultern. Man, tat das gut. Der Mantel wärmte und hielt den Wind ab. Die Trockenwüsten unterlagen großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht! Der Wüstenboden erhitzte sich tagsüber bei der starken Sonneneinstrahlung nur oberflächlich, aber stark. Wolken gab es kaum. Daher kam es zwar zu einer großen Aufheizung. Doch nachts strahlte die Wärme rasch wieder ins Weltall ab. Die Wärme wurde hier kaum gespeichert! Sie lächelte ihm dankbar zu, doch vermutlich sah er dies nicht.

Wortlos gingen sie weiter. Der Weg forderte ihre ganze Aufmerksamkeit. Daher war es nicht schlimm, dass sie stumm neben-oder hintereinander herliefen. Schließlich sollte sie auch keiner hören. Man musste hier mit Echo`s rechnen! Sie bemühten sich lediglich zusammen zu bleiben und Zoey gab acht, Schritt zu halten, doch der Gedanke an Ignavius und an seine Ehepläne mit ihr beflügelte ihren Schritt enorm! Ihre Gedanken huschten zu Talitha und sie war nicht ganz glücklich darüber, sie noch im Tempel zu wissen, doch was blieb ihnen für eine andere Wahl? Sie hatten es immerhin versucht und der Befehl von Saphenus war eindeutig gewesen und schloss Talitha bei ihrer Flucht nicht mit ein, warum auch immer!? Daher könnte er ihnen keinen Vorwurf machen! Oder?

Jetzt lag hier ein riesiger Gesteinsbrocken im Weg und versperrte alles und sie mussten darauf und darüber klettern und Zoey hatte ihre Probleme mit ihrem Wickelkleid. Die Schrammen, die sie sich zugezogen hatte, schmerzten dabei höllisch bei jeder Bewegung. Zum Glück trug sie Talitha`s Stiefel, denn die vielen Steine hätten ihre Füße schon blutig gerieben und geritzt. Auf dem schroffen Felsbrocken angekommen, musste Grin ihr die Hand reichen und sie musste halb springen, da es so hoch für sie war. Sie war froh, Grin bei sich zu haben.


“Danke!”,

flüsterte sie diesmal leise. Weiter ging es hinab. Jetzt lief sie vorne weg. Man lief laufend Gefahr, dass man stolpern oder umknicken könnte. Doch durch das ebene Tal konnten sie nicht. Sie waren hier am Rande höher und außerdem lag es gespenstig vor ihnen, verflucht und durch Sithkreaturen geschützt. Es wirkte selbst hier am Rande unheimlich, beklemmend, furchterregend, dämonisch, verhext, geisterhaft und gruselig! Ein unwohles Gefühl lag ihr in der Magengegend! Gänsehaut hatte sie am ganzen Körper! Doch ein weiteres Gefühl nagte an ihr: Neugierde. Da lag das Tal ihrer Begierden vor ihr ausgebreitet! Zum Greifen nahe! Doch niemand war so dumm und setzte in der Dunkelheit der Nacht einen Fuß in das Tal! Außer Grin und Zoey, doch dies war gegebenermaßen nicht ganz so gewünscht und geplant gewesen! Wer hätte denn ahnen können, dass Ignavius sie nicht mehr gehen lassen wollte?! Na ja, eigentlich vielleicht doch!? Er hatte es ihr im Damenklo gesagt und sie gewarnt gehabt! Sie hatte es allerdings nur als Drohgebärden angesehen! Oder wollte es so sehen!? Und wollte nicht länger darüber nachdenken! Und erhoffte sich auch mehr Schutz durch Lord Saphenus! Verflucht! Wie war er nur drauf? Eine erste Prüfung?! War er so ein strenger Meister? Oder war sie ihm dermaßen wertlos und egal? Oder beides? Das Eine schloss das Andere nicht unbedingt aus?! Man konnte sich auf so einem Rückweg viel zu viele Gedanken machen!

Hah! ...Sie sollte lieber auf den Weg achten! Um ein Haar wäre sie gerade weggerutscht! So ein kleiner faustgroßer verfluchter Stein! Doch Moment mal, was war das denn? Hier leuchtete etwas leicht? Ein Leuchtkäfer? Nein, was war das? Ein Symbol? Ihre Hand wischte eilig den Sand weg. Schriftzeichen! Sie waren in eine Steinplatte eingraviert und waren mit einer floureszierenden Farbe ausgemalt worden. Der Sand hatte im Laufe der Zeit vieles weggeputzt. Nur noch spärlich war die Farbe vorhanden und das schwache Mondlicht hatte es leicht zum Leuchten gebracht! Normalerweise stolperte hier niemand nachts entlang! Grin stand nun unmittelbar neben ihr. Er hatte ihr Anhalten bemerkt und war zum Glück weder in sie hineingelaufen, noch über sie gestolpert. Sie griff nach seiner Hand und zog ihn zu sich runter! Ihr Herz pochte wild und ungestüm, ja überschlug sich fast, vor Aufregung und Begeisterung!


“Schau nur! Das ist Sithschrift! Summon Demon, eine Schrifttafel der alten Sith!”

Sie sah plötzlich kaum etwas.

Grin, bitte rutsche ein wenig zurück! Lass das Mondlicht drauffallen!”

Endlich konnte sie wieder etwas erkennen. Die Symbole der Sithschrift, das Sithalphabet, Kittat genannt, waren sehr filigran, manchmal nur mit kleinen winzigen Abweichungen, doch wunderschön und waren schwer zu lesen, noch schwerer zu übersetzen und auszusprechen! Hier im Dunkeln musste Zoey teils raten. Sie las laut:

“Midwan chats!”

Sie betonte dabei die erste Silbe stärker in jedem Wort. Dies sollte bedrohlich klingen! Ob dies nun auch bei ihr der Fall war, war dahingestellt?!

“Macht erlangen!”,

übersetzte sie laut.

Dann las sie weiter vor:

“Midwanjontu chatsatul nu asha! Das ist aus dem Sithkodex! Durch Macht erlange ich den Sieg!”


Sie überlegte kurz:

“Man erlangt Macht durch Wissen! Das scheint der Eingang zu einer Grabkammer zu sein!? Vermutlich befindet sich geheimes Wissen darin! In Form von Sithrollen oder eines Holocrons?!”

Eigentlich sollten sie ihre Flucht im Schutze der Dunkelheit und bevor man ihre Flucht bemerken, melden und sie verfolgen würde, fortsetzen und vermutlich sollte sie zügig zu ihrem Meister und von Talitha`s Lage berichten, doch sie hatten etwas Bemerkenswertes gefunden und die Frage war, war das Grab längst ausgeraubt oder noch unangetastet? Sollte es sich um ein bisher ungeöffnetes Grab handeln, war der Pfund sensationell! War es überhaupt ein Grab? Sie müssten die Stelle irgendwie markieren oder sich merken, um es wieder finden zu können und daran wäre Saphenus sicherlich auch gelegen! Gerade er dürstete nach Wissen!

Grin, lass uns versuchen, die Platte weg zu schieben! Sie ist sicherlich sehr schwer! Lass uns den Eingangsbereich untersuchen!”

Ihre Stimme klang garantiert furchtbar aufgeregt! Sie hatte einfach ein gutes Gefühl, dass es sich hierbei um eine Grabanlage handeln würde! Ihre Intuition sagte ihr dies! Sie konnte doch nicht einfach daran vorbei gehen?! Sie war Archäologin! Dumm war nur der Gedanke, der sofort aufkam, dass das erste Artefakt Hybris gehören würde. Verdammter Sith!


Korriban, Im Tal der dunklen Lords in Richtung Dreshdae-Raumhafen vor einer alten Steinplatte mit Inschrift: Zoey und Grin auf der Flucht
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur Ignoranten wissen alles.
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Während Zoey leise die Symbole übersetzte, sah Grin sich weiter um. War er paranoid wenn er glaubte, dass irgendwas unsichtbares um sie herum geisterte und sie irgendwie manipulierte? Oder dachte er nur zu viel darüber nach? Schon im Sith Orden auf Bastion hatte er es gespürt und Stunden zuvor auch im Raumhafen und auf dem Weg zur Residenz von Ignavius. Dann die kurze Abwechslung, dieses warme heimelige Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Und nun wieder diese Kälte, die keine Kälte war. Eher … ein Versprechen? Oder machte er sich grade nur selber verrückt? All diese Geschichten und tatsächlichen Begegnungen mit Untoten und Geistern, dunklen Mächten und der Macht im Allgemeinen. Sein eigener Meister, so intelligent, stark und mächtig er auch war, sah sehr krank und kaputt aus. Ignavius, ebenfalls mächtig, schien auch nicht so recht bei Sinnen zu sein und wenn Grin nun an das Fake-Holocron und all die unsterblichen Wächter dachte, fragte er sich, ob es wirklich eine gute Idee war sich absichtlich auf diese Mächte einzulassen. Zoey wollte nun diese Platte entfernen und wie es schien in dieses Etwas hinein, was auch immer darunter liegen mochte. Sichtlich unschlüssig stand der junge Maskierte da und starrte Zoey an, die wiederum ihn ansah, denn sie wollte seine Hilfe bei der Platte. Ein paar Herzschläge lang rührte sich keiner von ihnen, ganz so als wollten sie das sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, dann äußerte Grin seine Bedenken. Das sie ja gerade erst aus einer gefährlichen Situation hatten entkommen können und nun doch nicht gleich wieder in die nächste stapfen sollten. Nur halt in wenige Worte gepresst. Zoey winkte jedoch ab. Sie würden schon klar kommen. Sie kannte sich nicht nur aus, sondern war auch mit einem Lichtschwert bewaffnet. Solange sie die Führung übernahm, konnte quasi nichts schief gehen. Er lenkte schließlich ein und befreite erst einmal den kompletten Untergrund um die Platte herum von Sand. Der bisherige sichtbare Teil der Platte stellte nur den Kern des eigentlichen Stückes da. Zusammen legten sie die Fugen des Quadrates frei, merkten aber dabei das diese so schmal waren, dass kein herkömmliches Werkzeug – und Finger schon gar nicht – dazwischen passte. Zoey musste sie also mit der Macht anheben. Oder sie mit dem Lichtschwert zerschneiden, doch das wollte sie offenbar nicht. Grin stellte sich also an die Platte, sodass er mit dem Rücken zum Tal stand und wartete dann auf seinen Einsatz. Seine Schutzbefohlene konzentrierte sich und schon nach kurzer Zeit hob sich die gefühlt tonnenschwere Platte ein Stück weit an. Anfangs sah es noch so aus als würde sie es nicht schaffen, doch dann machte die nicht aus Sandstein, sondern einem dunkleren Material bestehende Platte einen Satz und Grin konnte anpacken. Die gegenüberliegende Seite setzte wieder auf und er hob seine Seite so weit an, das sie schließlich senkrecht stand. Dann kurz die Position gewechselt und er ließ sie relativ sanft zu Boden gehen. So sanft man es eben anstellen konnte, waren zwei Rippen gebrochen und die zu bewegende Platte ungefähr dreihundert Kilo schwer. Es rummste also kräftig und die beiden Flüchtigen hielten inne, sahen sich zuerst gegenseitig an und dann jeweils woanders hin. Zoey betrachtete den freigelegten Schacht, während Grin abermals die Umgebung sondierte. Noch immer nichts.

Eine weitere Diskussion darüber, ob es klug war hinunter zu steigen oder nicht, gab es nicht. Zoey ging einfach voran, nur das Lichtschwert in der Hand. Es gab keine Leiter in dem Sinne, also nichts aus Metall oder einem ähnlich strapazierfähigen Material. Stattdessen hatte man einfach etwas ähnliches in die Schachtwand eingemeißelt. Und diese Art von Konstruktion schien sie nicht mal so eben händeln zu können, denn sie stieg sehr langsam hinunter. Viel konnte Grin ja nicht sehen, denn ihr Körper verdeckte das aufflammende Lichtschwert und dessen Licht, doch die Art wie sie ständig einen dieser Vorsprünge packte und dann immer wieder neu anfassen musste, zeigte das sie damit ihre Schwierigkeiten hatte. Erst drei Meter tiefer hatte sie den Rhythmus raus und kam schneller voran, sodass nun auch Grin folgen konnte. Die Fackel steckte er sich hinten am Rücken, den Blaster vorne in den Gürtel. Da ihm selbst sein an die Dunkelheit gewöhntes rechtes Auge nicht helfen konnte, tastete er sich blind voran. Die „Stufen“ waren ziemlich kurz, sodass seine Zehenspitzen gerade so eben darauf Platz fanden. Für seien Finger reichte es und da er mit beiden Händen arbeiten konnte, ging es ganz gut. Schmal wie der Schacht war, konnte er seine Füße kaum schräg auf die Vorsprünge stellen und gab es schließlich auch auf. Der Abstieg dauerte gar nicht mal so lange, auch wenn Grins Finger das anders sehen mochten. Die „Leitersprossen“ als rau zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Millenniums gewesen. Dummerweise hatte er seine Handschuhe verloren und kaum hatte er das, kam gleich so eine Stelle. Als ob Korriban ihm zeigen wollte, dass jeder noch so kleine Fehltritt oder jedes noch so scheinbar unbedeutende Missgeschick ziemlich schmerzhaft enden konnte. Doch noch ging es, noch zirkulierte ein wenig Bacta durch seine Adern.

Jetzt da sie nicht mehr an der Oberfläche waren und zudem auch noch einen Frischluftzugang besaßen, entzündete Grin wieder seine Fackel an dem Lichtschwert von Zoey. Die sah sich bereits um. Der Gang, welcher eine Sackgasse war, war nicht mehr als das. Es gab keine Schriftzeichen oder sonst etwas dass das Auge einfangen konnte. Deshalb gingen sie einfach weiter. Nach ein paar Metern bog der Gang nach links ab, verlief dann vielleicht fünfzig Meter geradeaus und mündete schließlich in eine Art Vorraum mit einem einzigen Portal. Der Raum war nicht sonderlich groß, weshalb Grin auch nicht davon ausging das er für mehr gedacht war als er im Moment darstellte. Aber immerhin gab es hier Reliefs an den Wänden und eine Art Gebilde auf dem Boden. Dieses bestand aus unzähligen Kreisen, gefüllt mit allerhand geometrischen Formen, aber keinen Runen. Bevor sich der maskierte Mensch sich diese jedoch näher ansah, entzündete er mit seiner Fackel die vier an den Wänden. Erst danach sah er auf dem Boden und ging auch näher heran, vermied es aber in den großen Kreis zu treten. Dreiecke, Quadrate und Rechtecke gab es und alle besaßen sie eine andere Farbe und Oberfläche. Es waren wohl verschiedene Materialien, doch Grin war ein gebranntes Kind und würde daher nichts anfassen, es sei denn Zoey gab Entwarnung. Entsprechend stand er dann am Rande und sah aus wie bestellt und nicht abgeholt. Dafür aber konnte er sich das Portal anschauen. Dieses war kreisrund, ziemlich groß, berührte dabei aber weder den Boden, noch die Decke und war nochmals aus einem anderen Material als alles andere. Dunkelblau, fast schwarz prangerte es in den rostroten Wänden und sah allein schon von der Farbe her aus als würde es eine Menge aushalten. Darauf verteilt gab es dann wieder Zeichen, doch keine wie sie Grin zuvor gesehen hatte. Nicht das er in den letzten Stunden genug dazu gelernt hätte, dass er plötzlich all die hier auf Korriban verwendeten Schriftarten erkennen könnte, doch diese hier hatte er noch nicht gesehen. Sie waren ziemlich simpel, meist nicht mehr als ein Strich mit einer Nase oder einem Häkchen. Manchmal gab es sogar nur einen halben Strich oder einen Punkt, doch so oft wie die vorkamen, konnten es eigentlich keine Satzzeichen sein. Besagte Schriftzeichen, sofern es denn welche waren, hatte man nicht in das Portal eingeätzt oder eingemeißelt, sondern hervorgehoben. Man hatte sich also richtig viel Mühe mit ihnen gegeben.


„Kennst … du das?“

Grin hoffte es. Am Boden gab es nur diese geometrischen Formen, das Portal besaß recht simpel gehaltene Symbole und keinen erkennbaren Öffnungsmechanismus und die Wände waren dann nochmals mit anderen Runen verziert worden. Links sehr viele, sehr kleine in rechteckige Blöcken angeordnet und rechts in bunt zusammengewürfelten Gruppen angeordnete große, mittelgroße und kleine Schriftzeichen. Was auch immer sie aussagen mochten, für Grin sah all das immerhin wie ein Kunstwerk aus. Nur Kunstverständnis würde sie wohl nicht weiter bringen...

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[Horuset-System | Korriban | Auf dem Weg nach Dreshdae] - Saphenus; Avlan Diaz; Ryan Valen

Mit Argusauge sah Saphenus mit an wie sich der Störenfried an ihren Tisch setzte. Seine vor Schmerzen leicht zitternde Hand schob sich über sein Lichtschwert und berührte das kalte Metall. Die fehlende Wärme beruhigte ihn und ließ ihn etwas langsamere Atemzüge machen. Etwas widerwillig löste er seinen Blick von dem Mann und ließ ihn durch den Raum gleiten. Fast jedes andere anwesende Augenpaar ruhte auf ihnen oder warf ihnen verstohlene Blicke zu, ständig in der Angst dabei erwischt und bestraft zu werden. Furcht ging von ihnen aus, doch sie entstand weniger aus der Anwesenheit der drei ungleichen Männer sondern eher aus der Tatsache, dass es hier einen Sith gab, der sie alle unterdrückte und ständiger Überwachung aussetzte. Jeder dieser Siedler musste wissen, dass sie überwacht wurden, daran gab es keinen Zweifel. Der Barkeeper selbst konnte sehr genau sagen wo es die Kameras gab, die ihre neugierigen Linsen auf jeden richteten. Der Tumult, der eben entstanden war, hatte unnötige Aufmerksamkeit auf sie alle gezogen, Unruhe lag in der Luft und gespannte Erwartung auf etwas, das Saphenus nicht deuten konnte.

Der Störenfried stellte sich als Ryan Valen vor, freiberuflicher Mitarbeiter der Black Sun. Saphenus unterdrückte ein Stöhnen. Jetzt saßen direkt zwei Mitglieder dieses verbrecherischen Packs vor ihm und besudelten mit jedem ihrer Atemzüge die heilige Luft dieses verkümmernden Planeten. Als wäre ein Söldner nicht genug verhöhnte ihn das Schicksal noch mehr und setzte ihm direkt einen zweiten vor die Nase. Die dunkle Seite schrie nach seiner Hilfe, es dürstete sie nach ihrer alten Macht und Stärke. Einem unterernährten Kind gleichend musste sie gefüttert werden um zu neuer Pracht zu erwachsen und Saphenus wusste, wer dafür sorgen musste. Ignavius hatte die Prinzipien des Ordens schon zu lange verraten und in letzter Konsequenz bedeutete das seinen Tod. Saphenus biss zwar die Zähne zusammen und erkannte, dass er dabei auch auf die Hilfe zumindest von einem dieser Männer, vielleicht sogar auf beide, angewiesen war, doch das machte es ihm nicht unbedingt leichter. Zumindest kam Ryan seiner strengen Aufforderung nach und entschuldigte sich bei dem Barkeeper. Der Twi’lek nickte während einer seiner Lekku zuckte, doch dann beruhigte er sich wieder. Der Zabrak machte sich keine Illusionen, noch immer würde der Barkeeper den ungebetenen Gast am liebsten rausschmeißen oder noch schlimmeres mit ihm anrichten, doch für den Moment schien er besänftigt zu sein. Avlan mischte sich nun in das Gespräch ein und betonte, dass man niemals freiberuflich für die Black Sun arbeitete. Deutliche Verbitterung lag in seiner Stimme und Saphenus spürte, dass der Söldner bei seiner eigenen Geschichte nicht gelogen hatte. Oder er war doch ein verdammt guter Lügner. Ryan nahm einen Schluck des Getränks vor ihm und schimpfte. Sofort lud er sie beide auf sein Schiff ein, was Argwohn in dem Zabrak weckte. Besonders nachdem der Störenfried gerade erst berichtete hatte eine für eine Lieferung in den Tempel selbst verantwortlich zu sein. Er beugte sich vor, das Auge leicht zusammengekniffen.


„Was solltest du im Palast abliefern? Erzähl mir davon und ich würde dir raten kein Detail auszulassen. Wir wollen schließlich keinen weiteren Tumult verursachen.“

Saphenus lehnte sich wieder etwas zurück und machte nicht annähernd den Eindruck alsbald aufstehen zu wollen. Das wohl freundlich gemeinte Angebot auf Ryans Schiff corellianischen Wein zu trinken überging er. Er vertraute ihm nicht, er konnte genau so gut für den Gouverneur arbeiten und beauftragt worden sein ihn auszuspionieren. Einen Teufel würde er tun und sich auf sein Schiff und möglicherweise in eine Falle zu begeben. Avlans Geschichte war plausibel und auch wenn er ihm kein Vertrauen entgegenbrachte, so war er geneigt mit ihm zusammen zu arbeiten. Ryan hingegen war ein unbeschriebenes Blatt und konnte jedem und niemandem seine Treue geschworen haben.


Schwunghaft öffnete sich abermals die Tür zu dieser kleinen Kneipe und abermals kehrte Stille ein. Es waren keine weiteren Gäste, die den Raum betraten um sich bei einer Runde Karten ihren Sold aufzubessern während sie ihn gleichzeitig wieder versoffen. Saphenus spannte sich unwillkürlich an, erinnerte er sich doch nur zu gut an seine letzte Begegnung mit der imperialen Armee. Er sah die Gewehre der Sturmtruppen vor seinem geistigen Auge, die auf ihn zielten und nur auf den Befehl des ISB-Agenten warteten. Sofort begann es in seinem Inneren zu brodeln. Ein großes, katzenähnliches Wesen steuerte auf den Tisch der drei Neuankömmlinge zu, in die Rüstung der imperialen Armee gekleidet, die Schultern durchgedrückt, der Rücken gerade, das Haupt erhoben. Eine kräftige, goldene Mähne zierte den Kopf und selbst bei geschlossenem Mund konnte man erahnen, dass dieser Cathar kräftige Reißzähne hatte. Hinter ihm bezogen drei weitere Soldaten Stellung, die Gewehre im Anschlag und schussbereit. Saphenus widerstand der Versuchung aufzuspringen und sein Lichtschwert zu aktivieren. Stattdessen versuchte er einen betont ruhigen Eindruck zu machen, was ihm auch mehr oder weniger gelang. Zumindest wusste er, wer hier vor ihm stand: Myhorrir Carr, Captain und damit Oberbefehlshaber der hier auf Korriban stationierten Truppen. Auch wenn er bereits Bilder aus dem HoloNet kannte, in der Realität wirkte dieser Cathar noch imposanter. Saphenus sah zu ihm auf und wartete darauf, dass jemand das erste Wort ergreifen würde.


„Lord Saphenus? Ich möchte Euch bitten mich zu begleiten. Eure Anwesenheit hier scheint eine Unruhe heraufzubeschwören, die ich nicht tolerieren werde.“


Ein scharfer Befehlston schwang in der Stimme des Captains mit. Er war es gewohnt Befehle zu erteilen und wusste doch, dass er keinen Kratzer in seiner Autorität dulden durfte wenn er seine Männer weiterhin unter Kontrolle behalten wollte.

„Captain Carr, es ist mir ehrlich eine Freude Sie kennen zu lernen…“,

begann Saphenus und wurde sogleich unterbrochen.

„Spart Euch bitte die Floskeln, sie werden Euch nichts nützen. Ich möchte Euch nochmals in aller Freundlichkeit bitten mich zu begleiten. Sofort!“


Der Zabrak fletschte die Zähne, seine Hand wanderte bereits wieder zu seinem Lichtschwert. Die Soldaten hinter dem Captain sahen diese Bewegung, nervös nestelten sie an ihren Waffen rum. Saphenus spürte die Wut, die er über den anmaßenden Ton des Cathar empfand, er wusste um die Versuchung ihm eine Lektion zu erteilen um deutlich zu machen wer hier in der Hierarchie höher stand. Die Luft wurde dicker. Mit einem kurzen, aber bestimmten Seitenblick bedeutete Saphenus Avlan sich ebenfalls bereit zu machen. Fast schon schien die Anspannung zum Greifen nah zu sein, dann zerriss ein Klirren die Stille. Sofort wandten sich alle Augen um und sahen die hübsche Tochter des Barkeepers, die an der schmalen Treppe ins obere Stockwerk stand. Sie hatte wohl neugierig versucht herunter zu kommen und dabei ein Glas fallen lassen. Sofort errötete sie und sah zu Boden. Jeder im Raum wusste sofort, dass sie am liebsten im Boden versinken würde. Doch Saphenus begann zu lachen und stand auf, die Hände beschwichtigend erhoben. Auch wenn sein Zorn nicht verraucht war, sah er es als Chance an um mit dem Captain zu sprechen. Diese Unterhaltung war ohnehin unumgänglich wenn er Ignavius stürzen wollte.


„Ich werde Sie begleiten, aber lassen Sie ihre Männer bitte Ihre Waffen senken. Sonst bringen Sie sich noch gegenseitig um.“

Er stützte sich auf seinen Gehstock und ging einen Schritt auf Carr zu, dann drehte er sich zu Ryan um.


„Ich warne dich, lass die Finger von ihr. Sonst bringe ich dich um.“

Sie beide wussten von wem er sprach. Er nickte Avlan zu.


„Sobald diese Angelegenheit geklärt ist, werde ich mich auf Ihrem Kommunikator melden.“

Er sah ihm noch etwas länger in die Augen als nötig gewesen wäre und hoffte, dass Avlan den Wink verstand sich selbst etwas genauer umzusehen und etwas zu tun, das ihrer Sache diente. Carr bedeutete dem Sith ihm zu folgen. Sofort wurde der wieder von der unbarmherzigen Sonne geblendet, die sich aber langsam dem Horizont annäherte. Dort begann sich schon ein sanftes Rot zu formen. Eines, das plötzlich die gleißende Klinge eines Lichtschwertes zu imitieren schien bevor dieser Eindruck so schnell verschwand wie er gekommen war. Saphenus setzte sich in den bereitgestellten Gleiter. Während der Fahrt sagte niemand ein Wort. Sie steuerten auf den Raumhafen zu, bogen davor jedoch ab und glitten auf einen weiteren Gebäudekomplex zu, der nicht minder verkommen aussah. Das war die Kaserne und auch sie hatte definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Unsanft landeten sie im Sand, ein heißer Abendwind zerrte an Saphenus‘ Robe als er ausstieg. Kurz glitt sein Blick in die Richtung des Tals der dunklen Lords und zu Talitha, dann zu Zoey. Ungeduldig bemerkte er, dass sich seine Schülerin lieber beeilen sollte. Flankiert von Carr und seinen drei Soldaten betraten sie das Gebäude, die Wachen am Eingang salutierten schnell und zackig, ebenso wie andere Soldaten, denen sie auf dem Gang begegneten. Carr genoss ihren Respekt, das spürte Saphenus. Schließlich erreichten sie das Büro des Oberbefehlshabers, die einfachen Soldaten blieben auf einen Wink des Captains hin draußen und postierten sich an der Tür. Carr setzte sich an einen aufgeräumten Schreibtisch und bedeutete Saphenus auf der anderen Seite Platz zu nehmen. Getränke standen bereits bereit.


„Ihr solltet viel Wasser trinken. Dieser Planet trocknet Euch sonst auch und schwächt Euch.“,


bemerkte Carr tonlos und deutete auf Saphenus‘ Bein. Der Verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln.

„Also, mein Lord…“


Verbitterung und Ablehnung klang in der Stimme des Soldaten mit als er diesen Titel aussprach,

„Was führt Euch hierher? Ignavius ist nicht dafür bekannt Gäste des Ordens zu empfangen. Und seid unbesorgt, mein Büro ist nicht verwanzt. Ich kontrolliere es regelmäßig, auch wenn Messga es nicht wagen würde diese Grenze zu überschreiten.“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Kaserne | Carrs Büro] - Saphenus; Cpt. Myhorrir Carr (NPC)
 
Korriban, Im Tal der dunklen Lords in Richtung Dreshdae-Raumhafen vor einer alten Steinplatte mit Inschrift: Zoey und Grin auf der Flucht


Grin äußerte einige Bedenken, natürlich so bruchstückhaft wie immer, da es seine Redensart war. Es könnte gefährlich sein und ihr Meister würde auf sie warten und sie waren gerade aus einer gefährlichen Situation entkommen und noch mittendrin während der Flucht und so weiter! Zoey winkte verächtlich ab:

Grin, dass ist mein Beruf! Dann dürfte ich in kein Grab und keinen Tempel! Es könnte alles gefährlich sein! Schon das wir uns hier in der Wüste befinden ist gefährlich! Keiner von uns hat einen Tropfen Wasser dabei! Ignavius und seine untoten Diener sind gefährlich! Das wir uns hier am Rande des verfluchten Tales der dunklen Lords befinden, ist gefährlich! Weißt du von was für Sithkreaturen die Gräber beschützt werden?! Was dort zwischen den Pyramiden herumwuselt?! Der Abschaum, der dort hinten in der Siedlung haust, könnte gefährlich sein! Selbst unser Sithmeister ist gefährlich und bestimmt über unser Leben und unseren Tod! Also, was soll das?! Wir schauen doch nur mal kurz nach! Ich will sehen, ob es sich lohnt, die Stelle zu markieren und hierhin nochmal zurück zu kehren?! Das ganze Leben ist gefährlich! Und zu Lord Saphenus kommen wir noch früh genug! Er hat doch keine Ahnung, wann wir aufgebrochen sind! Und ich habe doch Erfahrungen mit so was und obendrein ein Lichtschwert!”

Seine Bedenken hatten Zoey leicht reizbar gemacht. So was konnte sie nicht leiden! Ihr Forscherherz schlug ungestüm und unbekümmert! Grin machte sich endlich an der Platte zu schaffen und begann die Platte komplett frei vom Sand zu machen. Zoey half ihm schließlich dabei. Die Platte war so breit wie die Stelle des Weges!

Doch dann gab es Probleme! Die Fugen waren sehr schmal und sie hatten nichts dabei, was dazwischen passen und zum Hochstemmen geeignet gewesen wäre. Außerdem schien die Platte sehr schwer zu sein! Auch sie kam nicht mit den Fingern dazwischen. Und selbst wenn, die Platte war zu schwer! Zoey dachte nach. Sie könnte mit ihrem Lichtschwert ein Loch, groß genug, um hindurch zu passen, hinein schneiden. Doch wie könnten sie den Eingang dann wieder verschließen, wollten sie schließlich, dass niemand sonst Wind davon bekommen würde? Außerdem war die Platte von großem archäologischen Wert und Zoey wollte ein solches Kulturgut nicht zerstören. Also war dies keine Option! Sie dachte kurz nach und ging ihre neugewonnenen Fähigkeiten durch. Levitation hieß das Zauberwort. Sie wusste, dass es nicht auf Größe und Gewicht ankam. Sie hatte es auch schon mal mit dem Tisch hinbekommen! Sie musste nur die Macht dicht und gleichmäßig drumherum weben und sich konzentrieren!


“Ich werde die Platte mit der Macht anheben und sobald du die Platte zu fassen bekommst, bist du dran!”,

erklärte sie Grin die Vorgehensweise. Sie ahnte, dass sie es nicht hinbekommen könnte, die Platte hoch zu heben und weg zu tragen und ein Stück dahinter absetzen zu lassen!

Grin stellte sich in Position und die Archäologin konzentrierte sich. Sie war allerdings so aufgebracht über diesen Fund und so aufgeregt, dass sie es nicht gleich beim ersten Versuch, auch nicht beim Zweiten, Dritten…hin bekam und Erfolg hatte. Doch dann gelang es endlich, als sie schon an sich zweifeln wollte, doch so schnell gab Zoey nicht auf! Sie fürchtete allerdings, die Platte Grin auf die Füße zu werfen oder seine Hände zu zerquetschen, indem sie die Platte zu früh losließ, ehe Grin sie richtig zu greifen bekommen hatte. Doch es gelang. Sie versuchte die Platte mit der Macht weiter mitanzuheben, da sie auch für Grin zu schwer war. Schließlich wurde die Platte zur Seite gewuchtet und irgendwann hatte Grin die Platte ganz alleine und ließ sie los. Es krachte mächtig, etwas zu laut und stäubte. Ängstlich warf sie Grin einen Blick zu und sah sich um, doch nichts regte sich. Scheinbar waren sie die einzigen Hanseln auf weiter Flur? Sie bückte sich, entfachte ihr Lichtschwert als Lichtquelle und hielt es in den Schacht hinein. Eine eingemeißelte Treppe führte hinunter. Oder vielleicht sollte man eher von einer Leiter sprechen, so steil wie diese war! Es ging etwa 15m hinab. Zoey fackelte nicht lange. Da es hier aber stockfinster war, musste sie ihr Lichtschwert anlassen. Doch fürs Hinabsteigen hätte man besser beide Hände frei gehabt! Da hatte Zoey sorgfältig alles gepackt gehabt und stieg nun mit einem Lichtschwert als Leuchtquelle statt einem Glühstab hinunter und dies in einer Kleidung, die dazu völlig ungeeignet war! Sie trug schließlich ein Kleid und immer noch den überlangen Mantel von Grin darüber! Die erste Stufe zu besteigen und den Anfang zu finden, erwies sich schon mal als besonders schwierig! Irgendwann beim Klettern rutschte ihr der Mantel von den Schultern und fiel in die Tiefe. Sich abzuseilen wäre hier die elegantere Lösung gewesen! Definitiv! Die Treppenstufen waren zu schmal und Zoey drohte fortwährend abzurutschen. Mit einer Hand konnte sie sich kaum festhalten und das Nachgreifen gestaltete sich schwierig. Sie lehnte sich stark nach vorne, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Die Stufen waren rauh und es schmerzte höllisch und ihre Handflächen und Finger litten darunter. Dass große Lichtschwert bzw. die lange Klinge störte und es sah einige Male gefährlich aus, als würde sich Zoey gleich selbst verletzen und sich irgendetwas abschneiden! Doch der Macht sei dank, kamen sie beide langsam aber sicher, an.


Unten angekommen, entzündete Grin seine Fackel an ihrem Lichtschwert. Zoey ließ den Mantel erstmal auf dem Boden liegen und ging vorwärts. Die Wände waren hier glatt. Sie gingen weiter. Zoey ging neugierig voraus, das Lichtschwert in der Hand. Ihr Verlangen etwas von archäologischem Wert zu finden säumte den Pfad der dunklen Seite, den sie eingeschlagen hatte. Sie liefen nun rechts um die Ecke und weiter geradeaus. Sie kamen geradewegs auf ein Portal zu. Hier war es etwas beleuchteter! Dunkel wie der Nachthimmel in marineblau hob es sich deutlich vom rostbraunen Untergrund ab. Es war rund. Davor gab es auf dem Boden ein geometrisches Gebilde. Auch hier waren Kreise, aber auch andere Formen vertreten. Die Farben varierten dabei von geometrischer Form zu Form. Die Wand um das Portal war voller Schriftzeichen! Das, was vorher im Gang zu wenig bzw. gar nicht davon vorhanden gewesen war, war jetzt fast zu viel. Es war erschlagend! Das Portal selber besaß auch Etliche davon. Es war eine Früh-bzw. Vorform der Sithschrift und sie war deutlich einfacher geschrieben. Eine Art Keilschrift! Mit viel Mühe hatte man sie reliefartig hervorgehoben! Grin sprach sie auf jene Schrift an, auf die auch Zoey fasziniert schaute.

“Es ist eine Art Keilschrift, eine Frühform der Sithschrift!”

Sie wusste, dass er natürlich wissen wollte, was da stand. Doch so schnell konnte Zoey diese vielen Zeichen nicht erfassen und übersetzen! Hektisch überflogen ihre Augen die Zeichen. Das Portal war praktisch übersät davon. Ihr Blick wanderte über die Wand drumherum! Jene war übersät mit der Schrift! Dann wanderte ihr Blick auf das geometrische Gebilde vor ihr auf dem Boden. Es hatte etwas mit dem Portal zu tun! Bloß was hatte dies zu bedeuten? Scheinbar war der Öffnungsmechanismus hier zu finden! Sie hielt ihr Lichtschwert darüber, um besser sehen zu können und hoffte, dass ihr eine Erleuchtung kommen würde, doch es sah kompliziert aus. Das Kreissymbol gab es mehrfach und es war ebenfalls tiefschwarzblau. Sie stöhnte auf. Wieder fiel ihr Blick aufs Portal und danach auf die Wand.

“Das alles zu übersetzen dauert fast ein ganzes Leben!”,

sagte sie gereizt! Die Antwort steckte doch garantiert in den Schriften! Was lag hinter dem Portal verborgen? Sie waren vor einem bislang ungeöffnetem Grab! Es war also unangetastet und bisher noch nicht ausgeraubt worden. Doch zu ihrer Freude mischte sich Bitterkeit! Sie hatten keine Zeit! Sie befanden sich auf der Flucht und sollten ihren Vorsprung nicht aufs Spiel setzen! Zumindest flüsterte dies die Vernunft in ihr! Dazu kam der Auftrag ihres Meisters! Ihre erste Prüfung! Sie wollte ihre Schülerschaft nicht verspielen! Was machte zudem ein Sith mit einer Schülerin, die er nicht länger auszubilden gedachte?! Er würde sie töten! Zoey wusste das! Sie war studiert und dies auf diesem Gebiet! Außerdem wusste sie ihren Meister als einen explosiven jähzornigen Mann einzuschätzen! Unmut machte sich in ihr breit! Ihr Forscherdrang und ihr Verlangen, etwas zu entdecken, riefen nach ihr! Doch am anderen Ende zogen ihre Vernunft und ihr Gehorsamsgelübde ihrem Meister gegenüber! Sie war hin-und hergerissen! Sie fühlte sich innerlich zerrissen! Wut baute sich in ihr auf! Was sollte sie tun? Das Portal würde nicht mal so zügig zu öffnen sein!

Grin, reich` mir mal das kleinste Buch, was ich dir anvertraut habe! Und nichts berühren, noch drauf treten, hörst du?! Sei vorsichtig!”

Er fummelte ein wenig an seinem Gürtel herum und reichte ihr die gesamte Gürteltasche. Sie riss sie ihm wirsch und ungeduldig aus der Hand. Ihre Stimmung war völlig gekippt. Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, nagte Frust an ihr. Sie holte ihr Buch, welches über Generationen von Archäologe zu Archäologe, die nach machtvollen Artefakten gesucht hatten, weiter gegeben worden war, heraus und durchforstete es nach so einer Art Falle/Rätsel. Doch natürlich war Derartiges nicht mal annähernd darin! Zoey hätte sich ja auch daran erinnert! Das Durchblättern war nur ein Akt der Verzweiflung!

“Was machen wir denn bloß!? Das Portal zu öffnen wird eine ganze Weile dauern!?”,

sagte sie mehr als gereizt! Fahrig strich sie sich durch ihr Haar und steckte die eine Seite hinters Ohr.

“Das ist der Fund des Jahrhunderts und wir müssten eigentlich weiter! Bloß mal ehrlich, welcher Archäologe geht jetzt hier unverrichteter Dinge wieder heraus?!”

Sie ließ ihren widersprüchlichen Gefühlen freien Lauf und hörte auf das Raunen und Flüstern des finsteren dunklen Teils der Macht, deren Lehren sie sich verschrieben hatte und welche an ihrer Seele fraß. Missmutig packte sie das Büchlein in ihre Gürteltasche und stellte ernüchtert fest, dass sie leider keine Ausrüstung dabei hatten. Sie hätten die Rucksäcke mitnehmen sollen! Ignavius hätte sie ihnen aber garantiert abgenommen! Sie sollten sie vernünftigerweise holen gehen und somit würden sie Saphenus`Auftrag erfüllen und ihm wäre garantiert auch daran gelegen, wertvolles Wissen zu bergen und vor Unwürdigen zu bewahren! Er würde ihnen dann den Auftrag das Portal zu öffnen, früher oder später geben?! Mist, Talitha war noch zu retten und Ignavius müsste noch um die Ecke gebracht werden?! War das alles ätzend!? Zoey bekam noch von ihrem Gedankenkarussell Gehirnsausen! Sie stand vor einem Portal, was sie nur wenige Zentimeter vom Inneren einer geheimnisvollen Grabstätte trennte!

“Ich kann und ich will nicht weiter! Ich will da eigentlich sofort rein! Verstehst du das?!”,

sprach sie das aus, was sie begehrte und was sie wirklich wollte! Sie vermutete, dass der Gang sie vermutlich ins Innere einer der Pyramiden ins Tal der dunklen Lords führen würde! Die Haupteingänge der Pyramiden waren mit Absicht nicht direkt an den Pyramiden angebracht worden, wollte man die Artefakte in den Pyramiden sicher verwahren. Zoey fühlte eine magische Anziehungskraft, die von dem Portal ausging! Die dunkle Seite der Macht rief nach ihr und verursachte ein heftiges Kribbeln unter der Haut! Ihre Augen begannen eine sithische Verfärbung anzunehmen!


Korriban, im Tal der dunklen Lords in Richtung Dreshdae-Raumhafen vor einem unterirdischen Eingangsportal zu einer Sith-Pyramide: Zoey und Grin
 
Hütet euch vor der Wut eines Geduldigen!
--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Tal der dunklen Lords - Unterirdische Anlage - Raum mit einem Portal - Zoey und Grin--]})({[--

Langsam aber sicher wurde es kompliziert. Grin wollte sich ja eigentlich nur zurückhalten, wenn möglich keine Fallen auslösen oder sich von Sith Geistern manipulieren lassen, doch nun wollte Zoey nicht nur hier bleiben, sondern sogar noch in die Anlage hinein. Sie besaß kein Werkzeug oder andere Mittel um es in absehbarer Zeit zu schaffen und doch wollte sie hier bleiben und es weiter versuchen. Ihre letzte Frage räumte dann mit den letzten Zweifeln auf. Sie sah Grin an und er konnte sie nur weiterhin unschlüssig anstarren. Irgendwo verstand er sie, doch sie hatte doch selbst die Gefährlichkeit des Meisters beschrieben. Ja, genau. Sie hatte es selber gesagt!

„Das … verstehe ich. Doch … du sagtest … selber, dass der Meister … gefährlich … ist. Sollten … wir ihn … da warten … lassen?“

Grin wollte sie eigentlich nur nochmal daran erinnern, doch ihre Reaktion darauf fiel heftiger aus als er gedacht hatte. Schneller als er denken konnte war sie bei ihm, packte ihn am Kragen und fauchte regelrecht das sie das selber wisse. Dabei bemerkte er eher zufällig das ihre Augen sich verändert hatten und nun denen ihres Meisters glichen. Darauf eingehen wollte er aber nicht, stattdessen entschuldige er sich kleinlaut und machte sogar noch einen Schritt rückwärts, sodass er nun wieder am Eingang des Raumes stand. Sie widmete sich wieder ihrer Arbeit, während Grin eigentlich nur dastand und sie nicht direkt anschauen wollte. Er wollte sie nicht wütend machen, doch sie hatten es eilig oder nicht? Nicht auszudenken sie würden noch eine Falle auslösen und einen weiteren Tag festsitzen. Sie besaßen kein Essen oder Wasser und waren beide verletzt, wenn auch nicht so schlimm. Aber all das wusste sie und sie nahm es in kauf. Was konnte er da schon tun? Sie war intelligenter als er, wusste einfach mehr. Und sie war die Schülerin des Meister, besaß also die Macht und ihr Lichtschwert. Er sollte nur bei ihr bleiben und sie beschützen. Nun gut, dann würde er das tun. Der Befehl zu ihm zu kommen wurde nicht ihm direkt, sondern ihr gegeben. Er war nicht daran gebunden. Dafür aber an ihr. Ja. Genau. Eigentlich war das doch gar kein Problem.

Dieser Gedanke beruhigte Grin etwa drei Sekunden lang, dann dachte er wieder an das fehlende Wasser und medizinische Vorräte und die Sorge war wieder da. Realistisch betrachtet konnte er sie auch nicht gegen die Untoten verteidigen. Seine Angriffe waren so gut wie wirkungslos geblieben und auch wenn die Muskulatur in seinen Armen nicht erschöpfen konnte, weil sie eben künstlich waren, der Rest des Körpers konnte immer noch versagen. Grin versuchte seine Erfahrungen aus der Arena zu nutzen, sich an jede Situation zu erinnern die ihm jetzt nützen könnte, doch da war nicht viel. Man konnte das eine nur schwer, wenn überhaupt, mit dem anderen vergleichen. Nein, seine Vergangenheit würde ihm hier nicht helfen können. Er durfte hier nicht weg und nach irgendetwas suchen. Also konnte er nur hoffen das Zoey keinen Fehler beging und irgendeinen Mechanismus auslöste, welcher sie tiefer in die Anlage brachte. Grin fiel es schwer sich diesen Gedanken einzugestehen, doch er hoffte tatsächlich das sie scheitern und nichts erreichen würde. Etwa zehn Minuten lang überlegte er angestrengt was er tun konnte und kam schließlich zu dem Schluss, dass er Zoey warnen musste, egal wie wütend sie dann auf ihn war. Er sollte sie beschützen, also auch vor dem Verdursten oder dem Verhungern und deshalb war es wichtiger sie darauf hinzuweisen als sie gnädig zu stimmen. Sie sollte ihn lieber nicht mögen als tot sein. Den Entschluss gefasst ihr dies mitzuteilen, ging er die Sätze alle drei mal im Kopf durch. Er wollte ohne seine üblichen Aussetzer sagen was es zu sagen gab. Als er sich dann sicher war, dass er es hinbekommen würde, trat er wieder in den Raum hinein, die Hände so hinter dem Rücken wie er es schon bei den Dienern seines alten Meisters beobachtet hatte.


„Verzeih mir Zoey, doch ich muss dich darauf hinweisen das wir weder Essen, noch Trinken haben. Und wir sind verletzt. Sollten wir tiefer rein gehen oder es wird jetzt eine Falle ausgelöst, dann werden wir vielleicht verschüttet. Davor kann ich dich nicht beschützen.“

An diese Art zu sprechen würde er sich wohl nie gewöhnen. Er spannte den Kiefer dabei immer derart an, das er ihn nun massieren musste, doch als Zoey erneut wütend und laut wurde, hielt er inne und wappnete sich für was auch immer sie tun würde. Dieses mal kam sie aber nicht zu ihm, sondern schrie nur ihre Frustration hinaus. Sie wusste all das, doch ihrem Ziel so nahe zu sein und doch nicht weiter gehen zu können, das machte sie rasend. Grin konnte das irgendwie verstehen, auch wenn er vom Charakter her nicht zu Wutanfällen neigte. Er wollte Zoey gerne näher kommen und ahnte dennoch das es wohl niemals geschehen würde. Das frustrierte auch ihn, irgendetwas in ihm hinderte ihn aber daran etwas unüberlegtes zu tun. Sie auf der anderen Seite beruhigte sich ein wenig und kam zu ihm. Statt aber hinaus zu stürmen blieb sie nochmals stehen, sah den Raum an und es gingen dabei genug Gefühle über ihr Gesicht, sodass selbst Grin es aus dem Augenwinkel sehen konnte. Die Sekunden verstrichen und er glaubte schon sie würde doch wieder zurück gehen, da riss sie sich von dem Anblick los und machte auf dem Absatz kehrt. Ihr loyaler Leibwächter folgte ihr sofort, die Fackel wieder in der rechten Hand. Die, die hinter ihnen noch brannten, würden es wohl weiterhin tun. Bis sie zurückkehren würden. Falls sie zurückkehren würden.

Bei der in den Fels gehauenen Leiter kamen sie recht schnell an und Zoey hatte auch schon wieder ihr Lichtschwert in der Hand. Sie stellte sich ran und sah nach oben, zögerte aber. Grin dachte sofort an eine Falle, also das sich vielleicht der Zugang oben verschlossen hätte, doch es gab wohl einen anderen Grund für die kurze Pause, denn nun stieg sie doch hoch und er konnte nach einer Weile erkennen das oben nach wie vor alles frei war. Um sie nicht mit seiner Fackel zu verbrennen, wartete er so lange bis sie den schmalen Schacht zur Gänze verlassen hatte, dann folgte er ihr. Erst ein paar Meter weiter bemerkte er dann das er die Fackel wohl doch lieber hätte ausmachen sollen, denn nur mit einer Hand gestaltete sich der Aufstieg wirklich ziemlich schwierig. Nun wollte er aber auch nicht mehr umkehren, also biss er die Zähne zusammen und zog die Sache ohne zu murren durch. Als er dann schließlich endlich die Fackel oben ablegen und sie mit beiden Händen hochziehen konnte, merkte er schon wie kalt es hier oben bzw. wie warm, wenn auch stickig es unten gewesen war. Den Mantel, den Zoey zuvor noch einfach liegen gelassen hatte, trug sie nun wieder, sodass wenigstens sie nicht fror. Nachdem er hinaus gestiegen war, verschlossen die beiden den Zugang wieder. Ob und wenn ja wie sie ihn aber wieder finden würden, darum musste sich Zoey kümmern. Für Grin sah hier alles gleich aus...


--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Tal der dunklen Lords - über der unterirdischen Anlage - Zoey und Grin--]})({[--
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Taverne "Dead Man's Tree"] Avlan, Saphenus, Ryan, Andere Gäste

Die Stimmung hatte sich gerade wieder gelockert, als sie dann erneut auf die Probe gestellt wurde: Mehrere Männer betraten die Taverne, und sie waren keine Gäste. Nein, sie wahren eher Bewaffnet und Gefährlich, kurz gesagt: Soldaten. Schlimmer konnte es eigentlich nicht sein. Hatte dieser jemand der die Überwachung hier führte doch tatsächlich dafür gesorgt dass sich nun auch die Behörden als offizielles Element des Imperiums in diese Situation einmischte. Schrecklich. Es hatte gerade so gut angefangen.

Avlan vermied es sich von seinem Stuhl aus umzudrehen, er konnte sofort wahrnehmen wie das Gespräch automatisch verstummte als die betreffenden Personen eintraten, man konnte praktisch vernehmen wie die Stimmung einen kritischen Tiefststand erreicht hatte, welcher nur schwer wieder gelöst werden konnte. Zurückgelehnt in seinen Sitz, versuchte Avlan unauffällig seinen Helm mit den Fingern anzutippen, und das Visier in Richtung der eintretenden Personen zu wenden, um in der Spiegelung zu erkennen was hinter ihm abging. Ja, es stimmte: Vier Männer waren hinter ihm, allesamt bewaffnet und Soldaten des Imperiums. Einer von ihnen, ein Cathar begann Saphenus mit "Lord" anzusprechen: Der Söldner vermutete, es war diesem Sith die würde nicht wert ihn so zu betiteln trotz seiner überaus oft angepriesenen Allmacht. Er war praktisch nichts anderes als ein besserer Soldat, eine art Super Tötungsmaschine. Glück für ihn, dass der Orden von den anderen Institutionen des Imperiums unabhängig und unbeeinflusst blieb - sonst wäre dass alles schon ganz anders.

Den Ablenkungsversuchen zum Trotz, die Floskeln des Sith durchschaute dieser sogenannte Captain Carr sofort und beharrte auch weiterhin darauf ihn zu begleiten - man konnte Saphenus aber ansehen dass er dass nicht freiwillig tun wollte. Der Sith begann seine Hand zu seinem Lichtschwert zu bewegen, Avlan machte es ihm nach und griff mit einer Hand zu seinem Blaster auf dem Tisch, die andere Hand blieb frei, um das leere Glas geklammert. Mit einem dreh nach hinten könnte er das Glas in Richtung der Soldaten werfen und einen Schuss auf sie abgeben, sich dann sofort unter den nächsten Tisch rollen, und aus der Deckung schießen. Der Sith würde dann vermutlich den Rest mit den Soldaten übernehmen. Es hing eigentlich nur vom Timing ab. Er nickte Saphenus auf den Seitenblick hin zu, gleich wäre es soweit...

Dann, völlig unerwartet begann etwas zu klirren, etwas zersplitterte in alle Richtungen. Nun drehte er sich aber um, und der Blick des ganzen Lokals fiel auf die Tochter des Barkeepers die einen Fehler begangen hatte. Der Sith nutzte die Chance und fing an zu lachen, dann bestätigte er die Forderung des Captains und würde ihm folgen. Mit einer letzten Warnung wies er Ryan an die Finger von ihr zu lassen, ansonsten würde er ihn... Nun, töten. Avlan jedoch schaute er länger an als nötig, und sagte ihm er würde sich melden wenn das hier geklärt wäre. Er verstand, und nickte ihm zu. Jetzt war er wieder auf sich alleine gestellt, beide waren das. Doch sie wussten was sie zu tun hatten.

Kaum hatte Saphenus die Taverne verlassen, stand er auf, packte seinen Blaster in Holster, setzte den Helm auf und hing sich sein Gewehr um. Er wandte sich an Ryan, welcher völlig verdutzt immer noch auf seinem Platz saß. Avlan tippte seinen Kopf an, damit sich dieser auch endlich in seine Richtung drehte, er schwelgte praktisch immer noch in seinen Gedanken:"Wenn du mir jetzt folgst, bist du an uns beide gebunden. Wenn nicht, und wir uns jemals wieder begegnen, töte ich dich.", damit wandte er sich auch wieder von Ryan ab und stolzierte aus der Taverne in die heiße Sonne. Er hoffte dass die Drohung wirkte, denn es sollte für diesen vermeintlichen Händler nur die Möglichkeit geben mit ihnen zu arbeiten, oder auf ewig zu verschwinden. Er sollte bloß nicht auf die Idee kommen ihnen heimlich nachzulaufen und zu Spionieren. Dann wäre er schon bald einen Kopf kürzer.

Nachdem er circa eine halbe Stunde durch die Stadt gegangen war, las er wieder auf seinem Holopad nach. Er besaß eine ganze Liste von Personen die ihm Informationen geben konnten, die Korrupt waren oder anderweitig behilflich sein konnten. Nur hatte er bisher zwei davon getroffen, und der Rest der Bürger schien nicht wirklich vertrauenswürdig zu sein. Entweder waren sie verarm und würden ihm für etwas Credits alles erzählen , oder sie kooperierten mit den Behörden und würden seine Nachforschungen sofort weiterleiten, geschweige denn die Informationen die man dank der Überwachungsgeräte erhielt, beides waren keine sicheren Quellen.

Plötzlich erkannte er einen Mann in Uniform, er stand an der Ecke eines Hauses, und die Gasse die neben ihm verlief wirkte ziemlich einladend für heimliche Gespräche in der Stadt. Außerdem passte das zu den Informationen die er besaß, also ging er zu dem Mann hin und sprach ihn mit nur einem Satz an:"Der Sand ist Rot". Reglos spuckte der Fremde auf den Boden, wandte sich ab und ging in die Gasse hinein. Avlan schaute sich um, niemand schien ihn zu beobachten, und so folgte er ihm. Als er ihm weiter folgte schien es, als würde der Weg immer schmaler und Dunkler. Verfallene Türen und Fenster konnte er an beiden Seiten erkennen, und weit nach oben ragten die beiden Gebäude zwischen denen er ging. Nach Minuten kam der Mann an eine Tür, drückte den Schalter einer Sprechanlage und beugte sich nach vorne - er flüsterte anscheinend etwas in das Gerät hinein was er nicht vernehmen konnte, und plötzlich schnellte die Tür nach oben. Der Eingang war offen. Langsam schritt Avlan an den offenen Eingang heran, zweifelte jedoch daran dass er hier richtig war. Der Soldat wies noch einmal mit der Hand hinein, und verschwand hinter dem Söldner.

Widerwillig entschloss er sich einzutreten, und sobald er dass getan hatte verschloss sich die Tür auch hinter ihm. Nun erkannte er auch dass es eigentlich kein Eingang war, sondern ein weiterer Weg unter das Haus - vermutlich in einen Keller. Sacht beleuchtet waren die Treppen, und zwar gerade so dass man sie erkannte, aber nicht so Hell dass man sich wohlfühlte. Schritt für schritt ging er nach unten bis er erneut an eine Tür kam und sie öffnete: Sofort schnellte ein schwerer Gegenstand nach ihm auf seinen Kopf und traf ihn, trotz des Helmes, sehr stark. Dann, Dunkelheit.

Zuerst zwinkerten seine Augen ein paar mal, dann konnte er mit jedem Mal etwas mehr sehen. Er befand sich in einem mit Fackeln beleuchteten Raum, zwar in seiner Rüstung, aber unbewaffnet und ohne Helm auf einem Stuhl sitzend. Um ihn herum standen mehrere Maskierte Personen, und vor ihm befand sich ein Tisch, vor dem wiederum ein etwas kleinerer jemand saß. Völlig entspannt begann dieser jemand zu sprechen:"Woher kennt ihr unseren Code?", fragte die Stimme, die deutlich verstärkt und in den Bass hin verändert von den Wänden wiederhallte:"Eine tolle Maskerade, für jemanden der seinen Geheimen Zirkel nicht zu schützen weiß", mit einem Seufzen fasste Avlan an seinen Kopf. Die schmerzen waren immens, als ob jemand seinen Schmiedehammer an ihm ausprobierte.

Eine Person von der Seite zog eine Klinge hervor, und legte sie dem Söldner an den Hals:"Sprich!", ertönte es voller Wut aus dem Mund der Person, welche eine Ähnliche Stimmenverzerrung vorzuweisen hatte. Die etwas kleinere Person hob die Hand, und wies an aufzuhören, womit die Klinge auch sofort wieder zurückgenommen wurde:"Erzählt. Woher kennt ihr unseren Code und wer seid ihr? Ihr stammt nicht von hier, und ihr steht in Kontakt mit einem Sith. Wir haben euer kleines Spielchen in der Taverne beobachtet, und wir wissen dass ihr für irgendetwas geschickt wurdet. Glaubt nicht dass Ignavius der einzige ist der seine Augen und Ohren überall hat. Sagt mir also was ihr wollt, wenn ihr lebend wieder gehen wollt".

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Im Keller eines nicht näher bekannten Hauses] Avlan, und eine Bande von Halsabschneidern
 
Korriban, im Tal der dunklen Lords in Richtung Dreshdae-Raumhafen vor einem Eingangsportal zu einer Sith-Pyramide: Zoey und Grin


Natürlich hatte Grin wieder Gegenargumente und sie waren nicht einmal von der Hand zu weisen und Zoey wusste das doch selbst, doch wollte etwas anderes hören, etwas, was sie dann das tun und machen lassen könnte, was sie aus tiefstem Herzen wollte! Wut schäumte in ihr auf und schnell war sie bei ihm und ergriff ihn beim Schlafittchen und zog ihn zu sich heran bzw. herunter, nur um ihn anzufauchen:

“Das weiß ich selbst!”

Ihre Augen funkelten böse. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Portal. Vor lauter Wut konnte sie sich erstmal gar nicht konzentrieren. Es war so unfair, dass sie das Grab jetzt fanden, als sie dafür keine Zeit hatten. Sie verglich die Schriftbilder auf dem Portal mit denen auf der Wand und suchte die geometrischen Symbole auf dem Fußboden in den Texten. Doch alles blieb ein verworrenes Rätsel. Dermaßen unter Zeitdruck war das nicht hin zu bekommen! Dafür waren es zu viele Schriftzeichen! Doch wenn sie das Portal öffnen würde, was wäre dann? Sie könnte kurz hinein schauen. Doch sie wusste, dass es dann kaum ein Zurück geben würde!? In den Thearterra-Tempeln schaute man nicht mal so rasch hinein! Und war das Portal erstmal geöffnet, lauerte die Gefahr, dass Andere in ihrer Abwesenheit hinein spazieren könnten!? Es war unklug weiter daran zu arbeiten! Sie durfte ihren unvernünftigen Gefühlen und ihrer Leidenschaft, ihrem Forscherdrang sofort nachzugeben, nicht weiter nachgehen! Sie atmete tief durch! Sie war ein sehr leidenschaftlicher Mensch, dass wusste sie. Doch man musste einen klugen Kopf bewahren! In dem Moment meldete sich nochmals Grin zu Wort! Sie bemerkte, dass er sich seine Worte gut zurecht gelegt hatte. Vorsichtig begann er, seine wohl durchdachten Argumente gegen dieses Manöver vorzubringen. Er hatte natürlich recht. Diesmal ließ sie ihn ausreden. Es wäre töricht ohne Wasser, Nahrung und Ausrüstung hier durchs Portal in eine Pyramide zu gehen. Auch ihre Kleidung war völlig untauglich! Ebenso hatte er mit den zu erwartenden Fallen nicht unrecht! Sie begannen meist kurz hinterm Eingang! Sie dachte an die Riesenspinnen und an die Miene, auf der Kestrel im ersten Tempel ihrer letzten Expedition stand, an die Durastahlspitzen gleich hinterm Eingang des Vulkantempels und an den Cyborgterentatek im letzten Tempel. Es wäre ebenso dämlich, ihrem Meister nicht zu gehorchen! Sie drehte sich nun zu Grin um und sah ihn nur an. Dann machte sie ihrem Ärger nochmals Luft! Sie brüllte ihn an:

“Du brauchst mich nicht belehren! Das weiß ich selber! Oder glaubst du, ich könnte in diesen Klamotten dort hinein?! Dennoch ist das alles so unfair!”

Dann ging es ihr nicht etwa besser, sondern ein Kloß steckte nun in ihrem Hals und noch einige Worte mehr und sie müsste heulen wie ein kleines Kind, was einen Trotzanfall bekam, da es vor unlösbaren Widersprüchen stand. Vielleicht hätte sie nur etwas Mitgefühl für ihre Lage gebraucht!? Sie wurde total fremdbestimmt! Das war es! Das war das ganze Übel! Dennoch leuchtete ihr ein, dass es nicht anders ging. Sie würde alleine nicht überleben! Nicht hier! Und wollte sie in ihre glänzende Zukunft investieren und den Gebrauch der Macht erlernen, musste sie sich dafür ihrem Meister fügen und unterwerfen! Alles hatte seinen Preis und es gab nichts umsonst! Und Unbesonnenheit brachte ihr nur Scherereien ein! Sie war eine kluge Frau und durfte ihren Leidenschaften nicht erliegen. Dennoch war ihre Laune auf dem Tiefpunkt und sie vergiftete die Stimmung. Sie versuchte sich nun am Riemen zu reißen und redete sich ein, dass sie sich an dem Fund eines unerforschten unausgeraubten Grabes erfreuen sollte und das ihre Flucht bisher gelungen war und baute sich selber emotional ein wenig auf! Sie lief zum Mantel, der am Boden lag und hängte ihn sich über ihre Schultern. Sie wusste, dass sie Grin unrecht getan hatte, vermochte sich aber nicht bei ihm zu entschuldigen. Die dunkle Seite war stark hier auf Korriban und vergiftete ihre Seele.

Sie eilte, das Lichtschwert zu ihrem Schutz und als Lichtquelle in der Hand, zu der in den Stein geschlagenen Leiter und sah nach oben. Diesmal dachte sie an ihre frisch erlernten neuen Fähigkeiten der Machtausübung und tastete oben alles mit ihren Machtfühlern ab, um nicht irgendeiner Gefahr in die Arme zu laufen, sei es nun in Form von Ignavius` Untoten oder in Form von Tukatas, die hier sicherlich anzutreffen waren oder anderen Sithkreaturen zum Schutze der Gräber und nicht zu vergessen von Sithgeistern! Das Tal galt als verflucht! Und dies war ganz sicher kein übles Ammenmärchen und irgendein Mythus! Sie selbst hatte auf Thearterra genug mit Sithgeistern zu tun gehabt! Einige ehemalige starke Machtnutzer geisterten als Geist herum! Sie war durch einen Sithgeist auf Thearterra im Unterwassertempel zu Tode gekommen und war zum Glück erfolgreich wiederbelebt worden und verdankte dem mächtigen Sithgeist des Vulkantempels ihre jetzige Machtsensivität! Doch es schien oben alles in Ordnung und ohne unliebsame Überraschungen zu sein! Es schien so, weil sie ihren Fähigkeiten noch nicht ganz vertraute!

Hoch ging es etwas leichter als runter, aber mit einer Hand war es dennoch beschwerlich, da sie das Lichtschwert in der Rechten trug! Ganz oben legte sie ihr Lichtschwert kurz über den Rand und zog sich mit beiden Händen hoch.

Grin kam zügig nach und sie überlegte nicht lange, sondern gab folgende Anweisung:


“Ok, wir müssen die Platte wieder einsetzen. Du musst mithelfen, da ich nicht so punktgenau levitieren kann, aber ich versuche es! Und, es tut mir leid, dass ich so aufgebracht war! Ich war so enttäuscht, dass ich noch warten muss!”,

brachte sie nun endlich doch heraus! Dabei betätigte sie den Aktivierungsknopf ihres Lichtschwertes, denn auf dem Boden war es aus gegangen. Sie wollte ja etwas sehen! Die freie Hand streckte sie dem Objekt entgegen, welches levitiert werden sollte.
Sie konzentrierte sich darauf, bündelte ihre noch vorhandene Wut, dass das Grab auf sie warten musste und levitierte die Platte besser als angenommen zurück über die Öffnung. Reiner Zufall!?


“Wir müssen die Platte wieder verstecken! Hilf mir! Der Sand muss drüber!”

Zoey machte sich emsig ans Werk. Besonders die Schriftzeichen müssten gut verdeckt werden. Schließlich leuchteten sie im Dunkeln! Sie machte sich dann Gedanken darüber, wie sie diese Stelle mit der Graböffnung wiederfinden könnte! Sie konnte schlecht ein Zeichen an die Felswand malen! Darüber hinaus hatte sie keine Kreide dabei! Ignavius hatte ihr ja ihre Kleidung samt Gürtel abgenommen! Sie hielt ihr Lichtschwert und versuchte sich Fixpunkte zu suchen. Genau gegenüber, auf der anderen Seite des Tales, gab ihr der leuchtende Mond zu erkennen, dass der Felsen der Felswand an dieser Stelle seine höchste Erhebung hatte. Das war schon mal gut, aber etwas zu schwammig, als dass dies ausreichen könnte, um die Stelle wieder zu finden! Das konnte nämlich trügen! Sie waren in Höhe der dritten Pyramide, die sich von Ignavius`Tempel aus gesehen, im kargen Wüstensand monumental erhob. Ungefähr mittig! Dabei lagen diese Pyramiden selbstverständlich nicht in einer Linie! Die Größenordnung des Tales war enorm! Schrittezählen war eine weitere Lösung. Aus Angst sich zwischendurch zu verzählen, da sich Unterbrechungen durch Schwierigkeiten beim Abstieg anbahnen könnten oder ein lebendes Hindernis, wie ein Tukata oder Terentatek vor ihnen stehen könnte, beschloss Zoey, auch Grin zählen zu lassen und hoffte, dass er dessen mächtig sein würde.

Grin, wir zählen unsere Schritte ab jetzt, bis dieser Weg am Rande der Felsen aufhört. Leise zählen! Gut merken! Ich werde ebenfalls zählen! Du wirst mir deine Schrittzahl nennen, sobald ich dich auffordere! Eher nicht!”

Sie wollte durch seine Schrittzahl nicht durcheinander gebracht werden und würde ihn erst danach fragen, wenn sie ihre Schrittzahl notiert haben würde! Sicherlich würde ihre Schrittzahl höher sein, denn sie war kleiner und machte dadurch kleinere Schritte und ihr Kleid ließ zudem auch keine besonders großen Schritte zu. Es würde sie nicht wundern, wenn ihre Schrittzahl fast doppelt so hoch wie Grin`s Schrittzahl sein würde!? Außerdem aktivierte sie ihren Schrittzähler im Com-Link. Sie wollte auf Nummer sicher gehen! Ihrem Meister eine Nachricht zukommen zu lassen, wagte sie noch immer nicht! Ignavius war gut ausgerüstet!

Sie liefen los und zählten akribig. Ihr Lichtschwert trug sie nun in der Hand. Sie entfernten sich immer weiter und weiter von Ignavius`Tempel. Das Zählen wurde immer schwieriger! Ihre Aufmerksamkeit war gefragt! Am Ende des Pfades hinunter hielt sie inne, hängte ihr eingefahrenes Lichtschwert an ihren Stoffgürtel, der ihre Taille zierte, und zückte Bleistift und Notizbüchlein und stellte sich, damit sie etwas sehen konnte, unter den Lichtschein der Fackel, die Grin in der Hand trug und schrieb in ihr Büchlein die Zahl 13568 ein und schrieb Zoey dazu. Kurz schweifte ihr Blick zum nahe gelegenen Dreshdae.


“Deine Schrittzahl, ich höre!”

Sie hielt den Stift bereit, um die Ziffern der Zahl gleich mitzuschreiben. Rasch verstaute sie alles in der kleinen ledernen Gürteltasche, die nun an ihrem Gürtel mit hing. Dann liefen sie weiter. Um so näher sie dem Kaff kamen, um so mehr spürte sie die Präsenz ihres Meisters. Er schien hier im Ort zu sein.

“Ich kann Meister Saphenus spüren.”,

wies sie Grin darauf hin. Freude durchströmte sie nun. Ihre Flucht schien geglückt zu sein! Nur noch wenige Meter! Der Wind nahm zu und mit jedem Windzug peitschte Sand von der Seite gegen Zoey und Grin. Es war sehr unangenehm und schmerzte sogar, wenn der Sand auf ihre wunden Stellen traf. Ihre gesunde Haut würde nun auch aufgerieben werden. Sie schloss den Mantel daher. Sie hielt den Mund fest geschlossen und kniff die Augen schützend zu. Ihre Hand hielt sie schützend vor den Mund. Sie waren auf offenem Terrain! Die Felswände schützten nicht mehr! Doch die Ortschaft war zum Greifen nahe!


Korriban, am Rande von Dreshdae: Zoey und Grin
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Im Keller eines nicht näher bekannten Hauses] Avlan, und eine Bande von Halsabschneidern

Avlan hob sanft die Hände um zu signalisieren dass er Reden würde, man musste schließlich nicht sofort zu den Waffen greifen dachte er sich. Schließlich kam er zu ihnen um zu Verhandeln und nicht um zu spionieren. Aber er würde sie wohl davon nicht überzeugen können, bis er ihnen dass Angebot machte auf dass sie nicht vorbereitet wären. Er schaute sich noch einmal um und blickte in die Finsteren Gesichter der Maskierten Menschen um ihn. Ihre Augen waren tief schwarz, ihre Kapuze war tief ins Gesicht gezogen worden und sie trugen lange Mäntel, ähnlich denen wie sie Sith oder Jedi trugen. Schwarz gefärbte Lederhandschuhe zierten ihre Hände die sie vor sich verschränkt hatten, sie wirkten wie eine gut Organisierte Armee von Mördern und Killern die nur die Dunkelheit nutzten um ihr Tödliches Werk zu vollbringen. Perfekt.

"Mein ursprünglicher Auftrag ist es ein paar Artefakte aufzuspüren, aber wie ihr wisst... Sie sind nur schwer erreichbar, und sehr wahrscheinlich bei Ignavius selbst", versuchte Avlan den Gestalten zu erklären. Doch damit stieß er nur auf Kalten, eisigen Stein welcher Unmut bei den Anwesenden hervorrief. Plötzlich begannen sie alle leise zu flüstern, in einer dem Söldner unbekannten Sprache, manche von ihnen Starrten ihn mit ihren Ausdruckslosen Gesichtern an und fassten an ihre Dolche und Schusswaffen, die sie imposant bei sich trugen. Nein, sie wirkten sicherlich nicht wie irgendeine dahergelaufene Miliz, sie waren gut organisiert:"Du erlaubst es dir ernsthaft zu uns zu kommen, und uns davon zu erzählen wie du praktisch unsere heiligen Reliquien stehlen willst! Denkst du wir werden dir dabei helfen!", donnerte es aus der etwas kleineren Person vor ihm die mit der Hand auf den Tisch schlug. Zorn und Bösartigkeit erfüllte seine tiefe und Dunkle Stimme, als würde der Imperator selbst mit ihm sprechen.

"Hört mich an, es geht mir nicht darum euch irgendetwas zu stehlen. Allerdings hängt mein Kopf von der Existenz dieser Artefakte ab, was heißen soll dass... Nun, sie müssten womöglich nur den Besitzer wechseln oder anderweitig verlegt werden sowie jeder der damit in Kontakt kam, damit der ehemalige Schwarzmarkt hier nicht auffliegt.". Avlan spürte die Situation war angespannt, doch er legte sofort einen nach um womöglich die Gunst der Personen zu erlangen:"Der Sith den ihr gesehen habt, er heißt Saphenus und er ist mächtig. Ich habe mich mit ihm zusammen getan da wir so unsere Ziele eher erreichen können, und meine Mission hängt vom Erfolg von Saphenus ab. Er verfolgt das gleiche Ziel wie ihr - den Sturz von Ignavius".

*****************************

"Das hier sind unsere wertvollsten, und zugleich heiligsten Gegenstände", womit der kleine Mann auf eine Reihe merkwürdiger Gegenstände auf einem Tisch hinwies. Von kleinen, rötlich gefärbten Pyramiden bis hin zu verschiedenen Masken, Amuletten oder Ringen war alles zu finden. Doch ein Gegenstand thronte über allem anderem Zeug, eine weitere Maske, aber auf einem leicht erhöhten Podest liegend, der Maske den die Anhänger hier trugen ziemlich ähnlich. Avlan wies mit dem Finger darauf:"Und was ist das?", der Mann, welcher sich nach Stundenlangen Verhandlungen und Überzeugungsversuchen letztlich als Fred Abernarthy zu erkennen gab, grinste nur:"Wem die Maske genau gehörte wissen wir nicht mehr, allerdings stammt sie ungefähr aus der Zeit des alten Sith-Imperiums und ist mehrere Tausende von Jahren alt. Vielleicht spürst du es noch nicht, aber wenn du der Maske länger in die Augen schaust wirst du du wahrnehmen dass die Dunkle Seite stark in ihr ist", womit er auch auf den Gegenstand verwies.

Avlan tat was der alte sagte, und schaute in die Augen. Anfangs grinste er nur, und fand es wirklich nur lachhaft. Was sollte so eine blöde Maske für Kräfte besitzen, der Träger war doch schon seit Ewigkeiten Tod... Seine Sicht begann sich immer mehr nur auf den Gegenstand zu fokussieren, es kam ihm vor als würde ein Tunnel beginnen sich um seine Augen zu schließen, und dieser würde immer nur so viel Sicht lassen um auf die Leblosen Augen des Gegenstandes zu starren. Er begann immer weiter in die Maske hinein zu tauchen, sie verzerrte sich und er begann leise Stimmen zu hören. Anfangs flüsterten sie kaum hörbar, doch mit der Zeit wurden sie immer Laute, und unverständlicher. Die Augen waren so...

Ein Ruck, und der alte zog ihn auch aus der Trance:"Du solltest dich dem Einfluss der Maske nicht allzu lange aussetzen, sie ist für einen ungeübten Geist einfach viel zu mächtig. Manche wurden von der Kraft der Dunklen Seite die in der Maske haust geistig fasst zerfressen, und sind verrückt geworden.", Fred nahm daraufhin ein breites Tuch, und verdeckte damit den Gegenstand. So etwas mächtiges, sollte Laien wirklich nicht zur Verfügung gegeben werden.

Avlan schaute sich weiter im Raum um. Überall waren Fahnen aufgehängt worden, die dem des Imperiums ziemlich ähnlich sahen, aber dann doch ganz anders. Das Symbol welches in der Mitte der Fahne prangerte, war eckiger als dass des Imperiums und wirkte weitaus Imposanter - ein Zeichen dafür, dass die Personen hier ziemliche Verehrer des alten Sith-Imperiums waren:"Du hast gesehen was uns ausmacht. Die Maskerade, war daher nicht nur dafür gut um den Schein und unsere Sicherheit vor neugierigen Spitzeln und Fragestellern zu wahren, sondern auch um zu symbolisieren dass die Bürger Dreshdaes etwas besseres Verdient haben als Ignavius. Er ist ein dekadenter Mann, der sich nicht davor scheut uns alle auszubeuten. Daher flüchteten sich viele zu uns in der Hoffnung bei den "Dienern Korribans" etwas bewirken zu können. Und wie du weist, konnte ich mich letztendlich als Inoffizieller Ortsvorsteher gegen die anderen lästigen Verbrecherbanden durchsetzten die in der Stadt ihr Unwesen treiben. Ich bin der einzige in den die Bürger noch Vertrauen haben"

"Das heißt also dass sich der Großteil der Bewohner bei einem auflehnen uns anschließen würden?", hakte der Söldner nach. Bisher klang eigentlich alles gut und positiv, Saphenus war nur einen Schuss weit davon entfernt Ignavius zu beseitigen, und Avlan seine Artefakte zu erlangen:"Nun.. Jein. Was du hier siehst, das ist nur das Zentrum unseres Bewaffneten Ordens. Wir haben uns nur dem Schutz Korribans und seines Reichtums, wie der Wiederkehr des alten Sith-Imperiums gewidmet. Das klingt grundsätzlich schon mal bei den Bewohnern positiv, aber ich habe als Ortsvorsteher nur die Aufgabe inne die Versammlungen zu leiten und Streit zwischen uns untereinander zu Regeln, als eine Gemeinschaft. Sie unterstehen mir nicht, und würden auch keinen Sinn darin sehen sich jetzt gegen ihr Oberhaupt aufzulehnen, vor allem da die anderen Gruppierungen hier auch was zu sagen haben, und unser Orden auch zu wenig Mitglieder hat", womit der alte Mann auch seufzte. Er hatte vollkommen recht.

"Das trifft sich ja super. Ich schätze außer deiner Handvoll Anhänger hier habt ihr sonst niemanden? Keine ausgebildeten Machtnutzer auf eurer Seite? Keine großartigen Bewaffnungen?","Mehrere von uns waren bei der Akademie auf Bastion tätig und wurden schon in den Grundlegenden Machtfähigkeiten gelehrt, sodass sie überwiegend mit ihren Vibroschwerten agieren. Der Rest von uns, bedient sich nur einiger Blaster und leisen Pfeilwaffen. Wir liefern uns ja regelmäßig kleinere Kämpfe Ignavius' Schergen, sie versuchen uns schon seit längerem auszulöschen da ist es eben schwer uns großartig zu bewaffnen. Wie dem auch sei, ich versichere dir wenn Lord Saphenus wirklich die Interessen unseres Ordens vertritt, dann werden wir ihm helfen so gut es geht.", nickte Fred dem Söldner zu.

"Das freut mich sehr, nur wir sollten sofort damit beginnen unseren Widerstand auszubauen. Gibt es vielleicht noch ein paar Personen die sich unserer Sache anschließen würden? Händler die uns versorgen oder Soldaten die mit euch zusammen arbeiten?", fragte Avlan nach. Es war schon spät, und er musste schauen dass er noch ein paar Adressen absuchte um nach potenziellen Verbündeten zu suchen. Bisher hatte er sein Verhandlungsgeschick zwar beweisen können, aber damit kam er bei religiösen Fanatikern sowieso auf fruchtbaren Boden. Saphenus war ein Sith, und dass war genau die Verkörperung und den Meistern den die "Diener Korribans", wie sie sich nannten, gut gebrauchen konnten. Er musste schauen dass er vielleicht noch ein paar Versorger auffinden konnte, jemand der Waffen für den Widerstand besorgen konnte. Selbst dafür besaß er eine Liste von Leuten, aber Fred würde wahrscheinlich eher Wissen wen man dafür ansprechen konnte:"Ja es gibt hier ein paar Kleinhändler für so manche Dinge, wir entnehmen uns Regelmäßig Vorräte und Nachschub von ihnen, aber sie wollen immer gut bezahlt werden. Es wird schwierig werden sie dazu zu überzeugen... Ich schicke dir meinen besten Mann Kerr mit, er ist ein hervorragender Schwertkämpfer, einer der wenigen unserer Ordensbrüder die die Macht verstehen. Er wird dir den Rücken freihalten".

Nachdem er mit Kerr das Gebäude verlassen hatte, diesmal über einen kleinen Geheimen Tunnel damit die Überwachung nicht merkte was er tat, begab er sich wieder an die Frische Luft Dreshdaes. Er atmete einmal tief ein und aus. Es war stockdunkel, und nur sehr wenige Personen trieben noch auf den Straßen ihr Unwesen, jedenfalls in diesem Teil der Stadt. Mit Kerr, einem Stämmigen Mann der immer noch seine markante Maskierung trug, wollte er sich auf den Weg machen. Es war spät, und so manche Personen durchstreiften die Stadt, aber er durfte keine Zeit verlieren, auch nicht bei Nacht...

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Innenstadt] Avlan, Kerr
 
Die Wahl zwischen Kampf und Flucht ist immer falsch.
--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Tal der dunklen Lords - Zoey und Grin--]})({[--

Die Schritte zu zählen erwies sich als ein komplizierteres Unterfangen als anfangs gedacht. Schon am Anfang bemerkte Grin das er sich kaum darauf konzentrieren konnte und als er dann plötzlich einen Schritt zurück machen musste, da der Untergrund nachgegeben hatte, hatte er sich schließlich das erste mal verzählt. Zuerst rechnete er den Schritt zurück mit dazu, dann, ein paar Meter weiter, fiel ihm ein wie unsinnig das war und er nahm ihn wieder zurück, vergaß dabei aber seine aktuelle Schrittzahl und stieg dann irgendwo ein, wo er glaubte das es stimmte. Was es vermutlich nicht tat. In den nächsten Minuten passierte das noch ein paar mal, doch als Zoey schließlich die Anzahl hören wollte, war er an einem Punkt angelangt, wo er sich auf sie verlassen wollte. Sie würde schon richtig zählen. Dennoch nannte er sie und er war sich ja immerhin relativ sicher richtig zu liegen. Was machte es schon für einen Unterschied ob er den einen oder anderen Schritt vergessen hatte?

Ihr Marsch zur Siedlung verlief ereignislos, nur der Wind wurde zunehmend stärker und der Sand kratzte über seine freien Hautpartien. Das Gesicht schirmte er mit einer Hand ab, während er sich dennoch unablässig umschaute und Gefahren ausmachen wollte. Zoeys Hinweis, dass sie ihren Meister spüren konnte, ließ Grin innerlich erleichtert aufatmen. Sie hatten es beinahe geschafft und er war seinen Pflichten ordnungsgemäß nachgekommen. Ein paar Kratzer hier und da hatte er nicht verhindern können, auch wenn sie seinetwegen in einer Falle gelandet waren. Da sie ihm aber vergab, war es nicht ganz so schlimm. Sollte der Meister aber danach fragen, er würde ihm antworten müssen. Als sie die Siedlung schließlich erreichten, blieben sie kurz stehen und sahen sich um. Hier am Rand waren die Container so abgestellt worden, dass der Wind keinen Sand in irgendwelche Türen oder Fenster wehen konnte. Die wenigen Lüftungsschlitze und anderen Apparaturen, welche gekühlt werden mussten, waren durch Klappen oder Stoffe bedeckt worden, welche wohl Luft, aber keinen Sand durchließen. Alles war grau, braun oder mit längst verblichener, in allen Regenbogenfarben gehaltenen Farben gestrichen worden. Dicke Kabelstränge, einfache Seile und Planen hingen überall dazwischen, waren mal in Ritzen zwischen den Containern, mal darauf befestigt worden. Einerseits wirkte es ärmlich, doch wenn man erst einmal all die Details ins Auge fasst, sah man wie viel Arbeit in dieser Siedlung steckte. Man hatte wohl das Beste daraus gemacht und wehrte sich so gut es ging gegen den Sand. Zoey wollte gleich nach links weiter laufen, denn dort spürte sie den Meister. Dort gab es den Raumhafen und noch irgendein Gebäude. Falls man es Grin gegenüber erwähnt hatte, um welches Bauwerk es sich handelt, so erinnerte er sich nicht mehr daran. Er hatte nichts dagegen und folgte ihr daher, doch plötzlich blieb sie abrupt stehen, sodass er beinahe in sie hineingelaufen wäre. Um dies in Zukunft zu vermeiden stellte er sich links neben sie und sah in die selbe Richtung wie sie. Der Weg von der Siedlung zum Raumhafen wurde eigentlich vollständig mit hohen Straßenlumas beleuchtet, doch fast mittig davon funktionierten sie scheinbar nicht. Und in diesem Schatten stand eine Gestalt und auch wenn sie zu weit weg war um Details erkennen zu können, so erinnerte die Silhouette doch stark an einen gewissen Präfekten. Dieser alleine wäre vielleicht kein Problem gewesen, doch nach und nach tauchten weitere Personen auf, all unterschiedlich groß und breit.


„Der … Präfekt?“

Zoey konnte mehr sagen, konnte sie spüren und was es auch immer war, sie entschied sich dazu den Rückzug anzutreten. Grin folgte ihr und sah dabei zurück. Die gedrungene Gestalt, welche sie für Messga hielten, blieb zurück, doch seine Diener kamen auf sie zu und als ob sie in einem schlechten Horrorfilm wären, fielen zuvor immer die Lumas aus, sodass man nie sehen konnte wer sie waren. Da es in der Siedlung einen ständigen Kampf zwischen Licht, Dunkel und Zwielicht gab, half Grin sein rechtes Auge nicht, weshalb er sie ebenfalls nicht erkennen konnte. Zoey lief einfach in die Stadt zurück und meinte sie wolle die Verfolger abschütteln und über Umwege zum Meister gelangen. Grin stimmte dem einsilbig zu und folgte ihr einfach. Spät wie es inzwischen war, hatten keine normalen Geschäfte mehr auf. Lediglich eine Bar namens „Dead Man's Tree“ schien noch offen zu haben, doch sie liefen daran vorbei, tiefer in die eigentliche Siedlung hinein. Da Grin sich hier nicht auskannte, verlor er recht schnell die Orientierung und als Zoey dann auch noch einen Weg wählte, welcher sie in einen Bereich brachte, wo die Container über dem Weg thronten, wusste er gar nicht mehr wo sie waren. Sie gab sich wirklich viel Mühe und nach einer Weile schienen sie tatsächlich nicht mehr verfolgt zu werden. Schwer atmend und sich an einer durch den Sand glatt polierten Wand lehnend, starrte Grin dennoch in die Richtung aus der sie gekommen waren. Der Wind fand seinen Weg in die Siedlung hinein, das konnte man sehen, doch im Augenblick war er woanders, sodass die beiden Flüchtigen nur den jeweils anderen hören konnten.

„Die … sind wir … los.“

Wirklich überzeugt war Grin aber nicht, sodass er sich langsam bis zur Kante schob, dort in die Knie ging und dann schließlich um die Ecke schaute. Sie waren schon eine ganze Weile auf einem Weg unterwegs gewesen, der von Sand befreit worden war und deshalb hatte man sie eigentlich nicht anhand ihrer Fußspuren verfolgen können. Aber dennoch waren sie nicht allzu leise gewesen, hatten die Bodenplatten doch hin und wieder ihren Unmut über diese Behandlung kundgetan. Aber im Augenblick sah er niemanden und die letzten zwanzig Meter waren hell erleuchtet. Vor allem auf der linken Seite stapelten sich Kisten und zylindrische Behälter, doch sie saßen nicht in der Falle, also warum sollten sich ihre Verfolger dort verstecken?! Grin fixierte dennoch jedes sich noch so schwach bewegende Objekt, zog sich dann aber schließlich zurück. Zoey sah ihn an und er schüttelte den Kopf, dann nickte er in die andere Richtung. Sofern sie sich nicht durch enge Zwischenräume quetschen oder auf die bis zu fünf Meter hohen Container klettern wollten, gab es nur einen Weg. Den hatte sie wohl auch schon begutachtet und nickte nun. Der Weg war wohl frei. Noch ein letztes mal sah sie nach, dann gab sie Grin das Zeichen ihr zu folgen und lief leise los. Nun da sie nicht mehr unmittelbar verfolgt wurden, war es wohl wichtiger leise als schnell zu sein. Entsprechend vorsichtig bewegten sie sich, sah sich lieber drei als nur zwei mal um und huschten so von Ecke zu Ecke. Immer dann wenn irgendwo in der Siedlung etwas zu hören war, hielten sie inne und lauschten. Und mal wieder war Grin auf Zoey angewiesen. Ihn irritierten all diese verschiedenen Geräusche eher als das sie ihm nützten. Nur selten schaffte es seine Phantasie einem Geräusch etwas zuzuordnen, doch seine Schutzbefohlene wusste es wohl. Sie gab nun keine Zeichen mehr, sondern ging einfach weiter und ließ Grin ihren Rücken decken. Eine Weile lang ging das auch gut, wobei sie stets in die selbe Richtung liefen und dabei wohl dem Raumhafen immer näher kamen. Doch plötzlich, so völlig ohne Vorwarnung, standen sie vor zwei Männern. Nun, das stimmt nicht ganz, denn Zoey war kurz zuvor tatsächlich noch langsamer geworden, doch Grin hatte es nicht so recht interpretieren können, nun schien die Sache aber klar zu sein. Sie hatte da wohl irgendetwas gespürt, jetzt konnten sie aber nichts mehr daran ändern!

Mit geübter Schnelligkeit war Grin an Zoey vorbei gehuscht, stellte sich vor sie und zückte im selben Augenblick den Blaster. Aus nur drei Metern Entfernung konnte er nicht verfehlen und sei es auch nur ein Arm den er traf. Doch wer da vor ihm stand, damit hatte er nicht gerechnet. Zoey hatte es nicht erwähnt, doch er war eigentlich von untoten Verfolgern ausgegangen. Diese beiden sahen aber … anders aus. Der eine trug eine mandalorianische Rüstung, wobei Grin eigentlich nur den Helm als solchen erkannte. Der zweite Mann(?) war eher mysteriös und schwer zu durchschauen. Also noch schwerer als nen Typ mit nem blickdichten Helm. Grins Instinkt sagte ihm, dass diese beiden keine Verfolger waren, dafür sprach auch ihre Haltung, doch er wollte sicher gehen und bedrohte dennoch die behelmte Gestalt. Nur sehr selten hatten Seinesgleichen den Weg in seine Arena gefunden, doch dann waren sie immer sehr schwer zu knackende Brocken gewesen. Nicht nur wegen ihre Ausrüstung, sondern auch wegen der Ausbildung und ihrer Härte. Nie hatte er sie mit einfachen Schlägen besiegen können. Knochen hatte er brechen müssen, denn anders waren sie nicht aufzuhalten gewesen. Zoey hinter ihm hatte ihr Lichtschwert gezogen, aktiviert und sich aus Grins Schatten gestellt, sodass sie die beiden Gestalten auch sehen konnte.


„Wer seid ihr und was sucht ihr hier mitten in der Nacht? Sprecht!“

Grin war froh nichts sagen zu müssen, so undiplomatisch wie er war. Nicht das seine Schutzbefohlene gerade ihr diplomatisches Ich präsentierte, doch Grin wäre noch schlimmer gewesen. Er schwieg also und behielt die beiden Gestalten im Auge. Sie hatten ihrerseits keine Waffe gezogen, doch der Mandalorianer (?) hatte seine Hände zumindest schon an seiner Hüfte. Und auch das hatte Grin erst unter Schmerzen lernen müssen: Seinesgleichen konnte genau so schnell ziehen wie er selber angreifen konnte. Müsste er wetten, ob nun er schneller abdrücken oder der Mando ziehen und schießen konnte, er würde sogar eher auf seinen Gegner setzen...

--]})({[-- Horuset-System - Korriban - Dreshdae - dunkle Gasse - Zoey und Grin, unbekannter Mandalorianer (?) und ein maskierter Typ--]})({[--
 
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[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Innenstadt] Avlan, Kerr

Man musste sich ehrlich eingestehen, Dreshdae war beileibe nicht schön. Was notdürftig geflickt wurde schien die Oberhand zu gewinnen, und dass was noch irgendwie so aussah es wäre neu und von hochwertiger Qualität, bestand in Wirklichkeit nur aus überfärbtem Schrott. Aber den Bürgern der Stadt blieb eigentlich nichts anderes übrig als hier am Rande der Imperialen Zivilisation mit dem aus zukommen was ihnen gegeben wurde, mochte es noch so wenig sein. Ein wirklich jämmerlich Anblick. Mag sein dass Nar Shaddaa keine unbedingt bessere Lebensqualität aufwies und nicht minder ungefährlich galt, aber zumindest sah es nach was aus und gab einem einreisenden zumindest den Eindruck, dass der Ort lebenswert sei. Was hier aber das totale gegenteil war.

"Sieht echt nach nix aus hier", sagte Avlan während er sich unauffällig umsah. Der Stämmige Mann mit dem merkwürdigen Namen Kerr schaute ihn reglos an - nun unter einer Maske konnte man auch schwer erkennen welche Mimik er aufsetzte, aber man konnte es sich durchaus denken. Dann setzte er seinen Gang fort und murmelte irgendwas vor sich hin:"Würden hier auch die Wahren Sith regieren besäßen wir wieder Milliarden Einwohner". Es mag stimmen, dass Korriban einst das Herz eines riesigen Imperiums war, aber diese Zeiten sind schon lange vorbei. Lediglich ein paar arbeitslose Nostalgiker die sich als Diener eines längst vergessenen Planeten anstellten, versuchten das beste daraus zu machen und wenigstens ein paar Anhänger auf ihre Seite zu ziehen - das war aber bisher nicht unbedingt erfolgreich.

"Wieso trägst du eigentlich hier die Maske? Man erkennt doch auf Kilometer dass du etwas zu verbergen hast!", wiederholte sich Avlan, um das Gespräch voranzutreiben. Damit war er aber anscheinend nicht sonderlich erfolgreich, wie mit dem meisten was in seine Finger geriet:"Sagte der Mann mit dem Eisenhelm". Die nächsten Minuten verbrachte beide dann in Stillschweigen, Avlan mit seinem Gewehr um den Hals gehängt, Kerr mit seinem Vibroschwert auf dem Rücken. Angeblich war Kerr auf Bastion gewesen, wie manch andere in ihrem Orden. Sie dienten eine Zeit lang als Jünger für den Orden, bis sie letztlich wie die meisten der Anwerber das Leben dem Tod vorzogen und verschwanden. Natürlich war damit das ganze nicht einfach abgeschlossen, sie versteckten sich irgendwo - und wo würde ein zorniger Sith Lord, dem Opfer für seine Experimente durch die Lappen gegangen waren am unwahrscheinlichsten suchen? Natürlich auf Tatooine. Aber Korriban bot sich da auch an.

Das Stillschweigen wurde aber ziemlich bald beendet als plötzlich zwei Gestalten wie aus dem nichts kamen, und die beiden dann auch noch bedrohten. Die eine Gestalt war ein ziemlich merkwürdiger Freak mit weißen Haar und einer Metallmaske die sogleich den Blaster zückte und auf ihn richtete, die andere war eine junge Frau die auch sogleich ihr Lichtschwert zückte und die beiden fragte was sie "mitten in der Nacht" taten und wer sie seien. Verdutzt sah Avlan auf - die beiden waren einerseits frech, andererseits erlaubten sie sich dem ehemaligen Prinz-Regenten von La... Nun, sie erlaubten sich jedenfalls etwas.

Avlan wies mit der einen Hand auf seinen Helm:"Beantwortet sich die Frage nicht selbst?", fragte er in die Runde. Dann senkte er wieder die Hände, hielt sie bereit um auf einen Schuss zu reagieren. Dann fragte er seinen Begleiter:"Gehören die zu euch?", Kerr hingegen schüttelte nur leicht den Kopf, und war jederzeit bereit sein Vibroschwert zu ziehen... Dann plötzlich jedoch hob er seinen Finger und zeigte auf die Weibliche Person:"Die da ist Machtsensitiv, bei dem...", er schmunzelte. Der Typ mit der Metallmaske sah schon ziemlich verrückt und krank, eigentlich recht ungesund aus, und man konnte sich nur fragen was er hier mit einer Frau bei Nacht so tat:"Keine Ahnung, bei dem bin ich unsicher, es ist kompliziert zu erkennen", er zuckte nur mit den Schultern, und stellte sich wieder breitbeinig hin.

"Wie dem auch sei...", versuchte Avlan zu erklären:"Wenn ihr beiden ungestört sein wollt, bitte wir stören euch nicht. Und jetzt legt die Waffen zurück bevor ihr euch noch selbst verletzt!". Das dass bei den beiden nicht half, war die einzige logische Reaktion. Fest stand, dass die beiden nicht zu Ignavius Schergen gehörten und an sich nichts mit dem Orden zu tun hatten. Weshalb waren sie also hier? In dem Söldner kochte langsam die Wut wieder auf, er hasste sich mit solchen Halsabschneidern und Banditen abzugeben. Der Maskenmann gegenüber von ihm hatte bisher eindeutig den vorteil, er hatte seinen Blaster bereits gezückt, und Avlan müsste seinen erst noch ziehen und dann schießen - riskant. Die andere müsste mit ihrem Lichtschwert nur noch zuschlagen und... Lichtschwert?

"Du weißt dass es dich den Kopf kosten kann die Waffe eines Sith zu tragen und damit noch ungeübt herum zu hantieren!", sicherlich war dieses "Mädchen" eine Dieben. Ein Lichtschwert zu stehlen, nun dass konnte eine gehörige Strafe nach sich ziehen... Insbesondere für seinen Begleiter war nur der anblick einer solchen Waffe erstrebenswert sie sich zu nehmen. Avlan schaute um sich. Diese ganze Aktion hier war einfach viel zu auffällig, vermutlich hatte die Überwachung bereits alle Augen auf sie gerichtet. Sich ein Duell auf Leben und Tod zu liefern würde nur die Sicherheitskräfte auf den Plan rufen, und diese Art von Aufmerksamkeit wollte er so gut es geht vermeiden:"In einem anderen Fall würde ich nicht zögern euch zu töten, aber legt jetzt die Waffen weg und geht eures Weges, ansonsten wird jemand heute Nacht sterben und der Mörder in einer kalten Zelle der Behörden aufwachen!"

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Innenstadt] Avlan, Kerr, ein Metallmaskenmann und eine Lichtschwertdiebin
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Kaserne | Carrs Büro] - Saphenus; Cpt. Myhorrir Carr (NPC)

„Was führt Euch hierher, Sith?“,

fragte Captain Carr erneut, diesmal eine Spur ruppiger. Saphenus griff nach dem Glas und ließ das Wasser darin kreisen. Dabei schlugen die Eiswürfel, die es kühl hielten, gegen das Glas und erzeugten ein Klirren. Er lehnte sich zurück und nahm einen kräftigen Schluck. Sofort spürte er wie ausgetrocknet seine Kehle war und obwohl er nicht beabsichtigt hatte auszutrinken hielt er plötzlich ein leeres Glas in seiner Hand. So musste es Ignavius mit dem Alkohol gehen, dachte Saphenus und fing an zu schmunzeln. Der Cathar ihm gegenüber zog eine der dichten Brauen hoch und schaute ihn nun etwas fragender als eben noch an. Saphenus räusperte sich.

„Tatsächlich sollte ich mehr trinken.“,

begann er und stellte das leere Glas auf den Schreibtisch vor ihm. Er war versucht nach einem weiteren zu fragen, hielt sich damit aber zurück. Man sollte ihm gemäß seiner Stellung lieber automatisch nachschenken.

„Angelegenheiten des Ordens bringen mich nach Korriban.“,

fuhr Saphenus dann fort und verstummte. Er musterte den Soldaten und sondierte ihn mit der Macht. Der Captain strahlte keine greifbaren Gefühle aus, als wären sie hinter seiner Professionalität verschwunden waren sie nicht zu erspüren. Er dachte an die Berichte zurück, die er über ihn gelesen hatte. Carr war ein Vollblutsoldat, die Pflicht stand über allem. Zweifellos war er dem Imperium treu ergeben, sogar ausgezeichnet worden und doch hatte er nun den Befehl über die lausigen Einheiten, die hier auf Korriban stationiert worden waren. Einer seiner Vorgesetzten hatte ihn unbedingt aus dem Weg haben wollen und Saphenus konnte sich denken was der Grund dafür war: Purer Rassismus. Es passte nicht zur Propaganda der KOMENOR einen Cathar zur Symbolfigur der imperialen Armee zu stilisieren. Die herrschende Rasse sollte der Mensch sein und dementsprechend stand es auch nur einem Menschen zu ein Kriegsheld zu sein. Er selbst zuckte darüber mit seinen Schultern.

„Angelegenheiten des Ordens also.“,


brummte Carr und man sah ihm an, dass er nicht locker lassen würde.

„Das letzte Mal als ein Sith das sagte wurde er der neue Gouverneur Korribans und schaffte es diesen Planeten zu ruinieren.“


Der Captain beugte sich nach vorne und stützte sich auf seinem Schreibtisch ab. Muskeln zeichneten sich unter der Uniform ab, der Schreibtisch ächzte leicht unter dem wahrscheinlich hohen Gewicht des Captains. Eine Kampfmaschine und intelligent dazu, das musste man ihm lassen.

„Also sind Sie auch nicht gut auf Darth Ignavius zu sprechen.“

Saphenus deutete ein Lächeln an als er hätte er sein Gegenüber durchschaut. Der schnaufte jedoch nur.

„Zeigt mir außer Messga überhaupt jemanden, der Ignavius treu ergeben ist. Ihr werdet niemanden finden. Einzig und all den ‚Angelegenheiten Eures Ordens‘, um Euch zu zitieren, ist es zu verdanken, dass Ignavius diesen Posten innehat.“


„Was heißt treu ergeben, Sie müssen seinen Befehlen doch selbst Folge leisten. Ist er Verwalter dieses Planeten?“

Carr begann zu lachen.

„Ihr Sith habt wirklich keine Ahnung wie es außerhalb Eures Ordens läuft, oder? Aber was sollte Euch die normale Welt auch interessieren wo Ihr Euch doch nur mit der Macht und der dunklen Seite beschäftigt. Ignavius hat keine direkte Befehlsgewalt über die hier stationierten Truppen. Die habe ich und meine Befehle bekomme ich wiederum vom Oberkommando. Bisher lauten sie hier Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten und genau das werde ich tun. Ich werde nicht zulassen, dass hier Chaos entsteht!“


Er sagte diese Worte mit so deutlichen Nachdruck, dass Saphenus sofort spürte wie sich die Wut in ihm zu regen begann. Der Captain stellte ihn bloß und machte sich über sein hastig angeeignetes Wissen lustig. Instinktiv ballte er die Faust. Er war ein Sith, er musste sich nicht mit derlei Kleinigkeiten beschäftigen. Was glaubte dieser jämmerliche Kater eigentlich wer er war. Bevor er jedoch in die Versuchung kam seinem Zorn nachzugeben und ein für alle mal klarzustellen wer hier der Stärkere war, stutzte er. Carr stand nicht unter der direkten Befehlsgewalt des Gouverneurs? Er begann zu grübeln. Die Armee würde sich also nicht zwangsläufig auf Ignavius‘ Seite stellen. Er schluckte seinen Zorn herunter.

„Nehmen wir einmal an, Ignavius würde…etwas zustoßen.“,

begann er langsam und legte sich dabei jedes Wort sorgsam zurecht.

„Das Tal der dunklen Lords ist ein gefährliches Pflaster und Unfälle passieren schließlich. Sagen wir also, Ignavius würde durch unglückliche Zufälle verschwinden…wie wäre das Prozedere in so einem Fall?“

Nun war es an Carr zu lächeln, spitze Reiszähne offenbarten sich in seinem Mund.

„Nun, in so einem Fall läge es an mir die Ordnung aufrecht zu erhalten bis das Amt des Gouverneurs neu besetzt wird. Durch wen auch immer. Was diese unglücklichen Zufälle angeht, von denen Ihr sprecht, sage ich Euch jedoch Folgendes: Dreshdae bleibt wie es ist. Hier wird es keine Kämpfe geben, keine Zerstörung, keine Toten. Die Siedlung mag zwar nicht hübsch sein, offen gestanden ist sie nicht einmal nützlich, ich werde meine Befehle jedoch penibel befolgen. Was das Tal der dunklen Lords angeht, oder um genauer zu sein, die Residenz unserer ehrenwerten Gouverneurs…meine Soldaten sind angewiesen dafür zu sorgen, dass nichts Gefährliches diesem Ort entspringen kann. Die Systemflotte weiß ebenfalls Bescheid. Wir würden diesen Bereich also abriegeln und warten bis sich die Lage wieder beruhigt hat. Was im Inneren des Tempels vor sich geht…nun, das ist eine Angelegenheit des Ordens, wie Ihr selbst schon gesagt hat.“


Carrs Lächeln wurde noch breiter und Saphenus nickte mit ausdruckslosem Gesicht. Er konnte also nicht darauf zählen, dass die Armee an seiner Seite kämpfte, müsste dafür aber auch nicht gegen sie kämpfen.

„Sie mögen die Sith nicht.“,

stellte Saphenus fest. Carrs Lächeln verschwand.

„Das war keine Frage.“,


stellte er fest.

„War es auch nicht. Der neue Gouverneur wäre vermutlich wieder ein Sith.“

Saphenus vermied es an dieser Stelle auf sich selbst anzuspielen.

„Es könnte passieren, dass jemand Schlimmeres als Ignavius kommt. Warum sollten Sie dieses Risiko eingehen?“

„Ich mag die Sith nicht, das stimmt. Ein Orden außerhalb der Verfügungsgewalt der imperialen Polizei und Armee ist Gift für das Imperium. Aber Ihr solltet deswegen nicht glauben, dass ich Euch und Euresgleichen für dumm halte. Zumindest nicht alle von euch. Ein potentieller Nachfolger Ignavius‘ kann nur kompetenter sein. Aber, um ganz ehrlich zu sein, ich setze mein Geld viel eher darauf, dass Ignavius‘ möglicher Tod dazu führt, dass Dreshdae geschlossen und dieser Planet aufgegeben wird.“


Abermals nickte Saphenus. Carr legte seine Karten offen auf den Tisch und obwohl Saphenus dessen Überzeugung nicht gutheißen konnte, verstand er sie. Es lag an ihm dafür zu sorgen, dass Korriban weiter besiedelt wurde, dann würde auch jemand wie Carr sich fügen müssen.

„Ich bin gespannt ob es dazu kommen wird.“,

flüsterte Saphenus und erhob sich zeitgleich mit dem Cathar. Schmer schoss durch sein Bein, doch er ließ sich nichts anmerken.

„Danke für die anregende Unterhaltung.“,

sagte der Zabrak und deutete ein Nicken an. Carr tat es ihm gleich.

„Noch ein Hinweis.“,


sagte er gerade als sich Saphenus umdrehen wollte.

„Messga hat hier am meisten zu verlieren. Ignavius und er würden lieber mit ansehen wie Dreshdae brennt. Sollte Messga auch merkwürdigerweise verschwinden, Ignavius wäre isoliert. In der Zeit werde ich meine Patrouillen verdoppeln.“


„Machen Sie das.“,

antwortete Saphenus und ging hinaus. Die wachehaltenden Soldaten schauten ihn argwöhnisch an, hielten jetzt aber zumindest die Läufe ihrer Gewehre gesenkt. Schnellen Schrittes ging er an ihnen vorbei auch wenn ihn sein Bein wieder plagte. Eilig und hastig huschte er die Gänge entlang, die er eben mit Carr entlang gegangen war und stand alsbald wieder im Freien. Die Sonne war untergegangen, ein tiefes schwarz überzog nun Dreshdae. Auch die Luft hatte sich merklich abgekühlt und war geradezu angenehm geworden. Saphenus atmete sie ein, ordnete seine Gedanken und schaffte sich einen klaren Kopf. Sein Blick wanderte nach oben und nur nebenbei bemerkte er, dass er noch so viele Sterne am Nachthimmel wie hier gesehen hatte. Dann dachte er an Zoey, Ungeduld machte sich in ihm breit. Sie hätte sich längst melden sollen. Sie war wohl doch unfähig und es nicht wert seine Schülerin zu sein! Er griff in seine Robe, holte den mobilen Communicator heraus und stellte eine Verbindung zu Avlan her.


„Wo bist du?“,

fragte er unwirsch als dessen Hologramm zum Vorschein kam. Dabei achtete er nicht darauf, dass er vom förmlichen Sie zum Du gewechselt hatte.

„Wir müssen reden!“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Vor der Kaserne] - Saphenus
 
Korriban, am Rande von Dreshdae: Zoey und Grin


Grin nannte ihr seine Zahl. Sie unterschied sich deutlich von ihrer Schrittzahl. Doch er war größer als sie und machte somit größere und weniger Schritte und ihr Kleid hatte sie zudem eingeengt gehabt. Ihr Blick auf den Schrittzähler verriet ihr, dass diese Zahl nochmals eine Andere war. Vermutlich hatte sich auch Zoey verzählt, was angesichts der Höhe der Schritte nicht verwunderlich gewesen wäre, doch direkt etwas gemerkt hatte sie nicht. Sie hatte euphorisch und voller Leidenschaft gezählt gehabt! Leidenschaft, eine Eigenschaft der Sith, die so gewollt war und zu denen sie nun gehörte und woran sie sich nun gewöhnen musste.

Der Weg in die Siedlung war mühselig! Ja, das war der richtige Ausdruck für all die kräftigen Windböen, die den Sand in ihr Gesicht peitschten, ihr Haar zersausten, ihren Atem behinderten und ihre Augen tränen ließen.

Die Siedlung war so gebaut, dass es nur wenige Windkanäle gab, doch auf jeden Fall war man hier weitaus geschützter als auf weiter Flur! Die Siedlung hatte fast ausnahmslos diese wackeligen verwitterten, heruntergekommenen Unterkünfte, zumindest wirkten sie behelfsmäßig und schlicht, eher wie Übergangsbauten. Eine Unterkunft sah wie die Andere aus! Dennoch standen sie hier in der Landschaft und trotzten der Hitze und den heftigen Sandstürmen!


Zoey spürte ihren Meister intensiver als vorher! Sie kamen ihm näher. Seine Spur in der Macht führte nach links. Daher steuerte sie gleich dorthin. Grin folgte ihr wie immer. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn spürte, noch ehe sie die Siedlung betreten hatten. In dieser Richtung lag auch der Raumhafen mit ihrem Schiff und dieser Umstand erwies sich als günstig. Man hörte den Wind säuseln, ihre Schritte auf den Betonplatten hallen und die Klima-und Heizungsanlagen an den Blechunterkünften surren. Es war ziemlich dunkel, trotz der regelmäßigen hohen Straßenbeleuchtung, die aber gedrosselt schien und bei den gewaltigen Abständen der Lampen konnte man davon ausgehen, dass man bewusst an diesen Straßenlampen wie an allem gespart hatte. Es wirkte wie ausgestorben hier. Zoey fand es ziemlich gruselig und war froh Grin dabei zu wissen. Sie besaß jetzt ein Lichtschwert und beherrschte einige Fähigkeiten, wenn auch auf Anfängerbasis und war nun eine Sith, beruhigte sie sich selber und ihr Meister war ganz in der Nähe. Dies durfte sie nicht immer vergessen! Selbstbewusster setzte sie Schritt um Schritt, die Hand am Lichtschwert.

Dennoch hatte sie so ein aufkommendes unwohles Gefühl in der Magengegend, als wenn Gefahr aufzog?! Zoey sah nun, dass die Straßenbeleuchtung an einem ganzen Straßenabschnitt vor ihnen aus war und dieser Abschnitt, der vor ihnen lag, völlig im Dunkeln versank. Was hatte das zu bedeuten? Ehe sie ihre Machtfühler ausstrecken konnte, sah sie jemanden verborgen im Dunkeln stehen! Er sah aus wie der…?! Sie erschrak heftig! Ihr Herz begann zu rasen! Ihr Atem ging schneller! Zoey streckte rasch ihre Machtfühler aus. Er stand verdammt weit weg und es kostete sie ziemlich viel Mühe. Es war der verdammte Präfekt. In dem Moment fragte auch Grin anhand der Silhouette nach, ob es Messga sein könnte.


“Ja, verdammt! Er ist es! Er scheint uns schon zu erwarten und möchte uns den Weg abschneiden! Verdammter Mistkerl! Ich hatte gehofft, er schläft noch tief und fest durch das Chloroform!? Schließlich hatte ich ihm doch die volle Flasche entgegen geschleudert gehabt!”,

gab sie Grin leise zu verstehen. Na toll! Sie suchte weiter die Umgebung in der Schwärze der Nacht neben dem Präfekten in weiter Entfernung mittels der Macht ab. Er war definitiv nicht allein und es waren lebendige Leute um ihn herum. Sie musste aufhören. Vor lauter Anstrengung überkam sie ein Übelkeitsgefühl. Ihre Haut wurde von kaltem Schweiß überzogen und sie wurde ziemlich blass ums Näschen. Doch letzteres blieb im Schutze der Nacht Grin verborgen. Sie atmete tief ein und aus. Sie versuchte so, gegen die Übelkeit anzukommen. Sie war noch nicht sehr versiert im Machtgebrauch und es kostete sie Anstrengung und Kraft und sie hatte sich gerade überanstrengt. Doch sie sagte nichts zu Grin, denn sie wollte in der jetzigen Situation keine Schwäche zeigen. Ihre Übelkeit störte gerade mächtig! Hatte Ignavius seine Schergen geschickt, um sie erneut gefangen zu nehmen, um seine Heiratspläne zu verwirklichen oder sollten sie nun wegen ihrer Flucht zur Strafe getötet werden!? Beides sehr unschöne Szenarien, die es zu umgehen hieß! Ignavius verfügte über gute Leute! Doch die gefährlich` schnellen Untoten schienen nicht dabei zu sein! Ein Vorteil für uns, dachte Zoey! Rückzug war am klügsten! Sie machte auf der Stelle kehrt!

“Komm!”,

sagte sie schnell. Ohne die Untoten hatten sie eine Chance! Zumindest hoffte dies Zoey!

“Wir versuchen sie abzuschütteln! Wir machen einige Umwege!”

Zoey versuchte kaum aufzutreten und leichtfüßig den Weg zurück zu legen. An der ersten Ecke bog sie mit Grin im Schlepptau ab. Sie schlug immer wieder Haken und versuchte dabei selber die Orientierung nicht zu verlieren. Doch sie richtete sich nach dem Mond. Sie war geübt darin, schließlich musste sie auch in den Tempeln die Orientierung behalten. Sie merkte, dass Grin immer wieder zurück sah. Sie musste das nicht. Sie fühlte die Verfolger. Ihre rechte Hand umschloss dabei fest ihr Lichtschwert, bereit, es jederzeit sofort zu aktivieren. Sie gelangten immer tiefer in die Container-Siedlung. Dabei kamen sie an einer Bar vorbei. Sie schien geöffnet. Man hörte Musik, Gläserklirren und Stimmengewirr bis draußen. Kurz überlegte sie, hinein zu gehen, doch entschied sich dann dagegen. Sie wären dort nicht geschützt, sondern in einer Sackgasse, wenn Messga und seine Leute ihnen dorthin folgen würden, obwohl sie Messga nicht länger hatte spüren können, als wäre er selber stehen geblieben und hätte ihnen nur seine Leute hinterher gejagt! Dicht an die Containerwand gedrängt, bog sie wieder ab. Ihr Atem ging immer noch schnell. Sie beeilten sich, hatten den Wind mehrfach von vorne und die Angst, bald den Tod zu finden oder wieder Ignavius ausgeliefert zu sein, schnürte ihr die Kehle zu. Sie keuchte. Seitenstiche plagten sie. Durch den Wind hatte sie sich heftig veratmet. Hier war es nun gerade zum Glück windstill. Keuchend lehnte sie sich an eine graue, vom Sandstaub überzogene, was man fühlen konnte, Containerwand an. Grin meinte nun, sie hätten sie abgehängt. Zoey wollte das gerne glauben, kontrollierte dies aber besser. Wieder ließ sie ihre Machtfühler die Umgebung abtasten. Wenn sie umzingelt wären, wäre das furchtbar! Doch, sie hatten sie tatsächlich abgehängt. Hoffentlich trügten sie ihre Machtfühler nicht! Grin lugte vorsichtshalber um die Ecke. Zoey sah ihn an und er schüttelte mit dem Kopf. Zoey atmete auf und doch konnte sie es kaum glauben. Sie blieb daher vorsichtig. Doch sie konnten nun das Tempo verlangsamen! Wie schön! Grin deutete auf eine Richtung. Zoey war es recht. Dies schien die beste Wahl zu sein und so auch ihre.

“Ich spüre sie auch nicht mehr!”,

flüsterte sie so leise wie möglich. Sie liefen los. Doch sie hielt nochmal kurz an und tastete alles vor ihnen nochmals mit der Macht ab, auch wenn ihr wieder übel dabei wurde, da sie sich verausgabt hatte, so oft wie sie dies nun heute Nacht getan hatte. Sie nickte und presste den Mund zu. Würde sie sprechen, müsste sie vermutlich ihren Magen entleeren. Es tat daher gut, dass das Tempo nun gemächlicher war.

Dennoch blieben sie leise und vorsichtig, denn alles andere wäre töricht gewesen. Hier und da gab es auch mal ein Geräusch, doch es war stets der Wind, der an etwas rüttelte, was nicht richtig befestigt und locker geworden war. Wenn so was auf Blech traf, egal ob nun Plane, Kabel oder so, verursachte dies komische laute Geräusche.


Sie strebten dabei die Richtung zum Raumhafen an, wollten sie zu Meister Saphenus, den sie dort in der Siedlung gespürt hatten. Plötzlich spürte Zoey wieder so ein Gefühl aufwallen, was Gefahr bedeutete. Sie wurde langsamer und sah plötzlich einen vermummten Mann mit Helm und Rüstung in einer Voraussicht. Nur eine Millisekunde, nicht länger! Ein Schreck durchfuhr sie. Dann war sie wieder im Hier und Jetzt und sie wollte abermals ihre Machtsinne ausstrecken , um nach der Gefahr zu suchen. Doch in dem Moment stand die “Gefahr” schon vor ihnen. Zoey zückte sofort ihr Lichtschwert und aktivierte es. Scharlachrot leuchtete es bedrohlich in ihrer Hand. Sie suchte auch gleich einen festen Stand und verharrte so, auf alles gefasst! Auch Grin reagierte. Er stand blitzschnell vor ihr und hatte seinen Blaster gezogen und richtete ihn auf die zwei Männer, dem Mann aus der Vorrausschau und seinem Begleiter. Der eine Mann trug tatsächlich diese Rüstung. Eine Mandalorianische! Adrenalien durchflutete sie! Zoey wagte einen Schritt seitlich zu machen, um Beide besser sehen zu können. Sie griffen nicht sofort an und irgendwie kam das Zoey seltsam vor und sie überlegte, dass diese Zwei vielleicht nicht von Ignavius`Truppe waren, die Jagd auf sie machen sollten!? Untot wirkten sie ebenfalls nicht. Zoey fragte daher einfach mal nach. Sie gab ihrer Stimme etwas lehrerhaftes! Ok, vielleicht war es etwas plump, als sie nun so nachfragte, was die Zwei nachts so auf die Straße trieb, aber sie wusste nicht mit der Situation umzugehen. Hallo, sie war Archäologin, Lehrbeauftragte, Schriftstellerin, Forscherin, kein Soldat oder Bandit oder so! Ach ja, sie war noch Sithschülerin! Daran musste sie sich selber noch gewöhnen! Ihre Kleidung, also ihr Tanzkleidchen und der übergroße Mantel darüber waren vielleicht nicht sehr respekteinflößend! Obwohl der dunkle zugeknöpfte Mantel ziemlich düster wirken müsste?! Sie konnte nur mit ihrem Lichtschwert punkten, was wahrscheinlich ein wenig fehlplaziert bei ihr wirkte!? Oder? Vielleicht auch nicht? Sie müsste bei nächster Gelegenheit mal in den Spiegel schauen! Zum Glück hatte sie Grin bei sich!

Der Rüstungsträger, Zoey hasste es keine Gesichtszüge sehen zu können, seine Stimme klang nach einem jungen Mann zwischen 25 und 35, hatte ebenfalls einen Blaster, aber hatte ihn noch nicht gezogen und der Typ daneben hatte ein großes Vibroschwert auf dem Rücken. Man sollte die Situation vielleicht lieber nicht eskalieren lassen?!

Der Maskierte antwortete ebenso flapsig und meinte, ob das nicht klar wäre. Er wollte sich offenbar verbergen. Gut, dass wollten sie auch. Dann fragte er tatsächlich seinen Begleiter, ob Grin und Zoey zu ihm gehören würden! Nun war Zoey klar, dass die Zwei nichts mit Ignavius zu tun hatten. Gut. Sie atmete aus! Dennoch konnten die Beiden ihnen gefährlich werden! Sie wirkten kampferprobt! Vielleicht täuschte ihr Äußeres, doch man sollte davon ausgehen! Die Situation war noch nicht deeskaliert! Alles war noch möglich! Der Schlag, der einen trifft, ist immer der, den man nicht kommen sehen hat! Ihre Hand umgriff nach wir vor fest den Griff ihres Lichtschwertes. Sie spürte ihre Blicke darauf gerichtet! Nicht jeder trug schließlich so eine Waffe! Zoey taxierte den Vibroschwertträger und ließ erneut ihre Machtsinne los und erkannte, dass er so wie Talitha wirkte. Er war machtsensitiv, aber scheinbar ungeschult. Plötzlich hob dieser seinen Finger und meinte, Zoey wäre machtsensitiv und bei Grin wusste er es wohl nicht. Auch er hatte sie abgetastet! Der Rüstungsträger, der scheinbar der Dominantere von Beiden war, meinte darauf nur, dass dem so sei und das sie nur ihres Weges gehen wollten und sie endlich ihre Waffen weglegen sollten, ehe sie sich selbst verletzen würden. Ganz schön frech! Auf der anderen Art meinten sie es vielleicht ernst?! Doch wenn sie ihnen dann heimtückisch in den Rücken fallen würden? Konnte man ihnen trauen? Zoey reagierte nicht gleich, da sie alles abwog! Sie war es nicht gewohnt, sich mit ungehobeltem Pack abgeben zu müssen. Schwierig! Ob sie vielleicht mal jemanden mit der Macht schubbsen sollte? So zum Respekt einflößen!? Als sie gerade diesen Gedanken hegte, meinte dieser, sie hätte das Lichtschwert geklaut! Nun, er benutzte zwar andere Wörter dazu, meinte aber genau das! Und sie könnte dafür in Teufel`s Küche kommen! Wut kam in ihr hoch! Sie fühlte sich erniedrigt! Was fiel ihm ein?! Doch ehe sie ihre Macht bündeln konnte, um ihm zu zeigen, wer sie war, sprach er ziemlich vernünftig und klüger, als erwartet und sie hielt sich zurück und atmete nochmals tief durch, doch ihre Augen hatten längst diesen sithischen Farbton und Glanz angenommen. Zoey trat nun neben Grin und deaktivierte das Schwert.

“Kluge Worte bleiben nicht ungehört! Wir wollen weder was mit den Behörden, noch mit Ignavius und seinen Leuten zu tun haben. Genauso wie ihr sind wir im Schutze der Dunkelheit unterwegs!”

Sie ließ den delikaten Teil, von wegen Sithschülerin und so, einfach weg. Schließlich wollte sie noch eine Überraschung im Ärmel haben. Außerdem, was ging die Zwei an, wer sie waren!? Sie trat nun näher an die Beiden heran.

“Wir gehen einfach wieder unserer Wege und gut ist! “,

sagte sie ihre Worte ziemlich bestimmerisch. So war es nun mal ihre Art! In dem Moment meldete sich das Com-Gerät von dem Rüstungtragenden. Er ging sofort heran und Zoey konnte das Hologramm ihres Meisters und seine ungeduldige Stimme erkennen. Das war doch wohl nicht möglich!? Mit einem Satz war Zoey dicht gedrängt neben dem Rüstungsträger mit vor der Kamera und sagte zu ihrem Meister:

Meister Saphenus, Grin und ich sind geflohen und gerade auf dem Weg zu Euch. Wir sind etwa 5 min entfernt. Wir wären schon längst bei Euch, doch Ignavius` Schergen, er hat Messga und seine Diener geschickt, suchen uns hier in der Stadt und jagen uns.”


Korriban, auf den Straßen von Dreshdae: Zoey und Grin, Avlan und Kerr
 
::::: Korriban ::: Dreshdae ::: Auf einem Weg zwischen Siedlung und Raumhafen ::: Präfekt Messga'traka (NPC) :::::

Als die beiden Flüchtigen weiter vorne hinter den Containern verschwanden, seufzte Messga leise und drehte sich um. Seine kurzen stämmigen Beine konnten ihn nicht sonderlich schnell voranbringen, weshalb für ihn eine Jagd nicht in Frage kam. Dafür hatte er ja die Schläger des Gouverneurs. Die mochten so dämlich wie fünfzig Meter Feldweg sein, doch mit ihren Blasterkarabinern, Vibroschwertern und Messern konnten sie gerade so eben umgehen. Ignavius hatte ihnen eingetrichtert, dass er die Archäologin lebend haben wollte, während dieser Freak mit der Maske in Stücke gehackt werden sollte. Ob der Herrscher von Korriban es nun einkalkuliert hatte oder nicht, es war klar das diese Trottel versagen würden. Keiner von ihnen besaß die Möglichkeit sich gegen ein Lichtschwert zur Wehr zu setzen und da ihnen die nötige Ausbildung UND Motivation fehlte, das Beste aus ihren erbärmlichen Fähigkeiten und Ausrüstung zu machen, konnten sie nur versagen. Messga wusste es und hatte daher auch gleich alle auf sie gehetzt. Vierzehn Männer von sieben verschiedenen Spezies, alle im besten Alter und nicht verkrüppelt, hätten eigentlich eine gute Chance gehabt, wären sie denn nicht zwangsrekrutiert worden. Sie kannten sich in der Siedlung aus und selbst mit nur geringem Taktikverständnis hätte man die beiden Ziele voneinander trennen und dann ausschalten können. Aber sie waren nur Sklaven, durch Einschüchterung und Erpressung zum Dienst gezwungen. Einige Idealisten mochten nun meinen, das es sie motivieren würde, würden sie für etwas kämpfen, nämlich die Unversehrtheit ihrer Familie, doch hier und jetzt, auf Korriban unter Lord Ignavius Herrschaft, sah das anders aus. Die Mitglieder ihrer Sippen waren ohnehin so gut wie tot. Keiner würde diesen Planeten lebend verlassen, denn sollte man versuchen den amtierenden Gouverneur zu stürzen, sie würden alles humanoide Leben um das Tal der dunklen Lords herum mit in den Abgrund reißen. Die Sklaven sollten sich dessen eigentlich nicht bewusst sein, doch sie hatten es irgendwie herausbekommen und nun konnte Messga nichts mehr daran ändern. Sie kämpften nur noch deshalb für Ignavius, weil sie sich an einem Funken Hoffnung, kaum größer als ein Quark, klammerten. Sie hofften lange genug leben zu können um irgendwas tun zu können, bot sich ihnen die Gelegenheit. Auf der anderen Seite hatten sie aber die Macht des Dunklen Lords der Sith und seines Präfekten miterlebt, was dazu führte das sie zwischen diesem Funken und völliger Hoffnungslosigkeit in absoluter Finsternis schwammen und nie wirklich wussten wohin sie denn nun sollten. Deshalb dienten sie. Aber deshalb würden sich auch versagen. Doch wenn man dies wusste, dann konnte man es auch einplanen.

Der Präfekt drehte sich um und marschierte in Richtung Kaserne. Laut den Lebenszeichendetektoren befand sich Lord Saphenus dort und Messga hatte vor ihn abzufangen. Vor dem Eingang angekommen, blieb er stehen und betrachtete die Wachen, während sie wiederum ihn ansahen. Es war ein offenes Geheimnis das sie einander verachteten und doch gab es nicht ein Gespräch, ob nun offen geführt, also aufgezeichnet oder eben hinter verschlossenen Türen, in dem sie einander die Wahrheit ins Gesicht gesagt hatten. Ignavius und Messga würden die Soldaten ohne zu zögern opfern, ja, eigentlich am Liebsten sofort vom Planeten jagen. Und andersherum waren der Ausschuss des imperialen Militärs kein Freund von dem jetzigen Gouverneur. Sie brauchten es gar nicht auszusprechen, man konnte es sehen. Und sein Herr konnte es sogar spüren. Deshalb würde Messga die Kaserne nicht betreten, sondern davor warten und das auch nicht direkt davor, also da wo er jetzt gerade stand, sondern im Schatten rechts daneben. Den Gedanken kaum angerissen, bewegte er sich auch schon zu dem dunklen Fleck an der Mauer und verbarg sich dort, die Blicke des einen Soldaten ignorierend. Sollte der Schwachkopf doch denken was er wollte. Der Zabrak kam dreiundzwanzig Minuten und dreizehn Sekunden später heraus, bemerkte ihn aber nicht. Dies verdankte er einer Leihgabe seines Herren. Das Artefakt unterdrückte seine Aura, wirkte aber eigentlich nur so weit das es ihn vor den nicht zielgerichteten Sinnen des Warriors verbarg. Sollte dieser ihn bewusst suchen, er würde wohl trotzdem enttarnt werden. Eigentlich trug er es aber auch nicht wegen ihm, zumindest nicht hauptsächlich, sondern wegen den latent machtsensitiven Kräften innerhalb der Siedlung. Der Zabrak ging nach kurzem Zögern an seinen Kommunikator und kontaktierte irgendwen. Aus diesem Winkel konnte Messga es nicht erkennen und der auffrischende Wind schluckte auch jedes Wort, sodass er sich nach ein paar Sekunden dazu entschloss sich in den Kommunikator hacken zu wollen. Plötzlich flog jedoch etwas längliches durch die Luft und schlug direkt vor seinen klobigen Füßen auf. Nicht nur das der Präfekt das hatte nicht kommen sehen und sich deshalb erschrak, der Zabrak drehte sich auch noch um und sah ihn sofort. Und während sich Sith und Präfekt anstarrten, kam eine der Wachen um die Ecke und hob sein Gewehr auf.

„Das tut mir jetzt aber leid“ sagte er mit vor Sarkasmus triefender Stimme und grinste Messga dabei überheblich an. Dann drehte er sich um, nickte dem Sith kurz zu und begab sich dann wohl wieder auf seinen Posten. Der ertappte Präfekt setzte sein Pokerface auf und trat aus dem Schatten. Das Medaillon, welches ihn vor passiven Machtsinnen schützte, trug er nicht sichtbar unter seiner grauen Kleidung. Sollte der aufmüpfige Zabrak doch vermuten was er wollte.

„Ah, Lord Saphenus. Ich bin hier um Euch etwas zu sagen. Eure Schülerin hat sich mit diesem Freak, diesem maskierten Clown, abgesetzt und dabei einiges kaputt gemacht, Mitarbeiter verletzt und so weiter. Aber schlimmer noch, sie haben Lord Ignavius aufs übelste beleidigt und verraten. Doch macht Euch keine Sorgen, diese einohrige Schlampe wird den entsprechenden Preis zahlen. Wenn mein Herr mit ihr fertig ist, könnte man sagen das wir quitt sind. Meine Worte, nicht seine.“


Messga warf einen Blick an dem Sith vorbei auf die Siedlung. Dort kamen schon die ersten Schläger wieder angelaufen. Ohne die beiden Flüchtigen im Schlepptau versteht sich.

„Großzügig wie Lord Ignavius ist, wird er euch das Einohr aushändigen, solltet ihr die Doktorin zurückbringen. Vorausgesetzt ihr kooperiert ab sofort uneingeschränkt. Und vorausgesetzt ihr geht nie wieder in diese Kaserne. Es hinterlässt keinen guten Eindruck wenn ihr euch auf ihresgleichen einlasst. Haben wir uns verstanden?“

::::: Korriban ::: In der Nähe von Dreshdae ::: Vor der Kaserne ::: Saphenus, Präfekt Messga'traka (NPC) und in der Nähe zwei Soldaten (NPCs) :::::
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Innenstadt] Avlan, Kerr, ein Metallmaskenmann und eine Lichtschwertdiebin

Also merkwürdige Gesichter konnte man nachts doch wirklich überall treffen, das war nicht auszuschließen. Die etwas überhebliche und leicht hochnäsige Lichtschwertträgerin sagte mit vielen Worten dass sie Avlan in ruhe lassen und ihres Weges gehen würden. Was sollte man eigentlich auch anderes erwarten, schließlich haben die beiden seinen Begleiter und ihn einfach so angefallen, und erwarteten jetzt etwa noch Lob für ihre "Gnade" oder was? Avlan seufzte:"Da habt...", plötzlich piepste und vibrierte sein Kommunikator. Genervt ging er dran und wollte denjenigen gerade anfauchen als er Saphenus Gestalt auf dem Hologramm erkannte. Zugegeben, der Mann sah uralt aus und konnte sonstwer sein, aber die Stimme war dennoch unverwechselbar, auch wenn er ihn plötzlich im "Du" ansprach. Gerade wollte er etwas sagen, da mischte sich einfach die freche Göre ein und unterbrach ihn! Doch das völlig unerwartete geschah: Sie sprach Saphenus mit Meister an? Angeblich würden sie von Ignavius Schergen verfolgt werden, und wollten zu ihrem "Meister"?

"Stopp, Meister?!", schaute er die Frau ungläubig an. Dann sah er zu Saphenus' Hologramm rüber und schüttelte nur den Kopf:"Ich freue mich immer auf eure Überraschungen, Meister", sagte er mit einem spöttischen unterton. Dieser Sith war natürlich so un-vertrauenswürdig gewesen, und hatte Avlan verheimlicht dass es noch mehr von seiner Sorte gab. Schrecklich. Was gab es noch alles was er nicht über Saphenus wusste? Wie konnte er nicht verstehen dass sie in ihrer heiklen Arbeit hier beide von allen Umständen bescheid wissen mussten, und dass das grundlegend für eine Kooperation war? Avlan würde das Klar stellen müssen, mochte der seine Dunkle Seite haben oder nicht. Nur auf Grundlage des gegenseitigen Informationsaustausches würde es eine zusammenarbeit geben können:"Wir werden das später ausdiskutieren, ich muss euch etwas zeigen die Umstände haben sich geändert. Ich schicke euch die Position, findet euch dort ein, eure Schüler werden dort ebenfalls sein".

Bevor er auch nur weiter darauf eingehen konnte, wurde das Hologramm auch schon gleich unterbrochen, man konnte nur erkennen wie sich Saphenus abwandte, dann endete die Projektion. Avlan verstaute einfach seinen Kommunikator wieder, um den Sith würde er sich keine Sorgen machen müssen, was auch immer geschehen war er käme zurecht. Dann wandte er sich seinem Begleiter zu:"Du hast gesehen, ich muss mich um anderes kümmern. Versuche die Adressen zu besuchen und schaue wie ihre Meinung zu uns steht, und ob sie bereit sind", der Maskierte verstand sofort und wusste was zu tun war. Er ging auch sofort seines Weges und verschwand bald in der Dunkelheit:"Nun zu euch", womit sich Avlan auch zu den beiden Schülern drehte und begann seine Zeit zu verschwenden:"Ich erkläre es ganz kurz, und auch nur einmal: Mein Name ist Avlan, Saphenus und ich sind nun sowas wie weit entfernte Freunde, mehr kann ich hier nicht sagen. Ihr tut also jetzt besser daran mir zu folgen".

Der Söldner ließ den beiden auch kaum Zeit um sich vorzustellen, und ging einfach voraus, die beiden mussten selbst entscheiden ob sie ihm folgen würden. Die beiden wussten dass ihr Meister sie an dem Ort erwarten würde zu dem Avlan gehen würde, also wäre es nur mehr als logisch dass ebenfalls tun. Sollten die beiden ihre Disziplin doch unter Beweis stellen, schließlich war er nicht ihr Babysitter. Als er irgendwann wieder an der Gasse ankam, in welcher der Eingang zu den Gemächern des Ordens lag, erwartete ihn auch schon jemand. Es war zwar mitten in der Nacht, aber dennoch hielt hier jemand Wache, erneut ein maskiertes Kultmitglied. Anscheinend trugen die bei Nacht dauernd diese Masken, erhofften sie sich so wohl mehr Anonymität.

Die Wache hob die Hand und rief die drei Personen, welche als Gruppe unpassender gar nicht sein konnten, damit praktisch zum Halten auf:"Wer sind die?", fragte die Dunkle Gestalt:"Das sind Sith, die gehören zu mir. Wo ist der Sprecher?", fragte der Söldner. Der Sprecher, nun damit wollte der Vorsteher des Ordens betitelt werden: Fred Abernarthy. Nach ihrer Rangfolge gab es die verschiedensten Dienstgrade innerhalb ihrer Organisation, und der zweithöchste war eben der des Sprechers. Gut gestellt wären nun sicherlich die Fragen weshalb es der zweithöchste war, nun dafür gab es einen guten Grund: Es gab einen höheren.

"Er hält gerade das Ritual des Tyûk ab, er hat euch aber erlaubt dabei zu sein wenn ihr wollt, ihr findet ihn in der Halle der Macht. Ansonsten wartet in seinem Gemach",die Wache nickte lehnte sich wieder gegen seine Stammwand. Tyûk sollte in der Sprache der Sith, welche die Kultisten aus Ehrfurcht versuchen zu sprechen, so etwas wie Stärke heißen. Das wusste Avlan zwar nicht, aber er wusste wo sich die besagte Halle befand, und da er im Moment sowieso nichts anderes zu tun hatte würde er dem Ritual beiwohnen. Er machte eine Handbewegung und wies seine Begleiter an ihm zu folgen. Sie folgten ihm eine längere Dunkle Gasse entlang bis sie letztlich an eine Tür kam die sich blitzschnell öffnete, und sie dann gemeinsam einen längeren Gang nach unten gingen. Am ende der Treppe war natürlich eine weitere Tür die ihn diesmal nicht mit einem Schlag gegen den Kopf begrüßte sondern sich leicht öffnen ließ, und schon waren sie in den Räumen des Ordens.

Nachdem sie einige weitere Räume durchschritten hatten in denen beispielsweise Essräume, oder kleine Bibliotheken zu finden waren, sahen sie noch ein paar Interessantere Orte. In manchen Zimmern befanden sich merkwürdige Artefakte aller Art, antike Waffen oder Ketten und Gestein, sowie Skelette und Knochenteile verschiedenster Lebewesen welche wohl alle auf Korriban zu finden wahren. Insgesamt schien der Kult hier alles was auf Korriban zu finden war als Heilig anzusehen, und verehrte dass dementsprechend indem sie es ausstellten. Eigentlich war es verwunderlich dass so viele genutzte Räume vorzufinden waren als ob es eine Basis darstellen würde, und dass ganze es irgendwie schaffte vor Ignavius und seinen Schergen geheim zu blieben. Oder wussten sie etwa davon und konnten nur die Gefahr des Kultes nicht einschätzen?

Wie als ob man die nächsten Wachen schon vorgewarnt hätte öffneten die Türvorsteher auch gleich die Pforten als die kleine Gruppe ankam. Sie betraten einen größeren Raum, welcher als Halle der Macht bekannt war. Die Tür befand sich vom Raum aus gesehen ziemlich oben, denn der ganze Saal verlief per Stufen leicht schräg nach unten, auf all den Stufen saßen dann natürlich all die Anhänger des Ordens. Gekleidet in schwarze Kutten und Roben, saßen sie mit dem Rücken zu den drei Neuankömmlingen, die Blicke aller im Raum war nämlich dem größten ihrer Heiligtümer gewidmet: Der Maske. Einer der Wächter stupste Avlan an und legte den Finger auf den Mund, sodass es alle drei sehen konnten und somit signalisierte dass sie sich ruhig verhalten sollten. Dieser schloss dann auch die Tür und blieb in einigem Abstand von ihnen entfernt, um die Beobachter im Blick zu behalten. Die Messe durfte nicht gestört werden.

Sie hatten anscheinend Glück - die Rituale haben vermutlich gerade erst angefangen. Eine in eine gut erkennbare Rote Robe gekleidete Person am Ende des Raumes auf einem erhöhten Podest vor einem Altar, welche mit schwarzen Streifen an manchen stellen gekennzeichnet war und eine Kapuze mit Maskierung, die gleiche wie sie die Wächter trugen, erhob sich von den Knien und verneigte sich vor den Reliquien die dort ausgestellt waren. Die nunmehr als männlich zu erkennende Person begann die Hände zu heben und in einer dem Söldner fremden Sprache zu sprechen:

Nwûl tash.
Dzwol shâsotkun.
Shâsotjontû châtsatul nu tyûk.
Tyûkjontû châtsatul nu midwan.
Midwanjontû châtsatul nu asha.
Ashajontû kotswinot itsu nuyak.

Wonoksh Qyâsik nun.
Wie im Chor begannen daraufhin alle im Saal die Worte des Redner zu wiederholen, eine Merkwürdige Stimmung kam auf. Etliche Stimmen die alle das gleiche wie aus einem Mund zu sagen schienen, das in einer Fremden und stark betonten Sprache auszusprechen konnte unheimlich wirken. Dann jedoch drehte sich der Redner um und schaute, als ob er alles gesehen hätte, instinktiv nach oben wo auch die Gruppe um Avlan herum stand. Die Dunkle Maske fixierte sie, und der Söldner nickte dem anderen nur zu - das geschah auch umgekehrt:"Meine Brüder und Schwestern. Dieses mal begrüßen wir Neue in unseren Reihen, die die Heilige Sprache unserer alten Vorfahren nicht verstehen können - sie haben das chwayat, die Regel und das Gesetz unseres Ordens noch nicht in ihren Köpfen manifestiert, und ich bitte euch mit mir den Qotsisajak, den Kodex, noch einmal in der Sprache der Lebenden zu rezitieren." Der Sprecher drehte sich dann nochmal um, verneigte sich vor seinen Reliquien und begann zu sprechen:

Frieden ist eine Lüge.
Es gibt nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Kraft.
Durch Kraft erlange ich Macht.
Durch Macht erlange ich den Sieg.
Der Sieg zerbricht meine Ketten.

Die Macht befreit mich.
Der Redner ging dann langsam zu seinem Altar, und ließ einen Besonderen Gegenstand in seinen Blick fallen - einen mit einem Leinentuch bedeckten Gegenstand. Sofort brachten einige weitere Kultisten aus der Menge einen größeren Tisch von der Seite her zu dem Redner, welcher den Gegenstand vom Altar hervor hob und ihn auf dem Tisch ablegte. Unter dem bedeckten Tisch befand sich eine große Fahne, Rot wie das Blut und die Haut der alten Sith, mit einem Schwarzen Symbol darauf - so schwarz wie die Dunkle Seite Macht. Der Redner zog das Tuch von der Maske und alle im Raum verneigten sich so gut sie es konnten vor dem Gegenstand. Zum Vorschein kam eine Maske, welche denen der Kultisten ähnlich sah, aber sich dennoch gut unterscheiden ließ - sie besaß einen rötlichen Streifen, welcher die Maske in der Mitte ungefähr zu teilen schien.

Der Redner erhob nach dem Wirken des Heiligen Gegenstands, welcher durchaus eine mächtige Aura ausstrahlte und auf die jeden individuell anders reagieren konnte, das Wort an seine Zuhörer:"Brüder und Schwestern, wie es uns vorhergesagt wurde, wird bald die Zeit des Nwûl, des Friedens, vorbei sein. Der Zuhörer wird uns bald erscheinen und er wird die Worte des Jen’ari, unseres Dunkelsten aller Namenlosen Lords, verstehen können, so wie es uns vorhergesagt wurde. Bald wird uns jemand erscheinen, er wurde uns von unserem Dunklen Lord gerufen, der die Worte der Maske verstehen wird.". Im Saal standen plötzlich alle auf, wie auf Kommando und ließen ihren Emotionen freien Lauf. Freude, leises, ungläubiges Flüstern unterschiedlicher Kultisten konnte plötzlich wahrgenommen werden.

"Ihr Flüstern dass die Wände ganzer Städte zerbersten kann, ihr Schreien dass so Laut wie das Atmen eines Kindes sein kann, und ihr Ruf der jeden in den Dienst des Dunklen Lords, des Jen’ari, zwingt wird endlich eine Personifizierung erhalten! Glaubt mir, Brüder und Schwestern, endlich werden wir das Blut eines von einem Dämon besessenen der Maske opfern können, sodass dass Elixier des Lebens sie erhellen möge und der wahre Lord Korribans uns in ein neues Zeitalter führt!". Tobender Jubel erfüllte die Menge an Menschen die sich um die Maske herum versammelt hatten, sie sprangen auf wie kleine kinder und freuten sich, als ob jemand eine große Feier angekündigt hätte.

"Meine Geschwister, seid gewiss dass nur die Maske entscheiden kann wer würdig ist, und wer nicht. Ihr habt selbst gesehen wozu der Lord imstande ist, er wird jeden von innen heraus zerbersten der der Macht der Dunklen Seite unwürdig ist! Wollen wir den Durst unseres Herren nach Blut bereits jetzt Stillen meine Brüder und Schwestern?". Die Masse tobte nun vor überragendem Eifer, so etwas hatte Avlan noch nie gesehen. Die ganze Gruppe an Kultisten war einfach nur krank, und anscheinend auch noch Blutdürstig dazu. Der Redner zog plötzlich ein Messer aus seinem Gewand hervor und die Menschen freuten sich wirklich so sehr, dass Avlan sich in Bereitschaft wusste. Wer sollte nur der arme Schlucker sein, was würden sie nun machen? Der Söldner fasste unauffällig an sein Holster, wo sich seine Blaster befanden. Falls ihn auch nur jemand anrühren würde...

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[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Vor der Kaserne] - Saphenus

Die angenehm kühle Abendluft strich über seine kleinen Hörner als Avlans Hologramm zum Vorschein kam. Die mandalorianische Rüstung schien unverwechselbar, doch bevor der Söldner dazu kam etwas zu sagen, wurde sein Abbild zur Seite gedrängt und das seiner Schülerin tauchte auf. Wie aus der Kanone geschossen begann sie zu reden und feuerte ihre Wörter in einem atemberaubenden Tempo ab. Saphenus zog eine Braue nach oben, eine Mischung aus Überraschung, Zufriedenheit und gleichzeitigem Ärger spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. Sie hatte es also überlebt, selbst Grin war noch an ihrer Seite. Saphenus musste sich eingestehen, dass er damit nicht mehr gerechnet hätte und vielmehr davon ausgegangen war, dass seine Schülerin in dem entweihten Tempel vermodern würde.

„Ein paar seiner Schergen können euch wohl kaum aufhalten.“, sagte Saphenus abfällig, fügte dann aber noch etwas sanfter hinzu: „Zumindest hast du überlebt, das hast du gut gemacht.“

Das Hologramm wechselte die Gestalt als sich Avlan wieder in den Mittelpunkt der Projektion begab. Der spöttische Unterton kam in seinen Worten gut zur Geltung, ärgerlich verzog der Zabrak die Mundwinkel, sagte jedoch nichts. Avlan war ein Söldner der Black Sun, er konnte wohl kaum erwarten, dass er über die Gepflogenheiten des Ordens Bescheid wusste. Jetzt brauchte er ihn und war deswegen bereit über derartige Eigenschaften hinweg zu sehen. Avlan gab ihm noch einige Koordinaten durch, doch als Saphenus etwas antworten wollte, wurde er unterbrochen. Schnell deaktivierte er die Übertragung und drehte sich um. Etwas war in den Sand gefallen, doch das etwas war nicht annähernd so interessant wie die Füße desjenigen, die sich an diesem Gegenstand befanden. Messga stand dort im Schatten, erstaunlicherweise in der Macht verborgen. Saphenus ballte die Hände zu Fäusten und wollte schon auf den Präfekten losgehen, doch ein Soldat hob den Gegenstand vor dessen Füßen auf, es war sein Gewehr und nickte dem Sith zu. Er erwiderte die Geste. Wie lange stand Messga schon dort und noch viel wichtiger, was hatte er mit angehört. Messga kam auf ihn zu und setzte einen ausdruckslosen Ausdruck auf, der Saphenus die Zornesröte ins Gesicht trieb. Als befänden sie sich bei einem gemütlichen Kaffeeklatsch und würden sich angenehm unterhalten begann der Stellvertreter zu sprechen. Ignavius hatte also auch gemerkt, dass Zoey und Grin die Flucht angetreten hatten, was eine Überraschung. Hätte Messga ihn nicht darauf gestoßen, hätte er es in seinem Alkoholdelirium wohl kaum gemerkt. Saphenus begann vor Wut zu zittern als Messga wie beiläufig Talitha erwähnte und sie sogar als Schlampe betitelte. Nur wie durch ein Wunder gelang es ihm nicht die Kontrolle zu verlieren. Messga schlug einen Handel vor, Zoey gegen Talitha. Hier horchte Saphenus auf, sofort begannen seine Gedanken zu rasen.


„Hübsches Gesicht.“, sagte Saphenus langsam als Messga endlich geendet hatte. Dabei wies er mit seiner Hand auf die Wunde, die sich quer durch Messgas Gesicht zog und ganz offensichtlich von einem Lichtschwert stammte. Ignavius hatte wohl die Beherrschung verloren und Saphenus musste zugeben, dass ihm die Vorstellung gefiel wie der Präfekt von seinem Herrn bestraft wurde.

„Wisst Ihr, was ich nicht verstehe? Ihr gebt vor so klug zu sein, so intelligent und so begabt und doch stellt Ihr Euch auf die falsche Seite. Aber macht Euch keine Sorgen, Euer Tod wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Dann ist diese Scharade vorbei.“


Saphenus humpelte einen Schritt auf Messga zu und lächelte.

„Ihr könnt Eurem Meister aber ausrichten, dass ich auf den Handel eingehen werde. Zoey gegen Talitha. Aber ich warne Euch: wenn Talitha etwas zugestoßen sein sollte, wird das Konsequenzen haben. Ich werde mich zu gegebener Zeit im Tempel melden um die Details der Übergabe zu besprechen. Mit Ignavius persönlich, versteht sich. So etwas überlässt man einem gewöhnlichen Diener nicht.“


Damit wandte er sich ab und ging auf Dreshdae zu. Sein Inneres glühte und wallte, doch ein Angriff auf Messga würde Talithas Leben kosten und das war einfach zu wertvoll. Vielmehr war dem Zabrak eine ganz andere Idee gekommen und die zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht. Idiotische Schläger des Präfekten kreuzten seinen Weg und wollten sich an die Seite ihres Auftraggebers stellen. Einer machte den Fehler Saphenus zu nahe zu kommen und schon nutzte der die Gelegenheit und ließ seine Emotionen durch seine Hand strömen. Eine Machtwelle erfasste den Schläger und schleuderte ihn durch die Luft, schreiend schlug er auf dem Sand auf. Vielleicht brach er sich dabei ein paar Knochen, vielleicht blieb er unverletzt. Saphenus war das egal, er hatte nur ein Ventil gebraucht. Ohne sich umzusehen steuerte er auf Dreshdae zu und ließ Messga hinter sich. Erst in sicherer Entfernung wagte er es seinen Communicator erneut in die Hand zu nehmen und prägte sich die zugeschickten Koordinaten ein. Seufzend schlang er den Stoff seiner Robe um seinen Körper und machte sich auf den Weg. Die Nacht kühlte Korribans Luft spürbar ab.

Es dauerte vergleichsweise lange bis Saphenus wieder in Dreshdae ankam. Seine Behinderung machte ihn langsam und abermals verfluchte er seinen Meister mit den übelsten huttischen Schimpfwörtern, die er kannte. Dass es nichts half war ihm bewusst, allerdings konnte er so seinem Ärger zumindest ein bisschen Luft machen. Die Straßen der kleinen Siedlung schienen wie ausgestorben, nur hin und wieder wurden sie von grellen Lichtern erhellt. Er traf auf keine Menschenseele während er sich zu seinem Ziel begab und alsbald in einer Gasse ankam. An eine Wand gelehnt stand jemand, sein Gesicht wurde jedoch von der Dunkelheit verhüllt. Saphenus ging weiter und erkannte schließlich, dass dieser Jemand zusätzlich noch eine Maske trug. Argwöhnisch und zugleich spöttisch sah der Zabrak den Mann an. Der stellte sich ihm plötzlich in den Weg und hob die Hand.

„Halt.“, sagte er in einem autoritären Ton, doch Saphenus hatte nicht die Geduld für diese Spielchen. Ohne mit der Wimper zu zucken griff er mit der Macht nach der Kehle des Maskierten und drückte zu. Sofort spürte der, wie er keine Luft mehr bekam und griff sich an den Hals während er nach hinten torkelte und gegen die Wand stieß.


„Ich gehe wohin ich will, wann ich will.“, flüsterte Saphenus, sein gelbes Auge begann zu funkeln. Er wartete bis der Maskierte anfing zu japsen und bewusstlos wurde, dann löste er seinen Griff. Es war nur einem Funken Neugierde zu verdanken, dass er am Leben blieb, denn Saphenus hatte eine Maske wie diese noch nie gesehen und fragte sich weshalb man sie hier auf Korriban trug. Hoffentlich ist das kein Geheimbund von Spinnern, dachte er noch bevor er seinen Weg fortsetzte. Er folgte der Gasse, ging durch eine Tür in eine weitere Gasse hinein bis er abermals vor einer Tür stand. Auch sie öffnete sich mit einem Wink seiner Hand und er ging hindurch. Zögernd stand er in einem Raum und sah weitere Türen jeweils links und rechts von sich. Er schloss sein Auge und versank in der Macht. Er spürte, dass die meisten Räume leer waren und alle Präsenzen sich in einem einzigen befanden, vor ihm. Dort spürte er auch die unverkennbare Aura seiner Schülerin. Sie war viel stärker geworden als er es ihr für die wenigen Tage zugetraut hätte. Er schlug sein Auge wieder auf und steuerte auf diese Präsenz zu, an einem Sammelsurium verschiedenster Dinge vorbei, von denen nur die wenigsten seine Aufmerksamkeit bekamen. Seine Ungeduld ließ es nicht zu sich mit ihnen zu befassen, wenn würde er das wann anders machen. Während sein Gehstock einen Widerhall in den verlassenen Räumen erzeugte, lagen seine Sinne auf seiner Waffe, bereit sie im Fall der Gefahr sofort in seine Hand zu befördern. Er kam an eine letzte Tür, die abermals bewacht wurde. Der Türvorsteher trug die gleiche Maske, die auch schon die erste Wache getragen hatte. Saphenus spürte Misstrauen und Unschlüssigkeit.

„Wenn du am Leben bleiben willst, lass mich durch.“, flüsterte Saphenus bedrohlich und lenkte den Blick der Wache auf sein Lichtschwert. Sie zögerte, nickte dann aber schließlich und öffnete die Tür. Saphenus ging hindurch und sofort offenbarte sich ihm ein merkwürdiges Schauspiel: Unzählige Vermummte tobten, schrien und feierten um eine Maske herum, die dienen der Vermummten sehr ähnlich war. Sie konzentrierten sich auf den Fuß der Treppe, denn der gesamte Raum neigte sich nach unten und hatte etwas von einem Theater. Saphenus ließ seinen Blick schweifen und fand relativ weit oben seine Schülerin in Begleitung Grins und Avlans. Er steuerte auf sie zu und schubste dabei einen Maskierten zur Seite, der ihm in seiner Euphorie etwas zu nahe gekommen war. Die Treppe hinunterfallend riss er einige mit sich und blieb in einem Wirrwarr aus Roben und Körper liegen. Anscheinend reichte das um die Aufmerksamkeit einiger anderer Maskierter auf sich zu ziehen, sofort zündete er sein Lichtschwert und befreite die violette Klinge aus ihrem Gefängnis.


„Was zur Hölle ist hier los?“, brüllte er so laut durch den Raum, dass sich seine Stimme fast überschlug.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Bei den "Diener Korribans"] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Avlan Diaz; Maskierte
 
Korriban, auf den Straßen von Dreshdae: Zoey und Grin, Avlan und Kerr



Sie schien ihren Kontrahenten, neben dem sie dicht gedrängt stand, mit ihren Worten an Saphenus verblüfft zu haben. Hoffentlich war dies nicht falsch gewesen? Sie hatte nicht lange nachgedacht gehabt, sondern gleich gehandelt, als sie das Holo ihres Meisters erkannt hatte! Er wagte es, ein wenig schnippig ihrem Meister zu kommen. Wer war das? Und vor allem, was bildete sich der ein? Dennoch sah Zoey unentwegt auf ihren Meister. Das Bild war zwar nicht sonderlich scharf, doch sein Gesicht sprach vermischte Gefühle aus. Missfiel ihm, dass sie so offen vor der unbekannten Person, die er aber zu kennen schien, gesprochen hatte? Oder, weil Talitha nicht dabei war? Oder war es wegen dem frechen Typen neben ihr? Endlich sprach er nun zu ihr. Ach, es ging um etwas Inhaltliches! Ihm missfiel, dass sie sich vor den Leuten Messga´s zu fürchten schien. Es waren aber Etliche gewesen! Doch dann lobte er sie. Sie errötete leicht und warf Grin, der ihr gegenüber stand, ein frohes Lächeln zu.

Sie hätte am liebsten Saphenus alles an Ort und Stelle berichtet, von Talitha, dass sie sie mitnehmen wollten und warum es wichtig war, sie rasch da raus zu holen, und von den Geheimnissen unten im Tempel und natürlich, dass der Säufersith Ignavius sie heiraten wollte! Doch, ihr Nebenmann in Rüstung, hatte längst das Wort ergriffen. Er wollte ihrem Meister etwas zeigen und bestellte ihn kurzerhand dorthin und meinte, dass er auch sie und Grin dort treffen würde. Hoffentlich hatte er wirklich etwas zu zeigen, was seine Art und Weise in irgendeiner Form rechtfertigen könnte, wie er hier das Wort schwang und sie dirigierte!? Er dachte, Grin wäre auch ein Schüler und Zoey überließ es ihm, das selbst richtig zu stellen. Doch ihr Meister reagierte bisher auch nicht darauf, noch auf den seine unverschämte Art, auch wenn sie glaubte, seinen Missmut darüber in seinem Gesicht zu sehen. Aber, die Übertragung war unscharf. Dann wurde die Übertragung abrupt beendet.


Danach gab dieser Typ seinem Gefährten einen Auftrag! Er sollte Adressen abklappern!? Was war hier los? Er würde sie doch hoffentlich nicht verraten gehen? Sie tauschte einen vielsagenden irritierten Blick mit Grin aus. Also, ganz Geheuer waren ihr die Beiden aber nicht! Vor allem waren Beide maskiert!

Zoey winkte nun Grin zu sich heran. Kaum war der Andere in der Dunkelheit verschwunden, wandte sich der Rüstungsträger ihnen nun voll und ganz zu und erklärte, dass er es nur einmal sagen würde, dass er Avlan und mehr oder weniger ein Fastfreund von Saphenus wäre und sie sollten ihm folgen. Nun reichte es Zoey völlig.


“Ich sage es auch nur einmal, dafür deutlich…., so sprichst du nicht nochmal mit mir!”

Sie ließ eine bewusste Kunstpause entstehen, damit ihre Worte ihre Wirkung entfalten konnten, und fügte dann hinzu:

“Ich bin Dr. Zoey Liviana, für dich ganz einfach Lady Liviana!”

Wieder sah sie ihn nur an und fügte dann hinzu:

“Und das ist Grin!”

Er hatte es eilig und lief bereits los. Zoey lief neben Grin und sie folgten Avlan. Zoey versuchte sich den Weg einzuprägen. Es gab keine Straßennamen und jedes Gebäude sah so gut wie gleich aus. Was hatte Avlan damit gemeint, dass er weit entfernt mit ihrem Meister befreundet wäre? Kannten sie sich schon länger? Von früher? Waren sie Verbündete? Er kam ihr wie eine zwielichtige Gestalt vor!? Bisher vertraute sie ihm nicht! Doch da ihr Meister sie dort am Treffpunkt, wo immer das sein würde, treffen wollte, mussten sie ihm wohl oder übel folgen.

Irgendwann stoppten sie und ein Maskierter, das schien hier Mode zu sein, stoppte sie energisch. Er deutete auf Grin und Zoey und fragte Avlan, wer sie seien. Dieser gab Antwort und sagte ihm auch die Wahrheit über sie, dass sie Sith wären. Avlan fragte nach einem Sprecher und der Andere antwortete, dass er gerade ein Ritual abhielt. Er nannte dann das Wort Stärke auf Sith-Sprache. Ein Ritual der Stärke? Was hatte das zu bedeuten? Wo waren sie hier gelandet? Fragend sah sie wieder zu Grin, sagte aber nichts. Sie dürften wohl daran teilnehmen. Es fand in der Halle der Macht statt! Die Halle der Macht?!

Sie folgten Avlan in ein unbedeutendes Gebäude hinein. Er schien sich hier auszukennen, so schnurstraks, wie er hier durchmarschierte. Sie folgten ihm zügig nach.


Erstmal gab es nichts zu sehen! Gänge! Treppen nach unten! Es war alles unterirdisch angelegt oder besser gesagt, sie nutzten einen alten Tempel, der sich unter ihrer nichtsagenden Behausung befand. Dann wurde es für Zoey interessanter! Bibliotheken! Hier gab es auch eine Menge Artefakte, Knochen und Ausgrabungsgegenstände! Sie waren Grabräuber, durchzuckte es sie! Doch sie konnte nicht stehenbleiben, da Avlan weiter voran preschte.

Und dann öffneten ihnen Wachen die Tür zu einer Halle, die wohl der Ort des Ritual`s sein sollte. Er war voller Leute! Aufgebaut war sie wie ein Amphitheater oder Hörsaal. Es gingen Treppen nach unten und auf allen saßen die Leute bzw. Anhänger, die allesamt schwarze Kutten mit Kapuzen wie Sith trugen. Obwohl Zoey selbst eine Sith nun war und vermutlich am wenigsten so aussah, bekam sie beim Anblick eine Gänsehaut! Sie taxierte mit der Macht die nächsten Gestalten, die alle mit dem Rücken zu ihr saßen, doch sie waren nicht machtsensitiv. Was war hier los? Eine Glaubensgemeinschaft an die Macht? Oder an die dunkle Seite der Macht?

Dann wurde es richtig komisch! Auf einem Podest unten erhob sich eine wie ein Wächter der Sith oder besser gesagt des Imperators gekleidete Person mit Maske und begann in alter Sithsprache den Kodex der Sith im Sprechgesang aufzusagen und alle machten hier mit! Zoey war fasziniert und erschrocken zugleich! Sie waren in einem verrückten Kult gelandet! Die Stimmung war mitreißend und ungeheuerlich! Das wollte Avlan ihnen zeigen? Wieso?

Dann entdeckte der Sprecher sie und begrüßte sie lautstark. Zoey wurde etwas unwohl in ihrer Haut. Alle drehten sich um und sahen sie an. Er nannte sie Neue und meinte, sie wären mit allem noch nicht vertraut und würden den Kodex nicht in der alten Sprache verstehen, doch wie er sich irrte und alle sollten für sie es nochmal in Basic aufsagen. Wie Zoey so war, hätte sie am liebsten gleich erstmal Einspruch erhoben. Doch sie zügelte sich, denn die Situation war hier undurchschaubar und sie sollte erstmal nur beobachten und die Füße still halten. Schließlich wollte ihr Meister auch bald auftauchen und sie wollte nichts Falsches tun. Sie war noch nie bei solchen Verrückten gewesen!


Der Sprechgesang des ganzen Saales war auf Basic nicht minder theatralisch und irgendwie aufwühlend und beeindruckend, auch wenn sich Zoey noch nicht ganz im Klaren war, auf welche Art und Weise, positiv oder negativ. Und dann diese Reliquen, die er vorne aufgestellt hatte und die er immer wieder anbetete!

Nun trat der Redner ans Pult. Er schien der Anführer zu sein!? Warum wollte Avlan sie hierher bringen? Und Saphenus hatte er ebenfalls hierher bestellt?! Planten sie etwas? Aber mit den Verrückten?

In den Fokus gelang zusätzlich ein abgedeckter Gegenstand! Was war darunter? Er befand sich auf einem Tisch mit einem Fahnentuch. Sozusagen eine Sithfahne!


Er zog das Tuch von dem Gegenstand. Eine Maske, eine seltsame Maske, befand sich darunter und kam zum Vorschein. Zoey starrte fasziniert darauf. Es war ein mächtiges Artefakt der dunklen Seite und sie konnte seine Aura spüren, ohne sich anzustrengen. Das rote Leuchtende war komisch! Sie musste magisch angezogen dahin sehen! Das Artefakt war sicher gefährlich! Es war nicht nur eine Maske! Darin war etwas verborgen! Nur was? Sie könnte schwören, dass sie ein Raunen, ein Flüstern, bis hier her vernahm, doch konnte sie es nicht verstehen, da auch die Menge euphorisch raunte und flüsterte. Die Leute trugen alle eine ähnliche Maske und es schien das Kultobjekt zu sein, was sie anbeteten und verehrten. Was war nur mit der Maske? Was hatte es mit ihr auf sich? Das konnte Zoey nicht auf die Schnelle sagen.

Er begann zu sprechen und sie fragte sich, ob das ein schlechter Traum war. Personifizierung? Einen vom Dämon Besessenen opfern? Der wahre Herrscher Korribans soll auferstehen? Er sollte sie führen?! Zoey schluckte und wurde blass!


Die Maske wollte oder sollte sich das Opfer suchen? Es sollte Blut fließen? Der Redner hatte plötzlich ein Messer in der Hand! Zoey stockte der Atem! Sie merkte, wie Grin vor sie sprang, um sie zu beschützen. Auf ihn war wie immer Verlass! Sie nahm ihr Lichtschwert in die Hand, aber aktivierte es nicht. Noch nicht!

Ihr Herz raste, die Menge auch! Sie waren außer sich vor Blutdurst! Man hatte denen richtig kräftig ins Gehirn geschissen! Die Dinge überschlugen sich! In dem Moment, wo sie ihren Meister wahr nahm, hörte sie auch seine kräftige Stimme autoritär durch die Halle klingen. Alles verstummte schlagartig. Zoey war unglaublich froh ihn zu sehen. Sofort eilte sie zu ihm und stellte sich an seine Seite und aktivierte ihr Lichtschwert ebenfalls fauchend. Sie zischte ihm schnell leise und nur für ihn hörbar zu:

"Sie wollen irgendwen mittels der Maske und mit einem Blutopfer wiedererwecken und zu ihrem Herrscher Korriban`s machen! Vielleicht ein Sithgeist!?"


Korriban, Dreshdae, in der Halle der Macht beim Kult "Diener Korribans": Zoey, Saphenus, Grin, Avlan und lauter Verrückte mit Masken samt Anführer
 
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Man hätte glauben können die Kultisten glaubten ja selbst nicht was sie sagten. Doch ganz im Gegenteil, sie waren sogar fanatisch darin es als ihre Wahrheit in die Welt hinauszutragen - natürlich nur im Rahmen des machbaren. Schließlich besaß der Orden im allgemeinen nicht allzu viele Mitglieder. Auf Dreshdae bezogen waren sie natürlich eine schlagkräftige Organisation, denen genug Männer und Mittel zur Verfügung standen sich in einen bewaffneten Kampf verwickeln zu lassen, aber allzu lange würden sie damit nicht gegen die Obrigkeit rebellieren können. Monate des Guerillakampfes würden sicherlich ins Land ziehen bis die Diener ausgelöscht gewesen wären, aber wenn der letzte Kopf vor den Toren der Stadt aufgespießt worden wäre, nun dann hätte die Staatsgewalt ein solches Exempel statuiert welches auf Korriban seinesgleichen suchen würde.

Zugegebenermaßen wären dann bereits Teile der Stadt verwüstet oder abgebrannt, und ein Großteil der Bevölkerung wäre womöglich dem Kampf oder Racheakten zum Opfer gefallen, aber ja, der Gouverneur hätte seine Stärke bewiesen. Oder eben zumindest das Militär. Doch auch einen solch zermürbenden Stadtkampf, darauf hatte der Orden keine Lust, und besaß auch kein Interesse daran mordend und plündernd durch die Straßen zu ziehen wo es doch sowieso nichts wertvolles gab welches als lohnenswertes Ziel angesehen werden konnte - außer dem Niedergang des Gouverneurs natürlich. Im Zweifelsfall hätte das Imperium zusätzliche Einheiten nach Korriban entsandt die den Kultisten den gar ausgemacht hätten, vermutlich mit einem Orbitalen Bombardement des ganzen Gebietes um Dreshdae herum. Dann wäre nichts mehr von Wert übrig geblieben, keine Häuser, keine Lebewesen, keine Tempel. Korriban könnte aufgegeben werden, und niemand würde darin einen Verlust sehen. Der Rote Planet der einst die Heimatstätte des Rothäutigen Volkes der Sith darstellte, lag den Fanatikern allerdings am Herzen, ebenso wie seine Unversehrtheit.

Als der Sith, den Avlan als Saphenus identifizieren konnte, wusste er ehrlich gesagt nicht ob er das in diesem Moment gut heißen, oder verabscheuen konnte. Es war natürlich gut ihn im Moment an seiner Seite zu haben, denn es schien brenzlig zu werden, allerdings störte er mit seinem abrupten und unhöflichen Auftauchen ziemlich stark die Messe. Die Menge an Menschen war gerade in eine Art Freudentanz verfallen, da stürmte er auch schon herein und begann lautstark zu fragen was los sei. Hätte er wohl nicht in dem Moment sein Lichtschwert aktiviert, was seine Schülerin ihm unglücklicherweise sogar nachmachte, hätte man ihn wahrscheinlich angefallen, aber dem war nicht so. Plötzlich spielte eine andere Macht mit, und veränderte die Situation vollständig.

Ein lautes und bebendes Brüllen durchquerte kurz darauf den Raum, und ließ den Großteil der Menge aus Angst in die Knie gehen. Der kräftige Schrei hallte in dem kleinen Raum mehrfach wieder und zeitgleich begann etwas aus den Augen der Maske zu schießen, eine Art Strahl der zur Decke ging und wie die Waffe des Sith gefärbt war: Violett. Es leuchtete so immens auf dass der ganze Raum erhellt wurde, der allgemein recht dunkel gehalten war und sich dann wiederum kurz darauf nur auf ein schwaches Licht in den Augen der Maske beschränkte. Solange dass Lichtschwert des Sith aktiviert war, so schien es, leuchteten auch die Augen auf. Die verschreckte Menge lugte aus ihren Positionen hervor, sichtlich überrascht von der unbändigen Kraft der Maske und dem auftauchen des bisher unbekannten Sith. Der Redner, welcher zurückgeschreckt war kehrte wieder an das Pult zurück auf dem die Maske positioniert war, und hätte er keine Maske an, dann hätte man ihm ansehen können wie schockiert er war.

Er starrte für mehrere Sekunden den Fremden an, der anscheinend immer noch darauf wartete eine Antwort zu erhalten. Der Redner hob die Arme zu dem Fremden und schrie durch den Saal:"Zuhörer! Ihr seit uns erschienen, ihr seit der Zuhörer! Ihr habt es wahrhaftig geschafft die kräfte unseres Heiligtums zu entfesseln und sie sprechen zu lassen! Unsere Gebete an den Jen'ari wurden erhört! Ehre sei dem Zuhörer!", womit sich der Sprecher würdevoll vor dem Sith verneigte, was die anderen etwas unsicher ebenfalls wiederholten. Dann erhob er erneut das Wort:"Bitte, kommt herunter mein Lord! Ich kann es kaum glauben dass ihr es seit!". Ein paar andere Anhänger versuchten den unsicher gehenden und alt aussehenden Sith hinunter zum Pult zu begleiten, doch der ließ sich kaum anfassen. Er schien auf glühenden Kohlen zu sitzen und wollte beweisen dass er stark genug war wenigstens einige Treppen hinunter zu steigen. Gerade als er das tat, ging Avlan schnell zu ihm hin und flüsterte ihm ebenfalls etwas ins Ohr:"Spielt einfach mit". Dann entfernte er sich würdevoll, um die Anhänger nicht zu vergraulen.

Unten angelangt verneigte sich der Redner noch einmal vor ihm, und ließ die Maske fallen, ebenso zog er die Kapuze zurück - zum vorschein kam ein Älterer Mann den Avlan sofort als Fred identifizieren konnte, Ortsvorsteher von Dreshdae und Sprecher des Ordens:"Ihr seit vielleicht in wenig verwundert mein Lord, aber wir werden euch in alles einweisen, so ihr es wünscht. Wir haben euch vermutlich schon länger erwartet als ihr denn von uns wusstet. Bis vor kurzem habe ich daran gezweifelt, aber nun glaube ich wirklich an euch: Ihr seit wahrhaftig der Zuhörer", dem Mann konnte man das Grinsen im Gesicht wirklich nicht nehmen, er war so glücklich darüber Saphenus zu treffen, es war unfassbar. Ebenso unfassbar wie der sich fragte, was der ganze Quatsch denn sollte. Vorerst würde er aber mitspielen.

"Verzeiht, aber laut einer unserer Prophezeiungen würde uns der Dunkle Lord Korribans, ein namenloser Herrscher der vor tausenden Jahren lebte, einen seiner Diener entsenden der ihn personifizieren würde. Er haust in der Maske und flüstert regelmäßig, aber bei eurem auftauchen hat er uns signalisiert dass es soweit ist! Es klingt alles etwas überstürzt, aber ihr werdet es verstehen wenn ihr die Maske unseres Lords, eurem unbekannten Führer und Meister aufsetzt. Er wird zu euch sprechen, sobald das Ritual zu ende geführt wurde!". Fred klatschte einmal in die Hände, und aus einer weiteren Tür im Saal welche Avlan zuvor noch nicht gesehen hatte, erschien sogleich eine Person welche eine Kapuze auf hatte. Windend und schreiend versuchte die Person, merklich eine Frau, sich aus den Fängen zweier Kräftiger Ordensmitglieder zu befreien doch sie konnte es nicht. Sie wurde hinunter gebracht wo Saphenus und Fred standen, und auf die Knie gezwungen. Dann wurde ihr die Kapuze abgenommen, und der Schleier fiel.

Eine relativ gut aussehende, Blondhaarige Menschenfrau kam zum Vorschein, deren Blaue Augen verzweifelt in die des Sith blickten. Sie war wohl entführt worden, aber anscheinend gehörte sie nicht zu den Kultisten. War sie es, die die Masse Opfern wollte?:"Lasst euch nicht täuschen mein Lord, sie ist von einem Dämon besessen, sie gehörte zu den Frauen des Verbrechers Ignavius. Sie hat sich ihm freiwillig hingegeben und ist damit von einem bösen Dämon, sogar einem Kintik Siqsa befallen. Der Dunkle Lord wünscht vor allem solche Seelen als sein Opfer, und gerade da er sich uns nun gezeigt hat muss sein Durst nach Blut gestillt werden!"

Hätten die Kultisten sich besser ausgekannt, nun dann hätten sie womöglich einigen Inschriften und Aufzeichnungen in Schriftrollen entnehmen können dass die Maske weder magisch war noch groß verzaubert. Sie stand zwar in Kontakt mit der Dunklen Seite, doch war sie keineswegs ein Artefakt dass die Macht in besonderer Form nutzen konnte oder sie sich einverleiben durfte. Die Maske war nur eine ausgeklügelte Erfindung der Sith vor Jahrtausenden, sodass sie nur Teil einer Sith-Kriegsrüstung ist welche mit Gebrüll und aufleuchten die Gegner verunsichern sollte. Sie garantierte somit Anonymität und passte sich der Farbe eines in der Nähe aktivierten Lichtschwertes an, leuchtete einmal kräftig auf und wirkte insgesamt bedrohlich. Einer genaueren Archäologischen Untersuchung wäre dass sicherlich schon längst aufgefallen, aber die Kultisten waren eben Amateure die dass bisschen was sie verstanden zusammen warf, und daraus eine merkwürdige Art von Religion erschuf, deren Antrieb schwer nachzuvollziehen war.

"Bevor wir uns euren Plänen zuwenden...", erklärte Fred, und kniete sich dann mit dem Messer hin:".. überlasse ich euch dass Blutritual durchzuführen! Tötet diese Frau und lasst ihr Blut die Maske tränken, dann setzt sie auf und ihr werdet unsere Intention und den Dunklen Lord wahrhaft verstehen!". Der kniende hob das Messer auf Hüfthöhe hoch, der Sith musste es nur ergreifen und der Frau die Kehle durchschneiden. Die Frau kam beinahe den Tränen nahe, und versuchte sich so gut es geht aus den Fängen aus den Händen ihrer Peiniger zu befreien, doch sie schaffte es nicht. Plötzlich konnte man erkennen, als ihr Haar es erlaubte, dass ihr das eine Ohr fehlte. Es mochte unschön wirken, aber es wahr sicherlich kein Produkt längerer Zeit, die Wunde wurde ihr erst vor kurzem zugefügt. Das Messer schien zu glänzen und es wirkte fast so, als schrie es danach auch das andere Ohr zu entfernen....

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Die Stille wurde nur durch sanfte Fußtapsen unterbrochen bevor sich eine weitere Klinge fauchend aus ihrem Gefängnis befreite und sich an Saphenus‘ Seite gesellte. Zoey stand nun treu neben ihrem Meister, ihre Waffe zum Kampf erhoben. Das leuchtende Rot verband sich mit dem Violett und sofort schienen sie mit fauchenden und summenden Lauten miteinander zu reden. Die eine Waffe lechzte nach ihrem ersten Opfer während die andere stolz von den Unzähligen berichtete, die sie auf dem Gewissen hatte. Es schien zu einem Kampf auszuarten, nicht gegeneinander aber auch nicht völlig miteinander. Vielmehr geiferte jede um die Vorherrschaft, um die wertvollsten Opfer, um die vollendetsten Morde. Doch noch war dafür keine Zeit. Saphenus‘ Auge glitt achtsam durch die Menge, innerlich war er bereit für alles, was da kommen mochte. Bedrohlich fixierte er die Maskierten, die am nächsten bei ihm standen und spürte, wie sie versucht waren zurück zu weichen. Zoey flüsterte ihm zu, dass es hier um ein Ritual ging, das einen Sith wieder erwecken sollte, er warf ihr einen abwertenden Blick zu.

„Die Toten sind tot.“, antwortete er bestimmt und gerade als er erneut ansetzen wollte, verschluckte er seine eigenen Worte. Das Theater begann zu beben und ein ohrenbetäubender Schrei zog durch den Raum und drang durch Mark und Bein. Von den Wänden widerhallend hielten sich manche die Ohren zu, einige Maskierte gingen auf die Knie, ihre eigenen Schreie vermischten sich mit dem, der den Raum geißelte. Plötzlich begannen die Augen der Maske zu leuchten und violettes Licht schoss aus ihnen hervor, das der Klinge seines Lichtschwertes identisch war. Mit aufgerissenem Auge beobachtete Saphenus das Schauspiel während er instinktiv die Machtbarriere, die seinen Körper und seinen Geist schützte, verstärkte. Er griff seine Waffe fester und musste ein merkwürdiges Bild abgeben, das Lichtschwert in der linken und den Gehstock in der rechten Hand, doch er stand sicher auf beiden Beinen und nutzte bereits jetzt den Schmerz um Kraft aus ihm zu ziehen falls er kämpfen musste. Doch so schnell der Lichtstrahl auch aus den Augen der Maske geschossen war, so schnell zog er sich auch wieder zurück und beschränkte sich auf ein unheilvolles Glühen, das der Maske einen schauderhaften Anblick gab. Die Menge fing langsam an sich wieder zu beruhigen und manch einer hievte sich wieder auf die Beine wo er eben noch auf dem Boden gekniet oder gelegen hatte. Unruhe, Verunsicherung, ein Hauch von Panik waren hier zu spüren, keiner der Kultisten hätte mit diesem Gang der Ereignisse gerechnet. Ein Maskierter begab sich an ein Rednerpult und blieb dort sprachlos stehen. Saphenus spürte dessen starrenden Blick auf seinem Körper und schaute unbeeindruckt zurück. Seine Mimik war versteinert, jeder Gesichtsmuskel schien angespannt zu sein. Dann hob der Maskierte langsam seine Arme, Saphenus sammelte bereits die Macht in seinen Händen, bereit jeden von sich zu schleudern, der den Befehl zum Angriff erhalten würde. Dann schrie der Mann auch schon durch den Saal und ab hier verstand Saphenus nicht mehr, was vor sich ging. Der scheinbare Anführer bezeichnete ihn als Zuhörer eines ominösen dunklen Lords und bat ihn zu sich herunter an die Seite der anscheinend bedeutendsten Reliquie des Kultes. Zunächst zögerte er und sah den Redner unschlüssig an während seine Gedanken um das rasten was er tun sollte. Innerlich hatte er sich auf einen Kampf eingestellt, schon fest mit ihm gerechnet, doch nun schien der in weite Ferne zu rücken. Eine gewisse Faszination ging von der Maske aus, doch Saphenus behielt aus Vorsicht seine Sinne bei sich. Er wagte es nicht sie in die Ferne hinaus zu schicken. Schließlich seufzte er. Seine Neugierde gewann die Oberhand, handelte es sich hier doch um ein sehr merkwürdiges Schauspiel. Er musste außerdem wissen wie er die Kultisten einordnen konnte. Standen sie an Ignavius‘ Seite und waren ihm treu ergeben oder hielten sie sich aus der Politik heraus? Also begann Saphenus die Stufen herunter zu steigen und schüttelte Maskierte ab, die sich an seiner verletzlichen rechten Seite zu schaffen machen wollten um ihn zu stützen. Dem aktivierten Lichtschwert wollten sie allerdings nicht zu nahe kommen. Avlan tauchte plötzlich neben ihm auf, flüsterte ihm kurz ins Ohr, dass er mitspielen sollte und verschwand so schnell wie er gekommen war. Saphenus warf ihm einen zornigen Blick hinterher. Der Söldner würde einiges zu erklären haben wenn sie erst wieder unter sich waren. Dann suchte der Zabrak nach seiner Schülerin, fixierte seinen Blick auf ihr und nickte dann mit dem Kopf in eine vordere Ecke des Raumes: zwar in den Reihen der Kultisten, allerdings nahe an der Maske und somit an seiner Seite, falls der Wahnsinn wieder Besitz von der Menge ergreifen würde. Kraft aus seinen Schmerzen schöpfend stand Saphenus schnell neben dem Redner, der sich verneigte und die Maske von seinem Gesicht zog. Darunter kam ein Mensch fortgeschrittenen Alters zum Vorschein, dessen fast liebes Gesicht den Kult verspottete. Dennoch waren seine Worte fest und protzten nur von Überzeugung. Er schien an jedes einzelne zu glauben, das ihm über die Lippen kam. Verwunderung war wohl eine Übertreibung, dachte Saphenus als der Redner wieder begann zu sprechen. Wieder wurde er als Zuhörer bezeichnet, als jemand, auf den man lange gewartet hatte. Dann begann er zum ersten Mal zu erklären was dieses ganze Schauspiel mit den lächerlichen Verkleidungen eigentlich sollte. Sie verstanden Saphenus als Personifikation eines dunklen Lords der Sith, der vor Jahrtausenden gelebt und hier auf Korriban sein Grab gefunden hatte. Namenlos verehrten sie ihn und seine Maske, offenbar die einzige Hinterlassenschaft, die es von ihm gab. Mit einer Mischung aus Unglauben und Belustigung hörte sich Saphenus die aberwitzige Geschichte an und unterdrückte ein Lächeln. Bevor er jedoch das Wort erheben konnte, wurde eine Frau in den Saal geführt, deren Gesicht von einer Kapuze verdeckt war. Sie windete sich, schrie und versuchte sich gegen die zwei kräftigen Männer zu wehren, die sie gefangen hielten. Als ihr die Kapuze vom Kopf gezogen wurde, offenbarte sich eine recht hübsche Frau, der die Panik ins Gesicht geschrieben stand. Sofort schaute sie gebannt und angsterfüllt auf die summende Klinge in der Hand des Sith, ihre Angst quoll aus jeder einzelnen ihrer Poren. Der Redner beschrieb sie als eine der Frauen von Ignavius, sie habe sich ihm freiwillig hingegeben und müsste nun als Opfer für den Blutdurst des unbekannten Lords getötet werden. Saphenus sollte dafür sorgen, dass die Maske von ihrem Blut getränkt wurde, nur um sie dann aufzusetzen und den Plänen des Sith-Lords zu lauschen. Mehr und mehr wurde Saphenus bewusst, dass diese Organisation von Spinnern sich nicht damit begnügte ihren ketzerischen Glauben zu bedienen sondern nicht mehr davor zurückschreckte Blut zu vergießen. Als er seinen Blick durch das Theater schweifen ließ, konnte er zwar noch immer keine Gesichter erkennen, spürte aber Freude, gespannte Erwartung und Wohlwollen statt der Angst, die ihm eben noch entgegen geschlagen war. Es waren fanatische Spinner, die blind ihrem falschen Ideal folgten, das ein Sammelsurium aus verschiedensten Religionen zu sein schien. Brauchten sie nur einen Grund für ihre Mordlust oder glaubten sie wirklich an die Dinge, die sie erzählten? Saphenus Blick blieb auf der Maske ruhen und vorsichtig streckte er seine Sinne nach ihr aus ohne seine eigenen Verteidigung zu vernachlässigen. Das violette Glühen der Augen war hypnotisierend und innerlich bereitete er sich schon auf ein ähnliches Erlebnis vor wie damals als sie erstmals die Präsenz der Götterschmiede gespürt hatten. Gebannt weitete sich sein Auge und…


…er wurde enttäuscht. So sehr sogar, dass er beinahe begonnen hätte hysterisch zu lachen, mit schmerzenden Lungen und tränendem Auge. Mit aller Macht musste er sein Lachen zurück halten, fieberhaft widerstand er dieser Versuchung. Er spürte zwar den Hauch der dunklen Seite auf der Maske, doch er war in den Jahrtausenden verblasst und nun mehr kaum noch ein Schatten seiner selbst. Dieses Relikt hatte nichts von der Macht, die wahre Artefakte besaßen, es schien wie ein billiger Abklatsch von etwas wirklich Mächtigem zu sein. Sofort verlor die Maske einen Großteil ihrer Faszination und auch das scheinbar magische Leuchten der Augen war nicht mehr hypnotisierend. Saphenus ließ seinen Schild fallen und wandte sich komplett der Reliquie zu. Sie war nichts besonderes mehr, vielmehr spürte er einen nicht unerheblichen Teil an Elektronik in ihr drin. Er war kein Experte darin, doch er war sich sicher, dass das Leuchten ein Trick war. Vielleicht wollte man damals Feinde einschüchtern und die Treue der eigenen Gefolgsleute gewinnen ebenso wie man es hier geschafft hatte. Diese Maskierten waren Narren, das verstand Saphenus. Sie wussten nichts von der Macht oder der dunklen Seite, sie hatten sich einem Glauben hingegeben, der nur dazu dienen sollte die Leere in ihren Seelen zu füllen. Sie brauchten ein Ziel, einen verbinden Gedanken, der ihnen das Gefühl von Gemeinschaft gab. Letztlich war es egal, was sie verehrten, Hauptsache sie konnten sich als etwas besonderes verstehen. Das wiederum brachte Saphenus zu der Frage was er mit diesem Kult machen sollte. Der Rednerkniete vor ihm, das Messer in der Hand und ihn bittend der Frau die Kehle aufzuschneiden. Anteilnahmslos sah er die Gefangene an, beobachtete eine Träne, die ihre Wange hinunter rollte bis einer der Wächter die Haare versehentlich wegschob und ein abgeschnittenes Ohr entblößte. Sofort blieb Saphenus der Atem stecken, doch er spürte instinktiv, dass das hier nicht Talitha sein konnte. Falsche Haar- und Augenfarbe, falsche Aura und Präsenz in der Macht. Dennoch sah er plötzlich ihr Gesicht vor sich, wie sie in Ignavius‘ Händen litt und abermals Schmerzen in Gefangenschaft durchleiden musste. Sie sehnte sich nach ihm, sie verließ sich darauf, dass er sie befreite. Er war ihr Hoffnungsschimmer wo es sonst keinen mehr gab. Noch immer musste er das Versprechen, das er ihr einst gegeben hatte, erfüllen. Sie erwartete es von ihm. Mit ebenso flehenden Augen sah ihn nun die Gefangene an, ein stummer Hilferuf zeichnete sich auf ihren hübschen Lippen ab. Saphenus‘ Hände begannen zu zittern und obwohl er es versuchte, er zwang sie nicht völlig unter seine Kontrolle. Stille legte sich nun um ihn herum, gespannte Augen durchbohrten seinen schwachen Körper.

Langsam und kontrolliert sank er auf die Knie herab und sah der Gefangenen tief in die Augen. Zitternd versuchte sie seinem stechenden Blick auszuweichen, doch es gab für sie kein Entkommen. Fest im Griff ihrer Peiniger musste sie alles ertragen, was auf sie zukommen würde.


„Du dienst Ignavius?“, flüsterte Saphenus, keine Emotion lag in seiner Stimme. Ängstlich nickte die Gefangene.

„Sag mir deinen Namen.“ Die Augen der Gefangenen weiteten sich, panisch begann sie nach den richtigen Worten zu suchen. Erst kam nur undeutbare Laute aus ihrem Mund, dann sagte sie stotternd: „Mmmmara….iiichh heißee Mara.“ Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. Saphenus deaktivierte sein Lichtschwert, befestigte es an seinem Gürtel und legte den Gehstock neben sich ab. Er seufzte.


„Was hat Ignavius mit euch gemacht? Berührt er euch?“ Saphenus zögerte bevor er diese Frage stellte doch er musste es wissen. Er musste wissen, was in diesem Moment mit Talitha geschah auch wenn er nicht sicher war ob die Antwort nicht seine Seele zerreißen würde. Mara begann laut zu schluchzen als weigerte sie sich sich ihren Erinnerungen hinzugeben. Saphenus berührte sie in der Macht und zwang ihr seinen Willen auf. Er half ihr sich ihren Erinnerungen zu stellen. Ihr Gesicht wurde plötzlich ganz ausdruckslos und tonlos begann sie zu sprechen.

„Er fasst uns nicht an. Es geht ihm nicht um Sex. Er zwingt uns seine Geschichten mit an zu hören. Er benutzt seine Artefakte, damit wir sie erleben. Wir erleben alles aus seiner Sicht: seine Morde, seine Brutalität. Immer und immer wieder müssen wir das ertragen bis wie abstumpfen. Niemand hält das lange aus. Man stumpft ab, Gefühle verschwinden und kommen nicht wieder. Manche versuchen sich umzubringen, werden dafür aber nur noch härter bestraft. Ich habe es miterlebt.“

Als Saphenus ihre Erinnerungen ins Bewusstsein zwang, schien sie die geballte Ladung zu überfordern. Ihr Atem verlangsamte sich und es schien als befände sie sich in einer Schockstarre. Ihm war klar, er musste Talitha befreien. Er musste sie retten denn wenn ihr Wesen erst dahin war, gab es niemanden mehr, der ihn vor seinen Albträumen schützen konnte. Dann wartete in jeder Nacht sein Meister oder die verborgene Armee auf ihn, bereit ihn unter ihre Herrschaft zu zwingen und ihn büßen zu lassen.

„Danke.“, flüsterte Saphenus und schloss Maras Augen mit der Macht. Dann griff er auch schon nach dem Messer und führte es mit einer von der Macht beschleunigten Bewegung über ihre Kehle. Blut sprudelte aus der klaffenden Wunde hervor und schon nach wenigen Sekunden verlor Mara das Bewusstsein. Sie würde nicht mehr spüren wie das Leben sie verließ. Saphenus griff nach seinem Gehstock und stand auf. Wie von Geisterhand getragen schwebte die Maske zu ihm und er tauchte sie ungelenk in die rote Lache, die sich um Maras Körper herum bildete. Angewidert sah er auf die Reliquie herab und ließ dann nochmal seinen Blick schweifen. Er musste Ignavius Einhalt gebieten, er musste ihn bestrafen. Alleine würde das ein schwieriger Kampf werden, doch hier stand nun ihm nun eine Menge aus Fanatikern an der Seite, deren ungebrochenen Glauben er nur für seine eigenen Zwecke nutzen musste. Er musste sie nur wissen lassen, dass er wirklich der Bote des Sith-Lords war, der dessen Befehle aus dem Grab heraus überbrachte. Dann würden sie ihm folgen und sich begierig für seine Zwecke nutzen lassen. Mit einem tiefen Atemzug setzte er die Maske auf, ein modriger Gestank drang sofort in seine Nase ein. Natürlich sprach die Maske nicht zu ihm, er hörte keine gemurmelten Befehle, keine Wüsche. Sie blieb genau so nutzlos wie sie schon in der Macht zu spüren war, doch Saphenus tat als würde er zuhören.

„Ignavius ist eine Schande für Korriban.“, begann er als würde er langsam Worte wiederholen, die nur er hören konnte. „Mit jedem seiner Atemzüge beschmutzt er diese Welt und das ehrwürdige Erbe der Sith. Jedem meiner treuen Diener muss es die oberste Pflicht sein Korribans Reinheit zu erhalten und dafür zu sorgen, dass es wieder zu neuen Stärke gelangt. Das ist mein Wille.“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Bei den "Diener Korribans"] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Avlan Diaz; Maskierte
 
Korriban, Dreshdae, in der Halle der Macht beim Kult"Diener Korribans": Zoey, Saphenus, Grin, Avlan und lauter Verrückte samt Anführer


Ihr Meister meinte bestimmt und abwertend, dass die Toten tot wären. Er wollte noch etwas hinzufügen und seine Erklärung dazu hätte Zoey brennend interessiert, denn sie hatte schon eine Gegenantwort auf der Zunge parat, dass sie schon eines Besseren belehrt worden wäre und er doch wusste, wodurch sie nun in der Macht ausbildungsfähig geworden war, er doch ihr Buch gelesen hätte und er doch auch Ignavius`Untote kennen gelernt hatte, doch die Maske forderte ihre Aufmerksamkeit. Ein durch Mark und Bein gehender Schrei ließ sie dermaßen erschrecken, dass sie kräftig zusammenfuhr. Wer hatte denn auch schon damit gerechnet?! Ihr war fast das Herz stehen geblieben und sie hatte eine Gänsehaut am ganzen Körper! Etliche Anbeter fielen auf die Knie oder schrien sogar mit! Die Augen der Maske begannen zu leuchten und warfen ein violettes Licht zu ihrem Meister hin oder sollte man sagen “zurück”, da es die gleiche Farbe wie seine Schwertklinge aufwies. Zoey wurde in dem Moment vor Aufregung schlecht. Sie war völlig durcheinander und konnte sich das nicht erklären. Sie warf einen fragenden Blick zur Seite zu Saphenus hin und war auch sicherlich ziemlich blass geworden, doch ihr Meister blieb die Ruhe in Person und wirkte weder verunsichert, verblüfft oder ähnliches! Das ließ Zoey wieder entspannter werden! Ihr Meister schien nur aufmerksam und auf alles gefasst zu sein und Zoey tat es ihm nach. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie vor Schreck und Panik ihre Machtbarriere gegen Angriffe fallen lassen hatte. Sie versuchte sich zu konzentrieren und versuchte sie wieder aufzubauen. Allerdings war sie sich extrem unsicher, wie gut diese dann daraufhin war!? Sie sah sich in dem Moment nach Grin, ihrem Leibwächter, um und bemerkte, dass er hinter ihnen wachend stand. Gut!

Die Maske glühte jetzt dämonisch vor sich hin und wirkte ziemlich gruselig! Dennoch hätte Zoey sie gerne näher betrachtet. Ganz die Archäologin! Auf der anderen Seite fürchtete sie sich vor dem seltsamen düsteren unheilvollen Objekt! Allerdings war sich Zoey nicht sicher, vor wem sie sich mehr fürchten sollte, vor der Maske oder den Verrückten hier!? Diese Irren hatten immerhin von einem Blutopfer gesprochen gehabt, um ihr angebetetes abstraktes Wesen gewogen zu stimmen oder gar wieder zu erwecken! Hätte sie nicht schon eine Menge erlebt, hätte sie dies alles für Scharlatanerie abgetan, durch Maskierte, die mordlustige Rituale abhielten! Doch, sie wusste, dass es bei den Sith eine Menge gab, was man für Phantasien und Mythen hielt, die der Wahrheit entsprachen! Die Sith setzten sich keine Grenzen wie die Jedi und so war eine Menge möglich! War in der Maske ein Sith-Geist eingesperrt?

Der Redner ergriff das Wort und forderte Saphenus auf, herunter zu kommen. Wie bitte? Was würde Saphenus tun? Er würde doch nicht…?! Zoey´s Herz klopfte heftig!. Daraufhin stieg er wirklich die Treppen hinab! Einige Maskierte wollten ihm zu Hilfe eilen, da Saphenus so krank und gebrechlich wirkte. Er schüttelte sie ab. Zoey drehte sich zu Grin um und zuckte mit den Schultern. Sollte sie ihren Meister begleiten? Unschlüssig blieb sie stehen. Avlan tauchte neben Saphenus auf und sagte ihm etwas. Zoey hätte zu gerne gewusst, was!? Dann drehte sich ihr Meister kurz zu ihr um und deutete mit einem Wink in die vordersten Reihen in die Ecke hin. Zoey nickte und verstand. Sie winkte Grin zu sich und stieg mit ihm die Treppen hinab und suchte sich einen Platz in der ersten Reihe, wohin ihr Meister gezeigt hatte. Dafür machten tatsächlich zwei Andere bereitwillig Platz! Merkwürdige Leute!? Sie war nun in unmittelbarer Nähe der Maske und ihres Meisters! Sie deaktivierte ihr Lichtschwert, behielt es aber in der Hand. Sie setzte sich. Ihre Machtsinne tasteten vorsichtig nach der Maske und sie zuckte überrascht zurück. Ein Kribbeln überfiel sie und dieses Raunen und Flüstern! Ihr Puls raste! Unheimlich, dieses okkulte Ding!

Der Redner entmaskierte sich und machte ihrem Meister klar, dass man auf ihn gewartet hätte. Natürlich!

Dann wurde das vermeintliche Opfer in den Saal gebracht. Die Statur verriet sofort, dass es sich um eine Frau handelte. Sie zerrte, doch es nutzte ihr nichts!

Lord Saphenus besah sich die Maske genauer. Er sollte vorsichtig sein! Zu gerne hätte sie auch einen Blick drauf geworfen!


Der Gefangenen wurde die Kaputze herunter gezogen und eine blonde junge hübsche einohrige Frau kam zum Vorschein. Sie kniete mittlerweile. Zoey überkam ein kalter Schauder! Sie musste unwillkürlich an Talitha denken! Die Archäologin wechselte einen Blick daraufhin mit Grin! Zoey musterte die Reaktion ihres Meisters. Ihm musste die Ähnlichkeit auch aufgefallen sein! Ihr fiel ein leichtes Zittern bei ihm auf! Er war emotional ergriffen! Es hatte ihn ebenso überrascht! Auch er hatte an Talitha sofort gedacht! Arme Talitha! Der Redner sprach davon, dass sie zu Ignavius`Frauen gehörte und deshalb sterben müsste, da sie sich ihm hingegeben hatte. Zoey wurde unruhig! Sie machten das nicht freiwillig und er quälte sie! Sollte sie Einspruch erheben?

Der Redner kniete vor Saphenus und hielt ihm mit beiden Händen das lange Messer hin. Saphenus sollte das arme Ding töten? Er würde doch nicht etwa…?! Die junge Frau weinte, ihre Augen waren panisch weit aufgerissen und hatten in ihrem Blick etwas Gehetztes! Zoey hielt den Atem an! Ihr Meister kniete zu ihr herunter und sprach mit ihr. Na also! Er war kein Monster! Sie erinnerte ihn an Talitha und er hatte sicher Mitleid! Sie musste keinen Einspruch erheben, denn Saphenus würde die Dinge sicher klären und sie beschützen, schon weil sie Talitha so ähnlich war! Gebannt starrte Zoey auf die Szenerie unmittelbar vor sich und versuchte etwas zu verstehen! Saphenus schien sie etwas zu fragen. Vielleicht nutzte er auch die Macht dazu, sie gefügig zu machen und sie sich seinem Willen unterzuordnen und sie aus zu horchen. Doch so sehr sie sich auch anstrengte, sie verstand kein einziges Wort. Sie konnte lediglich unter dem Umhang ein Kleid in dem Stil erkennen, welches auch sie unter dem von Grin geborgten Mantel trug. Weitere Überlegungen konnte sie nicht anstellen. Saphenus hatte die Augen des Mädchens sanft geschlossen und schnitt ihr in Blitzschnelle die Kehle durch! Ihr Blut quoll hervor und Zoey blieb ein entsetzter Schrei in der Kehle stecken! Sie erschauderte und ihre Hand griff nach Grin an ihrer Seite und sie klammerte sich an seinem Ärmel fest! Sie glaubte ohnmächtig zu werden! Sie musste sich fest halten! Ihr Meister hatte sie kaltblütig, eiskalt, unbarmherzig und brutal umgebracht! Einfach so! Er hatte ihr die Kehle aufgeschlitzt! Sie konnte es nicht fassen! Zoey zitterte und ihr wurde bewusst, an wessen Seite sie war, wem sie Treue geschworen hatte und wer ihr Lehrmeister war! Er war ein kaltblütiger Mörder! Warum? Um die Maske in ihrem Blut zu baden, was er auch gerade tat! War das ekelhaft! Ihr drehte sich ihr Magen um und sie hatte die Bilder vor Augen, als sie das Blut von Yui`s Eltern weg geputzt hatte, um deren Tat zu vertuschen. Doch Yui hatte aus Not gehandelt, aus seelischer Not! Es kam durch die Ablehnung durch die Eltern zu einer Kurzschlusshandlung! Sie war dabei gewesen und hatte das Drama miterlebt! Saphenus hatte das arme Mädchen bewusst getötet. Sie kannte seine Motive nicht, doch er hätte sie verschonen können! Die Verrückten schienen sich ihm freiwillig unter zu ordnen! Er hätte sich einen Grund ausdenken können! Eine Träne rollte ihr über ihr Gesicht. Er hatte einfach ein Leben ausgelöscht! Einfach so! Das junge Ding hatte aus Ignavius`Harem gestammt. Sie hatte Talitha`s Schicksal teilen müssen! Sie hatte nichts verbrochen und sich zu Schulden kommen lassen, außer das sie hübsch war und dadurch in Ignavius`Harem gelandet war! Hatte er denn keine Spur von Mitleid in sich? Hätte er Talitha das Gleiche angetan? Er hatte doch noch mit dem Opfer gesprochen! Er musste im Bilde gewesen sein, was dort abging!

Ein Glück trug Zoey Grin`s Mantel und hatte diesen bis oben hin fest verschlossen, sonst hätten sie noch geglaubt, auch sie wäre eine von Ignavius` Frauen und hätten womöglich vorgehabt, Zoey zu opfern!? Immerhin trugen seine Frauen alle das gleiche Kleid, nur in anderen Farben! Zoey wurde jetzt bei dem Gedanken richtig übel. Sie war mächtig blass geworden.

Jetzt setzte er die verfluchte Maske, die er in Blut gebadet hatte, auf! Zoey erstarrte. Blut tropfte herunter! Es musste noch warm sein! Es war ekelhaft und schaurig zugleich. Sie verspürte dennoch komischerweise Furcht und Angst um ihren Meister. Sie konnte nicht anders, auch wenn sie ihn zutiefst wegen dieser Tat verabscheute! Vielleicht fürchtete sie aber auch um ihr eigenes Wohlbefinden, denn wer wusste schon, was nun passieren würde? Was würde die Maske mit ihm anrichten? Ihr Herz raste und ihre Finger wurden eiskalt und ihre Finger der linken Hand krallten sich in Grin`s Arm vor Angst. Sie lockerte sie rasch, als sie sich dessen bewusst wurde.


“Verzeihung! Habe ich dir weh getan? Es ist nur…, er hat sie einfach getötet und trägt diese verwunschene Maske!”,

hauchte sie ihm leise zu.

Nun sprach Saphenus. Seine Stimme war fest! Es schien, als lausche er den Worten der Maske und sprach sie dann laut aus. Es ging um Ignavius, eine Schande Korribans, wie Saphenus immer selbst sagte. Auch die nächsten Worte kamen ihr vertraut vor. Die kluge Archäologin hörte weiter zu. Die Maske sprach nicht durch ihn! Es waren seine Worte und Gedanken! Er nutzte die Situation aus! Was hatte er vor!? Hatte er das Mädchen geopfert, um die Leute auf Kurs für seine Zwecke zu bringen? Zoey war erneut fassungslos über seine Skrupellosigkeit und über seine Raffinesse und Klugheit zugleich! Er stand sich selbst am nächsten! Er war kein Jedi! Er war ein Sith!


Korriban, Dreshdae, in der Halle der Macht beim Kult "Diener Korribans": Zoey, Saphenus, Grin, Avlan und lauter Verrückte samt Anführer
 
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