Korriban (Horuset-System)

Korriban, im Darth-Sik-Tempel im Gang hinter dem Raum mit der Prüfungssimulation: Zoey, die Anderen: Yui, Grin, Raziil und Bastas noch davor


Sie wartete und verharrte ganz in ihrer eingenommenen Position. Die Zeit verging, wenn auch spürbar langsam. Dennoch wurde Zoey bewusst, dass die Anderen ihren Durchgang nicht hatten nutzen dürfen. Dafür war mittlerweile zu viel Zeit verflossen! Sie hätte ihnen vielleicht mehr Erklärungen abgeben sollen? Doch, vielleicht hatte jeder seine ganz eigene Prüfung? Hoffentlich würden sie es schaffen, jeder Einzelne von ihnen!? Was wäre, wenn es einer von ihnen nicht schaffen würde? Man konnte nicht unbedingt mit dem Erfolg aller rechnen?! Sie müssten ihn zurücklassen! Doch, wie sollten sie ihn bei der Rückkehr aus seiner misslichen Lage befreien? Vermutlich würde der Tempel, besser gesagt die Pyramide, beseelt mit der dunklen Seite der Macht, dafür sorgen!? Und wenn nicht? Wäre sie bereit Opfer zu bringen? Es kam vermutlich darauf an, wen es treffen würde, stand sie sich selber ein. Wie hatte sich ihre Seele verdunkelt!

Ihre Gedanken drifteten zu ihrer durchgestandenen Prüfung ab. Sie erschauerte erneut bei dem Gedanken. Es war entsetzlich gewesen, sich selbst gegenüber stehen zu müssen. Und dann die Behauptung ihres Spiegelbildes die echte Zoey zu sein! Diese Aussage war bedrohlich gewesen! Ihre Existenz hatte auf dem Spiel gestanden! Zweifel hatten versucht sich durch zu bahnen, doch sie hatte es nicht gestattet! Dabei konnte man den Verstand verlieren! Doch sie war mental stark! Das hatte sie schon oft bewiesen. Der Test war diabolisch gewesen! Sie wusste, dass sie sich dabei gegen die helle Seite entschieden hatte. Sie hatte sich dabei von jedem Zweifel befreit! Zoey war froh, die Ketten der hellen Seite fast vollständig abgelegt zu haben, auch wenn sie selbst nie eine Jedi gewesen war, doch sie hatte verdammt viel mit ihnen zu tun gehabt, sie studiert und für sie gearbeitet und war republikanisch erzogen worden. Hier konnte sie sich frei entfalten. Sie war froh, dass sie von den Sith ausgebildet wurde. Sie wollte keine Barrieren aus moralischen Grundsätzen. Sie war Forscherin mit ganzer Seele! Sie durfte sich von den Ketten ihres Lebens befreien! Sie hatte gegen ihre eigene helle Seele gekämpft und sie besiegt! Das war gut so!

Plötzlich kam ein plätscherndes Geräusch. Es roch nach Regen? Wasser! Dann ein kräftiges Rauschen! Es riss ihr fast die Füße weg. Verflucht, was war das jetzt? Sie wollte auf die Anderen warten?! Hatte sie sich etwa nur eingebildet, dass sie den Test mit Bravour bestanden hatte und stattdessen befand sie sich jetzt in ihrer eigenen Hölle wieder? Ihre Gedanken begannen sie zu quälen und machten einer Verwirrung Platz, die ihren Verstand beanspruchte! Ihre Gedanken ließen sie zweifeln! War ihre Mission zum Scheitern verurteilt?

Das Wasser reichte ihr in Sekundenschnelle bis zum Knie und obwohl sie sich hatte versuchen wollen, an den glatten Wänden festzuklammern, riss es sie weg. Ein Aufschrei des Entsetzens erfolgte. Sie fiel, versank in den Fluten, das Wasser durchdrang ihre Kleidung und war unglaublich kalt und Zoey trieb mit der starken Strömung fort. Das Wasser stieg immer weiter. Zoey geriet in arge Schwierigkeiten! Sie wurde weiter fortgespült. Sie versuchte sich immer wieder erneut festzuklammern. Sie nahm dazu sogar einen Haken vom Gürtel, um sich daran festhalten zu können und rammte ihn mit der Macht verbündet in die Wand, doch er rutschte ihr aus der Hand. Es war nass und rutschig! Die Strömung erbarmungslos stark! Das Wasser schwappte ihr in den Mund. Sie prustete. Sie würde ertrinken, wenn das Wasser weiter stieg!


Sie kam rasant schnell an einer Weggabelung an. Sie wurde weiter in einen dunklen Gang gespült. Mist, die Anderen könnten sie nie wieder finden, befürchtete sie! Panik erfasste sie völlig! Sie trieb nicht nur in den Fluten, auch im Meer der Verzweiflung, fort. Erschöpfung machte sich durch Unterkühlung breit. Sie musste dagegen ankämpfen! Sie konnte gar nicht schnell genug Luft bekommen, wie sie sie benötigte! Laufend schwappte Wasser über ihren Kopf! Da hörte sie leise ihren Namen. Bildete sie sich das jetzt ein, da sie sich dies erhoffte? Doch dann hörte sie es deutlicher und lauter? Zu wem gehörte die Stimme? Bastas! Das war Bastas!

Doch nun gab es eine Kraft, die sie vollkommen umgab und durchdrang und auf die sie nun zurückgreifen konnte! Sie musste etwas tun und sie nutzen! Dann versuchte sie sich auf den Rücken zu legen, was blöd durch den schweren Rucksack war, der zum Glück aus wasserfestem Material bestand, und versuchte gegen den Strom mit den Beinen anzustrampeln. Zoey versuchte an Ort und Stelle zu warten! Sie musste die Macht einsetzen, da die Strömung in die andere Richtung viel zu stark war und der Rucksack sie auch runter zog. Dennoch, auch mit der Macht, schluckte sie Wasser und sie würde das nicht lange durchhalten! Sie ruderte mit ihren Armen und spürte plötzlich Bastas ganz in ihrer Nähe, ohne das sie großartig auch dafür ihre Machtfühler bewusst eingesetzt hätte. Sie war auf der nächsten Stufe in ihrer Ausbildung angelangt, wo ihr das nebenbei gelang, ohne große Anstrengungen, wurde ihr bewusst! Sie konzentrierte sich und sah sich weiter mit der Macht gezielt um, denn sie wollte ihn nicht verpassen und als er an ihr vorbei rauschte, ergriff sie seinen Arm, packte ihn fest und ließ sich mittreiben. Länger hätte sie das Unterfangen auch nicht mehr ausgehalten.

Bastas!”,

sagte sie schwer atmend und war unglaublich froh. Wenigstens war sie nicht mehr alleine. Doch wo sollte das enden? Mit ihrem Tod?

Sie wurden weiter getrieben, der Strömung sei “Dank”. Nichts war zum Festhalten! Die Wände glatt! Die Strömung trieb sie durch ein Labyrinth von Gängen. Handlungsunfähig rauschten sie von dannen, immer weiter von den Anderen fort! Kraftlos und leicht entmutigt ließ sie sich mitreißen, denn was blieb ihr anderes übrig. Ihre Hand immer noch um Bastas Arm gekrallt! Sie wurde schon langsam steif wegen der Kühle des Wassers! Doch ihr Kämpferherz war ungebrochen und schlug kräftig. Sie ließ sich von der dunklen Seite der Macht führen.



Korriban, im Darth-Sik-Tempel im Gang hinter dem Raum mit der Prüfungssimulation: Zoey und Bastas im Labyrinth mit Wasser, die Anderen: Yui, Grin, Raziil noch davor
 
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Blut wäscht man nicht mit Blut ab, sondern mit Wasser.
{[()]}-- Horuset-System -- Korriban -- Tal der dunklen Lords -- In der Anlage (Grab?) -- Irgendein Raum - Yui, Begleiter Raziil und Grin --{[()]}


Es gab solche und solche Leibwächter. Und solche und solche Schützlinge. Manche machten einen richtig guten Job und würden jede noch so lächerlich unwahrscheinliche Situation nehmen und sie meistern. Andere scheiterten schon bei einem Blaster. Grin lag irgendwo dazwischen. Zoey wiederum gehörte allein schon wegen ihrer Machtsensivität und des komplizierten Verhältnisses zum Meister zur Kategorie Sorgenkind. Sie machte es einem nicht einfach. Er musste nur mal kurz wegschauen und schon war sie weg oder hatte sich in Schwierigkeiten gebracht. Da er auch kein Mitspracherecht besaß oder sie wirklich beeinflussen konnte, musste er meist tatenlos und mit stummen Protest auf den Lippen daneben stehen und warten. Warten und hoffen das nach Ereignis X noch etwas zu retten war. X, Y und Z waren nun geschehen und Grin stand ohne Schützling in der Kammer. Auch Bastas war verschwunden, doch die beiden Zugänge, durch die sie gegangen waren, waren dicht. Seine Fäuste würden dort nicht durch kommen. Er besaß keine Macht um sie so zu finden, keinen Scanner um nach Lebenszeichen zu suchen und seine Augen und Ohren brachten ihn auch nicht weiter. Er hatte sie verloren. Ja, so richtig und eindeutig verloren. Sich herausreden zwecklos. Grin sah Raziil an, sah Yui an. Beide wirkten unsicher bzw. unschlüssig. Sichtlich rangen sie mit sich und überlegten wohl auch, ob sie sich auf die Liege legen sollten. Wenn dies die Prüfung war, würde sie bei ihm überhaupt funktionieren? Er war kein Machtnutzer und wie sah es bei Yui aus? Fragen die beantwortet werden sollten. Und zwar schnell!

Raziil legte sich als nächstes auf die Liege. Um dann nach etwa der selben Zeit wie die beiden anderen wieder aufzustehen und seinen Eingang zu nehmen. Falls auch Yui daran dachte, diesen Schritt zu gehen, kam sie nicht mehr dazu. Grin hatte gerade die Liege betrachtet, da hörte er aus dem Gang, durch den sie gekommen waren, Geräusche. Und es war zweifellos ein Droide, schnell und mit schmalen Füßen. Vielen kleinen Füßen. Grin musste unwillkürlich an eine Spinne denken, durch Kybernetik aufgemotzt und für 90% aller Humanoiden in der Galaxie auf die eine oder andere Weise ein Albtraum. Er wollte diesen Wesen nicht sehen. Wollte nicht sehen wie es sich durch den engen Gang hierher quetschte, fauchte und Säure ausspie. Wollte das Dutzend Augen mit Lasererfassung nicht sehen oder sich auch noch mit diesem Ding anlegen. Doch das Vieh kam zu schnell näher. Keine Zeit mehr um sich auf die Liege zu legen. Yui sah es wohl ähnlich, denn ihr Blick riss sich ebenfalls davon los und durchsuchte den Raum. Eine Tür gab es im Übrigen nicht. Was auch immer da kam, es würde kein Problem damit haben sie zu erreichen. Das Mädchen war glücklicherweise klüger oder erfahrender als Grin, denn sie entdeckte ein ziemlich clever versteckte Konsole unter der Liege. Ob sie mit dieser verbunden war oder nicht, es wurde sogleich auf ihr herumgedrückt. Lichter gingen an, erloschen wieder, leise Töne, wegen der Schrittgeräusche der Robospinne kaum hörbar, gab das Ding von sich und dann schaffte Yui es einfach. Grin hatte sie beobachtet und sonderlich gezielt schien sie dabei nicht vorgegangen zu sein, doch geschafft hatte sie es. Drei weitere Öffnungen wurden sichtbar, doch keine davon gehörte Zoey, Bastas oder Raziil.

Grin nahm, ohne sich abzusprechen, das Loch, welches Zoey am nächsten lag. Kaum hatte er einen Fuß auf den Boden in der Dunkelheit gesetzt, schloss sich hinter ihm der Zugang. Noch seine Kleidung abtastend, weil er ja vielleicht doch irgendetwas dabei hatte, was Licht spenden konnte, machte er einen Schritt nach vorne. Und verlor prompt den Halt. Der für eben gehaltene Boden war abschüssig und noch bevor Grin seinen Irrtum erkennen, bereuen und etwas dagegen tun konnte, befand er sich schon in Rückenlage und schlitterte eine Art Rutsche hinunter. Eine, die ihn ziemlich schnell von Zoeys Position weg brachte. Seine Finger fanden mal wieder keinen Halt und so landete er schließlich genau dort, wo er landen sollte. Wenig elegant, aber glücklicherweise ungesehen, landete er auf dem Bauch, die Nase nur wenige Millimeter vom Boden entfernt. Den letzten Versuch, sich doch noch irgendwo festzuklammern, hätte er sich wohl lieber sparen sollen. Doch es hatte nichts auf ihn gewartet, sodass er in dem spärlich beleuchteten Gang unbehelligt aufstehen konnte. Wo das Licht herkam, ließ sich schwer sagen. Für Grin sah es beinahe so aus, als würde die Luft selber leuchten, so diffus und schwach war es. Aber er konnte sich umsehen. Und nichts sehen. Einfach nur ein Gang, der weiter vorne auf eine T-Kreuzung traf und das wars.


Und wie soll ich sie nun finden,fragte sich Grin und sah sich nochmals ohne jeden Erfolg um. Er musste gehen. Eine andere Wahl gab es nicht. Gab es aber doch, wie sich Sekunden später zeigte. Er konnte nämlich auch stehenbleiben und sterben! Zuerst war es nur ein Hintergrundgeräusch, welches Grin ignorierte, als wäre es das Brummen einer Lampe. Doch als er dann einen Schritt zur Seite machte, aus Gründen die nicht weiter wichtig waren, hörte das Platschen unter seinem Fuß und er sah nach unten. Wasser. Er wusste es nicht, nahm es aber an. Woher es kam, ob nun aus einer Leitung, aus den Ritzen zwischen den Bodenplatten oder weil die Luft weinte, Grin hatte plötzlich keine Zeit mehr. Wobei er mathematisch betrachtet natürlich gar nicht mehr weniger Zeit haben konnte. Man konnte schließlich nichts mit Null multiplizieren und ein anderes Ergebnis erwarten. Also rannte der maskierte Leibwächter los.

Immer lauter wurden seine Schritte, je mehr Kreuzungen er erreichte. Ohne auch nur darüber nachzudenken, ob er richtig oder falsch entschied, nahm er willkürlich eine Richtung und lief weiter. Es sah ohnehin alles gleich aus. Erst als er auf die erste Sackgasse traf, begann er seinen Orientierungssinn zu benutzen, sodass er wenigstens nicht zwei mal den selben Weg nahm. Das funktionierte erstaunlich gut, aus Gründen über die Grin jetzt aber nicht nachdenken konnte. Als ihm die Flüssigkeit, die inzwischen eindeutig als Wasser identifiziert werden konnte – denn Grin hatte eine Abzweigung zu eng genommen, war mit der Schulter gegen die Kante gelaufen und gestützt -, bis zu de Knien reichte, wurde es immer schwieriger sich überhaupt richtig fortzubewegen. Er war ja schon nicht schwer beladen und muskulös, doch gegen Wasser anrennen war so gut wie zwecklos. Deshalb stampfte er ab diesem Punkt eigentlich nur noch, die Hände ständig an den Wänden, als könnte er sich an diesen entlang ziehen, was jedoch unmöglich war, glatt wie diese waren.

Als ihm das Wasser dann bis zur Brust stand und er nun mehr schwamm und nicht mehr ging, hatte das überraschend kühle Nass etwa die Hälfte des Weges bis zur Decke geschafft. Grin war gerade an einer weitere T-Kreuzung angelangt, da spürte er plötzlich einen Druck von Rechts. Er sah in die Richtung, doch einen sichtlichen Strom konnte er nicht ausmachen. Als er aber die Hand ausstreckte, wurde sie eindeutig nach links gezogen bzw. gedrückt. Unsicher ob er an dieser Kreuzung überhaupt schon gewesen ist, entschloss er sich einfach für den leichteren Weg. Das er dabei daran denken musste, dass das eine Falle sein konnte, erschwerte ihm die Entscheidung nicht wirklich. Sein Gehetze am Anfang hatte seine Kraftreserven ordentlich schrumpfen lassen, sodass er sogar irgendwie froh war sich endlich mal nur treiben lassen zu können. Einen Kopf hoch stieg das Wasser noch, dann traf der Maskierte jemanden aus seiner Gruppe. Doch leider nicht Zoey, sondern Yui. Sie hatte sich, ob nun freiwillig oder nicht, ebenfalls der Strömung ergeben, doch aus Gründen war Grin schneller als sie. Und diesen Grund erfuhr er, als er schließlich sogar mit dem Mädchen zusammenstieß. Die hatte ihn schon kommen hören und sich auch umdrehen wollen, doch irgendwas hinderte sie daran. Und als sie nun zusammenstießen, prallte Grins Fuß gegen etwas hartes, unnachgiebiges. Zuerst glaubte er an einen Schalter oder derglechen, dass dieser unter der Oberfläche stand und sie sich irgendwie darin verheddert hatte, doch als Grin nach unten sah, erblickte er eben jene nur zuvor phantasierten Augen eines Droiden. Ein Dutzend starrte ihn tot an, der Droide war also abgeschaltet oder zerstört worden. Hatte Yui mit ihm gekämpft? War sie auf eine „Leiche“ gestoßen und an diesem hängengeblieben? Grin würde die Twi'lek sicherlich nicht fragen, doch er machte sich sofort daran sie davon zu befreien. Denn wenn er schon schwer genug war um die Strömung fast vollständig zu negieren, dann würde der Droide auch ausreichen um sie vom Schwimmen abzuhalten. Denn sollte er Zoey finden, wäre er froh einen weiteren Kämpfer an seiner Seite zu haben. Einen den man opfern konnte...


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[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Darth Sik-Tempel | Turm der Verzweiflung] - Raziil Marr, Zoey, Grin, Yui, Bastas

Nun waren bereits zwei von ihnen durch das versteckte Portal verschwunden. Die mysteriöse Prozedur auf der Liege schien eine Art Erleuchtung hervorzurufen... oder eben zumindest den Körper mit einer Art Energie zu beladen, der es ihm ermöglichte das Portal zu passieren. Handelte es sich um eine Art Machtritual oder war es nichts weiter als ein billiger Trick in Form antiker Technologie?
Wie dem auch sei, neben der Liege bot sich für Raziil keine andere Möglichkeit, immerhin konnten sie unmöglich denselben Weg durch den Treibsand zurück nehmen.
Rasch löste er den Schwertgriff von seinem Gürtel und umklammerte diesen fest mit seiner Faust, bevor er sich auf die Liege legte - so konnte man ihm die wertvolle Waffe die seine Zukunft garantierte nicht so einfach stehlen.

Ähnlich wie bei Zoey und Bastas, verbanden sich die verschiedenen Elektroden mit seinem Körper und nach einigen Sekunden wurde alles schwarz.

Es dauerte einen Moment, bis Raziil den leeren Gang bemerkte, in dem er stand. Doch im Gegensatz zu einem normalen Traum fühlte sich diese Vision echt an. War es überhaupt eine Vision? Hatte der Zabrak den Raum schon lange verlassen und ein weiterer Trick des Tempels zu einem Blackout geführt?
Am Ende des Tunnels konnte er schwach eine Silhouette ausmachen, die sich jedoch allmählich entfernte.

"Lady Liviana?"

, rief er und bewegte sich auf die Gestalt zu.
Nach einigen Schritten jedoch schien der Boden unter ihm zu verschwinden. Ein grelles, weißes Licht blitzte auf und nachdem sich seine Augen daran gewöhnt hatten, erkannte er den Ort an dem er sich befand: Es war der Innenhof in der imperialen Militärbasis auf Kessel!
Darth Visas' Schwert war verschwunden und er trug seine alten Sklavenlumpen. Vor ihm standen Sturmtruppen und richteten ihre E-11 Blaster auf ihn - ein Erschießungskommando! Er sollte für seine Konflikte mit anderen Minenarbeiten hingerichtet werden. Der Offiziersstab auf Kessel erhoffte sich davon mit seiner Hinrichtung ein Exempel statuieren und die übrigen Sklaven vor möglichen Aufständen abschrecken zu können.
Raziil glaubte seinen Augen nicht, er war bereits dort gewesen! Mit einem instinktiven Machtstoß - einer Fähigkeit von der er garnichts wusste - hatte er sich vor diesem Erschießungskommando gerettet und war somit von Darth Zion entdeckt, befreit und nach Bastion gebracht worden... oder war das alles nur ein Traum?
Ungläubig und verzweifelt blickte der Gehörnte um sich. Als sein Blick wieder hinab auf seinen Körper schweifte, bemerkte er, dass er plötzlich eine pechschwarze Sith-Rüstung aus Leder und Durastahl trug, an seinem Gürtel war ein Lichtschwertgriff befestigt.
Wutentbrannt blickte Raziil auf, fokussierte seinen Hass und ließ der Macht freien Lauf. Mit einer gewaltigen Machtexplosion wirbelte er die imperialen Sturmtruppen davon. Die Wucht war so stark, dass einige der Plasteelhelme zerbrochen, ganz zu schweigen von abgretrennten Gliedmaßen und dem vielen Blut das sich über den Innenhof der Basis verteilte. Es war der brutalste Anblick, den Raziil jemals erlebt hatte. Verstärkung rückte schnell heran, doch bevor die weiteren Sturmtruppen das Feuer auf ihn eröffnen konnten, aktivierte der Zabrak sein Lichtschwert. Eine lange, rote Klinge und zwei kleinere rote Parierstangenklingen erschienen. Mit dem Schrei eines wutentbrannten Kriegers stürmte er auf die übrigen Sturmtruppen zu und bezwang sie einer nach dem anderen mit Leichtigkeit.
Es ging so weit, dass einige von ihnen schreiend zu fliehen versuchten, doch Raziil gab nicht nach und schlachtete sie erbarmungslos ab.
Nach einigen Momenten stand er als letzter Überlebender im Innenhof, umringt von den verstümmelten Leichen der weißgepanzerten Elitesoldaten. Einer jedoch schluchzte und hustete etwas Blut.
Bedrohlich langsam schwang Raziil sein Lichtschwert und bewegte sich auf den letzten Sturmtruppler zu - urplötzlich jedoch, als wäre es passiert während er blinzelte, waren die Sturmtruppen verschwunden! Sie waren durch andere Wesen ersetzt worden, Personen aus seiner Vergangenheit, andere Sklaven mit denen er in den Minen Kessels gearbeitet hatte, einige Freunde und einige Rivalen. Schockiert stellte er fest, dass es sich bei der blut hustenden Person um seine Mutter handelte!
Sofort deaktivierte er sein Lichtschwert und rannte zu ihr hinüber. Er ließ sich auf die Knie fallen und hebte vorsichtig ihren Kopf an.

"Mutter!"

Er konnte nicht glauben dass sie dort war! War sie nicht gestorben als er sehr jung war?
"Raziil..", wimmerte sie, "Was... was hast du.. getan? Was ist aus dir.. geworden?".
Der Zabrak war mit der Situation vollkommen überfordert. Einige Tränen liefen seine Wangen hinunter. Die verblutende Frau wollte noch etwas sagen, doch gerade als sie Luft holte, verließ das letzte Bisschen Leben ihren verwundeten Köprer.
"Das kann nicht sein!", dachte der Gehörnte sich.

"Das ist ein Trick! Das habe ich nicht getan!"

"Wer dann, wenn nicht du?", fragte eine männliche Stimme hinter ihm. Es war eine vertraute Stimme - es war seine Stimme!
Raziil sprang auf, drehte sich um und entdeckte tatsächlich sich selbst! Wobei es nicht ganz er selbst war, denn er trug elegante braun-weiße Jediroben und eine Kapuze. Des Weiteren befand sich an seinem Gürtel ein mit Gold verzierter Lichtschwertgriff und seine Augen waren grün - so grün wie es Raziils Augen waren, bevor er auf Korriban angekommen war!

"Wer zur Hölle bist du?! Was ist das für ein Trick?"

Der Jedi lächelte: "Mein Name ist Raziil Marr, Jedi-Ritter und Hüter der Neuen Republik. Dein Gesicht verrät mir, dass du deinen Augen nicht zu trauen vermagst, doch wirfst du einem Spiegel etwa vor, nichts weiter als ein manipulativer Trick zu sein?".
Raziil aktivierte erneut sein rotes Lichtschwert und nahm eine präventive Kampfhaltung ein.

"Das hier ist nicht echt! Ich befinde mich noch immer auf der Liege!"

"Du befindest dich tatsächlich auf der Liege, aber das bedeutet nicht, dass das hier nicht echt ist.", erklärte der grünäugige Raziil und zog langsam seine weiße Kapuze zurück, "Die Macht ist in ständiger Bewegung, so wild und unberechenbar wie ein Ozean. Dementsprechend bietet sie unzählige Möglichkeiten in denen sie sich entfalten kann - es obliegt uns, über diese Entfaltungen zu bestimmen. Du hast den Weg der Dunkelheit gewählt, weil du nichts anderes als die strafende Hand des Imperiums und der Sith kanntest. Doch es ist nicht zu spät! Du kannst deinen Kurs ändern und meinen Weg gehen - wir können Eins werden und gemeinsam Frieden finden. Du siehst selbst welchen Schaden die Dunkle Seite anrichtet!"

"Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke. Durch Stärke erlange ich Macht. Durch Macht erlange ich den Sieg. Durch Sieg zerbersten meine Ketten, die Macht wird micht befreien!"

"Nichts als leere Worte! Und wer hat dir diese eingetrichtert? Eine Kreatur die dich ausnutzt und nicht schätzt?"

Raziil grinste zufrieden, denn der nächste Test hatte sich selbst verraten:

"Die Macht hat mich bereits befreit, hier auf Kessel. Ich bin seitdem gewachsen und habe verstanden, wie die Galaxis funktioniert. Ihr Jedi mögt eurer Republik eine Zeit lang ein gewisses Maß an Wohlstand bieten, aber ihr werdet sie niemals vor großen Gefahren beschützen können, weil ihr genau die eine Sache fürchtet, die eure wichtigste Waffe ist: Die Macht! Was nützt eine Waffe, mit der man der Galaxis Ordnung und Sicherheit bringen kann, wenn man sie nicht nutzt? Euer blindes Geschwafel ist nichts weiter als das Überbleibsel einer utopischen und unrealistischen Fantasie - mit Freuden säubere ich die Galaxis von euch und bringe ihr die Ordnung die sie verdient!"

Entschlossen stürmte Raziil auf seinen grünäugigen Doppelgänger zu. Dieser entzündete überrascht die grüne Klinge seines Lichtschwerts und parierte den ersten Hieb mit knapper Not, doch bereits der zweite entschlossene Hieb des roten Lichtschwerts war zu stark und er ließ nach. Mit seinem dritten Hieb durchtrennte Raziil den nicht-existenten Jedi und alles verschwand. Mit einem leichten Schreck wachte der Zabrak in der Liege auf. Im laufe seiner Vision musste er Darth Visas' Klinge ausgefahren haben. Mit der Betätigung eines Hebels am Griff fuhr er die Klinge wieder blitzschnell ein und befestigte sie an seinem Gürtel.
In dem Moment erkannte er auch seinen leicht bekleideten Körper wieder. Die schwarze Rüstung musste einem der Bilder in Darth Visas' Grab entsprungen sein, ebenso wie das antike Lichtschwertdesign das er genutzt hatte.
Entschlossen richtete der Zabrak sich auf und verschwand ebenfalls durch das Portal.

Dahinter verbarg sich zu seiner Überraschung ein weiterer Gang.

"Bastas?! Zoey?!"

, rief Raziil verwirrt nach seinen Mitstreitern. Waren sie ohne ihn tiefer in den Tempel vorgedrungen?
Statt einer Antwort, füllte sich der Gang jedoch plötzlich blitzschnell mit Wasser. Raziil konnte seinen Augen kaum glauben!
Und ehe er sich versah, zog ein gewaltiger Wasserstrom ihn den Gang entlang, in ein düsteres Labyrinth hinein...

[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Darth Sik-Tempel | Turm der Verzweiflung] - Raziil Marr, Zoey, Grin, Yui, Bastas
 
[Korriban | Darth-Sik Tempel | Ebene 2: "Das Labyrinth"] Bastas, in der Ferne: Zoey

Drängend drückte der leichte Wasserstrom gegen seine Stiefel. Auf jeden seiner Schritte folgte ein hallendes Platschen. Er war froh über das Geräusch seiner Schritte, denn die schwere Stille dazwischen machte ihm bewusst, wie alleine er war.

„Zoey?“, rief er wiederholt in die finsteren Gänge, ohne tatsächlich eine Antwort zu erwarten. Nach einigen Metern war er zu einer Abzweigung gekommen. Aus der einen Richtung glänzte ihm ein dumpfer Lichtstrahl entgegen, also schlug er jenen Weg ein. Während er durch die stummen Gänge lief, trieben seine Gedanken wieder zu der Prüfung. Was meinte sein anderes Ich mit „Frieden“? Wieso bezog sich sein Gegenüber gerade auf dieses Thema? „Frieden“. Was für ein abstrakter und vollkommen realitätsferner Begriff. Wenn es eine Bezeichnung gab, die auf sein Leben keineswegs zutraf, dann war es diese. Aber trotzdem hatte er kurz gezögert, ehe er seinen Schatten instinktiv attackierte. Woher rührte dieses kurze Zögern? War an den Worten seines Gegenübers vielleicht etwas dran? Bast schob die Fragen an den Rand seines Bewusstseins. Dafür würde später Zeit sein. Nun musste er sich darauf konzentrieren, die Anderen wiederzufinden.


Durch ein dumpfes Leuchten wurde die Finsternis von einem dämmrigen Grau abgelöst. Nur die Flüssigkeit unter ihm war noch immer pechschwarz und schien das diffuse Licht zu schlucken. Das Wasser reichte bereits an seine Waden heran, seine Füße waren nicht mehr zu sehen. Unruhig ließ Bast den Lichtkegeln seiner Lampe zur Decke wandern, die sich immer weiter zu nähern schien. Plötzlich überströmte ihn Panik. Er konnte nicht schwimmen. Wenn das Wasser noch weiter stieg, dann würde er sich nur sehr schwer über der Oberfläche halten können und selbst dann stieg der Wasserspiegel weiter an, bis er an die Decke gedrückt werden würde und dann in der dunklen Brühe ertrank. Bast sprintete zur nächsten Abzweigung. Bei jedem seiner Schritte sprühten die Tropfen, prallten an die kahle Wand und versanken zurück in den anschwellenden Fluss. Ohne nachzudenken, nahm er die Abzweigungen. Links, rechts, rechts. Er sprintete durch die nassen Gänge. Seine Waden begannen zu brennen, da er sich gegen immer mehr Wasser vorkämpfen musste. Schon sprintete er nicht mehr, sondern watete durch die Flüssigkeit. Gierig sog er die modrige Luft ein, sein Puls rauschte in seinen Ohren. Der Mirialaner kam an eine weitere T-Kreuzung an. Rechts. Plötzlich verschwand der Boden unter seinen Füßen, er verlor den Halt und schlug längs auf die pechschwarze Oberfläche auf.


Sein Gesicht brannte, als er sich wieder aufstemmte. Keuchend lehnte er sich gegen eine Wand. Das Wasser reichte ihm bis zur Brust. „Zoey!“, rief er erschöpft, aber die Feuchtigkeit ertränkte seinen Ruf. Als er bei der nächsten Abzweigung ankam, bewegte er sich eher paddelnd als laufend fort. Die Strömung drückte beständig gegen seinen Oberkörper und nach kurzer Zeit begannen seine Arme zu brennen. Seine Finger rutschten immer wieder von der glatten Wand. „Zoey!“, brüllte er noch einmal, verzweifelt. Das Wasser kroch mit seinen kühlen Fingern langsam über seinen Hals. Schon konnte er sich nicht gegen die Strömung stemmen und er wurde langsam weggetrieben. Der Boden unter seinen Füßen verschwand und er konnte sich nur paddelnd über der Oberfläche halten. Immer wieder wurde sein Gesicht in den Fluss gedrückt, keuchend tauchte er wieder auf. Die Strömung intensivierte sich und Gänge und Abzweigungen begannen an ihm vorbeizurasen. Bastas wurde hin und her gerissen, ein Spielball des Wassers.

Plötzlich zogen sich seine Muskeln im Arm brennend zusammen, er konnte sich nicht mehr über Wasser halten und versank unter der schwarzen Oberfläche. Er presste eine Hand auf seinen schmerzenden Oberarm, doch von seinem Schrei traten nur einige stumme Luftbläschen an die Oberfläche. Panisch versuchte er sich aus dem Griff der Strömung zu befreien. Urplötzlich wurde er am Arm gepackt und an die Wasseroberfläche gezogen. Hastig sog er den Sauerstoff ein. „Zoey?“, stellte er keuchend fest, als er merkte, wer ihn aus dem Nass gezogen hatte. Er klammerte sich weiter an ihrem Arm fest, es schien ihr deutlich leichter zu fallen, über Wasser zu bleiben. Langsam beruhigte sich seine Atmung und er ließ sich mit der Archäologin zusammen treiben. Erst jetzt bemerkte er, wie sehr ihn die Kälte schon erfüllt hatte. Die Decke war kaum eine Armlänge von ihnen entfernt. „Was —“, kurz drückte ihn die Strömung unter Wasser und seine Frage erstarb in einem Blubbern, „Was machen wir jetzt?“

[Korriban | Darth-Sik Tempel | Ebene 2: "Das Labyrinth"] Bastas, Zoey
 
Korriban, im Darth-Sik-Tempel: Zoey und Bastas im Labyrinth mit Wasser, die Anderen: Yui, Grin, Raziil irgendwo in der Nähe?


Bastas wollte etwas sagen, doch sein erstes Wort erstarb unter einer Wasserwelle und erst ein zweiter Versuch gelang. Er wollte wissen, was sie machen sollten. Zoey wusste es auch nicht. Sie wusste nicht, wohin sie das hier führen sollte? Sie wusste nur, dass sie überleben wollte und dass ihre Zeit knapp wurde, denn das Wasser reichte nur noch eine Armlänge in Richtung Decke. War es falsch sich treiben zu lassen? Zoey zweifelte daran plötzlich. Gab es hier irgendwo einen Ausgang? Sie versuchte die Macht zu fragen. Sie stellte innerlich die Frage, wo lang und erhoffte sich Erleuchtung. Doch so einfach schien es nicht zu funktionieren!

“Wir werden alle in diesem beschissenen Labyrinth sterben!”,

brachte sie verzweifelt und nicht gerade aufbauend als Antwort hervor und verschluckte sich heftig an einer Welle. Doch schon mahnte sie ihre innere Kämpferstimme nicht aufzugeben! Sie wehrte daher die niederschmetternde Gewissheit ab! Es war Zeit die Augen zu öffnen und dem Schicksal entgegen zu sehen! Sie würde hier nicht einfach so in den Fluten ersaufen! Sie war eine Frau mit Prinzipien! Sie wollte erfolgreich sein! Nichts, was sich lohnte, war einfach!

Der Macht oder dem Zufall sei Dank kamen sie plötzlich an einem Tor vorbei. In alten Lettern einer Vorsithkeilschrift stand darüber: Tor der Rettung. Doch der Strom war hier besonders stark und sie waren auch schon dran vorbei!


Bastas, sieh nur! Da müssen wir durch! Wir müssen zurück! Strample mit deinen Beinen gegen den Strom, so stark du kannst! Leg dich auf den Rücken!”

Bastas tat sich schwer damit und Zoey musste ihn aus den Fluten hoch ziehen! Die Erkenntnis traf sie überraschend!

“Sag bloß, du kannst nicht schwimmen?”

Sie musste das erstmal selber verdauen.

“Ich halte dich doch weiter fest! Versuch es! Unser Leben hängt davon ab! Sonst ersaufen wir so oder so! Es gibt kaum noch Luft!”

Bastas tat sein Bestes! Gemeinsam versuchten sie gegen die Strömung zurück zu schwimmen! Endlich, das Wasser stieg unaufhörlich, kamen sie an! Es traf sie wie ein Schlag! Ein Spiegel!

“Ich fasse es nicht!”

Das war niederschmetternd! Man hatte es von der gegenüberliegenden Seite nicht gesehen! Doch das mit dem Spiegelbild war verworren! Das Tor war nicht automatisch auf der anderen Seite! Alles war trügerisch! Dieser Teil des Labyrinthes war wie auf einem Jahrmarkt! Nur, dass ihr Leben davon abhing! Zoey war verzweifelt!

“Wo ist das verdammte Tor?”

Zoey nahm ihre Stablampe zur Hand. Mit einem Knick war sie an. Sie ließen sich doch wieder treiben, kamen aber erneut an einem Spiegel an. Sie stießen dagegen! Sackgasse! Vor Schreck ließen sich Beide los. Vor lauter Panik umklammerte Bastas nun Zoey und beide gingen unter. Ertrinkende hatten das so an sich! Es war schrecklich, wie das Wasser über ihren Kopf schwappte und sie in die Tiefe sanken. Es hatte sowas endgültiges! Panik überkam Zoey! Sie versuchte sich zu wehren und sich los zu reißen. Vergebens! Sie stieß sich am Grund heftig ab! Als sie hoch kamen, schnappte sie gierig nach Luft und schrie:

“Lass meine Beine lo..!”

Sie gingen wieder unter. Bastas hatte ihre Beine klammerartig umschlungen. Sie konnte sich nicht bewegen! Auch ihre Arme hatte er fest im Griff. Doch ein Abstoßen gelang ihr und wieder tauchten sie auf. Bastas riss sich zusammen und lockerte seinen Griff. Das musste eine ungeheuere Überwindung für ihn sein. Leider konnte man sich an der Wand, Decke oder am Spiegel nicht festhalten! Natürlich war man immer wieder versucht, es zu probieren! Nur noch ein Menschenkopf Abstand war mit Luft in diesem Gang gefüllt! Zoey musste heftig rudern und atmete schnell und gierig.

“Lass dich ruhig treiben! Leg dich aufs Wasser! Atme ruhig! Bewege dich ruhig! Ich halte dich fest! Wenn du untergehst, dann ziehe ich dich hoch! Du musst mir vertrauen!”,

keuchte sie und rang nach Luft! Zoey musste sich erholen! Das hatte Energie geraubt!

“Hilfe!”,

schrie sie dann! Sie könnten Hilfe gebrauchen! Sie wünschte sich ihren Leibwächter her!

Grin, Raziil, Yui!”

Raziil ließ sich am besten laut rufen! Sie wiederholte diesen Namen!

Raaaaziiiiil!”,

so laut sie konnte. Wo steckten sie nur? Wo ging es zu diesem mistigen Tor? Es war aber auch so düster! Sie mussten wieder zurück! Gegen den Strom! Und plötzlich, nach einigen wenigen Metern entdeckten sie eine Abzweigung zwischen zwei Spiegeln, die leicht schräg standen! Und dann kam da dieses Tor! Es war ein echter Durchgang! Froh sah sie Bastas an! Gemeinsam schwammen sie rasch durch das Tor, nicht dass es sich plötzlich verschloss und was Rettung versprach und auch erstmal hielt.

Sie wurden in einen Raum gespült, der riesig groß war. Eine Halle, mehreckig, sechseckig genauer gesagt! In der Mitte ragte ein Podest aus dem Wasser, für sie noch unerreichbar. Die Wände waren glatt! Das Wasser müsste dazu weiter ansteigen! Hoffentlich würden sie bis dahin nicht vor Kälte sterben! War das Podest das Ziel? Sie machte es sich zu ihrem! Sie wollte nicht ertrinken! Hoffentlich war es allerdings keine Falle? Doch bislang war es ihr einziger Ausweg aus der misslichen Lage. Eine Insel der Rettung gewissermaßen! Aber auch eine Sackgasse! Dennoch sagte sie:


“Ich denke, wir sollten darauf! Um auf den Rest von uns zu warten! Um uns zu erholen und um Kraft zu tanken!”,

keuchte sie.

“Zumindest gibt es hier mehr Luft zum Atmen!”

Die Decke war wieder weitaus mehr entfernt als vorher, denn die Decke war höher in diesem Saal.


Korriban, im Darth-Sik-Tempel: Zoey und Bastas im sechseckigen Saal mit Insel der Rettung in der Mitte(Podest) im Wasser, die Anderen: Yui, Grin, Raziil irgendwo in der Nähe?
 
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[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Darth Sik-Tempel | Turm der Verzweiflung] - Raziil Marr, Zoey, Grin, Yui, Bastas

Die Strömung riss Raziil durch die verschiedensten düsteren Tunnel, die allesamt überschwämmt waren. Es war nicht das erste Mal, dass er sich in einem treibenden Gewässer befand, immerhin schickten die imperialen Offiziere auf Kessel hin und wieder Sklaven in die massiven, von Wasser angetriebenen Kühlungsanlagen der Energiegeneratoren - Sklaven waren billiger als vernünftig programmierte und ausgestattete Wartungsdroiden. Allerdings hatte der Zabrak nie zuvor eine solch starke Strömung erlebt. Die Tatsache, dass er durch ein düsteres Labyrinth getrieben wurde, erschwerte die Sache obendrein immens.
Zwar war er im Umgang mit der Macht bisher kaum geschult worden, doch in diesem Moment der Verzweiflung versuchte er sich trotz des schnellen Triebs auf die Macht zu konzentrieren und ersuchte sie um Rat.
Nichts - kein Zeichen, kein Rat, nicht einmal ein Bauchgefühl! Raziil wurde in die Finsternis verschlungen und war allein.

Erst als ihm dies bewusst wurde, hörte er wieder diese Stimme - die Stimme einer Frau, die er seit er in dem Tempel auf die Grabräuber gestoßen war nicht gehört hatte: "Gibst du etwa schon auf?".
Die Stimme klang belustigt und herablassend, als sei sie kurz davor in unkontrollierbares Gelächter auszubrechen.

"Niemals!"

, keuchte Raziil, der sich mit Mühen über Wasser hielt.
"Gut!", antwortete Darth Visas, "Ich habe Großes mit dir vor! Tu was immer du tun musst um dieser Sith zu gefallen, aber vergiss nicht wem du wahrhaftig dienst! Ohne mich bist du nichts!".

"Aber ich finde keinen Ausweg! Die Macht leitet mich nicht!"

Der Gehörnte konnte selbst nicht glauben wie erbärmlich er klang. Doch es war nunmal eine Tatsache dass er nicht weiter wusste und ohne einen Wegweiser würde dieser Tempel auch zu seinem Grab.
Darth Visas belehrte ihn in einem gereizten Ton:
"Du hast deine Verbindung zur Macht erst vor Kurzem wahrlich entdeckt und bist unerfahren. Doch lass dich von dieser Erkenntnis nicht über deine natürlichen Sinne hinwegtäuschen - manchmal lohnt es sich ganz einfach Augen und Ohren zu öffnen, Raziil.... Raziil!.... RAZIIL!".
Die Rufe seines Namens wurden immer lauter. Es dauerte einige Momente, bis er realisierte, dass er nicht mehr die Stimme der antiken Sith hörte, sondern die von
Zoey: "RAAAAZIIIIIL!".
Er konzentrierte sich auf die Quelle des Echos und verschwand durch verschiedene Abzweigungen des düsteren und überschwämmten Labyrinths, bis er schließlich in einem weiteren Raum auf Zoey und Bastas traf.

"Lady Liviana! Bastas!"

, grüßte er hochachtungsvoll und hielt sich mit aller Kraft über Wasser.
In der Mitte des Raums befand sich eine Insel, die jedoch zu hoch und damit vom Wasser aus unerreichbar war. Ganz sicher war dies das Ziel der Gruppe und stellte in irgendeiner Art den Ausgang aus dem Labyrinth dar!

"Könnt Ihr die Macht nutzen, um dort hinauf zu kommen?"

[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Darth Sik-Tempel | Turm der Verzweiflung] - Raziil Marr, Zoey, Grin, Yui, Bastas
 
Kürze ist erforderlich, um den Gedanken fortlaufen zu lassen.
{[()]}-- Horuset-System -- Korriban -- Tal der dunklen Lords -- In der Anlage (Grab?) -- In einem Gang, der zu einem Labyrinth gehört - Yui und Grin --{[()]}


Sie von dem Ding loszubekommen war nicht einfach. So wie die Luft zu leuchten schien, so dunkel war auch das Wasser inzwischen. Also hantierte er unter Wasser mit geschlossenen Augen und interpretierte was er ertastete. In der Arena auf Bastion hatte es zwar - sehr selten - Kämpfe im Wasser gegeben, weshalb er ja auch schwimmen konnte, doch dieses war glasklar und von unten beleuchtet gewesen. Und natürlich ruhig. Doch hier arbeitete alles gegen ihn, inklusive der Zeit. Drei mal tauchte er ab und wieder auf und kam einfach nicht weiter. Ihr Bein hing in den unzähligen Armen oder Beinen oder wie man diese Dinger auch immer nannte und seine Finger wie Arme wurden immer kälter. Kein Problem für die kybernetischen Muskeln in seinen Armen, doch er fühlte kaum mehr was. Was fasste er an und wie viel Druck musste und konnte er aufbauen? Und dann war es so weit. Nachdem er beim dritten mal aufgetaucht war, durchströmte ihn ein klar zu definierendes Gefühl. Er gab auf, denn so wichtig war sie ihm nicht. Er drehte sich nicht einmal mehr zu ihr um, sah ihr in die Augen oder sagte etwas. Er ließ einfach los und ließ sich treiben. Grin war nicht sonderlich gut in Mathematik, doch die Zahlen sprachen offensichtlich gegen das Mädchen. Die Wahrscheinlichkeit sprach gegen sie und deshalb ließ er sie ohne jeden Gewissensbiss im Stich. Er konnte Zoey nur schützen, wenn er nicht irgendwo ertrank. Und dafür brauchte er weder an die Decke schauen und seine verbleibende Zeit ausrechnen noch ein Leben bewerten. Seinem Bauchgefühl folgend, würde er Welten brenen lassen.

Während das Wasser stieg, das Licht verschwand, sein Körper auskühlte und ihm die Kraft aus seinen Muskeln in den Beinen und Torso gezogen wurde, trieb ihn der Sog irgendwohin. Längst war er zu sehr mit Überleben beschäftigt, als das er noch wusste wo er sich im Bezug zum Eingang befand. Die Strömung war kein lebendiges, auf seine Unversehrtheit bedachtes Wesen. Sie trieb ihn oft genug auf Ecken zu, zwang ihn dazu selber einzulenken oder sich abzufedern. Und wann immer er mal vergaß oder es nicht schaffte, seine Beine und Arme einzusetzen, ging er auch schon unter und schluckte dabei fast immer Wasser. Er schmeckte es nicht, roch nichts, so sehr war er auf sein Überleben fixiert, welches im Endeffekt das Überleben von Zoey garantieren sollte. Wie lange trieb er so? Minuten? Sekunden? Lange genug um die Decke an bestimmten Positionen der Gänge in Reichweite seines aus dem Wasser schießenden Kopfes zu bringen, so viel war klar. Doch mehr konnte Grin nicht sagen, nicht denken. Kein
„Ich schaffe das nicht, ich werde sterben“, aber auch kein„Ich schaffe das!“.Er klammerte sich mehr instinktiv an das Leben, lebte weil er schon immer gelebt hatte. Kein Grund, kein Zweck. Er tat es, weil er es schon immer getan hatte. Sein Verstand gierte nach Zoey, doch sein Körper war weniger anspruchsvoll. Am Leben bleiben reichte ihm. Und mehr tat er auch nicht.

Und er tat es lange genug, um schließlich ohne jedes eigene Zutun in einem ziemlich großen Raum gespült zu werden. Das erste was er sah war seine Gruppe, genauer gesagt Raziil. Doch schon eine Sekunde danach Zoey und Bastas immerhin aus dem Augenwinkel. Sie klammerten sich gemeinsam an eine Säule in der Mitte und während Grin auf sie zu schwamm, taten sie eigentlich nichts. Sie warteten, wie es schien.


„Zoey!“
rief er ihr zu, dann schwamm er auch schon an ihre linke Seite. Rechts hing Bastas halb am Stein und halb an ihr, noch einmal rechts davon Raziil. Mal sahen sie hoch, mal zu den Seiten und nun zu ihm als er ankam.
„Konnte … Yui nicht … helfen.“
Er sah nach hinten, sah in die Richtung aus der er gekommen war. Der Gang war inzwischen komplett geflutet.
„Hing … an einem … Droiden. Vermutlich … noch da.“
Konnte Yui überhaupt ertrinken? Eigentlich ja nicht und wenn nicht, wieso hatte er sich überhaupt Zeit für ihre Rettung genommen? Er konnte immerhin sehr wohl ertrinken!

Das Wasser stieg weiter an und im Grunde vertrieb sich die Gruppe mit einem Gespräch die Zeit, denn viel mehr konnten sie nicht tun. Grin beteiligte sich wie üblich nicht und schaute dafür lieber immer wieder unter Wasser nach. Nicht das der Droide oder auch ein anderer herein kam und sie von unten angriff...

{[()]}-- Horuset-System -- Korriban -- Tal der dunklen Lords -- In der Anlage (Grab?) -- Großer Raum im Zentrum(?) eines Labyrinthes - Zoey, Bastas, Raziil und Grin --{[()]}
 
Korriban, im Darth-Sik-Tempel: Zoey und Bastas im sechseckigen Saal mit Insel der Rettung in der Mitte(Podest) im Wasser, die Anderen: Yui, Grin, Raziil irgendwo in der Nähe?


Zoey hoffte, dass man sie hören und ihr Team bald wieder vereint sein würde. Doch Hoffen war so verdammt passiv! Momentan konnten sie nichts weiter tun als abwarten. Zoey schob immerzu miese Gedanken beiseite. Was, wenn sie nicht kommen würden? Das Podest in der Mitte des überfluteten Saales war an seinen Seiten aalglatt und rutschig. Sie versuchte Ruhe auszustrahlen und Bastas über Wasser zu halten, während das Wasser stieg und sie näher an die vermeintliche Rettung brachte. Ihre Glieder waren steif gefroren. Ihre Lippen und Fingernägel waren blau vor Kälte. Ihre Lippen und Zähne schlugen bibbernd aufeinander.

Plötzlich entdeckte sie fast zeitgleich, aber voneinander getrennt, Grin und Raziil. Sie wurde von einer übergroßen Freude erfasst.


“Da sind sie! Bastas, schau, rechts und links noch etwa fünf Meter von uns entfernt! ...Hierher, Grin, Raziil!”

Raziil war schneller bei ihnen!

“Schön dich zu sehen!”

Dann kam Grin und kam gleich mit einer Hiobsbotschaft!

“Was?”

Zoey verstand nicht! Nicht weil sie nicht verstand oder es nicht hörte! Sie konnte es nicht fassen, nicht begreifen! Ihr Herz begann zu bluten und verkrampfte sich, während ihre Augen einen glasigen Schimmer annahmen.

Yui!?”,

brachte sie wehmütig hervor. Das sie Yui verlieren könnte, damit hatte sie nicht gerechnet und es stimmte sie traurig.

“Wie, sie hing an einem Droiden? Sie wurde festgehalten? Im bzw. unter Wasser?”

Diese verdammten Droiden! Wut stieg in ihr hoch. Grin hatte Yui nicht helfen können? Oder nicht wollen? Hatte Grin Yui als Konkurrenz angesehen? Sie hatten gewisse Gemeinsamkeiten und ihre Bestimmung in Zoeys Nähe war ebenfalls ähnlicher Natur! Konnte ein Droide ersaufen? Grin schon! Grin musste sein eigenes Leben retten! Yui könnte höchstens rosten! Etwas Schmieröl könnte es richten! Ihre Bergung musste warten! Zoeys Leben war durch Hybris gefährdet! Ihr lief die Zeit davon! Und sie konnten nicht zurück schwimmen! Zoey würde an Unterkühlung sterben! Sie liebte Yui sehr, aber sich selbst ein ganzes Stückchen mehr! Sollte es möglich sein, würden sie sich später um Yui kümmern. Zoey musste diese harte Entscheidung treffen! Es war nicht anders möglich! Sie musste hart sein, um zu überleben! Ihre Gedanken kamen wieder zum Kern der Sache und das war ihr Überleben und die Möglichkeit, auf das Podest zu kommen. Sie drehte sich mit dem Rücken zum Podest und hielt Bastas nach einem Umgreifen weiter fest und sah den Anderen nun ins Gesicht.

“Auf dem Podest könnten wir eine Verschnaufpause haben! Es erscheint mir als bislang einzige Rettung! Bastas ist übrigens Nichtschwimmer! Bisher ist kein Hochkommen! Habe mir schon meine Gedanken gemacht! Die Wände sind zu glatt! Ich habe an Haken und am Seil hochklettern gedacht, aber wir sind steif gefroren! Ein Machtsprung hoch ist vielleicht drin? Aber ohne feste Absprungfläche? Und was dann? Euch hochziehen? Das schaffe ich nicht mehr! Hochlevitieren? Dann verausgabe ich mich völlig! Alles keine Alternativen! Wir warten ab, bis das Wasser hoch genug ist und dann ziehen wir uns auf das Podest! Das erscheint mir am vernünftigsten! Unser größter Feind ist die Kälte! Oder Droiden, die scheinbar auch im Wasser sind!? Und was meint ihr? Habt ihr bessere Vorschläge?”,

sprach sie zitternd und Zähne klappernd aus, was sie kurz davor hin und her überlegt hatte. Ihre Augen suchten in der Zeit ängstlich das Wasser ab. Yui, die starke Yui, hatte es nicht geschafft, sich aus dem Griff zu befreien! Und plötzlich sah sie etwas im Wasser! Es war eine schwarze Woge! Deutlich erkennbar und eben noch nicht in dem schlecht beleuchteten, aber nicht völlig dunklen Raum, da gewesen!

“Was ist das!? Dreht euch um! Das Schwarze, was auf uns zukommt?!”

In dem Moment, wo alle erschreckt dahin starrten, erhob sich ein Wesen aus dem Wasser. Riesig! Ein Monster! Unaufhaltsam kam es auf sie zu.

Grin, ergreif Bastas und halte ihn über Wasser!”

Zoey bündelte ihre Macht und versetzte dem unheimlichen Wesen, welches an die acht Meter maß, von Angst und Panik getrieben, mit letzter Kraft einen heftigen Machtstoß und nutzte ihre freie rechte Hand dazu! Die Wirkung ließ auch nicht auf sich warten. Das Wesen fiel aber nicht nur nach hinten, sondern es zerrieselte in viele tausend Teile. Und kaum war das geschehen, setzte sich das Teil wieder zusammen! Diese ganzen kleinen schwarzen Teile verbanden sich wieder. Wie ein Insektenschwarm, dachte Zoey. Diesmal verbanden sie sich zu einer riesigen Kugel. Zoey konnte es nicht fassen! Ihr blieb fast das Herz stehen!

“Ich habe nicht viel Ahnung davon, aber es handelt sich wohl um Microbots, einen Schwarm kleinster Roboter! Die Kugel kommt auf uns zu! Weg hiiiieer!”,

schrie sie panisch. Sie ergriff Bastas an der anderen Seite und schwamm mit Grin um ihr Leben. Wie gut war Grin im Schwimmen mit seinen verstärkten Gliedern!? Sie versuchten Schutz hinter dem Podest zu finden. Sie gab den Schießbefehl:

“Blasterfeuer!”

Zoey ergriff ihren Blaster und schoss aus der Deckung heraus auf die verdammte Kugel. Die Stelle, die sie traf, zerfiel, doch die Mikrobots organisierten und formierten sich sofort neu! Auch schienen sie sich selbst zu reparieren!?


Korriban, im Darth-Sik-Tempel: im sechseckigen Saal mit Insel der Rettung in der Mitte(Podest) im Wasser: Grin, Raziil , Bastas und Zoey und Millionen von Mikrobots; Yui zurück gelassen
 
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Der Schwache zweifelt vor der Entscheidung, der Starke danach.
{[()]}-- Horuset-System -- Korriban -- Tal der dunklen Lords -- In der Anlage (Grab?) -- Großer Raum im Zentrum(?) eines Labyrinthes - Zoey, Bastas, Raziil und Grin --{[()]}


Man schien sie nicht in Ruhe lassen zu wollen. Kaum war Grin am Podest angekommen, froh darüber sich an etwas lehnen und relativ leicht über Wasser bleiben zu können, da betrat ein Etwas den großen Raum. Wobei betreten nicht ganz zutraf, denn es besaß keine Gliedmaßen. Stattdessen war es ein Schwarm, den Zoey für Microbots hielt. Grin konnte nicht sagen ob es stimmte, denn sie waren zu klein um sie wirklich erkennen zu können und das Rauschen des Wassers schluckte ohnehin jedwede Geräusche, die sie von sich gaben. Doch sie waren aus dem kühlen Nass gekommen und schwebten nun in der Luft, was Insekten wohl eher nicht geschafft hätten. Zu diesem Schluss kam der maskierte Kämpfer noch, dann feuerte sein Schützling auch schon mit dem Blaster auf die Dinger. Ein paar wurden durch den roten Plasmastrahl getroffen und verdampften, andere wurden nur halb getroffen und landeten dann im Wasser, wo sie quasi beim Auftreffen auf der Oberfläche verschwanden. Grin riss derweilen Bastas mit sich um das Podest herum, alles andere als froh diese Belastung mit sich schleifen zu müssen, während er eigentlich lieber Zoey helfen wollte. Nicht das er viel ausrichten konnte, denn seine Fäuste besaßen dann ja doch eine relativ begrenzte Reichweite und ob dieser Schwarm überhaupt getroffen werden konnte, war dann ja schon wieder die nächste Frage. Und Grin glaubte sie mit einem „Nein“ beantworten zu müssen, wollte es aber eigentlich gar nicht so wirklich herausfinden. Also kämpfte er nicht, sondern versuchte den grünen Klotz neben sich und sich selber auf die andere Seite des Podestes zu bringen, sodass sie den Schwarm nicht mehr sehen konnten. Was das bringen sollte? Grin wusste es selber nicht. Die Miniaturdroiden waren offensichtlich schneller als sie.

Zoey feuerte noch ein paar mal, dann gab sie es aus Gründen auf. Merkwürdigerweise schien der Schwarm aber auch nicht näher zu kommen. Das erkannte Grin weniger daran, dass er noch nicht auf ihrer Seite angekommen war, sondern daran wie Zoey die Situation analysierte. Man konnte an ihrem Gesicht ablesen, dass sich die Dinger noch nicht großartig bewegt hatten. Aber hatte sie nicht gesagt, dass die Viecher auf sie zukommen? Was war geschehen? Eine Weile lang blieb es ruhig, das Wasser stieg an und man sah und hörte den Schwarm nicht. Und dann … geschah auch weiterhin nichts. Schließlich stiegen sie bis zur Spitze des Podestes hoch und zogen sich daran hoch, wobei jeder aus Gruppe mindestens einen Blick über die Kante geworfen und nach dem Schwarm Ausschau gehalten hatte. Doch er war nicht da. Da die Decke des Raumes jedoch näher kam und zumindest Grin wenigstens für einen Moment auf dem Trockenen sein wollte, zog er sich hoch und packte dann Zoey, um auch sie schnell hinauf zu ziehen. Bastas und Raziil schafften es aus eigener Kraft bzw. ließen sich nicht helfen. Grin beobachtete sie jedoch nicht, sondern sah in das bisschen Wasser, was er von seiner Position aus noch sehen konnte. Womit er ein anderes Detail übersah, auf das man ihn nun hinwies.


Er sah hoch, befreite gleichzeitig seine Ohren vom Wasser und bemerkte dann, worauf man die gesamte Gruppe hingewiesen hatte. Genau gekommen sogar auf zwei Dinge. Erstens: Die Decke war nicht sonderlich dick und stellte gleichzeitig den Boden eines weiteren Raumes da, welcher ebenfalls von Mauern durchzogen wurde. Es gab vier Wege und schon der erste Blick auf sie ließ Grin an ein weiteres Labyrinth denken. Der zweite, mindestens genau so frustrierende Hinweis war das Wasser. Es stieg immer noch. Kaum hatte Grin frustriert gegrunzt, da wurden seine Füße auch schon nass. Sie mussten weiter. Irgendwer sagte es auch.


„Zusammen?“fragte Grin, ließ aber alle gleichzeitig wissen, dass er mit Zoey gehen würde, indem er sich demonstrativ neben sie stellte. Vier Wege, vielleicht drei Nieten. Falls er versagen und sein Schützling sterben würde, würde er wenigstens an ihrer Seite ertrinken! Wie auch immer sich die Gruppe entscheiden wollte, das Labyrinth mischte sich ein. Kaum hatten sich alle vier auf die nächste Ebene hochgezogen und standen nun auf dem Trockenen, verfärbte sich das Wasser plötzlich schwarz, nur um eine Sekunde später den Schwarm Droiden heraus zu blasen. Raziil, welcher als letztes herauf gekommen war und dem Loch am nächsten stand, wurde noch zum Teil eingehüllt, aber nicht verletzt. Grin stellte sich vor Zoey, doch der Schwarm griff sie nicht an. Stattdessen positionierte er sich in einen der Gänge und füllte ihn fast komplett aus. Also nur noch drei Wege? Oder war dieser eine Weg der richtige? Grin würde die Entscheidung nicht treffen, so viel stand fest...

{[()]}-- Horuset-System -- Korriban -- Tal der dunklen Lords -- In der Anlage (Grab?) -- Ein weiteres Labyrintht - Zoey, Bastas, Raziil und Grin und ein Schwarm Droiden --{[()]}
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Darth Sik-Tempel | Turm der Verzweiflung] - Raziil Marr, Zoey, Grin, Yui, Bastas

Raziil war den Microbots am nächsten. Blitzschnell strömte diese Masse kleinster Droiden, die einem pechschwarzen und bedrohlichen Schatten ähnelte, auf den Zabrak zu.
Sofort setzte er sich in Bewegung und versucht mit den überlebenden Mitgliedern der Expedition aufzuholen, doch es war zu spät - etwas zog an seinem Bein! Als er sich umdrehte, erkannte der Gehörnte, dass ein Teil der Masse sein rechtes Bein umklammerte. Während winzige Nadeln an seinem gesamten Bein rumzustechen schienen, versuchte ihn die Masse zurückzuziehen. Vermutlich sollten diese Nadeln die Zugkraft der Droiden vereinfachen, indem sie sich an seinem Bein einhakten.

"Tu etwas!", vernahm er die Stimme der alten Frau, die ihn schon so lange geleitet hatte.
Raziil bewahrte die Ruhe, riss den antiken Griff von seinem Gürtel und fuhr mit einem Knopfdruck die metallische und gefährlich scharfe Klinge des alten Sith-Schwerts aus. Mit einigen gezielten Hieben schlug er sich große Massen der Microbots vom Bein. Sicherlich wurden viele dabei zerstört, doch ebenso viele nagten sich weiterhin an seinem Bein fest. Je mehr er von ihnen entfernte, desto kniffliger wurde es sie zu entfernen und zugleich nicht sein eigenes Bein zu treffen.

Zoey eröffnete mit einem Blaster das Feuer und schien damit einen großen Teil des schwarzen Schwarms zurückzutreiben, bis die Masse plötzlich ganz verschwand. Selbst die verbliebenen Microbots, die sich hartnäckig an Raziils Bein festgebohrt hatten, gaben nach und verschwanden für den Moment. Der Zabrak verstand nicht ganz wieso, möglicherweise hatte die Künstliche Intelligenz des Droidenschwarms erkannt dass diese Taktik nicht funktionierte und formierte sich neu. Wie dem auch sei, das Podest war nun erreichbar und der Wasserspiegel stieg weiter an - sie mussten in Bewegung bleiben!

Mit Darth Visas' Schwert in der rechten Hand, zog Raziil sich auf die nasse und rutschige Fläche in der Mitte des Raums. Nervös blickten sie sich um und suchten nach dem Weg aus dem Raum hinaus.
Adrenalin schoss durch Raziils Körper, sodass er den Kälteschock nach dem Austritt aus dem eiskalten Wasser kaum vernahm und mit der ausgefahrenen Klinge eine bedrohliche Pose der Bereitschaft einnahm. Zweifellos würde der Droidenschwarm nicht lange auf seinen erneuten Angriff warten lassen.
Über ihnen tat sich ein Ausweg auf, über den sie dem weiterhin steigenden Wasser entfliehen konnten. Raziil zog sich als Letzter auf die nächste Ebene, doch wurde dabei erneut von den zurückkehrenden Microbots umzingelt. Mit einem Schwertwirbel traf er ein weiteres Mal viele der winzigen Droiden. Zwar würden sie sich zweifellos wieder reparieren und zurückkehren, doch dieser Hieb drängte sie ein wenig zurück und schaffte Raziil damit das Zeitfenster das er brauchte um die nächste Ebene unbeschadet zu erklimmen.

Vor der Gruppe taten sich nun vier Wege auf, doch welchen würden sie nehmen? Wer wüsste, was sich hinter drei möglichen Nieten verbarg? Todesfallen?
Überlegt äußerte Raziil sich zum neuen Dilemma, das sich ihnen nun auftat. Er hatte sich Zoeys gut gemeinten Rat eingeprägt und wollte das Gespräch suchen, bevor er ganz einfach handelte und dabei möglicherweise ihre Autorität untergrub.

"Ich rechne nicht mit drei Todesfallen und einem richtigen Weg - vielmehr mit einer weiteren Verwirrungs- und Verunsicherungstaktik. Der Sinn und Zweck dieser ganzen Fallen war nicht das Aussieben von Grabräubern, es waren vielmehr Tests - Prüfungen, die uns dazu brachten sämtliche Vorstellungen über die Wege der Sith, die Angst vor dem Tod und unserer Persönlichkeit selbst zu hinterfragen. Die Errichter dieses Tempels bilden uns aus und versuchen uns dabei zu helfen, unser volles Potential im Umgang mit der Dunklen Seite zu entfalten. Wir werden auf unser Ziel vorbereitet, dem Zufall ist hier nichts überlassen. Obgleich die vier Wege unterschiedlich sind, so mündet mit Sicherheit keiner von ihnen in eine unausweichliche Todesfalle - solange wir uns weiterhin als würdig erweisen und die Prüfungen bestehen. Was meint Ihr?"

[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Darth Sik-Tempel | Turm der Verzweiflung] - Raziil Marr, Zoey, Grin, Yui, Bastas
 
[Korriban | Darth-Sik Tempel | Ebene 3: "Die Prüfungen"] Zoey, Raziil, Grin, Bastas

Schnaubend zog sich Bastas auf die nächste Ebene hoch. Seine Arme zitterten. Teils aufgrund der Kälte, teils aufgrund der Anspannung. Und die drohend schwebende Kugel trug nicht unbedingt zu einer Linderung bei. Der angehende Sith zwang sich einige Male tief ein- und auszuatmen. Langsam sickerte ihm die Erkenntnis, dass er nicht mehr im Wasser um sein Überleben kämpfen musste ins Bewusstsein und ein Teil der Spannung ließ nach. Verächtlich spuckte der Mirialaner auf das Wasser unter seinen Füßen, als könnte er dem Nass den Todeskampf und die Blamage heimzahlen. Verärgert verfärbte sich die Flüssigkeit unter ihm in ein aggressives Schwarz und Bastas wich überrascht zurück. Erleichtert stellte er fest, dass die Brühe nicht auf seine Beleidigung reagierte, sondern sich der Schwarm aus der Nässe erhob und eine der vier Türen ausfüllte. Durch sein Intermezzo mit dem kühlen Nass waren ihm die Durchgänge gar nicht aufgefallen, aber er konnte es sich nicht nehmen lassen, dem Wasser noch einen kurzen Tritt zu verpassen, ehe er sich der Gruppe zuwandte. Nicht, dass es etwas gebracht hätte, aber es fühlte sich gut an, seinen Frust auszulassen.

Bastas strich sich seine glänzend nassen Haare aus dem Gesicht. Einige eiskalte Tropfen krochen über seinen Rücken. Zu wie vielen Teilen seine durchnässte Kleidung aus Wasser und aus Schweiß bestand, war ihn in dem Moment egal. Die drei Öffnungen klafften wie Zahnlücken aus dem Gemäuer hervor. Er drehte sich zurück zur Gruppe.


„Auf jeden Fall.“, bekräftigte er den Vorschlag Grins. Die tiefroten Pupillen des Humanoiden schienen in der dämmrigen Dunkelheit fast zu leuchten und Bastas begann sich zu fragen, was ihm dieses groteske Aussehen verliehen hatte. Grins Statur wirkte menschlich, seine Verfärbungen erinnerten jedoch an eine unbekannte Spezies. Er schob die Spekulationen zur Seite. Für den Moment war es nur wichtig, wie förderlich seine Anwesenheit für sein Überleben war. Der einsilbige Vorschlag gemeinsam zu gehen, war auf jeden Fall sinnvoll. Bast würde keinen der finsteren Gänge alleine betreten. Gemeinsam waren ihre Überlebenschancen höher.

Deutlich ausführlicher äußerte sich der hellbraune Zabrak. Mindestens genau so undurchschaubar wie der surrende Schwarm aus Droiden, der in der Öffnung klebte, waren dessen Absichten. Schon die Umstände seines Auftauchens waren durchaus fragwürdig. Ein totgeglaubter Schüler, der plötzlich wieder auftauchte? Zudem sah der Zabrak aus wie ein Kämpfer, philosophierte aber wie ein Schnösel.


„Ich meine, wir sollten aufhören zu reden und endlich herausfinden, was hinter diesen Türen steckt.“, stellte der Mirialaner mit einer unwirschen Geste klar. Seine Verärgerung darüber, dass sich die gesamte Exkursion länger hinzog, als erwartet, schwang offensichtlich in seinem Tonfall mit. „Ich weiß noch nicht einmal, wofür ich mein Leben riskiere. ‚Ominöse Prüfungen‘, ‚Entfaltung des Potenzials‘, äffte er die Aussagen des Zabraks nach. „Ich weiß nur, dass ich, dass wir, um ein Haar draufgegangen wären.“ Seine aufgebrachte Stimme brach sich in den Gängen und verlieh seinen Worten ein dumpfes Echo. „Und ich habe bisher noch nichts gesehen, das das Risiko nur ansatzweise wert wäre.“ Funkelnd fixierte er Zoey, die erst dafür verantwortlich war, dass er sein Leben in dem Grab eines Irren riskierte.

[Korriban | Darth-Sik Tempel | Ebene 3: "Die Prüfungen"] Bastas, Zoey
 
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Korriban, im Darth-Sik-Tempel: im sechseckigen Saal mit Insel der Rettung in der Mitte(Podest) im Wasser: Grin, Raziil , Bastas und Zoey und Millionen von Mikrobots


Zoey überließ Grin Bastas. Der zerrte ihn weiter und hielt ihn über Wasser, während Zoey sich umdrehte und erneut schoss. Die Mikrobots agierten zur Zeit nicht sonderlich schnell. Ihr Glück! Kaum gedacht, änderte sich alles. Sie griffen Raziil an! Zoey sollte ihm helfen?! Allerdings reichte das Wasser mittlerweile an die Plattform heran, die aus dem Wasser ragte. Zoey war sich selbst am nächsten. Sie sah zwar immer noch grübelnd zu Raziil und fragte sich, was sie tun könnte, doch wie sollte sie diese Mikrobots von seinem Bein bekommen, ohne selber in die selbe Gefahr zu geraten, angegriffen zu werden? Sie war nicht bereit für Raziil dieses Risiko einzugehen. Sie sah aus sicherer Entfernung, dass er zu seinem antiken Schwert griff, was sie sofort an Q`Tahem erinnerte. Wollte sich Raziil sein Bein selbst abtrennen? Sie wandte sich ab. Hektisch schwamm sie vorwärts. Sie wollte so etwas nicht mit ansehen müssen. Auch Grin und Bastas reagierten mit schockierender Ignoranz. Grin war schon oben auf dem Podest. Bastas hielt sich krampfhaft an der Wand fest und machte bereits Anstalten, auch hinauf zu kommen. Grin reichte ihr seine Hände, sie versuchte sie zu fassen zu bekommen und trotz nasser rutschiger Hände nicht weg zu rutschen. Er zog sie noch hinauf, ehe Bastas es schaffte. Sie war froh aus dem Wasser zu sein und trockenen Boden unter den Füßen zu haben. Zoey atmete auf. Sie musste sich kurz hinknien, da sie kaum stehen konnte. Man war sie fertig! Wie ausgelaugt! Kurze Zeit später war auch Bastas oben. Da kam Raziil näher. Er hatte noch alle Gliedmaßen, stellte Zoey fast verwundert fest. Doch diese Mikrobots waren ihm auf den Fersen. Geschickt wehrte er sie ab und kroch hinauf. Zoey eilte nun zu ihm, packte ihn an der Kleidung an seinem Rücken und zog ihn auf das Podest. Erschrocken wich sie zurück und kreischte kurz auf, als ein gewaltiger Schwarm an ihnen vorbei flog und einen Gang blockierte. Erst jetzt sah Zoey überhaupt erst, wo es hier weiterging. Sie zeigte nach oben. Es gab vier Möglichkeiten! Ging das Labyrinth weiter? Labyrinthe verzerrten den Raum und verwirrten die Sinne und Zoey war nicht gerade erfreut darüber. Immer noch keuchend versuchte sie sich zu beruhigen. Sie war erschöpft und zitterte mächtig vor Kälte. Grin fragte, ob sie zusammenbleiben würden? Vier Gänge, vier Personen! Also eine berechtigte Frage, auch wenn sie kurz und knapp auf Grins Art gestellt wurde. Man konnte sich aber daran gewöhnen, wusste Zoey aus eigener Erfahrung. Sie nickte.

“Natürlich bleiben wir zusammen! Zusammen ist man stärker!”

Sie erhob sich schwerfällig. Auch Bastas stimmte dem gleich zu. Gut, dann war das schon mal geklärt! Zoey hatte keine Lust völlig alleine durch einen der Gänge zu irren! Raziil wandte sich nun an sie. Er sprach seine Gedanken und Überlegungen aus. Zoey freute es, dass ihre Kritik letztens gefruchtet hatte. Er war nicht der Meinung, dass es nur einen richtigen Weg und drei Nieten gab. Sie unterbrach ihn.

“Das wäre möglich, durchaus, aber vielleicht gibt es nicht den richtigen Weg, aber den Weg mit einer Falle!?”

Er fuhr fort und philosophierte. Zoey war längst aufgefallen, dass er das gut konnte! Sie versuchte, seinen Gedanken zu folgen. Er meinte, es wäre kein Aussieben, sondern eher Tests.

“Das Eine schließt das Andere aber nicht unbedingt aus!”,

gab sie zu bedenken. Er fuhr fort und erklärte sich. Sie nickte verstehend, was er meinte. Könnte das sein?

“Bloß, was haben die Mikrobots in dem einen Gang zu bedeuten? Ist es der richtige Weg, den sie versperren wollen oder eine Täuschung? Oder, gibt es , wie Raziil sagt, eh nicht den richtigen Weg!?”

Sie schaute fragend die beiden Anderen an, um sie mit einzubeziehen. Zoey war zuversichtlich, dass sie alle nach ausgiebiger Diskussion eine Antwort auf alles und den richtigen Weg finden würden. Doch, es sollte sich anders erweisen.
Bastas mischte sich ungehalten ein. Es ging ihm wohl alles nicht schnell genug? Was war denn in ihn gefahren? Er wüsste nicht einmal, wofür er sein Leben riskieren würde, warf er mit aggressivem Unterton ein. Das war ja nicht zu fassen!?


“Wofür?”

Zoey schnaubte. Sie konnte jetzt unmöglich mit Hybris kommen.

“Du hast dich Lord Saphenus zu Diensten verpflichtet. Ich erhielt von ihm einen Auftrag und du bist einer der dafür abgestellten Diener! Was für eine ausgesprochen dumme Frage! Du hast zu dienen und zu gehorchen! Oder soll ich Lord Saphenus berichten, dass du nutzlos bist?! Weißt du, was mit nutzlosen Geschöpfen passiert?”,

sprach sie entrüstet aus. Das war die Wahrheit. Mehr hatte ihn nicht zu interessieren! Er konnte sich eh nicht in sie oder Saphenus bezüglich Hybris versetzen! Bastas hatte schon viel zu viel mitbekommen! Wieder hörte sie ihre innere Stimme, die warnend meinte, es wäre besser, wenn er unterwegs einen tödlichen Unfall erleiden würde. Sie hätte ihn ersaufen lassen sollen!

Nun äffte er Raziil wie ein Papagei nach. Zoey verdrehte wegen seines kindischen Verhaltens die Augen. Dann beschwerte er sich lautstark, dass er bzw. sie fast drauf gegangen wären. Nun wurde Zoey richtig sauer. Es reichte langsam! Nun bereute sie es, dass sie ihm geholfen hatte.


“Anstatt dich zu bedanken, dass ich und später Grin dich über Wasser gehalten und dir deinen kleinen dreckigen Hintern gerettet haben, beschwerst du dich statt dessen?!”

Jetzt setzte er noch eins drauf! Das war doch unerhört! Er hätte bisher nichts gesehen, was das Risiko wert gewesen wäre, schleuderte er ihr giftig entgegen und tötete sie fast mit seinen Blicken!? Zoey schluckte. Das Schlimme war, dass das sogar stimmte.

“Ein Sithtempel bzw. -grab ist niemals leicht! Etwas von wahrem Wert mit dem Stempel der dunklen Seite der Macht ist niemals leicht zu haben! Was man leicht bekommt, hat keinen wahren Wert!“

Impulsiv und ruhelos verlor sie sich in ihrem Hass auf Bastas, wegen seinen verletzenden Worten und der vertanen Chance, ihn loszuwerden, und gab ihm einen Schubs mit der Macht und stieß ihn, den Nichtschwimmer, mit einem vernichtendem Blick zurück ins Wasser.

“Der springende Punkt ist, dass du mich nicht erzürnen solltest und ich Undankbarkeit hasse!”,

schrie sie ihm nach. Fahrig sah sie zu Raziil und ging wieder zur Tagesordnung über und sagte, während Bastas um sein armseliges Leben kämpfte:

“Tja, ich weiß auch nicht! Ich versuche es mal mit der Macht. Vielleicht leitet sie mich, wie du schon oft betont hast!?”

Zoey versuchte sich zu konzentrieren. Das war aber nicht leicht. Sie war immer noch aufgebracht und Bastas planschte zeitgleich wild im Wasser herum! Anstatt sich auf die Gänge zu konzentrieren, konzentrierte sie sich auf Bastas. Ich kann das nicht! Ich bin keine Mörderin, dachte sie! Sie hoffte, er hatte daraus gelernt!? Sie griff ihn mit der Macht und levitierte ihn zurück auf das Podest.

“Sprich nie wieder so mit mir!”,

warnte sie ihn. Sie wandte sich sofort wieder ab von ihm und versuchte nun den richtigen Eingang zu finden. Doch, scheinbar war es vor der Macht geschützt oder sie war zu fertig?

“Ich finde keine Antwort!? Vielleicht sollten wir abzählen?”,

entfuhr es ihr sarkastisch, wie es sonst ihr Meister war und klang trotz eines aufgesetzten Lächelns ziemlich resigniert. Mittlerweile wurde das Podest überschwemmt. Diese Mikrobots in der Nähe machten sie zusätzlich nervös.


Korriban, im Darth-Sik-Tempel: im sechseckigen Saal auf der Insel der Rettung in der Mitte(Podest) im Wasser: Grin, Raziil , Bastas und Zoey und Millionen von Mikrobots
 
[Korriban | Darth-Sik Tempel | Ebene 3: "Die Prüfungen"] Zoey, Raziil, Grin, Bastas

Zoeys Augen sprühten Gift und Galle. Die schönen Augen der Archäologin hatten sich zu wütenden Schlitzen verzerrt und ihr Mund spuckte ihm die Vorwürfe ins Gesicht. Getroffen wankte er einen Schritt zurück, ehe er sich fasste und sich vor der kleineren Sith aufbaute. Tief sog er die feuchte Luft in den Brustkorb ein, seine Pupillen weiteten sich und er tastete mit einer Hand nach seinem Messer. Nur für den Fall. Die Erwähnung Lord Saphenus’ traf ihn jedoch und er zuckte kurz unwillkürlich zusammen. Bastas konnte das purpur brennende Lichtschwert vor seinem Hals geradezu spüren. Unwirsch wischte er die Gedanken mit einer Geste weg. Der Mirialaner trat einen Schritt näher auf Zoey zu.

„Und was ist, wenn der Lord uns mit dem Auftrag einfach in den Tod schickt?“ Er schnaubte und wandte sich auch Grin und Raziil zu. „Was hat Saphenus denn vor? Warum wühlen wir überhaupt in jahrtausendealten Dreck herum? Vielleicht hat sich der Sith auch einfach an der Grube geirrt oder das Grab ist bereits geplündert. Dann setzen wir unser Leben für nichts und wieder nichts aufs Spiel. Was haben wir denn bisher gefunden? Nur einige dämliche Rätsel, ein Droidengrab und diese Brühe, in der wir fast ersoffen wären.“

Die Stimme der Archäologin schwoll an und legte sich merkwürdig schrill über die drückende Stille, die in dem Grab herrschte. Bastas biss die Zähne zusammen, als er merkte, dass sie recht mit ihren Worten hatte. Ohne Zoey und Grin wäre er untergegangen. Wütend ballte er eine Faust. Weiter erklärte sie, dass ein Sithgrab niemals leicht sei und dass das, was man leicht bekommen, ohne wahren Wert sei. Er schüttelte den Kopf und triefende Strähnen klatschten in sein Gesicht.

„Was für eine dämliche Annahme. Wie soll sich denn der Wert einer Sache verändern, nur weil es schwieriger ist, an sie heranzukommen?“ Er bekräftigte seine Worte unbewusst mit einigen abgehakten mirialanischen Handgesten für starke Ablehnung, Wut und Verwirrung. „Ein Gedankengang auf den nur jemand kommen kann, der so verwöhnt ist, dass er immer das bekommen hat, was er wollte und sich nie mit dem Wert der Dinge auseinandersetzen musste.“ Seine Stimme schallte durch den Raum. „Jemand, der nie für sein Überleben kämpfen musste. Nicht wahr,“, er spie das Wort wie ein Schimpfwort aus, „Doktorin?“

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, wusste er, dass er zu weit gegangen war. Zoey rammte ihre Handflächen in die Luft zwischen ihnen und Bast riss es den Boden unter den Füßen weg. Im Fallen ging ihm durch den Kopf wie weich der Schub gewesen war, Saphenus hatte ihn um einiges härter mithilfe der Macht durch den Raum geworfen. Seine Gedanken gefroren, als er mit dem Rücken auf die tiefschwarze Wasseroberfläche aufprallte. Der Stoß presste die Luft aus seiner Lunge und ehe er einatmen konnte, verschlang ihn das Wasser. Orientierungslos wurde er hin und her geworfen, die Flüssigkeit rann gurgelnd in seine Ohren und verdeckte seine Sicht. Mit panischen Schlägen schob er sich an die Wasseroberfläche. Die feuchte Luft stach in seiner Lunge, als er sie einsaugte. Mit unrythmischen Beinschlägen konnte sich der Mirialaner über Wasser halten, aber ohne fremde Hilfe würde er nicht wieder auf das Podest gelangen. „Fuck.“ Er schlug mit der flachen Hand auf die Wasseroberfläche. Seinen Unmut an Zoey auszulassen, war nicht klug, aber auf eine derart heftige Reaktion war er nicht vorbereitet gewesen.

Plötzlich zog ihn etwas langsam aber stetig aus dem Wasser. Perplex stellte er fest, dass es Zoey war, die ihn auf das Podest zog. Warnend befahl sie ihm nie wieder so mit ihr zu reden und sein von Adrenalin durchströmter Körper war kurz davor ihr eine zu verpassen, aber er nahm einige tiefe Atemzüge und entballte seine angespannte Faust. Sich in dieser Gruft gegenseitig umzubringen würde keinen von ihnen helfen.

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Bastas hatte tatsächlich nachgefragt, was wäre, wenn Lord Saphenus sie mit seinem Auftrag in den sicheren Tod geschickt hätte!? Seine Worte geisterten in ihrem Kopf herum. Kein Wunder, dass sie sich nicht konzentrieren konnte, auch wenn sie das wegen der latenten Gefahr tun sollte! Das Schlimme war, Lord Saphenus wusste gar nichts davon, dass sie hier diese Pyramide, dieses uralte Sithgrab eines Wahnsinnigen, unsicher machten. Ihr Meister hatte ihr nur aufgetragen, die Stellung zu halten und nicht untätig zu sein und das war sicher keine Anspielung darauf gewesen, in alten Gräbern herum zu stöbern, sondern Übungen im Machtgebrauch zu machen. Doch Zoey wusste Darth Hybris im Anmarsch! Sie brauchte etwas zu seiner Besänftigung! Dennoch war ihr etwas unwohl bei dem Gedanken. "Etwas" war ziemlich untertrieben! Sie begann sogar leicht zu schwitzen! Und das, obwohl sie nass und ihr empfindlich kalt gewesen war! Sie schob diese Gedanken einfach fort.

Doch dafür kamen ihr wieder Bastas Worte in den Sinn, als er sie als verwöhnt bezeichnet und als Schreibtischmensch verhöhnt hatte. Das war das I-Tüpfelchen gewesen! Das Fass war übergelaufen und er war zurück ins kühle Nass gewandert! Doch Zoey hatte ihn wieder rausgeholt! Er rang gerade nach Luft und Fassung! Sie hatte sich eher auf ihn konzentriert, statt auf den richtigen Gang, den sie nun nehmen sollten. Bastas Wut war nur langsam verraucht, seit sie ihn heraus geholt hatte! Dennoch, trotz seiner Wut, hatte sie seinen Schrecken und seinen Todeskampf im Wasser spüren können. Und, es war nicht nur Genugtuung gewesen, die sie verspürt hatte, sondern seine Überraschtheit, Panik und Angst hatten sie erfrischt. Sie hatte es deutlich spüren können! Sie hatte seine Gefühle aufsaugen können! Sie hatte sich daran laben können! Eine neue Erkenntnis für sie! Wesentlich erholter und mit neuer Kraft stand sie auf dem Podest mitten im sechseckigen Saal mit Wasser! Sie drehte sich schwungvoll zu ihm um und ging nochmals auf ihn zu:


“Du hast keine Ahnung, wie oft ich schon in Lebensgefahr schwebte. Ich war sogar schon einmal tot und musste wiederbelebt werden! Ich habe drei Sithtempel auf Thearterra überlebt! Ich habe gegen Kreaturen kämpfen müssen, die du dir nicht einmal in deinen düstersten Träumen ausmalen kannst! Ich habe gegen Sithgeister und ihre dunklen Diener antreten müssen! Habe Fallen überstanden, die man eigentlich nicht überleben konnte! Und, ich habe gegen Sith gekämpft und wurde von ihnen grauenhaft gefoltert! Doch hier stehe ich! Hörst du mich jammern? Jetzt beweg` dich zu uns und denk mit nach, wie wir weiter gehen wollen! Sofort, ehe ich es mir anders überlege!”,

sagte sie sehr energisch und bestimmt! Ihre Jahre als Lehrerin kamen ihr dabei sehr zu gute!


Korriban, im Darth-Sik-Tempel: im sechseckigen Saal auf der Insel der Rettung in der Mitte(Podest) im Wasser: Grin, Raziil , Bastas und Zoey und Millionen von Mikrobots
 
Die Sichtweite geschlossener Augen ist grenzenlos.
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Da hatten sie es gerade erst aus dem Wasser geschafft, sahen sich vermutlich einem weiteren Labyrinth ausgesetzt, froren, mussten mit erschöpften Muskeln und nasser Kleidung kämpfen und dann kam auch noch dieser Schwarm von Droiden an. Jeder für sich hatte also schon allein daran genug zu knabbern, auch wenn bei Grin nur die Beine schmerzten und die Nässe wie Kälte näherungsweise ignoriert werden konnte. Endlich wieder bei seinem Schützling sein zu können und somit dem Auftrag seines wahren Meisters nachzukommen, erfüllte ihn mit metaphorischer Wärme, die ihn einiges ertragen ließ. Ertragen und schweigen ließ, um genau zu sein. Doch der Rest der Gruppe war da wohl anderer Meinung. Raziil blieb noch relativ vernünftig, wobei Grin gar nicht erst versuchte seinen Gedanken zu folgen. Nicht weil sie kompliziert waren, sondern weil er erstens nicht genug über den Ort wusste und zweitens keine Lust auf Spekulationen hatte. Sollten doch Zoey, die das auch gleich tat, und er darüber reden. Letztere war jedoch aufgewühlter, emotionaler und als Bastas dann auch noch dazwischen fuhr, entlud sich diese Wut. Der Getroffene entging damit einem Angriff von Grin, welcher es nicht hinnehmen konnte, dass man seinem Meister jenes vorwarf, was man ihm unterstellt hatte. Er flog also wieder ins Wasser und der Maskierte war durchaus bereit ihn sterben zu lassen. Er sah ihn sogar direkt an und empfand dabei kaum mehr als ein Anflug von Befriedigung. Doch Zoey rettete ihn, was einen Schlag ins Gesicht wieder ins Spiel brachte. Doch nicht jetzt, wo sie endlich eine Entscheidung treffen mussten.

Während ihrer zeitraubenden Auseinandersetzung hatte sich der Schwarm nicht gerührt, doch das Wasser war inzwischen bis an die Kante gelangt und floss nun langsam über diese. Doch nicht nur das. Überall aus dem Boden, zwischen den einzelnen Platten, kam es heraus. Nicht wirklich schnell, ja sogar deutlich langsamer als im unteren Labyrinth, doch es kam. Und der Irrgarten konnte wer weiß wie groß sein. Grin, der ja keine Entscheidungen treffe würde, sah sich nochmals um. Die Mauern gingen bis zur Decke. Abkürzen konnte man also nicht. Das vorherrschende Licht kam wieder aus den Wänden, genauer gesagt aus den Fugen und war so schwach, dass man gerade so eben den Weg bis zur nächsten Kreuzung oder Abzweigung sehen konnte. Es gab weder Runen noch andere Schriftzeichen, dafür aber diesen großen schwarzen Schwarm. Doch bei diesem wollte Grin wieder nicht spekulieren. Brachte ja eh nichts.

Schließlich hatte man sich aber genug unterhalten und das leise Plätschern des Wasser trieb die Gruppe zur Eile an. Zoey traf die Entscheidung, wobei es in Grins Ohren nicht so klang, als wäre sie sich absolut sicher. Sie würden durch den Schwarm gehen. Da sie und Raziil am schwersten bewaffnet waren, würden sie zuerst gehen, dicht gefolgt von Bastas und Grin, welche zumindest ein bisschen Widerstand leisten konnten. Ob ihr gesichtsloser Gegner mithörte, ließ er nicht erahnen, denn seit er hier oben war, hatte er sich nicht gerührt. Und tat es auch nicht, als man ihm offen feindselig gegenüber trat. Der Zabrak führte seine eigenartige Klinge, während Zoey ihr Lichtschwert aktivierte. Und kaum war dies geschehen, ging alles ganz schnell. Sein Schützling feuerte einen Machtstoß ab, der den Schwarm auseinander, aber nicht nach hinten trieb und dann sprangen die beiden Schwertführer regelrecht hinein und schlugen eher ungezielt um sich. Wie sollte man bei diesem Gegner auch zielen? Glücklicherweise schlugen sie nicht nach hinten, sodass die beiden Diener des nicht anwesenden Meisters nachrücken konnten. Ohne wirklich zu zielen oder auch nur hinzuschauen, schlug Grin nach links, während Bastas die rechte Seite auf seine bevorzugte Art bearbeitete. Schaden richtete aber wohl keiner an, denn als Grin ein paar Meter weiter zurück sah, versperrte der Schwarm wieder vollständig den Gang. Die Gruppe blieb aber nicht stehen, sondern rannte drei Ecken weiter, ohne dabei auf eine weitere Kreuzung zu treffen. Man besprach sich kurz, wobei heraus kam, dass keiner von ihnen angegriffen worden war, dann lief man einfach weiter. Das Wasser stand immer noch nicht wirklich höher, verteilte sich aber auch nur schwerfällig in dem über drei Meter breiten Gang. Zumindest gefühlt hatten sie nun mehr Zeit.

Zoey und Raziil entwaffneten sich vorerst wieder und mussten die Führung an Grin abgeben. Der ließ sich dabei aber nicht anmerken, dass er sich gar nicht dazu in der Lage fühlte sie zu beschützen. Bisher hatte es zumindest noch keinen Gegner gegeben, den er hätte verhauen können. Er hätte doch eine Waffe mitnehmen sollen! Für ein Labyrinth führte man sie relativ lange einen Gang ohne jede Abzweigung entlang und schließlich dauerte es so lange, dass die Gruppe unruhig wurde. Es war eine Sache einen alle paar Meter mit einer zu treffenden Entscheidung zu konfrontieren, doch das genaue Gegenteil war mindestens genau so beunruhigend. Schließlich blieb die Gruppe stehen und sah zurück, so wie sie es eigentlich schon die ganze Zeit über getan hatten. Verfolgt wurden sie jedoch nicht und auch die Macht verriet Zoey nichts. Scanner und andere Messinstrumente, falls noch vorhanden, hatten weder Wasser noch Droiden überlebt. Sie waren, mal von den Augen abgesehen, blind. So komisch das auch klang.


„Merkwürdig“fasste Grin seine Gedanken wie üblich kurz und bündig zusammen, während die anderen weit aus mehr zu sagen hatten. Man wurde sich quasi schon nach fünf Sätzen einig, dass hier etwas nicht stimmte. Der Gang besaß keine Kreuzungen, keine weiteren Gänge die daran grenzten, doch seine Richtung ändert er dennoch ständig. Eben wie in einem Labyrinth. Einem wo alle Abzweigungen verschlossen worden waren. Doch keiner hatte etwas gehört oder gesehen, als sie durch den Gang gelaufen waren. Jetzt da sie es aber ansprachen, wurden die Wände genauer untersucht. Da man sich aber nicht weit voneinander entfernen wollte, blieb man dabei zusammen und Grin beteiligte sich nicht wirklich daran. Seine Ohren waren auf den Schwarm fixiert und die Augen klebten mehr oder weniger an den Enden des Ganges bzw. dort wo sie eine andere Richtung einschlugen. Und dann, noch während Grins Gehirn sich im Kreis drehte, ließ Raziil sie alle antreten. Er hatte etwas gefunden.

Das Quartett versammelte sich an einer scheinbar unbedeutenden Stelle, die sich in keinster Weise von einer anderen unterschied. Doch nur scheinbar, denn ihrer aller Blick wurde auf den Boden gelenkt. Dort sammelte sich Wasser, inzwischen etwa einen Finger breit hoch, doch unter dem mit rotem Sand vermischten Nass gab es etwas auf dem Boden, was man nur schwer erkennen konnte. Sand hatte sich dort abgesetzt, konnte die Rillen jedoch nicht vollständig verbergen. Der Zabrak trat darauf und wischte die feinkörnigen Steinchen weg, scheiterte aber, sodass er sich doch hinhocken und es mit den Fingern erledigen musste. Eine Rune kam zum Vorschein, die so oder so ähnlich auch am Eingang angebracht gewesen sein mochte. Sie kam Grin bekannt vor, doch mehr auch nicht. Zoey war glücklicherweise klüger und kannte die Übersetzung. Nur ergab sie auf den ersten Blick nicht viel Sinn. Denn es sollte „Dach“ bedeuten, wobei sie zugab, dass es sich um eine alte, längst tote Sprache handelte und man sich nicht wirklich sicher war, ob diese Übersetzung richtig war. Wieder spekulierte die Gruppe und als klar wurde, dass hauptsächlich Raziil und Zoey etwas dazu zu sagen hatten, suchten Bastas und Grin nach weiteren Symbolen. Und fanden sie auch jeweils bei den Richtungsänderungen. Zoey übersetzt sie schnell. Beide lauteten „Netz“, „übereinander“ oder ähnliches. Wieder rauchten die Köpfe, wieder beschäftigte sich zumindest Grin mit praktischem. Anstatt nachzudenken, tastete er die Ecke, wo sich die Gruppe gerade befand, ab. Es gab keine Fugen und auch kein unterschiedliches Material und die Mauer hielt auch einem Tritt und Schlag locker stand. Grin drehte sich nach diesem fruchtlosen Test zur Gruppe um und zuckte deutlich mit den Schultern, die Augen ein Ausdruck seiner Ratlosigkeit. Und sein Grinsen irritierte wie üblich. Da er dabei hauptsächlich Zoey ansah, bemerkte er ihre Überlegungen, als wären ihre Augen durchsichtig und er konnte ihr Hirn arbeiten sehen. Was auch immer sie dachte, sie kam schließlich zu einem Ergebnis. Ihre Lösung fing mit „M“ an und hörte mit „acht“ auf...


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Hätte Zoey ihre Tirade auch nur einen Atemzug weiter auf ihn regnen lassen, wäre er mit gezogenem Messer auf die Archäologin gestürzt, hätte sie in den Sand gedrückt und seine Klinge in ihrem Hals versenkt. Glücklicherweise wandte sich die Sith zum rechten Zeitpunkt ab und konzentrierte Bastas’ Willenskraft auf das Problem, das unmittelbar vor ihnen lag. Sie drängten sich durch den Nebel von Mikrobots und gelangten in einen dämmrigen Gang, in dem noch keine Gefahr wartete. Nichtsdestotrotz lag seine Hand am Gürtelholster, um schnellstmöglich seine Blasterpistole zu ziehen, die die Nässe hoffentlich unbeschadet überstanden hatte. Angespannt schlich die Gruppe durch den feuchten Gang, aber es gab keine Kreuzungen, keine Abzweigungen. Bastas griff nach seiner Stablampe, musste aber feststellen, dass er diese verloren hatte. Wütend biss er die Zähne aufeinander. Nun war er noch abhängiger von der Gruppe.

Grin schaffte es, eine Art Hinweis zu entdecken, den Zoey direkt übersetzte. „Dach“, „Netz“, „übereinander“. Dem Mirialaner sagte die Kombination der Begriffe nichts und so konnte er nur ähnlich untätig wie Grin oder Raziil in der Pfütze, die sich langsam unter ihren Füssen bildete, stehen. Bast begann das Wasser zu hassen. Zweimal an einem Tag fast zu ertrinken, musste reichen. Vergeblich versuchte er seine Stiefel von der Feuchtigkeit zu befreien, während Zoey irgendetwas mit der Macht anstellte. Wie auch immer sie es geschafft hatte, wenige Meter vor ihnen sank die Decke in Abstufungen in den Boden ein, so dass sich eine Treppe bildete. Bast hechtete die Treppe hoch, froh darüber das Wasser hinter sich zu lassen.


Die Treppe führte in einen weiteren Raum. Einige in Glas eingeschlossene Flammen erfüllten den Ort mit einem weichen, orangenen Licht. Vor ihnen befanden sich drei grob in die Wand eingehauene Öffnungen, die das warme Licht verschluckten und nur erahnen ließen, was hinter ihnen lag. Über jedem Durchgang war eine rissige Steintafel befestigt, in der einige grobe Buchstaben eingraviert waren. Rechts neben den symmetrisch aufgebauten Öffnungen war eine weitere Tür eingelassen, die jedoch von außen zugemauert schien. In dem Gemäuer, das die Tür von außen versperrte, waren einzelne eiserne Ketten eingelassen. Mit den Fingern fuhr Bastas über den rauen Stein. Zwei Vertiefungen waren eingelassen, so dass die Wand, die den Durchgang von außen versperrte, in drei Teile geteilt war. Auch über dieser Tür befand sich eine grobe Steintafel. Der Mirialaner trat kraftvoll gegen das Gemäuer, was jedoch nur zur Folge hatte, das sich ein stechender Schmerz seinen Oberschenkel hochzog.


„Hier kommen wir nicht durch.“ Damit blieben nur die drei Öffnungen. Mittlerweile hatte Zoey die Steintafeln übersetzen können. „Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.“ war oberhalb des ersten Durchgangs eingraviert. „Durch Stärke erlange ich Macht.“ oberhalb des Zweiten. „Durch Macht erlange ich den Sieg.“ oberhalb des Dritten und „Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.“ stand über der Tür, die von außen zugemauert war. Für Bastas klang das nach dem philosophischen Geschwafel, mit dem Raziil ihnen nur zu gerne die Ohren zuquatschte, aber jemand aus der Gruppe stellte direkt fest, dass die Sätze Teile des Sith-Kodexes waren. Nach kurzem Gespräch einigten sie sich darauf, das Tor zu betreten, an dessen Steintafel der erste Satz im Sith-Kodex angebracht war.


„Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.“ Ein kurzer Gang führte in einen ausladenden Raum, dessen Enden in Finsternis getaucht waren. Vorsichtig setzte Bastas einen Schritt in den Raum und sank bis zum Knöchel in dem roten Sand. Kaum hatte er den Sand berührt, entzündeten sich mehrere Fackeln an der Wand, die den kreisrunden Raum in ein unruhiges Licht tauchten. Die Decke über ihnen verlor sich im Schwarz. Mehrere dicke Säulen waren wie Stämme in den Boden gerammt. Das Knistern der Fackeln und das Knirschen des Sandes unter den Füßen vermischte sich zu einer angespannten Stille, die urplötzlich von einem hallenden Donnern durchbrochen wurde. Bastas zog sein DL-18 und wandte sich zum Durchgang um, der nun von einer massiven Steinplatte versperrt war.


„Ich habe da echt ein ganz mieses Gefühl …“, flüsterte er um die bedrohliche Stille für einen kurzen Moment zu vertreiben. Die Schatten, die die Säulen warfen, plusterten sich hektisch auf und verschwanden dann wieder. Die Mitte des Raumes lag noch immer im Dunkeln, aber als sich der Mirialaner mit knirschenden Schritten vorwagte, konnte er einige Umrisse erkennen. Plötzlich strahlten ihn zwei scharlachrote Augen aus der Dunkelheit an und der Raum wurde von einem mechanischen Surren und Summen erfüllt, als sich die Umrisse zu einem Ungetüm aufbäumten. Einige in der Mitte angebrachte Fackeln entzündeten sich und gaben den Blick auf das groteske Monstrum frei. Der Gigant baute sich weiter auf und war nun so groß, dass sich alle Mitglieder der Gruppe übereinander stellen mussten, um an dessen Kopf zu ragen. Das Untier erinnerte Bastas an eine krüppelhafte Kreuzung eines Rancors mit einem AT-AT. Von dem metallenen Skelett hing Stoff und Metall wie Hautfetzen und der rote Sand rann wie Blut an den Knochen herunter. Aus den Schultern des Untiers sprossen mehrere Waffenansammlungen wie Missbildungen hervor. Rost fraß sich in die Panzerung wie ein Geschwür.

„Ach du Scheiße.“ Die glühenden Photorezeptoren des Droiden richteten sich auf die Gruppe, als surrend die Systeme hochfuhren. Die Bestie richtete seine Waffensysteme, die sich über den gesamten Körper erstreckten, auf die Gruppe. Bastas riss sich aus seiner Starre und warf sich hinter eine der Säulen, als die aus den Mündungen gefeuerten Kugeln den Sand an der Stelle zerrissen, an der er wenige Herzschläge zuvor stand. Donnernd hämmerten die Kugeln gegen seine Deckung und Bastas umklammerte sein verängstigtes DL-18. Er drehte seinen Oberkörper aus der Deckung und ließ seine Blasterpistole einige mickrige Schüsse spucken, die schüchtern an der Panzerung des Ungetüms abprallten.

„Jetzt haben wir ein richtiges Problem!“ Er brüllte gegen den peitschenden Lärm des Kugelhagels an. Sein Blick wanderte über den roten Sand, in dem mehrere Projektile lagen. „Das sind keine Blasterwaffen!“ Er hob ein Geschoss auf und betrachtete es stirnrunzelnd, mit dem Rücken an seine Deckung gelehnt. Wie alt war dieses Ungetüm denn? „Zoey, da hilft dir auch das Lichtschwert nicht!“ Bast ließ seinen Blick über die Bewaffnung der Anderen wandern, die hinter anderen Säulen kauerten. Raziil verfügte über die Klingenwaffe, Grin war anscheinend unbewaffnet, Zoey besaß ihr Lichtschwert und sein Blaster konnte augenscheinlich nichts gegen die Panzerung tun. „Wir müssen irgendwie an das Ding rankommen. So können wir nichts ausrichten.“ Mit schleppenden Schritten wälzte sich die Bestie durch den Sand auf sie zu.

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Zoey wusste, dass eine Entscheidung getroffen werden musste. Und, sie tat es. Sie war sich nicht sicher, keinesfalls, doch das Nahe liegendste war für sie, dass der Schwarm etwas zu verhindern suchte.

“Wir müssen durch den Schwarm hindurch, denke ich! Ja, ich weiß, es ist der schwerste und gefährlichste Weg. Wir müssen es angehen! Ich denke, wir könnten es schaffen! Irgendwie versucht uns dieser Schwarm daran zu hindern und ab zu halten, diesen Weg zu gehen. Ich will wissen, warum!”

Hoffentlich würden sie es schaffen?! Der beunruhigende Gedanke keimte in ihr auf, dass ihr Meister nicht einmal davon wusste, was sie hier gerade taten. Schnell schob sie den unliebsamen Gedanken beiseite. Gefahr hatte sie noch nie von etwas abgehalten! Warum sollte sie jetzt damit anfangen? Dieser Weg war der Nahe liegendste! Dahinter wurde etwas verborgen! Dieser Gedanke war Anreiz für sie genug! Es wurde ihnen bewusst durch den Mikrobotsschwarm schwer gemacht! Die hatten sich nicht zum Spaß dort versammelt! Die Frage war nur, wie sollten sie es am besten angehen? Die Mikrobots hatten sich nicht weiter bewegt. Ruhig versperrten sie den Gang. Raziil war auch nicht wirklich von ihnen verletzt worden. Sie mussten es wagen! Sollte sie ihre Macht einsetzen, den Blaster oder ihr Lichtschwert? Sollte sie vielleicht jemanden anders diese Sache tun lassen? Ihr eigenes Leben wollte sie nicht unnötig riskieren! Doch wer könnte es schaffen? Mist, dass Yui ausgefallen war, dachte sie nüchtern und nicht besonders mitfühlend. Wie hatte sich Zoey nur verändert?! Ausgerechnet ihr Kampfdroide war ausgefallen, dachte sie verärgert. Warum hatte Yui nicht besser auf sich acht gegeben?! Jetzt, wo man sie mal wirklich brauchte... .Oder sollte sie es mit jemanden zusammen angehen? Alle auf einmal? Letzteres kam nicht in Frage. Sie könnten sich aufgrund der Enge selbst verletzen. Diese Mikrobots könnten ihnen auch die Sicht nehmen. Schließlich reagierten sie wie ein Schwarm Insekten. Sie könnten eingehüllt werden. Am vernünftigsten wäre vielleicht alleine, doch dazu war sie nicht bereit. Also zu zweit!

“Ich denke, ich werde mit einem von euch diese Mikrobots bekämpfen und den Weg frei machen.”

Grin stand längst demonstrativ neben ihr und so dachte Zoey auch zuerst an ihren treuen Leibwächter. Grin war ein Kämpfer, zweifellos! Doch genügte das hier? Wie sollten sie es am besten anfangen? Eine Schneise musste her! Sie selbst müssten hindurch gehen und den Schwarm kurz auseinander treiben, dass die anderen Zwei in ihrem Schatten folgen könnten, ehe sich der Schwarm wieder neu formieren konnte. Mit dem Blaster? Sie könnten sich selbst verletzen. Das Lichtschwert? Raziil hatte auch eins. Rücken an Rücken könnten sie sich drehend hindurch arbeiten. Das war es! So gab es auch Rückendeckung! Und nicht nur durch Grin und Bastas!

“Ich denke, ich werde mit Raziil gehen. Wir nutzen unsere Lichtschwerter, kämpfen Rücken an Rücken uns dadurch, so kommen wir uns nicht ins Gehege und halten uns den Rücken gegenseitig frei, drehend tänzelnd und Grin und Bastas folgen uns in unserem “Schatten” ehe sich der Schwarm neu formiert hat, aber mit genügend Abstand, dass ihr uns nicht behindert und wir euch verletzen. Einwände?" ,

fragte sie knapp.

“Hoffentlich hören diese technischen winzigen Biester nicht mit!? Das wär`s ja!”,

fügte Zoey besorgt an.

Mit der Macht hüpfte sie hinauf. Vielleicht würde ein Machtstoß noch alles zusätzlich erleichtern? Alle anderen waren nun hier rauf gekommen, was nicht besonders schwer war und sie gab entschlossen den Machtstoß ab und die Mikrobots zerstoben nach allen Seiten. Schnell zückten Raziil und sie ihre Lichtschwerter, summend fuhren die Klingen aus und sie stellten sich flink und ohne großes Getue Rücken an Rücken und begannen seitwärts sich stets leicht drehend durch den Rest hindurch zu arbeiten. Es sprühte Funken, es roch verschmort, es zischte laut und Zoey wirbelte ihr Lichtschwert recht geschickt herum. Das Gute war, dass sie im Rücken geschützt waren. In Grins und Bastas Richtung versuchten sie große Schläge zu vermeiden. Offensichtlich blieben Grin und Bastas nicht ganz tatenlos. Gezielt traf man diese Dinger mit dem Lichtschwert natürlich nicht! Man traf sie durch Zufall! Doch die Klinge erwischte stets ein Dutzend gleichzeitig und das bei jedem Schlag und wirbelte diese Biester deutlich auseinander. Raziil offensichtlich auch, denn der Plan ging auf. Grin und Bastas folgten in gebührendem Abstand, aber so schnell wie möglich. Sie waren durch! Alle vier! Hinter ihnen hatten die Mikrobots wieder einen schwarzen Vorhang gebildet.

“Geschafft!”,

sagte sie erfreut. Zum Glück waren diese Dinger nicht besonders hochgradig intelligent. Ihren Plan hatten sie nicht wahrgenommen, noch verstanden und auch nicht verhindern können. Sie atmete erleichtert auf. Erst jetzt merkte sie, unter welcher Anspannung sie gestanden und wie ihr Herz gerast hatte. Hatte sie dabei überhaupt Luft geholt?

Sie deaktivierte ihr Lichtschwert, ließ es aber in der Hand. Sie rannten sofort vorwärts. Wo waren sie hier? Es ging nur in eine Richtung und dabei um ein paar Ecken. Ein echtes Labyrinth sah anders aus! Hoffentlich folgten ihnen die Mikrobots nicht! Endlich wagte Zoey einen Blick zurück. Nein, sie waren an Ort und Stelle geblieben! Kurz hielten alle an und verschnauften.


“Alles ok mit Jedem? Jemand verletzt?”,

fragte Zoey, weil sie glaubte, dass es sich gehörte, nach zu fragen, und hoffte, dass alle unverletzt geblieben wären. Sie hatte niemanden wie Sane dabei und mal abgesehen davon, dass ein Verletzter ein Hindernis darstellen würde, gut voran zu kommen, eine Belastung wäre, Kraft kosten und zur Gefahr für sie selbst werden würde, wenn es zum Kampf oder zur Flucht kommen würde, könnten sie auch nur wenig ohne Sanitäter tun. Zum Glück war alles ok und sie meinte:

“Gut, dann weiter! Passt auf eure Köpfe auf! Es wird hier niedriger! Werft regelmäßig einen Blick ins Wasser, denn es könnte etwas drin sein!”,

wies die Archäologin die Vierer-Gruppe an und machte keinen Hehl daraus, wer die Führung inne hatte. Zoey hatte es langsam satt! Es war glatt und rutschig durch das Wasser am Boden! Vorsichtig ging sie vorwärts. Zeitnot hatten sie jetzt zum Glück nicht mehr! Sie steckte ihr Lichtschwert zurück an ihren Gürtel.

Grin, geh du vor!”,

wies sie Grin an. An vorderster Spitze zu gehen, könnte gefährlich sein und so sehr ihr Grins Leben am Herzen lag, war ihr ihr Eigenes wichtiger. Sie tastete hinter ihm, ab und an, mit der Macht alles ab. Doch, sie musste ihre Kraft gut einteilen. Sie konnte nicht alles verschießen und dann völlig ausgelaugt im wichtigsten Moment sein. Durch das Wasser waren Ruhezeiten erstmal unmöglich. Nach einer Weile griff sie zum Scanner, der immer noch auf Lebenszeichen eingestellt war, und nutzte diese Quelle. Doch bisher nichts. Doch Roboter wurden so auch nicht angezeigt. Sithgeister ebenso wenig! Sie gingen gefühlt eine Ewigkeit immer gerade aus. Die Stimmung war gedrückt. Sie wurde unruhig!

“Das ist kein Labyrinth, Leute! Hört der Gang denn niemals auf?”,

schien sie das auszusprechen, was alle dachten. Wieder nutze sie ihren Scanner. Ging der überhaupt noch? Sie warf einen Blick zurück. Zum Glück nichts. Dann hielten alle an. Grin ließ fallen, dass er alles merkwürdig fand.

“Ja, ich auch. Ich hatte mehr erwartet!”

Zoey dachte nach.

“Ein Labyrinth ist das nicht gerade oder wir sind an verschlossenen Gängen vorbei gerannt, ohne es zu merken?”

Jeder hatte nun den selben Gedanken und alle betrachteten hier und dort die Wände genauer. Zoey leuchtete mit ihrer Stablampe an ihrer Stelle alles genau ab. Sie sah nichts von Bedeutung und fand das niederschmetternd. Das konnte einem die Laune ziemlich verhageln! Sie sah aber dafür etwas anderes. Diese Mikrobots waren ihnen doch gefolgt, so im verborgenen. Sie saßen an den Wänden hinter der letzten Biegung des Ganges. Begeistert war Zoey nicht davon. Sie zeigte Grin das soeben Entdeckte, der neben ihr stand, indem sie mit ihrem Finger dahin zeigte und das Gesicht angewidert verzog.

Plötzlich rief Raziil sie zu sich. Sie gingen die vier Schritte zu ihm, denn sie waren bewusst, ohne dass es jemand vorher hatte aussprechen müssen, zusammen geblieben. Auf dem Boden befand sich ein Schriftzeichen. Komischer Weise bedeutete es Dach. Was sollte das bedeuten? Zoey sah erstmal nach oben zur Decke, sah aber nichts von Bedeutung.


“Es ist eine sehr alte Sprache, die heute nicht mehr gesprochen oder geschrieben wird. Es bedeutet Dach. Was immer das heißen bzw. bedeuten mag?”,

erklärte sie es für die Laien so einfach wie möglich.

“Vielleicht gibt es mehrere Bedeutungen für das Zeichen!? Leider steht es in keinem Kontext!”

Es wurden noch zwei Schriftzeichen von Grin gefunden. Zoey eilte sofort dahin und übersetzte es. Dort standen die Begriffe “Netz” und “übereinander”, so komisch das auch war.

“Netz und übereinander. Ja, ihr habt richtig gehört!”

Zoeys Kopf rauchte fast! Sie hatte drei Begriffe, die schlechter nicht zusammenpassen konnten.

“Es muss etwas mit der Decke zu tun haben? Und sicherlich mit der Macht! Vielleicht ist über uns etwas versteckt? Praktisch übereinander!?”

Zoey begann ihre Macht zu sammeln. Sie war sich nicht sicher, doch wollte etwas probieren. Sie schleuderte sie gegen die Decke. Außer einem Rummsen war nichts passiert. Sie begann nach der Decke zu greifen. Mit der Macht versteht sich! So, als würde sie etwas levitieren wollen. Sie stellte sich ein Netz vor und zog es runter. Und, es passierte tatsächlich etwas! Zoey war selbst völlig überrascht und aus dem Häuschen und richtig stolz auf sich! Vor ihnen lud eine Treppe in die nächste Etage ein. Als hätte sie in einem Haus die Treppe zum Dach runter geklappt.

Bastas rannte sofort hinauf. Zoey hätte ihm böse sein sollen, doch war insgeheim froh, nicht die Erste zu sein, da man nie wusste, welche Überraschungen auf einen warteten. Zumindest würde man das Wasser hinter sich lassen! Die Nässe machte einen fertig!


Einladend wirkten oben die Flammen unter Glas, die den Raum in warmes Licht hüllten. Zoeys Blick blieb dann aber an drei Ausgängen hängen. Über ihnen waren Steintafeln. Daneben war ein zugemauerter Ausgang mit Ketten! Irritiert blickte Zoey darauf. Bastas fuhr mit den Fingern über den rauhen Stein.

“Ich sagte vorhin, es wird nichts berührt!” ,

fuhr sie ihn wie ein kleines unartiges Kind an. Einmal Lehrer, immer Lehrer! Er hatte allerdings keine Ahnung, wie gefährlich das werden konnte!

“Pfoten weg!”

Zoey sah, dass er Vertiefungen nachfuhr. Es teilte das Ganze in drei Teile. Das konnte von Bedeutung sein! Sie sah hoch. Auch darüber hing eine Steintafel. In dem Moment trat Bastas gegen den zugemauerten Durchgang. Sie erschrak. Er meinte feststellend, hier kämen sie nicht durch. Sie zeigte ihm einen Vogel.

“Findest du das eine gute Idee?! Du sollst sowas unterlassen!”,

fauchte sie.

“Habe ich es hier mit Rotzgören zu tun oder mit erwachsenden Männern?!”

Sie sollte ihn wirklich töten!

“Du bringst uns alle in Gefahr!”,

schrie sie aufgebracht und ungehalten. Sie atmete tief durch und wandte sich den Steintafeln zu. Nun machte sich Zoey fix ans Übersetzen der Steintafeln. Es ging sehr zügig. Es war der Sithkodex. Zoey las es laut vor. Dann fügte sie ihre Erkenntnis für Dumme hinzu:

“Das ist der Sithkodex!”

Zoey überlegte kurz und fand dann:

“Wir sollten vielleicht mit der ersten Tür und dem Beginn des Kodex, praktisch mit dem Anfang, beginnen. Oder, was meint ihr?”

Niemand hatte Einwände. Etwas zu überspringen war einfach unlogisch. Leider lag der Raum im Finsteren. Bastas stürmte freiwillig voran hinein und Zoey folgte ihm auf den Fuß. Als sie eintrat, war der Raum nicht mehr dunkel. Man versank im roten Sand. Sie würde ihre Stiefel, erst nass und jetzt mit feinem Sand eingesaut, vermutlich nie wieder sauber kriegen, machte sie sich ihre Gedanken, während sie ihren Blick schweifen ließ. Der Raum war riesig und rund und mit Fackeln ringsum erhellt, nachdem sie eingetreten waren. Das Licht war aber anders als in dem Raum davor. Es war ein unruhiges Licht und die Stille war gespenstig. Zoey fühlte Unwohlsein. Es gab noch etliche Säulen. Die Mitte des Raumes lag im Dunkeln.

“Hallo, ist da jemand?”,

fragte Zoey in die Dunkelheit hinein. Plötzlich krachte es donnernd hinter ihnen. Der Raum hatte sich hinter ihnen verschlossen.

“Oh nein!”,

rief Zoey schockiert aus und rannte zu der Mauer, die nun an Stelle des Durchgangs war. Hektisch leuchtete sie alles aus und drückte dagegen. Bastas meinte, er hätte ein mieses Gefühl. Das hatte Zoey längst! Zoey wirbelte herum und sah vor ihnen einen riesigen blechernen Giganten mit rot glühenden Unterteller großen Augen. Die Mitte hatte sich erhellt und ließ keinen Zweifel, an dem, was sich ihnen zeigte. Ihr blieb vor Schreck die Luft weg. Was sollte sie greifen, Blaster oder Lichtschwert, dachte sie panisch. Sie war froh ganz hinten , also hinter ihrer Gruppe zu stehen. Sie ergriff den Blaster. Sie wollte sich dem Ungetüm aus Blech, welches sie an irgendein Tier erinnerte, sie aber in der Hektik nicht drauf kam, nicht unnötig nähern müssen. Hinter ihnen war der verdammte Durchgang verschlossen! Sie waren verloren! Gegen den wäre nicht einmal Yui angekommen! Sie hätte wie ein Kleinkind vor diesem Kampfroboter gewirkt. Im Ansatz sah Zoey, was nun folgen würde. Mit der Macht beschleunigt, sprang sie hinter eine Säule und hatte Grin mitgerissen, der unmittelbar vor ihr gestanden hatte. Das Ungetüm schoss auf sie. Der Sand zerstob. Säulen wurden krachend getroffen. Es war ein ohrenbetäubender Lärm. Es schallte noch dazu! Sie versuchten hier hinter der Säule Deckung zu finden. Zoey schrie laut und hielt ihre Hände schützend über ihren Kopf, während sie versuchte, eine Schutzhülle der Macht über sich zu errichten, einer Glocke gleich. Zoey erinnerte sich daran, wie sie mit dem Lichtschwert Schüsse abwehren geübt hatte und aktivierte nun lieber das, nachdem sie Grin ihren Blaster gereicht hatte. Wieso hatte der keine Waffe mit? Sie konnte es kaum glauben! Doch schon rief Bastas ihr zu, dass das hier mit dem Lichtschwert nicht ging! Das war ja noch mieser als gedacht! Er zeigte ein Projektil hoch. Zoey war verblüfft. Keine Blasterschüsse! Bastas rief, mit ihren Waffen könnten sie nichts ausrichten! Das Ungetüm kam immer näher auf sie zu. Was sollten sie nur tun? Zoey zitterte mächtig vor Angst. Sie wandelte die Angst entschlossen in Wut um, denn sie wollte nicht sterben und gab dem Miststück einen Machtstoß, der sich gewaschen hatte, dass er nach hinten um kippte. Sie hatte wirklich alles in diesen Machtstoß gelegt. Es schepperte und stäubte mächtig! Dessen Schüsse gingen nun in dem Moment in die Decke.


Korriban, im Darth-Sik-Tempel: Im runden Saal mit einem blechernen Giganten hinter dem Eingang der ersten Zeile des Sith-Kodexes: Zoey, Grin, Raziil und Bastas
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Darth Sik-Tempel | Runder Saal, vor dem mechanischen Wächter] - Raziil Marr, Zoey, Grin, Bastas

Nichts schien diesem mechanischen Wächter schaden zu können. Was mochte ein Lichtschwert schon ausrichten können, wenn bereits Blasterbolzen am metallischen Panzer des gewaltigen Droidenmonsters abprallten?
Nichtsdestotrotz ließ Raziil die Klinge seines antiken Sith-Schwerts aus dem Griff herausschießen und suchte sich ebenfalls eine der Säulen zur Deckung.
Geduldig und zugleich gewappnet presste der Zabrak seinen Hinterkopf und Rücken gegen die Säule und horchte aufmerksam. Schüsse des Droiden zischten zwischen den Säulen vorbei und verfehlten die Expeditionsmitglieder.
Wie würden sie diese Maschine nur ausschalten oder gar vernichten können? Sicherlich war dies für das Voranschreiten zur nächsten Prüfung erforderlich; Raziil bestand noch immer darauf, dass es nicht Ziel dieses Tempels war sämtliche Eindringlinge zu eliminieren, sondern vielmehr sie zu prüfen und jene die sich als würdig erwiesen passieren zu lassen.

Mit seinem metallischen Schwanz schlug der riesige Droide umher und riss dabei einige der Säulen aus. Wie Kometen flogen die steinernen Überreste der Säulen umher und wirbelten den roten Sand des runden Saals auf. Nicht nur hatte die KI der Maschine begriffen, dass sie der Gruppe auf diese Weise die Deckung nehmen konnte, sondern zugleich sorgte sich Raziil um die Stabilität dieser Konstruktion und hoffte, dass die Säulen nicht die Decke vom Einsturz bewahrten - sollte dem so sein, befanden sie sich auf der Suche nach einer Schwachstelle auch noch unter Zeitdruck.
Nach einigen Sekunden hatte der Wirbel des metallischen Schwanzes der antiken Droidenkreatur Raziils Säule erreicht. Mit einem starken Schwung riss der Droide auch diese Säule auseinander und beraubte den Zabrak seiner Deckung. Nun war schnelles Handeln gefragt, denn im nächsten Moment leuchteten die Blastergeschütze des Wächters auf, die zugleich auf den Gehörnten gerichtet waren.
Raziil rollte sich so schnell er konnte in Richtung der nächsten Säule, doch die Laserprojektile landeten einen Streifschuss und brannten zwei zischende Streifen in den kaum bedeckten und vernarbten Rücken des Zabraks.
Instinktiv gab er einen kurzen Schrei von sich, doch wandelte diesen Schmerz in Wut und Entschlossenheit um und richtete sich angriffsbereit auf. Er musste mit seinem Schwert einen direkten Angriff versuchen - es nicht zu wagen würde sowieso den Tod bedeuten.

Doch noch bevor Raziil auf seinem Selbstmordkommando auf den Wächter zustürmen konnte, wurde der gesamte Saal von einer massiven Druckwelle erschüttert! Zoey hatte den Droiden mit einem gewaltigen Machtstoß umgeworfen, sodass seine nächsten Schüsse die Decke trafen und dabei weitere verkohlte Steinbrocken hinabfielen.
Es mochte ein verzweifelter Angriff der Archäologin gewesen sein, doch der umgeworfene Droide entblößte nach diesem Zug seinen Bauch, der kaum geschützt und stattdessen mit zahlreichen Kabeln bestückt war. Dies war ihre Chance!

"Seht, die Schwachstelle! Gebt ihm alles was Ihr habt!"

, schrie Raziil, zückte sein Schwert und stürmte auf die auf ihrer Seite liegenden Droidenkreatur zu. Zoey tat es ihm mit ihrem Lichtschwert gleich, während Bastas einige Blasterschüsse abfeuerte und damit kleine rauchende Einschusslöcher durch das zähe Material am Bauch brannte.
Raziil nutzte die Einschusslöcher, indem er seine starke antike Klinge hineinstach und das Material durchschnitt, ebenso wie
Zoey es mit ihrem Lichtschwert tat.
Die Schnitte offenbarten eine Vielzahl an Zahnräder und kleiner, bunt blinkender Lichter. Der Mechanismus war ganz offensichtlich uralt und hatte doch Jahrtausende gehalten, ein Beweis des technologischen Verständnisses der antiken Sith.
Sie hatten keine Zeit um den Kern der Maschine ausführlich zu studieren, da die Beine umherzappelten und der Droide dabei war sich wieder aufzurichten. Bevor der dies tun konnte, stach Raziil Darth Visas' Schwert hinein, verdrehte es und richtete in einem Sekundenbruchteil so viel Schaden wie möglich an.
Funken sprühten aus dem Innern der metallischen Bestie, derer Aufschrei wie der Absturz einer Holoübertragung klang. Mit einem letzten Donnern krachte der Kopf des Droiden auf den sandigen Boden und seine leuchtenden Augen erloschen.

Verschwitzt und erschöpft richtete Raziil sich auf, ließ blitzschnell die metallische Klinge seines Schwerts einfahren und beobachtete die Maschine skeptisch.
Während der Zabrak eher darauf achtete, dass die Maschine sich nicht plötzlich wieder hochfuhr und sie erneut angriff, schien
Zoey die mechanischen Innereien genauer zu studieren. Und tatsächlich befand sich dort etwas!
Ein Objekt - etwa so groß wie die Handfläche eines erwachsenen Menschen - schien in den Motor des Droiden eingelassen worden zu sein. Auf dem Objekt befanden sich Sith-Runen. Konnte es sich um eine Art Schlüssel handeln? War es das Ticket nach draußen und zur nächsten Prüfung?
Was immer es war, sie sollten sich beeilen, denn die Decke sah nach den vielen Erschütterungen und fehlenden Säulen nicht sonderlich sicher aus...

[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Darth Sik-Tempel | Runder Saal, vor dem mechanischen Wächter] - Raziil Marr, Zoey, Grin, Bastas
 
Wenn es einfach aussieht, machst du es falsch.
{[()]}-- Horuset-System -- Korriban -- Tal der dunklen Lords -- In der Anlage (Grab?) -- Runder Saal - Zoey, Bastas, Raziil und Grin und ein riesiger Droide --{[()]}

Irgendwie ging alles viel zu schnell. Eben noch tauchte dieses riesige Hund-Stier-Irgendetwas-Stahlmonstrum vor ihnen auf, beschoss sie mit Projektilwaffen, von denen Grin nur mal am Rande gelesen hatte, fegte eine Säule nach der anderen mit seinem Schweif zur Seite und und schon landete sie schließlich mit offenem Bauch im Dreck. Quasi zehn Sekunden danach. Zoey hatte den Riesen scheinbar mühelos umgeworfen und die gesamte Gruppe hatte ihm danach mit Blastern – Grins Treffgenauigkeit war beschämend – beschossen und mit Schwertern in seinen Eingeweiden herumgestochert. Und das wars dann. Einfach so vorbei. Ein bisschen Staub hier, ein paar surrende Projektile dort und dieser Test war bestanden. Grin, als erfahrender Arenakämpfer, hatte zwar schon weniger „lang“ andauernde Kämpfe erlebt, doch das war dann immer einkalkuliert gewesen. Nach dem schnellen Sieg war dann die eigentliche Herausforderung gekommen. Und genau dies glaubte er jetzt auch. Ja, das Ding war riesig und schwer bewaffnet, wie auch gut gepanzert. Doch schon eine einfache Schülerin der Sith hatte ihn quasi fertig gemacht. Den Rest der Gruppe hätte sie wegen ihres Lichtschwertes gar nicht gebraucht. Also viel zu einfach.

Misstrauisch beäugte Grin den ruhenden Schrotthaufen. Überall um ihn herum rieselte Sand und kleinere Sandsteinbrocken von der Decke, gemischt mit dunkleren Gestein, welcher nach Durabeton aussah. Einige der Schüsse waren in die nicht sichtbare Decke gegangen und mehr als die Hälfte der Säulen hatte es auch erwischt. Aber nach einem Einsturz sah es dennoch nicht aus.

Wann immer ich gegen große Tiere gekämpft habe, hat man die Wände der Arena verstärkt. Warum sollte der Sith auch einen Droidenriesen dort einsetzen, wo er die komplette Anlage zerlegen kann, dachte sich Grin, konnte aber nicht bestreiten, dass seine innere Stimme optimistisch klingen wollte. So wirklich dran glauben konnte er nicht. Dennoch blieb er wo er war und ließ Zoey den Droiden untersuchen. Währenddessen schaute er sich weiter um, sah jede einzelne noch brennende Fackel an, warf einen Blick zurück zum verschlossenen Eingang und plötzlich fiel ihm etwas auf. Etwas fehlte. Der Ausgang! Es ist also noch nicht vorbei!

Wie auf Kommando zog sich Zoey in dem Augenblick vom Riesen zurück, ein Stück Irgendwas in der Hand, welches im diffusen Licht kaum zu erkennen war. Ihren Worten nach schien es wichtig sein zu können und sie sah sich bereits nach etwas um, wo sie es hinein stecken oder wo sie irgendetwas anderes damit tun konnte. Doch wann immer es jemanden gab, der sich über eine schnell und scheinbar erfolgreich abgeschlossene Prüfung freute, gab es jemanden anderes, welcher einen daran erinnerte, dass das Sprichwort: Wenn es einfach aussieht, machst du es falsch. - manchmal eben doch zutraf. Wächter mit nur einer Attacke umhauen, ein bisschen in seinem Bauch herumstochern und ihm dann den Schlüssel abnehmen? Wo waren sie hier? Im Trainingslager für Fünfjährige? Kaum hatte Zoey ihren Schatz in den Händen, erwachten die beiden großen rote Photorezeptoren des Droiden wieder zum Leben. Und auch alle seine anderen Systeme. Bastas bemerkte es gerade noch rechtzeitig genug, um nicht von einen der Klauen gegen die Wand geklatscht zu werden und wich zurück. Auch der Rest der Gruppe begab sich wieder Richtung Säulen, die jedoch schon im selben Augenblick von einem Kugelhagel durchsiebt wurden. Das stählerne Monstrum feuerte nicht auf sie, sondern zerlegte zielgerichtet ihre Deckung.

„War ja klar“hauchte Grin unhörbar. Der Droide wurde lauter je größer er wurde. Seine Gelenke ächzten, Funken stoben scheinbar ohne jeden Grund überall aus ihm heraus, seine Waffen spuckten weiter Projektile. Querschläger trafen sogar ihn selbst, prallten aber wieder nur ab. Bastas Behauptung, dass Lichtschwerter nicht gegen solche Waffen wirkten, wurde bestätigt, als Zoey doch ein paar der Schüsse abzuwehren versuchte, während sie sich zurückzog. Grin sah es nicht wirklich, denn die Kugeln waren zu schnell, doch als eine davon direkt durch das Lichtschwert flog und dann hinter seinem Schützling aufschlug, wurde klar wie wenig es brachte. Es konnte Blasterblitze abwehren, doch Projektile flogen – wenn auch aufgeheizt – einfach durch. Grin verstand die Funktionsweise der Lichtschwerter nicht, wieso also das eine funktionierte und das andere versagte, doch er hatte kein Problem damit es zu akzeptieren. Auch Zoey erkannte es sicherlich, musste ihre Taktik jedoch nicht groß ändern, weil sie einen Augenblick später ohnehin hinter einer der umgestürzten Säulen stand. Und Grin direkt neben ihr. Bastas und Raziil hatten sich ihre eigene Säule genommen, standen aber dennoch relativ nahe. Was es dem Droiden jedoch auch erlaubte, alle mehr oder weniger gleichzeitig unter Feuer nehmen zu können.

Dies erkannte die Gruppe auch und verteilte sich wieder. Der große Schädel des künstlichen Monsters folgte dem ersten Ausreißer Raziil – aus Grins Sicht – nach rechts. Der Droide war jedoch nicht schlecht programmiert worden, denn er zielte vor und sogar durch die Deckung hindurch, sodass seine Kugeln immer an der Stelle in den Säulen einschlugen, wo sich der Zabrak zu dem Zeitpunkt dahinter aufhielt. Würde er seine Deckung verlassen, sie würden ihn direkt treffen. Auf der anderen Seite feuerte Bastas mit seinem Blaster auf die einzige „weiche“ Stelle beim Droiden. Da der Bauch nur dann zu treffen war, stand man quasi direkt darunter oder das Vieh lag eben auf der Seite, konnte man nur noch die „Gelenke“ zwischen dem „Unterschenkel“ und dem „Oberschenkel“ treffen. Auch dort gab es Panzerplatten, doch gab es tote Winkel und aus diesen zielte der grünhäutige Diener des Meisters nun. Grin sah es zwar, bezweifelte jedoch, dass er selber ein solches Geschick besaß. Und da jeder verfehlte Treffer, welcher die Panzerung des Droiden traf, als Querschläger durch den Raum pfiff, wollte er es auch lieber gar nicht erst versuchen. Also saß er nur da und versuchte durch Beobachtung und schlichtes Nachdenken zu helfen. Zoey sah indes auch nicht mehr ganz so fit aus. Ihr Machtstoß hatte sie einiges an Energie gekostet und danach den Projektilen auszuweichen, die gefühlt zehn mal schneller als Blasterblitze waren, hatte sie zusätzlich erschöpft. Aber auch sie dachte offenbar nach. Was es brachte, würde sich später vielleicht zeigen.

Währenddessen musste der Droide inzwischen drei verschiedenen Punkte angreifen. Von ihm aus gesehen direkt vor ihm, dann etwa neunzig Grad zu seiner Rechten der nächste und schließlich rund 130 Grad links schräg hinter ihm der letzte in Form von Raziil. Der Schweif des Droiden hing inzwischen nur noch schlaff herunter, was wohl jeder in der Gruppe bereits bemerkt haben dürfte. Auch wirkte der Droide irgendwie... nun, eingeschüchtert. Wie ein Tier versuchte er zugleich alles anzugreifen und seine schwache Seite nicht dem Feind zu zeigen. Doch da der Zabrak genau darauf abzuzielen schien, musste das Ungetüm seine Position ständig verändern, wodurch seine kräftigen, aber nicht unzerstörbaren „Klauen“ auf die Reste der Säulen traf. Zum Teil zertrümmerte er sie sofort und ohne jeden wirklichen Widerstand, doch nicht immer vollständig und manchmal rollten sie sogar ein wenig zur Seite bevor sie zerbrachen. Bastas nutze seine Chance und etwa jeder dritte oder vierte Schuss fraß sich in die Gelenke der Bestie. Bis sie schließlich versagten. Der Druck auf der rechten Seite wurde plötzlich zu groß und der Droide knickte erst hinten ein, versuchte sich dabei aber noch oben zu halten, bekam aber im nächsten Augenblick den nächsten Machtstoß ins „Gesicht“. Das Ungleichgewicht wurde schließlich zu groß und er fiel dröhnend auf die Seite. Die Erschütterung ließ den Sand tanzen und die Säulen vibrieren, während die Miniaturschockwelle gut sichtbar von ihm weg durch den Raum fegte. Jetzt sah Grin seine Chance gekommen. Jetzt, so glaubte er, konnte er endlich mal nützlich sein.

Die durch das Labyrinth noch immer in seinen Beinen steckende Erschöpfung ignorierte er für einen Augenblick, hechtete über die umgestürzte Säule und rannte zum Schädel des Droiden. Dessen auf dem Boden liegenden Geschützte zielten nicht auf ihn, während die in der Luft hängenden über ihn hinweg schießen würden, würden sie ihn treffen wollen. Deshalb fühlte er sich so sicher, dass er dem Monster quasi direkt ins Maul sprang. Er verstand gerade genug von Droiden, um die eine Sorte von der anderen unterscheiden zu können, doch das der Kopf auch bei ihnen wichtig war, glaubte er zu wissen. Der Droide besaß kein Maul, doch dafür die glühenden Augen. Grin stellte sich rechts daneben und schlug mit dem Knauf des Blasters auf den im Moment oben liegenden Photorezeptor ein. Es knirschte und Grins Arm wurde ordentlich erschüttert, doch die Oberfläche des Auges schien kaum beschädigt. Als der Maskierte dies bemerkte, holte er noch weiter aus und schlug gleich drei mal hintereinander zu, bis es schließlich hörbar brach. Kaum war die Waffe leicht eingedrungen, sprang er direkt vor den Kopf und zielte mit dem Lauf seinen Blasters auf die Öffnung und feuerte wie von Sinnen auf den scheinbaren Schwachpunkt. Hoffentlich mit Erfolg...

{[()]}-- Horuset-System -- Korriban -- Tal der dunklen Lords -- In der Anlage (Grab?) -- Runder Saal - Zoey, Bastas, Raziil und Grin und ein riesiger Droide --{[()]}
 
[Korriban | Darth-Sik Tempel | Ebene 3: "Die Prüfungen"] Zoey, Raziil, Grin, Bastas

Die Projektile hämmerten auf die steinerne Säule wie ein besessener Bildhauer. Bastas konnte förmlich spüren wie jede Kugel einen Teil der Deckung abtrug und sich langsam in Richtung seinen Hinterkopfes fraß. Die Luft war ein Gemisch aus aufgewirbelten Sand, abgesplittertem Marmor und öligen Schweiß. Immerhin konzentrierte sich der Droide wohl auf die Säule, hinter der er lehnte, wodurch Zoey sich aus der Deckung drehen konnte und dem metallenen Monstrum einen heftigen Stoß verpasste. Bastas erkannte seine Chance und stolperte aus seiner Deckung. Sprintend kämpfte er sich durch den roten Sand, doch seine Stiefel fanden kaum Halt. Die Druckwelle des gefällten Droiden warf ihn endgültig zu Boden und als er sich aufrappelte, erkannte er wie Raziil auf das Ungetüm zu stürmte. Hatte der Idiot den Verstand verloren? Nach nur einem Machstoß wäre die Bestie doch noch nicht besiegt?

Der Mirialaner drückte sich hinter die nächste Deckung und beobachtete keuchend den Droiden. Nachdem die donnernden Geschütze verhallten, war es in dem Raum plötzlich erstaunlich still. Nur das metallische Schaben, das Raziil verursachte, durchzog den Raum. Zoey war zu ihm gesprintet und attackierte die Innereien der Maschine ebenso. Nun wagte sich Bastas auch aus der Deckung. Im Gehen zog er sein DL-18 und feuerte sein Magazin in den Bauch des Ungetüms. Misstrauisch behielt er den Blick auf der Fratze des Droiden. Ein einsames Flackern schien sich durch die Photorezeptoren zu ziehen, was Bastas zuerst für ein letztes Zucken hielt, aber die Augen begannen nach und nach wieder Rot aufzuleuchten. Er hörte auf zu feuern.


„Raziil, Zoey? Ich glaube, das Ding regt sich wieder.“ Der Mirialaner wich zurück, als sich das Monstrum abermals aufbäumte. Er warf sich gerade schnell genug in Deckung, um nicht von einer der Klauen zerteilt zu werden. Doch die Maschine war sichtlich angeschlagen. Bastas konzentrierte sein Feuer auf die belasteten Gelenke, bis das eine Bein abknickte und Zoey mit einem Machtstoß den Droiden zum zweiten Male niederrang. Nun rannte Grin auf den gestürzten Koloss zu, stach ihm die Augen aus und feuerte mehrere Male in das verdrahtete Hirn. Das Ungetüm zuckte kurz, ehe sich das System surrend herunterfuhr. Der rote Staub legte sich über den Metallhaufen wie ein Leichentuch.

„Wir haben’s geschafft! Der erste Raum ist erledigt.“ Er verpasste dem metallenen Körper einen euphorischen Tritt. „Gut gekämpft.“ Der Mirialaner nickte Grin, Raziil und dann auch Zoey zu. Er lehnte sich gegen eine gebrochene Säule und nahm einige Schlucke aus seinem Wasservorrat und ließ seinen Blick über das Trümmerfeld schweifen.


Nach einigen Minuten der Suche fanden sie eine Einkerbung in der Wand, in die der Schlüssel, den Raziil dem Droiden aus den Eingeweiden gezogen hatte, passte. Eine Tür öffnete sich, die das Quartett zurück in den Vorraum führte. Der Durchgang, den sie gerade genommen hatten, war nun verriegelt, aber dafür schob sich knirschend ein Drittel der blockierten Tür aus dem Weg. „Einen Raum haben wir geschafft und ein Drittel des Durchgangs ist frei geworden. Sieht so aus, als hätten wir noch zwei Räume vor uns.“ Ein schiefes Lächeln zierte seine Lippen und ein Gefühl der Glückseligkeit breitete sich in seinem Brustkorb aus. Keine diffusen Rätsel und anonymen Wasserfluten. Endlich ein Kampf.

„Durch Stärke erlange ich Macht.“ Sie betraten den zweiten Raum. Jetzt da Bastas erahnen konnte was ihn erwartete, ging er deutlich vorsichtiger vor. Katzengleich schlich er sich in die Halle. Das DL-18 in seiner Rechten, die Linke schwebte über seinem Vibromesser. Der Raum war etwas kleiner als der Vorherige, schwach beleuchtet und ebenfalls bedeckt von einem Teppich aus sandigen Rot. Seine vom Adrenalin geweiteten Pupillen gewöhnten sich nur langsam an das Dämmerlicht, aber aus den Schatten hörte er ein grimmiges Knurren. Urplötzlich schoss ein vierfüßiger Pfeil auf ihn zu. Er zog den Abzug mehrmals durch, aber kaum waren die Schüsse abgefeuert, wich das Tier ihm aus. In Sekundenbruchteilen verringerte sich die Distanz zwischen dem Körper des Biests und dem des Mirialaners. Bastas konnte kaum noch erkennen, dass es sich um ein größeres Anooba handelte, ehe es mit der Wucht eines Dampfhammers in ihn prallte. Der Aufprall presste ihm die Luft aus der Lunge und warf ihn in dem roten Sand. Die rasiermesserscharfen Klauen durchschnitten mühelos den Stoff seiner Kleidung und hinterließen brennende Schnitte auf seinem Rücken. Sabbernd thronte die Bestie über ihm und schlug mit den faustgroßen Zähnen immer wieder nach seinem Gesicht.


[Korriban | Darth-Sik Tempel | Ebene 3: "Die Prüfungen"] Zoey, Raziil, Grin, Bastas
 
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