[Late-Night Show] Schmidt & Pocher

Ich hab die erste Folge nach der Pause angeschaut und musste leider frühzeitig abschalten, hab es einfach mal nicht ertragen.
Wenn die beiden am Anfang da stehen, wirkt das einfach nur krampfhaft und leider kaum noch witzig. Natürlich kommt manchmal ein guter Gag, aber den muss man mittlerweile suchen.
Nicht nur von der Statur her, geht Pocher völlig unter.
Soraya (??) hat gut erkannt, dass er Raab Niveau hat... deshalb gehört er auch besser zu Pro7 & Co


Ich liebe es. Allein das Nazometer.

"Ich habe einen Gasherd"
"Ich bin auf der Autobahn hergefahren."

Ach, man könnte ewig so weitermachen. Allein die Morta Della-Geschichte um Ken (Chick Ken) während der Uri Geller-Revival-Zeit hat dem Fass fast den Boden ausgeschlagen. Pocher ist jedenfalls allein schon deshalb ein idiotisches Genie (genau wie Stefan Raab), weil er einfach nur ausspricht, was alle denken. Das ist witzig und verletzend, aber oftmals wahr. Allerdings auch simpel.

Und Harald Schmidt ist ohnehin Chefzyniker Nummer eins im Staat. Allein seine Rede zur Filmindustrie, kürzlich gehalten vor der Schauspielakademie Wiesbaden, ist schon ein Festmahl.

Deine zweite Identität? :crazy
 
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Gestern die Folge fand ich wieder richtig witzig. Schmidt und Pocher befragten ganz im Sinne Reich-Ranickis die Zuschauer, was sie von dem Fernsehen halten. Zu Gast war ironischerweise Helge Schneider, der gewohnt skurril und urkomisch rüberkam.

@ Nomi:
Du tust so, als wär Schmidt vorher um Klassen besser gewesen. Er war besonders zu Sat.1-Zeiten sehr genial, aber nach einem Jahr ARD wurden seine Shows immer fader. Ich finde "Schmidt & Pcoher" ein erfrischendes Experiment, was keine einfache Kopie amerikanischer US-Formate ist.
 
Gestern die Folge fand ich wieder richtig witzig. Schmidt und Pocher befragten ganz im Sinne Reich-Ranickis die Zuschauer, was sie von dem Fernsehen halten. Zu Gast war ironischerweise Helge Schneider, der gewohnt skurril und urkomisch rüberkam.

@ Nomi:
Du tust so, als wär Schmidt vorher um Klassen besser gewesen. Er war besonders zu Sat.1-Zeiten sehr genial, aber nach einem Jahr ARD wurden seine Shows immer fader. Ich finde "Schmidt & Pcoher" ein erfrischendes Experiment, was keine einfache Kopie amerikanischer US-Formate ist.

Ich empfinde es zumindest so. Natürlich ist es was frisches, aber für mich noch lange nicht erfrischend.
Ganz klar hat Schmidt seit seiner ARD Zeit abgebaut und durch die seltenen Sendungen und wochenlangen Pausen schaut man so eine Folge auch mit mehr Erwartungen als jeden Tag.
Die gestrige Folge habe ich leider nicht gesehen, aber da muss ich mir unbedingt die Wdh anschauen. Die Folge mit Thomas Gottschalk als Gast fand ich auf keinen Fall sehr unterhaltsam :zuck:
 
Da schau mal einer an. Der echte Harald Schmidt ist heute nach Jahren ohne Sendung aus der Kreativpause zurückgekehrt und hat endlich, endlich das gemacht, was alle immer schon von ihm erwartet haben: Spätabendfernsehen auf öffentlich-rechtlichem Niveau. The Daily Show, nur gutbürgerlich-arrogant-europäisch, und natürlich noch weniger daily als Jon Stewarts bisweilen brillante Mediensatire, womit Schmidt ja schon zu Beginn kokettierte.

Dass es so gut wird, habe ich nicht erwartet, und das kölner Publikum anscheinend noch weniger, das heimlich, still und leise die besten Witze an sich hat vorüberziehen lassen. In einem Interview hat Schmidt neulich gesagt, wer sich in Politik und Kultur nicht bereits auskenne, für den sei auch seine Sendung nichts, und er hat Wort gehalten. Klar, dass bei der herrlichen Nummer mit den Kinofilmen das Publikum mucksmäuschenstill war, wenn sie Tarantino nicht von Tarsem und Lars von Trier nicht von Erasmus von Rotterdam unterscheiden können.
Der Mashup von Antichrist und Wickie war noch der am wenigsten prickelnde Bestandteil der Sendung, aber selbst dem konnte ich etwas abgewinnen, und wenn nur unter dem Gesichtspunkt "Absurdität".

Der Standup war noch etwas lahm, als müsste Schmidt sich erst wieder warmlaufen, aber der Schreibtischteil war dann gut. Man musste ja katastrophales erwarten, wenn man sich an Einspieler aus der Pocherzeit erinnert, aber die hier waren, soweit es eigene Beiträge waren, gut produziert, und soweit es Zusammenschnitte waren, gingen sie weit über das Niveau von Stefan "demonstrieren wir mal die gute deutsche Tugend Schadenfreude" Raab hinaus.
Bei dem Schweinegrippenjournalismus wusste ich nicht recht, ob das nun exzellente – und sehr passende – Satire war oder ein tatsächliches Vorführen der Kollegen vom Unterschichtenfernsehen. Wenn letzteres, darf Schmidt in Zukunft gerne mehr von der Sorte finanzieren und seine Sendung so gesellschaftlich relevanter machen als das wöchentliche Rumgekaspere eines Hofnarren. Das wäre auch einmal etwas neues: investigatives Kabarett.

Auch schön, was es nicht zu sehen gab: gelangweiltes Geschwafel mit Andrack/Pocher/Zerlett, miese Scherze unter der Gürtellinie, Zuschauerspiele, geistfreie Personenparodien, Fußball, Klatsch, sonstige Trivialitäten, VIVA-Moderatorinnen, "Musiker", "Comedians" oder sonst wer, der Schmidt als Promotionsplattform missbraucht. Stattdessen Politik, Politik, Politik, ein bisschen Theater, direktes und aufgezeichnetes, ein bisschen Objektkunst, satirisch aufbereitet, Nazivergleiche, ein gut vorbereiteter Osama-Scherz, und ein Gast, der überhaupt kein Blatt vor den Mund zu nehmen schien und folglich die Sendung einem belebten Ende zuführte, statt wie früher so oft bloß rangeklatschter, zäher Pflichtteil nach der Kür zu sein.

Ob Schmidt das Niveau halten kann, wenn er nur noch eine Woche Vorbereitungszeit hat, bleibt abzuwarten, aber ich wünsche es ihm (und mir).
 
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Ich fand die Sendung weniger gut. Den Eröffnungsmonolog fand ich neben dem "Schweinegrippenjournalismus" fast noch am Besten. Die Einspieler waren meistens gelungen, aber jetzt auch nicht großartig. Bei einigen Sachen hab ich auch weggeschaltet, weil ich mit dem Thema nicht genug vertraut war, um daran etwas unterhaltsam zu finden. Was die Sache über Boris Groys(?) sollte, war mir zum Beispiel ein Rätsel.
Zumindest waren die Einspieler nicht so grottenschlecht und absolut unlustig wie 90% der Beiträge bei Schmidt & Pocher oder am Ende von Schmidts voriger Sendung (als der olle Andrack noch dabei war).
Vorbilder wie Jon Stewart verfehlt Schmidt imho meilenweit.

Ein paar mal werd ich aber schon noch reinschalten.
Naja, wenn's wie bei Schmidt&Pocher läuft, kommen nach 3 Sendungen eh immer gefühlte 2 Monate Sendepause.
 
Ich war gestern Abend nicht da, aber habe mir die Sendung aufgezeichnet und heute nochmal angeschaut. Der Anfang war wirklich witzig, auch der erste Einspieler - herrlich, danach ging's bergab...

Schmidt kann nicht mehr an seine frühen Solo-Erfolge anknüpfen. Rückblickend fand ich ihn mit Pocher besser als jetzt wieder alleine.
 
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