Mag irgendwer Anakin? Bzw. kann sich irgendwer mit dem Charakter identifizieren?

Da ist schon auch was dran. Wenn man die Filme rezipiert sollte man sich wirklich reindenken, reinfühlen. Versuchen den Blickwinkel der Charaktere einzunehmen. Und da kann man nicht immer mit Glaubwürdigkeit usw argumentierten. Erstens wer war denn schon in solchen Extremsituationen um sagen zu können wie er wirklich handeln würde. Von der Theorie zur Praxis sind es nähmlich Welten die auseinander liegen. Und zweitens ist der Mensch ein ziehmlich komplexes und in sich oft unreflektierendes und emotional sehr psychologisch instabiles Konstrukt. Da kann man auch nicht immer mit Glaubwürdigkeit oder nachvollziehbaren Handeln argumentieren. Und erst recht nicht wenn die dunkle Seite im Spiel ist. ;-)
Ja. Das sehe ich auch so. Wie viele reale Fälle gibt es denn schließlich bei denen man sich wundert wie Menschen überhaupt in extremsituationen so handeln konnten wie sie schlussendlich gehandelt haben. Und Anakins Situation war in vielen Punkten extrem.
 
Es ist nicht die Aufgabe des Zuschauers genug Einfühlunsgvermögen für Charaktere zu entwickeln um seine Handlungen nachvollziehen zu können. Vielmehr ist es die Aufgabe des Regisseurs und Schauspielers es dem Zuschauer nicht zu schwer zu machen,

Ich will nicht bestreiten, dass Lucas noch mehr tun hätte können, dass der Charakter nachvollziehbarer ist, aber es ist mMn durchaus legitim auch Einfühlungsvermögen vom Zuschauer zu verlangen (auch wenn ein Film im Mainstream vermutlich besser ankommt, wenn man das auf dem Silbertablett serviert bekommt). Man sollte auch beachten, dass ein Fall auf die dunkle Seite schwerer umzusetzen ist, so dass die Zuschauer mit dem Helden mitfiebern, als bei einer klassischen Heldenreise wie in der OT. Meiner Meinung nach hat Lucas (trotz der Schwächen die, die PT zweifellos hat) den Zuschauer vermutlich überschätzt (Das ist eine Kritik an die Zuschauer, nicht an Lucas). Desweiteren kann ich meinen Vorredner nur zustimmen, dass sich Anakin in außergewöhnlichen Situationen befand, in die wir so nie kommen würden. Und die Mehrheit der Leute, die sein Verhalten als weinerlich bezeichnen, heulen vermutlich schon in deutlich weniger belastenden Situationen herum.
 
@Nik Ren & @Gaya Kur'ano:

Selbstverständlich muss ein Zuschauer ein gesundes Maß an Empathievermögen mitbringen. Wenn ein Zuschauer dies nicht hat, ist allerdings wohl kaum davon auszugehen, dass er in Episode 3 geht. Erst recht nicht nachdem er Episode 2 gesehen hat. Wir sollten hier also wenigstens im richtigen Kontext sprechen. Um Anakins Handlungen vollkommen nachvollziehen zu können, braucht man schon mehr als ein gesundes Maß. Nämlich eines, welches sämtliche Logikfehler, Plotholes, unangebrachte Überzeichnungen und weitere Problematiken ignorieren oder relativieren kann, wenn nur möglichst stark auf den Emotionbutton gedrückt wird.

Das Problem ist aber nicht Anakin oder Hayden sondern das ganze Grundgerüst und der Filme. Ich musste im Übrigen in Diskussionen auch immer wieder feststellen, dass es überhaupt nicht schwer gewesen wäre, den Fall des Anakins glaubhaft rüberzubringen. Es hätte wohl einfach nur einen halbwegs kompetenten Drehbuchautoren und Regisseur gebraucht.

Das grundsätzliche Problem liegt einfach daran, dass wir in jeden Film einen anderen Anakin haben, der mit den beiden Anderen eigentlich nichts zutun hat. Episode 2 bot eigentlich schon eine gute Ausgangslage, die man hätte nutzen können.

1. Anakin wurde vom Rat immer argwöhnisch behandelt.
2. Hatte er einen extremen Frust auf Kenobi.
3. Hat ihn der Tod seiner Mutter traumatisiert.

Zu Beginn von Episode 3 waren er und Kenobi jedoch best friends. Über seine Mutter fällt kein einziges Wort mehr. Das sind 2 Dinge die eigentlich überhaupt nicht ins Bild passen. Zur Mitte hin wurde Anakin von Zweifeln zerfressen und iwann schwenkte er endgültig um. Allein die Szene in der das tut ist absurd. Palpatine offenbart sich ihn, dann rennt er schnell zu Mace weil ihm die Regeln der Jedi ja so wichtig sind. Dann stellt Mace ihn und will ihn töten. Anakin beharrt aber auf die Einhaltung der Jedi-Regeln und erklärt ihm eigentlich nachvollziehbar warum er ihn töten will. Dann sagt Anakin "ich brauch ihn!", dann hilft er Palpatine ihn umzubringen, dann bricht er heulend zusammen, und im nächsten Moment bringt er schon Kinder um. Und auf Mustafar verdrückt er dann sogar noch eine Träne. Also was denn nun? Jedi, Sith, Reue, Hass? Diese Wechsel sind für diese Schnelligkeit viel zu extrem und dramaturgischer Unsinn.

Die Ausgangslage in Episode 2 wäre perfekt gewesen um ein Vertrauensverhältnis zwischen Palpatine und Anakin aufzubauen. Aus dieser Konstellation (Stress mit Kenobi, Freundschaft zu Palpi) hätte man eine Distanz zwischen Anakin und Padme einbauen können. Und in einem Dialog vllt auch thematisieren können, dass Padme das Gefühl hat, dass sich iwas zwischen sie schiebt. Anakin bekommt nen Ausraster... iwie sowas. In der Opernszene hätte Palpatine ihn dann von dem Verrat der jedi unterrichtet (er fasst das ja auch sehr glaubhaft zusammen) und Anakin hätte ihm seine Freundschaft und seine Loyalität versichert weil er das Gefühl hat, Palpatine wäre der einzige der noch wirklich zu ihm hält. Außerdem hätte man Anakin in diesem Szenario nicht überemotional sondern emotional unterkühlt dargestellt. So dass es dann bei der Windu Szene zu einem Duell zwischen Anakin und Windu gekommen wäre, Während diesem Duell hätte sich Palpatine erholt und Windu dann in einem günstigen Moment von hinten erstochen. Und da Windu für Anakin den Beweis des Verrats gebracht hat, wäre es nun auch glaubhaft, dass er sich um die Jünglinge kümmert, weil er eben keine Anzeichen mehr von Unsicherheit, Reue etc. zeigt. Und die komischen Alpträume, die Anakin dazu bringen, seinen besten Freund und die Republik zu verraten, und zum Kindermörder zu werden, hätten wir dann auch nicht mehr. Was soll daran eig ein glaubwpridges Motiv sein? Ich habe auch Alpträume die sich wiederholen. Aber ich werd deswegen ned wahnsinnig.

Es ist garnicht soviel anders als das Original. Es sind nur kleine Stellschrauben, mit denen man ein Szenario so hindrehen kann, dass es ganz anders wirkt. Damit hätten wir zwar dann immernoch keine Freundschaft zwischen Kenobi und Anakin gesehen, wie Kenobi in Epi4 erwähnte, aber der Zug war in Episode 1 und spätestens in 2 ja eh schon abgefahren.

Also im Grunde scheitert der Wandel daran, dass zwischen Kenobi und ihm wieder alles Friede Freude Eierkuchen ist, Anakin den Tod seiner Mutter offenbar weitestgehend vergessen hat und er trotz der Behandlung seitens des Rates eigentlich immernoch vollkommen zu ihn hält. Und das er Palpatine den Jedi ausliefern wollte obwohl Palpatine immer zu ihm hielt. Und im nächste Moment dann pltözlich alles anders ist und dann bereut er kurz was er getan hat und dann wird er so wahnsinnig, dass er seine Frau fast erwürgt und seinen besten Freund umbringen will. wtf...

Und selbst wenn Anakin dies durchschaut hätte, warum Palpatine ihn immer gefördert hat, so hätte man dies wenigstens in einem Nebensatz erwähnen müssen. Aber als Palpatine sich offenbarte schien es eher so, als hätte es diese freundschaftliche Beziehung zwischen den Beiden nie gegeben.

Das ist so ein starker Widerspruch in der Persönlichkeitsentwicklung... das macht keinen Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mag dieses Irre, das plötzliche hin und her schwanken von Anakin, der Kampf zwischen heller und dunkler Seite in ihm selbst. Das ist wie eine Metamorphose. Wo er gefühlsmäßig immer wieder ins ein oder andere Extrem fällt.

So will ich Kylo auch sehen, nur noch eine Spur extremer bis er versucht die Balance anstreben, was Anakin/Vader ja nie geglückt ist.
 
Ehrlich gesagt hat GL ein oaar Szenen gedreht (die sowieso nicht im film waren ) wo uch mir dachte hä was soll denn das?
Zum Beispiel hat er drei tode von Shaak ti gedreht obwohl er wusste er würde sie nicht im film zeigen. Dann hat er den Kampf zwischen Luminara und Vos gegen die Clone gedreht. .
Was mich ebenso stört ist dass immer nur mace/Ki Adi Mundi/Yoda/Kenobi reden obwohl 12 Mitglieder vertreten sind , und als Anakin dann in den rat kommt darf er sofort mitreden!
Sowas ist hintergrundlos für mich!
 
Nur das Anakin sich nicht in einer Extremsituation befand. Klar uns wird das so gesagt aber es wird nicht dargestellt und das ist die Aufgabe eins Films.
Ah und welche wichtigen Szenen sollen keine Extremsituationen sein?

Das grundsätzliche Problem liegt einfach daran, dass wir in jeden Film einen anderen Anakin haben, der mit den beiden Anderen eigentlich nichts zutun hat.
Das sehe ich vollkommen anders! Ich finde es nämlich gerade toll, dass man in allen drei Filmen die gleichen Grundmotive von Anakin erkennen kann, die sich aber halt in jeder Entwicklungsstufe anders zeigen.

Allein die Szene in der das tut ist absurd. Palpatine offenbart sich ihn, dann rennt er schnell zu Mace weil ihm die Regeln der Jedi ja so wichtig sind. Dann stellt Mace ihn und will ihn töten. Anakin beharrt aber auf die Einhaltung der Jedi-Regeln und erklärt ihm eigentlich nachvollziehbar warum er ihn töten will. Dann sagt Anakin "ich brauch ihn!", dann hilft er Palpatine ihn umzubringen, dann bricht er heulend zusammen, und im nächsten Moment bringt er schon Kinder um. Und auf Mustafar verdrückt er dann sogar noch eine Träne. Also was denn nun? Jedi, Sith, Reue, Hass? Diese Wechsel sind für diese Schnelligkeit viel zu extrem und dramaturgischer Unsinn.
Es geht zugegeben sehr schnell vonstatten, vielleicht sogar etwas zu schnell, aber unsinnig ist nichts davon.

Und die komischen Alpträume, die Anakin dazu bringen, seinen besten Freund und die Republik zu verraten, und zum Kindermörder zu werden, hätten wir dann auch nicht mehr. Was soll daran eig ein glaubwpridges Motiv sein? Ich habe auch Alpträume die sich wiederholen. Aber ich werd deswegen ned wahnsinnig.
Du bist vermutlich auch kein Jedi, der Visionen hat! Und es hat sich ja in Episode II bereits gezeigt, dass sich diese Träume auch erfüllen. So viel übrigens auch zum Thema, dass der Tod seiner Mutter keine Rolle spielt.

Es ist garnicht soviel anders als das Original. Es sind nur kleine Stellschrauben, mit denen man ein Szenario so hindrehen kann, dass es ganz anders wirkt. Damit hätten wir zwar dann immernoch keine Freundschaft zwischen Kenobi und Anakin gesehen, wie Kenobi in Epi4 erwähnte, aber der Zug war in Episode 1 und spätestens in 2 ja eh schon abgefahren.
Wie du sagst, es wirkt deutlich anders. Und ich finde es schlechter als die Orginalstory. Ich sehe es wie @Luther Voss. Gerade diese emotionale Instabiltät zeichnet Anakin aus und macht ihn auch so interessant.

Also im Grunde scheitert der Wandel daran, dass zwischen Kenobi und ihm wieder alles Friede Freude Eierkuchen ist, Anakin den Tod seiner Mutter offenbar weitestgehend vergessen hat und er trotz der Behandlung seitens des Rates eigentlich immernoch vollkommen zu ihn hält. Und das er Palpatine den Jedi ausliefern wollte obwohl Palpatine immer zu ihm hielt. Und im nächste Moment dann pltözlich alles anders ist und dann bereut er kurz was er getan hat und dann wird er so wahnsinnig, dass er seine Frau fast erwürgt und seinen besten Freund umbringen will. wtf...
Zu allererst muss man bedenken, dass Jahre zwischen Episode II und III vergangen sind. Wodurch Anakin zum einen auch reifer dargestellt wird als auch dass dadurch vieles, was in II wichtig war in III nicht vordergründig behandelt werden muss (wie der Tod seiner Mutter aber trotzdem sehr relevant ist, habe ich aber oben schon angedeutet). Dass er dem Rat nicht wirklich vertraut und dass er nicht mit der Behandlung durch den Rat einverstanden ist, sollte durch Episode III eigentlich offensichtlich sein. Darauf wird mMn sogar sehr deutlich eingegangen. Was soll unlogisch daran sein, dass man jemanden gefangen nehmen lassen will, der sich plötzlich als scheinbarer Bösewicht herausstellt, obwohl man vorher gut von ihm dachte???Das er sich später anders verhält, liegt daran, dass es eine komplett andere Situation ist.

Das ist so ein starker Widerspruch in der Persönlichkeitsentwicklung... das macht keinen Sinn.

Nur weil du nicht in der Lage bist sie nachvollziehen zu können, heißt das nicht, dass die Entwicklung keinen Sinn macht, denn das tut sie zum Großteil durchaus.
 
Damit hätten wir zwar dann immernoch keine Freundschaft zwischen Kenobi und Anakin gesehen, wie Kenobi in Epi4 erwähnte, aber der Zug war in Episode 1 und spätestens in 2 ja eh schon abgefahren.
Ich sehe die Freundschaft in III absolut. Und auch in II wird es genügend angedeutet. Anakin und ObiWan sind eben spezielle Freunde, was in einem Meister Schüler Verhältnis ja auch völlig normal ist. Es wäre sogar unglaubwürdig wären sie totale Kumpels die gemeinsam einen Trinken gehen... Außerdem was sollte Obi Wan Luke denn sonst erzählen, etwa dass sie sich stritten und häufig Meinungsverschiedenheiten hatten ( was in einer solchen Beziehung ja auch nichts ungewöhnliches ist) ? Man darf nicht vergessen dass ObiWan Luke in IV zunächst ein idealisiertes Bild seines Vaters gibt, damit Luke auch ein Jedi wird.
 
Ich sehe die Freundschaft in III absolut. Und auch in II wird es genügend angedeutet. Anakin und ObiWan sind eben spezielle Freunde, was in einem Meister Schüler Verhältnis ja auch völlig normal ist. Es wäre sogar unglaubwürdig wären sie totale Kumpels die gemeinsam einen Trinken gehen... Außerdem was sollte Obi Wan Luke denn sonst erzählen, etwa dass sie sich stritten und häufig Meinungsverschiedenheiten hatten ( was in einer solchen Beziehung ja auch nichts ungewöhnliches ist) ? Man darf nicht vergessen dass ObiWan Luke in IV zunächst ein idealisiertes Bild seines Vaters gibt, damit Luke auch ein Jedi wird.


Also da musste ich jetzt echt lachen. Darin sieht man mit welchen schwachen Argumenten man die PT verteidigen muss. :D "Sind eben spezielle Freunde", "was soll Kenobi Luke denn sonst erzählen". etc.

Darin zeigt sich doch schon, dass die gesamte Konzeption der PT nicht stimmig ist und die grundlegenden Probleme schon damit anfangen, wie man die Figuren eingeführt hat. Und man dieses Problem sehr einfach hätte lösen können, in dem nicht Jinn die Hauptfigur ist, die Epi1 trägt, sondern Kenobi es hätte sein müssen. Und dieser Anakin nicht als 6 jährigen Bubbie kennenlernt sondern als halberwachsenen Menschen. Und die beiden bereits in Episode 1 ein freundsschaftlichens Verhältnis zueinander aufbauen und man dieses kontinuierlich in den nächsten Filmen aufbaut, damt es am Ende unter der Last und den Verlusten des Krieges zerbricht. Die Fokussierung auf das Meister/Schüler-Verhältnis ist ein wesentlicher Aspekt, der der PT schadet. Und auf die Freundschaft, wie Kenobi sie in der OT schildert (ANH & ROTJ) wird viel zu wenig eingegangen. TCW wollte diesen Aspekt wieder gerade biegen und hat es teils auch geschafft, aber das machte die Filme selbst ja leider nicht besser.


Aber ich kann mich eigentlich nur wiederholen. Man sollte sich nicht nur mit den Kritiken auseinandersetzen sondern auch mit den Alternativen. Sich darüber Gedanken machen und sich dort einfühlen. Und dann zerbricht das PT Wolkenhaus ganz schnell. Aber die Meisten leben halt lieber in ihrer heilen Welt mit der sie zufrieden sind und alles Andere ist entweder egal oder schlecht.
 
Also da musste ich jetzt echt lachen. Darin sieht man mit welchen schwachen Argumenten man die PT verteidigen muss. :D "Sind eben spezielle Freunde", "was soll Kenobi Luke denn sonst erzählen". etc.
Eine bessere Argumentation als vollkommen ohne Argumente zu nennen zu behaupten, dass keine Freundschaft zu sehen sei, ist es allemal :whistling:

Aber ich kann mich eigentlich nur wiederholen. Man sollte sich nicht nur mit den Kritiken auseinandersetzen sondern auch mit den Alternativen. Sich darüber Gedanken machen und sich dort einfühlen. Und dann zerbricht das PT Wolkenhaus ganz schnell. Aber die Meisten leben halt lieber in ihrer heilen Welt mit der sie zufrieden sind und alles Andere ist entweder egal oder schlecht.
Auch wenn die Filme zweifellos ihre Schwächen haben, wenn du dich richtig in die Figur einfühlen würdest, bräuchtest du keine Alternativen. Zumal die von dir dargestellte Alternative nach meiner Ansicht keinerlei Vorteile bietet, Aspekte von Anakin vernachlässigt, die wichtig sind, und für mein Empfinden weit weniger dramatisch sind (ich bin überhaupt nur wegen der Dramatik und Tragik in Episode III zum Fan geworden).
 
Aber ich kann mich eigentlich nur wiederholen. Man sollte sich nicht nur mit den Kritiken auseinandersetzen sondern auch mit den Alternativen. Sich darüber Gedanken machen und sich dort einfühlen. Und dann zerbricht das PT Wolkenhaus ganz schnell. Aber die Meisten leben halt lieber in ihrer heilen Welt mit der sie zufrieden sind und alles Andere ist entweder egal oder schlecht.
Logisch. Wenn ich mir meine eigene Fangeschichte ausdenke wird jeder Film zigmal besser und das Original zerbricht. Dann kann ich nach Belieben streichen was mir nicht passt und einfügen was ich will. Aber nach dieser Logik würde auch die OT für mich zusammenbrechen auch wenn die weitaus weniger Schwächen als die PT aufzeigt. Daher gucke ich mir die Filme an und frage mich ob ich mit dem was mir Lucas bietet zufrieden bin oder nicht. Natürlich bin ich nicht mit allem zufrieden, aber es ist für mich nachvollziehbar und der Großteil unterhält mich gut. Und darum "verteidige" ich die Filme, obwohl ich eigentlich nur schildere was ich ihnen sehe und sich dies natürlich mit den meist haltlosen Vorwürfen widerspricht.
 
Warum sollen die Argumente haltlos sein? Wenn man schon soweit gehen muss den Kritikern vorzuwerfen sie hätten kein Einfühlungsvermögen, ist das IMO ein recht deutliches Zeichen dafür dass da tatsächlich einfach nicht viel ist.
 
Warum sollen die Argumente haltlos sein? Wenn man schon soweit gehen muss den Kritikern vorzuwerfen sie hätten kein Einfühlungsvermögen, ist das IMO ein recht deutliches Zeichen dafür dass da tatsächlich einfach nicht viel ist.
Welche Argumente? Ich habe bisher leider kaum wirkliche Argumente von Seiten der Kritiker gesehen. Es wird einfach nur behauptet, dass es nicht wirklich nachvollziehbar sei. Und wenn ich das relativ einfach und auch andere das Ganze nachvollziehen können, sehe ich das durchaus als Argument an, dass die Kritiker entweder nicht das nötige Einfühlungsvermögen für Figuren dieser Art haben (das soll nicht heißen, dass man grundsätzlich kein Einfühlungsvermögen hat) oder sich nicht einfühlen wollen (z.B. weil sie eigentlich viel lieber ihre eigenen Vorstellungen zum Fall von Anakin verfilmt haben wollen).
 
Wenn man sagt, dass es nicht nachvollziehbar ist, sagt man damit aus das etwas fehlt. Wenn man also der Meinung ist, das eben das nicht zutrifft wäre es das beste zu begründen, warum es eben doch nachvollziehbar ist und nicht den emotionalen Weg zu gehen und zu Unterstellungen zu greifen. Für eine glaubhafte und nachvollziehbare Darstellung eines Menschen der einen Wandel durchlebt, einen Fall vom Helden zum Bösewicht vollzieht und alles verrät, auch seine Freunde, gibt es eine Reihe von Bedingungen die man erfüllen muss. Dazu gehört diese Freundschaft bspw. erst mal glaubhaft darzustellen, das Heldentum glaubhaft darzustellen und schlußendlich auch Verführung und Übertritt zum Feind glaubhaft darzustellen und in all diesen Punkten gibt es bei Anakin Probleme. Von der Freundschaft zwischen ihm und Obi-Wan ist eigentlich nichts zusehen, weil beide Figuren in den Geschichten weitestgehend getrennt voneinander interagieren. In Episode I gibts außer einem Handshake keine nennenswerte Beziehung zwischen den Figuren, in Episode II macht Anakin sofort am Anfang des Films seine Antipathie deutlich und in Episode III folgt dann auch schon das Zerwürfnis dieser ziemlich einseitigen Beziehung. Das Heldentum ist schließlich ebenfalls äußerst diskutabel. Zwar erreicht Anakin natürlich auch etwas, wie die zufällige Zerstörung der Droidenkontrollstation aber er agiert den Rest der Filme hitzköpfig und bringt bewusst mehrfach das Leben der ihm anvertrauten Person in Gefahr und endet dann obendrein mit dem Verlust seines Arms. Der eigentliche Held, wenn man so will, ist Obi-Wan und Anakin kann Glück sein, dass man den Attentats-Plot vergessen hat. Und auch die Verführung ist letztendlich ein Fehlschlag, denn weder die Bedrohung für Padmes Leben wurde bestätigt um überhaupt diese Extremsituation aufzubauen, geschweige denn Palpatines Fähigkeiten um einen Übertritt zu rechtfertigen. Stattdessen bringt die erst in Episode III eingeführte enge Verbindung zu Palpatine ein weiteres Problem mit sich, denn wenn sich der Verführer ja sogar der Feind, verantwortlich u.A. für Qui-Gons Tod, als enger Freund herausstellt, ist das ein immenser Vertrauensbruch. All diese Aspekte, die nun wahrlich keine Kleinigkeiten darstellen, sind ein großes Hindernis für die Nachvollziehbarkeit.
 
Wenn man sagt, dass es nicht nachvollziehbar ist, sagt man damit aus das etwas fehlt. Wenn man also der Meinung ist, das eben das nicht zutrifft wäre es das beste zu begründen, warum es eben doch nachvollziehbar ist und nicht den emotionalen Weg zu gehen und zu Unterstellungen zu greifen.
Da es denke ich offensichtlich ist, dass ein Fall von der guten auf die dunkle Seite gezeigt werden sollte, finde ich liegt der Ball zuerst einmal bei den Kritikern, die arguementieren sollten, warum dieses Ziel nicht erreicht worden sein sollte. Außerdem ist es bei mir halt so, dass ich das Ganze intuitiv gut nachvollziehen kann, daher muss ich erstmal wissen, woran es denn bei den Kritikern hapert, dass sie es nicht nachvollziehen können. Daher finde ich es gut, dass du dich ausführlicher äußerst, damit ich auf diese Argumente auch eingehen kann.

Von der Freundschaft zwischen ihm und Obi-Wan ist eigentlich nichts zusehen, weil beide Figuren in den Geschichten weitestgehend getrennt voneinander interagieren. In Episode I gibts außer einem Handshake keine nennenswerte Beziehung zwischen den Figuren, in Episode II macht Anakin sofort am Anfang des Films seine Antipathie deutlich und in Episode III folgt dann auch schon das Zerwürfnis dieser ziemlich einseitigen Beziehung.
Zuerst einmal zum Punkt, dass da überhaupt eine Freundschaft sein muss: Ich denke du entnimmst das den Aussagen von Obiwan aus Episode IV, oder? Ich kann verstehen, dass man auch über die Trilogien hinweg einen logischen Ablauf haben will und kann daher auftauchende Unterschiede zwischen den Trilogien durchaus als gerechtfertigte Kritik ansehen. Da aber die PT zeitlich gesehen vorher spielt, müsste eine Freundschaft zwischen den beiden nicht zwangsläufig vorhanden sein, um den Fall von Anakin zu zeigen. Obwohl ich das natürlich nicht missen will, da es sonst weniger dramatisch wäre.
Zur gezeigten Freundschaft in der PT: Hierbei muss man wie @Jeff "Joker"Moreau bereits geschrieben hat, beachten, dass es aufgrund des Lehrer-Schüler-Verhältnisses jetzt nicht wie ein klassisches Freundschafts-Verhältnis dargestellt wird. Jedoch ist IMO keinesfalls so, als würden sich Anakin und Obiwan gar nicht leiden können. Ja sie haben so ihre Problemchen, aber das ist halt nun mal so, in einer Lehrer-Schüler-Beziehung, dass man da auch häufig mal unterschiedliche Meinungen vertritt, insbesondere wenn man auf Schüler Seite einen außerordentlichen begabten, aber auch impulsiven und etwas arroganten Anakin hat. Das heißt aber doch noch lange nicht, dass sie sich nicht mögen und dass sie nicht befreundet sind. Man sieht durchaus auch Sympathie, Vertrautheit und sogar Bewunderung in den Episoden II und III (bei I gebe ich dir Recht, da besteht kaum Kontakt). Spontan würden mir dazu folgende Szenen einfallen: In II die Reaktion von Anakin auf die Aussage von Obiwan, dass Anakin nochmal sein Tod sein wird oder die Szene in III, in der Anakin sich entschuldigt, dass er die Ausbildung nicht genug wertgeschätzt habe und es gibt da mit Sicherheit auch noch einige weitere Szenen, die man theoretisch anführen könnte.

Das Heldentum ist schließlich ebenfalls äußerst diskutabel. Zwar erreicht Anakin natürlich auch etwas, wie die zufällige Zerstörung der Droidenkontrollstation aber er agiert den Rest der Filme hitzköpfig und bringt bewusst mehrfach das Leben der ihm anvertrauten Person in Gefahr und endet dann obendrein mit dem Verlust seines Arms. Der eigentliche Held, wenn man so will, ist Obi-Wan und Anakin kann Glück sein, dass man den Attentats-Plot vergessen hat.
Hier gilt zuerst natürlich auch das Gleiche wie bei der Freundschaft: Wenn du das aus den eigentlich späteren Aussagen von Obiwan entnimmst, kann ich das verstehen, muss aber sagen, dass dies nicht so sein müsste, um den Fall von der guten auf die dunkle Seite zu zeigen. Ich persönlich sehe ihn auch durchaus als Helden an. Wie du gesagt hast, hat er die Kontrollstation zerstört, mit Dooku einen wichtigen Gegner besiegt und in den Filmen auch so dem ein oder anderen das Leben gerettet. Das sind finde ich schon Heldentaten. Auch wenn er jetzt sicher nicht der perfekte, strahlende Held ist, der sich immer vernünftig und gut verhält. Aber ich finde gerade, dass man seine "Schwächen" auch schon immer vor seinem Fall gezeigt hat, macht den Fall viel nachvollziehbarer, als wenn man urplötzlich einen strahlenden Helden zum Bösewicht gemacht hätte. Und unabhängig davon, ob man ihn jetzt als einen Helden bezeichnet, man kann ihm wohl nicht absprechen, dass er auf der Seite der Guten, der Seite der Jedi gekämpft hat und das ist ja des entscheidende, wenn man einen Fall von jemanden, der auf der guten Seite kämpft, zu jemandem, der auf der bösen Seite steht, zeigen will. Das mit dem Attentatsplot habe ich leider nicht verstanden. Was meinst du damit?

Und auch die Verführung ist letztendlich ein Fehlschlag, denn weder die Bedrohung für Padmes Leben wurde bestätigt um überhaupt diese Extremsituation aufzubauen, geschweige denn Palpatines Fähigkeiten um einen Übertritt zu rechtfertigen. Stattdessen bringt die erst in Episode III eingeführte enge Verbindung zu Palpatine ein weiteres Problem mit sich.
Ich weiß jetzt nicht, warum die Verführung ein Fehlschlag sein sollte. Anakin hatte ja in Episode II auch diese Vorahnungen bei seiner Mutter und auch die hatten sich bewahrheitet. Man also schon davon ausgehen, dass er neue Vorahnungen dann ebenfalls ernst nehmen wird, zumal er ja auch nicht hergehen kann und sagen, schauen wir einfach mal was passiert. Wenn Padme stirbt, ist sie halt tot. Und im Endeffekt bewahrheitet sich diese Vision ja auch, aber halt ironischerweise nur durch sein Eingreifen.
Zu Palpatines Fähigkeiten: Ja es ist korrekt, dass er diese nicht zeigt. Aber wie gesagt, wenn Anakin annimmt, dass sich seine Visionen wieder erfüllen, was wie oben beschrieben ist durchaus verständlich ist, muss er im Endeffekt auf die Aussage vertrauen. Man sollte sich auch die Szenen mit Yoda bzw. Palpatine vor Augen halten. Yoda hat ihm einfach nur gesagt, dass er lernen muss loszulassen, während Palpatine ihm von den Fähigkeiten berichtet, die Padme retten könnten, und zusätzlich auch noch sagt, dass es nicht von einem Jedi erlernt werden kann. Zusätzlich geht Anakin ja auch noch davon aus, dass die Jedi ihm Informationen bzgl. der Macht vorenthalten. Im Endeffekt hat er aus seiner Sicht dann kaum eine Wahl.
Die Umschmeichelungen von Palpatine kann man auch in I und II bereits erkennen, aber da sind sie halt noch nicht so deutlich sichtbar.
 
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Zuerst einmal zum Punkt, dass da überhaupt eine Freundschaft sein muss: Ich denke du entnimmst das den Aussagen von Obiwan aus Episode IV, oder? Ich kann verstehen, dass man auch über die Trilogien hinweg einen logischen Ablauf haben will und kann daher auftauchende Unterschiede zwischen den Trilogien durchaus als gerechtfertigte Kritik ansehen. Da aber die PT zeitlich gesehen vorher spielt, müsste eine Freundschaft zwischen den beiden nicht zwangsläufig vorhanden sein, um den Fall von Anakin zu zeigen. Obwohl ich das natürlich nicht missen will, da es sonst weniger dramatisch wäre.
Zur gezeigten Freundschaft in der PT: Hierbei muss man wie @Jeff "Joker"Moreau bereits geschrieben hat, beachten, dass es aufgrund des Lehrer-Schüler-Verhältnisses jetzt nicht wie ein klassisches Freundschafts-Verhältnis dargestellt wird. Jedoch ist IMO keinesfalls so, als würden sich Anakin und Obiwan gar nicht leiden können. Ja sie haben so ihre Problemchen, aber das ist halt nun mal so, in einer Lehrer-Schüler-Beziehung, dass man da auch häufig mal unterschiedliche Meinungen vertritt, insbesondere wenn man auf Schüler Seite einen außerordentlichen begabten, aber auch impulsiven und etwas arroganten Anakin hat. Das heißt aber doch noch lange nicht, dass sie sich nicht mögen und dass sie nicht befreundet sind. Man sieht durchaus auch Sympathie, Vertrautheit und sogar Bewunderung in den Episoden II und III (bei I gebe ich dir Recht, da besteht kaum Kontakt). Spontan würden mir dazu folgende Szenen einfallen: In II die Reaktion von Anakin auf die Aussage von Obiwan, dass Anakin nochmal sein Tod sein wird oder die Szene in III, in der Anakin sich entschuldigt, dass er die Ausbildung nicht genug wertgeschätzt habe und es gibt da mit Sicherheit auch noch einige weitere Szenen, die man theoretisch anführen könnte.

Ich denke es gibt Filme die ziemlich gut Freundschaften darstellen können und ich würde sogar soweit gehen aus subjektiver Beobachtung zusagen, dass es meistens so ist, dass die Freunde recht unterschiedliche Charaktere sind. Bestes Beispiel ist denke ich Lethal Weapon. Riggs und Murtaugh sind völlig unterschiedlich und doch kauft man ihnen ab beste Kumpel zusein. Gut es ist kein Schüler-Lehrer Verhältnis aber ich verstehe nicht, wieso es nun diese Darstellung bedeuten muss. Man hätte problemlos darstellen könne, dass Obi-Wan anderer Meinung ist als der Rat und trotz unterschiedlichen Charakters zu Anakin steht oder man hätte eben auch Anakin anders darstellen können, mit bedeutend mehr Verständnis für die Kritik. Seine Meinung wäre nämlich auch weitaus nachvollziehbarer, wenn er am Ende tatsächlich tut was man ihm sagt oder sich beweist aber das dann nicht genug wäre. Doch so bestätigt er im Gegenteil sowohl Obi-Wans als auch die Ansichten des Rates.

Es ist nicht entscheidend, ob der Film vor oder nach ANH spielt. Wir haben unsere Beschreibung von Obi-Wan Kenobi, die uns einen Eindruck der Geschichte geben. Und solange man nicht die Absicht hatte Obi-Wan lügen zu lassen, ist es eine der wichtigsten Aufgaben dieser zu entsprechen, wenn man nach zwanzig Jahren die Geschichte fortsetzt. Natürlich kann man auch davon abgehen, schließlich hat man ja bei der direkten Fortsetzung Obi-Wan auch schon eher von einem gewissen Standpunkt aus sprechen lassen aber wenn man das wiederholt tut, dieses dann womöglich auch nicht in befriedigender Art ("ich bin dein Vater" hat immerhin Kinogeschichte geschrieben, Anakins Gejammer in Episode II nicht), dann sind die Reaktionen wenig verwunderlich.

Natürlich ist da nun nicht gar nichts aber es ist eben viel zu wenig, weil wie ausgeführt beide einfach kaum zusammen auftreten und und wenn sie es tun oder nicht tun, sogar ein deutlicher Zwist erkennbar ist. Hätte man diesen abgemildert, wäre schon viel geholfen gewesen. Wenn Obi-Wan eine Bezugsperson gewesen wäre, ja wenn ER auf der Hochzeit anewesen gewesen wäre, boy was wäre das für ein Bild gewesen, insbesondere mit passenden Dialogen zuvor in denen Obi-Wan nicht nur seinen Schützling, sondern obendrein seinen Freund gedeckt hätte.

Was nun die Heldentat angeht. Wie gesagt, es ist diskutabel und IMO sollte es das eben nicht sein. Es sollte eindeutig sein. Auch Riggs ist ein Hitzkopf, der sicher Fehler macht aber er ist nichts desto trotz fähig. Das Droidenkontrollzentrum zu zerstören ist eine tolle Sache, hat jedoch kaum etwas mit Fähigkeit zutun als mit schieren Glück. Man stelle sich vor, Luke wäre per Autopilot zum Todesstern geflogen, hätte eine Rolle gemacht, wäre dann abgestürzt und hätte mal pew pew gemacht. Ich will damit nicht mal sagen, dass Luke nicht auch Glück hatte aber die Darstellung des Angriffs auf den Todesstern besitzt verschiedene Elemente, die beide Charaktere unterschiedlich dastehen lassen. Da ist das Alter der Personen, ein Kind gegen einen (fast) Erwachsenen, da ist der Zufallsfaktor durch Autopilot beim einen, der bewusste Angriff beim anderen, da sind die anderen die erfolglos ihre Angriffe führen, die beim einen eher Statisten sind beim Anderen dagegen ihr Glück im Abschuß versuchen, da ist die Bedrohung die bei Naboo kaum vorhande ist, wohingegen Luke mehrmals gerettet wird und am Ende ist da natürlich die Macht und der perfekt getimte Abschuß beim einen, während der andere halt einfach nur auf das Feuer gegen ihn reagiert und gar nicht weiß was er tut. Schlußendlich macht es Anakins Aktion wohl noch einfacher die Kapitulation zu erzwingen aber in Anbetracht dessen, dass der Vize-König als Geisel genommen wurde, wurden eigentlich hauptsächlich die Leben einiger Piloten gerettet. Lukes Aktion auf der anderen Seite rettete die gesamte Rebellion, die nur wenige Sekunden später mit dem gesamten Mond pulverisiert worden wäre.

Ich finde es auch schon wichtig, dass Anakin heldenhaft ist um den Fall von Hell auf Dunkel zu zeigen, denn wenn das nicht stattfindet, wo ist dann der Fall? Wir brauchen ja eie Fallhöhe, wir brauchen einen Wechsel, es muss vorher etwas anders sein, sonst bleibt alles beim Gleichen. Wenn jemand ein arroganter, selbstbezogener, hitzköpfiger Mörder ist, ist das eine gute Voraussetzung um einen wechsel zu Demut, Altruismus und Selbstlosigkeit zu zeigen aber nicht zur dunklen Seite, in der das Morden dann auch noch weitergeht. Und an der Stelle tritt auch Dooku. Dooku war geschlagen, es wurde im Film selbst gesagt, dass das nicht die Art der Jedi ist, Anakin hat Dooku ohne Notwendigkeit hingerichtet. Daran ist nichts aber auch gar nichts heldenhaft. Man kann nicht abstreiten, dass Anakin auf der Seite der Jedi gekämpft hat aber man kann bestreiten, dass er ein guter Mensch und Held war, denn auch eine gute Tat wiegt noch lange nicht einfach eine schlechte auf. Und dass er auf Seiten der Jedi gekämpft hat ist überhaupt nicht entscheidend, wenn er dabei nicht auch wie ein Jedi handelt.

Was den Attentatsplot angeht: Hätte man konsequent weiterhin Amidala töten wollen, hätte man auf Naboo und Tatooine leichtes Spiel gehabt. Da dieser Teil des Films aber wie eine heisse Kartoffel fallengelassen wird, hat Anakin noch mal Glück gehabt.


Schließlich die Verführung:
Keine Sicherheit, keine Lösung, keine Verführung. Ja Anakin hatte die Vorahnung seiner Mutter aber wir sehen nicht wirklich dass Padme in der Vorahnung stirbt, was für den Zuschauer nun Mal schlecht ist, denn es heisst nicht umsonst "Show don't tell". Man kann das natürlich trotzdem gerne Annehmen, das ist ja nicht schlimm aber dann sollte der Film einem auch Bestätigung geben und der Charakter nachvollziehbar handeln und das heisst: Herausfinden ob dieses Schicksal tatsächlich eintreffen könnte. Anakins logische, nachvollziehbare Reaktion wäre gewesen: Ärzte aufsuchen. Diese Ärzte hätten feststellen müssen "Ja da ist etwas aber wir wissen nicht was wir tun sollen". Das weltliche hätte versagen müssen. Danach hätte er spirituelle Hilfe suchen müssen und auch hier hätte man direkt das Problem ansprechen müssen, was nämlich bei dem Dialog mit Yoda gar nicht passiert ist und Yoda hätte statt ein empathieloser Arsch zusein deutlich machen müssen, dass diese Zukunft unausweichlich ist. Das Spirituelle muss versagen. UND DANN, in aller Verzweiflung, hätte der Teufel auf den Plan treten und helfen müssen, womit man dann auch einem Bruch mit der Originaltrilogie aus dem Weg geht aber der Preis ist eben der Verkauf der Seele also Übertritt zur dunklen Seite.

Wenn weder Anakin, noch wir wissen, ob sie stirbt, dieses Schicksal offenkundig nicht anders lösbar ist, ist es auch nicht nachvollziehbar sich der dunklen Seite anzuschließen, insbesondere wenn der Verführer nur eine vage Möglichkeit einer Lösung irgendwann in der Zukunft parat hat.

Die Umschmeichelungen von Palpatine sind in I und II kaum vorhanden. In I gibt es das gar nicht, da meint Palpatine zu ihm nur, dass er seinen Werdegang beobachtet, halt ein typischer diplomatischer Politiker-Kommentar. In II schmiert er ihm zwar Honig ums Maul "Du bist der beste Jedi und wirst sicher stärker als Yoda!" aber eine freundschaftliche Verbindung, mit soviel Vertrauen dass der eine dem anderen von begangenen Morden berichtet, ist nicht vorhanden.
 
Und wenn man bedenkt wie Obi-Wans Worte aus E IV schon in der restlichen OT "umgedichtet" wurden, dann betreibt die PT in dem Punkt eigentlich gute Kontinuität. ;-)
Das ist ein Punkt, den ich nie verstehe.

Es gibt Fans, die jedes Wort von Obi-Wan aus Episode IV glauben - obwohl er nun einmal nachweislich lügt. Für mich persönlich ist der ganze Monolog in Episode IV eben NICHT als Tatsachenbeschreibung zu sehen.
 
Das ist ein Punkt, den ich nie verstehe.

Es gibt Fans, die jedes Wort von Obi-Wan aus Episode IV glauben - obwohl er nun einmal nachweislich lügt. Für mich persönlich ist der ganze Monolog in Episode IV eben NICHT als Tatsachenbeschreibung zu sehen.

Das Prinzip des Uminterpretierns hat Lucas von Anfang an benutzt, nur dass es in der OT selbst geduldet wird und in der PT eher nicht. Lucas hat von Film zu Film gedacht ( mit nur einer groben Gesamtstory im Hinterkopf ) deshalb hat er die Filme auch Episoden genannt. Episoden wie aus einer Serie ( als Anlehung an die alten SiFy Serien ).
 
Ich denke es gibt Filme die ziemlich gut Freundschaften darstellen können und ich würde sogar soweit gehen aus subjektiver Beobachtung zusagen, dass es meistens so ist, dass die Freunde recht unterschiedliche Charaktere sind. Bestes Beispiel ist denke ich Lethal Weapon. Riggs und Murtaugh sind völlig unterschiedlich und doch kauft man ihnen ab beste Kumpel zusein. Gut es ist kein Schüler-Lehrer Verhältnis aber ich verstehe nicht, wieso es nun diese Darstellung bedeuten muss. Man hätte problemlos darstellen könne, dass Obi-Wan anderer Meinung ist als der Rat und trotz unterschiedlichen Charakters zu Anakin steht oder man hätte eben auch Anakin anders darstellen können, mit bedeutend mehr Verständnis für die Kritik. Seine Meinung wäre nämlich auch weitaus nachvollziehbarer, wenn er am Ende tatsächlich tut was man ihm sagt oder sich beweist aber das dann nicht genug wäre. Doch so bestätigt er im Gegenteil sowohl Obi-Wans als auch die Ansichten des Rates.
Hier kommst du wieder mit deinen eigenen Wünschen an, anstatt zu widerlegen was Nik Ren dazu geschrieben hat. Außerdem ist diese Variante meiner Meinung nach schlechter als die im Film: Wenn ObiWan ratskritisch wäre, gäbe es ja kein Zerwürfnis mit Anakin. Anakin müsste sich dann wohl nicht Palpatine zuwenden. Warum Meister - Schüler Verhältnis? Nun ja, weil es so in der OT geschildert wurde. Es ist daher völlig logisch es auch so darzustellen und nicht irgendwie wie zwei Road Movie Kumpels.
Es ist nicht entscheidend, ob der Film vor oder nach ANH spielt. Wir haben unsere Beschreibung von Obi-Wan Kenobi, die uns einen Eindruck der Geschichte geben. Und solange man nicht die Absicht hatte Obi-Wan lügen zu lassen, ist es eine der wichtigsten Aufgaben dieser zu entsprechen, wenn man nach zwanzig Jahren die Geschichte fortsetzt. Natürlich kann man auch davon abgehen, schließlich hat man ja bei der direkten Fortsetzung Obi-Wan auch schon eher von einem gewissen Standpunkt aus sprechen lassen aber wenn man das wiederholt tut, dieses dann womöglich auch nicht in befriedigender Art ("ich bin dein Vater" hat immerhin Kinogeschichte geschrieben, Anakins Gejammer in Episode II nicht), dann sind die Reaktionen wenig verwunderlich.
Hier sagst du ja selbst , dass ObiWans Rede von einem gewissen Standpunkt aus ist, Riepichip hat dieses Thema treffend beschrieben
Was nun die Heldentat angeht. Wie gesagt, es ist diskutabel und IMO sollte es das eben nicht sein. Es sollte eindeutig sein. Auch Riggs ist ein Hitzkopf, der sicher Fehler macht aber er ist nichts desto trotz fähig. Das Droidenkontrollzentrum zu zerstören ist eine tolle Sache, hat jedoch kaum etwas mit Fähigkeit zutun als mit schieren Glück. Man stelle sich vor, Luke wäre per Autopilot zum Todesstern geflogen, hätte eine Rolle gemacht, wäre dann abgestürzt und hätte mal pew pew gemacht. Ich will damit nicht mal sagen, dass Luke nicht auch Glück hatte aber die Darstellung des Angriffs auf den Todesstern besitzt verschiedene Elemente, die beide Charaktere unterschiedlich dastehen lassen. Da ist das Alter der Personen, ein Kind gegen einen (fast) Erwachsenen, da ist der Zufallsfaktor durch Autopilot beim einen, der bewusste Angriff beim anderen, da sind die anderen die erfolglos ihre Angriffe führen, die beim einen eher Statisten sind beim Anderen dagegen ihr Glück im Abschuß versuchen, da ist die Bedrohung die bei Naboo kaum vorhande ist, wohingegen Luke mehrmals gerettet wird und am Ende ist da natürlich die Macht und der perfekt getimte Abschuß beim einen, während der andere halt einfach nur auf das Feuer gegen ihn reagiert und gar nicht weiß was er tut. Schlußendlich macht es Anakins Aktion wohl noch einfacher die Kapitulation zu erzwingen aber in Anbetracht dessen, dass der Vize-König als Geisel genommen wurde, wurden eigentlich hauptsächlich die Leben einiger Piloten gerettet. Lukes Aktion auf der anderen Seite rettete die gesamte Rebellion, die nur wenige Sekunden später mit dem gesamten Mond pulverisiert worden wäre.

Ich finde es auch schon wichtig, dass Anakin heldenhaft ist um den Fall von Hell auf Dunkel zu zeigen, denn wenn das nicht stattfindet, wo ist dann der Fall? Wir brauchen ja eie Fallhöhe, wir brauchen einen Wechsel, es muss vorher etwas anders sein, sonst bleibt alles beim Gleichen. Wenn jemand ein arroganter, selbstbezogener, hitzköpfiger Mörder ist, ist das eine gute Voraussetzung um einen wechsel zu Demut, Altruismus und Selbstlosigkeit zu zeigen aber nicht zur dunklen Seite, in der das Morden dann auch noch weitergeht. Und an der Stelle tritt auch Dooku. Dooku war geschlagen, es wurde im Film selbst gesagt, dass das nicht die Art der Jedi ist, Anakin hat Dooku ohne Notwendigkeit hingerichtet. Daran ist nichts aber auch gar nichts heldenhaft. Man kann nicht abstreiten, dass Anakin auf der Seite der Jedi gekämpft hat aber man kann bestreiten, dass er ein guter Mensch und Held war, denn auch eine gute Tat wiegt noch lange nicht einfach eine schlechte auf. Und dass er auf Seiten der Jedi gekämpft hat ist überhaupt nicht entscheidend, wenn er dabei nicht auch wie ein Jedi handelt.
Anakin ist durchaus mit guten Absichten zu titulieren. In I zerstört er das Kontrollschiff unabsichtlich, aber er setzt beim Podrennen für fremde Personen sein Leben aufs Spiel. In II will er seine Mutter retten, Padmé besschützen und ObiWan retten, keineswegs die Anzeichen für reinen Egoismus. Und in III rettet er Coruscant vor dem KuS Angriff. Er tötet Dooku, wie zig andere Filmhelden auch den Bösewicht töten. Nur weil es gegen den Jedikodex verstößt ist es trotzdem heldenhaft. Luke ist auch für den Tod hunderter verantwortlich . Meines Erachtens nach völlig ausreichend. Des weiteren wird angedeutet dass Anakin auch in den Klonkriegen Heldentaten verübte
Was den Attentatsplot angeht: Hätte man konsequent weiterhin Amidala töten wollen, hätte man auf Naboo und Tatooine leichtes Spiel gehabt. Da dieser Teil des Films aber wie eine heisse Kartoffel fallengelassen wird, hat Anakin noch mal Glück gehabt.
Nein, da Padmé heimlich nach Naboo reiste. Geht man dem Interesse Dookus und Sidious nach reichte es ja auch zunächst aus, sie von der Abstimmung fernzuhalten. Nur Gunray will ihren Tod, aber den haben sie sowieso in ihrer Hand.
 
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