Manaan (Pyrshak-System)

Tionne

don't waste your time or time will waste you
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Manaan
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[ Infos zum Planeten: Manaan (engl.) | Manaan (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium ]


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?- Im Anflug auf Manaan ? ATR-6-Transporter ? Cockpit ? War, Daxit, Tionne --

Eine ganz beachtliche Menge an Ausrüstung lag vor ihnen ausgebreitet, doch Tionne beachtete sie kaum. Eine Jedi brauchte keine Rüstung... lediglich ein Atemgerät würde sie mitnehmen, schließlich war der Planet hauptsächlich mit Wasser bedeckt. Sie bedeutete auch Daxit, eines mitzunehmen und sah, dass War ebenfalls eins eingesteckt hatte. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Sie erinnerte sich an ihre Vision, und das Gefühl der Bedrohung nahm zu. Der Planet sah aus der Ferne ganz friedlich aus... doch in der Macht schienen sich Gewitterwolken zusammenzubrauen. Sie blickte zu Daxit hinüber. Ob er es auch fühlte? Oder war das nur eine ihrer eigenen, seltsamen Ahnungen? Hoffentlich... würde die Macht sie nicht im Stich lassen. Sie brauchte ihre Sinne jetzt. Sie musste sich auf sich selbst verlassen können. Das war wichtig. Die Jedi atmete tief durch und versuchte sich innerlich Mut zuzusprechen. Sie kam sich dabei vor wie ein Padawan, doch es half ein wenig.

Die Arme in der Jedi-Robe verschränkt, die sie nun wieder trug, wartete sie auf War. Ihr Gefühl der Unruhe verbarg sie hinter einer undurchdringlichen Maske. Sie kam sich beinahe selbst ein wenig wie eine Statue vor, doch es war der einzige Weg, nach außen hin einen gefassten Eindruck zu machen. Ihr Padawan sollte ja nicht jetzt schon einen schlechten Eindruck von ihr bekommen, oder noch schlimmer, das Gefühl dass er sich nicht auf sie verlassen konnte.

War war schließlich fertig mit der Ausrüstungsauswahl und nickte ihr zu. Mit schnellem, beinahe militärischem Schritt begaben sie sich zu einem Truppentransporter. Sie hatten nicht mehr viel Zeit, noch 10 Minuten. Über die Rampe betraten sie den ATR-6-Transporter und gingen geradewegs zum Cockpit durch. Der Pilot unterhielt sich gerade über Funk mit der Zentrale und wartete auf das Startsignal. War wechselte kurze Kommentare mit einigen Soldaten, doch Tionne schwieg weiter. Warum nur hatte sie das Gefühl, in ihr Verderben zu fliegen? Was konnte dort unten so bedrohlich sein? Auf einem so friedlich aussehenden Wasserplaneten? Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass diese Mission nicht lange dauern würde. Doch ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war, wusste sie nicht.

Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie der Pilot das Startsignal bekam und einige Kontrollen betätigte. Die Laderampe schloss sich, und ein konstantes Summen erfüllte das Schiff, als die Triebwerke gezündet wurden. Sie waren auf dem Weg.


?- Im Anflug auf Manaan ? ATR-6-Transporter ? Cockpit ? War, Daxit, Tionne --
 
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[ Orbit von Manaan ? DSD Interceptor ? Nebenhangar ]Tionne, Daxit und War

War hatte die schwarze, ärmellose und angeblich schusssichere Weste über sein Hemd gezogen. Auf alle weiteren und schwereren Rüstungsteile hatte er verzichtet. Er kam sich sowieso schon sehr seltsam in dieser Weste vor, da Tionne und ihr Schüler gar keine Panzer oder ähnliches trugen.
War schnallte sich den Waffen- und Ausrüstungsgürtel um, der neben einigen Granaten, Munition unter anderem noch ein Atemgerät, ein Com des Einsatztrupps und einige andere Dinge enthielt.
Dann schnallte sich der Corellianer einen weiteren Gürtel um, an dem sein Holster befestigt war. Er schnappte sich seinen S-5 Blaster, der seltsamerweise auf dem Tisch lag und überprüfte die Energieanzeige. Voll aufgeladen. Wunderbar.
Daxit war mittlerweile auch in der Messe angekommen. Ohne weitere Kommentare verließen sie die Darkness, ließen den Großteil der Rüstung in der Messe des Schiffes zurück. Da dieser ausgeprägte Sinn für Ordnung ebenfalls zu den menschenähnlichen Eigenschaften von Wars kleinem Astromechdroiden zählte, würden die Rüstungen bei ihrer Rückkehr wohl nicht mehr ungeordnet in der Messe herumliegen.
War ging auf einen der beiden ATR-6 Transporter zu, sprach einen der Soldaten an. Das Abzeichen auf der Schulter identifizierte ihn als Major. War ging davon aus, dass es sich hierbei um den Soldaten handelte, der direkt unter ihm stand und normalerweise diese Einheit kommandierte.


?Alles startklar??

?Jawohl, Sir. Major Koern. Zwei ATR-6 Transporter und 4 Squads, insgesamt 48 Soldaten. Wenn sie bereit sind kann die Mission beginnen.?

War nickte und betrat zusammen mit den anderen den Angriffstransporter.
Einige Minuten später hob das Schiff vom Boden ab, beschleunigte aus dem Hangar heraus mit Manaan als Ziel. War stand neben dem Major mitten im Gang, entgegen der Flugrichtung und konnte ihr Ziel nicht sehen, lediglich die Soldaten, die sich auf ihren Einsatz vorbereiteten. Eigentlich machte keiner einen nervösen Eindruck. Also hatte man ihm erfahrene Leute zugeteilt. Denn mit so wenigen Leuten auf einem Planeten landen, dessen momentane Situation man nicht kannte, gehörte nicht zu den einfachsten Missionen im Leben eines Soldaten.
Wars Blick wanderte zu dem Jungen, Daxit. Von allen Leuten hier sah der Junge am nervösesten aus. Sein Blick wanderte weiter zu Tionne. Sie schien ... gerade sehr nachdenklich zu sein.
Wie oft wollte er dies alles hier aufgeben und einfach mit seiner Liebe in eine einsame Gegend ziehen, weitab von alledem hier. Stattdessen zog ihr mit ihr in eine mögliche Schlacht. Das konnte doch einfach nicht richtig sein.
Einige kleinere Erschütterungen gingen durch das Schiff. Ein Zeichen dafür, dass sie in die Atmosphäre eingedrungen waren.


?2 Minuten?

Hörte er die Stimme über das Helmcom des Soldaten direkt neben ihm, der damit die Zeit bis zur Landung angab.

?Waffen entsichern, Helme aufsetzen. Nach der Landung Landeplatz und Schiffe sichern, auf weitere Befehle warten.?

Fügte er dem noch hinzu. Ohne jegliche Kommentare gingen die Soldaten seinen Befehlen nach.
War entsicherte seinen Blaster ebenfalls.
Gleich ging es also los. Er hoffte ja, dass sie keinen einzigen Schuss abgeben mussten. Doch die Gefahr, dass die Selkath mittlerweile sehr kriegerisch waren, war groß.


[ / Manaan ? Anflug auf Ahto-City ? ATR-6 Transporter ]Tionne, Daxit und War
 
[ / Manaan ? Anflug auf Ahto-City ? ATR-6 Transporter ]Tionne, Daxit und War

?Vorerst Waffen auf Betäubung schalten.?

... um Tote zu vermeiden. Zumindest solange das möglich war. Doch diese Gedanken ließ er unausgesprochen. Während er sich mit der linken Hand an einer Halterung festhielt, um bei der Landung nicht noch umzufallen, strich er sich mit der anderen Hand nachdenklich übers Kinn und bemerkte, dass er heute vergessen hatte sich zu rasieren. Es stellte sich die Frage, ob Manaan noch eine planetare Regierung hatte, mit der sie auch Geschäfte machen konnten. Er befürchtete, dass dies nicht der Fall sein würde.
War drehte sich zu Major Koern um, als er dessen Schritte vernahm. Das schwarze Helmvisier verbarg das Gesicht des Mannes vollständig.


?Unsere Piloten sagen, dass etliche Repulsoren von Ahto versagt haben. Einige Teile der Stadt sind überschwemmt, 1/5 der Stadt, wobei es sich fast ausschließlich um den hinteren Teil der Stadt handelt, sind im Wasser versunken. Dadurch liegt die ganze Stadt zum Wasserspiegel gesehen nicht mehr waagerecht.
Unsere Piloten haben eine Landebucht so nah wie möglich bei Ahto-City ausgemacht.?

War nickte nur. Er kannte Bilder der Stadt, von den Dingen der Commodore ihm zugespielt hatte, ganz alte Aufzeichnungen von Obroa-Skai, aus den besseren Zeiten dieser Stadt und konnte sich daher ungefähr vorstellen, von was der Major redete. Gleichzeitig setzte der Angriffstransporter auf dem Boden der Landeplattform auf. Die Soldaten sprangen von ihren Sitzen, nahmen ihre Blastergewehre in beide Hände und stürmten dann die Rampe hinunter.
War ließ seine Waffe vorerst noch im Holster, während er zur Rampe hinging. Tionne und Daxit folgten ihm.
Er sah, die Soldaten sich im Hangar verteilten. Zwei Männer in den schwarz-grauen Rüstungen hatten am Fuße der Rampe Stellung bezogen.
War erkannte auch schnell, was der Major mit ?nicht mehr waagerecht? gemeint hatte. Nach rechts, von der Rampe des Transporters aus gesehen, ging es sozusagen bergauf, nach links bergab. Wobei der Neigungswinkel noch nicht allzu steil war. Die halb überdachte Landeplattform sah total veraltet aus. An etlichen Stellen konnte man Kampfspuren, auch Blasterspuren sehen. Alte Frachtcontainer, teilweise aufgebrochen standen quer über die Plattform verteilt herum. Weiter rehts befand sich ein größeres, schwarzes Loch, wo wohl eine Granate explodiert war. Wars Blick wanderte nach links, wo ein alter, ausgeschlachteter Raumjäger stand. Den Typ kannte er nicht. Aber man konnte auch nicht mehr so sonderlich viel erkennen. Kein Begrüßungskomitee.
Alles in allem nicht gerade sehr vielversprechend.
War ging um den alten Transporter herum, sah denn die breiten Panzertüren des Hangars die ins innere der Stadt führten. Ein Teil der Tür war geöffnet. War zweifelte auch daran, dass sich die Tür vollständig öffnen oder schließen ließ.
War steckte den kleinen Kopfhörer des Coms in sein rechtes Ohr und aktivierte das Sprechgerät am Kragen seiner Schutzweste. Zuerst war nur ein statisches Rauschen zu hören, dann erfolgte die metallisch verzerrte Stimme des Majors.


?Landeplattform gesichert. Keine feindliche Kontakte, keine Lebenszeichen.?

Auf jeden Fall gab es Lebewesen in dieser Stadt, das stand fest und hatten die Sensoren der Interceptor bestätigt.

?Zu den Panzertüren vorrücken. Die Piloten und je zwei Soldaten bleiben bei den Schiffen.?

sagte er deutlich in das Mikro.

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?- Im Anflug auf Manaan ? ATR-6-Transporter ? Cockpit ? War, Daxit, Tionne --

Noch während des Fluges empfing Tionne eine Comnachricht. Sie runzelte die Stirn. Wer kontaktierte sie, ausgerechnet jetzt? Es war eine Übertragung von weit weg, von Corellia ? von Padme! Ach so. Tionne entspannte sich wieder und las aufmerksam die Nachricht. Was sie allerdings dort las, versetzte sie in nicht geringes Erstaunen und Entsetzen. Corellia? Angegriffen? Wieso hatte sie nichts davon gewusst? Gut bekannte Schuldgefühle machten sich wieder in ihr breit. Dem Jedi-Orden schien ist nicht sonderlich gut zu gehen, obwohl sie nicht einschätzen konnte, ob Padmes Optimismus echt war, oder nur dazu da sie zu beruhigen.

Sie tippte War leicht auf die Schulter.
Wusstest du dass Corellia angegriffen wurde? fragte sie. Vom Imperium? Ihr Gesicht war blass geworden, doch ihre Fassung blieb weiterhin gewahrt. Immerhin schienen sie die Bedrohung abgewendet zu haben.

Ihre Aufmerksamkeit wurde allerdings abgelenkt, als der Transporter landete. Nun ging es los ? die Soldaten hatten die Landeplattform bereits gesichert, doch nun ging es in den Bereich dahinter. Was dort auf sie wartete, konnte noch nicht mal die Macht erahnen lassen.


?- Manaan ? Ahto City - ATR-6-Transporter ? War, Daxit, Tionne --
 
[ Manaan ?Ahto-City ? Beim ATR-6 Transporter ]Tionne, Daxit und War

War drehte sich zu Tionne um, als diese ihn auf einmal antippte. Corellia angegriffen? Nein, davon hatte er noch nichts gehört. War sah die Jedi etwas unglaubwürdig an.

?Das wusste ich bisher nicht. Aber ich werde mal beim Geheimdienst der Forces of Hope nachfragen, sobald wir zurück sind.?

Das war wirklich etwas ganz neues. Einerseits konnte eine solche Nachricht auch nur ein Trick sein, der ihn vielleicht nach Corellia locken sollte. Doch seine Leute würden das schon bestätigen können, falls die Imps Corellia wirklich angegriffen hatten.
Der Commodore hatte mal nichts erwähnt. Selbst das musste nichts heißen.
Wenn der Angriff wirklich stattgefunden hatte, dann wollte War auf jeden Fall die zugehörigen Fakten kennen. Ein solcher Kampf konnte das Kräfteverhältnis zwischen Imperium und Republik noch weiter verändert haben. Da es sich bei Corellia um seinen Heimatplaneten handelte, hoffte er natürlich dass Corellia unbeschadet davon gekommen war. Doch hinzufliegen und selbst nachzuschauen war im Moment wohl etwas gefährlich. Außerdem hatte er hier eine Aufgabe zu erledigen.
Doch bevor er dieser Aufgabe weiter nachgehen konnte, erweckte sein Com erneut seine Aufmerksamkeit. Dieses Mal von einer Adresse, die War lange nicht mehr auf dem Display gelesen hatte.
Snipe Skyrider.
Einige Leute hatten behauptet, dass der General gestorben war. Doch ... wohl noch mehr hatten behauptet, dass war nicht mehr unter den Lebenden weilte. Er hatte Skyrider damals auf der EK Melvarian, als er selbst noch erster Offizier gewesen war, kennen gelernt. Wie viel zeit war seitdem vergangen, wie viel war seitdem passiert.
War würde ihm antworten, sobald er hier fertig war.
War blickte ruckartig auf, als er eine Art Geheule oder Gekreische hörte. Etliche Wesen, die War anhand der vorher studierten Bilder sofort als Selkath identifizieren konnte, kamen mit langen Stöcken und Äxten durch die halb geöffneten Panzertüren auf die Landeplattform gerannt. Die Waffen schienen aus Transparisstahl angefertigt zu sein.
Doch wie befohlen hatten die meisten Soldaten in der Nähe der Tore Stellung bezogen. Sie warteten gar nicht auf Wars Kommando, sondern eröffneten das Feuer. Kein tödliches, doch auch die Betäubungsschüsse brachten die Selkath direkt zu Fall.
Ein Selkath hatte genügend Zeit, seinen Eisenstab auf einen knienden Soldaten zu werfen. Der Soldat wurde am Helm getroffen, kippte um aber schien ohne größere Verletzungen davon gekommen zu sein. Immer mehr Selkath zwängten sich durch den Eingang, über ihre betäubten Kameraden hinweg. Alle Fischwesen trugen auf ihrer langgezogenen, schrägen Stirn ein weißes Muster, das aussah wie ein Rechteck mit seinen dazugehörigen Diagonalen. Solche Zeichen hatte War auf den Bildern nicht gesehen.
Mittlerweile hatte er ebenfalls seinen Blaster in die Rechte Hand gebracht, zielte und schoss einmal auf einen etwas kleineren Selkath. Er wurde in die Brust getroffen, strauchelte sofort und fiel dann hart auf den Boden.


[ / Manaan ?Ahto-City ? Beim ATR-6 Transporter ]Tionne, Daxit und War
 
?- Manaan ? Ahto City - Landeplattform ? War, Daxit, Tionne --

Tionne nickte nur stumm zu Wars Antwort. Sie konnten jetzt sowieso nichts tun wegen Corellia. Und selbst wenn sie es früher erfahren hätten: Hätten sie irgendetwas tun sollen? War hätte sich mit einer solchen Unternehmung in enorme Gefahr bringen können. Wer wusste denn ob die Republik ihm nicht doch noch feindselig gesinnt war ? oder was für Mittel sie einsetzen würde um ihn zurückzuholen, je nachdem. Tionne wusste zwar von Iceman, dass eine Zusammenarbeit mit War dringend gewünscht wurde, doch im Allgemeinen hatte sie eine nicht gerade hohe Meinung von Politikern; was hieß, dass sie durchaus glaubte, dass diese ein falsches Spiel treiben könnten. Selbst Iceman könnte von ihnen getäuscht worden sein. Doch sie durfte sich nicht von Vermutungen leiten lassen. Sie musste sich ... auf das Hier und Jetzt konzentrieren.

Plötzlich fühlte sie etwas seltsames in der Macht, und gleich darauf ging ein ohrenbetäubender Lärm los. Einige offensichtlich hier eingeborene Lebewesen schwärmten über die Landeplattform aus und griffen die Soldaten an. Tionnes Herz setzte einen Moment lang aus als die Soldaten das Feuer eröffneten, doch zu ihrer Erleichterung schossen sie nur mit Stunner-Schüssen. Es widerstrebte ihr, diesen offensichtlich recht primitiven Lebewesen, in dessen Welt sie eingedrungen waren, etwas anzutun. Aus diesem Grund zog sie auch ihr Laserschwert nicht, sondern überließ den Soldaten das Schlachtfeld. Die Selkath ? ja, das war der Name dieser Fischwesen - waren höchstwahrscheinlich sehr beunruhigt und griffen aus Angst an, weil sie von den ungebetenen Besuchern nichts Gutes erwarteten. Ob sie wohl schon öfter Erfahrungen mit Außenweltlern gemacht hatten? Die Geschichte des Planeten war ja überaus lang. Doch ob noch etwas von der einstmals fast glorreichen Zeit übriggeblieben war? Sie würden es bald sehen.

Tionne blickte in den Himmel. Er war leicht verschleiert, so dass man kein klares Blau sondern nur ein dumpfes Grau sehen konnte. Seltsam. Wenn man für Dinge in der Macht eine Metapher finden konnte, dann war dieser Himmel genau das, was sie im Moment von dieser empfing. Diese Selkath ... sie waren offensichtlich nicht machtempfänglich, doch die Macht versuchte ihr irgendetwas über sie mitzuteilen. Dieses Zeichen auf ihrer Stirn ? offensichtlich gehörten sie irgendeinem Stamm oder einem Kult an.
Schade dass die Soldaten sie paralysieren mussten; sie hätte sich gerne mit einem von ihnen unterhalten, sofern das möglich war und die Selkath zumindest teilweise Basic verstanden. Vielleicht wäre auch eine Machtkommunikation möglich. Doch in diesem Zustand ... sie mussten wohl warten. Zumindest bis der Kampf vorbei war.


?- Manaan ? Ahto City - Landeplattform ? War, Daxit, Tionne --
 
[ Manaan ?Ahto-City ? Beim ATR-6 Transporter ] Tionne, Daxit und War

Es war eigentlich nicht viel mehr als eine Schießübung auf bewegliche Ziele für War, ebenso wie für die gut ausgebildeten und erfahrenen Soldaten der Forces of Hope.
War hob seinen Blaster abermals, schoss und traf den anvisierten Selkath in den Oberschenkel. Die Schritte des Wesens verlangsamten sich, er zog sein gelähmtes Bein etwas hinter sich her. Dann wurde der Selkath von einem anderen Stunnerstrahl in die Hüfte getroffen, kippte darauf langsam nach vorne um und rührte sich kaum noch.
War seuzfte kurz, nachdem die Soldaten mit einigen weiteren Schüssen den Kampf vorerst beendet hatten. Scheinbar keine weiteren Selkath in der Nähe. Nur circa 40-50 betäubte Wesen auf dem Boden im Umfeld der Panzertüren.
War ging zu Major Koern hin, der zusammen mit einem Sanitäter neben dem verletzten Soldaten kniete. Sie nahmen dem Mann den Helm ab. Blut war zu sehen, jedoch nur eine leichte Platzwunde und eine Gehirnerschütterung, wie der Sanitäter versicherte.


"Bringt ihn ins Schiff. Lassen sie ein Shuttle mit einer Jägereskorte hier herunterbringen, sie sollen den Mann auf die Krankenstation der Interceptor schaffen."

War wollte sich versichern, dass der Soldate wirklich nur so leicht verletzt war. Wenn es nach ihm ging sollte es bei dieser Mission keinen einzigen Toten geben.
Er reaktivierte sein Com.


"2 Leute an die Panzertür. Ich will gewarnt werden, falls ein weiterer Selkath-Trupp anrückt."

War deutete in einen abgelegeneren Teil des Landefelds und sprach Koern an.

"Lassen sie dort ein Energiefeld aufbauen und bringen sie die Gefangenen darin unter. 5 Mann Wache."

Koern gab per Nicken zu verstehen, dass er die Befehle verstanden hatte und leitete sie dann weiter.
Ein weiterer Soldat half dem Sanitäter dabei, den Verletzten zu einem der beiden Transporter zu bringen.
Nun stellte sich die Frage, wie sie weiter vorgehen sollten. Dieser Ansturm der Selkath entsprach nicht gerade dem basicsprechenden Begrüßungskomitee, welches War sich gewünscht hatte.
Es lief wohl darauf hinaus, dass er mit den Truppen durch die Stadt ziehen musste, um nach anständigen Gesprächspartnern zu suchen. Zunächst wollte er allerdings Informationen von den Selkath hier, sobald diese wieder aufwachten.
Der Corellianer drehte sich zu seinen Jedi-Begleitern um. Die Soldaten übernahmen praktisch alle Aufgaben und er sah nicht, wo die Jedi oder er irgendwie helfen konnten.


"Eine Idee, wie wir weitermachen sollen?
Ich nehme an, selbst die Macht kann uns hier nicht sonderlich helfen, oder? Spürt ihr, warum diese Selkath uns angegriffen haben?"

Diese ganzen Fragen zeigten ihm nur mal wieder, wie wenig er doch von der Macht verstand.

[ / Manaan ?Ahto-City ? Beim ATR-6 Transporter ] Tionne, Daxit und War
 
[ Manaan ? Ahto-City ? Landeplattform ]Tionne, Daxit und War

War unterbrach seine weiteren Gedanken, als zwei Soldaten durch die Panzertüren den Hangar betraten. Vor ihnen ging ein Mann, unrasiert und ihn heruntergekommenen Fliegerklamotten. Beide Hände ruhten auf seinem Hinterkopf, er ging langsam vorwärts während die Soldaten ihre Blastergewehre auf ihn gerichtet hatten.

?Diesen Kerl haben wir draußen beim herumstreunen aufgelesen. Er behauptet, ein Botschafter zu sein.?

Wars Stirn legte sich in Falten, als er den Mann etwas ausführlicher musterte. Wie ein Botschafter sah er nicht gerade aus.

?Und wessen frohe Botschaft überbringen sie??

sagte War, mit einem deutlichen Unterton. Auf den ersten Blick sah es für ihn eher so aus, als ob dieser Typ sich eine Flugpassage weg von Manaan sichern wollte. Unter den kriegerischen Selkath fühlte er sich bestimmt nicht wohl.

?Der Rat des Kearan-Clans sendet mich, um mit euch zu verhandeln.?

Der Corellianer war doch verwundert darüber, wie ernsthaft der Mann das doch sagte. Vielleicht konnte dieser Tag doch ohne weitere Blasterschüsse vorübergehen. Er ließ seinen Blick über die Landeplattform gleiten, zu seinen mutigen Elitesoldaten und zu den immer noch bewusstlosen Selkath in der provisorischen Zelle mit Wänden bestehend aus purer Energie.

?Welche Stellung hat der Kearan-Clan und was bringt ihn dazu, jemanden wie euch zu schicken.?

Das kam vielleicht einer Beleidigung gleich aber war in Wars Augen momentan die beste Verhandlungsmethode.
Der Mensch gegenüber ließ sich allerdings recht wenig anmerken. Außer seine leichte Furcht, die er anscheinend vor War und seinen Soldaten nicht ganz verschleiern konnte.


?Dem Kearan-Clan gehört Ahto-City. Es gibt einen weiteren Clan, den Setath-Clan, der Ahto-City schon seit einiger Zeit erobern will. Deshalb herrscht hier praktisch ständig Krieg.
Ihr wurdet von Setath-Clan angegriffen, das seht ihr an den weißen Clanzeichen auf der Stirn dieser Bewusstlosen. Der Kearan-Clan möchte verhandeln und hat mich entsendet weil man befürchtete, dass ihr Jeden Selkath sofort angreifen würden. Der Kearan-Clan ist eigentlich friedlich, auch Nicht-Selkath gegenüber, wird aber vom Setath-Clan zum Kampf gezwungen. Früher waren die Clans verbrüdert und lebten friedlich untereinander.
Dann aber wurde die Hauptstadt der Setath versenkt. Sie lebten einige Zeit unter Wasser, tauchten dann wieder auf und waren ab diesem Zeitpunkt kriegerisch gesinnt, klagten die Kearan an, ihre Stadt mit Absicht versenkt zu haben...?

War hielt kurz die linke Hand nach oben, um dem Mann zu zeigen, dass er schweigen sollte. Der Typ hörte sich anscheinend ziemlich gerne selbst reden.
Er hatte ihnen viele Informationen gegeben. Doch das alles konnte natürlich auch ein gut geplanter Trick sein. M Wars Soldaten letztendlich zu töten und an die beiden ATR-6 Transporter zu kommen.
Er sah seine Freundin kurz an. Er wusste, dass Jedi manchmal spüren konnten, ob ihr gegenüber sie anlog. Doch daraus dass die Jedi sich nichts anmerken ließ, schloss War, dass der Mensch sie zumindest nicht mit Absicht anlog.


[ / Manaan ?Ahto-City ? Landeplattform ]Tionne, Daxit und War
 
?- Manaan ? Ahto City - Landeplattform ? War, Daxit, Tionne --

Tionne lehnte sich ohne ihn anzusehen zu War hinüber.

Diese Frage kann ich dir leider nicht direkt beantworten ... diese Selkath scheinen nicht machtempfänglich zu sein, aber dennoch spüre ich irgendetwas, was mit ihnen zu tun hat. Man könnte es als eine Art ... wilde, verschleierte Dunkelheit bezeichnen, die in ihnen ist... einfach da ist, vielleicht sogar ohne dass sie etwas bewusst dazu getan haben. Tut mir leid, aber eine einfachere Erklärung habe ich nicht. Mir kommt das auch alles sehr rätselhaft vor.

Sie wurde abgelenkt, als sich ein Soldat mit jemandem näherte, der offensichtlich nicht zum Einsatzkommando gehörte. Ein Mensch? Hier auf Manaan? Also lebten hier doch noch Außenweltler ... wenn auch wahrscheinlich mehr oder weniger gezwungenermaßen.

Der Mann wollte offensichtlich verhandeln. Tionne konzentrierte sich auf die Macht und lauschte ansonsten passiv dem Gespräch. Sie konnte keine direkte böse Absicht bei dem Mann erkennen... nur ein gewisses Maß an Unbehagen, aber auch Hoffnung und Freude endlich mal wieder auf Lebewesen zu treffen, die nicht die Nachkommen von Fischen waren.

War unterbrach sein Gespräch und blickte kurz zu Tionne hinüber. Die Jedi nickte unmerklich. Sie war überzeugt dass er die Wahrheit sagte, obwohl das bei Menschen nicht immer ganz klar war. Aber in diesem Fall war es auch gleichzeitig ihre beste und einfachste Fährte, um den Ereignissen auf diesem Planeten auf die Spuren zu kommen.


Wo können wir euren Rat finden? fragte Tionne ruhig. Wir sind nicht hier um Krieg zu führen, daran liegt uns genauso wie euch nichts. Ich würde Eure vollständige Geschichte gerne hören, wenn Ihr uns zu Eurem Rat führen könntet.

Die Jedi bemühte sich, einen ruhigen Eindruck zu machen. Man musste jetzt überlegt handeln und mit Bedacht vorgehen. Vielleicht würden ja keine weiteren Kämpfe mehr nötig sein.
An diesem Gedanken hielt sie fest, auch wenn leise Zweifel in ihr aufstiegen, von denen sie nicht sagen konnte, woher sie kamen.


?- Manaan ? Ahto City - Landeplattform ? War, Daxit, Tionne --
 
[ Manaan ? Ahto-City ? Landeplattform ]Tionne, Daxit und War

Tionne sprach mit ruhiger Stimme und mit ?für Jedi- typischen Worten auf den Mann ein. War weigerte sich noch dagegen, diesen Mann als Botschafter zu bezeichnen oder wirklich zu akzeptieren. Wahrscheinlich hatte er diesen Rang normalerweise auch nicht inne.
Der Mann, anscheinend erfreut darüber dass man Interesse an ihm zeigte und dass er wieder reden durfte, antwortete prompt auf Tionnes Fragen. Zuvor verneigte er sich nochmals tief, da er anscheinend jetzt erst registrierte, dass er hier unter anderem mit Jedi sprach.


?Meisterin, die Wegbeschreibung wäre etwas umständlich, außerdem gibt es hier so einige Gefahren, die man meiden sollte. Wenn Ihr nichts dagegen habt, werde ich Euch persönlich zum Rat führen. Ich...?

War gab sich wohl redlich Mühe, sich bei dem Kerl unbeliebt zu machen, indem er ihn ein weiteres Mal unterbrach.

?Gefahren??

Nicht nur, weil ihm die Antwort auf seine Frage sehr interessierte, sondern auch weil ihm der Blick des Mannes in Richtung Tionne nicht so wirklich gut gefallen hatte. Es gab hier in Ahto City und Umgebung wohl nur noch wenige Menschen. Und darunter umso weniger Frauen. Zumindest ließ der Blick des Mannes das vermuten. Pech für ihn, dass Jedi-Roben nicht gerade sonderlich figurbetont waren.

?Ach, nichts weiter. Es gibt nur Stellen, an denen bestimmte Banden hausen oder wo es öfters Setath-Überfälle gibt. Nichts, womit eine Jedi wohl nicht fertig werden würde.?

Jetzt also die Einschleim-Anmache. War würde gespannt und mit einer gewissen Belustigung die weiteren Versuche des Mannes und angeblichen Botschafters beobachten.

?Also gut. Wir kommen mit dir.?

War drehte sich zu Major Koern um.

?Sie haben natürlich hier auf der Landeplattform das Kommando. Nur verteidigen, nur Betäubungsschüsse. Falls die Angriffe zu stark werden haben sie den Befehl zur Interceptor zurückzukehren. Das hat nichts mit ?im Stich lassen? zu tun. Sollten wir euch hier unten brauchen, melden wir uns.
Außerdem benötige ich ein Squad ihrer besten Männer. 12, wenn möglich.?

Koern nickte, und wenn er irgendwelche Emotionen zeigte, so blieben diese hinter seinem Helmvisier verborgen. Er trat ab, um die von War angeforderten Soldaten zusammen zu rufen.
Nun wandte sich der Corellianer an den Jungen, Daxit, der die ganze Zeit wirklich sehr ruhig nur herumgestanden hatte. Er war nach Wars Ansicht ziemlich... weiß im Gesicht.


?Du bleibst hier, einer muss auf den Haufen aufpassen. Falls einer der ATR-6 Transporter zur Interceptor zurückkehrt ist es wichtig, dass du mit hinauffliegst. Ich brauche die Darkness einsatzfähig.?

Es wunderte ihn sehr, dass der Junge diese Befehle ohne Kommentare aber dennoch mit Enttäuschung akzeptierte. War wollte ihn nicht dabei haben, weil er ihn nicht mochte. Sondern viel eher, weil er ihn zu sehr mochte und der Junge nach seiner Operation wohl doch nicht so fit war.

[ / Manaan ? Ahto-City ? Landeplattform ]Tionne, Daxit und War
 
?- Manaan ? Ahto City - Landeplattform ? War, Daxit, Tionne --

Zuerst gefiel es Tionne nicht so richtig, dass War Daxit zurücklassen wollte, doch auch sie sah ein, dass es wohl am besten war. Ihr Padawan war noch viel zu geschwächt, und noch nicht so lange in der Ausbildung... obwohl das eigentlich kein Grund sein sollte. Ein Meister hatte seinen Padawan fast immer bei sich, es sei denn er wurde auf Missionen von außerordentlicher Wichtigkeit und übergroßem Gefahrenpotenzial geschickt. Dieses Unternehmen jetzt konnte sowohl völlig harmlos als auch sehr gefährlich verlaufen. Je nachdem, welche Absichten diese Wesen wirklich hatten. Doch die Jedi hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie nickte Daxit, der mit dieser Situation nicht ganz zufrieden zu sein schien, noch einmal aufmunternd zu. Sie war sicher, er verstand warum sie ihn zurückließen, auch wenn es vielleicht am Anfang schwer für ihn war. Aber diese Situationen erlebte jeder Padawan. Außerdem gab es ja noch den Trost, dass War ihm die Darkness für den Notfall überlassen wollte. Dies war vermutlich ein sehr großes Kompliment an den Jungen. War würde sein Schiff sicherlich nicht jedem überlassen.

Etwas anderes jedoch verursachte Tionne noch ein leichtes Unbehagen. Die 12 Männer, die War mitnehmen wollte. Wer konnte schon wissen, wie die Selkath darauf reagieren würden, vielleicht würden sie es als Aggression ansehen? Doch der sogenannte ?Botschafter? sagte nichts dazu. Nach einigen Momenten des Zögerns beschloss Tionne schließlich, nichts zu sagen. Wahrscheinlich verschleierte sowieso wieder nur irgendetwas ihren Blick in die Macht; seit sie hier angekommen waren, hatte sich ihre ?Sicht? wieder verklärt. Das war beunruhigend, aber noch keine katastrophale Sache.

Die kleine Kolonne setzte sich in Marsch. Tionne und War gingen mit dem ?Botschafter? an der Spitze, das Squad Soldaten folgte ihnen, immer wachsam nach allen Seiten. Hinter der Landeplattform begann ein langer Korridor, dessen Durastahlverkleidung hier und dort eingerissen war, so dass Tageslicht hereinfiel, ohne welches man vermutlich aufgrund fehlender funktionierender Lichtquellen auch nichts hätte sehen können. Die Stromversorgung dieser Stadt war vermutlich schon langer außer Betrieb.

Tionne näherte sich dem ?Botschafter?.


Ich würde gern mehr über die Umstände hier erfahren, sagte sie ganz offen. Wie leben die Selkath mittlerweile? Dieser Planet ist ja ... von der Galaxis so ziemlich vergessen worden. Gibt es hier noch funktionsfähige Einrichtungen oder ist alles in so einem Zustand wie hier?

Der Mann zog ein seltsames Gesicht. Teilweise etwas unwillig, teilweise bedauernd und melancholisch.

Ich fürchte, das meiste ist im selben Zustand, ja. Die Selkath... sind nicht die, die sie wohl einmal waren. Hier gibt es längst keine ... Technik mehr.

Die Antwort verwirrte Tionne ein bisschen, und brachte sie zu einer nächsten Frage.

Wie sind Sie überhaupt hierhergekommen? fragte sie. Sie leben doch wohl nicht schon immer hier, oder? Verzeihen Sie meine Neugierde, aber es ist doch schon ungewöhnlich einen Menschen hier anzutreffen, unter diesen Umständen. Außerdem tragen sie noch einen Fliegeranzug, obwohl sie gerade gesagt haben dass es hier keine Technik mehr gibt.

Diesmal schien das Gesicht des Mannes fast völlig ausdruckslos zu bleiben.

Mein Schiff ist abgestürzt, sagte er und steckte die Hände in die Hosentaschen. Lässig schlenderte er weiter, als schiene ihn das alles nicht sonderlich zu interessieren.
Vor etwas mehr als einem Jahr muss es wohl gewesen sein.

?- Manaan ? Ahto City ? War, Tionne --
 
[ Manaan ? Ahto-City ? Landeplattform ]Tionne, Daxit und War

Nachdem die 12 Soldaten angetreten waren, hatte die kleine Gruppe ihren Fußmarsch auch gleich begonnen. Es folgte ein langer Gang, die scheinbar unendlich vielen und -für das Auge- langweiligen Durastahlplatten erinnerten War an das Innere eines Schlachtschiffes.
Der Unterschied war, dass man sich auf einem solchen Raumschiff mit so vielen Löchern und Rissen wirklich nicht wohl gefühlt hätte. Zumindest wäre der Sauerstoffgehalt der Luft ziemlich gering gewesen.
Wenn War durch die einzelnen Risse nach draußen blickte, sah er das Licht der Abendsonne Manaans. Da die Energiegeneratoren der Stadt wohl nicht mehr liefen, konnte das eine ganz schön dunkle Nacht werden. Er verließ sich darauf, dass die Soldaten die nötige Ausrüstung dabei hatten.
Wobei sich für ihn auch die Frage stellte, ob die Selkath bei Nacht sehen konnten. Das wäre ein taktischer Vorteil für die Feinde. Wenn es denn immer noch Feinde waren. War würde auf jeden Fall sehr vorsichtig sein. Mit seinem Blaster und den anderen Soldaten sowie Tionne zusammen, fühlte er sich aber doch einigermaßen sicher. Gegen die Blastergewehre könnten die Metallstöcken der Selkath recht wenig ausrichten.
Nachdem der Gang scheinbar immer trostloser wurde, nur hin und wieder mal eine offenstehende Hangartür zu sehen war, die auf eine ebenso ramponierte und leere Landeplattform führte, konzentrierte der Corellianer sich mehr auf der Gespräch zwischen seiner Freundin und dem ?Botschafter?.
Letztendlich erfuhr er nicht mehr, als er eh schon wusste. Außer, dass der Mann hier abgestürzt war. Äußerlich blieb er cool und locker, doch innerlich musste so etwas jeden Piloten zerreißen. War konnte sich kaum vorstellen, ein ganzes Jahr lang auf so einem Planeten wie diesem festzusitzen. Und ohne die Möglichkeit, zu fliegen.
Er beschloss, nichts weiter dazu zu sagen. Er hatte sich bei dem Mann schon genügend unbeliebt gemacht. Er drehte sich kurz um, sah die 6 Soldaten an, die ihnen in lockerem Gang auf einigen Metern folgten. Zwei weitere ließen sich mit Absicht noch etwas weiter zurückhängen, die insgesamt vier anderen schützen die Flanken, soweit das in den Gängen möglich und notwendig war.
Bisher war es noch ruhig. Aber das konnte auch die Ruhe vor dem Sturm sein. Der Typ konnte sie immer noch in eine Falle locken, wenn auch nicht mit Absicht.
Sie kamen an eine Stelle, an der Das Dach des Ganges auf 5-6 Meter vollkommen fehlte. War spürte sofort die Wärme der Sonne auf seiner Haut, musste leicht blinzeln als er in die Richtung der untergehenden, rötlichen Sonne schaute.
Circa eine Minute später, der Corellianer achtete nicht weiter auf das Geflirte der beiden anderen, erreichten sie eine Weggabelung. 3 Wege standen zur Auswahl.
Die Soldaten sicherten sofort alle Richtungen. Ein Einblick in den rechten Gang ließ vermuten, dass es dort weitere Landeplattformen gab.


?... geradeaus geht es zu den Wohnbezirken der Stadt. Das ist mittlerweile Hauptkampfgebiet. Links hingegen werden wir recht schnell zum ehemaligen Justizviertel gelangen...?

War war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er das alles wieder nur bruchstückhaft mitbekam. Justiz. Ein eigenes Viertel. War hatte gelesen, dass es vor allem früher eine Macke der Selkath gewesen war, immer und überall zu jeder Zeit ihr Gericht mit einzubringen. Er fragte sich, wie das heute war.

?... Das Justizviertel ist heute praktisch das Regierungsviertel. Im früheren größten Gerichtssaal sitzt heute der Rat, in den übrigen Sälen sind größtenteils Krieger untergebracht.?

[ / Manaan ? Ahto-City ? Kreuzung ]Tionne und War
 
?- Manaan ? Ahto City - Korridore ? War, Tionne --

Tionne nickte.

Dann bringt uns bitte dahin. Sprechen die Selkath Basic, oder wie wird die Verständigung laufen?

Ich werde als Übersetzer fungieren, antwortete der Mann. Er wirkte nicht wirklich glücklich in dieser Rolle, aber vermutlich musste er froh sein, bei den Turbulenzen auf dieser Welt noch am Leben zu sein. Tionne fragte sich, wie er die Sprache der Selkath gelernt hatte. Vermutlich war es mit vielen Schwierigkeiten verbunden gewesen.

Schweigend führte er sie durch weitere Gänge zum Justizviertel. Je näher sie dem Gerichtshof kamen, desto stärker konnte Tionne die Machtpräsenzen von Selkath fühlen, wenn sie sich konzentrierte. Es mussten viele von ihnen dort sein, aber nicht nur im Gerichtssaal. Vermutlich war dies hier der sicherste Ort und somit der Hauptwohnort für die Selkath dieses Clans.

Bald erreichten sie den Gerichtshof. Der ?Botschafter? bedeutete ihnen, die Soldateneskorte besser draußen zu lassen.


Die Selkath sind bei solchen Dingen manchmal noch etwas empfindlich, sagte er. Es ist nur ein Hinweis, ich meine es nur gut.

Tionne blickte War an. Stumm verständigten sie sich durch diesen Blickkontakt. War nickte ihr zu und wies die Soldaten an, draußen zu warten, aber dennoch wachsam zu sein.
Die Jedi strich ihre Robe noch einmal glatt, bevor sie vor den Rat der Selkath traten. Ob die Eingeborenen dieses traditionelle Gewand wohl noch erkannten?

Der Gerichtssaal war ein sehr heller Raum, die Wände alle aus weißem Material, das von selbst zu leuchten schien. Der Raum war intakter als alle anderen, die sie bisher gesehen hatten, er hatte kaum Risse in Wänden oder Decke. Die Selkath mussten zweifellos darauf geachtet haben, dass er instand gehalten wurde. Der Saal war sehr hoch und weiträumig, so dass ein Eindruck von Ehrwürdigkeit auf Tionne einwirkte, trotz der ganzen provisorischen Anlage. Hier hatte man wirklich das Gefühl, dass hier einst wichtige Dinge stattgefunden hatten ? dieser Ort strahlte den Hauch der Geschichte aus.


?- Manaan ? Ahto City - Gerichtssaal ? War, Tionne --
 
[ / Manaan ? Ahto-City ? Auf dem Weg zum Justizviertel ]Tionne und War

Es konnte nicht sagen, dass es ihm der Gedanke sich auf diesen Botschafter als Übersetzer verlassen zu müssen, sonderlich gut gefiel. Er hatte die Soldaten auf der Interceptor angewiesen, die nötigen Gerätschaften zur Übersetzung der Sprache der Selkath zu besorgen. Obwohl diese Teile wohl nicht ganz einfach zu beschaffen waren, hätte man ihn sicher informiert wenn etwas nicht gestimmt hätte oder nicht ganz nach seinem Plan verlaufen wäre.
Trotzdem, es konnte nicht mit 12 schwer bewaffneten Soldaten in den Gerichtssaal eintreten. Ebenso unwahrscheinlich war es, dass er seine Waffen nicht abgeben musste. Doch als alter Schmuggler trug er noch Waffen bei sich, die die Selkath bei einer einfachen und schnellen Durchsuchung nicht ausfindig machen würden.
Sie näherten sich dem Gerichtsviertel, wurden zunächst von einer Patrouille abgefangen und dann später von Wächtern an den Toren zum Justizviertel genauer durchsucht. Die Selkath waren zwar misstrauisch, aber ansonsten wirkte den Umständen entsprechend alles normal auf War. Man richtete nicht direkt Waffen auf sie, war aber jederzeit dazu bereit, eine Waffe zu ziehen und zu schießen, beziehungsweise den entsprechenden Kampfstab in Position zu bringen.
Im Justizviertel sah man hauptsächlich Soldaten. Auch die Gebäude waren in einem deutlich besseren Zustand als diejenigen, denen War hier bisher in Ahto-City begegnet war. Sowieso eine seltsame Stadt. Doch ihm fiel auf, dass man sich die Himmelsrichtungen durch die leichte Neigung er Stadt relativ leicht merken konnte. Nach Norden ging es bergab, Süden also bergauf.
Im Westen blitzten die letzten Strahlen der untergehenden Sonne über die ruhigen, kleinen Wellen des Meeres. Wasser, soweit das Auge reichte.
Nach dem entsprechenden Kommentar des Botschafters gab War seinen Soldaten zu verstehen, dass sie draußen warten sollten. Er achtete nochmals darauf, dass niemand in Hörweite war, während er ihnen weitere Anweisungen gab.


?Ich lasse mein Com aktiviert, sodass ihr alles mitkriegt, was da drin passiert. Sollte etwas schief laufen, wisst ihr schon was zu tun ist.?

Gut sichtbar für die zwei Selkathwachen am Eingang des doppeltürigen Gerichtssaals zog War seinen S-5 Blaster aus dem Holster und überreichte sie dem Kommandanten des Squads.

?Und passt gut darauf auf.?

Sein S-5 nach Naboo-Bauart war wohl das einzige wirklich uncorellianische an ihm. Doch im Laufe der Jahre hatte er sich an diese Waffe einfach zu sehr gewöhnt.
Zu seiner Überraschung wurden sie nicht auf weitere Waffen untersucht, Tionne konnte ihr Lichtschwert sogar behalten.
Nach einigen Minuten Wartezeit wurden sie zum Rat vorgelassen, der selbst um diese Uhrzeit noch tagte. Das Auftauchen von Außenweltlern gehörte wohl auch nicht zu den täglichen Tagesordnungspunkten.
Der Rat bestand aus insgesamt 5 Mitgliedern, von denen jeder hinter seinem eigenen, nebeneinander und ansatzweise halbkreisförmig angeordneten Tischen saß. Dieser Raum selbst strahle schon eine Kraft aus. Kraft, aber auch Alter. Wie viele Entscheidungen waren hier wohl gefällt worden? Selbst zu Zeiten der Alten Republik bereits.
Die drei, War, Tionne und der Botschafter, standen vor dem mittleren der fünf Tische. Etwas hinter ihnen standen zwei Wachleute, nach links und rechts auf Steinbänken hinter ihnen saßen weitere Selkath, die aber anscheinend kein höheren Ränge hatten.
War und Tionne verbeugten sich beide, starrten dann in die runden Fischaugen des Selkath in der Mitte, dessen Haut aufgrund des Alters schon nicht mehr so glatt und feucht wirkte und aussah, auf seiner blaugrünen Haut waren weiterhin etliche leicht bräunliche Punkte zu sehen.
Das Wesen schien sich wiederum weniger für War zu interessieren.
Eine tiefe Stimme dröhnte durch den Raum, die darauf von einem leisen Flüstern des Botschafters übersetzt wurde.


?Lange...lange ist es her, dass wir zuletzt eine Jedi in unserer heiligen Halle begrüßen durften.?

[ / Manaan ? Ahto-City ? Hauptgerichtssaal]Tionne und War
 
?- Manaan ? Ahto City - Gerichtssaal ? War, Tionne --

Tionne stutzte und straffte sich ein wenig. Die Selkath konnten sich also noch an die Jedi erinnern. Ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war? Sie hoffte ein gutes. Selbst wenn: Der Jedi-Orden, an die dieser Rat sich erinnerte, dürfte bereits vor langer, langer Zeit untergegangen sein. Die Jedi hatten in ihrer langen Geschichte einiges durchgemacht. Doch sie waren immer wieder auferstanden.

Ich grüße Euch, hoher Rat, sagte Tionne und verbeugte sich nochmals leicht. Sie musste jetzt sehr darauf achten, was sie sagte und tat, doch als Jedi besaß sie Grundkenntnisse in Diplomatie und zusätzlich die Gabe der Empathie. Sie war zuversichtlich, was den Umgang mit den Selkath anging. Sie schienen friedlich und verständigungsbereit zu sein.

Ich fühle mich geehrt, dass Ihr mich erkennt. Dies ist mein Begleiter, War Blade ist sein Name. Er war früher Großadmiral der Neuen Republik, ich weiß nicht inwieweit Ihr über diese Bescheid wisst.

Der abgestürzte Pilot war bestimmt von den Selkath über die Abläufe in der Galaxis befragt worden. Es war also gut möglich, dass sie über die Grundzüge der heutigen Welt Bescheid wussten: allerdings war dieses Wissen mindestens ein Jahr alt. In dieser Zeit war viel geschehen. Zum Beispiel war es noch kein Jahr her, dass der Krieg begonnen und Coruscant verloren worden war.

Der ?Botschafter? übersetzte dann in der Tat auch etwas in der Art. Die Selkath hatten wohl von der Republik gehört. Doch von der aktuellen Situation wussten sie nichts. Tionne nickte.


Ich habe so etwas erwartet. Sehr geehrter Rat, meine Begleiter und ich sind hierher gereist, um in Erfahrung zu bringen, ob das Volk der Selkath noch existiert. Ihr müsst verstehen, seit Ihr in der intergalaktischen Politik keine Rolle mehr spielt ... nun ja, ich denke ich muss Euch Eure eigene Geschichte nicht erzählen. Obwohl wir nicht viel davon wissen und ich mich geehrt fühlen würde, wenn mich jemand darüber informieren könnte. Wir sind begierig zu erfahren, was in der Zwischenzeit hier auf Manaan geschehen ist.

Sie warf einen kurzen Blick hinüber zu War. Hoffentlich nahm er es ihr nicht übel, dass sie hier das Ruder übernahm. Aber da ihre Reputation anscheinend anerkannt war, schien es ihr so besser. Außerdem wollte sie nicht gleich mit wirtschaftlichen Interessen herausplatzen, die die Selkath in die Defensive treiben könnten. Sie könnten eventuell misstrauisch werden, und zwar zu Recht. Wie viele primitive Völker waren schon von Besuchern aus dem Weltall wegen ihrer Ressourcen gnadenlos ausgebeutet worden. Und die Selkath waren leider nicht mehr in einer Position, die sie vor so etwas sicher machte.

?- Manaan ? Ahto City - Gerichtssaal ? War, Tionne --
 
[ Manaan ? Ahto-City ? Hauptgerichtssaal]Tionne und War

Er wusste nicht genau, was er jetzt davon halten sollte, dass die Selkathräte ihr Gespräch eher auf Tionne und nicht auf ihn konzentrierten. Letztendlich war es wohl besser so, wie wohl auch die Gesprächstaktik, die Tionne zunächst anwandte.
War musste zu seiner Schande gestehen, dass er dieses Gespräch so gesehen gar nicht geplant hatte, also wohl nicht genau gewusst hätte, wie er anfangen sollte. Insofern war er ihr dankbar, dass sie es übernahm. War hatte zwar nicht damit gerechnet, dass sie so einfach auf gute Gesprächspartner stoßen würden, doch seine fehlende Taktik in diesem Fall zeigte abermals, dass er kein guter Politiker oder Redner war.
Das war er noch nie gewesen, doch Dinge in dieser Hinsicht hatte er nie besonders trainiert und hatte auch keine allzu große Begabung. Er war ja nicht zum Reden schwingen zum Militär gegangen.
Also überließ er ihr Dankbar das Wort, schaute sich abermals in diesem großen Raum um und musterte dann die Selkath genauer. Sie waren seiner Meinung nach typische normalerweise unter der Wasseroberfläche lebende Wesen, ganz ähnlich den Mon Cals und den Quarren. Nur wunderte es ihn sehr, dass die Selkath trotz ihrer schwebenden Städte wohl nie Raumfahrt betrieben hatten. Es gab noch nicht mal Satelliten in der Umlaufbahn. Vielleicht hatte es früher welche gegeben. Der Corellianer hatte darüber nichts in den Aufzeichnungen gefunden. Die Selkath hatten sich wohl wirklich seit ihrem technologisch, wirtschaftlich und sicher auch kulturellem Hochpunkt während der Zeit der Alten Republik stark zurückentwickelt, war nicht einmal mehr dazu in der Lage, diese schwebende Stadt zu reparieren. In einigen Jahren würde Ahto City sicher nur noch auf dem Boden der Ozeane, beziehungsweise des Ozeans, denn Manaan bestand praktisch nur aus einem riesigen Meer, zu finden sein.
War verschränkte die Arme hinter dem Rücken und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. Tionne hatte gerade angedeutet, dass er mittlerweile kein Kommandant der Republikstreitkräfte mehr war. Hoffentlich würden die Selkath hier nicht genauer nachfragen, denn das würde die Sache unnötig kompliziert machen.
Soweit War die Gesichtsausdrücke der Selkath auch nur Ansatzweise interpretieren konnte, war ihnen sein Name nicht geläufig. Der ?Botschafter? hatte vielleicht etwas erwähnt, falls die Selkath überhaupt Interesse an dem außerweltlichen Geschehen gezeigt hatten, doch in der Geschichte musste Wars Name auch nicht unbedingt auftauchen.
Immerhin blieb eine große Frage offen: Würden die Selkath Tionne Glauben schenken? Es war sicher etwas naiv zu glauben, dass eine bewaffnete Kampftruppe hier landete, nur um sich über das Wohl der Selkath zu informieren. Andererseits schienen die Selkath einiges von Jedi zu halten. Und das mochte dafür sprechen, dass die Selkath ihr voll und ganz glauben würden.
Im Prinzip war es ja nicht Wars Vorhaben, die Selkath auszurauben. Sicher wollte er Profit machen, doch nicht unbedingt auf Gunsten der Selkath. Wenn er es schaffte, Kolto für die Galaxis wieder interessant zu machen, dann würde Manaan sogleich einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben.


[ / Manaan ? Ahto-City ? Hauptgerichtssaal]Tionne und War
 
?- Manaan ? Ahto City - Gerichtssaal ? War, Tionne --

[Und was wollt ihr noch?]

fragte der Selkath-Sprecher in seiner seltsamen, mehr auf Unterwasserlaute ausgelegten Sprache.

[Wir sind nicht so lange von der Galaxis abgeschnitten, als dass wir nicht mehr wüssten, dass die meisten Menschen sich nur dann für vergessene Planeten interessieren wenn es dort etwas vorteilhaftes für sie gibt.]

Tionne blieb ruhig. Auf eine solche Sache hatte sie sich vorbereitet. Man konnte die Selkath nicht für dumm verkaufen ? auch nach so langer Zeit nicht. Obwohl das, was sie vorhatten für diese Welt auch Vorteile bringen würde. Die Jedi überlegte einen Moment. Man musste verhandeln. Nur sollte sie das tun oder es lieber War überlassen, dessen Angelegenheit das hier ja eigentlich war? Sie neigte leicht den Kopf.

In einer Hinsicht habt Ihr Recht hoher Rat, erwiderte sie. Wir sind nicht nur hier um etwas über die Geschichte des Planeten zu erfahren. Aber unser Anliegen hier hat etwas mit der Vergangenheit dieses Planeten zu tun. Einst gab es hier reiche Kolto-Vorkommen und Euer Volk trieb Handel mit der ganzen Galaxis. Wir... möchten Euch ein Angebot machen, sagte sie und blickte dabei zu War hinüber. Sie suchte seine Zustimmung. Schließlich spekulierte sie hier gerade mit seinen Aktien.
Wir möchten den Kolto-Handel wieder aufleben lassen.

?- Manaan ? Ahto City - Gerichtssaal ? War, Tionne --
 
[ Manaan ? Ahto-City ? Hauptgerichtssaal]Tionne und War

War hatte sich die ganze Zeit in seiner eher unwichtigen Rolle wirklich sehr wohl gefühlt. Dann bewiesen die Selkath jedoch, dass sie doch ein gewisses Maß an Menschen- bzw. Nichtselkathverstand und Intelligenz besaßen.
Natürlich waren die Einheiten der Forces of Hope nicht nur wegen der Informationen über den verbleib der Selkath hier. Tionne musste in dieser Situation ihre Karten dann doch ausspielen. Es ging um das Kolto, und War konnte sich nur zu gut vorstellen, dass sie hiermit bei den Selkath auf wunde Punkte treffen konnten. Niemand wollte hier alle Verletzungen wieder aufreißen und zum Bluten bringen. Jetzt war Vorsicht und Fingerspitzengefühl angesagt.
Die Selkath reagierten nach Wars Auffassung auf Tionnes Aussage gar nicht mal so überrascht.


[Wir werden uns für einen Moment zu einer kleinen Besprechung zurückziehen. Bitte entschuldigt uns, Meister Jedi.]

Kaum hatte ihr Botschafter die Worte zu Ende übersetzt, da standen die Ratsmitglieder auch schon auf, gingen nach hinten und verschwanden durch eine große Tür. Leise, ohne ein Wort zu sagen. Im ganzen Raum herrschte nun Stille.
Hatte das irgend etwas zu bedeuten? Beratschlagten die Selkath jetzt, ob sie beim Koltohandel wieder einsteigen wollten oder beratschlagten sie viel eher, ob Tionne und War gebrachten oder gebacken besser schmecken würden.
Unwissend und fragend sah er zu Tionne hinüber, kratzte sich am Hinterkopf und nutze diesen Moment um sich relativ unbemerkt umzusehen. Das Verhalten der Wachen wies gegenüber eben keine erhöhte Wachsamkeit auf. Das mochte schon mal dafür sprechen, dass sie doch nicht in Schwierigkeiten waren.

Wenige Sekunden öffnete sich die große Tür erneut und die Räte traten wieder ein, gingen langsam einer hinter dem anderen zu ihren Sitzplätzen, ließen sich nieder und blieben erneut abermals einige Sekunden still, bis ihr Oberhaupt erneut das Wort ergriff.


[Wir haben uns entschieden.]

Na toll, immerhin etwas. War hasste es am allermeisten, wenn er bei solchen Anlässen noch unnötig lange warten musste. Im Anbetracht dieser Situation vermisste er doch das Gewicht seines Blasters an der rechten Hüfte.

[Wir und unser Planet wollen nicht abermals Opfer einer solcher Ausbeutung werden, wie es vor vielen Jahren der Fall war. Wir genießen unsere Ruhe.]

Das war einerseits nicht gut, andererseits standen sie bisher nicht auf der Speisekarte.

[Allerdings haben wir Sympathien für die Jedi und möchten euch deshalb auch einen Tauschhandel anbieten:
Die Mitglieder des Setath-Clans haben vor einigen Jahren tief unten auf dem Meeresboden etwas gefunden, was sie wirklich verändert hat. Seitdem sind sie nur noch Monster... böse, aber mutig, trotzdem unsere Brüder.
Wir wollen wissen, was die Setath verändert hat, und wir wollen diese Gefahr ausgelöscht wissen. Wenn jemand für eine solche Aufgabe geschaffen ist, dann ein Jedi.
Im Gegenzug bieten wir euch ein größeres Grundstück auf diesem Planeten an. An der Oberfläche dürft ihr eine Station errichten, auf dem Meeresboden das dortige Kolto abbauen. Aber nicht mehr und nicht weniger. Das soll unser Angebot sein.]

[ / Manaan ? Ahto-City ? Hauptgerichtssaal]Tionne und War
 
?- Manaan ? Ahto City - Gerichtssaal ? War, Tionne --

Tionne blinzelte einmal. Sie war zwar nicht wirklich überrascht über den Handel, so etwas in der Art hatte sie erwartet, doch die Direktheit der Selkath verblüffte sie. Aber sie war auch dankbar dafür. Großes diplomatisches Herumgerede war nur anstrengend und am Ende kam meistens doch nichts dabei heraus.
Das Angebot der Selkath erschien ihr relativ vorteilhaft, wenn auch nicht klar war wie groß das Grundstück genau sein würde und was für Gefahren von dem anderen Selkath-Clan drohten. Im Allgemeinen war das ganze also schwer einzuschätzen. Aber Tionne hatte das Gefühl, dass sie kein besseres Angebot bekommen würden. Sie blickte kurz zu War hinüber. Er nickte fast unmerklich. Also gut.


Wir nehmen Euer Angebot an, sagte Tionne fest. Die Selkath schienen positiv überrascht zu sein. Die sonst so stillen Räte fingen an, untereinander zu murmeln. Hoffentlich hatte sie sich damit nicht zu viel eingebrockt. Immerhin war ihre Einsatztruppe nicht gerade die größte.
Es war nicht unsere Absicht Euch auszubeuten, doch es ist mir klar dass Ihr Außenweltlern dies nicht glauben werdet, dazu habt Ihr wahrscheinlich bereits zu viele schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hoffe wir können Euch mit dieser Unternehmung unseren guten Willen beweisen.

Der vorsitzende Selkath legte den Kopf leicht schief.

[Mein Adjutant hier ? er deutete auf einen etwas am Rande stehenden, unauffälligen Selkath ? wird euch alle nötigen Informationen zukommen lassen. Wir hoffen, dass Ihr Erfolg haben werdet und wünschen euch Glück. Wir erwarten Euch in diesem Saal, wann immer Ihr Eure Aufgabe erfüllt habt.]

?- Manaan ? Ahto City - Gerichtssaal ? War, Tionne --
 
[ Manaan ? Ahto-City ? Hauptgerichtssaal]Tionne und War

Ihm blieb nichts weiter, als sich zum Abschied einmal tief zu verbeugen. Die Frage war, was sie da unten erwarten würde. Es konnte sowohl... ein wirkliches Problem sein aber ebenso auch etwas, was eventuell mit einem Handgriff zu erledigen war. Das klang ganz nach einem typischen Abenteuer.
Und obwohl War sich in einem Cockpit deutlich wohler fühlte, konnte das hier doch ganz interessant werden. Warum nicht? Okay, eine gewisse Gefahr führte diese Sache doch mit sich. Aber andererseits war er das mittlerweile auch gewöhnt.
Er musterte kurz den jungen Selkath. Seine Haut war deutlich heller grün als die der Räte, weiterhin hatte er nur sehr weniger dieser bräunlichen Flecken und bis auf eine Narbe, die sich vom linken Auge einige Zentimeter aufwärts zog, sah er praktisch aus wie jeder andere Selkath auch.
War gab ihm ein Zeichen, Tionne und ihm zu folgen, als sie den Gerichtssaal verließen.
Draußen war es mittlerweile recht dunkel, wobei erstaunlicherweise noch einige alten Beleuchtungslampen funktionierten.
Die Selkath-Wachen standen immer noch am Eingang. War machte seine Leute aus, wo er sie auch zurückgelassen hatte. Mittlerweile hatten sie Teile ihrer Kampfausrüstung abgelegt, sich mit einem sich mit einigen Nahrungsriegeln ein mageres Abendessen zubereitet und damit etwas gestärkt.
Bei dem Gedanken an Essen spürte War, dass seine letzte Stärkung auch schon längere Zeit zurücklag. Tionne, War und ihr Begleiter ebenso wie der ?Botschafter?, den sie so schnell wohl nicht mehr loswerden würden, gingen gemächlich auf die Soldaten zu. Unterwegs sah er kurz zu Tionne rüber, beobachtete kurz ihre Gesichtszüge und ließ seinen Blick dann über ihr langes, braunes Haar und den Jedi-Mantel gleiten und verspürte das große Verlangen danach, sie zu umarmen, fest an sich zu drücken und zu küssen. Leider... musste er dieses Verlangen momentan irgendwie unterdrücken.
Der Kommandant der Einsatztruppe kam etwas mühsam auf die Beine, zog Wars Blaster aus seinem Holster und hielt ihn dem Ex-Großadmiral mit dem Griff zuerst entgegen. War streckte die Hand aus, fasste den Griff der Waffe und fühlte sich sogleich wieder viel besser. Während er die Energieanzeige knapp musterte und die Waffe dann in sein eigenes Holster schob, erstattete der Soldat Bericht.


?Hier ist nichts erwähnenswertes passiert, Sir. Auf der Landeplattform gab es auch keine weiteren Angriffe. Ein Transporter von der Interceptor hat den jungen Jedi und unseren verletzten Soldaten zurück zum Sternzerstörer gebracht.?

War nickte knapp und wies dann mit einer Hand auf den jungen Selkath.

?Dies ist in Adjutant des hohen Rates. Er ist unsere Informationsquelle. Wie es momentan aussieht, werden wir wohl einen Ausflug auf den Meeresboden unternehmen müssen, damit wir im Tausch dagegen an etwas Kolto kommen.?

Nachdem War sich anfangs noch an seinen Soldaten gewandt hatte, sprach er am Ende den Selkath direkt an.

?Es stellt sich auf jeden Fall noch die Frage, wie wir dort hin kommen... und was uns dort wohl erwartet.?

[Über ihre Reise nach unten habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht. In der Nähe des grauen Felsens ? so heißt die Gegend, wo wir den Stützpunkt unserer Brüder vermuten, gibt es eine ehemalige Koltoabbaustation von Menschen, die zumindest zu einigen Teilen noch mit Sauerstoff versorgt werden sollte. Dort könnt ihr euch mit Druckanzügen ausstatten und den Weg zum grauen Felsen zurücklegen.
Was sie dort unten erwartet... das weiß niemand.]

War dachte kurz nach. Wahrscheinlich hatten die Selkath nicht genügend Druckanzüge, um sein gesamtes Team zu versorgen. Aber für die kleine Einsatztruppe hier würde es vermutlich reichen. Trotzdem kam da noch eine Frage auf. Ein weiteres Problem war, dass sie dort unten im Wasser selbst keine Blaster einsetzen konnten.

?Und... wie kommen wir zu dieser Station??

[Mir wurde gesagt, dass ihre Rasse zum Schwimmen und Tauchen in der Lage wäre.]

War kratzte sich kurz am Kopf und lächelte leicht.

?Klar, aber weitaus tiefer als 10-20 Meter kommen wir bestimmt nicht.?

[Oh. Das ist... allerdings etwas wenig. Ich könnte ihnen eines unserer alten Unterwasserfahrzeuge anbieten. Wobei wir nicht wissen, wie man sie bedient und ob sie noch funktionieren.]

[ / Manaan ? Ahto-City ? Vor dem Hauptgerichtssaal]Tionne und War
 
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