M'haeli (Plynn-System)

M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar

Irgendwie hatte das Mädchen etwas goldiges, wie sie zitternd am Baum stand. Jung, zerbrechlich, unbedarft und vor allem unschuldig sah sie in dem weißen Kleid aus, dass den Eindruck fast zu weit trieb. Wenn sie nun lernte, sich unter Kontrolle zu bringen, das zu tun, as er von ihr verlangte, und dann in der Lage wäre so zu tun als wäre sie weiterhin das hilflose Wesen, das vor ihm stand, dann hätte sie die perfekten Voraussetzungen für eine Mörderin, deren Opfer den Stoß nicht kommen sehen würden.
Natürlich nur, wenn sie ihm keinen Grund gab sie zur Sklavin zu degradieren und sich nach Ersatz umzusehen. Für den Moment war Ari'as Verhalten allerdings noch erträglich, und so bestand kein Grund ihr etwas anzutun. Aber das mußte sie andererseits auch nicht wissen.
Der Sith stellte sich zu nah vor sie, so dass ihr kaum Platz zwischen Rinde und dem Psychopath blieb, der ihre Arme über ihren Kopf zug um ihre Handgelenke mit Hilfe des Schals an einen passenden Ast zu binden. Gefesselt, in die Ecke - oder an den Baum - gedrängt, sicherlich würden ihre Gefühle so wieder hochkochen, vor allem Angst und Hass auf ihren Peiniger - der im Moment vergleichsweise wenig Ambitionen hatte ihr zu nahe zu treten.
Er legte den Schal um ihre überkreuzten Handgelenke und wickelte sie fest zusammen, so dass sie wahrscheinlich innerhalb weniger Minuten ein Kribbeln in den Fingerspitzen spüren würde. Noch mehr Antrieb konnte nie schaden. Am Ende machte er eine Schleife, mit schön langen Enden zum einfachen Öffnen - sofern man eine Hand frei hatte.


Nein, du hast nichts falsch gemacht, Ari'a. Aber du wirst Dinge falsch machen, und ich werde dich dafür bestrafen, wenn es soweit ist. Mach dir deswegen keine Sorgen, solange du nicht versuchst zu fliehen werden etwaige Bestrafungen eher als Lernanreiz ausfallen denn als... Todeskampf,

fügte er mit einem schiefen Grinsen hinzu, und trat einen Schritt zurück.

Es wäre übrigens falsch, wenn du nicht nach Handschellen fragst. Die Gründe haben dich nicht zu kümmern. Was dich kümmern sollte ist diese Übung. Stell dir vor... ich weiß nicht, ob du dir so etwas vorstellen kannst, aber stell dir vor, du wärst in der Gewalt eines Verrückten, der dir alle möglichen Dinge antun will, und durch einen dummen Zufall bist du allein und aus einer Laune heraus an einen Baum gefesselt.

Während er sprach ging er langsam von seiner Adeptin weg, weiterhin gut in Hörweite, aber weit genug um sie einen hauch von Einsamkeit spüren zu lassen - sofern das in seiner Anwesenheit möglich war. Weiterhin süffisant grinsend fuhr er fort,

Dieser verabscheuungswürdige Typ will dir etwas antun, und er kommt immer näher. Deine einzige Möglichkeit, deine einzige Chance nicht den Rest deines Lebens als Sklavin eines Verrückten zuzubringen ist es, die Schleife zu öffnen.

Mit seiner rechten Hand machte der Sith eine greifende Geste, als wollte er etwas in der Luft vor sich packen.

Du hast es bereits getan, und du kannst es wieder - wenn du es nur willst. Du hast Zugang zu einem Teil der Macht, die ich besitze,

sagte er beiläufig, als ob es das einfachste von der Welt wäre etwas von dem Kuchen, den ihm das Glück zugespielt hatte, an andere weiterzureichen. Als ob ein Sith etwas derart dummes tun würde, aber auf diesen gedanken musste man das Mädchen ja nicht bringen. Die junge Twi'lek sollte glauben, das er ihr diese Kraft genauso wieder nehmen konnte. Vielleicht würde er es ihr bei Gelegenheit demonstrieren müssen...

Befrei dich, bevor es zu spät ist,

forderte er sie auf, und kam langsam einen Schritt näher, mehr seitwärts als direkt auf sie zu, eher ein Raubtier als ein Twi'lek, das sich an seine hilflose Beute anschlich.


M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli ? Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar

Ari?a verzog erschrocken das Gesicht, als er ihr versicherte, dass sie nichts falsch gemacht hatte, jedoch bestraft werden würde, wenn sie Fehler machte und anscheinend war er fest davon überzeugt, dass sie welche machen würde und sie wollte nicht noch einmal um ihr Leben kämpfen müssen. Den gewaltigen Druck den Shim?rar damit auslöste war so enorm, dass Ari?a sogar fast das Atmen vergaß, da sie zu stark auf jede ihrer Bewegungen achtete.

Shim?rar stand sehr dicht vor ihr, sodass es Ari?a unangenehm war und sie ihren Hals verrenken musste, um ihn ansehen zu können. Er ergriff ihre Arme und fesselte sie mithilfe eines Schals an einen Ast des Baumes und verschnürte alles so fest, dass es Ari?a schon weh tat. Sie wusste nicht was er damit bezwecken wollte und hatte immer mehr Angst, dass er sich an ihr vergreifen wollte, doch der lila Twi?lek ging schließlich einen Schritt zurück und riet ihr, dass sie nach den Handschellen im Laden fragen sollte. Was wollte er damit?! Kam er gerade wieder auf den Geschmack sie zu fesseln?! Was war er nur für ein Untier!
Seine Sätze danach sprachen sehr dafür, dass er verrückt und irre war. Natürlich konnte sie sich einen Verrückten vorstellen. Er stand direkt vor ihr und sie war sich beinahe sicher, dass er sich sogar selbst gemeint hatte. Die Situation, die sie sich jedenfalls vorstellen sollte, passte eigentlich mehr auf die Realität als auf Fiktion.

Shim?rar ging dann mehrere Schritt von ihr weg und sie fürchtete sein Vorhaben. Sie rüttelte kurz an ihren gefesselten Händen und begutachtete die hübsch aussehnde Schleife, die irgendwie gar nicht zu ihrer erbärmlichen Situation passte. Sie hatte nichts gemacht und befand sich jetzt dennoch in dieser miesen Lage, auch wenn es als Training dienen sollte. Anscheinend wollte Shim?rar die Situation irgendwie ausnutzen.
Als Shim?rar weit genug weg war, warf sie ihm einen giftigen Blick zu und ihr war fast wieder zum Weinen zumute. Sie fühlte sich hilflos in seiner Gewalt und das schon seit ihrem ersten Zusammentreffen.


?Der Irre bist du... .?

Murmelte Ari?a leise vor sich hin und fragte sich ernsthaft, wie man so werden konnte. Was war in seiner Kindheit schief gelaufen oder lag es einfach in seinen Genen? Was hatte ihn zu dem gemacht, was er heute war?

Shim?rar drehte sich nach einiger Entfernung wieder um und erklärte ihr, dass sie die Schleife öffnen und seine Kräfte dazu benutzen sollte. Ari?a sah ihn dabei unglaubwürdig an, da sie nicht glaubte, dass sie es schaffen würde. Es war sicher Zufall gewesen, als sie den Lollistab heruntergeholt hatte. Doch Shim?rar schien die Sache ziemlich ernst zu meinen, denn er stachelte sie an sich zu beeilen und näherte sich ihr wie ein gefräßiges Tier.
Völlig entrüstet über das Benehmen und Gesagte von Shim?rar blieb sie einige Momente regungslos stehen.


?Völlig durchgeknallt...?

Murmelte sie wieder, wusste jedoch, wie gefährlich er war und sprang wie von einem Mynock gebissen nach oben, um ihre Beine um den Ast zu wickeln und irgendwie die Schleifenbänder mit dem Mund zu erreichen, doch war sie scheinbar zu klein und errechte nicht mal mit ausgestreckter Zunge den Schal und ließ sich wieder zu Boden. Sie wusste, dass es nicht Teil der Aufgabe war, sich mit Gewalt zu befreien, doch ihr Körper schüttete so viel Adrenalin aus, dass sie es nicht schaffte, sich auf die für sie unwahrscheinliche Möglichkeit zu konzentrieren.
Sie hatte keine Ahnung, was Shim?rar mit ihr anstellen würde, wenn er sie erreichte und wahrscheinlich würde dies die Bestrafung werden, weil sie dann versagt hätte.
Der lila Twi?lek kam immer näher und das junge Mädchen geriet immer mehr in Panik. Und sprang mit den Beinen gegen den Baum und versuchte den Schal irgendwie vom Stamm zu ziehen, doch Shim?rar hatte ihn so festgebunden, dass er sich nicht bewegte. Als nächstes versuchte sie an dem Schal zu ziehen, doch dies hatte nur die schmerzhafte Wirkung, dass sich der Schal nur noch fester um ihre Handgelenke zog und ihre Hände schmerzhaft pochten, da sie sich das Blut abklemmte.

Ari?a entfuhr ein verzweifelter Schrei und sie malte sich bereits aus, was Shim?rar mit ihr anstellen würde. Sie zwang sich schließlich zur Ruhe, auch wenn Shim?rar immer näher kam und versuchte die Aufgabe nun so zu lösen, wie Shim?rar es von ihr gewollt hatte. Sie schloss für den Moment die Augen, auch wenn ihre Gedanken im Moment ganz woanders waren und stellte sich die langen Schalenden der Schleife vor und wie das eine Ende länger wurde und sich die Schleiße schließlich löste, doch als sie die Augen öffnete, war sie noch immer so fest wie vorher. Ari?a versuchte das ganze noch zwei weitere Male, doch wollte es ihr nicht gelingen. Das Einzige, was sie bemerkte war, dass mehrere kleinere Zweige vom Baum fielen und mehrere Blätter aufgewirbelt wurden, obwohl der Wind gar nicht so heftig blies. Wollte Shim?rar sie ablenken und noch nervöser machen?! Ari?a wusste es nicht und versuchte es weiter und wieder fielen nur kleine Äste vom Baum und der Schal blieb unverändert. Wut der Verzweiflung stieg in dem jungen Mädchen auf und sie trat mit voller Wucht rückwärts mit dem Schuh gegen den Stamm, auch wenn sie sich dabei selbst wehtat. Ari?a verfiel wieder der völligen Panik und zog an dem Schal und hing sich mit ihrem ganzem Gewicht daran und versuchte sogar mit ihren Händen herauszuschlüpfen, doch war der Schal zu festgeschnürt.


?DAS IST UNMACHBAR!?

Schrie Ari?a ihm entgegen. Sie konnte es nicht. Sie wusste nicht, wie sie Zugang zu seiner Macht bekommen konnte. Wieder zog sie wie wild an dem Schal und ihre Hände hatten sich bereits leicht verfärbt.

M'haeli ? Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar

Shim'rar ließ sich seine Frustration nicht anmerken. Angst und Verzweifelung loderten im Geist des Mädchens, selbst ohne Anstrengung deutlich und bis ins Detail zu spüren. Doch die junge Frau schaffte es einfach nicht, diese Macht - die Macht - richtig zu kanalisieren, und wenn es ihr so schon nicht gelang, unter diesem durchaus nicht zu verachtenden Druck, dann würde sie ohne Panik und Verzweifelung gar keine Chance haben. Gleichzeitig schwanden so auch ihre Überlebenschancen, und sie konnte von Glück sagen, das Shim'rar davon absah Ari'a dafür zu bestrafen, dass sie entgegen seinen Anweisungen zunächst versucht hatte, die Schleife akrobatisch zu öffnen. Ein Glück, dass das Mädchen vergessen hatte, dass sie keine Unterwäsche trug.
Der Sith ging weiter auf seine Sklavin zu, im gleichen Tempo, ohne seinen Blick von ihrem Gesicht zu wenden, und bewußt ohne seine Emotionen erkennbar werden zu lassen. Als er vor ihr stand wartete er einen Moment, dann schlug er ihr mit der flachen rechtenHand von links nach rechts übers Gesicht.


Konzentrier dich auf das, was ich dir sage.

zischte er. Mit der linken Hand legte er nach, diesmal in die andere Richtung, und griff dann hinter ihrem Rücken nach ihren beiden Lekku, die er unsanft nach hinten zog und dann gegen die rauhe Rinde des Baumes drückte.

Ich mag irre sein, völlig durchgeknallt, aber ich bin der, der die Gewalt über dich hat, der dich aus einer Laune heraus töten kann - und schlimmeres. In der Ruine wird dich niemand schreien hören, und wenn ich es will kann ich dafür sorgen, das du für den Rest deines Lebens die Zelle nicht mehr verlässt - und wenn ich es will kann ich dafür sorgen das dieser Rest lange und qualvoll wird. Aber das weißt du ja bereits,

fügte er mit einem unpassenden, freundlichen Tonfall hinzu, während er die Spitzen ihrer Kopfschwänze mit seinen Daumen hoffentlich schmerzhaft gegen die Rinde massierte.

Wenn du die Schleife nicht öffnest dann kette ich dich kopfüber an einen Flaggenmast vor der Ruine und lasse dich über Nacht auslüften, so lange bis du lernst was es bedeutet alles zu tun, um dem zu gefallen dem man gehört.

Er maltretierte ihre empfindlichen Lekspitzen noch einen Moment, bevor er sie losließ und sich fragte, ob ihr Widerstand - oder schlimmer, ihre Unfähigkeit - ihn nicht bereits über die feine Linie vom effektiven zum dummen Sith, hin zum blinden Mörder, trieben. Es war nicht sein Stil in der form zu drohen, er war subtiler, und gleichzeitig grausamer. Genauso fügte er ungern körperlichen Schmerz zu, sondern konzentrierte sich im Allgemeinen auf Psychologie, wie sie die Hutten gerne einsetzten bevor sie säumige Zahler von ihrer Menagerie zerreißen ließen.

Wenn du zu deinem Freund in Mondhügel willst, dann befrei dich. Wenn du deine Verabredung nicht einhalten kannst werde ich ihn töten.

Mit eisigem Tonfall fuhr er fort,

Konzentrier dich. Nutze deine Angst. Hasse mich wenn es dir hilft. Stell dir die Schleife vor, und wie du danach greifst und sie öffnest. Und stell dir die Dinge vor, die du dir dadurch ersparen kannst.


M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar

Ari’a hatte schon beinahe das Gefühl, dass sie vor Angst bald in Ohnmacht fallen würde, denn Shim’rar kam immer näher auf sie zu und stand schließlich direkt vor ihr und sie wusste, dass sie hochgradig versagt hatte. Doch hatte sie dies nicht absichtlich getan und sie wusste selbst, dass sie es versucht hatte, doch konnte sie sich nicht genau vorstellen, was sie genau tun sollte. Wie diese unsichtbare Kraft funktionierte... . Es klang so einfach und doch war es so schwer. Für Shim’rar anscheinend nicht, doch er war wohl weitaus mehr geübt und tausend mal stärker als sie. Zudem waren es nicht mal ihre Kräfte, sondern seine, vielleicht machte er ja auch einen Fehler und sie kam nicht an seine Kräfte ran oder aber er belog sie und wollte, dass sie versagte. Ari’a schluckte und hoffte, dass sie sich bei ihrem letzten Gedanken irrte.

Shim’rar schlug ihr dann mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht und Ari’a sah ihn erschrockenen an und spürte, wie ihre Wangen glühten und brannten. An liebsten hätte sie sie mit ihren Händen gekühlt, doch diese waren noch immer über ihr an den Ast gefesselt.
Der lila Twi’lek fuhr sie an, dass sie sich auf seine gestellte Aufgabe konzentrieren sollte und drohte wieder mit ihrem Leben und dem Leben anderer und erklärte ihr, was er noch so alles mit ihr machen könnte. Zur Untermalung seiner Worte, knetete er ihre Lekkuspitzen und drückte sie unsanft gegen den Baum und Ari’a unterdrückte einen Schrei, doch traten Tränen aus ihren Augen hervor. Das Mädchen hatte gehofft, dass sie ihre Ruhe haben würde, wenn sie tat was er wollte und sie hatte es versucht, doch irgendwie schien sie Shim’rar falsch eingeschätzt zu haben und hatte sich falsche Hoffnungen gemacht.

Schließlich ließ er sie los und stand weiter bedrohlich mit seiner dunklen Kluft vor ihr und Ari’a sah ihn weiter verzweifelt und unterdrückt an.


„Ich kann doch nichts dafür! Ich versuch es doch! Ich mach das doch nicht mit Absicht! Es geht einfach nicht!“

Sagte sie panisch und kniff ihre Augen fest zusammen, denn sie wollte weder das Leben anderer noch ihr eigenes wieder in Gefahr bringen. Doch diesmal machte ihr das Ganze noch mehr Angst, weil sie wusste, dass sie nichts dafür konnte und sie eigentlich das tat, was er wollte, nur wollte es ihr nicht gelingen und dies trieb sie in die völlige Verzweiflung. Sie konnte nichts gegensteuern, sondern konnte nur hoffen, dass es ihr irgendwie gelang.
Sie wusste, dass Shim’rar vieles wahr machen konnte, was er ihr androhte und traute ihm alles zu. Das Shim’rar ihre gemurmelten Wörter gehört hatte, beunruhigte sie ebenfalls und bereute damit ihre Worte. Vielleicht war er auch deshalb so ungeduldig mit ihr.

Ari’a atmete tief durch, konnte sich jedoch kaum konzentrieren, da Shim’rar ihr zu dicht stand und sie fürchtete, dass er jeden Moment wieder etwas antun könnte. Mit viel Überwindung verdrängte sie den Gedanken daran und versuchte verzweifelt sich vorzustellen, dass die Schleife sich öffnete und wie sie danach griff, doch jedes mal, wenn sie kurz zwinkerte, hatte sich nichts verändert. Nicht einmal ein Stück war der Schal verrutscht.

Immer wieder kniff sie die Augen zu und langsam wurde sie wirklich wütend. Wütend auf sich selbst und wütend auf Shim’rar, der nicht akzeptieren konnte, dass sie sich Mühe gab, es ihr nur nicht gelang. Was war, wenn sie weiter versagte? Würde er sie dann später wegen Unfähigkeit töten?!

In Ari’a drehten sich nur so ihre Gefühle und Angst und Wut stiegen immer mehr an und plötzlich spürte sie etwas, was sie vorher nicht bemerkt hatte. Sie sah plötzlich beinahe ein perfektes Bild von dem Schal und fühlte die raue Beschaffenheit des schon etwas abgeschliffenen Schals. Ari’a fühlte sich plötzlich komisch und es wahr beinahe so, als hätte sie die Augen geöffnet. Nach und nach zog sie an dem einen Ende des Schals. Die Prozedur ging langsam voran, doch schließlich öffnete sich die Schleife und hoffnungsvoll öffnete Ari’a ihre Augen und zog leicht an der Fessel und sie fiel mit Leichtigkeit zu Boden.

Völlig erschöpft, psychisch sowie physisch, lehnte sie sich an den Baumstamm und ließ sich zu Boden rutschen und war völlig außer Atem und massierte ihre schmerzenden Handgelenke. Ari’a spürte, wie sie wieder durchblutet wurden und spürte ebenfalls, dass ihr Herz raste und ihr Atem rasselte. Es kam ihr beinahe so vor, als wäre sie einen Marathon gelaufen, zumindest fühlte sie sich so.

Schon fast schluchzend sah sie zu Shim’rar hoch, der über ihr stand und zitterte noch am ganzen Leib. Sie hoffte, dass die Übung damit beendet war und sie zu Shosh konnte. Sie brauchte einfach Abstand von Shim’rar und sie wahr wirklich froh, sein Leben mit gerettet zu haben. Wenn Shosh wüsste, dass er ebenfalls mit in Gefahr war... .

„Zufrieden? Ich habe mir vorher auch Mühe gegeben, wusste nur nicht wie es geht. Bitte seit nicht so ungeduldig mit mir.“

Wimmerte sie und griff sich an ihre Lekkuspitzen und versuchte mit ihren Händen den Schmerz, der noch immer andauerte, zu lindern. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl für sie, dass sie mit ihren Gedanken Dinge bewegen konnte. Einerseits faszinierte es sie, andererseits fürchtete sie sich zu versagen.

M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar
 
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M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar

Shim'rar lächelte, als er die Macht durch das ausgewühlte Mädchen fließen spürte, zwar im Vergleich zu dem was sie wohl erreichen konnte nur ein Hauch, aber besser als alles, was sie zuvor erreicht hatte. Er ließ ihr etwas Freiraum, kaum einen halben Meter zwar, aber genug, damit Ari'a wohlverdient in sich zusammensacken konnte. Etwas anderes wäre nach dieser kleinen Übung auch nicht zu erwarten gewesen, und genauso folgten die Widerworte, die allerdings weniger forsch ausfielen als er es von der Sklavin gewohnt war.
Der Sith ging vor seiner Adeptin in die Hocke, und streichelte ihre etwas verfärbten Wangen, bevor er ihre Lekspitzen in die Hände nahm - nicht ohne sie zunächst aus ihren schützenden Händen befreien zu müssen. Er hielt beide empfindliche und sicherlich noch schmerzende Enden in seiner Rechten, und legte seine linke Hand auf ihre rechte Wange. Dann konzentrierte er sich auf die macht, ließ sie fließen und beruhite die brennenden Nervenenden nach Kräften. Heilung war nicht sein Spezialgebiet, und ob sie keine Schmerzen mehr spürte oder nicht war nebensächlich. Was zählte war die Linderung, die sich nur durch seine Allmacht erklären ließ. Shim'rar hielt ihre Lekku weiter fest, während er mit sanfter Stimme auf sie antwortete.


Ich weiß das es schwierig für dich ist, Ari'a, und ich verlange viel von dir. Ich könnte dir jetzt sagen, das du mir gehörst, und ich mit dir machen kann was ich will, und das es mir egal ist ob du leidest. Aber das stimmt nicht. Du leidest, weil du nicht bereit bist deine Vergangenheit hinter dir zu lassen, und dich dem zu öffnen was ich dir sage.

Mit einem halb süfisanten, halb freundlichen Lächeln ließ er sie los und strich über ihre linke Wange.

Oder sollte ich lieber sagen du solltest dich mir hingeben?

Ohne direkt auf eine Antwort zu warten stand er auf und zog sie an den Schultern mit nach oben. Den Schal hob er auf und wickelte ihn ihr locker um den Hals. mit einer schönen Schleife, nicht als Fessel sondern eher als modisches Halsband.

Ich denke mit dem Schal werden wir noch öffter üben.

Der Sith holte sein Com hervor und überprüfte die Uhrzeit. Es war durch ihren Widerstand spät geworden. Mit einem Klaps schob er sie vom Baum weg.

Los, dein Shosh erwartet dich. Komm nicht zu spät zurück, sonst ist er tot. Und denk daran ihn nach etwas bestimmtem zu fragen.

Wie ein treusorgender Vater umarmte er Ari'a, küsste sie auf die Stirn und hielt sie einen Moment länger fest als es angenehm sein konnte. Shim'rar würde zum Hotel zurückgehen und das Holocron holen, um sich dann in der Nähe von Mondhügel ein Plätzchen suchen, wo er darauf achten konnte das sie nichts dummes anstellte. Jedenfalls nicht dümmer als sonst.


M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar

Ar'ia war erleichtert, dass er ihr nicht noch eine weitere Aufgabe auftrug, sondern sie in Ruhe ließ. Er hockte sich vor ihr hin, doch beäugte sie den Twi'lek skeptisch, als er ihr über die Wange strich. Sie glaubte kaum, dass er mit ihr Mitleid hatte und seine Worte bestätigten darauf ihre Vermutung. Als der Twi'lek ihr ihre Lekkuspitzen aus ihren Händen entriss, dachte sie im ersten Moment, dass er ihr wieder wehtun wollte, doch trat genau das Gegenteil ein. Der Schmerz verflog für den Moment und betäubte den pochenden Schmerz. Auch ihre Wange hörte auf zu glühen. Von seinen Kräften eingeschüchtert, sah sie ihm einen Moment in seine orangen Augen und wusste, dass er sie niemals verstehen würde oder je nachempfinden könnte, was sie bei ihm eigentlich durchmachen musste. Er sah alles so als selbstverständlich, dass sie jedoch dabei wegen ihm litt und nicht, weil sie sich nicht von der Vergangenheit lösen konnte, sah er nicht. Sicherlich trauerte sie noch der Vergangenheit nach, doch das war nicht der Grund gewesen, warum sie eben versagt hatte. Sie hatte versagt, weil sie nicht wusste, wie sie seinen Befehl umsetzten sollte.

Shim'rar stand schließlich wieder auf und zog sie nach oben. Ari'a stand nur widerwillig mit auf, weil sie sich eigentlich noch ausruhen wollte, doch als er auf sein Com schaute und verkündete, dass sie jetzt runter ins Dorf durfte, verflog ihre Lustlosigkeit und verwandelte sich in Freude. Endlich durfte sie sich einige Stunden eine Auszeit nehmen und einmal nicht um ihr Leben und das Leben anderer bangen. Aus den Augenwinkeln beobachtete das Mädchen, in welche Tasche der Twi'lek sein Com wieder verstaute und prägte es sich gut ein. Eigentlich hielt sie es für zu gefährlich, es ihm klauen zu wollen, dennoch konnte sie nicht weg gucken und es reizte sie sehr, sich bei ihren Eltern zu melden. Sie wollte ihnen einfach ihre derzeitige Lage offenbaren und ihre quälenden Gedanken und Gefühle mitteilen. Vielleicht wussten sie Rat oder konnten ihr irgendwie helfen. Zumindest hoffte Ari'a es.

Shim'rar umarmte sie schließlich und das Mädchen verzog ihr Gesicht, als sie seine Kleidung auf ihrer Haut spürte und schließlich seinen unangenehmen, feuchten Kuss auf ihrer Stirn. Am liebsten wollte sie den Twi'lek von sich stoßen, doch wusste sie, das dies nicht ohne weitere Folgen von statten gehen würde. So musste sie es einfach ertragen und lenkte sich bei seiner langen Umarmung einfach damit ab, dass sie gleich von ihm durfte, um Shosh zu helfen. Diese Arbeit würde sie wohl nie als Arbeit ansehen, sondern eher als Entspannung. Dort musste sie sich nicht ständig Shim'rars Drohungen anhören und musste nicht um ihr Leben kämpfen.

Der lila Twi'lek ließ sie schließlich wieder los und Ari'a atmete leicht auf und verrückte leicht den Schal, den er ihr umgebunden hatte, der nicht wirklich zu einem Sommerkleid passte.

"Ich werde wieder kommen, sobald er mich gehen lässt und werde Essen mitbringen und nach euren bestellten Handschellen fragen. Ich kann aber nichts dafür, wenn er sie nicht führt. Ich werde aber auf jeden Fall fragen."

Versprach sie und meinte ihre Worte ernst, auch wenn sie wusste, dass die Frage nach den Handschellen nicht leicht für sie werden würde. Was würde der Verkäufer nur von ihr denken?

Ari'a wandte sich dann von Shim'rar ab und ging den schmalen Trampelpfad nach unten Richtung Dorf. Shim'rar verschwand schließlich aus ihrer Sichtweite und sie fühlte sich plötzlich frei, auch wenn sie wusste, dass es nicht so war. Schon am Tag davor, hatte sie dieses Gefühl verspürt, als sie sich Kleidung klauen sollte, doch heute war es noch stärker, da sie keine andere Aufgabe hatte, außer bei dem Verkäufer zu arbeiten und dies würde wohl eher erholsam für sie ausfallen, als wirkliche Arbeit.

Mit einem leichtem Summen, ging sie den schmalen Weg entlang und wickelte ihren Schal vom Hals, da es nicht nur unschön aussah, sondern ihr damit auch einfach zu warm war. Mit schnellen Schritten kam das Dorf immer näher und sie genoss das herrliche Wetter. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und der Tau von den Gräsern war bereits getrocknet. Die Vögel sangen um sie herum und der leichte Wind strich die Wiesen, Bäume und Sträucher.

Schon lange hatte sie sich nicht mehr so angstfrei gefühlt und dieses Gefühl kam ihr beinahe schon falsch vor. So viele Wochen hatte sie in Angst und Schmerz verbracht, dass ihr diese Minuten als merkwürdig erschienen. Zudem war Shim'rar noch nie so weit von ihr entfernt gewesen. Es wunderte sie sogar, dass er ihr so vertraute, doch andererseits hatte sie im Moment auch nicht im Sinn zu fliehen, da sie eh keine geeignete Möglichkeit sah.

Schließlich erreichte sie das Dorf und es war genauso leer wie am Vortag. Aus den Hütten roch es nach warmen Mahlzeiten und man hörte von überall her das Klappern von Geschirr. Die Ladentür von Shosh's Laden war geöffnet und Ari'a betrat freudestrahlens den Laden und begab sich gleich zur Kasse, doch sah sie im Moment niemanden.


"Hallo?! Ist da jemand?! Hier ist Ari'a, ich sollte doch hier aushelfen. Shosh?!"


Rief sie nach einiger Zeit und klopfte nervös auf dem Tresen, da sie Angst hatte, dass er nicht da sein würde, doch sprach die geöffnete Tür dagegen. Sie wollte nicht sofort wieder zurück zu Shim'rar, daher hoffte sie, dass er nur kurz austreten war oder mit etwas anderem beschäftigt war und gleich wieder auftauchen würde.

"Hallo!? Shosh!?"


Rief sie schon beinahe verzweifelt und drehte sich um und lehnte sich an den Ladentisch und sah Richtung Regale.

M'haeli -Mondhügel - Laden von Shosh- Ari'a
 
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Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar

Der Twi'lek sah dem Mädchen hinterher, und ließ ihre unverhüllte Präsenz einen Moment lang auf sich wirken. Die junge Frau hatte definitiv Potential, und sie war erfüllt von Angst, Wut, Furcht und Verzweifelung. Manche mochten das für einen guten Ausgangspunkt halten, aber Shim'rar konnte seine Zweifel nicht unterdrücken. Ihre blaue Form war schon längst hinter der Anhähe verschwunden als er immernoch in ihre Richtung sah. Er konnte sie noch wahrnehmen, aber mittlerweile tat er selbst das nicht mehr. Er dachte darüber nach, ob sie die Zeit noch wert war.
Vielleicht hatte er sich geirrt, und sie war von Anfang an ein Wrack gewesen. Oder... dieser Gedanke kam zögerlich, aber auch er hatte seine Berechtigung. Oder er hatte sie falsch angepackt, und aus einer vielversprechenden Kandidatin etwas gemacht, das zu nicht mehr taugte außer als hirnlose Sklavin.
Wieso hatte er solche Mühen auf sich genommen, wenn sein ganzer Plan von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen war? Sie hatte sich brechen lassen, aber dabei war sie zersplittert, nicht mehr brauchbar. Oder sie brauchte einfach noch Zeit, meldete sich ein anderer Gedanke, und Shim'rar schloss seine Augen. Es hatte keinen Sinn. Was getan war ließ sich nicht mehr ändern, und andere Wege, sich ihrer zu bemächtigen, waren für immer verbaut. Er hätte sie ihren Eltern abkaufen können, mit Erpressung und dem Versprechen, die zu töten wenn sie das Mädchen nicht mit ihm schickten. Vielleicht hätte sie dann akzeptiert, ihm dienen zu müssen. Oder er hätte ihnen vorgaukeln können, er wäre von ihnen eingeladen worden um Ari'a auf eine bessere Schule zu bringen, und mit etwas Manipulation hätten ihre Eltern sie glücklich und stolz verabschiedet. Oder ein bedauerlicher Unfall...
Nein, das war alles Vergangenheit, Schall und Rauch. Auf das Hier und Jetzt kam es an. Und der Sith hatte hier und jetzt kein Interesse daran, die wenigen Stunden ohne das schwierige Mädchen mit sinnlosen Grübeleien zu verbringen. Es gab wichtigeres zu tun.
In wenigen Minuten war er zurück beim Hotel. Er spürte Ari'a nicht mehr, aber er hatte auch nicht das unbestimmte Gefühl, das er ihr folgen sollte. Wenn sie zum Raumhafen kam würde er sie ohnehin wahrnehmen können, denn in diese Richtung mußte er, und wenn sie wirklich so dumm war es nochmal zu versuchen, dann würde sie nicht nur ihre Stellung als Adeptin verlieren.
Der Twi'lek bestieg den Speeder, startete die Repulsoren, und steuerte das Vehikel aus der Lobby, möglichst ohne weitere Schäden zu hinterlassen. Er hatte viel zu erledigen, aber er hatte keine Einkaufsliste. Einkaufen legte nahe, das man plante zu bezahlen.


M'haeli – Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Ari'a, Shim'rar

...

Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Shosh hatte seine Verabredung mit dem merkwürdigen Mädchen fast vergessen. Allein schon die Idee, sich zur Mittagsstunde eine Aushilfe einzuladen... Um die Zeit kam ohnehin niemand. Aber andererseits konnte so auch niemand Fragen stellen, und wahrscheinlich war das der jungen Frau ohnehin lieber.

Hier hinten!

rief er, und stieg mühsam von einem schmalen Feldbett auf, das er zwischen Kisten und Regalen aufgestellt hatte um seine Mittagspausen in Ruhe genießen zu können. Die Twi'lek konnte von Glück sagen das er einen leichten Schlaf hatte.
Während er sich streckte und seinen Overall glattstrich fragte er sich, ob diese Ari'a seine Absichten vielleicht mißverstanden hatte. Immerhin konnte man aus der privaten Natur der Mittagsstunden hier im Geschäft auch noch eine andere Beweiskette zimmern, und hier im Dorf wurde schnell geredet...
Aber das Mädchen konnte seine Tochter sein, wenn nicht noch schlimmer, und Shosh gehörte nicht zu denen, die jugendliche Gesellschaft brauchten um sich nicht verkalkt zu fühlen. Wobei er nicht leugnen konnte sich ganz im Allgemeinen über ihre Anwesenheit zu freuen. Nur sie zu beschäftigen würde schwierig werden. Es gab eben nicht mal genug Arbeit für einen hier im Laden.


Du hast mich also nicht vergessen,

meinte er grinsend, als er zwischen zwei Regalen voller Konserven hervorkam. Er bemerkte, dass sie die Kissenbezüge nicht wieder mitgebracht hatte, also wollte sie wohl keinen erneuten Großeinkauf erschnorren.

Was macht dein Freund? Hat er sich über deinen kleinen beutezug gefreut?

fragte Shosh mit einem Augenzwinkern, auch wenn ihm erst im Nachhinein aufgefallen war, dass für einen Kranken solche Gedanken wohl nicht grade nahe lagen. Aber sicher war nun mal sicher. Er goss eine Tasse Kaf aus einer Kanne unter der Theke und hielt sie der Twi'lek hin.

Willst du gleich anfangen, oder sollen wir erst Mittagspause machen?

Er bemühte sich um einen ernsten Gesichtsausdruck, während er sich selbst einschenkte, denn jeder andere Kunde hätte bei der Andeutung, Shosh würde mittags etwas anderes machen als Pause, laut loslachen. Diese junge Frau schien davon zum Glück noch nicht erreicht worden zu sein. Wahrscheinlich würde er irgendwelche Listen hervorkramen und sie durch das vollgestellte Hinterzimmer wuseln lassen. Es war immerhin wahrscheinlicher das seine klapprige Leiter die grazile Twi'lek aushielt als den doch eher gesetzten Verkäufer.


Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh
 
Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Ari’a wurde immer nervöser und fuhr zusammen, als sie endlich die Stimme von Shosh vernahm, der schließlich zwischen einem Regal mit Konserven hervorkam. Mit erleichterter Miene ging sie ein paar Schritte auf ihn zu und der Verkäufer schien erfreut zu sein, dass sie ihre Verabredung nicht vergessen hatte. Shosh ging dann an ihr vorbei zu dem Tresen und fragte nach dem Befinden ihres Freundes und ob ihm die erbeuteten Sachen gefallen hatten.
Das Mädchen musste einige Momente nachdenken und sie ärgerte sich, dass sie sich nicht vorher schon etwas zurechtgelegt hatte, da sie es eigentlich hätte wissen müssen, dass er sie heute danach fragen würde.

Shosh goss dann Kaffee ein und überreichte ihr eine Tasse und fragte sie, ob sie gleich anfangen wollte mit Arbeiten oder sie erstmal eine Mittagspause einlegen wollte. Ari’a zuckte mit den Schultern, doch kam es ihr eigentlich ganz willkommen, da sie eh noch von dem Training mit Shim’rar ziemlich ausgelaugt war.


„Wir können gerne eine Pause machen. Der Abstieg bis hier runter ins Dorf ist nicht so leicht.“


Sagte sie und zog sich einen Hocker zum Tresen, der in der Nähe stand und setzte sich darauf. Schnell überlegte sie, was sie zu ihrem erdachten Freud sagen sollte, doch im Moment fiel ihr einfach immer nur Shim’rar ein, von dem sie leider kein Wort erwähnen durfte, auch wenn es sie sehr reizte sich einfach jemandem anzuvertrauen, doch hatte Shim’rar sie mehrmals ausdrücklich vor solch einer Tat gewarnt, sodass sie sich davor fürchtete.

„Mein Freund...nun es geht ihm noch nicht besser. Er hat aber denke ich besser auf der Matratze geschlafen, aber er spricht nicht. Er schläft fast den ganzen Tag. Das Essen hat er kaum angerührt. Daher weiß ich nicht, ob er die neuen Sachen überhaupt schätzen kann. Er bekommt ja nicht viel mit.“

Erzählte Ari’a und saugte sich regelrecht etwas aus den Fingern. Dabei sah sie die ganze Zeit in ihre Kaffeetasse, da sie Shosh nicht in die Augen sehen konnte, aus Furcht, dass er sehen würde, dass sie log. Das Mädchen mochte eigentlich keinen Kaffee, doch war sie dennoch dankbar für dieses Getränk und ihr Durst war so groß, dass sie der Geschmack gar nicht störte. Nach ein paar Schlucken sah sie wieder zu ihm auf.

„Darf ich mir nachher wieder etwas zu Essen mitnehmen? So viel wie ich mag? Und...was ich sie noch fragen wollte. Mein Freund ..ich meine ich...ich will... .“


Ari’a brach ab, weil sie merkte, dass sie sich völlig versprochen hatte und somit ihre Lüge über ihren Freund fast über Bord warf. Sie konnte nur hoffen, dass Shosh es nicht bemerkt hatte.

„Ich wollte eigentlich fragen, ob sie vielleicht Handschellen...führen. Ich......keine Angst ich brauche sie nicht für mich oder so...ich habe....ein Tier...ein Haustier... . Es rennt am Abend immer aus der Höhle. Ich habe Angst, dass es mal nicht wiederkommt oder sich vielleicht noch wo verletzt. Ich werde ihm nicht weh tun. Keine Sorge.“

Ari’a biss sich auf die Lippe und wippte nervös mit ihrem Fuß auf und ab, da sie selbst merkte, dass ihre Ausrede mehr als plump war. Heute war wirklich nicht ihr Tag, um zu lügen. Vielleicht lag es daran, weil sie vorher mal wieder um ihr Leben gekämpft hatte oder durch Shim’rars Drohungen einfach zu stark unter Druck stand. Es war dennoch angenehm einmal in einer Shim’rar freien Zone zu sein.


„Ist auch nicht schlimm, wenn ihr es nicht führt....so wichtig ist es nun auch nicht. Wäre nur besser für mich...ich meine für das Tier.“


Stammelte Ari’a zusammen und fluchte leise vor sich hin und trank den Kaffee, um somit ihr Gesicht mit der Tasse weit gehend zu verstecken. Was würde sie sagen, wenn Shosh bemerkte, dass sie ihn belog? Sollte sie ihm dann die Wahrheit sagen? Doch er würde es ihr nie glauben. Niemand würde ihr glauben, dass jemand Zauberkräfte besaß. Sie würde hier hochgradig rausfliegen und für verrückt erklärt werden. Sie konnte es ihm nicht erzählen, zudem durfte sie es nicht. Doch was sollte sie sonst antworten? Dass sie heute nicht richtig reden konnte, übermüdet war oder einfach nur durcheinander? Für sie klang das nicht sehr glaubwürdig.

„Und was haben sie heute so gemacht? Haben sie eine Familie?“

Lenkte Ari’a vom Thema ab.

Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh
 
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Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Der Verkäufer noppte an seinem Kaff und ließ sich auf den Hocker hinter dem Thresen sinken, nachdem das Mädchen seiner Einladung bereitwillig gefolgt war. Irgendetwas stimmte mit der Blauhäutigen nicht, soviel wußte Shosh. Jahrzehnte in diesem Beruf hatten ihm ein Gefühl für Menschen... oder eben Nichtmenschen gegeben, und wenn Twi'lek nicht völlig sonderbare Wesen waren, dann war dieses Mädchen nervös.
Mit einem schmalen Grinsen hörte er zu, was sie über ihren Freund erzählte, und auch wenn ihre Erzählung eigentlich Grund zur Besorgnis war konnte er sich nicht dazu durchringen sie ihr abzukaufen - jedenfalls nicht ganz. Bevor er sie weiter nach ihrem Freund fragen konnte wollte Ari'a wissen, ob er Handschellen führte. Seine erste Assoziation ging gleich in eine bestimmte Richtung, und auch ihre Ausrede vermochte ihn ebenfalls nicht wirklich zu überzeugen.


Mädchen... für wie dumm hälst du mich eigentlich?

meinte er mit freundlichem Tonfall, um ihr zu zeigen das er nicht böse war das sie ihn so offensichtlich belog.

Dein Freund ist nicht krank, oder? Und ihr habt auch kein Haustier. Ich werde dir sagen was wirklich los ist. Du lernst einen Jungen kennen, der nett zu dir ist, und der dir tolle Geschichten von Abenteuern und sonstwas erzählt. Deine Eltern nennen dich naiv, und du brennst mit ihm durch. Ihr landet in einer kalten Höhle, und er erzählt dir, das alles besser wird wenn nur dieses und jenes, und alles was du tun musst ist für ihn Essen zu klauen, nur für ein paar Tage. Und während du in der Höhle bist... da hat dieser Bursche seine Abenteuer, auf deine Kosten.

Scheinbar würde aus der Aushilfsarbeit nichts werden. Im Moment brauchte diese junge Frau Shoshs Hilfe, ob sie es glaubte oder nicht. Immerhin konnte ihr Freund nicht wirklich krank sein, wenn sie ihn nicht bereits zu einem Arzt gebracht hatte, und wenn er wirklich nichts von ihr wollte hätte sie die Kondome irgendwie erwähnt oder zurückgegeben.
Der Mann stand auf und holte aus der Spielzeugabteilung - einem schmalen Regal in einer Ecke, gefüllt mit allerlei nutzlosem Zeug, und kehrte mit Imitationen von Handschellen zurück, wie sie jedes Kind aus Holofilmen kannte, und wie sie jeder Dreibanthahoch haben wollte, der Sturmi und Pirat spielen wollte. Er holte sie aus der Packung und legte sie klappernd vor Ari'a auf den Tisch.


Und langsam bekommt dein Geliebter es mit der Angst, du könntest weglaufen, also hat er sich einen Vorwand gesucht damit du Handschellen mitbringst.

Er hielt dem Mädchen beide Schellen geöffnet hin, und grinste sie dazu sowohl väterlich als auch süffisant an.

Willst du sie nochmal anprobieren, oder reicht es dir wenn dieser Mann dich irgendwo ankettet bis er keine Lust mehr auf dich hat?

Mit einem Kopfschütteln ließ er die Handschellen wieder auf den Tisch gleiten und griff nach seiner Tasse. Er war weder Psychologe noch in irgendeiner Form Gesetzeshüter, aber er war sich sicher das dieser mysteriöse Freund ein Fall für beide Berufsgruppen war - oder es bald werden würde.

Mädchen, du könntest meine Enkelin sein. Wenn ich schon sehe was dieser Kerl mit dir macht, wieso siehst du es dann nicht auch? So wie du aussiehst könntest du einen besseren finden. Ach was, mehrere. Warum machst du noch, was dieser Pascha dir sagt?

Shosh spürte, wie er sich in Rage redete. Er setzte sich, und versuchte sich zu entspannen, schließlich war es trotz alledem Ari'as Entscheidung, von wem sie sich wie behandeln ließ. Wenn sie unbedingt angekettet an die Luftmatratze eines Schmarotzers die nächsten jahre ihres Lebens verbringen wollte...

Soll ich mitkommen und ein paar Wörtchen mit dem Kranken reden? Ich denke ich kann ihn überzeugen dich in Ruhe zu lassen, wenn das nötig wird.

Der Verkäufer bereute das Angebot sofort, denn es würde wahrscheinlich mehr Scherereien nach sich ziehen als ihm lieb war - wahrscheinlich auch mehr als diese Twi'lek würde abarbeiten können. Aber wie es schien ging es hier nicht so sehr um die Dummheit der Jugend, sondern darum, das Ari'a nach Strich und Faden ausgenutzt wurde. Und das ging dann doch zu weit.


Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh
 
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Erschrocken darüber, dass Shosh tatsächlich gemerkt hatte, dass sie ihm etwas vorlog, stellte sie die Tasse etwas unsanft auf den Tresen und sah ihn schockiert an, schüttelte jedoch die ganze Zeit den Kopf, dass er sich irrte, doch brachte sie kein Wort heraus. Ein schmerzhafter Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie sah sich in einer Sackgasse. Was sollte sie ihm jetzt sagen? Wenn sie ihm die Wahrheit sagte, würde er ihr vielleicht noch ärger machen, indem er Shim?rar suchen wollte, weil er niemals annehmen würde, dass er so gefährlich war und sie könnte es ihm bestimmt mehrmals sagen, dass er nicht gegen ihn ankäme. Er würde letztendlich sterben und sie würde bestraft werden. Das wollte sie auf keinen Fall, außerdem wusste sie nicht, inwiefern Shim?rar sie kontrollierte. Was war, wenn er mitbekommen konnte, trotz seiner Abwesenheit, was sie tat? Es kam ihr sowieso komisch vor, dass er ihr so vertraute und sie alleine gehen lassen hatte.
Ari?a sah dem Verkäufer gebannt nach, als dieser ihr Spielzeughandschellen mitbrachte und sie geöffnet auf den Tisch legte. Das Mädchen wurde bei diesem Anblick ganz blass im Gesicht, denn trotz ihrer Lüge, stufte er ihren Freund als gefährlich ein. Was würde er erst sagen, wenn er die Wahrheit hörte, dass ein Mörder sie als Sklavin hielt und sie quälte. Sie konnte es ihm nicht sagen, auch wenn es sie sich kaum noch beherrschen konnte, mit der Wahrheit rauszurücken.
Der Verkäufer wollte ihr eindeutig helfen und machte sich Sorgen und sie fand es sehr rührend, doch um so mehr schmerzte ihr Kloß im Hals, dass sie es ihm nicht sagen durfte.

Shosh bot ihr dann an, ihrem Freund ein paar Takte zu sagen und dies hatte sie schon beinahe vermutet. Ari?a sprang vom Hocker auf und Tränen liefen ihr übers Gesicht.

?Ihr könnt mir nicht helfen! Niemand kann mir helfen! Niemand! Auch wenn ihr euch noch so bemüht!?

Schrie sie und lief völlig planlos durch die Regale und schrie sich förmlich ihren Schmerz aus der Seele.

?Ihr habt recht! Er ist nicht krank, jedenfalls nicht körperlich krank. Ich habe auch kein Haustier! Aber was soll ich denn machen! Ich darf euch von ihm nicht erzählen! Er hat es mir verboten! Ich darf euch nichts sagen, auch wenn ich will! Er bringt mich noch um!?

Völlig fertig mit den Nerven ließ sie sich schließlich zu Boden sinken zwischen zwei nah nebeneinander gestellten Regalen und zog ihre Beine nah an ihren Körper und vergrub ihren Kopf zwischen ihre Knie.

?Er ist nicht mein Freund! Ich habe mir das alles nicht selbst ausgesucht! Ich darf euch nichts erzählen, auch wenn ich will. Ich kann nicht! Ich musste euch belügen. Was hätte ich denn sonst tun sollen? Es ist nicht meine Art und deshalb habe ich im Lügen versagt!?


Laut schluchzend weinte sie in ihre Knie und hoffte wirklich, dass Shim?rar diese Sache hier nicht mitbekam, sonst würde Shosh wohl nicht mehr lange leben, doch fragte sie sich, ob sie nicht sowieso schon zu viel gesagt hatte. Vielleicht war eh schon alles zu spät. Es war schon zu spät gewesen, als Shosh bemerkt hatte, dass sie gelogen hatte.


?Ihr könnt mir leider nicht helfen! Mir haben schon einige versucht zu helfen. Alles ist gescheitert! Selbst die Wachmänner auf dem Schiff hierher haben es nicht geschafft mich zu befreien! Niemand kann mir helfen! Ich bin bestraft für mein ganzes Leben, dabei habe ich nie jemandem etwas getan! Warum ich!??

Kreischte sie schon beinahe und war nahe davor durchzudrehen. So vieles kam wieder in ihr hoch und niemand würde wohl je nachempfinden können oder sich je vorstellen können, was sie bei Shim?rar durchmachen musste. Mittlerweile wusste sie, dass sie bereits schon zu viel gesagt hatte und es würde sie nicht wundern, wenn er weiter nachfragen würde. Es war eh schon alles zu spät und irgendwie brauchte sie es auch, sich jemandem anzuvertrauen. Die ganzen vielen Wochen hatte sie niemandem davon erzählen können. Vielleicht konnte er ihr ja doch helfen, was sie jedoch bezweifelte. Sie sah keine Hoffnung mehr.

Ari?a?s Schluchzen wurde immer leiser und verwandelte sich schließlich in ein leises wimmern und sie lag mittlerweile mit dem Bauch ausgestreckt auf dem Boden und schlug verzweifelt mit der einen Faust auf den Boden. Sie war innerlich so fertig und sie hatte das Gefühl, dass der Druck und ihr seelischer Kummer sie von innen zerrissen.



Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh
 
Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Der Verkäufer fragte sich plötzlich, ob er im falschen Film war, als das Mädchen anfing zu schreien und planlos durch den laden zu laufen. Vielleicht gab es diesen Freund garnicht, und dieses Mädchen wollte einfach nur Aufmerksamkeit. Vielleicht machte sie sich auch einfach nur einen Spaß daraus, andere Leute anzulügen. Aber irgendwas in ihrer Reaktion, etwas in ihrer Stimme sagte Shosh, dass Ari'a wirkliche Probleme hatte, und nicht unbedingt die Art, die sich mit einer Zwangsjacke und und einer Gummizelle lösen ließen. Vielleicht stimmte es doch, was sie sagte, und in dem Fall war nicht nur die junge Twi'lek an einen Verbrecher geraten, der ihren jungen Kopf ordentlich verdreht hatte und sie selbst auf die Entfernung noch einschüchtern konnte, sondern auch Shosh hatte sich mehr Ärger aufgehalst als er erwartet hätte, als er aus einer Laune heraus die Diebin nicht angezeigt oder einfach weggeschickt hatte.

Jetzt beruhig dich erstmal, Mädchen,

meinte er etwas hilflos, und stellte seine Tasse ab. Unsicher trat er neben sie und ging in die Hocke, um ihre Schulter zu tätscheln, auch wenn er sich dabei irgendwie dämlich vorkam. Allerdings konnte er die komische Frau jetzt nicht mehr rausschmeißen.

Es wird schon nicht so schlimm sein. Du scheinst da ja an einen ganz fiesen Kameraden geraten zu sein, und ich nehme an er hat mit dir...

Er brach ab. Es ging ihn nichts an, und die Tatsache, das er ihr Kondome geschenkt hatte, würde sie wohl auch nicht glücklicher gemacht haben.

Was hälst du davon, wir gehen gemeinsam in die nächste Stadt und du kannst deinen feinen Freund anzeigen. Du bleibst ein paar tage bei der Polizei, bis sie ihn verhaftet haben, dann helfe ich dir eine Reise nach Hause zu buchen. Wär das nicht was?

Eine Speederfahrt ließ sich sicherlich einrichten, und wenn er so nicht nur das Nervenbündel aus seinem Laden bekäm sondern auch einem Mädchen aus den Fängen eines Verrückten helfen konnte, dann umso besser. Den Flug würde sie selbst bezahlen müssen, aber das war nicht sein Problem. Wenn es soweit war hätte er ohnehin schon genug geholfen.

Was meinst du, soll ich dich gleich mitnehmen?

Wenn ihr Freund auf sie wartete wäre es wohl sinnvoll gleich aufzubrechen. Allerdings würden sie mehr Zeit haben, wenn sie gleich nach ihrer Ankunft aufbrachen, und wer konnte denn wissen ob dieser ach so arme Kerl nicht vielleicht irgendwo einen Speeder geparkt hatte und versuchen würde, die beiden aufzuhalten. Shosh hatte mitnichten vor, irgendetwas für dieses Gör zu riskieren, und wenn ihr Freund sie holen wollte würde er sich für sie nicht vermöbeln assen. Nein, es war wohl besser wenn sie etwas mehr Vorsprung hätten.

Vielleicht sollten wir bis morgen warten. Ich kann schon ein paar Vorkehrungen treffen, und du kommst etwas früher, damit er nicht so bald merkt das er bald hinter Gittern schmoren wird,

meinte der Verkäufer mit einer siegessicheren Miene, auch wenn er tatsächlich daran dachte zu verbreiten, dass er am nächsten tag nicht im Laden sein würde. Was die Polizei tatsächlich wegen einem Landstreicher, der kleine Mädchen gefangen hielt, zu tun gedachte, war ihm gleich.


Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh
 
Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Shosh ging etwas unsicher auf sie zu und hockte sich neben sie und schlug ihr vor ihr zu helfen, indem er mit ihr zur Polizei gehen würde und anschließend einen Flug zu buchen. Irgendetwas in seiner Stimme ließ sie merken, dass er an ihrer Geschichte etwas Zweifel hatte und er verkannte deutlich ihre Situation. Doch sie konnte es ihm nicht übel nehmen. Niemals würde er sich je vorstellen können, was ihr bereits alles wiederfahren war. Doch so gut sein Vorschlag auch klang, konnte sie es nicht annehmen. Sie hatte Angst wieder enttäuscht zu werden und vielleicht bei ihrer nächsten Flucht zu sterben. Zudem konnte sie es nicht verantworten, dass Shosh wegen ihr auch noch sterben müsste. Shim’rar hatte sie bisher immer wieder eingefangen und er war mächtig und sie bezweifelte, dass sie seine ganze Macht schon gesehen hatte. Sicherlich konnte er noch mehr. Vielleicht konnte er sogar alles, was er nur wollte.

"Ihr verkennt die Situation. Ich weiß, ihr wollt mir helfen, aber das könnt ihr nicht. Man kann ihn nicht so einfach anzeigen. Man kann ihn auch nicht so einfach verhaften. Bestimmt..ach ich weiß nicht mehr...6 bis 10 Wachmänner haben auf dem Flug hierher versucht ihn zu verhaften und die Hälfte davon ist dabei gestorben und ihr seht, er ist immer noch auf freiem Fuß. Er ist wirklich mächtig. Ich kann ....ich trau mich nicht zu fliehen . Ich bin schon mehrmals vor ihm geflohen und immer wieder tauchte er aus dem Nichts auf und bestrafte mich dafür. Ich habe Angst meine nächste Flucht nicht zu überleben, wenn er mich wieder erwischt.“


Sagte sie leise und ihre Tränen versiegten langsam wieder und sie setzte sich leicht auf und seufzte.

„Ihr wisst gar nicht, was ich alles schon durchgemacht habe. Und ich habe kaum Hoffnung, dass ich da wieder rauskomme. Selbst wenn ich den Planeten verlasse, wird er sicher wieder auftauchen. Er weiß wo ich wohne und vielleicht tötet er noch meine Eltern. Ich trau ihm alles zu.“


Schluchzte sie leise und wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht und lehnte sich mit dem Rücken an eine Regalwand.

„Ich komme eigentlich von Kashyyyk. Dort habe ich den Twi’lek getroffen. Er ist ziemlich groß, kräftig gebaut und heißt Shim’rar. Er ist keineswegs mein Freund..er war es nie. Ich bin den einen Morgen vor vielen Monaten ahnungslos die Straßen entlang gegangen, um etwas einzukaufen, als mich plötzlich der Twi’lek aufgehalten hat und mich zu seiner Sklavin machte. Ich habe versucht mich zu wehren, doch ich kam nicht gegen ihn an. Jeder Zufall stand auf seiner Seite und er schleifte mich schließlich gefesselt auf ein Schiff und zerrte mich damit aus meinem Leben und entriss mich meinen Eltern. Ich habe mich von ihnen nicht mal verabschieden können.“

Wieder schluchzte sie auf und sie musste sich beherrschen, nicht wieder anzufangen zu weinen, doch sie spürte, wie gut es ihr tat, sich einmal auszusprechen.

„Ich habe mich ständig gegen ihn gewehrt, ihn getreten und sonst was, doch er hat mir nur um so mehr wehgetan. Schließlich hatte er mich sogar in Ketten gelegt, weil ich beim Zwischenstopp auf Thyferra geflohen war.“

Ari’a stockte kurz, denn am liebsten wollte sie erwähnen, dass er übernatürliche Fähigkeiten besaß, doch dies konnte sie ihm nicht sagen. Um so weniger würde er ihr wohl glauben und sie würde damit ihre wahre Geschichte zu nichte machen.

„Er hat an Bord, ich weiß nicht, wie er es besorgt hat, eine Peitsche und einen Schockstab gekauft..wobei ich eher glaube gestohlen. Er hat.... .“

Ari’a schluchzte wieder auf und weitere Tränen liefen ihr die Wangen hinunter.

„Mal sagt er ich wäre seine Sklavin, ein anderes Mal bin ich seine Schülerin, doch verstehe ich den Sinn darin nicht. Ich soll wohl später die Drecksarbeit für ihn erledigen, doch eigentlich bin ich seine Sklavin. Ich habe keine Rechte. Ich habe mich immer wieder gegen ihn gewehrt, bis er mich mit dem Schockstab gequält und mich gezwungen hat mein altes Leben zu vergessen und ihn als Meister zu akzeptieren.“

Die Erinnerung schmerzte sehr, sodass sie einige Momente nicht weitersprechen konnte, doch sie spürte, wie ihr bei der Aussprache eine Last genommen wurde.

„Vor einigen Tagen habe ich versucht ihn mit seinem eigenen Messer zu töten, doch es ist mir misslungen und er hat mir dafür acht.....acht...achtzehn Peitschenschläge gegeben.“

Die Zahl kam ihr so ungeheuerlich vor, dass sie es kaum schaffte sie auszusprechen und sie fragte sich wirklich, wie sie das Ganze überlebt hatte.

„Er ließ mich auch die ganze Zeit an Bord des Schiffes nackt rumlaufen und fasste mich auch an. Das einzigste Glück, was ich bisher hatte, dass er sich an mir noch nicht vergriffen hat, doch rechne ich schon fast jeden Tag damit....besonders jetzt, wo er die Kondome, die ihr mir gestern zugesteckt habt, gefunden hat.“


Sagte sie etwas vorwurfsvoll und sah ihn einen Moment an.


„Ich weiß, dass ihr es nur gut gemeint habt. Ihr konntet es ja auch nicht ahnen. Shim’rar hat versucht mich umzubringen und hat mich wirklich fast zu Tode gequält und hat sich förmlich daran ergötzt. Nur mit viel Überredung konnte ich ihn davon abbringen.“

Erzählte sie und atmete tief durch.

„Ich bemühe mich jetzt schon die ganzen Tage, seinen Ansprüchen und Wünschen gerecht zu werden, damit er mir nicht weh tut. Es hat sich schon einiges verbessert, doch ganz schmerzfrei sind meine Tage dennoch nicht. Wir sind erst vorgestern hier auf Thyferra angekommen.“

Kurz überlegte Ari’a, ihm den genauen Standort zu sagen, doch wahrscheinlich machte es somit ihre Geschichte glaubwürdiger, denn sie hatte Angst, dass er diese ganzen extremen Dinge, die sie ihm erzählte, nicht glaubte.

„Er hat mich in die Hotelruine verschleppt, oben auf dem Hügel... hinter den ganzen Baumgruppen. Vielleicht kennt ihr sie ja. Dort wohne ich in einer winzigen Zelle im Keller. Aber bitte...kommt niemals dort hin. Das ist weder gut für mich, noch für euch.“

Für einen Moment schloss das Mädchen ihre Augen und unterdrückte weiter ihre aufkommenden Tränen.

„Ich vermisse meine Eltern so sehr. Sie wissen doch von nichts. Wer weiß, was sie denken.“


Ari’a atmete tief durch und sah Shosh wieder in die Augen.

„Ich habe wirklich Angst, dass Shim’rar sich noch an mir vergreift, gerade jetzt, wo er die Kondome hat und er hat es mir die letzten Tage auch mehrmals angedroht, wenn ich aus der Reihe tanze und seinen Befehlen nicht gerecht werde. Daher muss ich ihm heute auch die Handschellen mitbringen. Es war sein Wunsch.“

Ari’a strich sich einmal mit der Hand nervös und aufgewühlt über ihre Lekku und dachte einige Momente über den Vorschlag von Shosh nach.

„Ich würde gerne fliehen, doch ..ich habe wenig Hoffnung, dass es funktioniert. Vor allem..ich habe kein Geld und Shim’rar würde mir nie welches geben, wenn er überhaupt welches hat. Meine Situation mag für euch vielleicht wie ein Alptraum oder so klingen, doch sie ist wahr. Bitte glaubt mir. Ich musste euch vorher anlügen...was hätte ich denn machen sollen? Gestern wollte er von mir, dass ich Essen besorge und hat mich hier in den Laden geschickt. Hätte ich kein Essen herausgebracht, wer weiß, was er dann mit mir gemacht hätte. Er bestraft mich schon wegen Kleinigkeiten und ich halte diese andauernden Schmerzen nicht mehr aus. Ich will wirklich fliehen, doch wie?! Und ob Anzeigen hilft..man kann es versuchen...aber ich habe kaum Hoffnung. Vor allem..würde er somit vielleicht noch Wind von der Flucht bekommen, ehe ich weg bin....aber wenn ich ehrlich bin..“


Ari’a stockte und sah Shosh tief in die Augen.


„Ich trau es mir nicht mehr. Ich habe meinen Mut verloren. Er wird mich sicher töten oder noch schlimmeres als vorher mit mir anstellen, wenn er mich in die Finger bekommt. Außerdem weiß er, wo ich auf Kashyyyk wohne. Ich könnte niemals dort hin zurückkehren. Er hat mein gesamtes Leben zerstört und mich versklavt!“

Ari’a legte ihren Kopf wieder in ihre Hände und schluchzte hinein.


„Was soll ich nur tun? Ich glaube..auch ihr könnt mir nicht helfen. Niemand kann es. Unterschätzt ihn nicht...er ist wirklich ein Mörder. Er hat schon so viele vor meinen Augen getötet. Und bitte begebt euch nicht in seine Nähe und erzählt ihm auf keinen Fall, dass ich euch von ihm erzählt habe! Bitte! Das müsst ihr mir versprechen! Das bleibt unter uns! Sagt es auch keinem anderen!“


Ari’a sah hastig auf und sah ihn ernst, jedoch gleichzeitig besorgt an. Shosh hatte die ganze Zeit geschwiegen und sie war gespannt auf seine Reaktion und hoffte, dass er ihr glaubte. Sie war jedoch erleichtert, dass wenigstens einer von ihrer Situation wusste. Es tat ihr irgendwie gut, auch wenn sie kaum Fluchtchancen sah und wirklich Angst davor hatte. Shim’rar hatte sie mehrmals darauf hingewiesen, was passieren würde, wenn sie dies und jenes tat und die letzten Bestrafungen lagen noch nicht so lange zurück und sie wollte nicht wieder diese unendlichen Schmerzen erleiden.


Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh
 
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Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Langsam fragte sich der Mann was er sich mit diesem blauen Gör aufgehalst hatte. Sie hörte nicht mehr auf zu reden, und was da wie ein Wasserfall aus ihr hervorsprudelte machte immer weniger Sinn. Er verwarf den Gedanken, Ari'a zu unterbrechen, schießlich sollte man Verrückte nicht stören, und mittlerweile zweifelte er daran ob seine Hilfe hier benötigt wurde und nicht die eines Therapeuten.
Nachdem sie fertig war ging der Verkäufer nochmal die groben Punkte ihrer abstrusen geschichte durch. Die war also von einem Twi'lek versklavt worden, scheinbar auf offener Straße und gegen den Widerstand von haufenweise Sicherheitsleuten, die dafür gestorben waren, und sie war immernoch bei ihm und ließ sich von ihm quälen. Möglich war es sicher, das sich ein junges Ding wie sie so einschüchtern ließ diesen Hokuspokus selbst zu glauben. Wahrscheinlich war dieses Mädchen vollgepumpt mit irgendwelchen Drogen, die sie nicht nur gefügig machten wenn es ihr Zuhälter wollte, sondern es ihm auch erlaubten ihr Flausen in den Kopf zu setzen, bis sie glaubte tatsächlich gesehen zu haben wie dieser Verrückte bewaffnete Wachen gruppenweise umgelegt hatte. Wenn es ihren Entführer überhaupt außerhalb ihres kleinen Schädels gab.


Weißt du, Ari'a...

fing er an, mit der Absicht ihr schonend beizubringen das er Institutionen kannte die ihr schonend und weitgehend schmerzfrei helfen konnten. Aber dann war da ihr Blick, so verzweifelt das Shosh sich des Eindruckes nicht erwehren konnte das es, unabhängig von dem Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen, einen äußeren Einfluss geben musste, jemanden, der sie gefangen hielt.

Ich kann dir einen Flug besorgen, und dich zum Raumhafen bringen.

Er hoffte dieses Angebot nicht zu bereuen, aber gleichzeitig ließ ihm Ari'a keine Wahl. Wenn sie log, dann war sie entweder der abgebrühteste Profi, den er je gesehn hatte, oder sie wußte es sebst nicht besser. So oder so brauchte sie Hilfe. Und so oder so konnte er jemanden wie sie nicht auf Dauer in seinem Laden gebrauchen.

Wann erwartet er dich zurück?


Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

M'haeli-City - Einkaufszentrum - Shim'rar

Der Sith hatte noch nie viel davon gehalten einzukaufen. Mitnehmen gefiel ihm viel besser, und die Sahne auf dem Flarn war das freundliche Lächeln der Verkäuferinnen, die ihm alles, was er aussuchte, zu seinem Speeder trugen. Ari'a würde es zu schätzen wissen, dass Shim'rar die Frauen kaum manipulierte, und sie außer leichten Kopfschmerzen keinen Schaden davontragen würden.
Seine erste Station war ein Möbelgeschäft gewesen, und eine Reihe selbstentfaltender Schränke aus Plastschaum waren auf die Ladefläche des Vehikels gewandert. Sie waren billig, einfach aufzustellen und robust, optimal für Räume, die völlig unmöbliert waren, und ideal für das Budget von studierenden Junggesellen oder frisch verheirateten Traumtänzern. Sicherlich wäre die Ironie seiner Adeptin nicht entgangen.
Ein paar Lebensmittelkonserven sowie einige Sußigkeiten - Belohnung für Ari'a, so sie sch denn einen Happen verdiente - würden das ergänzen, was sie von ihrem neuen Gönner würde abstauben können, und der verträumte Blick der jungen Trianii von der Kasse war gleichermaßen angenehm, als er das Geschäft verließ.
Als nächstes betrat der Twi'lek ein Geschäft für Fitnessartikel. Er erzählte dem Verkäufer detailiert und teilweise doppelt und dreifach, das seine Frau abnehmen mußte, und lenkte das Ziel des eher einseitigen Beratungsgespräches auf eher archaische Methoden des Gewichtsverlustes. Er verließ das Geschäft mit einer recht schweren, extra verstärkten Tasche voller Spaß und Spiel für die junge, blaue Twi'lek.
Seine vorletzte Station war ein Elektronikgeschäft, die nach einigem guten Zureden nicht nur einen diskreten Hintereingang und ein Sortiment an reglementierter Ware anbieten konnten, sondern auch mit Abstand die manipulierbarsten Verkäuferinnen hatten, die sich auch ohne Einsatz der Macht fast schon darum rissen, ihm seine Pakete in die Garage tragen zu dürfen.
Nachdem er drei junge Frauen mit etwas Mühe zurück an ihre Arbeitsstelle geschickt hatte schloss er seine Einkaufstour in einem Scherzartikelgeschäft ab. Man sollte es nicht für möglich halten wieviel Geschick und Technologie eine durchschnittliche Gesellschaft in Dinge investierte, deren Hauptzweck es war andere Wesen hinters Licht zu führen. Ein kleiner Rekorder, der auf Knopfdruck oder zufällig Banthageräusche von sich gab, wurde ihm als letzter Schrei angepriesen. Jeder wollte ein "Bantha in der Kiste" haben, auch wenn man ihm versicherte das niemand wirklich glauben konnte, dass sich beispielsweise im Datenkartenfach eines Speeders ein ausgewachsenes Bantha versteckte.
Sein Interesse flammte allerdings auf, als er feststellte das man das Gerät ohne weiteres umprogrammieren und eigene Aufnahmen machen konnte. Er kaufte die ganze Kiste, natürlich ohne zu bezahlen.
Auf dem Rückweg stattete er den drei Frauen vom Elektroladen einen Besuch ab. Sie folgten ihm bereitwillig, als er ohnen eine Geschichte sponn, in der er Agent war und nach Talenten suchte. Er hatte weder Lust noch Zeit, mit den dreien mehr anzufangen als nötig, also drückte er jeder ein "Bantha aus der Kiste" in die hand und ließ sie nacheinander flehen, jammern, stöhnen und schreien. Seine emotionslose Art und die Art der Aufnahmen ließen die drei Mädchen langsam an seinen Motiven zweifeln, wie es schien, aber spätestens als er sie nacheinander an der Kehle hochhob und unsanft gegen die Wand drückte entfuhr ihnen ein angemessen verzweifelter, panischer und durchdringender Schrei. Nachdem alle fertig waren verließ er den Raum, und ging zurück zu seinem voll beladenen Speeder.
Auf dem Weg dorthin machte sich ein grinsen auf seinem Gesicht breit. Ari'a würde ihren Spaß mit diesen Stimmen haben, und sie waren viel Pflegeleichter als tatsächlich jemanden zu entführen. Aber das musste seine Adeptin ja nicht wissen.


M'haeli-City - Einkaufszentrum - Shim'rar
 
Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Ari’a hatte eigentlich erwartet, dass Shosh total erschrocken sein würde, doch irgendwie trat ganz und gar nicht das ein, was sie vermutete hatte. Weder blickte er erschrocken noch wirklich besorgt. Viel mehr las sie in seinem Blick, dass er ihr nicht glaubte und die Geschichte für absurt hielt. Wahrscheinlich dachte er noch, sie wäre verrückt. Die Tatsache, dass er ihr nicht glaubte, traf sie schwer und das Gefühl des schweren Steines in ihrem Hals kehrte zurück. Sie hatte gehofft, sich bei jemandem aussprechen zu können, doch er zeigte kaum Reaktion. Selbst seine Worte auf ihre lange Geschichte fielen viel zu arm aus und er ging nicht einmal darauf ein. Er bot ihr zwar an, sie zum Raumhafen zu bringen und ihr einen Flug zu besorgen, doch mehr sagte er zu der ganzen Sache nicht und es verunsicherte Ari’a sehr. Er zeigte kein Mitgefühl oder Verständnis, welches sie eigentlich erwartete hatte und weil genau dies fehlte, sprach alles dafür, dass er ihr kein Wort glaubte. Dennoch schien er ihr trotzdem helfen zu wollen. Vielleicht glaubte er ihr teilweise oder glaubte sogar, dass sie eventuell selbst Schuld an ihrer Lage war.
Die junge Twi’lek sah Shosh eine ganze Weile schweigend an, bis sie einen Ton herausbekam.

„Ihr glaubt mir nicht...oder? Habe ich recht?“

Meinte Ari’a leise und sah ihn enttäuscht und gleichzeitig gekränkt an.

„Meine Geschichte mag unglaubwürdig klingen, doch soll ich vielleicht noch alles beschönigen? Es ist nun mal die Wahrheit....ich kann doch auch nichts dafür. Ich habe mir das nicht ausgesucht und ich bitte euch! Begebt euch niemals in seine Nähe! Bitte!“


Sagte das Mädchen und sah ihn eindringlich an und senkte schließlich den Kopf. Gerade wo der Verkäufer wenig Elan aufwies ihr irgendwie zu helfen, umso unsicherer machte es sie, sein Angebot anzunehmen. Zum einen hatte sie schon zu viele negative Erfahrungen mit Shim’rar gemacht, dass sie kaum Hoffnung daran setzte, dass ihre Flucht funktionierte, doch andererseits, war diese vielleicht besser geplant, als die eher Spontanen davor.

Dennoch schreckte es sie ab, dass Shosh ihr nicht glaubte und sie vertraute ihm daher nicht, dass die Flucht wirklich zügig und reibungslos verlaufen würde. Wenn Shim’rar sie erwischte, so wollte sie sich nicht ausmalen, was dann passieren würde. Sie traute ihm zu, dass er sie umbringen würde und zu Tode folterte und der Verkäufer musste wahrscheinlich gleicht mit büßen. Nein, dass alles wollte sie nicht. Vielleicht war es doch am sichersten ihr neues Leben einfach zu ertragen und zu akzeptieren. Doch konnte sie dies?

Unsicher griff Ari’a zu ihren Lekkuspitzen und spielte damit nervös herum und sah zu Boden.
Einerseits schrie eine Seite von Ari’a danach zu fliehen, denn irgendwo klang das Angebot auch verlockend und wenn tatsächlich alles gut gehen würde... . Wäre sie frei. Sie müsste sich nur auf einem Planeten verstecken, auf den Shim’rar nie kommen würde. Kashyyyk wäre viel zu gefährlich für sie und ihre Familie. Was Ari’a auch sehr bedrückte war, dass ihr Leben wohl nie wie früher werden würde. Sie würde die ganzen Ereignisse wohl nie vergessen und sie fragte sich, ob sie je drüber hinweg kommen würde, was Shim’rar ihr angetan hatte.

Ari’a seufzte traurig und sah den Verkäufer mit glasigen Augen an.

„Wie gesagt..ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Flucht will. Bisher sind alle schief gelaufen. Andererseits waren diese auch meistens ungeplant und spontan. Ihr müsst mir versprechen, dass das morgen schnell von statten geht und...bitte bucht einen Planeten, der nicht bei Kashyyyk ist und wo die Sklaverei verboten ist. Ich will nicht noch einmal da hineingeraten, gerade wo Twi’lek Frauen meist stark betroffen davon sind.“

Sagte sie und dachte einige Momente nach, bevor sie zögerlich wieder zu ihm aufsah.


„Mh...ja, bringt mich morgen zum Raumhafen. Das ist wohl...das Beste.“

Sagte sie unsicher und dachte sich im Insgeheimen, dass sie es sich morgen immer noch anders überlegen konnte. Es war wohl das Sicherste einfach zuzusagen. Wer weiß, ob er ihr noch einmal solch ein Angebot machen würde, wenn sie jetzt ablehnte. Sie musste einfach darüber schlafen. Hier und Jetzt konnte sie einfach nicht genau sagen, ob sie es wollte oder nicht. Dafür hatte sie schon zu viele negative Erfahrungen gemacht.

Ari'a sah dann hoch zu einem Chrono an der Wand und stellte fest, dass die Zeit trotz allem schnell vergangen war und sie wusste nicht genau, wann Shim’rar sie wirklich zurückerwartete.


„Ich denke, ich sollte dann langsam los, wenn es euch nichts ausmacht. Tut mir leid, wenn ich keine große Hilfe war...aber....es musste einfach raus. Danke, dass ihr mir helfen wollt. Ich komme dann morgen..wie immer?“

Fragte Ari’a und war sich wirklich sehr unsicher, ob sie die Flucht tatsächlich wollte und dies hörte man deutlich an ihrer Stimme heraus.

Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh
 
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Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Der Verkäufer atmete tief durch und nickte dann langsam. Das Mädchen hatte seine Zweifel an ihrer Geschichte bemerkt, und das war wahrscheinlich das letzte was jemand in ihrer Situation gebrauchen konnte. Es war immernoch nicht von der Realität ihrer Worte überzeugt, auch wenn sie was sie sagte sicherlich so meinen konnte.

Es tut mir leid, aber was du erzählt hast klang einfach zu phantastisch. Es tut mir leid,

sagte er halb gespielt, diesmal allerdings hoffentlich überzeugender. Sie schien sein Angebot zu akzeptieren, und ein Teil von ihm war erleichtert, ihre Probleme aus seinem Laden zu bekommen. Sicherlich, das war nicht wirklich Nächstenliebe oder wie auch immer man das nannte, aber Shosh musste schließlich auch an sich denken. Gut fürs Geschäft wäre Ari'a wohl auf Dauer auch nicht.

Ich werd mich darum kümmern, wir können sofort losfahren sobald du kommst. Keine Sorge, wir schaffen das schon,

fügte der Mann hinzu, und legte dem Mädchen aufmunternd eine Hand auf die Schulter, allerdings nicht zu lange, aus Angst sie könnte ihn falsch verstehen. Shosh war sich der Gefahr einer solchen Aktion bewußt, wenn er auch weiterhin glaubte das Ari'a übertrieb. Aber diesem Halbstarken, der kleine Mädchen versklaven musste, würde er immernoch fertig werden.

Also dann bis morgen. Ich werde gleich anfangen alles herzurichten.


Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

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Hotelruine - Shim'rar

Diesmal waren es die Überreste einer Bodenvase, die das schwer beladene Speeder zermalmte als die Repulsoren die Chassis langsam aber mit der vollen Gewalt m'haelianischer Schwerkraft auf den Boden setzten. Der lila Twi'lek stieg aus der Kabine, und ging ohne anzuhalten auf den Aufzug zu. Ohne sichtbaren Auslöser erhoben sich die Kisten, Pakete und Taschen in die Luft und folgten ihm in einigen Metern Abstand wie treue Kuschelnager an der Leine. Auf halbem Weg zum Aufzug traten dem Sith Schweißperlen auf die Stirn, und er schaffte es grade so, die komplexe Last ohne Schäden zu Boden gehen zu lassen.

Niemals angeben ohne Publikum,

flüsterte er zu sich selbst, während er Luft holte und sich für diese Dummheit tadelte. Levitation war nicht sein Steckenpferd, und ganz abgesehn von der Kraftverschwendung hätten die Pakete ohnehin nicht alle in den Lift gepasst.

Und niemals vor Publikum versagen,

fügte er hinzu. Sein Blick weiterhin gesenkt, Augen halb geschlossen, erhoben sich die ersten drei Faltschränke und schwebten in die offene Aufzugkabine. Der Twi'lek folgte ihnen, und nutzte die Fahrt, sich etwas zu erholen. Er hatte viel zeit dazu, seine Kräfte wieder zu sammeln, denn seine Einkäufe kosteten ihn fünf Fahrten. Nachdem alles unten angekommen war lagen alle Pakete auf den Trümmern verstreut, aber im Moment hatte der Sith keine Zeit sich um die Einrichtung zu kümmern. Er musste seine Adeptin abholen.
Nachdem er die Aufnahmegeräte in den ungenutzten Zellen versteckt hatte und die Türen verriegelt waren fuhr er wieder nach oben, atmete erneut tief durch und ging schnellen schrittes zu dem Wäldchen, bei dem er Ari'a heute morgen trainiert hatte, um sie abzufangen, falls sie zurückkam. Wenn sie es nicht bald tat würde er zu weniger subtilen Mitteln greifen müssen.


Gruppe Bäume auf dem Weg nach Mondhügel - Shim'rar
 
Mondhügel - Laden - Ari'a, Shosh

Ari?a lächelte Shosh müde an, als er seine Hand auf ihre Schulter legte und ihr versicherte, dass die Flucht sicher gut verlaufen würde. Sie war dankbar, dass er ihr zumindest helfen wollte, auch wenn er ihr ihre Geschichte nicht wirklich glaubte und sicher Shim?rar unterschätzte, doch es war besser als nichts. Ari?a war zwar sehr unsicher, was die Flucht betraf, weil sie einfach schon zu viele negative Erfahrungen gemacht hatte, doch sie wusste, dass sie morgen immer noch absagen konnte, wenn sie es wollte. Es zwang sie ja keiner zu fliehen. Vielleicht half es schon, eine Nacht darüber zu schlafen. Irgendwo konnte sie den Verkäufer auch verstehen, dass er ihr nicht wirklich glaubte, denn sie wüsste nicht, wie sie reagieren würde, wenn ihr jemand solch eine Geschichte erzählen würde. Vielleicht jetzt nach ihrer eigenen Erfahrung würde sie demjenigen glauben, doch vorher, hätte sie vielleicht selbst Zweifel gehabt. Dennoch machte es sie wütend und traurig, dass ihre Aussprache nicht so verlaufen war, wie geplant. Sie fühlte sich nicht so besser, wie sie gehofft hatte. Zum Glück hatte sie Shim?rars Wunderkräfte nicht erwähnt, sonst hätte er sie wohl sofort aus dem Laden geschmissen und hätte ihr niemals ein Angebot zur Flucht gemacht. Vielleicht hätte er sie noch für verrückt gehalten, falls er es nicht jetzt schon tat.

Ari?a rappelte sich langsam vom Boden auf und sah mehr an Shosh vorbei, als ihn wirklich anzusehen.

?Danke, dass ihr mir helfen wollt. Ich komme dann morgen wie immer und dann geht es los. Und..tut mir leid, dass ihr wegen mir deshalb solch einen Stress habt. Ich habe nur im Moment keine andere Bezugsperson, an die ich mich wenden könnte.?

Sagte Ari?a und ging schließlich an ihm vorbei Richtung Ausgang.


?Bis morgen! Und nochmal Danke!?

Rief sie und verließ den Laden. Völlig in Gedanken versunken, ob es klug war, wirklich auf die Weise zu fliehen, ging sie den schmalen Schotterweg entlang und hatte schon fast das Ende des Dorfes erreicht, als ihr einfiel, dass sie die Handschellen und das Essen bei aller Aufregung vergessen hatte. Erschrocken sah das Mädchen zum Himmel und sah, dass der Sonnenstand schon relativ tief war und Shim?rar sicherlich schon auf sie wartete.
Hastig drehte sich die sehr junge Twi?lek um und rannte zurück in den Laden und steuerte sofort den Ladentisch an, wo noch immer die Spielzeughandschellen ausgepackt lagen und nahm sich dann vom Ladentisch ein paar Tüten von einem kleinen Stapel und packte hektisch einige Konserven und Tütenessen ein und einige frische Sachen wie Obst und Gemüse.

?Sorry, dass ich nochmal störe, doch ich muss leider die Sachen bei Shim?rar abliefern. Tut mir leid, dass ich dafür nicht gearbeitet habe. Ich versuchs irgendwie wieder gut zu machen! Bitte habt Verständnis!?

Rief sie, während sie panisch durch den Laden rannte und so schnell sie in den Laden hineingerannt war, so schnell war sie auch wieder draußen und rannte so schnell sie konnte und passte dabei auf, nichts aus den halb vollen Tüten zu verlieren.
Schnell hatte sie das Dorf verlassen und rannte den schmalen Schotterweg hoch und rutschte dabei einmal aus und legte sich beinahe die Länge nach hin, doch fing sie sich gerade noch so und ermahnte sich selbst, dass sie nicht in Panik verfallen durfte. Dennoch hatte sie im Gefühl, dass sie viel zu spät dran war, auch wenn ihr die Zeit im Laden gar nicht so lange vorgekommen war.
Der Aufstieg zum Hotel machte ihr nach und nach immer mehr zu schaffen und sie wurde dadurch immer langsamer, dennoch bemühte sie sich immer weiter irgendwie zu rennen. Der Abstieg war wesentlich leichter gewesen.

Beim Rennen gingen ihr allerhand Gedanken durch den Kopf und einige Tränen schossen ihr wieder in die Augen, als sie daran dachte, dass sie vielleicht bald frei sein würde und ihre Eltern wiedersehen konnte. Was sie jedoch sehr bedrückte war, dass die Aussprache mit Shosh nicht so geklappt hatte, wie erhofft, sodass sie noch immer ein großes Redebedürfnis hatte und wünschte sich einfach mit ihren Eltern darüber reden zu können, denn diese würden ihr auf jeden Fall glauben. Das wusste sie. Ihr kam wieder der Gedanke, Shim?rar einfach das Com zu klauen, doch wusste sie, dass solch eine Tat harte Konsequenzen nach sich ziehen würde.
Kurz überlegte sie auch, sofort irgendwie zu fliehen und sich zu verstecken, doch wusste sie, dass dies gar nichts bringen würde. Sicherlich könnte sie sich verstecken und morgen dann zu Shosh gehen, doch Shim?rar würde sie sicher finden und wissen, wo sie zu finden war. Doch was wäre, wenn sie den heutigen Abend oder die Nacht bei Shim?rar nicht überlebte? Soetwas konnte jeden Tag passieren, denn sie wusste, dass ihr Leben an einem seidenem Faden hing, doch irgendwo schien er sie ja zu brauchen, vielleicht machte sie sich darum im Moment umsonst Sorgen. Als er sie umbringen wollte, hatte sie ihn ja fast mit seinem Messer getötet und solch eine Tat würde sie sich nicht mehr wagen. Doch wenn ihre morgige Flucht schief ging....dann musste sie wohl damit rechnen, dass er sie töten würde. Ari'a atmete tief durch und blieb schließlich stehen und war völlig außer Puste und hatte erst die Hälfte des Weges hinter sich. Völlig ausgepowert schnappte sie nach Luft und setzte sich einen Moment auf einen großen Findling, der am Wegesrand lag und sammelte ihre Kräfte und sah nach oben zu dem Hügel und erschreckte sich, dass sie noch einen langen Weg vor sich hatte, denn noch konnte man das Hotel nicht einmal sehen. Als Ari?a den Sonnenstand bemerkte, dass die Sonne mit zunehmender Geschwindigkeit immer mehr sank, blieb ihr beinahe das Herz stehen. Ari?a sprang daraufhin wieder auf und nahm ihre Kraft zusammen und rannte weiter, da sie sich fürchtete noch später zu kommen. Sie hatte jetzt schon Angst, dass sie Ärger bekommen würde, denn es war schon lange nicht mehr mittags, sondern schon später Nachmittag.

Nach einiger Zeit erreichte sie schließlich die Baumgruppen, wo sie heute früh trainiert hatte und wusste, dass das Hotel nun nicht mehr weit entfernt war, doch ging ihr völlig die Puste aus und wieder musste sie anhalten und ließ die beiden Beutel mit den Lebensmitteln und den Handschellen zu Boden sinken und stützte ihre Arme auf ihre Knie und keuchte. Noch einige Meter, dann hatte sie das Hotel erreicht und sie fürchtete sich vor Shim?rars Reaktion, denn sie wusste, dass sie hätte viel früher da sein sollen.


Gruppe Bäume beim Hotel- irgendwo Shim?rar, Ari?a
 
Gruppe Bäume beim Hotel - Shim’rar

Shim'rar erlaubte sich einen Moment in Gedanken, während er auf die blaue Twi'lek wartete. Wieso war ihm grade eine machtsensitive Frau seiner eigenen Spezies über den Weg gelaufen? Und wieso war dieses machtsensitive Wesen grade weiblich und durchaus gutaussehend gewesen? Zufälle, nichts sonst, aber solche, für die Shim'rar versucht war dankbar zu sein. Allerdings blieb es bei der Versuchung, denn nicht erst seit seiner Einweihung in die Wege der Sith erkannte er keine höhere Macht an als sich selbst. Ari'a war machtsensitiv, und er würde sie so ausbilden, wie er es bei Maedhros nicht geschafft hatte.
Und wenn es ihm nicht gelang, und sie gewisse dumme Eigenarten, die sie auf der Reise an den Tag gelegt hatte, nicht ablegte, dann würde er sie genauso aus dem Weg räumen wie seinen vorherigen Schüler - allerdings weniger gnädig. Immerhin hatte sie auch ohne ihren Bezug zur Macht einige Vorzüge.
In dem Moment spürte er die Nähe des Mädchens, und ihm wurde bewußt, das sie schon fast in Sichtweite war. Er hatte seine Aufmerksamkeit sinken lassen, und beinahe hätte ihn die Twi'lek in Gedanken versunken vorgefunden. Nicht, dass das seinem Image großartig geschadet hätte, aber da sie ihn für almächtig halten sollte wäre es wohl sinnvoller sich keine Schwachheiten zu erlauben.


Und, hast du bekommen um was ich dich gebeten hatte?

fragte er, als er aus dem Schatten der Bäume auf die verschnaufende Ari'a zutrat. Wenn sie Handschellen bekommen hatte, dann hätte sich die Aufgabe gleich doppelt gelohnt, aber ihre Angst zu sehen, wenn sie ihm von einem Fehlschlag berichtete, würde es ebenso wert sein. Nach einer Sekunde griff er nach ihrem Beutel und wühlte darin herum. Ihre Reaktion war sicherlich nicht so interessant wie das Gefühl, unwichtig zu sein. Zu seiner Überraschung fand er in der Tasche das bestellte Spielzeug, und er ließ den Rest ihres Einkaufes wieder zu Boden fallen.

Wunderbar. Weißt du, ich mag eigentlich Ringe, Ketten und Schmuck nicht sonderlich an Frauen, aber hier können wir eine Ausnahme machen. Zieh sie doch mal an - hinterm Rücken, wie üblich,

meinte er, leicht distanziert. Mit etwas Glück würde sie sich beschweren und er konnte sie zurechtweisen, aber das wäre höchstens ein kurzfristiger Genuss. Sobald sie im Hotel waren würde er ihr ein paar seiner Einkäufe präsentieren, und wenn er mit ihr fertig war würde sie keine Probleme haben einzuschlafen. Körperliche Fitness war für jemanden in dem Tätigkeitsfeld, das er für sie ausersehen hatte, genauso wichtig wie die Beherrschung der Macht.

Gab es sonst irgendwelche Probleme? Hat dich dein neuer Freund auch schön arbeiten lassen, wenn du wieder so viel Zeug hast mitnehmen dürfen?


Gruppe Bäume beim Hotel - Ari'a, Shim’rar
 
Gruppe Bäume beim Hotel - Ari'a, Shim’rar

Ari’a fuhr zusammen, als Shim’rar plötzlich von der Seite aus dem Schatten trat, denn sie hatte ihn nicht bemerkt und ihr Herz hatte einen gewaltigen Satz gemacht und konnte Shim’rar daher nicht sofort auf seine Frage antworten, doch dies war bald nicht mehr nötig, da er ihr bereits die Tüte aus der Hand gerissen hatte. Ari’a atmete tief durch und wahr froh, die Handschellen besorgt zu haben, denn er schien sein Augenmerk nur darauf gerichtet zu haben, denn er beachtete weder das Essen noch wirklich sie, was ziemlich ungewöhnlich war. Doch genau das machte ihr Angst, denn er schien etwas auszuhecken, sonst wäre er nicht so fanatisch nach den Handschellen.
Shim’rar ließ die Tüte schließlich geräuschvoll auf den Boden fallen, als er die Handschellen endlich gefunden hatte und wollte von ihr gleich, dass sie sie tragen sollte und wieder einmal hinter dem Rücken. Ari’a verdrehte vor Ärger leicht die Augen und sah den lila Twi’lek empört an.


„Warum?! Ich habe doch gar nichts gemacht! Findet ihr nicht, dass ich die letzten Wochen nicht schon genug in Fesseln gesteckt habe?! Das ist unfair! Da bemühe ich mich und werde dennoch bestraft!“


Schrie sie schon fast und schüttelte fassungslos den Kopf.


„Oder ist es weil ich spät dran bin? Das war nicht meine Schuld! Ich bin sogar extra den Weg hierher gerannt! Er hat mich nicht eher gehen lassen! Ich musste... .“

Einen Moment musste sie darüber nachdenken, was sie in dem Laden getan haben könnte, bevor sie weitersprach und hoffte dabei, dass Shim’rar die Kunstpause nicht aufgefallen war.


„Kisten stapeln, umordnen und Regale ausräumen und säubern! Ihr wisst gar nicht, wie die Zeit dabei gerast ist! Es ist wirklich nicht meine Schuld! Bitte! Meine Handgelenke schmerzen jetzt noch von den Wochen davor! Ihr wisst gar nicht wie die Teile reiben und sich teilweise ins Fleisch bohren, zudem ist die Haltung der Arme für die Schultern äußerst unangenehm! Bitte erlasst mir das. Ich habe sie euch mitgebracht und bestraft mich von mir aus damit, wenn ich etwas falsch gemacht habe oder so, aber ich habe nichts getan!“


Beschwerte sie sich und sah ihm ernst in die Augen und konnte seine absolute Bosheit kaum noch glauben. Sie hatte damit gerechnet, wenn sie alles nach seinen Wünschen machen würde, dass er sie dann in Ruhe lies mit solchen Sachen, doch da hatte sie sich wohl geirrt. Er mochte es wohl tatsächlich optisch lieber, wenn sie gefesselt war. Ihm ging es wohl nicht nur um den Zweck der Handschellen und dies widerte sie an. Er wollte, dass sie litt. Ari’a sah betrübt auf die geöffneten Handschellen in seinen Händen und seufzte schließlich. Sie wusste wirklich nicht, womit sie das Ganze verdient hatte.


„Bitte! Würde ich wegrennen, hätte ich es wohl heute schon getan, soviel Freiraum ihr mir gegeben habt. Ich habe aus meinen letzten Fluchtversuchen gelernt! Ihr müsst mich nicht fesseln!“


Gruppe Bäume beim Hotel - Ari'a, Shim’rar
 
Gruppe Bäume beim Hotel - Ari'a, Shim’rar

Scheinbar gewöhnte man sich selbst an das wiederkehrende Geflehe von Adepten, die sich nicht den Wünschen ihres Meisters fügen wollten. Ari'a schien es jedenfalls immernoch als Schikane zu empfinden, dass er sie gefesselt haben wollte, und sah nicht ein, dass ihr Überleben eben einen Preis hatte. Dass sie gleichzeitig in absehbarer Zeit lernen würde, Handschellen dieser Bauart mit Hilfe ihrer - oder eher seiner, wenn sie ihm Glauben schenkte - Talente zu öffnen. Ohne auf ihre Beschwerden einzugehen drückte er die Handschellen erst um ihr linkes Handgelenk, dann, hinter ihrem Rücken und mit ein Wenig Gewalt, folgte ihr rechter Arm. So gefesselt gefiel sie ihm gleich fiel besser, aber das weniger wegen der Optik denn aufgrund der Tatsache, dass er ihr heute bereits genug Freigang gegeben hatte. So gesehn hatte er ihr mehr durchgehen lassen, und zu sehr darauf vertraut, dass seine reine Präsenz in der Ferne reichen würde, sie gefügig zu halten. Diesmal hatte es geklappt, aber er musste ihr Zeigen, wer Besitzer war und wer Besitz.

Zier dich nicht so, die Dinger stehen dir doch,

meinte er gespielt, und betrachtete seine Adeptin einen Moment. Trotz all seiner Absichten als Sith, sie auszubilden und ihren Willen zu brechen, war ihre Hilflosigkeit immernoch ein gewisser Faktor, der Reiz auf ihn auswirkte.

Hast du etwas zu essen bekommen? Ansonsten essen wir, dann geht es weiter mit deinem Training.

Er legte seinen Arm um ihre Schulter, um mit ihr zusammen zum Hotel zurück zu gehen. Aus einer Laune heraus - und eher unlogisch, da niemand in der Nähe war, der sie sehen konnte - zog er seine Hacke aus und drapierte sie über die Verhindungskette der Handschellen, so dass sie Fesseln nicht mehr zu sehen waren und es so aussehen musste, als würde Ari'a die Jacke tragen.

Weißt du, Ari'a, eins würde mich interessieren. Und wenn du bei deiner Antwort flehst, bettelst oder dich beschwerst, dann wirst du bis morgen früh hungern. Sieh es endlich ein, wir gehören zusammen,

fügte er breit grinsend hinzu und drückte sie einen Moment an sich, bevor sie weitergingen.

Wie lange glaubst du wird es dauern, bis du dein altes Leben verdrängen kannst, und so gehorsam bist wie es sich für jemanden gehört, der als meine Adeptin überleben will?


Hotel - Lobby - Ari'a, Shim’rar
 
Hotel - Lobby - Ari'a, Shim’rar

Shim’rar ging gar nicht auf ihre Argumente ein, sondern griff nur nach ihren Händen und legte sie in die Handschellen und dies ging schneller, als sie richtig darüber nachdenken konnte, um sich vielleicht zu wehren. Doch im Nachhinein war sie froh, dass sie halbwegs still gehalten hatte, denn sie erinnerte sich noch schmerzhaft daran, wie er ihr das erste Mal die Ketten aufgezwungen hatte. Es brachte nichts, sich auch noch körperlich dagegen zu wehren. Eigentlich hatte sie gehofft, dass die Fesselei endlich ein Ende haben würde, wenn sie immer wieder zu ihm zurückkehren würde, ohne zu fliehen.
Ari’a erwiderte nichts mehr darauf und wieder wurde ihr klar, dass sie nicht nur seine Schülerin war, sondern mehr Sklavin. Es war wirklich ein Wunder, dass sie noch nicht zu einem Lustobjekt von ihm geworden war, doch traute sie es sich kaum zu denken, weil sie Angst hatte, dass soetwas noch eintreten könnte. Sie traute diesem Twi’lek alles zu.

Das junge Mädchen wand sich kurz in den Spielzeughandschellen und sie waren wirklich unbequem, weil sie nicht sauber verarbeitet waren und die Ränder sich wirklich in ihre Haut bohrten, sodass ihr nichts anderes übrig blieb, ihre Hände still zu halten. Sie konnte wirklich nicht verstehen, wieso einige kleine Jungen damit gerne spielten. Für sie war das kein Spielzeug.

Mit gesenktem Blick schritt sie mit Shim’rar an ihrer Seite den Trampelpfad entlang und in einiger Entfernung sah man bereits das Hotel. Ari’a versuchte seinen Arm um ihre Schultern zu verdrängen, denn sie wusste, dass es sich wohl nie ändern würde, wenn sie sich tatsächlich gegen die Flucht entscheiden würde, wohin sie im Moment mehr hin tendierte, da sie Angst hatte, bei einem Fehlschlag zu sterben.

Shim’rar
hatte ihr seine Jacke um die Verbindungskette gehängt, welche die Handschellen stark runterzog, sodass die Handschellen aus Kunststoff noch mehr rieben. Sie wusste nicht warum er es tat, da hier eigentlich niemand war, vor wem sie ihre Fesseln verbergen müsse, doch vielleicht tat er es, weil ihm zu warm war und er die Jacke nicht tragen wollte. Oder er wollte sie einfach nur ärgern. Ari’a seufzte neben ihm und dachte wieder über die Flucht nach, die ihr angeboten wurde. Noch immer war sie sich unschlüssig, was genau sie tun sollte. So wollte sie eigentlich nicht weiterleben und ihr war klar, dass sich an ihrer Situation nur wenig ändern würde die nächsten Jahre. Besser würde sie bestimmt nicht groß werden, wenn schlimmer.

Shim’rar fragte sie dann, wie lange sie noch brauchen würde, bis sie ihre Vergangenheit vergessen hätte und Ari’a sah ihn erschrocken an, denn wieder drohte er indirekt mit ihrem Leben. Viele Minuten sagte das Mädchen gar nichts, denn die Antwort fiel ihr nicht gerade leicht auf diese Frage. Am liebsten hätte sie tatsächlich gebettelt, dass er ihr mehr Zeit geben sollte, doch aus seiner Frage heraus hörte sie auch, dass er ihr nicht mehr Zeit geben würde. Ari’a schluckte hart und sah schweigend auf den Boden und sie hatten nun schon bereits die Lobby vom Hotel erreicht. Nervös spielte sie mit ihren Händen hinter ihrem Rücken herum, um eine Antwort auf seine Frage zu finden und fasste dabei plötzlich auf etwas hartes in einer der Taschen von Shim’rars Jacke. Sofort fiel ihr ein, dass es nur sein Com sein konnte und sie tastete vorsichtig mit der einen Hand in die Jackentasche hinein und fasste tatsächlich das Com. In dem Moment hatte sie die Frage von Shim’rar völlig verdrängt, denn vor ihrem inneren Auge zeichneten sich die Silhouetten ihrer Eltern ab, wie sie zu ihnen sprechen konnte und ihnen alles erzählte, was vorgefallen war. Glücksgefühle durchströmten das Mädchen und sie konnte nicht widerstehen, dass Com an sich zu nehmen. Doch wie? Und was wäre, wenn Shim’rar es bei ihr finden würde? Welchen Ärger würde sie sich damit einhandeln? Und damit würde sie ihn nur bestätigen, dass sie ihre Vergangenheit noch nicht verdrängt hatte. Bei dem Gedanken biss sie sich auf die Lippe, denn ihr fiel wieder ein, dass sie noch nicht auf seine Frage geantwortet hatte.


„Ähm, naja. Ich werde mich bemühen, es so schnell wie möglich zu verdrängen.“

Meinte sie leicht abwesend und versuchte sich dennoch nicht anmerken zu lassen, dass sie gerade krampfhaft versuchte das Com mit gefesselten Händen aus der Tasche zu ziehen und hielt ihre Hände so schützend darum, dass er es nicht sehen konnte und hoffte, dass ihre Worte ihn genug ablenken würden, dass er ihr Tun nicht bemerkte.


„Aber ich denke dennoch, dass es schon besser geworden ist. Vor einigen Wochen habe ich noch mehr an meine Eltern denken müssen. Mehrmals an einem Tag sogar. Und jetzt...denke ich mehr daran, wie ich alles richtig und besser machen könnte...es euch am besten recht mache. Sicherlich träume ich nachts von meinen Eltern noch, aber ich denke, dass wird vergehen, wenn ich mich anstrenge.“

Ari'a hoffte, dass ihm die Antwort so gefiel, auch wenn sie doch ziemlich übertrieben war und kaum der Wahrheit entsprach und ihr Herz machte einen Satz, als sie daran dachte, dass sie sogar dabei sein Com klaute, um eben ihre Eltern anzurufen. Mit einer leichten Verrenkung schaffte sie es schließlich, das Com in einer der Kleidtaschen rutschen zu lassen, welche an der Seite angenäht waren und sie tat dabei so, als wollte sie sich nur etwas strecken. Ari’a hoffte jedoch, dass das hellbraune Com, bei dem weißem Kleid, nicht zu sehr bei einem bestimmten Licht durchschimmern würde , doch der Stoff war relativ dick.

„Ihr dürft nicht vergessen, dass ich erst knapp über einen Monat bei euch bin. Ganz so schnell geht das nicht, aber wie gesagt, es hat sich schon verbessert, auch wenn ihr das vielleicht nicht so nachvollziehen könnt. Wenn ich so darüber nachdenke, finde ich schon, dass meine Vergangenheit immer mehr verblasst. Es kommt mir beinahe wie eine Ewigkeit vor, als ich das letzte Mal meine Eltern gesehen habe... .“


Erzählte sie und der Rest stimmt sogar davon, denn sie hatte wirklich das Gefühl, dass nicht über ein Monat vergangen war, sondern vielleicht ein halbes Jahr.

Das Mädchen war jedenfalls stolz, das Com ergattert zu haben und hoffte, dass der Twi’lek nichts bemerkt hatte und es auch bei ihr nicht finden würde oder gar vermissen würde, denn es stellte sich auch die Frage, wie sie es ihm wieder unbemerkt zustecken konnte. Bei dem Gedanken wurde ihr sehr mulmig zumute und sie verdrängte zunächst die Frage und nahm sich vor, darüber später nachzudenken.

„Macht euch also keine Gedanken. Ich werde versuchen zu vergessen. Ich habe übrigens noch nichts bei Shosh gegessen, aber ich habe viel mitgebracht. Einige Konserven, Tütenfutter und ein wenig was frisches. Ich weiß zwar nicht, wie wir das Essen warm machen können, aber einige der Büchsen kann man auch kalt essen.“

Ari’a versuchte zu schleimen, wie es nur ging, denn so hatte es Shim’rar ja gestern von ihr verlangt. Das sie ihn dabei anlog, gefiel ihr zwar nicht, weil sie Angst hatte, dass er es ihr doch übel nehmen würde, doch im Moment fiel ihr auch keine bessere Option ein.

Hotel - Lobby - Ari'a, Shim’rar
 
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