Militärgeschichte

Ich bin mir nicht sicher, ob das Thema in diesem Thread richtig aufgehoben ist, aber das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat am 15. September 2017 bekannt gegeben, dass der Auswahlprozess für den Nachfolger des Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch in die nächst Phase eingetreten ist. Nach ersten Tests im Juli dieses Jahres soll die Prüfung der eingereichten Modelle bis November 2018 abgeschlossen werden. Zwischen Dezember 2018 und April 2019 soll schließlich der Gewinner feststehen, der dann nach Erprobung bei der Truppe ab September 2020 offiziell eingeführt werden soll.

Wie viele Sturmgewehre genau gekauft werden sollen, um die ca. 167.000 G36 zu ersetzen, ist noch nicht bekannt. Die Dienstzeit des neuen Sturmgewehrs soll bis 2046 laufen.

Fünf Hersteller werden an dem Auswahlprozess teilnehmen:

Heckler & Koch mit dem HK433
Haenel Defence mit dem Mk556
Rheinmetall (in Kooperation mit Steyr) mit dem RS556
SIG mit dem MCX
FN mit dem FN SCAR

Aufgrund der Vorgabe, dass das Sturmgewehr ein maximales Gewicht von 3.6 kg haben soll, scheint das Kaliber 5.56 am wahrscheinlichsten.

Zusätzliche Quelle (englisch): http://www.janes.com/article/74261/...s-to-tender-for-g36-assault-rifle-replacement
 
Offiziell sind weder die noch deren Produkte genannt worden, da es sich um eine Verschlussache handelt. Die hier aufgeführten Namen sind Spekulation (angeblich Leak) von Jane's.

Pardon, das ist richtig und dieser Zusatz hätte rein gehört. Da Jane´s aber eine zuverlässige und gut informierte Seite ist, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass sie keinen Unsinn erzählen.
 
Der Konstrukteur des berühmten AK-47 Strumgewehrs,der 2013 verstorbene Generalleutnant Michail Timofejewitsch Kalaschnikow ist unlängst in Moskau mit einer Statue geehrt worde .

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Du weiß aber schon das die Statue des Generalleutnants von Russland aufgestellt wurde und nicht von der Sowjet-Union ?
Nein, natürlich nicht :p
Aber bei dem ganzen Sowjet-Nostalgie in Russland hätte man halt erwarten können, dass man sich bei einem Held der Arbeit/des Sozialismus/des Vaterlandes/der Kriegsmaschinerie an dem klassischen Stil hält.

Mir schwebt da eine 15 m große Statur von Kalaschnikow vor, wie er einem Soldaten die Waffe reicht, der gerade im Begriff ist das Vaterland zu verteidigen oder ähnlicher nationalistischer Kitsch :D
 
Nein, natürlich nicht :p
Aber bei dem ganzen Sowjet-Nostalgie in Russland hätte man halt erwarten können, dass man sich bei einem Held der Arbeit/des Sozialismus/des Vaterlandes/der Kriegsmaschinerie an dem klassischen Stil hält.

Wenn sie jetzt auch nicht so bombastisch groß ist wie zu Sowjet-Zeiten so ist doch der Stil eher gleich.
Aber auch Russland hat große Statuen für Kriegshelden erbaut.
Gut zu sehen an der Statue für Marschall Schukow in Moskau die von Boris Jelzin in Auftrag gegeben wurde :

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Welcher Schwachkopf der sich offensichtlich auch noch Lehrer nennen darf stellt denn bitte solch eine Fage :

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Der große Korse, DAS militärische Genie des 19.Jahrhunderst starb in keiner Schlacht sondern auf St.Helena.
 
Heute vor genau 75 Jahren,am 03.10.1942 startete von der Heeresversuchsanstalt in Peenemünde die erste V 2 Rakete die die Atmosphäre verlassen sollte und in den Weltraum vorstieß.
Zum ersten Mal hatten Menschen einen Flugkörper ins All geschossen.

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Heute vor 16 Jahren, am 07. Oktober 2001, begann als Vergeltung für die Terroranschläge vom 11. September die Operation "Enduring Freedom", womit hauptsächlich der Krieg in Afghanistan (OEF-A), aber auch Terrorismusbekämpfung in den Philippinen und am Horn von Afrika verknüpft sind. Mit Angriffen von Kampfflugzeugen und Cruise Missiles auf Stellungen von Al-Qaida und der Taliban und zunächst hauptsächlich von Spezialeinheiten und afghanischen Kräften (der sogenannten Nordallianz) am Borden getragen verfolgte der amerikanische Präsident George W. Bush kurzfristig drei militärische Ziele, die er am 20. September in einer Rede vor dem Kongress erläuterte:

1. Die Gefangennahme oder Tötung der Anführer von Al-Qaida, hauptsächlich Osama bin Laden
2. Die Zerstörung der Ausbildungslager von Al-Qaida
3. Die Ausschaltung der Taliban als Unterstützungsfaktor für Al-Qaida, damit sollte Al-Qaida ein wichtiger Standort für Ausbildung, Nachschub, Finanzierung und Planung entzogen und weitere Terroranschläge verhindert werden

Unter Führung der USA beteiligten sich zahlreiche Mitgliedsstaaten der NATO und auch einige Nichtmitglieder, darunter Georgien, die Ukraine, Usbekistan und die Vereinigten Arabischen Emirate an dem Einsatz. Die NATO-Kräfte wurden unter der Bezeichnung International Security Assistance Force (ISAF) zusammengefasst. Neben Truppen stellten die beteiligten Länder auch Ausrüstung, humanitäre Hilfsgüter und Geld zur Verfügung.

Auf eine Übersicht der danach folgenden Ereignisse möchte ich an dieser Stelle verzichten, mir geht in diesem Beitrag mehr darum, eine Art vorläufige Bilanz zu ziehen.

Zunächst die positiven Punkte:

Afghanistan besitzt seit 2004 und eine Verfassung, die unter anderem demokratische Wahlen, die Gleichstellung von Mann und Frau und die Freiheit der Religionsausübung vorsieht.

Seit 2001 sind über 6 Millionen afghanische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückgekehrt (hauptsächlich aus dem Nachbarland Pakistan).

Statt einer Million besuchen nun 8 Millionen Kinder Schulen, davon ca. 3 Millionen Mädchen, denen es unter den Taliban unmöglich war, sich Bildung anzueignen.

Statt 5% haben nun 60% der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Die Lebenserwartung ist von 56 auf 60 Jahre gestiegen und die Kindersterblichkeit hat sich halbiert (von 180/1000 auf 90/1000).

Dank Impfungen wurden Krankheiten wie Polio nahezu ausgerottet.

Die afghanishe Wirtschaft und Infrastruktur beginnt, sich zu entwickeln, statt 25.000 Mobiltelefonen gibt es nun 22 Millionen (das Handy ist in Afghanistan das wichtigste Kommunikationsmittel) und statt 40 Meilen gepflasterter Straßen mehr als 7.000 Meilen (der Ausbau des Straßennetzes ist eine der größten Herausforderungen in Afghanistan).

Die afghanischen Sicherheitskräfte sind mittlerweile auf ca. 400.000 Mann angewachsen und übernehmen mehr und mehr Verantwortung. Größere Angriffe der Taliban sind ausgeblieben (bis auf einige spektakuläre Ausnahmen), sie versuchen über Terroranschläge in den Schlagzeilen zu bleiben, sind aber zu Großoffensiven nicht mehr fähig. Al-Qaida kann von Afghanistan aus nicht mehr operieren.

Bei demokratischen Wahlen fand 2014 ein friedlicher Machtwechsel statt, was beweist, dass das Vertrauen in die staatlichen Institutionen wächst. Bemerkenswert ist dabei die trotz mehrer Anschläge und schlechter Infrastruktur hohe Wahlbeteiligung von 60%.

Eine ganze Reihe von Problemen besteht allerdings weiterhin:

Etwa 36% der Afghanen leben unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosigkeit liegt bei ca. 35%.

Die Opiumproduktion ist nach wie vor die "Haupteinnahmequelle" des Landes, ca. 90% des Opiums weltweit stammt aus Afghanistan. Dieses lukrative Geschäft ermöglicht es den Taliban, weiterhin Anschläge durchzuführen, mit dem Auftauchen des IS in Afghanistan hat sich die Sicherheitslage in manchen Regionen wieder signifikant verschlechtert.

Korruption und Amtsmissbrauch bleiben erhebliche Probleme bei den Sicherheitskräften, jedoch weniger bei den Streitkräften und der Bundespolizei als bei regionalen Polizeikräften, die zudem auch oft am Opiumhandel beteiligt sind.

Verlustzahlen (Tote, Schätzungen bzw. gerundet):

Afghanische Zivilbevölkerung: 31.000 (davon 75% durch Anschläge der Taliban)
Afghanische Sicherheitskräfte: 20.000
Taliban, Al-Qaida und Verbündete: 25.000 bis 40.000
International Security Assistance Force (ISAF): 3.400

Rechtlich basiert der Afghanistan-Einsatz zum einen auf einer Resolution des UN-Sicherheitsrats vom 12. September 2001, in dem die Anschläge des Vortags als bewaffneter Angriff gewertet und damit den USA als verletzte Partei das Recht auf Selbstverteidigung zugestanden wurde. Am 20. Dezember 2001 wurde die Aufstellung der ISAF ebenfalls durch den Sicherheitsrat gebilligt, als sogenannte friedenserzwingende Maßnahme unter Leitung der NATO. Der NATO-Rat hatte am 12. September 2001 die Vorgänge des 11. September 2001 als Angriff auf einen der NATO-Staaten erklärt, womit der Bündnisfall gemäß Artikel 5 eingetreten war. In den Mitgliedsstaaten der NATO wurden die Mandate für Einsatz jeweils einzeln beschlossen.

Im Fall Deutschlands beruht der Afghanistan-Einsatz auf der regelmäßig erneuerten Genehmigung durch den Bundestag und auf dem Grundgesetz. Gemäß Artikel 87a, Abschnitt 2 darf die Bundeswehr außer zur Verteidigung nur dann eingesetzt werden, wenn es das Grundgesetz ausdrücklich zulässt. Laut Verfassungsgericht ist dies unter anderem im Fall Afghanistan erfüllt, die Begründung dafür bezieht sich auf Artikel 24, der den Bund zum Eintritt in ein System kollektiver Sicherheit wie UN und NATO ermächtigt und so auch die Grundlage für eine Verwendung der Bundeswehr zu Einsätzen, die im Rahmen und nach den Regeln dieses Systems stattfinden, bietet.

Quellen:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/afghanistan-zivilisten-tote-kaempfe
http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verteidigungspolitik/199281/wehrrecht
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-06/stichwahl-afghanistan-wahlbeteiligung-anschlag
http://www.faz.net/aktuell/politik/...sten-punkte-der-neuen-verfassung-1147872.html
http://www.bbc.com/news/world-asia-26747712 (auf Englisch)
https://www.forbes.com/sites/lorent...oming-an-american-success-story/#3bac72b456b2 (auf Englisch)
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute vor genau 100 Jahren, am 15.10.1917 wurde die wohl bekannteste Spionin der Militärgeschichte,Margaretha Geertruida Zelle,besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Mata Hari, in der französichen Festung Vincennes durch ein französiches Peloton füsiliert.


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Heute vor genau 75 Jahren,am 23.10.1942 begann mit einem gewaltigen Feuerschlag der britischen Artillerie jene Schlacht,die allgemein als die "Schlacht um El Alamein" bezeichnet wird, obwohl es bereits die zweite Schlacht bei El Alamein gewesen ist.

Während Generalfeldmarschall Erwin Rommel seinen Vormarsch in Richtig Alexandria am 11.07.1942 wegen starker britischer Gegenangriffe und massiven Nachschubproblemen einstellen mußte,und den Übergang zur Verteidigung befehlen mußte konnte der Oberbefehlshaber der 8.britischen Armee,der damalige Luitenent General und spätere Field Marshal Sir Claude John Eyre Auchinleck ebenfalls die Zeit nutzen um sein Truppen aufzufrischen.
Da die britischen Truppen in Afrika zunehmend besser versorgt werden konnten als die Deutschen,welche permanent an Nachschubschwierigkeiten litten,wollte
der Britische Premierminister Winston Churchill nicht so lange warten,und ersetzte am 18.08.1942 Auchinleeck durch den damaligen Luitenent General und späteren Field Marshal Sir Bernard Law Montgomery.
Auch Rommel sah,daß man mit der Zeit zwangsläufig nicht mehr stark genug sein würde,der immer stärker werdenden Übermacht der Briten zu trotzen,und befahl daher einen letzten Versuch,den britischen Speerriegel bei El Alamein zu durchbrechen, und ins Nildelta swie nach Alexandriea durchzustoßen.
Rommel wagte eine letzte Offensive,die als die Schlacht von Alam Halfa bekannt ist.
Doch die Offensive scheiterte,und die Initiative ging vollständig auf die britische Seite über.Jetzt konnten sich alle Anstrengungen nur noch darauf beschränken, einen britischen Durchbruch zu verhindern. Längs der gesammten ca. 50 km langen Front ließ Rommel tiefgestaffelte Minenfelder die sogenannten"Teufelsgärten"anlegen und hielt seine Panzerverbände im rückwärtigen Gebiet in Reserve, um etwaige Einbrüche abzuriegeln. Wegen einer Erkrankung musste er dann aber nach Deutschland und erfuhr dort am 23.10.42 vom Beginn der Entscheidungsschlacht bei El Alamein: Die britische 8. Armee trat mit 195 000 Mann, 1029 Panzern, davon 252 amerikan. Sherman, 880 Flugzeugen, 1400 Pak und 1200 Geschützen zum Angriff auf die deutscht-italienischen Stellungen an. Sie wurden gehalten von 96 000 Mann mit 530 Panzern , in der Mehrzahl alte Panzer der Italiener-,362 einsatzbereiten Flugzeugen, 750 Pak und 470 Geschützen. Im Unklaren über die Richtung des britischen Hauptstoßes waren die Verteidiger verstreut: Im Süden standen die italien. Division "Pavia", "Folgore" und "Brescia" sowie dahinter die Panzerdivision "Ariete" und die deutsche 21. Panzerdivision dem brit. XIII. Korps (Horrocks) gegenüber, im Zentrum und im Norden erwarteten die Division "Bologna", "Trento" und die deutsche 164. Infanterieivision sowie dahinter die Panzerdivision "Littorio" und die deutsche 15. Panzerdivision den Angriff des brit. X. (Lumsdon) und XXX. Korps (Leese). Er begann um 21.40 Uhr mit einem Feuerschlag der Artillerie an der ges. Front. Erst als nach mehrstündigem Trommelfeuer die Infanterie des britischen XXX. Korps vorging, wurde klar, dass der Durchbruch nicht wie erwartet im Süden, sondern an der Nahtstelle von "Trento" und deutschet 164. Division versucht werden sollte. Bei Rommels Rückkehr am 25.10. war sein Stellvertreter General der Panzertruppen Georg Stumme einem Herzanfall erlegen, hatten die britische 1. und 10. Panzerdivision zwei Lücken in die Stellungen der Verteidiger geschlagen, drohte die australische 9. Division zur Küste durchzubrechen. Die am 27.10. von Süden herangeführte deutsche 21. Panzerdivision konnte noch einmal die Lage stabilisieren, ehe Sprit- und Munitionsmangel Schlagkraft und Beweglichkeit bedrohlich herabsetzten. Zudem hatten die Briten die totale Luftherrschaft über dem Schlachtfeld und zerschlugen die gegner. Stellungen mit Teppichwürfen v.a. amerikan. Marauder-Bomber. Am 2.11. um 1 Uhr brach schließlich die verstärkte neuseeländische 2. Infanteriedivision gefolgt von Panzern am Kidney-Rücken durch die dt.-italien. Front. Rommel befahl den Rückzug, den Hitler am 3.11. jedoch nicht genehmigte, sodass erst nach weiteren schweren Verlusten der Rückzug des Deutschen Afrika-Korps und des italieninischen XX. Korps am 4.11.1942 eingeleitet werden konnte. Immer in Gefahr, von nachstoßenden britischen Verbänden überholt zu werden, gelang ein geordneter Rückzug, der erst nach Räumung der Cyrenaika und ganz Tripolitaniens an der Mareth-Linie vorübergehend endete. Die Schlacht bei El Alamein hatte den Afrikafeldzug entschieden.
Drei Dinge wären noch erwähnenswert.
Zum einen gelang es den Britin,mit ihrem massiven Artilleriefeuer die Mienenfelde
in starken Maße zu neutralisieren.
Zum anderen war es für die Briten ein Glücksfall,daß Rommels Stellvertreter im wichtigsten Moment ausfliel.Die verursachte ein Chaos in der deutsch/italineischen Befehlsgebeung,das der von sich aus einspringende General der Panzertruppen Wilhelm Ritter von Thoma,nur mühsam im Zaum halten konnte.
Zum letzten sehen viele Militärhistoriker in dem Rückzug auf die Mareth-Linie die größte militärische Leistung des Generalfeldmarschalls Erwin Rommel.
 
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