Mimban (Circarpous-Major-System)

[OP: Nach Krankenhausaufenthalt und immer noch in der Reha-Phase melde ich mich zurück. ;) ]

[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel

Niemals! entfuhr es der jungen Frau, als der Sith andeutete, dass man ihren Heimatplaneten ins Imperium eingliedern könne. Er reagierte vorerst nicht auf ihren heftigen Ausbruch, doch war sie sich sicher, dass er sie gehört hatte. Sie wusste nicht, ob das ihre Lage verschlimmert hatte oder nicht. Andererseits in der Gewalt eines Sith zu sein? konnte es noch wirklich viel schlimmer kommen? Die Antwort war eindeutig, als Orakel einen Schalter umlegte.

Kaylee konnte spüren wie eine Flüssigkeit in ihren Rücken injiziert wurde. Sie hatte Angst vor dem, was nun kommen würde. Zuerst schien gar nichts zu passieren, doch das würde sicher nicht lange so bleiben. Dann wurde es warm, als hätte jemand die Heizung aufgedreht. Keineswegs unangenehm. Eher im Gegenteil.

Doch dabei blieb es nicht. Die Temperatur stieg noch weiter an. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Mit einem Schlag nahm die Hitze sprunghaft zu. Erst brannten ihre Hände und dann ihr ganzer Körper.

Hätte sie tatsächlich in Flammen gestanden, der Schmerz hätte nicht schlimmer sein können. Kaylee wand sich, versuchte alles um sich von den Fesseln zu befreien und von der Liege zu entkommen, aber vergebens. Sie schrie bis ihre Stimme heiser war und nur noch ein gequältes Krächzen aus ihrer Kehle drang. Tränen liefen ihre Wange hinab. Augenblicke wurden zu quälenden Minuten.

Kaylee konnte nicht mehr. Es sollte nur noch aufhören. Egal wie. Der Tod selbst wäre ihr lieber gewesen als das. Hätte sie doch nur den Mut gehabt und wäre dem Sith in das Lichtschwert gelaufen, als er ihr den Weg versperrt hatte. Dann hätte sie sich das alles hier sparen können.


[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel
 
[op: Sorry, bin im Stress.]

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel

Und auch wenn die Hitze, welche Kaylees Körper zu verzehren schien ihr sämtliche Sinne rauben sollte, so war da dennoch erneut das Gesicht des Chiss über ihrem, der sie lange nachdenklich betrachtete.... wie sie Schrie, wie ihre Stimme versagte und dabei ihr die Tränen den Blick vernebelten. Und ja, er wartete. Das die Injektion alles andere als Angenehm war und bleiben würde war ihm bewusst gewesen. Und dennoch blieb er die ganze Zeit an ihrer Seite, strich ihr kurz über die Stirn, legte die andere Hand Mitfühlend auf Kaylees. Gesten eines Vertrauten. Nur das sie auf diesem Weg zu etwas anderem wurden. Und schließlich irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, als ihre Geschrei nur noch einem Wimmer gleich kommen konnte beugte sich der Chiss erneut herab und flüsterte in Kaylees Ohr: “Du bestimmst. Ich führe nur aus. Deine Erfahrungen mit dieser neuen Erlebniswelt müssen nicht bis zum letzten Ausgetragen werden, kleine Kaylee. Und du weißt, wie du diese Welt vorerst beenden kannst. Alles läuft nur auf diesen Moment hinaus. Überleg es dir gut....“

Und er erhob sich erneut, blieb weiterhin stehen und betrachtete Kaylee Qualen erneut eisern schweigend eine ganze Weile lang. Irgendwann begann das Gerät mit einem leisen Piepen anzukündigen, dass es die Zufuhr des Injektionsmittels abgebrochen hatte. Die Flüssigkeit würde auch so noch nachwirken. Und der Körper war danach immer noch irritiert, wenn es nötig war um auf eine andere Weise unangenehm werden zu können. Diese liegen waren wirklich Wahre Meisterwerke und Geniestreiche ihrer Entwickler.... nur war das natürlich ein Detail, dass der junge Chiss so offen nicht Kaylee gegenüber erörtern würde. Stattdessen setzte er wieder sein Freundliches Lächeln auf, strich dem Mädchen durch das Schweißnasse Haar. “Helden sind letzten Endes auch nur Leute, die sich für eine siegreiche Seite entschlossen hatten... Warum scheint dir der Gedanke deines Heimatplaneten unter imperialer Schirmherrschaft solches Unbehagen zu bereiten? Die Menschen können sich ihrer Sicherheit bewusst sein. Die Kriminalität ist so niedrig wo sonst nirgendwo. Nicht zu vergessen, dass die Armutsrate dank des Militärs gegen 0 sinkt.“

Ja, offensichtlich lenkte er das Thema gerade in Smalltalk-Manier in eine ganz andere Richtung, wobei aber eindeutig das was er wissen wollte klar im Raume hängen blieb. Die Ruhe und die Freundlichkeit in seiner Stimme, die von dem ganzen was sie verursachten ablenkten waren die ganze Zeit über noch zusätzlich ein starker Kontrast im Vergleich zu den Taten des Chiss. Und er behielt mit seinen vor Wahnsinn blitzenden Augen weiterhin den Blick des Mädchens sehr genau beobachtend im Auge.

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel
 
[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel

Die Qualen waren unerträglich und die Minuten zogen sich quälend langsam dahin. Das alles wäre vielleicht noch leichter zu ertragen gewesen, wenn der Sith sie nicht ständig mit diesem freundlich, ruhigen Gesichtsausdruck ansehen würde. Wie sie ihn dafür hasste, was er ihr antat und wie es ihm anscheinend auch noch Spaß machte. Wenn sie doch nur von dieser Liege entkommen könnte, sie würde ihm ins Gesicht springen und ihm diese Maske aus falscher Freundlichkeit herunterreißen.

Das Piepen der Maschine nahm sie kaum wahr, allerdings konnte sie spüren, dass die Injektion in ihren Rücken stoppte. Es dauerte leider trotzdem noch viel zu lange bis die Hitze auf ein erträgliches Maß sank. Der normal temperierte Raum, in dem sie sich befanden, war für Kaylees immer noch erhitzten Körper zu kühl. Sie fröstelte und zitterte leicht, während ihr abwechselnd heiß und kalt wurde. Ihr Mund war trocken und ihr Hals brannte vom Schreien. Sie hatte furchtbaren Durst und hätte für ein Glas Wasser im Moment fast alles getan.


Warum es mir Unbehagen bereitet?... Kaylee konnte ihren Ohren nicht trauen. Hatte er gerade allen ernstes das gefragt? Im nächsten Moment schüttelte sie unwirsch den Kopf, um sich von der Hand des Sith, die ihr durchs Haar strich, zu befreien. Dann hob sie so weit sie konnte den Oberkörper von der Liege und sah Orakel mit vor Wut funkelnden Augen direkt ins Gesicht.

Noch bevor sie den Mund geöffnet hatte, wusste sie, dass es ein Fehler war. Sie war eigentlich nicht der Typ für Wutausbrüche, andererseits war sie auch noch nie in so einer Situation wie jetzt gewesen.

Warum mir der Gedanke Unbehagen bereitet? wiederholte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Möglicherweise liegt es daran, dass ich mich unter imperialer Schirmherrschaft im Moment alles andere als sicher fühle. Euer Imperium besteht nur aus Angst und Schrecken, das ist das Einzige, dessen sich die Menschen bewusst sein können. In meiner Kolonie gibt es keine Armut. Wir teilen was wir haben und helfen uns gegenseitig. Wir brauchen euer Imperium nicht!

Als der Sith einen Schritt zurück machte, dachte sie, dass er erneut einen Schalter an der Maschine betätigen wollte und bekam es mit der Angst zu tun. Ermattet fiel ihr Kopf zurück auf die Liege, doch sie ließ Orakel nicht aus den Augen.

Bitte, beinahe flehend wandte sie sich an ihn und klang dabei noch jünger, als sie eigentlich war, ich weiß nichts. Wirklich.

Ihre Gedanken wanderten zu dem Jedi, der sie vor den Raumpiraten gerettet hatte und nun? im Stich ließ. Oder etwa doch nicht? War er überhaupt noch auf Mimban? Versuchte er sie zu retten? Aber warum war er dann nicht schon längst hier? Sicher, das Gebäude wimmelte nur so vor imperialen Soldaten, aber einem Jedi würde schon etwas einfallen? wenn er es wirklich wollte. Was, wenn er tatsächlich schon fort war? Wenn er sie ihrem Schicksal überlassen hatte, warum sollte sie dann die wenigen Informationen, die sie über ihn hatte, zurückhalten? Nein, noch gab es Hoffnung, dass Markus kommen würde und sie aus den Fängen dieses Sith befreien würde.

[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel
 
- Mimban (Circarpous V) – Minenstadt – Straßen - mit Dean -

Markus bekam keine Antwort auf seine Frage, denn bevor Dean darauf reagieren konnte, ertönten Schüsse hinter ihnen. Helle Lasersalven schlugen hinter ihnen im Boden oder irgendwo in den Wänden der durch Häuser begrenzten Gasse ein. Die beiden Jedi sahen zurück und begannen zu laufen, so schnell ihre Beine sie trugen.

Sie haben uns gefunden!

, schrie Markus, doch plötzlich geschah etwas Unerwartetes - Ja, sogar für die beiden Jedi kam es völlig unerwartet, als ein Container von oben, scheinbar von irgendeinem Dach, auf sie hinabstürzte. Markus konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen und dabei verlor er Dean aus den Augen. Der Container war direkt zwischen den beiden auf dem Boden aufgeprallt und hatte eine riesige Staubwolke aufgewirbelt.

Der Corellianer landete unsanft bäuchlings auf dem Boden. Der Staub brannte in den Augen und er musste husten, als sich der Sand den Weg in seine Lunge bahnte. Er versuchte zuerst zurückzusehen, erkannte jedoch nichts, außer dem Container selbst. Dann warf er einen suchenden Blick nach oben, doch auch das war vergebens.


Was zum...

Die Worte verstummten in lauten Rufen, die aus einer nahen Gasse ertönten. Sofort suchte das Augenpaar nach der Quelle der Befehle, die nur teilweise verständlich an sein Ohr drangen.

Fasst sie!! Lasst sie nicht entkommen!!

Die Imperialen mussten die beiden gefunden haben. Mark rappelte sich wieder auf. Er musste fliehen, doch was war mit Dean und ... wieder wanderte der Blick vom Container weg nach oben zum Dach ... Wer hatte das Hindernis für die Sturmtruppen geschaffen? Es konnte doch kein Zufall gewesen sein.

Komm! Schnell, wir haben nicht viel Zeit!!

Mark wandte sich nach der Stimme um. Eine rauhe Stimme war es und das Gesicht dazu gehörte einem Mann mittleren Alters. Seine Augen waren mit einem stechenden Blick auf den Jedi gerichtet. Markus wusste nicht, wie ihm geschah und zu welcher Seite er den Kerl zuordnen sollte...

Ihm kannst du jetzt nicht helfen!!

Markus sah zurück. Der Container war nicht hoch genug. Er würde die Truppen nicht allzu lange aufhalten und der Fremde hatte Recht. Er konnte Dean im Moment nicht helfen, wenn dieser überhaupt noch lebte.
Schnell drehte Mark sich um und rannte in Richtung des Fremden. Dieser nickte und lief voran. Mit einer Hand bedeutete er Markus, ihm zu folgen...


- Mimban (Circarpous V) – Minenstadt – Straßen - mit dem Fremden auf der Flucht -
 
Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel

Und wieder war dort nichts, als dieses seltsame, ruhige, freundliche Gesicht, dass nur Geduld wiederspiegelte. Das nur darauf wartete, dass das Mädchen auf der Liege die richtige Entscheidung traf. Lagsam senkte der junge Chiss sein Haupt, stützte eine Hand auf den Kopfteil der Liege und sein Kinn auf diese. Ganz Nahe bei Kaylees Ohr.

“Du missinterpretierst deine Situation, kleine Kaylee. Ich will dir nichts böses. Ebensowenig das Imperium. Aber wir verfolgen mit aller Konsequenz die Ziele, die wir uns gesetzt haben. Und koste es jedes nur erdenkliche Mittel. Du spürst unseren Wunsch die Galaxis von einem Krebsgeschwür zu reinigen. Dein Planet hingegen würde unseren Wunsch nach dessem Sicherheit zu spüren bekommen. Nach dessem Wohlstand jedes einzelnen Bürgers auf dem gesamten Erdenrund. Und wir sind bereit mit der gleichen Leidenschaft zu agieren, mit der du hier erhöht wirst.“, flüsterte er ihr zu, wie sonst ein Freund einer Freundin ein Geheimnis anvertrauen würde. Zärtlich, neckisch. Er war die ganze Zeit anwesend. Jede Minute ihrer Qual. Jede Sekunde!

“Du solltest also eher das große ganze sehen, als nur den unwichtigen Teil eines viel zu kleinen, vorerst Unbehagen bereitenden, unbedeutenden Momentes in der Geschichte dieses Universums. Manchmal muss man für einen kurzen Augenblick grausam erscheinen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ich weiß, dass du etwas weißt. Und alles was ich möchte ist, dass du dieses Wissen mit mir teilst.“, meinte der junge Chiss im Anschluss weiter mit ruhigem, freundlichem Tonfall. Und es schwang noch etwas in dieser Stimme mit: Geduld. Die Geduld, die man einem Kind gegenüber aufbringen musste, um ihm etwas beizubringen. Für den Augenblick verstand das Mädchen wohl das ganze noch nicht, aber vielleicht würde sie es auf längere Sicht ja endlich begreifen? Wer wusste das schon?

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel
 
- Mimban (Circarpous V) – Minenstadt – Straßen - mit dem Fremden auf der Flucht -

Der Fremde war schnell und geschickt. Er führte Markus im Laufschritt durch das endlos erscheinende Straßenlabyrinth und Mark folgte ihm, ohne groß darüber nachzudenken, ob er ihm überhaupt vertrauen konnte.
Irgendwann kamen sie an ein recht heruntergekommenes Haus. Der Fremde verlangsamte seinen Schritt, sah sich aufmerksam um und trat an die Tür heran, an die er drei Mal klopfte. Es musste eine Hintertür sein. Die Gasse, in der sie sich befanden, war eng und überall lagen Mülltüten herum. Der Jedi besah sich seine Umgebung genauer und versuchte sich zu orientieren, doch die Flucht ging schnell von Statten und er kannte sich in dieser Stadt nicht aus. Er wusste nur in welcher Richtung das Imperiale Gebäude sein musste, wohin Kaylee gebracht worden war. Dean würde schon auf sich selbst aufpassen können. Oder hatte Markus ihn den Löwen zum Fraß vorgeworfen? Hatte er ihn im Stich gelassen? ...
Der Gedanke wurde schnell wieder verworfen und er versuchte, sich einzureden, dass es nicht anderes gegangen wäre. Sie hatten Krieg in dieser Galaxis. Wenn er umgekehrt wäre, hätte er sich selbst auch noch in Gefahr gebracht und Kaylee hätte keine Chance gehabt aus ihrer Gefangenschaft zu entkommen. Er hatte die Verantwortung für sie übernommen, schon als sie noch an Bord des Frachters gewesen waren.


Wo bist du denn mit deinen Gedanken? Komm schon!!

Mark wandte sich ihm zu. Mittlerweile hatte sich die Tür geöffnet. Dahinter standen drei gut gebaute Kerle, die scheinbar darauf warteten, dass die beiden eintreten. Der Corellianer folgte der Aufforderung und trat ein. Er spürte keine Gefahr. Die Macht hätte ihn mit Sicherheit gewarnt.

Wo sind wir? Und... Wer seid Ihr?

, waren Marks erste Fragen an den Fremden. Dieser schob ihn weiter in den Gang hinein. Zwei der Kerle gingen jeweils links und rechts von ihm. Der Fremde, der ihn gerettet hatte und der dritte gingen hinter Mark.

Ihr habt den Frieden in dieser Stadt gestört!

, erklärte der Fremde. Mark runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Er wollte erst hören, was der Fremde zu sagen hatte...

- Mimban (Circarpous V) – Minenstadt – heruntergekommenes Gebäude - mit dem Fremden und drei Kraftprotzen -
 
[OP: Ich hatte Orakels Post nicht gesehen und hab mich schon gewundert, warum er nicht schreibt... :rolleyes: Von daher danke für deine PN ;) ]


[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel

Der Sith hatte anders reagiert als sie es erwartet hatte. Er war angesichts ihres Wutausbruchs nicht aus der Fassung geraten, eher im Gegenteil, er war ganz ruhig geblieben? eigentlich wie die ganze Zeit. Er hatte sie auch nicht für ihre Worte bestraft und die Maschine erneut angeschaltet, sondern ? Geduld gezeigt.

Er wolle ihr nichts Böses. So wirklich glauben konnte sie das im Moment nicht, denn ihr kam es schon so vor, als würde er genau das tun. Andererseits hatte er ihr gerade eine zweite Chance gegeben, ihre Situation zu verbessern.

Warum quälte sie sich eigentlich selbst? Warum erzählte sie dem Sith nicht einfach was sie wusste? Wirklich viel war es sowieso nicht. Nichts, was dem Chiss helfen würde Markus zu finden. Es erschien ihr mit einem Mal so sinnlos, dass sie nicht von Anfang an geredet hatte. Sie hätte sich viel Schmerzen und Leid ersparen können. Das einzig wichtige war der Name des Jedi, dieser war es wert gehütet zu werden, doch alles andere war mehr oder wenig belanglos? warum hatte sie es nur so lange zurückgehalten?

Weil Markus ihr gesagt hatte, dass sie nichts von ihm erzählen solle. Deswegen und weil er ihr das Leben gerettet hatte. Aber das war bevor sie von den Sturmtruppen abgeführt worden war und nun verhört wurde. Sicher würde er verstehen, dass sie doch etwas verraten hätte? auch wenn es nur etwas Belangloses war, wenn sie ihn überhaupt noch einmal zu Gesicht bekommen würde. Noch immer nagte der Gedanke an ihr, dass sich der Jedi vielleicht aus dem Staub gemacht haben könnte. Wenn dem so war, dann gab es keinen, der ihr helfen konnte, außer sie selbst.

Doch, was würde der Sith tun, wenn sie es ihm erzählte? Würde er ihr glauben, dass sie nicht mehr wusste? Oder würde sie noch mehr Schmerzen erfahren müssen? Sie würde es wohl riskieren müssen. Konnte es denn wirklich viel schlimmer werden, als es jetzt schon war?

Und koste es jedes nur erdenkliche Mittel.

Ja, es konnte, war die niederschmetternde Antwort. Es konnte aber auch besser werden. Die Wahrscheinlichkeiten waren vielleicht gering, aber die Möglichkeit musste sie doch ergreifen, wenn sie sich ihr schon bot.


An Bord des Schiffes war ein Jedi. begann sie leise und stockend. Ich wusste nicht, dass er einer war. Erst als er sein Lichtschwert benutzt hat, um die Raumpiraten zu besiegen, hab ich es gemerkt. Sie machte eine Pause um ihre trockenen Lippen zu befeuchten. Er hat mir aufgetragen die gefesselten Piraten den Soldaten zu übergeben, nachdem wir hier gelandet waren. Als ich mich zu ihm umdrehte, war er verschwunden. Ich weiß weder wohin er danach gegangen ist, noch weiß ich sonst etwas über ihn.

[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel
 
- Mimban (Circarpous V) – Minenstadt – heruntergekommenes Gebäude - mit dem Fremden und drei Kraftprotzen -

Glaub mir, wir sind nicht glücklich mit der Situation. Mit hunderten von imperialen Soldaten die Straßen teilen... Jede Handlung, die man vorhat, zweimal überdenken... Sich hüten, die eigene Meinung Kund zu tun...

Der Fremde schüttelte den Kopf. Markus sah dies nicht, doch er konnte einen missbilligenden Ton aus der Stimme heraushören. Die Leute waren also nicht zufrieden mit ihrem Leben hier in der imperialen Minenstadt. Er konnte sich vorstellen, dass es hier nicht lustig zuging. Hier galten die Regeln des Imperiums. Niemand durfte tun und lassen, was er wollte. Jeder war in die Arbeit eingespannt und wurde sicherlich nur wenig bis gar nicht dafür entlohnt... Das Imperium war ein Räuber. Man beraubte die Menschen ihrer Rechte. Tatsächlich hatte er hier beinahe nur Menschen gesehen... Vielleicht waren andere Aliens nicht willkommen oder sie wussten sich bestens zu tarnen und zu verstecken...
Sie gelangten in einen Raum, in dessen Mitte ein Tisch stand. An diesem runden Tisch saßen vier weitere menschliche Männer. Markus nickte ihnen grüßend zu. Die Tür wurde hinter ihnen geschlossen und der Fremde stellte sich neben den Jedi, während sich die Muskelprotze links und rechts vor die Tür stellten.


Ameth Coon, Till Benton, Kim Lin'th, Vincent O’Connor und Dave Pr'oud!

, stellte er die Männer nacheinander vor. Beim letzten Namen zeigte er auf sich selbst und neigte kurz den Kopf. Vincent O’Connor? Den Namen hatte der Corellianer doch schon einmal gehört. Jedenfalls hatte Dean von einem gewissen Vincent gesprochen, der ihnen helfen konnte...

Mein Name ist Markus Finn!

, stellte Mark sich schließlich selbst vor. Die Männer nickten ihm nun ebenfalls zu und anschließend ergriff Vincent das Wort.

Gehörst du zu diesem Dean Taran?

Der andere, der Markus hergebracht hatte und sich selbst als Dave vorgestellt hatte, antwortete an Marks Stelle.

Er war bei ihm. Wir mussten ihn zurücklassen!

Mark zog die Augenbrauen zusammen und wendete den Blick seitlich zum Boden. Verdammt, er hatte einen seiner Kollegen zurückgelassen... Einfach so. Er schloss kurz die Augen, wollte nach der Macht greifen, doch irgendwie wurde ihm dies verwehrt. Die Männer sprachen nebenbei weiter. Dave erklärte in Einzelheiten, was passiert war. Sie diskutierten in der Runde, was nun zu tun sein, doch Markus achtete nicht auf die Worte. Warum verwehrte ihm die Macht den Zugang? Warum konnte er nicht?
Der Jedi zweifelte ein weiteres Mal an diesem Tag an seinen Fähigkeiten. Dann kam ihm das Bild der jungen Frau in den Sinn.


Kaylee...

, murmelte er und sah auf. Er konnte jetzt nicht an sich selbst denken. Dean konnte sich selbst .... vielleicht selbst helfen, doch Kaylee war hilflos in den Händen der Imperialen Truppen...

- Mimban (Circarpous V) – Minenstadt – heruntergekommenes Gebäude - mit Dave Pr'oud, drei Kraftprotzen und vier anderen Männern -
 
[op: Hey, kein Thema. Kann ja jedem mal passieren. ;)]

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel

Tja, und wie reaglierte der junge Chiss in diesen Momenten? Er beobachtete. Denn auch wenn Kaylee nicht unbedingt viel in diesen Momenten sprach. Ihr Gesicht und ihre Augen sprachen Bände. Zeigten, dass sie über etwas nachdachte. Das hieß zwar nicht unbedingt, dass er sie gebrochen hatte, aber vielleicht genug Eindruck hinterlassen konnte, um ihren Egoismus zu wecken. Von daher war er wenig überrascht, als sie schließlich zu sprechen begann. Jedoch: Erwartete man, dass er gerade daraufhin ihr weiterhin bewusst in die Augen sah, so irrte Kaylee sich gerade. Das wirre glitzern der Rotglühenden Augen wandte sich von ihr ab, betrachtete in diesem Augenblick die Bildschirme, nicht sie. Hatte der jugne Chiss das Interesse an seinem Spielzeug verlohren?

Als Kaylees letzter Satz geendet hatte schüttelte Orakel fast shcon enttäuscht den Kopf: “So viel Wahrheit und doch willst du mir eine Kleinigkeit verschweigen, kleine Kaylee. Du enttäuschst mich.“, wieder wandte er seinen Blick dem Mädchen entgegen. Und sollte es bisslang nicht aufgefallen sein, so blitzte jetzt in diesem Augenblick doch so etwas wie extremer Wahnsinn in ihnen. “Was ist dieses kleine Geheimnis, dass du unbedingt über diesen Jedi halten willst, obwohl er dafür verantwortlich ist, dass du all dies hier erleidest? Hmm, ein Name, vielleicht?“

Langsam machte sich ein irres Lachen für einen kurzen Augenblick in dem sterilen Raum breit. Sie alle waren doch so nah an den ihnen jeweil auferlegten Zielen angelangt. So nah, und doch schien die Horro-vorstellung noch nicht ganz beendet zu sein. Immer noch strich der junge Chiss sanft über das Haar des Mädchens, fast so, als würde ihn dies in diesem Moment beruhigen.

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel
 
[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel

Das Lachen drang ihr bis ins Mark und ließ sie erschaudern.

Nein, ich kenne seinen Namen nicht. sagte sie etwas zu schnell, als das es glaubwürdig klingen könnte. Er hat sich mir nicht vorgestellt. Ich weiß nicht wie er heißt. fügte sie etwas langsamer und hoffentlich überzeugender an.

Wie lange konnte sie dieses Spiel wohl noch treiben, bevor der Sith erneut die Maschine anschaltete? Oder gar schlimmeres tat? Wie sollte sie ihn überhaupt einschätzen? Bis jetzt war er dem Anschein nach ruhig und freundlich geblieben, wobei das gemessen an der Situation einfach nur grotesk wirkte. Im nächsten Moment könnte das ganze auch in unbändige Wut umschlagen, die den Sith nachgesagt wurde. Sie konnte nie wissen, was er als nächstes tat. Er war unberechenbar und wahnsinnig, das konnte sie an seinem Blick sehen und es machte ihr Angst.

Und doch klammerte sie sich noch an die Hoffnung, dass Markus sie hier irgendwie herausholen würde. Wenn er überhaupt noch auf Mimban war?. Nein, schnell schob sie diesen Gedanken wieder beiseite. Wenn sie ihre Hoffnung verlor, dann hatte sie nichts mehr an das sie sich halten konnte.


[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel
 
[op: So, endlich mal ein wenig Gelegenheit sich einen klaren Kopf um den Beitrag zu machen.]

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel

Und wieder war da dieser abwesende Blick, der junge Chiss schien gar nicht so wirklich mitzubekommen, was Kaylee dort von sich gab, oder hielt es gerade in diesem Moment nicht für Notwendig dem Mädchen zuzusehen, wie es seine Aussage machte. Erneut war der Blick an eine ganz andere Stelle innerhalb des Raumes geheftet. Und blieb dort bis Kaylee wieder schwieg. Anschließend schloss Orakel die Augen, schüttelte erneut den Kopf.

“Nein, nein, nein.“, leise geflüstert. Mit einem mal beugte sich Orakel über Kaylee, seine Hände umfassten links und rechts ihrer Schultern die Liege. Und der Chiss beugte sich so tief dass sein herabhängendes Haar Kaylees Wangen umschmiegen konnte, während sein Blick sich sehr tief in den ihren bohrte. Ruhig und regelmässig ging dabei der Atem des Chiss, der manchmal über ihre Haut strich. Verging dabei Zeit? Oder wartete Orakel nur darauf, dass Kaylee von sich aus ihre Behauptung korrigierte. “Und wieder verfängst du dich in einer Lüge, kleine Kaylee. Du enttäuscht mich wirklich bitter.“, erneut dieser Tonfall, der eher an einen Vater erinnerte, der einem Kind beibrachte, das es einen Fehler gemacht hatte, “Und dabei waren wir beide doch schon so nah gekommen... so nahe daran, dass ich dir nichts mehr hätte tun müssen. Warum schlägst du nur immer wieder meine dir entgegen gehaltene Hand aus? Du weißt doch, dass ich nicht dein Feind bin. Dies alles hier nicht sein muss.“

Und wieder löste sich eine Hand von der Verschalung der Liege, näherste sich Kaylees Gesicht. Kurz strich der lederne Daumen sanft über die Wange des Mädchens, während der Gesichtsausdruck Orakels etwas bedauerndes Annahm. Zu was sah sich der Chiss gerade in diesem Moment gezwungen? Was verbarg sich hinter den Worten, dass alles nicht sein musste? Langsam löste sich die Hand und bewegte sich in einen Bereich, der Ausserhalb Kaylees Gesichtsfeldes lag...

Als sie wieder hervorkam hielt Orakel dass, was er in ihr hielt nach Möglichkeit erst einmal verborgen. Jedoch war dass, was dann Kaylees Wange berührte nicht das Leder des Handschuhs, den der Sith trug. Es war etwas kaltes, metallisches. Etwas strich über Kaylees Wange, dass sie zwar so wie es geführt wurde nicht verletzte, jedoch zeugte es von der scharfen Seite eine Klinge, die Orakel gerade in der Hand hielt und noch scheinbar unschlüssig, wie er weiter vorangehen sollte
eher spielerisch mit der Haut der Person vertraut machte, die in nur all zu naher Zukunft mit der schmerzhaften Seite dieses Instrumentes Bekanntschaft machen würde...

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel
 
- Mimban (Circarpous V) – Minenstadt – heruntergekommenes Gebäude - mit Dave Pr'oud, drei Kraftprotzen und vier anderen Männern -

Weißt du Markus - ich darf doch Markus sagen?

Vincent stand auf und stützte sich auf dem Tisch ab.

Wir können nicht noch mehr Ärger auf diesem Planeten gebrauchen!! Ich habe es schon diesem anderen Kerl, Dean, gesagt. Ihr müsst diesen Planeten verlassen. Lasst uns unsere Ruhe... Oder einfach das, was wir als Ruhe verstehen. Wir haben uns das Leben hier nicht ausgesucht, doch bisher ging es. Wenn ihr Jedi jetzt noch mehr Streit beginnt, können wir vergessen, dass die Imperialen uns unseren Frieden lassen, wie bisher.

Die anderen Männer waren derselben Meinung, denn sie nickten und stimmten vereinzelt mit einem "Ja" oder "Genau" zu. Markus selbst schüttelte den Kopf.

Wir sind sicher nicht hier, um Euch Ärger einzubringen. Ihr kennt die derzeitige Situation der Jedi... Wir sind in der ganzen Galaxis verstreut. Ich bin durch einen Zufall hierher gekommen, genau wie Dean es wahrscheinlich auch war.

Dave legte die Hand auf Marks Schulter, sagte jedoch nichts. Sollte es eine Art Mitleid oder Mitgefühl sein? Unbeirrt sprach Markus weiter, da niemand ihn unterbrechen wollte. Die Männer in diesem Raum hörten ihm zu. Sie ließen ihn aussprechen. Dies brachte ihnen Pluspunkte ein.

Ich war auf einem Frachter, der von Raumpiraten angegriffen worden war...

Einer der anderen Männer lehnte sich in seinem Sessel zurück und erhob die Stimme.

Wir haben die Sache verfolgt. Die Passagiere müssen nun zusehen, wie sie wieder von diesem Planeten herunterkommen. In ein paar Tagen kommt ein Personenfrachter. Darauf können sie wieder abreisen, wenn sie bezahlen...

Markus nickte. In Ordnung. Es war gut zu wissen, dass wenigstens diese Sache auf ohne seine Hilfe geklärt worden war. Es waren ja schließlich Zivilisten. Man konnte ihnen nichts anderes nachweisen.

Das Mädchen allerdings....

Ja, ich weiß! Sie wurde gefangen genommen...

... Und ins imperiale Hauptgebäude im Stadtzentrum gebracht. Vor kurzem ist ein Sith angereist.


Markus stockte der Atem. Ein Sith? Davon hatte er noch nichts gewusst. Sie war einem Sith ausgeliefert worden.

Man will mehr über den Jedi herausfinden, der an Bord des Frachters war!

Über mich...


, erkannte Markus sofort. Dave trat an ihm vorbei und setzte sich an den Tisch. Er bot Markus den Platz neben sich an. Dieser setzte sich nur widerwillig, doch er wollte die Gastfreundschaft, die ihm zu Teil wurde nicht ablehnen. Er setzte sich, doch seine Gedanken schienen wo anders zu sein...
Warum hatte er sie nur dieser Gefahr ausgesetzt. Sith hatten alle ihre eigenen Methoden, die Wahrheit aus einem Menschen herauszubekommen...


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[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel

Als der Sith sich so unangenehm nahe über sie beugte, wäre sie am liebsten noch weiter in der Liege versunken, was jedoch unmöglich war. Sein stechender Blick hielt den ihren gefangen, so dass sie es nicht einmal wagte den Kopf wegzudrehen. Erneut hatte der Sith mit Leichtigkeit ihre Lüge erkannt. Mittlerweile war Kaylee klar, dass die Maschine, an die sie angeschlossen war, sicher auch so eine Art Lügendetektor beinhaltete. Wie sollte sie es nur schaffen eine Maschine zu überlisten? Vermutlich gar nicht.

Plötzlich stockte ihr der Atem, als etwas Scharfes ihre Wange berührte. Ihre Augen weiteten sich vor Angst. Der Sith hatte ein Skalpell in der Hand. Noch verletzte er sie damit nicht, doch es war nur eine Frage der Zeit bis er es einsetzen würde, um sie zum sprechen zu bringen.

Wie konnte sie noch länger etwas verschweigen, da er ihr mit so etwas drohte? Bis jetzt waren die Schmerzen, die sie erleiden musste, nicht von dauerhafter Natur gewesen, ganz wie der Sith es am Anfang gesagt hatte. Doch wenn er nun ein Skalpell einsetzte? was hielt ihn davon ab ihr ein Ohr abzuschneiden? Oder einen Finger? Oder ihr das Augenlicht zu nehmen? Oder etwas noch schlimmeres? Es wäre ein Leichtes für ihn.

Wenn sie den Jedi verriet? würde Markus verstehen, dass sie nicht anders hatte handeln können? Dass sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen hatte? Würde sie sich selbst noch in die Augen sehen können,? immerhin hätte sie dann noch ihr Augenlicht.

Was sollte sie nur tun?


Bitte? nicht? begann sie flehend und klang dabei noch jünger, als sie war. Ich? ich sag euch seinen Namen? Für einen kurzen Moment wagte sie es die Augen zu schließen. Sie schämte sich für das, was sie gleich tun würde. Als sie weiter sprach sah sie den Sith wieder an. Sein Name ist Mark.

Jetzt war es raus. Wenn auch weder sein vollständiger Vorname noch sein Nachname. Doch Kaylee sagte nichts weiter. Nichts, was eine Lüge wahrscheinlicher machen würde, denn genau genommen hatte sie nicht gelogen. Ihre Aussage entsprach der Wahrheit. Vielleicht würde der Sith sich damit zufrieden geben? die Hoffnung dafür war zwar gering, aber sie war da.

[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel
 
Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel

Und Orakel lächelte, ein freundliches Lächeln, wenn auch von dem blitzen in den Augen überschattet. Ein kleiner Erfolg, zwar noch nicht viel, aber immerhin. “Na, bitte. Wir sind einen Schritt weiter gekommen. War das wirklich so schwierig, um nicht von Angang an auf diese Weise zu handeln?“

Das Skalpell löste sich aber immer noch nicht vom Körper des Mädchens. Es fuhr nur langsam tiefer. War es gerade eben noch an der Wange Kaylees zu spüren gewesen, so fuhr es jetzt über ihr Kinn. Orakel folgte dem Metallenen Gegenstand für ein paar Sekunden, so als wüsste er selbst noch nicht genau, wo das Ding hingehen sollte. Und wirkte dabei irgendwie gelangweilt.

“Mark also. Ein Anfang. Und zwar kein schlechter, mein Kompliment. Und wie war sein Nachnahme?“, die Klinge lag jetzt vermutlich auf Höhe des Kehlkopfes und strich dabei mit einer absolut behutsamen Anmut über die Haut, die ihres gleichen suchte. Scheinbar versuchte der Chiss Kaylee mit aller Behutsamkeit nicht zu verletzen, sie aber dennoch immer spüren zu lassen, was in diesem Augenblick ihre Haut berührte. Liebende hätten vermutlich Federn so eingesetzt, um den Partner auf diese Weise zu stimulieren, auf sanfte Weise, mit der Orakel gerade Kaylee mit dem Skalpell berührte. Aber was würde er tun, sofern er mit einer weiteren Antwort nicht zufrieden war?

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel
 
[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel

Erleichterung machte sich in Kaylee breit, als der Sith offensichtlich mit ihrer Antwort zufrieden war. Doch dieser Augenblick war beinahe sofort wieder vorbei, denn weder wurde das Skalpell zurückgezogen, noch genügte ihre Aussage dem Chiss.

Stattdessen wanderte die scharfe Klinge tiefer zum Hals des Mädchens. Kaylee stockte vor Angst der Atem. Wenn der Sith nur ein wenig mehr Druck ausüben würde, könnte er ihr mit Leichtigkeit die Halsader aufschneiden und sie würde verbluten? aber dann könnte sie keine Fragen mehr beantworten und das konnte er nicht wollen? oder?

Etwas in ihr schrie sie an, ihm einfach alles zu verraten. Nichts zurück zu halten und endlich diesen Alptraum zu beenden. Doch ein kleiner Teil wollte das nicht zulassen. Der Teil, der sich dafür schämte, dass sie überhaupt schon etwas preisgegeben hatte. Wie es aussah konnte dieser den inneren Kampf, den Kaylee ausfocht, für sich entscheiden. Zumindest im Moment.

Mehrmals schnappte das Mädchen hörbar nach Luft, versuchte genug Sauerstoff in ihre Lungen zu bekommen, um Worte zu formen. Bei jedem Mal und bei jedem Schlucken spürte sie deutlich die scharfe Klinge an ihrem Hals. Wusste sie wirklich was sie im Begriff war zu tun? War sie sich der möglichen Folgen bewusst? War sie sich wirklich sicher, dass sie das tun wollte?

Die klare Antwort war, nein und trotzdem konnte sie nicht anders handeln.


Ich? begann sie tonlos, bevor sie ihre Stimme halbwegs wieder fand und etwas lauter fort fuhr: Ich ? weiß ihn nicht.

[Mimban ? Vernehmungsraum] mit Orakel
 
Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel

Ein leichtes geräusch der Ettäuschung drang auf Orakels Kehle, als Kaylee ihre Beteuerungen nichts zu wissen schon wieder aufbrachte. Die Klinge allerdings blieb nicht auf dem Hals stehen, sondern fuhr diesen langsam und vorsichtig entlang, bis sie zum Kragen ihres Shirts* schabte dort kurze Zeit über Stoff und fuhr diesen bis zum Schlüsselbein entlang.

“Und ich dachte, wir währen endlich auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, kleine Kaylee.“, begann Orakel jetzt seine Stimme wieder anzuheben. Noch immer war sie in diesem sehr vertraulichen Tonfall gehalten, den er die ganze Zeit über aufgelegt hatte. Nur schwang jetzt bitterste Enttäuschung in diesem mit: “Warum tust du dir das nur an?“

Die Klinge hatte beim Schlüsselbein haltgemacht und war anschließend auf Kaylees rechter Körperseite in Richtung Arm gewandert. Immer noch war das leichte Schaben auf Stoff zu hören, zeitgleich der nicht wirklich vorhandene Druck, während die Klinge sich ihren Weg bahnte, den Orakel auf die Stellen ausübte, um wenigstens einen Teil des Weges merkbar zu machen, so lange er den Stoff zwischen Kaylees Haut und seinem Werkzeug des Grauens wußte. Immer tiefer ging es den Arm entlang, weiter in Richtung Handgelenk.

“Ich bedaure wirklich, dass es soweit kommen musste, wie das, was jetzt passiert. Denn es wird wirklich, endgültig schmerzhaft.“, und jetzt auch das bedauern, dass bißlang in der Stimmlage des Chiss zu hören war auf seinem Gesicht zu sehen, wie er sich von Kaylees Blick abwandte und sich endgültig der Tätigkeit seiner Hand mit aller Aufmerksamkeit widmete.

Die Klinge erreichte das Handgelenk und wurde schlagartig weggenommen... jedoch blöffte der Chiss nicht. Er musste das Skalpell nur eben in einer leicht veränderten Haltung in seiner Hand unterbringen, dann war das kalte Metall an den Fingerspitzen des Mädchens. Schob sich langsam nach oben und die Klinge drängte sich mit Mittleidloser Genauigkeit in den kleinen Spalt zwischen Fingernagel und Nagelbett. Das hier würde Schmerzhaft werden.... und Blutig. Und Orakel war fest entschlossen diesen Weg durchzuführen.

Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel
 
- Mimban (Circarpous V) – Minenstadt – heruntergekommenes Gebäude - mit Dave Pr'oud, drei Kraftprotzen und vier anderen Männern -

Du fühlst dich für sie verantwortlich, das ist uns klar, aber du kannst nichts für sie tun!

Markus lehnte sich zurück. Sein Blick war starr auf die Tischplatte gerichtet. Der linke Arm war quer über den Bauch gelegt und der rechte Ellenbogen wurde darauf abgestützt. Er rieb sich das Kinn, welches bereits von einem drei-Tage-Bart recht kratzig war. Er erwiderte auf Daves Worte nichts. Ihm war klar, dass es nicht leicht sein würde, doch er musste irgendetwas unternehmen. Er konnte sie doch nicht einfach in den Fängen des Imperiums und noch schlimmer - in den Fängen eines Sith lassen. Er durfte sie nicht im Stich lassen, allein schon deshalb, weil sie es auch nicht getan hatte. Sie hatte ihm an Bord des Schiffes geholfen und er war sich sicher, dass sie auch jetzt noch für ihn stand hielt....
Ok... vielleicht auch nicht. Wie lange würden Menschen es schon aushalten gefoltert zu werden. Ein Jedi würde es können. Er hatte in der Ausbildung Disziplin erfahren, seine Ausdauer trainiert, keine Angst vor dem Tod. Ein einfacher Mensch und vor allem eine Frau...


Wir müssen ihn von diesem Planeten bringen, damit wir wieder unsere Ruhe haben und er keinen weiteren Ärger machen kann!

Die Stimme von Vincent riss Markus aus seinen Gedanken.

Es wäre vielleicht möglich, ihn auf den Personenfrachter zu schmuggeln.

Nein, die anderen Passagiere würden ihn nur wiedererkennen und ihr habt doch gesehen, wie sehr man sich auf dieses Gesindel verlassen kann. Die schreien doch sofort wieder nach dem Retter, dem Jedi!

Ja, sie würden ihn verraten.


Mark verengte die Augen. Sie sprachen über ihn, als wäre er nicht anwesend. Aber in zwei Punkten hatten sie Recht: Erstens musste er den Planeten verlassen, wenn auch nicht ohne Kaylee und zweitens wäre der Personentransporter keine Option. Die Touristen hatten schon einmal bewiesen, ihre Klappe nicht halten zu können.

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Wenn man sagen würde, dass Kaylee aufgrund der Ankündigung des Sith, dass es nun schmerzhaft werde, in Panik geraten würde, dann wäre das noch reichlich untertrieben. Krampfhaft versuchte sie mit ihren Augen den Weg des Skalpells zu folgen, doch die Riemen, die sie an die Liege fesselten, verhinderten dies.

Als die Klinge mit einem mal weggenommen wurde, wagte sie es einen kurzen Moment Hoffnung zu schöpfen. Hoffnung darauf, dass der Chiss seine Worte nicht wahr machen würde. Dass sie nur eine Drohung gewesen waren.

Doch dann war da dieser scharfe Schmerz an ihrem Finger, dessen volles Ausmaß sie erst einen Augenblick später erreichte und sie aufschreien ließ. Hätte er ihr den ganzen Finger abgeschnitten, der Schmerz hätte nicht größer sein können. Nein, wahrscheinlich wäre er sogar nicht so schlimm gewesen, wie die Qualen, die sie nun durchleiden musste.

Unbarmherzig verrichtete das Skalpell seine blutige Arbeit, während das Mädchen sich die Seele aus dem Leib schrie und Tränen ihre Wange hinab liefen. Wie gern hätte sie dem Chiss in diesem Moment alles gesagt, was er hören wollte. Wie gerne hätte sie ihn angefleht und gebettelt, dass er aufhören möge mit dieser Folter.

Doch kein verständliches Wort wollte über die Lippen des Mädchens kommen. Sie war gefangen in einer Welt aus Schmerz. Alles um sie herum verblasste. Sie war sich weder der Liege, auf der sie lag, noch der Riemen, die sie festhielten, noch des Sith selbst bewusst. Alles was sie spürte waren die präzisen Schnitte des Skalpells und die Qualen, die es hervorrief.

Sie konnte nicht mehr. Sie konnte einfach nicht mehr ertragen. Er sollte aufhören. Egal wie. Nur aufhören ihr weh zu tun. In ihrer völligen Verzweiflung klammerte sie sich an diesen einen Gedanken. Es sollte nur aufhören.

Und dann hörte es plötzlich auf. Der Schmerz war noch immer da, doch sie konnte die scharfe Klinge nicht mehr spüren. Sie hatte gar nicht mitbekommen wie dem Sith das Skalpell aus der Hand geflogen und klirrend auf dem Boden gelandet war. Selbst wenn, sie hätte doch nicht gewusst, was vor sich gegangen war.

Kaylee war mit einem mal völlig erschöpft. Die Folter der vergangen Stunden und auch dieses letzte Ereignis hatten sie ihrer gesamten Kraft beraubt. Ihre Sicht trübte sich zu einem dunklen Grau bis sie schließlich schwarz wurde und Kaylee, wenn auch nur für ein paar Momente, dem Schmerz entfliehen konnte.


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Mimban – Vernehmungsraum – Kaylee, Orakel

Das Mädchen wand sich in ihren Fesseln. Das Skalpell war Scharf und konnte daher seinen grausamen Weg fortführen. Jedoch konnte der Chiss unter diesen Bedingungen nicht garantieren, dass Kaylee nur Schmerz empfand und sich nicht doch letzten Endes selbst noch an der Klinge verletzte. Und natürlich drang das kalte Metall in diesem Moment eher ungeschickt ins Fleisch ein. Ein Fingernagel gab nach und fiel zu Boden, ein blutiges Rinsaal auf der klinisch kalten Amatur der Liege hinterlassend. Schlileßlich griff der Chiss gezielt zu und stemmte sein komplettes Eigengewicht auf die Hand des Mädchens während er erneut an einem anderen Finger ansetzte und mit eben gleicher Unbarmherzigkeit zu Werk ging. Sein Gesicht nur noch eine Konzentrierte Fratze des Wahnsinns. Die roten Augen von einem inneren Lodern ergriffen. “Nur ein Wort, kleine Kaylee. Ein winziges, kleines Wort und du kannst dich aller medizinischen Einrichtungen dieses Stützpunktes bedacht wissen, die das Imperium zu bieten hat. Aber vorher will ich den Namen wissen. Das ist alles was du sagen musst.“

Jedoch war die einzige Antwort die er erhielt lautes Geschrei der Schmerzen, während er sich bereits daran machte der nächsten Hornplatte dieser Hand eine Exkusion in die nähere Umgebung zu ermöglichen. Brutal, präzise und dennoch nicht kaltblütig.

Bis, ja, bis mit einem Mal etwas gänzlich unerwartetes passierte. Auf einmal spürte er einen Ruck, oder war es ein Schlag? Und die Klinge verabschiedete sich aus seiner Hand. Machte einen hohen Bogen durch die Luft und landete scheppernd in einer der hinteren Ecken des Raumes dabei eine aus der Flugkraft geborene Spur von kleineren, rotschwarzen Tröpfen auf den steril-weißen Kacheln des Zimmers hinterlassend, wo sich von der Klinge gelöstes Blut den Gesetzen der Schwerkraft unterworfen hatte.

Irritiert sah Orakel in die Ecke des Raumes, danach zu Kaylee, deren ohnmächtiger Körper jetzt regungslos auf der Liege ruhte, und anschließend erneut auf das kleine Instrument in der Ecke. Konnte es tatsächlich sein, dass die Macht hier in einem Anfall von unerklärlich schwarzem Humor ihm etwas in die Hände gespielt hatte, womit er nicht zu Rechnen gewagt hatte? Einfach so konnte der junge Chiss diese Vermutung nicht auf sich beruhen lassen. Er brauchte Beweise. Und um diese Beweise zu erlangen musste er etwas tun, vor dem er sich fürchtete, da es bedeutete sich noch näher in das Geschrei zu stürzen. Nicht nur auf dem brausenden Ozean der Gedanken und finsteren Geheimnisse eines Planeten sich wie ein Schiffbrüchiger auf einer Planke treibend festzuklammern und gegen das ertrinken: Sprich, den endgültigen Verlust des Verstandes anzukämpfen. Nein, hier würde er sich freiwillig in die tiefsten tiefen jener unglaublich dunklen See stürzen müssen, um seine Antworten zu erhalten. Er hatte von diesem Verfahren gelesen, es aber aus eben seinen Gründen nie gewagt.

Und jetzt stand er über Kaylees Körper, ergriff ihre Schläfen mit seinen Händen und schloß die Augen. Was danach kam war ein Höllenritt. Mit einer ungebremsten Wut drang sein Verstand in ihren Geist ein und suchte in den tiefsten Tiefen, irgendwo zwischen Persönlichkeit und Unterbewusstsein, zwischen Schlafen und Wachen und zwischen Instinkt und Intellekt nach etwas, dass allen Lebewesen gleich war. Und dennoch einen sehr entscheidenden Punkt ausmachte, der den Unterschied zwischen den Sturmtruppen außerhalb des Raumes und ihm hier drin festhielt. Ein Knoten, ein schwachen Schimmern in der Macht wenn man es so nennen wollte. Da, irgendwo im dunkeln war es. So nichts aussagend wirkend. Und dennoch für alles entscheidend. Der gebündelte Zorn des Chiss näherte sich dem Knoten und seine geistige Präsenz nahm Kontakt zu dem kleinen Etwas im Geiste Kaylees auf. Und was dann in der physischen Welt passierte war, dass der Körper des Chiss einen gewaltigen Stoß wiederfuhr, der Orakel nach hinten taumeln ließ, so das er gegen die Wand aufschlug und an dieser Richtung Boden sackte.

Da saß er eine ganze Zeit lang und stirrte ins leere. Es war tatsächlich der Fall gewesen. Dieses kleine Mädchen war deutlich mehr, als es den Anschein vorgab zu sein. Und nicht der Jedi hatte das erkannt, sondern er. Der Sith. Was für ein gewalltiger Witz kosmischen Ausmaßen. Langsam, fast hustend, machte sich ein wirres Kichern breit, dass Orakels Kehle entfuhr. Und anwuchs. Bis schließlich das irrsinnige Lachen eines Wahnsinnigen den Raum erfüllte.

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Als der Sith zurückgeworfen wurde, wachte Kaylee schlagartig wieder auf. Das irrsinnige Lachen, dass beinahe schmerzhaft von den Wänden des kleinen Raumes wieder hallte, ließ sie erschaudern. Der Schmerz der vergangenen Stunden schien für den Moment beinahe vergessen.

Was ?? Kaylee merkte nicht einmal, dass sie laut gesprochen hatte.

Sie konnte es sich einfach nicht erklären. Sie war bewusstlos geworden. Deutlich hatte sie gespürt wie sie in ein bodenloses Loch gefallen war und Schwärze sie umfangen hatte. Doch dann war da der Sith, der sie selbst in diesem Zustand nicht in Ruhe lassen konnte.


Aber wie? wieder sprach sie unbewusst ihren Gedanken aus.

Es war beinahe, als wäre der Sith in ihrem Kopf gewesen, aber das war unmöglich. Und doch schien es ihr fast als könnte sie noch immer seine Gegenwart in ihrem Geist spüren. Wie ein dunkles Echo, das sich nun in Knopfschmerzen manifestierte.


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