Mitgefühl, Anteilnahme, Mitleid?!

SorayaAmidala

weiser Botschafter
Ist es hartherzig, wenn einen das Leid fremder Menschen nicht sonderlich, d.h. tief berührt?
Oder ist es heuchlerisch, wenn man dann trotz Unkenntnis der Person behauptet, aufrichtiges Mitleid zu haben?

Fiktives Beispiel: Dass mehrere mir unbekannte Kinder in einem Schulbus tödlich verunglückten, macht mich zwar kurze Zeit betroffen und der Gedanke "die armen Eltern" spukt mir durch den Kopf, aber das Mitleid mit meiner Freundin, der sie gerade ein Bein amputieren müssen, ist viel, viel stärker.

Wie sieht es bei Euch aus?
Taten Euch z.B. die Flutopfer generell richtig leid? Wenn Ja, warum? Weil man 'emotional vorsorgen will', denn schliesslich könnte man ja selbst einmal in eine solche Situation kommen - das hier schon so oft erwähnte 'Gutmenschentum'?

Und letztendlich; unterscheidet Ihr eigentlich zwischen den im Betreff aufgezählten Wörtern?
 
fangen wir hinten an:

Ja, ich unterscheide:


Mitgefühl + Anteilnahme: ist nur für vertraute Personen
Mitleid: ist nur für bekannte Personen

Betroffenheit: ist für den Rest

Wen ich nicht kenne, für den kann ich keine Anteilnahme haben.
 
Für diese Gefühle gilt das selbe wie für alle anderen Gefühle auch.
Es gibt Menschen,die verdienen sie.Und genauso gibt es Menschen,die verdienen sie nicht.
Wenn den beiden Menschen auf dieser Welt,die ich am meisten hasse etwas zustößt,und sei es noch so grausam, so würde ich diesen Umstand feiern.
Verlieren Eltern,die ich nicht kenne,ihr Kind,so empfinde ich Betroffenheit,da ich selber Vater bin.
So wie alles,ist auch diese Frage eine Sache der persönlichen Warte.
 
Nun mir ist egal ob ein mir gänzlich Unbekannter eiens natürlichen Todes stirbt,...

Dennoch hat man eine Art von Betroffenheit wenn dies in einem Krieg, durch Krankheiten ect. geschieht...
 
Meine Religion legt mir das Gebot der Nächstenliebe auf, dass ich so gut es geht zu befolgen versuche.

Grundsätzlich fühle ich mit jedem Schicksal mit. Ob dieses nun eine mir näher bekannte Person betrifft, oder einen völlig unbekannten Menschen.

Ich unterscheide da nicht gross zwischen Mitgefühl und Mitleid.
Betroffenheit spüre ich überall dort, wo der Schicksalsschlag zu vermeiden gewesen wäre, etwa bei Terroranschlägen und Unfällen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Oder auch bei Opfern von kriminellen Handlungen.

Mitleid empfinde ich für solche Leute, die aufgrund eines schlechten Charakters oder einer fehlenden Erziehung nicht anstännig mit ihresgleichen umgehen können, mit solchen Leuten, die sich aus Langeweile an fremdem Eigentum vergreifen oder ihre Umwelt tyranisieren. z.B. Hoolligans, Skins und Rechtsradikale.

Persönliche Anteilnahme lasse ich bei jedem sprechen, der um meine Hilfe ersucht. Sei das ein guter Freund oder ein Blinder, der über die Strasse will. Das führt schon auch mal zu Problemen, weil ich ein sehr engagierter Mensch bin und mich für die Probleme meiner Mitmenschen einsetze. Oft schon ist es vorgekommen, dass ich mich in ein Schicksal irgend eines Ratsuchenden verrant habe und mich bis zum Geht nicht mehr von diesem vereinnehmen habe lassen.
Wer sich so stark mit den Sorgen und Ängsten seiner Mitmenschen solidarisiert, wie ich das tue, läuft Gefahr, ausgenützt zu werden. Und so gibt es in meiner Biographie unzählige Stellen, wo mich das Mitgefühl und die Anteilnahme für das Schicksal meiner Mitmeschen physisch und psychisch in den Ruin getrieben haben.

mfg

Bea
 
Vor ein paar Monaten ist mein Freund bei einen Autounfall tödlich verunglückt!
Seit dem treffen mich Meldungen von Unfällen, Anschlägen und Ähnlichem viel tiefer als zuvor, da ich das Leid und Elend der Angehörigen nachempfinden kann!!!
Ich denke man kann diese Dinge erst begreifen, wenn etwas derartiges miterlebt hat!
Um auf die Frage zurück zukommen:Man ist schlecht, wenn einem so etwas egal ist, man sollte aber auch kein Mitleid heucheln, zu wissen wie furchtbar das für die Betroffennen ist und ihnen, wenn das geht zB. wenn man sie persölich kennt ,Hilfe und Verständnis entgegenzubringen ist manchmal Gold wert und oft auch das einzige was man tun kann!!!
 
Wenn ich in den Zeitungen oder durch Nachrichten mitbekomme;das Menschen umgebracht werden , oder Kinder Sexuell Missbraucht werden ... dann finde ich das schlimm ! Und bin auch sehr betroffen ... denn jeder Mensch hat das recht zu leben !!!
Ich weiß ja wie es ist jemanden zu verlieren den man gern hat , und deshalb finde ich es schlimm , wenn sowas passiert, weil irgendwer den jenigen der von uns gegangen ist doch sehr vermissen wird
Also , das sage ich dazu !
 
Wenn jemand bekanntes stirbt (sagen wir aus aktuellem Anlaß mal Sir Peter Ustinov), so empfinde ich das schon als schlimm, aber es trifft mich garantiert weniger, als wenn jemand aus meiner Familie/meinem Bekanntenkreis sterben würde. Ich kenne die Person zwar, aber eben nicht persönlich.

Genauso ist es auch mit den Opfern von anderen Unfällen etc. Auch die Leute aus dem WTC haben mir damals leid getan, weil sie so sinnlos sterben mußten - aber ich habe deswegen jetzt nicht zu heulen angefangen oder sowas. *shrug* Vielleicht bin ich auch ein wenig herzlos, was sowas angeht... :-/
 
Dann gehöre ich wohl zu den hartherzigen.
Wenn ich sowas im Fernsehn oder in der Zeitung sehe, denke ich wohl, dass es schlimm ist, aber das wars auch schon. Es berührt mich aber nicht wirklich.
Bei Menschen in meinem Umfeld sieht das wieder ganz anders aus, aber Fremde, nein.
 
Wenn meiner Familie oder meinen Freunden etwas passiert, oder sie Probleme usw. haben, dann kann ich teilweise selber nicht schlafen weil ich mir darüber den Kopf zerbreche oder sie mir einfach nur so leid tun. Bei Fremden ist zwar ein gewisses Maß an Anteilnahme da, aber längst nicht so wie bei Leuten die ich kenne. Das würd mich ja sonst auch kaputt machen wenn ich jedes Mal wenn ich Nachrichten gucke extrem mitfühlen würde.
 
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