Mobbing?

Ich denke halt es kommt auf die konkrete Situation an. Wenn es um genau den Moment geht, in dem ich attackiert werde, dann stimme ich dir zu. Da nützt kein Stuhlkreis mehr, da darf ich mich definitiv physisch zur Wehr setzen. Wird man aber angegriffen und zahlt dies zu einem späteren Zeitpunkt seinerseits mit einem gewalttätigen Angriff zurück, stelle ich mir schon die Frage, ob es zielführend ist. Solch ein Verhalten wäre ja nicht, wie in erstem Szenario, von einem rationalen Bedürfnis wie Notwehr gesteuert, sondern hätte eher niederträchtige Affekte wie das Verlangen nach Rache zur Grundlage.
Ich komme aus dem Essener Norden , wir haben Konflikte auch selten mit Stuhlkreisen gelöst.
Es gibt einfach Menschen die mal einen auf die Fresse verdient haben.
Das viele das als niederträchtig uns asozial ansehen kann ich verstehen, ich bin jedenfalls so aufgewachsen.
Ich würde mich aber nicht als gewalttätig bezeichnen , ich bin ein friedliebender Mensch. Ich rede hier von extremen Fällen.
 
Nein, nein. Bevor ich auf einen körperlichen Angriff mit einem körperlichen Angriff reagiere, schlage ich natürlich einen Stuhlkreis und eine Mediation vor. So ist das ja nicht. :jep:

Sorry, aber das ist dermaßen unreflektierte Antwort, da müsste ich eigentlich hundert Rolleyesmileys einfügen.
Aber wenn du und diejenigen, die das geliked haben meinen: Sei's drum. Haut euch die Köppe ein, wie ihr wollt.
Ist halt immer ganz toll, sich auf eine Stufe mit dem Täter zu stellen. Und ganz, ganz toll, wenn man sich am Ende dann über die lustig machen kann, die es anders sehen :rolleyes:
Ist vielleicht auch der Grund, warum "Wutbürger" etc. so eine gute Chance haben.


Und damit dann endgültig auch viel Spaß hier. Und joa, ist gerade ne emotionale Antwort. Aber hey.
 
Ich komme aus dem Essener Norden , wir haben Konflikte auch selten mit Stuhlkreisen gelöst.
Es gibt einfach Menschen die mal einen auf die Fresse verdient haben.
Das viele das als niederträchtig uns asozial ansehen kann ich verstehen, ich bin jedenfalls so aufgewachsen.
Ich würde mich aber nicht als gewalttätig bezeichnen , ich bin ein friedliebender Mensch. Ich rede hier von extremen Fällen.

Ich teile deinen Standpunkt zwar nicht ganz, verstehe aber, worauf du hinaus willst. Dass du nicht gewalttätig, sondern friedliebend bist, glaube ich auch gerne :)
Und viele Menschen haben Vieles verdient. Es gibt auch eine Menge Leute, die mal eine Umarmung verdient haben. Dennoch gehe ich nun auch nicht rum und umarme einfach so alle Leute, die es verdient hätten.
Und was Gewalt angeht, so finde ich ihre Anwendung nur dann vertretbar, wenn man einen wirklich triftigen Grund dafür hat. Und den wiederum erkenne ich nur in einer konkreten Notwehr-Situation, wenn eine Gefahr für mich oder auch andere besteht und ich mich, oder andere, schützen muss. Gewalt aus dem reinen Bedürfnis nach Rache, Genugtuung oder aus Wut heraus ist zwar vielleicht irgendwo eine ganz menschliche Gefühlsregung. Aber ich denke, dass wir im Prinzip vernunftbegabte Wesen sind, die auch in der Lage sein sollten, ihre Emotionen im Zaum zu halten und sie nicht immer die Oberhand gewinnen zu lassen. Nun passiert es natürlich, dass man aus der Wut heraus handgreiflich wird - und da schließe ich mich gar nicht mal aus, würde ich arg provoziert werden, könnte ich, abhängig natürlich von Grad und Art der Provokation, auch nicht vollständig dafür garantieren, dass mir nicht die Hand ausrutscht - in Ordnung finde ich es allerdings nicht, auch nicht bei mir selbst.

Nur aus Interesse, was, glaubst du, hat das mit deiner Herkunft zu tun, die du ja gleich am Anfang erwähnst?
 
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Ich teile deinen Standpunkt zwar nicht ganz, verstehe aber, worauf du hinaus willst. Dass du nicht gewalttätig, sondern friedliebend bist, glaube ich auch gerne :)
Und viele Menschen haben Vieles verdient. Es gibt auch eine Menge Leute, die mal eine Umarmung verdient haben. Dennoch gehe ich nun auch nicht rum und umarme einfach so alle Leute, die es verdient hätten.
Und was Gewalt angeht, so finde ich ihre Anwendung nur dann vertretbar, wenn man einen wirklich triftigen Grund dafür hat. Und den wiederum erkenne ich nur in einer konkreten Notwehr-Situation, wenn eine Gefahr für mich oder auch andere besteht und ich mich, oder andere, schützen muss. Gewalt aus dem reinen Bedürfnis nach Rache, Genugtuung oder aus Wut heraus ist zwar vielleicht irgendwo eine ganz menschliche Gefühlsregung. Aber ich denke, dass wir im Prinzip vernunftbegabte Wesen sind, die auch in der Lage sein sollten, ihre Emotionen im Zaum zu halten und sie nicht immer die Oberhand gewinnen zu lassen. Nun passiert es natürlich, dass man aus der Wut heraus handgreiflich wird - und da schließe ich mich gar nicht mal aus, würde ich arg provoziert werden, könnte ich, abhängig natürlich von Grad und Art der Provokation, auch nicht vollständig dafür garantieren, dass mir nicht die Hand ausrutscht - in Ordnung finde ich es allerdings nicht, auch nicht bei mir selbst.

Nur aus Interesse, was, glaubst du, hat das mit deiner Herkunft zu tun, die du ja gleich am Anfang erwähnst?

Ich bin zwar nicht Dark Igel, aber ich fühle mich trotzdem bemüßigt dir eine Antwort zu geben. Der Essener Norden bzw. Essen-Altendorf ist ein sogenannter Problemstadtteil,und so viel ich weiss geht es da ziemlich krass ab. Und ich glaube darauf hat Dark Igel angespielt.
 
Ich bin zwar nicht Dark Igel, aber ich fühle mich trotzdem bemüßigt dir eine Antwort zu geben. Der Essener Norden bzw. Essen-Altendorf ist ein sogenannter Problemstadtteil,und so viel ich weiss geht es da ziemlich krass zu. Und ich glaube darauf hat Dark Igel angespielt.

Ist gestattet ;) Danke für die Erklärung. Natürlich spielt, in dem Zusammenhang, auch das Umfeld eine Rolle, in dem man aufgewachsen ist.
 
Nur aus Interesse, was, glaubst du, hat das mit deiner Herkunft zu tun, die du ja gleich am Anfang erwähnst?
Nicht unbedingt. Wie man zur Konfliktlösung mit Gewalt steht hängt natürlich nicht von der Herkunft ab.
Ich habe aber durchaus Konflikte (Schlägereien) in meiner Jugend erlebt (will hier nicht ins Detail gegen) .
Und Gewalt gibt es leider überall, hier bei uns (Ruhrgebiet) war und ist das Konfliktpotential einfach noch ziemlich hoch, weiß nicht wo du her kommst oder wie es so in Deiner Region aussieht , aber die Raue Straße hat einen schon irgendwie geprägt.
Nicht falsch verstehen, ich verherrliche die Gewalt auch nicht, sie ist mir allerdings auch nicht fremd.

@count flo
Danke, genau erfasst. ;-)
 
Ich will hier kein neues Faß aufmachen.Ich will jetzt nur noch etwas richtig stellen was mir wichtig ist und dann wars das für mich .


So wie ich das hier sehe, hast du als erstes deine Familienmitglieder in die Diskussion eingebracht.

Nein das habe ich nicht.
Ich wurde zuerst gefragt ob ich meinen Sohn auch Versager nennen würde wenn er sich nicht wehrt.

. und erst recht hat hier niemand wen in den Dreck gezogen, um es mit deinen Worten zu sagen.

Ich sagte auch nicht Dreck,ich sagte Schmutz.

Aber gut,ich habe eingesehen das ich da in dieser Sache überreagiert habe und bin auch schon mit Stven Grant auch per PN in Kontakt um die Sache wieder gerade zu biegen.

Was ich immer sage..es gibt kein Problem welches sich nicht mit einem Basie regeln lassen würde.
Im Klartext: Ich verstehe des Hämmerchen's
Einstellung zum Mobbing. Allerdings setzt es eine gehörige Portion innere Stärke,Selbstbewusstsein und Kenntnisse gewisser archaischer Diskussionsmittel voraus um sich gegen Mobbing zu schützen,bzw. dafür zu sorgen das es gar nicht so weit kommt. Das mag auf den geschätzten Jedihammer zutreffen,auch auf meine Wenigkeit aber was ist mit den labilen,psychisch und physisch nicht so starken? Fallen die durchs Raster? Natürliche Evolution? Survival of the fittest?
Das war mal der Weg aber heute leben wir in Gemeinschaften nach Regeln und haben das Faustrecht abgeschafft. So sehr ich das manchmal auch bedaure,es ist nunmal so.


Ach Riker,alter Herzensbruder.

Wahrscheinlich sind wir beide für diese Jungspunde hier alte Dinosaurier einer untergegangenen Zeit.
Aber keine Sorge,die werden auch noch erwachsen.:D:p


Wie du aber einwandfrei sehen könntest, nehmen manche deine Argumentation durchaus persönlich,.

Aber so kann man keine Diskussion führen.Wie gesagt ich bin der festen Überzeugung das ich jemanden persönlich ansprechen muß um ihn zu beleidigen. Oder über ihn mit Namen sprechen. Sonst kann ich niemnals mehr ein Argument vorbringen denn irgendjemand könnte dies lesen und sich beleidigt fühlen.

weil du urteilend über Dinge sprichst, mit denen du augenscheinlich wenig Erfahrung hast,

Wenn Du wüßtest.........
Solche Dinge die heute "Mobbing" genannt werden waren bei uns Gang und Gäbe.
Mit wechselnden Allianzen. Und sie wurden meist so geregelt wie Riker es beschreibt.
Mal war man oben,mal war man unten. War in der Schule so und später auch im Berufsleben. Life is a Rollercoaster. Nur das da meist nicht mehr der "Basie" sprechen durfte. Aber man wußte sich zu helfen. Auch ohne "Beauftragten"

@Dark Igel Der Fehler liegt darin, dass die Stärkeren nicht denen zur Hilfe kommen, die sich selbst nicht wehren können oder wollen.

Das liegt aber heute leider auch daran,das Du heute ganz,ganz schnell selber der Dumme bist wenn Du jemanden zur Hilfe eilst.
Ballere heute mal einem eine der einen Schwachen angreift. Dann hast Du ganz schnell die Staatsmacht am Ar......


Wenn es so einwandfrei wäre, gäbe es sicher nicht so viele, die das anzweifeln (und damit sogar den BGH beschäftigen).


.

Das sind Verschörungstheoretiker die eine einwandfreie,wissenschaftlich jederzeit beweißbare Tatsache leugnen.
Mobbing ist m.E.n. kein Kunstwort und keine nachweisbare Infektionskrankheit
Und was den BGH angeht,beziehst Du Dich auf den Prozess wo es um die Auslotung dieser Belohnung ging wenn jemand Masernviren nachweist und der dann sich zahlen wollte ?
Dann sei erklärt das der Prozess nicht um den Nachweis der Viren ging sondern um den Zwang zum zahlen. Und den hat das Gericht aus formalen Gründen abgelehnt


So,das wärs dann für mich.
Ausser nochmals der Hinweis das ich niemanden der hier anwesenden User oder sonstwenn persönlich beleidigen wollte,ich aber in der Sache um keine Jota von meiner Meinung abweiche.[/QUOTE]
 
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Ausser nochmals der Hinweis das ich niemanden der hier anwesenden User oder sonstwenn persönlich beleidigen wollte,ich aber in der Sache um keine Jota von meiner Meinung abweiche.
[/QUOTE]

Erstmal danke für die Richtigstellung! Allerdings denke ich schon dass man pauschal Beleidigen kann, wenn man abwertend über gewisse Gruppen spricht. Hier Mobbingopfer, anderswo Star Wars Fans die als Versager ohne Leben bezeichnet werden... Ich könnte mich auch hinstellen und sagen dass alle Rechten empathielose Idioten sind ;) Aber das tue ich nicht, weil das einer Diskussion nicht förderlich ist und die Wahrheit ganz viele Abstufungen hat. Von veritablen empathielosen Idioten, bis hin zu Idealismus der anderen Seite, wenn ich mich auf deinen Beitrag aus dem Tagespolitikthread beziehen darf :)

Schließlich möchte ich dich noch fragen wo für dich der Unterschied zwischen Natur- und Sozialwissenschaft liegt. Beide haben den gleichen, harten Wissenschaftlichen Anspruch, der gleichermaßen mit Studien, Versuchsgruppen, Experimenten und und und belegt werden muss. Man kann zwar Krankheitserreger per Mikroskop nachweisen und beobachten, jedoch müssen genaue Informationen erst mittels Versuchsreihen festgestellt werden welche Erreger genau für was Verantwortlich sind.
 
Aber so kann man keine Diskussion führen.Wie gesagt ich bin der festen Überzeugung das ich jemanden persönlich ansprechen muß um ihn zu beleidigen. Oder über ihn mit Namen sprechen. Sonst kann ich niemnals mehr ein Argument vorbringen denn irgendjemand könnte dies lesen und sich beleidigt fühlen.
Der Ton macht halt die Musik. Man kann Argumente ja auch etwas takt- und respektvoller vorbringen, als du es jetzt in der Diskussion getan hast. Da du betonst, dass du niemanden beleidigen willst, ist es wohl in Ordnung, aber du wirst sicher zugeben, dass du in deiner Formulierung jetzt nicht um wahnsinnig viel Fingerspitzengefühl bemüht warst. Was auch okay ist, wenn es einfach nicht deiner Art entspricht (ohne dich genauer zu kennen schätze ich dich jetzt einfach mal spontan so ein), denn du sollst dich ja nicht künstlich verstellen, nur um ja keinem auf den Schlips zu treten. Aber es geht um ein schwieriges und sensibles Thema mit Tiefe und Komplexität, das auch gerade bei Betroffenen viel Emotion auslösen kann. Da sind Holzhammer-Argumentationen, die mal platt wo draufhauen, dann vielleicht nicht die allerbeste Wahl.

Deine Überzeugung hinterfrage ich mit dem einfachen Gegenbeispiel, ob du es okay finden würdest, wenn ich jetzt äußere: "Alle die sich überdurchschnittlich für Militärgeschichte interessieren, sind nicht richtig in der Birne und eine Gefahr für die Gesellschaft"? Ich spreche dich damit ja auch nicht persönlich an. ;) Der Satz ist natürlich nur ein bewusst gewähltes extremes Beispiel, nicht meine tatsächliche Meinung.

Wenn Du wüßtest.........
Solche Dinge die heute "Mobbing" genannt werden waren bei uns Gang und Gäbe.
Mit wechselnden Allianzen. Und sie wurden meist so geregelt wie Riker es beschreibt.
Mal war man oben,mal war man unten. War in der Schule so und später auch im Berufsleben. Life is a Rollercoaster. Nur das da meist nicht mehr der "Basie" sprechen durfte. Aber man wußte sich zu helfen. Auch ohne "Beauftragten"
Sagt ja keiner, dass es auf diese Arten nicht auch lösbar wäre. Aber man kann doch drüber nachdenken, ob es bessere Lösungen gibt, meinst du nicht? Falls du meine Anekdote aus meiner Schulzeit gelesen hast und wie das bei uns abgelaufen ist, möchte ich dir ganz konkret die Frage stellen: hättest du es besser/richtiger gefunden, wenn unser Opfer uns damals, statt der tatsächlichen Ereignisse, mit einem Baseballschläger die Schädel eingedroschen hätte? Ich für meinen Teil bin nämlich froh, dass er es nicht getan hat (und ja, wenn du das anders sehen solltest, werde ich das persönlich nehmen!), und wage zu behaupten, dass die so gelernte Lektion für alle besser war als wenn wir schwere Verletzungen davon getragen und dadurch vermutlich eine Menge Hass eingepflanzt bekommen hätten und er die Lektion gelernt, dass er seine Probleme mit übermäßiger Gewalt lösen sollte.


Ich kann es auch umformulieren auf ein Thema, das deine Spezialität sein dürfte: ist es strategisch vorzuziehen, einen Krieg zu führen, wenn ein höher qualitativer und stabilerer Frieden ohne jegliche Verluste durch einfache Verhandlungen geschlossen werden kann?
 
1. Ich rede davon sich zu wehren, ihr redet von Gewalt und ich weiß nicht so recht, ob's mir eher zu denken geben soll, dass ich hier den Eindruck eines Schlägers erwecke oder ihr die Empfehlung sich zu wehren unmittelbar mit Gewalt gleichsetzt. Sich zu wehren heißt vor allem eines: etwas nicht hinzunehmen und sich dagegen aufzulehnen. Das kann man auch ohne sich zu prügeln, denn es geht einfach nur darum aktiv zu sein und nicht bloß passiv alles zu ertragen. Ihr haltet das für falsch und gefährlich? Bitte schön. Wer immer bloß nachgibt, der steht irgendwann in der Ecke. Und ja, mir ist selbstredend bewusst, dass nicht jeder Mensch und vor allem nicht jedes Opfer von Mobbing oder Gewalt den Mut und die geistige Kraft hat, sich aufzulehnen, aber ebenso bin ich davon überzeugt, dass jeder Mensch stark sein und Vertrauen in sich selbst finden kann. Sich gegen Unrecht zu wehren, stärkt das Selbstvertrauen - es zerstört es nicht.

2. Ich habe wirklich kein Problem damit, dass sich nicht jeder mit meinen Überzeugungen einverstanden erklärt. Ich habe noch nicht einmal ein Problem damit, dass ihr euch für moralisch überlegen haltet. Womöglich seit ihr das sogar. Nichtsdestotrotz verbitte ich mir schlichtweg meine Äußerungen als unreflektiert zu bezeichnen, wenn man selber Perlen von diesem Kaliber verfasst: "Lösen wir Gewalt mit Gewalt. Genau. Unheimlich effektiv". In dieser Aussage steckt mindestens ebenso wenig Reflexion, wie sie in meiner Zuspitzung zu finden war. Was denkt ihr denn, auf welchem Fundament euer Elfenbeinturm der moralischen Überlegenheit gebaut ist? Wir können uns diesen Luxus (und ja, es ist ein Luxus in dem wir leben, dass sollten wir uns bei der aktuellen geopolitischen Lage immer wieder vor Augen führen) nur erlauben, weil vor einigen Jahrzehnten Männer und Frauen aufgestanden sind und Gewalt mit Gewalt gelöst haben. Und was denkt ihr denn, warum wir weiterhin in Wohlstand, Sicherheit und vor allem Rechtsstaatlichkeit leben? Weil es Männer und Frauen gibt, die bereit sind Gewalt notfalls mit Gewalt zu lösen. Eine Aussage wie: "Lösen wir Gewalt mit Gewalt. Genau. Unheimlich effektiv" suggeriert, dass es gegen Gewalt immer eine andere Lösung als Gewalt gibt und das ist ebenso falsch wie respektlos. Respektlos gegenüber den Leuten, die ggf. dazu bereit sind ihr eigenes Wohlergehen für andere Menschen auf's Spiel zu setzen.

Und weil das noch nicht genug Pathos und geschwollene Worte waren: Ich würde für jeden Menschen aufstehen und im Zweifel Gewalt anwenden oder Gewalt über mich ergehen lassen, wenn er in Not ist; egal, ob ich es dabei mit zwei, drei, fünf oder zwei Dutzend Personen zu tun habe. Das habe ich schon für mich selbst getan, das habe ich schon für andere getan und das ist natürlich nicht immer gut für mich ausgegangen. Und trotzdem würde ich auch heute nicht einen Moment zögern.

3. Ich habe vor einiger Zeit in einer anderen Diskussion geäußert, dass ich mich trotz allem, nicht als "Deutscher" fühle und ich nicht "deutsch" erzogen wurde. Damals habe ich lange überlegt, um ein Beispiel dafür zu finden und mit dieser Diskussion habe ich nun eines. Wer weiß, woran es liegt, ich würde es in der Geschichte des Landes verorten, aber "uns" Polen scheint vor allem der Trotz im Blut zu liegen. Mein Großvater kämpfte als Unteroffizier der AK, meine Großonkel haben, obwohl vier von ihnen das mit dem Leben bezahlen mussten, immer wieder Fluchtversuche aus den sowjetischen Arbeitslagern unternommen, in denen sie interniert waren. Wenn es also in meiner Erziehung eine große Prämisse gab, dann war es gewiss diese: Niemals Unrecht zu tun und niemals dem Unrecht nachzugeben. Und wüsstet ihr, wer sich für all das verantwortlich zeichnet, würdet ihr auch verstehen, warum ich daran glaube, dass sich wirklich jeder Mensch gegen alles wehren kann - eine zierliche Frau von 1.64m Körpergröße.

So, das war's. Ich habe alles über die Sache gesagt, was ich zu sagen habe und sowieso viel zu viel preisgegeben. Ich bin kein großartiger Fan davon, mein ganzes Leben im Internet auszubreiten, aber hier haben einige sogar den Mut gehabt, sich als Täter zu outen. Macht nun was ihr wollt mit meinem Geschreibe. :konfus:
 
. Sich zu wehren heißt vor allem eines: etwas nicht hinzunehmen und sich dagegen aufzulehnen. Das kann man auch ohne sich zu prügeln, denn es geht einfach nur darum aktiv zu sein und nicht bloß passiv alles zu ertragen. Ihr haltet das für falsch und gefährlich? Bitte schön. Wer immer bloß nachgibt, der steht irgendwann in der Ecke. Und ja, mir ist selbstredend bewusst, dass nicht jeder Mensch und vor allem nicht jedes Opfer von Mobbing oder Gewalt den Mut und die geistige Kraft hat, sich aufzulehnen, aber ebenso bin ich davon überzeugt, dass jeder Mensch stark sein und Vertrauen in sich selbst finden kann. Sich gegen Unrecht zu wehren, stärkt das Selbstvertrauen - es zerstört es nicht.

Ich hab an keiner einzigen Stelle behauptet, dass man, sofern man angegriffen wird, seine andere Wange Jesus-like hinhalten soll um sich eine pfeffern zu lassen. Zwischen sich wehren und sich prügeln besteht für mich schlicht ein Unterschied. Und Ben, im Kontext gesehen, wirkte dein Kommentar auf mich genau wie das, was bisher gefallen wurde: Lerne dich zu wehren, indem du anderen eine reinhaust. So und nicht anders kamen Aussagen von jedihammer und von Dark Igel bei mir an - und dann war deine Aussage wie eine Bestätigung dafür.

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2. Ich habe wirklich kein Problem damit, dass sich nicht jeder mit meinen Überzeugungen einverstanden erklärt. Ich habe noch nicht einmal ein Problem damit, dass ihr euch für moralisch überlegen haltet. Womöglich seit ihr das sogar. Nichtsdestotrotz verbitte ich mir schlichtweg meine Äußerungen als unreflektiert zu bezeichnen, wenn man selber Perlen von diesem Kaliber verfasst: "Lösen wir Gewalt mit Gewalt. Genau. Unheimlich effektiv". In dieser Aussage steckt mindestens ebenso wenig Reflexion, wie sie in meiner Zuspitzung zu finden war. Was denkt ihr denn, auf welchem Fundament euer Elfenbeinturm der moralischen Überlegenheit gebaut ist? Wir können uns diesen Luxus (und ja, es ist ein Luxus in dem wir leben, dass sollten wir uns bei der aktuellen geopolitischen Lage immer wieder vor Augen führen) nur erlauben, weil vor einigen Jahrzehnten Männer und Frauen aufgestanden sind und Gewalt mit Gewalt gelöst haben. Und was denkt ihr denn, warum wir weiterhin in Wohlstand, Sicherheit und vor allem Rechtsstaatlichkeit leben? Weil es Männer und Frauen gibt, die bereit sind Gewalt notfalls mit Gewalt zu lösen. Eine Aussage wie: "Lösen wir Gewalt mit Gewalt. Genau. Unheimlich effektiv" suggeriert, dass es gegen Gewalt immer eine andere Lösung als Gewalt gibt und das ist ebenso falsch wie respektlos. Respektlos gegenüber den Leuten, die ggf. dazu bereit sind ihr eigenes Wohlergehen für andere Menschen auf's Spiel zu setzen.

Das möchte ich nun doch etwas eingehender kommentieren, vielleicht verstehst du meine vorherige emotionale Antwort dann besser.
1) Sehe und sah ich mich noch nie überlegen gegen irgendwen hier. Ich glaube auch nicht, dass meine Meinung moralisch irgendwie besser oder überlegener ist, als die von dir oder einem anderen hier. Ich kann andere Meinungen problemlos akzeptieren, aber:
Wenn ich es so verstehe, dass man Gewalt mit Gewalt lösen soll (siehe oben), dann hab ich damit tatsächlich ein Problem. Was mich an deiner Antwort aber am meisten gestört und tatsächlich aufgeregt hat, war noch der Zusatz mit dem Stuhlkreis und der Mediation. Ich kann dir auch gerne erklären warum.
Das in Zusammenhang mit den anderen Kommentaren, über Versager und Weichlinge, wirkte auf mich extrem wie ein "Jeder, der die Sache anders sieht und gegen Gewalt bei Gewalt ist, hat sie nicht alle". Vielleicht bin ich auch etwas empfindlich geworden, durch den Politikthread, durch Teile der Gesellschaft mit ihrem gebashe über "Gutmenschen" und das Ansehen, über meinen Job. Denn tatsächlich gehöre ich ja zu denen, die verschrien sind, als die, die gerne Kaffee trinken und quatschen etc. DAHER ist mir die Hutschnur geplatzt.
Ich kann eigentlich genauso erklären, dass ich deinen Satz respektlos finde. Nämlich respektlos gegen all jene, die Gewalt auf andere Art lösen. Ich weiß nicht, ob du je mal bei einer erfolgreichen Mediation mitgemacht hast, aber da geht es um mehr, als dummes gequatsche.
Was du über Wohlstand, Sicherheit etc schreibst, mag ich eigentlich so auch nicht stehen lassen. Hier ging es Mobbing, um seelische Gewalt und nicht um kriegerische Auseinandersetzungen etc. Irgendwie finde ich nicht, dass man das vergleichen kann.
Was meinst du, warum es Zusammenschlüsse und auch friedliche Demos gibt? Warum wird in der Kita etc, nicht gelehrt, dass man Gewalt nicht mit Gewalt lösen soll? Dieses ganze "ja, man muss sich wehren" im Kontext von Gewalt mit Gewalt klingt für mich nämlich leider auch so, als sei das DIE Lösung schlechthin.
Ich hoffe, damit ist klarer, was ich meinte und da es so auf mich wirkte, fand ich das extrem unreflektiert.


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Und weil das noch nicht genug Pathos und geschwollene Worte waren: Ich würde für jeden Menschen aufstehen und im Zweifel Gewalt anwenden oder Gewalt über mich ergehen lassen, wenn er in Not ist; egal, ob ich es dabei mit zwei, drei, fünf oder zwei Dutzend Personen zu tun habe. Das habe ich schon für mich selbst getan, das habe ich schon für andere getan und das ist natürlich nicht immer gut für mich ausgegangen. Und trotzdem würde ich auch heute nicht einen Moment zögern.


So, das war's. Ich habe alles über die Sache gesagt, was ich zu sagen habe und sowieso viel zu viel preisgegeben. Ich bin kein großartiger Fan davon, mein ganzes Leben im Internet auszubreiten, aber hier haben einige sogar den Mut gehabt, sich als Täter zu outen. Macht nun was ihr wollt mit meinem Geschreibe. :konfus:
Und hier noch einmal Ben: Es ging mir um etwas ganz anders. Jemandem zu helfen, sich für jemanden einzusetzen etc. ist etwas anderes (zumindest für mich), als pauschal auf Gewalt mit Gewalt zu reagieren. Natürlich ist auch ein sich wehren, irgendwie eine Form von Gewalt.
Aber es macht für mich einen Unterschied, ob ich jemanden halb tot prügle, oder ob ihn ihm einen heftigen Stoß verpasse, um ihm von mir fern zu halten.

Als sich letzten zwei Frauen extrem geprügelt haben und nicht voneinader ließen, war es es auch Gewalt von mir, zu versuchen, die eine von der anderen zu reißen.
Ich hätte mitprügeln können - und hierum geht es mir.

Auge um Auge, Zahn um Zahn. Mir ist es ziemlich egal wie elfenbeinturm-mäßig das jetzt auch klingen mag, aber Gewalt immer mit Gewalt zu revanchieren kann so schnell zu einem so extremen Teufelskreis führen. Mein Kontext hier war und ist immer Mobbing. Nicht mehr und nicht weniger.
 
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