Mon Calamari (Calamari-System)

[Calamari-System | Mon Calamari, Coral City | Untere Ebenen | Versteck | Etara, Thlan, Reek, Kitana, Dany, Darch, Nicole

Das wohlige Gefühl der Entspannung machte sich in Etara breit, und der gute Brandy tat sein übriges dazu. Wirklich gutes Zeug, das Darch ihnen da offerierte, der kräftige Mensch mit der Vorliebe für die mandalorianische Kultur schien zu wissen, wie man eine Leute wie sie motivierte. Die junge Chiss beschloss, sich das für die Zukunft zu merken. Hier auf Mon Calamari gab es eine Menge Potential, von dem sie nicht einmal geahnt hatte, und es war sicher nicht verkehrt, einen Kontaktmann und Ansprechpartner zu haben, der sie über interessante und lukrative Aufgaben auf dem Laufenden hielt. Immerhin musste sie ihren Lebenswandel ja auch irgendwie finanzieren, Credits wuchsen nicht auf Bäumen.

Neugierig registrierte die Schmugglerin und Gelegenheitssöldnerin, dass Dany einen mandalorianischen Trinkspruch abgab, zumindest war sie ziemlich sicher, dass es sich um die Sprache dieser Kriegerkultur handelte, der Begriff und Klang der Buchstaben kam ihr vertraut vor. Wo war das gewesen, Nar Shaddaa? Musste so sein. Vermutlich hatte sie das Wort in einer der zahllosen Bars aufgeschnappt, in denen so viele zwielichtige Gestalten ihre Credits durchbrachten. Man konnte von den Mandos und ihrem Ethos halten, was man wollte, es war nicht zu verleugnen, dass sie verdammt gute Krieger waren. Und ordentlich was vertragen konnte, dachte sich Etara mit einem Grinsen.

Die hübsche Chiss bekam zu ihrer Freude Gesellschaft auf dem gemütlichen Sofa, Dany setzte sich mit einem Lächeln neben sie und wurde von ihr interessiert betrachtet. Wirklich ein ansehnlicher Vertreter ihrer Spezies, dieser ehemalige Boss der Black Sun. Groß, kräftig, mit interessanten Gesichtszügen...Wie alt er wohl war? Etara schätze ihn auf irgendwo Mitte dreißig. Ein schmales Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Jetzt hatte sie endlich mal Zeit, ihre kriminellen Gefährten in aller Ruhe und in entspannter Umgebung unter die Lupe zu nehmen.

Ihre Frage nach seiner letzten Begegnung mit einem anderen Chiss schien Dany etwas zu bedrücken, er antwortete knapp, dass diese schon Jahre her sei. Oh, das klang nach vermintem Gelände und nicht nach einem guten Thema für unverfängliche Konversation. Ob es etwas mit seinem Aufstieg zum Boss der Bosse zu tun hatte? So eine Position erreichte man schließlich nicht ohne ein paar Leichen im Keller. Wohl eher einer Menge Leichen, wenn man daran dachte, wie groß und mächtig die Black Sun angeblich war und wer ihre Rivalen und Feinde waren.

Die kurze Stille währte zum Glück nicht lange, da just in diesem Moment Kitana unbewusst zur Rettung eilte, die hübsche Menschenfrau, die nun statt ihrer Rüstung ein graues Shirt trug, das ihre reizvolle Figur deutlich besser zum Ausdruck brachte, wie Etara mit einem verschmitzten Grinsen zur Kenntnis nahm, hatte sich ein Bier geschnappt und auf einen der Sessel fallen lassen, die im Raum standen. Sie hob ihre Flasche und stimmte in den Trinkspruch der Chiss mit ein, die lächelnd ebenfalls ihre Flasche hob, ihre roten Augen amüsiert glitzernd auf die der menschlichen Söldnerin gerichtet, die das selbe hübsche Braun hatten wie ihre Haare.

Auch Dany schien froh über den Themenwechsel zu sein und meinte nun in deutlich besser gelauntem Ton, dass er nicht einfach hatte vorbeigehen können, als er sie gesehen. Etara lachte leise und warf Kitana einen kurzen Seitenblick zu.


„So, so.“

Meinte die hübsche Chiss neckisch, legte den Kopf etwas schief und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Und ich konnte einfach nicht dem ersten halbwegs ordentlich aussehenden Chiss erschießen, der mir seit Jahren über den Weg läuft. Aber ganz ehrlich, du hattest ganz schön Glück. War eine riskante Nummer, die du durchgezogen hast. Ein Glück, dass du aus der Nähe nicht wie ein Quarren aussiehst.“

Fügte sie trocken und doch mit einer gewissen Bewunderung in der Stimme hinzu, trank einen Schluck und lehnte sich gegen das Sofa, während sie Dany von der Seite ansah. Der ehemalige Boss der Black Sun war wirklich sehr mutig gewesen, um nicht zu sagen dreist. Frechheit siegt, hatte er sich wohl gedacht. Na, da war er bei ihr an der richtigen Adresse. Der andere Chiss erkundigte sich mit einem schiefen Grinsen, auf wen sie bei ihrer kleinen internen Wette mit der Discokugel gesetzt hatte, was Etara ein Lächeln entlockte und sie zwinkerte ihm kurz zu.

„Tja, das ist so seine Sache...“

Fing sie an, hielt aber inne, schließlich wollte sie die Spannung nicht gleich verderben. Kitana meldete sich zu dem Thema ebenfalls zu Wort und erklärte, dass sie die Discokugel als lustige Spielerei angesehen hatte und deshalb anderen den Vortritt gelassen hatte, denn laut der toughen Braunhaarigen waren Männer schlussendlich doch große Jungs, die Spielzeugen nicht widerstehen konnten. Etara musste lachen und nickte knapp.

„Da könntest du recht haben, Kitana.“

Die Söldnerin wünschte zu wissen, was man bei dieser Wette denn hatte gewinnen können, und versicherte, dass sie sie beim nächsten beim Siegespreis festzurren würde. Die Wortwahl der Menschenfrau zauberte eine leichte Röte auf die Wangen der Chiss und als sie lächelte, blitzten ihre weißen Zähne auf und bildeten einen auffallenden Kontrast zu ihrer blauen Haut und den leuchtend roten Augen.

„Ich finde Credits als Einsatz langweilig. Das ist so...gewöhnlich, wisst ihr? Ich hätte mir also etwas ganz Besonderes für den Sieger einfallen lassen. Mit einer gewissen persönlichen Note, schließlich war das meine Wette.“

Erklärte die junge Chiss mit einem spielerischen Tonfall und einem verschmitzten Lächeln, das es schaffte, gleichzeitig viel und wenig zu sagen. Sie legte ihren rechten Arm auf die Oberseite des Sofas und lockerte ihre Haltung etwas, dann lachte sie.

„Aber um zumindest eine euer Fragen klar zu beantworten: Ich hatte eine ähnliche Theorie wie Kitana und daher warst du der Favorit, Dany. Und siehe da, wir hatten alle recht.“

Die Schmugglerin schenkte beiden ein Lächeln, dann beugte sie sich etwas nach vorne.

„Wenn wir gerade dabei sind, uns so schön zu unterhalten: Woher kommt ihr zwei eigentlich? Ihr wisst, dass ich auf dem paradiesischen Nar Shaddaa aufgewachsen bin. Da habe ich das ein oder andere aufgegabelt, das in dieser rauen Galaxis ganz nützlich ist, und habe meine Zeit mit Schmuggel und der ein oder anderen härteren Tour vertrieben. Und ihr? Halt, bevor ihr antwortet, noch eine kleine Wette: Du warst beim Militär, Kitana, nicht wahr? Du hast dieses gewisse...Etwas.“

Etaras Stimme und Gesichtsausdruck legten die Vermutung nahe, dass sie sich nicht nur auf die Fähigkeiten der menschlichen Söldnerin bezog. Sie war sehr gespannt, woher sie kam, und ebenso interessierte sich die Chiss für die Geschichte von Dany. Wirklich sehr interessante Zeitgenossen.

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Langsam löste sich die Stimmung der anderen. Wobei sie vorher auch alle bereits ausgelassen waren. Etara nahm sofort das gemütliche aber nicht mehr ganz neue Sofa in Beschlag und spielte noch ein wenig mehr mit ihren Reizen, indem sie ihr langes Haar über die Schultern fallen ließ und ihre Jacke öffnete. Darch musste sich zurück halten, nicht einen anerkennenden und anzüglichen Pfiff auszustoßen. Und offenbar schien sich die Chiss das Sofa als ihren Platz für den Abend ausgesucht zu haben. Sie stand nur kurz auf, um sich einen Corellianischen Brandy zu holen, dann saß sie kurz darauf auch schon wieder im Sofa. Bei ihrer Getränkewahl geriet der Mandalorianer etwas ins Grübeln. An Etara war wohl zweifelsohne eine Dame der gehobenen Gesellschaft in der auch der Senator verkehrte verloren gegangen. Er fragte sich immer noch, wieso er den Brandy überhaupt gekauft hatte. Solches Gesöff gehörte verboten.

Bei diesem Gedanken nahm er sein Bier wieder vom Tisch und setzte gleich noch zu einem Schluck aus der schlichten Metallflasche, in der das Kri'gee geschmuggelt wurde an. Doch zuerst ließ Etara eine Art Trinkspruch hören und auch Dany, der sogar den beliebtesten Mandalorianischen Trinkspruch kannte, schmetterte diesen in den Raum. Kitana Hatte sich davor ebenfalls etwas ausgezogen, ein Bier aus dem Kühlschrank genommen und sich auch zu der Couchecke begeben. So saßen sie dann also alle beisammen.

Als letzter Erhob Darch seine Flasche.

"K'oyacyi!"
, skandierte er den Trinkspruch ebenfalls auf Mando'a, weöches er selbst auch als zugegebenermaßen etwas eingerostet erkannte, fügte dann aber noch "Kandosii!" hinzu, was als Lob an seine Mitstreiter gedacht war. Dann nahm er noch einen Kräftigen Schluck von seinem Kri'gee.

Etara war eindeutig die Gesprächigste gerade. Und es war zweifelhaft ob das am Brandy lag. Sie löcherte sowohl ihn und auch Dany mit Fragen darüber, wie sie die gesamte Aktion fanden.

"Ich muss sagen, das ganze passiv von außen zu betrachten ist mal etwas anderes. Aber ich finde, es ist nicht ratsam einen Mandalorianer in voller Rüstung bei so einer Täuschung auftauchen zu lassen, dass wirft nur Misstrauen auf, denn unsereins arbeitet meist irgendwie für die Black Sun oder die Hutten", antwortete er.

Zweifelsohne war es eine gute Aktion gewesen und sie hatten sicherlich ihre Wirkung nicht verfehlt.

"Ich habe sicherlich schon andere ausgefallene Dinge sehen dürfen, aber so etwas gehört dann doch noch nicht dazu!"

Dabei hatte er nicht einmal direkt das Ganze gesehen, sondern es nur über Funk mitbekommen aber er konnte es sich vorstellen.

Etara ging dann zum Glück erst mal dazu über Kitana und Darch weiter mit Fragen zu bombardieren. Zum einen an den Chiss, wann er das letzte Mal einen der Blauen Humanoiden getroffen hatte und dann darüber, dass sie eine Wette am Laufen gehabt hätte, wer von den beiden die Discokugel als erster vernichtet.

Als es dann um den eventuellen Einsatz ging, lehnte Die Chiss Credits als Einsatz ab und kam stattdessen eher auf außergewöhnliche Dinge.

"Ich finde wetten ist eine gute Sache, aber für mich ist es ein Sport, bei dem es um den Spaß und den Wettbewerb geht und nicht um Sondergewinne", erklärte er seine Sicht. Er war jemand der immer für kleine Wetten offen war. So etwas stärkte den Zusammenhalt und es war ein gutes Instrument um den Wettbewerb aufrecht zu erhalten.

Das die anderen das anders sahen, tat nichts zur Sache. Nur war die Chiss schon wieder dabei die nächste Wette abzuschließen, was die Vergangenheit von Kitana betraf. Aber Darch würde ihrer Einschätzung im ersten Moment auch zustimmen. Es lag nahe das Kitana mal beim Militär gewesen war. Bei Dany lag das ganze schon anders. Er war sehr mysteriös. Allein mit seinem Vibroschwert, welches auch auf einen gefallenen Jedi oder einen Sith hindeuten konnte. Doch so eine Vermutung würde er nie öffentlich äußern. Zu Vage waren diese Spekulationen.

"Mich würde interessieren, ob ihr beide im Chiss-Sektor geboren seid, Immerhin ist das ja bei dir auch nicht ausgeschlossen, Etara?", ihn hatte auch etwas die Neugier gepackt. Normalerweise wollte er nur den Job erledigen, und dann wenn er einmal mit jemandem zusammen arbeiten musste, möglichst schnell wieder allein sein.

Er war normalerweise nicht der Mann für Gruppenunternehmungen. Er war gut allein. Sogar sehr gut. Aber sie würden wohl noch länger Zusammen arbeiten, also war das vielleicht mal gar keine so schlechte Idee.


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[Mon Calamari | Coral City, Senatsgebäude, Empfangsraum | Luiss Nev, Thrissur Durmont]

Thrissur verwunderte es nicht, dass Luiss Nev seine Hilfe anbot, ihn bei dem planetenweiten Projekt zu unterstüzen. Es war eine lukrative Investition, aber Thrissur wollte nichts überstürzen, schliesslich gab es noch andere Senatoren auf Mon Calamari.

"Nun, verehrter Senator Nev, ich weiss Ihr Angebot zur Hilfe zu schätzen und werde sicher noch darauf zurückkommen, aber leider fehlen uns noch die entsprechenden Bewilligungen und verschiedenste Verträge."

sagte er freundlich aber bestimmt. Auf das Angebot die Stollen zu verkaufen, ging er nicht ein. Firmen die unterirdische Stollen kaufen, die hatten immer etwas zu verbergen meistens gefährliche Experimente biologischer, nuklearer oder chemischer Natur und dieser Gefahr wollte Thrissur sein Volk nicht aussetzen. Der Zeitpunkt war eine andere Frage.

"Wenn alles glatt läuft werden wir im nächsten Jahr das Zollterminal erweitern und modernisieren. Danach werden wir den Raumhafen vergrössern. Die Pläne dafür sind schon vorhanden. Aber eben, zuerst braucht es das OK der Neuen Republik, ein Grenzplanet als Handels- und Zollplanet auszubauen, geht nicht so einfach. Da braucht es wie gesagt, Bewilligungen."

In diesem Augenblick komte Ihn sein Assistent an, mit dem Hinweis, dass es schon spät war und er am nächsten Morgen früh seine erste Sitzung im Handels- und Zollausschuss hatte. Dies war Thrissur auch recht, denn er hatte sich den Empfang anders vorgestellt. Er hätte sich gerne noch mit weiteren Senatoren unterhalten. Aber für das hatte er sicher noch Zeit genug.

"Senator Nev, es tut mir Leid, aber es ist schon recht Spät und ich habe morgen früh eine Sitzung mit dem Handels- und Zollausschuss. Es war mir eine Ehre Euch kennen zu lernen. Wir werden uns sicher wiedersehen."

sagte er lächelnd und deutete eine kleine Verbeugung an. Der Kurs in Diplomatie hat sich gelohnt. Er wandte sich den Aufzügen zu den Appartements zu und fuhr hinauf. In seinem Appartement angekommen, genehmigte er sich eine Dusche, stellte den Wecker und fiel erschöpft ins Bett.


[Mon Calamari | Coral City, Senatsgebäude, Thrissur's Appartement | Thrissur Durmont]


Am nächsten Morgen klingelte sein Wecker sehr früh. Thrissur war noch recht müde, aber er war zu aufgeregt um sich nochmals zu drehen und weiterzuschlafen. Nach seiner Morgentoilette und nachdem er sich angekleidet hatte, betrat er sein Wohnzimmer, wo Nastor, sein Assistent schon wartete.

"Guten Morgen Senator. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen. Sie sind noch ein wenig früh dran, da liegt eine Tasse Kaf noch drin. In einer Stunde haben Sie die Sitzung im Handels- und Zollausschuss."

Sagte es und hielt Thrissur eine dampfende Tasse Kaf hin, welcher diese ganz gerne annahm.

"Danke, Nastor. Haben Sie die Daten der Ausschussmitglieder zusammengetragen?"

"Ja natürlich. Hier bitte sehr."

Lächelnd nahm Thrissur das Datenpad entgegen und überflog es kurz.

"Wie immer, gute Arbeit, Nastor."

Als er den Kaf ausgetrunken hatte, machten sich die beiden auf den Weg zur Sitzung des Handels- und Zollausschusses.


[Mon Calamari | Coral City, Senatsgebäude, Sitzungszimmer des Handels- und Zollausschusses (HZA) | Thrissur Durmont, Burleigh Graves NSC, verschiedene Ausschussmitglieder ]

Thrissur war einer der ersten der das Sitzungszimmer betrat. Es waren schon einige Senatoren da und dank der Daten, die Nastor zusammengetragen hat, viel es ihm nciht schwer die einzelen Senatoren zu identifizieren. Er schüttelte hier und da Hände und machte ein wenig Smalltalk, bis ein Mensch einen Hammer auf den Tisch schlug und die Sitzung eröffnete. Schnell setzten sich alle auf die ihnen zugewiesenen Plätze und der Ausschussvorsitzende Minister Burleigh Graves eröffnete das Wort.

"Hochgeschätzte Ausschussmitglieder, heute dürfen wir ein neues Mitglied in unserem ehrenwerten Ausschuss begrüssen. Senator Thrissur Dumont vom Planeten Jabiim. Bitte erhebt Euch, damit Euch alle sehen. Danke. Jabiim ist ein Erz-Exporteur und damit wie geschaffen für den HZA. Nun zu den Tagespunkten: 1. Das bestätigen des Protokolls der letzten Sitzung, 2. Die Traltandenliste ..."

So ging das weiter, bis zu dem Punkt als es um eine diplomatische Mission nach Thyferra ging.

"Wie Sie in den Holonetnews gesehen haben, wird die Verteilung und der Transport des Bactas neu verhandelt. Senator Vilnok Moor hat sich bereit erklärt der Verhandlung beizuwohnen. Nun braucht es noch ein Ausschussmitglied des HZA, der diesen Verhandlungen beiwohnt. Freiwillige mögen sich bitte melden."

Die Begeisterung der anwesenden Senatoren hielt sich in Grenzen. Ein Senator von Mon Calamari lehnte mit der Begründung ab:

"Thyferra ist nichts für mich. Viel zu heiss, da gehe ich zu Grunde."

Der Senator von Nam Chorios:

"Mit diesem imperialen Pack, kann man nicht verhandeln, denen darf man nicht trauen."

Und so ging es weiter bis Burleigh Graves entnervt auf den Tisch hämmerte.

"Da es soviele laute Freiwillge gibt, nehmen wir doch eher den ruhigeren."

Er wandte seinen Kopf Thrissur zu und sagte:

"Ich nehme an, Sie sind nicht so negativ eingestellt wie die anderen Ausschussmitglieder, werter Senator Dumont. Eigentlich steht es mir fern einen Neuling auf solch eine wichtige Mission zu schicken, aber ich sehe Euch an, dass Ihr eine kühlen Kopf bewahren könnt. Somit melde ich Euch freiwillig für die Delegation. Die Raumfähre fliegt in vier Stunden vom Senatsraumhafen ab. Viel Glück."

Die anderen Senatoren schauten ihn erzürnt an und Thrissur versuchte sein unbehagen nicht zu zeigen.

"Minister Graves, ich danke Ihnen für Euer vertrauen. Ich werde Euch und den HZA nicht enttäuschen."

Burleigh Graves nickte lächelnd und sagte:

"Davon bin ich überzeugt. Damit ist die Sitzung geschlossen."

Schnell ging Thrissur in sein Appartement und packte seine Sachen und heisste seinen Assistenten daselbe zu tun. Als die beiden Männer bereit waren sagte Thrissur:

"Nastor, sind Sie bereit für das Abenteuer?"

"Ja, Senator. Immer."

So schritten sie dem zum Landeplatz des Senatsgebäudes und standen kurz darauf vor einem luxuiösen Schiff, wie es Thrissur bisher nur auf Bildern gesehen hat. Ein Stewart kam ihnen entgegen und nahm ihnen das Gepäck ab.

"Ich werde Euer Gepäck auf Euer Quartier bringen. Darf ich Euch bitten sich im Salon bequem zu machen? Sobald wir vollzählig sind, starten wir."

"Danke sehr." antwortete Thrissur.

Mit diesen Worten schritten Sie die Rampe hinauf.

[Mon Calamari | Coral City, Senatsgebäude, Landeplattform | Thrissur Durmont, Nastor NPC]
 
[Mon Calamari | Coral City | Senatsgebäude | Landeplattform] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Thrissur Dumont, NPCs

Senator Vilnok Moor reiste nicht mit leichtem Gepäck. Eine ganze Menge Taschen und Koffer wurden von seiner Dienerschaft, die größtenteils aus Chevs bestand, zum Raumschiff gebracht. Und was für ein Schiff! Die Democracy war zweifellos eines der repräsentativsten und zugleich bequemsten Transportmittel, die der Senat seinen Mitgliedern zur Verfügung stellen konnte. Häufig kam sie zum Einsatz, wenn Kanzler Quún in Begleitung einer größeren Delegation auf Reisen war. Diesmal war der Mon Calamari nicht mit von der Partie: Andere würden im Namen der Republik nach Thyferra fliegen, um mit dem Imperium zu sprechen. Es ging um eine Neuverhandlung der Bacta-Menge, die der Neuen Republik zugeteilt werden sollte, also nicht zuletzt um viel, viel Geld; ein Schiff zu nehmen, das Wohlstand und wirtschaftliche Macht zur Schau stellte, konnte einen guten ersten Eindruck machen. Es war Moors Idee gewesen, die Democracy zu nehmen; allerdings hatte er es so gedreht, dass der Mitarbeiter des diplomatischen Corps, der die Reise geplant hatte, es wohl für seinen eigenen Einfall hielt. Dem Chevin war es in erster Linie um die persönliche Bequemlichkeit gegangen: Er hatte harte, arbeitsreiche Monate hinter sich, denn nach den Friedensverhandlungen auf Umbara war er kaum zur Ruhe gekommen. Auf Vinsoth hatte der Wahlkampf seines Neffen Sen Teflan seine Aufmerksamkeit und Unterstützung erfordert, in der Rolle des Vigo hatte er mit den Nachwirkungen der ›Sonnenfinsternis‹ und erstarkender huttischer Konkurrenz auf den galaktischen Sklavenmärkten zu kämpfen und als einer derjenigen, die den historischen Friedensvertrag mit ausgehandelt hatten, zerrte man ihn von einer Veranstaltung zur nächsten. Eine Reise mit der Democracy war das Erlebnis des ganzen letzten Jahres, das einem Urlaub am nächsten kam. Auch wenn das Ziel der Reise - eine heiße Dschungelwelt im Herzen des Imperiums - nicht gerade nach einem guten Urlaubsziel klang und er auch dort vor allem Arbeit zu verrichten hatte. Und wieder einmal zweifach, denn wie stets repräsentierte er nicht nur die Neue Republik, sondern hatte auch die Interessen der Black Sun zu beachten. Bacta war eine der wichtigsten Ressourcen der Galaxis; die Frage nach ihrer Verteilung interessierte den Ba'vodu und seinen Rat der Vigo natürlich. Der Frieden hingegen war ihnen ein Dorn im Auge. Bisher hielten sich die Folgen für die größte Verbrecherorganisation des bekannten Raums in Grenzen, aber das konnte sich ändern, sobald die Grenzen stabilisiert waren und der Blick sich nach innen richtete. Darunter würden ihre Unternehmungen leiden, auch Moors persönliche Geschäfte. Und dennoch schickte der ahnungslose Senat ihn ein weiteres Mal zu Verhandlungen mit dem Imperium. Beim ersten Mal war es ihm nicht gelungen, einen Keil zwischen die Parteien zu treiben; der Friedenswille war auf beiden Seiten überraschend groß gewesen. Womöglich ergab sich diesmal eine Gelegenheit, ein wenig Misstrauen zu streuen. In Anbetracht des jahrzehntelang aufgebauten Konfliktes, den alle Verträge des Universums nicht einfach beiseite wischen konnten, gut möglich. Und falls die Verhandlungen doch gut liefen, bot sich vielleicht die Möglichkeit, auch den eigenen Profit zu mehren. Moor alias Zula hatte sich also eine Menge vorgenommen und würde auch auf Thyferra kaum zur Ruhe kommen; da kam ihm eine bequeme Hin- und Rückreise gerade recht.


»Konnten Sie alle meine Termine in Ihrem Zeitplan unterbringen?« fragte er seinen Stellvertreter Canvus Callibis, der ihn auf die Landeplattform des Senatsgebäudes begleitete. »Eine Menge Arbeit bleibt sonst liegen.«


Der grauhäutige Chev antwortete:
»Ich musste den Senatoren von Caluula und den Gesandten des Bankenclans bitten, die Termine zu verschieben. Das Treffen mit dem Botschafter von Koboth muss entfallen, aber das hatte sowieso geringere Priorität. Alles andere kann ich irgendwie bewältigen.«


»Gut. Und denken Sie auch an die Sitzung des Petitionsausschusses übermorgen...«

»So etwas vergesse ich doch nicht, Vilnok. Ich habe Ihre Anweisungen und komme zurecht. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich Sie vertrete, oder?«

Nein, das war es nicht. Callibis war stellvertretender Senator von Vinsoth und zudem einer seiner Mitverschwörer; der alternde Humanoide hatte schon häufig seine Aufgaben wahrgenommen, sowohl im Senat als auch in der Black Sun. Zuletzt während der Verhandlungen auf Umbara, als Moor für einige Wochen unabkömmlich gewesen war. Allerdings hatte er das in der Vergangenheit nicht immer zur hundertprozentigen Zufriedenheit seines Bosses getan. Er war eifrig und loyal, aber seinen Fähigkeiten waren Grenzen gesetzt. Er war und blieb eben ein Chev; ein sehr talentierter zwar, aber dennoch ein Mitglied einer Sklavenrasse. So deutlich sagte Moor das allerdings nicht: Er war auf Canvus angewiesen.

»Natürlich, natürlich... Sie haben mein volles Vertrauen, Canvus. Halten Sie mich aber über alles Wichtige auf dem Laufenden - egal aus welcher Richtung es kommt.«

»Darauf können Sie sich verlassen. Gute Reise!«

Die beiden Verschwörer verabschiedeten sich mit einem freundschaftlichen Kopfnicken, dann ging Vilnok Moor die letzten Meter zum Schiff ohne die seinen Stellvertreter. Allerdings war er nicht allein unterwegs: Zumindest ein Sekretär und eine Leibdienerin mussten ihn begleiten. Letztere war allerdings für mehr zuständig als nur sein leibliches Wohl und diverse Laufburschentätigkeiten: Die junge Chev namens Scothi war auch eine nicht untalentierte Attentäterin. Denn der Vigo-Senator war gerne vorbereitet. Auf Umbara hatte sie diese Art von Diensten nicht leisten müssen, aber man wusste ja nicht, was Thyferra bringen würde. Solange er sie nicht von der Kette ließ, würde aber wohl niemand merken, wo ihre eigentlichen Fähigkeiten lagen. In ihren ordentlichen, aber nicht zu protzigen Kleidern, mit der strengen Frisur und dem zurückhaltenden Lächeln wirkte sie angenehm, ohne auffällig zu sein. Er hatte keine Bedenken, sich in ihrer Begleitung unter penible Bürokraten und misstrausche Politiker zu wagen; er glaubte nicht, dass jemand mehr in ihr sehen würde als eine einfache Hilfskraft.

Sie würden in ziemlich auserlesener Gesellschaft sein auf dieser Fahrt, soviel stand fest. Die republikanische Delegation bestand neben Mitgliedern des Senates auch aus namhaften Vertretern bedeutender Firmen. Lobbyisten größteinteils, die als Berater mitkamen. Allerdings würden auch zwei von ihnen unmittelbar an den Gesprächen teilnehmen: Die Abgesandten der beiden Werfen und Rüstungsunternehmen SoroSuub und Corellian Engineering Corporation. Die waren jedoch noch nicht an Bord, sondern würden auf dem Weg durch die südlichen Teile des republikanischen Staatsgebietes eingesammelt werden. Die Reise von Dac nach Thyferra war nicht gerade kurz, was an Bord der Democracy und geschützt durch den Schlachtkreuzer Bright Giant, der die Eskorte darstellte, aber sicher kein Problem darstellte. An Unterhaltungsmöglichkeiten würde es ebenso wenig mangeln wie an interessanten Gesprächspartnern.

Den ersten Platz auf dieser Liste hatte ein Mann inne, dem Moor bis dato noch nicht persönlich begegnet war, doch das änderte sich schon vor Betreten des Schiffes. Der Chevin erreichte die Rampe gerade, als ein Mensch den Fuß darauf setzte, in dem er den Vertreter des Handels- und Zollausschusses zu erkennen glaubte. Der Mann hatte eine Weile das Schiff betrachtet und sich dabei nicht umgesehen, also hatte er auch nicht bemerkt, dass Vilnok Moor - eigentlich eine sehr auffällige Erscheinung - sich von hinten näherte. Somit konnte dieser den Menschen einen Augenblick lang in Ruhe betrachten. Thrissur Dumont war relativ klein und sein kurzes dunkles Haar hatte sich von der Vorderseite des Kopfes bereits zurückgezogen. Sein Körperbau war weder hager noch fett und damit ungewöhnlich für einen Politiker: Offenbar machte der Mann Sport, vielleicht sogar Krafttraining. Allerdings wirkte er in den Augen eines zwei Meter acht großen Chevins so winzig und schmächtig wie beinahe alle Menschen. Allerdings war sich Moor im Klaren darüber, dass man die Menschen trotz ihres zerbrechlichen Äußeren, das dem der minderwertigen Chevs so ähnlich war, nicht unterschätzen durfte.


Er und seine beiden Begleiter erreichten nun ebenfalls die Rampe, um direkt hinter den Vertretern von Jabiim an Bord zu gehen. Das war eine gute Gelegenheit, sich vorzustellen.

»Guten Tag. Sie sind Senator Dumont von Jabiim, nicht wahr?«, sagte der Chevin mit donnernder Stimme und sobald Dumont sich umdrehte, hielt er ihm zum Gruß seine riesenhafte Pranke hin. »Ich bin Vilnok Moor, Senator von Vinsoth. Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.

Wenn ich recht informiert bin, ist das Ihre erste Reise dieser Art und der Handels- und Zollausschuss hat Sie sehr kurzfristig dafür ausgewählt? Wahrscheinlich hatten Sie kaum Gelegenheit, sich angemessen vorzubereiten. Sollten Sie Informationen oder Ratschläge brauchen, stehe ich Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Ich plane diese Reise schon eine Weile.«

[Mon Calamari | Luftraum über Coral City | Konsularsschiff ›Democracy‹ | Landeplattform] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Thrissur Dumont, NPCs
 
[Calamari-System | Mon Calamari, Coral City | Untere Ebenen | Versteck | Etara, Thlan, Reek, Kitana, Dany, Darch, Nicole

Trotz oder geraden wegen der entspannten Atmosphäre und allgemeinen Lockerheit blieb Etara aufmerksam und hörte genau zu, was die anderen Mitglieder der kriminellen Gruppe so zu erzählen hatten, und die hübsche Chiss achtete auch darauf, wie sie das taten. In geselliger Runde und nachdem der Alkohol die Zungen gelockert hatte wurden oft überaus interessante Themen angesprochen und Dinge verraten, die sonst verborgen blieben. Da konnte es sich lohnen, mal die Ohren zu spitzen. Auf diese Weise hatte die Schmugglerin schon den ein oder anderen lohnenden Job abgegriffen oder wertvolle Hinweise erhalten, die sich zu Credits machen ließen.

Die mandolorianischen Trinksprüche, die Darch und Dany schmetterten, waren in dieser Hinsicht schon recht aufschlussreich. Die beiden Männer teilten offenbar das Faible für diese Kriegerkultur und sahen sich selbst wohl auch in erster Linie als Kämpfer, wobei Etara vermutete, dass sie aufgrund der kriminellen Natur ihrer Geschäfte keinen sklavischen Gehorsam gegenüber einem Ehrenkodex an den Tag legten. Der männliche Chiss hatte sich bei dem Gedanken, das Spiel mit den Quarren in dem Club fortzusetzen, unwohl gefühlt, zumindest glaubte sie das. Kein Sadist also, sondern ein Profi mit gewissen ethnischen und/oder pragmatischen Vorsätzen. Interessant.

Kitana wirkte ebenfalls sehr professionell und die Etara war sich ziemlich sicher, vorhin eine ziemlich gute Showeinlage der attraktiven Menschenfrau gesehen zu haben. Ein weiterer Profi also. Blieb noch Darch. Er schien einiges mit dem ehemaligen Oberhaupt der Black Sun gemeinsam zu haben und wirkte eher wie ein Einzelgänger. Der kräftige Mensch erklärte gerade seine Gründe, warum er zuvor im Club nur passiv gewesen war, und die Chiss fand seine Argumentation recht einleuchtend. Mandalorianer waren bekannt und fielen auf, da gab es keinen Zweifel.


„Du hättest die Rüstung ja ausziehen können, um direkt...mitzumachen.“

Meinte Etara mit einem verspielten Lächeln, warf dem Menschen einen amüsiert-lockenden Blick zu und lachte leise, als ihre roten Augen auf ihm ruhten. Darch fügte hinzu, dass er schon recht ausgefallene Dinge gesehen hatte, dies aber nicht dazugehörte.

„Ausgefallen war das allerdings...“


Die Chiss grinste in sich hinein. Wirklich eine spaßige Aktion, und noch dazu ein voller Erfolg. Nun kamen sie auf das Thema Wetten zu sprechen und der muskulöse Mensch erklärte, dass er Wetten eher als Spaß und Wettbewerb sah.

„Löbliche Einstellung. Hast du einen Vorschlag für eine Wette? Ich finde es interessant, gleich mehrere laufen zu haben. Steigert den Nervenkitzel.“

Erkundigte sich die hübsche Schmugglerin mit einem herausfordernden Grinsen, bei dem ihre weißen Zähne aufblitzten. Nun war es Darch, der eine Frage stellte und wissen wollte, ob sie im Chiss-Sektor geboren war. Etara lachte, legte den Kopf auf die Rückenlehne des Sofas und seufze entspannt, während sie eine Strähne ihres matt glänzenden schwarzen Haares aus dem Gesicht strich und die Decke anstarrte.

„Nein, ich bin zu 100% ein Produkt von Nar Shaddaa. Wenn meine Eltern nicht darauf bestanden hätten, würde ich vermutlich nicht mal Cheunh sprechen. Mein Huttisch fühlt sich vertrauter an, muss ich zugeben. Kurz gesagt, mit dem Eisblock Csilla habe ich nicht viel am Hut. Hätte auch nicht gepasst. Jemand wie ich gehört da nicht nicht. Ich bin viel zu...lebendig.“

Etara drehte den Kopf etwas zur Seite und lächelte dem Menschen zu, dann sah sie wieder zur Decke. Sie war gespannt, was der andere Chiss im Raum antworten würde. Stammte er auch von außerhalb?

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[Mon Calamari | Coral City, Senatsgebäude, Empfangsraum | Luiss Nev, Thrissur Durmont]



"Natürlich, mir ist klar, dass ein solches Projekt nicht innerhalb einiger weniger Tage quasi auf einem Baum wächst", antwortete er Senator Durmont. "Sie können ja immer noch in einem Jahr auf mich zukommen. Oder früher, falls sie Hilfe bei den Bürokratischen Hürden benötigen!"

Dann war es auch schon Zeit, dass sich die beiden verabschiedeten. Senator Durmont erklärte, dass er am nächsten Tag bereits seine erste Sitzung des Handels- und Zollausschusses haben würde und auch Luiss kam es recht gelegen, jetzt seine Ruhe zu haben. So hatte er die Möglichkeit früher nach Bpfassh aufzubrechen und würde dadurch weniger Stress ausgesetzt sein.

"Selbstverständlich, Senator Durmont, es war ein Freude, mit ihnen zu reden", erklärte Luiss durchaus freundlich und deutete eine leichte Verbeugung zum Abschied an.

Er trank den Rest seines Whiskys in einem großen Schluck und stellte das Glas auf den nächstbesten Sims . Dabei hielt er Ausschau nach Hass, um ihm mitzuteilen, dass er den Empfang verlassen würde. Es dauerte auch nur kurz, bis er den älteren Sluissi ausgemacht hatte. Unbeirrt schlängelte er auf ihn zu.

"Hass, ich werde mich zurückziehen, ich denke sie können mich hier würdevoll vertreten. Einen schönen Abend allerseits!", verabschiedete er sich und machte sich sogleich auf den Weg zu seinem Gleiter, wo seine beiden Magnawachen auf ihn warteten.

Ohne weitere Verzögerung bestieg er den Gleiter mit seinen Wachen und machte sich sogleich auch auf den Weg zu seiner Jacht, die in seiner privaten Shuttlebucht nahe seinem Appartement wartete.

Die Reise nach Bpfassh würde einige Zeit dauern, aber dennoch nahm der Senator keine weiteren Bediensteten außer den Droiden mit. Er wollte seine Ruhe haben. Die beiden Wachen blieben daher auch im Frachtraum zurück und so war er ungestört.

Zielstrebig steuerte er die Baudo-Jacht in den Weltraum und sprang dann auf Lichtgeschwindigkeit. Von da an übernahm der Computer alles weitere und Luiss konnte sich zurück lehnen. Er erledigte noch einige Geschäftliche Dinge bei einem weiteren Glas Whisky bevor er sich dann einige Stunden aufs Ohr legte.

Er hatte Morgen einen wichtigen Tag vor sich und da wollte er nicht gänzlich übermüdet sein, auch wenn das Doppelleben als Unternehmer und Senator doch bisweilen seinen Tribut in schlaflosen Nächten einforderte. Daher liebte es der für viele Nimmermüde Mann, wenn er einmal mehr als fünf Stunden hintereinander seine Ruhe hatte. Das brachte das Pendeln zwischen Mon Calamari so mit sich. Er war für einige Stunden im Hyperraum und damit faktisch nicht erreichbar. Keine lästigen Anfragen von Medien oder Bürokratischen Elementen und auch kein Management seiner wachsenden Firma.

Die Gebäude auf Bpfassh nahmen immer weiter Gestalt an. Leider war die zweite Fabrikhalle momentan mit seinem Forschungsteam besetzt, aber diese konnte wenn alles glatt lief bald in ihr eigenes kleines Forschungslabor umziehen. Das war doch besser als eine Improvisierte Containersiedlung, wenngleich es nicht das größte und auch nicht das letzte Labor an diesem Standort bilden würde, soviel war für ihn bereits sicher.

Als er wieder erwachte hatte sich nichts am Licht in seiner Kabine verändert. Er war kein Fan davon, die Lichter auf einen Tag- und Nachtrythmus einzustellen. Er erhob sich aus seinem recht komfortablen und breiten Bett und machte sich kurz frisch. Dann begab er sich hinter seinen Schreibtisch und aktivierte seinen Holoprojektor. Zuerst rief er die Börsenkurse auf und konnte erfreut feststellen, dass seine Aktien auch weiterhin im Steigen begriffen waren, atmete er entspannt auf. Doch er hatte vor seiner Ankunft noch etwas zu erledigen. Er aktivierte ein Gerät zur Verschlüsselung seiner Daten und wählte dann die Person an. Es dauerte einige Sekunden, bis die Verbindung aufgebaut und verschlüsselt worden war, dann konnte er eine dunkle Stimme vernehmen. Ein Gesicht blieb der Holoprojektor schuldig. Allerdings wusste der Senator, dass auch sein Gesprächspartner sein Gesicht nicht zu sehen bekommen würde.

"Guten Tag", sagte die dunkle und eindeutig männliche Stimme am anderen Ende, dann war wieder Schweigen.

"Guten Tag", grüßte Luiss zurück. "Ich habe einen Auftrag für sie. Sie sollen der Beste dafür sein und sind mit von unseren Freunden wärmstens Empfohlen worden!"

Schweigen in der Leitung.

"Verstehe. Was sind die Details?", fragte sein Gesprächspartner knapp.

"Die Details werden ihnen durch unsere Freund mitgeteilt über den altbekannten Weg. Nur soweit. Sie müssen etwas von Coruscant beschaffen. Wie ist mir egal, wichtig ist nur, dass ich es bekomme. Ihre Bezahlung wird mehr als alles was sie sich vorstellen können sein. Sie finden die erste Hälfte als Anzahlung bei ihren Anweisungen. Es muss sauber erledigt werden und ich will keine Spuren haben. Noch nicht einmal zu ihnen. Haben sie das verstanden?", fuhr er nun also fort, eifrig bedacht darauf nichts zu erwähnen. Bei diesem Auftrag ging es um absolute Geheimhaltung. Er hatte seine Anweisungen anonymisiert und über verschiedene Umwege in einen toten Briefkasten auf Mon Calamari gebracht, wobei das ganze mehrmals den Planeten gewechselt hatte. Von dort wurde es dann von einem Mitglied der Black Sun abgeholt und noch einmal in einen toten Briefkasten in einem ihrer Hauptquartiere gebracht. Und dann kam es irgendwann, nach wie vielen Umwegen wusste nicht einmal er, bei seinem Kontakt an, den er nur als die Bantharatte kannte. Ein komischer Name, für einen der besten seiner Branche, aber Luiss fragte nicht weiter.

"Einverstanden. Lieferung erfolgt bei erfolgreicher Ausführung", meldete sich die Stimme nach einer kurzen Pause wieder, dann war die Verbindung auch schon beendet.

Ein Lächeln umspielte den Mund des Sluissi und er lehnte sich entspannt zurück. Jetzt konnte seine Präsentation kommen.


[Hyperraum, auf dem Weg nach Bpfassh | Baudo-Klasse Jacht 'Firefly', Privatkabine | Luiss Nev]
 
[Calamari-System | Mon Calamari, Coral City | Untere Ebenen | Versteck | Etara, Kitana, Dany, Darch]


Grundsätzlich hatte Etara recht, dass er einfach seine Rüstung hätte weglassen können, um so etwas anonymer mitmischen zu können. Doch es gab für ihn dennoch Gründe die dagegen sprachen. Er seufzte deutlich. Eigentlich sollte er mit seinen Geheimnissen nicht so hausieren gehen. Erst einmal nahm er noch einen Schluck seines Kri'gee.

"Nun ja, zuallererst ist diese Rüstung ein Teil meiner Identität und meiner Heimat und zum anderen kann es sich als sehr schadhaft herausstellen, wenn mein Gesicht hier unten von den falschen Leuten erkannt wird", zwar hatte er jetzt ein wenig Licht in das Ganze gebracht, doch die Argumentation war mehr als wage. Aber mehr konnte er schlicht nicht preisgeben. Dabei wurde er allerdings das Gefühl nicht los, dass Etara sich damit nicht zufrieden geben würde. Er grinste allerdings dennoch zurück.

"Obwohl ich zu gerne mitgemacht hätte", fügte er doch noch an. Das entsprach auch eigentlich der Wahrheit. Er sagte zu einem guten Kampf nie nein, auch wenn das was in der Disco gelaufen war mitnichten als guter Kampf bezeichnet werden konnte. Es war einfach viel zu einfach gewesen. und Wiederstand hatten sie vergeblich gesucht.

Sie sprang sofort auf seine Aussage mit den Wetten an und wollte wissen, ob er nicht eine Idee für eine hatte. Ihre Aussage, dass mehrere Wetten gleichzeitig den Nervenkitzel steigerten quittierte er allerdings nur mit einem weiteren Grinsen.

"Es ist nicht schwer sich wetten auszudenken. Allein wenn man ums trinken wettet, findet sich immer was, worauf man wetten kann. Beispielsweise, wer von uns am meisten verträgt", schlug er nun wieder etwas ernster eine Wette vor, wenngleich so etwas in diesem Kreis wohl nicht unbedingt sein musste, so war es doch die einfachste Art, um etwas zu wetten.

"Allerdings sind solche Wetten wirklich recht leicht und bieten auch nur bedingt Nervenkitzel, ich denke, wir brauchen etwas spannenderes!", eröffnete er dann sogleich auch feierlich. Allein schon ihr Herausforderndes Grinsen zeigte Darch, dass er wohl noch etwas mehr drauflegen musste.

"Wie wäre es damit:", fing er nun breit grinsend und nach einem weiteren Schluck Kri'gee an und griff nach unten zu seinem Stiefel, um ein langes, am Rücken mit kleinen, Säge-ähnlichen Aussparungen, Vibro-Bajonett aus seinem Stiefel zu holen und mit der Spitze kräftig in den Tisch zu rammen, so dass es aufrecht stand, wenngleich es noch ein wenig hin und her schwang. "Wer besser mit dem Messer umgehen kann, du oder ich, was wir machen und den Einsatz kannst du bestimmen!"

Das dürfte auch für die junge Chiss interessant klingen. Und es schien ihm, dass sich die beiden womöglich doch recht ebenbürtig waren, vor allem da der Mandalorianer ein wenig aus der Übung war, da er seine Waffe schon lange nicht mehr hatte benutzen müssen.

Immer noch grinsend legte er seine Füße auf dem Tisch und neben seinem Bajonett übereinander, lehnte sich in seinem Sessel zurück und nahm noch einen kräftigen Schluck aus der Flasche.

Fast schon war zu erwarten gewesen, dass sie nicht auf Csilla geboren worden war. Das allerdings Nar Shadda der Ort ihrer Kindheit gewesen war, war dennoch ein wenig außergewöhnlich. Dass sie zweisprachig aufgewachsen war, war vielleicht auch keine schlechte Sache, wenngleich es wohl einen Söldner nicht täglich in die Weiten des unbekannten Raumes und auf den Heimatplaneten dieser immer noch recht geheimnisvollen, blauhäutigen Spezies führte. Nach ihrer Antwort blickte er ein wenig gespannt zu Dany, dem anderen Chiss in der Runde und ob er sich wohl zu seiner Herkunft äußern würde. Zwar war es nicht wichtig und es interessierte ihn nicht einmal unbedingt, aber es wäre doch interessant zu hören, was seine Geschichte im Gegensatz zu der von Etara so hergab.


[Calamari-System | Mon Calamari, Coral City | Untere Ebenen | Versteck | Etara, Thlan, Reek, Kitana, Dany, Darch, Nicole]
 
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Neugierig hörte Etara zu, als Darch die Gründe sein Handeln erklärte, der kräftige Mensch meinte, dass die Rüstung Teil seines kulturellen und persönlichen Selbstverständnisses war und er zudem auf Mon Calamari auf seine Anonymität achten musste und daher nicht den Wunsch hatte, sein Gesicht der ganzen Welt zu präsentieren. Der erste Teil klang typisch für einen Mandalorianer, die Chiss glaubte manchmal, dass die Leute in ihren Rüstungen geboren wurde, der zweite Teil wiederum legte nahe, dass der Mensch hier schon öfter aktiv gewesen war und er – oder sein Boss – sehr darauf bedacht waren, bloß keine Spuren zu hinterlassen.

„Und dabei ist es so ein hübsches Gesicht.“

Kommentierte die junge Schmugglerin trocken und erwiderte sein Grinsen, während sie nachdenklich mit einer Strähne ihres langen schwarzen Haares spielte. Viel hatte er nicht herausgerückt, aber zumindest wurde er redseliger und gab dann zu, dass er gerne mitgemacht hätte. Etara lachte und hob ihre Flasche Brandy.

„Auf viele Gelegenheiten, die örtliche Unterwelt aufzumischen!“

Stimmte sie an und gönnte sich einen kräftigen Schluck, der angenehm in ihrer Kehle brannte. Wirklich gut. Thematisch passend erzählte Darch, dass sie ja auf die Trinkfestigkeit der Runde wetten konnten. Etara nahm für sich in Anspruch, einiges zu vertragen, aber diese Wette war ihr etwas unsicher. Und langweilig, wie der muskulöse Mensch richtig feststellte.

Mit einem breiten Grinsen stieg er auf ihre Herausforderung ein, trank noch einen Schluck und holte dann von seinem Stiefel ein gefährlich aussehendes Vibrobajonett hervor und rammte die Klinge in den Tisch. Etara stieß einen leisen Pfiff aus und musterte die Klinge anerkennend.


„Hübsche Klinge.“

Nun wurde es wirklich interessant, Darch schlug einen kleinen Wettbewerb mit dem Messer vor, Etara durfte Art und Einsatz bestimmen. Die roten Augen der Chiss glommen etwas heller und ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf ihre Lippen.

„Also gut, machen wir es spannend. Ich überlege mir einen Einsatz, verrate ihn dir aber nicht. Steigert die Motivation. Und was die Art des Wettbewerbs angeht...“

Ohne Zögern legte die hübsche Chiss ihre linke Hand auf den Tisch neben das Messer, rutschte auf dem Sofa etwas vorne und beugte sich etwas nach vorne, dann lächelte sie in die Runde, zwinkerte Darch kurz zu und griff in einer fließenden Bewegung nach dem Messer. Nun konzentriert und kühl überlegend spreizte sie die Finger der linken Hand und begann mit dem Messer in die schmalen Zwischenräume zwischen den Fingern zu stechen, erst langsam, dann immer schneller und schneller. Ein kleiner Fehler, und Blut würde fließen, doch wo sonst lag der Spaß?

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Etaras Süffisante Anspielung auf sein Gesicht ignorierte er gelassen. Er war nicht der Typ, der solche Kleinigkeiten persönlich nahm. Meistens zumindest. Als die junge Chiss mit einer Haarsträhne spielte, fragte er sich, wie alt sie wohl wirklich war. Halb so alt wie er? Oder doch etwas älter?

"Auf die Unterwelt von Dac! Möge sie weiter so schwach und unvorbereitet bleiben!", erwiderte er den erneuten Trinkspruch der Frau und genehmigte sich einen weiteren Schluck aus seiner Kri'gee-Flasche, die langsam recht leer wurde.

Etaras Lob für sein Bajonett quittierte er nur mit einem nicken. Er war sich dessen auch bewusst. Seine Miene änderte sich schlagartig, als sie ihm erklärte, dass sie ihm den Einsatz nicht verraten würde, solange sie spielten. Das fand er nicht gerade toll, sagte aber erst einmal nichts weiter dazu sondern beobachtete die Chiss dabei, wie sie ihre Hand auf dem Tisch spreizte um dann langsam mit dem Messer in die Zwischenräume zwischen den Fingern zu stechen. Das Spiel war vermutlich so alt wie Messer selbst und jeder kannte und konnte es bis zu einem gewissen Grad. Etara allerdings wurde bald schon immer schneller und legte dabei eine äußerste Genauigkeit an den Tag.

"Pass auf, dass du dir nicht einen deiner kostbaren und hübschen Finger abschneidest", kicherte er belustigt und versuchte sie ein wenig aus der Fassung zu bringen. "Und das machen wir jetzt so lange bis der Erste blutet oder wie?"

Auf so ein Spiel zu wetten war immer etwas komisch, da es schwer war einen Sieger zu ermitteln, wenn beide einigermaßen gut darin waren. Und jetzt wo er Etara sah, wusste er, dass sie beide es auf mindestens das gleiche Niveau brachten. Darch hatte dieses Spiel schon so oft gemacht. Mal mit seinem eigenen Messer, mal mit einem Fremden Messer, mal mit einer Gabel und mit noch ganz anderen Dingen, an die er sich nicht mal mehr so genau erinnern konnte. Ja er hatte das Bajonett sogar einmal bei einem solchen Spiel in einer dreckigen Spelunke auf Corellia gewonnen. Und er wurde das Gefühl nicht los, dass es diesmal auch um seine Waffe ging. Zwar war er zugegebenermaßen nicht der Mann, der immer den Nahkampf suchte, doch die Waffe hatte ihm schon gute Dienste geleistet und er hatte nicht vor sie zu verlieren.

Während er sie so beobachtete trank er nun den letzten Schluck seines Getränks aus und stellte die Flasche beiseite. Jemand anderes hätte vielleicht jetzt ein wenig Bammel bekommen, die unter Alkoholeinfluss zu tun, aber ihm machte das nichts aus. Er bildete sich sogar ein, dass er mit ein wenig Zielwasser bessere Chancen hatte, denn Etara war wirklich gut. Ob sie bei anderen Dingen auch so gewandt und Fingerfertig war? Die Vorstellung gefiel ihm jedenfalls.

Doch stattdessen musste er sich nur damit Begnügen, wie sein Bajonett zwischen ihren Fingern hin und her wanderte und dabei seine eigenen Konturen zu verwischen schien. Ein doch in gewisser Weise furchteinflößender Anblick. Vor allem da Darch die Schärfe seines Messers selbst kannte und vor allem auch darauf Wert legte, dass es stets Geschärft war. Eine falsche Bewegung und der Finger war ab, so viel war sicher.


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Zufrieden stellte Etara fest, dass Darch auch einstecken konnte und ihren kleine Scherz über sein Gesicht nicht in den falschen Hals bekam. Schlecht sah der kräftige Mensch nämlich wirklich nicht aus, aber die junge Chiss war es eher gewöhnt, dass es man ihr Komplimente machte und nicht umgekehrt. Wie hatte sie dieser Twi´lek-Bandenchef auf Nar Shaddaa, der so vernarrt in sie gewesen war, dass er nicht einmal mitbekommen hatte, dass sie sich großzügig an seinem Waffenlager bedient hatte? Seine „blaue Göttin“. Na ja, Punkte für den Versuch. Die Schmugglerin lachte leise.

Der Söldner stimmte in ihrem Trinkspruch ein und beschwor auch eine zukünftig schwache und unvorbereitete Unterwelt von Dac. Etara grinste und ließ ihren Kopf etwas kreisen, um ihren Nacken zu entspannen.


„Diese Welt ist ein Kindergarten im Vergleich zu Nar Shaddaa. Selbst im Imperium geht es härter zu. Muss dieses ganze Weicheigerede sein, dass die Politiker der Neuen Republik ständig verkünden. Färbt offenbar sogar auf die Gangster ab.“

Die hübsche Chiss grinste und zwinkerte Darch zu.

„Gegenwärtig Anwesende natürlich ausgeschlossen.“

Ihr Grinsen wurde breiter, als sie erkannte, dass ihr Wettvorschlag den kräftigen Menschen ganz schön überraschte, es schien ihm nicht zu behagen, dass er den Wetteinsatz nicht kannte. Machte er einen Rückzieher? Nein, machte er nicht, aber er behielt sie sorgfältig im Grunde, als Etara ihr gefährliches Spiel begann.

Das Risiko war nicht unerheblich, aber gerade das machte für sie den Reiz aus. Außerdem hatte sie Übung und motiviert, schließlich wollte sie sowohl ihre Finger behalten als auch gewinnen. Darch lachte leise und nahm sie etwas auf die Schippe, amüsiert riet er ihr, auf ihre wertvollen und hübschen Finger aufzupassen, und er wollte wissen, wie der Wettbewerb zu bewerten war.

Etara ließ sich nicht beirren, lächelte ihm herausfordernd zu und steigerte das Tempo noch etwas.


„Hübsche Finger, hm? Der Spruch ist neu.“

Meinte sie trocken. Die meisten Komplimente, die sie zu hören bekam, bezogen sich auf andere Bereiche.

„Ich überlasse das Urteil den Anwesenden.“

Erklärte sie selbstsicher. Sie hatte dieses Spiel schon oft gespielt, zum ersten Mal, da war sie noch ein Teenager gewesen. Wenn jungen Leuten auf Nar Shaddaa langweilig war, dann fälschten sie ID-Chips, schlichen sich in Casinos, knackten Speeder, überfielen unvorsichtige Touristen oder spielten eben mit Messern oder gaben mit Blastern an, die sie auf dem Schwarzmarkt erworben oder schlicht gestohlen hatten. Eine wunderbare Zeit.

Noch einmal steigerte die Chiss das Tempo, rasend schnell stach das Bajonett auf den Tisch ein und verfehlte nur knapp ihre Finger. Die roten Augen der jungen Frau funkelten konzentriert und ihr Atem ging etwas schneller, wie auch ihr Herzschlag, doch war es eine angenehme Aufregung. Ein letztes Mal stach Etara zu, riss das Bajonett in die Höhe und warf es in die Luft, fing es im Flug auf und rammte es nur wenige Zentimeter von ihrer Hand entfernt in die Tisch.

Erschöpft, aber zufrieden sank sie auf das Sofa zurück, lächelte stolz und gönnte sich einen kräftigen Schluck von ihrem Brandy. Leichte Röte war auf ihre Wangen getreten.


„Deine Runde, Darch. Viel Glück.“

Meinte sie amüsiert. Mal sehen, ob der Mensch das toppen konnte.

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Nun, ist nicht alles irgendwie ein Spiel?, entgegnete er Kitanas Kommentars bezüglich des ausgeprägten jugendlichen Spieltriebs unter Männern und grinste dabei schief. Einen Hinweis darauf, dass Kitana und Etara als erwachsene Frauen zuletzt ebenfalls ihre Spielchen mit den am Boden liegenden Quarren trieben, verkniff er sich dann jedoch. Schließlich beantwortete die Chiss auch noch Danys Frage. Zu niemandes Überraschung hatte sie ebenfalls auf ihn gesetzt.

Es scheint, als war es die richtige Entscheidung gewesen, einfach drauf zu schießen, bei den Gedanken, die ihr beide euch im Vorfeld gemacht habe, meinte er noch schelmisch und beließ es dann dabei.

Nachdem man kleine Neckigkeiten ausgetauscht hatte, fragte Etara nach der Herkunft der anderen anwesenden und betonte noch einmal, dass sie auf Nar Shaddaa herkam. Zugleich äußerte sie die Vermutung, dass Kitana einen militärischen Hintergrund besaß. Dem würde Dany prinzipiell zustimmen, machte sie doch einen militärisch organisierten Eindruck und schien mit der Arbeitsweise der Kriminellen noch nicht gänzlich vertraut zu sein. Darchs Herkunft vermutete er irgendwo im Mandalorianischen Raum. Zwar lebten viele Mandalorianer außerhalb dessen Grenzen, doch wuchsen gänzlich isoliert von ihm auf. Zumindest hatte er diese Erfahrung während seines Exils auf Mandalore machen dürfen.

Schließlich meldete sich der Mandalorianer zu Wort und hakte nach, ob Etara tatsächlich auf Nar Shaddaa geboren wurde oder nicht doch eigentlich aus den sogenanten unbekannten Regionen stammte. Zu Danys Überraschung war die hübsche Chiss tatsächlich ein Produkt des Schmugglermonds. Diese Konstellation war wirklich nicht alltäglich, zumindest war sie das früher nicht. In der Vergangenheit lebten die Chiss ziemlich isoliert vom Rest der Galaxis und achteten auch darau, dass dies so blieb. Womöglich war die Expansion des Imperiums in die unbekannten Regionen mit dafür verantwortlich, dass derlei Konventionen aufgeweicht wurden.

Dany spürte, dass die Anwesenden darauf warteten, dass er nun endlich auspacken würde und seine Geschichte erzählte. Dennoch hielt er sich erstmal zurück und beobachtete teilnahmslos das Spielchen, das Darch und Etara vorbereiteten. Er überlegte kurz, ob er seinen Hut in den Ring werfen sollte - mit seiner mechanischen Hand würde er jedenalls kein Risiko eingehen, doch eigentlich empfand er nur wenig gefallen an derlei Wettbewerben. Der Chiss dachte vermutlich einach zu praktisch dafür. Da würde er sein Können doch eher in einem Schwertkampf zur Schau stellen wollen. Nachdem Etara ihre Vorführung beendet hatte und er aufstehen konnte, ohne sie dabei zu behindern, begab er sich zum Kühlschrank und holte sich eine Flasche Corellianisches Ale aus dem Kühlschrank. Das war zwar nicht sein favorisiertes Getränk, würde aber seinen Dienst erfüllen: Der Chiss hatte sich nämlich dazu entschlossen, auf das Interesse seiner Partner einzugehen.

Dann wollen wir mal, murmelte er leise vor sich hin und nahm wieder auf seinem Platz neben Etara platz. Er nahm einen großen Schluck und begann dann mit dem Erzählen:

Ich komme ursprünglich aus dem Chiss Empire und war dort Jägerpilot in den Streitkräften. Irgendwann legte ich mich mit dem Falschen an und musste das Empire verlassen. Später geriet ich dann wohl an die falschen Freunde und rutschte ins kriminelle Millieu ab.

Er hielt einen Augenblicke inne und grinste dann breit, während er fortuhr.

Rückblickend betrachtet wohl nicht das schlechteste, das passieren konnte.

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Dann meldete sich auch endlich Dany zu Wort. Er erklärte nun auch kurz einiges von seiner Lebensgeschichte. Und tatsächlich stammte er aus dem Empire und hatte sogar im Militär als Sternenjägerpilot gedient, bevor er unehrenhaft entlassen worden war. Das das nicht die schlechteste Entscheidung gewesen war, dem konnte er nur zustimmen.

"Auf den Offizier, der das veranlasst hat, wir sollten ihm noch lange Dankbar sein", rief er gemischt mit einem lauten Lachen. Er war mittlerweile nach der Flasche Kri'gee schon ziemlich gut gelaunt.

Er kam aus dem Lachen auch gar nichts mehr heraus, als Etara noch einen weiteren Kommentar über die Verbrecherszene Mon Calamaris losließ, auch weil sie nicht wusste, wer diesen ganzen Spaß hier - inklusive dem Alkohol - eigentlich finanzierte.

"Zu freundlich, dass wir da ausgenommen sind", erklärte er immer noch erheitert. Würden sie es jemals erfahren, für wen sie hier den Weg freimachten? Es war für die eigentliche Mission eigentlich irrelevant, denn später würden sich andere um die Verwaltung kümmern und der Senator würde weiterhin nur aus dem Hintergrund agieren.

Von seinem Spruch ließ sie sich nicht beirren, was ihr insgeheim noch etwas mehr seinen Respekt einbrachte. Stattdessen erklärte sie, dass die anderen den Gewinner bestimmen würden, also ging es wohl vor allem darum, wer die beste Show abliefern würde, damit konnte er leben. Er hatte da schon eine Idee, auch wenn Etaras Darbietung wirklich sehr gut war und sie ihr Tempo immer noch zu erhöhen schien.

Dann kam das Furiose Finale. Sie stach noch einmal zu, dann warf sie das Messer in die Luft, find es kurz darauf wieder auf und stach es fast blind neben ihre Hand, und verfehlte diese auch nur um wenige Zentimeter.

Anerkennend Pfiff Darch. Das war wirklich gut gewesen.

"Nicht schlecht, Kleine", sagte er breit grinsend, während sie sich zurück lehnte und einen kräftigen Schluck Brandy in sich rein kippte. Sie war deutlich unter Anspannung gewesen und hatte sich gerade ziemlich angestrengt.

Zufrieden, erklärte sie ihm, dass er nun am Zug war. Das musste sie ihm nicht zweimal sagen.

"Also gut", sagte er mehr zu sich selbst und rieb sich die Hände. Auch wenn er es niemals zugeben würde, so war er doch nervös. Aber das störte ihn wenig daran, das auszuführen, was er jetzt vor hatte.

Er nahm das Messer vor sich in die Hand. Wiegte es etwas ab und warf es dann ein paar Testweise ein wenig in die Luft, um zu sehen, wie gut es sich rotieren ließ.

Dann ging es los. Er warf das Messer, nach einem erneuten kurzen Abwiegen noch einmal in die Luft, diesmal höher und streckte dann seine Hand auf dem Tisch aus. Dabei machte er allerdings keine Anstalten das Messer zu fangen. Stattdessen blickte er nur auf die auf dem Tisch aufliegende Hand.

Tatsächlich bohrte sich das Messer genau zwischen Daumen und Zeigefinger in die Größte Lücke. Doch damit gönnte er sich keine Ruhe. Das Messer steckte kaum im Holz, da hatte er es mit der freien Hand bereits am Griff gepackt und ließ es, ebenso wie Etara vor ihm, zwischen seinen Fingern rotieren. Er begann gleich viel schneller, als es Etara getan hatte. So hatte er es sich angeeignet. Damit beeindruckte man die meisten Gegner, und wenn man es gleichzeitig und sich gegenüber sitzend spielte, konnte etwas Verwirrung genau das richtige sein um den Gegner schnell zu besiegen.

Er hatte auch kein Problem damit, sich erst einmal an sein Messer oder das Ganze zu gewöhnen er kannte sein Bajonett sehr gut und daher schnitt er sich fürs erste auch nicht in den Finger. Dafür nahm er aber auch nicht so schnell an Geschwindigkeit zu, wie Etara es getan hatte.


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Gespannt beugte sich Etara etwas nach vorne, als Dany doch tatsächlich anfing, von sich zu erzählen. Das ehemalige Oberhaupt der Black Sun stammte im Gegensatz zu ihr aus dem Territorium der Chiss und hatte sogar in deren Streitkräften als Jägerpilot gedient, bevor man ihn rausgeworfen hatte, weil er wohl dem Falschen ans Bein gepinkelt hatte. Von da an war er schrittweise zum Kriminellen geworden, im Nachhinein wohl nicht unbedingt eine schlechte Sache, wie Dany grinsend erklärte. Etara grinste dem anderen Chiss zu und nickte zustimmend.

Darch schien auch der Meinung zu sein und brachte einen Trinkspruch auf den Offizier aus, der dafür verantwortlich gewesen war, der kräftige Mensch lachte dabei laut und schien bester Laune, was wohl auch am Alkohol lag.


„Auf den klügsten Offizier im gesamtem Chiss-Raum!“

Stimmte die Schmugglerin zu und hob ihre Flasche. Darch schien reichlich amüsiert zu sein und bedankte sich trocken dafür, dass er nicht zu den Weicheiern auf Dac gezählt wurde. Etara reagierte ebenfalls mit einem Lachen, nippte an ihrem Brandy und warf dem Menschen und Dany über den Rand der Flasche einen belustigten Blick zu.

„Muss ziemlich seltsam gewesen sein, von der strengen Kultur der Chiss hinein in die kriminelle Unterwelt. Aber du hast dich gut angepasst.“

Meinte sie an Dany gewandt und lehnte sich dann wieder etwas zurück. Ihre Vorstellung schien nicht schlecht gewesen zu sein, Darch stieß einen anerkennenden Pfiff aus und lobte sie mit einem breiten Grinsen. Die junge Chiss lächelte zurück und breite betont theatralisch die Arme aus und verbeugte sich etwas.

„Danke, danke. „Die Herrin der Klingen“, die nächste Vorstellung schon bald in Ihrer Nähe!“

Verkündete sie trocken, setzte sich dann bequem und sah zu, wie Darch in Position ging. Der kräftige Mensch warf das Bajonett einige Male prüfend in die Luft und wog es ab.

„Sehr vorsichtig, hm? Soll ich dir noch eine Waage besorgen, damit du das Gewicht der Klinge messen kannst?“

Kommentierte die hübsche Schmugglerin spitz und grinste dem Menschen zu. Ein wenig aus der Fassung bringen war doch wohl erlaubt...Doch dann sorgte Darch für eine faustdicke Überraschung, warf das Bajonett in die Höhe und streckte seine Hand auf dem Tisch aus. Nur Sekundenbruchteile später bohrte sich die Klinge zitternd in die Lücke zwischen Daumen und Zeigefinger, ohne dass der Mensch Anstalten gemacht hatte, hinzusehen oder die Klinge zu fangen. Okay, das war nicht von schlechten Eltern, musste Etara zugeben.

Die Show war noch nicht vorbei, rasend schnell begann nun der Mensch in die Zwischenräume zu stechen, in einem Tempo, das das von Etara übertraf. Zwar steigerte es sich nicht so schnell, doch langsam aber sicher verschwammen die Konturen und die Geschwindigkeit erreichte ein wahnwitziges Ausmaß, bei der nur ein kleines Zucken zu Blut führen würde. Fasziniert sah die Chiss zu und traute ihren Augen kaum.

Schlussendlich, als sie die Klinge kaum mehr nachverfolgen konnte, ließ sie sich mit einem Seufzen in das Sofa fallen und hob die Hände. Der kräftige Mensch verstand wirklich, was er da tat, er war sehr geschickt.


„Okay, wow. Das ist wirklich verdammt gut. Verdammt gut. Ich weiß, wann ich mich geschlagen geben muss, und ich wette, mir stimmen alle hier im Raum zu.“

Die junge Frau nahm die Niederlage sportlich, lächelte und nickte Darch dann mit einem spielerischen Zwinkern zu. Ihre Gedanken kreisten um den Wetteinsatz, und als ihr eine Idee kam, wurde das Grinsen der Chiss etwas breiter. Ja, das klang...angemessen.

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Es war, auch wenn er es nicht für unbedingt möglich oder für seinen Charakter passend hielt, doch in einer gewissen Weise interessant, über die Vergangenheit des so bekannten und doch auch unbekannten Chiss zu reden. Etara stellte ziemlich logisch und korrekt fest, dass es eine ziemliche Umstellung war, vom geordneten Leben eines Soldaten in das eines Verbrechers einzutauchen. Aber er hatte sich angepasst. So viel war sicher. Wie stark er sich hatte anpassen müssen, würde ihnen allerdings wohl eher fremd bleiben, wusste doch keiner genaueres über die Gepflogenheiten im so geheimnisvollen Militär der Chiss.

Auf Etaras Bemerkung über die künstlerische Seite dieses gefährlichen Messerspiels konnte er recht herzlich lachen. Er selbst hatte bereits ein paar Artisten gesehen, die versucht hatten, mit diesem Spiel Geld zu verdienen und dabei sicherlich nicht komplett gescheitert waren. Aber sie verdienten in einem Monat ungefähr so viel, wie er mit einem guten Auftrag verdienen konnte. Ein Umstand, der sicherlich für die Liebhaber solcher gefährlichen Zirkusnummern äußerst alarmierend sein musste, der aber im Grunde nur das wahre Leben widerspiegelte. Messerwerfen auf Wände wurde eben nicht so hoch bezahlt, wie das werfen derselben auf andere Lebewesen.

Nach dem Beginn seiner eigenen kleinen Vorstellung ließ er sich allerdings, ebenso wie sie selbst davor, sich von der schönen Chiss und ihren Bemerkungen nicht aus der Ruhe bringen. Zu wichtig war doch seine Konzentration, um die Übung zum Erfolg zu führen.

Glücklicherweise waren ihre Kommentare schnell aufgebraucht, ob aufgrund von Ideenmangel oder wirklicher Begeisterung, war dabei für ihn nebensächlich. So war er in die Lage, seine Darbietung mit einem Höchstmaß an Konzentration zu Ende zu führen.

Das wirklich aufrichtige und nicht zu knappe Lob seiner Kontrahentin überraschte ihn dann allerdings doch. Sie war in diesem Fall eine wirklich Faire Verliererin, auch wenn sie ihre eigene Leistung doch etwas unterbewertete.

Diesmal schlug das Alter mit seiner Erfahrung die junge Wildheit, allerdings war das weiß Gott nicht immer so und Etara hatte sich wirklich gut geschlagen.

"Nun, danke für die Lorbeeren, aber ich finde, das deine Leistung sich zweifellos nicht verstecken muss", meinte er ebenfalls mit einem breiten Grinsen.

Dennoch machte sich ein klein wenig Zufriedenheit in ihm breit. Es gab eben doch noch ein paar Dinge, wo er nicht so leicht zu schlagen war.

Dennoch, da es eine Wette gewesen war, musste früher oder später auch der - von Etara ja geheim gehaltene - Einsatz zur Sprache kommen.

"Also ich möchte ja bei weitem nicht eure Stimmung verderben, aber ich hoffe mal, ich bin nicht der einzige, den es Interessiert, was denn nun unsere hübsche Etara sich als Wetteinsatz ausgesucht hat!", stellte er die ziemlich direkte Aufforderung mit einem schelmischen, fast schon kindischen Grinsen in den Raum.



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Tja, da hatte sie wohl verloren, da ließ sich nicht drum herum reden. Etara nahm die Niederlage sportlich, immerhin musste man einem echten Könner Tribut zollen und sie war nicht jemand, der andere unterschätzte. Darch hatte eine wirklich gute Show gezeigt und die hübsche Chiss musste zugeben, dass sie ziemlich beeindruckt war, der kräftige Mensch war definitiv keine kleine Nummer. Gut zu wissen, dass er nicht nur Befehle erteilen und organisieren konnte, sondern notfalls auch selbst mit anpacken konnte. Nicht, dass bei seinem martialischen Auftreten je ein Zweifel daran bestanden hätte.

Immerhin versüßte er ihr das Eingeständnis, indem er anerkannte, dass sie sich nicht schlecht geschlagen hatte. Etara nickte und lächelte dünn.


„Na dann. Ich bin mir sicher, es wird irgendwann eine Wiederholung geben.“

Erwiderte sie mit einem leisen Lachen und nahm sich vor, ihre Worte in die Tat umzusetzen. Mit etwas mehr Übung musste das doch zu schaffen sein, meinte ihr Stolz. Schließlich hatte sie auch den keineswegs einfachen Umgang mit zwei Blastern gemeistert und konnte ihr Schiff ziemlich gut fliegen, selbst durch die wildesten Regionen des Alls. Mit genügend Entschlossenheit und Übung konnte sie nahezu alles erreichen, da war sie sicher.

Mit einem schelmischen Grinsen, das ein wenig an das eines Jungen erinnerte, der sich auf seine versprochenen Süßigkeiten freute, wollte der Söldner nun natürlich wissen, was es mit denn nun mit dem geheimnisvollen Wetteinsatz der Chiss auf sich hatte. Etara ließ den Blick roten Augen über ihn wandern und und lächelte etwas, dann nippte sie kurz an ihrem Brandy. Wirklich ein interessanter Typ. Sollte sie? Der Abend war ja noch jung.


„Nun...“

Begann die junge Schmugglerin, beugte sich etwas nach vorne und wartete einen Moment, um die Spannung zu erhöhen.

„Ich würde euch das ja zu gerne verraten, aber ich glaube, es wird so langsam Zeit für etwas...Schlaf. War ein langer Tag, und dieser Brandy ist wirklich ganz schön stark.“

Langsam stand Etara auf, streckte sich ein bisschen und stellte die leere Flasche auf den Tisch. Ihr Blick wanderte zu Darch und sie lächelte ihm zu, ging an seinem Platz vorbei und strich dabei wie zufällig leicht über seine Schulter, dann blieb sie stehen und drehte sich halb um.

„Ich kenne mich in diesem Versteck nicht wirklich aus. Kann mir jemand einen Platz zeigen, an dem ich die Nacht verbringen kann?“

Das Lächeln der Chiss wurde eine Spur breiter, als sie den Kopf etwas schief legte. Wirklich müde war sie nicht, und Schlaf stand nicht auf der Agenda. Aber ein bisschen Subtilität konnte man ja auch in diesen Kreisen walten lassen.

[Calamari-System | Mon Calamari, Coral City | Untere Ebenen | Versteck | Etara, Kitana, Dany, Darch
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Millitärkomplex | Ausbildungshalle 432] Benjamin, NPC

Ben
war fast fertig mit den Aufgaben, die bei der schriftlichen Offiziersausbildung gegeben wurde. Mit der jeder eingetragenen Antwort, kam er seiner mündlichen Ausbildung auf Utapau näher. Viel Zeit hat er fürs Lernen dieser Aufgaben verbracht, und trotzdem waren einige immer noch eine harte Nuss. Er war etwas über sein Data-Pad gelehnt, seinen Stift in der Rechten Hand. Bei jeder Aufgabe, überlegte er neu und trug danach sein Ergebnis ein. Gegen Ende, trieften ihm wohl ein paar Schweißperlen über die Stirn. Kurz vor dem Erlösenden Piepen der Uhr, war der Cadet fertig geworden. Jetzt mussten die Stifte weggelegt werden und die Pads wurden nach vorne Gebracht, wo ein Ausbilder diese einsammelte. Ben ging guter Gedanken zum Ausbilder und übergab ihm sein Pad. Er war einer der besten Schüler. Der Testleiter nickte ihm zufrieden zu, als er es übergab. Ben war glücklich es endlich hinter sich gebracht zu haben. Eilig schritt er die Treppen zum Ausgang hinauf, wo er mehrere andere Cateden über den Test reden hörte. Vor allem über die letzte Aufgabe, die hatte Benjamin auch ungemein ins grübeln gebracht. Ob er den Test bestanden hatte, würde der Mensch erst morgen erfahren. Jetzt machte er sich auf dem Weg nach Hause.

Aus der Tür raus, kam man in einen typisch weißen Gang, der zur Haupteingangshalle führte. Diese war gläsern weiß, mitsamt manchen Schwarzen Konturen. Es sah mehr aus wie Kamino, als Mon Cala. An der Decke hingen 3 große Kronleuchter, die mit Kristallen aller Farben geschmückt worden sind. In der Mitte des Raumes, war eine große Holoplatform die ein Heldenepos der Einnahme Coruscants wiedergab. Das war noch zu Zeit der Rebellion. Diese Zeiten waren nun lange vorbei, und die Rebellen Allianz hat sich zu einem Autonomen Staat entwickelt, der mit dem Imperium auf allen Wellenlängen konkurieren kann. Darauf konnte man schon Stolz sein, wenn man denn ein bisschen Patriotisch war. Doch das musste man womöglich um den Streitkräften beizutreten.

Ben bog links ab, in Richtung Ausgang. Auch dieser war sehr pompös und bestand aus einem Mosaik-ähnlichen Glas-Muster. Rechts und links ( der Tür aus gesehen) befanden sich Rezeptionen, wo man sich über den Dienst und andere Dinge informieren konnte. Viele Männer versuchten immer wieder einer der dort arbeitenden Frauen zu einem Date einzuladen. Lustiger weise, erblickte er die junge Frau bei diesem Gedanken, wie sich mehrere Cadeten um sie stellten. Sowas war schon eine Unverschämtheit, doch Benjamin wollte sich heute nicht mit zehn Leuten anlegen. Einmal kam er mit einem blauen Auge davon, weil er die Herren daraufhin wies, dass sie die Dame doch mal in Frieden lassen sollten. Aber auch er selbst guckte manchmal die anmutende Frau mit verträumten Augen an.

Als er nun endlich auf dem Hauptplatz der Akademie stand, hohlte er tief Luft und streckte seinen Körper ausgiebig. Der ganze Teststress verflog durch den Panorama Ausblick der höher gelegenen Terrasse. Von dort konnte man direkt auf das Senatsgebäude blicken und die Staffelung an Bäumen säumten den Weg hinunter. Welch Augenschmaus das doch für den früheren Psychologiestudenten war.

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Zuhause angekommen schloss er die Tür des Hauses auf. Er lebte noch bei seinen Eltern, da er es für unnötig hielt, eine Eigene Wohnung zu haben, wenn ihm eh eine ganzen Etage gehörte. Mit einem Lächeln betrat der 28-Jährige den Flur und schloss die Tür hinter sich. Seine Mutter bereitete grade eben das Essen vor. Das konnte man zummindest an den Bratgeräuschen der Pfanne hören. Ben trat in die Küche ein und begrüßte seine Mutter:

"Hallo Mama! Wann ist das Essen fertig?"

Seine Mutter war an die kurze Begrüßung gewöhnt. Sie gab ihm darauf also eine Antwort:

"Hi Ben! Es dauert nicht mehr als 2 Minuten....... Ach ja, wie war eigentlich dein Test?"

Die 48-Jährige Frau blickte mit geschlossenen Augen und Lächeln zu ihrem Sohn. Sie war nicht besonders groß. Trug ein weißes Kleid und eine Blaue Schürze für die Kocharbeiten.

Ben gab eine zügige Antwort:

"Der Test war an manchen Stellen schwer, aber auch an manchen einfach. Ich bin guter Dinge, bald werde ich nach Utapau aufbrechen, da bin ich sicher!"

"Es ist gut wenn du so motiviert gegenüber deinem Vorhaben bist, das gebührt Hochachtung. Ich bin dennoch etwas Traurig darüber, dass du auf einmal so weit Weg von uns sein wirst. Utapau liegt fast auf der anderen Seite der Galaxies."

Gab Misses Anderson zu, die mittlerweile ihre Augen wieder offen hatte und das Gebratene auf drei Teller legte.

Ben nickte seiner Mutter zu, doch er war soweit gekommen, nun konnte er die Ausbildung nicht mehr abbrechen. Er legte seine Tasche in den Flur und ging ins Wohnzimmer, wo sich zugleich auf die Essniesche befand. Sein Vater war am Zeitung lesen und begrüßte seinen Sohn mit einem Knappen:

"Hallo Sohnemann."

"Hi Papa.", Kam die Antwort.

Clarissa kam nun mit den drei Tellern hinein und stellte sie auf den Tisch. Tywen stand von seinem Sessel auf und legte die Zeitung zur Seite. Alle drei setzten sich hin und fingen an zu essen. Bens Vater hackte jedoch zu seiner Begrüßung noch einmal nach:

"Und wie war dein Test? wirst du nun nach Utapau versetzt?"

Sein Sohn schluckte grade Essen herunter und gab seinem Vater eine Antwort:

"Der Test war manchmal leicht, manchmal Schwer. Erst morgen werden wir die Testergebnisse erfahren und wissen ob wir versetzt werden oder nicht."

Tywen nickte knapp und aß weiter. Die drei unterhielten sich über andere Themen.

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Ben war überglücklich als er erfuhr, dass er nach Utapau versetzt wird. Sein Test war eine glatte zwei. Er war so früh darüber! Der uniformierte Kadett schaute mit funkelnden Augen seinen Test an. Selbst die letzte Aufgabe hatte er richtig, es wo so einfach. Nachdem alle Cadeten ihren Test bekommen habe, und manche glücklich und andere traurig waren, verkündete der Testleiter das weitere Vorgehen:

"Gut Cadetetn! Ihr habt in dieser Zeit hier an der Akademie viel Erfahrung gesammelt und viel Wissen angehäuft. Manche mehr, andere weniger. Die von euch, die den Test nicht bestanden habe, können ihn nachschreiben, nächstes Jahr. Die die es geschafft haben, morgen um 16 Uhr fährt das Schiff los, dass euch nach Utapau bringt. Auf dem Schiff selbst werdet ihr dann weitere Informationen erhalten. Wegtreten."

Benjamin stand von seinem Platz auf und verließ das Akademie Gebäude. Und schon wieder trat er den Tag für Tag gleichen nach Hause Weg an. Für die Bevölkerung des Hauptplaneten der NR war es vollkommen normal, dass Millitärs über die Straßen liefen. Der Dienstanzug war wie eine Schuluniform. Seine eigene hatte ein Cadeten Rangabzeichen und ein braunes Hemd, war die Zugehörigkeit zur Infanterie signalisierte. Heute waren die Straßen stark gefüllt, es war ein sehr sonniger Tag. Viele Leute wollten anscheinend in Restaurants oder Kaffes, die den Straßenrand schmückten. Die organische Bauweise der Häuser dieses Planeten, machte ihn zu einem ganz besonderen Ort. Wobei Ben diesen Anblick schon gewöhnt ist, er lebte sein Leben lang schon hier.

Nach einem kleineren Fußmarsch, kam er bei dem breiten Haus seiner Eltern an. Während der schwarzhaarige Soldat näher an die Tür heran trat, zückte er den Schlüssel aus der Tasche und schloss die abgerundete Tür auf. Just als er den Flur sah, schaltete sich das Licht ein. Seine Eltern und Freunde überraschten ihn mit einem Glückwunsch Plakat. Er war als erstes vollkommen überrascht und verwundert, dass seine Eltern wussten das Ben den Test bestanden hatte.

"Mama, Papa! Woher wisst ihr das ich den Test bestanden habe? Ihr jagt mir vielleicht einen Schrecken ein."

Stieß der Offiziersanwärter mit einem Lächeln aus. Seine Eltern traten an ihn heran und sein Vater umarmte ihn zu erst.

"Wir sind einfach davon ausgegangen, dass du ihn bestehst. Wir spielten auf Risiko."

Sagte seine Mutter zu ihm.

Benjamin war sehr zufrieden, er konnte es kaum fassen, dass seine Eltern so hinter ihm standen.

"Nun gut, ich muss morgen um 16 Uhr am Raumhafen sein, dort wird man uns nach Utapau bringen. Ich muss meine Sachen packen."

Erläuterte der Mensch seinen stolzen Eltern.

"Ach das kann erstmal warten, komm mal ins Wohnzimmer. Lass uns erst einmal feiern."

Auf dem Esstisch erblickte der junge Mann Champange und dazugehörige Gläser. Man setzte sich und Stieß an "Auf Ben hieß es". Doch dies war nicht die einzige Überraschung für Heute, Benjamin sollte eine noch viel größere Sache bekommen. Sein Vater verkündete:

"Weißt du Ben, damit du auf Utapau nicht in jeden Transporter steigen musst, habe wir uns gedacht, dass wir dir etwas Kaufen."

Tywen legte eine Aktivierungskarte vor seinen Sohn auf den Tisch und fuhr fort:

"Ab heute bist du stolzer Besitzer eines Seraph-Klasse Landgleiters. Den kannst du nach Utapau mitnehmen und ihn dort benutzen. Solltest du irgendwann versetzt werden, kannst du ihn dort ja in eine Lagerhalle parken."

Benjamin war total aus dem Häuschen als er das erfuhr. Er war sprachlos und das Funkeln in seinem Augen konnte man ihm definitiv ansehen.

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Sein Vater fuhr seinen Sohn zum Raumhafen, wo Ben dann schlussendlich nach Utapau aufbrach.

[Calamari-System | CR-90 " Breakdown " | Eingangsflur] Benjamin, NPC







 
NSC-Post

- Astromechdroide R9-X4 -


[Calamari-System | Mon Calamari, Coral City | Landebucht | Frachter „Wild Hunt“ | R9-X4

Mit einem elektronischen Pfeifen rollte R9-X4 auf den kleinen Rädern seines Droidengehäuses über den glatten, grauen Boden des Frachters. Der Astromechdroide, dessen Hülle in den Farben rot und blau gehalten war, laut seiner Besitzerin eine „Anspielung“, steuerte zielsicher auf durch die Gänge des Raumschiffs, das in einer privaten Landebucht in Coral City geparkt war. Es sei denn natürlich, der Navigationscomputer hatte eine katastrophale Fehlfunktion erlitten, doch wies keine der Systemdaten darauf hin.

Nach einigen Minuten erreichte der kleine Droide sein Ziel, eine Konsole in der Nähe des Maschinenraums des Frachters. Rasch fuhr der Astromech sein Werkzeug aus und schloss sich an die Konsole an, um einige routinemäßige Überprüfungen durchzuführen. Die YT-2400-Reihe von Corellian Engineering Corp. galt als zuverlässig und robust, aber das hieß nicht, dass man so ein Schiff einfach so fliegen lassen sollte, ohne zumindest die Systeme überprüft zu haben. Zumindest besagte dies R9-X4s Programmierung, und wer war, um dem zu widersprechen?

Die Überprüfung dauerte nicht lange und das Ergebnis gab keinen Anlass zur Sorge. Nicht, dass der Droide so etwas wie Sorge spürte, aber seine Programmierung schrieb ihm vor, sich gewissenhaft um das Schiff zu kümmern. Der Zustand der Triebwerke wurde gespeichert und R3-X4 würde seiner Besitzerin davon berichten, sobald sie auf das Schiff zurückkehrte. Gewiss würde sie erfreut sein und mit etwas Glück würde er sogar mit einer Wartung belohnt werden. Glück. Ein seltsames Konzept, dass in seiner Datenbank zwar gespeichert war, für den Droiden aber nicht wirklich Sinn ergab. Glaubten organische Wesen wirklich an Faktoren jenseits der Naturgesetze und dem logischen Muster von Aktion-Reaktion? Das war eine Frage, die weit über seine Schaltkreise hinausging, entschied der Astromech schließlich.

Leise rollte er durch das Schiff, überprüfte unterwegs noch einige weitere wichtige Stationen und überspielte die Ergebnisse in die Datenspeicher des Bordcomputers. Laut seinem internen Chrono waren genau 26 Stunden, 49 Minuten und 15 Sekunden vergangen, seitdem seine Besitzerin das Schiff verlassen hatte, um sich, wie sie es ausgedrückt hatte, zu „amüsieren“. Die linguistische Datenbank des Droiden war nicht ausgereift genug, um alle Bedeutungen des Wortes zu erfassen, und so wusste er nicht wirklich, was sie damit meinte.

Da die Überprüfungen abgeschlossen waren, griff er auf seine interne Datenbank zurück. Die Aufzeichnungen wurden regelmäßig gelöscht, doch gab es noch eine Datei, die seine Schaltkreise mit dem Wort verknüpften. Laut dem Speicher war das Wort vor 12 Standardtagen schon einmal gefallen, und zwar als seine Besitzerin, offenbar unter dem Einfluss von Getränken, die organische Wesen als „Drinks“ bezeichneten, das Schiff zusammen mit einer Twi´lek und einem Zabrak-Iridonianer betreten hatte. Leider fehlte der Rest der Aufzeichnung, und so blieb diese Frage für den Droiden vorerst ungelöst.

Seine internen Sensoren meldeten dem Astromech, dass es seine Energiereserven nicht mehr lange reichen würde, und rollte er zu seiner Ladestation, deaktivierte alle Systeme bis auf seine Kernprogrammierung, und wechselte in den Lademodus. Entsprechend der programmierten Anweisungen fuhr der Bordcomputer des Schiffes nun ebenfalls die übrigen Systeme herunter, die Triebwerke, die vorhin für einen kurzen Testlauf aktiviert worden waren, kühlten wieder ab und erloschen. Auch der Rest der Systeme folgte nach und nach, mit Ausnahme des Notfallstartprogramms, mit dem der Frachter wenn nötig binnen kurzer Zeit rasch gestartet werden konnte. R9-X4 meinte, dass in seinen Datenbanken eine solche Modifikation als „illegal“ geführt wurde, doch waren seine Energiereserven zu niedrig, um jetzt noch eine Suche zu starten. Vielleicht bei seiner nächsten Aktivierung.


[Calamari-System | Mon Calamari, Coral City | Landebucht | Frachter „Wild Hunt“ | R9-X4

Just for fun
 
Zuletzt bearbeitet:
[Mon Calamari | Coral City | Penthouse Apartment, Büro | Luiss Nev, verschiedene Personen via Hologramm zugeschaltet]


"Danke, dass wir das soweit klären konnten, die ersten Lieferungen werden wie besprochen an sie alle herausgehen!", erklärte Luiss Nev mit leicht erleichtertem Unterton.

In Zeiten wie diesen war es schwer, Waffen zu verkaufen, besonders wenn man dabei Gesetze beachten musste. Doch er kannte seine Wege und hatte die passenden Kontakte. Um ihn herum waren die Gesichter der bekanntesten Waffenschieber der Galaxie aufgereiht. Ein Hutt, Ein Twi'lek, ein Mandalorianer, ein Kel'dor, ein Nikto und zwei Menschen, ein Mann und eine Frau.

Alle waren meist auf mindestens einer Fahndungsliste von Imperium oder Neuer Republik und manch einer wurde sogar von den Hutten und der Schwarzen Sonne gejagt. Doch sie alle einte eine Sache: Sie brauchten Waffen. Für was, darüber wurde nicht geredet. Es ging nur darum wie viele und zu welchem Preis. Und man redete hier nicht von ein paar Kisten für eine Gruppe von Piraten. Stattdessen eher von ein paar Schiffsladungen zu mehreren Tausend Exemplaren mit entsprechend Munition. Der Preis hing davon ab, wohin die Waffen gingen und wie viele Embargos dafür umgangen werden mussten. Und diese Händler hatten viele Hürden zu umgehen. Teilweise taten sie es auf ihre eigenen Kosten, was Luiss Arbeit ersparte, aber viele zahlten Lieber mehr und bekamen sie direkt so geliefert wie es für sie am angenehmsten war. Dem Sluissi war es gleich. Seine Waffen kamen nach der Produktion nicht mehr mit seiner Firma in Kontakt. Teilweise wurden sie von der Schwarzen Sonne ausgeliefert, oft aber auch von freischaffenden Transporteuren. Zugegeben alles zu verschleiern war umständlich aber bei den Mengen lohnte es sich wirklich.

Mit einem Knopfdruck verabschiedete er sich von seinen Partnern und beendete die Übertragungen, sodass die Bilder nach und nach verschwammen und sich auflösten. Als nächstes Griff seine schuppige Hand zu einem fein gearbeiteten und mit Electrumeinlagen versehenen Glas, das in der Mitte seines aufgeräumten Schreibtisches auf ihn wartete. Es war gefüllt mit feinstem Corellianischem Brandy, der im Glas zähflüssig und dunkelbraun umher waberte. Er gönnte sich einen kräftigen Schluck. Der erfolgreiche Handel brachte einen anderen Teil seiner Firma ein Stück weit nach vorne: Nev Biochemical Solutions, kurz NBS war eine neue Sparte seiner Firma, die aus seinen Anstrengungen um die Eindämmung des Z-Virus auf Coruscant entstanden war und sich mit Bio-Chemie und Medizintechnik befasste. Er ließ für diese Sparte gerade ein Hochsicherheitslabor unter seiner Firmenanlage auf Bpfassh bauen in der er unter anderem das Virus selbst erforschen lassen wollte. Auch würde man sich dort mit verschiedenen Kampfstoffen aber auch anderen Medizinprodukten befassen. Wenngleich die militärische Sparte inoffiziell vorgesehen war. Hinzu kam noch die Planung für einen großen Verwaltungssitz im Orbit von Bpfassh in Form einer Raumstation, in der alle Fäden und Teilbereiche seiner Firma zusammenlaufen werden. Erste Entwürfe dafür gab es bereits doch auch hier mussten erst die Wege frei gemacht werden, wenngleich er hier einen legalen Weg wählte. Allerdings kostete das Zeit, denn Beamten waren nicht gerade die schnellsten was so etwas betraf. Aber er hatte bereits jetzt mit dem mittlerweile fertig gestellten Bürogebäude auf seinem Betriebsgelände in Bpfassh, dass bereits jetzt mehrere Tausend Mitarbeiter beschäftigte.

Zufrieden erhobt er sich von seinem, seiner Körperform angepassten, Stuhl, weiterhin sein Glas schwenkend. und wandte seinen Blick dem Panoramafenster zu, hinter dem das geschäftige Treiben der Stadt weiterhin tobte, obwohl der Tag bereits zur Neige ging und die untergehende Sonne alles in ein goldenes Licht tauchte. Auch für ihn war der Tag noch nicht vorbei. Er war zu einem Empfang eingeladen, bei einem Senator, von dem er nicht einmal wusste, welchen Planeten er vertrat. Er konnte sich zumindest nicht mehr daran erinnern wie es schien. Luiss schüttelte leicht mit dem Kopf und nahm einen Schluck aus seinem edlen Glas. Wie schnell er doch mittlerweile unwichtige Dinge ausblenden und vergessen konnte. Ein Talent, dass hier im Senat sehr gefördert wurde, wie es schien. Er musste leicht schmunzeln, sein Gedankengang amüsierte ihn doch sehr. Immerhin war es die traurige Wahrheit. So ein Empfang war manchmal das interessanteste, was es an einem Tag gab. Und das hieß wirklich etwas, immerhin waren lästernde Senatoren fast so nerv tötend und langweilig wie debattierende. Die Diskussionen über die jeweiligen Geliebten dieser und jener Senatoren waren nicht weniger uninteressant als die über die neuesten Behördenverordnungen und Erlasse. Obwohl sie die Neue Republik hieß, schienen sie immer noch die gleichen Dingen wie in der Alten zu bearbeiten und dass noch viel langsamer.

Aber er hatte genug über die großen Zusammenhänge der Politik zu philosophieren. Stattdessen wandte sich seine Aufmerksamkeit in sein näheres Umfeld. Sein Stellvertreter und rechte Hand Hass Sonax fing langsam an Fragen über seine Aktivitäten zu stellen. Etwas was er nicht brauchen konnte. Er stellte sich auf dieser Position eigentlich einen erfahrenen Angestellten vor, dem er Vertrauen konnte. Gemeinsam mit Darch, der für diese Stelle weder qualifiziert war noch in Frage kam, hatten sie bereits eine Liste von Kandidaten erarbeitet und geprüft. Allerdings musste der alte Sluissi vorher von seinem Amt demontiert werden. Am besten relativ unscheinbar. Er hatte keinen Grund und kein Interesse, Hass wirklich mundtot zu machen. Luiss war mehr daran interessiert, seinen Berater einfach in die Frührente zu schicken. Tatsächlich hatten sie sogar bereits eine Strategie ausgearbeitet, wie man das realisieren sollte. Doch es war eine längerfristige Strategie, bei der sie Hass immer wieder kleinere Fehler bei der Terminplanung oder der Vorbereitung von Sitzungen unterjubelten um ihn selbst mürbe zu machen und somit vielleicht sogar seinen eigenständigen Rücktritt zu erreichen. Bis jetzt war es allerdings noch nicht so weit gekommen. Offenbar schien sich der alteingesessene von so etwas nicht beindrucken zu lassen, wenngleich es Luiss selbst nicht gut dastehen ließ. Aber der gerissene Reptiloid hatte auch dafür vorgesorgt: Soeben würde Darch den anderen Sluissi beobachten, warten bis er schlafen geht und dann ein Feuer in seinem Appartement legen und es so aussehen lassen, als wäre Hass' eigenen Nachlässigkeit die Ursache. Danach war dem Stellvertreterwechsel nichts mehr im Weg.

Mit seiner Leistung zufrieden wandte er sich von seinem Bürofenster, hinter dem die Nacht über Coral City hereinbrach, ab und schlängelte sich in sein Wohnzimmer. Zufrieden ließ er sich auf der Couch nieder und aktivierte seinen Großen Hologrammprojektor. Ihm war ein wenig nach stumpfer Unterhaltung und die bot das Holonet zu Hauf. Auf dem erst besten Kanal blieb sein Fokus liegen. Es lief eine Lustige Abendtalkshow. Keine schwere Politik, eher familientaugliche Diskussionen. Auch er war bereits zu dieser Show eingeladen worden hatte aber, da die Einschaltquoten mehr als dürftig waren, abgelehnt. Es war nichts, was er schauen würde aber er konnte sowieso nicht so richtig abschalten. Zumindest noch nicht. Zu viel ging ihm noch durch den Kopf. Seine Firma war zwar bereits in nahezu trockenen Tüchern, allerdings wollte er noch weiter an seinem politischen Einfluss arbeiten. Zwar hatte er sich nach seinem Einsatz für Shimia und auch für Ruusan einige Bewunderer und auch eine gehörige Portion Respekt sichern können und er war auch in der Lage Einfluss auf Senatoren von an Sluis Van angrenzenden Systemen zu üben. Doch damit kam er bei einem wichtigen Vorhaben im Senat vielleicht auf ein paar Dutzend stimmen, die er sicher hinter sich vereinen könnte. Es gab natürlich auch immer andere Senatoren die so etwas unterstützten oder die man mit etwas Überredung dazu bringen konnte. Es würde allerdings auch viel Arbeit mit sich bringen. Etwas das er sich sparen wollte. Außerdem waren Stimmen auch gut, wenn man für größere Ämter kandidierte. Sein nächstes Ziel würde sein, sich die Stimmen und die permanente Unterstützung eines gesamten Sektors zu sichern. Zwar hatte er bereits jetzt Einfluss auf Abgesandte von Bpfassh und die Stimmen einiger anderer. Ihm war aber nach mehr zu mute. Ein Verbund, der nur nach seiner Meinung entscheiden würde, selbst wenn der Senator einmal wechselte. So etwas war schwierig zu bewerkstelligen und meist eher mit planetaren Abhängigkeiten und nicht mit reiner Politik im Senat zu schaffen. Glücklicherweise hatte er aber auch hier verschiedene Möglichkeiten, dies durchzusetzen. Die Republican Engineering Corporation beispielsweise ließ sich gewisse Schiffskomponenten auf Planeten im selben Sektor vorfertigen. So etwas schaffte Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Doch was wenn er mit seiner eigenen Firma billigere Produktionspreise machen konnte? Dann stünden diese Zulieferer sehr schlecht da. Und so würde er Druck aufbauen können. Gleichzeitig war er aber auch immer auf der Suche nach Partnern im Senat selbst und dies auch über die Grenzen seines Sektors hinaus. Jeden Senator und jeden Planeten gewann man anders. Und es genügte nicht immer, nur den Senator in der Hand zu haben. Und dass machte die Sache dann kompliziert. Im Gegensatz zu vielen Senatoren, die sich nicht einmal die Mühe machten ihre Spuren zu verwischen und die die eigentliche Politik nur am Rande interessierte, war es durchaus schwieriger Druckmittel für Planeten zu finden. Doch genau so etwas würde er früher oder später brauchen. Wenngleich Luiss nicht damit plante, einmal Kanzler zu werden, so war er doch sehr ambitioniert, einer der politischen Strippenzieher zu werden. Und eine der ersten Stufen auf seinem Weg schien er bald erklimmen zu können. Und dass sogar ohne wirklich Intrigen gesponnen zu haben. Der aktuelle Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Mil Normin, würde bald in seine politische Rente gehen und mit dem Ende seines Senatsmandates auch alle seine Ämter niederlegen, um nach seinen Worten frischem Wind Platz zu machen. Durch einen solchen Posten war er quasi in der Lage für seine eigene Firma Lobbyarbeit zu betreiben.

Zufrieden nippte er ein letztes Mal an seinem Brandy, während im Hintergrund der Moderator gerade seine Sendung ab moderierte. Er hatte jetzt den Punkt erreicht, wonach er seiner Meinung nach genug geplant hatte. Stattdessen wechselte er nun den Kanal auf einen Action-Blockbuster und begann nun wirklich seinen Kopf ein wenig frei zu machen.



[Mon Calamari | Coral City | Penthouse Apartment, Wohnzimmer | Luiss Nev]
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Orotoru G’am | Seehafen] Beleny Phoss, Fenten

Die Kilmaulsi genoss die Sonne und die Luft ihrer Heimatwelt. Es war ein schöner Spätsommermorgen in der schwimmenden Stadt Orotoru G'am. Nur wenige Wolken waren am Himmel zu sehen. Ein frischer Wind wehte von Süd her und brachte die Aromen von Mon Calamaris globalem Ozean mit. Seeluft - das hatte Beleny Phoss besonders vermisst während der langen Wochen auf Mirial. Camp Hoar Planes lag in einer kalten, trockenen Landschaft. Es war weit bis zu den nächsten großen Gewässern, und die luden aufgrund ihrer niedrigen Temperaturen nicht zum Baden ein. Nun sehnte sie sich danach, in die Fluten eines warmen Meeres einzutauchen. Es schien einer dieser perfekten Tage werden zu wollen, an die man sich später vielleicht nicht im Detail erinnerte, die aber ein gutes Gefühl hinterließen.


An der Sicherheitsschleuse hob sie ihren Seesack auf das Band. Während er auf verbotene Gegenstände oder unverzollte Waren gescannt wurde, reichte sie dem Sicherheitsbeamten - einem Quarren - ihren ID-Chip. Der Datenspeicher wies sie als Bürgerin der Neuen Republik und Bewohnerin dieses Planeten aus. Zusammen mit der beigefarbenen Dienstuniform der republikanischen Streitkräfte sorgte er dafür, dass sie rasch durch die Schleuse kam. Eine unnötig lange Sicherheitskontrolle hätte ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt und sicherlich einen Schatten auf ihre gute Laune geworfen. Nicht eine Sekunde länger als nötig wollte sie sich mit bürokratischen Formalitäten herumärgern.

Sie warf den Seesack wieder über die Schulter und schritt zielstrebig die Hafenpromenade entlang. Die Orbitalfähre hatte sie direkt am Seehafen von Orotoru G'am abgesetzt, einer Gegend, die sie sehr gut kannte. Alles hier wirkte vertraut. Ihr Gesicht war nicht in der Lage zu lächeln, aber ihre roten Augen glänzten hell und freudig. Nur eines fehlte noch, um Beleny wunschlos glücklich zu machen: Fenten. Doch sie wusste, wo sie ihn finden würde. Er war sehr zuverlässig, was Verabredungen anging - eine seiner besten Eigenschaften. Sie war sicher, dass er sie bereits erwartete, und diese Erwartung täuschte sie nicht. Sie sah ihn schon aus einiger Entfernung. Er hatte die Flossenhände auf das Geländer gestützt und beobachtete das Treiben im Hafen, wo rund um die Uhr Seeschiffe aller Größen an- und ablegten und Flugobjekte unterschiedlichster Art durch den Luftraum kreuzten. Er schien von dem Schauspiel gebannt oder in Gedanken versunken zu sein. So bemerkte er sie nicht, bis sie direkt hinter ihm stand.


»Fenten!
« sagte sie und berührte seinen Arm.

Er drehte sich um und schenkte ihr den freudigsten, liebevollsten Blick, zu dem seine großen terracottafarbenen Augen imstande waren.


»Beleny

Mehr brachten beide erst einmal nicht hervor. Sie fielen sich in die Arme, umarmten sich innig und es dauerte eine geraume Weile, bis sie sich wieder voneinander lösten.

***

Beleny und Fenten saßen in einem Restaurant. Es hatte erst vor wenigen Tagen eröffnet und war gut besucht. Bis vor kurzem hatte sich hier eine Boutique befunden, vor deren Schaufensternd ie Kilmaulsi gerne stehen geblieben war, um die Kleider zu bewundern. Aber es war nie etwas dabei gewesen, das ihrer Anatomie entsprochen hatte, und sie hätte wohl niemals genug verdient, um sich diese Preise leisten zu können. Dementsprechend hielt ihr Kummer sich in Grenzen. Es war eine schöne Abwechslung, durch dieselben großen Fenster nach draußen zu schauen. Sie boten zwar keinen Blick auf den Hafen an sich, aber auf die Promenade mit ihrem bunten Treiben. Allerdings hatte sie in diesem Moment fast nur Augen für ihren Freund, den sie so lange nicht gesehen hatte. Ihre so unterschiedlich geformten Hände hatten einander seit dem Wiedersehen nicht losgelassen. Dass sie sich auf diese Weise als Paar zu erkennen gaben, zog natürlich Blicke auf sie. Orotoru G'am war nicht Coral City: Provinzieller. Man war hier weniger an Wesen gewohnt, die offensichtlich nicht von Dac stammten. Selbst in der weltoffenen Hauptstadt der Neuen Republik waren sie schon mit einer Menge Neugier und Unverständnis konfrontiert worden; hier war eine Beziehung zwischen einem Einheimischen und einem so andersartigen Wesen wie einer Kilmaulsi noch ungewöhnlicher. Doch solange sie nicht angefeindet wurden, scherten sie sich nicht darum, was andere über ihre Liebe denken mochten. Sie hatten nichts zu verbergen.

Soeben hatte ein Kellner ihre Bestellung aufgenommen. Jetzt saßen sie wieder allein am Tisch und Beleny fragte:


»Erzähl schon: Was gibt es Neues? Wie geht es deinen Eltern?«

»Gut. Mom hat neue Aufträge und eine Menge zu tun. Und Dad ist froh, wenn sie beschäftigt ist und ihm nicht auf die Nerven geht. Du kennst die beiden ja. Ich war gestern zum Abendessen bei ihnen.«

»Damit sie nicht sauer sind, wenn wir sie nicht besuchen kommen?«

»Ja. Sie sind natürlich trotzdem enttäuscht.«

»Und mindestens genauso erleichtert, oder?«


Fenten antwortete darauf nicht. Aber dass er nicht widersprach, sagte schon alles. Leider waren seine Eltern nicht einverstanden mit der Wahl, die ihr Sohn getroffen hatte. Ob es rassistische Ressentiments waren oder sie Beleny einfach nicht mochten, wusste sie nicht genau und wollte sie vielleicht auch nicht wissen. Jedenfalls überraschte es sie nicht, dass die beiden weder mit ihrem Besuch noch mit ihrem Fernbleiben zufrieden gestellt werden konnten. Sie würde ihnen wohl nie etwas recht machen können. Aber sie waren trotzdem die Eltern ihres Lebensgefährten, der unter der Situation natürlich noch weit mehr litt als sie. Es war keine Überraschung, dass er schnell das Thema wechselte.

»Deine Eltern erwarten uns morgen. Sie wollten uns zum Frühstück einladen. Ich habe ihnen aber gesagt, dass wir erst mittags kommen. Beim Frühstück wollte ich dich gern für mich allein haben. Ich hoffe, das ist dir recht.«

»Klar. Sehe ich genauso.«

Es war eine reine Selbstverständlichkeit, dass Beleny sich beim ersten Urlaub seit ihrer Versetzung nach Mirial auf jeden Fall bei ihren Eltern blicken lassen würde. Daran hatte nie auch nur der Hauch eines Zweifels bestanden. Und im Gegensatz zu einem Wiedersehen mit den Breros freute sie sich auch darauf. Die Eheleute Phoss hattes ich zu Beginn auch ein wenig schwer damit getan, ihre Beziehung zu akzeptieren, Fenten aber mittlerweile längst in die Familie aufgenommen. Es beruhigte sie, zu wissen, dass ihr Partner und ihre Eltern auch Kontakt hielten, wenn sie nicht auf dem Planeten war. Sie liebte ihre Mutter und ihren Vater. Aber mehr noch liebte sie ihren Freund und sie war froh über jede Stunde, die sie ungestört miteinander verbringen konnten. In dieser Hinsicht schienen Trennungen wie diese auch ihre Vorteile zu haben: Sie waren keines dieser Paare, die sich nie stritten, im Gegenteil. Vor Belenys Abreise nach Mirial hatte es zwischen ihnen heftig gekracht. Doch nun, beim Wiedersehen, passte die Chemie zwischen ihnen. Die junge Kilmaulsi fühlte sich wie frisch verliebt.

»Ich hab' dich so vermisst«, sagte sie.


Der Kellner brachte ihre Bestellung.

***

Die Gewässer, in denen Orotoru G'am um diese Jahreszeit üblicherweise lag, waren relativ seicht. Man musste nicht tief tauchen, um den Meeresgrund zu erreichen, der eine malerische Landschaft bot, und dank des klaren Wassers konnte man weit blicken. An einem Tag wie diesem waren natürlich viele Bewohner der Stadt hier unten unterwegs und genossen ihre Zeit mit der Familie oder Freunden. Abgeschiedenheit suchte man genauso vergeblich wie an den Urlaubsstränden anderer Welten mitten in den Ferien. Aber wenn man nicht mit einer unrealistischen Erwartungshaltung an die Sache heranging, konnte man - genauso wie dort - trotzdem seinen Spaß haben. Sie waren einfach spazieren geschwommen, hatten sich an einem Ballspiel beteiligt und sich mit Bekannten unterhalten, die sie zufällig getroffen hatten. In erster Linie hatte sie Fenten das Reden überlassen, denn sie hatte unter Wasser einige Verständigungsschwierigkeiten, vor allem wegen der Atemmaske, die sie tragen musste. Aber die ermöglichte es ihr, diese Erfahrungen mit ihrem Freund zu teilen. Sie hatten einen sehr seltenen Fisch gesehen, der den Bewohnern Dacs als Glücksbringer galt. Und sie hatten vom sandigen Grund ein paar schöne Muschelschalen aufgelesen, die Beleny mit nach Mirial nehmen wollte, als kleines Mitbringsel für ein paar Mitglieder der einheimischen Hangarcrew, mit denen sie sich angefreundet hatte und die noch nie auf Mon Calamari gewesen waren. Es war ein rundum gelungener Tag gewesen und sie hatten jede Minute ausgekostet. Aber irgendwann kam der Punkt, an dem Belenys Muskeln ihr den Dienst versagten. Unangenehme Krämpfe in den Oberschenkeln zwangen sie, den Ausflug abzubrechen und ans Ufer zurückzukehren. Sie atmete schwer, als sie aus dem Wasser stieg. Die Kilmaulsi war eine gute Schwimmerin, aber ihre Spezies hatte sich nicht im Wasser entwickelt. Zudem wurden dafür ein paar Muskeln benötigt, die in den letzten Wochen kaum gefordert worden waren.

»Du bist nicht mehr ganz in Form, was?« merkte Fenten grinsend an.

»Dafür laufe ich schneller als du!«
behauptete sie.

»Lust auf ein Wettrennen? Zum Fischmarkt und zurück?«

Er winkte mit seinen großen Händen auffordernd in die besagte Richtung und sah so aus, als wollte er gleich losrennen. Doch sie setzte sich stattdessen auf eine Stufe und massierte ihre verkrampften Muskeln.

»Bloß nicht! Mir reicht's für heute. Lass uns in deine Wohnung fahren!«


Sie bemerkte an Fentens Blick, dass sie etwas Falsches gesagt hatte. Es war nicht ›seine‹ Wohnung, sondern ihre gemeinsame. Sie waren offiziell längst zusammengezogen, hatten sie gemeinsam eingerichtet. Trotzdem war die Realität oft eine andere. Zuletzt hatte Beleny mehr Zeit auf anderen Welten verbracht als hier auf Dac. Zuerst ein ganzes Ausbildungsjahr auf Lianna, jetzt der Dienst auf Mirial. Nach hause kam sie nur noch zu Besuch und Fenten lebte die meiste Zeit alleine. Es war eine schwierige Situation für sie beide. Sie hatten den festen Willen, durchzuhalten, aber die Fernbeziehung forderte ihnen viel ab. Nun hatte sie unbewusst den Finger in die Wunde gelegt. Ein leichter Schatten fiel auf ihre und Fentens Stimmung. Doch er korrigierte oder kritisierte sie nicht. Stattdessen reichte er ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.

»Ja, lass uns nach Hause gehen.«


Nun machten sie sich doch zum Fischmarkt auf. Dort war ein Taxistand. Aber sie rannten nicht, sondern ließen sich Zeit - nicht nur wegen Belenys schmerzender Beine. Der Mon Calamari legte seinen Arm um ihre Hüfte und sie schmiegte sich an ihn. Der Schatten löste sich rasch wieder auf.

[Calamari-System | Mon Calamari | Orotoru G’am | Seehafen] Beleny Phoss, Fenten
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | TV-Studio] Vilnok Moor (alias Vigo Zula)

»...ist es mir eine Ehre, einen wahren Architekten des Friedens zu begrüßen, den Senator von Vinsoth, Vilnok Moor...«

Sein Stichwort. Zusätzlich erhielt der Chevin einen Wink von einem unheimlich gestresst aussehenden Regiemitarbeiter, der mit den Flossen wedelte, als hinge sein Leben davon ab. Der Koloss setzte sich in Bewegung und stapfte hinaus auf die Bühne. Applaus und Scheinwerferlicht empfingen ihn, und die leicht schwitzige Hand der Moderatorin, die sich in seine riesige Pranke legte. Er ließ sich in einem Sessel nieder, der extra für ihn aufgestellt worden war, seinen anatomischen Bedürfnissen trotzdem nicht gerecht wurde. Das würden lange zwanzig Minuten werden.

Es war die zweite Talkshow an diesem Tag, die neunte seit seiner Rückkehr nach Mon Calamari. Mehrere standen noch auf dem Plan. Ein paar Anfragen hatte sein Büro zudem abgelehnt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Bacta-Verhandlungen war das Medieninteresse an seiner Person explosionsartig gestiegen. Mehr noch, als er erwartet hatte: Offenbar hatte er unterschätzt, wie wichtig das Thema einer gesicherten Gesundheitsversorgung durch das Allheilmittel für die Stimmung in der republikanischen Bevölkerung war. Die meisten Politiker hätten sich über diese Aufmerksamkeit gefreut und auch er hätte es unter anderen Umständen sicherlich genossen. Aber er war eben kein normaler Politiker und die Umstände waren, wie sie waren. Er konnte öffentliches Interesse nur bis zu einem gewissen Punkt vertragen. Zu viel Neugier spülte Paparazzi und Investigationsjournalisten auf seine Schwelle, die er wirklich nicht gebrauchen konnte. Es gab so vieles, das niemand wissen durfte! Doch er konnte sich nach diesem politischen Erfolg nicht einfach zurückziehen und die Öffentlichkeit meiden, sonst hätten sie andere Mittel ergreifen müssen, um ihren Informationsdurst zu befriedigen. Wenn er verhindern wollte, dass sie sich ihre Quote durch Herumschnüffeln in seinen Geschäften und Privatangelegenheiten verschafften, dann musste er sich ihrer Macht beugen und ihnen geben, wonach sie verlangten. Damit bezahlte er die erste Rate des Preises, die sein Sieg über Governor Horatio Kraym kostete.


Notgedrungen machte er gute Miene zum bösen Spiel. Bereitwillig stand er Rede und Antwort bei Fragen zu seiner Person, seinem bisherigen Werdegang, natürlich insbesondere zu den beiden Verträgen, an denen er auf Umbara und Thyferra mitgewirkt hatte. Und wie immer wollte die Moderatorin auch wissen, wie es nun politisch für ihn weiter gehen sollte. Manche schienen in ihm schon einen potentiellen Kanzlerkandidaten bei der nächsten Wahl zu sehen, denn die Debatte um seine Person war extrem aufgebauscht. Diesmal wurde er nicht gefragt, ob er sich eine Kandidatur vorstellen konnte. Aber ob er sich als zukünftigen Minister sah, wollte die Menschenfrau wissen.

»Im Augenblick strebe ich keine Ministerposten und auch sonst keine höheren Ämter an«, lautete seine Antwort.


»Warum nicht?« hakte die Moderatorin nach. »Viele halten Sie für geeignet. Sie selbst nicht?«

»Es ist einfach nicht das, weshalb ich Senator geworden bin. Mir ging es immer in erster Linie um meine Heimatwelt Vinsoth und ihre Völker. Ich wollte ihnen meine Stimme im Senat geben, um ihren Weg in die Demokratie auf diese Weise zu unterstützen. An diesem Ziel hat sich nichts geändert. Doch ein Posten als Minister würde bedeuten, dass meine Verantwortung der ganzen Republik gelten würde. Vinsoth wäre dann nur noch eine Welt unter tausend. Ich könnte mich nicht mehr in dem Maß um ihre Belange kümmern, wie ich es versprochen und mir zum Ziel gesetzt habe.«


Diese Begründung war vorgeschoben. In Wahrheit ging es ihm nicht um das Interesse von Vinsoths Bürgern, sondern um sein eigenes. Das Lügengebilde, das die Macht der alten Eliten und der Black Sun über seine Heimat aufrecht erhielt, war von zerbrechlicher Natur und musste ständig gehegt und gepflegt werden. Das ging von einem Sitz im Senat aus wesentlich einfacher als aus einem Ministerium heraus. Es galt, die richtige Mischung aus Einfluss und Unauffälligkeit zu wahren. Politischen Entscheidungen einen Schubs in die gewünschte Richtung geben zu können, ohne dass sich alle Blicke auf ihn und seine Unternehmungen richteten. Dieses Gleichgewicht war nun ins Wanken geraten. Es wiederherzustellen, war ein schwieriger Balanceakt. Ein Moment der Unachtsamkeit konnte jetzt alles zum Einsturz bringen. Das galt auch und insbesondere für die Frage, die nun folgte:

»Obwohl Sie nicht der Regierung angehören, haben Sie der republikanischen Außenpolitik mit Ihrer Beteiligung an den Konferenzen von Umbara und Thyferra Ihren Stempel aufgedrückt. Beide Verträge haben ein friedliches Auskommen mit dem ehemaligen Kriegsgegner zum Ziel: Zunächst der Friedensvertrag, jetzt das Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit bei der Verteilung von Bacta. Werden Sie sich auch künftig für die Verständigung mit dem Imperium einsetzen?«

Das war dünnes Eis. Man würde seine Worte hinterher vermutlich auf die Goldwaage legen und vielfach zitieren, auch aus dem Zusammenhang gerissen. Der Senat war nicht erst seit kurzem gespalten in zwei Lager, wobei das eine für eine diplomatische, das andere für eine militärische Lösung im Umgang mit dem Imperium plädierte. Umbara hatte diese Gräben vertieft und ein großer Teil der Senatoren hatte sich mittlerweile für die eine oder andere Richtung klar positioniert. Ihm konnte es aber nicht dienen, sich festzulegen. Er wollte ungebunden bleiben, seine Fühler in beide Richtungen ausstrecken und das Fähnlein nach dem Wind hängen können. Wenn er vermeiden wollte, von einer der Strömungen vereinnahmt und als Steigbügelhalter oder sogar Galeonsfigur missbraucht zu werden, musste er sich jetzt so bedeckt wie möglich halten und durfte sich weder klar zu den Pazifisten noch zu den Militaristen bekennen.

»Ich habe immer gesagt, dass es einen Frieden mit dem Imperium nur unter bestimmten Bedingungen geben kann. Die Neue Republik kann diesen Weg nur gehen, wenn sie ihre Ideale dafür nicht verraten muss. Der eingeschlagene Weg ist vielversprechend, aber wir müssen sehen, wohin er uns führt. Natürlich ziehe ich eine friedliche Lösung vor, und erste diplomatische Erfolge geben Anlass zum Optimismus, doch unsere Wachsamkeit darf ebenso wenig nachlassen wie die Bereitschaft unserer Armeen und Flotten, unsere Freiheit zu verteidigen.«


»Ich glaube, damit sprechen Sie vielen unserer Zuschauer aus der Seele. Vielen Dank für Ihren Besuch und dieses Gespräch, Senator Vilnok Moor von Vinsoth!«


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