Naboo

- Naboo - Theed - Zentrum - Dakam Studio - Diona, Al -

Wie sehr sie um die Stimme dankbar war, die im Vorraum ertönte. Diona hatte einen echten Grund um aus dem Seminarraum zu verschwinden. Das was hier eben passiert war, hätte sie noch vor ein paar Stunden als so warscheinlich wie einen Kometeneinschlag eingeschätzt. Sie war froh darüber, das Aldridge nicht versucht hatte sie zurück zu gewinnen, nachdem sie miteinander geschlafen hatten, er wusste offensichtlich das es keinen Sinn machen zu würde. Diona beschloss für sich das ganze als schönes Echo der Vergangenheit, als eine Art ordentlichen Abschied zu sehen. Er hatte ihr in die Augen gesehen, die ganze Zeit.


Ich komme sofort!“ lies sie die männliche Stimme wissen, die sich nach ihr erkundigt hatte und schlüpfte in ihr Top. Aldridge saß hinter ihr auf dem Boden und zog sich seine Stiefel an, wirkte leicht genervt ob des Fremden vor der Tür. Diona bat ihn mit einer Geste noch im Raum zu warten, richtete den Pferdeschwanz der völlig verrutscht gewesen war und verließ ihn. Es war gut sich von ihm zu entfernen, sie hatte Sorge das sie beide doch noch hätten anfangen können zu reden. Sie wusste nicht was sie ihm noch hätte sagen sollen, so ganz generell. All das war viel zu verwirrend gewesen.

Guten Tag Sir!“ begrüßte sie den pontentiellen Kunden freundlich. Noch überraschter als über ihren ungeahnt souveränen Auftritt war Diona über den Mann der vor ihr stand. Ein perfekt gestylter Schrank von einem Mann im Maßanzug stand vor ihr. Die Naboo war sich sicher das man ein Lineal an die Kanten seines perfekt modelierten Dreitagebartes hätte halten können um festzustellen das er völlig gerade war. Der Mann stellte sich höflich vor und fragte nach ihren Angeboten. Sein Akzent verriet ihr das sie da keinen Naboo vor sich hatte, vermutlich war es ein gestresster Geschäftsmann der bei ihrem Dakam Angebot abschalten und sich fit halten wollte. Sie würde ihn gleich nach seinen Vorerfahr....

Mrs.Trineer? Vielen Dank für die Stunde.“ Aldridge hielt sich nicht an die Abmachung zu warten und rauschte an ihrem Tresen vorbei. Das er den Kunden im vorbeigehen wie ein möchtegern Raubtier fixierte war so unglaublich peinlich. Diona verabschiedete ihn nicht, als er zur Tür hinaus schoss und konzentrierte sich wieder auf den Mann vor ihr. „Mein Kursprogramm umfa...“ „Entschuldigen Sie mich..“ Der Mann strich über sein Jacket, machte ohne noch irgendetwas zu sagen kehrt und verließ ihr Studio ebenfalls. Diona blieb zurück, allein und irritiert.
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(Bowen)

- Naboo – Theed – Tiefgarage – Gleiter –

Die beiden Gleiter tauchten hintereinander durch den Schacht der Tiefgarage, hinein in die unterirdische Parkanlage in der so viele Naboo vertrauensselig ihre Gleiter abstellten. Hier unten war es dunkel. Gefährt an Gefährt standen dicht gedrängt, Schritte hallten gespenstisch von den Wänden und Decken jener wider die zu einem der Lifts eilten um zur Oberfläche zu gelangen oder die oder mit voll beladenen Einkaufstüten von dort zurück kehrten. In der bunten, lebendigen, illustren Stadt gingen sie ihren Geschäften und Vergnügungen nach. Hier unten blieb niemand lange, die Garage war nur eine kurze Station auf einem längeren Weg, ein schnelles Ein- und Aussteigen, ungefährlich im gebildeten, kulturellen Theed, nicht wie in anderen Städten, auf anderen Planeten, in denen unterirdische Gebäude schnell zu tödlichen Fallen werden konnten. Es sei denn, die Falle kam nach Theed.

Bowen wartete, bis Aldridge Trineer in Sichtweite kam. Er hatte Gaten über Kom in der Leitung, der Trineer bis in ein Dakam-Studio seiner Ex gefolgt war in dem er sich ziemlich lange aufgehalten hatte. Es war nicht schwer zu erraten, was er da getrieben hatte. Ganz vorbei war seine Ehe wohl doch noch nicht. Gut für Trineer, befand Bowen. Wenn der Typ nur Minuten nach seiner Landung zu seiner Ex rannte als könnte er es nicht länger aushalten mal richtig einen abzudrücken, hatte er vermutlich eher nichts mit Riley am Laufen. War er doch schlauer als er aussah? Bowen hatte sein Foto gesehen: ein Sportler. Er hätte schwören können, dass der Typ irgendwann im Laufe seiner Karriere mal einen Diskus an den Kopf bekommen hatte. Aber die Finger von Riley zu lassen war klug, wenn man es denn so bezeichnen konnte. Überhaupt mit ihr durchgebrannt zu sein war schlimm genug, eigentlich spielte es schon fast keine Rolle mehr, was er noch mit ihr angestellt hatte. Nach dem Intermezzo im Studio seiner Ex hatte Trineer sich auf direktem Weg zurück zur Garage gemacht. Er kam jetzt aus einem der Treppenhäuser heraus statt einen der Lifte zu benutzen. Bowen setzte den schwarzen Mietgleiter in Bewegung. Es war ein bulliges Gefährt, ziemlich antriebsstark, aber trotz allem diskret. Welcher Trineers Gleiter war wusste er nicht, bis der in diesen einstieg, dann zog er nach vorne und blockte Trineers Ausfahrt in dem Moment, als dessen Rücklichter aufleuchteten. Die Falle war zugeschnappt.

Mit schweren Schritten stieg Aldridge Trineer wieder aus – nachvollziehbar genervt darüber, so dreist zugeparkt worden zu sein – und Bowen tat es ihm gleich. Sie glichen sich in ihrer Statur, beide groß und kräftig, aber Bowen hatte die besseren Karten, auch wenn der andere das noch nicht wusste. Er würde ihn kalt machen, hier und jetzt, wenn es nicht einen anderen Plan gäbe. Stattdessen umrundete er schweigsam den schwarzen Gleiter, blieb zwischen dem Fahrzeug und Trineer stehen und öffnete per Sensor die hintere Tür zum Passagierraum. Lautlos glitt sie zur Seite.
„Rein da.“ Bowen deutete ins Innere des Gleiters. Gleichzeitig lüftete er seine Jacke, zog seine Blasterpistole aus seinem Hosenbund. Gaten gesellte sich aus der anderen Richtung zu ihnen. Trineer war umstellt. “Wir können das auf die angenehme Art machen oder auf die schmerzhafte. Deine Wahl.“ Sein Finger lag auf dem Abzug seiner Waffe. Bowen hatte kein Problem damit, dem Typen einfach ein Loch ins Bein zu schießen. Aber es war nicht nötig. Gut für ihn. Er schob Trineer vor sich durch die Tür auf einen der Sitze, kletterte hinter ihm in den Passagierraum und schloss die Tür hinter sich. Da saß er, auf cremefarbenem Leder, die Beine lässig überschlagen, den Blick aus der dunkel getönten Fensterscheibe gerichtet in die triste, unbedeutende Tiefgarage hinein, so ruhig als hätte er nicht einmal Notiz von dem genommen was außerhalb seines Gleiters vor sich gegangen war. In Wahrheit hatte er gewartet. Und gelauert. Sein Gesicht war zerfurcht. Die dunklen Haaren waren ölig zurück gestrichen. Tiefe, durch Zeit und Alter entstandene Falten hatten sich in eine braun gebrannte, von der Sonne gegerbten Haut gegraben. Eine unnatürliche Härte lag auf seinen Zügen, der Mund klein, die Lippen schmal, die Nase ein dominierender Anker. Zarin. Er musterte Trineer. Ob es ihn viel Selbstbeherrschung kostete, ihm nicht die Hände um den Hals zu legen und ihn zu würden, lange und schmerzvoll, bis sein Gesicht rot anlief und seine Augen hervor quollen? Aber nein, das war nicht der Plan. Zarin hatte etwas anderes vor, etwas besseres. „Aldridge Trineer. Endlich. Es wurde Zeit, dass wir uns treffen, denkst du nicht auch?“ Er sprach ganz ruhig, aber selbst ein Idiot hätte die Gefahr in seiner Stimme erkannt. „Keine Sorge, das hier wird nicht lange dauern.“ Er schaute ihm in die Augen. In seiner Hand, die locker in seinem Schoß ruhte, lag ein Holdout-Blaster. Bowen registrierte die Waffe erst jetzt. „Weißt du, wer ich bin?“

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Vor Sekunden hatte er noch gedacht, das der riesige Holzkopf ihn einfach nur zugeparkt hatte. Er hatte ihn ansprechen wollen, der Typ hätte seinen Bonzen Gleiter zurück gesetzt und alle wären ihres Weges gegangen. Das war der Plan gewesen. Und nun saß er in diesem Luxus Gefährt auf der Rückbank, nein auf einem gefühlten Ecksofa und war völlig erstarrt. Was war das hier? Der Naboo wollte nichts mehr als aus dem Gefährt zu hechten und zu flüchten. Er widerstand dem Drang ganz leicht, nicht nur weil er völlig perplex war, ihm war völlig klar das er keinen Zentimeter weit kommen würde. Der grobe Klotz neben ihm saß dicht neben ihm, würde ihn allein schon aufgrund der beengten Verhältnisse ganz leicht zu Boden ringen. Zudem hatte der Klotz einen Blaster, genau wie der Mann ihm gegenüber. Er hatte Aldridge beim Namen genannt und ihn gefragt ob er wüsste wer er sei. Aldridge sah ihm in die Augen, obwohl er sich umgehend und instinktiv vor ihm fürchtete. Der ältere Mann mit dem kantigen, verbrauchten Gesicht fixierte ihn mit seinen eiskalten hellen Augen und Aldridge fühlte sich von seiner bloßen Präsenz eingeschüchtert. Der Typ hatte in seinem Leben schon eine Menge krasser ****** gesehen, soviel stand fest. Diesen Fakt schrien ihm diese kalten Augen regelrecht entgegen. Das er seinem Blick stand hielt überraschte Aldridge. Die langsamen Mühlen in seinem Kopf mussten nicht lange arbeiten. Aldridge wusste wem er gegenüber saß. Zarin.

Er sah sich in dem Gleiter um und deutete mit einem Kopfnicken auf seinen Sitznachbarn und den Mann draussen, DER BEI DIONA GEWESENEN WAR. Er hatte Angst um sie, aber auch um, er wagte nichtmal ihren Namen zu denken, so als wäre der Mann ihm gegenüber ein Zauberer der ihm in den Kopf gucken könnte. "Beeindruckendes Personal, die Fähigkeit mich innerhalb von Sekunden unfreiwillig in einen fremden Gleiter zu buxieren. Das würde kein Laie hinbekommen." Aldridges Stimme war leise, aber fest erklungen. Den Namen, den er jetzt aussprach sprach er ebenso gedämpft aus und trotzdem hallte er in seinem Kopf laut nach. Riley hatte ihn immer mit solcher Ehrfurcht ausgesprochen und in Aldridges Kopf hatte sich ein Bild von einem Monster geformt. Mit diesem Monster war er nun eingesperrt.

"Sie müssen Zarin sein." Der Naboo senkte den Blick und starrte auf den Blaster im Schoß des viel zu beeindruckenden Mannes. "Sie sind wegen Riley hier." Zarin wollte seinen Besitz zurück und diese wertvolle Frau die Aldridge das Leben in jeglichem Sinne gerettet hatte wusste nicht was hier gerade passierte und war GANZ ALLEIN! Und er? ER war das zweite mal in seinem Leben gefangen worden und dieser Mann brauchte nichtmal Fesseln um ihn an Ort und Stelle zu binden.


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(Bowen)

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Die Luft war zum Zerreißen angespannt. Niemand der drei Anwesenden wollte hier sein: Bowen nicht, weil nicht nur seine berufliche Zukunft, sondern auch sein ganzes verf**** Leben von dem Ausgang dieses Gesprächs abhingen; Zarin nicht, weil es bedeutete, dass sein schlimmster Albtraum war geworden war; und Aldridge Trineer nicht, weil niemand scharf darauf war ins Visier eines stärkeren Gegners zu geraten. Genau da befand er sich jetzt, nicht einmal einen halben Meter vom Lauf zweier Blasterpistolen entfernt. Eine dumme Bewegung von ihm würde genügen und er konnte sich einen neuen Arm kaufen, oder ein neues Bein. Oder beides. „Sie hat dir also von mir erzählt.“ Die Feststellung kam in einem mäßig interessierten Tonfall, doch dann war Bowen, als legte sich ein zufriedener Ausdruck auf Zarins Gesicht. „Natürlich hat sie das.“ Seine Haltung lockerte sich und er legte einen Arm weit zurück über die Lehne des leeren Sitzes neben ihm – lässig, fast unbekümmert. Seine Pose demonstrierte, wie viel Macht er hatte. „Dann ist dir sicher auch bewusst, dass du und ich ein Problem miteinander haben.“ Und trotz der leichten Entspannung verlor er kein bisschen von seiner autoritären Ausstrahlung. „Du bist mit Riley abgehauen, Aldridge. Du hast sie dir genommen ohne zu fragen.“ Zarin betrachtete den Blaster in seiner Hand, eine kompakte, schlagkräftige Waffe. „Das nennt man Diebstahl.“ Missbilligend schüttelte er den Kopf und Bowen wusste um das Spiel, das er mit Trineer spielte: Katze und Maus, Jagen und Gejagt werden, Räuber und Gendarm. Diebstahl war eines der liebsten Verbrechen, die Zarin anderen vorwarf. Es war ein vielseitiges, herrlich flexibles Vergehen das man auslegen konnte wie auch immer man wollte. Manchmal stimmte es, manchmal war er sogar im Recht. Noch öfter aber nutzte er seine Position um anderen anzuhängen was er selbst getan hatte. So wie jetzt zum Beispiel. Kyrill Zarin verdrehte die Welt. Er baute sie sich so zurecht, dass sie für ihn passte, und die Welt applaudierte und tanzte um ihn herum. "Soll ich dir sagen, was ich mit Dieben mache? Ganz einfach: wenn du von mir stiehlst, stehle ich etwas von dir." Hätte er gewollt, es wäre der perfekte Moment gewesen um diabolisch zu grinsen, doch Zarin tat nichts dergleichen. Seine Mine war tot Ernst und Bowen glaubte, dass er sich beherrschen musste, nicht laut los zu brüllen. Es ging um Riley! Für Zarin gab es keine wichtigere Angelegenheit. "Es wird wie folgt passieren." Zarin, der es gewohnt war Befehle zu erteilen, schlug einen Tonfall an der gar nicht erst davon ausging, dass irgendjemand Widerspruch leisten könnte. Man musste den Mann dafür bewundern, dass er so unerschütterlich selbstsicher war. "Wir treffen uns morgen, kurz vor Sonnenuntergang. Bowen, gib unserem Freund die Koordinaten." Er zog eine Karte aus seiner Tasche. Treffpunkt war ein Waldstück am Rande der Stadt, ein idyllischer Fleck mit Blick auf Theed. Die perfekte Kulisse. "Du wirst Riley zu mir bringen, unversehrt, und dafür wirst du im Gegenzug deine Schwester wieder bekommen. Ein fairer Tausch, meinst du nicht?" Trineers Hand zuckte und Bowen presste ihm den Lauf seines Blasters in die Seite. "Eure kleine Reise ist zu Ende." Zarins Blick war hart. "Es ist Zeit für Riley nach Hause zu kommen." Langsam zog Bowen seinen Blaster zurück. Es war alles vorbereitet. Sie wussten wo die Kleine war, sie hatten einen Mann draußen am Raumhafen, der ein Auge auf ihr Schiff hatte während sie hier saßen, ihr neuer Bekannter hatte seine Instruktionen erhalten und Miranda Trineer saß brav in ihrer Zelle und wartete verlässlich darauf, dass ihr Bruder das Richtige tun würde. "Du musst dich entscheiden", sagte Zarin. "Wenn du es nicht tust wirst du Miranda niemals wieder sehen. Frag Rileys Vater wie es ihm ergangen ist. Das ist die Strafe wenn man glaubt mich hintergehen zu können." Er warf die Worte Trineer entgegen, eine Art Ultimatum, und damit waren alle Weichen gestellt. Trineer kannte Zeit und Ort der Übergabe. Er würde dafür sorgen, dass Riley nach Hause kam. Sie konnte ihnen nicht mehr durch die Finger schlüpfen.

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In seinem Kopf herschte Taubheit. Aldridge starrte Zarin wortlos und regungslos an. Sein gegenüber hatte nicht gelogen, dass wusste Aldridge ohne irgend einen Beweis erhalten zu haben. Seine Schwester war in Zarins Hand, deswegen hatte sie bei dem Anruf den sie heute Morgen geführt hatten so anders geklungen. Sie hatte bitterlich geweint, mit fast schon erstickt klingender Stimme gefragt wo er sei, im Auftrag von ihm. Wie sehr hatte er sie leiden lassen, bevor sie dieses Gespräch ohne Gegenwehr geführt hatte? Aldridge war so stolz darauf gewesen sich zu Rileys Beschützer zu erklären. Naiv hatte er sich vorgenommen zu verhindern das Riley je wieder in die Gefangenschaft zurück musste. Und jetzt hatte Zarin ihm einen Albtraum zur Wirklichkeit gemacht, der so grausam und entsetzlich war das ihn sich sein Verstand gar nicht erst vorgestellt hatte. MIRANDA war weg! Es war seine Schuld!

"Riley hat mir erklärt was passiert ist. Ich weis das es vor 15 Jahren passiert ist." Aldridge merkte das ihm Feuchtigkeit in die Augen stieg, nicht weil er weinen musste. Er hatte schlicht vergessen zu blinzeln, seitdem Zarin diese Bombe hatte platzen lassen. Zarin hatte ihm gezeigt wie die Machtverhältnisse gesteckt waren. Zarin hatte alle Macht. Aldridge hatte keine, er hatte nur unendlich viel zu verlieren. "Ich habe mir Riley nicht genommen, ich habe sie Nachts in einer Gasse gefunden, sie war allein und wurde belästigt". Er widerstand dem Impuls sich ein wenig von dem Brocken weg zu setzen, der direkt neben ihm saß, so wie er dem Impuls widerstanden hatte sich auf Zarin zu stürzen als er Miranda erwähnt hatte. "Ich gehe davon aus, das dass nichts für Sie zur Sache tut." Seine Stimme war leise, der Blickkontakt zu Zarin riss nicht ab, aus purer Angst davor das er es als Respektlosigkeit ansehen würde.

"Am Ende bin ich der einzig Schuldige. Ich... meine Schwester hat nichts damit zu tun. Was kann ich tun damit Sie sie direkt wieder frei lassen?" Wenn Zarin wollte das Aldridge flehte wäre das kein Problem für ihn gewesen. Er würde ALLES tun um sie direkt frei zu bekommen. Wäre der Raum nicht so beengt gewesen, er wäre sofort vor ihm auf die Knie gefallen. "Bitte!" Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. "Ich tue alles! Es tut mir leid dass ich Sie verägert habe. Miranda kann nichts dafür." Und Riley? Aldridge hatte sie gar nicht mehr erwähnt, weil ihr Name hier so wichtig war wie der einer Gottheit. Kurios, dabei hatte hier in Aldridges Augen nur einer gottgleiche Mächte. Zarin der Gottkönig war verägert worden, von Aldridge...einem Niemand.


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(Bowen)

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Der Typ hatte Nerven, das musste man ihm lassen. Er begann zu verhandeln, das war kein dummer Schachzug, auch wenn Bowen bezweifelte, dass es ihm irgendetwas nutzen würde, und blieb dabei trotz allem noch verhältnismäßig ruhig. Kein Heulen, kein verzweifeltes Schluchzen. Bowen hatte schon so manchen Mann zusammenbrechen sehen, harte Kerle die zu weichgespülten Memmen wurden wenn ihnen der eigene Tod vor Augen stand oder sie um die Versorgung und das Wohl ihrer Familien fürchteten. Bowen würde sich eher die Kugel geben bevor er zu betteln, zu flehen oder gar zu flennen begann. Ganz so strikt sah Trineer das nicht. Er würde alles tun, versicherte er, um seine Schwester frei zu bekommen, dieses nervende Weibsbild. Sie hatte deutlich mehr geheult als er, vor allem nachdem der Hammer ihre Fingerknochen zerquetscht hatte. Schade eigentlich, wenn sie mit alldem hier fertig waren hätte Bowen sich gerne noch einen abschließenden Handjob von ihr abgeholt. Er fand, das hätte er sich verdient gehabt. Aber es gab ja noch andere Möglichkeiten.

Aldridge Trineer musste sich jedenfalls keine Illusionen machen. Nichts von dem was er sagte machte irgendeinen Unterschied und Zarin reagierte wie erwartet, nämlich vollkommen unbeeindruckt.
"Du weisst, was du zu tun hast. Du weisst wann, und wo." Seine Stimme war eisig. Bowen fing Zarins Blick auf. Er öffnete die Tür, presste Trineer seinen Blaster in den Nacken und bugsierte den stämmigen Kerl, der keine Wahl hatte als sich zu fügen, nach draussen. "Und Aldridge?", rief Zarin ihm hinterher. Bowen konnte sein Gesicht nicht mehr sehen, nur seine Stimme hören. "Komm nicht auf die Idee, die Polizei einzuschalten. Unterschätz mich nicht, ich werde wissen wenn du es tust und Miranda wird es dir nicht danken. Sie vermisst dich bereits." Bowen traf Trineer unvorbereitet. Sein schwerer Stiefel bohrte sich tief in seine Magengrube, mit seiner Waffe hieb er ihm einmal zwischen die Schulterblätter. Sie wären ebenbürtige Gegner gewesen, wäre Bowen nicht bewaffnet gewesen, doch den Vorteil hatte er nun mal und so zischte der schwarze Gleiter wieder weg noch bevor der Vollidiot wieder auf die Beine kam.

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Ein lautes Brüllen donnerte durch die Tiefgarage, dann hörte man das Knallen einer Gleitertür. Nur Momente später quälte Aldridge den Repulsor Antrieb seines Leih Gleiters bis aufs äußerste. Er musste zu Riley, jetzt. Dem Drang nochmal zu Diona zu gehen hatte er leicht widerstanden, sie hatte offensichtlich nicht im Fokus von Zarins Zorn gestanden. Wenn er jetzt zu ihr ging, wieder, hätte er ihr erklären müssen was passiert war und selbst wenn nicht...vielleicht wäre sie wegen diesem Besuch in den Fokus geraten...genau wie seine Schwester. Miranda erlitt sicher furchtbare Qualen! Er wusste wie es war gefangen zu sein, welche Ängste man durchlitt! Sie wurde sicher misshandelt! Geschlagen und...

Sein Fuß schmetterte aufs Bremspedal als es ihm aus dem nichts übel wurde. Keine Zeit um auszusteigen. Aldridge hämmerte auf den Öffner der Fahrertür und kotzte mitten in der Innenstadt von Theed, mitten in der Rushhour vor Fußgängern und anderen Gleiterfahren das hübsche Pflaster der Prachtstraße zum Palast voll. Ein einsetzendes Hupkonzert und die angewiderten Blicke der Passanten ignorierend zog Al die Fahrertür wieder zu, rückte sich im Sitz zurecht und zuckte zusammen. Ach ja, dieser Kerl hatte ihm in den Magen getreten. Aldridge schon sein Shirt hoch und blickte auf einen sich bereits verfärbenden Bauch. Der Kerl hatte nicht das erste mal in seinem zugelangt. Ein klassischer Schläger mit dem es Al unter anderen Umständen jederzeit aufgenommen hätte. Doch die Umstände waren nicht anders. Dem Naboo gelang es nicht mehr seine Panik zu verdrängen, genau so wie die Gleiterfahrer hinter ihm. Er musste sowieso weiter! Zu Riley und.. Al erstarrte als er in den Rückspiegel sah. Hinter einem wild gestikulieren Gungan der in einem offenen Gleiter saß erblickte er einen dunklen Gleiter....

In der Gewissheit verfolgt worden zu sein, erreichte Aldridge nach weiteren quälenden Minuten endlich den Raumhafen, stellte seinen Gleiter ab und rannte um...nein nicht um sein Leben. "Riley?" Als er die Rampe hochstürmte antworte sie ihm nicht. Vielleicht war sie ja in ihrer...nein sie hätte ihn hören müssen, sie hätte bemerken müssen das er da war. "RILEY!". Sie war nicht da! Nein! Aldridge stolperte fasst in BB-X als er ins Cockpit gelaufen kam. Als er den kleinen gelben Ball fragte ob seine Herrin da sei schob sich das magnetische Köpfchen in der Nachahmung einer menschlichen Geste von rechts nach links. "NEIN NEIN NEIN!" Seine Faust sauste gegen die nächste Wand. War das ein Spiel? Wollte ihn Zarin nur quälen? Hatte er am Ende bereits beide Frauen?


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- Naboo - Theed - Raumhafen -

Sie hatte sich etwas mehr zurecht gemacht als tagsüber nötig gewesen wäre, doch in Casinos herrschten strengere Regeln als auf den Straßen und Einkaufsmeilen einer Stadt. Im Trend der Naboo war Rileys Kleid vorne hoch geschlossen, doch ihr Rücken lag frei, eingerahmt von einer Schleife aus Samt in ihrem Nacken, die das Top dort hielt wo es war. Die Naboo liebten schwere und edle Stoffe und Rileys langer Rock schleife über den Boden. Nur einen Ticken kürzer hätte ihm gut gestanden, doch sie kannte keine Schneiderin in dieser Stadt und hätte vermutlich auch nicht das Geld gehabt sie zu bezahlen. Obwohl es um die Mittagszeit war, war das Casino gut besucht gewesen. Männer nahmen um diese Zeit Pausen vom Berufsleben und spielten Karten, manche genossen in den Mittagstisch in etwas exklusiverem Ambiente als manche Restaurants es bieten konnten. Greg Brion war auch dort gewesen, Riley hatte es vermutet weil es hier gewesen war wo sie ihn kennen gelernt hatte, ebenfalls um diese Zeit. Jeder hatte seine Gewohnheiten. Etwas war jedoch anders gewesen. Er hatte nicht mit ihr sprechen wollen. Riley hatte ihr überzeugendstes Lächeln aufgesetzt, hatte charmant nach seinem Befinden und seinem Geschäft gefragt, doch er hatte sie abblitzen lassen. Keine Zeit, hatte er gesagt, zu viele Dinge um die er sich kümmern musste. Nach der Schlappe von Tatooine hatte Riley ratlos im Raucherzimmer des Casinos gestanden, zwischen Männern die sie nicht beachteten oder ihr höchstens einen irritierenden Blick zuwarfen. Ob sie einen Drink ordern wollte, hatte einer der Angestellten sie gefragt. Nein, wollte sie nicht. Sie war gegangen. Von Brion hatte sie sich einen neuen Auftrag erhofft. Ware zu schmuggeln war nicht schwierig wenn man wusste wie es ging, und Riley brauchte dringend Geld. Aber sie brauchten eben auch einen Auftraggeber. Vielleicht war er zugänglicher wenn sie es morgen noch einmal versuchte? Riley schlenderte durch eine der Parkanlagen der Stadt, genoss das Grün der Bäume und die angenehme Temperatur der Sonne anstelle der brütenden Hitze von Tatooine. Das hier war schöner, ausgeglichener. Es erinnerte Venus an Zuhause und weil es Riley genau so ging spielten sie Fangen auf einer großen Wiese, barfuß im Gras, weil ihre Schuhe nicht gemacht waren um in ihnen zu rennen. Als sie zurück zum Raumhafen kamen waren sie hungrig. Hoffentlich war Aldridge schon zurück. Er hatte nicht gesagt wie lange er weg bleiben würde oder ob er auswärts essen würde, aber Riley hoffte, dass er noch kein Mittagessen gehabt hatte. Als sie die Landebucht erreichte war die Rampe der Orchid runter gefahren, er war also wieder da. Mit Venus dicht auf ihren Fersen stürmte sie das Schiff und rannte mehr oder weniger fast in ihn hinein. "Aldridge, schau mal!" Sie ließ ihm keine Zeit für eine Begrüßung. "Ich hab' was mit gebracht!" Sie hielt die weisse Plastiktüte hoch, die sie getragen hatte. "Rate, was es ist. Ich gehe dir einen Tipp! Du kannst es essen." Sie wartete eine Sekunde. "Und es kommt aus dem Wasser. Kalmare! Schau!" Begeistert über ihren Kauf öffnete Riley die Tüte und hielt sie Aldridge unter die Nase. "In der Stadt war ein großer Markt und ich habe mich einfach mal umgesehen und plötzlich waren da überall diese Verkaufsstände mit Meeresfrüchten, und der Mann hat gesagt die Qualität ist wirklich gut. Er hat mir ein besonders schönes Exemplar heraus gesucht, wirklich ganz, ganz frisch und..." Riley brach ihren Redeschwall ab. Aldridge wirkte alles andere als begeistert. "Was ist denn los? Freust du dich gar nicht?" Alarmiert ließ sie die Tüte sinken. Etwas stimmte nicht. "Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen."

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- Naboo - Theed - Blue Orchid - mit Riley -

In den ersten Sekunden war er einfach nur erleichtert gewesen dass sie noch da war. Zarin hatte sich Riley nicht geholt und sie wirkte so unendlich ausgelassen und amüsiert. Sie hatte sich selbstständig gemacht und sich selbst das Essen gekauft das sie sich gewünscht hatte. Riley lernte sehr schnell, wurde gefühlt jede Minute selbstständiger und mutiger. Oh ja, sie lernte schnell, deswegen war ihr auch aufgefallen das etwas nicht stimmte. Aldridge blickte auf das filigrane Händchen, das die Tüte mit dem Kalmar festhielt. Sie hatte gefragt ob er einen Geist gesehen hatte? Oh ja das hatte er.

"Zarin ist hier Riley." Es war ihm als würde die Luft im Gang gefrieren. Unter anderen Umständen hätte er sich darüber gefreut das sie so nahe bei ihm stand. Aldridge machte einen Schritt von ihr weg, er konnte ihre Nähe gerade nicht ertragen. "Wieso hast du mir nicht gesagt das..." Aldridge war es als müsste er schon wieder kotzen. Ihm viel es schwer zu umschreiben was er dachte als ihm lieb war. Sie hatte ihm Details über ihn genannt, über ihre Leiden...Al hatte sich für Riley mit zwei Schränken geschlagen für Riley. Trotzdem...die Qualität seiner Brutalität und Aggression war so viel höher als er erwartet hatte. "....das er SO drauf ist?". Da stand er vor ihm, der Preis für Mirandas Leben und wirkte fassungslos. "ER HAT MEINE SCHWESTER!" fuhr es ihm laut aus der Kehle.

Aldridge schüttelte den Kopf, konnte seine Verzweiflung dadurch leider nicht abschütteln. BB-X, der herangerollt war wurde mit einem Fußtritt zur Seite "gebeten". "Er und seine Männer, sie lauerten mir in einer Tiefgarage auf. Zarin gibt mir die Schuld, er sagt ICH hätte dich mir genommen!". Er hatte sie nicht genommen! Sie hatte sich befreit und und....das sie ihre Probleme zu Aldridges gemacht hatte, das war ihm egal...aber jetzt waren Rileys Probleme auch Mirandas Probleme...


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- Naboo- Theed - Raumhafen - Blue Orchid - Mit Aldridge -

"Er ist hier," Megans Stimme wiederholte was Aldridge gesagt hatte. Sie stand hinter ihm, ihr Gesicht wie versteinert. Sie plante bereits die nächste Flucht. "Wo?" Zu Rileys anderer Seite sah sich Venus um. "Wo ist er? Wir müssen zu ihm." Sie zogen in verschiedene Richtungen, Engelchen und Teufelchen. Doch wer war wer? Riley starrte Al an, sprachloser als die anderen es waren. Zarin war hier, das war so plötzlich, und Aldridge wirkte als stünde er unter Schock. "Du...du hast mit ihm gesprochen? Persönlich?" Ihre Stimme bebte. Sie war vor Zarin geflohen, weit weg in die Fremde wo er sie niemals finden würde. Aber so einfach war das nicht. Die Galaxis war groß, aber die meisten Menschen hinterließen Spuren, und Riley war so unerfahren. So hilflos allein. Er hatte sie schnell bis nach Naboo verfolgt, schon wenige Tage nach ihrer Flucht, doch sie war seinem langen Arm erneut entkommen, bis jetzt. Sehr viel länger hätte es nicht mehr gut gehen können. Was hatte sie sich gedacht? Sie lehnte sich gegen die Wand hinter ihr, brauchte eine Stütze um aufrecht stehen zu können. Ihre Beine unter ihr waren wacklig, ihre Hände zitterten. Sie traute sich selbst nicht mehr. Für einen Moment schloss sie die Augen. "Worauf wartest du?", riefen Megan und Venus im Chor. "Ich weiss nicht", antwortete Riley stumm in Gedanken. Sie wollte los laufen, sofort - fort von ihm und zu ihm hin. "Er hat... deine Schwester?" Sie sah Aldridge wieder an, den Mann der ihr geholfen hatte, der sich ihr anvertraut hatte, den sie belogen hatte. Sie hatte ihm erzählt sie hätte ein Transportunternehmen gegründet und in Wirklichkeit hatte sie Güter an dem Zollbehörden vorbei schmuggeln wollen. Sie hatte ihm erzählt was ihr passiert war, aber nicht wer Zarin wirklich war. Die halbe Wahrheit war so viel wert wie die Lüge. "Was hat er gesagt?", wollte sie wissen, "Was sollst du für ihn tun?" Nur darauf konnte es hinaus laufen. Zarin war hier, in Theed. Zuerst hatte Riley gedacht er wäre hier auf dem Schiff. Ihr Herz hatte einen Sprung gemacht. War das falsch? Aber nein, er war in der selben Stadt wie sie und er hatte Aldridge abgepasst, das hieß er wusste wo sie war und auch mit wem. Er beobachtete die Orchid - ließ sie beobachten - in diesem Moment. Sie konnte nicht länger stehen. Sie ging zum Tisch und ließ sich auf einen der Stühle sinken. Ihre Ellbogen aufgestützt fiel ihr Kopf in ihre Hände. "Es stimmt, ich habe dir nicht alles gesagt." Riley sprach langsam. "Was willst du wissen? Wer er ist? Du hast ihn gesehen." Sie blickte wieder auf, drehte sich auf dem Stuhl so, dass sie Aldridge anschauen konnte. Egal was sie geglaubt hatte, es ging nicht länger nur um sie. Aldridge war involviert, wegen ihr, und sie war ihm eine Antwort schuldig. "Organisiertes Verbrechen." Riley nickte, weil sie seine Gedanken von seinem Gesicht ablesen konnte. "Ja. Er ist der Kopf."

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Mit Geld konnte man sich alles kaufen. Bis eben hatte Aldridge geglaubt das es sich bei Zarin um einen verärgerten Bonzen gehandelt hatte. Einen verärgerten Snob der sich über den Verlust seines Spielzeuges geärgert und deswegen einen Trupp Schläger angeheuert hatte. Dem war ganz und gar nicht so. Zarin war das Verbrechen selbst. Zu Aldridges Überraschung war Riley nicht vor ihm weggelaufen als er laut geworden war. Aldridge sah das sie die Nachricht von Zarins auftauchen sehr mitnahm, aber auch das ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitete. "Verstehe." War das einzige was er auf Rileys Enthüllung sagte. So war also der Stand der Dinge. Riley hatte ihm verschwiegen das da ein Syndikat König hinter ihr und jetzt auch hinter ihm her war. Zu viel Input. Er erinnerte sich noch sehr lebhaft an Zarins Aura und ihm wurde kalt.

"Es lag nahe das er ein Profi ist, das er der Chef eines Syndikates ist...damit, wer soll damit rechnen?." Aldridge schüttelte den Kopf, warum hatte sie ihm das nicht gesagt? Aldridge sah ihr in die Augen und wurde schrecklich ärgerlich. "RILEY. Was mit mir passiert ist eine Sache, aber...meine FAMILIE...jetzt hat er meine...". Er sah sich selbst, auf dem Fußboden des Bades im Ferienhaus, im dunklen..allein mit seiner Todesangst. "Willst du wirklich wissen was er gesagt hat?". Riley hat hatte ihm eben zu gezielte Fragen gestellt. Sie wusste was kam, offensichtlich. "Das er und ich ein Problem miteinander haben, das ich ein Dieb bin und...." Aldridge konnte es nicht aussprechen, er konnte ihr nicht sagen was Zarin gefordert hatte. "Du hättest mich aufklären sollen, ich wäre trotzdem mit dir gegangen, aber Naboo hätte ich den Rücken gekehrt. Wegen...". Aldridges Stimme brach als er an Miranda dachte. "Ich will die Warheit wissen Riley? Was machen die gerade mit meiner Schwester?". In seiner Fantasie wurde sie schrecklich geschlagen und und...sowas ging so schnell.. Aldridge ging zu ihr an den Tisch und setzte sich neben sie. Hätte sie es ertragen, er hätte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt. In seinem Kopf wuchs trotzdem er sich über sie ärgerte ein unrealistischer Entschluss. Ein Entschluss der so unrealistsch war, als hätte er sich selbst angekündigt einen Wolkenkratzer umzuwerfen. Zarin war ein Wolkenkratzer, er nur ein Mann.


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Der rationale Teil in Riley sagte ihr, dass sie es nicht wissen konnte. Sie war hier, bei Aldridge, sie wusste nicht wie es seiner Schwester ging, wo Zarin sie festhielt oder wie er sie behandelte. Nicht gut, dachte ein anderer Teil in ihr, der erfahrene. Wo auch immer er sie versteckte, er würde sie nicht mit Samthandschuhen anfassen, schon gar nicht wenn er sich dazu entschieden hatte, Aldridge für Rileys Verschwinden in die Verantwortung zu nehmen. Dabei war das absurd. Sie hatte ihn hier kennen gelernt, auf Naboo, und er hatte rein gar nichts zu tun mit nichts. Sie waren beide Unbeteiligte, er und seine Schwester, unverschuldet hinein geraten in Rileys Geschichte. Und jetzt waren sie ebenso in Gefahr wie sie selbst. "Es kommt darauf an." Riley konnte Aldridges Frage nicht direkt beantworten. "Ob sie sich kooperativ zeigt." Was das bedeutete hatte sie selbst erst lernen müssen, über Jahre hinweg, aber vielleicht war Aldridges Schwester klüger als sie damals. "Wie heisst sie?Sie saßen jetzt nebeneinander. "Deine Schwester? Du hast mir nie ihren Namen genannt." Bevor er sich zu ihr gesetzt hatte war er laut geworden. Er hatte sie fast angebrüllt und an einem anderen Tag, in einer anderen Situation, hätte Riley vermutlich das Weite gesucht oder ihm gut zugeredet. Männer erzürnte man nicht. Die Sache war, Aldridge war nicht wütend, er war nicht sauer. Er hatte Angst. Angst gehörte zu einer der typischen Stresssituationen in denen der Körper Adrenalin ins Blut ausschüttete. Er wurde lauter weil er unter Stress und unter Druck stand, weil er um seine Schwester fürchtete. So oder so ähnlich, dachte Riley, mussten ihre Eltern reagiert haben, als die Männer damals ihre Tochter mitgenommen hatten, anfangs zumindest. Dann hatten sie sich ziemlich schnell damit abgefunden und sie dem Mann überlassen der so viel mehr mit ihr anfangen konnte als sie selbst. Der sich um sie gekümmert hatte. Am Ende war es die beste Lösung für alle gewesen. "War da ein Mann namens Bowen bei ihm? Etwa deine Statur, dunkle Haare, Narbe am linken Auge?" Normalerweise ging Zarin ohne Bowen nirgends hin, doch seit Riley abgehauen konnte sie nicht sicher sein, ob er Bowen noch immer vertraute. Zarin vergab nicht so schnell. "Er ist derjenige der auf mich aufpassen sollte. Zarin hatte mich mit nach Taris genommen, manchmal durfte ich ihn auf Reisen begleiten, wenn ich ein gutes Mädchen gewesen war, und an diesem Abend waren wir in der Oper. Während einer der Pausen musste ich zur Toilette. Bowen begleitete mich nach unten. Ich hatte nie geplant dort wegzulaufen, aber der Zufall gab mir eine Gelegenheit als ein Feueralarm erklang und das Gebäude evakuiert wurde. Ich weiss nicht, was passiert ist. Bowen packte mich am Arm um mich nach draussen zu bringen, aber innerhalb von Sekunden waren die Gänge voll mit Leuten. Nichts lief geordnet ab, alle drängten und rannten und dann löste sich plötzlich Bowens Griff von meinem Arm. Ich habe mich rückwärts bewegt, ohne nachzudenken. Bowen war stehen geblieben und ich konnte sehen wie er sich nach mir umsah, wie er meinen Namen rief und ich wusste ich hätte zu ihm gehen sollen, aber ich tat es nicht. Ich habe nicht geantwortet, ich habe mich einfach von der Masse fort schwemmen und nach draussen tragen lassen. Und dann bin ich gerannt." Sie starrte auf die Tischplatte. Manchmal hatte sie darüber nachgedacht wie es wäre zu fliehen, doch eine solche Realität war ihr unmöglich erschienen, bis zu jenem Abend. "Ich hätte es nicht getan wenn ich nicht so sauer gewesen wäre." Fuhr sie fort. "Zarin hatte versprochen ein Museum mit mir besuchen, aber dann kam ihm etwas dazwischen und wir hatten keine Zeit mehr. Wir wären am nächsten Tag nach Hause zurück geflogen. Ich fand das gemein." Ihre Geschichte endete hier, weniger als zwei Monate später, damit dass Zarin die Aufholjagd gewonnen hatte. "Was hat er von dir gewollt, Aldridge? Was hat er angekündigt zu tun?" Riley musste es wissen. Sie wusste, es ging um sie. "Es tut mir Leid, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe. Du warst von Anfang an nur gut zu mir." Riley hob die Schultern, eine Geste wie ein Schuldeingeständnis das sie ihren Kopf einziehen ließ. Sie sah Aldridge nicht an. "Ich brauchte jemanden wie dich... und ich konnte nicht riskieren, dir einen Grund zu geben, zu denken, dass ich das Risiko nicht wert war."

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"Du bist ihm weggelaufen weil du dich über ihn geärgert hast?" Was für ein trivialer Grund. Sie hatte also nicht die Freiheit gesucht. Aldridge wollte aufstehen und gehen, tat es dann aber doch nicht weil Riley eben Riley war. Ihr Blick der Dinge war ein anderer, ob er das verstehen konnte oder nicht. Das Leben machte einem zu wer man war. Riley hatte ein ganz besonderes Leben. Das sie ihm nicht alles gesagt hatte, weil sie gedacht hatte er könnte sie als des Risikos nicht wert einschätzen, das machte ihn traurig. Aldridge wollte sie umarmen, all die Zuneigung ausdrücken die er trotz des ganzen Theaters ungebrochen für sie empfand. Der Entschluss festigte sich in diesem Moment. Er würde sie nicht ausliefern, Zarin würde aber auch nicht seine Schwester bekommen. Wie er das anstellen konnte, dass wusste er noch nicht. Selbstbewusstsein schlich sich trotzdem in sein Herz und vertrieb die vielen berechtigten Zweifel. Die Angst um Riley und die akut sehr viel schlimmere Angst um Miranda blieben. "Er will dich im Tausch für Miranda, so heißt meine Schwester. Das ist der Deal, so soll es passieren. Ich soll dich morgen Abend übergeben". Der Naboo musste an Rileys Worte denken. Miranda war stark und temperamentvoll, sie war mutiger als er. Er zweifelte an an ihrer Kooperation. Er wollte positiv denken, konnte es aber nicht. "Wenn dieser Bowen nur halb so mit Frauen umgeht, wie mit ihr eben...und ich bin keine zarte süße Frau bei der er oder Zarin oder sonnst wer auf krumme Gedanken kommen könnte..." Er sah seine Schwester vor sich, geschlagen und vergewaltigt. So musste es sein. Solche Männer waren so. Und jetzt war sie bek ihnen, wer weis wie lange schon. Wegen ihm. Aldridge betrachtete seine Hände während er sprach...würden die reichen? Er würde sie jedenfalls nicht in den Schoß legen, vor Angst, wie damals. Da hatte Noa ihre Hände benutzt, gekämpft und deswegen hatten sie beide überlebt. "Ich werde dich ihm nicht ausliefern, Riley." Aldridge suchte ihren Blick, er war fest entschlossen. "Und Miranda bleibt auch nicht bei ihm". Aldridge streckte seine Hand nach ihrer aus und zog sie doch wieder zurück. Stahl statt Haut. "Hab nie wieder Zweifel, du bist jedes Risiko wert, genau wie meine kleine Schwester". Hatte Riley denn vergessen das er ihr sein Leben schuldete ?

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Es war unmöglich, nicht gerührt zu sein. Aldridge hatte ja keine Ahnung, wie viel ihm ihre Worte bedeuteten, auch wenn sie am Ende nicht genügen würden um zu verhindern was bereits festgeschrieben war. Für Riley machten sie dennoch einen Unterschied. Sie hatte, für ein paar wenige Tage, einen echten Freund gefunden, den einzigen echten an den sie sich erinnern konnte, der bereit war mit ihr zu gehen, für sie da zu sein. Aldridge dachte, dass sie es wert war. Sie hatte nie einen Freund gehabt wie ihn. Ihn los zu lassen würde schwer sein, gerade nach so kurzer Zeit, und Riley wollte es noch nicht. Warum schon jetzt? Warum gönnte das Leben ihr nicht noch ein paar weitere Wochen in Freiheit, ein paar Monate? Warum konnte Zarin ihr diese Zeit nicht zugestehen? ”Er hat an alles gedacht.” Riley sprach wie zu sich selbst. Morgen Abend sollte es so weit sein, eine Übergabe, ein Austausch. Frau gegen Frau. Nicht nur klang es einfach, es war auch einfach. Niemand von ihnen musste etwas tun, außer am vereinbarten Treffpunkt, zur vereinbarten Uhrzeit zu erscheinen. Sie wollte aufstehen und gehen, sich umdrehen und los marschieren, irgendwo hin, ohne Ziel, und nie wieder kommen. Sie war doch keine Ware mit der man handeln konnte, kein Besitz über den jemand zu bestimmen hatte! Sie wollte ihr Leben selbst in die Hand nehmen, so wie sie es getan hatte seit dem Tag an dem sie in Theed gelandet war. Wie hatte sie gelebt vor der Zarin-Era? Riley wusste es nicht. Sie konnte sich an so gut wie nichts erinnern, nicht an die Gesichter ihrer Eltern, nicht an die Stimme ihres Bruders. Hatten die Blumen genau so geduftet wie in Zarins Garten auf Amber Hall? War das Atmen ihr ebenso leicht gefallen? Was waren ihre Ziele gewesen, ihre Träume und Wünsche? Wer war sie gewesen und wer könnte sie sein, wenn er sie nicht gefunden hätte? Hätte sie ein klein wenig mehr Zeit gehabt, sie hätte es erkunden können, hier auf Naboo, vielleicht sogar mit Aldridges Hilfe. Diese Option war mit dem heutigen Tag erloschen. Der Zug hatte Tempo aufgenommen und Zarin hatte die Weichen neu gestellt. Es gab nur seinen Weg, das war die Realität. ”Er hat gewonnen.” Riley schaute Aldridge an. Er war stark. Trotz allem was er heute erfahren hatte war er noch nicht bereit aufzugeben. Er wollte sie noch immer beschützen. ”Egal was wir tun, egal wie es ausgeht, Zarin gewinnnt. Er weiß wo wir sind und er hat das größte Druckmittel das er finden konnte.” So nobel sein Gedanke auch war, er war auch naiv. Aldridge konnte Riley nicht retten. Er hatte sie vor betrunkenen Männern beschützt und vor monströsen Sandleuten auf Tatooine, doch mit Zarin konnte er es nicht aufnehmen. Und Riley wollte auch nicht, dass er es tat. Dieses Mal würde sie ihn beschützen. Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. ”Hast du eine Vorstellung davon was er tun wird, wenn wir uns widersetzen? Du weißt nicht wozu er fähig ist.” Sie wünschte, sie müsste es nicht aussprechen. Riley senkte ihre Stimme als fürchtete sie, dass sie jemand hören könnte. Eindringlich sah sie Aldridge an. ”Wenn er mich nicht bekommt, wird er erst Miranda töten, und dann dich.” Sie schüttelte den Kopf. ”Ich will nicht, dass das passiert. Du willst nicht, dass das passiert.” Riley schob ihren Stuhl zurück und was vor ihr lag war vermutlich der schwerste Gang den sie jemals würde gehen müssen. Ihr war bewusst gewesen, dass die Frage nicht war ob sie jemals wieder zu Zarin zurück kehren würde, sondern wann. Wie mit so vielen Dingen im Leben war es jedoch einfacher, sie von sich weg zu schieben und jeden Gedanken daran zu vermeiden – so lange, bis Zeitpunkt und Entscheidung unausweichlich gekommen waren. ”Ich werde zu ihm gehen. Es ist die einzige Option.” Nur ein paar Wochen, hätte er ihr doch nur ein paar Wochen mehr gegeben.

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Allein der Gedanke daran, dass Miranda sterben könnte brachte ihn fast um den Verstand. Doch der Gedanke Riley in Zarins Fängen zurück zu wissen war nicht minder unerträglich. Ja, Riley hatte vermutlich recht, das vermutlich konnte man ganz sicher weglassen. Sie hatte Recht, sie kannte Zarin und seine Fähigkeiten. Al war ihm so viel Gegner wie eine Fliege die einem im Sommer auf die Nerven ging. Der Naboo stand ebenfalls auf, mit der irrationalen Angst davor das sie jetzt einfach ging. Hatte sie eben gesagt, sie wolle nicht das er und seine Schwester sterben? Ob er sterben würde spielte doch nun wirklich keine Rolle. Aldridge hatte keine Angst vor dem Tod. Würde er sterben und Riley und Miranda wären dafür sicher...es wäre ein fairer Tausch, ein sehr guter Tausch. Aldridge stand mit einem Schritt vor Riley und nahm ihre Hand in seine, mit der anderen bedeckte er sie behutsam bevor er sie wieder los lies. "Es ist nicht unmöglich eine Lösung zu finden. Zarin ist mächtig, das ist unsere Königin auch". Die Königin war das Symbol für die Gerechtigkeit und die Ordnung auf Naboo. Aldridge wurde plötzlich klar was er tun musste, der Plan stand, aus dem nichts. "Ich weis wo der Treffpunkt ist, ich werde gleich einfach losfahren und Zarin suchen und finden.". Er straffte die Schultern "ich war Diskus Profi Riley. Ich hab Jahrelang nichts anderes getan als mich mit Kerlen zu messen die von meiner Statur sind". Vor Schlägereien hatte er keine Angst, doch diese Männer hatten etwas das er nicht besaß und das alle Chancen völlig verschob. "Ich finde Miranda, heute, gleich. Und wenn das passiert ist melde ich mich beim Theed Police Department". DIE schuldeten ihm SO VIEL. Ja! Er würde sich bei Zarin einschleichen, Miranda leise befreien und dann mit ihr abhauen. Er brauchte aber noch einen Blaster. Wo bekam man denn... ihm kam eine Idee.."Alles was du tun musst ist hier zu bleiben und zu warten." Aldridge blickte ihr in die traurigen, ungläubigen Augen. "Meine Schwester wird vielleicht auf irgend einer Matte vergewaltigt und geschlagen, das hört auf. Noch heute." Er fragte sich ernsthaft was Riley dachte? Sie hatte ihm von den Privilegien erzählt die Zarin ihr über die Zeit zugesprochen hatte. Dachte sie, sie würde mit einem "Du Du!" davon kommen?

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Aldridge überraschte sie, als er plötzlich ihre Hand nahm. Seit sie gemeinsam unterwegs waren hatte es keine Berührung – und sei sie noch so harmlos gewesen – zwischen ihnen gegeben. Riley kannte ihre Wirkung auf andere Männer und hielt Abstand zu ihnen. Sie traute ihnen nicht und sie wusste, dass Zarin ihnen nicht traute. Zu Recht. Insofern war es sowohl ihre eigene Entscheidung als auch sein Wunsch, dass sie Abstand hielt, abgesehen von Gelegenheiten bei denen er sie gut im Auge hatte und zu denen er sich wünschte, dass sie ein gutes Bild für ihn abgab. Manchmal beauftragte er sie, charmant zu seinen Geschäftspartnern sein, mit ihnen flirten oder tanzen. Obwohl er einerseits eifersüchtig war, gefiel es Zarin, Riley vorzuführen. Er mochte es, wenn andere Männer ihn um sie beneideten. Sie war sein Statussymbol. Dass Aldridge ihre Hand in die seine nahm hätte ihm ohne Zweifel nicht gefallen, und auch nicht, dass Riley ihm ihre Hand eben nicht entzog, obwohl es ihr erster Instinkt gewesen war. Es war Aldridge, sagte ihr ihr Verstand. Aldridge würde ihr niemals etwas tun, ganz im Gegenteil, er war bereit sehr viel für sie zu tun. ”Wie willst du ihn finden? Anhand eines einzigen Treffpunkts den er dir genannt hat? Wo soll der sein? Theed ist riesig!” Aldridges Ideen, Miranda zu befreien ohne dass irgendjemand zu Schaden kam, waren voller Löcher. Er wollte es nicht wahr haben, noch nicht. Auf gewisse Weise konnte Riley das verstehen. Sie hatte ja selbst lange gebraucht, bis sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatte. Das funktionierte nicht von einer Minute auf die andere, und Aldridge war ein zu guter Mensch um einfach zu akzeptieren, dass er ihr nicht helfen konnte. In seinem Kopf musste sich bereits ein Plan formen, denn er warf Gedanken in den Raum, sagte was er tun würde, was Riley tun sollte… ”Aldridge, nein! Keine Polizei!” Er war sogar bereit, noch weiter zu gehen, weiter als Riley ihm jemals erlauben konnte. Sie wusste nicht ob es die neu gefundene Vertrautheit zwischen ihnen war, die langsam gewachsen und plötzlich so präsent war, die Riley ermutigte die Distanz zwischen ihnen weiter zu überwinden. Möglicherweise war es auch ihre Loyalität gegenüber Zarin, die sie einen Schritt nach vorne machen ließ. Sie berührte Aldridges Arm, energisch fast, um ihn aufzufordern sie anzusehen. ”Keine Polizei, hörst du? Das darfst du nicht! “ Sie hoffte, dass ihre Worte und ihre Bedeutung zu ihm durchdrangen. Was auch immer er dachte, das sie tun könnte oder tun sollte, er lag falsch. Sie konnte Zarin nicht verraten, und Beamten konnte man nicht vertrauen. Ja, sie wusste, dass Aldridges Mutter Polizistin gewesen war. Bestimmt war sie eine gute, rechtschaffene Frau gewesen, aber das bedeutete viel mehr, dass sie eine Ausnahme gewesen war. Geld regierte überall. Riley hatte es mehr als einmal gesehen. ”Wenn du das Theed Police Department einschaltest wird Zarin davon erfahren, glaub mir. Ich habe mit Polizeipräsidenten und obersten Richtern gespeist, Männer die an einem Tisch mit Zarin gesessen und sich von ihm haben einladen lassen, nicht hier auf Naboo, nein, aber warum sollte es hier anders sein als im Rest der Galaxis? Und er wird dich finden.” Es war schlicht keine Alternative. ”Keine Polizei, Al.” Sein Plan würde nicht funktionieren, egal wie er es drehte und wendete, Al hatte keinerlei Anhaltspunkte. Betrübt sah Riley ihn an. Jede Minute, die sie länger debattierten, war eine Minute länger, die Miranda in Gefahr war. Zarin würde sie nicht umbringen, nicht bevor sein Ultimatum abgelaufen war und er nicht das bekommen hatte was er wollte, aber es gab andere Dinge die er ihr antun konnte, auch wenn Riley nicht alle Bedenken, die Aldridge hatte, teilte. ”Du musst dir keine Sorgen machen, dass er sie vergewaltigen… dass er etwas in dieser Richtung tun könnte. Das würde er nicht.” Es war einer der Punkte, in denen sich Riley absolut sicher war. ”Er ist kein Monster.” Sie kannte Zarin. Sie wusste wozu er in der Lage war, aber sie wusste auch was er für angemessen oder für unter seiner Würde hielt. Er war ein Mörderer, aber er war kein Mann der Frauen schändete. Das war ein wichtiger Unterschied. Und trotzdem würde er Miranda weh tun. ”Er wird sie geschlagen haben. Vielleicht hat er…” Riley fing sich, bevor sie weitere Vermutungen aussprechen konnte. Aldridge würde das nicht hören wollen. Er sollte diese Bilder nicht vor Augen haben. Sie holte tief Luft, als sie begriff, dass es ihr nicht anders ging. Sie kannte seine Schwester nicht, hatte sie nie im Leben getroffen und sie hatte kein Bild anhand dessen sie sich die andere Frau hätte vorstellen können, aber sie sah Sybil vor sich, die einst so fröhlich gelächelt hatte, bis sie eines Tages tot in Zarins Arbeitszimmer gelegen hatte. Sie hatten sie in den Teppich gewickelt, den sie sowieso hatten entsorgen müssen. Es war zu viel Blut gewesen. Das sollte Miranda nicht passieren. Sie sollte nicht leiden, keine Minute länger, nicht wenn Riley es verhindern konnte. ”Ich werde zu ihm gehen, Al. Denk darüber nach, es ist unsere einzige logische Option. Er wird mich bestrafen, ja, aber… ich habe einen Vorteil den deine Schwester nicht hat: Zarin würde mir niemals wirklich etwas antun. Alles andere kann ich ertragen. Und ich weiß was ich tun muss, damit es wieder gut wird.” Auf eine seltsame, unerwartete Weise schimmerten Rileys Augen. Sie war nicht sicher, warum. War es, weil sie endgültig verloren hatte, weil sie ihren neu gewonnenen Freund und das kurze freie Leben auf Naboo so schnell wieder würde begraben müssen? Oder waren es gar Freudentränen? Sie würde Zarin wiedersehen, heute noch.

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Riley klang noch energischer als damals in der Gasse in der er sie entdeckt hatte, als sie ihn wieder darum bat nicht die Behörden einzuschalten. Wobei sie ihm jetzt immerhin eine Erklärung zu diesem Wunsch lieferte und damit eingehend auch Einblick in die Praxis eines Verbrecher Bosses. Korruption in den höchsten Rängen der Judikative. Bockig wie ein kleiner Junge dachte er an seine Mutter. Sie hätte niemals Schmiergelder angenommen. "Er hat mich auch gewarnt die Polizei einzuschalten, eindringlich". Noch vor zwei Jahren hätte er laut aufgelacht, hätte sie gemeint das es überall Korruption gebe. Aber doch nicht in Theed, in Theed trägt jeder Cop das Herz am rechten Fleck. Was für ein naiver Unsinn. "Ich kenne jemanden bei der Polizei..." setzte er an und gab es direkt wieder auf. Tionne Sanders war nur ein Detective. Würde sie Dinge in die Wege leiten....von Zarin geschmierte Beamte könnten sie leicht bremmsen. Zudem hatte die Frau einen kleinen Jungen. Aldridge hatte schon genug Unheil an andere weiter gegeben. "Okay, keine Polizei ich verspreche es dir". Er verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf. "Trotzdem.. ich werde meine Schwester holen...ich muss einfach..." hätte Riley doch den Mund gehalten! Wegen ihr hatte er jetzt Zweifel. "DU hast ja recht! Ich hab keine Ahnung wo sie ist! Ich werde trotzdem nicht stoppen! Sie müssen sie doch im Umkreis des Treffpunktes festhalten!". Der Naboo seufzte " ja, meine Lösung ist scheisse. Deine aber auch. Glaubst du denn du kommst ungeschoren davon Riley? ". Er erinnerte sich an ihre Worte von eben. "Du sagst er ist kein Monster". Ihr Hinweis darauf das er nicht vergewaltigte, beruhigte ihn nicht. Das sie von Schlägen gesprochen hatte um so mehr "du konntest nichtmal aussprechen was in seinem Repertoire der Folter enthalten ist." Er ging seinen Plan nochmal durch, entdeckte Lücken und....."Riley ich könnte nicht mit dem Gedanken leben, dich in seinen Händen zu wissen! Ich könnte nicht mehr denken!"
Aldridge konnte nicht verhindern das ihm die Augen feucht wurden. Milde Überraschung mischte sich in die Bedrückung und die Wut und die verfluchte Trauer die er empfand. Feuchte Augen, die Vorstufe von Tränen. Er hatte seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr geweint, keinerlei Gefühl rausgelassen. Er hatte auch nicht geweint als Rosie gestorben war, nur den festen Entschluss gefasst zu sterben. Keine Tränen, nur der Wunsch nach Tod und Ruhe. Er hatte gedacht das seine Gefühle für immer verbraucht gewesen waren, nach all dem. Und jetzt stand Riley vor ihm und weckte seine Emotionen wieder auf, die richtig tiefen, einfach so "Es kann doch nicht immer so enden. Es kann doch nicht immer der Böse bekommen was er will. Man sagt doch es gibt so etwas wie Karma. Wieso treffen karmische Gesetze niemals Zarins?. Das kann doch nicht.. Wieso solltest du gehen?." Aldridge legte seine Hand an ihre Schulter, sanft und vorsichtig "Bitte geh nicht Riley." War das die Geschichte seines Lebens? War das die Pointe? Wieso wollten sich starke Frauen, (oh wie stark Riley war!) sich immer für ihn in die Presche werfen? Aldridge wollte nicht hören das sein Plan nichts taugte, er wollte auch nicht hören das es auch im TPD schlechte Menschen gab (obwohl er es selbst am besten wusste). Er wollte das sein Plan einfach so gelang! Er wollte Miranda retten, sie küssen und herzen und in die Arme schliessen. Er wollte das dass TPD in seinem Auftrag das Versteck von Zarin aufsuchte und die verfluche Bande dingfest machte. Er wollte das RILEY EINE CHANCE HATTE! War das denn zu viel verlangt? Hatte er es nicht auch mal verdient das seine Wünsche in Erfüllung gingen? EIN MAL? Als Aldridge Riley in die Augen sah, wurde alles still in ihm. "Ich kann dich nicht umstimmen oder? Nein das kann ich nicht". Es wäre ein leichtes gewesen sie zu packen und in ihre Kabine oder den Frachtraum zu sperren, damit sie nicht ging. Aldridge zog sowas nicht in Betracht, auch nicht aus gutem Willen. Riley war frei, was wäre er für ein Mann gewesen, würde er soetwas tun? Er wäre wie jener, zu dem sie freiwillig hingehen würde um all ihre Freiheit wieder zu verlieren.

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Karma. Gab es so etwas? Aldridge sprach davon. Das Konzept war Riley nicht neu, doch sie hatte es nie für glaubhaft empfunden, wie konnte sie auch, als Tochter eines Volkes das Kampf und Mut über alles stellte? Die Mandalorianer waren kein friedliches Volk, jeder konnte das bestätigen, und wenn die eigene Geschichte getränkt war in das Blut von Feinden und Widersachern, konnte man nicht auf Karma hoffen. Sie musste an den Mann denken, an seine Hand, die sich unter ihren Rock geschoben hatte, an seinen Mund, der ihr seinen Kuss aufgezwungen hatte. “Riley, mein Herz”, Zarins Stimme war ein Flüstern gewesen, “soll ich ihn für dich umbringen?” Karma war etwas, das sie sich nicht wünschen sollte. Aldridge konnte es nicht wissen, aber Riley war war nicht ohne Sünde. Er mochte Zarin als den Bösen sehen, doch das machte sie zu nicht viel weniger als zu seiner Komplizin. ”Wenn du deine Schwester wieder sehen willst, dann muss ich gehen.” Er hatte Recht, ihr Entschluss stand fest und er würde sie nicht umstimmen können. Riley schob Aldridges Hand von ihrer Schulter. ”Ich hole meine Sachen.” Es gab nicht viel das sie mitnehmen wollte. Wozu auch? Hier in Theed hatte sie Kleidung von der Stange gekauft. In Amber Hall wartete ihr Ankleidezimmer mit allen ihren maßgeschneiderten Kleidern auf sie, Diamanten und Edelsteine lagen blank poliert in Schatulle und Tresor. “Die Prinzessin kehrt zurück.” Megans verächtlicher Blick begegnete ihr im Spiegel ihrer Kabine. “Gibst du so leicht auf?” Es war schwer, ihr in die Augen zu sehen. So unbeschwert wie in den letzten Wochen war Megan lange nicht gewesen. Sie war aufgeblüht, fernab von Zarins Präsenz, und der Gedanke zu ihm zurück zu gehen zerriss sie innerlich. Rileys Herz schmerzte für sie. Gäbe es etwas, das sie für sie hätte tun können, sie hätte es ohne zu überlegen getan. Megan war ihre Freundin, ihre Schwester, Teil ihrer Seele. ”Ich weiß, dass du leidest”, sagte Riley zu ihr, ”Ich tue es auch.” Megan schüttelte den Kopf . “Du weißt nicht, wie es sich anfühlt. Du kannst dich nicht einmal erinnern.” ”Erinnern woran?” Riley drehte sich zu ihr um. “An dein Leben vor Zarin.” Graue Nebelschleier erschienen vor Rileys innerem Auge, das gleiche Bild, wann immer sie zurück blicken wollte. Es stimmte, es fiel ihr schwer an ihr früheres Leben zu denken. So vieles hatte sie vergessen – vergessen wollen. Es war zu lange her, fünfzehn Jahre. Zarin war alles das sie kannte. “Sie kann sich nicht erinnern aber ich.” Wie aus dem Nichts tauchte Venus hinter Riley auf. “Ich weiß wie es ist, ohne ihn.” Ihre Freundinnen starrten sich an, zwei unterschiedliche Frauen, Zukunft und Vergangenheit, und Riley war gefangen in ihrer Mitte. Ihre Balance hatte sie lange zuvor verloren. Sie konnte sie beide verstehen: Megan, die sich von Männern betrogen fühlte und sie hasste und die ihre Freiheit liebte und so viele große Träume hatte; und Venus, die sich davor fürchtete allein zu sein, die sich nach Stabilität und Sicherheit sehnte und die an die große Liebe glaubte. Riley konnte es ihnen nicht beiden Recht machen. Sie würden immer einen Kompromiss leben müssen, das war ihr Schicksal. Sie nahm ihre Handtasche. In ihr befand sich nicht viel mehr als das was sie bei sich gehabt hatte als sie an jenem Abend aus der Oper geflohen war. Aldridge wartete im Gang auf sie. Er sah noch immer so traurig aus wie vor einer Minute. Dieser Mann wusste nicht, dachte Riley, wie viel er für sie getan hatte und wie viel er noch immer tat, selbst in diesem letzten Moment. Er trauerte um sie, obwohl er es nicht musste, obwohl er jedes Recht gehabt hätte nur an seine Schwester zu denken. Vor Jahren hatte sie sich genau das gewünscht, dass jemand um sie weinte und sie vermisste. Es hatte weh getan zu wissen, dass ihr Verschwinden keinen Unterschied gemacht hatte. Sie hatte sich ungeliebt gefühlt. Aldridge aber sollte nicht leiden, er sollte sie nicht vermissen. Für ihn wünschte sie sich mehr. Er hatte genug Leid erfahren.”Sei nicht traurig für mich, Al. Ich gehe zurück nach Hause, dort wo ich hin gehöre, und Zarin wird sein Wort halten. Er wird Miranda frei lassen. Wenn du ihn morgen triffst… denk nicht an mich. Und wenn doch, dann nicht an diesen Moment. Denk an…”Ihr Verstand versagte ihr eine gute Erinnerung vorzuschlagen, ein Erlebnis das sie beide teilten, von einer unbeschwerten, fröhlichen Stunde. Sie hatten keine unbeschwerten Momente miteinander verbracht. Ihre gemeinsame Zeit war ein vorsichtiges Herantasten gewesen, eine schwierige Reise ohne wirkliche Höhepunkte. Vertrauen hatten sei erst jetzt zueinander gefasst da es zu spät war. Rileys Blick fiel auf das Chrono an seinem Handgelenk. ”Denk an den Abend auf Tatooine, als wir unter dem Sternenhimmel zu Abend gegessen haben. Das war nicht schlecht.” Sie deutete ein Lächeln an. Es war das Beste, das sie in diesem Moment anzubieten hatte. Das Chrono, das sein Vater ihm geschenkt hatte und das ihn für ewig an ihn erinnern würde, hatte Riley mit Blut für ihn zurück erkauft. Sie war eine der Bösen. Aldridge wusste es nur nicht.

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Da stand sie nun, bereit zu gehen, bereit sich einzutauschen. Aldridge musste an seine Begegnung mit Zarin denken. Der Mann hatte eine unerträglich bedrohliche Ausstrahlung, in dessen starrer Miene hatte er keinerlei Menschlichkeit entdecken können. Al stellte sich auch das Mädchen vor, die kleine unschuldige noch viel zu junge Riley vor, die aus ihrer Familie gerissen worden war und mit diesem Mann hatte zusammen leben müssen. So. Viele. Jahre. Lang. Sie hatte gesagt das sie nun nach Hause gehen würde. Sie nannte es Zuhause, das wo sie mit ihm lebte. Auf ein Zuhause freute man sich. War das so? Freute sich Riley gar auf Zarin und all die Annehmlichkeiten von...wie hieß es noch gleich? Amber Hall? Erneut zweifelte er daran dass Zarin sie ungestraft davon kommen lies, das sie schwer leiden würde, auch wenn sie noch so sicher war dass er ihr nicht wirklich etwas antun würde. Männer mit Ego waren gefährlich. Sehr gefährlich. Und Zarin wirkte als hätte er ein Ego so groß wie der Palast der Königin. Selbst wenn er sie nicht tötete, sie würde..... "Ich könnte dir einen noch viel schöneren Sternenhimmel zeigen und dazu könnten wir tatsächlich gut essen. Das Seenland ist atemberaubend. Du könntest es sehen, du könntest mit mir dahin".

Aldridge gab sich dieser Fantasie hin, nur für einen Moment. Dann startete er einen letzten Versuch. "Bleib bitte hier. Ich bin kräftig, ich kann kämpfen, du hast es gesehen. Ich würde es für dich tun." Und dann nutzte er seine Chance, vielleicht die letzte jemals und nahm sie in den Arm. "Du musst das nicht tun." Er lies sie wieder los und ihm wurde kalt. Sagen konnte er nichts mehr weil ihm bewusst wurde das er am Scheideweg stand. Er konnte sich jetzt entscheiden... entweder lies er sie ziehen und brachte sich danach um und starb noch heute Nacht wie ein elender Feigling oder er wurde zum Mann und gab nicht auf. Nicht Riley, nicht Miranda und......auch sich nicht. Riley würde gehen, das wusste er. Jetzt lag es an ihm Entscheidungen zu treffen, für mehr als ein Leben. Er gab NICHT AUF! Riley wusste es noch nicht, aber sie würde bald frei sein!

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- Naboo – Theed – Raumhafen -

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so hartnäckig sein würde, dass er sie nicht würde ziehen lassen wollen und dass er es ihr damit so schwierig machte. Aber genau das tat er. Riley wusste, sie musste gehen und Tief in seinem Inneren wusste er es auch, doch im Gegensatz zu ihr weigerte er sich, dieser Wahrheit ins Angesicht zu blicken. Er verschloss die Augen, verrannte sich in einer Realität die es nicht gab. Seine Umarmung aber war warm, als er Riley mit seinen Armen umschloss und sie seine großen, kräftigen Hände auf ihren Schultern ruhen spürte. Sie stand still, während er sie umfasste, wagte es nicht sich zu regen. In ihrem Kopf standen sie einander gegenüber, doch zwischen ihnen ein schmiedeeisernes, fest verschlossenes Tor. Du trägst den Schlüssel um deinen Hals, hörte sie eine Stimme sagen, doch sie wusste, dass sie die Hand nicht heben dufte um ihn zu berühren. Al wollte, dass sie mit ihm kam, ins Seenland sagte er. “Das sind Worte, die du nicht sagen darfst“, flüsterte Riley leise. Das Tor war verschlossen und es zu öffnen war verboten. Als er seine Arme wieder zurück zog, wünschte sie sich, er hätte sich noch einen Moment länger Zeit genommen. Es war das erste Mal seit Jahren, dass jemand anderes als Zarin sie so berührt hatte, und es würde das letzte Mal gewesen sein, wahrscheinlich für immer. “Danke, Aldridge, für alles. Vor Entye – so sagen wir Danke auf Mando'a. Die Leute meines Volkes haben ein gutes Gedächtnis. Ein Sprichwort sagt: Mando'ad draar digu – ein Mandalorianer vergisst nie. Wir vergessen nicht, wenn uns einmal ein Unrecht getan wurde, aber wir vergessen auch nicht, wenn uns jemand geholfen hat. Ich werde dich nicht vergessen, Al. Ganz bestimmt nicht.“ Sie trat zurück. Es war seltsam zu gehen, einfach so, und so viel zurück zu lassen. Venus wartete bereits unten an der Rampe auf sie. Von Megan war weit und breit keine Spur. Bevor sie ging, drehte sich Riley noch einmal um. “Der Datenstick mit dem Eigentümerschein für das Schiff ist im Cockpit. Der offizielle Name ist Rima... ich hatte nie die Gelegenheit, ihn bei den Behörden ändern zu lassen.“ Sie ließ einen letzten Blick über den Frachter schweifen. Es war ein Abenteuer gewesen, auch wenn es kurz gewesen war, und für eine Weile, war tatsächlich dieses Schiff ihr Heim gewesen. “Es gehört dir.“

Vor dem Passagierzentrum des Raumhafens war das Verkehrsaufgebot so hoch wie scheinbar nirgendwo sonst in Theed. Die Wege der Ankommenden und Abreisenden kreuzten sich hier, Landspeeder beförderten Geppäck, Gleiter suchten nach freien Parkplätzen, Robo-Taxen hielten in einer eigens für sie vorgesehenen Reihe. Inmitten an ihr vorbei rauschender Reisender stand Riley May und niemand, so schien es, nahm auch nur Notiz von ihr. Als der Fremde von hinten an sie heran und neben sie trat, zuckte sie dennoch nicht zusammen, lediglich der Griff um ihre Handstärke verstärkte sich. Sie sah ihn nicht an, sein Gesicht interessierte sie nicht. Es musste ein einfaches sein, eines wie das vieler anderer, das man schnell wieder vergaß. Nur jemand mit einem Merkmal das keines war eignete sich dazu, andere zu beschatten und dabei mit seiner Umgebung zu verschmelzen. Gut möglich, dass er dies schon seit Wochen tat, ohne dass sie etwas gemerkt hatte. Und dabei hatte sie sich für so klug gehalten. Er drehte den Kopf in ihre Richtung, stur blickte Riley geradeaus. Als er jedoch los ging folgte sie ihm über die Straße, dorthin wo sich die Gleiter in engen Parkbuchten aneinander reihten. Ein dunkles Modell erregte ihre Aufmerksamkeit. Natürlich, es musste getönte Scheiben haben. Kurz bevor sie es erreicht hatte, öffnete sich die Beifahrertür und Bowen stieg aus. Es war das erste Mal, dass sie sich wieder sahen seit jenem Abend in der Oper. Für einen Moment hielt Riley inne und zögerte. Musste sie Angst haben vor ihm? Sein Blick war ausladend als er die hintere Tür für sie öffnete, wie ein Gentleman der keiner sein wollte. „Hallo, Bowen“, sagte sie. Er griff nach ihrem Arm, grob. „Hallo?“, wiederholte er hörbar verärgert. „Nach allem was du getan hast, wagst du es, mich mit einem 'Hallo' zu begrüßen? Weißt du, wie lange wir nach dir gesucht haben?“ Ablehnend schüttelte er den Kopf, seine Finger hatten sich so fest in ihren Arm gekrallt, dass Riley aufjaulte. Er hätte ihr gerne noch mehr weh getan, es war einfach, das in seinem Gesicht zu sehen, aber er durfte nicht. „Steig ein“, befahl er, und Riley glitt auf den glatten Ledersitz. Die Tür schloss sich nur eine Sekunde später, das Klicken der Verriegelung ein so dezentes Geräusch, dass es kaum hörbar war, und das winzige Stück Freiheit von dem sie für den Bruchteil eines Traumes hatte kosten können, verschwand für immer aus ihrer Reichweite.

Die Villa hatte eine lange Auffahrt. Sie lag ein gutes Stück abgelegen der Straße, im typischen Naboo-Stil erbaut, von dunklem Gestein und mit dem obligatorischen grünen Kuppeldach. Je näher sie ihrem Ziel gekommen waren, desto nervöser war Riley geworden. Jetzt standen sie vor dem luxuriösen Anwesen und irgendwo in diesem Gebäude wartete Zarin auf sie. Er wusste, dass sie kam. Wie würde er sie empfangen? Zögerlich nur folgte Riley Bowen zur Haustür. Er drehte sich zu ihr um, betrachtete sie abschätzig.
„Na, Muffensausen?“ Man konnte nicht sagen, dass er mitleidig klang. „Solltest du haben“, fügte er hinzu. Er beugte sich zu ihr. „Du hast mein Leben in den letzten sechs Wochen zur Hölle gemacht. Dafür hoffe ich, dass Zarin den letzten Funken Ungehorsam aus dir raus prügelt.“ Sein Gesicht war dicht vor dem ihren. Bowen war ein Koloss der ihr mit seiner bloßen Hand problemlos die Kehle hätte zudrücken können. Er war ein Mann ohne Gewissen, der ihren Vater brutal nieder geschlagen und ihrer Mutter vor seinen Augen unter die Bluse gefasst hatte, nur um zu demonstrieren was er tun konnte. Und dann hatte er es nicht getan und stattdessen Riley entführt, auf Zarins Geheiß. Bowen tat immer was Zarin ihm auftrug. Genau das war der Grund, warum sie keine Angst vor ihm hatte. Sie erwiderte seinen Blick genau so eindringlich wie er sie ansah. Ihre blauen Augen stachen ihn aus. „Du fürchtest doch nur, dass ich ihm etwas anderes erzählen könnte als das, was er von dir gehört hat. Und du weißt genau, wem er mehr glauben würde.“ Er packte sie wieder am Arm, die einzige Berührung die er sich traute, und zog sie ins Haus hinein.

- Naboo – Theed – Villa Strazia – Eingang - Mit Bowen -
 
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