Naboo

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In vielerlei Hinsicht fühlte sich Riley als führte man sie dem Scharfrichter vor. In dem stillen Haus klangen ihre Schritte überdeutlich laut von dem marmorierten Boden, auf dem sie ging, wider. Die Eingangshalle war elegant getäfelt, links und rechts standen fein gemeißelte Statuen Spalier, die sie mit kritischen Augen betrachteten, wie Zeugen ihres Scheiterns. Sie fühlte sich allein, trotz der wuchtigen Gestalt Bowens, die hinter ihr ging. Niemand konnte ihr den schwersten aller Gänge abnehmen, die Konfrontation mit ihrem eigenen Verrat und schließlich mit Zarins unbändiger Wut, die zweifellos über ihr herein brechen würde. Bowen öffnete die Tür für sie. Das Zimmer war hell. Die gelben Vorhänge waren das erste das sie sah, wuchtige, bodenlange Stoffbahnen die eine Reihe von Fenstern einrahmten. Im Licht der Morgensonne musste das Zimmer warm und gemütlich aussehen, einem besonderen Charme erlegen, wenn einzelne Strahlen durch die Scheiben der Fenster schienen, vor denen jetzt ein Mann stand, mit dem Rücken zu ihr, das Gesicht hinaus in den Garten gewandt. Er trug schwarz. Gegen das von draussen kommende Licht sah Riley nicht viel mehr als nur seine Silhouette, aber diese Konturen, dachte sie, den Schatten seiner Gestalt, hätte sie überall erkannt. Die Tür schloss sich, sie hatte gar nicht gemerkt, dass Bowen hinter ihr zurück geblieben war. Sie waren allein. Sie hatte keine Zeit gehabt darüber nachzudenken was sie sagen würde. Es war zu schnell gegangen: das Gespräch mit Aldridge, die Erkenntnis, dass Zarub hier war und sie gefunden hatte, ihre Entscheidung zu ihm zu gehen. War es jemals eine ernsthafte Frage gewesen? Er drehte sich zu ihr um und für den Moment musste sie sich selbst die Antwort schuldig bleiben. Ihr Herz schien auszusetzen. Sie hatte Angst, nicht vor ihm, aber vor dem was er dachte und vor dem was er tun würde. Weil sie sein Vertrauen betrogen hatte. Weil sie keine gute Riley gewesen war. Noch trennte sie ein ganzer Raum voneinander, ihre Blicke jedoch trafen sich. Sie ließ keine Sekunde verstreichen bevor sie auf ihn zu hechtete.

Riley stürmte los, ohne zu denken, flog auf ihn zu mit allem was sie hatte und warf sich ihm um den Hals.
"Es tut mir Leid! Bitte, es tut mir so schrecklich Leid!" Sie klammerte sich an ihn, an den Mann vor dem sie geflohen war, drückte sich an ihn, schutzsuchend, um Vergebung bittend. Sie war sein, sie war zu ihm zurück gekommen, das musste er sehen. Er durfte sie nicht verstoßen. Ihre Arme hatten sich fest um seinen Nacken gelegt, schluchzend presste ihr Gesicht sich in seine Schulter. ”Verzeih mir, bitte. Ich wollte das niemals. Ich wollte das alles nicht. Ich war dumm, ich habe nicht nachgedacht. Bitte, du musst mir glauben!” Wie im Wahn bat sie um sein Verständnis, um irgendein Zeichen dafür, dass er ein Nachsehen mit ihr haben würde. ”Ich bin so froh dich zu sehen…” Sein Körper aber war still. Stocksteif stand er in ihrer Umarmung, vollkommen teilnahmslos während sie mühevoll um eine Reaktion von ihm rang. "Kyrill." Sie flüsterte seinen Namen, sanfte Küsse wanderten seinen Hals entlang, doch obgleich er es geschehen ließ reagierte er nicht. Er strafte sie mit Nichtbeachtung, ließ seine Arme wie leblos zu seinen Seiten herunter hängen als existierte sie nicht. "Kyrill." Riley stellte sich auf die Zehenspitzen. Ihr Mund fand den seinen, vorsichtig küsste sie seine Lippen, zögerlich und fragend, bittend und flehend, und verzweifelter schließlich, ein Ersuchen um Einlass: schließ mich nicht aus, komm zu mir zurück, bis sie das Salz ihrer eigenen Tränen schmeckte, den Beweis ihres eigenen Fehlens, und dann schließlich ihn, als sein Kuss ihr endlich antwortete. Endlich. Erleichterung flatterte in Riley auf. Er vergab ihr. Es würde alles gut. Sie spürte ihn nahe bei sich, ihre Arme noch immer fest um sie geschlungen. Er löste sie behutsam, schob sie sachte nur ein kleines Stück von sich, gerade so viel, dass er ihr in die Augen schauen konnte. Zarin sah sie an, undurchdringlich - und schlug ihr mit der Rückseite seiner Hand kraftvoll ins Gesicht.

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- Naboo - Theed - Zentrum - Emilias Wohnung - mit Emilia -

Das dritte Date war wunderschön gewesen, sie hatten ein Konzert im botanischen Garten im Zentrum der Stadt besucht, in ihren eleganten Kleidern auf einer Picknick Decke gesessen und dazu Wein getrunken und gut gegessen. Emilia hatte das Konzert und den Wein ausgesucht, Graham hatte für beide gekocht. Und jetzt befanden sie sich in ihrer kleinen, liebevoll eingerichteten Wohnung und Emilia zog sich vor ihm, nein für ihn in aus. Er fragte sich ob sie ahnte wie aufgeregt er war. Seitdem sie ihn unten vor der Wohnung, nach diesem langen wunderbaren Kuss gebeten hatte zu ihr mit in die Wohnung zu kommen, hatte er nicht mehr sprechen können. Er war bereit! Er war so verliebt in sie, verliebt wie ein junger, kopfloser Bengel und er wollte jetzt endlich mit ihr zusammen kommen, jetzt mit ihr schlafen. "Emilia?" Er zerrte an seiner Krawatte und bekam sie peinlicher Weise nicht direkt los. Sein Hemd verlor die obersten Knöpfe als er es sich über den Kopf zwang. "Ich bin schrecklich nervös". Er war kein junger Kerl mehr, hatte zu viel erlebt und gesehen, als das er jetzt so tun wollte, als würde er dieser besonderen Situation komplett selbstsicher begegnen. Er tat es nicht. Warum auch? Emilia wusste um seine Geschichte, nicht in jedem Detail, dafür war es noch viel zu früh, aber sie wusste das er seit zwei Jahren Wittwer war, das er zwei Kinder hatte, das er sich seitdem Deanna gestorben mit niemandem zusammen gewesen war. Was sie nicht wusste war, wie sehr er mit sich und seinem schlechten Gewissen gekämpft hatte, unzählige Abende mit der Frage verbracht hatte ob es rechtens wahr wieder so für eine Frau zu empfinden. Die Warheit war, er hatte sich sehr schnell in diese so hinreißende Frau verliebt. Ihre fröhliche Art, ihre Kreativität und Liebe zur Fauna, ihre Leidenschaft für ihren Beruf und ihr emphatisches Wesen hatten ihn wieder mit Leben erfüllt. Als sie sich unvermittelt im Laden, zwischen zwei Reihen von Orchideen geküsst hatten, hatte er es deutlich mit einem Rums gespürt. Sein Herz schlug wieder.

"Du bist nervös?" Emilia schälte sich endgültig aus ihrem karmesinroten Kleid und den Rest ihrer Wäsche, legte ihre Hand an seinen nackten Bauch und schob ihn sanft rückwärts, bis er auf ihr Sofa sank. Graham war sprach - und atemlos. Emilia war so schön. Und als hätte sie seine Gedanken gehört, schmunzelte sie amüsiert, öffnete den Gürtel seiner schwarzen Anzughose und setzte sich nach einem weiteren Handgriff vorsichtig auf seinen Schoß. Eine zarte Wange legte sich an seine, er spürte weiche kleine Hände auf seinem Rücken. Graham umarmte sie wie ein Ertrinkender nach seiner Rettung und konnte nicht mehr denken vor Glück. Es gab da noch ein Detail, das sie auch noch nicht wusste. Sie war erst die zweite Frau in seinem Leben, der er so nahe kam....

Den Weg nach Hause hatte er zu Fuß genommen, beflügelt, mit neuer Stärke erfüllt. Graham hätte gern den Rest der Nacht mit ihr verbracht, musste sich aber früh morgens um ein Projekt kümmern, dessen Deadline gefährlich nahe kam. Er liebte Emilia, er liebte sie. Seit den Ereignissen von eben hatte er kein schlechtes Gewissen mehr es auch nur zu denken. Trotzdem fürchtete etwas in ihm nach Hause zu kommen. Er würde gleich, sein Haus war schon in Sichtweite, in die Reste seines alten Lebens zurück kehren. An den Wänden hingen all diese Bilder von Deanna, die er so sehr geliebt hatte wie man einen Menschen lieben konnte. Sie war nicht mehr da, sie hatte ihn sogar in ihrem Brief gebeten, nein aufgefordert weiter zu machen und sich jemanden für sein Leben zu suchen. "Ich wäre unglücklich bei dem Gedanken dich allein zu wissen, Graham. Du hast verdient dass es jemanden gibt der dich liebt und den du zurück lieben kannst". Und trotzdem fühlte es sich noch immer ein bisschen wie Betrug an. Graham seufzte und schloss seine Haustür mit seiner Keycard auf.

"Hey Dad." Graham hatte beim eintreten in den Hausflur gar keine Zeit mehr gehabt sich über das eingeschaltete Licht zu wundern. Deannas Augen, verpackt in einen Hünen von Mann starrten ihn an. Es war Aldridge, er stand vor dem Safe im Flur und hatte einen Vorschlaghammer in der Hand. Die Wand um den Safe war stark beschädigt. "Junge, was machst du da?". Er bekam keine Antwort, dafür ein neues Gefühl, das er noch niemals in Verbindung mit seinem Sohn gehabt hatte. Angst. Aldridge wirkte gestresst, entrückt und fremd, als hätte sich jemand seine Haut gestohlen und überzogen. Der Wolf im Schafspelz. "Dad ich hab keine Zeit. Wie lautet die Kombination für den Safe. Ich brauche den Blaster". Der Fremde in Aldridges Körper ließ den Hammer auf den Boden krachen und kümmerte sich nicht darauf das eine der polierten Steinfliesen dabei brach.


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Die unerwartete Wucht mit der er sie schlug ließ Riley zurück taumeln. Schock glänzte in ihren Augen, ihr Gesicht färbte sich rot, dort wo er sie getroffen hatte. Das war es wovor sie sich gefürchtet hatte. Das war Zarins Wut. Er machte einen Schritt auf sie zu und Riley sank zu Boden. Eine verzweifelte Stimme die klang wie die ihre, bat erneut um Vergebung. Er aber packte sie, zog sie zurück auf die Beine. Sein Griff um ihren Oberarm tat weh. "Du hast mich verlassen!" Er schlug sie ein zweites Mal und Riley schluchzte laut. Ihre Beine gaben unter ihr nach, unfreiwillig diesmal. Wie totes Gewicht sank sie zu seinen Füßen. Sie wollte sich klein machen, in sich selbst zusammen sinken und verschwinden, Zarin aber zog sie über den Boden, schleifte sie mit sich zur Tür. Gegen ihren Willen stolperte Riley mit ihm die Treppe hinauf, weinend jetzt. Sie nahm nichts wahr ausser ihm. Er stieß sie in ein Badezimmer. Der geflieste Boden unter ihr war kalt und hart. "Hast du geglaubt, du könntest mich zum Narren halten?" Nein, nein das hatte sie nicht, natürlich nicht. "Du hattest alles, alles was du wolltest. Kleider, Schmuck, Luxus. Und wer hat dir das alles gegeben? WAR ICH DAS NICHT?" Er brüllte sie an und mit jedem seiner Worte wurde Riley kleiner. "Du undankbares Flittchen..." Nach ihr greifende Hände zerrissen ihr Kleid. Tränen strömten in Bahnen über ihr Gesicht. "Hast du es mit ihm getan? Mit deinem Neuen?", wollte er wissen. Heftig schüttelte Riley den Kopf. "Nein! Nein, das würde ich niemals tun! Das weisst du! Ich war dir immer treu! Er hat mich nur begleitet! Ich brauchte doch jemanden für das Schiff!" Und zum Schutz. Zum Schutz vor allem und jedem, ausser vor Zarin. Er zog sie aus, entblößte sie in seinem Zorn und Riley konnte sich nicht wehren. Sie kannte ihn. Jeder Widerstand mündete in weiteren Strafen, jedes Aufbegehren gegen ihn beschwor neue Wut herauf. Zarin forderte Gehorsam und sie hatte ihre Grenzen längst überschritten. “Du hast mich betrogen.” Als er eine seiner Zigarren anzündete rutschte sie auf ihre Knie und begann zu flehen. Keine Brandmale, bitte, alles nur nicht das! Er ignorierte ihr Jammern und ihre Tränen. Zarin kannte keine Gnade und er ließ sich nicht umstimmen, nicht dieses Mal. Die heisse Glut verbrannte Rileys Haut. Sie schrie. Hilflos auf dem Boden liegend kniff sie die Augen zusammen, wünschte sich weg. Kreisförmige Stempel markierten die Stellen ihres Körpers dort wo er die entzündete Seite der Zigarre in sie presste: auf ihr Brust- und ihr Schlüsselbein, auf ihre Arme und auf ihren Bauch. Er brandmarkte sie, das war ihre Strafe. Sie hatte ihn hintergangen, ihn betrogen und verraten. Sie war keine gute Riley gewesen.

Sie hatte gedacht, weil sie bereits alles erlebt hatte, das er ihr antun könnte, würde es sich schon nicht so schlimm anfühlen. Was sie einmal überstanden hatte konnte sie auch ein zweites Mal überstehen. Womit sie nicht gerechnet hatte war, dass es das nicht besser machte, oder einfacher. Das letzte Mal, dass er sie gebrandmarkt hatte war so lange her, dass selbst ihre alten Narben längst verschwunden waren. Sie hatte sich an den Schmerz erinnern können, an den physischen, aber nicht an das was danach gekommen war, an die Einsamkeit, an das Gefühl der völligen Ohnmacht. Sie fühlte sich, als hätte er ihr alles genommen, als hätte ihre eigene Essenz ihren Körper verlassen. Riley lag auf der Seite, die Augen geöffnet, ihr Blick apathisch ins Leere blickend, als er sich schließlich aufrichtete und von ihr abließ. Den Stummel seiner Zigarre hatte er in das Waschbecken über ihr geworfen. Er sagte kein Wort, stand nur da und schaute sie an. Es war ja auch alles gesagt, in gewisser Weise.


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Riley war jetzt schon seit vielen Stunden bei Zarin, genau wie Miranda. Er war so bereit beide zu retten, noch heute Nacht und er scheiterte an diesem verfluchten Safe. Dabei war das Ding so alt! Aldridge sah verärgert ein, das Alter bei einem Safe offensichtlich keine Rolle spielte. Guter, dicker Durastahl war auch nach dreissig Jahren noch gut und dick. Das Verschluss System mochte mit seinem Alter wohl nur einem professionellen Dieb einen Vorteil bringen. Aldridge war kein Dieb, er hatte aber Anspruch auf die Schusswaffe die hinter dem Stahl lauerte. Sie musste da drin sein, damals bei Jules hatte seine Mutter keine Waffe dabei gehabt. "Was willst du denn mit dem Blaster?" Sein Vater war eben heim gekommen, ziemlich spät. Ungewöhnlich. Er hatte sich nicht erschrocken, im Gegensatz zu dem alten Mann. Aldridge betrachtete ihn abschätzig, er kam offensichtlich von irgend einer Party, der Anzug verriet es und die schief sitzende schwarze Krawatte verriet zudem das es eine gute gewesen sein musste. Der Bastard lebte fröhlich weiter, einfach so. Er ekelte Aldridge an. "Gib mir die Zahlen Kombination!". Aldridge überlegte den Hammer zu nehmen und einfach damit weiter zu machen diesen verfluchten Safe aus der Wand zu brechen. Auf der Orchid, auf SEINEM Schiff, hatte er eine Menge Werkzeug und würde das Ding schon irgendwie knacken. Wenn sein Vater ihm aber den Code gab, ging alles so viel schneller. Jede Minute die verstrich, war eine Minute in der Riley UND Miranda mehr gequält wurden. Er musste sie suchen. Zudem, er wollte nicht hier sein bei diesem Schwein. "Ich kenn den Code nicht, das weist du". Sein Vater wirkte nervös und trat einen Schritt zurück just als Al einen nach vorne machte. Die beiden standen sich für einen Moment schweigend gegenüber. Die Stimmung war merklich angespannt. Der Feigling log doch! Zeit ihres Lebens hatte seine Mutter den Safe immer zur Tabuzone erklärt, niemandem den Code gesagt um alle zu beschützen. Sicher hatte sie die Zahlenkombination in ihrem Testament vermerkt damit der Blaster entfernt werden konnte. "LÜG NICHT!" ermahnte Aldridge ihn mit rauher Stimme. Der Naboo fasste seinen Erzeuger mit beiden Händen beim Kragen und zog ihn nahe an sich heran. Graham Trineer verhielt sich wie der elende Feigling der er war und wehrte sich nicht. Aldridge wünschte sich sehr das er es tun würde. Er wollte einen Grund haben. "Aldridge bitte. Junge! Was kann ich tun damit du damit aufhörst? Du hast seit zwei Jahren nicht mehr mit mir geredet. ICH VERMISSE DICH! Deine Mutter würde nicht wollen d..." Es knallte laut, als Aldridge seinem Vater eine schallende Ohrfeige verpasste. Er fühlte nichts dabei, nur Ärger darüber das er es gewagt hatte im Namen seiner Mutter zu sprechen. "Dad. Gib mir keinen Grund dich nach Strich und Faden zu verdreschen. Ich würde es tun." Er packte fester zu, nun trennten ihre Gesichter nur noch Zentimeter. "GIB MIR DIE KOMBINATION! "Es war schon kurios, Graham Trineer, sein Vater, war eigentlich von Aldridges Größe und wirkte doch so schmal und entsetzlich klein. Kein Wunder, der Mann hatte nie in seinem Leben Sport getrieben, nicht ein Gewicht gehoben...er war körperlich und mental so lächerlich schwach. Aldridge wurde klar dass er seinen Vater hasste. Er hatte die Geräte abstellen wollen, er hatte seine Frau aufgegeben, ganz einfach so. Er war ein Schwein. "Aldridge ich kann dir den Code nicht geben! Was willst du denn mit dem Blaster? Wofür brauchst du denn eine Waffe? Ich sorge mich um dich!". Er hatte zugegeben das er gelogen hatte, schob Sorge um ihn vor. Lächerlich. Aldridge konnte nicht fassen das er so.... Die Augen des Naboo weiteten sich, als ihm etwas einfiel. Seine Mutter hatte vor Jahren den Code dreimal falsch eingegeben, während eines hitzigen Telefonats mit ihrer Schwester, Aldridge war noch ein kleiner Junge gewesen, erinnerte sich aber an einen dicken Schlüsselbund, bestückt mit klassischen Schlüsseln und Keycards. Man konnte den Safe resetten! Er lies seinen Vater wortlos los und steuerte auf das Büro seiner Mutter zu. "NEIN DAS ERLAUBE ICH DIR NICHT!"
Von Miranda wusste Aldridge das er das Büro wie einen Schrein verehrte. Niemand hatte es seitdem seine Mutter es das letzte mal verlassen hatte betreten. Er hatte jetzt keine Zeit für solche Befindlichkeiten. Aldridges Hand legte sich an den altmodischen Türknauf und rutschte wieder ab als kräftig an seinen Schultern gezogen wurde. ER war es, nahm offensichtlich allen Mut den er in seinem feigen Herz hatte zusammen um seinen VERFLUCHTEN SOHN am betreten des Zimmers zu hindern. Der ehemalige Diskusprofi musste das erste mal heute lächeln. Er hatte ihm einen Grund gegeben. Mit einem kräftigen Ruck riss er sich von seinem Vater los, wirbelte um die eigene Achse und verpasste ihm einen harten rechten Haken. Aldridges Hand schmerzte und sein Vater taumelte, hielt sich das Gesicht. In seinem Blick lag so viel Entsetzen. "Fass mich nicht an! Sag mir NIE WIEDER WAS ICH TUN DARF!" Die Wut zwang Al zum Handeln, er holte wieder aus, dieses mal mit seiner Linken und traf nicht. Sein Gegenüber hatte den Kopf gerade noch wegziehen können und rannte weg. Aldridge erwartete das er das Haus verließ, DAS verfluchte Weite suchte doch er tat es nicht. Sein alter Herr steuerte auf die Küche zu, wieso......das Comsystem!
"WILLST DU DIE POLIZEI HOLEN? WEGEN MIR? HÄLST DU MICH FÜR EINEN VERBRECHER!"

Aldridge war ein Verbecher, ein Mörder und aalte sich trotzdem in Empörung. Wie konnte der ****** sowas tun? Er nahm die Vefolgung auf, holte ihn mit langen Schritten ein, packte ihn bei den Schultern und schrie ihn an ohne wirklich zu registrieren was er da schrie. Sein Vater hatte Tränen in den Augen und setzte dazu an etwas zu sagen. Aldridge wollte es nicht hören, wollte sich nicht mit ihm auseinander setzen, nicht riskieren das Gefühle... Die geballte Faust, beladen mit Aldridges ganzen Zorn auf seinen Vater, auf all die Verluste, auf alles was passiert war und auch auf sich, traf den alten Mann am Kinn. Viel zu hart, Al registrierte das er sich bei dem Schlag einen Fingerknöchel gebrochen hatte und ignorierte es. Der letzte Schlag hatte alle Hektik und Spannung im Raum gelöst, es wurde auch nicht mehr geschrien. Es war still in der Küche und Aldridge wusste was gerade passierte, es war ihm zu oft selbst passiert. Sein nun sehr blasses Gegenüber verharrte unnatürlich, registrierte das Blut das ihm aus der Nase lief nicht, starrte ins Nichts. Knock-Outs waren nicht mit klassischen Ohnmachten zu vergleichen, es wurde einem nicht übel oder schwindelig, man sah es nicht kommen. Einem wurde einfach das Licht ausgeknipst. Sein Vater brach unvermittelt wie ein Kartenhaus vor ihm zusammen und schlug ungebremst mit dem Kopf auf den Fliesen auf. Aldridge hatte keine Anstalten gemacht ihn festzuhalten. Das war alles nicht so schlimm, redete er sich ein, Dad würde gleich wieder bei sich sein, ein wenig Kopfweh haben, nichts weiter. Sein alter Herr musste da eben durch. Die leise Stimme in ihm, die ihm Vorwürfe machte und ihm sagte das er etwas schlimmes getan hatte, ignorierte er. Miranda und Riley waren in Gefahr, er musste jetzt endlich los!

Nur ein paar Minuten später (er hatte den Schlüsselbund in einer Uniformjacke gefunden) klickte es und der Safe öffnete sich. Die Lösung all seiner Probleme lag in Form des glänzenden, schwarzen Blasters einfach so da. Aldridge nahm ihn sich und betrachtete ihn kurz. Was für einen Wirbel hatte seine Mutter eigentlich immer gemacht? Das war doch nur ein kleines Ding das er sich dann einfach in den Hosenbund steckte. Das zweite kleine Ding aus dem Safe flöste ihm da viel mehr Respekt ein. Aldridge nahm es sich und steckte es ebenfalls ein. Es war ihre Marke, der in Gold gravierte Beleg für ihre erfolgreiche Karriere. Trineer. Captain. Aldridge streckte sie sich ein. Er konnte jetzt gehen, wurde durch nichts mehr aufgehalten... Ohne einen Blick in die Küche zu riskieren verließ er das Haus, um noch am Leihgleiter kehrt zu machen. Fluchend über seine eigene Schwäche und Inkonsequenz stapfte er zurück zum Haus, öffnete die Tür wieder und erstarrte.
Sein Vater lag noch immer da, wo er ihn zurück gelassen hatte. Doch jetzt hatte sich um ihm seinen Kopf eine große Blutlache gebildet. Aldridge wollte nicht das Wut und Hass aus seinem Herzen verschwanden, diese antreibenden Gefühle taten es dennoch. Sie wichen Gefühlen von denen er schon genug hatte. Sorge und Schuld übernahmen, was Aldridge Zähneknirschend zur Kentniss nahm. Er nahm seinen Vater wieder beim Revers seines Anzuges, diesmal um ihn aufzurichten. Die Berührung reichte (zum Glück) um ihn aufzuwecken. "Warte" kam es leise aus Als Kehle und dann zog er ihn mit einem kräftigen Ruck bis zum Küchenthresen an den er ihn lehnen konnte. Blass und desorientiert wie er war, lies er es mit sich machen. Aldridge fand den Grund für das viele Blut an der Stirn seines Vaters. Es beruhigte ihn. Kopfwunden bluteten eben stark. Das war so. Nichts schlimmes. Aldridge stand auf und ging zur Kühleinheit, nahm ein Eispack heraus und wickelte es in ein Trockentuch. "Halt dir das auf die Stelle, das kühlt und stoppt die Blutung". Druck und Kälte..das beste Mittel bei Platzwunden. Der andere Mann folgte der Aufforderung und drückte sich das Paket gegen den Kopf. Gut. Das Oberstübchen funktionierte noch. Al fand das er jetzt gehen sollte! Der Mistkerl lebte! Es war alles gut! Was ging es ihn an? Er war doch fertig mit ihm! Der Naboo ging trotzdem nicht, und nahm ein weiteres Trockentuch, er hielt es unter kaltes Wasser und begann anschliessend damit, seinem Vater das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Er musste richtig mit sich kämpfen, Gefühle die er nicht haben wollte kamen in ihm hoch. Mitgefühl? Schuld? Zuneigung? Keines davon hatte Graham Trineer verdient! Und Al hatte keine Zeit, er musste weg! Das feuchte Handtuch färbte sich schnell rot als er durch den ehemals blonden Haaransatz wischte. "Ich hab den Blaster genommen". Es tut mir leid das ich dir weh getan habe!. "Das hier, das wollte ich nicht. Du hättest dich nicht in den Weg stellen sollen." Ein beherzter, prüfender Griff an die Nase seines Gegenübers lies ihn wissen, das er ihm nicht die Nase zertrümmert hatte. Das war gut. "Soll ich dir einen Krankenwagen rufen?". "Nein". Zu seiner milden Überraschung konnte sein Dad direkt antworten. Das musste man ihm lassen, er hatte eingesteckt wie ein Champion. "Ich werde aber die Polizei rufen." "Weil ich das getan hab? Weil du jetzt Angst vor mir hast?" "Nein. Ich habe keine Angst vor dir. Ich sorge mich um dich." Aldridge erstarrte und raffte sich auf. Hatte der andere denn gar nichts kapiert? Er war doch kein guter Mensch mehr. Um ihn durfte man sich nicht sorgen. Er WOLLTE SEINE SORGE nicht! "Du wirst die Polizei nicht rufen". "Wieso denkst du das?". Aldridge machte einen Schritt rückwärts. "Weil ich dein Sohn bin."


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Sie blieb wo sie war für den Rest des Abends und die ganze Nacht hindurch. Die Tür hinter ihr war versperrt. Sie konnte nirgendwo hin. Riley war gefangen, zurück gelassen in dem Badezimmer in dem er seine Wut an ihr ausgelassen hatte. Sie bewegte sich lange nicht, dachte an nichts. Ihr Verstand war wie ausgelöscht, ihre Gedanken verschwunden. Dass Zarin gegangen war machte es nicht besser. Alleine zu sein hatte sie nie gewollt. Erschöpfung übermannte sie schließlich. Dass der Boden unter ihr kalt war bemerkte sie kaum. Was sollte sie auch dagegen tun? Die Handtücher in dem Regal über ihr schienen unerreichbar hoch. Riley schloss die Augen weil es das einzige war das sie keine Anstrengung kostete und fragte sich, ob Aldridge sich so gefühlt haben musste wie sie jetzt, als er beschlossen hatte sterben zu wollen.

Aber sie wollte es nicht. Sie war Beskar.

Er kam am nächsten Morgen. Es war bereits hell draußen geworden. Ohne das aufgehende Licht des Tages hätte Riley jedes Zeitgefühl vergessen gehabt. Die Nacht war an ihr vorüber gezogen, hatte sie immer wieder geweckt in ihren kurzen Perioden von Schlaf und Müdigkeit, aber die meiste Zeit über hatte sie wach gelegen, allein in der Dunkelheit. Das Öffnen der Tür entlockte ihr keine Regung.
“Riley.” Sie öffnete die Augen. Der Zorn aus seiner Stimme war verschwunden. Schritte in ihre Richtung. Er kniete sich neben ihr nieder und sie spürte seine Hand auf ihrem Bauch. “Verdammt, schau wie kalt du bist.” Seine Hand berührte ihre Wange, drehte ihren Kopf in seine Richtung. “Sieh mich an.” Ihre Augen fanden ihn. Da war er. Zarin. Er war gekommen um sie zu retten. Er wickelte sie in eine Decke. Ihre Lippen waren spröde und farblos als er sie hoch hob. Das Bett zu dem er sie trug war groß genug für zwei. Sanft setzte er sie dort ab, befahl ihr sich zu legen. Die Morgensonne hatte den Raum bereits erfüllt, doch er zog die Vorhänge wieder zu. “Ist es so besser?”, wollte er wissen. Sie nickte stumm. Mit Zarin war es nicht immer einfach. Er war ein stolzer Mann, einer der sich keine Vorschriften machen ließ. Er machte die Regeln und erwartete von anderen, sie zu befolgen. Das war sein Leben. Jetzt setzte er sich neben sie, den Rücken gegen das Kopfteil des Bettes gelehnt, sein Blick ruhte auf ihr. Er sprach nicht, seine Hand jedoch berührte ihre Schläfe. Einzelne Finger strichen über ihre Stirn, eine Geste so zärtlich, als wäre alles das am Abend zuvor nicht passiert. Ihr Körper sprach jedoch eine andere Sprache. Überall dort wo er sie verletzt hatte erzählte ihre Haut noch immer von der Odysse seiner Wut. Die Wunden waren nicht mehr leuchtend rot wie am vergangenen Abend, sie hatten bereits zu heilen begonnen, doch sie waren noch da. “Versuch jetzt zu schlafen,” riet er ihr. Seine Stimme kam ihr vor wie ein Flüstern. “Ich möchte, dass du dich ausruhst.” Ihre Augen schlossen sich. Die Nacht hatte ein Ende gefunden und hier war sie, zurück bei Zarin. Sie war Beskar.

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- Naboo - Theed - Zentral Krankenhaus - mit Emilia -

Obwohl das grelle Deckenlicht der Notaufnahme seine rasenden Kopfschmerzen verstärkte, weigerte sich Graham die Augen zu schliessen. Er hatte zu viel Angst davor Aldridge in dieser sonst so harmlosen Dunkelheit zu sehen. Er hatte seinem Sohn gesagt das er keine Angst vor ihm habe. Eine glatte Lüge. Aldridge hatte ihn ihn bedroht, brutal attackiert und ihn schwerer verletzt als er es sich eingestanden hatte. Er war jetzt wegen Emilia hier, sonst wäre er in kein Krankenhaus gegangen, nicht freiwillig. Niemals. Die Entscheidung war ihm dann durch Emilia abgenommen worden. Sie hatte ihn spontan nach der Arbeit aufgesucht, hatte sich darauf gefreut das erste mal sein Zuhause zu sehen. Gefunden hatte sie nur ein Wrack, das seit der letzten Nacht versucht hatte die Wand beim Safe zu reparieren. Dann hatte sie einen Krankentransporter gerufen. Einfach so, ohne ihn um seine Meinung zu fragen. Er war ihr dafür dankbar, für die Tränen die ihr jetzt in den Augen standen wollte er sich entschuldigen. "Du müsstest gar nicht hier sein. Es tut mir leid das du wegen mir Kummer hast." Graham ignorierte das Wummern in seinem Kopf, als er sich auf seine linke Seite drehte und sich ihr zu wand. Das blendende Deckenlicht verschwand, denn auf der rechten Seite sah er nichts mehr. Er war auf die Seite gefallen, genug Blut hatte sich unterhalb der Platzwunde in seinem Lied gesammelt. Die Furcht davor, vielleicht ein permanent beschädigtes Auge zu haben ignorierte er. Emilia weinte, das war ein untragbarer Zustand. Graham lächelte ein unfreiwillig schiefes Lächeln als er seine Hand ausstreckte und über ihre Wange strich. "Hattest du dir den Tag so vorgestellt, nach gestern Abend? Also ich für meinen Teil nicht." Gute Güte, sie war so jung, ihr standen alle Wege offen und hatte sich trotzdem entschlossen bei ihm zu sein, hier und jetzt. Sie konnte jetzt ihre Handtasche nehmen, gehen und einen anderen Mann kennen lernen, einen der nicht so viel schweres Gepäck mit sich herum schleppte. Sie war nicht gegangen und belegte damit eindrucksvoll was sie für ihn empfand. "Du musst das alles zur Anzeige bringen. Er hätte dich töten können!". Er hatte ihr nach langem Drängen erzählt was passiert war. Und nun forderte sie von ihm, dass er seinen Sohn ins Gefängnis brachte. Das würde er nicht tun. "Auch wenn alles für dich gerade dagegen sprechen mag, ich kann dir versichern das Aldridge der gutherzigste Mann ist den man auf Naboo finden kann. Was er da getan hat ist ihm so unähnlich. Es muss eine einen Grund für sein Verhalten geben. Er ist nicht so". Emilia gab sich nicht mit der Erklärung zufrieden, natürlich nicht, sie kannte die Details noch nicht... "Das sagst du, während du in einer Notaufnahme bist?". Sie legte ihre Hand über seine, die einfach so an ihrer zarten Wange verharrt war und küsste sie. "Beenden wir das Thema fürs erste, aber eines musst du mir versprechen". "Was?" "Wenn wir hier fertig sind, dann kommst du mit zu mir. Ich will ein Auge auf dich haben. So bleibst du nicht allein." Graham war gerührt, wollte diese Offerte aber nicht annehmen. "Ich will dir keine Arbeit machen." "Tust du nicht." Sie beugte sich vor und gab ihm einen Kuss, einen wunderbar langen, lindernden und belebenden Kuss.
"Ich werde ganz pflegeleicht sein." "Da hab ich keine Zweifel. Deine Aufgabe ist es in meinem Bett zu liegen Graham." "Das bekomme ich hin." Graham versank in ihren Augen, weil er ein paar Momente lang kein schweres Herz und keine Angst mehr vor UND um Aldridge haben wollte. Sobald er wieder auf den Beinen war würde er sofort.... Die Tür des Raumes öfnete sich mit einem leisen Zischen und ein junger Mann in blauer Krankenhaus Kluft kam herein. "Mister Trineer? Guten Morgen. Ich bin Pfleger Silàs Acharà. Es tut mir leid das Sie so lange warten mussten Sir. Die Lannisters haben gespielt, die Notaufnahme ist voll von.. naja nennen wir sie Fans". Graham verdränge das plötzlich aufflammende Bild von Aldridge in seinem rot gelben Trikot. Sein Kopf schmerzte zu sehr. Der braunhaarige Mann trat zu ihm, hinter ihm surrte ein Med Droide in den Raum.

"Miss? Ich muss sie leider bitten den Raum kurz zu verlassen, damit ich ihren Begleiter untersuchen kann." Emilia straffte den Rücken und sah Graham prüfend an, bevor sie etwas sagte, das er sich von Herzen gewünscht hatte, aber einfach noch nicht angesprochen hatte "Kann ich bitte bleiben? Ich bin seine Lebensgefährtin". Der wohl positivste Herzaussetzer der in diesem Raum je passiert war ereilte Graham. Seine Hand lag noch immer in ihrer, er drückte sie fest "Sie ist meine Partnerin, ich möchte sie bei mir haben". Der Pfleger nahm von diesem wichtigen Moment nur oberflächlich Kenntnis. "Na gut. Legen Sie sich bitte auf den Rücken Sir. Wir werden Sie jetzt scannen, um ernstere Kopfverletzungem auszuschließen." Er zog sich Handschuhe über und zog den Verband hoch, den Aldridge ihm noch angelegt hatte bevor er wortlos verschwunden war. Der Junge hatte ihn NICHT verletzt zurück gelassen...das gab Graham Hoffnung. "Die Kopfwunde blutet nicht mehr. Das ist gut, den Riss klebe ich ihnen gleich. Was ist ihnen passiert? Und wann ist es passiert? Die Hämathome in ihrem Gesicht sind schon sehr farbenfroh." Behandschuhte Hände legten sich an sein zugeschwollenes Auge, versuchten das Lied mit leichtem Druck zu öffnen. Es gelang und Graham war froh zu sehen, wenn auch nur kurz. Sein Augenlicht war trotz des Drucks offenbar nicht in Gefahr. "Heute Nacht. Ich... war....boxen". Pfleger Acharà zog die Brauen hoch, die Skepsis stand ihm zurecht ins Gesicht geschrieben. "Boxen" Graham trug noch immer seinen zerknitterten Anzug, keine Sportkleidung. Zudem, wer ging nachts Boxen? "Ich messe mich gern in einem guten Kampf, wenn ich nicht schlafen kann!" Graham wurde innerlich ruhig. Er würde an der Version festhalten, egal wie lächerlich war. Er hätte zur Not auch erzählt das er sich mit einem Rancor geprügelt hatte. Keine Polizei. Er würde sie nicht rufen, auch wenn es ihn ängstigte das sein Sohn ihn nicht nur verprügelt hatte, sondern auch Deannas Blaster hatte. Was wollte er nur damit? Graham wusste es nicht, nur das sein Aldridge recht behalten hatte. Er würde die Polizei nicht rufen, weil er sein Sohn war.


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- Naboo - Theed - Treffpunkt - allein -

Er hatte sie nicht gefunden. Aldridge hatte alles gegeben, Siedlungen rund um den Treffpunkt gelegen hatten abgesucht, nur Zeit verloren. Theed war riesig, hatte Riley gesagt, das stimmte. Der Treffpunkt lag dazu noch mitten im Nirgendwo, vor den Toren der Stadt am Waldrand. Dort hatte er nicht gesucht, das Waldgebiet war gigantisch und die Ferienhäuser die hier und da an den Flussläufen des Solleú lagen waren weit verstreut. Keine Chance. Beim aufbrandenden Morgengesang der ersten Vögel hatte er sich entschlossen den Rückweg anzutreten. Das erste mal in seinem Leben hatte er hier in seiner geliebten Heimatstadt Theed keinen freundlichen Ort bei lieben Menschen gehabt um zu rasten. Er hatte kein Zuhause mehr, kein eigenes und kein Elternhaus mehr, alle Freunde hatten sich abgewandt und Diona wollte ihn nicht mehr. Auf der Rückfahrt hatte er vor Schmerz und Wut gebrüllt, ihm war wieder nichts gelungen. Und hätte es diesen wichtigsten Termin seines Lebens nicht gegeben, die Übergabe seiner Schwester, er wäre komplett verzweifelt und hätte irgend etwas Dummes getan. Vielleicht wäre er zurück zu seinem Dad und hätte ihn darum angefleht die Polizei zu rufen. Für das was er getan hatte würde er lange ins Gefängnis gehen. Körperverletzung wurde auch auf diesem Planeten hart geandet. Verdient hatte er es alle male..

Jetzt, nach dieser rastlosen, schlimmen Nacht und einem quälend langen Tag an Bord der Orchid, war er wieder hier. Der Naboo hatte sich bewusst robust gekleidet. Robuste Stiefelletten aus schwarzem Leder, dunkle, feste Jeans und eines seiner einfachen weissen T-Shirts würden reichen. Damit konnte man kämpfen, oder rennen....oder beides. Der Blaster steckte nicht sichtbar in seinem Hosenbund. Aldridge hoffte das er ihn richtig gesichert hatte, wenn nicht würde er sich mindestens eine Backe seines Hinterns verbrennen, wenn er Pech hatte. Der Naboo fokussierte seine Gedanken. Er musste gleich hell wach und konzentriert sein. Es gab noch Miranda, sie war seine Familie, alles was er hatte. Und dann gab es da noch Riley, die sein Leben war, in jeglichem Sinne. Wenn er sie nicht mehr hatte, hatte alles keinen Sinn mehr. Der Naboo schaute auf sein Chrono, in einer Stunde würde sich zeigen ob er seine kleine Schwester wieder bekam. Was war wenn Zarin sie ihm einfach nicht mehr wieder gab? Oder sie ihm tot vor die Füße warf? Er hatte Riley schon, wieso sollte sich ein skrupelloser Verbrecher wie er noch an sein Wort halten, jetzt wo sein Part des Deals schon erledigt war?

Wie war der Plan noch gewesen? Ach ja! Miranda zurück bekommen. Sie würde wissen wo Riley gefangen gehalten würde. Dann konnte er los und sie befreien! Er würde sein Versprechen halten! Er würde Riley befreien!.............oh Gott er hatte seinen Vater verletzt... Aldridge schüttelte den Gedanken ab, der sich ungefragt in seinen Verstand gehämmert hatte. Miranda...erst Miranda und dann Riley....ja das war wichtig.

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- Naboo - Theed - Villa Strazia - Mit Zarin -

Als sie erwachte war sie allein. Das Bett neben ihr war leer. Riley drehte sich auf die Seite. Die Uhr auf dem Nachttisch sagte ihr, dass es fast Mittag war. Sie hatte seit gestern nichts mehr gegessen. Das Schlafzimmer war groß und einigermaßen hell, trotz der zugezogenen Vorhänge. Sie sah sich selbst in dem großen Spiegel gegenüber des Bettes, ihre schmalen Schultern, die Haare ungekämmt. Sie wirkte entrückt, stellte sie fest, als gehörte sie nicht an diesen Ort. Ein Fehler im Gemälde. Ein leises Klacken drang an ihr Ohr als Riley aufstand. Der Blick aus den Fenstern zeigte eine gepflegte Außenanlage: ein hübsch angelegtes Blumenbeet, eine Terrasse neben der weiten Auffahrt, umrahmt von einem kleinen Stück Wiese, und dahinter Wald. Eine gläserne Tür führte hinaus auf einen Balkon. Riley hätte sie gerne geöffnet und die Außentemperatur getestet. Es war sonnig. Sie wollte draußen sitzen und einfach nichts tun, nichts als ihrem eigenen Atem und dem Gesang der Vögel zu lauschen, den Tag genießen, nachdenken, doch die Tür war geschlossen und sie wagte nicht, sie zu öffnen. Die Tür zum Flur hingegen stand bereits weit geöffnet. Auf nackten Füßen, mit nichts als der dünnen Bettdecke um sich gewickelt, trat Riley aus dem Schlafzimmer. Er war in einem der anderen Räume, direkt nebenan. Noch bevor sie ihn sah hörte sie wieder das hohle Klacken von Billardkugeln die aneinander stießen. Es waren nur noch drei übrig. „Spielst du mit oder gegen dich selbst?“ Sie blieb in der Tür stehen. Zarin warf ihr einen kurzen Blick zu und stellte den Queue auf den Boden, seine Hand griff nach einem Kreidewürfel. Mit ruhigen Bewegungen zog er die Kreide über die Pomeranze des Stabs, langsam, in kurzen, waagerechten Strichen. Riley fragte sich, ob sie einen Fehler gemacht hatte, das Schlafzimmer zu verlassen. „Störe ich dich?“, wollte sie wissen. Ohne ihr zu antworten setzte Zarin den Queue wieder an. Die Kugeln lagen günstig. Er versenkte sie mit zwei Spielzügen. Der Raum war ein typisches Herrenzimmer. Der Billardtisch stand in der Mitte des Zimmers, zu ihrer Rechten war eine voll ausgestattete Bar aufgebaut. Sie betrachtete die dunklen Bilder die an der Wand hingen: die Fotographie einer Frau, die den Rauch einer Zigarette ausbließ, die Silouette eines Mannes, der in die Ferne schaute. Zarin war zur Bar gegangen und schenkte sich einen Drink aus. Er mochte Whiskey und Vodka, die starken Sachen. Wenn man schon trank, dann richtig, hatte sie ihn schon des öfteren sagen hören, keinen billigen Fusel. Er beobachtete sie über den Rand seines Glases hinweg, wie ein Raubtier seine Beute. „Du störst mich nicht“, sagte er schließlich. Seine Stimme war rau. “Du störst mich nie.” Ermutigt trat Riley einen Schritt vor. Sie hasste die Distanz zwischen ihnen. Wenn sie eines wollte, dann dass alles wieder so wurde wie vorher. Für sie war es nur schwer zu ertragen wenn er ärgerlich auf sie war. Sie war doch seine Riley, sein Licht und sein Glück. Nichts war mehr wert als das. Was gestern geschehen war wollte sie vergessen. Sie konnte das. Heute morgen hatten sie bereits den Anfang dazu gemacht. „Darf ich zu dir kommen?“ Ihre Frage begegnete seinem abschätzenden Blick. Er lutschte einen Eiswürfel, den Drink hatte er abgestellt, und für einen langen Moment stand er still. Das nächste was sie hörte war das Klirren der Gläser. Mit einem schrillen Schrei zerbarsten sie zu seinen Füßen. Er hatte kurzen Prozess gemacht und mit nur einer Bewegung seines Armes die oberste Reihe der Schrankwand hinter sich leer gefegt. Erschrocken zuckte Riley zusammen. Nichts hätte ihr besser deutlich machen können als das, dass er ihr noch nicht verziehen hatte. In dieser Stimmungslage war jede Form von Kommunikation mit Zarin ein Spiel mit dem Feuer. „Wie du willst.“ In seinen Augen funkelte Herausforderung. Die Scherben lagen zu tausenden auf dem Boden, ein Meer von Glassplittern zwischen ihm und ihr. „Komm her.“ Ohne es verhindern zu können weiteten sich Rileys Augen. Es war ein Test, das wusste sie sofort. Sie hatte keinen Grund gehabt anzunehmen, dass er es ihr einfach machen würde. Ihre Gesichtsfarbe näherte sich dem Weiß der Decke, die sie noch immer fest um sich geschlungen hielt, während sie sich dem Bereich der Bar näherte. Mit Zarin gab es nur selten Verhandlungen. An guten Tagen ließ er sich manchmal auf sie ein, wenn ihm danach war. Heute jedoch war kein guter Tag. Heute gab es nur sein Wort und sonst nichts, und für sie gab es kein Zurück. Sie hatte ihn darum gebeten, zu ihm kommen zu dürfen, er hatte ihr seine Bedingungen gestellt. Er wollte sehen was sie bereit war für ihn zu tun, ob sie noch immer loyal ihm gegenüber war. Er wollte einen Beweis. Riley krümmte ihren Fuß als sie den ersten Schritt auf den Glasscherben machte, höhlte ihn von innen aus. Ohne nach unten zu schauen schob sie sich nach vorne. Es war nur Schmerz, sagte sie sich, und Schmerzen waren nur temporär. Sie begegnete seinem Blick, fixierte sich auf ihn. Seine Mine war regungslos. Von ihrem eigenen Gewicht hinunter gedrückt bohrte sich das erste Glasstück in ihren Fuß. Tränen schossen ihr in die Augen, doch Riley schrie nicht. Sie konnte alles ertragen, dachte sie immer wieder, und alles für ihn sein. Nur noch ein paar Schritte, dann würde er es wissen. Sie war stark, sie war Beskar. Es fühlte sich an als schnitte sie jemand bei lebendigem Leib auf, als würde sie weniger, Schritt für Schritt. Sie wusste, dass sie blutete, doch sie konnte nicht umkehren und würde es nicht. Kurz bevor sie ihn erreicht hatte, streckte er seine Hand nach ihr aus. Sie weinte. „Tut es weh?“, wollte er wissen. Sie nickte. „Ja.“ - „Dann weißt du, wie ich mich gefühlt habe als du mich verlassen hast. Tausend Messerstiche.“ Seine Stimme senkte sich bis er nur noch flüsterte. „Mitten in mein Herz.“ Mit einer Hand hob er ihr Kinn an. Seine Lippen strichen die ihren, eine Berührung so flüchtig, als wäre sie nie passiert. „Jetzt sind wir quitt.“

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Die Sonne schien, es war warm genug ein Kleid mit kurzen Ärmeln zu tragen. Riley hatte keine eigenen Sachen dabei, doch für den Augenblick war das egal. Sie trug eines von Zarins Hemden und nichts darunter. Er mochte das. Hier draussen am Rande der Stadt war es ganz still. Keine Gleiter waren zu hören, keine Maschinen und keine Raumschiffe, nur die gelegentlichen Gespräche der Vögel, die in den hohen Wipfeln der Bäume und auf dem Dach der Villa saßen. Riley sah sie über sich hinweg fliegen. Vögel waren der Inbegriff von Freiheit. Sie rührte in ihrer Tasse. Vor ihr desinfizierte der Medic-Droide zum inzwischen zweiten Mal ihren linken Fuß. Sie glaubte, dass er mit dieser Seite fertig war. In einer Schale auf dem Tisch lagen die Glassplitter die er aus ihr heraus gezogen hatte. Es fühlte sich besser an. Jetzt, da die Fremdkörper entfernt waren, begannen sich die Wunden zu schließen. Der 2-1B Medic war einer der wenigen Droiden die Zarin im Alltag beschäftigte, aber durchaus notwendig. Amber Hall lag abgelegen und das chirurgische Modell konnte in vielen Situationen vor Ort eingreifen und helfen, ob es sich nun um Verletzungen oder um unkomplizierte, gängige Infektionen handelte. Auf dem großen Anwesen lebten zahlreiche Menschen, nicht im Haupthaus natürlich, dort wohnten ausser Zarin und Riley nur die allerwichtigsten seiner Angestellten, auf dem benachbarten Gelände aber befanden sich die Unterkünfte der Sklaven, eine Wohngruppe aus einfachen aber soliden Gebäuden. Unter ihnen waren ein paar Familien und auch sie mussten versorgt werden. Das war mit Hilfe des Droiden sehr einfach. Für die meisten Beschwerden musste niemand in die nächste Stadt fahren.

Mit seiner mechanischen Stimme bat der in humanoider Form gebaute Droide Riley, ihren linken Fuß zurück zu nehmen und den rechten dafür anzuheben.
“Wie lange noch?”, fragte Zarin. Er stand auf einmal in der Tür zwischen Schlafzimmer und Balkon, lässig an den Türrahmen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Hatte er schon länger dort gestanden und zugesehen? “Sir, ich beginne nun die Bereinigung der Fremdkörper im rechten Gliedmaß. Fertigstellung der Behandlung zu 50%.” - “Gib mir die Pinzette.” - “Sehr wohl, Sir, aber die Behandlung ist noch nicht abgeschlossen. Ich beginne nun...” Ungeduldig streckte Zarin die Hand aus. “Ich erledige das selbst. Kümmere dich um den Chip. Jetzt.” 2-1B reagierte gehorsam und verschwand aus Rileys Blickfeld, hinter sie. “Mach deinen Nacken frei.” Forderte Zarin sie auf und zog sich einen zweiten Stuhl heran, ihr gegenüber. Sie tat wie geheissen, zog ihre Haare über eine Schulter und strich die verbliebenen, feinen Härchen zur Seite. ”Was passiert jetzt?”, wollte sie wissen. Hinter ihr bereitete der Droide eine Kanüle zur Injektion vor. “Du bekommst einen Chip implantiert”, antwortete Zarin. Er griff nach ihrem Knöchel, hob ihren rechten Fuß an. Mit einem feuchten Desinfektionstuch reinigte er ihre Fußsohle sorgfältig von getrocknetem Blut, betrachtete den Schaden eingehend. “Dein Fußbett ist voll von Splittern.” Er sagte das, als wäre es ihre Schuld. ”Was für ein Chip ist das? Was macht der?”, fragte Riley. “Er sorgt dafür, dass du mir nicht mehr verloren gehen kannst.” Er hob den Blick und sie verstand ohne weitere Nachfrage, dass es ihm ernst war. “Es ist ein Microchip mit einem winzigen Transponder.” - ”Wie ein Peilsender?” - “Genau so. Damit ich immer weiss wo du bist, sollte dir etwas passieren. Du siehst, es ist zu deiner eigenen Sicherheit.” Sie bewegte sich nicht, als der Medic-Droide seine Aufgabe fortführte und die Nadel ansetzte. Widerstand war zwecklos. Widerspruch würde Zarin nur wütend machen. Vielleicht war es sogar besser so, dachte Riley. Das Wissen, nicht weg laufen zu können würde sie von vorn herein davon abhalten jemals wieder auch nur darüber nachzudenken. Es war zu ihrer beider Bestem. Die Injektion tat nicht besonders weh, nicht mehr als eine einfache Impfung. ”Und der Chip bleibt in mir drin, für immer?”, erkundigte sie sich. “Er sitzt in einer gewebefreundlichen Hülle”, erklärte Zarin, die Pinzette jetzt in der Hand, “Mit der Zeit wird er mit deinem eigenen Gewebe verwachsen. Keine Sorge, sollte er eines Tages nicht mehr funktionieren, implantieren wir dir einfach einen zweiten. Jetzt halt still.” Riley bewegte sich nicht. 2-1B hatte ein winziges Pflaster auf ihren Nacken platziert und verschwand ins Haus zurück. Er hatte nach einigen Blechschäden gelernt, Zarin nicht unnötig zu belästigen und dieser hatte schließlich gesagt, dass er sich um Rileys Fuß kümmerte. Sie schaute zum Himmel, zu den wenigen weissen Wolken die sich dort formten, weich wie ein Kissen. Es hätte sie nicht überraschen dürfen zu welch drastischen Maßnahmen Zarin griff um sie zukünftig besser zu überwachen. Er hatte ja nicht Unrecht, sie hatte sein Vertrauen gebrochen und bezahlte nun einen hohen Preis dafür. War es das wert gewesen? Sie musste an die ungestörten Stunden denken die sie verbracht hatte, an ihre Ausflüge hier in der Stadt, allein oder mit Megan. Sie waren über Märkte geschlendert, hatten in Cafés gesessen und am Flussufer des Solleu geplanscht. Riley war ein Schiff geflogen, wann sie wollte und wohin sie wollte, ihr eigenes Schiff. Und natürlich war da Aldridge gewesen, der sich mit niemand anderem vergleichen ließ den sie je kennen gelernt hatte. Es konnte nur eine Antwort geben, dachte Riley lächelnd, es war alles wert gewesen und sie bereute nichts. Sie würde die Erinnerungen behalten, sie aufbewahren wie einen Schatz. Das konnte ihr keiner nehmen. “Worüber lachst du?” Zarin hatte ihren Blick bemerkt. Er hatte die Pinzette bei Seite gelegt, hielt ein Skalpell zwischen Daumen und Zeigefinger und bewegte einen der tiefer sitzenden Glassplitter mit vorsichtigen Bewegungen weiter an die Oberfläche. Er hatte eine erstaunlich ruhige Hand. Es schmerzte nur hin und wieder, wenn er unbeabsichtigt zu tief stach. Riley betrachtete ihn spekulativ. ”Über dich”, erwiderte sie mutig. Zarin hielt in seiner Bewegung inne. ”Du bist so fürsorglich.” Er antwortete nichts. Das Skalpell in seiner Hand arbeitete sich weiter vor. ”Au!” An einer empfindlichen Stelle getroffen konnte Riley nicht verhindern, dass sie zuckte. Er griff mit der Pinzette zu, hielt sie in die Luft und der längliche Splitter den er aus ihrem Fuß heraus gezogen hatte glitzerte zwischen ihren beiden Spitzen, bevor er das winzige Stück Glas in die Schale zu den anderen fallen ließ. “Das ist keine Fürsorge.” Zarins Stimme war ohne Emotionen. Er hielt noch immer Rileys Knöchel, drehte ihr gestrecktes Bein mit sanftem Druck noch ein kleines bisschen weiter nach aussen. “Ich genieße die gute Aussicht von hier.”


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Eigentlich war es hier sehr schön. Eine riesige Lichtung, umramt von hohen Laubbäumen, zwischen ihnen graste eine kleine Herde der friedlichen Shaaks. Ein schöner Ausgangspunkt für eine tolle Camping Tour mit Freunden. Er hatte aber keine mehr und er saß hier nicht um an schöne Dinge zu denken. Aldridge saß im Schneidersitz auf der Haube des Mietgleiters und klebte seinen rechten Zeigefinger an seinen Ringfinger. Blau und geschwollen war er sein letzter Nacht, Aldridge hatte es bei seiner Suche ignoriert, den Finger einfach weiter bewegt bis es nicht mehr möglich gewesen war. Er war ein ziemlicher Vollidiot. Wie sollte er jetzt den Blaster betätigen? Aldridge lachte laut auf. Er hatte nie in seinem Leben in seinem Blaster bedient....und überhaupt, sein Plan war komplette ******. Der von letzter Nacht war auch ****** gewesen. Das machte nichts. Er war ja auch ******. Der Naboo kletterte von der Haube, nahm den Blaster aus dem Hosenbund und feuererte mit der linken Hand auf einen der Bäume in der Lichtung und erschrak ein wenig ob der Wucht mit der dieser hellblaue Blitz in den Baum einschlug. F***. Da wäre er er ja mit einer Hand voll Steinen sicherer, die er auf seine Kontrahenten warf.

Aldridge blickte auf sein Chrono, nur noch eine halbe Stunde, dann bekäme er seine Schwester wieder. Oder doch nicht? Oder doch? Der bullige Naboo seufzte, steckte den Blaster wieder in seinen Hosenbund und redete sich gut zu. Ja, er hatte weder Miranda noch Riley in der letzten Nacht gefunden, aber der feste Wille etwas zu tun, der verschwand nicht. Angst hatte er ebenfalls keine. Sein Plan war *****, aber er hatte einen und den festen Willen ans Ziel zu kommen. Willenskraft hatte schon gereicht um den Blaster zu bekommen, er war mutig genug gewesen Grenzen zu überschreiten. Er würde weiter mutig sein. Sein Plan war ******......nein er hatte gar keinen Plan. Er war planlos, hatte gar nichts, nur sich, seinen Willen und diesen Blaster. Das musste reichen.


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Ihre Lunge rasselte als sie sich die wenigen Treppenstufen hochquälte. Sie erkältete sich. Wenn sie jetzt niesen würde ihr vielleicht die zerschlagene Nase abfallen. Miranda hätte eigentlich ob der bitter trockenen Lustigkeit dieser Feststellung gern laut aufgelacht, sie liebte sarkastischen Humor. Das Problem war, es war nicht lustig, es war alles andere als lustig. Miranda konnte und wollte nicht mehr. Die Nacht in eiskalten, klammen Kleidern, die einem Tag in in klatschnasser kalter Kleidung gefolgt war, tat ihr übriges. Als sie an ihre Hand dachte, wurde die Naboo von Schwindel übermannt. Sie hatte versucht die rasenden Schmerzen auszublenden, was seit gestern immer wieder nur für Sekunden funktioniert hatte. Wie gerade eben. Jetzt als sie am Ende der Treppe ankam schien es ihr als wollte ihr ihr Körper nach allem endlich eine Ohnmacht gönnen was diesen ******* hinter ihr auffiel. Eine kräftige Hand griff nach dem Kragen und dem Rückenteil ihrer Bluse und zog den Stoff mit einem Ruck in seine Faust. Er führte sie nun wie ein unartiges Tier am Kragen, in demütigend gebückter Haltung. Miranda lies es geschehen, ging brav mit und war plötzlich dankbar. Er sorgte dafür, dass sie nicht hinfiel, sie hätte sich auch mit ordentlich funktionierendem Kreislauf nicht auffangen können, die schmerzhaft eng angelegten Handschellen, die ihre Haut aufscheuerten, hätten das verhindert.Das war sehr freundlich, das er sie festhielt. "Muss ich jetzt sterben?" fragte sie leise und höflich. Das sie auf die Frage keine Antwort bekam akzeptierte sie still. Vielleicht war die Frage ihm zu dreist gewesen. Sie war niemand mehr, der Kerl hinter ihr und vor allem, nein eigentlich ausschließlich Zarin hatten ihr gezeigt wer sie für diese Männer war. Ein Nichts und ein Niemand. Sie hatte solch bittere, existenzielle Angst vor Zarin dass sie jetzt erschrak weil sie seinen Namen nur gedacht hatte. Miranda blickte still auf den verschwommenen Boden unter sich und wünschte sich Konturen sehen zu können, nur noch ein mal. Als sie den Blick so gut es ging hob, sah Miranda das sie auf einen Gleiter zugingen. Das schwarze Ding das da über dem hellen Untergrund schwebte, konnte nichts anderes sein. Der Kofferraum wurde geöffnet. Miranda wurde hoch gehoben und in den Kofferaum geworfen. Vielleicht, dachte sie leise bei sich, war es das letzte mal das sie Himmel und Farben gesehen hatten. Aber ein gutes hatte es, Dunkelheit kannte keine Konturen und keine Unschärfe. Wenn Zarin sie nachher aufforden würde zu springen, sie würde nur fragen wie hoch...

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Sie hatte sich gefragt, wo er sie festhalten ließ. In den fast 24 Stunden die Riley nun schon in der Villa Strazia verbracht hatte, hatte sie nicht viel von dem Haus und dem Rest der Anlage gesehen. Es gab ein Poolhaus, wie bei einem Anwesen dieser Größe nicht unüblich, und ein größeres Gästehaus, aus dessen Tür Bowen heraus kam, als Zarin und Riley gerade den Hof überquerten. Der Gleiter stand bereit, aber von Miranda Trineer fehlte jede Spur. Seit Riley zurück war, war es als wäre sie gar nicht hier. Sie bestiegen den Gleiter, Zarin und Riley hinten, Bowen und ein Mann den sie nicht kannte in der Pilotenkabine. Sie wäre lieber zurück geblieben, wenn es sein müsste sogar gefesselt und eingesperrt, als mitzukommen. Es war kurz vor Anbruch des Abends, Zeit für Zarins Treffen mit Aldridge. Er hatte sie damit überrascht, dass eines ihrer Kleider auf dem Bett gelegen hatte. Zarin war nicht unvorbereitet nach Naboo gekommen und schon gar nicht in der Absicht, ohne sie wieder zurück zu fliegen. Er war sich seiner Sache sicher gewesen und hatte einen Koffer für sie packen lassen. “Du hast eine Stunde um dich zurecht zu machen”, hatte er ihr gesagt und Riley hatte begonnen zu ahnen worauf dies hinaus laufen würde, war aber klug genug nichts zu sagen. Genau so ahnte sie inzwischen auch, wo sich Miranda Trineer befand. Sie saß nicht neben Riley auf der Rückbank. Sie war entweder tot, und Riley befand sich auf dem Weg zu Aldridge um ihm genau das zu sagen, oder war verfrachtet worden in den Gepäckraum des Gleiters. Sie hoffte, dass es letzteres war. Riley wollte Aldridge nicht sehen, nicht so. Gestern noch, da waren sie Freunde gewesen, Verbündete, aber heute? Sie standen auf gegenüberliegenden Seiten, Riley war die Geliebte des Mannes der seine Schwester entführt hatte. Aldridge würde wütend sein, wenn er sie so sah. Er würde sie nicht wieder erkennen und Riley wollte die Erinnerung an ihn nicht mit dunkler Tinte färben. Zarin wusste das und das war genau einer der Gründe, warum er wollte, dass Riley ihn begleitete. Was auch immer sie und Aldridge verbunden hatte, sie sollte einsehen, dass da nichts mehr war. Der andere Grund war, dass Zarin sie präsentieren wollte. Sie gehörte ihm und niemandem sonst. Das wollte er seinem unerwarteten Widersacher demonstrieren und dafür gab es keine bessere Möglichkeit als sie buchstäblich vorzuführen. ”Was passiert, wenn wir da sind?” Irgendwann während der Fahrt entschied sich Riley, die Frage doch zu stellen. Zarin saß ihr gegenüber und war in einen Datenblock vertieft. Sie hatten noch kein Wort gesprochen seit sie in den Gleiter gestiegen waren. “Das hängt ganz von deinem Bekannten ab.“ So wie er das sagte wirkte er beinahe desinteressiert. Vielleicht war es auch tatsächlich nur ein unwichtiger Punkt auf seiner langen Agenda, aber immerhin war es ihm wichtig genug gewesen darauf zu bestehen, dass Riley sich hübsch machte und das figurbetonte Kleid anzog, das er für sie ausgesucht hatte. Er hob flüchtig den Blick. “Ich will nicht, dass du mit ihm sprichst. Kein einziges Wort, hast du mich verstanden?” Sie nickte. ”Ja.” Es würde ihr schwer fallen. Was konnte sie an dieser Stelle noch tun um sich aus der Affäre zu ziehen? Nichts, sie war vollkommen machtlos.


Der Gleiter hielt weit außerhalb der Stadt auf einer Waldlichtung. Aldridge war bereits da. Bowen parkte genau ihm gegenüber und Riley war dankbar für die getönten Fenster, und dafür dass Al, der mit vor der Brust verschränkten Armen vor seinem Gleiter wartete, sie nicht direkt sehen konnte. Die Männer stiegen zuerst aus, Bowen und der andere, der ein militärisches Blastergewehr trug, als plante er in den Krieg zu ziehen, danach Zarin. In seinem Anzug war er das komplette Gegenteil von Aldridge. Er schlenderte auf ihn zu, die Hände lässig in den Hosentaschen. Er musste nichts beweisen, er hatte ja längst gewonnen.
„So schnell sehen wir uns also wieder.“ Zarin blieb stehen wo er war. Sie standen sich gegenüber wie die Protagonisten eines Duells, illegal ausgetragen und ohne Regeln. Aldridge hatte nicht einmal einen Sekundanten. Riley stieg zuletzt aus. Für einen Moment noch hatte sie überlegt einfach sitzen zu bleiben und abzuwarten was passieren würde, ganz unbeteiligt zu tun, doch sie sah keinen Vorteil darin, ausser für sich selbst. Wenn sie eines tun konnte, dann Zarin zufrieden zu stellen, ihn möglichst milde gestimmt zu halten, damit er Aldridge bloß nichts antat. Das war jetzt ihre Aufgabe. Sie schwang ihre Beine nach draussen und stellte einen Fuß nach dem anderen auf dem unebenen Waldboden ab. Die goldenen Stilettos die sie trug verschwanden fast unter dem bodenlangen, mitternachtsblauen Kleid - eine Hommage an ihre ebenso blauen Augen - hätte der hohe, seitlich angelegte Schlitz nicht dafür gesorgt, dass ihr rechtes Bein mit jedem Schritt, den sie auf Zarin zu machte, unter dem Rock hervor blitzte. Er streckte einladend einen Arm nach ihr aus um sie zu sich zu dirigieren, ohne den Blick von Aldridge zu nehmen, natürlich. Riley wiederum mied es, ihren ehemaligen Freund anzusehen. Sie konzentrierte sich auf Zarin. Sonnenstrahlen, die letzten für diesen Tag, tanzten auf dem goldenen Reif, den sie im Haar trug, bespickt mit Saphiren. Ihr Kleid lag wie eine zweite Haut, in der Taille gerafft, für die verführerische Figur einer Sanduhr, ihr Dekolleté offenherzig und eng geschnürt. Riley hatte an einer Stelle mit Make-Up nachhelfen müssen, dort wo die frische Vernarbung einer ihrer Brandwunden zu sehen war, doch nach der kleinen Korrektur fiel die Stelle kaum noch auf. Ihr Körper heilte schnell und den Rest ihrer Wunden verdeckten das Kleid und die überlangen Ärmel, die wie Fächer um ihre Handgelenke endeten. Sie wusste, dass sie sexy aussah. Für ein Treffen wie dieses, mitten im Wald, wirkte sie deplatziert, aber Zarin hatte sie genau so gewollt. Ihr prunkvoller Schmuck, ihre dunkelroten Lippen und die Zurschaustellung ihrer weiblichen Reize unterstrichen deutlich, welche Art von Macht er verkörperte. Er legte seinen Arm um sie, zog sie nahe zu sich heran. „Du erinnerst dich an Riley?“, fragte er in Aldridges Richtung. Sein Kopf drehte sich zu ihr. „Küss mich.“ Sie befolgte ohne zu zögern, wohl wissend, welch beurteilender, ablehnender Blick auf ihr lasten musste. Auf Zarins Gesicht jedoch lag ein zufriedener Ausdruck. „Weisst du, Aldridge, ich habe lange überlegt was ich mit dir mache. Ich hätte allen Grund, dich still und leise beseitigen zu lassen. Du musst wissen, ich bin ein eifersüchtiger Mann.” Seine Hand umschloss Rileys Schulter. Gehorsam stand sie neben ihm, den Blick leicht gesenkt. Jedes Wort, das er sagte, musste solche Wut in Aldridge schüren. „Aber dann habe ich mit Riley gesprochen. Wir hatten eine lange, ausführliche Diskussion. War es nicht so?” Fragend sah er sie an. Bei seinem Blick sank Riley das Herz. Sie konnte nur schwach nicken. “Du hast Glück. Sie hat mir versichert, dass du ihr keine unwillkommenen Avancen gemacht hast. Ich muss mich also nicht an dir rächen.” Zarins Blick war beinahe gönnerhaft. Er verzieh Aldridge nicht, aber er gab ihm eine zweite Chance. Er ließ ihn gehen, trotz allem das passiert war! Es war ein großes Zugeständnis, wusste Riley, eines das Zarin nicht hätte machen müssen. Dass er es dennoch tat zeigte vor allem eines: dass er ein Mann war der sein Wort hielt.


- Naboo - Theed - Wald Treffpunkt - Mit Zarin, Bowen, Al, etc -
 
- Naboo - Theed - Wald Treffpunkt - mit Zarin, Riley, Bowen usw -

Aldridge fühlte sich winzig, schwach und erniedrigt. "Ich hab nur auf Riley aufgepasst, mehr nicht." Die Stimme des Naboo war fest, aber so schrecklich leise. Er begnete Zarin das zweite mal in seinem Leben und der andere Mann schaffte es wieder, seit Sekunde 1 dieser Begegnung, ihn ohne Fesseln zu fesseln. Mit Riley gelang ihm das offensichtlich noch viel besser, nein, korrigierte er seinen Eindruck, es gelang ihm bei ihr ganz selbstverständlich. Riley stand still neben Zarin und war durch dieses pompöse, reizvolle Outfit und das üppige Make-Up so völlig anders. Sie sah aus wie irgend ein schillernder Superstar, der seinen 100.000.000 Credit Körper in diesem waghalsig attraktiven blauen Kleid (das ihre Augen so sehr betonte) spazieren führte. Aber in echt führte Riley gar nichts aus, sie wurde ausgeführt wie ein braves Haustier. Sie hatte Zarin so selbstverständlich geküsst....was Aldridge regelrecht anekelte. "Ich bin ein Niemand. Ich bin der Mühe nicht wert" Unterstrich er vorsichtig was Zarin dachte und wusste. Al war klar, das die gute Laune teils Fassade, teils Realität war... Er war offensichtlich darüber amüsiert das er ihn mit Riley völlig geschockt hatte. Ihm war das Herz in die Hose gerutscht, als sie den Gleiter verlassen hatte. Wieso betrieb dieser Mann so einen gewaltigen Aufwand um ihm zu zeigen wer der Boss war? Al konnte nur vermuten das unter Zarins absolut selbstsicherer Fassade gerade glühend heisse Wut auf ihn kochte. In pure Gönnerhaftigkeit verpackt hatte er ihn mit ganz unverblümt mit dem Tod bedroht und Aldridge war kalt geworden, denn Aldridge wusste das er es ernst meinte. Zarin, dieser Mann der Riley bei der Schulter hielt, konnte ihn jetzt, in fünf Minuten oder in fünf Monaten töten..einfach so..wenn ihm danach war... Zarin hatte von Rache gesprochen. Wofür? Dafür das er auf Riley achtgegeben hatte? Auf der Waldlichtung war es still geworden. Weder der von Riley als Bowen benannte Kerl sprach, noch der andere raue Mann mit diesem riesigen Blastergewehr (das seinen Blaster wie eine lächerliche Spritze aussehen lies). Zarin stand lässig da, sah ihn mit seinen kalten Augen wie der Greifvogel die Beute an und Al blickte zurück, nicht weil er es wollte sondern musste. Würde er Riley, die ihn nicht ansah, zu sehr ansehen... wer wusste was passierte. Aldridge wollte nur noch weg, er wollte diesen Kerl nicht mehr sehen, die beiden Affen im Anzug nicht mehr sehen und Riley auch nicht
.... Er konnte es nicht ertragen sie so zu sehen, es schmerzte ihn und beschämte ihn. Er hätte sie niemals gehen lassen dürfen. Aldridge schwor sich, sich das niemals zu verzeihen. Das sie offensichtlich keine Blessuren hatte, half da wenig.

"Kann ich meine Schwester sehen?" Aldridge war bei der ganzen Anspannung jetzt erst aufgefallen, das Miranda überhaupt nicht zu sehen war! Wo war sie? War das eine Farce? War sie etwa... Sein Herz raste, wenn sie tot war! Dann..... "Sie wollten sie mir wiedergeben. Riley ist bei Ihnen..." Und seine Stimme war wieder so schrecklich leise...."Bitte geben Sie mir Miranda zurück"...


- Naboo - Theed - Wald Treffpunkt - mit Zarin, Riley, Bowen usw -
 
- Naboo – Theed – Treffpunkt im Wald – Mit Zarin, Al, Bowen, Miranda –

Riley wunderte sich, wie ruhig und bestimmt Aldridges Stimme klang als er mit Zarin sprach, ihm zustimmte und ihm versicherte, dass er es nicht wert war, dass man sich die Hände an ihm schmutzig machte. Sie musste daran denken was er im Begriff gewesen war zu tun, als sie ihn damals unangemeldet in seiner Wohnung aufgesucht hatte. Er hatte sich umbringen wollen – weil er alleine gewesen war, weil er Trauer und Schuld nicht mehr hatte ertragen können. „Ich bin ein Niemand.“ Waren das die selben Worte? Hatte er genau das damals schon einmal gesagt, zu sich selbst? Riley hoffte, dass er nicht glaubte, was er sprach. Er war kein Niemand, nicht für sie, aber sie würde nie wieder die Gelegenheit haben ihm das zu versichern. „Deine Schwester, natürlich… das hätte ich fast vergessen.“ Zarins Worte waren der blanke Hohn. Er hatte Aldridge absichtlich auf die Folter gespannt, ihre Erwähnung so lange heraus gezögert bis Al nach ihr fragte. Riley wollte Zarin bitten, sie einfach frei zu lassen, sein Versprechen zu halten und zurück zu fahren zur Villa, oder direkt zum Raumhafen oder wo immer ihr Schiff auf sie wartete, damit sie Naboo verlassen konnten. Es war die beste, die sicherste Alternative für alle Beteiligten. Aldridge hatte nicht verdient, wie Zarin ihn behandelte, seine Schwester war unbeteiligt in dieses Chaos hinein geraten… das musste ein Hände haben! Doch natürlich tat Riley nichts. Sie konnte nicht. Unterdessen gab Zarin dem Fremden ein Zeichen. Der Gepäckraum des Gleiters wurde geöffnet. Riley sah nicht, was hinter ihr geschah, doch sie hörte es. Aldridges Schwester lebte. Alles andere hätte sie sich niemals verziehen. Es waren ihre Taten, die das alles hier in Gang gesetzt hatten. Sie war auf Taris davon gelaufen, hatte Aldridge kennen gelernt, hatte ihn tiefer in ihre eigenen Probleme mit hinein gezogen. Riley war nicht blind, sie wusste welche Rolle Zarin in diesem Zusammenhang spielte, aber die Schuld lag bei ihr. Sie hatte angefangen.

Als Zarin sich umdrehte, folgte Riley seinem Blick. Aldridges Schwester stand auf unsicheren Beinen, die dunklen Haare strähnig und ungewaschen, ihre Kleidung zerknittert und blutig. Sie hielt eine Hand fest vor ihre Brust gedrückt. Ihr Gesicht war das Ziel eines feindlichen Angriffs gewesen. Riley schluckte, als sie das zugeschwollene Auge der Frau sah, das getrocknete Blut in ihrem Gesicht. Sie war bestraft worden, für etwas das sie nicht getan hatte. Sie war bestraft worden, weil niemand sonst da gewesen war. Zarin löste seine Hand von Rileys Schulter und rief Bowen an seine Stelle, wie sie es seit jeher gewohnt war. Er selbst, Zarin, näherte sich Aldridges Schwester. Der andere Mann hatte sie am Arm gepackt und auf halbe Höhe des Gleiters geführt, weit genug noch entfernt von ihrem Bruder, von jeder etwaigen Sicherheit.
„Hallo, Miranda.“ Alle Blicke waren auf sie und Zarin gerichtet. „Wie geht es dir heute?“ Er stand genau vor ihr, fast eine Spur zu dicht. „Ich hoffe, die Fahrt war nicht zu unbequem für dich.“ Sein Tonfall war betont freundlich. Er sprach mit ihr als wäre sie zurück geblieben, oder ein Kind. "Du darfst jetzt sprechen." Riley konnte kaum ertragen ihm zuzuhören. Es war lange her, zu lange um sich zu erinnern, aber es hatte eine Zeit gegeben, in der sie ihm so gegenüber gestanden hatte wie Miranda jetzt. Diese Zeit wünschte sie sich nicht zurück. Normalerweise tat sie so, als hätte es sie nie gegeben. Sie spürte Bowen, der direkt hinter ihr stand. Es war paradox. Bowen war derjenige gewesen, der sie damals entführt hatte, nicht Zarin. Er hatte ihren Vater nieder geschlagen, ihre Mutter bei Seite gestoßen und die vierzehnjährige Riley mit sich gezogen, und dennoch hatte sich Riley damals vor Zarin mehr gefürchtet als vor ihm. Zarins hatte diese Aura, eine natürliche Autorität – und dieser war Miranda Trineer jetzt ausgesetzt.

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Er war ihr so nahe, das sie grobe Details erkennen konnte. Zarin hatte eine wirklich markante Nase und helle Augen. Sie musste nicht noch mehr sehen können um zu wissen, das sie gerade vermutlich vor Vergnügen blitzten. Miranda stand unter enormen Druck obwohl sie viel zu erschöpft dafür war. Aldridge war hier! Sie hätte es auch gewusst wenn sie ihn nicht hätte sprechen hören. Den großen Fleck in einer Entfernung kannte sie. Es sah alles so sehr danach aus das sie jetzt gehen konnte! Das sie gleich frei war, und trotzdem war ihr Herz voller Angst und Panik. Zarin war ein Vulkan, unberechenbar, so brutal und tötlich. Er hatte sie angesprochen, was sollte sie jetzt tun? Wollte er auf den zynischen ******* den er da vom Stapel lies eine Antwort? Wenn ja welche? Oder wollte er keine? War es völlig gleichgültig? Würde er sie gleich einfach töten, oder ihr einfach noch die zweite Hand zerschlagen? Würde sie gleich wieder brüllend vor Schmerzen auf dem Boden liegen? Oder würde sie hören wie er einfach Al tötete, den er ganz unverhohlen mit dem Tod bedroht hatte? "Die.." sie brach hemmungslos schluchzend in Tränen aus als sie ihm doch antworten wollte "...die Fahrt war okay. Mir geht es gut...". Sie setzte schnell noch ein 'Danke' hinterher, als sich Aldridge zu wort meldete. "Bitte es ist genug!". Sie hatte noch nie so viel offensichtlichen Schmerz in seiner Stimme gehört. Miranda schob sich so weit wie möglich an Zarins Schergen heran, der sie festhielt, aber es brachte nichts, Zarin blieb dicht bei ihr. In ein paar Schritten Entfernung stand ein blau blonder Fleck und schwieg...Riley..der Name war gefallen. War sie Riley? Ihr Gedanke zerstob als sie wieder den Albtraum ansah, der Mann der jede dieser Gedanken mit Schlägen und Blasterschüssen ganz schnell irrelevant machen konnte. Miranda blickte Zarin mit eingezogenem Kopf an und entschuldigte sich für ihr weinen. Er durfte wegen ihr und Al nicht böse werden. Wenn Zarin zornig war, dann geschah unfassbares.

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Es war besser nicht hinzuhören und nicht hinzusehen. Es war einfacher, die Augen zu verschließen und so zu tun als wäre sie ganz woanders. Natürlich war das nicht möglich. Riley sah was mit Aldridges Schwester Miranda geschah und wie schlecht es ihr ging. Er wollte, dass sie es sah. Er hatte ein Exempel an der anderen Frau statuiert. Miranda lebte und sie stand auf ihren eigenen Füßen, doch sie war geschlagen und gedemütigt worden. Sie musste Angst haben, ihre Tränen verrieten das, und Riley wusste wie sich das anfühlte. Sie hatte genau so geweint. “Du hast deinen Teil unserer Abmachung erfüllt und ich erfülle meinen.” Zarin hatte sich Aldridge zugewandt, obgleich er noch immer bei Miranda und ihrer in sich zusammen sinkenden Gestalt stand. Hatte Riley früher genau so ausgesehen, mit hängenden, eingerundeten Schultern und gesenktem Blick? Es war ein weiter Weg gewesen bis hierher, ein Weg den Miranda nicht würde gehen müssen. Sie hatte jemanden der sie abholte, in dessen Arme sie sich gleich würde fallen lassen können. Ihr Bruder würde für sie da sein. Sie hatte ja keine Ahnung, wie gut sie es hatte. “Sie ist nicht mehr in einem ganz so gutem Zustand wie sie war als ich sie bekommen hatte...” Zarin betrachtete die mitgenommene Frau sorgfältig. “Wir hatten unsere Startschwierigkeiten, nicht wahr?” Die Bemerkung amüsierte ihn. Ja, das war Zarins Art zu beschreiben, was geschehen war. Er ließ den anderen Mann ein Gepäckstück holen und Aldridge vor die Füße werfen. “Du kannst jetzt gehen”, forderte er dessen Schwester auf. “Na los.” Sie setzte sich in Bewegung, zögerlich fast, und Riley hielt die Luft an. Sie würde erst wieder frei atmen können, wenn alles gut war, wenn Al seine Schwester bei der Hand genommen und sie schützend hinter sich geschoben hatte. Riley wollte, dass er das tat, ein Stück weit auch für sich selbst. Erst damit würde der Austausch abgeschlossen sein. “Miranda.” Und dann rief Zarin sie mit ruhiger Stimme zurück. ”Du hast etwas vergessen.” Gemäßigten Schrittes trat er wieder neben sie, eine Brille in seiner Hand, und setzte ihr das verbogene Gestell auf die geschwollene Nase. “Wir wollen doch nicht, dass du stolperst und hinfällst, hm?” Er schaute sie direkt an, seine Hände nahe an ihrem Hals und ihrem Gesicht, als er begann ihren Kragen zu richten. “Aldridge hat dich lange nicht gesehen. Du hättest dich für ihn hübsch machen sollen.” Miranda hatte versagt, Zarins Worte implizierten das. Es war schwer, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Alles was er sagte klang so plausibel. Er strich einen Schmutzstreifen von ihrer Schulter, mit dem Rücken inzwischen zu Riley konnte sie sein Gesicht nicht mehr sehen. „Siehst du, das ist schon besser.“ Sekunden vergingen. Seine Stimme war samtig weich gewesen, so freundlich dass sie schon wieder gefährlich war. Sie standen in seiner Welt, in Zarins Welt, in der nur er das Wort hatte und alle anderen schwiegen, ob aus Respekt oder aus Angst.


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Alle schwiegen und waren erstarrt, bis Aldridge das Wort ergriff. "Miranda, komm." Seine Schwester hatte keinen Schritt mehr gemacht, seit Zarin ihr ihre Brille gegeben hatte. Beide standen da und boten ein bizarres Bild. Zarin sah sie lächelnd an, Miranda starrte ihn an als sei er das faszinierendste dass sie je gesehen hatte. Ihr Gesicht und die bitteren Tränen die sie noch immer leise weinte straften diesen Eindruck lügen. Aldridge war innerlich stumm, der Anblick seiner Schwester hatte ihn so sehr erschüttert das seine Gefühle einem Stromausfall gleich plötzlich ausgefallen waren. Der Naboo hob die Arme beschwichtigend und machte einen Schritt nach vorne. Bowen und der andere Kerl guckten kritisch, mehr nicht. "Miranda!" versuchte er es nochmal, wartete diesmal aber nicht auf eine Reaktion, sondern zog sie am Arm von ihm weg. Und trotzdem er kaum Kraft aufgewendet hatte, strauchelte seine zierliche Schwester und wäre garantiert gefallen hätte er sie nicht festgehalten. Sie hatte kaum Körperspannung. Wieder Schweigen in der Lichtung. Zarin lächelte noch immer, Aldridge, der ihm nun direkt gegenüber stand tat das nicht. Er registrierte das Miranda sich jetzt aus seinem Griff löste und sich mit wackeligen Beinen zum Gleiter aufmachte, Aldridge bewegte sich nicht. Er war die lächerlich dünne Frontlinie, die sie von Zarin, seinen Schergen und.....er wagte es noch immer nicht Riley anzusehen.....trennte. hinter ihm hörte er zischen und das schließen einer Tür. Gut. Sollte Zarin nun doch noch Lust darauf bekommen, sich an Aldridge zu rächen, hatte sie zumindest eine Chance zu flüchten. "Sie haben Ihr Wort gehalten. Aldridge musste darauf achten nicht zu würgen, als er die nächsten Worte aussprach. "Vielen Dank dafür". Es war ihm zu unbehaglich mit Zarin zu reden. Der andere Mann wirkte drei Köpfe größer als er, obwohl er es nicht war. Zarin hatte etwas von einem Raubtier, das sich in feinste Kleider gewandet hatte, um seine Umwelt zu täuschen. "Wir werden uns dann jetzt aufmachen. Der Weg wird bei Dunkelheit anstrengender."Aldridge deutete eine Verneigung an, wie sie hier in seiner Heimat üblich war, wenn man sich von besonderen Gästen verabschiedete. Sie galt Riley, obwohl das hier niemand inklusive ihr selbst erahnen konnte. Al nahm Mirandas Koffer und blickte Zarin noch einmal in die Augen, bevor er sich umdrehte und zum Gleiter ging. Mit jedem Schritt weg von Zarin und näher zu Miranda, kamen seine vor Schock verstummten Gefühle wieder hoch. Er war wütend und erschüttert, untröstlich und entschlossen. Für jede einzelne Träne die Miranda weinte, für jeden Schlag den er an das zarte Mädchen ausgeteilt hatte, hätte er sich zu gern gerächt. Doch das würde nicht gehen, an ihn kam er nicht ran. Aldridge wünschte sich den toten Jungen von Tatooine ins Leben zurück. Alles in ihm wollte Zarin an seine Stelle setzen, ihm bei einem Kampf Mann gegen Mann sein Ende bereiten. Aldridge erschrak vor sich selbst als er erkannte das das er das nicht nur in Wut daher sagte. Aldridge Trineer wollte Zarin töten. Er wollte es so sehr und würde es doch nicht tun können. Der Naboo stieg in den Gleiter ein und warf einen Blick auf die Rückbank. Miranda lag auf ihr und schüttelte sich sich in einem Weinkrampf. Es wurde ihm plötzlich klar... Wenn Riley diesem Mann nur halb so wichtig war, wie Miranda ihm, würde ihn das was er vorhatte ohnehin härter treffen als jede Faust. Al würde Riley befreien, sie ihm seinen Fängen wieder entreissen, so wie er es seitdem sie zu ihm gegangen war geplant hatte. Die Rettung von Riley...das war der nächste Schritt. Er schwor es ihr. Sie hatte sein Leben gerettet, jetzt würde er ihr das zurück zahlen. "Ich fahr dich jetzt ins Krankenhaus."

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Sie stiegen nacheinander in den Gleiter, erst sie, dann er. Aldridge hatte sich hinter das Steuer gesetzt. Riley konnte ihn durch die Frontscheibe sehen. Jetzt, da er im Begriff war weg zu fahren, wagte sie es zum ersten Mal ihn direkt anzusehen. Es würde gleichzeitig auch das letzte Mal sein. Vielleicht, versuchte sie sich selbst zu überzeugen, hatte das alles auch etwas Gutes. Sie war zurück bei Zarin, dort wo sie hin gehörte, und Aldridge sah seine Schwester wieder. Er brauchte sie, und sie brauchte jetzt ihn. Das war eine Chance für sie beide. Als er weg fuhr verließ Riley Bowens Schatten und trat an Zarin heran. ”Können wir gehen?” Der Gleiter war zwischen den Bäumen verschwunden und auch das Geräusch der Triebwerke war verstummt. Zarin reagierte nicht sofort. Als er sich dann doch zu ihr umdrehte, hatte er seinen Blaster in der Hand. “Wir sind hier noch nicht fertig.” Die Waffe zielte auf Bowen.

In dieser Nacht ließ Zarin sie bei sich in dem großen Doppelbett schlafen. Riley hatte viele Gedanken zu verarbeiten. Der Tag hatte Bilder in ihre Erinnerung gebrannt die immer und immer wieder vor ihren Augen vorbei zogen. Sie lag lange wach, Zarins warmer Körper neben ihr, sein Atem so friedlich als wäre es ein gar unaufgeregter Tag für ihn gewesen, an dem er nichts getan hätte als im Garten zu arbeiten und seine Orchideen zu pflegen. Die Welt war für ihn in Ordnung, jetzt da er Riley wieder hatte. Er hatte ihr nicht gesagt wann sie nach Amber Hall zurück fliegen würden, vermutlich aber so bald wie möglich. Bis dahin würde er sie nah bei sich halten. Nicht nötig, dachte Riley im Stillen, sie hatte nicht die Absicht ihn ein zweites Mal zu verlassen. Sie strich über das weiche Pflaster in ihrem Nacken und löste es denkbar langsam und schmerzhaft von ihrer Haut. Ihre Fingerkuppen erfühlten nichts, keinen Punkt des Einstichs, keine Schwellung. Das winzige Loch, das die Nadel in ihren Nacken gestochen hatte um den Chip in ihr Gewebe zu verpflanzen, war innerhalb von Sekunden wieder vollständig geheilt.
„Was hat das Ding für eine Lebenserwartung?“ Es war Megan, die vor dem Kopfende des Bettes auf dem Boden hockte und im Flüsterton mit ihr sprach. Es war das erste Mal, dass sich eine der beiden zeigte, seit sie wieder bei Zarin war. “Keine Ahnung“, wisperte Riley zurück, so leise fast als wäre es nicht ihre Stimme gewesen, sondern das Rauschen des Windes. Megan und Venus kamen normalerweise nur zu ihr wenn Zarin nicht da war. Megan hasste ihn zu sehr, Venus verehrte ihn aber fürchtete ihn auch. Es war ein Tanz auf dem Drahtseil und Riley musste das Gleichgewicht zu beiden Seiten halten. Sie war in die Tiefe hinab gestürzt, damals als Ava gestorben war. “Er hat sie umgebracht”, wisperte Megan in die Dunkelheit, “Er bringt jeden um der ihm im Weg steht.” Riley starrte in ihre reflektierenden Augen, die so hell leuchteten als würden sie frontal von einem Scheinwerfer angestrahlt. “Du hast gesehen wozu er fähig ist.” Die Nacht war lang. Warum konnte sie nicht endlich einschlafen? Riley wollte los lassen, den Tag vergessen und alles das passiert war hinter sich bringen. “Er tut was er tun muss”, antwortete sie stumm. Sie drehte sich auf die andere Seite, weg von ihrer Freundin. “Und das was heute passiert ist war ganz allein meine Schuld.” Megan verstand nicht. Sie konnte und sie wollte Zarin nicht verstehen. “Ich werde ihn nie wieder verlassen”, flüsterte Riley die Wahrheit, die Megan hören musste. Sie konnte ihr Gesicht nicht mehr sehen, doch die Enttäuschung ihrer Freundin brach über sie hinweg wie eine Welle, deren Kraft einen hinunter drückte, bis in die Tiefen des Ozeans. Sie hätte gern einmal ein Meer gesehen, dachte Riley. Schade, dass sie es nicht geschafft hatte.

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"Es regnet"."Wir kommen eh nicht raus, wen interessiert es?" Nur noch eine Nachtschicht, dann würde das lang ersehnte Wochenende kommen. Silàs legte die Füße auf den Tresen des Empfangs der Notaufnahme und parkte den Behälter mit den gebratenen Pan Pan Kartoffeln auf seinem Schoß. "Tröste dich Leno, wir haben jetzt nur noch 12 Stunden vor uns." Der Empfangsmanager schmunzelte und schnitt das Nerv Steak das er sich bestellt hatte an. "Irgendwie hätte ich gern das Theater aus der letzten Nacht wieder zurück. All diese besoffenen S*****kerle. Wenn viel los ist, dann geht die Zeit schneller rum". Silàs sah das ganz und gar nicht so. "Du musstest diese Penner ja nicht zusammen flicken. Von mir aus kann es so ruhig bleiben, dann könnte ich endlich mal in Ruhe meinen Spint aufräumen, den Giftschrank sichten und die Bestellungen für nächste Woche machen." "Oberschwester Bapoo hat geschimpft?" "Und wie." Silàs mochte diese Frau überhaupt nicht und das nicht erst seitdem sie seinen Gig in Kaadara verhindert hatte. Spontan einspringen...ja klar, immer gern. Wer brauchte schon ein Privatleben? "Sag mal, Kleiner" sprach Leto, der sich so eine Ansprache mit seinen guten 2 Metern Körpergröße ohne Probleme leisten konnte. "Dein neues Speederbike". "Ja?" Silàs LIEBTE das Ding. "Midlife Crisis?" Beide Männer lachten laut auf, bevor sich Silàs eine weitere Kartoffel in den Mund schob "Ich werde erst in zwei Jahren vierzig, also nein. Das Bike ist eher eines dieser...ich gönne mir Freiheit...Geschichten". Er hatte keine Freiheit und der Job erstickte seine Kreativität und war so unschön, hart und unfair. Warum er das erst seit ein Paar Monaten so sah, wusste er auch nicht. "Was passiert denn da draussen?" Leto zeigte auf ein kleines Holobild der Überwachungsanlage und rief es mit einem Tippen auf. Zwei Gestalten stritten sich vor dem Eingang der Notaufnahme, beide hatten sich wegen dem strömenden Regen Kapuzen übergezogen. "Guck dir den Kerl an! Was für ein Monster!" tönte Leto fast amüsiert. Der mittfünfziger war so schrecklich sensationslüstern. "Bestimmt ein Sex Unfall! Guck dir an wie klein die Kleine ist! Odddeerr da ist was ungewolltes unterwegs!". Silàs blieb stumm und beobachtete die Szene lieber aufmerksam. Der Kerl gestikulierte ihm zu heftig und aufgeregt und die weibliche Person zu wenig. Hier hatten sich schon einige Dramen abgespielt. Als der Schrank die Frau am Arm festhielt hatte der Pfleger bereits seine Jacke an, als die Frau den Riesen mit einer Hand wegschob, machte er sich schon im Laufschritt auf um... "Hallo, ich brauche bitte Hilfe". Sie war ihm in die Arme gelaufen, beide waren allein in dem riesigen Vorraum. Gestern waren alle Sitze hier besetzt gewesen. Die Snack und Kaff Automaten waren leer gekauft worden und hatte vor lauter Geschwätz der vielen Patienten das eigene Wort kaum verstanden. Sport Fans, er hasste sie. Im Stadion, unter Alkoholeinfluss hatten sie alle eine große Klappe, schlugen sich wie die kleinen Jungen....aber wehe man kam mit der Spitze, dann war das Geheule groß. Der einzig angenehme Patient war dieser Mann gewesen, der behauptet hatte zu boxen...und es ganz sicher nicht getan hatte.

Die melodiöse, warme Stimme der Frau hatte die Stille des Augenblicks durchschnitten. Ihre linke Hand schnellte hervor und hielt sich an seinem Arm fest. Sie schwankte, fing sich offensichtlich sofort und lies ihn wieder los. "Entschuldigung". "Schon gut". Der Pfleger reichte ihr seine Hand, an der sie sich sofort festhielt und blickte über den Kopf der Frau hinweg nach draussen. Der Mann war verschwunden. "Wie kann ich denn helfen?" Er sah nur schwarzes Haar aus der tief ins Gesicht gezogenen Regenjacken Kapuze ragen. Es war ein ihr viel zu großes Männer Model, sie hatte den Kopf zudem extrem gesenkt. "Wollen Sie vielleicht diese Kapuze abnehmen? Damit wir reden können?". Der Körper der Frau schwangte schon wieder, diesmal so heftig das das sich alle Gedanken an Gespräche fürs erste verabschiedeten. Als er einen Schritt auf sie zu machte und sie auffing, klappte ihre Mütze nach hinten...

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Sie schämte sich so sehr. Dafür das ihre Beine nachgegeben hatten, das sie nicht mehr aufstehen konnte und dafür wie sie jetzt sicherlich aussah. Sie war zu erschöpft, einfach am Ende. Sprechen ging gerade nicht, Miranda war zu sehr damit beschäftigt nicht der Schwärze nachzugeben, die sich an sie heran schlich. Der Mann in den sie eben gelaufen war, tat sein bestes um ihr dabei zu helfen. Er hatte ihr blitzschnell seine Jacke unter den Kopf geschoben sich dann neben sie gekniet und jetzt ihre Beine über eine seiner Schultern gehoben. Der Arm der ihre Beine auf seiner rechten Schulter hielt war angenehm warm, seine linke Hand, die an ihrem Hals nach ihrem Puls tastete ebenso. "Sehen Sie mich an!" forderte er sie auf. Miranda kam dieser Aufforderung nach, das erste mal seit Tagen ohne Angst vor Gewalt. "Ich bin Silàs. Ihren Namen können Sie mir später sagen okay? Ich will nur dass Sie wissen das alles wieder gut wird." Seine braunen Augen lächelten mit, als Silàs zu einem ziemlich schiefen Grinsen ansetzte. Miranda blickte in das freundlichste und sympathischste Gesicht das sie je gesehen hatte. Das er ihr gerade gut zu sprach war ihr völlig klar, sie ließ es aber trotzdem zu, ihm zu glauben. Optimisten waren gut, sie brauchte so jemanden in ihrer nun tiefschwarzen und erschütterten Welt. Silàs war gut im optimistisch sein und gerade einfach der einzige Mensch der sich um sie kümmerte und ihre Hand hielt. Die Naboo sah aus dem Augenwinkel einen großen kräftigen Mann in der gleichen blauen Kleidung wie Silàs mit einer Hover Liege herbei eilen, ihm eilte auf dem Fuße ein Med Droid hinterher. Was war wenn Zarin gleich kommen und alle umbringen würde? Vielleicht war Al, den sie aus Sicherheitsgründen (wegen ihm hätten sie hier doch direkt die Cops gerufen) weggeschickt hatte, schon tot? Allein der absurde Gedanke brachte ihr Herz zum rasen...


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