Naboo

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Es war merkwürdig sich auf das Grundstück seines Elternhauses zu schleichen. Einfach so betreten durfte Aldridge es vielleicht nie wieder. Jetzt nachdem alles gelaufen war mit Zarin, jetzt wo er Miranda wieder hatte, hatte sich diese ekelhafte, ihn bis in die Knochen anfressende Anspannung gelöst und ihm dämmerte allmählich was er seinem Vater angetan hatte. Er wollte nach ihm sehen, wissen ob es ihm gut ging. Der Naboo ging in geduckter Haltung in den Vorgarten und war jetzt das erste mal froh darüber, das es stockfinster war und wie aus Kübeln regnete. Ja, er war wenn er es musste ein Leisetreter, aber aufgrund seiner Masse war er zu leicht zu sehen, einfach grundsätzlich nicht zu übersehen, nie, in keiner Situation. Nur wenn er damals mit den Lannisters aus dem Manschaftsgleiter ausgestiegen war, oder mit allen für Fotos posiert hatte war er nicht aufgefallen. Alle Beteiligten waren von seiner Physis gewesen, die Gungan im Team noch locker zwei Köpfe größer als die größten Menschen gewesen. Schöne Zeiten, die so lang her waren und so glücklich gewesen waren das er hier und jetzt kurz davor war ihre Existenz anzuzweifeln. Jetzt war er in der Gegenwart. In der Gegenwart zog er sich gerade mit einem Klimmzug die Gleiter Garage herauf um auf der anderen Seite ungesehen in den Garten zu gelangen. Es war Abend, da saß sein alter Herr in der Regel im Wohnzimmer und laß oder hörte Musik. Zumindest vermutete er das, den seine Routinen konnten sich geändert haben, seitdem Mom nicht mehr lebte. Als er mit einem Satz von der Garage auf die Abdeckung des Garten Droiden sprang, rutschte Aldridge fast auf der glitschigen Plane ab, schaffte es aber gerade noch sich zu fangen. Und trotzdem war die Arbeit umsonst gewesen, genau wie auf der Frontseite des Hauses, brannte auch hinten kein Licht. Sein Vater war nicht da, vielleicht im Krankenhaus, genau wie Miranda.... Und er war Schuld. Und obwohl er es nicht wollte riss diese Schwärze die ihn sich damals hatte in die Wanne legen lassen an ihm. Schwärzer als diese regnerische Nacht war sie, kälter so viel kälter als der eisige Gehen und der Wind der ihn in seiner klatschnassen Kleidung frieren lies. Seine Familie war zerstört, alles war zerstört. Und jedes Bild, das ihm jetzt in den Kopf kam, zog ihn noch weiter in den schwarzen tiefen Abgrund. Er sah sich mit Diona, jung und glücklich in diesem Garten, aus dem geöffneten Fenster oben hörte er Miranda und Nicky herzlich lachen und roch das tolle Essen das sein Vater direkt neben ihm auf dem Grill zauberte. Eine Hand legte sich ihm auf die Schulter, wärmer als die Kälte in ihm und um ihn. "Na Kleiner?" Es war seine Mutter, die ihn mit ihrem warmherzigen Lächeln begrüßte ihm ein Bier reichte und sich diesen Spitznamen niemals abgewöhnen würde. Die schöne Erinnerung verpuffte mit einer eisigen Windböhe die ihn traf und brutal zurück in die Realität riss. Es würde niemals wieder so sein und er war schuld daran. Mom war tot, sein Dad und seine Schwester wegen ihm schwer verletzt. Bei seinem Vater hatte er es sogar mit eigenen Händen getan. Unverzeihlich. Der tote Junge auf Tatooine. Nicht wieder gut zu machen. Riley war wieder bei Zarin und letzterer hatte ihn bis auf die Knochen gedemütigt.
Sein Geist wurde viel zu schwer und zu taub als Aldridge seinen Blaster zog....... und ihn direkt wieder wegsteckte. Der Atem des Naboo wurde hektisch, als ihm bewusst wurde wozu ihn die Szene gerade fast gebracht hatte. Ja! Von wegen! Trübsal und Jammern und sich dann feige davon zu stehlen. Obwohl alles in ihm erschöpft war, obwohl er keinen Schritt mehr gehen konnte und er fast an dieser ganz neuen Schuld gegenüber seiner Schwester verzweifelte, beschloss er dieser Sehnsucht nach endgültiger Ruhe nicht nachzugeben. Es wurde Zeit wie ein Mann zu denken und zu handeln. Wie hatte Riley das genannt? Beskar sein? Al war bestimmt nicht Beskar, emotional eher gebrannter Ton, aber das spielte keine Rolle. Ton Scherben konnten ein Waffe sein und sehr tief schneiden. Zudem, er hatte noch seinen Kopf, seine Arme und Beine und seinen Willen. Was hatte denn damals zum Ende seiner Mutter geführt. Ach ja, richtig... Angst und Untätigkeit. Würde ihm heute Donnie Agathon begegnen, würde diese halbe Portion ihn heute mit einem Blaster bedrohen. Aldridge würde ihn angreifen und überwältigen, oder beim Versuch sterben. Eine Windböhe traf ihn und lies Aldridge aus seinen Gedanken aufwachen. Was tat er denn noch hier? Riley musste befreit werden! Und im Gegensatz zu gestern hatte er bei seiner erneuten Suche eine Richtung, eine erste Spur - seine Schwester Miranda. Sie war genau wie er in Theed aufgewachsen, kannte wie er jeden Winkel der Stadt. Sie hatte eventuell einen Anhaltspunkt... Eines war klar. Wenn sein Plan gelang, durfte sie nicht in der Stadt bleiben. Er würde sie direkt einkassieren und auf Rileys, nein SEIN Schiff bringen. Zarin würde sich heftig an ein paar Ton Scherben schneiden. Und so wie er den Mann kennen gelernt hatte, würde er äußerst heftig reagieren. Aldridge unterdrückte die daraus resultierende Sorge um seinen Vater, Diona und seine Tante. Sie waren bisher nicht von Interesse für Zarin gewesen, zudem war Riley der Jackpott. Dieser Gangster würde ihr hoffentlich nacheilen und seinen Zorn auf Aldridge konnte er sich in seinen hässlichen Hintern schieben.... Aldridge Trineer hatte keine Angst um sein Leben, schon ziemlich lange nicht mehr. Und die beiden Frauen, von denen er sich heute Nacht eine zurück erkämpfen würde...die würden bei ihm sein... Seinem Vater hinterlies er keine Nachricht. Er würde ihn irgendwann wieder aufsuchen und sich bei ihm persönlich entschuldigen. Männer machten das so. Feiglinge schrieben Notizen.

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Silàs war fassungslos über den Zustand der Frau. Noch während er sie zusammen mit seinem Kollegen Nar in einen der Ballungsräume brachte, lieferte Meeks der neue MD-15 C Droid die ersten Daten. Ihre Nase war mehrfach gebrochen, genau wie ihr rechtes Jochbein, beides sehr schmerzhaft aber genau wie ihr akut niedriger Blutdruck und der kleine Schwall Wasser in ihrer Lunge nichts um das man sich schlimmere Sorgen machen musste. Nase und Jochbein würden dank der Bacta Behandlung schon in Tagen wieder heil sein, das zugeschwollene rechte Auge sich ganz von selbst wieder öffnen...und um das Schlückchen Wasser würde sich ihr Körper selbst kümmern...vielleicht mit einem kleinen Infekt. Aber ihre Hand.. Silàs bemerkte Nars ernstes Gesicht als er genau wie sein Kollege die ersten Daten zu ihrer rechten Hand gezeigt bekam. "Wir sind gleich im Behandlungsraum, dann wird sich ein Arzt um Sie kümmern." Silàs war darauf bedacht Ruhe und Optimismus auszustrahlen, auch wenn er innerlich vor Wut tobte. Dieses Tier, das sie vor der Tür abgeladen hatte musste sie misshandelt haben. Nar forderte einen Chirurgen an, während der Droide alle Holo Monitore aktivierte. Silàs platzierte die Liege zentral im Raum."Wir müssen Sie von ihrer Kleidung befreien und ihnen eines dieser Hemdchen anziehen." Die Patientin stank nach Chlor und getrocknetem Blut. Silàs stellte die Frage, die ganz selbstverständlich war. "Möchten Sie das Ihnen eine Schwester behilflich ist od.." "Helfen Sie mir einfach aus den Sachen". Die Patientin hatte ihre Stimme wieder gefunden und wirkte sichtlich stärker als noch vor einigen Momenten. Sie raffte sich sogar auf, was Silàs wunderte. Die Infusionslösung die ihr Meeks der Droide verabreicht hatte schien zu wirken. "Langsam!"Wies er sie zu spät an, als sie schon vor ihm saß. Sie langte mit der linken umständlich in ihre Jackentasche und reichte ihm ihre Geldbörse. Silàs steckte sie ein und nahm ihr zuerst die Brille ab. Sie zuckte auf, als er sie vorsichtig von ihrer zertrümmerten Nase hob."Wie schlecht sehen Sie ohne die?" "Ziemlich schlecht. Jetzt gerade nur Sie". "Ich besorge Ihnen gleich Linsen". Sie blickte ihn mit einem tiefschwarzen Auge aufmerksam an. Man konnte ohne die Hilfe von künstlichem Licht ihre Pupille überhaupt nicht ausmachen. Für ihr anderes Auge sorgte bereits ein eben herbei geflogener kleiner Helfer Droide, der ihr ein kühlendes Bacta Flaster über die dicke Schwellung platzierte. "Danke". Der Pfleger wollte sich vor Ärger und vor Bedauern fast abwenden. Wer tat jemandem so etwas an? Wer schlug eine so kleine und zierliche Frau so schlimm zusammen? "Halten Sie sich an mir fest wenn nötig ja?" Jede zu schnelle Bewegung konnte ihren Kreislauf erneut ins schwanken bringen. "Gut". Silàs fragte um Erlaubnis einen Lasercutter benutzen zu dürfen, was ihm gestattet wurde. Es wäre schlicht unmöglich sie ohne weitere Verletzungen zu riskieren von ihrer Bekleidung zu befreien. Silàs sah ihr bewusst über die Schulter, als er ihr das Hemdchen hinhielt. Sie musste sich nicht noch entblöster fühlen als sie es sicherlich jetzt schon tat. Deswegen schwieg der Pfleger auch darüber, das er ihren Rücken ungewollt als Spiegelung in Meeks polierter Hülle sah. Ihre olivfarbene Haut wies Schürfwunden und Hämathome auf. Ihre rechte Schulter war tiefblau. Verletzungen die nicht eben passiert waren. Nar blickte auf das Orginal und schüttelte betroffen den Kopf. Wie oft hatten sie so etwas schon gesehen?

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Als sie aufwachte, war sie nicht allein. Etwas um das sie dankbar war. Miranda hörte eine weibliche Stimme, die verschwommene Person dazu trug blaue Kleidung und sprach sie an. Miranda beantwortete die an sie gestellte Frage nach ihrem Befinden ehrlich. Sie war erschöpft und der Rest von ihr fühlte sich wie Zuckerwatte an. Keine Schmerzen. Das war gut. Die Schwester, die sich mit ihrem Vornamen, Ayna, vorgestellt hatte bot ihr einen Schluck Wasser an, den sie ihr freundlicherweise reichte und lies ihr Bett auf Mirandas Wunsch hin etwas aufrichten."Dr. Malai, der Chirurg der ihre Nase und die Hand versorgt hat, kommt gleich vorbei und erklärt Ihnen alles." Ihre Hand, ach ja... es schüttelte sie innerlich als sie an den Moment dachte, in dem Zarin ihre Hand mit seinem brutal harten Griff auf diesen Tisch gezwungen hatte und... sie hatte den Hammer nicht kommen sehen.. und die Schmerzen erst recht nicht. "Ist denn alles gut gegangen?". "Das weis ich leider nicht, der Doktor kommt wie gesagt gleich".Man hatte gar nicht viel mit ihr gesprochen bevor es passiert war. Bis auf Pfleger Silàs hatte eigentlich niemand richtig mit ihr gesprochen. Sie war nur ein Fall, sie verstand das ja, Klinik Alltag.. All das Verständnis half aber nicht gegen das Gefühl von Hilflosigkeit und Eisamkeit. Sie wollte das ihre Eltern kamen und sie wie ein kleines Mädchen trösteten. Aber das ging nicht, Mom war tot und ihren Dad würde sie nichts hier von erzählen. Und Al? Den wollte sie nicht mehr sehen! GAR NICHT MEHR! ...Jibrielle war nicht mal mehr in ihren Wünschen nach liebendender Zuwendung als erstes in ihren Sinn gekommen. Was war, wenn ihr nichts passiert war? Was war wenn sie sie nicht mehr haben wollte? Wenn sie zur Vernunft gekommen war? Als Silàs ihren Ehering von ihrem Finger geschnitten hatte, war es leer in Mirandas Kopf geworden. Ihre Frau hatte ihr den Ring angesteckt, der letzte Beleg dafür das dass zwischen ihnen beiden wirklich echt war. Als sie sich im Bett aufrichten wollte überkamen die Naboo plötzlich doch Schmerzen, es war ihre Hand, die unter dicken lagen von Gibs und Bactaverband verborgen lag. Und dann schmerzte ihre Schulter aus Solidarität mit. Ach ja richtig, sie war mit dem Stuhl umgestürzt, ach ja..und da war noch dieser Grobian gewesen, der Schoßhund Zarins, der sie genau wie sein Herrchen über den Boden gezerrt hatte. Miranda erschrak als Monitore ausschlugen, als hätten sie ihr Unbehagen registriert. "Tut es jetzt doch weh? Soll ich Ihnen etwas gegen die Schmerzen geben?" "Ja bitte." Die angebotene Schmerzmittelpumpe lehnte die Naboo ab, sie erzählte Schwester Ayna direkt die Wahrheit. Sie war ein ehemaliger Junkie und Schmerzmittel per Knopfdruck waren ein Risiko für sie. Was für eine hässliche Warheit. Miranda hatte ihre Brille nicht, bildete sich aber ein einen abwertenden Blick auf sich zu fühlen. Junkies waren Abschaum, sie war ein Junkie und somit Abschaum...auch wenn diese Phase ihres Lebens noch so lange her und ziemlich kurz gewesen war.


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"Hey Silàs. Ich denke ich kann dir sagen was mit der Kleinen passiert ist." Ayna, eine Kollegin aus dem OP Nachsorge Team war zu ihm in den Pausenraum gekommen. Sie warf ihm ein Datenpad zu, das er direkt interessiert öffnete. "Sie ist ein Junkie. Der Typ der sie hergebracht hat, war bestimmt ihr Dealer. Die kennen keinen Spaß wenn man ihre Rechnungen nicht bezahlt". Der Pfleger schüttelte energisch den Kopf, Aynas Theorie konnte nicht stimmen, zumindest nicht in der Form. Er ging ihre Eckdaten durch. Er erfuhr endlich wie sie hieß. Miranda Trineer, ein hübscher Name. Moment...Trineer? Hieß der Mann gestern nicht auch so? Wobei der Mann nicht ausgesehen hatte, als könne er mit ihr verwand sein. Silàs schon diese Frage beiseite, er erlas gerade nämlich auch Fakten die seine Kollegin widerlegten. "Sie hatte keinerlei Rückstände im Blut, keinerlei Opiate, keinen Alkohol. Schau dir doch mal ihre Erscheinung an, sie hat tadellose Zähne.." Er hatte in der Notaufnahme kontrollieren müssen ob sich Zähne gelockert hatten, nach dem "Sturz" den sie angegeben hatte. Ihre Kleidung war dreckig und blutig gewesen und hatte bestialisch nach Chlor und trockenen Blut gestunken. Ihr Haar war auch in Mitleidenschaft gezogen worden. Trotzdem, sie wirkte nicht wie jemand der sonst so rumlief."... ihre Fingernägel, sie sind manikürt...So sieht doch kein abgefuckter Junkie aus..." Er schüttelte energisch den Kopf " Zudem ist sie privat versichert, das ist ziemlich teuer. Ayna... ich hab ihr vorhin eine Designer Brille von der Nase genommen..Wenn sie wirklich an der Nadel hängt, könnte sie sich das offensichtlich leisten". Er nahm Zugriff auf ihre Datenkarte, auf der Arztbesuche und Krankheiten vermerkt waren."Sie hat selbst gesagt das sie mal Probleme hatte. Sie hat sogar die Schmerzmittelpumpe verweigert..." Ayna wirkte eifrig was Silàs den Eindruck vermittelte, das sie unbedingt gewinnen wollte. Was gab es den zu gewinnen? Das man recht hatte und einen anderen Menschen und seine Geschichte dann gerecht verurteilen konnte?"Ah hier steht was. Es gab da eine mehrmonatige Therapie, vor sechs Jahren. Danach gibt es keinen Eintrag über irgendwelche Behandlungen in die Richtung..." Er warf Ayna das Datenpad wieder zu. "Sie hat es abgelehnt sich selbst mit Schmerzmitteln vollladen zu dürfen? Da hat wohl jemand was gelernt, wenn du mich fragst!"Der Corellianer lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte die Hände über dem Kopf zusammen. "Ich glaube an eine Beziehungstat. Ich werde wo sie jetzt wach ist, die Polizei anrufen". Ja, die konnten sie befragen und dann handeln. Silàs war es so satt geschlagene Frauen zu sehen. "Nein das wirst du schön lassen! Sie hat gesagt dass sie gestürzt ist. Sie will offensichtlich keine Ermittlungen".

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Eben noch relativ wach, konnte Miranda jetzt kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Sie seufzte leise, zog sich mit der linken Hand die Decke hoch bis zum Hals und schloss die Augen. Vielleicht, vielleicht war das alles ja gar nicht passiert? Vielleicht war sie einfach nur gefallen und doch es war passiert. Jede einzelne grausame Sekunde war passiert. Selbst zu dreivierteln schlummernd, konnte sie sich nichts anderes einreden. Die Naboo dämmerte unter dem gleichmäßigen Piepsen der Monitore weg, registrierte das sie noch ein bisschen nach Chlor stank, und neuerdings nach Bacta und Medizin und nach diesem roten Zeug, das einem die Mütter auf die Wunden schmierten wenn man als Kind gestürzt war. Ob Zarin eine Mutter gehabt hatte, die so etwas für ihn getan hatte als er ein kleiner Junge gewesen war? Was hatte ihn dazu getrieben so zu werden? Zarin, die kalten
Augen des grob gezeichneten Mannes begleiteten sie in den Dämmerschlaf. Für die Zeit, in der sie bei ihm gewesen war, hatte er ihr das Mensch sein genommen.... endlich verschwanden ihre Gedanken als sie einschlief.

Als sie nur Momente später geweckt wurde, war Zarins Gesicht das erste an das sie dachte. Es hatte an der Tür geklopft und dann war sie ungebeten geöffnet worden. Sie war in einem Krankenhaus und in keinem Hotel, es war trotzdem unangebracht und ließ sie sich ausgeliefert fühlen. Zu ihrer Überraschung kam kein Arzt. Es war Pfleger Silàs, der seinen dunklen Schopf durch die Tür steckte und fragte ob er störte. Hätte er nicht gesprochen, sie hätte es mit der Angst zu tun bekommen. Der Raum war abgedunkelt, dazu die Silhouette eines Mannes...es hätte ER gewesen sein können. Und ja, er störte. Miranda war aber zu erschöpft um ihm das zu sagen, sie wollte nur noch schlafen. "Ich wollte Ihnen die versprochenen Kontaktlinsen bringen." Es knisterte, als er eine transparente Tüte hoch hielt, als er im halbdunklen näher kam. "Und Ihre Sachen". Ach ja, die Kontaktlinsen, aber sie hatte doch ihre Brille...ach halt...die konnte sie gar nicht aufsetzen...ihre Nase..ach ja.. Zarin hatte sie zerschlagen, einfach so. "Muss das jetzt sein? Ich würde gerne schlafen, ich bin sehr müde". Es klopfte wieder an der Tür, der Mann der jetzt durch die Tür trat fragte nicht ob er störte, er aktivierte ungefragt das Licht und setzte sich zu ihr ans Bett. Der weiße Kittel den er trug, spannte ein wenig um seine Hüften. "Miss Trineer? Ich bin Doktor Malai, ich habe Ihre Hand operiert und Ihre Nase rekonstruiert". Miranda reichte ihm die linke Hand zur Begrüßung, was sich komisch anfühlte. Er tippte auf einen mitgebrachten Datenwürfel, auf dem ein Hologramm erschien. Miranda sah nur verschwommenes Licht. "Ich kann das nicht erkennen. Könnte ich doch die Kontaktlinsen haben?". Sie bat den Arzt nicht um Verzeihung dafür, das sie ihn unterbrochen hatte. Was nützte es denn, wenn sie nichts sah? Pfleger Silàs setzte ihr mit überraschend geschickten und vorsichtigen Fingern ihre Kontaktlinsen ein und Mirandas Welt wurde augenblicklich wieder zu einer Welt der Konturen. Ihr linkes Auge war noch immer stark geschwollen, aber sie konnte immerhin wieder sehen. Silàs war ziemlich gutaussehend, mit seinem dichten Braunen Haar, das ihm wild vom Kopf abstand. Der gut gepflegte dreitage Bart rundete seine gelungenen Züge ab. Aber alles wurde übertroffen von diesem einladenen warmen lustig schiefen Lächeln, das einen regelrecht dazu zwang sich besser zu fühlen. Miranda zog einen Mundwinkel hoch, weil sie kein Lächeln bieten konnte, vielleicht ging das nie wieder. Sie wand sich Doktor Malai und seinem Hologramm zu. Der ältere Mensch zeigte ihr einen Scan von ihrem Kopf. Mit einem Tastendruck vergrößerte er die Aufnahme und deutete auf ihre Nase. Ein Schema des Knochenaufbaus wurde gezeigt und der Doktor erklärte ihr, das sie ihre Nase wieder komplett rekonstruieren konnten, genau wie ihr Jochbein. Ein Lächeln umspielte die Lippen das Arztes und Miranda konnte es ihm nicht übel nehmen. Es war okay, stolz auf sein Werk sein, und sie würde sich wieder anschauen können ohne zu weinen.


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Silàs stellte die Dose für die Kontaktlinsen auf das Beistelltischchen, von dem die Patienten auch liegend essen konnten, öffnete sie und befüllte sie mit der Lösung, in der sie gelagert werden konnten. Das Gespräch das hinter ihm lief, versuchte er zu überhören, was schwer war. Nur noch eben den Tisch mit Getränken und Snacks aufstocken, die Schmerzmitteldosis nach ärztlichem Auftrag erhöhen und dann weg. Malai war ein ziemlich arroganter Mediziner, ein regelrechter Pfau. Aber bei ihm konnte Silàs damit umgehen. Der Mann hatte einen beschissenen Charakter, aber seine Arroganz war berechtigt. Er war eine Koriphäe auf seinem Gebiet, vielleicht sogar der beste Chirurg in ganz Theed. Das was vorher da war, vor Hämathomen, Schwellungen und Brüchen die jetzt unter Gips, Pflastern und Bacta versteckt lagen..es würde wieder sein. Silàs freute sich ehrlich für Miss Trineer. Die Frau würde nicht mit einem entstellten Gesicht leben müssen. "Wie gesagt, alles in ihrem Gesicht wird ohne Probleme wieder verheilen. Die Bacta Pflaster und den Gips können sie sich in einer Woche selbst entfernen." Silàs füllte jetzt den Schrank mit der kleinen Kühleinheit mit denen von Miss Trineer bestellten Snacks auf. Als er die Liste von Ayna übernommen hatte, hatte er ungläubig gefragt ob seine Kollegin sich vertan hatte. Die Menge und der Inhalt entsprachen gefühlt eher den Wünschen eines 1.90 großen Bauarbeiters. Ziemlich viel deftiges, dazu scharfe Soßen und Energy Drinks. Da hatte jemand kräftigen Hunger. Hunger war gut. "Was ihre Hand angeht, habe ich leider weniger gute Nachrichten." Malai klang überraschend sanft, was Silàs aufhorchen lies. Er schloss die Tür des Tisch Unterschrankes und ging zur Bedienungsfläche des medizinischen Interfaces. Der Pfleger hatte mit den Jahren gelernt sich in Patientenzimmern unsichtbar zu machen, es war eine Kunst für sich, zusammen mit medizinischem Gerät und den Hilfsdroiden zu Hintergrund Rauschen zu werden. So beachteten Miss Trineer, die mit ihren zarten Ausmaßen fast in dem Bett verschwinden zu schien und der Arzt ihn nicht. Das war gut so, Hintergrund Rauschen zu sein war ein gewollter Teil des Jobs. Es schwebte eine Darstellung der Hand der Patientin direkt vor ihrer Nase und Malai führte sie mit einer kurzen Erklärung in die Anatomie dieses Körperteils ein. "Durch die Schlagverletzung".. Silàs blickte von seiner fast erledigten Arbeit auf.."..sind gleich drei Mittelhandknochen zersplittert, Gewebe ist eingerissen, weswegen es starke Einblutungen gab." Silàs erinnerte sich an die dick geschwollene blau verfärbte Hand. Schweigen im Raum, nur für einen Moment, aber erdrückend wie eine Lawine aus kaltem Eis. Silàs schielte unauffällig zu Malai, der ein paar mal ansetzte.

"Ich will sie nicht lange mit medizinischen Details quälen, deswegen mache ich es kurz. Knochensplitter haben den Nervenstrang ihres Zeigefingers komplett durchtrennt, die Nerven von ihrem Mittel - und Ringfinger sind durch das gestaute Blut im Gewebe schwer beschädigt worden. Es gab eine eingerissene Sehne am Ringfinger, die konnten wir direkt wieder flicken. Allerdings ist sie dadurch um einen Zentimeter verkürzt worden." Schweigen im Raum, Miss Trineer rührte sich nicht, sprach nicht. Sie sah den Arzt nur mit ausdrucksloser Miene an. "Als sie hier ankamen hatten ihre drei mittleren Finger kaum noch einen messbaren Puls. Die Verletzung ist nicht erst vor ein paar Stunden passiert, oder?" Schweigen, ein leises Räuspern von der Patientin, was Silàs dazu veranlasste ihr einen Schluck Wasser an zu bieten. Sie lehnte mit höflichen Dank ab. HIMMEL, die Frau war frisch operiert und die Narkotika wirkten noch so stark nach.. Musste Malai sie schon so früh überfallen? Miss Trineer wirkte entrückt als sie endlich antwortete. "Es ist gestern, nein vorgestern passiert." Was passiert war verriet sie nicht. "Wären Sie gleich gekommen, hätten wir ihre Nerven noch retten können, sogar den durchtrennten. Aber so ist leider zu viel abgestorben".

Machte der Kerl ihr allen Ernstes Vorwürfe? Silàs zwang sich dazu keine Miene zu zeigen, jeder Kommetar vor
der Patientin würde seine Kompetenzen viel zu weit überschreiten. Es ging ihn nichts an. "Wir haben aber trotzdem ein gutes Ergebnis erreichen können." Malai holte weit aus, vergaß mal wieder das nicht jeder Medizin studiert hatte und brachte Silàs zum staunen. Der Chirurg hatte extrem viel bei einer fast unbenutzbaren Hand rausgeholt. Gewebe war auf mikroskopischer Ebene repariert worden, winzige Knochensplitter wieder an ihren Platz gebracht worden..doch das absolute Meisterwerk war der faktisch tote Zeigefinger. Malai hatte einen Sandkorn großen Empfänger in die Fingerspitze eingesetzt, der Signale von einem eben so kleinen Sender in ihrem Mittelfinger aufschnappte. Der Mittelfinger würde in Zukunft die Bewegungen des Zeigefingers vorgeben, ihn benutzbar halten.

"Ich habe eine gute Nachricht für Sie Miss Trineer. Sie werden mit Ihrer Hand in Zukunft weiterhin greiffen können. Gläser, Hosenknöpfe, das alles wird kein Problem sein. Filigrane Arbeiten allerdings..". "Herr Doktor. Ich bin Pianistin, ich verdiene mein Einkommen mit meinen Händen. Bitte sagen Sie mir das dass in Zukunft weiter möglich ist". Und auf einmal war ihre Stimme erklungen, laut, deutlich und verzweifelt.

Silàs war jetzt kein Hintergrund Rauschen mehr. Er konnte so gerade sein Entsetzen hinter einer professionellen Miene verbergen, unauffällig dem Gespräch folgen war aber nicht mehr drin. Er versuchte nicht zu starren und schämte sich. Ayna und er hatten wie Geier in Miss Trineers Daten herumgewühlt und Mutmaßungen angestellt. Was ging sie das private Leben dieser Frau an? Entblößt hatten sie sie. Er hatte ehrliches Mitgefühl mit ihr. Sie lag ausgeliefert in diesem Bett und war von neugierigem Personal abgeurteilt worden und ihr war noch nicht klar, dass sie jetzt keine Pianistin mehr war. "Miss Trineer, man kann mit Physiotherapie einiges erreichen, aber ein solches Instrument zu spielen, wird meiner Einschätzung nach nicht mehr möglich sein". Schweigen. Dann verabschiedete sich der Chirurg und verließ den Raum. Die Tür zog sich mit einem Zischen zu und für Malai war der Fall erledigt, für immer. Silàs nahm seine Schritte auf dem Flur wahr, ganz sicher war er schon mit den Gedanken beim nächsten Fall. Die Frau für die dieser Fall niemals wieder erledigt sein würde schwieg. Ihre Hochfrequenz allerdings nicht. Ihr Blutdruck beschleunigte sich und dann passierte was passieren musste. Sie begann bitterlich zu weinen und Silàs konnte nichts sagen das sie trösten konnte.


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- Naboo - Theed - Zentralkrankenhaus - Miranda, Silàs -

Es war alles vorbei. Für immer. Ihr Studium, all die Jahre der Arbeit zunichte gemacht. Was sollte sie in Zukunft tun? Miranda wollte in die Vergangenheit und sich selbst anschreien. Hör auf mit diesem DJ Unsinn, hör auf dich mit Spice weg zu schießen, jag keine Mädchen, hör auf Nicky weh zu tun. Verschwende deine Zeit nicht! Geh heim und spiele, deine Zeit mit dem was du liebst ist begrenzt. Miranda schüttelte sich for Schock, Schmerz und Kummer, das sie vor einem Fremden heulte wie ein Schlosshund, war ihr egal. Was sollte denn jetzt werden? Die Frage bohrte sich in ihren Verstand und sie wusste das sie da bleiben würde, zusammen mit dem Frust und dem Schmerz.. "Wissen Sie Miss Trineer.." Pfleger Silàs meldete sich zu Wort und lockte in ihr den Wunsch hervor ihm sofort den Mund zu verbieten. Vorher nahm sie aber das Taschentuch an, das er ihr in die linke Hand gelegt hatte. In diesem kläglichen Rest ihrer rechten Hand, wumerten die Nerven. Die Naboo wollte ein Messer nehmen und diesen unbrauchbaren Körperteil sofort abschneiden. "Ich kann mir nicht ausmalen, nicht im Ansatz erfassen wie sie jetzt fühlen, aber ich kann Ihnen sagen dass ich..." Silàs zog einen Stuhl heran und setzte sich an ihr Bett. "...Wissen Sie, ich arbeite hier schon sehr lange, ich habe viel Leid gesehen. Schicksale..". Seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen, fast schüchtern wirkenden Lächeln, seine Hand suchte ihre und drückte sie kurz und tröstend. Eine Geste die Miranda als lindernd und nicht aufdringlich empfand. Die erste Hand die gut zu ihr war, nach Händen die sie fast vernichtet hatten. "Ich will damit sagen dass es manchmal Momente im Leben gibt, bei denen es keinen Trost gibt und die ohne Abzüge einfach nur grausam und schrecklich sind... Das Leben gibt einem manchmal bittere Zitronen. Aber es ist absolut möglich daraus Limonade zu machen. Ich habe schon tot geglaubte Menschen wieder laufen sehen...". Zitronen? Limonade? Eine interessante Metapher, die auch ein bisschen albern war. Miranda vergaß trotzdem zu weinen, während er sprach. "Miss Trineer.." "Miranda." Einen Herzschlag lang hielt er inne, nickte und bedankte sich mit einem Lächeln für den Bruch dieser unpersönlichen Barriere. "Miranda. Ich garantiere dir das die Welt in ein paar Wochen für dich besser aussieht. Du wirst hier her kommen, zur Nachuntersuchung und es wird dir deutlich besser gehen". Süße Lügen von einem Vollprofi."Das kannst du mir nicht garantieren Silàs.". Was wusste er schon? "Ich verspreche es dir sogar. Du wirst mir noch recht geben." "Du kennst mich gar nicht." "Das stimmt. Ich setze trotzdem all meine Wetten auf dich." Miranda war so erschöpft, schockiert und ausgelaugt, dass sie Silas glauben wollte. "Möchtest du das ich dir ein leichtes Schlafmittel gebe? Damit du runter fahren kannst?". Sie war erschöpft und benebelt genug, sie würde von selbst schlafen irgendwann. Doch Miranda wollte für ein paar Stunden vergessen, ihre Hand, ihre ruinierte Zukunft, die Todesangst, die vielen Stunden allein in Zarins Keller. Zarin. "Ja bitte." Und wenn er kommen und sie töten wollte...weil er es konnte wenn er es wollte...dann würde sie schlafen.

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Er hasste dieses Krankenhaus von Herzen. Rose, seine Mutter... Ein Strauß Blumen landete direkt nach dem Empfang im Müll. Aldridge hatte den Kerl vom Empfang angelogen und angegeben seine Schwester nur besuchen zu wollen. Er würde sie mitnehmen und Miranda fand Blumen *******. Der Naboo nahm den nächsten Lift und warf während ihn penetrante Musik berieselte einen Blick auf sein Chronometer. Es blieb ihm nicht mehr viel Zeit. Zarin hatte was er wollte, was sollte er noch auf Naboo? Sobald er den Planeten verließ war Riley verloren und damit würde nicht leben können. Seitdem sie die Orchid verlassen hatte um wieder zu Zarin zu gehen war sie nicht aus seinem Kopf verschwunden. Was war das, was ihn antrieb und sie so anziehend für ihn machte? Ehrgefühl und Dankbarkeit. So einfach war das. Sie hatte ihm das Leben gerettet und er hatte ihr sein Wort gegeben auf sie acht zu geben. So einfach war das. In ihm stieg ein Gefühl von Ekel auf als ihm dieses Bild in den Kopf stieg. Sie an Zarins Seite, er befahl, sie küsste ihn..so innig.. Riley, das Mysterium, Riley, sein Lebensinhalt. Er war für sie schon zu weit gegangen, bei seinem Vater. Er würde noch weiter gehen.


Die vierte Etage, da war seine Mom gestorben, ach ja. Dann leuchtete ein paar Sekunden später eine Sechs auf. Da hatte es Rose nicht geschafft. Al rieb sich über den stoppeligen Kopf. Miranda war in der achten Etage. Da starb man nicht. Sie war lebendig und würde es bleiben. Dafür würde er sorgen, dafür musste er sie jetzt mitnehmen. Er konnte Riley nur retten, wenn seine Schwester in Sicherheit war. Zudem war Miranda exitenziell für seinen Plan. Sie musste doch Hinweise geben können, irgendetwas wissen, es musste so sein. Als Aldridge aus dem Lift trat, war es still auf der Station, Türen waren geschlossen, das Licht gedimmt. Nachtruhe, das war gut. Besser war noch, das niemand vom Personal im Schwesternzimmer war, nur ein einzelner Med Droid stand am Thresen und schien in seine Arbeit vertieft. Al sah das er Pillen sortierte.. Er zog ohne Worte am Droiden vorbei und direkt zu Zimmer 803. Ein Einzelzimmer. Al klopfte und trat ein. Die Szene überraschte ihn, seine Schwester war wach und ein Mann war bei ihr. Sie weinte, war so aufgebracht das sie ihren eigenen Bruder nicht registrierte, der Mann in der blauen Krankenhaus Kluft der seiner Schwester irgendetwas in den Arm injizierte sah kurz zu ihm rüber. Erstaunen und Ärger lagen in seinem Gesicht. „Kann ich Ihnen helfen?“. Aldridge ignorierte den Mann und witmete sich seiner Schwester. Keine Zeit für Smalltalk. „Hey Miranda.“ Er ging zu ihrem Bett und berührte sie an der Wange „ich hol dich jetzt ab.“ Er bekam keine keine Antwort, sie blickte nur kurz auf, wischte sich mit der linken Hand über die tränenfeuchten Wangen und drehte sich weg. Sie konnte jetzt nicht schlafen. Das ging nicht! Sie hatten keine Zeit! Ihre Verletzungen ignorierte er, er konnte damit jetzt nicht umgehen. „Was haben Sie ihr gegeben!“. „Wer zum Teufel sind Sie?“. „Das geht Sie gar nichts an, ich will sie abholen“. Aldridge bereute augenblicklich was er gesagt hatte, denn jetzt fühlte sich der andere Kerl herausgefordert. Der kleine Wicht hatte doch tatsächlich den Schneid um das Bett herum zu kommen und sich vor ihm aufzubauen. Zeit verstrich, die Riley am Ende fehlte. Der Morgen graute bald. „Du wirst Sie nicht mitnehmen. Hör zu man. Ich weis was du für einer bist.“ Aldridge hob eine Braue, als der Wicht die Situation auf eine Ebene zog, die ihn selbst in dieser Situation amüsierte, bis sie ihn einfach nur nervte. Er hatte keine Zeit. Riley hatte keine Zeit! Jetzt baute sich Aldridge vor ihm auf, und hoffte das seinem Gegenüber klar wurde, das er ihn ohne zu zögern von Naboo nach Coruscant boxen konnte. Aldridge hatte Zeit seines Lebens solche Gesten hochgradig albern und unfair gefunden, jetzt war es einfach notwendig sich wie ein Affe zu benehmen. Al wusste was er dachte, er sah aus wie das was er war, - ein Schläger. Eine Kaskade von Möglichkeiten spukte garantiert im Kopf des anderen herum. „Weist du...“ Al warf einen Blick auf das Namensschild des Mannes. Pfleger Achará stand da geschrieben. Zwei Worte die den Mann als besseren Menschen als er einer war auszeichneten. Oder auch nicht. Jeder konnte ein Wichser sein, sah man ja bei ihm selbst. Wen interessierte das auch? Riley hatte Priorität. „Diese Frau da, ist meine Schwester. Ich habe ihr nichts getan, falls dir das im Kopf rumspukt.“ „Da spukt nichts. Ich werde jetzt den Sicherheitsdienst rufen.“Als Hand schnellte hervor und packte den anderen am Kragen. „Du denkst ich hab ihr was getan? Ja?“. Ein Ruck und er hatte ihn an sich heran gezogen. „Was glaubst du mache ich dann mit dir hm? Einem Fremden, der mir im Gegensatz zu ihr nichts bedeutet. Pluster dich nicht so auf Schwester Achará, sonnst lass ich dir ganz schnell die Luft raus.“


- Naboo - Theed - Zentralkrankenhaus - mit Miranda, Silás -
 
- Naboo - Theed - Zentralkrankenhaus - mit Al, Silás -

Beide Männer hatten ihre Teenager Jahre schon lang hinter sich, waren mit menschlichen Gehirnen ausgestattet und benamen sich trotzdem wie zwei Primaten die um den ***** eines Weibchens stritten. Wo sie bei ***** waren. Dieser riesen ***** der mal ihr geliebter verlässlicher Bruder gewesen war, würde Silàs gleich nach Strich und Faden vermöbeln. Sie hatte Al in einigen Bar Prügeleien gesehen, die er wirklich immer bis zum Schluss hatte verhindern wollen. Wo er hinlangte wuchs kein Gras mehr. Und jetzt und hier sah sie ihn das erste mal wirklich angriffslustig. Ein Aldridge der wirklich Lust hatte sich zu schlagen, war eine schreckliche Vorstellung."Ich gehe mit ihm. Das ist mein Bruder, das ist okay. Hört sofort auf damit!". Die Worte hatten sie enorme Kraft gekostet, körperlich und seelisch. Sie war benebelt, zu dreivierteln schon im herrlichen Zustand des Vergessens. Sie wollte nicht mit Al gehen. Das ging doch noch gar nicht. Wieso musste das jetzt sein. Miranda konnte sich nicht wehren als sie hoch genommen wurde und mit samt ihrer Decke in einen Hoverstuhl gesetzt wurde. "Ich hab gar nichts anzuziehen." Kam es ihr zu leise über die Lippen. Sie fror. Trotzt Decke und dieses dünne Hemdchen schützte sie vor gar nichts." Es wurde dunkel, als sie vorn über sackte. Sie war viel zu müde. Eine kräftige hielt sie an der Schulter und zog sie zurück in eine sitzende Position. Filmriss. "Miranda? Hey! Hey wach auf!" weckte sie Al laut und ruppig auf. Die Naboo lag wieder, es gab Antriebsgeräusche. "WO hat er dich festgehalten?!". Sie gab keine Antwort, verfiel wieder in den schwerträgen Dämmerzustand, als sie merkte das sie stoppten. Eine Tür wurde zugehämmert, schwere Schritte näherten sich und plötzlich wurde die Tür aufgerissen."HEY!" Eine Hand tätschelte ihr unangenehm durchs Gesicht. "MIRANDA! WO HAT ER DICH FESTGEHALTEN! ICH MUSS DAS WISSEN! ICH FLEHE DICH AN!". Von Aldridge ging eine Energie aus, die sie überhaupt nicht kannte. Er zwang sie mit seiner bedrohlichen Präsenz dazu, die Augen zu öffnen. Sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt, in seinen Augen brannte die Ungeduld.. Miranda erstarrte, bekam es mit der Angst zu tun und stotterte. "Das weis ich nicht Al! Die haben mir meine Brille weggenommen. Theed ist groß man!""Du musst dich doch erinnern!""Nein!"Sie wusste doch nicht wo sie gewesen war! Die Situation ähnelte der in der sie tagelang gesteckt hatte. Wo ist dein Bruder, wo ist dein Bruder, wo ist dein Bruder. Wo ist Riley, wo ist Riley..wo ist Riley. Und jetzt bedrängte sie Al so? Das musste ein schlechter Traum sein! Ihr Aldridge, ihr lieber Bruder würde nicht so mit ihr umgehen. Der wäre besorgt um sie, Al wäre jemand der sie fragen würde wie es ihr ginge, der sie mit seiner Liebe in Form von Umarmungen erdrücken würde. Nicht so ein grobes ******.

- Naboo - Theed - ? - mit Al -
 
- Naboo - Theed - Villa Strazia - Mit Zarin -

Er hatte die Vorhänge zurück gezogen und die Tür zum Balkon geöffnet, als sie aus dem Bad zurück ins Zimmer kam. In der Nacht hatte es geregnet. Riley hatte das Klopfen des Regens gegen die Fensterscheibe gehört als sie wach gelegen hatte. Es hatte eine Weile gedauert bis sie eingeschlafen war. Anfangs hatte Megan sie lange wach gehalten und dann war ihr Kopf so fürchterlich voll gewesen mit allem möglichen. Und trotz der Stunden, die sie ruhelos aber still in der Dunkelheit gelegen hatte und die ihr an Schlaf fehlten, fühlte sie sich jetzt nicht müder als sonst. Sie war versucht zu sagen, dass es Wochen her war, seit sie zuletzt so gut geschlafen hatte wie heute, und sie wusste auch woran das lag. Ohne Zarin war sie frei gewesen zu tun was sie wollte, doch der große Nachteil der mit völliger Freiheit kam, war Einsamkeit. Warum nur hatte ihr das niemand gesagt? Er saß aufrecht im Bett, mit dem Rücken gegen die Wand hinter sich gelehnt, ein Tablett auf seinem Schoß platziert. Er hatte Frühstück gemacht während Riley im Bad gewesen war - Ceralien in Milch, frisch gekochte Eier und in Streifen geschnittenes Obst. Dazu eine Tasse Kaf für sich und für Riley ein großes Glas mit einer trüben, dicklichen Flüssigkeit von der Farbe eines schmutzigen Tümpels. „Ich weiss, du magst keinen Gemüsesaft.“ Er lächelte mitleidslos. Zarin hatte wieder die volle Kontrolle übernommen. „Trink.“ Er deutete in Richtung der Kommode, auf der die Getränke abgestellt waren. Sich auf die Bettkante neben ihn setzend tat Riley wie ihr aufgetragen war. Der Saft schmeckte bitter und die letzten Rückstände von Zahnpasta in ihrem Mund machten den Geschmack nicht besser, doch sie stellte ihr Glas erst zurück auf die Kommode als es leer war. Von draußen zog kühle Luft in den Raum. “Kann ich etwas essen?“ Vorbereitet auf ihre Frage reichte Zarin ihr eine Schale. In ihrem Mund knusperte es, als sie mit gekreuzten Beinen auf dem Bett sitzend ihr Frühstück in sich hinein löffelte. Momente wie diese hatte sie vermisst, den puren Frieden eines ausgedehnten Vormittags, Frühstück im Bett, keine Verpflichtungen und keine Sorgen, und Zarin, der sie über seine Kaftasse hinweg ansah. “Weisst du, wonach das schmeckt?“ Sie verteilte Obst in ihrem Müsli und biss in ein Stück Mochjafrucht, das er für sie klein geschnitten hatte. “Nach Zuhause.“ Sie vermisste Amber Hall. Sie hatte auch Zarin vermisst. So, so sehr. Bevor sie etwas anderes denken konnte, hatte sie sich vor gebeugt und ihn auf den Mund geküsst. Zarin trug nichts als einer Hose. Sein Körper war definiert, nicht der junge, frische Apparatus eines Zwanzigjährigen, aber das fitte Format eines erwachsenen Mannes, der gut auf sich acht gab. Die Muskeln in seinen Armen waren beachtlich. Riley mochte es, wenn er sie anspannte. Er war stark. Allein sein Blick brachte andere Männer zum Zittern, bewaffnet oder nicht. Mit einem Fingerschnippen konnte er Schicksale entscheiden, es machte ihm nichts aus - er hatte ja auch ihres entschieden. Zarin war es gewohnt, Stärke zu demonstrieren, im Job wie Zuhause, und wenn er so vor ihr saß wie jetzt, tat er genau das. Sie hatte seinen Blick aufgefangen, das lange, schweigsame Starren, das seine Gedanken nicht verriet und sie sie trotzdem lesen ließ.

Sie lagen einander zugewandt, umfangen von der ungetrübten Stille um sie herum. Auf Zarins Hals glänzte noch eine Schweißspur. Die Haare in seinem Nacken hatten sich leicht eingekringelt unter der Feuchtigkeit. Sie schaute tief in seine hellen, stechenden Pupillen, beobachtete jede noch so winzige Regung seines ernsten, unbewegten Ausdrucks, von den Falten um seine Augenpartie und um seinen Mund herum, bis zu den tiefen Furchen des Nachdenkens auf seiner Stirn, die nie ganz verschwanden, ganz gleich wie oft sie versuchte sie mit ihrem Daumen zu glätten. Zu vergessen war schwer, aber Riley hatte gelernt dass es essentiell war, wenn man mit einem Mann wie Zarin zusammen lebte. Was gestern geschehen war musste sie vergessen: die Glasscherben in ihrem Fuß, das zerschlagene Gesicht von Miranda Trineer, den Schuss der Bowen in die Brust getroffen hatte. Sie durfte nicht an die Schläge denken oder an die Drohungen, an die Männer im Tabakrauch oder das Blut auf dem Boden.
„Ich habe von dir geträumt.“ Zarins Stimme war angenehm ruhig. Und wenn sie doch daran dachte, dann musste sie verstehen, dass er zwei Seiten hatte, eine für sie und eine für den Rest der Galaxis. Er streckte eine Hand nach ihr aus, berührte ihr Haar. Riley lächelte ihn an. “Das war kein Traum.“ Seine Hand strich über ihre Wange, eine federleichte Begegnung, und Zarins Blick wurde weich. „Ich kann nicht ohne dich sein, mein Herz.“ Wie konnte sie nicht dahin schmelzen, wenn er so mit ihr sprach und sie so ansah? Ihre eigenen Augen füllten sich mit Tränen. “Ich weiss. Und es tut mir Leid. Alles. Ich werde nie wieder weg laufen. Nie wieder. Ich verspreche es.“ Er umschloss ihre Wange und Riley glühte innerlich, dankbar für die zärtliche Berührung. Nach allem was sie getan hatte war er so gut zu ihr. Er war hier her gereist, nach Naboo, um sie zu suchen. Er hatte alles getan um sie zu finden, das Gesetz für sie gebrochen, seinen Leibwächter verloren, wegen ihr. Sie sah wieder Als Schwester vor sich, das Gesicht zerschlagen, ein Bild das ihr Unbehagen bereitete, auf verschiedene Weise. “Was ist, wenn sie zur Polizei gehen? Miranda und...und ihr Bruder?“ Zarin hatte sie in seiner Gewalt gehabt, sie entführt und misshandelt. Oder war das alles Bowen gewesen? Ganz sicher hatte er eine Rolle dabei gespielt! Gelassen zuckte Zarin mit einer Schulter. Seine Hand schlich über ihren Hals und wanderte weiter südlich, gefolgt von seinem Blick. „Haltlose Anschuldigungen die sich nicht beweisen lassen. Niemand hat mich auf Naboo gesehen. Die Einreisebehörde hat mich unter einer gefälschten ID registriert, die Villa ist nicht auf meinen Namen gemietet. Nach allem was die Polizei weiss, war ich niemals hier. Ich war die ganze Zeit auf Amber Hall. Und das Beste daran? Du würdest es bezeugen.“ Er rückte ein Stück näher, küsste sie, und schob sich behutsam zwischen ihre Beine. Leise seufzte Riley auf. Hatte es draussen erneut zu regnen begonnen? Vielleicht. Sie hörte die Vögel singen, betörende Gesänge im Rausch ihrer verrückten Gedankenwelt. Sie war sein Alibi. „Du weisst, dass ich das alles für dich getan habe, oder?“ Er war so zärtlich, seine Stimme so nah an ihrem Ohr als käme sie aus ihrem eigenen Inneren. Sie verschmolz mit ihm. „Liebst Du mich noch, Riley?“, Knospende Blüten im Frühling. Sie mochte, wenn Neues entstand. Jahreszeiten wechselten in nie endenden Zyklen und weder Wärme noch Kälte, noch der unberechenbarste Sturm würden daran jemals etwas ändern. “Ich könnte nie aufhören“, antwortete sie ergeben. Es mochte Zeiten geben in denen sie Schiffbruch fürchten mochte oder in denen sie glaubte bis auf den Grund des Meeres zu sinken, doch entscheidend war, dass Zarin immer verlässlich zur Stelle war um sie zu retten. Sie konnte sich blindlings in die Fluten stürzen, er würde da sein um sie hinaus zu ziehen. Er war ihr Alibi und sie war seins. Sie würde für ihn lügen, wenn es darauf ankam, und er wusste das.


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- Naboo - Theed - Raumhafen - Orchid - Raumhafen - mit Miranda -

Die linke Hand unter der blassen Wange vergraben, das Gesicht völlig entspannt und eingerahmt von ihrem Anthrazit schwarzen Haar wirkte Miranda fast wie ein Kind, als er sie kurz betrachtete. Aldridge hatte sie an Bord tragen müssen und hatte sie in sein Bett gelegt. Jetzt schlief sie, wie fast die ganze Zeit über. Aldridge sah sie sich einen Moment lang an. Das Bild trügte, sie war ganz und gar nicht entspannt. Wie auch? Konnte jemand entspannt sein, dessen Gesicht mehr aus Bakta und blauen Flecken als aus Gesicht bestand? Aldridge sah weg, er konnte es nicht ertragen. Das er jetzt in ihren Sachen suchen musste, machte es nicht besser. Der Naboo nahm den weinroten Koffer, legte ihn auf den Boden, ging in die Hocke und suchte. Hosen, Blusen, Pullover, zwei paar Damen Schuhe. Ihm war es als hätte er den Koffer einer Fremden geöffnet. Er kannte Miranda nur in ziemlich anderer Bekleidung....und seit wann war sie so ordentlich? Und seit wann war er ein verdammter Creep geworden? Der Naboo machte sich bewusst, was er gerade tat und wo er sich befand. Aldridge wurden die Augen feucht als ihm klar wurde, das er nie wieder zu seiner Familie zurückkehren konnte. Er sah wieder in dieses blasse, verletzte Gesicht dieser Frau, die schon lange kein Kind mehr war. Er hatte sie für immer von sich gestoßen, ihr war das wegen ihm zugestoßen. Unzertrennlich waren sie gewesen, ihr ganzes gemeinsames Leben lang. Er hatte das verspielt. Genau wie die Beziehung zu seinem Vater. Diona, die Liebe seines Lebens.... Er war jetzt allein. Aldridge blinzelte die Feuchtigkeit aus seinen Augen klopfte sich fest mit der Hand gegen die Brust um sich wieder zu sammeln. Er musste Riley retten, er hatte es versprochen. Sie würde frei sein und Zarin würde sie nicht wieder bekommen. Es war Zeit ein Mann zu sein. Er knallte den Koffer zu, keine Hinweise, wieso auch? Das machte keinen Sinn. Al sah es vor sich, Miranda die mit ihrem Koffer unterwegs war und gefangen wurde. Der Koffer hatte garantiert in irgend einer Ecke gestanden während Miranda die längsten Stunden ihres Lebens durchlitten hatte. Hatte Zarin selbst vielleicht seine Finger in diesem Koffer gehabt? Einer seiner schmierigen Männer? Miranda Trineer hatte keine Privatsphäre mehr. Aldridge wand seinen Blick, seine Gedanken und sein Herz von ihr ab, um nicht zu versinken. Er hatte keine Zeit. Der Naboo streckte den Arm nach der Tüte mit ihren Sachen aus dem Krankenhaus aus. Vielleicht... Er schüttelte den Inhalt aus und musste direkt einem Würgereiz widerstehen. Die Kleidung stank nach altem Blut und Chlor. Die ehemals vermutlich weisse Bluse aus zarter Seide war nicht mehr zu retten, Blut war in großen ausgewaschenen Flecken darauf, die sich in einem fast gebatikt wirkenden Muster für immer in den Stoff gefressen hatten. Zudem war sie zerschnitten worden, kein Hinweis, keine Spuren. Wonach suchte er eigentlich? Er war ein Idiot. Al machte trotzdem weiter, weil er nicht wusste was er sonst tun sollte. Der Naboo zog mit langen Fingern die schwarze Hose aus der Tüte und langte in derren Hosentaschen. Da war nichts ausser... er zog eine Stoffservierte aus der Gesäßtasche. Sie war mit einem Logo bedruckt worden, das ihm fremd war. In den anderen Taschen war nichts. Ein Schuss ins Blaue. Sie war tagelang in Zarins Gefangenschaft gewesen, wo sollte sie dieses Stück Stoff her haben? Zarin oder eines seiner Ferkel war wohl kaum mit ihr essen gewesen.

"Miranda?" Aldridge legte eine unbekümmerte, freundliche Stimme auf, mit der er seine Schwester weckte. Er fühlte sich wie eine falsche Schlange, als er zu ihr herüber ging, sehr liebevoll einen Arm um sie legte und schlicht nutzte, das sie weggetretener wirkte als zuvor. "Was ist das hier für eine Servierte?". "Was?". Er tippte ihre Stirn sanft an, woraufhin sie endlich die Augen öffnete. "Warst du aus essen? Mit Jibrielle oder Dad?". Miranda lachte auf, mit nicht zu überhörender Bitterkeit und betonte das sie garantiert nicht mit Jibrielle essen war und dann streckte sie die Hand nach der Servierte aus. Aldridge konnte nicht umher
die rote, dünne Reizung um ihr Handgelenk zu bemerkten. Handschellen. Er schob die aufkommenden Gefühle beiseite. Wie Wellengang bei Nacht hatten sie sich angefühlt. Man wusste das sie da waren, aber wenn sie einen tragen wurde es einem doch kalt. "Das mein Lieber, ist ein Beweisstück. Gleich morgen gehe ich damit zur Polizei. Ich hab es mir eingesteckt, als ich essen durfte. Dleser dicke grobe Klotz hat das übersehen." Sie lächelte ein völlig bedröhntes Lachen, das ihn an Früher erinnerte, als sie es völlig übertrieben hatte. Jetzt und hier hatte er keinen Junkie vor sich, sondern nur ein Mädchen das viel zu viele Medikamente bekommen hatte. Miranda hielt sich seit ihrer Therapie völlig fern von Schmerzmitteln, jetzt hatte sie sie offensichtlich in rauen Mengen bekommen. Gut für Aldridge, noch besser für Riley, ganz schlecht für Miranda. Es würden gefährliche Wochen für sie folgen, in denen sie ignorieren musste das ihr dieser süße Nektar gegeben worden war, nach Ereignissen die einem den Wunsch nach Alkohol und anderem Vergessen stark werden ließen. Aldridge schob das Negative beiseite und konzentrierte sich auf das Gute. Riley. "Jetzt schlaf erstmal, es ist mitten in der Nacht. Ich hab dich lieb Miranda".. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und stand auf. Sie würde nirgendwo hingehen, sicherlich Stunden damit verbringen diesen künstlichen Rausch ausschlafen. Sie war hier sicher, und wenn er mit Riley zurück kam, dann konnten sie das Schiff starten und verschwinden. Er hatte Flugtikets in Mirandas Tasche gefunden. Lianna.. Dort konnten sie Miranda absetzen und dann abhauen. Sie würden eine Lösung finden, Riley und er. "Al? Ich werde mir Mühe geben." Al verharrte im Türrahmen. "Wobei?" Ein müder Seufzer ertönte aus den tiefen der Koje. "Zu versuchen dich wieder zurück zu bekommen. Damit du mich wirklich wieder lieb hast. Versprochen." Aldridge erstarrte kurz und sagte nichts, dann ging er....

....

Er hatte versprochen für Riley zu weit zu gehen? Aldridge hatte es geschafft. Der Naboo registrierte mit erstaunen, das sein Puls nichtmal in die Höhe gejagt war, als er den Transporter gestohlen hatte. Es war nicht einfach gewesen, den Feinkost Caterer "Hamleys" ausfindig zu machen. Theed war eine Metropole, es gab hunderte dieser Anbieter und in den 36 Jahren die er hier fast lückenlos gelebt hatte, war ihm dieses Logo nie begegnet. Nachdem er die Preisliste gesehen hatte, wusste er auch wieso. Selbst die Theed Lannisters hätten da nicht bestellt. Einen nervösen Blick in den Rückmonitor später, hielt Aldridge den Transporter in einer der kleinen malerischen Gassen, nahe des Palastes an. Sehr bald würde die Polizei nach dem großen Gleiter Ausschau halten. Zum Glück war so ein Diebstahl unspektakulär genug, um nicht gleich eine Ringfahndung zu starten. Trotzdem...es war unklug weitere Zeit zu verlieren. Aldridge nahm das kleine Pad aus der Schütze, die neben einem dicken Portmonee und einer Kappe auf dem Beifahrer Sitz des Gleiters lag und suchte. Der Lieferant war kurz davor gewesen zu starten. Al hatte mit einem langen Satz über eine der Repulsordüsen gemacht und war ins Cockpit gehechtet. Viel zu schnell als das jemand sein Gesicht gesehen hätte. Er würde den Gleiter ja zurückgeben...naja ihn am Raumhafen stehen lassen... Der Naboo wählte das kleine Symbol mit der Aufschrift "Routen" an und fand ziemlich schnell eine Route zu einem Kunden, der deutlich weiter weg wohnte, als die anderen, die sich fast ausschliesslich im Stadtzentrum befanden. Es war den Versuch wert........

......

"Guten Morgen!" Aldridges Herz klopfte wie wild, als von einem Mann in der Einfahrt einer dieser wirklich schicken Urlaubs Villen angehalten wurde. Es war nicht Bowen, oder der andere Klotz. In diesem Fall hätte Aldridge direkt an der Tür kämpfen müssen. Sein Plan stand noch. Wenn es sich hier wiederwartend doch nicht um Zarins Unterkunft handelte, würde er einfach das Essen ausliefern (ob es das passende war, war ihm doch egal) und gehen. "Fahren Sie an den Eingang des Nebenhauses und laden da ab." Aldridge nickte und setzte sich die Kappe mit dem Logo auf. Der Naboo hatte sich ein schwarzes Herrenhemd angezogen, die passende schwarze Krawatte schnürte ihm jetzt gerade den Hals ab. Er hatte auf der Holo Präsentation des Caterers deren Berufsbekleidung gesehen. Er hatte sich gegen eine Anzugshose entschieden, und eine schwarze Hose aus dickerem Stoff angezogen. Der Blaster, den er direkt über seiner Stiefelette am rechten Bein angebracht hatte, hätte sich unter feinerem Stoff durchgedrückt.

Al setzte den Gleiter zwischen Haupt und Nebenhaus ab und öffnete die hinteren Türen. Der Mann der ihn empfangen hatte, war ein Stück mitgegangen, schloss ihm aber jetzt nur die Tür zum Nebenhaus auf. "Stellen Sie es einfach auf dem Thresen auf und melden sich dann am Eingang bei mir zurück ja?". Der Kerl wirkte regelrecht gelangweilt. Das hier waf offensichtlich Routine. Al begann mit dem Abladen, hatte diverse Isolierboxen und metallene Behälter schnell in die Hell erleuchtete Profi Küche gebracht und so viele Informationen gesammelt. Im Haupthaus brannte in nur einem Zimmer Licht, oben in der ersten Etage, bis auf den Kerl vom Eingang war niemand zu sehen, im Flur des Nebenhauses nicht, und auf dem Hof auch nicht. Es war sehr früh. Die wichtigste Information lachte ihn aber schwarz glänzend poliert mitten auf dem Kies unter einem Abdach an. Der Gleiter von Zarin, Aldridge erkannte ihn wieder. Im Gegensatz zu den anderen beiden Gleitern, die hinter jenem Model geparkt hatten, hatte Al diesen nicht vergessen. Der Stoff von Rileys Kleid hatte sich in ihm gespiegelt, als sie ausgestiegen war. Der Naboo atmete kurz ein und aus, schloss die Hintertüren des Gleiters und ließ ihn unverriegelt zurück. Aldridge ging zum Haupthaus, öffnete dessen Tür und ging ohne zu zögern hinein. Innen erwartete ihn polierter Steinboden, Pomp und der Typ der Bowen und Zarin gedeckt hatte, da im Wald. Der Kerl, der ihm faktisch direkt im Eingang in die Arme gelaufen war, wirkte eben so überrascht wie Al. Zwei kräftige Hände langten nach dem Schergen und bevor Aldridge sich überhaupt bewusst hätte einen Plan ausdenken können, hatte der Instinkt übernommen. Der Naboo rammte seinem Gegner die eigene Stirn gegen den Schädel. Knock-out. Der Mann viel ungebremst auf den Steinboden. Der Naboo hatte nur Zeit gewonnen, und sprintete die lange Treppe hoch. Die rasenden Kopfschmerzen ignorierend, sah er sich im oberen Flur um und fluchte Wortlos. In der Hektik hatte er vergessen auf welcher Hausseite das erleuchtete Fenster gelegen hatte. Er lief auf gut Glück den Flur nach rechts entlang und wurde belohnt. Er hörte das Geräusch einer Dusche, unter dem Spalt der altmodischen Tür hindurch sah er Licht. Er legte die Hand an den Griff und öffnete die Tür vorsichtig. Und da war sie, die um die sich seine Welt drehte. "Riley" Flüsterte er ergriffen und streckte seine Hand aus. "Komm!"


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- Naboo – Theed – Villa Strazia – Mit Al –

Auf dem Screen des Holofernsehers hüpfte ein dutzend flauschiger Porgs durch ein Einkaufszentrum. Die niedlichen Tierchen brachten einen Süßwarenladen durcheinander, futterten Schokolade und Bonbons während Mama Porg sich in der Zuckerwatte verhedderte. Riley kicherte, die Augen auf den Bildschirm fixiert. Zarin hatte ihr erlaubt, Holo-TV zu sehen. Sie hatte noch nie eine so lustige Sendung geschaut. Sie lag auf dem Bett, aufgestützt auf ihre Unterarme, die Beine angewinkelt. Eine sauber blanchierte Möhre knackte unter der Kraft ihres Kiefers, als sie sie sich zwischen die Zähne schob. Papa Porg betrat den Friseursalon und die frisch geschnittenen Haare einer Kundin fielen auf seinen Kopf und verdeckten seine Augen. Blind stolperte er voran, frontal gegen den Spiegel. In dem Moment öffnete sich die Schlafzimmertür und mit dem gleichen ungläubigen Blick des animierten Tieres auf dem Bildschirm, das sich in seiner neuen Frisur betrachtete, starrte Riley auf Aldridge, der plötzlich vor ihr stand und seine Hand nach ihr ausstreckte: „Komm.“ Sie brauchte einige Sekunden, um den Schock zu verarbeiten. Was tat Aldridge hier? Wie hatte er sie gefunden? Wie in Trance setzte sich Riley auf. Die seidene Robe, die sie trug, folgte ihrer Bewegung und glitt von ihrer Schulter. Sie trug ein kurzes Nachthemd mit dünnen Trägern darunter, ihre Haare waren unfrisiert und leicht zerzaust, ihr Gesicht pure Ehrlichkeit. Er durfte nicht hier sein, dachte sie, das ging nicht. Zarin war doch nebenan, nur einen Raum weiter! Rileys Blick huschte zu der Schiebetür, die Schlaf- und Badezimmer miteinander verband. Nicht mehr lange und das gleichmäßige Rauschen der Dusche würde verebben. Wie lange war er schon da drin? Er konnte praktisch jeden Moment zurück kommen. “Was machst du hier?!“ Rileys Stimme war so leise wie möglich, doch nicht weniger eindringlich als wenn sie laut gerufen hätte. “Und wie bist du überhaupt hier her gekommen? Er darf dich nicht sehen!“ Aldridge war ganz in schwarz gekleidet. Sie wusste nicht, warum dieses Detail eine Rolle spielte, doch es fiel ihr auf. Panisch lauschte Riley auf das noch immer anhaltende Geräusch fließenden Wassers. Sobald es stoppen würde, waren sie beide in größtmöglicher Gefahr. “Geh!“, zischte sie Aldridge zu. “Bitte! “ Er musste doch verstehen, dass er sie beide in Gefahr brachte.

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Wie viele Sprachen und Dialekte gab es in der Galaxy? Hundertausende? Millionen? Milliarden? Mehr? Rileys Augen drückten gerade in allen davon aus das er gehen sollte. Ihre hervorgepresste Aufforderung zu gehen wäre überhaupt nicht nötig gewesen. Aldridge spürte wie ihm sämtliches Adrenalin zu entweichen drohte, ihm wurde physisch kalt. Er hatte Tag und Nacht an sie gedacht, seitdem Zarin sie erfolgreich zurück gefordert hatte. Er war so weit gegangen, hatte Dinge getan, hatte seine Rettungmission allein durchgezogen, war bis hier her gelangt. Und jetzt wollte sie nicht mit? Diese Reaktion war nicht in seine Pläne einkalkuliert gewesen. Al sammelte sich. Sie hatte einfach nur Angst! Das Geräusch der laufenden Dusche übertönte das Schweigen in diesem Schlafzimmer. Zarin war im Bad nebenan. Für einen kurzen Moment überlegte Aldridge, einfach in dieses Bad zu gehen und...nein, der Mann war zu gefährlich. Eine Schlägerei mit ihm konnte auf so viele Weise enden und in jeder einzelnen verloren sie Zeit für ihre Flucht oder gar das eigene Leben. Sie mussten gehen! Jetzt! "Komm schon Riley! Wir müssen weg!" Sie sah ihn nur an, mit noch mehr Ablehnung in ihrem Blick, in ihrer ganzen Haltung. Und ganz plötzlich fühlte sich Aldridge wie ein Einbrecher, der eine junge Ehefrau und deren Ehemann an einem wunderschönen freien Morgen heimsuchte.. Rileys ganzes äußeres schrie ihm diesen Eindruck entgegen. Ungeschminkt und noch nicht frisiert saß sie in ihrer zarten Nachtwäsche da und sah so pur, rein und schön aus. Al stand es nicht zu sie in so intimer Privatheit zu sehen. SIE WAR ZARINS OPFER. ER HAT SIE ENTFÜHRT UND NIE WIEDER GEHEN LASSEN. "Jetzt komm! Fürchte dich nicht! Wir können fliehen!". Es war ihm schwer gelungen die Worte leise zu sagen, als das Geräusch der Dusche plötzlich verstummte. Erschrocken sah er in ihre Augen, sie bewegte sich weiterhin nicht. "Es tut mir leid." Kein flüstern mehr. Der Naboo verlor keine Zeit mehr, hechtete in das Zimmer und griff nach ihr. In zwei Handgriffen hatte er sich die zarte Frau über die Schulter geworfen und rannte um ihrer beider Leben. Riley zappelte, er hielt sie mit beiden Händen an Ihren Beinen und der Hüfte fest. Sie musste sich doch nicht fürchten! "Beruhige dich doch!". Wenn sie es bis zur Orchid schafften, hatte Zarin keine Chance mehr!. Der Naboo aktivierte alles was von dem ehemaligen Sport Profi noch übrig war und rannte gefühlt schneller als bei jedem Spiel das er je gemacht hatte. Er hätte auch härter getackled als je zuvor, währe ihm jemand entgegen gekommen, aber es war niemand im Flur! Es war zu schaffen! Al hechtete auf die Treppe zu...

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- Naboo – Theed – Villa Strazia – Mit Al –

Sie konnte nur noch schreien. Der erste Moment, als Aldridge sie gepackt, sie hoch gezogen und sie mit gespielter Leichtigkeit hoch gehoben hatte als wäre sie leicht wie eine Feder, war ein Schock gewesen. Sie hatte nicht gewusst, wie ihr geschah. Obwohl sie ihn nach seinen Absichten gefragt hatte, nach dem Warum seines Auftauchens, und obwohl er so offensichtlich geantwortet hatte wie nur möglich, hatte sie noch immer nicht verstanden, was er im Sinn hatte – so lange nicht, bis er sie mit Gewalt von dem Bett riss, auf dem sie saß, und ihr die Entscheidung darüber, ob sie mitkommen wollte oder nicht, abnahm. Nebenan war es still geworden, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie nicht mehr lange allein bleiben würden, und Aldridge hatte gehandelt ehe es zu spät war, aus seiner Sicht. Riley hörte, wie sich die Tür des Badezimmers öffnete, als Aldridge mit ihr über den Flur rannte und jeden ihrer Proteste ignorierte. “Lass mich runter!!“, forderte sie lautstark, doch er hielt bereits auf die Treppe zu. Die Welt bewegte sich verkehrt herum, Boden und Wände wackelten vor Rileys umgekehrtem Blick. Ihre Hände hämmerten in Aldridges Rücken, ihre Beine zuckten, wollten ihn treten, doch er hielt sie so fest, dass sie sich kaum bewegen konnte. Sie hörte Zarins Stimme, das Rufen ihres Namens, und ihr Verstand erwachte. “ZAAARIIIIIIIN!!!“ Panisch vor Angst schrie Riley seinen Namen. Er musste wissen, wo sie war. Er sollte ihrer Stimme folgen. “ZARIN!!!“ Hinaus zur Haustür, die Treppenstufen hinunter und in den Hof. Irgendwie hatte Aldridge es geschafft, sie hier zu finden. Wollte er sie wirklich befreien? Oder plante er seine Rache für das, was seiner Schwester angetan worden war? „Trineer!“ Zarins Stimme durchbrach Rileys Gebrüll.„Bleib stehen, du Bastard!“ Ein Blasterblitz zuckte an ihnen vorbei und für einen Moment verstummte Riley. Ein weiterer brannte sich zischend in den Asphalt neben ihnen. Aldridge blieb nicht stehen. „KYRILL!!“ Sie schrie Zarins Vornamen. Wo war er? Er hatte weit weg geklungen. Er würde ihn umbringen, es war kein leeres Versprechen. Wenn Al doch nur stehen bliebe und aufgäbe! Einem Instinkt folgend drehte Riley den Kopf zur Seite, hob ihn leicht an und biss sich in seinem Oberarm fest, so fest sie konnte. Spitze Eckzähne bohrten sich in sein Fleisch, durch den Stoff seines Shirts hindurch. Ich bin Beskar, dachte sie stumm. Weitere Blasterblitze erhellten ihr Sichtfeld, nahmen ihr jedwede Orientierung, und dann traf sie ein stechender Schmerz. Sie wusste nicht, wo. Ihr ganzer Körper war wie elektrisiert, wollte sich aufbäumen, und verlor dann seine Spannung, während Riley laut aufschrie, anders diesmal als zuvor. „Riley!!“ Die Welt drehte sich weiter, zu schnell und zu rücksichtslos. Das Öffnen einer Tür. Das gleißender Licht weiterer Schüsse. „Ich bring dich um, Trineer! ICH BRINGE DICH UM!“ Das Aufheulen von Triebwerken. Und Aldridge neben ihr, der sie entführte.

- Naboo – Theed – Gleiter – Mit Al –
 
- Naboo - Theed - Raumhafen - Blue Orchid - mit Riley -

Es regnete schon wieder. Aldridge bemerkte dieses triviale Detail genau wie den Fakt, das sein Atem die Scheibe des Gleiters von innen beschlagen lies. Der Naboo starrte gegen die Scheibe und realisierte das sich das alles nicht wie ein Sieg anfühlte. Er hatte das Unmögliche geschafft, war in das Haus eines Verbrechers eingedrungen, mit Riley entkommen, stand jetzt direkt an der Orchid und trotzdem...es fühlte sich nicht wie ein Sieg an. "Wieso hast du dich so gewehrt? Ich..." er sah Riley das erste mal seitdem er sie getettet hatte an und erschrak. Sie wimmerte und saß zusammen gesunken auf dem Beifahrsitz. Hinter ihr war die Sitzlehne rot verfärbt. Es stank nach verbranntem Fleisch. "NEIN!". Er sprang aus dem Gleiter, ignorierte den eiskalten Regen.. "BB-X! Fahr die Rampe herunter!". Er hatte die Anweisung in sein Comlink gebrüllt, riss die Beifahrertür auf und zog Riley vom Sitz. Zarin hatte ihn nicht einholen können, Aldridge war zu schnell für ihn gewesen. Die fürchterlichen Blasterblitze die an ihm vorbei gejagt waren, hatten ihn eingeholt und Riley getroffen. Der Regen war kalt und Riley hatte nur dieses dünne Nachthemdchen und das seidene Mäntelchen an. Aldridge rannte gegen die Kälte und seine Panik an. Er hatte sich Riley über Schulter geworfen, in dieser Villa und Zarin hatte einfach geschossen. Ihm war es völlig gleich gewesen, das er Riley getroffen hatte. Dieses Schwein.
Gefangen in einem Chaos aus Andrenalin, bitterer Furcht um die Frau in seinen Armen und dem eisigen Regen nahm Aldridge die Rampe zur Orchid in riesigen Schritten, setzte Riley ab und wollte sofort nach der Verletzung sehen. Doch sie lehnte ab und tapste barfuß wie sie war in Richtung Cockpit. Sein dringendes "Bitte warte! Du bist verletzt!" kam gegen ihren Hinweis, dass Zarin ihn töten würde wenn sie nicht sofort verschwinden würden nicht an. Aldridge nahm trotzdem das Medi Kit aus einer an der Wand befestigten Box und folgte ihr auf dem Fuß. Sie hatte so recht...Zarin war für Riley so weit gegangen, eine kleine Flucht mit einem Liefergleiter sollte ihn da kaum aufhalten. Aldridge war froh das Riley geschaltet hatte. Nicht um seinet- aber um Rileys und Mirandas Willen. Die beiden Frauen waren alles was er noch hatte. Der Naboo wurde von BB-X überholt, als er durch den Gang lief. Riley brauchte den kleinen Ball zum starten... "Riley! Darf ich deinen Rücken sehen!" versuchte er es noch einmal energisch. Sie saß bereits im Pilotensessel und fror.

Aldridge hatte sie gerettet und es fühlte sich trotzdem an als hätte er sie geschlagen...


- Naboo - Theed - Raumhafen - Blue Orchid - mit Riley -
 
- Naboo - Theed - Emilias Wohnung - mit Emilia -

Mit 52 Jahren frisch verliebt zu sein, fühlte sich im Grunde nicht anders an als es mit 15 zu sein. Doch die Umstände waren so anders. Der nackte Rücken der Frau neben ihm gehörte nicht Deanna. Neben ihm lag Emilia und er war vom Teenager sein weiter entfernt als von seinem Grab. Sie war jung, zierlich und eine Naturgewalt an Energie und Lebensfreude. Ihre Persönlichkeit fand sich auch in der Einrichtung ihrer kleinen Stadtwohnung wieder. Alles war warm und bunt eingerichtet, aber auch latent chaotisch. Graham hatte den gestrigen Abend damit verbracht ihr Bücherregal neu zu sortieren, damit es ihr nicht irgendwann auf den Kopf viel. Die schweren Floristik Bücher nach unten.. Jetzt gerade schlief sie fest. Der Architekt legte sich auf den Rücken und strich sich über die Stoppeln, die er jetzt seit ein paar Tagen sprießen lies. "Schatz du kratzt!", hörte er Deannas Stimme so deutlich in seinem Kopf, als wäre sie noch bei ihm. Emilia mochte Bartstoppeln.. Deanna und Emilia, Tag und Nacht. Graham malte sich aus wie es jetzt wohl wäre, wäre Deanna noch da. Sie und er in ihrem Haus, zusammen mit dem kleinen Mädchen das sie hatten adoptieren wollen. Deanna in Vorruhestand um sich um die kleine Yin zu kümmern, so wie sie es an ihrem letzten gemeinsamen Abend beschlossen hatte. Er hätte noch ein paar Jahre gearbeitet und dann hätten sie sich gemeinsam zur Ruhe gesetzt. Eine sehr schöne Fantasie, aber in Wirklichkeit war Deanna tot. Er vermisste sie jeden Tag. Sie würde nie wieder kommen, alles was blieb war die Erinnerung.

Die Frau neben ihm, die war so unendlich weit von Ruhestandsgedanken entfernt wie es ihrem Alter entsprach. Graham liebte es, sich in ihrer jungen Energie zu sonnen, sie beflügelte ihn und lies ihn sogar seine Sorgen um Aldridge vergessen, zwar nur für Momente, aber jede Sekunde mit leichtem Herz war wertvoll. Diese Sekunden gaben ihm neue Kraft um sich weiter um seinen Sohn sorgen zu können ohne daran zu zerbrechen. Graham wollte jetzt ein paar dieser leichten Momente, legte sich wieder auf die Seite und küsste ihre Schulter. Im Krankenhaus, vor ein paar Tagen, da hatte sie sich dem Pfleger als seine Lebensgefährtin vorgestellt. Graham hatte es geliebt und die Stimme in seinem Kopf ignoriert, die ihm gesagt hatte das es viel zu früh war, so etwas zu sagen. Emilia und er, diese überraschende Konstellation, das ganze dauerte erst ein paar Wochen an. Das stimmte, aber Graham wusste wie es sich anfühlte, wenn man liebte. Er kannte alle Phasen. Er hatte die rosarote Brille der ersten Verliebtheit erlebt, genau wie die tiefe, alle Farben verschlingende Schwärze, die einen innerlich tot machte, wenn einem die Seelenverwandte einfach vom Leben weggenommen wurde. Graham wusste wie es sich anfühlte, wenn es richtig war. Emilia war richtig. Es gab kein "zu früh" für Gefühle. Ihm kam eine spontane Idee. Eine ziemlich tolle. Ein weiterer Kuss auf ihre Schulter, lies Gänsehaut auf ihr zurück. "Wir sollten gleich ein paar Sachen zusammen packen.. Jetzt hob Emilia, die sich ihm nach dem ersten Kuss bereits entgegen geschoben hatte den Kopf. "Wieso?". Sie presste ihren Rücken gegen seine Brust und schmiegte sich mit ihrem herrlich warmen Körper dicht an ihn. Der Architekt wollte noch mehr von dieser Wärme, weswegen er seinen Arm um sie schlang. Emilia wollte noch viel mehr Wärme, nahm seine Hand und legte sie über ihre Brüste. Er lies das mehr als gern geschehen. Graham fand das sich ihre Haut wie Seide anfühlte. Ach ja! Er musste ja antworten! Der Naboo musste schmunzeln, ein Stück weit war man wohl für immer ein fünfzehn Jahre alter Bengel. "Die Gallo Mountains. Wir könnten da ein paar Tage vebringen.". Er konnte sich wegen der blauen Flecken in seinem Gesicht ohnehin nicht in seinem Büro blicken lassen. Emilias Hand legte sich über seine, als er begann die seidige Haut zu streicheln. "Aber ich muss arbeiten." "Kannst und wirst du natürlich ganz offiziell!" Graham kletterte mit gespielt beschäftigen Gesichtsausdruck über sie, Emilia rollte sich auf den Rücken und legte wieder diesen Blick auf,mit dem sie ihn gestern Abend schon um den Verstand gebracht hatte. Graham vergaß über ihren Anblick zu antworten. Ihre vollen Lippen, das Feuer in ihren Augen, ihre dunkle Mähne, die sich wie ein Wasserfall aus flüssigem Brokat über ihre Schultern ergoss, diese rosigen festen Brüste, denen seine Berührung von eben ganz offensichtlich Wohlgefallen bereitet hatten... Hatte er eben über so etwas wie einen Ruhestand philosophiert? Was für ein Unsinn! Das Leben hatte ein neues Kapitel aufgeschlagen! Emilia war das pure frische Leben, er wollte sich gern davon mitreissen lassen. "Die Chefin wird es verstehen, wenn ich ein paar Tage mit dir arbeite.." Sie seufzte leise als er sich endlich von ihrer Wärme nahm. "Sie ist ein bisschen verknallt in dich. Ich kann verstehen warum.."


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- Naboo – Theed – Raumhafen – Blue Orchid – Cockpit – Mit Al und BB-X –

Es lief alles verkehrt, einfach alles. Nichts war wie es sein sollte. Riley war zurück auf der Orchid, zurück bei Al, gegen ihren Willen. Sie konnte nicht klar sehen, als sie sich den Gang entlang zum Cockpit schleppte. Ihre Beine waren voll funktionsfähig und trotzdem war jeder Schritt schwer. Da war dieser Schmerz in ihrem Rücken, oder ihrer Schulter… irgendwo da, wo einer von Zarins Schüssen sie getroffen hatte. Die Tür zum Cockpit öffnete sich, als BB-X an ihr vorbei rollte, eine gelbliche Kugel, wie eine Sonne von einem Kind gemalt. Riley wollte stehen bleiben, sich einfach zu Boden sinken lassen und warten. Sie hatte ihm doch versprochen, ihn niemals wieder zu verlassen. Wollte sie dieses Versprechen so schnell brechen? Aber es ging nicht anders. Sie mussten weg. Sie biss die Zähne zusammen, schob sich vorwärts und hinein in den Pilotensitz. „Konzentration, Riley!!“ Und plötzlich war Megan wieder da, die in ihr Ohr brüllte. Rileys Augen öffneten sich weiter. Es gab zwei Möglichkeiten, sie konnte hier bleiben, sich weiter gegen Aldridge zur Wehr setzen und darauf warten, dass Zarin sie einholte um sie zurück zu holen. Doch dann würde er Al töten. Oder sie konnte das Schiff starten, es so aussehen lassen, als habe Al es selbst gesteuert, und Naboo verlassen um einen Vorsprung zu gewinnen und ihn in Sicherheit zu bringen. Für Riley war nichts verloren. Zarin würde sie finden, auch wenn es Tage dauerte. Aber diese Tage würden reichen, um Abstand zwischen ihn und Al zu bringen. Sie hörte Als Stimme hinter sich, seinen besorgten Ton als er bat, sich ihre Verletzung ansehen zu dürfen und für einen Moment war sie versucht, ihm ein deutliches „Nein“ um die Ohren zu werfen. Er sollte verstehen, dass sie seine Hilfe nicht wollte. Warum sollte sie auch? Er hatte das Schlimmste getan, das er hätte tun können. Ihre Augen schwammen in Tränen. Riley drehte sich nicht zu ihm um. “Ich will nicht, dass du mich anfasst.“ Ihre Finger glitten über die Steuerkonsole. Auf dem Display konnte sie die Berechnungen des Droiden lesen. “Aber wenn du es unbedingt sehen willst. Bitte.“ Wie beiläufig schob sie den Stoff ihres Morgenmantels über ihre Schulter hinunter. Es brannte. Kleine Stoffreste hatten sich in das rohe Fleisch ihrer Schusswunde gefressen. Riley hielt einen Moment inne, blickte über ihre linke Schulter, doch sie konnte nicht weit genug sehen, um das Ausmaß der Zerstörung zu erkennen. Vermutlich war das auch besser so. Stattdessen traf ihr Blick Al, vorwurfsvoll. “Das ist deine Schuld“, ließ sie ihn wissen. Die Triebwerke röhrten und Riley ignorierte den Schmerz. Sie musste einfach nur durchhalten, nichts weiter. Schmerz verging. Sie konnte alles aushalten. Sie war Beskar.

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- Naboo - Blue Orchid - Cockpit - mit Riley -

Aldridge war ehrlich darüber überrascht dass er stumm weinte. Weil sie so litt. Tränen flossen für Riley, nur für sie und wegen ihr. Wegen der schrecklichen Wunde, die sich in ihren Rücken gefressen hatte, aber noch viel mehr über die vielen kreisrunden Narben auf ihrer Haut. Die Narben sahen alt aus, Jahre alt, und waren sicher nicht durch einen Unfall entstanden. Er wusste wer das gewesen war. Zarin. Der Sadist dem sie gehört hatte, und jetzt nicht mehr. Dank ihm. Wieso ließ Riley ihn dann sich wie ein Verbrecher anfühlen? Wie ein Entführer? Er hatte sie doch gerettet. Der Naboo hatte nichts auf Rileys Schuldzuweisung entgegnet und stand jetzt wie ein dummer Junge hinter ihr. Der Ärmel seines schwarzen Hemdes wurde feucht, als er sich die Tränen wegwischte. Erstaunlich. Er konnte noch, nein wieder weinen. Al wischte noch einmal über sein Gesicht, bevor er sich äußerlich wieder fing. "Die Wunde ist nicht meine Schuld! ER hat auf dich geschossen! Verdammt RILEY! Wieso hast du dich denn gewehrt!". Ihren Wunsch danach nicht von ihm angefasst zu werden, respektierte er ohne wenn und aber. Deswegen warf er ihr eine Notfall Isolier Decke, aus dem Medi Kit das er bei sich trug über die Schulter auf den Piloten Sitz. Die Orchid hob ab..."Ich hab dir doch versprochen dass ich auf dich acht gebe! Ich hab gesucht! Tagelang! Und jetzt hab ich dich endlich gefunden! Ich hab gesehen was er mit meiner Schwester gemacht hat! Ich fand den Gedanken UNERTRÄGLICH, DASS DIR das gleiche geschieht!". Er setzte sich in den Copiloten Sitz. Er hätte ihr am liebsten den Stoff vom Rücken gerissen um diese schlimme Wunde zu behandeln. Er tat es nicht. Rileys Augen waren feucht, wie seine. Er hatte sie doch gerettet. Wieso hasste sie ihn so?

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- Orbit um Naboo - Blue Orchid - Cockpit - Mit Al -


Der Himmel wich der Dunkelheit des Orbits und mit jeder verstreichenden Sekunde entfernte sie sich weiter von ihm. Ihr Herzschlag verlor seinen Rhythmus, wenn Zarin nicht in ihrer Nähe war um das Tempo vorzugeben. Ohne ihn fühlte sie sich nur halb lebendig. Sie waren zu viert im Cockpit, Riley die das Schiff steuerte, Aldridge neben ihr auf dem Sitz des Copiloten und Megan, die hinter ihr stand und ihr über die Schulter sah, fast so als wollte sie sicher stellen, dass Riley es sich nicht doch anders überlegte und das Schiff umkehrte. Es war keine Option, trotz allem nicht. Aldridge wusste nicht, was er tat, er hatte keine Ahnung. Sie hatte Andeutungen darüber gemacht wer Zarin war, und Al mochte sich zusammen reimen was er wollte, doch er schien noch immer keine Vorstellung davon zu haben was mit ihm geschehen würde, wenn Zarin ihn zu fassen bekam. Und dann war da noch Venus. Ihre dunklen Haare verdeckten ihr Gesicht. Sie saß auf dem Fußboden neben der Tür, die Knie weit angezogen, und schluchzte. Ihre Welt war gerade erneut zusammen gebrochen, aber dieses Mal war es nicht Rileys Schuld. “Mach die Orchid fertig für den Sprung.“ Rileys Worte galten dem Astromech. Sie stellte sich vor, dass ihre Stimme gefasst klang. Für BB-X spielte ihre Gemütsfassung keine Rolle. Es war das erste Mal, dass sie einen Vorteil in der Zusammenarbeit mit einem Droiden erkannte. BB-X stellte keine Fragen und ignorierte keine Abmachungen. Er war programmiert darauf seine Aufgaben zu erledigen und nicht darauf, Dinge zu tun die er für richtig hielt, von denen er aber nichts verstand.


Das Schiff beschleunigte, Lichter glitzerten im All wie Lamettavorhänge in denen man sich verfing. Lichtgeschwindigkeit. Angespannt blieb Riley auf dem Pilotensitz sitzen. Sie hatte es getan, sie hatte Zarin wieder verlassen, aber diesmal nicht freiwillig. Ihr Blick richtete sich auf Aldridge. Er hatte sie entführt. Warum schützte sie ihn noch?
“Es war nicht mehr deine Aufgabe, auf mich aufzupassen.“ Sie presste die Worte hervor, aufgeregt und wütend, und nicht in der Lage, sie zurück zu halten. “Es war alles gut, bis du aufgetaucht bist!“ Aldridge hatte geweint, sie sah es an seinen Augen, und Riley weinte jetzt auch. “Verstehst du nicht, er hatte mir gerade verziehen! Ich habe gekämpft, ich bin für ihn über Scherben gegangen! Und wofür?“ Plötzlich konnte sie sich nicht mehr zurück halten. Emotionsgeladen beugte sich Riley vor, um ihre Schuhe zu öffnen und ihre Strümpfe auszuziehen. Die Schusswunde schmerzte bei der ruckartigen Bewegung und sie verzog das Gesicht. Ohne ihr Vorhaben beendet zu haben hielt sie inne. “Es war alles umsonst.“ Völlig umsonst. Ihre Finger griffen nach dem schlüpfrigen Stoff ihrer Robe. Sanft zog sie die dünne Seide wieder höher über ihre Schulter und band sie vorne fester zusammen. Sie saß nur im Hemd bekleidet bei einem Mann, der nicht der ihre war, und ihre Wangen waren feucht von Ärger und Verzweiflung. Hatte sie sich auch wirklich nicht verguckt, hatte Aldridge tatsächlich geweint? Er war doch ein Mann, und er hatte keinen Grund. Er hatte doch alles bekommen, was er wollte, oder nicht? “Zarin wollte mich nicht treffen.“ Rileys Stimme war fast trotzig. Sie war sein Opfer, aber auch seine größte Verteidigerin. Wenn er sie doch nur hören könnte! Er würde nie wieder an ihr zweifeln. “Das war ein Versehen.“ Zudem, was hätte er sonst tun sollen? Aldridge hatte ihm keine Wahl gelassen. “Er hat ja nicht auf mich geschossen, sondern auf dich.“


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Betäubt über ihre Worte saß Aldridge schweigend da und lies ihre Ablehnung auf sich wirken. Sie hatte geklungen als hätte sie gewollt das Zarin ihn traf. "Er wollte ja auch dich treffen..", das hatte sie gesagt. Eine Feststellung die weit von der Einsicht entfernt war, dass Zarin wirklich bösartig war. Wieso verteidigte sie den Mann so? Er war doch so grausam gewesen, hatte ihr das Leben gestohlen und die misshandelt. Ein Gewaltäter war er, wer wollte in der Nähe eines solchen Menschen leben? Aldridge verstand Riley nicht, er verstand jetzt und hier einfach nicht wieso sie so tickte. Sie war wütend und weinte, als hätte er sie einem geliebten Menschen entrissen, ihren Ehemann oder sonst wem. Zarin hatte ihr das angetan! Nicht er! Es war alles gut bis Al aufgetaucht war? Wie konnte sie sowas sagen! Der Kopf des Naboos fuhr zu ihr herum und viel zuerst auf ihre Beine. Wieso hatte sie sich eben fast Hausschuhe und Strümpfe ausgezogen? Über Scherben gegangen...Er hoffte das sie das nur als Metapher gemeint hatte... "Weist du, ich habe deine Narben gesehen, da an seinem Rücken. Waren das Verletzungen die auch hätten mich treffen sollen? Ich glaube nicht. Ich glaube das er ein Sadist und Gewaltäter ist, ich hab ihm gegenüber gestanden, ich hab meine Schwester UND dich gesehen. Zarin ist ein Tier und ich bereue nicht das ich dich gerettet habe!". Sie wollte ihn nicht um sich haben? Das war ihr gutes Recht, aber da gab es ein Problem." Mir wird gerade klar, das du mich nur als Personal gesehen hast, von Anfang an. Aber ich sehe das nicht so! Meine Versprechen gelten für immer, ich bin dein Freund Riley May. Und ich wollte alles dafür tun dich zu befreien! Mich kannst du nicht einfach abbestellen! Ich beschütze dich so lange du lebst!" Oder so lange er lebte. Es konnte gut sein, das Zarin ihn irgendwann in die Finger bekam. Aldridge hatte überhaupt keine Angst vor Folter und vor Tod. Nur um seine Schwester und Riley... und davor das letztere ihn verstieß. "Für jemanden der einen liebt, muss man nicht über Scherben gehen! Der würde so etwas nicht verlangen! ZARIN LIEBT DICH NICHT! DU GEHÖRST IHM! Aber jetzt nicht mehr! Ich hab dich gerettet! Du bist jetzt frei! So wie du es verdient hast! " Al wurde innerlich trotzig, er durfte jetzt nicht aufgeben! Und wenn Riley ihn wirklich nicht wollte, dann musste er noch mehr dafür tun das sie ihn nicht verstieß. Er war durch Wüsten für sie gegangen, hatte gekämpft und getötet und seine eigene Familie von sich gestoßen..Er schuldete ihr sein Leben. So einfach war das. Die Orchid beschleunigte, und Naboo und der Teufel im Paradies rückten in weite Ferne.

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