Noe’ha’on

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / 'Irgendwo' ] Fel, Adria und Ral&Bor (aka Dick und Doof)

Zugegeben, der Kommentar über Kiras Gesundheitszustand war nicht wirklich gut durchdacht gewesen. Adria hatte zweifelsohne irgendwo Recht ihn zu kritisieren, dennoch war es Kritik und die hatte der verrückte Serienmörder nicht so wahnsinnig gern. Kurz überlegte er eine scharfe Antwort zu geben, entschied dann jedoch dass er heute gute Laune hatte und sagte stattdessen:

„Da hast du Recht. Ich hab sie nicht mehr alle. Aber du noch weniger wenn du plötzlich an Götter glaubst. Ich kann beweisen, dass die Stimmen existieren, versuch du das mal mit deinem komischen Riesen! Und was deine Mutter angeht…jetzt zu sterben wäre ziemlich egoistisch. Sie hat mir noch einiges beizubringen.“

Mit leicht empörten Unterton erklärte
Adria irgendetwas von wegen, dass sie von Damon gefangengenommen worden war und dass er den Riesen angebetet hatte. Nein Moment. Die ‚grünen Klack-Figuren‘ hatten ihn angebetet? Damon, nicht den Riesen. Nein andersherum. Ähh was?!


Jetzt hörts aber auf, kann die nicht verständlich reden?!

Gib mir nen Moment ich habs gleich…

„Watt zum F’ick, Mädel?! Damon ist tot! Ich haben diesen Drecksack doch persönlich in ein übergroßes Spinnennetz befördert…“

Doch Adria war noch nicht fertig. Viel zu wirr für Fels frisch geschüttelten verstand faselte sie etwas von dem Holocron, von dem sie behauptet hatte, sie hätte es vergraben. Es war eine Geschichte, an deren Ende Damon löblicherweise gefressen worden war, deren kohärenten Zusammenhang der Mörder jedoch noch immer nicht ganz nachvollziehen konnte. Vor allem welche Rolle eine Riesenspinne namens Iggi gespielt haben sollte, wurde ihm auf den ersten Blick nicht ganz klar. Schließlich schloss das Mädchen mit der Klage, dass Damon sie geschlagen hatte, nur weil sie Vegetarierin war. Grade wollte Fel darauf antworten, dass das ganz zurecht geschehen war, da meldete sich Dick endlich wieder zu Wort.

Völlig ausrastend beschwerte er sich über den ganzen Unsinn, den
Adria von sich gegeben hatte und scheuerte ihr mit der Macht eine.


Prinzipiell hat er ja Recht…

Wenn hier einer die Kleine schlägt, dann sind wir das!

Er ist auf der Rangleiter noch immer zwei Stufen über uns, ihn anzugreifen ist Selbstmord…

Habe ich davor je zurückgeschreckt?!

Vor dem Angriff oder Selbstmord?

VOR SELBSTMORD DU SIMPEL!

Moment…hast du mich grade einen Simpel genannt? DU?! Bist du irre?!

JA ABER DAS TUT HIER NICHTS ZUR SACHE!

„GENUUUG!“

Brüllte Fel, der von den sich urplötzlich anbrüllenden Stimmen in seinem Schädel Kopfschmerzen bekam. Energisch schüttelte er den Kopf und trudelte dabei in begrenztem Rahmen durch die Luft. Dass Adria noch immer von Dick mit Ohrfeigen eingedeckt wurde bekam er garnicht erst mit. Erst als Doof sich plötzlich umdrehte und Fel und Adria im Schlepptau in eine – wie es schien beliebige – Richtung. Plötzlich brüllte Dick jedoch seiner (besseren?) Hälfte zu stehen zu bleiben, die das bewundernswert präzise und aufs Wort ausführte. Das einzige Problem war die Wurzel, auf dr das passiert war.

Ehe er sichs versah flog
Fel durch die Luft – schlimmer als vorher weil unkontrolliert. Hart schlug er gegen einen Baum und alle Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, doch immernoch fiel er nicht. Grüne Ranken schlangen sich um seinen Arm und Oberkörper und drückten zu. Der Mörder keuchte und drückte dagegen, doch die Pflanze war zu stark. Wütend keuchte er auf und wollte schon einen Machtstoß entfesseln, um die elenden grünen Ranken zu zerfetzen, doch da übernahm Dick das unsanft.

Ehe er sichs versah war er wieder bei dem Duo und wurde mit der Macht zu Boden gepresst. Der Fettsack grinste böse und legte offen, dass
Fel nicht mitkommen würde, da er nutzlos war. Plötzlich schwebte ein Nadelspitzer Dorn auf sein Gesicht zu und die Frage stand im Raum, ob der Mörder schon einmal Zahnschmerzen gehabt hatte.

Fel hatte in seinem Leben schon einiges an Schmerz ertragen müssen. Das halbe Gesicht von einer Explosion verbrannt zu bekommen war zweifelsohne keine nette Erfahrung und auch der Verlust eines Arms und eines Auges ließ schönere Schicksale offen. Zuletzt hatte Kira ihm alle Knochen in Fingern und Zehen gebrochen, was höllisch geschmerzt hatte…so hätte es Fel nicht für möglich gehalten, was ein kleiner Dorn in seinem Kiefer bewirken konnte. Hätte ihn sein Peiniger nicht festgehalten, er hätte geschrien wie am Spieß. Sterne tanzten vor seinen Augen, während sein Hirn mit den Schmerzmeldungen seines evolutionsbedingt übermäßig sensitiven Zahnfleischs klarzukommen versuchte.

Es war lähmend, paralysierend, es brachte selbst die Zeit zum Stillstand. Und so konnte
Fel nicht sagen, wie lange es letztendlich gedauert hatte. Fest stand jedoch, dass seine Pein abrupt endete und Dick und Doof aus seinem Blickfeld verschwanden. Eine Hand ergriff die seine und zog ihn auf die Beine, während schwarze Brühe seine zerrissene Lippe hinablief. Aus dem Augenwinkel sah er irgendwas Riesiges auf sie zugehen, doch er war noch immer zu durcheinander um irgendetwas auszumachen. Schließlich umfing sie Finsternis, doch weiter ging der Weg, immer weiter, bis er irgendwann urplötzlich stehen blieb.

Schwer atmend lehnte sich
Fel gegen die Tunnelwand. Der Schmerz war noch immer schlimm, doch er ließ immerhin wieder klare Gedanken zu. Kurz überlegte, dann steckte er seinen Daumen in das klaffende Loch in seiner Lippe und stoppte die Blutung damit temporär. Doch noch immer sah er nichts.


„Ho…ho-hocro!“

Würgte er hervor und zuckte vor Schmerz zusammen. Doch das Mädchen schien verstanden zu haben. Im nächsten Moment gleißte Licht durch die Höhle und gab den Blick auf den Torwächter frei…und eine riesige Spinne die hinter Adria hockte und sie aus acht großen Augen heraus anstarrte.

„FPINNE!“

Brüllte Fel und wich zurück.

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Unterirdisches Tunnelsystem ] Felund Adria
 
Noe'ha'on, Dschungel, unterirdisches Tunnelsystem: Leto Fel und Adria Guldur


Sie hatten kaum einige Schritte getan, da blieb Fel stehen und ließ sich nicht weiter ziehen, sondern lehnte schwer atmend an der Tunnelwand. Adria konnte ihn hören und trotz der Dunkelheit seine Umrisse wahrnehmen, denn ihre Augen waren an die Finsternis gewöhnt. Schon als kleines Kind in den untersten Katakomben des Sith-Tempels bei Darth Bor und nachts in der finsteren Gruft bei ihrem schwarzen flauschigen Beschützer! Wie hatte Darth Bor nur so gemein und anders als im Labor zu ihr sein können?! Wieso hatten Ral und Bor Fel dermaßen misshandelt? Adria konnte es kaum fassen! Als sie ihn, ihren geliebten Onkel Bor, im Dschungel gesehen hatte, war sie voller freudiger Erwartung und Wiedersehensfreude gewesen und jetzt war sie froh, ihn los zu sein! Ob dieser Riese sie zertreten oder gefressen hatte?

Plötzlich leuchtete es bläulich aus ihrer Tasche. Fel versuchte auch gleich das Wort Holocron zu formen, was ihm aber kaum vor Schmerzen und wegen der Wunde gelang, denn jetzt konnte Adria seine Wunde im Gesicht durch das Licht aus ihrer Tasche erkennen. Ein schreckliches Loch über der Oberlippe ließ seine Zähne und sein Zahnfleisch sehen! Er versuchte die Blutung zu stoppen, indem er seinen Finger darauf hielt. Mitleidig blickte Adria ihn an. Doch dann besann sie sich und holte diese Wunderlampe aus ihrer Tasche heraus und sofort entsprang ihr ein helles gleißendes Licht, so grell, dass es den Tunnel erhellte! So hell, dass die Augen schmerzten und Adria sie leicht zusammen kneifen musste! Es war ein weiß, dass fast schon silbrig anzumuten schien. Der Torwächter erschien mit seinem ebenso weißem Haar. Ehrfürchtig, voller Erwartung, aber auch vermischt mit ein wenig Furcht schaute Adria wie gebannt zu ihm, das Holocron immer noch in ihrer Hand und besann sich, es lieber Fel zu geben. Irgendwie war der Torwächter auch ein bisschen gruselig, wenn er so von selbst erschien!


“Hier, nimm du es lieber! Ich habe es die ganze Zeit beschützt und gehütet und bewacht! Ob ich ihm jetzt drei Wünsche nennen darf?”,

doch Fel schaute in dem Moment völlig entgeistert und brachte mühsam, aber laut “Fpinne” heraus!

“Häh?”

Adria fuhr herum und erblickte Iggi, die Riesenspinne!

Iggi, du hast dich auch vor den Glühmonstern (Spawns) retten können!?”,

rief sie freudig aus. Sie ging auf Iggi zu. Mittlerweile ohne Angst und Panik, sondern eher hoch erfreut und total überrascht! Adria ging zu ihr nahe heran und streichelte eines ihrer stark behaarten Beine. Es war total kuschlig-flauschig!

Fel, das ist Iggi, von der ich dir erzählt habe! Auf ihr bin ich geritten. Sie gehörte eigentlich Damon, aber der ist ja verschwunden und nun endlich vermutlich tot! Merkst du, dass ich mir das nicht ausgedacht habe?! Ich hatte das Holocron und Iggi gibt es auch! Und du dachtest, ich schwindle! Und, von wegen den riesigen Gott gibt es auch nicht! Er war unsere Rettung! Hoffentlich hat er jetzt unsere nächsten Feinde aufgefuttert wie schon Damon!”,

schrie sie ihn mittlerweile mächtig laut an. Es war schrecklich als Lügnerin da zu stehen und brachte sie mächtig in Rage! Dann begann sie zu kichern.

“Tolles Essen: erst Damon und dann Onkel Bor und Onkel Ral! Aber…”,

jetzt wurde das Sith-Töchterchen nachdenklich. Erschrocken sah sie Fel an:

Mama hat gesagt, dass Onkel Bor das Getränk, was mich wachsen lässt, zusammen gemixt hat. Er arbeitet ja im Labor, tief unten im Sith-Tempel. Sie nannte ihn Alchemist. Nur er weiß sicherlich, wie man mein schnelles Wachstum und Altern aufhalten, also stoppen kann! Vielleicht hat er ein Gegenmittel! ? Und nun?”

Sie begann zu weinen. Fast hysterisch schrie sie mit erstickter Stimme herum:

“Ich werde jetzt krepieren! Schon übermorgen werde ich uralt sein! Und dann ist mein Leben schon vorbei! Weil meine Mutter mir das zu trinken gegeben hat! Jetzt ist der Bor vielleicht längst selber tot! Was soll ich denn jetzt machen?! Ob ich nachschauen gehe? Ich muss zurück! Aber, er war so fies zu mir! Er hat mich verprügelt! Gemeinsam mit diesem verfluchten Ral! Dabei haben wir im Labor Karten gespielt und Horrorfilme geschaut und uns was vom Bantha-King bringen lassen! Er war wie ausgewechselt! So verändert! So gemein! Fel, was soll ich denn jetzt bloß machen!?”

Adria hatte begonnen, wie aufgescheucht, dabei wild gestikulierend, zwischen der Spinne und Fel, mit dem aktivierten Holocron in der Hand auf, und ab zu gehen, denn sie stand völlig neben sich und war extrem aufgebracht!

“Ich hasse mein Leben!”

Sie raufte sich die langen Haare und schrie weiter aufgebracht herum:

“Mein Bruder ist noch ein Baby! Und ich bin schon so groß und schon 15! Meine Erinnerungen sind einige Tage und Stunden! Das ist mein gesamtes verfluchtes Leben! Dabei hatte ich nicht einen beschissenen Geburtstag! Das ist mein Leben! Das ist alles! Ich hasse meine Mutter (Kira)! Ich verfluche Ral und Bor! Ich hasse mich!”

Sie ließ sich auf den Boden fallen und rollte sich zusammen und weinte bitterlich! Ihr Leben war ja auch wirklich beschissen! Was hatte sie für eine Identität?! Diese beruht auf Erinnerungen, auf Erlebnisse, Höhepunkte und das Zusammenleben und Interagieren mit Personen des Alltags und bei ihr bezog sich dies auf wenige Tage Lebenszeit! Sie hatte ihre Kindheit im Labor und auf Noe`ha`on verbracht! Ihre Höhepunkte waren die Begegnungen mit Sith-Spawns! Was für eine Kinderstube!?



Noe'ha'on, Dschungel, unterirdisches Tunnelsystem: Leto Fel und Adria Guldur, Iggi und Torwächter Darth Sik
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Unterirdisches Tunnelsystem ] Fel und Adria

Einen Moment lang war Fel wie erstarrt. Eigentlich mochte er Spinnen. Sie waren flauschig und leisteten einem Gesellschaft wenn man sich durch finstere Schächte schob, oder sich in ihnen versteckte. Aber diese riesigen Geschöpfe von Noe’ha’on waren…furchteinflößend. Selbst für Fel. Doch zum Glück relativierte Adria den ersten Eindruck mit ihren nächsten Worten. Sie erklärte, dass sie ja recht gehabt hatte und sinngemäß, dass Fel nicht hätte derart an ihr zweifeln sollen.

Gehässig stellte sie fest, dass der Riese Ral und Bor essen würde und lamentierte dann nahtlos darüber, dass es nun keine Möglichkeit gab ihren schnellen Wachstumsprozess aufzuhalten. Als wären Schleusen gebrochen worden kamen ihr die Tränen und
Fel stand – irgendwie überfordert mit der Situation – reglos neben ihr. Über ihnen stand der Torwächter mit verschränkten Armen und sah, eine Augenbraue hochgezogen auf sie herab.

Irgendwie war es dem Mörder als müsse er irgendetwas tun um das Mädchen zu trösten, doch er hatte keine Ahnung was. Irgendwie glaubte er dass es keine gute Idee war ihr zu sagen, dass es immerhin schnell gehen würde mit ihr. Oder dass ihr Tod irgendwo noch…natürlich zu nennen war. Generell wollte er grade eigentlich nichts sagen, da sein Mund brannte wie Feuer. Kniete er sich aus einem Impuls heraus neben
Adria und nahm das Mädchen in seine anderthalb Arme.

Zunächst dachte
Fel er hätte irgendetwas falsch gemacht, denn das Weinen wurde nur noch stärker als sie sich an ihn kuschelte, doch da sie ihn festhielt blieb er sitzen. Hilflos blickte er zum Torwächter hoch, der inzwischen einen missbilligenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.


„Du weifft doch fo fiel“

Sagte Fel, zuckte vor Schmerzen zusammen und betröpfelte das Mädchen – oder eher junge Frau – in seinen Armen mit schwarzen Blutstropfen.

„Haft du kein Mittel um die Alterung aufzuhalten?“

„Nein. Zumindest nicht permanent und nicht mit deinen Fähigkeiten, Sikarius. In einer zivilisierten Umgebung könntest du ein Mittel herstellen, das die Alterung für einige Wochen aufhält, danach jedoch doppelt so schnell fortführt. Für eine permanente Heilung sind Zutaten des Zirkels der Alchemisten und die Macht eines Sith-Executors vonnöten. Und Forschung.“

Sagte der Torwächter und stellte sich lockerer hin. Auf sein gleißendes Gesicht war ein Ausdruck von Interesse getreten.

„Wenn wir dich an den Ergebniffen teilhaben laffen…dann gibft du unf doch fiffer die Informationen, oder?“

Fragte Fel und versuchte die Schmerzen so gut es eben ging zu ignorieren. Er wusste nicht warum er auf einmal Adria helfen wollte. Er war sich nicht einmal sicher ob das wirklich opportun war…doch sicher. Wenn sie geheilt war, wäre sie ihm zum Dank verpflichtet und wäre sicher ein mächtiger Verbündeter…?

„Ich würde dir raten, dein Versprechen einzuhalten, Sikarius. Ein einziger falscher Schritt wird das Mädchen töten.“

Langsam nickte der Mörder

Adria, wir werden von Noe runterkommen und dich heilen. Deine Mutter laffen wir zurück. Fie ift fwaff und fau waf fie dir angetan hat. Du brauft fie nif. Nur mich. Vertrauft du mir?“

Sagte Fel bedächtig und drehte Adrias verheultes Gesicht in seine Richtung. Er würde nicht warten bis Kira aufschloss. Sie hatten das Holocron und damit die Informationen wo sie Hilfe bekommen konnten. Wenn die Kriegerin es nicht schaffte aus eigener Kraft zu entkommen, dann war sie es nicht wert. Zugegeben, sie hätte ihm sicher noch viel beibringen können, doch es wurde Zeit zu gehen.

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Unterirdisches Tunnelsystem ] Fel und Adria
 
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Noe'ha'on, Dschungel, unterirdisches Tunnelsystem: Leto Fel und Adria Guldur, Iggi und Torwächter Darth Sik


Plötzlich kniete sich Fel zu ihr herunter und zog sie sanft, aber bestimmt und fest in seine Arme. Adria überkamen in dem Moment zu den bereits vorherrschenden Gefühlen wie Angst, Wut und pure Verzweiflung, weitere Emotionen wie Geborgenheit, Sicherheit und das man sie mochte und Trost spendete, Gefühle, die sie nicht oft bekommen hatte, die ihr befremdlich waren, die sie schier überforderten und regelrecht überrollten. Sie äußerte dies, indem sie stärker aufweinte. Sie schmiegte sich sofort an Fel`s Brust fester an und klammerte sich mit ihren Händen an seinem Mantel fest. Sie wollte ihn am besten nie wieder los lassen. Adria spürte seine Nähe, die sie brauchte und tröstete. Eine wohlige Wärme ging von ihm aus und wärmte ihr trauriges überfordertes Gemüt. Sie spürte seinen regelmäßigen Herzschlag und seinen Atem und wie sich sein Brustkorb hob und senkte und der gleichmäßige Rhythmus ließ sie zur Ruhe kommen und ihre Tränen wurden weniger und ihr Weinen leiser. Seine, um sie gelegten Arme, gaben ihr das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Ihr Gesicht vergrub sie an seiner glatten Brust.

Sie hörte ihn, wie er zum Torwächter sprach, der über ihnen schwebte. Fel fragte wegen ihr nach, ob man ihr nicht irgendwie helfen könnte, denn der Torwächter war doch so klug! Adria horchte auf und drehte leicht ihr Gesicht, dass sie ihn auch sehen konnte. Fel war so lieb! Er kümmerte sich immer um sie, ging es ihr durch ihren Kopf. Dies wäre der erste Wunsch gewesen, den auch sie dem Flaschengeist gestellt hätte. Fel kannte Adria gut! Er war immer für sie da! Er war ihr persönlicher Held!

Adria hörte den Torwächter antworten. Sie wagte kaum zu atmen, um jedes Wort, was er sagte, auch ja deutlich hören zu können, denn schließlich ging es um ihr Schicksal, um ihr Leben! Sie hatte doch nur dieses und hatte schon ihre gesamte Kindheit eingebüßt, denn diesen Schnelldurchgang konnte man ja wohl kaum zählen! Ihr Herz begann zu rasen, so aufgeregt war sie und Fel konnte dies deutlich spüren, denn immer noch lehnte sie fest an ihn geschmiegt an seiner Brust!


Der Torwächter sprach von Alchemisten und einem Sith-Executor, denn alles andere würde keine wirkliche Lösung für Adria sein! Was nützte ihr ein zeitweiliger Stillstand, wenn sie danach doppelt und dreifach schneller altern würde?! Bereits jetzt war es viel zu schnell! Ihre Kindheit und Jugend raste im Eiltempo dahin! Adria hatte weder Freunde, noch eine Schule von innen gesehen, weder ein Bonbon gelutscht, noch je einen Geburtstag gefeiert?! Und doch war sie schon fünfzehn! Sie traute sich kaum schlafen zu gehen, da sie immer um ein Jahr gealtert wieder erwachte! Adria schloss daraus, dass sie dringend nach Bastion zurück mussten! Zurück nach Hause in den Sith-Tempel! Genug Lebenszeit war ihr geraubt worden!

Fel fragte weiter nach. Er sprach furchtbar. Seine Aussprache klang kaum verständlich! Er schien unglaublich große Schmerzen zu haben und dennoch tat er es, um sich wegen Adria zu erkundigen. Adria mochte ihn noch mehr als schon zuvor dafür. Dabei wusste sie, dass auch er Hilfe benötigte! Dringend! Die Schnecke! Er blutete sie die ganze Zeit voll, doch es war ihr gleich! Er blutete schwarz aus dem Loch, welches Bor ihm zugefügt hatte, weil Ral es wohl so gewollt hatte. Sie wollte Fel nicht verlieren. Er war der Einzige, den sie hatte. Sicher, sie hatte noch ihre Mutter! Aber, zu Fel hatte sie eine ganz andere Beziehung aufgebaut! Sie hatte ihn gern! Mit ihm hatte sie viel Zeit verbracht! Viel Zeit war natürlich relativ zu sehen, wenn man ihr kurzes Leben betrachtete!


Der Torwächter drohte jetzt Fel. Wenn er sein Versprechen nicht einhalten würde, dann würde sie sterben. Es ging um Informationen, die auch er forderte! Adria erschrak in Fel`s Armen. Solche Worte hörte man nur ungern. Man war selber nicht so gerne Gegenstand von Verhandlungen dieser Art! Sie schaute kurz an Fel hoch und sah, dass er nickte. Beruhigt kuschelte sie sich wieder fester an ihn. Es gab Hoffnung! Eine weitere dicke Träne rollte über ihr Gesicht.

Jetzt drehte Fel ihr Gesicht zu sich und sah ihr in die Augen.

„Adria, wir werden von Noe runterkommen und dich heilen. Deine Mutter laffen wir zurück. Fie ift fwaff und fau waf fie dir angetan hat. Du brauft fie nif. Nur mich. Vertrauft du mir?“


Sie würden diesen Dreckplaneten verlassen! Aber ohne Mutti! Adria musste nicht lange überlegen. Ihr hatte sie diese scheußliche Lage zu verdanken und Fel bot ihr die Chance auf Heilung! Außerdem war ihre Bindung zu Fel stärker als zu ihrer Mutter! Sie hatte ihn lieber! Ob sie Fel vertraute? Natürlich! Und obendrein war sie ein Teenie und ihr Gehirn auf Loslösung von Mutter und Vater programmiert. Adria traf eine Entscheidung und musste dafür nicht lange nachdenken und nahm damit ihr Schicksal in die eigenen Hände.

“Ich vertraue dir, Fel! Und, du musst auch geheilt werden! Ich will dich nicht verlieren! Ich komme mit dir. Ich folge dir überall hin! Ja, Mutter lassen wir zurück! Sie hat mir das alles eingebrockt! Und, wir haben keine Zeit auf sie zu warten! Ich will bei dir bleiben und mit dir gehen!”


Noe'ha'on, Dschungel, unterirdisches Tunnelsystem: Leto Fel und Adria Guldur, Iggi und Torwächter Darth Sik
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel ] Fel und Adria

Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Flug. Der Torwächter hielt sein Versprechen und gab den Weg zum Raumhafen preis. Immer wenn sie rasteten fuhr er fort zu erklären wie man den Trank brauen konnte, um Adrias Wachstumsprozess zumindest fürs erste aufzuhalten. Geschlafen wurde kaum. Sowohl der Mörder als auch das Mädchen wussten genau, dass mit jedem Ausruhen das Rad des Alterns weitergedreht werden würde und da Fel ihr nicht genug Selbstkontrolle zutraute es alleine zu schaffen, blieb er wohl oder übel mit wach. Zwar konnte er nach weiteren Erklärungen aus dem Holocron die Macht nutzen um sie beide ein wenig zu erfrischen und aufzuputschen, doch zollte es dennoch seinen Tribut.

Als die – für Noe’ha’ons Verhältnisse – hochmoderne Siedlung mit angrenzendem Raumhafen, Krzk’thh, in Sicht kam, gingen sowohl Adria als auch Fel bereits schon lange auf dem Zahnfleisch. Beide hatten sie dunkle Ringe unter den Augen und wirkten bleich und abgezehrt von den Strapazen der letzten Zeit. Der Mörder wirkte jedoch dank der Charonschnecken und der daraus resultierenden schwarzen Striemen und grauen Haut noch um einiges kränklicher als das Mädchen.

„Gleich geschafft…“

Murmelte Fel und registrierte fast garnicht, dass seine feuchte Aussprache sich progressiv verbessert hatte. Zwar fühlten sich Lippe und Zahnfleisch heiß und entzündet an, doch war zumindest der erste Schritt zum wieder Zusammenwachsen getan. Solange er kein Fieber bekam bevor er das Ritual um Adrias Wachstumstrank durchführen musste, war das seinetwegen in Ordnung. Spätestens auf dem Weg zurück nach Bastion würde er sich endlich ausruhen können…

Bastion. Fel hatte entschieden, dass ihre Reise zurück zum Sithtempel führen würde. Wo sonst würden sie einen Executor mit Zugang zu den Alchemisten finden? Vermutlich war Aethernitas dort, doch wenn dieser die Gelegenheit nicht ergriffen hatte ihn auf Noe’ha’on wieder einzufangen und zu foltern, dann hatte er ihn vermutlich fürs erste entlassen. Zumindest bis Fel wieder jemanden Wichtiges ermordete…

Ihr Weg führte sie jedoch zunächst den Hügel hinunter und nach Krzk’thh hinein. Die Stadt war schmutzig und erinnerte irgendwie an die Tiefen Ebenen auf Taris, auch wenn hier noch immer drückende Hitze herrschte und man den gnadenlos blauen Himmel sehen konnte. Dennoch fand Fel sich beinahe instinktiv zurecht. Das erste was er finden musste war

„Ein Arzt. Ich gehe einen Arzt suchen und mir endlich die verdammten Schnecken entfernen lassen. Außerdem besorge ich die medizinischen Komponenten…“

Unwillkürlich zuckte er als ein scharfer Schmerz durch seine Lippe schoss. Kurz stützte er sich ab, als ein unerwarteter Schwindelanfall die Welt Pirouetten vollführen ließ, die sich gewaschen hatten. Es dauerte nicht mehr lange, dann konnte er endlich schlafen.

„Du…geh los und besorg den Rest. Das meiste solltest du im Supermarkt kriegen können und ansonsten…denk dir was aus. Du schaffst das. Wenn du Leute töten musst…viel Spaß“

Schwach streckte er die Hand aus und drückte ihr sanft die Schulter. Sie würde das schon schaffen. Sie war während der Zeit auf Noe’ha’on nicht nur körperlich gewachsen, sondern hatte auch geistig deutlich zugelegt. Wenn sie nicht grade im Supermarkt einen Heulkrampf bekommen würde…doch das würde sie schon nicht. Noch einmal benutzte der Mörder die Macht um sich selbst und dem Mädchen frische Energie zukommen zu lassen, musste jedoch zu seinem Unmut feststellen, dass das mittlerweile so gut wie keinen Effekt mehr hatte. Der Gang auf dem Zahnfleisch zollte seinen Tribut…


[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Krzk'thh / Seitengasse ] Fel und Adria
 
Noe'ha'on, Dschungel, unterirdisches Tunnelsystem: Leto Fel und Adria Guldur, Iggi und Torwächter Darth Sik


Der Torwächter, der etwas geheimnisvolles, kluges, strenges, kühles, aber auch extrem gruseliges aufwies, gab ihnen nach Fel`s zustimmenden Kopfnicken den Weg zum Raumhafen bekannt. Es stellte sich heraus, dass es ziemlich unkompliziert war. Man musste sich einfach nur geradeaus nach Norden bewegen und durfte weder abdriften, noch Abzweigungen benutzen. Das Tunnelsystem würde dann genau in ihrer Hauptstadt, der einzigen Stadt auf diesem Planeten, enden und sie würden dort unweigerlich heraus kommen. Dies klang zwar piepeeinfach, aber in der Realität sah die ganze Sache viel schwieriger aus. Erstens gabelte sich der Weg so manches Mal und welcher davon führte nach Norden?! Aber, der Macht sei dank, entschied sich Fel immer für den richtigen Weg! Zur Not hätten sie nochmal den Torwächter des Holocrons zur Audienz bitten müssen! Eine weitere Schwierigkeit war die Länge des Weges. Sie waren zwei Tage und Nächte unterwegs! Ohne Wasser, ohne Nahrung und ohne Schlaf, denn letzteres verbat sich Adria. Fel war so hilfsbereit, dass er mit wach blieb, um sie wecken und wachrütteln zu können, sobald sie drohte einzunicken. Dies passierte insbesondere bei Pausen. Doch Letztere brauchten sie dringend und regelmäßig! Adria`s Füße schienen ohne Schuhwerk zu qualmen und die Fußsohlen waren platt gelatscht und wund! Außerdem waren sie beide erschöpft! Die Hitze war extrem und schlauchte, auch wenn es im Tunnelsystem leicht kühler war! 32 Grad Celsius waren aber immer noch heftig! Adria wollte nicht schlafen, um nicht noch mehr Lebensjahre einzubüßen! Fel sah dies auch so und unterstützte sie, auch wenn er den Schlaf sicherlich hätte besonders gut gebrauchen können! Zu seiner Krankheit, die die Schnecke verursachte, die ein wahrer gefährlicher und Lebens bedrohlicher Parasit war und sein Blut völlig vergiftet hatte, was man auch als Laie an Hand der Farbe schnell erkannte, und somit seine Organe schädigte und die Schnecke sich zu allem Überfluss in Richtung Gehirn begab, kamen nun die Folgen der Folterverletzung durch Bor und Ral hinzu. Sein Zahnfleisch war entzündet und dick und dann war da dieses Loch über der Oberlippe und er hatte unglaubliche Schmerzen und noch lange Zeit riss die Wunde immer wieder auf und blutete erneut. Da reichte Sprechen schon aus oder eine unüberlegte unbewusste Grimasse! Normalerweise fiel einem gar nicht auf, wie oft man sein Gesicht verzog! Fel musste dies schmerzlich erfahren! Er hatte dann immer eine sehr flüssige Aussprache!

Adria verspürte direkt zum ersten Mal in ihrem Leben Mitleid mit jemandem und zwar mit Fel. Dies hatte bereits begonnen, seit Bor diesen Stachel genommen hatte und…, üble Geschichte! Doch irgendwelche Gründe schien umgekehrt auch Fel zu veranlassen, ihr helfen zu wollen und sei es nur deshalb, weil sie ihm geholfen hatte, damit Bor von ihm abließ. Adria war sehr froh, seine Unterstützung zu haben. Die Müdigkeit war immer schwerer im Griff zu halten. Fel erfrischte sie etliche Male mit der Macht und schon fühlte sie sich munterer, stärker, ausgeruhter, kräftiger! Dies erlernte er aus dem Holocron oder besser formuliert, von dem Torwächter Darth Sik, der ein unglaublich mächtiger Sith gewesen sein musste! Fel verstand seine Anweisungen sofort, während Adria kein Wort von dem verstand, und erlernte diese Technik im Nu und beide profitierten davon. Allerdings schwächte auch wiederum das Einsetzen der unbekannten Machttechnik Fel wiederum. Adria konnte es bemerken! Kurz und knapp konnte man sagen, dass Fel der Weg mehr zu schaffen machte als Adria!

Das Sith-Mädchen war richtig stolz auf Fel. Von ihm hatte sie mehr als von ihrer Mutter Kira! Er kümmerte sich um sie, war stark und hatte ihr schon einiges in Bezug der Macht beigebracht oder erklärt. Auch von den Sith und vom Imperator hatte er erzählt! Adria schaute zu ihm auf. Ihre Mutter war scheinbar schwach, da hatte Fel recht. Was er sagte, hatte für sie Bedeutung! Sie vertraute ihm und glaubte ihm aufs Wort! Adria hatte genug Zeit, als sie mit Fel durch den finsteren Tunnel zum Raumhafen lief und der Weg nicht enden wollte, und Fel sich eh nicht unterhalten konnte und sich nur auf das Wichtigste beim Sprechen beschränkte, über sich, ihre Mutter, über ihr verpasstes Leben, genauer gesagt über ihre geklaute Kindheit, über ihre Zukunftsaussichten, über ihre Existenz, ihre Identität, über ihre Persönlichkeit, nachzudenken! Sicher, könnte man sagen, dass solche Gedanken alterstypisch für eine Jugendliche und das dies nur der Ausdruck einer normalen psychischen Entwicklung und Reife war. Doch ihre Entwicklung war eben nicht normal! Sie war zu schnell! Ihre Identität baute sich auf wenige Tagen und Stunden auf und enthielt klaffende Löcher! Wer war sie eigentlich?! Dazu kam diese panische Angst, die Adria berechtigter Weise hatte! In wievielen Tagen war ihr Leben beendet?! Ihre Mutter war schwach gewesen, als sie ihr den Trank verabreicht hatte, den sie extra in Auftrag gegeben hatte! Fel hatte recht! Sie war erbärmlich schwach! Sie schaffte es nicht, für ihre Babys zu sorgen! Eins ließ sie sich stehlen und Adria konnte sie nicht schnell genug groß bekommen! Adria verspürte nur Abscheu und Abneigung für sie und es würde ihr nichts, rein gar nichts ausmachen, ohne sich umzusehen und zurück zu schauen und ohne auf sie zu warten, diesen elenden Planeten zu verlassen! Wo steckte sie überhaupt?! Fel traf sie doch auch immer wieder!? Sie war schwach! Sie hatte aus Adria ein Alchemisten-Experiment werden lassen und hatte die Konsequenzen für Adria nicht einmal zu Ende durchgedacht! Es gab für sie kein Gegenmittel!

Doch Fel wollte die Informationen und das Rezept von Sik nutzen und ehe sie nach Bastion reisen würden, würde er ein Gegenmittel für einen Alterungsstopp für eine gewisse Zeit für Adria zusammenbrauen wollen. Die Zutaten sagte Adria im Tunnel immer wieder auf, um sie nicht zu vergessen! Fel ergänzte zur Not immer. Es würde das ganze erstmal kurzweilig stoppen, bis sie einen hochrangigen Alchemisten finden würden. Hoffentlich würden sie einen finden, der sich auf so etwas Seltenes bzw. Außergewöhnliches, Einmaliges verstand!?


“Hoffentlich kennt sich irgendwer unter den Alchemisten damit aus?! Was tun wir nur, wenn wir keinen finden, der mir auch helfen möchte?!”,

jammerte Adria sicherlich zwei/drei Male und erwartete nicht wirklich eine Antwort auf diese Frage, denn Fel konnte dies ja auch nicht wissen.

Zumindest würde der jetzige Trank, wenn er hoffentlich auch die erwünschte Wirkung zeigte, verhindern, dass sie bereits als junge Erwachsene, wahrscheinlich längst über Zwanzig, auf Bastion aufschlagen würde! Dieser Gedanke machte Adria zuversichtlich und trieb sie an! Fünfzehn war doch dagegen ein schönes Alter! Hoffnung keimte in ihr auf! Wie würde ihre Zukunft aussehen, wenn dies alles gelingen würde?! Was für Möglichkeiten standen ihr offen?! Was war ihre Bestimmung?! Doch sollte sie so einen Alchemisten erst finden, und sie hätte schon graue Haare und Falten, dann wollte sie eh nicht mehr leben, dann wäre es zu spät!

Faltenfrei und in Besitz dunkler schöner langen Haare, allerdings etwas blass, völlig übermüdet, halb verdurstet, sehr dünn und entkräftet und mit dunklen Augenringen kam Adria mit Fel, der wesentlich schlimmer als sie aussah, am Ende des Tunnels an. Mit ihnen Iggi! Wer sich jetzt fragte, warum sie auf Iggi nicht geritten waren, dem konnte man versichern, dass es dafür eine logische Erklärung gab! Der Tunnel war für kleine Insektoiden gebaut worden und besonders in diesem Abschnitt waren die Tunnel sehr niedrig! Fel musste oft mit eingezogenem, nach unten gebeugten Kopf gehen. Er hatte es wirklich nicht leicht!
Sie mussten noch einen Hügel hinunter gehen und sahen die Stadt, Hauptstadt, schon von Weitem! Die Stadt mit dem unaussprechlichen Namen war nicht groß größer als ein Dorf. Aber, nebenan gab es einen Raumhafen! Es war nicht mehr als ein Wald-und Wiesenraumhafen! Iggi folgte in einem Abstand von einigen Metern. Wie immer!

Ehe sie in die Stadt hinein liefen, gab ihr Fel den Auftrag, in den Supermarkt zu gehen und alles zu besorgen, was man in keiner Apotheke bekam, denn das wollte Fel besorgen. Vorher wollte er noch einen Arzt aufsuchen und seine Schnecke oder Schnecken loswerden! Wenn er hier schon Hilfe bekommen würde, müsste er nicht darauf warten, erst auf Bastion behandelt zu werden und sein körperlicher Zustand könnte sich stabilisieren und verbessern.


“Hoffentlich gibt es hier überhaupt einen Supermarkt?!”,

gab sie zu bedenken!

Fel wünschte ihr noch viel Spaß, im Falle sie jemanden töten müsste. Adria schmunzelte. Doch dann hatte sie kurz Sylvia vor Augen und ihr verging es. Sie hatte ihren leblosen Blick geistig vor sich, wie sie falsch herum an der Wand hing und Adria erschauderte kurz.

Sie gingen noch einige Schritte in die Stadt zusammen und alle ihnen Entgegenkommenden, allesamt Insektoiden, machten einen weiten Bogen um sie und schauten Fel irritiert und verängstigt und eine Spur angeekelt an. Scheinbar hatten sie Angst, er hätte etwas Ansteckendes. Fel sah wirklich furchtbar aus! Das Mädchen hatte sich längst an seinen Anblick gewöhnt, doch Adria erschrak selber, als die grelle Sonne das Ausmaß seines Aussehens offenbarte! Sein grauer Ledermantel und seine nackte Brust, denn bei der Hitze trug er den Mantel offen, waren dunkel von schwarzem Blut besudelt. Alles rührte von seiner Wunde über seiner Oberlippe! Seine Haut war aschgrau und von einem schwarzen Adernetz überzogen! Ihm fehlte ein Auge und ein Arm! Die Verbrennung im Gesicht! Und er hatte dieses schwarz verkrustete Loch über der Oberlippe! Aber, etwas Positives gab es auch, wie Adria fand, sein Haar wuchs nach!


Sie blieben stehen. Adria wusste, was sie tun sollte und hatte sich alles gut eingeprägt und hatte die Zutaten etliche Male vor sich hergesagt! Darth Sik hatte langsam und bedächtig zum Einprägen gesprochen gehabt! Fel legte ihr seine Hand auf die Schulter und dies hieß wohl, dass sie es schaffen würden. Adria fühlte sich verbunden mit ihm. Kurz darauf strömte die dunkle Seite der Macht durch sie und Fel hatte ihr wieder einen Energieschub verpasst. Sie bemerkte sofort, wie die Macht durch sie hindurch strömte und sie erfrischte und sie lächelte dankbar und sah sich um, zeigte auf die Kirche in unmittelbarer Nähe in der Mitte des Ortes und sprach:

“Wir treffen uns im Gebetsraum des Gotteshauses!”

Dies war der leicht zu findendste und ein zentraler Ort! Dann trennten sie sich und Adria sah sich nach zwei Schritten nochmal nach ihm um. Sie wäre ja lieber mit ihm zusammen geblieben. Aber, sie würde es schaffen! Dennoch hatte sie ein komisches Gefühl und plötzliches Magengrummeln!

Wo könnte der Supermarkt sein? Vor der Kirche war ein Marktplatz! Hier wollte sie sich mal umschauen! Iggi folgte ihr weiterhin in großem Abstand! Adria war nicht scharf darauf, aber versuchte dies auch nicht zu verhindern!


Adria kannte eigentlich nur die riesigen Geschäfte des großen Einkaufscenters auf Bastion in der Nähe des Sith-Tempels, die sie mit ihrer Mutter besucht hatte, nachdem sie sie aus dem Labor aus den untersten Katakomben des Sith-Tempels abgeholt hatte und bevor sie auf ihre Reise gingen, die sie hier abstürzen ließ und als Adria noch fünf Jahre alt war. Allerdings war dies nicht zehn Jahre her, sondern lediglich ein paar Wochen! Einen Supermarkt kannte sie nur aus der Holonet-Werbung. Adria fand auf dem Marktplatz über kurz oder lang einen Mini-Einkaufsmarkt. Unsicher blieb sie davor stehen und fragte sich, ob es nicht doch noch einen Größeren irgendwo geben würde?! Adria fragte eine einheimische insektoide Kundin, die gerade aus dem Laden heraus kam und die zum Glück Basic sprach, ob es noch etwas Größeres hier gäbe als diesen kleinen Selbstbedienungsladen. Sie schüttelte den Kopf. Scheinbar verstand sie Basic, konnte selber aber in der Sprache nicht sprechen. Kein Wunder, da die Noehons nur immer diese Klicklaute von sich gaben.

Adria betrat den Supermarkt. Da sie über eine überdurchschnittlich hohe Intelligenz verfügte, ein Jammer dass sie über so wenig Schulbildung verfügte, hatte sie noch alles abrufbereit im Köpfchen, was sie besorgen sollte. Sie ging die Regale lang und blieb vorm Regal mit den Milchprodukten stehen. Sie sollte Milch mitbringen. Banthamilch war am billigsten, also nahm sie eine Packung. Ein Kind spielte zwischen den Regalen herum. Wahrscheinlich war es das Kind der einzigen Verkaufskraft im Laden?! Eier brauchte sie! Sie musste ein Weilchen suchen und dann stand sie davor. Es gab sehr teure Fledermausfalkeneier, die scheinbar keiner gekauft hatte, da das Verfallsdatum schon längst überschritten war und sehr preiswerte Gorakeier. Sie nahm jene, denn diese waren wenigstens frisch. Es war eine Sechser-Packung. Adria benötigte einen Korb und ging nochmal zum Eingang zurück. Als Nächstes benötigte sie Zucker und Traubenzucker. Dies fand das Mädchen ziemlich schnell. Sie brauchte noch Gewürz und zwar die reine Form Glitzerstim. Außerdem Malla-Blüten gemahlen. Dies landete auch im Korb. Dann einen Topf, einen Messbecher, einen Schneebesen und ein kleines Sieb! Ein Küchenmesser stand zwar nicht auf dem Plan, aber Adria fand, dass auch sie so was gebrauchen könnte! Es war schon erstaunlich, dass man hier trotz des kleinen Ladens aber alles fand!

Adria ging damit zur Kasse. Sie hatte bei ihrer Mutter gesehen, dass sie Geldscheine hingegeben hatte und auch Bor gab dem Boten bei der Lieferung von Ratten oder Burgern Geld oder Plastikgeld hin. Adria hatte die Tasche voller Geldscheine. 18 Credits, sagte die Noehon an der Kasse. Adria zog einen Schein hinaus und gab ihn hin und in dem Moment verfiel er in tausend Stücke. Verdutzt schaute die Kassiererin Adria an. Mit Klicklauten gab sie ihren Unmut darüber preis und Adria konnte sich schnell denken, dass sie es nicht akzeptierte. Adria schaute erneut in ihre Tasche. Immer mehr verfielen die eingesteckten Scheine zu purem Staub und wertlosen Schnipseln! Das Sith-Mädchen fand noch einen, von dem nur eine kleine Ecke abgefallen war. Erneut ein Zwanziger! Als die Kassiererin zu griff, verfiel er in ihrer Hand in tausend Stücke. Adria wurde es mulmig zu mute. Die Kassenkraft begann herum zu schreien, was ziemlich seltsam und nervtötend klang und nahm die Tüte mit den bereits eingepackten Sachen vom Tisch und ihr Mann kam von hinten mit einem Blastergewehr nach vorne. Adria bekam einen Schreck! Sie konnte nicht sagen, was ihr mehr zu schaffen machte?! Der Umstand, dass ihr Mann mit einem Blastergewehr anrückte oder das ihr Geld nichts wert war oder das sie die Lebens-und Hilfsmittel dringend benötigte!? Schließlich ging es um die Zutaten, die benötigt wurden, um ihren Alterungsprozess erst einmal zu stoppen! Letzterer Gedanke machte ihr eindeutig am meisten zu schaffen, daran gab es keinen Zweifel! Ihr Herz begann vor Aufregung, Angst und Zorn zu pulsieren, ihre Schläfen zu rauschen, Adrenalien strömte durch ihre Adern und die dunkle Seite der Macht ebenso und verursachte eine regelrechte Machtexplosion! Wie in Trance levitierte oder riss sie mit Hilfe der Macht die Einkaufstüte noch rechtzeitig aus deren Armen und schon explodierte und barst alles in diesem Laden. Die Scheiben gingen klirrend zu Bruch, Schubläden, auch von der Kasse, sprangen auf und zu, Eier, Milch, Reis, Gebäck fiel aus den wackelnden Regalen und kippten um. Waschpulver zersteubte! Das eine Regal riss ihren Mann samt Blaster um und begrub ihn unter etlichen Getränkeflaschen. Die Kassiererin schrie panisch auf und rannte zu ihrem Mann, um ihm zu Hilfe zu kommen. Adria ging rückwärts und rutschte selber fast auf heruntergefallenen und zerschlagenden Eiern aus. Doch sie konnte ihr Gleichgewicht finden. Die Kassiererin schrie erneut auf. Adria bekam sofort mit, wieso, als Adria ihrem Blick folgte, herumwirbelte und diese Richtung zum Ausgang mit ihrer Tüte anstrebte.

Vor der Tür war Iggi aufgetaucht und webte gerade deren Kind ein, was in Panik aus dem Laden gelaufen war! Adria war es egal! Dieses Kind lebte bereits länger als sie! Es hatte, anders als sie selbst, eine Kindheit und liebevolle Eltern gehabt! Iggi war eben auch mal hungrig! Adria gönnte ihr den herzhaften Snack! Sie beneidete alle Kinder um deren lange ausgelebte Kindheit!

Adria ging zügig und ohne sich umzuschauen über den Marktplatz dieses verfluchten Kaffs, was sich Hauptstadt nannte, und betrat die Kirche. Hier war es schön angenehm kühl! Adria setzte sich auf eine der vielen Holzbänke inmitten der Reihen. Sie wartete auf Fel. Sie war angespannt! Hoffentlich kam er bald!? Sie starrte nach vorn. Das gab es ja wohl nicht!? Vorne über dem Altar hing die Fratze von Damon! Adria konnte es nicht fassen! Ein riesiges Gemälde! Irgendwie gruselig ! Adria schaute nochmal in die Tüte, ob sie an alles gedacht hatte und kontrollierte nochmal! Hoffentlich gab der Doktor, wenn Fel die Schnecke oder Schnecken entfernt wurden, ihm dabei nicht den Rest!? Sie brauchte Fel! Jemand tippte ihre Schulter an. Endlich war er da! Sie fuhr freudig herum. Doch nicht Fel, den sie erwartet hatte, saß schräg hinter ihr! Ihr erfreutes Lächeln erstarb in einer grässlich erschrockenen entsetzten Fratze! Es war Damon!


“Du bist auch unverwüstlich wie Unkraut, wie es aussieht, was!?”

Er grinste unverschämt dreckig! Adria wurde richtig schlecht! Auch das noch! Wieso war er nicht längst tot?! Aufgefressen?! Wie konnte das sein?! Damon war wie immer penetrant überselbstbewusst, arrogant und redselig!

“Na, warst du einkaufen und ..”,

er beugte sich vor und warf einen frechen Blick in ihre Tüte:

“....willst dir wohl ein Omelett machen!? Und, willst weg von dem Planeten was?! Hast mir meine Iggi gleich mitgebracht!?”

Adria wusste nicht einmal, was ein Omelett war!? Sie war kulinarisch nicht sonderlich verwöhnt worden! Sie schwieg einfach! Er stand auf und “tanzte” vor ihr herum. Dabei wackelte sein dicker Bauch mächtig und er hantierte mit Armen und Beinen!

“Schau dir das an, diese Noehons! Mein Bild hängt zwar noch, aber sieh, darunter, lauter Götzenstatuen von diesem Giganten! Sie beten mich auch hier nicht mehr richtig an! Das gleicht einer Katastrophe!”

Es ist eine Katastrophe, dass er dich nicht verspeist hat, dachte die Fünfzehnjährige! Was kümmerte es Adria, ob er angehimmelt und angebetete wurde oder nicht?! Sie fürchtete sich vor Damon! Wieso war er nicht von dem göttlichen Giganten gefressen worden, verflixt noch mal?! Er würde ihnen noch alles verderben und verhindern!? Er könnte ihnen den Abflug von diesem Dschungelplaneten vermasseln!? Und, dass Fel diesen Alchemistencocktail für sie mit Hilfe der dunklen Seite der Macht herstellen würde! Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals! Ihre Hände wurden eiskalt! Sie hatte schreckliche Angst vor ihm!


Noe'ha'on, Dschungel, in der Kirche auf Marktplatz inmitten von Krzk’thh: Adria und Damon(NPC), davor: Iggi und in der Nähe: Fel
 
Noe'ha'on - Dschungel, am Fluss - Kira und Billy

Sie rannten, um den nach und nach explodierenden Baradiumladungen zu entkommen und allem, was diese vielleicht aufscheuchen mochten. Bei jeder Detonation, die zu hören war, bedauerte Billy, dass er keine Möglichkeit gehabt hatte, etwas von dem Baradium zu sichern, aber wie denn? Auf dieser primitiven Welt schien es ja keine Technik zu geben, die dort nicht abgestürzt oder als Müll entsorgt worden war, zumindest hatte der Arkanier den Eindruck. Sie rannten, bis sie völlig außer Atem waren, dann noch ein bisschen weiter und schließlich noch, bis sie sich sicher waren, dass sie alle Detonationen hinter sich hatten und irgendwelche weiteren Abscheulichkeiten, die sonst womöglich auf sie aufmerksam geworden wären, ebenfalls abgeschüttelt waren.

Durch die wilde Flucht hatte Billy keine Ahnung mehr, wo sie sich aufhielten und wie sie die Absturzstelle des Raumjägers wiederfinden würden, so sie das denn wollten. Zumindest hätte es dort Wasser gegeben, was sie jetzt dringend hätten brauchen können. Tröstlich war, dass es Kira auch nicht anders ging und während der Wissenschaftler nach Spuren von Wasser ausschaut hielt, fing die Sith an, über dies und jenes zu philosophieren.


»Ich dachte, Machtbenutzer könnten sowas jederzeit spüren – außer Reichweite sind sie aber noch nicht, oder? Es fällt mir schwer, mir die Empfindungen eines Machtnutzers vorzustellen. Aber macht Euch keine Sorgen, ich bin mir sicher, Fel weiß auf sie aufzupassen,«

Beruhigte er die Sith, die zu verärgern er sich ganz sicher nicht leisten konnte. Also hieß es versöhnliche Töne anschlagen und gut Wetter machen, auch wenn es bisweilen schwerfiel. Viele ihrer Sätze verlangten eher nach einem bissigen Kommentar. So fiel es Billy schwer, sich eine schlechtere Mutter vorzustellen. Nicht einmal seine eigenen Rabeneltern kamen an Kira heran, die ihr eigenes Kind zum Versuchkaninchen eines Sith-Alchemisten gemacht hatte.

»Würdet Ihr es denn nochmals tun? Eure Tochter schneller heranwachsen, meine ich. Das ist es, was die Dinge so schwierig macht. Andere Eltern haben Jahre, um sich nach und nach an ihre Rolle zu gewöhnen.«


Wenn Kira mit »nein« antwortete, war vielleicht noch nicht Hopfen und Malz verloren.


»Ich kann aus den Raumschiffteilen Sender bauen, ja, aber keinen, der eine Nachricht über moderne Kanäle versenden könnte, dafür ist die Technik aus diesem Aurek einfach viel zu alt. Das heißt, wir hätten nur die Möglichkeit, jemand auf uns aufmerksam zu machen, der gezielt nach uns sucht. Allerdings ist ein ganzes Passagierschiff abgestürzt, da wird es doch sicher eine Suchaktion geben?«

Billy übte sich in Zweckoptimismus.


»Je stärker die Zelle, desto stärker ist potentiell auch unser Signal. Am besten wäre natürlich die Eures Lichtschwertes, aber auch mir wäre nicht ganz wohl dabei, auf dieser Welt ohne effektive Waffe dazustehen.«


Passenderweise gab es bald den nächsten Alarm, bevor der Arkanier sein letztes Seitenstechen überwunden hatte. Nach einer kurzen neuerlichen Flucht fanden sie sich plötzlich vor einer Ruine mit einer offenstehenden Tür aus Bronzium, die aussah, als könnte sie einigermaßen Schutz bieten, sofern sie sich in ihren überwuchten Angeln überhaupt noch bewegen ließ. Dies erledigte Kira allerdings mithilfe der Macht und Billy hoffte, nunmehr eigenermaßen sicher zu sein.


»Ich weiß nicht, worin wir uns befinden. Die Tür ist aus Bronzium, keine übliche Wahl, außer vielleicht für einen Tempel, oder ein Museum. Oder, auf den zweiten Blick, eine Art Labor. Eine Art Tagebuch oder eher Berichtsheft, geschrieben in Durese…«

Billy versuchte die verwischten Buchstaben zu entziffern und sah sich dann einige der Flaschen an, als die unbekannte Gefahr gegen die Tür donnerte. Nach einigen Augenblicken des Schreckens rappelte er sich wieder, und hörte Kira von Auren sprechen, noch etwas, wovon er kein wirkliches Konzept hatte.

»Ihr macht uns in der Macht unsichtbar, verstehe ich das richtig? Ist es möglich, dass ihr Fel und Adria aus dem gleichen Grund nicht spürt? Und könnte ich bitte die Flasche haben, die ihr in der Hand haltet?«

Fragte der Arkanier und machte Anstalten die Flasche aufzufangen, sollte Kira sie doch noch fallen lassen.

»Das ist nämlich Säure. Nützlich, um eine Energiezelle zu bauen – oder um sie auf das zu werfen, was womöglich gleich durch diese Tür kommt.«

Die Verankerung der Tür sah nämlich nicht zum besten aus. Billy fragte sich, ob es Sinn machte, welche der Regale oder Käfige vor die Tür zu schieben. Gegen eins der Biester von vorhin würde es wohl nicht viel helfen, die Säure aber wahrscheinlich auch nicht.

Noe'ha'on - Dschungel, am Fluss - Kira und Billy
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Krzk'thh / Seitengasse ] Fel und Adria

Bevor Fel loswankte, registrierte er grade noch wie Adria einen Treffpunkt vorschlug: den Hauptraum der hiesigen Kirche. Halb wollte Fel aufstöhnen, ließ es aber dann doch bleiben. Was hatte er in seinem Leben falschgemacht, um an jeder Straßenecke mit Tempeln, Kirchen, oder Gotteshäusern konfrontiert zu werden?! Janus hatte er in einem getötet, er hatte den Spawn in einem bekämpft... Gottverdammt wie viele Kirchen gab es denn in diesem Ekelhaft religiösen Universum?!

Doch egal. Jetzt galt es ersteinmal einen Arzt zu finden, der die Schnecken in seinem Körper rearrangieren konnte und dessen Körper
Fel nachher zu einer Schnecke rearrangieren konnte. Eigentlich ein relativ einfaches Vorhaben, jedoch nicht in einem Kaff wie Krzk’thh eins war. Hier konnte er schon von Glück reden, wenn Adria einen Supermarkt fand um die eher trivialen Zutaten für den Trank zu besorgen.

Dennoch schien ihm das Schicksal zum ersten Mal seit er auf Noe’ha’on angekommen war ein wenig wohlgesonnen. Nach kaum zehn Minuten hatte er bereits ein Schild erspäht, das von einer Arztpraxis kündete, die allem Anschein nach von einer Hilfsorganisation finanziert wurde und von einem Doktor
Lordaniel geleitet wurde. Befriedigt grunzte Fel und ging zielstrebig auf die Tür zu, die sich sogleich zischend öffnete und den Blick auf einen halbvollen Wartebereich freigab. Der Raum war sauber und gepflegt, die Wände in einem klinischen Weiß gestrichen. Hinter einem schweren Tisch saß eine menschliche Praxishilfe, die beflissen Papiere studierte. Auf der anderen Seite des Raumes war eine weitere Tür, die wohl ins Behandlungszimmer führte.

Kaum hatte
Fel seinen Fuß hineingesetzt, öffnete auch diese sich und ein gebrechlicher, alter Fühlerkopf humpelte hinaus, die zitternden Arme auf einen notdürftigen Gehstock gestützt. Sofort verzog der Mörder angewidert sein Gesicht und marschierte zielstrebig auf die Tür zu. Die bereits wartenden Patienten protestierten natürlich, doch das war ihm selbstverständlich vollkommen gleich. Lediglich den Lautesten von ihnen, einen knorrigen alten Menschen, bedachte er mit einem bösen Blick und seinem linken Mittelfinger direkt vor der Nase, was den Typen natürlich noch mehr in Rage brachte.


„Was fällt dir eigentlich ein du hässlicher…“

Mit einem Zischen schloss sich die Tür hinter Fel, der eiskalt an dem Menschen vorbeigelaufen war. Der alte Sack konnte ihn mal. Oder…wenn er es so bedachte besser nicht. Mit brennenden Augen fokussierte er sich auf den Raum vor ihm und den Arzt, der ihm prompt ein angewidertes ‚Eww‘ entlockte. Nicht dass Doktor Lordaniel irgendetwas an sich gehabt hätte, das ihn zumindest formell als Arzt disqualifizierte… Der weiße Kittel war sauber und anscheinend frisch gebügelt, das bleiche Gesicht zumindest im Rahmen des möglichen freundlich, soweit es nicht von der Brille mit dicken, schwarzen Rändern verdeckt wurde…aber er war ein Twi’lek. Zugegebenermaßen, diese Spezies war humanoid und damit immerhin ansehnlicher als das meiste Ungeziefer was die Galaxis verpestete, aber dennoch. Die spitzen Zähne, die rötlichen Augen und die zappelnden Tentakeln an seinem Hinterkopf waren einfach abstoßend.

„Sie…Sie können hier nicht einfach so reinstürmen…“

Setzte Lordaniel an, wurde jedoch sofort vom dem übermüdeten, daher dezent genervten und folglich nicht ganz ungefährlichen Serienmörder unterbrochen:

„Kann ich nicht? Hab ich grad getan. Erstens bin ich ein Mensch, zweitens bin ich ein Mensch, drittens bin ich ein Mensch und viertens drehe ich dir den Hals um wenn du nicht spurst, klar, Doktor Nutzlos?"

Offenbar war es nicht ganz so klar, wie es der Mörder gern gehabt hätte. Abwehrend verschränkte der Arzt die Hände vor der Brust und lehnte sich an eine zitternde – da laufende – Zentrifuge hinter ihm, die irgendeinen Dreck zusammenmischte, den die Freakshow in diesem Kaff zum Überleben brauchte. Seine Miene verfinsterte sich zusehends und Fel fragte sich wie dieses offensichtlich minderbemittelte Lebewesen jemals hatte einen medizinischen Rang erlangen können. Seine schlechte Laune wuchs proportional zur Inkompetenz des hässlichen Nichtmenschen.

„Erstens…bin ich kein großer Fan von Drohungen. Zweitestens ist Rassismus etwas das ich in meiner Praxis nicht dulden werde…“

Setzte Doktor Lordaniel an, wurde jedoch von einem Ausbruch von Fachwissen seitens des Mörders unterbrochen. Oder wie auch immer man die Tatsache, dass er sich blitzschnell einen dicken Wälzer über Fühlerkopfanatomie vom nächsten Tisch griff und dem Arzt um die Ohren knallte, nennen wollte. Mit einem Klatschen traf der verhältnismäßig schwere Stapel Filmsiplast den Twi’lek im Gesicht und riss seinen Kopf zur Seite. Die Brille wurde von der Nase des hässlichen Nichtmenschen geschleudert und landete klappernd in der Ecke.

„Junge, ich geb‘ nen F’ick auf was du duldest und was nicht.“

Sagte der Mörder und setzte sich determiniert auf den Behandlungstisch. Er würde jetzt endlich behandelt werden, da hatte der widerliche Twi’lek nicht mitzureden. So einfach war das.

„Ich habe Charonschnecken in meinem Körper, die nichts lieber tun würden als mein Hirn zu fressen. Das wirst du verhindern und zwar bevor du dir die anderen Lackaffen mit ihren Wehwehchen anschaust, klar?!“

Lordaniel murmelte irgendetwas Unverständliches und kroch dann in die Richtung, in die seine Brille geflogen war. Entnervend lange kramte er auf dem Boden rum, bis er sich schließlich das hoffnungslos verbogene Teil wieder auf die Nase drückte und sich leicht schielend wieder hinstellte. Kurz erweckte er den Eindruck sich weiter beschweren zu wollen, besann sich jedoch nach einem bösen Blick eines Besseren. Leise schimpfend eilte er zu einem der Medikamentenschränke, kramte darin herum und kam dann mit einer rötlichen Flasche und einer Spritze wieder, die er aufzog.

„Das ist Beledrock-Serum. Ich werde es Ihnen injizieren, das sollte die Charonschnecken in Ihrem System abtöten. Das wird brennen und zwar nicht zu knapp. Anschließend werde ich eine ihrer Adern öffnen, um den Überschuss an krankem Blut abfließen zu lassen. Gegen die schwarze Farbe kann ich leider nichts tun.“

Was fällt dem ein?! Der ist Arzt!

Auch Ärzte können nicht alles…

Ist mir egal! Dafür stirbt der hier!

Okay.

Du stimmst mir zu?!

Ich sehe keinen Grund warum wir den noch brauchen sollten wenn wir behandelt sind und jetzt beschwer dich nicht, bevor ich es mir anders überlege.

Weißt du, Kleiner, manchmal bist du ja doch ganz in Ordnung.

Letztendlich behielt der Arzt Recht. Die Behandlung brannte ordentlich und Fel wurde das Gefühl nicht los, dass dieser nichtmenschliche Abschaum mit Absicht die schmerzhafteste Behandlungsmethode gewählt hatte. Dennoch schaffte er es kaum zu zucken, während das Beledingsda-Serum sich durch – wie es schien – jede seiner Adern fraß. Es war kein Vergleich dazu was Dick mit seinem Zahnfleisch angestellt hatte. Die Schnecken zuckten unter seiner Haut, starben jedoch beruhigend schnell. Selbst in seiner absoluten Ausgelaugtheit spürte er ihren mickrigen Tod und empfand absolute Genugtuung. Auch der medizinische Aderlass als nächster Schritt barg mehr Angenehmes, als er es für möglich gehalten hätte. Fast konnte er spüren wie der Druck unter seiner Haut nachließ und die schwarzen Krampfadern nach und nach verschwanden, während sicher ein ganzer Liter stinkender, schwarzer Brühe durch einen Katheter in einen Eimer ergoss.

Als Doktor
Lordaniel schließlich ein bactagetränktes Wattepad auf seinen Arm drückte atmete Fel äußerst erleichtert durch. Endlich. Endlich war er den Mist los. Beinahe schon beschwingt sprang er auf und sagte:


„Sooo. Dann sind wir jetzt ja fast fertig. Ich nehme jetzt noch deine Medikamentenvorräte mit, Doktor Nutzlos, und dann…“

„Meine Vorräte?! Aber das geht nicht! Meine Patienten!“

Unterbrach Doktor Lordaniel mit einer Spur Panik in der Stimme, wurde jedoch seinerseits unterbrochen.

„Ganz ehrlich. Du gehst mit ziemlich auf den Sack mit deinem ewigen Geheule.“

Umbringen?

Umbringen!

Fel ballte die Hand zur Faust und schlug zu. Lordaniel keuchte auf und taumelte zurück, doch da war der Mörder schon auf ihn. Gelbliches Feuer brannte in den eigentlich grünen Augen und ein Schub Adrenalin peitschte frische Energie durch seine Adern. Beinahe schon beiläufig wischte er die schwachen Versuche des Arztes fort sich zu wehren und rammte ihn mit aller Kraft. Schmutziger Nichtmensch. Was dachte der wer er war sich gegen einen Sith wehren zu wollen?!

Nochmal und nochmal schlug
Fel zu und fing sich selbst einen Schlag ein, den er jedoch nicht wirklich spürte. Lediglich seine Nase begann vernachlässigbar zu bluten. Mit aller Kraft packte er den Arzt bei den Lekku und rammte ihn, Gesicht voran, auf den Behandlungstisch. Mit einem seligen Grinsen blickte er sich nach einem geeigneten Mordinstrument um, das sich noch verbreiterte, als sein Auge sich auf eine unkonventionelle aber vermutlich spaßige Methode richtete. Nocheinmal schlug er den bleichen Kopf auf den Tisch und riss Lordaniel dann herum.

Abermals taumelte der Arzt und schrie auf, als die Richtung verriet was
Fel vorhatte. Noch immer drehte sich die Zentrifuge mit atemberaubender Geschwindigkeit. Es bedurfte nur eines Gedankens um den Deckel zu öffnen und sein Opfer Gesicht voran hinabzudrücken. Wie ein Berserker wehrte sich der Arzt nun jedoch und schaffte es tatsächlich seine Lekku halb aus der Hand des Mörders zu winden und ihm einen Schlag in die Magengrube zu verpassen, der ihn Sterne sehen ließ.


„Verdammte…Akademiker…“

Keuchte Fel und warf sich blind mit seinem ganzen Gewicht auf sein Opfer. Doktor Lordaniel schrie auf. Dann küsste sein Gesicht die laufende Zentrifuge und heißes Blut spritzte in alle Richtungen. Der erstickte Schrei ging in einem gurgelnden Blubbern unter und Fel setzte noch einen drauf. Am Lekku riss er den längst toten ‚verdammten Akademiker‘ noch einmal hoch und stieß ihn dann mit aller Kraft wieder hinab. Um die folgende Sauerei zu beschreiben reicht die Feststellung, dass er im nächsten Moment nur noch den Lekku in der Hand hatte. Kopflos sackte der Rest es Körpers zu Boden, zuckte noch einmal und lag dann still.

„Das war lustig.“

Sagte Fel jovial und wischte sich mit dem Handrücken das Gesicht sauber. Mit federnden Schritten ging er zum Medikamentenschrank und suchte sich zuerst alles heraus, was nach Wachmachern aussah oder klang. Wahllos öffnete er einige Döschen, schüttete sich von jeder ein paar in die hohle Hand und schluckte, ohne es mit Wasser nachzuspülen. Anschließend schloss er sie wieder und schüttete die Medikamentenpackungen samt und Sonders in seine Umhängetasche. Für Sortieren war später noch genügend Zeit. Fröhlich pfeifend schloss er die Tasche, griff sich den Lekku und verließ den spontan neu gestrichenen Raum mit einem leisen Kichern.

Kaum öffnete sich die Tür, schrien die anderen Patienten auf und der Großteil stürzte zur Tür. Lediglich der alte Sack von vorhin war zu langsam. Mit einem irren Kichern schmetterte der Mörder ihm den immernoch tropfenden Lekku um die Ohren, murmelte: „Das hast du jetzt davon“ und verließ die Praxis, bevor der Typ überhaupt wusste wie ihm geschehen war.

Der Weg zur Kirche war nicht sonderlich weit, jedoch auch dafür mit merkwürdig wenig Leuten bevölkert. Erst als er auf den großen Marktplatz trat, sah er zum ersten Mal seit der Praxis wieder lebende Wesen. Ein paar Uniformierte, die mit erhobenen Blastern die Kirche betraten. Moment mal…


Ich wette zehn zu eins, Adria ist dafür verantwortlich…

Echt mal. So auffällig dieses Mädchen!

Fel rollte die Augen ob der offensichtlichen Inkompetenz seines Schützlings und hatte bereits die Kirche betreten, bevor der Denker mehr tun konnte als resigniert-panisch aufzuschreien. Im Innern bot sich ein Anblick, der den Mörder nur noch mehr die Augen rollen ließ. Vor einem riesigen Bildnis von Damon Karajan stand genau dieser, Adria mit wütendem Gesichtsausdruck am Nacken haltend, während ein halbes Dutzend Polizisten ihre Blaster auf die beiden angelegt hatten. Hatten diese elendigen Probleme – und dieser noch elendigere Prediger – denn niemals ein Ende?! Fel räusperte sich, die Tatsache dass er von oben bis unten mit Hirn und Blut eingesaut war völlig vergessend.

„Können wir den Mist nicht einfach seinlassen und alle nachhause gehen? Ich habe heute noch einiges vor und brauche das Mädchen. Den alten Typen könnt ihr meinetwegen einsperren…“

Plapperte Fel los und realisierte erst zu spät war grade passiert war. Diese verdammte Übermüdung! Wann fingen die dämlichen Wachmacher denn endlich an zu wirken?!

Von allen dämlichen Aktionen die du je gerissen hast, könnte das hier in die top vier kommen. WAS ZUR HÖLLE, LETO?!

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Krzk'thh / Kirche ] Fel, Adrie sowie Damon und sechs Polizisten
 
Zuletzt bearbeitet:
Noe'ha'on, Dschungel, in der Kirche auf Marktplatz inmitten von Krzk’thh: Adria und Damon(NPC), in der Nähe: Fel


Es wurde noch schlimmer, denn Damon forderte sie jetzt auf:

“Komm her, du kleines Luder, schau dir das von Nahem an!”

Adria gehorchte ihm lieber und hoffte, dass Fel bald eintreffen würde! Wo blieb der nur so lange!? Sie ging mit der vollgepfropften Papier-Einkaufstüte im Arm nach vorne zu ihm, wenn auch widerwillig, lief zu ihm hin und starrte auf die dämlichen geschnitzten Götterstatuen, die tatsächlich dem Giganten stark ähnelten, lag es auch nur daran, dass sie alle einen nackten männlichen Menschen darstellten.

“Hm, jaaah, nicht zu fassen!”,

sagte sie zu ihm, da sie glaubte, es wäre besser, ihm lieber zu zu stimmen. Plötzlich ein Lärm! Und Leute in Uniform! Es ging rasant schnell! Sie drangen mit vorgehaltenen Gewehren durch die Tür ein und brüllten auf Basic:

“Hände über den Kopf! Keine Bewegung!”

Und ihre Einkaufstüte?! Die ließ sie vor Schreck fast fallen! Das wäre ja was, mit den guten Eiern drinnen, geworden!
Seitlich sprangen zwei der Typen mit schwarzen Strumpf-Masken über dem Gesicht klirrend durchs Bogen-Fenster mitten durch ein Bildnis aus Buntglas, welches natürlich wie immer, war das ätzend, Damon darstellte!
Adria`s Herz klopfte vor Aufregung und sie war etwas durch den Wind! Was war denn jetzt passiert? Sie brachte die Verbindung zum verwüsteten und beklauten Mini-Supermarkt natürlich nicht zusammen! Auch das mittlerweile gefressene Insektoidenkind und die verletzten Eltern kamen ihr nicht in den Sinn! Ein derartiges Recht-oder Unrechtbewusstsein war ihr unbekannt. Adria registrierte lediglich ihre Feindschaft! Feinde gab es hier überall, eigentlich an jeder Ecke und hinter jedem Baum!
Das Mädchen bückte sich schnell und stellte vor sich, an ihre Beine gelehnt, die Tüte ab und hielt nun die Hände über den Kopf. Damon begann zu lamentieren.


“Ich bin unschuldig! Aber, dieses Gör, ich kann ihnen sagen, sie ist hoch gefährlich! Ich bin doch der Angebetete hier und dies ist mein Gotteshaus! Willkommen!”,

und er packte sie im Nacken und stellte sich hinter sie, so dass sie sein Schutzschild wurde! Na, prima! Doch, in dem Moment erhellte sich Adria`s Miene! Fel betrat die Kirche! Und, er sagte gleich, dass man Adria gefälligst los und gehen lassen sollte! Wieso sah er eigentlich so blutig im Gesicht aus? Hatte der Arzt ihm weh getan? Blutete er wieder rot? Oder wie?

Das Fel den Leuten sagte, dass sie Adria gehen lassen sollten, war auch richtig so, schließlich war sie fast noch ein Kind! Was sollte denn das? Und überhaupt, sie hatte doch gar nichts gemacht!? Sie war nur fleißig gewesen! Einkaufen gehen war doch etwas völlig Normales, oder?!

Die Polizisten wirbelten erschrocken herum und weil Fel ein kleines bisschen gruselig wirkte, wandten erstmal fast alle ihre Waffen auf ihn. Man sollte doch wirklich mehr auf innere Werte und nicht nur etwas auf Äußerlichkeiten geben! Fel hatte doch wirklich ganz freundlich mit ihnen gesprochen! Damon ließ sie los und ging leise und unauffällig rückwärts auf eine Geheimtür zu und Adria nutzte die Gelegenheit mal rasch ihre Einkaufstüte hoch zu heben, denn es starrten wirklich alle ausnahmslos zu Fel! Allerdings bemerkte die Bewegungen dann doch einer, der ihnen nahe stehenden Polizisten aus dem Augenwinkel und fuchtelte unwirsch mit seinem Blastergewehr herum. Während Damon schief grinste und inne hielt, schaute Adria erschrocken auf.

Dann wurden alle Drei zur Tür zusammengetrieben und sollten sich dann an die Wand neben der Eingangstür hinstellen.


“Hände über den Kopf! Mit dem Gesicht zur Wand! Füße auseinander!”,

und man wollte ihnen Handschellen anlegen. Na toll, dachte Adria und wie soll ich dann meine Tüte tragen? Wieder landete ihre volle Tüte zu ihren Füßen an der Wand. Nervig , soviel Gepäck! Damon war der Erste, dem der Polizist Handschellen hinterm Rücken anlegte. Mist, jetzt gerade wurden sie gefangen genommen, als es endlich soweit war, dass Fel ihr einen Wachstums-und Alterungs-Stopper zusammen brauen konnte! Wut stieg in Adria auf!

Dann gab es einen Aufschrei. Unwillkürlich ging ihr Blick zur Seite und Iggi, die Riesenspinne, kam ihnen zu Hilfe. Nachdem alle dieses Monsterexemplar von Spinne registriert hatten, begannen alle ihre Aufmerksamkeit und ihre Waffen auf Iggi zu richten, die bereits in Sekundenschnelle beim dritten “Happen” angekommen war. Der Fühlerkopf war gänzlich in ihrem Maul verschwunden und nur noch seine Beine zappelten wie wild draußen, sein Lebenssaft spritzte dickflüssig nach allen Seiten und das Geräusch dazu, klang zugegebener Maßen, nicht schön! Man bekam eine Gänsehaut davon! Die Schreie der Polizisten dabei klangen auch nicht besser, so schrill und spitz! Adria und Fel wechselten schnell einen Blick aus, nutzten den Moment und sie bückte sich, ergriff ihre große volle Einkaufstüte und rannte mit ihm los und durch die Tür hinaus. Damon, ihr Erzfeind, natürlich auch! Blöder Weise hatte er seine Hände auf dem Rücken gefesselt, was ihn nicht so gut laufen ließ. Ob er überhaupt mit seinem Bauch noch richtig wendig und flink war?! Allerdings fiel Adria beim Laufen der Schneebesen aus der Tüte. Sie hob ihn auf und Damon holte sie dadurch ein und in dem Moment schoss ein Polizist auf die Flüchtenden und traf zum Glück nicht Adria sondern Damon! Man traf ihn im Rücken! Er stürzte nach vorne und ihm fiel dabei sein mega Schlüsselbund aus der Tasche. Adria griff zu und nahm auch jenes an sich! Und dann lief sie auch gleich wie wild Fel hinterher.

Ihre Flucht führte sie in Richtung Raumhafen. Währendessen wütete Iggi noch in der Kirche und Damon starb vielleicht oder auch nicht und vereinzelte Polizisten folgten Adria und Fel. Keuchend kamen sie zwischen den Hangars an. Adria hatte schon Seitenstiche und die Einkaufstüte war doch recht unhandlich und schwer und störte mächtig beim Rennen! Schnell huschten sie um eine Ecke, denn neben ihnen schlugen Blasterschüsse in der Hangarwand ein. Adrias Herz hämmerte! Es war angsteinflößend, wenn auf einen geschossen wurde und der Krach dabei! Man zuckte jedesmal zusammen!


“Hast du alles? Ich ja! Wieso schießen sie auf uns bloß?!”

Schnell stürmten sie weiter, denn sie standen nicht günstig! Irgendwann stand eine Hangartür offen und sie huschten hinein. Schnell machten sie die Tür hinter sich zu, um verschnaufen zu können. Zwei Insektoiden in Latzhosen reparierten gerade ein kleines Raumschiff, was wirklich gerade völlig zerlegt war!

“Können wir etwas für Sie tun? Hier ist Zutritt verboten!”,

quatschte sie der eine Fühlerkopf sofort an, nachdem er seine Schweißerschutzmaske von seinem hässlichen Gesicht zog, dass dabei seine grässlichen Fühler auf dem Kopf wackelten. Adria warf mal wieder schnell einen Blick in ihre Tüte in ihrem Arm hinein, um zu kontrollieren, ob sie nicht noch etwas verloren hätte, denn die Tüte war etwas knapp bemessen und bis zum Rand gefüllt! Dabei fiel ihr Blick auf das üppige Schlüsselbund. An dem einen Schlüssel stand Hangar 12a. Hatte Damon etwa ein Raumschiff? Sie tippte Fel an und zeigte es ihm. Sie mussten nur den Hangar und das richtige Schiff finden!

“Wir gehen schon!”,

rief sie ihnen zu, gab Fel das fette Schlüsselbund und schob die Tür vorsichtig auf, schaute, ob Fühlerköpfe in der Nähe waren und beide huschten los. Wo war Hangar 12a? Adria hatte hier überhaupt keinen Überblick?! Sie wusste nicht einmal, bei welchem Hangar sie gerade waren!? Ach, sie las gerade eine 7c. Fel hatte die Führung übernommen. Doch erstmal mussten sie sich wieder an eine Wand pressen, da die Fühlerköpfe nach ihnen suchten. Weiter ging es. Hintereinander liefen sie im Schutze der hohen Hangarwände über das Gelände. Einmal mussten sie stoppen und warten! Die uniformierten Fühlerköpfe! Dann fand Fel den Hangar bereits, da das Gelände nicht so groß auf diesem verlassenen elenden Planeten war, schloss und zog das Tor auf. Hoffentlich war Damon sein Raumschiff flugbereit!? Nicht, das er nur so eine Schrottmühle besaß!?

Vor ihnen lag ein fast neues Shuttle der Envoy-Klasse, praktisch, erschwinglich und leicht auch für Fluganfänger zu navigieren, da es ein einfaches Autopilotensystem auf Knopfdruck besaß! Jenes wurde gerne von Touristen gebucht, welche sich individuell und frei durch den Weltraum ihres Gesellschaftssystems, also durch die Republik oder durchs Imperium, bewegen wollten und keine festen Routen in großen Touristenraumschiffen wollten. Daneben stand noch ein Anderes auf Platz 12b. Diesen Platz hatte ein anderer Bürger für sein Raumschiff gebucht. Allerdings hatten sie dafür keinen Schlüssel.


“Was Damon alles so besitzt?!”,

stellte Adria ernüchternd fest!


Noe'ha'on, Dschungel, Raumhafen von Krzk’thh: Adria und Fel im Hangar 12a vor Damons Raumschiff, auf dem Gelände Polizisten
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Krzk'thh / Kirche ] Fel, Adrie sowie Damon und sechs Polizisten

Einen Moment lang herrschte Totenstille in der Kirche, in denen Fel ein weiteres Mal in seinem Leben Auge in Auge mit der Polizei stand. Dann klickte es laut und vernehmlich und ein halbes Dutzend Blastergewehre richteten sich auf ihn. Der Mörder kniff sein Auge zusammen und grinste hämisch. Was wollten diese Amateure ihm schon anhaben. Unauffällig hob er die Rechte und versuchte einen Machtstoß in ihre Richtung zu senden.

Zu seiner maßlosen Enttäuschung verkam das Ding jedoch zu etwas, was am ehesten als Rohrkrepierer zu bezeichnen war. Anstatt die Polizisten quer durch den Raum zu schleudern, verursachte seine wegen Übermüdung quasi nicht vorhandene Konzentration lediglich ein Geräusch, das am ehesten heftiger Flatulenz nahekam. Enttäuschend.

Einen Moment lang versuchte ihm der Würger einzuflüstern traditionell mit bloßen Händen gegen die Autoritäten vorzugehen, konnte sich jedoch unteranderem auch zu seinem eigenen Glück nicht durchsetzen. Im nächsten Moment wurden sie an der Wand aufgereiht, um gefesselt zu werden, dazu kam es jedoch nie. Plötzlich war die Riesenspinne mitten unter ihnen. Mit ihren kräftigen Kauwerkzeugen zerbiss sie kurzerhand zwei der Polizisten und lenkte den Rest soweit ab, dass Fel und Adria losrennen konnten.

Der Mörder bekam nicht mehr mit was als nächstes geschah. Bunte Sterne begannen vor seinen Augen zu tanzen, während seine Beine sich wie von selbst vorwärtsbewegen zu schienen. Waren das die Wachmacher? Vielleicht hätte er doch nicht so viele auf einmal, oder derart bunt gemischt einwerfen sollen… Er hatte keine Ahnung und wollte es auch garnicht wissen. Alles was er wusste, war, dass er sich im nächsten Moment an irgendein Raumschiff gelehnt übergab. Wo immer das Raumschiff so plötzlich hergekommen war…

„Uöööhhhh…“

Stöhnte er auf und kniff die Augen halb zusammen. Verdammte Tabletten. Sie waren wirklich die Wurzel allen Übels!

„Nu schließ schon auf…“

Murmelte er Adria zu und torkelte im nächsten Moment durch die geöffnete Luke in das Shuttle und schaffte es tatsächlich noch irgendwie ins Cockpit. Kurz kreiste seine Linke über dem Armaturenbrett und erwischte glücklicherweise der Knopf der den Autopiloten aktivierte, indem er einfach sein Gesicht darauf ablegte. Mit großen Augen verfolgte er das Feuerwerk aus bunten Farben, das vor seinen Augen explodierte und stöhnte erneut auf. Stürzten sie ab oder warum drehte sich die Welt plötzlich so sehr. Langsam sah er zur Seite und stellte mäßig interessiert fest, dass Adria mit besorgtem Gesichtsausdruck neben ihm stand und irgendetwas sagte, dessen Sinn nicht bei Fel ankam. Lustig wie ihre Stimme verzerrt wurde!

„Hehe…du bist grün…hehe…“

Murmelte Fel, dessen eigenes Gesicht ungefähr diesen Farbton angenommen hatte. Seine Pupillen waren deutlich vergrößert und ließen seine Iris nur noch erahnen. Dann kam ihm doch tatsächlich noch ein kleiner Geistesblitz.

„Schau mal…ob hier irgendwo ein Medidroide an Bord ist…“

Sagte er langsam und vorsichtig, bevor er einfach vom Pilotensitz kippte und eigentlich hart, aber – wie es ihm vorkam – weich auf dem Cockpitboden aufschlug. Der Drehmoment der ganzen Szenerie nahm noch zu und die Farben wurden greller. Dann begann sich ganz langsam ein schwarzer Fleck in der Mitte seines Blickfeldes auszubreiten, der in Rekordzeit die ganze Welt auszufüllen schien…


[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Orbit / Shuttle / Cockpit ] Fel und Adria

'Tuschldigt die Kürze und den kleinen Kunstgriff mit dem Tablettencocktail, aber ich wollte euch nicht länger mit nem Post warten lassen. Die nächsten sind dann wieder qualitativ hochwertiger und nicht morgens um zwei geschrieben XD

Ob Spinni an Bord ist, überlasse ich dir ^^

Ach, und weiter im Weltraum (Imperium)
 
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