Obroa-skai (Obroa-System)

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Leise fluchend warf sie ihre Datenkarte auf den Schreibtisch zurück. In diesem Moment hätte sie am liebsten im Ring gestanden. Ein Kampf wäre ihr weit aus lieber gewesen als diese Zermürbung die sie noch wahnsinnig machen würde. Sie hatte nie vor gehabt Ärztin zu werden um letztlich keinen Ausweg mehr zu finden. Wo also im Namen der Götter ihrer Vorfahren lag das verdammt Problem!? Ming strich sich mit der Hand über das Gesicht, die Zähne zusammengebissen um einen weiteren Fluch zu unterdrücken. Keiner, keiner ihrer Kollegen hatte eine Antwort auf ihre Frage liefern können noch hatte einer von ihnen etwas mit den Bildern, auf dem dieser Schatten, diese merkwürdige Veränderung von Serenetys Gehirn zu sehen war anfangen können. Sie verstand es einfach nicht. Wenn schon ihre erfahrenen Kollegen und unter ihnen befanden sich welche die schon seit vierzig Jahren und mehr als Ärzte tätig waren, so etwas nicht bekannt war, wie verflixt noch mal sollte sie dann eine Lösung finden!? Sie liebte ihren Beruf über alles, aber in diesem Moment hätte sie ihn am liebsten an den Nagel gehängt. Nicht weil sie ihn nicht mehr leiden mochte, sonder weil die Ratlosigkeit und die Verzweiflung alles überschatteten. Warum wusste sie auch nicht was wirklich alles bis ins kleinste Detail auf Despayre vorgefallen war! Am liebsten wäre sie dort gewesen um vielleicht dadurch sagen zu können was geschehen, was die Ursache für Serens Zustand war. Natürlich konnte sie einiges erklären, aber bei weitem nicht alles. Sie konnte nicht sagen warum das Gehirn ihrer Patientin bis jetzt noch keinen Deut abgeschwollen war, sie konnte nicht sagen ob die Schatten, diese merkwürdigen Veränderungen damit zusammenhingen und ebenso wenig konnte sie sagen, ob sie, sollte sie überleben Schäden davon tragen würde oder nicht, ganz zu schweigen dass sie nicht einmal sagen konnte ob sie überleben würde. Genau jene Tatsachen gefielen der Ärztin nicht. Sie bereiteten ihr die meisten Sorgen und sie wusste nicht, sollte Seren nicht überleben, wie sie dann weiter verfahren sollte. Darüber wollte sie sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Wichtiger war es Antworten zu finden auch wenn sie langsam daran zweifelte in nächster Zeit etwas zu finden.

Ming biss die Zähne fester zusammen bis ihr das Gebiss schmerzte, erst dann lockerte sie ihren Biss wieder, erhob sich von ihrem Tisch und vertrat sich einen Moment die Beine indem sie im Kreis lief. Sie musste etwas trinken. Eine Tasse Tee wäre ideal um ihre Gemüter zur Ruhe zu bringen. Also goss sie sich eine Kanne auf und setzte sich erneut an ihren Tisch. Ihr Blick glitt erneut zu dem Computer, sein Bild war nicht schwarz, Daten flimmerten darüber doch Ming sah jene nicht sondern sah durch das Gerät hindurch. Ihre Gedanken kreisten um ihre Patientin, die nicht nur im Koma lag sondern deren gesamter Körper durch die Gerätschaften am Leben gehalten wurden. Würde sie den Sauerstoff abstellen würde ihre Patientin binnen weniger Sekunden sterben. Sie mochte Ärztin sein, aber sie billigte Maßnahme zur künstlichen Erhaltung nicht wirklich. Zumindest dann nicht, wenn das Leben kein Leben mehr war. Nur dass sie dies bei Serenety nicht sagen konnte. Sie konnte nicht mit Gewissheit sagen ob das Leben der jungen Frau verflossen war oder nicht.

Für einen kurzen Moment schloss die Ärztin die Augen, versuchte ihr Gehirn noch einmal zu durchforsten ob sie vielleicht nicht irgendetwas übersehen hatte, doch gleich wie sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte nichts finden. Das Dilemma blieb also bestehen. Ming trank einen großen Schluck ihres Tees, während ihre Finger unruhig auf die Tischplatte trommelten. Sie hatte sich ewig nicht mehr so erlebt. Doch zum Glück währte dieser Zustand nicht lange, als Toji erschien und sie ansprach. Ming salutierte flüchtig, dann sah sie ihn an.


„Captain, setzen sie sich.“

Dr. Tau wartete bis jener dieser Bitte nachgekommen war, dann sah sie ihn ernst an, seine Frag ob er Serenety sehen durfte im Hinterkopf behaltend.

„Ich lege ihnen die Karten offen auf den Tisch, denn ich weiß nicht wirklich weiter.“

Ming erhob sich von ihrem Schreibtisch, wandte sich kurz nach rechts und schüttelt dann den Kopf.

„Eigentlich hätte innerhalb der letzten Stunden das Gehirn meiner Patientin ein wenig abschwellen müssen. Dies hat es nicht getan, trotz des Öffnens der Schädeldecke nicht. Ich kann nicht sagen woran dies liegt und ob es eine Verbindung zu den merkwürdigen Auffälligkeiten auf den Bildern gibt, die ich nach dem Scann ihres Gehirns erhalten habe. Ich habe so etwas in meiner gesamten Laufbahn noch nicht gesehen also habe ich eine Anfrage an verschiedenen Kollegen entsandt, die schon sehr lange tätig sind. Aber auch keiner von ihnen konnte mir weiterhelfen. Ich konnte nicht einmal irgendwelche Daten finden, die mir hätten Aufschluss geben können.“

Ming seufzte leise, setzte sich erneut an den Tisch und sah ihren Vorgesetzten an.


„Ich kann nicht sagen ob sie überleben wird. Ebenso wenig kann ich sagen ob sie aus dem Koma erwachen wird noch ob sie irgendwelche Schäden davon tragen wird sollte sie wieder zu sich kommen. In den letzten Stunden musste ich um ihr Überleben kämpfen da sie mir fast gestorben wäre. Sie ist an sämtliche Maschinen angeschlossen welche sie am Leben erhalten. Es kann jederzeit etwas sein und sie stirbt mir trotz der Maschinen unter den Händen fort.“

Ming machte eine Pause, sah ihren Vorgesetzten noch immer an, wobei sich in ihrem Gesicht deutlich die Sorge zeigte.

„Es tut mir leid dass ich ihnen keine besseren Nachrichten geben kann. Gleichsam möchte sie um etwas bitten, ich würde gern mit dem Kommandanten der Umbra sprechen. Soweit ich weiß ist er ein Sith, es könnte die Möglichkeit bestehen, dass er vielleicht einen Idee hat oder von einem solchen Fall schon gehört hat. Natürlich würde ich es verstehen wenn sie dies nicht wünschen, aber ich sehe nicht wirkliche eine Alternative. Wenn sich in den kommenden 24 Stunden nichts verändert muss ich Maßnahmen ergreifen bei deren Durchführung ich ihre Erlaubnis brauche ebenso wie die von Commodore Akaji oder dessen Frau.“

Mings Blick war ernst, tot ernst als sie Toji musterte. Innerlich hoffte sie von ganzem Herzen dass sich in den kommenden 24 Stunden etwas tat, andernfalls blieb ihr nichts anderes übrig als Medizinisch drastisch vorzugehen.

„Sie dürfen gern zu ihr. Allerdings sollte ich sie warnen, sie sieht mehr tot als lebendig aus erschrecken sie also nicht und noch etwas Captain, ehe sie hineingehen müssen sie sich einen Kittel überziehen sowie einer kurzen Desinfektion unterziehen. Ich möchte vermeiden dass irgendwelche Keime die Chance haben zusätzliche Probleme aufzuwerfen. Dies sind Vorsichtsmaßnahmen, die sie nicht erschrecken sollten. Ich nehme es in solchen Fällen mit den Vorschriften sehr genau.“

Erneut erhob sich die junge Ärztin.

„Wenn sie wollen bringe ich sie gleich zu ihr, denn ich möchte noch einmal nach ihr und ihrem Befinden sehen ehe ich die nächsten Vorbereitungen treffe und jene ausarbeite sollte es zum Notfall kommen. Es tut mir Leid ihnen keine positive Meldung machen zu können.“

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Ebenso gut hätte sie sich mit einem Wookie unterhalten können, nur dass sie dessen Laute nicht gänzlich verstanden hätte. Dieses Gespräch war äußerst langweilig und beinhaltete so rein gar nichts was Lexa auch nur im entferntesten interessiert hätte zumal sie dies schon zur Genüge gehört hatte und aus dem Schlaf heraus die passenden Antworten würde geben können. Demnach konnte sie die kleine Gruppe auch verlassen und sich etwas zu trinken holen, ehe sie einem Gedanken nachgeben würde, der ihr sehr gut gefiel, nämlich Alexander Horn zu ermorden. Sie entschuldigte sich bei den beiden Männern und schritt dann davon, wobei sie unterwegs von dem ein oder anderen angesprochen wurde, dem sie allerdings höfflich zu verstehen gab gerade nicht die Zeit für ein Gespräch zu haben. Ein Drink war ihr weitaus lieber als ich mit einer dieser Emporkömmlinge zu unterhalten nur um fest zu stellen, dass sie es nicht wert waren auch nur einige einzige Silbe zu verschwänden. Diese Feierlichkeit war bisher langweilig und sie zweifelte daran dass auch nur irgendetwas hier sie dazu bringen würde so etwas wie Freude zu verspüren. Lex wischte diesen Gedanken beiseite nahm sich ein Glas mit Sekt von einem der Tabletts welches ihr gereicht wurde und nippte daran. Sekt war ein Gesöff welches man gerade so ertragen konnte. Ihr stand er Sinn nach etwas gänzlich anderem, wobei die Chance hier so etwas zu bekommen wohl eher gegen Null lief. Feierlichkeiten solcher Art gingen Lex gegen den Strich und die Besucher und Geladenen gingen ihr noch mehr gegen den Strich. Sie hasste es sich in einer solchen Menge fortzubewegen, deren Leben keinen wirklichen Inhalt besaß sondern sie nur darum bemüht waren sich, ihr Geld und sonstiges zur Show zu stellen. Ein Grund warum sie die Menschheit verachtete und mit ihr viele der Menschen. Dieser übergelaufene Saal mit seinem Protz, seinen langweiligen Gesprächen und seinen überaus unwichtigen Gästen war im Vergleich zu der Welt, der sie entstammte ein Fluch, eine Qual, die sie nicht lange aushalten würde.

Wie sehr sehnte sie sich doch danach in die Stille einzutreten, sie über all diese Leute zu bringen. Sie zu erschüttern bis in ihr Mark und ihnen zu zeigen dass nichts schöner war als die einfache Stille. Doch jene Personen würden sie nicht ertragen können, da sie ihr Leben im Chaos sahen, in der Unruhe, dem Geschrei und Gehetze. Ein Leben welches Lex verachtete, welches sie nicht einmal verstand, ja sogar unfähig dazu war diesem Leben etwas abzugewinnen. Ihre braunen Augen wirkten eisig, ihr Gesicht war ernst und kühl, während ein Feuer in ihren Adern ihr Blut zum kochen brachte. Der Sekt konnte diese Wirkung nicht haben, also musste der Grund hierfür wo anders herrühren. Die junge Frau sah sich in dem Menschengedränge um, ließ ihre Augen von einer Ecke in die andere wandern, etwas suchend von dem sie nicht wusste was es war und es wohl erst wissen würde sobald sie es gefunden hatte, wenn es hier den etwas gab. Doch jenes Gefühl was sie beschlich konnte nicht aus dem nichts stammen. Sie blieb stehen, lauschte, hielt inne und griff nach ihrem innersten. Eine Veränderung ging dort von statten. Fast unauffällig langsam und dennoch konnte sie es erkennen. Ähnlich wie auf Bastion erreichte sie ein Impuls, er war schwach und dennoch vorhanden. Ein unmerkliches Flüstern griff nach ihrem Geist. Wieder sah sie sich um, ließ ihren Blick durch den Saal gleiten und konnte dennoch nicht sagen was jenes Wispern auslöste.

Die Killerin nippte erneut an ihrem Sekt, schritt dann langsam vorwärts wobei sie sich einem der Balkon näherte. Sie brauchte Luft, Ungestörtheit und Ruhe. Ihre Sinne waren hell wach so wie stets, bereit dazu in jedem Augenblick zuzuschlagen, gleich was kommen mochte und dennoch merkte sie deutlich wie sich etwas in diese Wachsamkeit hineinschlich. Es würde ihre Wachsamkeit nicht negativ beeinflussen sondern noch verstärken. Doch trotz allem wollte sie versuchen heraus zu finden warum das Flüstern erneut eingesetzt hatte und so verließ sie den Saal, schritt hinaus auf den Balkon, welcher ruhig war. Hier würde sie ungestört sein außer es sollte jemand wagen sie hier zu stören, was für die jeweilige Person nicht gut ausgehen würde. Lex legte eine ihrer Hände auf die Balustrade, während sie einen weiteren Schluck aus ihrem Glas nahm. Sie sog die Luft tief in ihre Lungen ein, während sie ihren Blick zum Horizont schickte. Einen langen Moment sah sie einfach nur dorthin, ließ ihren Gedanken freien Lauf ehe sie erneut die Augen schloss und sich auf ihr innerstes konzentrierte. Sie lauschte, lauschte in sich hinein, suchte nach der Quelle, nach dem Ursprung dieses Flüsterns und fand jenen auch. Sie hörte jenes Wispern nicht zum ersten Mal und es würde auch nicht das letzte Mal sein. Die Erinnerung an ihren Traum kehrten zurück. Die Gestalt der Schatten, der Hüne, der sie mit sich genommen hatte in die Abgründe. Sie wollte ihm endlich begegnen, wollte ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Sie hatte Fragen, Fragen auf die sie eine Antwort wollte, denn sie wartete schon zu lange.

Tiefer glitten ihre Gedanken, riefen die Bilder der vergangenen Nacht wach. Die Geschehnisse die sie so sehr getroffen hatten. Ein Feuer entstand in ihren Augen als sie jene öffnete und wiederum zum Horizont blickte. Jenes Feuer erfasste ihren Körper, schlängelte sich durch ihre Adern, die Venen und ließen diese Pulsieren. Es war ein Zustand des Rausches, den sie nicht oft erlangte. Nicht auf diese Weise wobei sie das Geheimnis noch immer nicht hatte lüften können. Gern hätte sie dies getan doch sobald sie es versuchte verschwand es auch schon wieder. In diesem Moment allerdings versuchte sie es nicht zu verstehen noch es zu ergründen, was dazu führte das es sich verstärkte. Lex trank einen weiteren Schluck aus ihrem Glas, ließ die Flüssigkeit durch ihre Kehle laufen und schickte ihren Geist noch tiefer in ihr innerstes. Wie ein Wunder wurde ihr dies gewährt, so als ob die Dämonen der Finsternis es ihr diesmal gestatten würden. Sie würde nicht fragen weshalb, noch würde sie versuchen nach einer Antwort zu suchen, nein sie würde es einfach geschehen lassen um zu sehen wie weit es gehen würde. Die Welt um sie herum schien stehen zu bleiben. Sie erstarrte verwandelte sich in eine Welt des Eises, gefroren und glänzend, während gleichzeitig die Feuer der Hölle in ihr tobten. Eine Welt der Gegensätze wie es sie nicht geben konnte und dennoch existierte sie für diesen Moment. Eisige Kälte griff nach ihrem Körper, schien diesen verschlingen zu wollen, während ihr eigenes Feuer sich ausdehnte und sich mit jener Kälte verband. Gemeinsam verwandelten sie sich, griffen ineinander über und schufen etwas gänzlich neues, etwas was sie noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Ein Erlebnis welches ihr Fremd und dennoch nicht fremd war. Sie konnte es nicht erklären, sie verstand es nicht einmal und dennoch sagte ihr das Flüstern in ihrem inneren dass es so sein musste. Sie wollte mehr, weit mehr aber sie wusste auch dass sie nicht würde eingreifen dürfen denn andernfalls würde jener Zustand zu einem jähen Ende kommen, etwas was sie keinesfalls wollte. Zwar konnte sie nicht sagen wie lange dieser Zustand dauern würde aber sie wusste mit einer absoluten Gewissheit, dass er vorerst bleiben würde.

Diese Welt war die ihre, in jene hätte sie hineingeboren werden sollen. Eine Welt die ihr bisher verweigert geblieben war und die sie nun hier und jetzt zum ersten Mal erblickte. Es war als ob man ein Stück weit geboren wurden, wirklich geboren wurde. Wie musste es sich demnach anfühlen gänzlich geboren zu werden. Etwas was sie wissen wollte doch jene Fragen schob sie zurück. Sie sog ihre Kraft aus diesem Moment, diesem Augenblick solange wie sie ihn gewährt bekam, darauf hoffend er würde niemals enden und dennoch wissend, dass er nur ein Vorgeschmack bleiben würde. Das ihr diese Gnade zu Teil wurde, dies in diesem Moment erleben durfte, hier und jetzt, bedeutete, dass sie auf dem richtigen Pfad war. Wie nah sie ihrem Ziel bereits war konnte sie nicht sagen aber sie wusste dass es nicht mehr fern war.


Obroa-Skai • Hauptstadt • Luxushotel • Ballsaal • Balkon ° Lexa
 
Obroa-Skai • Hauptstadt • Luxushotel • Ballsaal • Slayer, Crew, diverse Gäste, Lexa

Am liebsten hätte sich der neu gekürte Commodore wieder zurückgezogen, doch der Anlass dieser Feierlichkeit bot diese Gelegenheit nicht, dafür aber jene reichliche Beziehungen zu Politiker und hochrangigen Offizieren des Imperiums zu knüpfen und auf dieser Ebene Profit herauszuschlagen, eine Chance, die man nicht einfach ausschlagen konnte,wenngleich keine dieser Personen seiner Aufmerksamkeit wahrhaft würdig war. Slayers Selbstsicherheit glitt dieses Mal noch vor seiner dunklen Aura den Schritten voraus, dies in Kombination mit der abnormalen Höhe, die meisten Menschen im Raum weit zu überragen, machte es ihm leicht sich in Gespräche einzuklinken, abgesehen von der nebensächlichen Tatsache, dass er Anlass der Zusammenkunft darstellte und damit ein sofortiges Einstiegsthema anbieten konnte, eine Seltenheit wie sich an vielen verkrampften Konversation mithören ließ. Wie bei jeder menschlichen Gemeinschaft stand als störende Ablenkung zwischen den Sachthemen, im Zuge der mischgeschlechtlichen Verteilung im Ballsaal, ein unterschwellig sexueller Subtext hinter vielen Verhaltensweisen und wechselseitigen Kommunikationsformen.

Lockley hakte sich ihm freudig erregt unter und stellte ihm beim Vorbeigehen diverse Persönlichkeiten vor.


„Das ist Ceffron, Sekretär von Admiral Foss, soll anscheinend so viele dreckige Geheimnisse kennen, dass man ihm einen ganzen Mond und zwei Bordelle geschenkt hat, nur um ihn zum Schweigen zu bringen, sein Kopfgeld soll sogar noch höher sein als das von Admiral Foss selbst. Man munkelt Foss sei in Wahrheit nur eine Marionette...“

Warum entledigt er sich des Mannes nicht?

Cheffron soll Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, welche der halben Inner-Rim Flotte den Kopf kosten könnte, wenn die Kommissare Wind von seinen Informationen bekämen“

Das Kommissariat war ein ärgerliches Institut, das nach dem Bürgerkrieg als ein Mittel Allegious ins Leben gerufen wurde die Stabilität seiner Macht zu sichern. Ein kurzfristig durchaus sehr intelligenter Schachzug, die Dogmatik der Kommissare musste jedoch jeden Strategen das Fürchten lehren, wenn man bedachte welchen Schaden eine unreflektierte Durchsetzung ihrer Grundüberzeugungen auf die Schlagkraft des Imperiums ausüben konnte, wie verwundbar das Imperium durch fehlgeleiteten Protektionismus des Imperators vor zu eigenständig denkenden Militärs werden konnte. Slayer rümpfte abfällig die Nase. Im selben Moment streckte ihm eine hochgewachsene Frau mittleren Alters die Hand entgegen, die Frau des Gouverneurs. Slayer erwiderte die Geste mit einem Handkuss und schenkte dann dem Gouverneur seine Aufmerksamkeit und stellte beiden Lockley vor.


„Es freut mich Sie kennenzulernen...“

Slayer erkannte am vorsichtigen Ton des Manns, der täglich hunderte an Gesprächen führen musste und sich unendlich viele Namen zu merken hatte, dass die Geste reine Höflichkeit war, ebenso wie sein Besuch, der bloße Pflicht darstellte, und er nichts je vom neuen Commodore gehört hatte. Ein Vergnügen, das ganz auf Gegenseitigkeit beruhte.


Vielen Dank Herr Gouverneur.
Ich höre Obroa-Skai hat vor in Zukunft häufiger Austragungsort derartiger Zeremonien zu werden


„Sie wissen wie das ist, Fröhlichkeit lockt...“

Ich weiß sehr gut, was Sie damit zu sagen beabsichtigen...
Wie mir zu Ohren gekommen ist wird Taanab Ordensverleihungen zelebrieren. Beachtet man die Frequenz ...


„Die Frequenz … genauso wird aber auch der Aufenthalt sein...“

Zielen Sie darauf ab Stabilität und, oder Einkünfte ihrer Vita gutschreiben zu können, man schaue sich nur in diesen Räumlichkeiten um und an wie exquisit es ist.


„Vielen Dank, für unsere Offiziere ist nur das beste gut genug“

Zwei Finger waren ausreichend die Druckstellen zu zerquetschen, worauf der Körper wie eine Marionette ohne Fäden ungelenk in sich zusammenstürzte, im gelähmten Zustand dem nicht weniger rasch vollzogenen Tötung bewusst zuschauen konnte, ehe unendliches Schwarz ins Bewusstsein vordrang und das Bewusstsein auf alle Ewigkeit ersetzte, während der Sith Warrior sich an der verstrahlenden Seele nährte, Dank dieser Stärkung eine Welle der Macht hervorbringen konnte, die alles Leben im Raum zu Staub zerfallen ließ.


Slayer nickte stumm.

Meine Frage steht nach wie vor im Raum.

„Sie sind ein kluger Mann, aber nicht jeder durchschaut die Dinge auf diese Weise.“

Er zwinkerte ihm zu und und lachte. Seine Frau, die derweil mit einem jungen Kellner flirtete schloss sich dem Lachen an, ihre gedankliche Abwesenheit etwas zu auffällig maskierend. Verachtenswert die primitiven Fäden menschlicher Interaktion, kaum vom Tier zu unterscheiden, wenn es nicht zu höherem auserkorene Lebewesen wie Slayer gäbe, der sich über biologische Zwänge und ihre vernebelnden Illusionen entwickelt hatte und über die Kurzsichtigkeit der Menschen nur lachen konnte, wenn er denn lachen würde.

„Ah.. Melek .. Melek ... ja hier ... komm mal her... Lass mir dir einen Freund vorstellen.“

Ein Freund war er also schon geworden. Das würde es ihm in Zukunft einfach machen nach Obroa-Skai zurückzukehren.

Slayer musterte den viel zu bewusst extravagant gekleideten Mann, der sich nun zu ihnen gesellte, mit wachsamen Auge, seine innere Schwäche wurde durch die äußere Zurschaustellung oberflächlicher Merkmale viel zu offensichtlich verschleiert, so dass sie jedem denkenden Menschen auffallen musste. Kalt reichte er auch ihm die Hand und stellte Commander Lockley vor, die breit grinsend zu Slayers Missmut nicht gegen den künstlich zur Schau gestellten Charme immun zu sein schien.


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Obroa-Skai • Hauptstadt • Luxushotel • Ballsaal • Balkon ° Lexa

Melek lächelte breit als ein alter Freund ihn ansprach und einen Hünen vorstellte. Wobei Melek durchaus schon in Kenntnis gesetzt worden war über diesen Offizier des Imperiums. Captain, nein mittlerweile Commodore Slayer. Ein Sith, aber dies machte Melek reichlich wenig aus.

„Commodore Slayer nicht wahr!? Melek Torin. Meinen Glückwunsch was ihre Beförderung angeht.“

Er lächelte, wobei sein Blick auf Lockley viel, die man ihm soeben vorgestellt hatte. Melek küsste die Hand der hübschen Frau und ließ ihr einen langen Blick angedeihen. Sie war durchaus hübsch, nicht so reizvoll wie Lexa aber es durchaus wert begutachtete zu werden. Wobei Melek sich durchaus für sie interessierte. Als Frauenheld besaß er einen durchaus guten Geschmack und diese hübsche Frau hier schien recht angetan von ihm zu sein. Umso besser, vielleicht würde er damit die Chance erhalten ein wenig die Eifersucht bei Lexa zu schüren auch wenn er nicht wirklich glaubte, dass er damit Erfolg haben würde. Andererseits allerdings warum nicht. Lexa war heißblütig, sie interessierte sich für interessante Männer und er war verdammt noch mal interessant. Wie gern hätte er jegliche Mittel eingesetzt um wenigstens eine einzige Nacht mit ihr verbringen zu können. Doch sie hatte ihn bisher abblitzen lassen.


„Meine liebe Miss Lockley, sie haben sich ein äußerst interessantes Schiff ausgesucht, wenn auch der Kommandant noch interessanter zu sein scheint. Würde ich einen Hut tragen würde ich jenen vor ihnen lüften. Mut besitzen sie jedenfalls. Unerschrockenheit ist etwas, was man heute leider nicht mehr so oft findet.“

Melek lächelte sie an und schenkte ihre in Zwinkern, während er sich kurz seinem Freund zuwandte und dann Slayer ansah.

**

Lexa stand noch immer auf dem Balkon, jede Faser ihres Körpers schien mittlerweile von diesem Feuer ergriffen worden zu sein. Sie genoss es, genoss es mit alle ihren Sinnen, denn ihr wurde mit einem mal klar, dass dieser Rausch jeden Moment vorüber sein würde. Ihr Gefühl trog sie nicht, denn im nächsten Moment verschloss sich die Welt der Schatten vor ihr, hinterließ nur noch einen kleinen Hauch von dem was sie zuvor erlebt hatte. Wenigstens blieb ein Hauch zurück. Einen weiteren Moment blieb die Killerin wo sie war, trank den letzten Schluck des Sektes aus und wandte sich dann zurück ins Innere des Saales. Ihr leeres Glas tauschte sie gegen ein gefülltes, wobei sie sich erneut umsah und sich fragte was sie hier noch sollte. Nichts schien sich getan zu haben in den letzten Minuten, wobei dies nicht ganz Stimmte. Lex fand in der Menge Melek, welcher sich in Gesellschaft des Hünen befand. Die Augen der Blondine fixierten die beiden Männer, einen kurzen Moment, dann schritt sie durch die Menge langsam auf die kleine Gruppe zu.


Melek flirtete mit der Frau dieser Gruppe, wobei er sich hin und wieder umsah und so Lex im nächsten Moment entdeckte. Er winkte ihr zu, was für sie bedeutete, nicht mehr die Chance zu erhalten noch einen Augenblick auf Abstand bleiben zu können.

„Lex meine liebe, darf ich dir Commodore Slayer und dessen Partnerin Lt. Commander Lockley vorstellen.“

Er grinste, wobei Lex an seinen Seite trat und dem Hünen unverwandt ins Gesicht blickte. Ernste Augen in der keine Spur zu lesen war. Sie nickte dem Mann zu, sah grüßte dann Lockley und sah erneut Slayer an.


„Commodore, wenn ich ihnen vorstellen darf, meine charmante Begleitung Miss Lexa Price.“

Lex wölbte eine Augenbraue wobei sie zu Melek sah, ihr Blick missbilligend, denn er begann schon wieder zu protzen. Etwas, was Lex mit Sicherheit so nicht durchgehen lassen würde.

„Versuch nicht mich als einen Vorwand zu benutzen damit du vielleicht von Interesse sein könntest.“

Melek lachte leise, wobei ihm diese Worte nicht sonderlich gefielen, was Lexa gänzlich gleich war, da sie es satt hatte. Ihr Blick blieb weiter an Slayer hängen, der etwas an sich hatte was sie neugierig machte. Diese Kühle, diese Unnahbarkeit war faszinierend. Er befand sich auf einer Ebene, die Eindruck schiendete, wobei er bei den meisten wohl Angst auslösen mochte oder andere Gefühlswallungen. Auf Lex allerdings traf keines dieser Bezeichnungen zu. Angst kannte sie nicht und selbst wenn der Hauptdämon höchst persönlich vor ihr gestanden hätte, hätte sie nicht anders reagiert wie bei ihm. Ihre kalten Augen blickten in die seinen, sie hielt seinem Blick stand und würde ihm auch weiterhin standhalten. Er schien abgeschnitten zu sein von der Welt, etwas was Lex faszinierte. Kein Blick der etwas in ihr sah was andere Männer sahen. Gänzlich ruhig. Ein Pol der dennoch etwas ausstrahlte von dem sie allerdings nicht sicher war was es bedeutete.

„Commodore Slayer also. Nun dann findet diese Feierlichkeit ihnen zu Ehren wohl statt. Meinen Glückwunsch, Melek war ganz erpicht darauf hier her zu kommen, nun kenne ich den Grund dafür.“

Ihr Lächeln war eisig. Ja nun kannte sie den Grund für diese Feier wobei es sie ebenso wenig interessieret wie es sie schon zu Anfang interessiert hatte. Sie war nur hier weil sie Meleks Bitte nicht abgeschlagen hatte. Andernfalls hätte es keinen Grund gegeben hier her zu kommen. Vielleicht würde sich dies ja noch verändern. Dieser Hüne hier besaß etwas, was ihr durchaus Vertraut erschien, so als ob sie ihn schon einmal gesehen hätte auch wenn sie wusste dass dies nicht sein konnte andernfalls würde sie sich daran erinnern können. Trotz allem ließ sie ihn nicht aus den Augen. Schon ihre Instinkte als Killerin warnten sie. Er konnte gefährlich sein, dies sah sie ihm an. Auch wenn sie keine Angst vor ihm besaß noch Angst vor einem Angriff haben würde, so war er ihr Körperlich doch überlegen wenn es um die Kraft ging. Sie war dafür weniger als er und würde schneller sein aber dies würde sie hier nicht versuchen auch wenn es ihr durchaus in den Fingern juckte. Man erkannte einen Mann, der eine ähnliche Laufbahn haben könnte wie sie sie besaß. Lexa glaubte nicht sich zu irren wenn es darum ging, dass dieser Mann mit Sicherheit schon getötet hatte und er durchaus zu einem Werkzeug der Macht werden konnte. Seine Statur war beeindruckend und unter seiner Kleidung befand sich dazu der perfekte Körper, der Körper eines Soldaten, trainiert, stählern. Seine Blicke konnte sie nicht deuten, es gelang ihr nicht in seinem Gesicht zu lesen. Dies enttäuschte sie keinesfalls sondern machte sie umso neugieriger. Wenigstens gab es eine Gestalt an diesem Abend, die ein wenig Aufmerksamkeit verdient hatte, wobei sie gespannt war wie weit dies ging.

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.:: Obroa-Skai-System | Victory-II Sternzerstörer "Pandora" | Quartiersebene der Bodentruppe | Mannschafts-Raum | Captain Gats Arturo ::.


Kaum war der charismatische, wie harte Captain mit den Körpermaßen eines veritablen Kleiderschrankes der Einsamkeit der Fitness-Räume entkommen, tauchte er ein in den tristen Alltag eines Infanteristen an Bord eines imperialen Kreuzers. Im Hauptmannschaftsraum der 'Cortosis-Squad' ging es zuweilen recht wild und ruppig zu. Zumindest, wenn keine Inspektion anstand oder sich der Haufen für unbeobachtet hielt. Seit der Versetzung auf die 'Pandora' jedoch war alles anders. Die Scherze waren bissiger, die Stimmung gedrückter und die Anspannung war allenthalben zu merken. Noch wusste niemand wohin die Reise gehen sollte und welche Einsätze kommen könnten. Auch war der Victory-II, auf dem man nun diente, keineswegs schon eine neue Heimat geworden. Als der hünenhafte Mann von Concord Dawn den Aufenthaltsraum betrat, verebbte das allgemeine Gemurmel, das rege Treiben und die kleinen Spielchen. Sofort ruhten die gesamten Augen des Squads auf ihrem Captain, in der stillen Hoffnung, er würde einige Neuigkeiten verkünden. Doch als Gats Arturo seine Tasche mit einem grimmigen Gesichtsausdruck fallen ließ, war jedem Mann, ob Private oder Korporal, klar, dass es keinerlei Änderung an der Situation geben würde. Der Captain kräuselte die Stirn. Es war an der Zeit ein paar aufmunternde Worte zu finden.

"Bevor jemand von euch Wookieschändern mich fragt ... NEIN ... bisher habe ich noch nicht mit Captain Murata gesprochen. Aber das wird kommen."

Gats Arturo sah die Enttäuschung und die Ungewißheit in den Augen seiner Männer. Er hatte diesen Haufen hier, der keinesfalls vollzählig im Aufenthaltsraum versammelt war, zu einer harten Infanterie-Einheit geschärft. Es waren raue, finstere Zeitgenossen, aber sie machten ihren Job verdammt gut. Und überdies hinaus ... über die gemeinsamen Erlebnisse, den geteilten Schmerz, das gemeinschaftlich vergossene Blut ... war der Captain für sie soetwas wie ein Vater-Ersatz oder ein großer Bruder, wenngleich einige der Männer bedeutend älter waren als Gats selbst. Doch das Alter zählte nicht auf dem Schlachtfeld. Nur die Erfahrung, der Mut und das Können zählte dort. Auch nicht die Herkunft oder die Bildung. Wenn Kameraden im Laserfeuer verbrannten oder von Explosionen in Fetzen gerissen wurden, war es de facto irrelevant ob man grammatikalisch korrekte Sätze formulieren konnte oder ob man ein uneheliches Kind war. Es galt die Backen zusammen zu kneifen und seinen Job zu machen. Gats Arturo hatte seinen Job stets gemacht. Denn er liebte, was er tat. Und das machte ihn bei seinen Leuten so beliebt.

"Ich weiß das die Änderungen nicht ganz nach unser aller Geschmack waren. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir schon bald die Möglichkeit haben werden, uns erneut zu beweisen. Ich weiß das ihr brennt, Männer. Ich genauso. Und nach dem Gespräch mit Captain Murata kann ich euch genaueres sagen. Aber bis dahin ... lässt diesen Sternzerstörer heil, trinkt nicht soviel und verzockt nicht euren ganzen Sold. Ich hoffe ich habe mich klar genug ausgedrückt, ihr Höllenhunde!"

Die Antwort kam aus gut zwei Dutzend Kehlen wie synchronisiert: "JA, SIR!" Unweigerlich musste Captain Arturo lächeln, während er selbst Platz an einem der Tische nahm und sich etwas vom Wasser einschenkte. Einer der Veteranen seines ersten Zuges rutschte näher an ihn heran und hielt dem Captain einen abgegriffenen Flachmann im Ledereinband hin. Kommentarlos lehnte der Sohn eines mandalorianischen Kopfgeldjägers ab, war aber gewillt, den Worten des Mannes zu lauschen.

"Sir, sind Sie sicher, dass wir bald wieder in den Einsatz kommen? Ich habe das Gefühl, diese Wände würden mich bald zerquetschen. Ich muss wieder an die frische Luft. Ich will das der Boden neben mir ionisiert wird, verstehen Sie? Ich hoffe dieser Captain Murata ist keiner dieser Flotten-Halsabschneider!"

Normalerweise hätte der Captain den Korporal direkt mit einem Faustschlag niederstrecken sollen, doch eine Zurechtweisung dieser Art wäre aufgrund der Vertraulichkeit des Gespräches zu früh. Ausserdem nagten selbst Zweifel am Mann von Concord Dawn. Zu lange schon hatte es keinerlei konkrete Befehle oder gar Aktualisierungen gegeben. Auch schien die Propaganda-Maschine des Imperiums nicht bis hierher zu gelangen. Oder man wurde bewusst taub gehalten. Captain Arturo überlegte kurz, kramte in seinem Hinterkopf nach dem Namen des Mannes. Doch er wollte ihm partout nicht einfallen. Hier, in der beinahe zivilen Abgeschiedenheit der Aufenthalts-Räume trugen die wenigsten Mitglieder des Squad Namensabzeichen. Gats musste diesen Punkt umgehen.

"Hören Sie zu, Soldat. Wir werden bald schon in eine neues System springen und ich bin sicher, dann wird Captain Murata Zeit für mich finden und mich auf den neuesten Kenntnisstand setzen. Sie sollten nicht soviel Panik schieben und grübeln. Tun Sie, was Ihnen gesagt wird. Wir sind Soldaten des Imperators und dienen seinem Willen. Und verdammt, Mann, wir sind die Cortosis-Squad. Wir lassen uns doch wohl kaum von den engen Zimmerchen auf einem Sternenkreuzer Angst machen, oder? Genehmigen Sie sich noch einen ordentlichen Schluck aus ihrer Flasche und dann ist dieser Abend für Sie gelaufen, Soldat. Und die Anmaßungen in Richtung Captain Muratas habe ich schlichtweg überhört. Sonst noch etwas?"

Der Veteran riß die Augen etwas überrascht und überrumpelt auf, nahm dann noch einen tiefen Zug aus seinem Flachmann und schickte sich an, zu gehen. Dabei machte er ein Gesicht wie sieben Tage Dauerregen. Keinesfalls sehr erquickend.

"Nein Sir, ich wollte ja nicht ... wollte nur sagen, dass ich lieber ..."

"Wie heißen Sie, Soldat?"

"Korporal Hyggins, Sir."

Gats Arturo legte dem Mann fast freundschaftlich die Hand auf die Schulter und schenkte ihm den Anflug eines winzigen Lächelns. Wie immer bildeten sich dabei kleine Grübchen. Früher war das bei der Damenwelt immer sein großer Trumpf gewesen - doch das schien Gats wie in einem anderen Leben gewesen zu sein.

"Korporal, ich weiß Ihre guten Absichten zu schätzen. Sie dürfen mir meine Worte nicht krumm nehmen, so wie ich Ihnen Ihre nicht anlaste. Ich weiß das wir alle angespannt sind, aber es wird sich lösen. Ich denke, das können Sie verkraften, oder?"

Sofort hellte die Miene des Mannes wieder auf. Vielleicht auch, weil der Alkohol langsam seine Wirkung tat.

"Natürlich, Sir!"

Korporal Hyggins erhob sich, salutierte kurz und kam dann der Empfehlung seines Offiziers nach - indem er sich zurückzog. Captain Arturo hingegen blieb noch etwas im Mannschaftsraum und beobachtete einen Teil seiner Leute bei ihren Freizeitbeschäftigungen. Einzig das monotone Geräusch der riesigen Maschinen der 'Pandora' und der kurze Ruck, der durch das Schiff ging, verdeutlichte den Sprung in ein anderes System.

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Der sich ihrer Gesprächsrunde angeschlossene pompös herausgeputzte Melek, der zur Obroa-Skai Politikerriege und engen Beratern des Gouverneurs gehörte, getraute es sich doch tatsächlich in seiner Anwesenheit mit Lockley zu sprechen als wäre er nicht in Hörreichweite und sie zu ihrer Furchtlosigkeit in Anbetracht der angsteinflößenden Sith Gesellschaft zu gratulieren. Slayer dachte für einen Moment daran ihm zu lehren was wahre Angst wirklich bedeutete!

Mit herablässiger Faszination beobachtete er Lockleys kindliche Reaktion mit den im Schein des Kronleuchters glänzenden brünetten Haaren zu spielen und das Kompliment samt durchschauberer Zielsetzung aufzunehmen und zu erwidern. Komplimente waren kurioserweise selten darauf abgerichtet dem anderen ein positives Feedback zu geben sondern waren in aller Regel selbstbezogen kalkulierend und darauf ausgelegt das zu sagen, was der Gesprächspartner hören wollte, nicht was ihn bei objektiver Anschauung wirklich auszeichnete, mit der Absicht die inneren Unsicherheiten des Komplimentadressaten auszunutzen und für die Befriedigung eigener Wünsche zuzustopfen. Die wahre Kunst bestand nicht darin die Wirklichkeit herauszustellen sondern die inneren Unsicherheiten und geheimen Wünsche mit möglichst subtiler Verfahrensweise zu identifizieren und ein geschmeidiges Netz aus Illusionen zu erschaffen, an Hand derer der Irrglaube geweckt wird eine Antwort für diese beiden Elemente anbieten zu können. Vielleicht beabsichtigte aber auch seine 1. Offizierin von sich aus ihren Abend in Beischlaf eines Mannes gewissen Rangs zu verbringen oder als Gegenreaktion auf Slayers sterile Alltagsanforderungen und die hohe Arbeitsbelastung kurzfristige Zerstreuung im knisternden Flirt zu suchen, vielleicht auch lediglich ihren Marktwert als Frau auszutesten, sie war schließlich auch nicht mehr die jüngste, wenngleich moderne Medizin das Ende der Fertilität in späte Jahrzehnte zurückdrängte.


Ein sublimer Ruck im äußeren Wahrnehmungsrand zerrte Slayers Gedanken von Melek, Lockley und dem Gouverneur fort und hin zu den Menschenmassen, die sich außer ihnen im großen Ballsaal befanden. Irritiert suchte er nach der Ursache der Veränderung, die sich jenseits des offenen Betragens der Anwesenden in einer ernst zu nehmenden Teilmenge jener Gesamtmasse vollzogen hatte, eine winzige Verschiebung der Atmosphäre, die nicht rational sondern nur durch unterbewusste Effekte erklärt werden konnte. Vielleicht hatte ein tierischer Instinkt eine latente Gefahr gewittert, die nun, ohne in die bewusste Gedankenwelt eingedrungen zu sein, ihre unbewussten Körperreaktionen infiziert hatte.

Lange glatte Beine glänzten warm im Schlitz des schwarzen Kleids, das wie die anwesende Männerschaft bei jedem geschwungenen Ausschlag des vorwärtstretenden Beins in Wallung geriet, beim Aufblitzen der vom anschmiegsamen weichen Licht geschmeichelten Haut Fantasien zu erregen verstand. Elegant verführerische Schritte bliesen die Massen entzwei, dass sich ein Korridor für die Eingetretene darbot, die dem Selbstbewusstsein huldigend einen körperlichen Tempel, sich selbst als Göttin, errichtete. Kein Mann im Raum, der nicht den gleichgeschlechtlichen Verkehr bevorzugte, konnte sich der Wirkung entziehen, gleich welchen Rangs und welchen Berufs er war, riss mit der eigenen Reaktion im Folgenden auch gleich den nächsten mit, der neugierig verstehen wollte was entdeckt worden war. Über den betörenden Beinimpressionen ragte ein schlanker, durchtrainierter Oberkörper hinauf, von einem korsageförmigen Oberteil umhüllt, das nicht um zu verbergen, um anzulocken die strammen Brüste betonte, denen ein blinkendes Accessoire Jedermanns Blicke zuspielte. Nur die von Flammen besetzten, dunkel umrahmten Augen, zielgerichtet ohne das Bedürfnis mehr zu berühren als das wahrhaft berührenswerte, konnten vom Oberkörper weiterlenken, mit einem bloßen Wimpernschag fesseln, jeden Mann im Raum von seiner derzeitigen Begleitung abrücken lassen oder mit einer Abweisung in den Tod stürzen.

Wäre die Veranstaltung nicht von gesellschaftlichen Verhaltensnorm begrenzt, hätten ihn angesichts der sexuell aufgeladenen Atmosphäre noch viel aktivere Handlungen nicht überrascht. So aber blieb die Reaktion der Anwesenden auf einer unterschwelligen Ebene und doch nicht verborgen.

Die blonde Frau passte perfekt in das Bild, das er von Frauen vermutet hätte, die Feierlichkeiten dieser Art besuchten, und doch konnte er den rätselhaften Eindruck nicht verneinen im Übergang ihres Gangs, dem Zwischenmoment von Abheben und Absetzen des sich bewegenden Beins, der flüchtigen Einsicht in die kräftige Muskelstruktur, in ihrer kontrollierten Körperhaltung und Beherrschung winzige Details zu entdecken, die auf mehr hindeuteten als das Auge im ersten Moment zu sehen glaubte. War sie eine der Frauen, deren wertlose Funktion sich darauf ausrichtete ihre sekündlich verfallende Jugendlichkeit und die einem Ideal entsprechende, auf Harmoniegesetzen aufbauende äußere Hülle zu präsentieren, um an Hand ihrer Idealformen und der ausgestrahlten Jugend ihre Fruchtbarkeit zu bezeugen, zu zeigen eine genetisch ausgezeichnete Partie für Nachkommen zu sein? Oder steckte mehr in ihr als diese Inkarnation einer viel zu sehr auf trügerischen optischen Reizen aufbauenden Zuchtstrategie?

Das plötzliche Erscheinen von Lexa Price - wie sie ihnen von Melek vorgestellt wurde - hatte nicht nur auf die Männer eine einschlägige Wirkung. Auch Lockley wurde von ihrem Beisein auf ungekannte Weise beeinflusst, die stets mutig und durchsetzungsstark agierende Commander wirkte von der reizvollen Blondine eingeschüchtert und in Bezug auf Melek gar eifersüchtig, der sich nicht genierte sich mit seiner Begleiterin zu brüsten und zu Slayers Amüsement eine kalte Zurückweisung erfuhr.


Commander Lockley

„Wie?“

Sie wurde soeben zur Commander befördert, wie Ihnen sicher nicht entgangen ist, immerhin ist es eine der Anlässe unseres Hierseins.

Die spitzfindige Bemerkung hatte sich Melek redlich verdient. Ohne sich seine Erwiderung anzuhören wandte er sich Lexa zu, die unter der intensiven Ausstrahlung Slayers, die alleine schon genügte ausgewachsene Soldaten auf ihre Knie zu zwingen und das Beten zu lehren, gänzlich unerwartet nicht zerbrach, nicht von Zitteranfällen begleitet in vergessene Kindheitsängste stürzte, noch nicht einmal zwinkerte sondern seiner Kälte ebenso eisige Standhaftigkeit entgegenstellte. Er war beeindruckt. Steckte mehr in der Blondine als ihr Körper einem glauben machte?

Sie erfüllen Ihren dekorativen Zweck wahrlich vortrefflich.


Stieß Slayer seine Beobachtungen wie eine Lanze rücksichtslos nach vorne, was dazu führte, dass Lockley wieder etwas Lächeln konnte und die Frau des Gouverneurs einen herzhaften Lacher von sich gab, Melek errötet den Blick senkte, so dass Slayer nicht erkennen konnte, ob sich darin Wut oder Scham abzeichnete. Manch einer mochte zu täuschen sein, er aber erkannte in ihrer Gegenwart, ihrem Auftreten, ihrem Kleidungsstil nur die triviale Absicht das Auge zu betrügen. Worin bestand aber der wahre Betrug?

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Lex übersah keinesfalls dass die Offizierin ein wenig eingeschüchtert wirkte. Eine Tatsache die durchaus amüsant war und dennoch an der Tagesordnung lag. Die meisten Frauen reagierten so wenn sie Lexa sahen. Sie strahlte etwas was, was einschüchterte, wobei dies auch auf viele Männer zutraf. Slayer verbesserte Melek, indem er diesem klar machte dass es sich bei Lockley um einen Commander handelte. Innerlich musste jene grinsen über diese Zurechtweisung. Wobei Melek daraus etwas gänzlich anderes machen würde. Allerdings ignorierte Lexa ihren Freund sowie den Rest, der um sie herumstand, während ihr Blick noch immer auf den Sith gerichtet blieb. Er war ein Sith, dies hatte sie jedenfalls mitbekommen, doch diese Tatsache erschütterte die Killerin kein bisschen. Er würde sonst etwas sein können und wenn er der Herr der Unterwelt gewesen wäre, sie hätte nicht mit einer Wimper gezuckt. Dass ihn dies ein wenig beeindruckte konnte sie feststellen, da er wohl damit gerechnet hatte, dass sie zurückschrecken, seinem Blick nicht würde standhalten können, doch wenn er dies glaubte, dann irrte er gewaltig. Selbst wenn er seine Kräfte einsetzen würde, sie an ihr versuchen würde, sie würde keinesfalls in Angst versetzt werden. Leicht wölbte sie eine Braue bei den Worten des Sith. So sie erfüllte ihren dekorativen Zweck wahrlich vortrefflich!? Seine rücksichtslosen Worte beeindruckten sie keinesfalls. Er spielte mit etwas, was er besser nicht tun sollte, denn Lexa würde darauf reagieren und ihr Antwort würde ebenso unfreundlich sein. Während der Rest dies dazu verwendete zu lachen oder gar zu lächeln, legte Lexa eine Unschuldsmine auf.

„Ich erfülle nie einen Zweck und erst recht nicht für Subjekte ihres Geschlechts. Dekoration wie sie es nennen finden sie in anderen Dingen.“

Ein blitzen ging durch ihre Augen, während die Flammen darin aufzüngelten. Wie auch immer er darauf reagieren würde es war ihr gänzlich gleich, denn selbst wenn er versuchen sollte mit einem seiner Tricks aufzuwarten würde sie nicht um Gnade flehen. Sie wusste zwar, dass er sie würde Töten können wenn er dies wollte, es stand in seiner Macht, da er Kräfte besaß die sie nicht hatte, aber sie würde nicht tatenlos dabeistehen, sondern sich währen.

„Ihnen würde es durchaus gut tun sich mit etwas dekorativem zu schmücken, was vielleicht ein wenig Charme ausstrahlen könnte, ohne das der Rest der Gäste entweder in Ohnmacht fällt oder aber sich vor Angst davon stiehlt.“

Melek an ihrer Seite schluckte als er ihre Worte hörte. Er kannte sie gut, sehr gut und ihre Worte waren so typisch für sie. Er machte sich Sorgen, Sorgen darum dass sie die Sachlage unterschätzte, denn immerhin hatte sie es hier mit einem Sith zu tun. Am liebsten hätte er sie zurechtgewiesen, aber dies lag nicht in seiner Macht zumal sie alt genug war um zu wissen wie sie sich verhalten musste. Trotz allem wurde er das Gefühl nicht los, dass der Sith nicht sonderlich freundlich darauf reagieren würde. Lexa hingegen machte sich keinerlei Sorgen, ihr Blick war noch immer eisig, nahezu unbewegt. Einen kurzen Augenblick löste sie ihre Augen von den seinen, blickte den Gouverneur, dessen Frau, sowie Melek und Lockley an.


„Keiner von ihnen braucht seine Unterhaltung zu unterbrechen. Ich glaube kaum, dass ein Sith versuchen wird einen Mord inmitten so vieler Zeugen zu begehen und wenn doch, hätte ein jeder von ihnen eine Interessante Erfahrung mehr gemacht. Ein Schauspiel, welches man so nicht wieder vergessen wird.“


Ein kurzes, sehr kaltes Lächeln glitt über ihre Lippen als sie erneut zu Slayer sah. Sie bot ihm eindeutig die Stirn und würde dies tun, gleich was er tat oder sagte.

„Wie entscheiden sie sich also Commodore Slayer? Wollen sie die Neugier der Gouverneurs Frau befriedigen indem ihr ihre Fähigkeiten demonstrieren oder warten sie damit noch?“

In ihrem Unterton schwang keine Drohung mit, aber man konnte sie durchaus als solche auffassen. Die junge Killerin nippte an ihrem Glas mit Sekt und wartete auf eine Reaktion von ihm. Ihre inneren Fühler vibrierten, das Flüstern in ihr wurde lauter und das Feuer in ihren Adern erwachte von neuem. Er reizte sie, nicht auf sexueller Basis , so aber auf eine andere Weise, die sie nicht erklären konnte. Sie hatte schon immer eine Zügellose Zunge besessen und sie würde jenen gewisslich nicht einstellen nur weil sie einem Sith gegenüber stand. Er mochte sie faszinieren, eine gewisse Anziehung besitzen, aber dies würde sie nicht davon abhalten sich eines der Häppchen zu holen, die man gerade auftrug.


„Wenn sie mich entschuldigen“, sie nickte den Anwesenden zu, dann blieb sie an Slayer hängen. „Die Dekoration des heutigen Abends, welche so sehr auffällt, wird ihren Dekorativen Körper durch die Menge bewegen um vielleicht noch nettere Worte zu erhalten wie die ihren.“

Mit einem funkeln in den Augen ließ sie die Gruppe stehen und suchte sich ihren Weg durch die Menge, wobei man ihr aus dem Weg ging, als sie sich zu einem der Tische begab, auf denen mittlerweile leckere Häppchen aufgetischt wurden. Sie hatte Hunger, der Sekt genügte ihr nicht mehr, sie brauchte wirklich etwas anderes zu trinken. Kurz sprach sie einen der Kellner an, welcher nickte und ihr versprach ihr etwas anderes zu bringe. Lexa sah sich einen kurzen Moment die Häppchen an ehe sie sich für welche entschied, sich einen kleinen Teller nahm und vier der Köstlichkeiten darauf platzierte. Sie versuchte das Erste, welches sehr gut schmeckte. Ihren Blick ließ sie derweil durch den Saal schweifen, wobei sie ebenso Slayer wie auch den anderen einen Blick zuwarf. Lexa war durchaus gespannt wie er auf diese kleine Unverschämtheit reagierte. Im Grunde reizte sie ihn und dies mit Absicht. Sie legte es geradezu darauf an ihn aus der Reserve zu locken. Über die Sith hatte sie schon einiges gehört, ebenso gelesen und hier bot sich endlich einmal die Chance einen solchen zu erleben. Sie spielte mit dem Feuer, doch für das Feuer selbst war dies nicht gefährlich. Schließlich war sie das Feuer, es war ihr Element ihre Stärke. Die entfachte es und es lag an ihr es auch wieder zu löschen. Dies würde sie sich nicht nehmen lassen, weder von ihm noch von sonst jemandem.

Die Stimmen in ihren tiefen, welche Flüsterten, sie riefen, wollten ihr etwas sagen, wurden lauter auch wenn sie jene noch immer nicht verstand, während sie spürte wie das Feuer zu pulsieren begann, wie es durch ihre Adern floss, erst langsam und dann schneller wurde. Ein merkwürdiges Gefühl, welches so schnell entstanden war und von dem sie nicht sagen konnte woher es in diesem Moment rührte. Lexa schob sich das zweite Häppchen in den Mund, kaute und schluckte. Dann aß sie das dritte und vierte, überlegte ob sie sich zwei weitere nehmen sollte oder vorerst nicht.


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Geweitet verzehrten schwarze Löcher brauner Augen sich nach Licht,verschlangen es wie sie sich ihm öffneten, zum Funkeln gebracht unterstützten sie ihren feurigen Schwall, der locker leicht den Gaumen verließ und ihren beißenden Geschmack auf sie dirigierte. Eisig das Lächeln, welches dem zwischen Komma und Punkt ausgedrückten Flammenmeer auf seinem Weg zum Sith vorausritt, schelmisch jener blitzende Geistesreiz, der sich elektrisierend zwischen sie legte.


Um sich mit einem Sith anzulegen musste man außerordentlich mutig oder ungewöhnlich stupide sein oder beides auf sich vereinen. Welche Eigenschaft Lexa veranlasste ihr Mundwerk so weit aufzureißen und Slayers provokanten Worten eine mindestens ebenso dreiste Gegenreaktion entgegenzubringen, musste erst noch herausgefunden werden. Sichergestellt werden konnte jedoch, dass hinter den optisch-sexuellen Stimuli ein wacher Verstand steckte, dem es ad hoc gelang eine verbale Erwiderung zu formulieren, die Slayer vor allen Anwesenden der Lächerlichkeit preisgab aber gleichzeitig sithtypischen Gewaltexzessen vorbeugte.

Noch atypischer als ihre verbale Antwort war jedoch die ihres Körpers, der keine Anzeichen von Verunsicherung erkennen ließ. Entweder war sie eine exzellent ausgebildete Schauspielerin, das Aussehen dafür besaß sie, doch selbst dann hätten Mikroausdrücke ihre wahren Emotionen verraten müssen, oder sie verspürte tatsächlich keine Unsicherheit, was implizierte, dass sie Slayers Gefahrenpotential nicht richtig einschätzen konnte, seine Bedrohlichkeit inmitten dieser Veranstaltung so gut beurteilte, dass selbst das limbische System davon überzeugt wurde, oder sie eine Soziopathin war. Die letzten beiden Möglichkeiten erweckten Slayers Neugierde und waren nach der gezeigten Spontanität und Wortwahl durchaus im Bereich des Möglichen.

Ihr Mut provozierte bei ihren Zuhören verkrampfte, aufwärts gezwungene Gesichtsmuskeln, verzerrte sie zu einer grotesk künstlichen Maske. Der Luft wurde die lebensnotwendige Aufgabe der Sauerstoffzufuhr verweigert, denn um der Atmosphäre Nachdruck zu verleihen hielten sogleich ihre Atemzüge inne, wurden angehalten, feiges Pack, die ihre Stimmungen und Bewertungen nach den Alphamenschen richteten und nur lachten, wenn er etwas für lachenswert erachtete, und verurteilten, was diesem fremden Herrenmenschen missfallen könnte oder ihn angriff, der doch aber nichts von ihren tatsächlichen Persönlichkeitsmustern und schon gar nicht ihrem Humorverständnis kannte und wie es die Position verlangte auch gar nicht zu kennen beabsichtigte. Sie waren erbärmliche Sklavengeschöpfe, die es eigentlich nicht verdienten dieselbe Luft zu atmen aber mit ihrer Buckligkeit immer noch als seine Untertan einen Sinn erfüllen konnten. Slayer legte auf ihr Leben keinen Wert, über ihre Unterwürfigkeit konnte er seine Herrschaft untermauern. Etwas anderes lag in den tiefgründigen Augen der Blondine, deren voller Mund nicht weniger volle Worte zu gebrauchen verstand. Ihr Schicksal war offen, aber keineswegs dem Mittelmaß zugeneigt.


Auch die weiblichsten Sexualmerkmale könnten meinem Charme dann keine hinreichende Aufwertung mehr zuführen, um meine Karriere noch zu retten. Sie mögen daher verzeihen, wenn ich mich vor all diesen Zeugen zu keiner Gewalttat hinreißen lasse.


Ein Atemzug, reizend wie der Duft von Säure, schwebte von Schallwellen getragen hinüber, an Slayers Wange zu kratzen und ihr herausforderndes Gift reizvoll mit sich zu transportieren. Noch ehe er ihr den eigenen Willen aufzwingen konnte, kehrte sie ihnen, von einem sturen eigenen angetrieben, den Rücken zu und provozierte einen Blick auf die schwungvoll pendelnden Hüftbewegungen, weibliche Formen in die Luft zeichnend.

Melek war baff und von den Eindrücken zu sehr überrumpelt, so dass er in den nächsten zwei Minuten kein einziges Wort wechselte, während Gouverneur und Frau ohne Unterbrechung zum nächsten Small-Talk übergingen und keinen weiteren Kommentar zu Lexa wagten.

Lexa folgten die Blicke wie Magnete und erregte sie mit Einnahme eines jedes Nahrungshäppchens wieder von Neuem, die sich sinnlich auf die Lippen legten, in den Mund einschwenkten, von einer Schluckbewegung gefolgt, die den feinen Hals in Szene setzte. Nachdem sich ihr süffisanter Blick auf die Menschen und auch nach kurzer Weile auf Slayer legte, der sich im neu eingekehrten Small-Talk über die Befindlichkeiten des verbliebenen Adels dieser Galaxis langweilte, erkannte Slayer schließlich die klever inszenierte Ausgangslage. Price hatte bewusst den Standort gewechselt, denn sobald Slayer ihr folgte und damit seine kalte Indifferenz zu ihrem Gunsten aufgab, verschob sich das Machtgefüge ihrer Konversation zu ihrem Vorteil. Ein Jäger-Beute-Mechanismus wie man ihn sogar in diesem Ballsaal mehr als ein Mal beobachten konnte.

Slayer nahm diesen taktischen Nachteil widerwillig an, den sie ihm in perfektionierter weiblicher Kunst so geschickt untergeschoben hatte, entschuldigte sich bei der Gruppe und schob mit seiner ganzen Masse die Menschen zur Seite bis er sich endlich neben der Herausforderung, die Lexa hoffentlich darstellte, am Buffet aufgebaut hatte. Uninteressiert erforschte er die verschiedenfarbigen Brotaufstriche, welche 3x2cm große Rechtecke bedeckten, ohne sich für ein einziges entscheiden zu können.


Schauen Sie sich im Saal um, beobachten Sie, in der Ecke beim Ausgang, dessen gierig vergrößerte Augen, ziehen Sie unterm Kronleuchter am Duft seines eindimensionalen Fantasiegestricks, sich an Ihrem Fleisch verlangend, parasitär festsaugend, blind um Erlösung blanker Beglückung flehend, sehen Sie jenen am Buffet Ausgehungerten, der sich getrieben von der eigenen sinnlosen Vergänglichkeit an Ihrem Anblick weidet.

Und nun sagen Sie mir, nach wessen Nettigkeit Sie sich sehnen?


Zerfleddernd schnitt sie die schmale Andeutung eines Windhauchs, dessen Reißzähne an ihren Ohrläppchen knabberten, Slayers Mund so nahe an ihrem Nacken materialisiert, dass jedes Wort einen Donnerschlag durch den Rücken drückte. Zart und weich fand er ihre Haut weniger als eine Handbewegung vor sich ausgebreitet, durch welche er seine Augen bohrend schickte, die mehr sahen als das zerbrechliche Konstrukt ihres Körpers, die mehr vermochten als nur zu sehen, Sehnen und Muskeln aufbrechen und zersprengen konnten. Verführerisch säuselte er seine Worte zu, kalt im Inhalt, die eines Geliebten im Ton, so verführerisch wie nur der Tod klingen konnte.

Ihrer Aufforderung nachzukommen und meine Hand mitten durch Ihren noch jung und edel geformten Körper zu treiben wäre die wahrhaftigste Nettigkeit, auf die Sie im Leben hoffen dürfen.

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Sie hatte Erfolg mit ihrem Vorhaben, da er sich nur wenige Sekunden später von seiner Gesprächsgruppe löste und sich zu ihr gesellte, wobei er zuvor erst einmal durch die Menschenmasse hindurch musste. Dies stellte für ihn kein Problem dar, da all jene Gäste ihm nur allzu gerne eine Passage gewährten. Sie alle besaßen Respekt vor ihm, Angst, etwas was Lex förmlich roch und was sie dazu veranlasste die Verachtung die sie für solche Leute verspürte nicht nach außen hin zu zeigen, auch wenn ihr der Sinn danach stand. Er war ein Sith, schön und gut, aber dies war auch schon alles. Er war ebenso ein Lebewesen wie sie alle mit dem einzigen Unterschied, dass er durch seine Machtkräfte einen Vorteil besaß. Dies mochte beängstigend sein, aber selbst wenn dem so war, musste man es nicht so offen zur Show stellen. Lexa hatte nichts übrig für sich windende Subjekte, die flehend zu Boden gehen würden nur um ihr wertloses Leben zu retten. Was waren sie nur für eine Gesellschaft, geprägt von Angst und Feigheit. Man sollte sich wirklich wundern, dass diese Rasse es überhaupt geschafft hatte zu überleben. Wobei dies wohl die einzige Möglichkeit war in einer Galaxis wie der diesen. Der Stärke und Mächtigere beherrschte die schwächeren, welche vor Angst auf den Knien rutschten und alles tun würden nur um überleben zu dürfen. Ihnen war nicht klar oder schien nicht klar zu sein, dass ihr Dasein nicht im Mindesten etwas wert war. Ihre Kriecherische Art war so verachtenswert, dass sie selbst von den Starken und Mächtigen gepeinigt wurden. Diese Biedere Form von Leben war ein Dorn im Auge der Killerin, für die Angst bloß ein Wort war. Es gab keine Angst, wenn man sie einmal besiegt hatte oder sie niemals kennen gelernt hatte. Viele Formen des Daseins wurden im Laufe der Zeit zu Schwächen erzogen, dazu ausgebildet um Mittel und Wege zu erhalten zu manipulieren, zu beeinflussen und zu verändern. Sie alle die sie hier versammelte waren, gehörten einer erbärmlichen Spezies an, deren Leben nur noch eines kannte, Kriechen, Buckeln und sich selbst zu verleugnen. Eine Gesellschaft deren Überleben davon abhing wer sich am besten verkaufen konnte. Verachtenswert waren sie allesamt!

Einen Augenblick später erreichte der Hüne das Buffet, besah sich die Häppchen ohne dass er sich auch nur für eines entscheiden konnte. Lex beobachtete ihn genauestens. Ihr geschulter Blick nahm jegliches Detail wahr. Er forderte sie dazu auf sich im Saal umzusehen, zu beobachten. In der Ecke beim Ausgang befand sich jemand, dessen gierig vergrößerte Augen sie musterten. Seine Ausführungen hierzu waren gut gewählt. Er sprach in einer Sprache die ihr zu Eigen war und dessen Worte sie nur allzu gut verstand. Sie lauschte weiter seinen Worten, die von einem weiteren Subjekt sprachen, dann wollte er wissen nach wessen Nettigkeit sie sich sehen würde. Seine Worte brachten keinen Schauer auf ihren Rücken, noch erschreckten oder schockierten sie sie. Selbst seine vorerst letzten Worte bewirkten nichts außer einem kalten Lächeln auf ihren Lippen. Seiner Ansicht nach war ihre Aufforderung ihr nachzukommen und seine Hand mitten durch ihren noch jungen und edle geformten Körper zu treiben, die wahrhaftigste Nettigkeit, auf die sie in ihrem Leben hoffen durfte. Eine Aussage die höchst interessant war und die Lexa dazu veranlasste ihm gänzlich ins Gesicht zu sehen. Unbewegt und eisig erschien es, gänzlich dazu gewillt zu zerstören und dennoch reizvoll genug für Lexa auf einen Gedanken zu kommen, den sie vorerst zurückdrängte.


„Sollte dies die einzige Nettigkeit sein, die ich erleben sollte, so werde ich mich auf sie freuen! Der Tod ist nichts was mir Angst macht noch jemals wird.“

Ein Funkeln ging durch ihre Augen, welche die Flammen in ihren Adern noch mehr anfachten. Er besaß etwas, was sie selbst ein Stück weit veränderte. Etwas, von dem sie nicht sagen konnte was es war, dennoch war es mächtig. Sie fühlte wie das Feuer in ihr brannte und mit jeder Sekunde die verstrich stärker wurde.

„Der Tod ist nur der Anfang, nicht das Ende so wie die meisten denken. Ich kenne ihn, denn er ist ein Teil von mir und mit ihm seine Dämonen. Die Unterwelt ist es, die mir zu Füßen liegt und sollte ich durch sie dorthin gelangen um selbst die Tiefen der Tiefen erreichen zu können, so ist dies mehr als nur ein Geschenk. Alle Nettigkeiten dieses verdammten Universums sind ein nichts Lord Slayer, denn dem Feuer zu drohen ist Sinnlos, da ich jenes Feuer bin und ich werde keine Rücksicht nehmen, weder auf sie noch auf sonst jemanden.“


Wieder glitt ein Funkeln durch ihre Augen, welches sich diesmal in leichte Flammen verwandelte und in ihnen züngelte so als ob sie herausbrechen wollten.


„Ich habe keine Angst vor ihnen noch vor ihren Kräften auch wenn ich mir sehr wohl der Tatsache bewusst bin, dass sie mich töten könnten. Sollte es ihr Wunsch sein mich vernichten zu wollen nur zu, denn ich warte darauf. Gleich was sie versuchen werden, es würde ihnen niemals gelingen mich gänzlich zu vernichten. Ein Wesen der Unterwelt kann nicht sterben, denn es ist bereits nicht mehr am Leben.“

Diesmal schritt sie näher an ihn heran. Er war ein ganzes Stück größer als sie doch durch ihren Absatz war es ihr sehr wohl möglich ihn zumindest ein Stück weit zu erreichen. Erst als sie direkt vor ihm stand, ihr Gesicht dem seinen entgegen gehoben, so dass ihr Atem seine Wange traf glitt ein weiteres Lächeln über ihre Lippen.


„Werden sie ihre Drohung wahr werden lassen? Ich hoffe es sehr, denn andernfalls wäre ich mehr als nur enttäuscht von ihnen. Männer die nicht zu ihrem Wort stehen sind ebenso wertlos wie alle jene die sich hier befinden und ein Leben der Wertlosigkeit fristen. Sind sie ebenso wertlos wie all jene oder sind sie es nicht!?“

Das Feuer in ihren Adern erreichte nun sämtliche Kreuzungen ihres Körpers, es loderte nicht nur noch, sondern es brannte regelrecht, als sie ihre Finger nach vorn gleiten ließ und jene über Slayers Hand streichen ließ. Die Hitze, welche von ihr Ausging, glitt auf ihn über, wobei Lexa ihren Blick nicht von ihm abwandte.

„Sie sind mehr als sie zu sein scheinen, so zumindest in den Augen der anderen. Denn ihre Angst vor ihnen ist ihnen nicht nur im Gesicht geschrieben, sondern man riecht es in der Luft. Jede einzelne ihre Poren singt ein Lied davon.“


Mit diesen Worten zog sie ihre Hand zurück, griff nach dem Glas welches ihr endlich von dem Kellner gebracht wurde und welches keinen Sekt beinhaltete. Die Goldfarbene Flüssigkeit bewegte sich in leicht kreisenden Bewegungen ehe Lexa einen Schluck nahm. Dies war eine Köstlichkeit im Gegensatz zu diesem Weibergesöff, was man nur ertragen konnte, wenn man nichts anderes erhielt.

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Aufgereckt zog es sie zu ihm nach oben, streckte sich ihr Hals, dass die Haut sich bis zum Reißen spannte, schlugen die Lider ihr Gitter weit auf, er senkte sich gleichsam zu ihr hinab, beugte seinen Hals und legte die Stirn nach unten, vier Pupillen richteten sich von einem gemeinsamen Willen gesteuert aufeinander aus … da explodierte die Wirklichkeit, versengte die Distanz zwischen ihnen, denn das Licht verband sie, Feuer und Eis drangen annihilierend ineinander. Doch anders als die Seelen, die er sonst berührte, ließ die Schwärze seines verneinenden Geistes sie nicht erzittern, im Angesicht der Vergänglichkeit nicht vor Verzweiflung um das Leben fürchten ... als wollte sie den Tod gar nicht von sich stoßen. Nein, sie zündeten blitzende Funken voll von Sehnsucht in jene Nacht, die er so verschlingend aussandte, dass sie das Licht zerfraß.

Kein Grund den Tod zu fürchten, er hüllt die Körper gerecht und mit Bedacht in sein Leintuch ein, in welchem der ewige Schlaf die Leiden heilt. Seine Nähe schenkt pulsierend wahres Leben, sein beendender Griff Freiheit.

Komm nur näher! Ein Wesen der Unterwelt kannte die seinen, war verlockt, wenn das Flüstern ihn erreichte, zwischen die Furchen der Wände seiner Sinne kroch und in den Raum hagelte. Sie trat magnetisch näher, versetze sich zu ihm hinein in den Fluss des sich expandierenden Schattens, der ihre hellen Haare und die ganze leibliche Natur von Schultern bis Ferse ins Dunkle hinein verschluckte. Der zartbittere Duft ihrer Weiblichkeit verdorrte noch während seines weichen Flugs als er auf die alles verderbende Strahlung Slayers prallte, welche dem Lebendigkeit heuchelnden Geruch eine winzige neue Note verpasste, die nun depressiv im kleinen, abgesicherten Kreis ihrer Zweisamkeit schwirrte. Als reizende Herausforderung platziert kratzten die in warmen Atem eingebettet über seine Wange getriebenen Worte an ihm und seiner Selbstbestimmung, sie verlangten und zertifizierten die flammende Sehnsucht, die sie trotz der Erkenntnis, die sie von Slayer besaß, davon abhielt von sich zu stoßen oder auch nur zu erzittern.

<<<Sie brüllte und weinte, ihre kleinen Händen stemmten sich gegen ihn und wollten ihn halten. „Du Arsch ...du bist jetzt noch viel weniger du selbst...“>>>
Eine neue Hand, nicht mehr jene der Vergangenheit, legte sich ihm auf und berührte ihn als sei sie aus der Hitze höllischer Flammen geschmiedet, die lodernd zu ihm übersprangen, seine eisige Mauer durchschnitten. Sie entzündete ein Feuer, welches seine züngelnde Kraft über, nein in ihm entfachte, ihn mit Haut und Haar verschluckte bis er vollends in Flammen stand.
<<<„Du bist nicht hergekommen um mit mir zu schlafen“ Nein. Ihr plötzlich angehaltener Atem heulte durchs Bett. „Wird es denn weh tun?">>>
Es griff nach ihm, verbrannte ihm die Innereien, doch Slayer erlaubte das Flammenmeer anstatt es mit einem Pusten die Existenz zu rauben, ließ die ausgebrochene Energie mit seinen Nerven spielen. Das Braun ihrer Augen verhärtete seinen gierigen Ausdruck, ließ nun nicht mehr einen Zweifel an ihrer Entschlossenheit.
<<<Wieder lag eine Frau in seinen Händen, eins werdend mit einander und der Musik … Kein Gefühl, kein Hauch von Vergessenem oder dem Vergangenen „Du behauptest die Wahrheit zu sprechen? Du weißt doch nicht das Geringste über die Wahrheit“>>>

Da trennte sich Lexa wieder von ihm und zog ihre Hand vorsichtig zurück, worauf der Kontakt abbrach und die Erinnerungsfetzen erloschen, Eis das aufgekeimte Feuer erstickte, ohne dass ein Stück Asche zurückblieb.

In dieser Frau steckte mehr als es den Anschein hatte! Er musste sich die gezeigte Macht aneignen.

Ausdruckslos durchbohrten die immerdar auf ihr Ziel ausgerichtet scheinenden Augen ihren Leib als sei er nur eine Illusion. Sie hatte nun seine volle Aufmerksamkeit gewonnen. Er trat vorwärts und streifte an ihr vorüber, ein gewaltiger Schatten, der mit seiner Masse den Raum zu beherrschen schien und mit seiner Berührung sie ohne weiteres hätte umstoßen können, aber doch wie ein Schatten nicht wirklich von dieser Welt zu sein schien, als sei er nur eine Projektion einer finsteren Realität, die sie hinter der existierenden erwartete, als habe der Tod sie soeben gestreift.


Folgt mir!

Er geleitete sie nach draußen zum Balkon, von dem sie gekommen war. Ein kalter, beißender Windhauch durchströmte ihr Haar und wehte durchs Kleid. Alle Lichter versagten als Slayer die Türe durchtrat, so dass die Augen einen Moment benötigten sich an die dunkle Nacht des Balkons zu gewöhnen. Slayer stand mit dem Rücken zu ihr ans Geländer gelehnt, irgendwie hatte er es geschafft einen Abstand zwischen sie zu bringen, obgleich sie nie das Gefühl gehabt hatte von seiner Seite gewichen zu sein. Er horchte auf das tippende Klappern ihres Absatzes, das sie durch die Nacht trug. Ein Glockenschlag am Ende der Stadt erhellte die Finsternis als er zu Mitternacht rief. Die kräftigen Schulterblätter warteten. Jeder Schritt spannte den Bogen. Er war bereit zum Feuern. Ein Blitz drückte sich durchs Firmament. Als sie nur noch einen Meter entfernt von ihm inne hielt stand er mit ins Schwarze verzerrten Augen mit der Brust zu ihr gekehrt, ein Messergriff in Form eines Todesschädels in der Hand haltend, die leuchtende Klinge auf sie gerichtet. Ihre innere Hitze würde seine werden, wenn er ihr das Leben mit samt seiner Seele aus dem Leib sog und sich einverleibte!

Ich stehe zu meinem Wort. Fürchtet Euch nicht. Ihr erhaltet was Ihr seid. Ihr werdet aus dieser unwirklich, würdelosen Welt in die Freiheit entlassen. Darauf wartet Ihr Wesen der Unterwelt doch. Bleibt ruhig, gebt euch hin, gleich seid Ihr es endlich los.

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Für den Bruchteil eines Augenblicks veränderte sich alles, die Welt wie sie zuvor existierte hatte schien einen Aussetzer zu machen. Die Elemente ergriffen die Oberherrschaft, Feuer und Eis drangen ineinander, vereinten sich. Tiefe Schwärze erreichte sie und dennoch fürchtete sie sich davor nicht, sondern wurde erregt. Es war ein merkwürdiges Gefühl, welche ihre Adern ergriff und sich hinein fraß mit aller Gewalt. Seine Worte erreichten sie, doch sie hatte keine Angst vor dem Tod, dies hatte sie nie, denn wer den Tod kannte, ihm angehörte konnte ihn nicht fürchten. Nur zu gut kannte sie was er beschriebe, nur zu gut wusste sie was dies bedeutete. Angezogen von ihm wie ein Magnet begab sie sich in seine Hände, die eine Macht innehatten, die sie überflügelte. Nichts was zuvor auch nur geschehen war bedeutete nun etwas, nicht in diesem Augenblick, in der sie eine Macht spürte, die so gewaltig erschien. Einer Macht, die sie bisher noch nicht begegnet war außer in ihren Träumen. Sie wollte danach greifen, wollte sie in ihren Händen halten, doch die Flammen züngelten. Sie kämpfte, kämpfte gegen sie, wo sie selbst das Feuer war. Es war nicht ihr Moment, sondern der seine, sie fühlte, dass etwas geschah, etwas vor sich ging, was sie nicht erklären konnte. Wie ein Bild einer Vergangenheit, die sie nicht kannte, die nicht zu ihr gehörte, so aber zum ihm gehören musste, empfing sie auf sonderbare Weiße etwas, was sie bisher noch nie erlebt hatte. Ein kurzer Augenblick, der so schnell vorüber zog, dass sie nur einen Hauch erfahren hatte.

Er schien zurück zu kehren nachdem sie ihre Hand von ihm gelöst hatte. In ihren Augen wütete noch immer ein Feuer, welches noch mehr entfacht werden wollte. Was sie soeben erlebt hatte ging über ihr Verständnis hinaus, zumindest vorerst. Ausdruckslos waren seine Augen, sein Blick, der sie durchbohrte und ebenso Ausdruckslos begegnete sie jenem Blick. Seine Aufmerksamkeit war ihr nun gewisse, auch wenn sie nicht erklären konnte woran es lag, so sagte ihr etwas, dass es von Bedeutung sein musste. Sie hatte seine Aufmerksamkeit erhalten wollen, dies war geschafft. Seine befehlenden Worte erreichten sie und so folgte sie ihm hinaus auf den Balkon. Ein kalter, beißender Windhauch drang durch ihr Haar und blähte den Rock ihres Kleides. Er stand mit dem Rücken zu ihr ans Geländer gelehnt. Lexas Augen suchten und fanden die seinen, einem Blick, von dem sie sich nicht lösen konnte. Er war eine Herausforderung, eine gewaltige, doch genau dieser Punkt war es, der sie so sehr reizte. Doch dies allein war es nicht mehr, denn irgendetwas verband sie. Etwas von dem sie wissen wollte was es war. Sie hörte wie die Uhr Mitternacht schlug und dennoch blickte sie weiterhin ihn an so als ob es sonst nichts gab. Einen Meter vor ihm war sie stehen geblieben. Ein sonderbares Gefühl bemächtigte sich ihr, als sie einen Messergriff in Form eines Todesschädels in seiner Hand sah. Die Klinge leuchtete, war auf sie gerichtete. Sie blieb stehen, betrachtete die Waffe und hörte seine Worte, zu welchen er stand. Sie sollte sich nicht fürchten, denn sie würde erhalten was sie verdiente. Sie sollte aus dieser unwirklichen, würdelosen Welt in die Freiheit entlassen werden, denn darauf warteten sie, die Wesen der Unterwelt. Er forderte sie auf ruhig zu bleiben, sich hinzugeben, denn gleich sollte sie es endlich los sein. Lexas Blick glitt zwischen dem Messer und seinen Augen hin und her, ehe sie vorwärts drängte ihm weiter entgegen. Erst kurz vor ihm blieb sie erneut stehen, ein nicht zu definierender Ausdruck in ihren Augen. Ihre Hand glitt nach vorn, legte sich auf die seine, welche den Griff des Messers umschloss. Von dort strichen ihren Finger sanft über seine Hand hinab, über den Griff zur Klinge, die scharf war. Liebevoll streichelte sie jene, wobei sich ein Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete, ehe sie ihm erneut in die Augen sah.


„Steht ihr wirklich zu eurem Wort!? Ich fürchte mich nicht, dies habe ich niemals.“


Lex Finger glitten zurück zur Klinge, ihre Hand umschloss die Klinge, dann drückte sie zu. Scharf glitt die Klinge des Messers in die Haut, in ihre Hand, warm floss das Blut seitlich hinab und tropfte auf den Boden des Balkons. Die Augen der Killerin waren noch immer auf ihr Gegenüber gerichtet, als sie ihre Hand von der Klinge löste, sie nach oben führte und seine Hand erreichte, jene umschloss, dann trat sie noch dichter an ihn heran, bis sie gänzlich vor ihm stand.

„Ihr scheint noch immer nicht zu begreifen, noch immer nicht zu verstehen. Aber dies macht nichts, denn ihr werdet erkennen.“

Sie zog ihn mit ihrer freien Hand ans sich, ihre Lippen streiften seine Wange, ihr Atme kitzelte ihn. Ihre blutverschmierte Hand hielt noch immer die seine, in der er das Messer hielt, während das Feuer ihrer Augen züngelte, so als ob sie herausbrechen wollten.

„Ein Wesen der Unterwelt kann nicht durch eine bloße Klinge verscheiden. Das Feuer beugt sich nicht, es vernichtete. Dies ist meine Welt und zu ihr gehört alles.“

Sie hatte ihre Worte noch nicht richtig ausgesprochen als sie im nächsten Moment seine Hand nach vorn stieß, wobei die Klinge des Messers durch ihre Haut stach, sich in das Fleisch darunter bohrte. Noch immer ließ sie seine Hand nicht los, sondern trieb sie weiter nach vorn, weiter in ihr Fleisch hinein, bis nur noch der Schaft hinaus sah. Sie hatte die Augen geschlossen für diesen Moment ihres tuns und als sie ihre Augen erneut öffnete, in die seinen blickte ,wütete das Feuer nicht nur in ihnen, sonder versengte jene. Der Atem stand still und mit ihr die Welt, als sie Feuer nach ihr griffen, aus ihr herausbrachen und vom Schaft der Waffe auf ihn übersprangen. Sie ließen ihn nicht los, sondern leckten an seinen Fingern, krochen daran hinauf, schlichen sich seinen Arm hinauf, erreichten seinen Ellenbogen. Ihre Lippen bebten. Sie fühlte keinen Schmerz sondern Genugtuung, Befriedigung.

Das Feuer brach aus ihr heraus und hüllte ihn ein, umschloss ihn und würde ihn so schnell nicht wieder los lassen. Das Wispern in ihr wurde lauter, stärker übertraf es letztlich und wurde zu einem Rufen, während in ihren tiefen etwas zerriss. Gewaltsam geweckte aus einem langen, langen schlaf erwachte die Bestie in ihr, jagte an die Oberfläche, erbarmungslos alles mit sich reisend was auf dem Weg an ihr Ziel es aufhalten könnte. Noch nie zuvor, war dies geschehen, noch nie zuvor in ihrem bisherigen Leben hatte sie dies verspürt. Klar und deutlich schien der Weg, welchen sie zu beschreiten hatte. Klar und deutlich waren die Rufe. Er war es, der dies auslöste.

Lexas Hand löste sich von der seinen, das Blut an ihr tropfte hinab als sie jene Hand hob und sie ihm an die Wange legte, ihren Daumen an seinem Mundwinkel. Sie zog sein Gesicht dem ihren entgegen, bis es direkt vor ihr war. Dunkelheit umgab sie und ebenso ein loderndes, flammendes gefräßiges Feuer, welches alles ergriffen hatte und niederbrannte.


„Der Ruf ist es, der mich geführt hat. Die Stimmen der Dunkelheit sind es, die beständig sangen. Ihr Lied sprach undeutlich, doch jetzt verstehe ich es. Die Bestie war es, die zu wecken ich versuchte und es mir nicht möglich war. Der Weg dem ich zu folgen gedenke ist soeben erschienen. Ich fürchte nichts, weder Tod noch Leben, den beiden entstamme ich. Ich bin das Feuer, rücksichtslos, gnadenlos jage ich davon. Erkennet, denn ihr könnt es nicht leugnen.“

Ihre Stimme klang wie ein Echo der Macht, durchdrang die Stille der Nacht und ließ jene noch stiller werden.

Obroa-Skai • Hauptstadt • Luxushotel • Ballsaal • Balkon Slayer Lexa
 
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Betörend tief konnte sie sein, verlangte nichts als die Entscheidung dazu, gab alles weitere von selbst mit in großzügiger Offenheit. Die Entscheidung lag uns allen inne, sie war gegenwärtig wohin wir gingen und so laut wir sie überkreischen, überspringen, übertoben, übertönen wollten. Flammen waren ungewollt künstlich, ein Zwang, den man sich aufgebürdet hatte, um damit die lockende Entscheidung zu überleuchten. Was die Flammen wirklich entzündeten jedoch war nur tiefes Leid. Im roten Glimmen ignorierte man die Wahl, die in der kalten Brust, welche ein leeres Sein in sich trug, die einzig vernünftige war, bis der richtige Mann vor einem Stand und man wagte den einen Schritt vorwärts zu gehen und das Leid abzuschütteln, das sie Leben nannten und doch keines war.

Taub drang die Klinge in das Fleisch und bohrte sich durch ihre Gefäße, dass Blut hervortrat und aus ihr sprudelte. Kalt nahm Slayer ihr glühend erregtes Gesicht an, das so lange auf den heilsamen Stich gewartet hatte. Doch die Klinge traf nicht nur auf Fleisch und quirliges Blut, es traf auf einen Mantel innerer Energie, den es in nur einem heftigen Ruck aufsprengte und entzwei riss, dass etwas erwachte, das nun vom Blutstrom getragen die durchbrochenen Venen befahrend die Klinge hinauf auf Slayers Hand tropfte. Er konnte ihren angeregten, befriedigt wirbelnden Atem auf seinen Lippen tanzen spüren, der gezeichnet vom verletzenden, die Grenzen zu ihrem Körper überwindenden Dolchstoß schubweise zwischen ihren Zähnen hervordrang.

Ihr bisheriges Leben hatte aus Leid bestanden und ihr bloßer Zweck war es gewesen es weiterzutragen und über die Welt auszubreiten, dass nicht nur sie alleine es in sich trug, und wenn Slayer auch nichts von ihr wusste, so konnte er in ihr doch die Verdammung sehen, die auch in seinem steinernen Herzen wohnte. Sie von der Qual des Lebens zu befreien und den Dolch nach Links zu reißen, um dem Schauspiel ein finales Ende zu bereiten und ihr einen schnellen Abschied zu verschaffen, war die einzig humane Geste, von Killer zu Killer. Der Strom aus ihrem Inneren, vernarbte ihm die Hand, ätzende Säure, die sich aus ihr auf ihn goss und der Bestie eine Zukunft schenken wollte. Unentschlossen stand er ihr gegenüber. Ihr die Erlösung verweigernd, die zu erlangen sie nicht wie die anderen fürchtete, denn zu viele hatte sie schon selbst getötet, um den Tod noch mystisch zu finden.

Seine freie Hand entkam der stillen Starre, die sie über die Szenerie gezaubert hatte, ein Bild aus Schwarz und Rot, betrat die Wanderschaft hinauf zu ihr, dass er sie real und nicht nur über die tote Klinge eines Messers berührte. Seine für einen Killer und Sohn eines Minenarbeiters ungewöhnlich weichen Finger schlangen sich mit einer herrschsüchtigen Kraft um ihren Kopf, dass sie ihre Wange in die Decke seines Handinneren betten musste. Der Daumen kostete die nicht vom Blut unverschonten zarten Lippen, die Quelle dieses tanzenden Atems testend. Eine kurze Sekunde voller Zärtlichkeit verging. Dann strömte barsche Kraft in seine Hand, dass Lexa meinen musste ihr Kopf platze zwischen seinen Fingern wie eine Frucht, wie ein unartiges Kind hielt er sie und sondierte ihre Reaktionen, das Feuer, das in ihren Augen noch stärker leuchtete als im Blut, das vom Messer auf seine Hand schwappte.

Wie aus dem nichts ließ er sie wieder los.


Glaubt ihr den Tod interessiert es, ob ihr ihn fürchtet und wie ähnlich ihr ihm im Leben wart? Er verzehrt euch wie alles andere zuvor und alles noch existierende oder geboren werdende nach euch, reißt euch hinab in seine unendliche Bedeutungslosigkeit. Ich hülle euch in die Freiheit des Tods, wenn ihr nichts mehr zum Leben habt.

Es war ihre Entscheidung, ob sie leben oder sterben wollte. Er würde keine Macht einsetzen sein Ziel zu erreichen und nichts sein als ein bloßer Mann. Wollte sie leben, so musste sie ihn überwinden. Ein mitleidsloses Glitzern in mitten des schwarzen Nichts seiner Pupillen verriet seinen Körper und dessen Bewegung eine Sekunde bevor er das Messer in Richtung ihrer Eingeweiden schieben würde, worauf sie in wenigen Sekunden verblutet sein würde...

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Kälte, eisige unbezwingbare Kälte erfasste sie. Griff gnadenlos nach ihr, nach ihrem Körper, ihrem Wesen, nach allem. Kälte war es, unvorstellbare Kälte, welche sie wie eine Decke einhüllte, sich um sie schlang um sie darin gefangen zu halten. Unvorstellbare Kraft lag in dieser Kälte, in ihrer Hartnäckigkeit in der sie ihr Opfer gefangen hielt, dazu gewillt nicht wieder los zu lassen und dennoch war jene eisige Kälte es, die ihren Verstand am Leben hielt, die dafür sorgte, dass sie nicht vergas, dass sie nicht untertauchte, verschwand. Ein Hauch, eine Brise von Frost gesellte sich dazu, schleichend, seine Fühler ausstreckend, nach ihr greifend, sich vor Freude windend, kroch sie herbei. Welch ein Labsal, welch ein Schmaus es vorfinden würde. Wie ein sanftes Tuch erreichte jener Frost sein Opfer, bahnte sich einen Weg zu ihm, legte sich wie ein Hauch auf sie hernieder, drang ein in die Poren der Haut, suchte sich einen Weg zu seinem Ziel. Leichtfüßig, voller Freude jagte es durch die Poren, suchte sich seinen Weg hinab zu den Eingängen ihrer Adern. Dorthin hatte es gewollt, dies war ihr Ziel gewesen, der Anfang eines Weges, der an ihrem Herzen enden würde. Welch ein Schauspiel würde sich ereignen, welch ein Spektakel! Nichts gab es, was schöner war, prickelnder.

Slayers freie Hand entkam der Starre, in der sie sich noch befand. Seine Finger schlangen sich mit eiserner Kraft um ihren Kopf, so dass sich ihre Wange an die Innenfläche seiner Hand presste. Sein Daumen kostete die nicht vom Blut besudelten Lippen. Zärtlichkeit lag in diesem Moment, welche Lexas Körper dazu veranlasste gegen die Kälte anzukämpfen. Hitze entstand, tobte durch ihre Adern und nahm den Kampf mit der Kälte, dem Frost auf. Er war attraktiv, überaus attraktiv, geheimnisvoll und durchaus ihr Geschmack. Er war ein Rätsel, so wie sie ein Rätsel war. Was sie von ihm wusste war, dass er ein Sith war und ebenso ein Killer. Seine Kälte, seine scheinbar nicht zu existierende Seele, denn Worte wie er sie gebrauchte konnten darauf schließen lassen, zeigten ihr, dass sie sich nicht unähnlich waren. Lexa liebte Männer, sie hatte eine Schwäche für sie und sie erkannte just in diesem Moment, dass Slayer sie mehr interessierte als er sollte. Auf einer Ebene, die Gefährlich war. Auf einen Mann wie ihn hatte sie sich bisher noch nicht eingelassen, doch sie würde es, sollte sie die Gelegenheit dazu erhalten. Der Moment der Zärtlichkeit verging so schnell wie er gekommen war. Dann strömte barsche Kraft in seine Hand. Sie glaubte ihr Kopf müsse zwischen seinen Fingern platzen, wie eine überreife Frucht. Ihre Augen begannen noch mehr zu leuchten und wieder fühlte sie, wie sich Kälte und Frost ihrer bemächtigten. Dann ließ er sie wieder los, allein.

Wie ein Dieb, unaufhaltsam, geschickt, schlich er sich dahin, der Frost, welcher durch ihre Adern raste, auf der Suche, sich seinen Weg bahnend. Er übernahm erneut die Oberhand, gewann an Kraft, vereinigte sich mit der Kälte und zusammen verbanden sie sich. Vereinten sich zu einem Ganzen, deren Macht weitaus größer war. Ihre Vereinigung vollzog sich, etwas neues entstand. Es lechzte, schrie, jammerte…

Sie hörte seine Worte, welche sie erreichten. Hörte wie er davon sprach ob sie glaubte, dass der Tod es interessierte, ob sie ihn fürchtete und wie ähnlich sie ihm im Leben war. Er sprach davon, dass er sie verzehrte, sie wie alle anderen zuvor und alles noch existierende oder geboren werdende nach ihr, welches er hinab ries in seine unendliche Bedeutungslosigkeit. Er würde sie einhüllen in die Freiheit des Todes, wenn sie nichts mehr zum Leben hatte. Damit stellte er sie vor eine Entscheidung, eine die nur sie allein entscheiden konnte. Leben oder sterben wollen? Doch was von beidem war schon von Belang? Für welches sollte sie sich entscheiden, wenn sie schon jetzt in der Zwischenwelt lebte?

Kaltes Glitzern lag in seinen Augen, welche ihrem Blick begegnete. Sie spürte wie der Frost und die Kälte, tiefer glitten, weiter, durch sämtliche Adern jagten um sein Ziel zu erreichen. Innere Kälte ließ eine Gänsehaut aufkommen. Ihre Haut kühlte ab, ihre Lippen bebten und dennoch loderte das Feuer in ihren Augen, schien noch stärker, noch heißer zu werden. Der Blick der Welt verschob sich, veränderte sich, verwandelte sich. Ihr Denken schien für den Bruchteil einer Sekunde auszusetzen, zu erstarren. Eine Welt aus Eis und Schnee entstand, bei der das Atmen in den Lungenflügeln stach, ihr die Luft zu nehmen drohte. Sie hatte Probleme zu atmen, es viel ihr schwer, denn sie glaubte ersticken zu müssen. Irgendwie schaffte sie es zu kämpfen, gegen diesen Schmerz zu kämpfen.


„Was sollte ich wählen. Leben oder Tod, Finsternis oder Licht, Verdammnis oder sein Gegenteil. Ich wähle, und ich wähle das Leben auf seine Weise. Ihr seid jener nachdem ich gesucht habe.“

Lexa kämpfte, kämpft mit der sich anbahnende Starre in ihren Gliedern, besiegte sie und ließ ihre Finger über seine Wange gleiten, über seine Lippen, wie er es zuvor bei ihr getan hatte. Ein merkwürdiger Glanz lag darin, vermischte sich mit dem Feuer, vereinigte sich mit ihnen.

„Zeigt mir eure Welt. Lasst mich eintreten, erkennen, verstehen. Ich werde euch folgen, gleich was ihr verlangt, ich werde es erfüllen. Weißt mir den Weg, die Dunkelheit. Ich habe euch schon einmal gesehen in einem Traum, vor kurzem. Ihr rieft nach mir und ich folgte euch.“

Sie sah ihn an, blickte in seine Augen, deren schwärze ihr deutlich machten, dass ihre Suche vorerst ein Ende hatte.

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