Osarian, Rhommamool (Osarian-System)

Osarian-System - Orbit über Rhommamool - An der Ulysses - Serpent-Staffel - Interceptor-Cockpit - Duran

Duran flog gerade an der Ulysses vorbei als er mehrere Z-95 vorbeifliegen sah. Kurz darauf sah er schon die TIE-Defender die die Rebellen verfolgten. Duran sah wie sich ein YV-929 den Defendern näherte und flog auf ihn zu. Duran visierte den YV-929 an und gab ein paar Schüsse aus allen seinen Laserkanonen ab. Ein paar davon trafen der Rest zischte am Schiff vorbei. Er zog den Steuerknüppel zu sich heran und flog nun über den Frachter hinweg. Gleichzeitig öffnete er einen Kanal und funkte die TIE-Defender an.

"Defender-Rotte, hier Serpent 7. Ihr habt da einen Frachter hinter euch. Ich werd ihn ein wenig ablenken damit ihr die Z-95er ausschalten könnt."

mit diesen Worten zog Duran eine scharfe linkskurve und flog einmal am Cockpit es Frachters vorbei und flog dann wieder unter ihm weg nach hinten. Ein Piepen ertönte im Cockpit seines Interceptors und Duran musste feststellen, dass sein ZES (Zielerfassungssystem) ausgefallen ist. Er drehte wieder um und flog nun etwas langsamer auf den Frachter zu. Der Frachter hatte ebenfalls umgedreht und kümmerte sich nun um Duran. Ihm schossen ein paar rote Photonen am Cockpit vorbei aber der TIE-Interceptor wurde nur etwas durchgeschüttelt. Duran war nun nah genug dran, dass beide den anderen vernichten konnten. Er gab volle energie auf die Laserkanonen und feuerte wieder alle gleichzeitig ab. Dann gab er sofort die ganze Energie auf den Antrieb und schoss mit maximaler Geschwindigkeit über den Frachter hinweg. Ein kurzer Blick zu Rhommamool zeigte Duran, dass der Victory-Sternenzerstörer wieder in den Orbit eintrat.

Osarian-System - Orbit über Rhommamool - In der Nähe der Ulysses - Serpent-Staffel - Interceptor-Cockpit - Duran
 
[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Crew]

Noch immer war die Funktionalität der Fregatte nicht vollends wieder hergestellt. Sämtliche Techniker waren im Einsatz, auch alle an Bord stationierten Sturmtruppler mit technischem Verständnis waren zu Reparatureinsätzen abkommandiert worden. Der Angriff der Rebellen hatte die Elektronik teilweise außer Kraft gesetzt. Zwar funktionierte der Antrieb einwandfrei und die Ulysses war somit in der Lage zu manövrieren, doch einige Waffensysteme hatten den Dienst vorerst quittiert oder funktionierten nur zeitweise.

Inmitten des Trubels versuchte Lloyd Mace seine Männer zu dirigieren. Da auch das interne Kommunikationssystem nicht richtig funktionieren wollte, mussten Befehle an Stellen außerhalb der Brücke mittels Boten übermittelt werden. Trotzdem befand sich die Ulysses nach wie vor im Gefecht. Die funktionierenden Turbolaser feuerten nach wie vor und die Verbindung zu den beiden TIE-Staffeln war zum Glück nicht abgebrochen.


"Sir, Commodore Mard hat uns befohlen, zur Kali aufzuschließen."

Mit einem Nicken bestätigte der Commander den Befehl. Das Imperium hatte im Orit über Rhommamool einiges einstecken müssen. Die Verluste waren wesentlich gravierender, als man es selbst im ungünstigsten Szenario angenommen hatte. Aber Branno und sein verbrecherisches regime würden für diesen Verrat bezahlen müssen.

"Teilen Sie derKali mit, dass wir momentan noch mit technischem Problemen zu kämpfen haben und nur eingeschränkt kampftauglich sind, aber voll manövrieren können. Die Hälfte der Bomberstaffel soll sich um uns formieren, um so den partiellen Ausfall der Turbolaser zu kompensieren. Wenn wir die Kali erreicht haben, sollen die Techniker die Antriebsenergie um 30% reduzieren und den Waffensystemen sowie den Schilden zufügen. In der Nähe des Sternzerstörers kann uns nicht viel passieren. Wir müssen also keine großen Manöver fliegen. Abgesehen davon fehlt uns dann auch der Raum dafür. Wichtig ist dann, dass die Waffen und Schilde wieder voll funktionsfähig sind. Starten Sie außerdem die Versorgungsschiffe. Jeder Bomber, der neue Torpedos aufnehmen muss, soll an eines der Schiffe andocken und aufmunitionieren." Der angesprochene Lieutenant nickte zum Verständnis und gab die Befehle umgehend an die zuständigen Stellen weiter

[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Crew]

FRG „Ulysses“ (Schilde 53% / Hülle 100 %)

*TIE-Bomber (8 Jäger)
*TIE-Fighter (8 Jäger)
 
[ Osarian-System | Orbit von Rhommamool | in der Nähe der VSD „Kali“ | Wolve Neun | allein ]

Rasant steuerten die vier hochmodernen TIE-Defender auf den gewaltigen Koloss aus dunkelgrauen Durastahl zu. Nirgends konnte man bei den Piloten das leiseste Anzeichen von Ehrfurcht oder Angst erkennen. Denn durch die imperiale Sternjägerausbildung waren diese Männer und Frauen mit allen Standardmodellen der Imperialen Marine vertraut. Man kannte also die Vor- und Nachteile der recht unterschiedlichen Schiffsklassen und konnte so in allen Situationen entsprechend reagieren. Schnell zogen die imperialen Jagdbomber einen leichten Bogen, bevor sie einen Kurs setzten, der sie in den nächsten Minuten unter den dunkelgrauen Rumpf der „Kali“ bringen sollte. In der weiten Ferne sah man schon die kleine Rebellengruppe, welche den Koloss endlich zu Fall bringen wollte.

Mit sämtlichen Gedanken mitten im Gefecht saß Flight Captain Aiden Thiuro in seinem Cockpit. Er hörte neben dem monotonen Piepsen einiger Anzeigen bloß seinen gleichmäßigen Atem. Mit letzter Mühe – sprich: ganz knapp – war seine gesamte Rotte dem sehr heftigen Bombardement entgangen, das der leicht ramponierte Vichtory-Sternzerstörer auf die Hauptstadt abgefeuert hatte. Schnell glitt sein aufmerksamer Blick zu den Sensoren. Noch immer hatte sich nicht viel an der ganzen Lage im unmittelbaren Orbit Rhommamools geändert. Zwar waren die imperialen Streitkräfte technisch dem Feind ein ganzes Stück voraus, aber die ersten Anzeichen von allmählicher Unkonzentriertheit, von aufkeimender Schwäche und der typischen Arroganz imperialer Offiziere forderten nun ihren hohen Tribut. Immerhin hatten sie in den letzten Minuten die beiden Sternengaleonen – mit jeweils knapp dreihundert Soldaten an Bord – verloren. Dazu schien die „Ulysses“ in diesem Moment ebenso große Probleme zu haben.

Routiniert griff Aiden nach dem Geschwindigkeitsregler. Mit einer raschen Bewegung drosselte der Imperiale das Tempo. Passte es seinem Gegner an. Dann tauchte der Jagdbomber unter den dunklen Rumpf der gewaltigen „Kali“. Für einen kurzen Augenblick war jegliches Sonnenlicht, was sonst in den kleinen System existierte, verschwunden. Dafür konnte er den unförmigen Rumpf des Kreuzers problemlos in dessen ganzer „Schönheit“ betrachten. Er sah das geschlossene Hangartor sehen, was sonst immer offen genau in der Mitte des Rumpfes klaffte. Kurz lockerte sich sein Griff. Dabei kam der Steuerknüppel leicht ins Wanken. Schließlich wirkten selbst in dieser Höhe noch die Kräfte des nahen Planeten. Jedoch ließ sich Aiden von dieser Gegebenheit nicht aus der Ruhe bringen. Schnell passte er die Trägheitskompensoren noch ein bisschen an die Situation an. Dann ließ er seinen Blick erneut auf das Display fallen, das die Informationen seiner Sensoren anzeigte.


„Feindliche Ziele haben eine Distanz von etwa zweihundert Kilometern“, teilte er formell über den Rottenkanal mit. Elf, Sie werden zusammen mit Zwölf eine Zangenbewegung ausführen.“

Ein schnelles Klicken war die schlichte Antwort des Chiss-Piloten. Dann drifteten sein Flügelmann und er langsam ein bisschen ab von den beiden anderen TIE-Defendern. Plötzlich tauchte eine TIE-Fighter-Staffel – bestehend aus nur noch acht einsatzbereiten Maschinen – vor der Rotte auf. Diese gewöhnlichen Piloten hatten den anderen Weg – über den grauen Sternzerstörer – gewählt. Offenbar hatte die Flugleitkontrolle beide Einheiten auf die paar Widerständler angesetzt, die sich allmählich der „Kali“ näherten. Recht geschwind wich der Jagdbomber, der die Kennung „Wolve Neun“ trug, einem alten TIE-Fighter aus, der etwas zu nah kam. Im Inneren des runden Cockpits hielt Aiden den ersten Fluch, der ihm in den Sinn kam, zurück.
'Was bilden sich diese Piloten bloß ein?', fragte sich der Rottenführer und trat das rechte Steuerruder noch einen Tick mehr durch. So tauchte der rasante Defender noch ein paar Meter tiefer. Thran, Captain Thiuros Flügelmann, folgte ihm sofort.

Sein Herz hatte in der letzten Sekunden einen Sprung gemacht. Nun schoss das Adrenalin durch die unzähligen Adern, Venen und Kapillaren. Zudem hatten sich auch die Pupillen geweitet. Zusätzlich ging der Atem für einen Moment etwas schwerer als gewohnt. Sofort piepste das Gerät laut, das für die Überwachung seiner Lebensaktivität zuständig war. Allein seinen schnellen Reflexen hatte er in diesem Fall sein Leben zu verdanken – das wurde ihm schlagartig bewusst. Erneut wurde sein Griff um den Steuerknüppel fester. Binnen weniger Sekunden hatte er seinen TIE-Defender wieder unter Kontrolle. Die acht älteren TIE-Fighter befanden sich nun in der Mitte – flankiert von jeweils zwei Jagdbombern.
'Diese fliegenden Bauerntölpel', knurrte Aiden in Gedanken. 'Idioten!' Kurz fragte er sich, ob er den Staffelführer dieser Piloten per Funk ansprechen sollte. Durch einen raschen Blick auf die Sensoren wusste er, dass es sich bei dieser Einheit um die „Razor“-Staffel handelte. Genaue Informationen hatte Aiden jedoch noch nicht abgerufen. Dann glitt seine Hand ganz plötzlich – wie von allein – über mehrere Tasten, bevor nach zwei weiteren Wimpernschlägen eine Verbindung zu „Razor Eins“ stand.

Razor Eins – hier Wolve Neun, Sie hätten uns fast erwischt“, brachte Aiden zähneknirschend – mit einem eisigen Hauch in der Stimme – hervor. „Passen Sie in Zukunft besser auf. Ansonsten werden Ihre Männer nicht ewig leben.“

„Elitäres Gequatsche“, fauchte eine weibliche Stimme aggressiv zurück. „Schließen Sie sich uns an. Zusammen dürften wir diese alten Maschinen innerhalb weniger Sekunden ausschalten.“

Durch die eigenen Sensoren stellte Flight Captain Thiuro fest, dass sich zwei langsame Frachter und mehrere Sternjäger der „Kali“ näherten. Zwar waren sowohl die Z-95 Headhunter als auch die noch um einige Jahrzehnte ältere Eta-2-Actis und Delta 7 Aethersprites nicht auf dem hohen Techniklevel der vier Defender, aber gegen die TIE-Fighter konnten sie wahrscheinlich bestehen. Verärgert lehnte sich Aiden etwas zurück. Dabei lastete die schwere Pilotenmontur auf seinen breiten Schultern. Der imperiale Elitepilot musterte kurz die Treibstoffanzeige sowie den recht kleinen Bildschirm, der den momentanen Zustand seiner Schilde aufzeigte. Plötzlich piepsten die passiven Sensoren. Man hatte die Signale weiterer Schiffe aufgeschnappt. Sofort glitt sein Blick auf das flimmernde Display. Zwei Korvetten hatten das „Schlachtfeld“ durch einen Mikrosprung erreicht. Nun steuerten beide Schiffe, die ziemlich schmächtig, aber dafür umso flinker waren, auf die Gruppe der Widerständler zu. Doch durch die Freund-Feind-Erkennung wusste der imperiale Pilot – dessen Herz immer lauter schlug – schon, dass es sich um imperiale Verstärkung handelte.

Neun – hier Elf, wir bekommen etwas Gesellschaft“, brummte Drask auf einmal über den privaten Funk. „Sollten wir nicht eher mit den Korvetten agieren, Sir?“

Elf, wir konzentrieren uns speziell auf die Frachter“, entgegnete der Flight Captain schnell. Dabei ließ er sich die neue Situation noch einmal durch den Kopf gehen. „Diese 'Razor'-Staffel und beide Korvetten werden sich in der Zwischenzeit um die Jäger kümmern.“

[ Osarian-System | Orbit von Rhommamool | in der Nähe der VSD „Kali“ | Wolve Neun | allein ]
 

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – im Angriffskurs auf die SGs] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja und Hand of Quaay, Captain Mondra Sho (auf der Albedo)

Die Vernichtung der beiden Sterngaleonen und die teilweise Manövrierunfähigkeit der Ulysses hatte Captain Sho auf der Albedo und Lt. Denb, die die Tukatas und SP-I anführte, für kurze Zeit eine kleine Atempause verschafft.

Kaum aber dass sie sich auf den Abfangkurs machten, kam auch schon die prompte Reaktion ihrer Gegner – eine Rotte aus TIE-Defendern hatte der Hand of Quaay den Garaus gemacht und Sho musste der Besatzung des zweiten Shuttles Einhalt gebieten, sich nicht blindlings auf die feindlichen Maschinen zu stürzen. Neben den Defendern hielt eine weitere Gruppe von TIE-Interceptoren auf den kleinen Verband zu, von denen einzelne Maschinen ausscherten und einen Angriffskurs auf den YV-929 hielten.

„Energie in die Frontschilde, wir bleiben weiter auf Kurs. Tukatas, Sandpanther – greift sie nur an, wenn es unbedingt nötig ist – Yautja, eröffnet ein Sperrfeuer, sobald diese Ausreißer in Reichweite kommen. Wir können uns keinerlei Ablenkung erlauben!“

Sho hatte immer noch nichts von Commander Tylor gehört, aber noch war keine Verlustmeldung der Dusk eingetroffen. Doch sie musste nun weiterhin auf eigene Faust versuchen, den Angriffen der TIEs zu entgehen, um einen Weg zurück in das Asteroidenfeld zu finden.

Die Ablenkungsmanöver der Interceptoren waren lästig, aber bislang noch keine wirkliche Gefährdung - dank ihrer hoch entwickelten artspezifischen räumlichen Wahrnehmung, konnte Sho mit ihren Co-Piloten pirouettenartige Manöver fliegen, wie sie für menschliche Piloten nahezu unmöglich waren. Die Maschinen der Albedo wurden bis zu ihrer Belastungsgrenze getrieben, und die Togruta überhörte geflissentlich die Warnmeldungen der Techniker.

Die Weequays hielten sich trotz ihrer Wut über den Abschuss der Quaay an die Befehle – sie schlugen einen Kurs parallel zu dem der Albedo ein und feuerten auf alles, was sich dem YV-929 näherte. Linh Denb führte derweil die Tukatas und die Sandpanther in einer grob halbschalenförmigen Konstellation, um sich des Ansturms der Defender und Interceptoren zu erwehren.

Sie versuchten die relative Nähe zur Ulysses zu nutzen, solange die Turbolaserbatterien noch außer Kraft gesetzt waren und Dogfights solange es ging zu vermeiden. Die Übermacht der TIEs, sowohl der Defender und Interceptoren als auch der Jäger, war sowohl ein Fluch als auch ein Segen, da sich die verschiedenen Rotten der Imperialen immer wieder in die Quere kamen. Die abgelenkten Maschinen waren einfache Ziele für die B-Wings, und den Headhuntern gelang es immer wieder, ihren Gegner zu entkommen, wenn sich feindliche Jäger zu nahe kamen und ausweichen mussten, um nicht in das Feuer der eigenen Piloten zu geraten.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – im Angriffskurs auf die SGs] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja Captain Mondra Sho (auf der Albedo)

YV-929 Albedo [Schilde 69%]
Tukata-Staffel[7 B-Wings]
Sandpanther-Staffel I [6 Z-95 Headhunter]
Flarestar-Shuttles Yautja [Schilde 58 %]
Hand of Quaay [abgeschossen]
 

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool, in der Nähe der Kali – YZ-775 Fortis] Cees Branno, Besatzung, Dune Snakes, Hawkbats I, YT-1300 Dusk, SP-II und III

Bevor Captain Branno Kurs auf die Ulysses nehmen konnte, stellten sich seinem Verband eine Rotte hochmoderner TIE-Defender sowie eine weitere Staffel TIE-Jäger in den Weg – allerdings schien es zunächst zwischen diesen beiden einige Probleme mit der Abstimmung zu geben.

„Das sind die Defender, die den Angriff auf Red Haven geflogen haben“,

meldete mit aufgebrachtem Unterton Captain Harlowe, Anführer der Dune Snakes, die versucht hatten, die Defender abzuwehren.

„Keine überstürzten Vergeltungsmaßnahmen, Harlowe! Sie bleiben bei den Hawkbats und unterstützen sie dabei, die TIE-Jäger abzuwimmeln. SP-II und III bleiben dicht bei euch dran. Commander Tylor – zusammen dürften die Fortis und die Albedo eine gute Chance haben, die Defender in Schach zu halten…“

Branno formulierte seine Absicht bewusst als Vorschlag – pro forma war zwar der Commander noch der Anführer der Rhommamool-Flotte, aber Tatsache war, dass Tylors Eigensinn beinahe zwei Staffeln auf einmal komplett aufgerieben worden wäre, und die Dusk nur wie durch Wunder noch in einem Stück flog. In den Augen des Enkels von Revolutionsführer Haarl Branno war das eine verantwortungslose Haltung, die den Arkanianer für diese Rolle disqualifizierte.

„Ich stimme Ihnen zu, Captain“,

war Tylors lapidare Reaktion. Er wusste, dass er die Leitung an den jungen Branno abtreten musste, wenn er aus dem Desaster, das er sich selbst eingebrockt hatte, mit halbwegs gewahrtem Gesicht wieder herauskommen wollte.
Der Status der Albedo war kritisch, aber sie mussten erst an dem Sternzerstörer vorbei, der gerade das Bombardement auf Red Haven beendet hatte.

„Branno an Albedo! Versuchen Sie, zu unserer Position aufzuschließen – wir werden von Defendern und TIE-Jägern aufgehalten. Sobald Sie durchgekommen sind, allgemeiner Rückzug in das Asteroidenfeld!“

Die Fortis und die Dusk eröffneten zunächst konventionelles Turbolaserfeuer auf die vier Defender – für die Schilde der imperialen Maschinen keine große Herausforderung, aber diese Aktion stellte nur den Vorlauf für Brannos nächsten Zug dar. Wie auch die Dusk und die Albedo war die Fortis mit zusätzlicher Technologie vollgestopft, die über die Standardausrüstung eines bewaffneten Frachttransporters hinausging.

Als ob plötzlich Steuerung und Antriebe versagt hätte, geriet die Fortis ins Trudeln, und die versetzt parallel zu ihr fliegende Dusk flog ein Ausweichmanöver. Währenddessen kippte die Fortis nach ‚unten’ weg und eine gewaltige Explosion schien das Heck zu zerreißen. Trümmerteile schossen eindrucksvoll in alle Richtungen.

Captain Branno klammerte sich unwillkürlich an den Armlehnen seines Sitzes fest, obwohl die Andruckdämpfer und die künstliche Schwerkraft nach wie vor funktionierten. An solche Kunstfliegerstückchen würde er sich nie gewöhnen.
Aber die fingierte Explosion hatte wie geplant funktioniert – die an das Heck der Fortis montierten Container hatten sich wie vorgesehen aus den Halteklammern gelöst und waren von den Zündern sekundengenau zur Detonation gebracht worden. Doch der dresselianische Captain konnte sich nicht lange freuen.

„Zwei Korvetten sind aus dem Hyperraum getreten – es muss sich um die imperialen Korvetten ‚Jumper’ und ‚Pathfinder’ handeln“,

meldete die Ortung. Branno unterdrückte einen Fluch – imperiale Verstärkung hatte ihnen gerade noch gefehlt. Zwar hätte er mit seinem Verband sich den Weg zurück ins Asteroidenfeld freikämpfen können, wenn er sofort den Rückzug antrat, aber noch hatten es Captain Sho und Lt. Denb nicht zu ihnen geschafft.

„Branno an Albedo! Zwei imperiale Korvetten sind zur Verstärkung der Gegner eingetroffen. Wir werden uns ihnen solange stellen, bis Sie uns erreicht haben. Danach Rückzug, wie vereinbart! Branno Ende!“

Die Korvetten schienen es vor allem auf die Jägerstaffeln abgesehen zu haben, während sich die Defender auf die Fortis und die Dusk konzentrierten.

„Branno an Raumjägerstaffeln! Abstand zu den Korvetten halten – die Dune Snakes konzentrieren sich auf die TIE-Jäger, HB-I und SP halten euch den Rücken frei…“

Der Dresselianer ließ trotz der Defender-Attacken einen Kurs in Richtung der Korvetten setzen. Von der Fortis ging der größte Teil des Beschusses aus, während die angeschlagene Dusk durch wiederholte Ausweichmanöver die Rotte auseinander zu ziehen versuchte. Der YT-1300 legte dabei immer wieder Raumminen verschiedenster Art, die die Defender zwar nicht vernichten konnten, aber dafür sorgten, dass die imperialen Piloten kurzfristig abgelenkt waren.

Nahezu im Sekundentakt ließ sich Branno die Statusmeldungen von der Albedo melden – der Verlust von Sho und ihrem Verband wäre eine Katastrophe gewesen, die die ohnehin nicht besonders große Kampfkraft der Rhommamoolianer entscheidend schwächen würde.

„Sho an Fortis! Wir werden zwischen der Ulysses und dem SD durchschlüpfen – das ist unsere einzige Chance zu Ihnen zu gelangen.“

Die Taktik der Togruta widersprach so ziemlich allem, was ein gutes, strategisches Vorgehen ausmachte. Sie würden entweder zwischen dem Kreuzfeuer der beiden Kapitalschiffe zerrieben oder als hässliche Brandflecke auf dem Heck des Sternzerstörers enden, wenn sie nicht milimetergenau navigierten. Vermutlich würden sie als Mischung aus beidem enden.

„Machen Sie es so!“,

erwiderte Branno trotz aller Bedanken, denn es blieb ihnen sonst nichts übrig. Mit allem, was die Fortis aufbieten konnte, ließ er die sie verfolgenden Defender beschießen.

„Feuer frei nach eigenem Ermessen sobald wir in Reichweite der Korvetten kommen..“

wies er die Bordschützen an, die seine Befehle wie geheißen ausführten. Er ließ sich ein Display projizieren, auf dem er den Kurs von Sho mitverfolgen konnte. In dieser Zeit machten sich einige Techniker an einer Konsole zu schaffen, die nachträglich in der Brück eingebaut worden war.

„Projektoren sind bereit“,

rief einer der Techniker eine halbe Minute, als sie in Feuerreichweite waren.

„Jetzt! “,

rief Branno. Er starrte gebannt auf den Kurs der Albedo und ihrer Begleiter – diese waghalsige Togruta stand tatsächlich kurz davor, zwischen das Heck des Sternzerstörers und der Ulysses einzufädeln.

Auf einmal tauchten ein weiterer YV-929 auf, der von einem YT-2400er Frachter begleitet wurde, nach dem im All ein Aufriss wie beim Austritt aus dem Hyperraum erschienen war. Die beiden Schiffe hielten mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit frontal auf die Ulysses zu, ohne sich um die Angriff der TIEs zu kümmern, die sich um sie geschart hatten. Sie wurden mehrfach schwer getroffen, aber nichts passierte.

Die Projektion war so realistisch, dass selbst Branno im ersten Augenblick stutzte, obwohl er genau wusste, worum es sich handelte. Nun musste sich zeigen, wie lange ihre Gegner darauf hereinfielen.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool, in der Nähe der Kali – YZ-775 Fortis] Cees Branno, Besatzung, Dune Snakes, Hawkbats I, YT-1300 Dusk, SP-II und III


YZ-775 'Fortis' [Schilde 94%]
Hawkbat-Staffel I [12 Delta-7 Aethersprites]
YT-1300 'Dusk' [Schilde 51%]
Sandpanther II [3 Z-95 Headhunter]
Sandpanther III [4 Z-95 Headhunter]
Dune Snakes:
[5 Eta 2-Actis Abfangjäger, modifiziert]]
[2 Delta 7 Aethersprites mit div.TIE/B-Wing/Z-95 Mods]
 
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Es war schon recht überraschend, welche waghalsigen und teilweise unmöglich geglaubten Manöver der YV-929 flog. Bedachte man die relative Begrenzung durch die Nähe zur Fregatte Ulysses. Allerdings war das nur eine Nebulon Fregatte und die allergrößten waren die nicht. Kein unüberwindbares, oder allzu störendes Hindernis für einen Defender. Fand zumindest Kyra. Während der 929er sich kümmerte in der Nähe der Fregatte zu bleiben, drehte sie den Spieß nach etwas hin und her um und sorgte dafür, das sie entsprechend nah an ihm blieb. Einfach war das mangels dessen Größe nicht gerade, aber den Kanonieren blieb nicht allzu viel Zeit sich darum zu kümmern sie ins Visier zu nehmen. Immerhin war sie binnen eines Liedschlages schon wieder verschwunden und stürzte sich scheinbar auf einen der Headhunter. Allerdings täuschte die Pilotin nur an, jagte an ihm vorbei und riss das Steuer herum, raste einen Augenblick lang auf den 929er zu ehe der Defender in einer Spirale nach oben verschwand.

„Wenn ich mich richtig erinnere, dann schuldest du mir noch 2 Drinks, Lazy. Oder?“

„Bitte was? Wie kommst du immer auf solche Sachen? Oder ist dir mal wieder der Sold ausgegangen, weil du vorgestern soviel beim Sabacc verloren hast?“

„Wenn du aufhören würdest manches zu verdrängen, würdest du dich daran erinnern, wie ich dich beim Sabacc ausgenommen habe und du mir die restlichen Creds in Form von zwei Drinks spendieren wolltest.“

„Unglaublich! Verleumdung vom eigenen Rottenführer! Ich beschwere mich!“

„Die erste Anlaufstelle für Beschwerden wäre ich.“

„Dann gehe ich eben zu Ai...“ Stille. „Also gut. Du bekommst deine Drinks.“

Kyra kicherte nur und stellte zufrieden fest, das sich noch kein Headhutner an ihre Sechs geheftet hatte. Das machte die Verfolgung des feindlichen Z-95 deutlich reduzierter was den Stress anging. Das Fadenkreuz legte sich nach einigem hin und her, dass die Pilotin dem Hochverräter gar nicht zugetraut hätte, endlich über die Gestalt des veralteten Jägers. Nach wenigen Sekunden leuchtete es bestätigend auf, der Ton der normalerweise in der Standardeinstellung bei jedem imperialen Jäger eingebaut war, war von Kyra abgeschaltet worden. Stattdessen genoss sie die absolute Ruhe in ihrem Cockpit, allein von ihrem Atem und den vereinzelten Meldungen ihrer Staffelmitglieder unterbrochen. Oder ihrem üblichen Geschnatter...

Bevor Kyra jedoch feuerte, schoss eine Rotte TIEs vor ihrem Cockpit Fenster vorbei, irgendetwas plärrte unsagbar hässlich mechanisch durch ihr Cockpit und der Sensorschirm strahlte beinahe eine „Ich hab's schon vorher gesehen.“ Attitüde aus, als ihr Blick darauf abgefeuert wurde. Kyra konnte im letzten Moment an ihrem Steuerknüppel reißen und trat eines der Ruder durch. Einen Fluch auf den Lippen, für den selbst Jake ein paar Sekunden gebraucht hätte, speicherte sie den Staffelnamen auf dem Terminal das auf der gegenüberliegenden Seite des Sensorschirms lag und kümmerte sich nicht weiter darum. Sie hatte besseres zu tun, als Beschwerden im Gefecht abzuliefern. Ihr vorheriges Ziel war selbstredend weg. Murrend scherte ihr Jäger aus, wechselte auf einen irrsinnigen Zick-Zack Kurs der sie erneut sehr dicht an dem 929er Albedo vorbei. Der nächste Z-95 kommt bestimmt, redete sich die Pilotin ein und gestatte sich mehrere kurze Blicke auf den Sensor um nachzusehen was der Rest ihrer Rotte so trieb. In der unteren linken Ecke ratterte der kleine Timer, der einmal auf vier Minuten gestanden hatte, beständig seinem Ende entgegen. Aber noch war es nicht vorbei...

Es wäre wirklich blöd wenn ausgerechnet sie, die sie ihnen die vier Minuten befohlen hatte, in eben dieser Zeit keinen Abschuss landen würde. Jedenfalls sah Kyra das so. Was andere davon halten mochten, war ihr da recht egal. Letztlich galt es einen Ruf zu wahren. Und: Was wichtiger war. Dafür zu sorgen das Aiden sie nicht überholte, oder einer der anderen. Und dann hatte sie sich ein neues Opfer heraus gepickt. Im übertragenen Sinne knurrend und mit gewetzten Klauen jagte sie ihm entgegen. Dieses Mal etwas vorsichtiger wanderte ihr Blick immer wieder zum Sensorschirm. Sie legte keinen Wert darauf zwei Mal wegen derselben Dummheit – und dann auch noch der anderer – einen Abschuss zu vermasseln. Dieses Mal war es jedoch kein plötzliches Ausweichmanöver das sie aus der Bahn brachte. Sondern die Interceptor Jäger, die sich offenbar dasselbe Ziel rausgesucht hatten. Wild schnaubend ließ sie sich jedoch nicht von ihrer Beute vertreiben. Beachtete die Jäger nicht weiter und vertraute auf ihre nur leicht angekratzten Schilde.

Der Interceptor Pilot besaß sogar den Mut sich bei ihr melden zu wollen um ihr mit leicht spöttischem Kommentar klar zu machen, dass sie sich dieses ziel eher ausgesucht hatten. Lachend wimmelte sie den Mann ab, die Verzögerung mit einer Frau zu sprechen, hatte man selbst im Gefecht heraus hören können. Und der Staffelname, über die sie sich auslassen wollte, wurde von einer weiteren und einer Nummer und bald bestimmt auch einen vollen Namen des Piloten ergänzt. Der Z-95 bekam davon wenig mit und würde auch nie mehr erfahren, was sich dort an Streitigkeiten ob seiner Zerstörungen abgespielt hatte. Kyra lächelte zufrieden, als die von ihr verursachte Zerstörung binnen weniger Augenblicke in der Unendlichkeit des Alls verfolgen war. Und es binnen kürzester Zeit wäre ein weiterer gefolgt, wären nicht mit einem kurzen plärren kund getan, die vier Minuten abgelaufen.


„Zeit ist um Leute. Kümmern wir uns wieder um den 929er. “

Kaum hatte sie das ausgesprochen, machte sich ihr Ziel drauf und dran, einen Kurs einzuschlagen, den sie im ersten Augenblick mit einigem Unglauben nachvollziehen musste. Aber wenig später legte sich ein Grinsen auf ihr Gesicht. Das... war der letzte Fehler dieser Rebellen.

„Wir sammeln uns. Absolut Priorität auf den 929er. Schaut euch mal den Kurs von dem Ding an.“

„Die wissen aber schon, dass hier noch feindliche Jäger rumschwirren? Oder sind die auf Spice?“

„Wenn hier jemand auf Spice ist, dann definitiv du.“ Lachte die Lieutenant in den Rottenkanal.

„Ich? Bei den schwarzen Knochen des Imperators... Warum Ich?“

„Weil du immer noch einen Z-95 anvisierst.“

„Ach... das... Ja. Aber... Ach, wieso versuch ich es überhaupt...“

„Das frag' ich mich auch des Öfteren bei dir...“

Von den urplötzlich auftauchenden Schiffen bekamen Kyra und ihre Rotte nichts mit, da sie zu jenem Zeitpunkt den Bug der Nebulon Fregatte nicht sehen konnten. Erst als die versammelte Rotte in ihrer Kurve wieder jenen Bereich sehen konnte, stutzte die Kommandantin der zweiten Rotte des Wolve Squad für einen Moment. Aber als der Sensorschirm keine Resonanzpunkte für das gab, was sie da sah, dämmerte ihr langsam, dass das nur ein Trick der Verräter sein konnte. Aber selbst wenn hatten sie gänzlich andere Dinge auf dem Einsatzplan stehen. Nachdem sie Abstand aufgebaut hatten, korrigierten sie ihren Kurs nun ein letzte Mal, richteten sich wieder auf den 929er aus und stießen beinahe vollkommen senkrecht auf das Schiff nieder.

„Torpedo Zielkopplung auf meine Peilung. Lazy, nimm endlich den Z-95er da raus!“

Ein typisch gespielt verzweifelt und genervtes Seufzen, wie sie es so oft von ihm hörte, war über den Kanal zu hören und dann erhielt sie die Bestätigung, dass ihr Ziel anvisiert war. Sie wartete noch kurz, drückte dann den Abzug und zog ihre Rotte in eine erneute Kurve. Sobald der 929er wieder in Reichweite war, würden sie erneut mit steilen Anflügen auf ihn einprügeln, dann jedoch mit Laserbeschuss. Erfreulicher Weise hatte sich der Kommandant des Schiffs auf den Kurs zwischen Sieges Klasse Zerstörer und Nebulon Fregatte hindurch entschieden. Wenngleich das allgemein begrenzten Spielraum bedeutete, war das für technisch moderne Jäger wie die ihren, ein definitiver Vorteil. Sie stachen alle anderen in Sachen Geschwindigkeit aus, weshalb die schnellen, aber heftigen Angriffsmanöver überhaupt Sinn machten und von Erfolg gekrönt wurden...


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Zwei corellianische Korvetten, die „Jumper“ und „Pathfinder“, stellten die Unterstützung für Mards imperiale Kampfgruppe dar. Jedoch nahmen sie – im Gegensatz zu den zerstörten Sterngaleonen – einen eher aktiven Part im Kampfgeschehen ein. Durch einen sehr gewagten Mikrosprung hatten sie die gewaltige Distanz zwischen den beiden bewohnten und seit etlichen Jahrhunderten verfeindeten Planeten, Osarian un Rhommamool, zurückgelegt. Sofort steuerten die beiden Korvetten schnell auf eine kleine Gruppe aus Widerständlern, unter der Führung YZ-775 Frachters („Fortis“), zu, die sich der „Kali“ näherte. Gleichzeitig näherten sich der winzigen Gruppe von der anderen Seite acht TIE-Fighter und eine komplette Rotte moderner TIE-Defender. Zusammen wollten sie den Feind immer mehr in die Mangel nehmen.

Wahrscheinlich mit recht grimmigen Mienen blieben die acht Piloten der „Razor“-Staffel auf ihrem Konfrontationskurs. Dabei beschossen sie hin und wieder schon einzelne feindliche Ziele unter den ziemlich alten Sternjägern der Gegenseite. Fast zeitgleich eröffneten auch die beiden Korvetten das Feuer auf die gegnerische Gruppe. Binnen weniger Sekunden landeten sie ihre ersten Treffer. Zwei Jägermaschinen der örtlichen Widerstandskämpfer verwandelten sich sofort in grelle Feuerbälle und stoppten damit deren Vormarsch auf den dunkelgrauen Sternzerstörer der Victory-Klasse. Am Ende des überraschenden Angriffs trennten sich die „Jumper“ und die „Pathfinder“. Mit diesem Manöver sollte die feindliche Linie auseinander gezogen werden. Sie sollten so ihre Stärke verlieren. Jeweils vier der acht „Razor“-Piloten folgten dabei den corellianischen Korvetten.

Derweil konzentrierte sich die Defender-Rotte auf die beiden Frachter, die sich in der flinken Masse aus kleinen Sternjägern bewegten. Als Primärziel hatten sich die vier Elitepiloten den klobigen YT-1300 Frachter (die „Dusk“) ausgewählt. Nach einem sehr scharfen Sinkflug hängten sie sich schnell hinter das Zielobjekt. Immer wieder mussten sie geschwind dem feindlichen Feuer ausweichen, das rasch von den beiden Geschütztürmen des Frachters ausgespuckt wurden. Ziemlich geschickt flogen zwei der vier Jagdbomber wieder und wieder Haken. Sie versuchten die beiden Kanoniere auf diese spezielle Weise innerhalb weniger Minuten zu verunsichern. Doch so schnell ließ sich der YT-1300 Frachter nicht aus der Ruhe bringen. Denn dieser steuerte weiter auf die „Pathfinder“ zu.

Im rundlichen Cockpit von „Wolve Neun“ blickte Aiden Thiuro flüchtig zum Bildschirm seiner paar Sensoren. Sein ganzer Körper war angespannt. Jeder einzelne Muskel schien elektrisiert. Dazu floss ein einzelner Schweißtropfen über seinen Nasenrücken. Kurz blinzelte er. Dann schoss plötzlich der Flügelmann von ihm, „Wolve Zehn“, an seinem TIE-Defender vorbei und feuerte auf den YT-1300 Frachter. Gleichzeitig ging auch ein zweiter Jagdbomber, „Wolve Zwölf“, zum Angriff über. Einige hellgrüne Laser überzogen die Schilde des Zielobjektes. Reduzierten diese sogar um zwei oder drei Prozent. Plötzlich erwachten wieder die beiden Geschütztürme. Blitzschnell musste Aiden das linke Ruder durchtreten und gleichzeitig den Steuerknüppel zur Seite drücken. Sofort folgte der Defender seinen Befehlen und machte eine Rolle zur Seite. Zur selben Zeit drückte es ebenso Aiden ächzend zur Seite.

Doch der imperiale Pilot fing sich wieder. Energisch biss er die Zähne zusammen. Durch das runde Fenster konnte er plötzlich sehen, dass der gräuliche YT-1300 Frachter zu einer Wende ansetzte. In genau diesem Moment begann im Cockpit eine Sirene mit schrillen. Denn mit einem Mal zielte der eine Geschützturm auf seinen Jagdbomber. Erneut erwachten dessen starke Laserkanonen – und der imperiale Pilot war gezwungen eine weitere Rolle zu machen. Ihn presste es sogar in den Sitz, trotz der aktivierten Trägheitsdämpfer. Schrill jaulten seine beiden Triebwerke. Jedoch war Aiden in dem Fall nicht so schnell wie er gedacht hatte. Kurzzeitig flimmerten seine Schilde auf. Sofort wanderte seine Aufmerksamkeit zur dazugehörigen Anzeige. Innerhalb einer knappen Minute war sein Schutz auf etwa fünfzig Prozent gesunken. Nun musste er handeln.


„Rotte Drei, wir greifen nun auf Torpedos zurück“, teilte der Rottenführer den drei anderen Piloten, die momentan direkt unter seiner Befehlsgewalt standen, mit eiskalter Stimme mit. Elf und Zwölf, ihr nehmt die erste Angriffswelle vor – und Zehn, Sie lenken erst einmal das Geschütz ab.“

Der blauhäutige Chiss Drask und dessen Flügelmann, Pilot Officer Mynthas, setzten sofort dem YT-1300 Frachter zu. Für den Anfang schossen sie mit ihren Laserkanonen auf das Ziel. Diesen kurzen Moment nutzte Aiden, um sich wieder in eine Position zu bringen, die für einen Angriff auf den YT-1300 wirklich sinnvoll war. Gleichzeitig zog Thran als „Wolve Zehn“ die gesamte Aufmerksamkeit des einen Geschützturmes auf sich. In ihm klopfte das Herz. Sie durften nicht zu viel Zeit mit ihrem geplanten Angriff verschwenden, denn ein zweiter Frachter („Fortis“) suchte den Nahkampf mit der nahen „Pathfinder“. Nachdem der Pilot noch einmal tief Luft geholt hatte, griff er nach dem Regler für das Tempo und legte diesen ein paar Zentimeter vor. Unverzüglich machte sein Sternjäger einen gewaltigen Satz nach vorn. Dann stellte er von Laser auf Torpedos um. Gleichzeitig schlug das Herz noch lauter.

Zehn, Angriffsmuster Beta – jetzt!“, befahl er und umklammerte den eigenen Steuerknüppel noch etwas mehr.

Geschwind setzte sich Thrans Defender neben Aidens Jagdbomber. Beide machten schnell eine sehr scharfe Kurve, um mit einem neuen Angriffsvektor das Ziel besser attackieren zu können. Etwa zur gleichen Zeit feuerten Drask und Karto die ersten Protonentorpedos auf den grauen Frachter ab. Der Rottenführer sah genau wie die explosiven Sprengkörper, die einen hellblauen Schweif hinter sich herzogen, an den Schilden zerschellten. Sofort folgte noch eine Salve grüner Laserblitze. Dann war der Moment für den imperialen Flight Captain und dessen Flügelmann gekommen. Mit einem recht hohen Tempo schnellten beide Defender auf den corellianischen Frachter zu. Flüchtig feuerte Aiden die eine oder andere Salve auf das Ziel. Durch die schiere Größe des Ziels („Dusk“) brauchten die imperialen Piloten keine automatische Zielvorrichtung zum Anvisieren. Geduldig wartete der Flight Captain die letzten Minuten ab. Ruhig fuhr der Daumen über den roten Feuerknopf. Beide eisblauen Augen fixierten den hellgrauen Frachter. Dann war der Zeitpunkt gekommen. Ein Mal drückte der Bastioner Elitepilot den Knopf.


[ Osarian-System | Orbit von Rhommamool | in der Nähe der VSD „Kali“ | Wolve Neun | allein ]

[ OP @ Kadajj: Du kannst gern entscheiden wie viele Verluste es geben wird.]
 
[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – zwischen der Kali und der Ulysses] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja und Hand of Quaay, Captain Mondra Sho (auf der Albedo)

Brannos Ablenkungsmanöver hatte nur geringen Erfolg gehabt, aber in ihrer Situation konnte Mondra Sho nicht wählerisch sein. Selbst gering war besser als gar nichts, und der dresselianische Captain tat wenigstens etwas, anstatt sich wie Commander Tylor in einen sinnlosen Frontalangriff zu verbeißen.

Die Defenderrotte ließ sich selbst durch die enge Passage zwischen dem Heck des Sternzerstörers und dem Bug der Ulysses inklusive des Kreuzfeuers, das von den Geschützen der beiden Schlachtschiffe kam, nicht abstreifen. Die Schilde der Albedo waren relativ stabil, und Linh Denb mit ihren B-Wings sowie die Sandpanther und die Weequays gaben ihr Bestes, um sowohl ihre Angreifer zu bedrängen als auch heil durch den engen Korridor zu kommen.

„Konzentriertes Sperrfeuer auf die Defender!“,

befahl die Togruta den Bordschützen der Albedo, während die Yautja angewiesen wurde, von ihrer Position an der Flanke des YV-929 die Eliteeinheit in die Zange zu nehmen.

Linh, halte dich mit den Tukatas und SP zurück – es ist wichtiger, dass wir es zu Branno schaffen!“

Die Torpedos wollte Captain Sho aufheben, bis es sich nicht mehr vermeiden ließ – sie hatten viel Munition beim Angriff auf die Sterngalleonen verbraucht – vielleicht mehr als nötig war. Doch sie musste sich einzig darauf konzentrieren, ohne zu viele Verluste zwischen dem Sternzerstörer, der Nebulon-Fregatte und den schier unzähligen TIEs herauszukommen.

Ihr Verband hatte fast den halben Weg geschafft, doch sie hatten wieder einige Headhunter verloren, und die Defender blieben hartnäckig an der Albedo dran. Im freien Raum hätte Sho gewiss einige Haken schlagen können, bei denen diese Piloten erst beweisen mussten, welche tollen Eliteflieger sie waren – doch hier blieben ihr kaum Alternativen, als geradewegs zwischen den beiden Kapitalschiffen hindurch zu fliegen.

Die Ortung meldete ihr eine weitere Rotte TIE-Jäger, die frontal Kurs auf die Albedo hielt. Ihr lag schon der Befehl zum Ausweichmanöver auf der Zunge, als sie sich anders besann.

„Kollisionkurs – Energie auf die Frontschilde! Sho an Branno – wir versuchen zu Ihnen durchzubrechen. Sorgen Sie für freie Bahn!“

Die Yautja ließ sich zurückfallen, um zusammen mit den Tukatas und den verbliebenen Sandpanthern den Windschatten der Albedo zu nutzen und dem YV-929 gleichzeitig den Rücken freizuhalten. Wenn der Durchstoß nicht klappte, saßen sie in der Falle.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – zwischen der Kali und der Ulysses] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja und Hand of Quaay, Captain Mondra Sho (auf der Albedo)

YV-929 Albedo [Schilde 57%]
Tukata-Staffel[7 B-Wings]
Sandpanther-Staffel I [4Z-95 Headhunter]
Flarestar-Shuttles Yautja [Schilde 50 %]
Hand of Quaay [abgeschossen]
 
.:: Osarian-System :: Orbit um Rhommamool :: in der Nähe der Kali :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.


Der junge Dresselianer, gemeinhin in erster Linie aufgrund seiner Verwandtschaft zu Revolutionsführer Haarl Branno bekannt, schüttelt innerlich den Kopf. Das Durchbruchs-Manöver der Albedo war bestensfalls als 'wagemutig', wenn nicht gar hirnrissig zu bezeichnen. Zwar generierte Captain Mondra Sho einen gewissen Feuerwindschatten, andererseits begab er sich gefährlich nahe an die schweren, tödlichen Geschütze der imperialen Sternenschiffe. Dies wäre weniger vermessen, hätte der Captain selbst ein reines Kriegsschiff kommandiert. Hier aber bediente man sich halbwegs militarisierter Zivilfrachter - mehr war im Zuge der Revolution nicht möglich. Kurzerhand ließ Cees Branno, der wohl einzige Schiffskommandant der 'Revolutionsflotte' mit halbwegs fundierter Qualifikation im bekannt militärischen Ton antworten.

"Bestätigen Sie Captain Cho das Ablenkungsmanöver. Sperrfeuer legen. Alle Geschütze ausrichten. Sofort."

Die Unnachgiebigkeit und der barsche Ton ließ den einen oder anderen auf der 'Brücke' zusammenzucken. Der YZ-775 war ein recht beeindruckend bewaffneter Frachter. Die zusätzlichen Modifikationen vermachten ihm zusätzliche Offensiv-, wie Defensivbestückung. Und genau auf letztere setzt der junge Dresselianer nun. Stoßgebete waren während einer Raumschlacht im Runde unangebracht, dennoch hoffte er, dass die nachträglich installierten Geräte ihren Dienst nicht versagen würden.

Kaum hatte er diese fromme Bitte im Geiste formuliert, als der Frachter auch schon unter Einschlägen schwerer Treffer erbebte. Zwar regulierten automatische Stabilisatoren den Flug postwendend, dennoch schrie der Captain - verhältnismäßig besonnen - weitere Anweisung.

"Schadensmeldung. Schildstatus? Fortis abtauchen lassen und Turbolaser neu ausrichten und die Fregatte anvisieren. Laserkanonen erfassen gefälligst die TIE's."

"Steuerborddeflektor auf dreiviertel Leistung herunter. Bestätigen neue Zielerfassung."

Na also, langsam klappte es mit dem militärischen Ton. Die Information, die die Aussage enthielt, stimmte den Kapitän jedoch keineswegs fröhlich. Noch zwei, drei dieser Treffer und die Schilde auf dieser Seite wären dahin. Aus dem Sichtfenster des Cockpits sah Captain Branno das Aufblitzen der seitlichen Laserkanonen. Einem wilden Gewitter gleich hielten die eher ungezielten Schüsse auf all das zu, was halbwegs nach imperialem TIE aussah - ganz gleich welcher Baureihe. Der wesentlich schwerere Doppel-Turbolaser, welcher zentral in einem Turm auf dem zentralen Rumpf des Frachters ruhte, eröffnete just in diesem Moment das Feuer auf die Nebulon-B-Fregatte, welche vom Zielerfassungssystem als 'Ulysses' ausgewiesen wurde. Wieder und wieder schlugen die schweren Schüsse der 'Fortis' ein, ohne nennenswerte Schäden anzurichten. Doch Ziel war es ohnehin nur, den davoneilenden Schiffen der Revolutions-Flotte genug Zeit zu verschaffen. Kein leichtes Unterfangen, betrachtete man die schier endlose Zahl an feindlichen Jagdmaschinen, die einem Schwarm Insekten gleich über alles und jeden herfielen. Innerlich fluchte der Captain erneut - das würde heute in langer Tag werden.


.:: Osarian-System :: Orbit um Rhommamool :: in der Nähe der Kali :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.

YZ-775 'Fortis' [Schilde 85%]
 
[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Crew]

Angespannt blickte Lloyd auf dem vorderen Panoramafenster. Wie aus dem Nichts waren zwei Frachter vor dem Bug der Ulysses aufgetaucht. Zwei der TIE-Bomber hatten sofort das Feuer eröffnet, jedoch ohne erkennbare Wirkung.

"Lieutenant, scannen Sie diese Schiffe und ermitteln Sie den Anflugvektor." gab der Commander Anweisung an einen seiner Brückenoffiziere. Doch auf seinem taktischen Display erschienen keinerlei Angaben. Die vermeintlich rhommamoolianischen Frachter tauchten weder auf den Sensoren, noch dem Kurzstreckenscanner auf. Lediglich die Lichtblitze der imperialen Jäger verrieten die Position.
Zahlreiche Gedanken schossen Lloyd durch den Kopf. Wie konnte es sein, dass diese Schiffe der Technik seiner Fregatte verborgen blieben? Tarnfelder hatten nur die Republik und das Imperium, allerdings machten diese die Schiffe auch visuell unsichtbar, nicht nur für die Sensoren. Störfelder waren da schon weitaus verbreiteter und auch für einen kleinen Planeten wie Rhommamool erschwinglich. Allerdings strahlten die meisten deutlich über das zu tarnende Schiff hinaus. In diesem Fall hätten auch die umherfliegenden TIEs zeitweise von den Sensoren verschwinden müssen. Doch das taten sie nicht.

Parallel dazu, versuchten mehrere Schiffe zwischen der Kali und der Ulysses durchzubrechen. Anscheinend der letzte verzweifelte Versuch, der imperialen Übermacht zu entkommen.

Lloyds zweite Raumschlacht entwickelte sich zu einer ungeahnten Stresssituation. Der Schweiß stand ihm deutlich auf der Stirn, genau wie den Mitgliedern seines Kommandostabs. Es gab einfach zu viel Action, um alles kontrollieren zu können. Vor allem bei einem so unkonventionell kämpfenden Gegner.


"Vergrößern wir den Abstand zur Kali, damit beide Schiffe ein besseres Schussfeld haben. Mr. Canthar, feuern Sie mit allem was Sie haben auf die Schiffe, die zwischen uns und Commodore Mard durchzubrechen versuchen."

Blieb noch das Problem mit den auf Konfronationskurs fliegenden Frachtern. Nach wie vor zeigten die Sensoren nichts an, die Abschussversuche der beiden Bomber waren nach wie vor erfolglos, obwohl jedes Schiff dieser Größe längst zu Weltraumschrott verarbeitet worden wäre.

"Brücke an Geschwaderführer Alron Tureaud. Bitte begeben Sie sich umgehend zu den beiden Frachtern, die sich auf Kollisionskurs mit der Ulysses befinden. Schauen Sie sich das aus der Nähe an."

Die Jagdmaschinen der Nebulon B Fregatte waren in dieser Angelegenheit die einzigen funktionierenden Augen. Tureaud war der erfahrendste Jägerpilot und deshalb nicht umsonst Geschwaderführer auf der Ulysses.

"Commander, ich sehe beide Frachter vor mir, aber sie reagieren auf keinerlei Beschuss. Auch meine Scanner können sie nicht orten. Ich habe eine Vermutung. Ich gehe Auf Kollisionskurs mit einem der Frachter."

Noch bevor Lloyd etwas erwidern konnte, schoss der TIE-Fighter von Tureaud auf eines der Schiffe zu, verschwand kurzzeitig aus dem Sichtfeld und tauchte urplötzlich auf der anderen Seite wieder auf, ohne jedoch auch nur eine Zehntelsekunde von den Sensoren zu verschwinden.

Noch bevor sich Tureaud per Funk meldete, dämmerte auch Lloyd Mace, mit was sie es hier zu tun hatten.


"Das sind Projektionen. Sofort eine Meldung an alle Schiffe der Flotte. Die Jäger und Kapitalschiffe sollen sich nur auf die Gegner konzentrieren, welche von den Sensoren auch erfasst werden können. Alles andere sind ins All projezierte Ablenkungsmanöver.

An alle TIE-Einheiten. Ignorieren Sie die beiden Frachter auf Kollisionskurs und kümmern Sie sich um die anderen Schiffe."


Eines musste man den Rhommamoolianern lassen, sie waren in ihrer Not sehr erfinderisch. Doch ihre Niederlage war unausweichlich. Mit der Untersützung der Jumper und der Pathfinder sollte nun auch der letzte Widerstand gebrochen werden.

[Osarian System-Orbit über Rhommamool-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Crew]

FRG „Ulysses“ (Schilde 51% / Hülle 100%)

*TIE-Bomber (8 Jäger)
*TIE-Fighter (8 Jäger)
 
[ Osarian-System | Orbit von Rhommamool | mit etwas Distanz zum VSD „Kali“, dafür in der Nähe zur CRV „Pathfinder“ | Wolve Neun | allein ]

In einer leichten Schleife drehte sich der hochmoderne TIE-Defender wieder seinem klobigen Ziel, einem corellianischen YT-1300 Frachter („Dusk“), zu. Bei diesem Standardmanöver funkelten kurz die kleinen, schwarzen Solarkollektoren im grellen Sonnenlicht des fernen Sterns. Doch damit hielt sich der Pilot, der in dem kugelförmigen Cockpit saß, nicht auf. Ihn trennten nur ein paar Kilometer luftleeren Raum von seinem größeren Ziel. Schnell schloss ein zweiter Defender, etwas unsauber in der Ausführung desselben Manövers, zu dem imperialen Jagdbomber auf. Gleichzeitig konnte man in diesem Moment beobachten wie zwei weitere silbern-graue TIE-Defender ihren Angriff auf den klobigen Frachter vornahmen. Jeweils ein Paar Protonentorpedos schossen sie auf den angekratzten Zivilfrachter, dessen großer Fehler die Teilnahme an einer Operation örtlicher Widerständler war.

Dieser Angriff war das Zeichen. Mit einem Mal flammte der aktive Ionenantrieb, der sich am Heck befand, auf, der Defender machte einen gewaltigen Satz auf das Ziel zu und nahm im Anschluss die nötige Geschwindigkeit für einen zweiten Angriff auf. Geführt durch eine recht ruhige Hand visierte der imperiale Pilot, Aiden Thiuro, den corellianischen Frachter an. Ein angespanntes Gesicht befand sich unter dem schweren Helm. Niemand konnte es sehen – nur er wusste davon. Jedoch störte sich der Flight Captain in diesem Moment nicht daran. Sein Interesse galt ausschließlich dem Ziel. Zwar behielt er stets die Sensoren im Augen, aber bisher schlug sich die letzten acht TIE-Fighter der recht mitgenommenen „Razor“-Staffel ziemlich gut gegen die alten Sternjäger der Widerstandskämpfer.


Zehn, schließen Sie etwas mehr auf!“, fauchte Aiden in das Mikrophon seines Funkgerätes.

Neun, meine Sensoren zeigen eine Restschildstärke von dreißig Prozent an“, informierte ihn ganz plötzlich Wolve Elf, der Chiss Drask. „Dazu scheint die eine Korvette ('Pathfinder') ebenfalls das Feuer auf das Ziel zu konzentrieren.“

Obwohl er allein in seinem Cockpit saß – und somit niemand seine Reaktion sehen konnte – nickte er. Trotzdem glitt sein Blick ganz kurz zum Bildschirm, der für die Sensoren zuständig war. Schnell suchte er nach der „Pathfinder“, die sich derzeit an der Jagd auf den Frachter beteiligte. Viel Zeit für einen Überblick hatte der imperiale Elitepilot selbstverständlich nicht. Mit jeder einzelnen Sekunde schmolz die Distanz zwischen dem rasenden Defender und dem YT-1300 Frachter. Plötzlich piepste eine integrierte Konsole. Ein Geschützturm hatte ihn ins Visier genommen. Helle Blitze spuckte der Turm auf den schnellen Defender. Die erste Salve prallte sogar an seinem Frontschild ab. In diesem Moment hatte Aiden keine andere Wahl. Unverzüglich drückte der Elitepilot den Steuerknüppel von seiner Brust weg. Ließ damit den Jagdbomber in einen Sinkflug übergehen. Recht grimmig biss sich der Flight Captain auf die Lippe.

„Flugleitkontrolle der 'Pathfinder' an Wolve-Piloten“, schnurrte es plötzlich durch die Hörer in seinem Helm. „Der Kommandant dankt für Ihre Hilfe, aber den Rest schaffen wir schon selbst. Ich schicke Ihnen jetzt neue Ziele.“

Diese knappe Aussage, die keine Erwiderung zuließ, ließ Aidens Zorn weiter wachsen. Seine Augen schrumpften zu Schlitzen. Sollten sich die Wolves wirklich mit solch kleinen Rebellen abgeben? Sie hatten sich nicht diesen Ruf im Galaktischen Imperium – und weit über dessen Grenzen hinaus – erarbeitet, um im Anschluss gegen mehrere Amateure zu kämpfen! Trotz all dieser Gedanken sagte der Flight Captain nichts. Aiden schwieg. Nahm – zähneknirschend – die neuen Ziele an. Was sollte er in dieser Situation auch anderes tun? Seine Treue galt dem Imperium. Illoyalität, Desertieren und andere Frevel kamen ihm nicht in den Sinn! Fast automatisch umschloss seine Hand den Regler für die Geschwindigkeit. Während die Kommunikationskonsole piepste, reduzierte der Pilot das Tempo des TIE-Defender. Danach richtete er sich auf die alten Sternjäger aus, die Rhommamool für seine Freiheit in die Schlacht warf.

Neun – hier Zehn, unter den Signaturen befindet sich ein paar Maschinen gegen die wir schon am Boden gekämpft haben“, meldete Thran – etwas zittrig in der Stimme.

Zehn, ich weise Ihnen die Ziele zu“, entgegnete Aiden gewohnt gefühlskalt. „Rotte Drei, bei 08-7-22 neu formieren!“

Kurzzeitig trennten sich die vier Defender. Stoben förmlich auseinander. Nur schwerfällig folgte der Geschützturm, der sich auf der Unterseite des YT-1300 („Dusk“) befand, den Jagdbombern. Einfach zu schnell waren diese modernen HighTec-Maschinen des Galaktischen Imperiums. Nach zwei oder drei Minuten formierte sich die Rotte dann neu. Natürlich blieb man beim Flügelmann-Prinzip. Die Spitze übernahmen Wolve Neun und Zehn, während Elf und Zwölf leicht versetzt folgten. Einige Z-95 Headhunter und Eta 2-Actis Abfangjäger umschwirrten die „Pathfinder“. Doch schien sich bis zu diesem Zeitpunkt die corellianische Korvette nicht wirklich um diese Störenfriede zu kümmern. Mit stoischer Ruhe trieb das größere Schiff durch den luftleeren Raum und konzentrierte ihr Feuer dabei auf den angeschlagenen Frachter. Eine Salve nach der anderen malträtierte den Schild des Gegners.

Im Cockpit von Wolve Neun musterte Aiden die neuen Ziele, die man ihm übermittelt hatte. Außer diverse Modifikationen bei den Modellen, die wahrscheinlich noch aus dem galaktischen Altertum stammen mussten, hatten die imperialen Piloten nicht viel zu befürchten. Selbst die „Razor“-Staffel, die mittlerweile zwei weitere Verluste hinnehmen musste, schien gegen ihre alten Gegner – ohne große Probleme – bestehen zu können. Säuerlich verzog der Bastioner Pilot das Gesicht.
'Gegen das „Wolve Squad“ haben sie keine Chance!' – Da war er sich sicher. Schnell verteilte er die ersten paar Ziele an seine Kameraden. Bevor sie sich an die modifizierten Jäger wagten, sollten sie sich um die schwachen Z-95 Headhunter kümmern. Erneut umschlang Aidens Hand den Regler. Mit einem Mal sprang der silbern-graue Jagdbomber etliche hundert Meter nach „vorn“. Danach erwachten sofort die Laserkanonen. Etwa synchron hatten er und Thran das Feuer auf die ersten Gegner eröffnet. Der Chiss und dessen menschlicher Flügelmann, Karto Mynthas, folgten ein paar Sekunden später.

[ Osarian-System | Orbit von Rhommamool | mit etwas Distanz zum VSD „Kali“, dafür in der Nähe zur CRV „Pathfinder“ | Wolve Neun | allein ]
 
[Osarian-System ~ Orbit von Rhommamool ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Mächtig nahm der dunkelgraue Victory-Sternzerstörer, die „Kali“, eine neue Position im Orbit von Rhommamool ein. Ganz langsam drehte sich der spitze Bug in Richtung des kleinen Gefechts, das zwei winzige Korvetten sowie mehrere imperiale Jagdmaschinen gegen zwei klobige Frachter und deren Gleitschutz. Hell leuchteten die gewaltigen Triebwerke als sich das stählerne Monstrum ganz gemächlich durch die eiskalten Schwärze des Alls schob. Fast zeitgleich richteten sich die riesigen, ziemlich schweren Türme in aller Ruhe auf den fernen YZ-775 Frachter („Fortis“). Ein paar Salven schoss dieser auf die Nebulon B-Fregatte „Ulysses“, die mehr und mehr in die Reichweite der viel größeren „Kali“ rückte. Endlich hatte der recht massige Sternzerstörer der Victory-I-Klasse wieder die nötige Fahrt aufgenommen, nachdem man sich endgültig von Rhommamool sowie dessen ganz normalen Anziehungskräften gelöst hatte.

Laut schnaubte Tiberius Mard. Sein blonder, struppiger Schnauzer bewegte sich dabei sogar für eine Millisekunde. Gleichzeitig stierten die blauen Augen auf das taktische Holo, das sich flimmernd vor dem leicht stämmigen Commodore aufgebaut hatte. Er war sich vollkommen sicher: der Sieg lag in der ziemlich trockenen Luft, die Tag und Nacht durch eine brummende Belüftungsanlage am steten Zirkulieren gehalten wurde. Noch einmal schnaubte Mard. Denn beide Korvetten vollbrachten ganz genau die Arbeit, die er von ihnen in diesem Augenblick erwartete. Erneut bestätigte sich für ihn die unerreichte Überlegenheit der Imperialen Marine. Was sollte sich ihm noch in den Weg stellen? Wer sollte ihm den Sieg denn nehmen können? Die Expanion Region war in fester Hand der imperialen Truppen.
'Hierher traut sich niemand', dachte sich der Commodore und ein breites, selbstgefälliges Grinsen zeigte sich auf dem leicht pockigen Gesicht.

„Drei weitere Jagdmaschinen haben wir verloren, Sir“, meldete der dünne Kommandant der „Kali“ ganz formell.

Mard winkte geringschätzig ab und entgegnete:
„Diese Männer haben ihr Leben für den Imperator gelassen. Damit sollte es gut sein.“

Was interessierte ihn der Tod irgendwelcher Piloten? Mit seinem Victory-Sternzerstörer konnte er in kurzer Hand jegliches Leben in diesem unbedeutenden System vernichten! Seelenruhig griff er nach seinem persönlichen Lichtstift – ein Geschenk von Delak Niriz, dem ehemaligen High Admiral. Das Blatt hatte sich wieder gewendet und er damit seine Ruhe. Nun konnte Tiberius Mard in aller Ruhe Schritt für Schritt diesen Widerstand auslöschen. Im Anschluss an diesen glorreichen Sieg würde er ruhmreich nach Denon zu Rear Admiral Harte zurückkehren und das ganze Oberkommando musste seine Schmach rückgängig machen! Dann würde er wieder auf seinen geliebten Sternzerstörer der Dominator-Klasse sitzen und an alte Tage anknüpfen. Darin war sich der Commodore sicher. Einen Hauch von Feierlaune stellte sich bei ihm auf einmal ein. 'Ja, vielleicht ist dieser Widerstand doch nicht so lästig, wie ich anfangs dachte.'

Ein Funkeln schillerte kurz in Mards blauen Augen. Am liebsten hätte er nach einem sauberen Glas prickelnden Sekt gegriffen. Doch das imperiale Protokoll untersagte den Genuss von alkoholischen Getränken in einer laufenden Schlacht – jedenfalls für den normalen Offizier. Ein Admiral konnte in so einem Fall schalten und walten wie er wollte. Bei diesem Gedanken verzog er säuerlich das recht breite Gesicht. Sofort kehrte seine Aufmerksamkeit zum taktischen Holo zurück. Der Blick aus dem großen Panoramafenster war nichts für ihn. Dem wollte er sich erst wieder widmen, wenn sämtliche Rebellen in diesem System tot waren. Niemand durfte sich der imperialen Ordnung widersetzen! Er ließ seinen Blick langsam zur bildlichen Darstellung der „Ulysses“ schweifen. Offenbar hatte man die Kontrolle über die Fregatte wiedergewonnen, denn langsam driftete sie von ihrer alten Position ab. Man konnte sogar erkennen, dass sie sich ein bisschen den Abstand zur „Kali“ vergrößerte.

„Die 'Swarm' soll ihr Feuer auf die Delta-7 Sternjäger konzentrieren“, befahl der breite Commodore mit barscher Stimme.

Schwerfällig änderte der klobige Eskortträger seinen Kurs. Statt sich weiter in der Nähe des großen Sternzerstörers aufzuhalten, löste sich das kleinere Schiff und visierte nun einige Sternjäger an, die sich in der Nähe der „Jumper“ aufhielten. Schnell feuerten die Zwillingslaserkanonen auf alles was sich flink zwischen den Sternen hin und her bewegte. Gleichzeitig folgte die „Kali“ in einem recht gemächlichen Tempo. Trotz allem begannen deren Turbolaser allmählich mit einem gezielten Feuer auf den YZ-775 Frachter. Zwar war das gewählte Ziel eindeutig zu klein für die Kanoniere, aber als Aspekt der Bedrohung funktionierte dieses Manöver wunderbar. Damit hatten andere Offiziere des Galaktischen Imperiums schon etliche Schlachten in der Vergangenheit gewonnen.


[Osarian-System ~ Orbit von Rhommamool ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

VSD I „Kali“ (Schilde 64% / Hülle 98 %)
*TIE-Fighter (6 Jäger) [„Razor“-Staffel]
*TIE-Interceptor (8 Jäger)​
ESC „Swarm“ (Schilde 81% / Hülle 100 %)
*TIE-Defender (12 Jäger) [„Wolve Squad“]
*TIE-Fighter (20 Jäger)
*TIE-Interceptor (15 Jäger)​
FRG „Ulysses“ (Schilde 51% / Hülle 100 %)
*TIE-Bomber (8 Jäger)
*TIE-Fighter (8 Jäger)​
CRV „Jumper“ (Schilde 93 % / Hülle 100 %)
CRV „Pathfinder“ (Schilde 95 % / Hülle 100 %)
SG 1 (Schilde 0% / Hülle 0 % - zerstört)
SG 2 (Schilde 0% / Hülle 15 % - manövrierunfähig)
 
Zuletzt bearbeitet:
.:: Osarian-System :: Orbit um Rhommamool :: in der Nähe der Kali :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.


Cees Branno betrachtete die sich ihm präsentierende Gefechtssituation auf zweierlei Wege. Zum einen mit Hilfe des kleinen Taktik-Holos an seiner Seite, zum anderen aus der großen Cockpit-Panorama-Scheibe weit vor sich. Und gerade ersteres lieferte ihm ein beängstigendes Bild: Der riesige Sternzerstörer der Sieges-Klasse drehte sich gemächlich. Stück für Stück. Und kurz darauf erbebte der modifizierte Frachter unter den ersten Treffern. Die Nebulon-B-Fregatte 'Ulysses', vom Computer als eben solche ausgewiesen, zog sich langsam aber sicher in den Schutz des mächtigen Kriegsschiffes zurück. Gemeinsam würden sie eine zerstörerische Feuerkraft entwickeln, der die Frachter der Revolutionsflotte nichts vergleichbares entgegen werfen könnten. Im Kopf des junge Dresselianers arbeitete es. Durch seine Synapsen wurden die verschiedensten Möglichkeiten von Manövern getrieben. Letztlich kam er nur zu einem Schluß. Selbigen spie er in Form eines Befehls aus.

"Ausweichmanöver! Nach Steuerbord abtauchen. Die Laserkanonen feuern weiterhin auf die TIE's. Energie der Schilde auf die dem VSD zugewandten Seite. Informieren Sie Captain Sho darüber, dass wir für ein weiteres Ablenkungsmanöver sorgen."

Im Grunde konnte er nur eines machen - die direkte Konfrontation suchen. Mit etwas Glück würde die 'Fortis' dieses Kunststück hier überstehen. Wahrscheinlich war es nicht. Cees Branno schnaufte aus. Nun war es an der Zeit, die richtigen Worte zu finden. Im Grunde läutete er mit dem kommenden Befehl den Tod zahlreicher guter Männer und Frauen ein. Dennoch mussten es die dezimierten Revolutionstruppen bis ins Asteroidenfeld schaffen.

"Direkter Angriff auf den Sternzerstörer. Ich will den Turbolaser so lange feuern wissen, bis ich einen durchgehenden Laserstrahl sehe."

"Sir? Angreifen? Einen VSD? Unsere Backbord..."

Ein weiterer Treffer schüttelte den YZ-775 Frachter mächtig durch. Die Besatzung musste sich an Konsolen und Sitzgelegenheiten klammern, um nicht zu stürzen. Der Befehl des jungen Dresselianers hatte seine Wirkung nicht verfehlt - offenkundiges Entsetzen.

"Backborddeflektoren auf fünfundsechzig Prozent. Das kann nicht gut ge.."

"Befehl ausführen! In unmittelbarer Nähe gehen die Kanoniere das Risiko ein, die eigenen Schiffe bei schneller Ausrichtung der Türme zu treffen. Ausserdem verschaffen wir Captain Sho so mehr Zeit. Die TIE's beschiessen, verdammt!"

Die Kanoniere waren von dem Treffer ebenso aus der Fassung geraten, wie der Rest der Crew. Nachdem Captain Branno sie jedoch so rüde anfuhr, kamen sie sofort ihren Aufgaben nach. Von den seitlichen Bestückungen flammten erneut feiste Strahlen kohärenten Lichtes auf. Wieder und wieder bestrichen sie all das, was nach TIE-Produktreihe aussahe, ganz gleich welchen Typs. Die Hauptbewaffnung, ein nachträglich eingefügter Turbolaser für den Einsatz gegen größere Ziele, spie ihrerseits Lichtbahn um Lichtbahn auf den titanenhaften Sternzerstörer. Doch an dessen kurz aufflackernden Schilde schien dieser Waffeneinsatz vergeblich zu verebben. Branno koordinierte den Einsatz der Waffensysteme nach bestem Wissen und Gewissen. Und seinem Befehl folgend, steuerte die 'Fortis' auf das imperiale Kriegsschiff zu. Der eigene Schutzschild des Frachters glitzerte in einer Myriade Farben. Doch je dichter er dem kapitalen Schiff kam, desto schwieriger wurde es für die Kanoniere an Bord des VSD, das agile Revolutionsschiff zu erfassen.


.:: Osarian-System :: Orbit um Rhommamool :: in der Nähe der Kali :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.

YZ-775 'Fortis' [Schilde 76%]
 
[Osarian-System – Orbit um Rhommamool –zwischen der Kali und der Ulysses] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja, Captain Mondra Sho (auf der Albedo)

Zwar glaubte Linh Denb, die Anführerin der Tukata-Staffel, nicht an eine Hölle als einen möglichen Aufenthaltsort nach dem Ableben, aber wenn es eine gab, dann musste sie sich zwischen zwei imperialen Kapitalschiffen und einem endlosen Schwarm aus TIE-Jägern, -Interceptoren und – Defendern befinden.
Sho ging mit ihrem Vorhaben, sich den Weg in den freien Raum einfach durchzuschießen, volles Risiko ein, aber es würde ihnen auch nichts anderes übrig bleiben. Indem sie sich mit den B-Wings, den verbliebenen Headhutern und dem Weequayschiff im Feuerschatten der Albedo hielt, wurde den Raumjägern zwar der Druck von vorne genommen, doch dafür saßen ihnen die meisten TIEs nun im Rücken, während von beiden Seiten das Geschützfeuer der Ulysses und des VSD auf sie einschlug. Von Vorteil war natürlich, dass auch immer wieder TIEs in das Feuer ihrer eigenen Leute gerieten, und es sah aus, als ob sich die normalen Jäger immer wieder mit den besser ausgestatteten Interceptoren und Defendern ins Gehege kamen.

Diese Feststellungen streiften Linhs Gedanken nur an der Oberfläche, denn die Sullustanerin agierte im Cockpit des von den Osarianern erbeuteten B-Wings fast nur noch instinktiv, um dem gegnerischen Feuer auszuweichen oder Angreifer zu beschießen. Die Maschinen der Tukata-Staffel waren moderner und besser bewaffnet als die älteren Z-95er, aber weniger beweglich, also mussten die Piloten ihren Gegnern gedanklich immer einen Schritt voraus sein. Die imperialen Piloten suchten die Gelegenheit zu Dogfights, was aber Linh auf jeden Fall vermeiden wollte. Sie ließ die verbliebenen Staffelmitglieder so oft es ging, die Formation wechseln, immer beschattet von einem Headhunter, die schneller reagieren konnten. Die Besatzung der Yautja reagierte besonnener, als sie es nach dem Verlust der Quaay erwartet hatte – die Weequays sprangen immer dort ein, wo der Druck durch TIEs am höchsten war. Sie verzichteten auf genaue Treffer, um schneller ihre Position wechseln zu können und machten eine taktische Einschätzung schwieriger. Linh wusste, dass es nur eine Taktik geben konnte – durchzubrechen.

Captain Branno hatte inzwischen das Oberkommando übernommen – wenn Tylor diese Schlacht überlebte, würde er seinen Rang als Commander abgeben müssen. Wie Sho schlug er von seiner Seite aus eine äußerst aggressive Vorgehensweise an, damit sie dieser tödlichen Falle entkommen konnten. Nur am Rande registrierte Linh, dass die Begleitschiffe der Ulysses, die Pathfinder und die Jumper, im Orbit von Rhommamool angekommen waren. Das war ein Problem, um das sie sich später kümmern würden – wenn sie erst einmal im freien Raum waren. Die TIEs versuchten die rhommamoolianischen Jäger von der Albedo zu trennen, wenn ihnen das gelang, waren sie verloren.

Mondra, siehst du das? Kannst du uns hier mal kurz helfen?“

Trotz der bedrohlichen Lage blieb Linhs Stimme ruhig – Panik war nur eine unnütze Ablenkung und kostete zusätzliche Energie.

„Ich kann ja bremsen und sie auffahren lassen. Aber ich hab grad die Außenhülle neu lackieren lassen..“,

feixte die Togruta an Bord der Albedo, obwohl auch ihre Lage alles andere als zum Lachen war.

Tukatas, SP, Ausweichmanöver Delta-14…“

Die Heckgeschütze der Albedo erfasste die TIEs, während sich die Raumjäger der Rebellen nur Sekunden vor Feuerbeginn seitwärts auffächerten, ohne den Fahrtschatten des YV-929 zu verlassen. Haarscharf verfehlten die Lasergeschosse zwei der B-Wings, doch die TIEs, die die Verfolgung hatten aufnehmen wollen, gerieten somit in das Geschützfeuer.

T-3, T-5, nicht einschlafen!“,

fauchte Linh die beiden betreffenden Piloten an, musste sich dann aber selbst mit einer Rolle vor einem heran schießenden TIE retten und zusehen, dass sie den Anschluss nicht verlor. Flinke Zickzackmanöver wie mit einem Headhunter waren mit dem etwas trägen B-Wing nicht möglich, doch dafür hielten die Schilde mehr aus. Genaue Abschüsse und eine hohe Trefferquote waren zurzeit nebensächlich, darum konnten sich Sho und die Weequays kümmern.
Jetzt musste Branno beweisen, dass er in der Lage war, die Rebellenflotte zu führen und vor allem vor der Vernichtung zu retten. Eines ihrer Displays zeigte an, dass die Dusk, das Schiff von Commander Tylor verschwunden war.

Mondra, die Dusk…!“,

stieß Linh hervor, nachdem sie sich gerade noch vor einem Dogfight hatte retten können, indem sie einen der Flügel des angreifenden TIEs zu funkelnden Splittern zerschossen hatte.

Tylor ist gesprungen, Linh. Die Dusk hatte höchstens 15 Prozent Schilde – und Branno weiß, dass wir jedes Schiff brauchen…“

Diese waghalsige Aktion war somit der einzige Ausweg, die dem Commander geblieben war, um sich und das Schiff zu retten. Hier war der falsche Ort für heroische Opfer, und trotz seines Eigensinns war der Arkanianer immer noch ein fähiger Kämpfer, auf den die Rebellen nicht verzichten konnten – was er genau wusste.

„Die Fortis kommt dem VSD immer näher – wenn Branno Erfolg hat, wird die Barriere aus TIEs dünner werden!“,

vermeldete Sho mit einem Hauch Hoffnung in der Stimme.

„Weiterhin voller Beschuss aus den Frontgeschützen, Torpedoeinsatz bei Bedarf. Falls wieder TIEs die Jäger von uns abdrängen wollen, Feuer nach eigenem Ermessen! Sho an alle: Wir sehen uns auf der anderen Seite!“

YV-929 Albedo [Schilde 61%]
Tukata-Staffel[7 B-Wings]
Sandpanther-Staffel I [4 Z-95 Headhunter]
Flarestar-Shuttles Yautja [Schilde 53%]
Hand of Quaay [abgeschossen]
 
[Hyperraum Richtung Osarian-System | RSD 'Endymion' | Brücke] Marschall Klivian mit Mannschaft

Hier war er, wo der KSNR doch öffentlich verlautbaren hatte lassen, dass das Osarian-System zu tief in Imperialen Raum lag um es effektiv und sinnvoll befreien zu könne. Hier wenige Minuten vor dem Rücksprung nahe Rhommamool stand Marschall Erik Klivian auf der Brücke des Sternenzerstörers der Republic-Klasse und wartete auf ihre Ankunft. Der KSNR hatte ihn mit dieser Operation betraut, welche öffentlich immer noch Abgestritten wurde. Die Vorbereitungen bei Bothawui waren alles andere als leicht gewesen, doch Admiral Poulsen hatte ihm acht Schiffe der 2. Flotte zur Verfügung gestellt, darunter auch sein Flaggschiff die 'Endymion'. Er sollte das Imperium von Rhommamool vertreiben und wenn möglich auch von seinem Nachbarplaneten Osarian, ohne dabei die Rechte des Planeten selbst zu verletzen, und dabei noch darauf achten das sich die beiden Planeten, welche nicht gerade gut miteinander auskamen, sich nicht auch noch gegenseitig die Schädel einschlugen. Um dafür zu sorgen das eine von Senatorin Moss geleitet humanitäre Hilfsaktion für Rhommamool und seine Bevölkerung stattfinden konnte. Er war sich nicht sicher ob die öffentliche Aussage des KSNR nicht doch zutreffend genug war, doch seine Vorgesetzten hatten ihm erklärt, das sich alles noch auflösen würde und das diese Mission weder eine von der Politik erzwungene Maßnahme war noch eine sinnlose Selbstmord Mission. Er hoffte nur sie hatten Recht.

Kapitän Vookto eine Duro und Kommandantin der 'Endymion' trat zu ihm. Sie hatte auf sein Eintreffen gut reagiert, er hatte befürchtet dass es ihm die Flottenoffiziere unter seinem Kommando vielleicht etwas schwerer machen würden, doch sie war eine große Hilfe gewesen.


„Herr Marshall, wir erreichen unser Ziel in weniger als fünf Minuten!“

„Sehr gut Kapitän, ich nehme an alles ist bereit?“

„Natürlich, Schiff ist klar zum Gefecht und die Sternenjäger sind beriet zum Start sobald wir den Hyperraum verlassen haben.“

Er trat mit der Kommandantin zurück in die Mitte der Brücke und wartete auf den Rücksprung in den Normalraum. Erst dann würde er wissen was das Imperium an Einheiten im System hatte und ob seine provisorische Gruppe bereit war. Der Rücksprungalarm ertönte und kurz darauf sprang die 'Endymion' zurück in den Normalraum. Klivian hatte den Eintrittsort etwas entfernt von Rhommamool gewählt um in keinen Hinterhalt zu geraten und Zeit zu haben sich zu orientieren. Die Aufklärung ging von einer nicht unbedeutenden Präsenz im System aus welche jedoch hauptsächlich zur „Befriedigung“ des Systems ausgelegt war. Angeblich rechnete man nicht mit einem Angriff organisierter Militärischer Einheiten. Auch wenn man Rhommamool in der Ferne mit bloßem Auge erkennen konnte war der Abstand doch noch groß. Eine Übersicht war das erste das Kapitän Vookto verlangte. Wie sich herausstellte war seine Gruppe vollständig und es gab in der unmittelbaren Umgebung keine Bedrohung für seine sechs Schiffe umfassende Gruppe, die beiden anderen Schiffe hatte er als Begleitschutz für Senatorin Mosss Hilfskonvoi abgestellt.

„Herr Marshall die Sensoren melden einen Kampf im Orbit, es scheint als würden sich einige Imperiale Schiffe einen Kampf mit einer kleinen Gruppe von noch nicht identifizierten Schiffen liefern. Kernstück der Imperialen Einheiten ist ein Sternenzerstörer der Victory-Klasse. Bisher keine weiteren größeren Kontakte im System.“

Das hatte nichts zu bedeuten, es gab genug Orte in einem System an denen man Schiffe, selbst von der Größe eines Sternenzerstörers verstecken konnte. Der Sternenzerstörer und seine Begleitschiffe waren seiner Einschätzung nach auch ein schaff bares Problem.

„Operation fortsetzen, Sternenjäger starten und Kurs auf Rhommamool setzen."

Damit verließen seine Sternenjäger, ein Element das ihm viel mehr lag als Einheiten der Armee und Flotte zu kommandieren, die Hangars der ihrer Trägerschiffe und formierten sich während die ganze Gruppe sich langsam in Richtung Rhommamools schob.

„Außerdem senden die folgende Nachricht offen an das ganze System.


Hier spricht Marschall Erik Klivian von den Streitkräften der Neuen Republik, … hiermit gebe ich bekannt, dass auf Wunsch der Bevölkerung Rhommamools der Senat der Neuen Republik beschlossen hat Rhommamool wieder unter den Schutz der Neuen Republik zu stellen. Hiermit ist Rhommamool nicht mehr Teil des Galaktischen Imperiums.

Daher wurde ich vom KSNR beauftragt die dafür notwendig Maßnahmen umzusetzen. Mit sofortiger Wirkung steht Rhommamool unter dem Schutz der Streitkräfte der Neuen Republik.

Jedweder Angriff auf Rhommamool , seine Bevölkerung oder die dafür eingesetzten Einheiten der Streitkräfte der Neuen Republik, sowie die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit wird von den Streitkräften der Neuen Republik nicht geduldet und mit entsprechender Härte bekämpft.

Sämtliche imperiale Streitkräfte haben Rhommamool und seinen Orbit sofort zu verlassen, und das System in den nächsten vierundzwanzig Stunden zu räumen, bei nicht Befolgung werden entsprechende Maßnahmen ergriffen.​


Ende!“


Zwar glaubte er nicht, dass die imperialen Streitkräfte sich einfach auf diese Wort hin zurückziehen würden oder das Imperium die Separation Rhommamool anerkennen würde, doch dennoch hatte er Befehl dies vor Beginn der Kampfhandlungen im System zu verlautbaren.

[Osarian-System | etwas entfernt von Rhommamool | RSD 'Endymion' | Brücke] Marschall Klivian mit Mannschaft


Einsatzgruppe der NR

RSD 'Endymion' - (Schilde 100%) [Flaggschiff]
E-Wing (36 Maschinen) [Eskorte]
X-Wing (36 Maschinen) [Eskorte]
MC40a 'Seas of Calamari' - (Schilde 100%)
A-Wing (12 Maschinen) [Eskorte]
AF 'Sorrows of War' - (Schilde 100%)
QFT 'Embrace of Light' - (Schilde 100%)
H-Wing (36 Maschinen) [Eskorte]
A-Wing (12 Maschinen) [Eskorte]
CRK 'Evarts' - (Schilde 100%)
CRV 'Abendrot' - (Schilde 100%)
 
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[ Osarian-System | Orbit von Rhommamool | mit etwas Distanz zum VSD „Kali“, dafür in der Nähe zur CRV „Pathfinder“ | Wolve Neun | allein ]

Mit dem Jagdinstinkt eines blutrünstigen Kath Hounds trieb ein silbern-grauer TIE-Defender einen unterlegenen Z-95 Headhunter durch den luftleeren Raum. Nach einer messerscharfen Wende hatte sich der imperiale Sternjäger blitzschnell auf den neuen Feind ausgerichtet. In diesem Fall hatte der hochmoderne TIE nicht einmal die knappe Zeitspanne eines Herzschlags gebraucht, um das eigene, kugelförmige Cockpit neu auszurichten. Selbstverständlich war sowohl das Wendemanöver als auch die anschließende Jagd nicht unbemerkt geblieben. Der recht amateurhafte Pilot, der in dem alten Z-95 Headhunter saß, hatte sogar sofort auf diesen Umstand reagiert, indem er die Triebwerksleistung bei seinem Sternjäger erhöhte. Doch das schien den imperialen Piloten nicht aufzuhalten. Mit einer ungewöhnlichen Unerbittlichkeit schmolz allmählich die Distanz zwischen den beiden Maschinen.

Eisige Stille. Kaum ein Laut war in dem kugelförmigen Cockpit zu vernehmen. Bloß manchmal war das plötzliche Piepsen der Zielerfassung oder das leise Rauschen des Atmungsgerätes zu hören. Der TIE-Pilot konzentrierte sich in diesem Moment einzig und allein auf seinen Feind. Durch das runde Sichtfenster sah er den alten Z-95 Headhunter. 'Noch zwei Kilometer', dachte sich plötzlich der sehr schweigsame Flight Captain, nachdem er auf die Sensorenanzeige gesehen hatte. Dann betätigte auf einmal sein rechter Daumen den roten Feuerknopf. Sofort spuckte der TIE mehrere hellgrüne Blitze in Form von einzelnen Salven auf den Gegner. Jedoch zerschellten sie an den aktiven Schilden, die bei jedem Treffer für den Bruchteil weniger Hundertstel aufflackernden. Automatisch kniff der Pilot die Augen zusammen. Hatte er etwa den Gegner unterschätzt?

Plötzlich setzte die abgenutzte und dazu verfolgte Jagdmaschine zu einem Looping an. Offenbar sah der gegnerische Pilot in diesem Manöver die einzige Chance, um dem TIE-Defender zu entkommen – auch wenn es sich bloß um ein paar Sekunden oder gar Minuten handelte. Doch der imperiale TIE stellte sich darauf ein. Etwa zwei Wimpernschläge später ging auch er in den Steigflug. Ein weiteres Mal schimmerten die schwarzen Solarflächen im Lichtschein des fernen Sterns. Mehrere Sekunden behielt der imperiale Allzweckjäger den steilen Steigflug bei. Dann – mit einem Mal – brach er das Manöver ab. Blitzschnell verwandelte sich das Looping in eine Schraube. Bloß zum Schein war der Defender dem Z-95 Headhunter bei dessen Manöver gefolgt, um ab einem bestimmten Punkt besser auf einen Abfangkurs gehen zu können. Mit einer rasanten Geschwindigkeit zielte der hochmoderne Sternjäger des Galaktischen Imperiums nun auf die Stelle ab, wo der Z-95 Headhunter sein Looping beenden musste.

Mit einer inneren Ruhe, die er sich über die Jahre angeeignet hatte, wartete der Flight Captain allein den richtigen Moment ab. Langsam, ganz langsam verstrichen die Sekunden. Alles musste passen – einfach jedes einzelne Detail! Mehr und mehr Adrenalin pumpte sein eifriges Herz in diesem kurzen Moment in die unzähligen Blutgefäß. Schweiß perlte gemächlich über die recht scharfen Kanten des menschlichen Gesichts. Zudem visierten die eisblauen Augen den Z-95 Headhunter an, während der Daumen behutsam über den Feuerknopf fuhr. Irgendwie hatte der imperiale Pilot mit einem Mal das Gefühl für die Schlacht verloren. Bloß der Moment zählte. Bloß der eine Gegner zählte. Ruhig ging der Atem. Er holte langsam Luft – und atmete danach mit derselben Geschwindigkeit aus. Noch war der Feind nicht in Reichweite, denn es waren erst wenige Sekunden vergangen. Auf einmal hörte er das bekannte Piepsen seiner Zielerfassung. Sofort drückte der Daumen auf den roten Knopf und alle Laserkanonen erwachten.

Eine giftgrüne Salve nach der anderen zog über den hellgrauen Rumpf des alten Sternjägers. Sofort reagierten dessen Schilde. Zwei, vielleicht auch drei Herzschläge hielten sie dem Feuer stand. Dann brachen sie mit einem Mal zusammen. Der fremde Headhunterpilot hatte offenbar die Schildenergie noch nicht neu konfiguriert gehabt und so die Hauptlast auf den Heckschilden gehabt. Eiskalt trafen die grünen Laserblitze auf das Metall, brannten sich nach und nach problemlos durch und zerstörten die darunterliegende Elektronik. Triebwerke schwächelten. Die Koordination fiel aus. Bevor der Z-95 Headhunter endgültig explodierte konnte man nur sehen wie sich der Schleudersitz löste. Jedoch kümmerte sich der TIE-Defender darum nicht mehr. Äußerst knapp flog er an dem hilflosen Piloten und dessen Schleudersitz vorbei. Kurz schien er sich zu orientieren, anschließend ging er ohne Reue auf eine neue Jagd – irgendwo zwischen den riesigen Kriegsschiffen und den kleinen Frachtern.


„'Wolve Squad' – hier Wolve Eins, neu formieren“, krächzte plötzlich die Stimme des Staffelführers durch das integrierte Funkgerät. „Wir bekommen rebellischen Besuch.“

[ Osarian-System | Orbit von Rhommamool | mit etwas Distanz zum VSD „Kali“, dafür in der Nähe zur CRV „Pathfinder“ | Wolve Neun | allein ]
 
[Osarian-System ~ Orbit von Rhommamool ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Langsam steuerte der dunkelgraue Victory-Sternzerstörer auf den umkämpften Bereich, wo sich die beiden corellianischen Korvetten, der klobige Eskortträger und einige imperiale Sternjäger kleinere Scharmützel mit den todesmutigen Widerstandskämpfern lieferten. Immer wieder feuerten dabei die mächtigen Turbolaser der kolossalen „Kali“ auf die ziemlich kleinen Ziele. Eigentlich war die ganze Bewaffnung des betagten Sternzerstörers nicht auf solche ungewöhnlichen Kämpfe ausgerichtet, da sie zu träge war, aber in diesem Fall sollte allein die bedrohliche Stimmung für Fehler beim Gegner sorgen. Im Grunde sollte der rhomamoolische Widerstand schon durch die Anwesenheit der „Kali“ augenblicklich demoralisiert und zur überstürzten Flucht animiert werden. Der Befehlshaber dieser provisorischen Kampfgruppe stellte es sich jedenfalls so vor.

Mit der speziellen Miene, die jeder Mensch in freudiger Erwartung eines gewissen Sieges aufsetzte, stand er, Commodore Tiberius Mard, auf der riesigen Brücke der „Kali“. Mittlerweile hatte sich der imperiale Flottenoffizier vom flimmernden Hologramm losgerissen und beobachtete – mit Genuss – die letzten Atemzüge dieser kläglichen Widerstandsbewegung. Mal wieder sah sich der Commodore in der bekannten und berüchtigten Allmacht des Galaktischen Imperiums bestätigt. Seelenruhig fuhr sich Mard über den struppigen Schnauzer, während sich in ihm die Sicherheit breit machte, dass der Sieg nicht mehr zu nehmen war. In diesem unbedeutenden System konnte sich niemand dem großen Sternzerstörer der altgedienten Victory-Klasse in den Weg stellen.


„Sir, unsere Piloten konnten die feindlichen Sternjäger auf etwa die Hälfte reduzieren“, meldete der anwesende Flugleitoffizier.

„Die 'Ulysses' scheint sogar drei B-Wings erwischt zu haben“, fügte der Sensorikoffizier mit ruhiger Stimme hinzu. „Ebenso verzeichnen die beiden Korvetten erste Erfolge.“

Beiläufig nickte Commodore Mard. Sogar ein knappes Schnauben war zu hören. Was dachte sich so mancher Brückenoffizier in seiner Gegenwart? Es war allein seine einzigartigen Genialität, die dem Imperium in diesem Gefecht zum Schluss den erwarteten Sieg bringen würde. Flüchtig fuhr sich der etwas stämmigere Befehlshaber über die schlichte, oliv-graue Uniform. In Gedanken hörte er schon die Lobpreisungen der gleichrangigen Kameraden. Selbst das Imperiale Oberkommando würde zum Schluss die Meinung über ihn ändern müssen! Er kicherte – überdeckte es aber geschickt mit einem kräftigen Husten. Mit einem selbstgefälligen Grinsen verschränkte Tiberius Mard beide Arme hinter seinem breiten Rücken. Noch einmal blitzten seine blauen Augen angriffslustig auf als die nächsten feindlichen Sternjäger in Explosionen für immer verschwanden.

„Unbekannte Aktivitäten im System“, berichtete plötzlich der Sensorikoffizier erschrocken und riss den träumenden Commodore aus seinen Gedanken. „Eine Identifikation läuft!“

Instinktiv hob sich Mards rechte Augenbraue. Wer störte ihn da bloß in seinen Zukunftsvisionen? Er löste seinen Blick augenblicklich von dem großen Panoramafenster und wandte sich blitzschnell der Brückencrew der „Kali“ zu. Dieses Mal übertünchte er das Schnauben nicht. Recht laut klackten die Schritte seiner schweren Offiziersstiefel auf dem blanken Metallboden. Seine blauen Augen suchten mit unerbittlichen Strenge den Störenfried. Betreten sahen die ersten Offiziere rasch zu Boden. Bloß ein Mann hielt – gezwungener Maßen – dem strengen Blick stand. Selbst dessen Untergebene sahen in diesem Augenblick weg. Der Offizier stand also allein mit dem Commodore in der Arena. Jedoch schien der Sensorikoffizier noch eine Chance auf Rechtfertigung zu haben. Stotternd setzte er an.

„Unsere Sensoren identifizieren die Eindringlinge mit republikanischer Herkunft, Sir“, platze es aus dem Brückenoffizier mit einem Schlag heraus. „Genauere Informationen werden gerade ermittelt.“

Bei diesen Worten blieb der imperiale Commodore auf einmal mitten im Gehen stehen. Er musterte den nervösen Sensorikoffizier. Republikanischer Herkunft? Laut dem imperialen Verständnis kannte man die Neue Republik nicht. Für das Galaktische Imperium existierte maximal die Rebellion, eine terroristische Vereinigung, die gegen die Neue Ordnung ankämpfte. Flüchtig fuhr sich der Imperiale über den blonden, struppigen Schnauzer. Mit einem Mal kreiste ein einzelner Gedanke durch seinen Kopf. Was hatten die Rebellen in diesem System zu suchen? Tief im imperialen Territorium war das Osarian-System – viel zu weit vom Outer Rim entfernt. Mard schnaubte. Schon wieder schien er die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Wie Seifenblasen zerplatzten auf einmal seine Träume. Er knirschte mit den Zähnen, während er schnell zu seinem Holotisch ging.

„Die Rebellenschiffe senden eine Nachricht“, meldete nun die Kommunikation.

Mard schnaubte verächtlich und befahl im Anschluss beiläufig:
„Blockieren! Dieses dreckige Pack hat hier keinerlei Befugnisse. In diesem System gilt das Imperiale Hoheitsrecht!“

Schweigend musterte der Commodore anschließend das flimmernde Hologramm. Die Kampfgruppe führte ein Sternzerstörer der Republic-Klasse („Endymion“). Ein kleiner Mon Calamari-Kreuzer der Klasse 40a („Seas of Mon Calamari“), eine ältere Angriffsfregatte („Sorrows of War“), ein klobiger Quasar-Fire Träger („Embrace of Light“), ein corellianisches Kanonenboot („Abendrot“) sowie eine corellianische Korvette („Evarts“) folgte der Perversion, den die Rebellen ebenso als Sternzerstörer bezeichneten. Insgesamt schätzte Mard seine Chancen auf einen Sieg gut ein. Zwar waren all seine Schiffe und Staffeln schon etwas angeschlagen, aber die Gegnern waren bloß Rebellen! Schaubend erhob sich der stämmige Befehlshaber der imperialen Kampfgruppe. Vielleicht war die Ankunft der Rebellen sogar ein Geschenk des Schicksals. Immerhin könnte sein Sieg so noch einen Tick größer ausfallen. Mehr Prestige, ein größeres Schiff – vielleicht sogar die überfällige Beförderung.

„Die Kampfgruppe soll sich um die 'Kali' neu formieren!“, wies Tiberius Mard mit strenger Stimme an. „Der Imperator zählt auf uns!“

[Osarian-System ~ Orbit von Rhommamool ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

VSD I „Kali“ (Schilde 64% / Hülle 98 %)
*TIE-Fighter (6 Jäger) [„Razor“-Staffel]
*TIE-Interceptor (8 Jäger)​
ESC „Swarm“ (Schilde 81% / Hülle 100 %)
*TIE-Defender (12 Jäger) [„Wolve Squad“]
*TIE-Fighter (20 Jäger)
*TIE-Interceptor (15 Jäger)​
FRG „Ulysses“ (Schilde 51% / Hülle 100 %)
*TIE-Bomber (8 Jäger)
*TIE-Fighter (8 Jäger)​
CRV „Jumper“ (Schilde 91 % / Hülle 100 %)
CRV „Pathfinder“ (Schilde 93 % / Hülle 100 %)
SG 1 (Schilde 0% / Hülle 0 % - zerstört)
SG 2 (Schilde 0% / Hülle 15 % - manövrierunfähig)
 
.:: Osarian-System :: Orbit um Rhommamool :: in der Nähe der Kali :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.


Cees Branno blickte auf die Kontrollen in seinem Kommandosessel. Sein Raumanzug lag schweißgetränkt wie eine zweite Haut eng an - die Offiziersjacke hatte er schon vor einigen Augenblicken ausgezogen. Nach wie vor wurde die 'Fortis' von Treffern geschüttelt, doch die Intensität der Einschläge nahm rapide ab. Das konnte nur bedeuten, dass die massiven Turbolasergeschütze des Victory-Sternzerstörers entweder schwiegen oder aber das der Frachter zu schnell für selbige war und nun von Jagdmaschinen des Imperiums verfolgt wurde. Egal was der genaue Grund war, der Dresselianer war froh, nicht mehr Stein des Anstoßes für die mächtigen Schiffswaffen zu sein. Der modifizierte YZ-775 flog eine steile Kurve gen backbord und beschrieb dabei fast einen Senkflug über die narbengespickte Hülle des imperialen Flaggschiffs. Wieder wurde der Frachter durchgeschüttelt, doch dieses Mal erkannte der Captain die Art von Treffern. Das waren eindeutig Einschläge von Laserkanonen aus den Rohren von TIE-Maschinen. Gegen selbige hatte man unwesentlich mehr Überlebenschancen, als gegen einen Sternzerstörer.

"Schildenergie neu zuweisen. Heckdeflektoren verstärken. Laserkanonen auf den rückwärtigen Bereich und Sperrfeuer geben. Wie ist der Status der Albedo?"

Die Fragen von Captain Cees Branno, dem Enkel des Revolutionsführers, waren schnell, präzise und wohldurchdacht. Es würde erst dann Sinn machen, die unmittelbare Nähe des Sternzerstörers zu verlassen, wenn Captain Sho seinerseits aus dem Gefahrenbereich war. Die kläglichen Reste der Revolutionsflotte mussten gerettet werden - um jeden Preis.

"Sir, Captain Sho hat den Sternzerstörer passiert."

Das war gut. Das war sehr gut. Nun müsste man es schaffen können. Ein, zwei schnelle Offensivaktionen noch, dann könnte man eine Teilflucht wagen. Dennoch war all das mit einem hohen Blutzoll einhergegangen. Viele gute, junge Mitglieder der politischen Sache hatten ihr Leben gelassen. Die veralteten Maschinen waren den hochmodernen Jagdbombern des Imperiums zum Opfer gefallen. Vor allem die TIE-Defender hatten sich als schier kaum zu überwindende Feinde erwiesen. Wieder und wieder hatten sie mit tödlicher Effizienz zugeschlagen. Ein Schauder überkam den jungen Dresselianer. Wie es sich wohl anfühlen musste, von einem technologisch derart überlegenen Feind verfolgt zu werden, wohl wissend, dass die letzten Sekunden des Lebens bevorstanden. Eine erschreckende Vorstellung.

"Unter dem Sternzerstörer durchtauchen. Versuchen Sie, die TIE's abzuschütteln oder loszuwerden. Ausserdem will ich, dass die Koordinaten für einen Mikro-Sprung im System errechnet und an Captain Sho übermittelt werden."

Erneut wurde die 'Fortis' von den synchronisierten Laserkanonen des TIE's getroffen. Unter der Belastung des Treffers drohten die Deflektorschilde zu kollabieren. Mehrere Warnleuchten sprangen im veränderten Cockpit des Frachters an. Alarmsirenen schrillten auf.

"Schadensmeldung!"

Die schiere Anzahl an Befehlen schien seine Crew zu überlasten, so dass es mehrere Herzschläge dauerte, bis er eine entsprechende Antwort erhielt. Zeit, die sie nicht hatten.

"Heckdeflektoren auf halbierte Leistung herunter. Ich kann die Energieverteilung nicht initiieren, es scheint Probleme mit den Relais zu geben, Sir. Jedoch läuft die Mikro-Sprung-Berechnung."

Immerhin etwas. Auf diesen Fakten konnte man aufbauen. Das kleine Taktik-Holo in der rechten Armlehne seines Sessels verdeutlichte, dass sein Frachter nach wie vor von zwei imperialen TIE-Jägern verfolgt wurde. Allerdings waren das alte, schildlose Maschinen, die zwar schnell waren, jedoch zu eher überholten Kriegsmaschinen zählten. Weiterhin zeigte das Holo, wie sich der Rest der Revolutionsflieger langsam vom aktiven Geschehen löste, geschützt von den beklemmend wenigen Raumjägern. Captain Branno schluckte schwer. All diese Verluste. Doch er verwarf den Anflug von Trauer, denn noch waren einige Getreue am Leben.

Die zwei TIE-Jäger, regelmäßig gierige grüne Laserstrahlen verschießend, jagten hinter dem modifzierten Frachter her, der sich dicht am Rumpf des Sternzerstörers hielt. Sie folgten dem feindlichen YZ-775 auch, als dieser eine Wende machte und unter den Victory tauchte. Wieder umd wieder schoßen die Piloten, erzielten mehrere Treffer. Und dann erdreistete sich dieses Revoluzzer-Fahrzeug auch noch, das Feuer zu erwidern. Mit nach hinten gedrehten Seitenlasern startete der Frachter ein Sperrfeuer. Gleißende Energiebahnen zischten im luftleeren Raum umher und verpufften an den massiven Schilden des riesigen Kriegsschiffes über ihnen oder schnitten ziellos durchs All. Dann jedoch traf einer der Strahlen und trennte mit der Präzision eines Skalpells den rechten Solarflügel eines TIE's ab. Selbiger geriet, seiner Stabilisation beraubt, sofort ins trudeln, drehte sich um die eigene Achse und kollidierte mit seinem Flügelmann. Während der erste TIE-Jäger in einem Feuerball verglühte und seine spärlichen Reste sich überall hin verteilten, begann auch der zweite Jäger, durch den gewaltigen Aufprall, seinen stabilen Flug zu verlieren. Er rotierte mehrfach und fand sein jähes Ende an den mächtigen Deflektorschilden des Sternzerstörers.


"Sir, beide Verfolger sind zerstört."

"Hervorragend! Gute Arbeit. Jetzt aufschließen zu Captain Sho und den Mikro-Sprung initiieren. Sofern uns niemand verfolgt."

"Sir, die imperialen Schiffe drehen ab!"

Er musste sich verhört haben. Was hatte sein Offizier ihm da gerade gesagt? Die feindlichen Maschinen drehten ab? Unmöglich!

"Wiederholen Sie das!"

"Captain, die feindlichen Schiffe drehen bei."

Kaum zu glauben. Waren die Schäden an den kapitalen Kriegsfahrzeugen doch größer, als anfangs angenommen? Hatte diese winzig kleine Flotte von Revolutionsschiffen es geschafft, das große Imperium hier bei Rhommamool in die Knie zu zwingen? Schwerlich vorstellbar, aber es schien ganz so. Es sei denn ...

"Langstrecken-Scans! Und hören Sie alle Frequenzen ab."

Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die anfängliche Euphorie einer ernüchternden Gewißheit wich.

"Captain Branno, wir bekommen Verstärkung von republikanischen Schiffen. Ausserdem werden wir verfolgt. Zwei Rest-Staffeln TIE-Jäger und eine Staffel Interceptor. Was tun wir nun?"

Dem süßen Sieg so nahe, folgte nun der bittere Geschmack einer Beinahe-Niederlage. Cees Branno knirschte mit den Zähnen und seine Kaumuskulatur trat sichtbar hervor. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem derartigen Verlauf.

"Informieren Sie Sho. Wir machen den Mikro-Sprung. Noch eine Auseinandersetzung mit so vielen Jägern überstehen wir nicht. Wir springen, lassen die Schilde regenerieren und kommen zurück. Befehl ausführen."

Seine Kommunikation übermittelte die notwendigen Informationen, während die sich die Revolutions-Flotte vereinte, dicht gefolgt von imperialen Abfangjägern und Jagdmaschinen. Doch noch ehe die imperialen Flieger die Revoluzzer erreichten, sprangen selbige mit einem Mikro-Sprung davon.


.:: Osarian-System :: Orbit um Rhommamool :: in der Nähe der Kali :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.

YZ-775 'Fortis' [Schilde 61%]
YV-929 'Albedo' [Schilde 58%]
Flarestar-Shuttles 'Yautja' [Schilde 49%]
Hand of Quaay [zerstört]
Tukata-Staffel [7 B-Wings]
Sandpanther-Staffel I [2 Z-95 Headhunter]
 
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Mit einem rasanten Tempo bewegten sich die zwölf TIE-Defender, die hochmodernen Jagdbomber des Galaktischen Imperiums, in einer geschlossenen Keilformation unter dem mächtigen Rumpf der intakten „Kali“ entlang. Gleich einem Lehrbucheintrag flogen diese zwölf Piloten dem recht spitzen Bug des gewaltigen Kriegsschiffes entgegen. Über ihnen nahm allein das Grau der Schiffshülle ihre Sicht ein, unter ihnen dominierte bloß das Schwarz. Nach und nach schloss sich ihnen eine gesamte TIE-Fighter-Staffel sowie eine unvollständige Einheit TIE-Interceptoren an. Gemeinsam wollte man dem neuen Feind, einer unerwarteten Kampfgruppe der Rebellen, begegnen. Doch die beiden TIE-Modelle waren nicht so schnell, nicht so wendig und erst recht nicht so gefährlich wie der imperiale Jagdbomber-Typ, den man dem elitären „Wolve Squad“ bei deren Neugründung unverzüglich zur freien Verfügung gestellt hatte. Zudem mussten all die Piloten der älteren TIEs ohne Schutzschilde auskommen – was sie bei irgendwelchen Treffern sehr anfällig für den Tod machte.

Mit ruhiger Hand führte Flight Captain Thiuro seinen Defender – „Wolve Neun“. In ihm schlug das Herz mittlerweile schneller als vor der Schlacht. Nur in solchen Gefechten brach der bastioner Pilot aus seinem massiven Eispanzer aus und zeigte etwas Menschlichkeit. Jedoch konnte diese spontane, emotionale Wandlung niemand sehen, denn in einem TIE-Cockpit saß gewöhnlich bloß eine einzige Person – der Pilot selbst. Ruhig atmete Aiden aus. Er versuchte die Massen an Adrenalin, die genau in diesem Moment durch seine Blutbahnen strömten, abzubauen. Immer wieder schnellte sein Blick zum Display der Sensoren. Im Sekundentakt erfassten sie neue Kontakte und stellten sie als winzige Punkte auf dem flimmernden Bildschirm dar.


„Staffel – hier Staffelführer, meldete sich die mechanisch verzerrte Stimme Jacen Fosters über das aktive Funkgerät. „Die 'Kali' hat ganze elf Staffel bei den Rebellen registriert. Im Gegensatz zu den paar Widerständlern, die uns bisher begegnet sind, wird das eine echte Herausforderung für uns.“

Unwillkürlich nahm auf einmal Aidens Gedächtnis die Arbeit auf. Er erinnerte sich zurück. Seit der Schlacht um Bilbringi – der geglückten Feuertaufe dieser Staffel – hatte er keinen einzigen Rebellen mehr abgeschossen – außer im Simulator. Das ganze letzte Jahr war er nur gegen Piloten angetreten, die eigentlich in seinen Reihen gekämpft hatten. Eigentlich. Denn es hatte sich allein um Verräter an der Neuen Ordnung gehandelt. Statt für das System zu arbeiten, hatten sie sich auf die falsche Seite gestellt. Oder waren das alles einfache Schachfiguren gewesen? Schachfiguren wie er? Aiden stellte niemals einen Befehl von „Oben“ in Frage, aber in diesem Augenblick – ohne den massiven Panzer – kamen ihm Zweifel. Etwas nagte an seinem Hinterkopf. Er schüttelte automatisch den Kopf. Doch das Nagen hörte nicht auf. Kurzzeitig jedenfalls, da ihn Fosters Stimme erneut aus seinen Gedanken riss.

„Soeben ist der rhommamoolische Widerstand geflüchtet“, informierte der Staffelführer mit ruhiger Tonlage die Piloten seiner Einheit. „Uns hat man die Aufgabe übertragen die feindlichen Bomber – alles altgediente H-Wings – auszuschalten. Die Ziele pro Rotte übermittle ich Ihnen … Jetzt.“

Die Konsole piepste knapp zwei Sekunden später. Per Knopfdruck rief der Flight Captain sofort die Ziele auf, die seine Rotte übernehmen sollte. Kurz musste der Bastioner schlucken. Allein für seine Rotte sah man schon eine komplette Staffel dieser schwerbewaffneten Rebellenbomber vor. Parallel dazu bemerkte er eher beiläufig wie weitere salzige Schweißperlen erneut über seine Wange rollten, da die Konzentration ihn vollkommen im Griff hatte. Irgendwie musste er den logistischen Sprung schaffen, dass seine Rotte diese zwölf Maschinen zerstören kann, bevor sie mit ihren gefährlichen Torpedos die „Kali“ erreichen. Nachdenklich legte er seine Hand auf die Konsole. Dann schickte er all die Daten, die er gerade von Foster bekommen hatte, an seine drei Kameraden in der Rotte. Zum Schluss kehrte sein wachsamer Blick zum runden Sichtfenster zurück. Dort – in der weiten Ferne – konnte Aiden den Rebellenverband sehen.


„Rotte Drei – hier Neun
, sprach der Flight Captain über den Rottenkanal zu seinen Untergebenen. „Man hat uns Herf-Drei zugeteilt. Vorgeschlagener Angriffsvektor Sieben-Zwei-Zero!“

Nur ein Klicken – mehr hörte der Rottenführer nicht. Es war die ganz typische Antwort der Piloten, die man ausschließlich zur Disziplin gedrillt hatte. In diesem Sinn führte Aiden stets seine Rotte. Er hasste die Unordnung, die sich zum Beispiel in Kyras Truppe abspielte. Immerhin stellte sie genau das komplette Gegenteil von ihm dar. Momentan stellten sie die gegensätzlichen Pole dar, die diese imperiale Elitestaffel eindeutig dominierten. Dabei funktionierte der Staffelführer als unersetzliches Bindeglied zwischen diesen beiden unterschiedlichen Charakteren. Fast synchron brachen alle vier TIE-Defender aus der bestehenden Formation aus. Über ihnen spuckten die riesigen Turbolaser die ersten giftgrünen Salven in die Richtung der Rebellenschiffe. Ebenso erwiderte der Feind das Feuer und näherte sich weiter den Kriegsschiffen der imperialen Ordnung. Keine der beiden Parteien wich in diesem Szenario von seinem Standpunkt ab.

Einen großen Satz machten die silbern-graue TIE-Defender nach „vorn“. Gemeinsam hatten sie das Tempo erhöht und setzten nun zu einem Bogen an. Sie wollten nicht frontal auf die etlichen Gegner treffen, sondern seitlich die Ziele anzugreifen. Für den Anfang wählte man eine lineare Formation aus. Ein Jagdbomber flog so neben dem anderen auf die Position des Feindes zu. In den feindlichen Reihen befanden sich eine Vielzahl an beschildeten Sternjägern. Problemlos konnte man die äußerst kleinen Abfangjäger (A-Wings) ausmachen. Ebenso erkannte man auch die gemächlichen H-Wings, die sich noch fest in der Kampfgruppe bewegten. Sie waren das primäre Ziel der Imperialen. Gleich einem Rudel Raubtiere setzten die imperialen Jagdbomber, nachdem sie sich komplett aus der recht geordneten Formation der imperialen Streitkräfte. Auch die TIE-Interceptor waren mittlerweile zum ersten Schlag übergegangen und lieferten sich gefährliche Dogfights mit ein paar X-Wings.


[ Osarian-System | Orbit von Rhommamool | etwas abseits der beiden Parteien, im Anflug auf eine Staffel H-Wings | Wolve Neun | allein ]
 
[Osarian-System – Orbit um Rhommamool –zwischen der Kali und der Ulysses] Linh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffel I (SP I), Penumbra (Flarestar)-Shuttles Yautja, Captain Mondra Sho (auf der Albedo)

Mit einem selbstmörderischen Manöver hatte es Captain Branno Mondra Sho und ihren Begleitern ermöglicht, aus der gefährlich engen Passage zwischen der Ulysses und dem VSD zu entkommen. Gleichzeitig registrierte sie, dass die beiden imperialen Kapitalschiffe abdrehten – wie war das möglich? Doch bevor sich die Togruta weiter wundern konnte, wurde sie von der Fortis informiert, dass eine Kampfgruppe republikanischer Schiffe im Osarian-System aus dem Hyperraum getreten war, und dass sie mit einem Mikrosprung den Rückzug antraten.

Noch hatte die Fortis genug Abstand zu den drei TIE-Staffeln, die ihr folgten, und Captain Sho überlegte kurz, ob sie Branno anbieten sollte, diese anzugreifen. Doch dieser Einsatz würde unnötig Zeit kosten – sie mussten sich neu sammeln und die weiteren Schritte koordinieren.

Die Klarmeldungen zum Sprung der Tukata-Staffeln, welche noch aus sieben B-Wings bestand, der beiden letzten Piloten der Sandpanther I-Staffel und der Yautja gingen in der Albedo ein, während hinter ihnen zwei Rotten TIEs das Feuer eröffneten, die anscheinend den Befehl erhalten hatten, die Flucht der Rebellen aufzuhalten.

„Volle Stärke auf die Heckschilde – das Feuer wird nicht erwidert, wir springen in zwanzig Sekunden!“

Ein Mikrosprung innerhalb eines Systems und dazu noch im Orbit eines Planeten war nicht ohne Risiken, weshalb sich alle Piloten einzig darauf konzentrieren mussten. Shos togrutaeigener Sinn für räumliches Denken revoltierte bei diesem Gedanken, aber dies war ihre einzige Chance sich einigermaßen heil zurückziehen zu können.

„Schildbelastung bei 100 Prozent!“,

schrie jemand, doch Mondra Sho blickte starr auf die Anzeige, auf der Countdown für den Sprung heruntergezählt wurde. Es schien Äonen zu dauern, bis der Countdown bei Zehn angelangt war.

„Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins…!“,

zählte sie laut mit – und endlich zogen sich lange, gleißende, Linien über das Cockpitfenster der Albedo. Der aufgerüstete Frachter protestierte mit einem beängstigenden Rütteln und Ächzen gegen die aufgezwungene Belastung, aber kaum eine Minute später fiel er schon wieder in den Normalraum.

„Ortung…wo sind Branno und die anderen?“

Sho ließ vorsichtshalber die Schilde hochfahren, welche auf knapp vierzig Prozent gefallen waren – es war wenig, aber besser als nichts.

„Die Tukatas, SP I oder was von ihnen übrig ist und die Weequays sind alle hier. Ebenso die Fortis, sowie SP II und III, Dune Snakes und Hawkbats I. Tylor und der letzte der G9er erwarten uns. Keine Feindortung..“

Erst jetzt erlaubte sich die Togruta ein kleines erleichtertes Seufzen. Sie befanden sich zwischen den Umlaufbahnen zweier unbewohnbarer Wüstenplaneten am Rande des Osarian-Systems, weitab vom Schlachtgeschehen.

Norah und Syssk müssen es geschafft haben – sonst wären die Schiffe der NR nicht hier.“,

meldete sich Linh, bevor sie die Schadens- und Verlustberichte übermittelte. Die Sullustanerin klang euphorisch und erschöpft gleichermaßen, aber wem ging es jetzt nicht so? Der Preis für die lange Wartezeit war hoch gewesen, aber es sah aus, als ob es sich gelohnt hätte.

Als die Ortung einen Aufriss im Hyperrum meldete, wirbelte Mondra Sho herum, um einen Angriffsbefehl zu geben, doch es handelte sich um die Hawkbat-Staffel II (5 Z-95, 4 HLAF-500 Starfighter, 3 Whitecloak-Starfighter), den YT-1300 'Dawn', das Penumbra-Shuttle 'Yama' und fünf Y-8 Minenfrachter, die im Asteroidenfeld bei Rhommamool verblieben waren.

„Hier spricht Commander Tylor! Captain Branno, Captain Sho, übermitteln Sie mir einen kompletten Bericht über das Kampfgeschehen. Wir schalten dann eine Holokonferenz mit Captain Dorlean von der Dawn und den Staffelführern, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Tylor Ende!“

Der Stimme des Commanders war nicht anzumerken, ob oder wie ihm sein eigensinniges Verhalten oder sein überstürzter Rückzug zusetzte. Sho war gespannt, ob er seine Befehlsgewalt zurückforderte, oder sie Captain Branno überließ. Der Arkanianer hatte keinerlei Kontakt zu Revolutionsführer Branno, der seine Handlungsweise unterstützen würde, und der junge Branno hatte sich hier als der fähigere Anführer erwiesen.

[Am Rand des Osarian - Systems]Captain Mondra Sho (auf der Albedo)



YV-929 'Albedo'[Schilde 40%]
Penumbra-Shuttle 'Yautja' [Schilde 34%]
Tukata-Staffel [7B-Wings]
Sandpanther I [2 Z-95 Headhunter]
Sandpanther II [5 Z-95 Headhunter]
Sandpanther III [6 Z-95 Headhunter]

YT-1300 'Dusk' [Schilde 22%]
Hawkbat-Staffel I [10 Delta-7 Aethersprites]
Hawkbat-Staffel II [5 Z-95, 4 HLAF-500 Starfighter, 3 Whitecloak-Starfighter]

Dune Snakes
[3 Eta 2-Actis Abfangjäger, modifiziert]
[3 Delta 7 Aethersprites mit div.TIE/B-Wing/Z-95 Mods]
YT-1300 'Dawn' [Schilde 100%]
Penumbra-Shuttle 'Yama' [Schilde 100%]
5 Y-8 Minenfrachter
1 G9-Auslegerfrachter
 
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