Osarian, Rhommamool (Osarian-System)

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Captain Cees Branno wurde kurz in die Polsterung seines Kommandosessels gedrückt, als 'Fortis' auf den Befehl des Kommandanten den Mikrosprung im System hinter sich brachte. Der modifizierte Frachter der YZ-775-Baureihe kehrte mit einem leichten Bocken in den Realraum zurück und sofort kreischten Warmlampen und -sirenen wild, schrill und farbenfroh auf. Die schweren Treffer durch die Geschütze der imperialen Schiffe schienen nun ihre Wirkung zu zeigen. Der junge Dresselianer fuhr sich mit der linken Hand über die schweißnaße Stirn. All dieser Streß war nichts, was sich an der Akademie antrainieren ließ. Und die mangelnde Einsatzerfahrung machte sich nun bemerkbar, wenngleich er nicht zu unrecht ein wenig stolz auf seine bisweilen todesmutigen Kommandos war. Keuchend blickte er sich um. Die kleine Besatzung auf der 'Brücke', also dem erweiterten Cockpit des Frachters, kam fleißig und artig ihrer Arbeit nach. Der weitere Kontrollblick aus dem Cockpitfenster gab die Sicht auf die kläglichen Reste der Revolutionsflotte preis, die hier nun am Rand des Systems verharrte. Traurig nahm der Enkel des Revolutionsführers zur Kenntnis, dass von der einstmal beeindruckenden Flotte nur noch kleinere Rumpfstaffeln vorhanden waren. Viele tapfere Revolutions-Kämpfer und -piloten hatten hier heute den Tod gefunden. Eine eisige Klaue griff derweil nach seiner Hand. Die Klaue der Verantwortung. Doch hier war nicht der rechte Platz für Resignation oder übermäßige Trauer. Die Zeit dafür würde kommen. Später. Nun war es Zeit für Befehle und Handlungen.

"Kompletten Systemcheck durchführen. Ich brauche so schnell wie möglich einen Bericht. Und noch schneller brauche ich maximale Schildleistung."

Es war nicht einfach, viele nichtausgebildete oder besser - viele militärisch unbedarfte ins Feld zu führen. Oftmals wurden Anweisungen und Befehle nicht schnell genug ausgeführt oder nur unzureichend bearbeitet. Und es fehlten vielen an der Routine. Nun, von selbiger besaß auch Captain Branno nicht wirklich viel, aber er war immerhin so etwas wie ein Zentrum der Ruhe. Nun, zumindest war er belastbar. Erneut wischte er sich den Schweiß von der Stirn und glitt fast kraftlos aus dem Sessel. Sein Raumanzug war nach wie vor vom Schweiß durchtränkt - ein Zeichen seiner Anspannung.

Dann jedoch riß er sich aus der eigenen Lethargie. Sie hatten keine Zeit zum warten. Da draussen warteten immer noch imperiale Schiffe darauf, aus dem System geschmissen zu werden.


"Wie ist es um die restlichen Schiffe bestellt?"

"Bericht folgt, Sir. Aber wir werden von Commander Tylor gerufen. Er erwartet eine Zusammenfassung der Schlacht. Er möchte auch eine Holokonferenz."

Das war nun wirklich nicht überraschend. Eine derartige Zusammenstellung war nur logisch. Der Captain nickte. Bis zur Auswertung der Daten würde nicht viel Zeit vergehen. Und bis dahin sollte sich der Metabolismus des Dresselianers ein wenig beruhigt haben.

"Bestätigen Sie Commander Tylor seinen Wunsch. Detaillierten Bericht werden wir machen. Und übermitteln Sie Captain Sho meine Glückwünsche dafür, dass er so viele treue Freiheitskämpfer hat retten können."

Ein wenig Höflichkeit wäre durchaus angebracht. Und jetzt wo etwas Ruhe eingekehrt war, konnte man endlich durchatmen. Die Ankunft der republikanischen Schiffe hatte ihnen wertvolle Zeit erkämpft. Nun würde anderen mit ihrem Blut bezahlen - vorerst. Der junge Captain plante indes, wieder ins Getümmel zu springen, sowie die Schilde genug Leistung produzieren würden. Für die Freiheit von Osarian würde er nicht andere kämpfen lassen.

"Sir, bekommen die Konferenz-Frequenz herein. Soll ich aufbauen?"

"Ja, tun Sie das."

Wie angekündigt, baute sich eine Holoverbindung zwischen Captain Sho und Commander Tylorauf. Ein unstetes blaues Licht bildete die Körperformen der anderen Revolutionäre nach. Der junge Dresselianer versteifte sich und wurde ebenfalls entsprechend zu den Gesprächsteilnehmern transferiert. Kurz darauf erschien auch die Gestalt von Captain Dorlean. Weiterhin erhielten die Staffelführer entsprechende Informationen.

"Captain Sho, Captain Dorlean, Staffelführer, Commander Tylor - ich lasse ihnen den kompletten Schlachtverlauf übermitteln. Unsere bisherigen Bemühungen haben uns einen Großteil unserer Jäger-Unterstützung gekostet, da die Imperialen unter anderem auch hypermoderne Jagdbomber der sogenannten 'TIE-Defender'-Bauhreihe ins Feld führten. Dennoch hat sich der Schlachtverlauf durch das Erscheinen der Republikanischen Flotte nun zu unserem Vorteil entwickelt. Trotz aller Verluste würde ich einen Rücksprung zum Geschehen vorschlagen, sowie unsere Schilde wieder auf Volllast laufen."

Der junge Captain wartete ab. Zwar sollte er eigentlich einen vollständigen Bericht verfassen - aber dafür wäre am Ende der Schlacht immer noch Zeit. Nun war es notwendig zu handeln, wollte man hier nicht massiv ins Hintertreffen geraten. Zuviel Bürokratie war der Tod jeder Offensive.

"Wir haben heute viele gute Männer und Frauen verloren - deren Ansehen und Opfer müssen wir ehren, indem wir nun aktiv werden werden."

Von diesem Vorhaben würde der junge Offizier nicht abzubringen sein, soviel stand bereits fest. Für ihn.



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YZ-775 'Fortis' [Schilde 61%]
 
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[Osarian-System ~ Orbit von Rhommamool ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Mit einem Schlag hatte sich die Situation für die osarischen Besatzer und die imperialen Militärs im Osarian-System zu deren Ungunsten geändert. Denn eine komplette Kampfgruppe der Rebellen war aus dem Hyperraum gesprungen und eilte nun dem rhommamoolischen Widerstand zur Hilfe. Diese feindlichen Einheiten hatten sich damit tief in den imperialen Herrschaftsraum gewagt und mehrere Hoheitsrechte der legitimen Besatzer – aus Sicht der Imperialen – verletzt. Recht vorsichtig näherte sich die kleine feindlichen Kriegsschiffe und deren Sternjäger dem Orbit des Wüstenplaneten. Doch noch gaben die imperialen Streitkräfte nicht auf. Denn in der Zwischenzeit formierten sie sich rasch neu, um die Rebellen mit dem gewohnten Erfolg zurückzuschlagen. Eine Niederlage könnte für alle teilnehmenden Kommandanten schlechte Auswirkungen für deren Karriere haben. Mit diesem Elan folgten die einzelnen Schiffen dem Ruf des Kommandeurs, Commodore Tiberius Mard.

Ein Gedanke dominierte das momentane Denken des stämmigen Menschen, der von der berühmten und recht gewaltigen Werftwelt Fondor stammte, und zwar: „Bringt mir diese Kampfgruppe endlich die verdiente Prestige?“ Hörbar holte der Commodore Luft, während er das taktische Holo mit dem gewohnt leicht schläfrigen Blick betrachtete. Sechs Blöcke unterschiedlicher Größe zeigte das Ding am Rand. Durch die rötliche Einfärbung erkannte man auf Anhieb, dass es sich bei diesen Einheiten um den Feind – den Rebell! – handelte. Starr fixierten Mards blaue Augen deren Flaggschiff.
'Diese Kriminellen haben die Schönheit der Imperialen Flotte pervertiert', dachte sich der Commodore als er den Sternzerstörer der Republic-Klasse per Knopfdruck genauer betrachtete. Bei diesem Anblick kam in ihm bloß eiskalter Zorn auf. Er, Tiberius Mard, musste dieser Ketzerei ein Ende bereiten!

„Die Defenderstaffel ('Wolve Squad') bricht wie befohlen aus der Formation aus“, meldete plötzlich der Brückenoffizier, der für die Sensorik zuständig war. „Ihre Ziele werden auf Ihrem Holo mit den nötigen Ziffern in unterschiedlichen Blautönen, je nach Rotte, versehen.“

Mard schnaubte. Sollten sich diese „Elitepiloten“ ruhig um irgendwelche Bomber kümmern, die aus imperialer Sicht längst veraltet und nutzlos waren. 'Das bringt diesen TIE-Piloten nicht einmal einen Hauch an der Prestige ein, die das Oberkommando mir zollen wird', bemerkte Commodore Mard in seinen Gedanken und schmunzelte leicht. Dann stützte er sich mit seinen kräftigen Armen am Rand des Holotisch ab. Seit etwa sechs Stunden hatte er keinen Happen zu sich genommen, weshalb sich bei ihm nun langsam der Magen mit aller Deutlichkeit meldete. Erneut schien sich der Schnauzer in seinem Gesicht – wie von Geisterhand – zu bewegen. Jedoch gab der fondorianische Mensch seinen Bedürfnissen nicht nach. Schwerfällig erhob sich der Imperiale. Noch immer hielt er in seiner Hand den Lichtstift, den ihm einst Delak Niriz höchstpersönlich schenkte. Zu gerne hätte er diesen großen Imperialen, der zum Leidwesen vieler loyaler Untergebener ein Opfer des Sith-Bürgerkriegs wurde, an seiner Seite gewusst. Bedauerlich seufzte der Commodore, bevor er sich wieder fing.

„Feuerreichweite in einer Minute, Sir“, informierte ihn der Captain der „Kali“ mit recht verhaltener Stimme als dieser – fast unmerklich – an Mards Seite getreten war. „Die Kanoniere am Bug werden ihre Salven selbstverständlich auf das feindliche Flaggschiff konzentrieren. Gleichzeitig halten sich Steuer- und Backbord für weitere Befehle Ihrerseits bereit, Sir.“

„Captain, sagen Sie der 'Ulysses', dass Sie zu unserem Schiff parallel ziehen soll“, befahl Mard und musterte einen kurzen Augenblick den drahtigen Kommandanten. „Die Korvetten sollen etwas unter die 'Kali' tauchen und die 'Swarm' soll sich gleichzeitig hinter uns halten. Dazu soll die Anweisung: 'Feuer nach eigenem Ermessen.' erfolgen.“

Langsam näherten sich die beiden Kriegsparteien an. War der massige Victory-Sternzerstörer „Kali“ zuvor noch das Zentrum der Formation gewesen, so änderte sich das nun mit jeder Minute. Zu erst zog die Nebulon B-Fregatte „Ulysses“ an Steuerbord parallel. Danach setzten die beiden wendigen Korvetten von Corellia zu ihrem Senkflug an, während sich der klobige Eskortträger „Swarm“ mehr und mehr zurückfallen ließ. Gleichzeitig richteten sich die schweren Zwillingsturbolaser – zehn von zwanzig Stück allein am Bug – auf das Flaggschiff der Rebellen („Endymion“) aus. Ihrem Beispiel folgten mit etwas Verzögerung die fünf Raketenwerfer, die sich ebenfalls am Bug befanden. Danach schien das imperiale Kriegsschiff bereit für das Scharmützel zu sein, das sich immer mehr anbahnte.

Fast zeitgleich erwachten die unterschiedlichen Waffentypen der einzelnen Schiffe. Mehrere Salven in Grün- und Rottönen tauschten die Seiten. Sternjäger rissen sich schlagartig aus der bestehenden Formation und lieferten sich binnen weniger Nanosekunden tödliche Dogfights mit dem Feind. Das Gefecht nahm einen stürmischen Auftakt. Bei jedem einzelnen Schuss flackerten die Schutzschilde für einen flüchtigen Moment wild auf. Doch die gewaltigen Kriegsschiffe hielt so eine Kleinigkeit nicht davon ab, sich ihren Zielen weiter zu nähern. Zwischen den kolossalen Lücken, die die Schiffe ließen, jagten sich derweil die zahlreichen Sternjäger beider Seiten. Hier und da sah man manchmal kleinere Explosionen, die das unschöne Ableben eines Piloten bedeuteten. Offenbar war es die alte Erzrivalität, die trotz allem beide Seiten auch in diesem Gefecht erneut zu neuen Höchstleistungen trieb – wieder und wieder.

Mit der gewohnten Gemächlichkeit schob sich die „Kali“ weiter durch die kalte Schwärze. Am Bug spuckten mittlerweile sämtlichen Turbolasertürme ihre giftgrünen Salven gegen den Erzfeind. Bloß die Raketenwerfer schwelgten noch in einer Art Dämmerschlaf. Keine einzige Rakete hatten sie seit Beginn der Auseinandersetzung mit dem rhommamoolischen Widerstand abgefeuert. Die Kanoniere hatten sie nur wieder und wieder auf ihre jeweiligen Primärziele ausgerichtet. Geduldig wartete man auf den erlösenden Befehl. Jetzt schien der Moment gekommen! Schwerfällig richteten sich die fünf Raketenwerfer auf den feindlichen Sternzerstörer („Endymion“) aus – und dann – mit einem Schlag – feuerten sie auf das ferne Ziel. Zwei Salven flogen kurz nacheinander auf das Flaggschiff der paar Rebellen zu. Gnadenlos zerschellte die erste Salve am mächtigen Schild. Nirgends war die Spur von einem einzigen Kratzer auf der Hülle des Feindes.

Zornig schlug Mard auf die Tischkante und drehte sich weg. Er sah nicht was mit der zweiten Salve an Raketen passierte. Es interessierte ihn in diesem Moment einfach nicht. Denn ihn trieb allein die Sorge um die Prestige an, die nun in unerreichbare Ferne gerückt war. Hatte sich das Schicksal ganz und gar gegen ihn verschworen? Um seinen Zorn zu überspielen rückte der Commodore seine oliv-graue Offiziersmütze kurzerhand zurecht. Unheilvoll bebte der Schnauzer. Im gleichen Augenblick funkelten die blauen Augen äußerst angriffslustig. Hätte Niriz in dieser Situation aufgegeben?
'Nein, hätte er nicht!', rügte sich Mard von selbst. Schnaubend kehrte seine Aufmerksamkeit zu dem leicht flimmernden Holo zurück. Er konnte sehen wie der feindliche Verband langsam auseinander brach, um seine Kampfgruppe zu umschließen. Man kesselte ihn mehr und mehr ein – und er war in diese Falle blind vor Stolz gerannt! Erneut krachte seine Faust auf die Kante.

„Captain! Captain!“, zitierte der Commodore den Kommandanten der „Kali“ brüllend zu sich.

Sofort folgte der dürre Mensch dem Ruf seines Vorgesetzten und meldete sich mit „Ja, Sir.“ bereit.


„Bereiten Sie einen Durchbruch vor, knurrte Mard und musterte unaufhörlich das bläuliche Holo. „Die einzelnen Staffeln sollen sich freikämpfen und uns folgen, wenn wir die feindlichen Linien mit aller Kraft hinter uns gelassen haben. Die Navigation soll zur Vorsicht einen Fluchtvektor für unsere 'Kali' berechnen. … Zur Not springen wir ohne den restlichen Verband...“

Mehr konnte der Kommandant dieser Kampfgruppe nicht sagen. Mehrere Erschütterungen ergriffen auf einmal den schweren Victory-Sternzerstörer. Leichte Brüche in der massiven Hülle, Ausfall von diversen Systemen, Schließen etlicher Schotts und ein penetranter Alarmton erfüllten auf einmal die gesamte Brücke. Einige Bomber waren durch die Jägerverteidigung gedrungen und hatten ihre erste Salve Torpedos auf die „Kali“ abgefeuert. Entsetzt und leicht nervös meldeten mehrere Offiziere die ersten Berichte zu Schaden, Verletzten und Toten. Erschien einem die Brücke zuvor noch ruhig, war nun das Chaos ausgebrochen. Eiskalt hatten die feindlichen Bomber die Mannschaft erwischt – und die Elitestaffel der Imperialen Sternjägerkorps hatte versagt! Tiberius Mard hielt sich eisern an dem Holotisch fest. Kurzzeitig war sogar die holografische Darstellung ausgefallen, weil der Feind durch seinen Angriff eine der nötigen Leitungen zerfetzt hatte. Ächzend rappelte sich plötzlich neben ihm der schlaksige Kommandant der „Kali“ auf. Erst auf dem zweiten Blick sah der Vorgesetzte bei dem Captain das rötliche Rinnsal, das ungehindert unter der Mütze ans Tageslicht trat und dann langsam von der Schläfe aus, über die Seite in Richtung Kinn floss. Jedoch war in diesem Augenblick keine Zeit solche leichten Verletzungen zu verarzten oder gar zu betrauern – so sah es jedenfalls Mard.

„Minimale Energie auf die Waffensysteme“, befahl der Captain schlagartig. „Nehmen Sie auch alle Energie aus den ungenutzten Decks! Der Überschuss soll allein in die Schilde fließen. Steuermann, Sie wagen sofort einen Durchbruch! Navigation, halten Sie den Fluchtvektor bereit!“

[Osarian-System ~ Orbit von Rhommamool ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

VSD I „Kali“ (Schilde 50% / Hülle 60 %) [leichte Hüllenbrüche, leichte Schäden am Antrieb, Hauptteil der Energie auf Antrieb und Schilde]
*TIE-Fighter (3 Jäger) [„Razor“-Staffel]
*TIE-Interceptor (2 Jäger)​
ESC „Swarm“ (Schilde 76% / Hülle 100 %)
*TIE-Defender (12 Jäger) [„Wolve Squad“]
*TIE-Fighter (12 Jäger)
*TIE-Interceptor (8 Jäger)​
FRG „Ulysses“ (Schilde 45% / Hülle 100 %)
*TIE-Bomber (5 Jäger)
*TIE-Fighter (3 Jäger)​
CRV „Jumper“ (Schilde 33 % / Hülle 100 %)
CRV „Pathfinder“ (Schilde 40 % / Hülle 100 %)
SG 1 (Schilde 0% / Hülle 0 % - zerstört)
SG 2 (Schilde 0% / Hülle 15 % - manövrierunfähig)


[OP: Im nächsten Post nehme ich mir dann die Flucht vor. Die Korvetten können gern noch zerstört werden. Ebenso der Rest an schlichten TIEs.]
 
[: Osarian-System | hoher Orbit von Rhommamool :||: hinter den feindlichen Linien | Wolve Neun :||: allein :]

Ein greller Feuerball erhellte das dunkle Cockpit. Einige Trümmerteile brachten den Defelktorschild kurzzeitig zum Flackern. Unbeeindruckt drehte der TIE/D Defender bei. Nach einer ziemlich langen Jagd hatte der TIE-Pilot endlich das erste Ziel erledigt. Zwischen gewaltigen Kriegsschiffen, die mit aller Kraft gegen andere Kriegsschiffe kämpften, hatte sich der kleine Defender einen sicheren Weg zu seinem Ziel gesucht. Doch selbst Schutzschilde, drei Mann Besatzung und eine Kampfmoral, die ungebrochen war, hatte diesem H-Wing nichts genützt. Nicht viel mehr als ein kläglicher Rest blieb von dem Bomber der Rebellen übrig, nachdem sich ein imperialer Torpedo durch die Hülle gebohrt hatte und im Inneren schlagartig detonierte. Irgendwo in der Nähe explodierte ein zweiter H-Wing.


„Neu formieren!“, bellte der Flight Captain harsch ins Funkgerät.

Schwer ging der eigene Atem. Jedes Luftholen glich in dem Pilotenhelm einem Dröhnen. Doch das störte ihn nicht – nicht im Geringsten. Noch funktionierten die Systeme zur Lebenserhaltung. Recht routiniert blickte der Rottenführer auf das Sensordisplay. Multiple Kontakte registrierten die aktiven Sensoren im unmittelbaren Umkreis. Gleich einem Kath Hound-Rudel war die Rotte, bestehend aus vier silbern-grauen TIE/D Defendern, in eine komplette Staffel H-Wings – schlicht mit „Herf Drei“ bezeichnet – eingedrungen und hatten sofort Jagd auf ihre Ziele gemacht. Ein bisschen moderner als die hässlichen Y-Wings waren diese Rebellenbomber, aber sie sprachen trotzdem weiterhin für den fehlenden Geschmack des rebellierenden Pöbels. Zudem waren sie dem modernen TIE-Modell noch immer bei Weitem unterlegen.

Ungehindert rauschte der hochmoderne Jagdbomber aus imperialen Werften an gegnerischen sowie eigenen Jagdmaschinen vorbei. Im Chaos dieser unzähligen Dogfights suchte er sich zielsicher das nächste „Opfer“. Kurz flankierte ihn ein zweiter TIE/D Defender. Fast Flügel an Flügel flogen beide TIEs durch die eiskalte Schwärze des Alls. Plötzlich schob sich ihnen schwerfällig eine dunkelgraue Angriffsfregatte der Rebellen („Sorrows of War“) in den Weg. Mit einem Schlag erwachten die sehr flinken Laserkanonen, die diese schmächtige Fregatte im Übermaß besaß. Helle Blitze zuckten ganz plötzlich durch die Dunkelheit und rissen problemlos zwei wehrlose TIE-Fighter in Stücke. Andere schafften es vorerst dem tödlichen Beschuss auszuweichen – darunter auch die beiden Defender.

Energisch biss der Flight Captain die Zähne zusammen. Beide Hände umklammerten dabei sehr fest den Steuerknüppel. In seinem Helm hörte der Pilot, Aiden Thiuro, eine Sirene. Es waren die aktiven Sensoren, die – ausgelöst durch den Beschuss der Angriffsfregatte – Alarm schlugen. Eisern musste er diese schrecklichen Laute ignorieren. Feinfühlig bewegte er den Steuerknüppel. Mit der gleichen Feinfühligkeit trat Aiden das rechte Steuerruder durch. Problemlos folgte der moderne Jagdbomber dem mechanischen Befehl. Tauchte unter einem rötlichen Lichtstrahl hindurch und ließ sich danach mit einer engen Spirale weiter sinken. Irgendwo im Nichts – in relativer Sicherheit zur gegnerischen Fregatte – stabilisierte der Pilot den TIE wieder und warf kurz einen zweiten Blick auf den Display, der für die Sensoren zuständig war. Knapp zweitausend Kilometer trennten ihn von seinem kleinen Ziel – dem nächsten H-Wing.


„Die Herfs haben die Korvetten passiert“, meldete auf einmal Fosters Stimme. „Sollte die 'Ulysses' sie nicht erwischen, könnte das ziemlich gefährlich für die 'Kali' werden. Also Beeilung, Wolves!“

Noch einmal holte der Mensch in der schweren Pilotenkluft tief Luft. Dann gab er die volle Energie auf seinen Antrieb. Blitzschnell nahm der silbern-graue TIE Fahrt auf. Schneller, schneller und noch schneller wurde der hochmoderne Jagdbomber. Gleichzeitig schmolz die Distanz zwischen ihm und dem fernen H-Wing gleich dem letzten Schnee in der Frühlingssonne. Im Flug korrigierte Aiden die Schaltung seiner Laserkanonen. Plötzlich piepsten erneut die eigenen Sensoren. Die Bomber waren nicht allein hinter den feindlichen Linien. Andere Sternjägermodelle hatten sie begleitet. Nun waren zwei Piloten der recht agilen A-Wings auf ihn aufmerksam geworden. Unverzüglich überschlug der Flight Captain die Entfernung zwischen den drei Objekten und seinem Defender. Selbstverständlich enthielt seine grobe Rechnung etliche Fehler, aber mit den Dienstjahren hatte jeder Pilot ein kleines Bisschen ein Gefühl für solche entscheidenden Situationen. Zähneknirschend ging Aiden das Risiko ein und stürmte weiter mit voller Leistung auf das behäbige Ziel zu.

Kilometer für Kilometer ließ der imperiale Jagdbomber im rasanten Tempo hinter sich. Blitzschnell flogen das kugelförmige Cockpit sowie dessen drei Solarflügel auf das Ziel zu. Schräg „über“ dem TIE/D Defender befand sich der massive Victory-Sternzerstörer. Unaufhörlich feuerten dessen recht zahlreiche Turbolasertürme auf die feindlichen kapitalen Kriegsschiffe. Hin und wieder schimmerte dabei der schwache Schutzschild der „Kali“ auf. Vereinzelt stellten sich mehrere TIE/In Interceptor und TIE/ln Fighter in den Weg der unzähligen Rebellenjäger. Lieferten sich wieder und wieder neue Dogfights mit den ungebildeten Piloten. Doch nicht jeder imperiale Pilot trat aus diesen Kämpfen siegreich hervor. Langsam, aber sicher dezimierten die Rebellen die vorhandenen Sternjäger. In der Ferne sah man immer häufiger eine Explosion nach der anderen. Denn die Nebulon B-Fregatte der Imperialen mischte sich immer mehr in diese Duelle ein. Doch gleichzeitig holte auch die feindliche Fregatte („Sorrows of War“) auf, um ihren Piloten beizustehen.

Der Verlust von unbekannten Kameraden ließ Aiden kalt. Er kannte diese Piloten nicht – und wollte das auch nicht nachholen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem H-Wing. Beiläufig bereitete er die nächsten Torpedos für einen raschen Angriff auf das Ziel vor. Es war sein letztes Paar. Im Anschluss musste er ohne diese nützlichen Sprengkörper auskommen oder sich bei der „Swarm“ neu ausrüsten lassen. Doch die letzte Möglichkeit war keine Lösung, da man sich in einer Schlacht befand. Aiden musste allein mit seinen sechs Kanonen auskommen. Laut schlug das eigene Herz. Näher und näher kam er dem behäbigen Ziel. Schon drehte sich der schwere Laserkanonenturm und feuerte mit aller Kraft auf ihn. Fast leichtfüßig wich der Defender diesem Beschuss aus. Schnell flog er etwas unter dessen Feuerlinie und passte seinen Kurs an. Per Knopfdruck erwachten sofort die eigenen Kanonen und der TIE spuckte grüne Lasersalven.

Ziemlich träge versuchte der ältere Rebellenbomber dem Beschuss auszuweichen. Langsam kippte er zur Seite. Brach damit aus der bestehenden Formation aus und versuchte die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – allein. Der Jäger sollte ihm folgen; ausschließlich ihm – und der blutrünstige TIE/D folgte dem einsamen, hilflosen Ruf. Grell zuckten dessen giftgrüne Blitze durch die Schwärze. Eine Salve nach der anderen zerschellte an dem aufflackernden Schild des Rebellenbombers. Zur selben Zeit eröffnete der schwere Laserkanonenturm erneut das Feuer auf den nahenden Gegner. Flink wie eh und je wich der moderne Jagdbomber der Imperialen Sternjägerkorps den gegnerischen Schüssen aus. Sie kratzten nicht einmal an seinen angegriffenen Schilden. Als Antwort spuckte der Defender seine grünen Lichtblitze. Plötzlich setzte der H-Wing zu einer ausgedehnten Schleife an, um in aller Ruhe in Richtung Victory-Sternzerstörer zurückkehren zu können. Dabei gab ihm der recht eifrige Schütze im Turm Sperrfeuer, um den Feind auf Abstand halten zu können.

Sein „Opfer“ ließ der Flight Captain nicht aus den Augen. Behutsam betätigte er das Fußpedal. Sein Defender folgte dem Befehl augenblicklich. Langsam rückte der schwerfällige H-Wing erneut in die Zielerfassung. Zwischen rot und grün sprang diese hin und her. Gleichzeitig setzten sich allmählich die beiden A-Wings in seinem Nacken fest. Im Gegensatz zu dem Bomber waren diese Abfangjäger eher eine Bedrohung für Aidens Leben. Aber er verdrängte diesen Gedanken. Stattdessen fixierte er seine Aufmerksamkeit auf das gespeicherte Ziel. Etwas nervös streichelten seine Daumen die roten Feuerknöpfe am Steuerknüppel. Erneut schlug das Herz einen Tick lauter als sonst. Durch eine sehr sanfte Bewegung tauchte der silbern-graue TIE ein weiteres Mal unter der gegnerischen Feuerlinie hinweg. Kurz schloss Aiden seine Augen. Langsam forderte der Kampf seinen Tribut. Tiefer, immer tiefer sank der Jagdbomber. Dann – schlagartig – riss er den Steuerknüppel hoch und ging wieder in den Steigflug. Behäbig reagierte der H-Wing als die ersten Schüsse des wendigen Defender auf den beschildeten Rumpf trafen.

Der TIE/D schnellte weiterhin mit einer rasanten Geschwindigkeit auf den trägen Bomber zu. Eine Salve nach der anderen droschen auf den angeschlagenen Deflektorschild ein. Ewig konnte der alte H-Wing diesen Kampf nicht führen. Mittlerweile hatte der imperiale Jagdbomber seinen Steigflug längst beendet und befand sich wieder auf einer Linie mit dem Feind. Plötzlich drang der erste Blitz durch den Schild und versengte das ungeschützte Metall. Weitere giftgrüne Schüsse folgten diesem Beispiel. Schwächer, immer schwächer wurde der gegnerische Schutzmantel. Erste Resultate zeigte der andauernde Beschuss. Zum Abschluss feuerte der Defender sein letztes Paar an Torpedos ab. Sie trafen ihr Ziel – da war sich der Pilot sicher. Denn er drehte erneut kaltherzig bei. Für das A-Wing-Pärchen war dieser Moment die einzige Chance, um den TIE/D zu erwischen. Schnell stürzten sich beide auf ihn. Rote Blitze zuckten auf den imperialen Jagdbomber zu.


Wolves, der Feind hat einen Schlag gegen die 'Kali' ausführen können“, erklang auf einmal Fosters Stimme. „Formieren bei Zwo-Sechs-Neun – sofort! Man wagt einen Durchbruch.“

Regelrecht paralysiert schien Aiden für den Zeitraum eines Wimpernschlages. Die H-Wing-Staffeln hatten das eigene Flaggschiff erwischen können? Damit hatten sie versagt! Jeglicher elitäre Status, den die Staffel für sich in Anspruch nahm, zählte nun nicht mehr! Erst ein Treffer rüttelte ihn wieder wach. Noch immer saß ihm das kühne A-Wing-Pärchen im Nacken. Eher beiläufig schüttelte er den bitteren Beigeschmack einer Niederlage ab. Kurz fiel sein Blick auf die Kontrollleuchten. Durch die zahlreichen Duelle war sein Schild mittlerweile bei schwachen vierzig Prozent. Zusätzlich hatte ihm sein Wahn nach maximaler Leistung ein Kontrollelement gekostet. Im Eifer des Gefechts war dieses kleine Ding einfach durchgeschmolzen und nun schaffte sein Defender „nur“ noch neunzig Prozent der eigentlichen Leistung. Innerlich fluchte Aiden über diesen Anfängerfehler. Zu sehr hatte er sich in seine Fliegerleidenschaft gesteigert. Hatte seine eigentliche Pflicht vernachlässigt. Er versicherte sich kurz, ob sein Funkgerät noch auf den Rottenkanal eingestellt war und richtete dann seine Worte an die drei Kameraden in seiner Rotte.

„Sammeln bei Position Eins-Neun-Zero“, befahl er kurz und bündig.

In der Ferne konnte man die riesigen Triebwerke des Victory-Sternzerstörers in einem grellen Blau aufleuchten sehen. Schwerfällig schob sich das kolossale Monstrum auf die Kriegsschiffe der vielen Rebellen zu. Kaum ein Turbolaser feuerte noch auf die nahen Gegner. Gleichzeitig strömte die recht große Masse an Sternjägern auf den angeschlagenen Sternzerstörer zu. Beide Seiten – imperiale wie rebellische Piloten – suchten förmlich die Nähe zur „Kali“. Offenbar konnte man spüren, dass man beim Imperium einen Rückzug in Erwägung zog. Besonders die TIEs, die keinen hyperaumfähigen Antrieb hatten, versuchten auf diese Weise mitgenommen zu werden. Denn ansonsten hatten sie nur die Auswahl zwischen Gefangenschaft oder einem „ehrenvollen“ Tod – beides erschien den Piloten eine echte Alternative zum Leben. Gleichzeitig wollten die meisten Rebellenpiloten die Möglichkeit auf einen allerletzten Abschuss nutzen. Somit starb auch in diesem Augenblick noch der eine oder andere TIE-Pilot.

Kurz flackerte der Schild von „Wolve Neun“ auf, nachdem einer der beiden A-Wings wieder einmal einen Schuss auf ihn abgegeben hatte. Im Cockpit musterte Aiden die Armaturen. Mittlerweile hatte sein Deflektorschild den sicheren Bereich der vierzig Prozent verlassen und war auf fünfunddreißig gefallen. Flink glitt seine Hand über eine Konsole. Durch eine gewisse Tastenkombination konnte er die Energie, die eigentlich für die Waffen gedacht war, auf die Schilde umleiten. Blinkend bemerkte der Defender die Umstellung und folgte unverzüglich der Anweisung. Relativ schnell erholten sich seine Schilde. Insgesamt kletterte der Wert auf knapp fünfundvierzig Prozent. Etwas ruhiger atmete der bastioner Imperiale aus. Damit hatte er eine äußerst teure Lebensversicherung geschlossen, die nur für eine gewisse Zeit hielt...


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Kyra stieß einen heftigen corellianischen Fluch aus, als der 929er einfach im Hyperraum verschwand. Das verfluchte Pack aus Dissidenten und Häretikern am Imperialen System hatte sich einfach aus dem Staub gemacht! Verdammt! Verdammt! Verdammt! Das, nebst Fosters Befehl sich neu zu formieren, hatte ihnen dann definitiv die Haut gerettet. Kyra signalisierte ihrer Rotte das sie sich sammeln sollten und binnen kürzester Zeit hatten die drei Veteranen mit dem Neuzugang in ihrer Mitte eine Rauten-Formation eingenommen und näherten sich den anderen 8 Defendern des Wolve Squad. Vorfreude pulsierte durch Kyras Wesen. Rebellen! Endlich ein Ziel das auch mal ansatzweise eine Herausforderung darstellte. Und prompt kam auf allen offenen Kanälen eine Nachricht der Rebellen herein. Kyra musste unweigerlich Schmunzeln. Rebellen... so idealistisch fehlgeleitet. Unweigerlich hatte sie eine Antwort parat... und die trudelte ebenfalls auf den offenen Kanälen zu allen Schiffen der Rebellenformation.

„Hallo Rebellenkommandant Erik Klivian. Hier spricht Lieutenant Du kannst mich mal. Ich weise sie höflichst daraufhin, dass ihre rebellische Pseudoinstitution auf imperialem Hoheitsgebiet keinerlei Autorität besitzt, so sehr ihre aufrührerischen kriminellen Köpfe auch die Augen zusammenpressen und es sich ganz super doll wünschen. Verlassen sie bitte das System, oder ihre Forderungen von gesetzlosen, fehlgeleiteten, verbrecherischen, egalisierenden und realitätsfremden Rebellen werden mit Turbolasern beantwortet.“


Der Kanal wurde wieder geschlossen und ihr rutschte ein: „Idiot.“ über die Lippen. Konnte man so verblendet sein? Sie schüttelte den Kopf und musste sogleich schmunzeln, als sich ihre Rottenkameraden meldeten und zu ihrer Meldung Stellung bezogen. Vor allem Lazy meinte, dass es doch recht unfair von ihr sei sich derart rüde gegenüber der zart besaiteten Natur dieses Rebells, der ihnen immerhin 24 Stunden zum Verlassen des Systems eingeräumt hatte, sich so zu benehmen.

Als die Defender Staffel wieder miteinander vereint war löste sich die bestehende Formierung von Kyras Rotte in Wohlgefallen auf und die komplette Staffel ordnete sich ohne großartige Kommunikation in Keilformation an. Mit einer Geschwindigkeit die jedes Landfahrzeug toppte und sich auch stark von den restlichen imperialen Jägern abhob unterwanderten sie den Rumpf des imposanten Sieges-Klasse Zerstörers Kali. Kyra widmete dem grauen Durastahl-Ungetüm nur einen kurzen Blick. Sie war mehr auf den Status ihrer Rotte und ihres eigenen Jägers fixiert, die sich allesamt noch in gutem Zustand befanden. Zwar hatten ihre Schilde durchaus gelitten in den Konfrontationen von zuvor, aber die Pause die sich eingestellt hatte, seit die rebellischen Einwohner Rhommamools geflüchtet waren, hatte bereits dafür gesorgt das ihre Schilde sich wieder regenerierten.

Etwas schmerzlich musste Kyra an Janson denken, der seit ihrem Spezialisierungstraining auf Carida nicht mehr aktiver Teil der Staffel war. Sie vermisste den ausgeglichenen und ruhigen Charakter des Mannes. Er war ihr schnell zum Freund geworden. Einer der Gründe wieso man auch schon mehrfach HoloGrußkarten und diverse Blumenstäuße geschickt hatte. Mit einem Schmunzeln musste sie an Jakes letzte Aktion denken und was Janson wohl von der Karte halten würde, als sich der neue Alpha-Wolve über den Staffelkanal meldete. Kyras Blick war beinahe augenblicklich auf dem Sensorschirm. Eine ganze Staffel? Und dazu noch Rebellen. Schmunzelnd schaltete sie die Ziele durch. Ihrer Rotte bliebe pro Defender noch zwei Torpedos. Damit würden sie noch etwas anrichten können, aber nicht so viel wie bei voller Armierung. Aber wer hatte schon ahnen können das sich hier noch Rebellen einfinden würden? Kyra schob alle Gedanken an galaktische Entwicklungen und Grenzverschiebungen beiseite, als sie die einzelnen Ziele für ihre Rotte markierte und mit nur wenigen Fingerbewegungen an die entsprechenden Piloten verschickte.


„Jeder darf pro Ziel nur einen Torpedo aufwenden. Sind die Torpedos und deren Ziele weg, in Flügelpaaren formieren und weiter machen. Ziele sind als Rebell 1 bis Rebell 4 markiert. Neue Ziele folgen nach bestätigtem Abschuss, also strengt euch an, sonst gibt’s kein neues Ziel.“

Und damit rasten sie auf Herf-2 zu. Etliche Kilometer entfernt nahmen die hässlichen Rebellenschiffe langsam Gestalt an, während die Sensoren sie schon längst erfasst hatten. Die optimale Feuerreichweite hatten die Defender alsbald erreicht und nach weiteren, kurzen Sekunden spuckten die vier Defender aus Kyras Rotte je einen Protonentorpedo aus. Ansehnlich entfaltete die Ladung der Geschosse ihre Wirkung an den Schilden der H-Wings- Und nur wenig später prasselte grünes, destruktives Laserfeuer auf die Schilde ein. Kyra beschleunigte mit ihren drei Kamraden und jagte, ähnlich wie Rotte Drei der Wolves zwischen ihre markierten Feinde und setzte sich alsbald hinter Herf-2. Die montierten Kanonen auf de bombern versuchten die Defender zu erwischen, aber nur gelegentliche Streifschüsse waren seitens der Rebellen zu verbuchen. Mehr brachten sie nicht zustande. Während wiederum Kyra und Jake die ersten beiden H-Wings erledigten und sich an den zweiten machten. Lazy und Cassandra folgten wenig später und erhielten so ebenfalls ihr zweites Ziel.

Kyra hatte sich indessen mit Jake halbwegs zusammen getan und raste erneut durch die aufgebrachte Bomberformation. Am Steuerknüppel reißend und eines der Ruder durch tretend riss sie den Defender etwas unsanfter, dafür aber recht schnell herum und verließ damit die Seite Jakes, nahm ihr Ziel Rebell 1 wieder ins Visier. Schnell, beinahe als Dauerfeuer zu bezeichnende, Lichtlanzen zuckten über die Schilde des anvisierten Feindes, als sie mit Genugtuung von der Explosion von Rebell 2 geblendet wurde. Cassandra hatte sich ihres zweiten H-Wings recht schnell entledigt. Gut. Langsam und beständig wurde sie besser. In ihre Gedanken hinein schrillte der Sensorschirm los. Die Angriffsfregatte (Sorrows of War) rückte langsam nähre, während sich auch feindliche Jägerverbände langsam in Reichweite brachten. Wobei von langsam in einem Raumjägergefecht nicht die Rede sein konnte. Kyra registrierte diverse A-Wing Elemente und X-Wings. Ohne weiter darauf einzugehen, betätigte sie erneut den Abzug, als die Feuerlösung hergestellt war. Zufriden betrachtete sie durch die schwarzen Linsen ihres Pilotenhelmes wie die Schilde des Bombers versagten und sich die darauffolgende Salve in die beiden Cockpits bohrte und der Jäger, ohne zu Explodieren, langsam aus der Formation sackte und davon raste.

Erneut schrillte es in ihrem Cockpit auf und teilte ihr dann, in knapper Aurek Schrift mit, das eine X-Wing Staffel sich ihrer Position näherte. Funktkontakt zwischen Herf-2 und den X-Wings, die sie als Dissident-1 kennzeichnete, war hergestellt worden. Eindeutiges Anzeichen das sie wohl aushelfen sollten. Immerhin hatten die Defender binnen kürzester Zeit blute ernte unter ihnen gehalten und mehr als die Hälfte der Staffel vaporisiert. Aber dann waren die X-Wings in Feuerreichweite und nahmen sich ihrer Rotte an. Eine ganze Staffel, gegen nur vier Defender. Das waren die Herausforderungen und Heldentaten, die die Galaxis schrieb, ohne das es dafür erst eines überbezahlten Holostars brauchte.


„Haltet euch nicht mit Dissident-1 auf. Wir müssen uns um die Bomber kümmern. Der strategischer Wert von deren Vernichtung ist absolut. Die Kali muss geschützt werden.“

Das machte es natürlich nicht einfacher, da die zahlenmäßig überlegenen X-Wings die Defender zu leicht beschäftigen konnten. Und das mindestens 4 zu 1. Darauf bedacht, sich nicht zu sehr von den Bombern trennen zu lassen, schafften es die vier Wolves noch einen weiteren Bomber aus der Staffel zu zerstören, ehe der Abstand immer größer wurde, bis er schlichtweg zu groß war und sie sich allein um die X-Wings kümmern mussten. Selbst Bilbringi war lange nicht so haarig und adrenalinreich gewesen, wie die Minuten in denen sich Kyras Rotte mit einer ganzen X-Wing Staffel prügelte. Der Ruf an die Wolves, das sie sich versammeln sollten war einerseits eine Erlösung, da sich die Defender so schnell sie es eben konnten, aus dem Getümmel lösten und in Richtung des Sternenzerstörers der Sieges Klasse davon rasten. Allesamt drastisch angeschlagen und gerade eben so mit Schildenergie zur Verfügung. Kyras Anzeige blinkte flammend rot mit einer 17% Anzeige in rasendem Takt. Das Schlachtenglück des Imperiums hatte sich drastisch verändert. Der Durchbruch des Sieges-Klasse Schlachtschiffs war nichts weiter als eine Fluchttaktik. Jedenfalls sagte ihr das der Instinkt den sie sich in all den bisher geflogenen Schlachten angesammelt hatte. Und das Kräfteverhältnis war bei einem genauen Blick eben nicht allzu vorteilhaft für sie. Kyra verdrängte diese Gedanken schnell. Flucht. Aufgabe. Dann noch der Angriff auf das Flaggschiff des Verbandes, durch die Bomber. Sie hatten versagt. War diese Niederlage allein die Schuld des Wolve Squad? Immer noch in einem halsbrecherischen Kurs an Trümmerteilen, feindlichen Jägern und mit einer Geschwindigkeit die die X-Wings schnell hinter sich ließ, begab man sich nun mehr nicht nur zum Schlachtschiff zurück, sondern leitete auf den Landeanflug ein. Während einfache TIE und Interceptor Jäger noch kämpften, wurde den Defendern die höchste Priorität zuteil um sich in den Hangar zu begeben. Dicht hinter Fosters erster Rotte reihten sich die vier Maschinen mit und um Kyra ein.

Sie hätte noch weiter gekämpft, ohne frage, aber mit Schilden die unter 20 Prozent gesunken waren, würde sie bei einer derartigen Übermacht auch nicht viel länger durchhalten. Fünf bis sieben Minuten hätte sie womöglich noch durchgehalten. Aber bis dahin hätte es die Kali vielleicht längst schon erwischt gehabt... Und dann, als würde das Dämmfeld alle diese Gedanken draußen im Weltraum lassen, hatten sie und ihre drei Rottenkameraden den Haupthangar des Sieges-Klasse Zerstörers erreicht. Laut letzter Meldung des Alpha-Wolve würden sie binnen kürzester Zeit springen. Aber wo war Aiden!? Und der Rest seiner Rotte? Verflucht!!


.:: | Osarian-System | VSD I 'Kali' | Haupthangar | TIE-Aufhängung | Defender-Cockpit | Kyra
 
[Osarian-System - am Rand des Systems - in der Nähe der restlichen Revolutionsschiffe] Captain Sho, (Captain Branno, Commander Tylor, Captain Dorlean, Linh Denb und weitere Staffelführer in der Holokonferenz)

Die Holo-Verbindung zwischen Commander Tylor, den Captains Sho, Branno und Dorlean sowie den überlebenden Staffelführern stand bald. Mondra Sho erkannte trotz der flackernden Bilder die Erschöpfung der vergangenen Schlacht in den Gesichtern der Männer und Frauen. Dennoch funkelte auch der ungebrochene Überlebenswille in ihren Augen, und Sho hegte keine Zweifel daran, dass sie sich gerne Captain Brannos leidenschaftlichem Aufruf anschließen würden, sich erneut den Imps zu stellen.

Diese Leidenschaft erinnerte die Togruta doch stark an seinen Großvater, den rhommamoolianischen Revolutionsführer Haarl Branno und sie musste trotz der vergangenen Strapazen und der bitteren Verluste schmunzeln. Commander Tylors Gesicht hingegen blieb ungerührt – er schien über die Worte des Dresselianers nachzudenken, während CaptainDorlean, ein großer schwarzhaariger Mensch mit wilden dunklen Augen, der wie die Personifizierung eines Piraten aus einem Holovid wirkte, schon bei Brannos Worten zustimmend genickt hatte.

„Da stimme ich Captain Branno voll und ganz zu, Commander. Ich bin es Leid, die ganze Zeit untätig in dem Asteroidenfeld herum zu hocken, während alle anderen aktiv zum Kampf für unsere Freiheit beitragen…“,

rief er ungeduldig und schoss von seinem Sitz hoch. Auch Mondra Sho war bereit, nach den wichtigsten Reparaturarbeiten an der Albedo, wieder zum Schauplatz des Kampfes zurückzukehren.

„Die Albedo ist so gut wie einsatzbereit – ich will mich nicht verkriechen, solange die Reps die ganze Arbeit allein erledigen“,

schloss sie sich Dorlean an, blieb aber ruhig sitzen – nur die unruhig zuckenden Lekkuspitzen verrieten ihren wahren Gemütszustand.

Lieutenant Denb von den Tukatas, Captain Harlowe von den Dune Snakes, Captain Gorrina und Lieutenant M’aazad von Hawkbat I und II sowie Lieutenant Carassas als Vertreter der Überreste der drei Sandpantherstaffeln war ebenso anzusehen, dass sie sich nichts lieber wünschten, als den Kampf zu beenden. Tylor hatte sich selbst als geeigneter Anführer ins Abseits geschossen, ihre Gesichter blickten erwartungsvoll von dem Arkanianer zu dem jungen Captain.

„Ich werde das Kommando über die Revolutionsflotte vorübergehend an Captain Branno abgeben – auch wenn die Schiffe der Neuen Republik den imperialen Verbund ohne uns in die Flucht schlagen können – es ist immer noch unser Kampf und wir werden ihn bis zum Ende führen. Die verbliebenen Sandpanther stellen sich unter die Führung von Lt. Carassas, ansonsten bleibt die Staffelaufteilung dieselbe, und Captain Branno wird Ihnen allen weitere Anweisungen geben…“

Seine Worte wurden von zustimmenden Äußerungen der Staffelführer begleitet – so war es Tylor gelungen, noch halbwegs sein Gesicht zu wahren. Der Commander sah mit hochgezogenen Augenbrauen den Dresselianer an, welcher nun die gesamte Verantwortung für den zweiten Angriff trug.

„Geben Sie Ihre Befehle, Commander Branno, und denken Sie daran, unseren neuen Freunden von der Republik Bescheid zu sagen, dass wir auch noch etwas abhaben möchten…“,

forderte er den Enkel des Revolutionsführers auf, während die übrigen Captains und Staffelführer ihrem neuen Anführer ihre Statusmeldungen übermittelten. In diese Vorbereitungen platzte der Funkspruch einer TIE-Pilotin, die tatsächlich glaubte, dass sie die so genannte Rebellenflotte noch beeindrucken konnte.

Du verblendetes, überhebliches Ding, dachte Mondra fast mitleidig, kurz bevor die von Commander Branno angeführte Revolutionsflotte zurück in den Orbit über Rhommamool sprang.

„Für die Freiheit!“,

rief sie ihrer Crew und über den Flottenkanal allen anderen Freiheitskämpfern nach dem Sprung zu, als sie erneut den Angriff auf die imperialen Eindringlinge starteten, die nun mehr von zwei Seiten attackiert wurden.


[Osarian-System – Orbit über Rhommamool – mit allen anderen Revolutionsschiffen] Captain Sho

YV-929 'Albedo'[Schilde 40%]
Penumbra-Shuttle 'Yautja' [Schilde 34%]
Tukata-Staffel [7B-Wings]
Sandpanther I [2 Z-95 Headhunter]
Sandpanther II [5 Z-95 Headhunter]
Sandpanther III [6 Z-95 Headhunter]

YT-1300 'Dusk' [Schilde 22%]
Hawkbat-Staffel I [10 Delta-7 Aethersprites]
Hawkbat-Staffel II [5 Z-95, 4 HLAF-500 Starfighter, 3 Whitecloak-Starfighter]

Dune Snakes
[3 Eta 2-Actis Abfangjäger, modifiziert]
[3 Delta 7 Aethersprites mit div.TIE/B-Wing/Z-95 Mods]

YT-1300 'Dawn' [Schilde 100%]
Penumbra-Shuttle 'Yama' [Schilde 100%]
5 Y-8 Minenfrachter
1 G9-Auslegerfrachter
 
.:: Osarian-System :: am Rand des Systems :: in der Nähe der restlichen Revolutionsschiffe :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.


Was hier nun geschah, überstieg förmlich die kühnsten Träume von Captain Cees Branno. Nicht nur, dass er mit einigen gewagten Manövern die kläglichen Reste der Revolutionsflotte gerettet hatte, nein, ihm wurde an dieser Stelle sogar das Kommando übertragen. Das faltige Gesicht des Dresselianers wurde direkt von einem nicht unerheblich stolzen Lächeln geprägt. Dennoch war hier beileibe kein rechter Ort für einen Freudentanz - es galt noch einiges an Arbeit zu erledigen. Sogar mehr, als die kleine Crew der 'Fortis' auf Anhieb in der Lage wäre, zu verarbeiten. Kaum das er das Kommando über die Rest-Flotte übertragen bekommen hatte, wurden dem YZ-775-Frachter jede Menge Daten und Statusmeldungen übermittelt. Das war einerseits immens wichtig - andererseits zweifelte der junge Captain ein wenig an der Belastungsfähigkeit seiner engagierten, aber keineswegs professionellen Mannschaft. Ohne nötige Führung würde die Belegschaft sicherlich binnen weniger Augenblicke überfordert sein.
Dennoch gemahnte sich Cees Branno zur Ruhe, atmete regelmäßig und versuchte sich halbwegs zu entspannen. Nach wie vor klebte ihm der Pilotendress am Körper - ein Zeugnis der Anspannung und Belastung. Aber das würde ihn nicht davon abhalten, die grausamen imperialen Despoten aus dem System zu jagen. Die Ankunft der Neuen Republik war das rechte Zeichen - und gemeinsam würde man endlich für die Unabhängigkeit sorgen. Oder besser: Man würde die Fesseln der Beinahe-Sklaverei endlich zerreissen können.
Kaum das dieses Thema vor das geistige Auge des Captains wanderte, loderte die Flamme der Heimatliebe in der Brust des Dresselianers auf. Seine Gedanken drohten abzuwandern, an Orte, zu Personen ... dann wurde er aus der kurzzeitigen Ablenkung gerissen.


"Captain, haben nun die gesamten Daten der Flotte. Ihre Befehle werden erwartet!"

Das war nun der große Augenblick. Der große Moment. Mit der rechten Hand fuhr sich Revolutions-Offizier über das Kinn und registrierte seine eigene Nervosität. Er wusste, dass er nun die Verantwortung über viele gute, treue, loyale und verbissene Männer und Frauen hatte. Das deren Schicksal in seinen Händen und Befehlen lagen. Nun an sich Zweifel zu hegen, würde automatisch den Tod justselbiger bedeuten. Nein, er würde nicht zweifeln. Heute nicht und auch sonst nicht. Heute war der Tag, der die Freiheit brachte.

Kurzerhand rief er sich den Status von jedem Schiff auf sein improvisiertes Taktik-Holo. Mit einem Stirnrunzeln nahm er die viel zu geringe Anzahl eigener Schiffe und Jäger zur Kenntnis. Das Folgende wäre wesentlich einfacher, hätten die Staffeln noch Sollstärke - soviel war klar. Doch das war leider nicht der Fall. Kurz räusperte sich Cees Branno, Captain der 'Fortis'. Dann erteilte er die ersten Befehle.


"Sämtliche 'Sandpanther' beschützen die 'Tukata'-B-Wings. Ich will das die Bomber bis zu den kapitalen Schiffen vordringen und ihre Geschenke verteilen können. Die 'Hawkbat'-Staffeln haben sich auf die imperialen Jagdmaschinen zu stürzen, ebenso die 'Dune Snakes'. Sämtliche Frachter und restliche Begleitschiffe eröffnen das Feuer in Eigenregie. Sie sollen jedoch die Abfang-Fregatte und die Korvetten meiden. Deren Feuerleitkontrollen sind zu sehr auf unsere Schiffgröße eingestellt. So .. Flotte soll den Mikrosprung zurück initiieren. Übermitteln Sie unsere Sprungdaten zur Synchronisation.'"

"Ja, Captain."

Es würde nur einige, wenige Augenblicke dauern, bis der Navigationscomputer die entsprechenden Daten errechnet hätte. Und der Mikrosprung war auch nur von nicht erwähnenswerter Dauer. Dann jedoch würde das wahre Problem auf sie alle zukommen. Die Vereinigung mit den republikanischen Schiffen und die Vertreibung der imperialen Terrorherrscher. Innerlich wappnete sich der junge Dresselianer und rief gleichzeitig die Schildleistung der 'Fortis' ab. Seit der 'Flucht' an den Systemrand hatten die kräftigen Deflektorgeneratoren beinahe zehn Prozent mehr Leistung zurückführen können. Damit konnte Captain Branno einstweilen leben. Er hoffte jedoch inständig, das er die Belastungsgrenzen der Schildkapazitäten nicht beanspruchen müsse.
Ein schneller Blick aus der Kanzel des Cockpits verdeutlichte ihm im nächsten Augenblick die Tragweite seiner neuen, wenngleich temporären Kompetenzen. Um seinen YZ-775-Frachter bereiteten sich eine Vielzahl von modifizierten, gekaperten oder illegal erworbenen Raumjägern und Frachtern darauf vor, für die eigene Unabhängigkeit in alle existierenden Höllen zu gehen. Die meisten von ihnen hatten keinerlei militärische Erfahrungen, doch ihr Mut und der Freiheitsdrang, hatten sie zu energischen, verbissenen Kämpfern werden lassen.


"Captain, Sprungkoordinaten bereit. Werden an die Flotte übermittelt."

Perfekt. Die Computeranlagen lieferten gute Arbeit. Immerhin das war schon einmal ein Anfang.

"Gut ... Mikrosprung ausführen in ... ZEHN ... NEUN ... ACHT ... SIEBEN ... SECHS ..."

Die Zeit schien plötzlich nur noch in Zeitlupe zu vergehen, für den Captain. Seine eigene Stimme hallte und wurde langsamer, zäher, endloser. Sein Blick war starr auf die digitalisierte Darstellung der kleinen Revolutionsflotte auf dem Taktik-Holo gerichtet. Alles wirkte schlagartig surreal und verzerrt.

"FÜNF ... VIER ... DREI ... ZWEI ... EINS ..."

Der Blick des Captains wanderte zurück zu den Cockpitscheiben und er blickte hinaus in die gähnende Schwärze des Weltalls. Nichts ausser Finsternis und Düsternheit. Dann erfolgte sein finaler Befehl hier in der ruhigen, friedvollen Abgeschiedenheit des Systemrands.

"... SPRUNG!"

Es war wahrhaftig nur der Bruchteil eines Augenblicks, den die kleine Flottille um Captain Branno in den Hyperraum eintauchte, um die für derartige Reisen eher marginale Distanz zum System-Zentrum zu überbrücken. Ein kurzer Ruck, eine kurzzeitige Beschleunigung und dann schon fiel der YZ-775-Frachter mit den starken Modifikationen in den Realraum zurück, etwas abseits von den Asteroiden, in denen sich zuvor erfolgreich einige befreundete Einheiten verborgen hatten. Kaum das der Captain wieder Herr über seine Sinne nach der minimalen Hyperraumreise war, blickte er auf sein improvisiertes Taktik-Holo. Unruhig rutschte er auf seinem Kommandosessel umher und zwang sich selbst zur Ruhe.

"Bericht!"

"Alle Systeme laufen normal, Captain. Wir haben volle Energie auf den Waffen."

Immerhin etwas. Die geballte Feuerkraft stand zur Verfügung. Damit würden sie die imperialen Tyrannen aus dem System prügeln - zumindest, wenn es nach dem Captain ging. Wieder kniff er die Augen zusammen und zog die Stirn kraus.

"Sind alle Einheiten erfolgreich gesprungen?"

"Ja, Captain Branno. Alle Einheiten befinden sich laut unseren Daten im Geschehen."

"Erinnern Sie an meine Order und geben Sie Schub."

"Aye."

Es dauerte nur wenige Herzschläge, bis die ersten Raumjäger an dem Frachter vorbeisausten. Nun war es an der Zeit für den großen Befreiungsschlag. Auf dem Taktik-Holo erkannte Captain Branno, dass sich die Maschinen seiner Order entsprechend formierten. Sofort schwoll die Brust des Dresselianers vor Stolz an. Stolz auf die Flotte, auf die Revolutionskrieger und auch auf das ihm nun obliegende Kommando.

Die Reste der drei 'Sandpanther'-Staffeln, insgesamt noch dreizehn verbliebene Z-95 Headhunter, flankierten die mächtigen B-Flügler-Angriffsbomber der 'Tukuta'-Staffel. Zwischen, neben, unter und über ihnen düsten Eta 2-Actis Abfangjäger, HLAF-500 Sternenjäger, Delta-7 Aethersprites und andere Modelle, die der junge Captain kaum zuordnen konnte. Es war eine kunterbunte Angriffsoffensive, doch sie wusste zu gefallen. Dazu kamen die größeren, schwerfälligeren, aber auch schwerer bewaffneten Frachter der Revolutions-Flotte. Und sie alle hielten konsequent auf die Umrisse mehrerer kapitaler Schiffe zu: Imperialen wie Republikanischen Kriegsfahrzeugen, die sich in wilder Auseinandersetzung übten. Dazwischen tobten tödliche, direkte Schlagabtausche von Jagdmaschinen. Mit etwas Glück konnte hier heute ein großer Sieg errungen werden.
Seinem ursprünglichen Befehl entsprechend, steuerten die B-Flügler mit ihrem Z-95 Kopfjäger-Begleitschutz direkt den Sieges-Sternzerstörer an. Die unzähligen weiteren Jäger schienen sich in erster Linie um die TIE-Jäger kümmern zu wollen.


"Visieren Sie die Hecksektion des Sternzerstörers mit unseren Turbos an. Ausserdem will ich Feuerbereitschaft der Protonentorpedos."

Die 'Fortis' schnitt, wie die restlichen Schiffe der Revolutions-Flotte, mit beachtlicher Geschwindigkeit auf die beiden kämpfenden Kampfgruppen zu. Kaum das die notwendige Maximalreichweite erreicht war, blitzten die Turbolaser des Frachters auf und begannen schon auf große Entfernung den hinteren Bereich des Victory-Sternzerstörers zu beharken. Natürlich waren diese Versuche eher kläglicher Natur, doch hoffte der Captain so, die Aufmerksamkeit von den Angriffsbombern zumindest anfänglich abzulenken.

"Und rufen Sie den Kommandeur der Republik-Flotte ... Marschall ... Klivian, meine ich. Sagen Sie ihm vollste Unterstützung im Kampf gegen die Imperialen zu. Die Ankunft der Neuen Republik wurde lange herbeigesehnt und wir freuen uns, gemeinsam in die Schlacht zu ziehen."

"Jawohl, Captain."

Damit durfte auch der politische Teil der Offensive erledigt worden sein - so empfand Captain Cees Branno zumindest in diesem Augenblick. Von nun an galt es nur noch, die Waffen sprechen zu lassen. Ein rascher Seitblick aufs Taktik-Holo bescheinigte das gute Vorankommen der Bomber samt ihrer Begleitjäger. Die übrigen Jagdmaschinen steuerten zielstrebig auf die Dogfights der verschiedenen Raumjäger von Republik und Imperium zu. Alles in allem lief bisher alles reibungslos. Dann meldeten die Torpedowerfer die geforderte Feuerbereitschaft.

"Und nun dichter an den Sternzerstörer. Wäre doch zu schön, wenn wir ihn hier und jetzt bewegungsunfähig machen könnten. Mein Großvater würde sich bestimmt über ein solches Geschenk freuen."

Ganz abwegig war dieser stille, wie beinahe fromme Wunsch nicht. Andererseits würde es die Neue Republik sicherlich nicht gern sehen, wenn ein möglicherweise gekapertes Kriegsschiff einen neuen Besitzer in Form eines ehemaligen Revolutionsführers fände. Ein Ruckeln durchfuhr den Frachter, als die erste imperiale Gegenwehr die Schilde beanspruchte. Nun war es endlich soweit. Die Schlacht fand ihre zweite Runde.


.:: Osarian-System :: nahe des Orbits von Rhommamol :: an der Spitze der Revolutionsschiffe :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.

YZ-775 'Fortis' [Schilde 66%]
 
[: Osarian-System | hoher Orbit von Rhommamool :||: in der Nähe der „Kali“ | Wolve Neun :||: allein :]

Schwerfällig – und mit einem Hauch Trotz – näherte sich der Victory-Sternzerstörer „Kali“ langsam den feindlichen Reihen. Gleich einem kolossalen Insektenstock umgaben klitzekleine Sternjäger das Kriegsschiff. Manche ließen die geschwächten Schilde aufblitzen, andere versuchten etwa im selben Moment ihre Gegner in tödlichen Dogfights zu vertreiben. Doch scheinbar störte sich das gewaltige Monstrum aus massivem Durastahl nicht an diesen Duellen sowie dem vereinzelten Beschuss durch feindliche Jagdmaschinen. In diesem Augenblick konnte man nur ahnen, dass die Schilde der „Kali“ nicht mehr frisch, sondern stattdessen schon längst in einem bedrohlichen Bereich waren. Der uralte Sternzerstörer konnte weder allein, noch mit den paar verbliebenen Begleitschiffen gegen die recht neue Kampfgruppe der Rebellen ankämpfen. Einzig eine rasche Flucht in den Hyperraum schien für den imperialen Kommandeur in dieser ungleichen Situation der letzte Ausweg zu sein – und deshalb kämpfte sich der kampferprobte Sternzerstörer der alten Victory-Klasse durch die feindliche Linie.

Irgendwo im gewaltigen Chaos, das der gewagte Fluchtversuch der Imperialen auslöste, flogen vier angekratzte TIE/D Defender mit einem rasanten Tempo entlang. Gemeinsam versuchten sie schnell einen sicheren Weg durch die feindlichen Reihen zu finden, um am Ende auf eines der Trägerschiffe zu gelangen oder sich durch einen Hyperraumsprung in Sicherheit zu bringen. Dabei mussten sie an gewaltigen Kriegsschiffen sowie kompletten Sternjägerstaffeln der Rebellen vorbei. Zur Sicherheit seiner drei Untergebenen hatte der Rottenführer sofort eine rautenförmige Formation befohlen. Nun sicherte der zweite Pilot jeweils seinen vorgesetzten Flügelmann ab, indem er mit seinem modernen Jagdbomber leicht versetzt neben und etwas hinter dem anderen flog. In der Ferne konnten sie ohne Probleme sehen wie sich die riesige „Kali“ an dem gegnerischen Sternzerstörer der Republic-Klasse langsam vorbei drängelte.

Unwillkürlich schluckte der imperiale Flight Captain. Schweigend, und weiterhin schwitzend saß er in seinem kugelförmigen Cockpit und musterte das chaotische Schlachtfeld, das sich allmählich vor seinen aufmerksamen Augen ausbreitete. Immer mehr wurde ihm klar, dass die restlichen Sternjäger der imperialen Kampfgruppe, die im Gegensatz zu den TIE/D Defendern keine Schilde besaßen, für den Feind keine Bedrohung mehr darstellten. Einfach zu klein war ihre Zahl nach den Kämpfen mit all den Widerständlern. Mittlerweile waren die imperialen Piloten müde, demoralisiert und schlicht am Ende ihrer begrenzten Kräfte. Bei jedem Blick auf den flimmernden Sensorbildschirm konnte er sehen wie wieder ein grüner Punkt unwiderruflich erlosch. Trotz dieser Rückschläge hielt er sich für den Moment mit Flüchen zurück. Kein schlechtes Wort glitt über seine Lippen. Momentan hatte der Flight Captain keine Zeit für irgendwelche flotten Sprüche oder andere Formen der Ablenkung.


Neun – hier Elf, die Entfernung zum Sternzerstörer beträgt noch circa siebzigtausend Kilometer“, meldete sich auf einmal Drask mit seiner emotionslosen Stimme üben den speziellen Rottenkanal. „Nach meinen ersten Berechnungen dürfte sich aber vorher noch die Angriffsfregatte zwischen uns und die 'Kali' schieben.“

Der Imperiale biss die Zähne zusammen, um keinen Fluch auszusprechen. Die Angriffsfregatte war in diesem kleinen Gefecht das effektivste Mittel der Rebellen, um Piloten schnell zu töten. Ohne ein bisschen Glück hatte man keine Chance dagegen. Erneut musterte der Bastioner Pilotenoffizier den Status seiner aktiven Schilde. Ein streitsüchtiges A-Wing-Pärchen hatte seine Schilde in den letzten Minuten, bevor er sich endlich mit seinen Kameraden formieren konnte, immerhin auf beachtliche vierzig Prozent herunter gestutzt. Doch ihren Erfolg konnten die beiden Rebellen nicht genießen, da sich Drask und dessen Flügelmann, Wolve ZwölfKarto Mynthas, rasch den beiden angenommen hatten. Eiskalt hatte sich jeweils einer der beiden Wolves einen Rebell geschnappt, indem er sich an dessen Heck gehangen hat. Es war der Hauch technischer Überlegenheit, den diese TIE/D Defender gegenüber den Abfangjägern der Rebellen besaßen, die zu einem raschen Sieg führten. Flüchtig ließ der Flight Captain seine Hand über eine Armatur gleiten. Durch das fehlen irgendeiner Atmosphäre in seinem kugelförmigen Cockpit konnte er natürlich nicht das Klacken der Tasten hören. Dafür sah er das Resultat auf einem kleinen Monitor.

Elf, behalten Sie vorerst den aktuellen Kurs bei“, entgegnete der Rottenführer nach einer ziemlich kurzen Pause. Zwölf, berechnen Sie einen Alternativkurs zur 'Kali'. Zehn, Sie bleiben derweil an meiner Seite. Wir halten eventuelle Gegner auf Abstand und übernehmen wieder die Führung.“

Bloß zwei oder drei Sekunden, nachdem diese Anweisung über den Äther gegangen war, lösten sich die hinteren Jagdbomber aus der Formation, gaben etwas mehr Schub und setzten sich schnell – und ganz synchron – an die Spitze, wo sie sich wieder der Geschwindigkeit ihrer beiden Kameraden in kürzester Zeit anpassten. Erneut funkelten die schwarzen Solarflächen, die diesem TIE-Jagdbomber die nötige Energie lieferten, im grellen Licht des fernen Stern. Fast magisch blitzten hier und da die Kollektoren für Bruchteile einer Sekunde auf. In diesen paar Hundertsteln stellten sie flüchtig ferne Sterne förmlich in den Schatten. Doch dafür interessierte sich in diesem Augenblick niemand. Ganz synchron raste man weiter auf den fernen Sternzerstörer zu. Noch immer scharten sich um das recht große Kriegsschiff zahlreiche Sternjäger. Manchmal flackerte sogar der Schild unheilvoll auf, wenn die feindlichen Schiffe ebenfalls das Feuer auf die „Kali“ eröffneten.

„Rotte – hier Zehn, habe eine feindliche Staffel Abfangjäger auf dem Radar“, unterbrach Thran das Rauschen im Rottenkanal. „Dieses Mal sind's neuere Modelle als die Aureks.“

Höchstwahrscheinlich in Rekordzeit glitt der Blick des Flight Captain zum Sensorbildschirm. Thran sprach die Wahrheit. Eine komplette Staffel neuer E-Wings hatte sich geschlossen auf die Jagd nach den vier TIE/D Defender gemacht. Rückhalt schienen dabei diese Rebellenpiloten bei der schmalen Fregatte zu suchen, die noch immer gnadenlos Tod und Verderben unter die lebenden Mitglieder der TIE Corps in diesem System brachte. Das Herz machte mit einem Mal einen gewaltigen Satz als der Rottenführer diese unheilvolle Konstellation, die sich vor ihm aufbaute, bemerkte. Instinktiv griff er nach dem Geschwindigkeitsregler. Sie brauchten einen Alternativkurs, wenn sie aus diesem System lebend fliehen wollten. Nur beiläufig registrierte der Pilot, dass ein einzelner Schweißtropfen knapp an seinem Augen entlang rollte. Es folgte der Nase und hinterließ bloß ein flüchtiges Kitzeln. Doch daran verschwendete der imperiale Pilot keinen Gedanken. Stattdessen richtete er seine Schilde neu aus, um der Gefahr nicht gänzlich ausgeliefert zu sein.

Zwölf, haben Sie einen Alternativkurs?“, fragte der Rottenführer und musterte dabei die hässlichen Jagdmaschinen, die sich ihnen schnell näherten.

Keine Antwort. Erneut biss sich der Flight Captain hörbar auf die Zähne, um ein lautes Fluchen in letzter Instanz zu verhindern. Sie hatten keine Torpedos mehr und die Schilde waren angekratzt. Für die ausgeruhten, feigen Rebellen stellten sie also keine große Gefahr dar. Zumal sich diese Piloten auf die Jagd nach einer kleinen Rotte gemacht hatten – zu zwölft! Erste rote Laserschüsse flogen im nächsten Moment auf sie zu. In einem recht hellen Grünton blitzte der geschwächte Deflektorschild auf als die ersten Schüsse gegen ihn prallten. Blitzschnell trat der Wolve das Steuerpedal durch und drückte den Steuerknüppel nach links. Sofort tauchte der Defender unter den Schüssen ab. Etwa zur gleichen Zeit folgten auch die anderen drei Piloten. Kurzfristig löste man die Formation auf, da sich die ersten E-Wings schon darum bemühten an das Heck der modernen TIEs zu gelangen.

Energisch suchten die hässlichen Abfangjäger nach einem Moment, wo sie sich problemlos an ihre „Opfer“ hängen konnten. Gleichzeitig versuchten die imperialen Jagdbomber aus dem Visier dieser blutrünstigen Kath-Hunde zu springen, indem sie im Zickzack flogen. Trotzdem feuerte man auf die flüchtenden Defender. Hetzte sie förmlich durch die schwarze Schwerelosigkeit – weg vom riesigen Planeten, hin zur Kampfgruppe der Rebellen. Dort schob sich der angeschlagene Sternzerstörer der alten Victory-Klasse noch immer durch die feindlichen Reihen und musste dafür einige Treffer ohne sich wehren zu können einstecken. Geschickt tauchte einer der Defender ein weiteres Mal unter der Schusslinie seiner Verfolger ab. Das Abtauchen selbst dauerte nicht sehr lange. Denn sofort ließ der Pilot seine Maschine stabilisieren und gab etwas mehr Energie auf den Antrieb. Ein kleiner Sprung nach „vorn“ war die unweigerliche Folge. Jedoch erarbeitete sich der Imperiale mit diesem kleinen, kaum spektakulären Manöver etwas Zeit gegenüber seinen Verfolgern.


„Die Fregatte ('Sorrows of War') bringt sich in Stellung“, erklang Karto Mynthas' sachliche Stimme über die Rottenfrequenz. „Ein alternativer Kurs ist damit unmöglich.“

'Dann brauchen wir umso mehr Glück', dachte sich der Rottenführer beiläufig und musterte das sehr schlanke Kriegsschiff, das im Dienste der Rebellen wahrscheinlich schon vielen, sehr vielen Piloten der TIE Corps das Leben genommen hatte. Stille. Bewegungslosigkeit. Sämtliche Abläufe schienen nur noch in Zeitlupe abzulaufen. Dann – mit einem Mal – erwachten die Zwillingslaserkanonen der Fregatte. Grelle Blitze durchzuckten das Schwarz. Kein Quadratmeter schien in diesem Augenblick mehr sicher zu sein, denn allmählich koordinierten die Kanoniere ihr Feuer. Man konzentrierte sich auf bestimmte Stellen, die laut Prognosen von den vier TIEs angeflogen werden könnten. Mit einem Schlag wurde dem Flight Captain klar, dass die E-Wings sie bloß in diese Falle treiben sollten. Man hatte niemals ein Duell gewollt, sondern entledigte sich seiner Feinde auf eine Feige Art und Weise.

Leise schnaubte der Pilot bei dieser Erkenntnis. Gleichzeitig wurde der Griff um den Steuerknüppel noch einen Tick fester. Hätte er nicht seine Fliegermontur getragen, hätte man in diesem Augenblick deutlich die weißen Druckstellen an seinen Knöcheln gesehen. Konzentriert riss er seinen Defender zur Seite. Nur knapp wich er einer Salve aus tödlichen Laserstrahlen aus. Ziemlich schnell fing sich der silbern-graue TIE mit den drei Flügeln wieder. Plötzlich droschen weitere Laserschüsse auf sein Heck ein. Ein E-Wing hatte erneut die Jagd aufgenommen. Flink glitt der Blick zum Monitor, wo er den aktuellen Status ablesen konnte.
'Dreißig Prozent', las er schluckend ab. Langsam schmolz seine Lebensversicherung – der Deflektorschild. Cassie – sie kam ihm plötzlich in den Sinn. Seine letzten Gedanken galten ihr? Fast hätte er bei ihrem zuckersüßen Lächeln, das sich auf einmal vor seinem geistigen Auge zeigte, gelacht. Doch stattdessen schüttelte er bloß den Kopf, schob den Gedanken zur Seite und überließ sich wieder seinem Pflichtbewusstsein.

„Sir, Schilde sind ausgefallen“, meldete sich erneut Thran – dieses Mal mit einer sehr angsterfüllten Stimme. „Ich versuche ...“

Danach brach die Stimme ab und ein unheilvolles Rauschen erfüllte die Frequenz. Erschrocken sah der Flight Captain auf den flimmernden Sensorbildschirm. Sein Herz schlug laut und schnell. Keine ruhige Sekunde fand der Pilot – der Erhaltungstrieb dominierte in ihm mit eiserner Faust. Adrenalin bahnte sich durch seine unzähligen Adern. Der kleine Punkt, der einst sein Flügelmann war, war mit einem Mal spurlos verschwunden. In Gedanken rekonstruierte der Imperiale die Lage des Toten. Zu nah schien Thran an die Fregatte geflogen zu sein. Er hatte sich einfach von den E-Wings ins Feuer des Rebellenschiffs hetzen lassen. 'Anfängerfehler!', schoss es dem Piloten durch den Kopf. Parallel dazu sauste die Faust zornig auf die aktiven Armaturen. Es war das Adrenalin was diesen Ausbruch begünstigte – oder gar verstärkte. Kurz glitten seine Gedanken zu dem Toten. Thran hatte kaum eine Erfahrung im realen Umgang mit diesem TIE-Modell sammeln können. Gleich nach der berühmten „Zweiten Schlacht von Bastion“ hatte man ihn zum „Wolve Squad“ versetzt und Rhommamool war dabei die erste Feuertaufe für ihn gewesen.

Plötzlich schrammte ein Schuss der flinken Zwillingslaserkanonen am Schild des silbern-grauen TIE/D Defender. Sofort fiel der Status auf „null Prozent“. Durch seine Unachtsamkeit hatte der Pilot jegliche Lebensversicherung verspielt. Für die E-Wings war er damit eine leichte Beute. Rasch ging der Jagdbomber ein weiteres Mal auf einen „Tauchgang“. Schlagartig fühlte sich der Flight Captain an seinen Dienst in einer TIE/In Interceptor-Staffel, den „Shadow Wings“, erinnert. Nun musste der Pilot mit seinem Fliegergeschick und Glück gegen die Rebellen antreten. Unwillkürlich lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Bloß sehr ungern trieb er Glücksspiel. Doch wie sollte er gegen die Fregatte und eine E-Wing-Staffel gewinnen? In einem rasanten Rhythmus schlug das Herz. Schnell drückte er den Steuerknüppel ein weiteres Mal nach vorn. Sofort folgte der Jagdbomber und entkam nur knapp einer weiteren, tödlichen Salve der Angriffsfregatte. Mittlerweile schien die „Kali“ näher zu sein. Er schätzte noch zweitausend Kilometer.

Im gewohnten Zickzack bewegte sich die imperiale Maschine in dieser Situation nur langsam, ganz langsam vorwärts. Gleichzeitig schossen E-Wings und die Kanoniere der Angriffsfregatte weiter auf ihn. Jede Sekunde konnte für ihn mittlerweile den Tod bedeuten. Nirgends war er mehr sicher. Denn besonders die E-Wings versuchten ihn weiter zu hetzen. Schon setzten sich zwei agile Abfangjäger an sein Heck. Ohne zu zögern eröffneten sie mit ihren drei Laserkanonen das Feuer. Salve für Salve schossen sie auf ihn. Selbstverständlich versuchte der Jagdbomber auszuweichen und setzte dieses Mal zu einem Steigflug an. Jedoch warteten auch in dieser Höhe zwei E-Wings auf ihn. Konnte der Bastioner Pilot überhaupt erfolgreich die „Kali“ erreichen? Offenbar schwand seine Chancen – und das Glück schien sich ebenfalls von ihm abzuwenden. Erneut machte der TIE einen Satz. Damit war der Antrieb an seine Grenzen angekommen. Bis zur Höchstleistung trieb der Flight Captain die sehr moderne Maschine.

Es dauerte höchstens zwei Minuten bis das Kontrollinstrument leise piepste. Durch die überzogene, recht riskante Nutzung waren erneut Leitungen durchgebrannt. In weiter Ferne konnte er schon den Hangar sehen. Eine andere Rotte TIE/D Defender verschwand gerade in dem offenen Tor. Sie hatten den gefährlichen Ritt geschafft. Denn nun waren sie in Sicherheit – im stählernen Bauch der großen „Kali“. Mit rasanter Geschwindigkeit flog der Jagdbomber weiterhin auf den dunkelgrauen Victory-Sternzerstörer zu. Ein weiteres Mal ging auf einmal eine komplette Rotte der Rebellenabfangjäger zu einem Angriff auf den TIE/D Defender über. Rote Blitze zuckten an dem kugelförmigen Cockpit – also knapp an ihm – vorbei. Plötzlich traf eine Salve einen der dreieckigen Flügel. Sofort kam der Sternjäger ins Trudeln. Jegliche Stabilität war schlagartig verloren. Ebenso fielen in dieser Sekunde einige Instrumente im Cockpit aus. In diesem Augenblick konnte man durch sein runde Fenster den Planeten und dann die gewaltigen Kriegsschiffe, die sich noch immer bekämpften, sehen. Irgendwie fand sich der Imperiale mit seinem Tod ab. Ruhig schloss er die Augen und dachte dabei ein letztes Mal an Cassie.


... Teil Zwei folgt ...
 
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... Teil Zwei ...

Ein starker Ruck riss ihn unerwartet aus seinen Gedanken. Cassies Gesichtszüge verschwanden und dafür breitete sich auf einmal vor seinen Augen der ramponierte Rumpf der „Kali“ aus. Verwundert lehnte sich der Imperiale zurück. Mit einem Mal erschien ihm die normierte Pilotenkluft schwer, kaum tragbar. Was war hier los? War er schon tot? Schwer ging sein Atem. In dem TIE fiel langsam ein System nach dem anderen aus. Sollte er sich die Mühe machen und Energie sparen? Ein leichter Hauch von Unwille ging durch seinen Körper als er einen Arm nach den Armaturen streckte und im nächsten Moment unnötige Systeme abschaltete. Danach ging das Atmen etwas leichter. Parallel zu dieser Verbesserung seiner Lebensqualität kehrte auch seine Rationalität zurück. Ihm fiel ein kleines Licht auf, das ständig blinkte. Ein Traktorstrahl hatte ihn erfasst. War er der „Kali“ so viel wert? Für eine Sekunde musterte er den Sternzerstörer. Irgendwie näherte er sich dem Hangar.

Neun, wir haben Sie“, krächzte Drasks Stimme durch die Lautsprecher in dem Helm, da sein Funk nur noch auf einem Minimum funktionierte. „Die 'Razor' haben uns etwas Zeit verschafft.“

Sicher flogen die letzten beiden TIE/D Defender auf die „Kali“ zu. Im „Schlepptau“ zogen sie dabei einen dritten mit. Dieser Jagdbomber war durch den feindlichen Beschuss entstellt, da ihm einer der drei Flügel fehlte und einige Brandspuren, besonders durch die riskante Nutzung der vorhandenen Technik, deutlich zu sehen waren. Mit ihren beiden Traktorstrahlern versuchte man den Kameraden in den Hangar zu bringen. Doch langsam schloss sich das massive Hangartor. Das alte Kriegsschiff machte sich bereit für einen Sprung in die Sicherheit. Offenbar ließen die Flottenoffiziere für diese Sicherheit ihre eigenen Piloten zurück. Man musste sich also beeilen, wenn man den Sprung in den Hyperraum noch erleben wollte. Für die Wolves war dies wahrscheinlich der Ansporn, weshalb sie ihre TIE/D Defender an ihre Grenzen brachten. Quasi in aller letzter Sekunde schlüpften sie zu dritt durch das Tor und retteten damit dem Rottenführer das Leben.

Fast synchron deaktivierten die beiden intakten Jagdbomber ihren Traktorstrahl. Doch statt weiter in der Schwerelosigkeit gefangen zu sein, griff nun ziemlich unbarmherzig die künstliche Schwerkraft nach dem grässlichen Wrack. Durch den Schwung schlitterte die ramponierte Kugel über den harten Metallboden. Funken sprühten in grellen Farben. Einige Techniker brachten sich rasch springend in Sicherheit als das Wrack auf sie zu schlitterte. Als der Jagdbomber zum Stehen kam, rannten sofort mehrere Männer auf das Ding zu, um mögliche Brände zu löschen. Im Inneren war der Pilot fast an seine Grenzen geraten. An seiner Lippe schmeckte er etwas Blut. Anscheinend hatte er sich bei der Notlandung irgendwo gestoßen. Dazu konnte er sich kaum bewegen. Nur die Geräusche der vielen Techniker – von draußen – konnte er hören. Von außen öffnete jemand plötzlich die Luke zu seinem Cockpit. Ächzend sah der imperiale Pilot nach oben.

Eine Stimme sprach zu ihm:
„Flight Captain, Thiuro. Sind Sie okay?“

[: Osarian-System | hoher Orbit von Rhommamool :||: „Kali“ | Hangar | Wolve Neun :||: mit einem Techniker :]​
 
[Osarian-System ~ Orbit von Rhommamool ~ Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

Unermüdlich droschen im Minutentakt die Schüsse der feindlichen Turbolaser auf die angekratzten Schutzschilde des dunkelgrauen Sternzerstörers der Victory-Klasse ein. Mit jedem einzelnen Schlag schien sich der geschwächte Schild in noch hellere Farbtöne zu flüchten und gab damit unfreiwillig immer mehr die letzte Sicherheit der ausgelaugten Mannschaft vor dem erbarmungslosen Vakuum – also dem sicheren Tod – auf. Zwar versuchte das imperiale Kriegsschiff mit aller letzter Kraft durch die feindlichen Linien zu brechen, um anschließen in den sicheren Hyperraum zu flüchten. Doch bis dahin scharten sich die Rebellenschiffe um die „Kali“, ließen keine Sekunde zur Hetzjagd oder zum Beschuss aus und feierten höchstwahrscheinlich schon ihren Sieg. Da half es dem Sternzerstörer der bekannten Victory-Klasse auch nicht, dass er noch ein paar Begleitschiffe besaß, die ebenso wie die „Kali“ feindliches Feuer erdulden mussten.

Quälend kroch das ramponierte Flaggschiff der kleinen, imperialen Kampfgruppe an dem modernen Pendant der Rebellen vorbei. Vereinzelt sah man schon erste, funkensprühende Lücken auf der recht massiven Haut des stählernen Monstrums. Dazu flackerte zur selben Zeit am Heck der „Kali“ eines der beiden kleineren Triebwerke, während das andere – ausgelöst durch einen hinterhältigen Angriff der feindlichen Bomber – gänzlich ausgefallen war. Nur selten, und dabei ohne jeglichen Rhythmus, erwiderten zudem die großen Turbolaser das feindliche Feuer. Mittlerweile hatte man fast die ganze Energie, die im Regelfall allein für die Waffensysteme zur Verfügung stand, in Schilde und Antrieb umleiten lassen. Sämtliche Taten der kompletten Mannschaft waren im Moment ausschließlich auf einen erfolgreichen Rückzug in den Hyperraum ausgelegt.

Brummend beugte sich Commdore Tiberius Mard über den flackernden Holotisch. Kaum ein Funke Energie war noch für das strapazierte Gerät und dessen holografische Darstellung der momentanen Situation da. Doch daran störte sich der beleibte Imperiale nicht. Mit grimmiger Miene begutachtete er die kleinen „Fortschritte“ seiner Kampfgruppe. Viel zu langsam für seinen Geschmack bewegten sich die Imperialen durch das Vakuum. Das Schicksal schien seine Niederlage förmlich auszukosten und ihn dabei zu quälen.
'Sadismus, purer Sadismus', spottete der Commodore in Gedanken und das grimmige Gesicht verzog sich säuerlich. In dieser dunklen Stunde dachte Mard noch einmal an sein glorreiches Vorbild, Delak Niriz. Unwillkürlich schnaubte der beleibte Kommandeur als er das recht strenge Gesicht des ehemaligen High Admiral vor seinem geistigen Auge sah.

„Multiple Kontakte treten aus dem Hyperraum, Sir“, meldete auf einmal der Sensorikoffizier etwas geschockt und schien sich schon im nächsten Moment wieder zu fangen. „All diese neuen Kontakte scheinen maximal Frachtergröße zu haben. Einzelne Modifikationen sind auszumachen.“

„Diese elenden Widerständler“, knurrte Tiberius Mard und richtete sich dabei mit einem sehr lauten Schnauben auf. „Natürlich wollen sie sich an meinem Niedergang laben. Nun machen sie sich rasch über das faulende Aas her, das die Rebellen hinterlassen. Kriminelle!“

Kleine Frachter, begleitet von großteils uralten Sternjäger, drängten sich in einem flinken Tempo bis zum Heck „Kali“ vor. Überholten allmählich die langsameren Kriegsschiffe der beiden Parteien und breiteten sich dann blitzschnell in den gewaltigen Zwischenräumen aus, um sofort im Anschluss den imperialen Sternzerstörer der Victory-Klasse und dessen letzte Eskorte an TIEs ohne jegliche Gnade ins Visier zu nehmen. Einzelne Schüsse droschen schon ein paar Sekunden später auf den Schild der „Kali“. Eher widerwillig richteten sich nach dieser flüchtigen Attacke die schweren Ionenkanonen, die zu zweit ganz allein das breite Heck überwachten, auf die Feinde aus. Als kurze Antwort gaben die diensthabenden Kanoniere zwei, drei Salven. Jedoch waren die paar anvisierten Feinde für diese Art von Ionenkanonen einfach viel zu klein. Dementsprechend waren die Kanoniere bei der Abwehr dieser agilen Ziele nicht erfolgreich. Minute für Minute kamen die Widerständler dadurch näher.

Gehetzt von Rebellen und Freiheitskämpfern Rhommamools bewegte sich der dunkelgraue Victory-Sternzerstörer weiter durch die Schwärze. Mittlerweile hatte das imperiale Kriegsschiff das größere Pendant aus den Rebellenwerften (die „Endymion“) längst passiert und schob sich nur noch an dem Quasar-Fire Träger („Embrace of Light“) vorbei. Es waren nur noch ein paar tausend Kilometer bis zum sicheren Sprungpunkt. Gleichzeitig schwirrten die letzten TIE-Fighter um das Schiff, während im selben Moment die imperiale Nebulon B-Fregatte „Ulysses“ und der Eskortträger „Swarm“ nach einem Anschluss zu ihrem Flaggschiff, der „Kali“, suchten, um am Ende des Gefechts nicht in den Händen der Rebellen zu landen oder als Trophäe der Freiheitskämpfer zu enden. Jedoch mussten sie – genau wie der ramponierte Sternzerstörer – jede Menge Turbolaserfeuer der feindlichen Seite über sich ergehen lassen. Immer wieder flimmerten ihre Schilde auf. Doch noch hielten die Kriegsschiffe und deren Schutzschilde dem unermüdlichen Beschuss der beiden Feindparteien stand.

Plötzlich erhellte eine grelle Explosion die Gegend, die auf der rechten Seite des Brückenturms war, und ließ den zusätzlichen Deflektorschild kurzzeitig in einem kräftigen Grün aufflimmern. Ein TIE-Fighter, der sich bis dahin wacker neben dem Kriegsschiff gehalten hatte, war durch einen schnellen B-Wing der rhommamoolischen Freiheitskämpfer mit einem Mal abgeschossen worden. Nun schien die „Kali“ schutzlos. Sämtliche Sternjäger waren entweder durch die feindlichen Kräfte in kleineren Dogfights aufgerieben worden oder schon längst im Hangar – in Sicherheit. Eine Minderheit – mehr retteten weder der Sternzerstörer, noch der Eskortträger. Bloß die „Ulysses“ war in dieser Situation etwas vorsichtiger und hatte schon vorzeitig wenigstens die restlichen TIE/sa Bomber in ihren recht sicheren Hangar zurückgerufen, während sich die paar Piloten der uralten TIE/ln Fighter weiter für das schleppende Vorankommen der Kampfgruppe opferten. Noch hatten die Imperialen ihren längst berechneten Sprungpunkt nicht erreicht. Somit schien die Zahl der Opfer kein Ende zu finden.

Schnaubend musterte Commodore Mard die Brückenmannschaft. Keinerlei Interesse schien er mehr für das flackernde Hologramm zu haben. Das Gefecht – vielleicht sogar das System – war verloren, da war er sich absolut sicher. Er, Tiberius Mard, hatte eindeutig versagt. Für einen Moment fühlte er sich seinem toten Vorbild, Delak Niriz, nah. Beide Männer waren bei der Ausübung ihrer Pflicht für das Galaktische Imperium durch Intrigen und andere Widrigkeiten gescheitert. Eisern klammerte er sich an den brummenden Tisch. Plötzlich ging eine weitere Erschütterung durch das alte Schiff und riss mit einem Mal mehrere Offiziere von ihren Füßen. Einzelne Schreie oder leises Ächzen war bei manchen Stationen zu hören, da einige Relais explodiert waren. Doch selbst in diesem unerwarteten Chaos hielt sich der stämmige Commodore auf den Beinen. Man wollte ihn tot sehen – das war ihm nun klar. Aber diesen Gefallen tat er den Rebellen nicht. Noch einmal schnaubte er trotzig.


„Schäden? Sofort!“, bellte der Kommandeur in das abflauende Chaos.

„Hülle an mehreren Stellen gebrochen, Sir“, berichtete ein Offizier gehorsam. „Eindämmungsfelder sind schon aktiv und die Schotts in den entsprechenden Bereichen automatisch dicht. Trotz allem fiel in den Decks Sieben bis Neun – jedenfalls in mehreren Sektionen – sämtliche Energie aus. Aber für den Sprung melden die Techniker, dass keine Gefahr für die restliche Mannschaft besteht.“

„Kommunikation, senden Sie verschlüsselt die Koordinaten für den ersten Sprung“
, befahl Tiberius Mard und holte tief Luft. „Es werden keine weiteren Sternjäger mehr aufgenommen. Die Sicherung der Kriegsschiffe sind im Moment wichtiger. Senden Sie unseren Piloten den 'Dank des Imperators' und versichern Sie ihnen, dass sie für einen Orden selbstverständlich vorgeschlagen werden.“

Schwerfällig überwand die ramponierte „Kali“ die letzten Kilometer zum Sprungpunkt. Die Gruppe hatte endgültig den Rebellenverband abgehängt. Nur einzelne, sehr zähe Widerständler waren ihnen noch auf den Fersen. Trotz der imperialen Überlegenheit hatten es diese Freiheitskämpfer geschafft, tiefe Krater in die massive Hülle des eisernen Monstrums zu schlagen. Provisorisch deckten nun ein paar Eindämmungsfelder die Lecks ab, um den Sprung in den Hyperraum zu ermöglichen. In dieser militärischen Auseinandersetzung hatte das Galaktische Imperium viel einstecken müssen. Zu rasch hatte sich das Schlachtenglück auf die Seite der schwächeren Widerständler gestellt. Rhommamool – vielleicht sogar Osarian als gesamtes System – schien damit auf einen Schlag verloren. Doch viel mehr Gedanken konnte man sich nicht mehr machen, denn schon im nächsten Moment zogen sich die kleinen weißen Punkte zu langen Streifen, bevor man endgültig sprang.

[Hyperraum ~ nach Corellia ~ Reste der Unterstützungsflottille ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard mit Brückenmannschaft]

[OP: Damit zieht sich das Imperium aus dem System zurück. Die Piloten dürften Selbstmord oder Kamikazeangriffe begehen.]
 

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – Angriffsflug auf die KaliLinh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffeln

Zu ihrer aller Erleichterung hatte Commander Tylor ohne Widerstand das Kommando über die Revolutionsflotte an Captain Branno abgegeben, welcher umgehend den Wiederangriff auf die imperiale Kampfgruppe befahl. Dank des lang erwarteten Eingreifens der republikanischen Schlachtschiffe hatte sich das Blatt zu Gunsten der Rhommamoolianer gewendet, so dass Linh Denb, Staffelführerin der Tukata-B-Wings, diesmal mit mehr Optimismus ihre letzten Kräfte sammeln konnte, um die imperiale Unterdrückung endgültig abzuschütteln.

Mir Carassas, der die verbliebenen Sandpanther anführte, meldete seine Z-95 Headhunter gefechtsklar, und nur wenige Sekunden später vollzog die Revolutionsflotte den Mikrosprung zurück in den umkämpften Orbit um Rhommamool. Dort waren der VSD mitsamt der Ulysses bereits dabei, sich durch das Aufgebot der NR zu kämpfen, um freie Bahn für einen Rückzug in den Hyperraum zu haben. Doch so einfach wollte keiner der rhommamoolianischen Freiheitskämpfer die imperialen Aggressoren davon kommen lassen. Besonders freute Linh sich darüber, dass Branno die Tukatas direkt an den VSD beordert hatte – das imperiale Schlachtschiff hatte Red Haven nahezu dem Erdboden gleichgemacht, und vielleicht würde es ihnen gelingen, den Sternzerstörer kampfunfähig zu schießen.

Marschall Klivian, der Kommandierende der republikanischen Kampfgruppe, war von der Fortis gleich nach dem Austritt informiert worden, dass sich die Revolutionsflotte, der Schlacht anschließen würde. Zu gern hätte sich Linh einen Überblick verschafft, mit welchen Raumjägern die NR-Schiffe gekommen waren, doch dafür war keine Zeit, und sie konzentrierte sich darauf, ihre Tukatas in Richtung des Brückenturms zu führen. Jene TIEs, die noch nicht in den schützenden Hangar des Mutterschiffes zurückgekehrt waren, oder es einfach nicht konnten, verteidigten noch verbissen den bereits angeschlagenen VSD, obwohl die Übermacht der A- und E-Wings sowie der neu hinzugekommen B-Wings und Z-95er schier erdrückend war.

Mitleid konnte sich Linh dennoch nicht erlauben – die TIE-Piloten würden im umgekehrten Fall auch keine Gnade walten lassen, und so stießen sie unaufhaltsam weiter in Richtung des Brückenturms vor. Die TIEs, die ihn zu schützen versuchten, bestanden aus den Standardmodellen, welche keinerlei Schildvorrichtungen besaßen, sich aber todesmutig den Angreifern entgegenstellten.

„Wenn wir die Brücke knacken, könnten wir dem alten Branno ein nettes Andenken überreichen…“,

hörte sie Carassas feixen, aber die Sullustanerin glaubte nicht wirklich daran. Es ging nur noch darum, größtmöglichen Schaden anzurichten und der imperialen Arroganz einen schmerzhaften Dämpfer zu verpassen. Eine schmachvolle Flucht war da schon geeigneter, als einen imperialen Märtyrer zu hinterlassen.

Zwei zusammen gewürfelte Rotten aus TIE-Fightern und Interceptoren wehrten sich gegen den geballten Vorstoß – sie hatten keine Aussicht mehr, in ihre Trägerschiffe zurückzukehren, sie waren führungslos und agierten zwar verbissen, aber unkoordiniert, was sie schließlich zu einer leichten Beute machten.

„B-Wing-Leader– hier Eshk-3-Leader, benötigen Sie unsere Unterstützung?“,

hörte sie plötzlich über die offene Leitung eine fremde Stimme – anscheinend einer der Staffelführer der republikanischen E-Wings.

„Negativ, überlassen Sie uns diese TIEs. Halten Sie uns einfach den Rücken frei - vielen Dank, Eshk-3 Leader!“,

antwortete Linh knapp, aber so höflich es eben ging und jagte die mittlerweile auf die Hälfte reduzierten TIEs immer näher an den Brückenturm heran. Es wäre natürlich gewaltiges Glück, wenn ihnen noch einmal das Kunststück gelänge, einen oder mehrere der Maschinen direkt in die Kommandozentrale stürzen zu lassen. Die nächsten beiden Abschüsse waren noch viel zu weit vom VSD entfernt, als dass die Explosionen ernsthaften Schaden hätten anrichten können.

„T-Leader an alle: ich, T-5 und T-8 sowie vier SPs treiben diese beiden zum Brückenturm. Der Rest beschäftigt solange die Geschützstellungen, dass wir freie Bahn haben.“

Die beiden TIEs hatten keine andere Wahl als den erzwungenen Weg einzuschlagen – immer wieder versuchten sie auszubrechen, doch dann blieb ihnen nur noch das eigene Laserfeuer des VSD frei. T-5 erwischen den ersten der beiden TIEs, in dem er ihn mit seinem letzten Torpedo einen Solarflügel abrasierte, und dieser unkontrollierte in das eigene Batteriefeuer stürzte. Der letzte TIE nutzte den kurzen Überraschungsmoment, um in einem Bogen auf die rechte Seite des Brückenturms zu ziehen.

„Überlasst den mir!“,

rief Linh jagdlustig und schlug zusammen mit ihrem Headhunter-Flügelmann einen Verfolgungskurs ein. Sie hatte noch genau zwei Torpedos, von denen einer Marke Rhommamool-Eigenbau war.

„Sieh zu, dass er keinen Ausweichkurs einschlägt“,

wies sie den Flügelmann an. Ihr Plan war, diesen TIE so nah wie möglich an den Brückenturm heranzutreiben. Die imperiale Jagdmaschine feuerte nur noch sporadisch, die Munitionsvorräte mussten am Ende sein. Dennoch tat der Pilot sein Bestes, um seinem vorgesehenen Schicksal zu entgehen, so dass Linh die nächstbeste Chance zum Abschuss ergreifen musste.

„Ausweichmanöver vorbereiten!“,

gab sie ihrem Flügelmann durch und machte den vorletzten Torpedo klar. Die Zielerfassung loggte ein, und Linh drückte ab. Die Explosion war so stark, dass die Schilde des B-Wings beängstigend hoch belastet wurden, und sie befürchtete, dass es ihren Begleiter im Headhunter erwischt haben konnte. Doch dieser meldete sich keine zwei Sekunden später.

„Leider ist die Brücke intakt geblieben, aber sie dürften gut erschrocken sein“,

gab er mit einem Lachen durch, das zeigte, dass er sich selbst noch fassen musste, weil er zu nah an der Explosion gewesen war.

„T-Leader an Tukatas und SP: Sammelt euch bei folgenden Koordinaten und wir heizen den restlichen TIEs noch einmal richtig ein.“

So wie es aussah, mussten sie wohl die Kapitalschiffe ziehen lassen, aber ohne Abschiedsgeschenke wollten sie sie nicht ziehen lassen. Nun waren wieder Brannos Befehle gefragt.

[Osarian-System – Orbit um Rhommamool – Angriffsflug auf die KaliLinh Denb (T-Leader), Tukatas, Sandpanther-Staffeln
 
[Hyperraum Richtung Osarian-System | RSD 'Endymion' | Brücke] Marschall Klivian mit Mannschaft

Mit dem Eingreifen der republikanischen Schiffe war die Schlacht beinahe augenblicklich entschieden gewesen, auch wenn die Imperialen dies offensichtlich nicht ohne weiteres akzeptiert hatten. Die Gegenwehr war heftig, aber kurz ausgefallen und die Niederlage des Imperiums absolut. Zwar waren die Kriegsschiffe nicht zerstört worden, aber sie zogen sich nun quasi mit eingekniffenem Schwanz zurück - was für eine Schmach musste dies für den Kommandanten sein, der sich vor seinen Admirälen verantworten musste! Denn diesem Rückzug war selbst mit zwei zugekniffenen Augen nichts Positives mehr abzugewinnen: Dass die Imperialen sich nicht einmal mehr die Zeit genommen hatten beziehungsweise hatten nehmen können, ihre Jäger zu evakuieren, sagte schon alles. Nun waren die TIEs gestrandet, ohne Hyperantrieb inmitten eines Raumgebietes, das vor Gegnern nur so wimmelte: Dem Erzfeind ›Rebellion‹ sowie den Rhommamooliern, die sich ohne Zögern auf die unterlegenen Gegner stürzten. Und auch eine der Korvetten war offenbar zu angeschlagen, um sich gemeinsam mit den anderen Schiffen zurückzuziehen. Auch ihr Schicksal war besiegelt.

Dass diese paar kleinen Schiffe keine Chance hatten, das Schlachtgeschick noch zu wenden, musste ihren Piloten und der Korvettenbesatzung völlig klar sein. Sie konnten höchstens noch Nadelstiche austeilen. Allerdings schienen sie fest entschlossen, sich diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen und der Republik sowie Rhommamool noch so viele Schmerzen zuzufügen wie möglich. Das konnte allerdings nur in ihrer eigenen Vernichtung enden. War das denn nötig? Warum sollten die Männer ihre Leben einfach so wegwerfen, es opfern für ein Imperium, das sie hier zurückgelassen hatte?

Marschall Klivian richtete einen weiteren Funkspruch an die verbliebenen Kämpfer des Imperiums:


»An die TIE-Piloten und die imperiale Korvette, hier spricht Marschall Erik Klivian. Die Schlacht ist vorbei - es gibt keinen Grund, das Blutvergießen fortzusetzen. Stellen Sie das Feuer ein und ergeben Sie sich. Werfen Sie Ihr Leben nicht sinnlos fort!«

Er hoffte wirklich, dass sein Appell auf offene Ohren traf. Die Imperialen waren lebende Wesen, keine Droiden. Selbst Elitesoldaten, die bereit waren, für den Sieg ihr Leben zu geben, wussten häufig, wann es an der Zeit war, die Waffen zu strecken, weil der Kampf einfach sinnlos geworden war. Doch in diesem Fall schien es sich anders zu verhalten. Zu seinem Bedauern registrierte der Marschall, dass kein einziger TIE seinen Ruf erwiderte und sie alle ihren Kampf fortsetzten.

Er ordnete nicht an, dass die republikanischen Schiffe das Feuer einstellen sollten. Denn sie waren hier, um Rhommamool nach Kräften zu unterstützen. Zwar hatte es nichts Ehrenhaftes, die letzten Überlebenden der unterlegenen Flotte auszulöschen, aber so lange sie selbst das Feuer nicht einstellten, waren die Schiffe nach wie vor nicht ungefährlich für die altmodische und wenig schlagkräftige Rebellenflotte. Wenn die Imperialen schon auf ihr eigenes Überleben keinen Wert legten, sollten sie zumindest keine Chance erhalten, noch mehr Rhommamoolier mit ins Verderben zu reißen.


»Unsere Jäger sollen die TIEs beschäftigen; sie sind den rhommamoolischen Maschinen überlegen. Mit der Korvette scheinen unsere Verbündeten selbst fertigzuwerden; lassen wir ihnen diesen Triumph. Ziehen Sie die Bomber zurück, aber halten Sie die Turbolaser in Bereitschaft.«

Etwas betrübt, wandte er sich vom Sichtfenster ab. Für die uneinsichtigen Gegner konnte er nichts mehr tun. Sie hatten ihr Ende selbst gewählt.

[Osarian-System | etwas entfernt von Rhommamool | RSD 'Endymion' | Brücke] Marschall Klivian mit Mannschaft


Einsatzgruppe der NR

RSD 'Endymion' - (Schilde 100%) [Flaggschiff]
E-Wing (34 Maschinen) [Eskorte]
X-Wing (35 Maschinen) [Eskorte]
MC40a 'Seas of Calamari' - (Schilde 100%)
A-Wing (12 Maschinen) [Eskorte]
AF 'Sorrows of War' - (Schilde 100%)
QFT 'Embrace of Light' - (Schilde 100%)
H-Wing (29 Maschinen) [Eskorte]
A-Wing (11 Maschinen) [Eskorte]
CRK 'Evarts' - (Schilde 100%)
CRV 'Abendrot' - (Schilde 100%)
 
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.:: Osarian-System :: nahe des Orbits von Rhommamol :: an der Spitze der Revolutionsschiffe :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.


Die 'Fortis' durchflügte die eisige Schwärze des Alls. Noch vor wenigen Augenblicken hatte sich die imperiale Flotte im Osarian-System befunden und nun hatten die Revolutions-Schiffe mit Hilfe der Neuen Republik den Sieg davongetragen. Nur einige verbliebene, nicht-sprungfähige Jagdmaschinen flogen letzte Angriffe. Natürlich konnte sich Cees Branno die Gelegenheit nicht nehmen lassen. Er musste hier auch den letzten Rest imperialer Tyrannei zurückschlagen. Ein rascher Blick des Dresselianers auf die nachgerüstete Holo-Einheit zur besseren taktischen Übersicht brachte ihm eine fixe Erkenntnis: Noch etwas weniger als eine Staffel feindlicher Maschinen machte den Raum unsicher. In Anbetracht der beeindruckenden Streitmacht neurepublikanischer Kriegsschiffe war es sicherlich nur eine Frage von Augenblicken.

Dieses überhebliche Denken fand ein rasches Ende, als konzentriertes Laserfeuer über die Schilde des Frachters strich. Die 'Fortis' erschauderte unter dieser Art von besonderer Behandlung und mehrere Warnsirenen jaulten schrill und protestierend auf.


"Bericht!"

"Schildverlust. Feindliche Maschine achtern."

"Alle verbliebenen Jagdmaschinen auf Abfangkurs. Jetzt. Feuer auf die TIEs erwidern, ehe die uns noch vaporisieren."

Die Bestätigung erfolgte in Form eines energischen Nickens - ein typisches Zeichen für die fast inexistente militärische Ausbildung der meisten Widerstandskämpfer. Doch da wenig später blutrote Lichtstrahlen aus den Auslegerwaffen des YZ-775 aufblitzen, konnte der Captain sich einer gewissen Zufriedenheit nicht erwehren. Der Kontrollblick aufs Taktik-Holo bestätigte den Eindruck. Die Einheiten der rhommamolschen Widerstandsbewegung fächerten aus und setzten zur TIE-Jagd an. Natürlich wollte sich daran auch der Interims-Flottenkommandant beteiligen.

Der YZ-775 Frachter durchschnitt das Vakuum des Alls und heftete sich an die unverkennbare Form eines TIE-Jägers. Dessen Gedoppeltes Ionentriebwerk brachte ihn in Windeseile davon. Doch die 'Fortis' eröffnete das Feuer. Aus alle Rohren. Laserfeuer hämmerte auf den flüchtenden TIE-Fighter ein. Dessen Agilität bescherte ihm jedoch die Möglichkeit, sich einer Zerstörung zu entziehen. Immer wieder prasselte das Feuer des Revolutionsfrachters auf den imperialen Jäger. Dann schossen zwei Z-95 Headhunter am Frachter vorbei und beharkten die feindliche Maschine ebenfalls. Im konzentrierten Feuer gelang es endlich, für einen wahren Trümmerregen zu sorgen. Der TIE-Fighter löste sich in einem Feuerball auf.

Doch die anfängliche Freude versiegte schnell, als zwei weitere imperiale Raumjäger - TIE Interceptoren - die beiden Z-95 mit einer einzigen Breitseite vernichteten. Wieder kreischten Warnsirenen los, als die Deflektorschilde von Trümmerteilen beansprucht worden. Der Frachter schaukelte sich auf und die Stabilisatoren musste Höchstleistungen erzielen, um die 'Fortis' stabil zu halten.


"Meldung!"

"Schilde überlastet, Captain. Die Steuerbord-Schildgeneratoren sind kollabiert."

Nun wurde es doch noch einmal brisant. Offenbar waren der indirekte Trümmerbeschuss nun doch zuviel für die seit Stunden permanent belasteten Schilde. Mit einem finale Ruck kam der Frachter wieder auf Kurs.

"Abdrehen. Die restlichen Einheiten sollen die Feindmaschinen aufmischen. Bleibt uns nur die Zuschauerrolle. Rufen Sie das Flaggschiff der Neuen Republik."

"Aye, Captain."

Binnen weniger Augenblicke wurde der YZ-775 in einer engen Schleife von den feindlichen Abfangjägern weggesteuert. Noch dreimal wurde das Schiff von Captain Cees Branno getroffen - jedes Mal gab es neue Warnmeldung. Die letzten Treffer beschädigten den Antrieb, doch gelang es dem Piloten das Raumgefährt aus dem Gefahrenbereich zu steuern. Auch Dank der Mithilfe der verbliebenen Staffeln der Revolutions-Flotte. Und der republikanischen Jäger. Dann stand die Verbindung zum Flaggschiff der Neuen Republik.

"Hier spricht Captain Branno. Wir bedanken uns erneut für die Mithilfe. Und überdies ist Rhommamol bereit für Gespräche. Über die gemeinsame Zukunft."

Bevor es eine Antwort des Kommandeurs der Neuen Republik gab, strich sich der Dresselianer noch einmal über seinen verschwitzten Piloten-Dress. Die Schlacht hatte ihn gebeutelt. Mitgenommen. Und beansprucht. Gleichsam mit seinem Schiff. Der Blick wanderte noch einmal aufs Taktik-Holo. Diverse Raumjäger des Osarian-Verbandes stürzten sich mit wildgewordener Wut auf die wenigen verbliebenen TIEs. Selbige kämpften mit dem Mut der Verzweiflung - wohlwissend, das sie sich keine Hoffnung auf Rettung machen konnten. Die schemenhaft bläuliche Darstellung des Holos flackerte kurz - anscheinend hatten die Treffer der Feindmaschinen mehr Schaden angerichtet, als zuvor angenommen. Der Revolutions-Offizier legte die Hände an den Rand des Projektors, krallte sich instinktiv in selbigen, als ein weiterer Z-95 Kopfjäger seine Existenz einbüsste. Doch auch die feindlichen Maschinen wurden weniger. Die schiere Überzahl rhommamolischer Widerstands-Raumjäger, wie auch die der neurpublikanischen Jäger sorgte letztlich für deren Vernichtung. Dennoch schien es Cees Branno, als habe man einen furchtbaren Peris bezahlt. Als die letzte visuelle Darstellung eines TIE-Jägers verblasste und letztlich verschwand, schleppte sich der junge Dresselianer auf seinen Kommandosessel und sank kraftlos in sich zusammen.

.:: Osarian-System :: nahe des Orbits von Rhommamol :: an der Spitze der Revolutionsschiffe :: YZ-775 "Fortis" :: Cees Branno ::.


YZ-775 'Fortis' [Schilde 0% | Hülle 90 %]
Penumbra-Shuttle 'Yautja' [Schilde 17% | Hülle 96 %]
Tukata-Staffel [7B-Wings]
Sandpanther I [1 Z-95 Headhunter]
Sandpanther II [3 Z-95 Headhunter]
Sandpanther III [4 Z-95 Headhunter]

YT-1300 'Dusk' [Schilde 20% | Hülle 62 %]
Hawkbat-Staffel I [8 Delta-7 Aethersprites]
Hawkbat-Staffel II [4 Z-95, 4 HLAF-500 Starfighter, 2 Whitecloak-Starfighter]

Dune Snakes
[3 Eta 2-Actis Abfangjäger, modifiziert]
[2 Delta 7 Aethersprites mit div.TIE/B-Wing/Z-95 Mods]

YT-1300 'Dawn' [Schilde 46% | Hülle 67 %]
Penumbra-Shuttle 'Yama' [Schilde 49% | Hülle 70 %]
5 Y-8 Minenfrachter
1 G9-Auslegerfrachter
 
[Osarian-System – Orbit über Rhommamool]
Linh Denb, mit Tukata-Staffel und allen anderen Revolutionsschiffen


Der Sieg schien zum Greifen nahe, denn von der imperialen Kampfgruppe, die versucht hatte, die rhommamoolianischen Rebellen unter Kontrolle zu bringen, war nur noch höchstens eine Staffel TIEs übrig. Sie waren von den Kapitalschiffen, die sie hätten mitnehmen können, im Stich gelassen worden, und sie waren dennoch nicht bereit, zu kapitulieren. Die Antwort auf die Frage, ob sie genauso gehandelt hatte, verdrängte Linh in dem Augenblick, in dem sie aufkeimte.

Sie mochten verloren sein, aber waren bereit bis zum letzten Atemzug zu kämpfen, was der konzentrierte Angriff auf die ‚Fortis’, das Schiff des neuen Kommandeurs der Rebellenflotte, Cees Branno, bewies. Die tödlichen Elite-Jäger des Imperiums waren mit den Kapitalschiffen verschwunden, aber diejenigen, die hier gestrandet waren, durften nicht unterschätzt werden. Sie hatten erkannt, dass der aufgerüstete YZ-775 das Herzstück der Angreifer war und versuchten die ‚Fortis’ außer Gefecht zu setzen.

Jeder der B-Wings wurde von den verbliebenen Headhuntern eskortiert, um die jeweiligen Nachteile der verschiedenen Maschinen auszugleichen, was den stärker geschützten und trägeren B-Wings fehlte, machten die wendigen, aber mit schwächeren Schildern ausgestatteten Z-95er wett.

„Holt jeden TIE weg, der der Fortis zu nahe kommt – es kann nicht mehr lange dauern, bis die Schilde zusammenbrechen!“,

gab sie an ihren Verband weiter, nach dem der Frachter einige empfindliche Treffer abbekommen hatte. Linh stand mit den Tukatas und den Sandpanthern an der vordersten Linie, die Hawkbats und Dune Snakes waren angewiesen sich zurückzuhalten, um für den Notfall genügend Raumjäger in der Hinterhand zu haben. In diesen letzten Zügen der Schlacht hielten sich gerade die Piloten der Sandpanther nicht mehr zurück – die drei Headhunterstaffeln, die die Speerspitze des Angriffs auf die Imperialen gebildet hatten, hatten die meisten Verluste erlitten und die Wut der überlebenden Piloten suchte ein Ventil. Zwei der Sandpanther hefteten sich an einen TIE, der gerade vor der Fortis floh – der Beschuss der beiden Headhunter führte zu einem rasche Ende der Flucht.

„SP-3 und 8, abdrehen, abdrehen, Interceptoren auf…!“,

weiter kam Kells Carasas, Staffelführer der Sandpanther und Linhs Flügelmann, nicht, als er seine Piloten vor den beiden stärkeren TIEs warnen wollte. Die Raumjäger vergingen in einer scheinbar einzigen Explosion und die restliche Staffel musste ein Ausweich-manöver fliegen, um sich vor den Trümmerteilen zu schützen.

„Die schnappen wir uns. Carasas, Santeis, mir nach! Tukatas, SP – ihr nehmt es nur zusammen im Verband mit den restlichen TIE-Jägern auf. Ich will eine solche Aktion wie eben nicht noch einmal sehen. T-Leader an DS-Leader, erbitte Unterstützung bei der Fortis, konzentriert euch auf die Interceptoren, die noch übrig sind.“

Sie erhoffte sich, dass die Dune Snakes, die sich über Red Haven, den Elite-Piloten in ihren Defendern gestellt hatte, den Interceptoren mehr entgegenzusetzen hatten, von denen immerhin noch drei weitere unter den verbliebenen imperialen Raumjägern waren. Die Maschinen der Dune Snakes waren waghalsige Eigenkonstruktionen, die auf TIE-Vorgängermodellen basierten bzw. auf Aethersprites, die die rhommamoolianischen Techniker mit Elementen aus ausgeschlachteten TIEs, B-Wings und Z-95er modifiziert hatten.

„Verstanden T-Leader – zwar sind die Interceptoren unter unserem Niveau, aber wird erledigt!“,

bestätigte Captain Harlowe mit einem gespielten Gähnen Linhs Befehl und setzte sich mit seinen Dune Snakes in Bewegung. Die sullustanische Staffelführerin scherte, gefolgt von den beiden Headhuntern, aus ihrem Verband aus, um jene beiden Interceptoren zu jagen, die einen Kurs eingeschlagen hatten, der sie an die Unterseite der Fortis führte. Es war eine clevere Taktik, da sich der Kampf um den Frachter zum größten Teil an der Oberseite abspielte, und sich niemand darum zu kümmern schien, was sich „unterhalb“ abspielte.

„Wir gehen auf Abfangkurs – sie dürfen keine Möglichkeit bekommen, auch nur einen Schuss auf die Fortis abzugeben oder sich gar zu trennen. Zielt zunächst auf die Solarpanels, sie müssen in ihrer Mobilität eingeschränkt werden, dann – …“

Die Interceptor-Piloten hatten früher als erwartet ihre Verfolger bemerkt – während einer der beiden seinen Kurs auf die Fortis hielt, war der andere im Begriff, sich zurückfallen zu lassen, um die Rebellen aufzuhalten. Jetzt war genau die Situation eingetreten, die Linh befürchtet hatte – wenn sie sich auf eine wie auch immer geartete Weise aufteilten, waren sie immer im Nachteil.

„Volle Energie auf die Frontschilde – nehmt die Panels in Visier und feuert nach Ermessen!“,

Carasas und Santeis’ Maschinen jagten nach vorne, um den Interceptor von beiden Seiten zu beschießen, während das der Hauptflügel des B-Wings eine 90°- Drehung nach „oben“ vollzog, so dass Linh unterhalb des Flügels in ihrem Cockpit saß und mit allem, was die Laser- und Ionenkanonen an der Flügelspitze hergaben, frontal auf die gegnerische Maschine schoss. Der Bordrechner plärrte eine Warnung nach der anderen heraus, wie lange (oder kurz) es noch dauern würde, bis die ohnehin strapazierten Schilde ihren Dienst aufgaben. Aber er sagte ihr auch, dass sie immerhin welche hatte – und der Interceptor keine. Noch einmal tauschten Cockpit und Flügelkanone die Position, so dass Linh ihren Gegner mit den Zwillingsblastern unterhalb des Cockpits und den Ionenkanonen der Seitenflügel beschoss. Santeis’ Navigationssysteme waren beschädigt worden, so dass er mehr oder weniger auf Sicht fliegen musste, aber er wollte nicht abdrehen – noch hatten die Headhunterpiloten noch keine durchschlagenden Treffer setzen können, da der Interceptor immer wieder geschickt auswich, während der andere ungehindert in Richtung der Fortis zog. Dennoch – der imperiale Pilot stand durch die drei Angreifer so unter Druck, dass er sich mehr aufs Ausweichen als aufs Schießen konzentrieren musste, doch wenn es nur noch eine Minute länger dauerte, wollte Linh ihren letzten Torpedo abfeuern.

In diesem Augenblick splitterte funkensprühend eine eigentlich ziemlich kleine Platte des linken Flügelpanels weg, und der Interceptor begann zu trudeln. Linh schickte ihm eine geballte Salve hinterher, und die getroffene Maschine schoss explodierend zur Seite. In der Zwischenzeit war der verbliebene Interceptor der Fortis beängstigend nahe gekommen und eröffnete das Feuer auf den Frachter – noch zu weit weg, um wirklich gefährlich zu werden, aber er schien nicht mehr aufzuhalten zu sein.

„Du hast noch einen Torpedo“,

sagte Carasas unter völliger Missachtung des improvisierten Flottenjargons, dass die Rebellen etwas nachlässig eingeführt hatten.

„Er ist zu nahe an der Fortis….“,

erwiderte Linh, obwohl sie wusste, dass es die einzige Möglichkeit war. Aber je mehr Zeit sie verstreichen ließ – ohne weiter nachzudenken stellte sie die Zielerfassung des Torpedowerfers unterhalb des Cockpits ein und es dauerte keine drei Sekunden, bis die gegnerische Maschine erfasst war. Nach der Explosion des Interceptor war die Fortis tatsächlich immer noch in einem Stück vorhanden und ein ganz kleines Stück der Anspannung fiel von Linh ab, aber sie spürte immer noch einen Nachhall der Angst, die sie ausgestanden hatte.

Sie beorderte Santeis und seinen angeschlagenen Z-95er in die hinteren Reihen der Rebellenflotte, und schloss sich mit Dune Snakes sowie Hawkbat I und den Weequays zusammen, um die restlichen TIEs aus dem Orbit über Rhommamool zu fegen. Es war eine eher traurige Arbeit, das ständig schrumpfende Häuflein sich verzweifelnd wehrender Imperialer zusammenzuschießen – sie kam sich dabei nicht viel besser vor, genauso wie der Gegner zu handeln, aber was blieb ihnen schon übrig. Die Trümmer des letzten TIEs zogen eine glühende Bahn durch die oberen Schichten der Atmosphäre Rhommamools, als ob sie das Signal für das Ende der Schlacht darstellten.

Im gemeinsamen Kanal der Jägerstaffeln herrschte nach den Verlust- und Schadensmeldungen erschöpfte Stille, keine Jubelschreie oder sonstigen freudigen Äußerungen.

Tukatas, Sandpanther, Dune Snakes, Hawkbats – wir haben es geschafft. Sammeln wir uns am festgelegten Rendezvous-Punkt und schauen uns einmal unsere neuen Freunde an. T-Leader Ende!“

Die Antworten aus Klicken, verlegenem Räuspern, Gemurmel und bemüht militärisch klingenden Floskeln erheiterten sie für einen Augenblick, bevor sie an die vielen Stimmen dachte, die sie nie wieder hören würde, worauf sie dann wie durch eine dicke Schicht Watte die Meldung Captain Brannos an den republikanischen Kampfverband vernahm:

"Hier spricht Captain Branno. Wir bedanken uns erneut für die Mithilfe. Und überdies ist Rhommamol bereit für Gespräche. Über die gemeinsame Zukunft."

Er klang müde und ausgelaugt, so wie sie alle – was würde wohl diese Zukunft für ihre Heimat bringen? Aber sie hatten überlebt, und die imperiale Bedrohung abgewehrt, war das nicht das Wichtigste?

[Osarian-System – Orbit über Rhommamool]
Linh Denb, mit Tukata-Staffel und allen anderen Revolutionsschiffen



YZ-775 'Fortis' [Schilde 0% | Hülle 90 %]
Penumbra-Shuttle 'Yautja' [Schilde 17% | Hülle 96 %]
Tukata-Staffel [7B-Wings]
Sandpanther I [1 Z-95 Headhunter]
Sandpanther II [3 Z-95 Headhunter]
Sandpanther III [4 Z-95 Headhunter]

YT-1300 'Dusk' [Schilde 20% | Hülle 62 %]
Hawkbat-Staffel I [8 Delta-7 Aethersprites]
Hawkbat-Staffel II [4 Z-95, 4 HLAF-500 Starfighter, 2 Whitecloak-Starfighter]

Dune Snakes
[3 Eta 2-Actis Abfangjäger, modifiziert]
[2 Delta 7 Aethersprites mit div.TIE/B-Wing/Z-95 Mods]

YT-1300 'Dawn' [Schilde 46% | Hülle 67 %]
Penumbra-Shuttle 'Yama' [Schilde 49% | Hülle 70 %]
5 Y-8 Minenfrachter
1 G9-Auslegerfrachter
 
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[Osarian-System | etwas entfernt von Rhommamool | RSD 'Endymion' | Brücke] Marschall Klivian mit Mannschaft

Nun, da die Entscheidung gefallen und das Ende der verbliebenen Imperialen durch ihr eigenes Handeln besiegelt war, beschloss Klivian, sich keine weiteren Gedanken deswegen zu machen, und dank jahrelanger Kampferfahrung gelang das dem Kommandanten recht gut. Auf militärisch-analytische Weise, die moralischen Implikationen weit in den Hintergrund seines Bewusstseins verschoben, betrachtete er die letzten Minuten des Gefechtes. Wie er vermutet hatte, wurden die aufständischen Rhommamoolier mit der angeschlagenen Korvette leicht fertig. Sie entschieden sich offenkundig dagegen, das kleine Kriegsschiff nur kampfunfähig zu schießen und dann zu entern, um es in Besitz zu nehmen - oder sie waren sich einer solchen Möglichkeit überhaupt nicht bewusst. Ihr Zorn entlud sich in Form von Plasmagarben gegen die Imperialen, bis die Korvette auseinanderbrach und in einer Reihe von Explosionen verging.

Auch im Kampf gegen die Jäger hielten sie sich keineswegs zurück. Trotz ihrer signifikanten Unterlegenheit scheuten die Piloten der Kopfjäger den Kampf gegen die modernen TIEs nicht und zogen es offensichtlich vor, sie selbst niederzuringen, anstatt dies den kampfstärkeren, erfahreneren und zahlenmäßig überlegenen Republikanern zu überlassen. Zwar griffen die X-, A- und E-Wings von Klivians Kampfgruppe aktiv ins Geschehen ein und bemühten sich vor allem, die Rhommamoolier zu schützen, indem sie ihnen den Rücken frei hielten und die Aufmerksamkeit des Feindes auf sich zogen, aber die Abschüsse gingen fast alle auf das Konto der Einheimischen. Der Marschall gönnte ihnen diesen Triumph: Es war wichtig für ihr künftiges Selbstbild, dass sie die Unterdrückung selbst dank ihrer Entschlossenheit und Tatkraft abgestriffen hatten, anstatt nur dabei zuzusehen, wie andere die Kastanien für sie aus dem Feuer holten.

Es dauerte nicht lange, bis kein einziger Imperialer mehr am Leben war. Sowohl von der Korvette, als auch von den Jägern waren nur noch deformierte Trümmer übrig. Dieses Kapitel war beendet; nun war es an der Zeit für andere Dinge. Es war fraglich, ob die Rhommamoolier sich überhaupt Gedanken gemacht hatten, wie es nach ihrem Kampf denn weiter gehen solle - viele Freiheitsbewegungen scheiterten letztlich am Frieden, nicht am Krieg, und auch der Neuen Republik wäre es mehr als einmal beinahe so ergangen. Doch die siegreichen Rebellen bewiesen, dass sie auch dieser Herausforderung gewachsen waren, indem ihr erster offener Funkspruch nach dem Gefecht lautete:


»Hier spricht Captain Branno. Wir bedanken uns erneut für die Mithilfe. Und überdies ist Rhommamol bereit für Gespräche. Über die gemeinsame Zukunft.«

»Captain Branno, ich gratuliere Ihnen und Ihren tapferen Kämpfern zu diesem Sieg«, antwortete Klivian. »Und ich darf Ihnen die Grüße des Senats der Neuen Republik ausrichten.«

Dies entsprach nur teilweise der Wahrheit, denn tatsächlich wusste der Senat nichts von dieser Mission. Ironischerweise hatte er sich aber ausdrücklich für sie ausgesprochen, war aber fälschlicherweise in dem Glauben gelassen worden, dass der Kommandostab seinen Willen ignorierte. Dieser Umstand missfiel Klivian ein wenig: Er mochte es nicht, in solche politischen Winkelzüge hineingezogen zu werden. Aber darauf kam es im Augenblick nicht an. Wichtig war: Sie waren hier und hatten diesen armen Leuten beim Kampf gegen ihre Unterdrücker geholfen. Außerdem konnten und würden sie noch mehr tun.

»Die Republik erkennt Ihr Recht auf Selbstbestimmung und damit die Legitimität Ihres Kampfes gegen die Tyrannei des Imperiums an. Ich hoffe, unser Eingreifen in diese Schlacht konnte Sie davon überzeugen, dass wir unsere eigenen Wurzeln nicht vergessen haben und noch immer an der Seite derjenigen stehen, die danach streben, das Joch des Imperiums abzuwerfen. Der Völkerbund der Neuen Republik wird sich auch weiterhin solidarisch mit den Bewohnern Rhommamools zeigen und Sie auch beim Wiederaufbau Ihrer Heimat unterstützen. Ein Konvoi mit Hilfsgütern ist bereits unterwegs hierher und wird schon bald eintreffen.«

Das sollte wohl hoffentlich genügen; alle weiteren salbungsvollen Worte konnte er getrost den Politikern überlassen. Er hoffte, dass sie im Zeitplan lagen.

»Sofern Sie dies wünschen, werden wir die militärische Präsenz in diesem System weiterhin aufrechterhalten, um Sie vor eventuellen Übergriffen seitens Osarians und des Imperiums zu schützen.«

Das mit dem Wunsch war natürlich eine Floskel. Auch wenn Rhommamool Bedenken anmelden sollte, würde er bleiben, denn durch nichts war es zu rechtfertigen, in diesem Krisengebiet einen Hilfskonvoi ohne militärischen Schutz zu lassen. Er hoffte aber, dass es nicht so weit kam: Weder zu einem Missverständnis mit den Rhommamooliern, noch zu einem weiteren Gefecht. Sicherheitshalber wies er seine Offiziere an:

»Die Staffeln sollen zum Auftanken und Bewaffnen auf ihre Träger zurückkehren, aber auf jeden Fall startbereit bleiben. Wir halten unsere Position gemeinsam mit der ›Ebrace of Light‹, die ›Seas of Calamari‹ und die ›Abendrot‹ bewegen sich in Richtung Osarian und beziehen dort Stellung, allerdings jedenfalls näher an Rhommamool als am Nachbarplaneten. Wir wollen ein eindeutiges Zeichen setzen, aber nicht unnötig provozieren. Die ›Sorrows of War‹ und die ›Evarts‹ springen unterdes zum vereinbarten Treffpunkt und geleiten den Konvoi hierher und auf den Planeten. Für alle Einheiten gilt weiterhin volle Gefechtsbereitschaft.«

[Osarian-System | etwas entfernt von Rhommamool | RSD 'Endymion' | Brücke] Marschall Klivian mit Mannschaft


Einsatzgruppe der NR

RSD 'Endymion' - (Schilde 100%) [Flaggschiff]
E-Wing (34 Maschinen) [Eskorte]
X-Wing (35 Maschinen) [Eskorte]
MC40a 'Seas of Calamari' - (Schilde 100%)
A-Wing (12 Maschinen) [Eskorte]
AF 'Sorrows of War' - (Schilde 100%)
QFT 'Embrace of Light' - (Schilde 100%)
H-Wing (29 Maschinen) [Eskorte]
A-Wing (11 Maschinen) [Eskorte]
CRK 'Evarts' - (Schilde 100%)
CRV 'Abendrot' - (Schilde 100%)
 
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[Bothawui - Orbit – Ocean of Silence] Peppi, Alyssa, Vail, Matthew, Aram Acheron

Das Dinner mit den beiden Jedi und dem undurchsichtigen Senator Acheron fand seinen Ausklang in der Lounge der ‘Ocean of Silence’. So hatten sie alle erst einmal Gelegenheit gehabt, sich relativ ungezwungen kennen zu lernen. Padawan Delos schien ein recht vorwitziger junger Mann zu sein, während Jedi-Ritter Del’Astyne eher zurückhaltend wirkte. Peppi fragte sich, ob die Art und Weise, wie ihre zierliche Kollegin und Freundin Alyssa mit dem Ritter sprach, einen Flirtversuch darstellte, aber vielleicht wollte sie einfach auch nur ihre Dankbarkeit für die mitfühlenden Worte des Mannes ausdrücken. Das konnte man bei Menschen nie so genauso wissen – es gab so viele von ihnen und sie vermehrten sich schneller als Tooke, obwohl es für sie immer Probleme zu geben schien, den richtigen Partner zu finden.

Bis sie den vereinbarten Treffpunkt mit den Geleitschiffen erreichten, verging die Zeit relativ schnell. Peppi beschäftigte sich mit den Berichten über das Osarian-System und dem Konflikt zwischen den Rhommamoolianern und ihren Nachbarn. Die rhommamoolianische Regierung bestand, wenn man sie so nennen konnte, aus der Gewerkschaft der Minenarbeiter unter Führung des Bürgermeisters von Red Haven, Haarl Branno, sowie einigen hohen Gewerkschaftsfunktionären. Zwischen den Zeilen konnte man herauslesen, dass diese Gewerkschaftsmitglieder mehr oder weniger Guerillakämpfer waren, die Attentate auf die mächtigen Bergbauunternehmen der Osarianer verübt hatten, teilweise sogar auf Osarian selbst. Paavo hatte ihr vor der Abreise noch einige Anekdoten aus seiner und Brannos „wilder Revoluzzerzeit“, wie er es scherzhaft genannt hatte, erzählt, so dass Peppi hoffte, dass die wilden Revoluzzer sich in der Zwischenzeit ein wenig beruhigt hatten. Die Osarianer indessen, sahen in der trockenen Nachbarwelt immer noch ihre ehemalige Kolonie, die sie mit ihrer wirtschaftlichen Überlegenheit von ihnen abhängig zu halten zu versuchten, indem sie unter vielen anderen Repressalien den Bau eines eigenen Raumhafens und den Zugang zum Corellian Run zu verhindern versuchten.

Alle Daten, die sie über diesen Konflikt und die beiden Kontrahenten erhalten hatte, gab sie an Ritter Del’Astyne und seinen Padawan weiter, damit sie sich ein eigenes Bild der Lage machen und sich darauf einstellen konnten. Was sie allerdings nervös machte, war die Unsicherheit darüber, ob nicht doch eine Übermacht an imperialem Militär auf sie wartete, obwohl sie natürlich Geleitschutz durch Schiffe der republikanischen Flotte erhalten würden. Der Kanzler würde die beiden Senatorinnen doch nicht sehenden Auges in ihr Unglück stürzen lassen? Und was hätte auch D’Orcast davon, sie hereinzulegen? Es wäre doch eher ein großer Nachteil für ihn, wenn „seine“ Mission, für die er es sicherlich hielt, komplett in einem Fiasko enden würde… Der spitzohrige Baron hockte sicher in seiner luxuriösen Villa auf Mon Calamari und ließ es sich gut gehen, während sie und Alyssa sich in diese staubtrockene Ödnis wagten, voller halbwilder Minenarbeiter, die ihre Konflikte vorzugsweise mit Blaster und Detonit lösten…

Peppi musste sich am Riemen reißen, dass ihre Fantasie nicht in ein totales Schreckensszenario ausartete, als Captain Rhycen Pax den baldigen Eintritt in den Normalraum ankündigte. Entschlossen packte sie ihr Datapad vom Schreibtisch und gab den Code ein, um an die Daten für den genauen Treffpunkt mit den Begleitschiffen zu gelangen. Die junge Senatorin hatte bereits die sandfarbige Kombination angezogen, die sie vor der Hitze und dem Sand schützen sollte und es war ungewohnt, dass diesmal auch ihre Füße komplett verhüllt waren. Normalerweise reichten ihr Sandalen, aber auf einer Extremwelt wollte gerade ihr Sicherheitschef sie keine unnötigen Risiken eingehen lassen. Vor der Tür zu Alyssas Kabine drückte Peppi auf den Summer.

„Es ist gleich soweit – lass uns ins Cockpit gehen, damit wir mit eigenen Augen sehen können, was wir uns da eingebrockt haben…“,

teilte sie ihr mit einem Anflug von Galgenhumor mit. Bestimmt würde sich ihre menschliche Freundin den Eintritt und das Rendez-Vous mit den republikanischen Schiffen nicht entgehen lassen wollen. Zudem war ihr in der Zwischenzeit nicht entgangen, dass die kleine Bandomeerianerin gerne verstohlene Blicke auf Captain Pax warf. Sie musste sie bei Gelegenheit wirklich genauer fragen, was das alles zu bedeuten hatte.

"Captain Pax, wir werden uns mit der Angriffsfregatte'Sorrows of War'und dem Corellianischen Kanonenboot 'Evarts' treffen",

teilte sie dem Captain mit, als sie in den Normalraum eintraten und sie ihm die Koordinaten des Treffpunkts durchgab.

[wenige Lichtstunden vor dem Osarian-System - Ocean of Silence, auf dem Weg ins Cockpit] Peppi, Alyssa
 
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~ Orbit um Bothawui ~ an Bord der „Ocean of Silence“ ~ Lounge ~
Alyssa mit Peppi, Vail und Matthew

Die Jedi nahmen ihre Einladung, den Abend in der Schiffslounge ausklingen zu lassen, an und kamen nach einer Weile nach. Die Senatorinnen waren bereits schon vorgegangen. So konnten sie sich noch ein bisschen über ihre Gäste austauschen. Der Jedi-Ritter wirkte sehr attraktiv auf Alyssa, doch hielt er sich zurück, wahrscheinlich der Vorbildfunktion gegenüber seines Padawans wegen. Peppi hatte gewiss ein anderes Ideal was Schönheit betraf und außerdem war die Gungan verlobt und ohnehin nicht so sehr auf Männerschau, wie ihre Freundin und Kollegin.
Bei Senater Acheron, waren sie jedoch einer Meinung – Er und sein Gefolge waren sehr seltsam. Aber das stand ja bereits seit dem Zeitpunkt fest, seitdem ihnen diese kuriose Geschichte mit dem Ausschuss für diplomatische Angelegenheiten aufgetischt wurde.

Der Abend fand in der Lounge noch einen schönen Ausklang wie die zierliche Senatorin fand. Sie flirtete ausgiebig mit dem Jedi und ließ ihre Reize spiele. Doch reagierte er nicht so, wie es sich die Politikerin erhofft hatte. Entweder er spielte irgendwelche Spielchen mit ihr, oder aber war ein gefühlsloser Eisklotz. Vielleicht sollte Alyssa doch lieber bei ihrem Rhycen bleiben, der von seinem Glück zwar noch nichts wusste. Sie konnte das auch nicht so offen zeigen, wie sähe das denn aus, wenn sie ein Verhältnis zum Captain ihres Konsularschiffes hätte. Also musste es vorerst bei heimlichen und verstohlenen Blicken bleiben.

Leicht angetrunken wanderte Alyssa in ihre Kabine. Das letzte, woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie Peppi zu ihrer Kabine begleitet hat und sie sich dort verabschiedet hatten. Danach verließ die zierliche Senatorin die Realität ins Land der Träume. In den Träumen dieser Nacht begegnete der kleinen Frau ihr Objekt der Begierde. Der Traum war gerade im Begriff gerade interessant zu werden, als die Nacht auch schon durch das Signal, dass sie in Kürze etwas entfernt von Osarian in den Normalraum übertreten würden,beendet wurde. Jammerschade um den schönen Traum, der, wie sie wusste, von dem Mann aus dem Traum beendet worden war, aber sie war mit Peppi verabredet, so hatten sie es abgemacht. Also blieb ihr jetzt noch ein wenig Zeit. Die gunganische Senatorin war bestimmt auch erst durch das Signal geweckt worden, zumindest hatten die beiden Senatorinnen es gewünscht, dadurch geweckt zu werden.

Nachdem sie sich fertig gemacht hatte, also geduscht hatte, um richtig wach zu werden und halt die restlichen Dinge, die Frauen morgens im Bad so taten vollendet hatte, schlüpfte sie in die praktische Lederkombi, die sie für die Mission gekauft hatte. Die aufwändigen Roben und Kleider waren eher unpassend für so eine Art von Planet. Außerdem würde sie auch einen leichten Blaster zu ihrem Selbstschutz mit sich führen. Den Überwurf zum Schutz vor schlechten Wetterbedingungen ließ sie jedoch vorerst im Schrank hängen.

Als sie sich angezogen hatte, ertönte der Summer, der ihr sagte, dass ihre beste Freundin und Kollegin, der sie alles anvertrauen würde, sogar ihr Leben, vor der Tür stand. Auch sie hatte sich bereits in eine praktischere Kluft gewandet.

„Es ist gleich soweit – lass uns ins Cockpit gehen, damit wir mit eigenen Augen sehen können, was wir uns da eingebrockt haben…“, sagte Peppi, sodass sie sofort ein Lächeln auf Alyssas Gesicht zauberte.

Die Senatorin Bandomeers wirkte aufgeregt und nervös, weil sie sich im Cockpit der „Ocean of Silence“ das Rendez-vous mit den Schiffen der republikanischen Flotte ansehen würden. Doch war das nicht der einzige Grund für ihre Nervosität. Sie dachte an den Traum und da stand er, der heiß ersehnte Kerl aus ihrem Traum. Peppi sprach gerade mit ihm und teilte dem Captain der Korvette mit, mit welchen Schiffen sie sich treffen würde.


Rhycen Pax leitete diese Informationen pflichtbewusst, wie er war an seine Offizierin VeerQuat weiter und bat sie darum, sich um die Kontaktierung der beiden Schiffe zu bemühen. Während die beiden Senatorinnen aus dem Cockpitfenster aus Transparistahl sahen, lehnte der 31-jährige, attraktive Captain an der Durastahlwand neben seiner Offizierin und betrachtete Alyssas Hinteransicht.

Alyssa war in Gedanken vertieft und fragte sich, ob sie ihm wohl auch erschien und ihm süße Träume bereitete.
Der Blick der sich ihr eröffnete, zog einen schlagartigen Wechsel ihrer Gedanken nach sich. Sie waren da. Am Ziel und doch noch nicht am Ziel. Osarian lag nicht mehr weit entfernt. Es gab kein Zurück mehr. Was würde das Imperium da für sie bereithalten, doch nun galt es erstmal sich mit den Schiffen der republikanischen Flotte in Verbindung zu setzen, was Captain Pax bereits angeordnet hatte.

Die brünette Senatorin hatte ein flaues Gefühl im Magen und warf der Senatorin Naboos lediglich einen Blick zu, der Bände sprach. Sicherlich würde sie die zierliche Senatorin verstehen. Denn die beiden verstanden sich weitestgehend ohne Worte.


~ wenige Lichtstunden vor dem Osarian-System ~ an Bord der „Ocean of Silence“ ~ Cockpit ~
Alyssa mit Peppi, Rhycen Pax und VeerQuat (NPCs)
 
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[Wenige Lichtminuten vom Osarian-System | Angriffsfregatte ›Sorrows of War‹ | Brücke] Captain Rish Galk

Der Hyperraumsprung dauerte nicht lange, war eigentlich kaum der Rede wert. Als die mächtige Angriffsfregatte ›Sorrows of War‹ in den Normalraum zurückkehrte, hörte Captain Rish Galk mit einem Ohr auf die diversen Statusmeldungen: Nichts Ungewöhnliches. Zugleich prüfte er routinemäßig zunächst die Position seines Begleitschiffes, des Kanonenbootes ›Evarts‹. Hierfür benötigte er keine Hilfsmittel, denn das kleine Schiff war durch die breiten Brückenfenster des ehemaligen Dreadnought-Kreuzers gut zu erkennen. Es hing, wie beim Absprung, an Backbord im All, leicht nach vorne und unten versetzt. Alles hatte seine Richtigkeit.

»Aktiver Scan der gesamten Umgebung«, ordnete der Kel'Dor an. »Es könnten Imperiale und Osarianer in der Nähe sein.«

Doch die Scans waren negativ. Es kam zu keinen Störungen, und nach etwa einer halben Stunde traf der erwartete Hilfskonvoi ein. Wie angekündigt handelte es sich um fünf Transportschiffe, die Klasse kannte der Captain nicht. Angeführt wurde der Konvoi von einer corellianischen Corvette des Typs 90, der ›Ocean of Silence‹, wie die Instrumente bestätigten. Alles hatte seine Richtigkeit.

»Pünktlich auf die Minute«, bemerkte Galk. »Stellen Sie eine Bildverbindung her.«

»Ruf von der ›Ocean‹ kommt gerade herein«, bestätigte der Kommunikationsoffizier.

Wenige Augenblicke später zeigte der Bildschirm das Cockpit der Korvette. Außer der üblichen Kommandocrew waren auch Zivilisten zugegen, zwei gut gekleidete Frauen. Der Kel'Dor erkannte in ihnen die Senatorinnen Moss und Valan.

»›Ocean of Silence‹, ich bin Captain Rish Galk von der ›Sorrows of War‹. Verehrte Senatorinnen, Captain... willkommen am Rand des Osarian-Systems. Eine imperiale Streitmacht wurde vertrieben und der Raum um Rhommamool gesichert. Wir können Sie zum Planeten eskortieren, sobald Sie bereit sind.«

[Wenige Lichtminuten vom Osarian-System | Angriffsfregatte ›Sorrows of War‹ | Brücke] Captain Rish Galk
 
Hyperraum - an Bord der „Ocean of Silence“ - Lounge - Senator Acheron, Senator Valan, Jedi Ritter Del´Astyne und Padawan Delos

Die Jedi hatten über den gesamten Verlauf des Dinners versucht sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Während der jüngere Mensch versuchte seinen Charme mit dem für Menschen typischen Humor spielen zu lassen, zeigte sich der Ältere von beiden deutlich distanzierter und zurückhaltender. Seine Methoden waren perfider, denn er versuchte das menschliche Weibchen mit seinen Worten zu umgarnen. Der Senator hielt sich in den Unterhaltungen zurück, analysierte lieber die Anwesenden. Er fühlte sich unwohl ohne die Bothanerin des NRGD, denn diese ganze Farce hatte sie ihm eingebrockt. Allein das Versprechen des NRGD sich um die Befreiung Champallas intensiver zu kümmern waren sein Ansporn sich in dieses Lügenspiel einzumischen.

Diese Mission war ein Beispiel dafür, welche Kräfte die Neue Republik darauf verschwendete Systeme für sich zu gewinnen, die kein Teil der Republik gewesen waren und damit jene Welten vorzogen die nicht vom Imperium erobert wurden weil sei der Republik treu gedient hatten. Seinen Gram schluckte Acheron herunter, seiner Welt würde er durch solches Verhalten nicht besser helfen können. Der Abend verlief unspektakulär für ihn, das emotionale Geplänkel war für den Chagrianer genauso witzlos wie die Bemerkungen des Jedi Schülers. So zog sich der chagrianische Senator früh zurück und begab sich zu seinem Quartier.
Während er sich mit den bekannten Daten des Auftrages vertraut machte, klopfte es an seine Tür. Die interne Sicherheit ergab dass es sich um die bothanische „Beraterin“ handelte.


“Ah, Miss Teb'lya, treten sie ein.“

Die schlanke Bothanerin trat hinein und nahm auf dem Sessel Platz den ihr der großgewachsene Chagrianer anbot.

“Wie verlief das Dinner?“ kam die Bothanerin direkt auf den Grund ihrer Anwesenheit, sie sprach nie lange um den heißen Brei herum.

“Unspektakulär. Die Senatorinnen waren sehr gute Gastgeber, das Essen war ausgezeichnet, die Jedi versuchten sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Ihre Position in diesem ganzen Spiel ist mir noch nicht klar, seit wann geben sich die Jedi bloß mit einer Beobachterposition zufrieden?“

“Besser wäre es, doch geben sie Acht auf ihre Gedanken Senator. Wir können nie sicher sagen, wann sie ihre Kräfte einsetzen. Wir werden morgen früh das System erreichen, bis dahin sollten sie sich ausruhen. Es könnte ungemütlich werden.“

Ohne auf die Antwort des Senators zu warten, verließ das pelzige Wesen das Quartier des Senators und überließ diesen wieder seinen Gedanken. Er fühlte große Ohnmacht, hatte das Gefühl zum Spielball der Jedi, des NRGD und sogar des Imperiums zu werden, denn Letztere haben ihm die zu repräsentierende Welt genommen und ihn erst in diese Lage gebracht. Niedergeschlagen begab sich der Senator zu Bett und fiel nach langem Wachliegen in einem traumlosen Schlaf. Geweckt wurde er von seinem Dienerdroiden K-3PO, der ihm seine Kleidung bereitlegte, sodass er sich anzog nachdem er sich gewaschen hatte. Nachdem er fertig war, wollte er sich gerade an seinen Schreibtisch setzen und einige Berichte zur Mission durchlesen als das Signal ertönte und den Rückfall in den Normalraum signalisierte. Aram eilte zur Brücke wo sich bereits die beiden Senatorinnen eingefunden hatten.

“Guten Morgen Senatorinnen“ sagte der gehörnte Senator während er sich vor ihnen verneigte “Wie ist die Situation?"

Der Senator stützte sich leicht auf seinen Gehstock, sein Atem schnellte, er war nicht mehr der Jüngste und hatte einen schnellen Schritt eingelegt um so schnell wie möglich auf der Brücke zu sein.

Kurz vor dem Osarian-System - an Bord der „Ocean of Silence“ - Brücke - Senator Acheron, Senator Valan und Brückenpersonal
 
Hyperraum - „Ocean of Silence“ - Dinnerraum - Aram (abseits), Matthew und Vail


Vail nickte auf die Frage, ob man das Training während des Flugs intensivieren würde.

“Ja, das werden wir machen, Matthew. Ein wenig Training wird verhindern, daß du meinen Bauchumfang nachahmst.“

hatte Vail geantwortet.
Danach waren sie in die Lounge gegangen und hatten sich den beiden Senatorinnen angeschlossen. Senatorin Valan ließ es sich nicht nehmen, ausgiebig mit ihm zu flirten, was Vail ein wenig ratlos machte. Schließlich waren Beziehungen im Tempel nicht verboten, aber das Letzte, was er im Moment brauchen konnte, waren Ablenkungen und möglicher daraus resultierender Ärger.
Auch wenn Senatorin Valan durchwegs Interesse wecken konnte.
Senator Acheron hatte sich nach dem Dinner direkt zurückgezogen, aber er schien ihnen nicht sehr aufgeschlossen gegenüber zu stehen.
Vail konnte zwar auf einen Flirtversuch von seitens des Senators von Herzen verzichten, aber er war sich nicht im Klaren darüber, warum dieser den Jedi so, Vail empfand es zumindest so, feindselig gegenüberstand.

Die Jedi begaben sich auch dann in ihre Kabinen, denn das Osarian System sollte am nächsten Tag erreicht werden.
Vail ließ sich seine Besorgnis nicht anmerken, ebensowenig wie die Tatsache, daß er sich nicht sicher war, ob diese Entscheidung des Senats so klug gewesen war.
Diese Gedanken ließen ihn unruhig schlafen und so war bereits wach, bevor sein Wecker klingelte.
Er nutzte die Zeit für eine ausgiebige Dusche, zog sich danach und setzte sich dann auf den Boden, um zu meditieren.
Ruhe, Frieden, Gelassenheit… Vail fühlte wie seine aufgewühlten Gedanken sich ordneten und sich besser zueinander fügten, auch wenn er sich über die ganze Mission nicht im Klaren war.

Als das Signal für den Hyperraumaustritt ertönte, erhob sich Vail, nahm sein Datapad und ging hinüber zu Matthews Kabine und klopfte.


“Matthew, steh auf und zieh dich an. Wir sind gerade aus dem Hyperraum gesprungen.“

rief Vail durch die geschlossene Tür.
Dann stellte er sich an die Wand, lehnte sich an und begann die HHN’s zu lesen.
Die neusten Meldungen schockierten ihn. Die Republik hatte Denon angegriffen und den Kampf gewonnen. Allerdings schien man sich auch eine blutige Nase geholt zu haben.
Weitaus schlimmer war die Tatsache, daß ein SSD auf den Planeten gestürzt war und unzählige Opfer gefordert haben schien. Und viele Opfer würden wohl noch folgen, denn die Auswirkungen eines solchen Absturzes waren fatal.
Er fragte sich, ob die Staffel, bei welcher er seinen Dienst geleistet hatte, ebenfalls am Kampf beteiligt gewesen war. Und wenn ja, wieviele Opfer es unter ihnen zu beklagen gab.
Damit machte die Osarian Mission auch mehr Sinn, aber er war sich über ihre Rolle nach wie vor nicht im Klaren. Fakt war, die Jedi würden sich zurückhalten.




Osarian-System – Freier Raum Richtung Rhommamool - „Ocean of Silence“ - Gang -
 
[wenige Lichtstunden vor dem Osarian-System - Ocean of Silence, ins Cockpit] Peppi , Alyssa, Aram Acheron

Peppi waren in ihrem Leben noch nicht viele große Raumschiffe unter die Augen gekommen, geschweige denn Schlachtschiffe – erst bei der Bombardierung von Theed hatte sie zum ersten Mal imperiale Schlachtschiffe sehen können und anschließend die Korvetten und Kreuzer, mit denen die Senatoren und anderen Politiker nach Mon Calamari geflohen waren. So machte sie der Anblick des Angriffskreuzers und seines kleineren Begleitschiffes doch leicht nervös, obwohl sie zur Republik gehörten. So waren es spannende Sekunden, bis sich das Bild eines republikanischen Flottenkapitäns aufbaute, der einer Spezies angehörte, die ihr nicht geläufig war. Er trug eine Art Maske über Mund und Augen, und die Stimme klang leicht verzerrt, was nicht der Übertragung zuzuschreiben war.

" 'Ocean of Silence', ich bin Captain Rish Galk von der ›Sorrows of War‹. Verehrte Senatorinnen, Captain... willkommen am Rand des Osarian-Systems. Eine imperiale Streitmacht wurde vertrieben und der Raum um Rhommamool gesichert. Wir können Sie zum Planeten eskortieren, sobald Sie bereit sind."

In der Zwischenzeit war Senator Acheron ins Cockpit gekommen, und die beiden Jedi waren auch schon auf dem Weg. Es war ein spannender Augenblick, und sie fühlte sich von jedem, der im Cockpit saß oder stand beobachtet. Auch schien es, als ob das große Schlachtschiff in Sichtweite der ‚Ocean of Silence’ gespannt wartete.

„Captain Galk, vielen Dank für den freundlichen Empfang. Wir wären sofort bereit, Ihnen zu folgen, die Bewohner von Rhommamool haben schon viel zu lange auf unsere Hilfe gewartet.“

Das klang irgendwie pathetischer als sie beabsichtigt hatte, aber es war das, was sie wirklich dachte. Allerdings beunruhigte sie, dass Captain Galk von einer imperialen Streitmacht gesprochen hatte, sie hatte angenommen, dass sie bereits von den Rhommamoolianern vertrieben worden waren. Nun war es wohl doch zu Kriegshandlungen gekommen, was eigentlich nicht in ihrem Sinne gelegen hatte – es musste ihr vorerst genügen, dass der Raum gesichert war, und sie mit ihrer Hilfsmission und den Verhandlungen zwischen Rhommamool und Osarian beginnen konnten.

Nachdem die weiteren Koordinaten übermittelt worden waren, setzte sich die ‚Ocean of Silence’ mit den Transportschiffen in Richtung Rhommamool in Bewegung, geleitet von der ‚Sorrows of War’ und der ‚Evarts

„Was uns dort wohl erwartet?“,

fragte sie mit etwas gedämpften Optimismus in Richtung Alyssa, und warf einen Seitenblick auf den chagrianischen Senator, über dessen Anwesenheit bei dieser Mission sie immer noch nicht ganz glücklich war. Vielleicht konnten ihr ja die Jedi einen Rat geben…

„Wo sind Meister Del’Astyne und Padawan Delos…?“

[wenige Lichtstunden vor dem Osarian-System - Ocean of Silence, ins Cockpit] Peppi , Alyssa, Aram Acheron, Captain Rhycen Pax und Besatzung
 
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