Oscars 2013

Also zuletzt hast du hier einen Drogentoten als Ergebnis des normalen Geschäftsgebarens der Filmindustrie abgetan, welches "So what?!"-mäßig nicht weiter hinterfragt oder kritisiert zu werden braucht.

In diesem Sinne gibt's auch drei schiefe Gesichter von mir zurück: :crazy :crazy :crazy

Achso. Das hab ich vielleicht nicht deutlich genug gemacht. Das Gebaren der Filmindustrie bezog sich nicht auf das Dahinscheiden von Herrn Ledger, sondern auf das Vermarkten der Produkte. (Ansonsten:...)

C.
 
Grade dir muss ich doch wohl hoffentlich die statistische Natur einer Mehrheitsentscheidung nicht wirklich erklären, oder? Ist immerhin ein demokratisches Grundprinzip.

Aber meine wesentliche (und bislang unbeantwortete) Kernfrage lautet nach wie vor, wie es denn sein kann, das ein bestimmter Wahlvorgang besser sein soll, als alle anderen (Stichwort: Referenz-Award-Verleihung), um zu entscheiden, dass Birnen besser als Äpfel sind?

Na, dann hab ich dich im Punkt Statistik zumindest falsch verstanden. Ändert aber nichts an der Niveau-Geschichte. Vielleicht geht's nicht gerecht zu, aber von mangelndem Niveau kann man einfach nicht sprechen.
 
Mit dem hineininterpretieren meine ich lediglich die Verleihung des Gewinners an sich. Das es um Werbeeinnahmen usw geht, ist mir schon klar! Aber der Preis ist lediglich der Anerkennung geschuldet, denke ich. Und ja, ich hielt auch damals die Leistung von Heath Ledger als die beste aller Nominierten Nebendarsteller! Das heisst nicht, das jemand anderes unter den Nominierten nicht auch sehr gut war. Wie ich sagte, ich glaube die eigentlichen Gewinner sind in der Regel die Nominierten. Selten hebt sich ein Film oder ein Schauspieler so sehr von den anderen ab wie es Christoph Waltz oder Daniel Lewis in diesem Jahr getan hat. Aber mich würde jetzt auch mal interessieren, was genau falsch und schlecht am Oscar ist. Man kommt hier sehr durcheinander durch die Suche guter Argumente, ahb ich das Gefühl. Die kreativsten und besten Leistungen werden honoriert und wir können, wenn wir wollen, dabei zusehen. Und in diesem Jahr war ich zum ersten Mal wirklich dabei, habe sowohl die meisten Filme gesehen, als auch die Verleihung und ich finde ja, es haben die richtigen Filme den Weg zum Oscar geschafft. Ich persönlich hätte Batman 3 gern noch in irgendeiner Form mitreden lassen, aber die Entscheidnungen gingen vollkommen in Ordnung!
 
Vielleicht geht's nicht gerecht zu, aber von mangelndem Niveau kann man einfach nicht sprechen.
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Aber mich würde jetzt auch mal interessieren, was genau falsch und schlecht am Oscar ist.

Weil es eigentlich gar nicht auf die Qualität der Filme ankommt, sondern auf den Nominierungwahlkampf im Vorfeld:

Wie PR-Agenturen die Oscar-Verleihungen beeinflussen - SPIEGEL ONLINE

Wie man vor so einem Hintergrund ernsthaft von Niveau sprechen kann, ist mir ganz ehrlich ein Rätsel.
 
Die PR-Strategen beginnen mit ihrer Arbeit bereits, wenn die Schauspieler das Set gerade verlassen haben: "Sobald ein Film fertig ist", sagt Bragman, der früher Frank Sinatra und Stevie Wonder beriet. "Dann kannst du einschätzen, ob du da was Oscar-Verdächtiges hast." Erlaubt ist dann - fast - alles. Motto: Ein Lächeln auf den Lippen, die Axt hinterm Rücken.
Und genau hier wird der Widerspruch schon eindeutig! Wenn Filme schon im Vorfeld zertsört werden, wieso werden sie dann überhaupt nominiert? Allein das zeigt doch schon, das die Qualität am Ende siegt. Selbst hier im Forum wird teilweise über Dinge schlecht geredet. Lese ich mir diese Thread durch, müsste ich in Zukunft auf die Oscars verzichten. Schlammschlachte? ja, vielliehct, laut dieser Aussage ja! Heisst aber dann auch, das die richtigen Filme nicht unter den besten 5 zu finden sind? Wenn, dann ist eher das Gegenteil der Fall, wenn man hier zwischen den Zeilen liest. Je besser der Film, desto mehr Kritik habgelt es im Vorfeld! Und dieses "Niveau" findet sich überall: In Politik, Fernsehen, B-Prominenz, im Büro, auf dem Schulhof, Internetforen usw.

Ich bleibe nach wie vor dabei: Die besten 5 Filme des Jahres schaffen es zum Oscarfinale!
 
Ich bleibe nach wie vor dabei: Die besten 5 Filme des Jahres schaffen es zum Oscarfinale!

Die Aussage halte ich dann aber auch für recht gewagt. Es schaffen es meistens 5 sehr gute Filme ins Oscar-Finale, aber zu behaupten, dies seien generell die 5 besten Filme eines Jahrgangs ist recht vermessen. Das geht ja allein deshalb schon nicht, weil der Rest der Welt außerhalb der USA weitgehend außen vor gelassen wird, abgesehen von den 5 Nominierten in der Kategorie bester fremdsprachiger Film.

C.
 
Oh, da ist wohl Vorsicht geboten: Prinzipiell mag ich zB europäische Filme lieber, aber ich geh mal von Hollywood Produktionen aus. Ich habe die Oscars nie wirklich verfolgt und auch viele Filme nicht gesehen. Dieses Jahr war es anders. Und ich bin auch nicht mit dem Bewusstsein rangegangen, dass die Filme, die nominiert werden, wurden oder geworden sind, die besseren Filme sind oder waren. Aber tatsächlich sieht man im nachhinein, das die Filme, die es zu den Nominierungen geschafft haben, einige Dinge gemeinsam haben: Sie sind in der Geschichte etwas komplexer, haben gewissen spezielle Ansätze, haben gute Schauspieler, die Konflikte verhandeln und eine Charakterentwicklung durchmachen, die Spannungsbögen sind ausgedehnt und intelligent verwoben, die arestortelische Dramaturgie ist ausgeschöpft und die Wendepunkte haben es auch in sich. Von daher kann man schon einen guten Film bis zum gewissen Grad "messen". Und mir fallen nicht viele weitere Filme ein, wo all diese Punkte so gut oder intensiv eingearbeitet wurden wie in den Filmen, die es in die Nominierungsliste geschafft haben. Django, Zero, Argo, Lincoln, Life od Pi, The Master und Silver Linings sind die Filme, wo die Kriterien ganz stark eingeflochten sind. Und diese elemente würde ich als sehr gut bezeichnen. Von daher finde ich schon, das es die besten Filme waren, die bei den Oscars present waren. Ich persönlich war nicht so angetan von The Master, aber dennoch kann ich absolut nachvollziehen, warum der Film dabei war.
 
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