Plagen (Pax-System)

Imperial NPC

OL Account
Plagen
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[Infos zum Planeten: Plagen (engl.) | Plagen (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium ]

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Namhafte Lokalitäten

TreeLeaf – Die einzige, auf einem Plateau gelegene Großstadt Plagens. Das Verhältnis zwischen der Bevölkerung und der imperialen Regionalverwaltung ist geradezu beispielhaft, auch, weil auf Repressalien gegenüber den nichtmenschlichen Bewohnern größtenteils verzichtet wird: Die einheimische Chikarri kooperieren bereitwillig mit Imperium und stellen inzwischen sogar ein Fünftel der Verwaltungsbeamten des Planeten, im Gegenzug erhalten sie die Möglichkeit zu Bildung auf imperialem Niveau sowie Karrierechancen in der Regierung und Industrie. Die Integration der Chikarri wird jedoch gleichzeitig zu deren kultureller Indoktrination über die imperial finanzierten Schulen, Theater und Museen der Stadt ausgenutzt. Lediglich eine Minderheit, vorrangig aus der klatooinianischen Handelsgilde stammend, zeigt sich unkooperativ, seitdem deren Raumhafen unter staatliche Kontrolle gestellt wurde.

Imperiales Hauptquartier
Der ehemalige plagenische Herrschaftspalast, der aber letzthin nur eine rein zeremonielle Rolle einnahm, wurde mit der Einsetzung eines Regionalgouverneurs wieder in Betrieb genommen und erweitert. Er beinhaltet mittlerweile die Büros der planetaren Verwaltung und Garnison.

Imperia 500
Während Gouverneurin Okasa eine kleine Privatresidenz zur Verfügung steht, sind in diesem durch imperiale Architekten errichteten Hochhaus viele Wohnungen der übrigen örtlichen Verwaltungsbeamten untergebracht, so ist beispielsweise das Penthouse im Besitz des Legaten von TreeLeaf. Die Apartments sind modern und komfortabel eingerichtet und für die Wohlhabenderen stehen Dienerdroiden bereit.
Stand: Beitrag #13, 26.05.2018
Volo Crescent
 
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[ Hyperraum - Richtung Pax-System – Eskorte - Vanguard Verband [DREAD "Bloodshed", CRK „Firestorm“, FRG „Tranquillity“ – DREAD "Bloodshed"] - Position vor den Frachtschiffen – Brücke - Tiberius Ravenburg, Crew]

Zwei Tage war es nun schon her, seit der Commander und sein Cousin Marius Semeon Ortiz ihre Unterhaltung in der Kabine des Schiffskommandanten beendet hatten. Die darauf folgenden Tage hatte Ravenburg die meiste Zeit damit verbracht zu verstehen, was genau dort vorgefallen war. Sein eigener Cousin hatte ihn nicht nur verleugnet, sondern auch zur Belastung für ihn und die gesamte Familie ernannt. Dieser Vorwurf lag schwer auf dem einäugigen Kommandanten, für ihn war das wenig Privatleben, dass ihm noch blieb extrem wichtig. Die bisherige fragile Balance an Rückendeckung die er in der Familie genoss schien zu schwinden, sie war das letzte Stückchen Menschlichkeit dass ihm geblieben war. Es war genau jener Drahtseilakt, den schon so viele leitende Offiziere der imperialen Flotte vor ihm durchlebt hatten. Eine Geschichte, die sich immer wieder aufs Neue wiederholte und einen wunderbaren Offizier nach dem anderen in ihre dunklen, seelenfressenden Fänge nahm. Doch er war kein wunderbarer Offizier. Er war keiner jener Männer, die eine Karriere in der imperialen Kriegsmaschinerie gemacht hatten. Er war ein Kommandant über einen alten schweren Kreuzer, einem jener Schiffe die immer schneller aus dem sich bietenden Bild der Flotten die schwer über Planeten hängen verschwanden. Würde er auch verschwinden? Würde ihn jemand vermissen?
Alte Schmerzen hatten ihn wieder eingeholt. Jene Phantomschmerzen unter denen er seit seinem Verlust litt. Er war beim Schiffsarzt gewesen, doch auch dieser wusste ihm nicht mehr zu helfen, als seine Schmerzen durch Schmerzmittel zu lindern. Wieder diese verdammten Schmerzmittel. Mittlerweile erschlich ihn das Gefühl, dass das Imperium hier eine Taktik verfolgte. „Mach sie abhängig von deinen Drogen, so kannst du sie kontrollieren selbst wenn sie rebellieren wollen.“
Sie hatten es bei ihm geschafft. Seine Schmerzen waren da, sie plagten ihn. Sie gingen nicht wenn er schlief, sie warteten geduldig bis er das Auge wieder öffnete und ihn daran erinnerte, dass die andere Augenhöhle leer war.

Oft hatte er seit dem Treffen zu dem kleinen, orangefarbenen Dösschen gegriffen. Auch jetzt hielt er es in seinen Händen, ließ es über seine Finger wandern, während sein Blick aus dem Transparistahlfenster glitt, der den tiefblauen Malstrom des Hyperraums bot. Sie würden bald ihr Ziel erreicht haben. Dann, dann war er ihn endlich los. Diesen karrieregeilen, blasierten und völlig überschätzten Legaten, der sein eigener Cousin ist. Sie waren sich aus dem Weg gegangen. Die Treffen mit der Gouverneurin konnte er ohne sein Beisein abwickeln, er sprach stets von streng vertraulichen Angelegenheiten die ihren Vertreter nichts angehen würden. Sie hatte protestiert, denn was sie wisse, müsse auch ihr Stellvertreter wissen, doch schließlich hatte sie nachgegeben. Er wollte sich nicht die Scham geben, vor dieser Twi'lek seine familiären Probleme auszubreiten. Schlimm genug dass es Gerüchte über den Wutausbruch gab, dem der Commander erlegen war.


„Rückfall in den Normalraum in 3 … 2 … 1 ...“

Als die Stimme der jungen Navigationsoffizierin verstummte, brach auch der tiefblaue Malstrom des Hyperraums ab und warf sie in die allumfassende Dunkelheit des offenen Weltraums. Vor ihnen erstreckte sich in der Ferme der Zielplanet Plagen.

“Status.“

Die Stimme des Kommandanten war gefasst, er war sich darüber im klaren, dass sein XO ihn genau beobachtete. Der erste Offizier schien Bescheid zu wissen was vorgefallen war. Zumindest besser als es eigentlich der Fall sein sollte.

„Scan ergab minimalen zivilen Raumverkehr, keine militärischen oder auffälligen Objekte.“

“Kontaktieren sie die örtliche Weltraumüberwachung, senden sie unsere Grüße und die entsprechenden Codes sowie die Anordnung alles für die bevorstehende Landung der Transportschiffe bereit zu machen. Erhöhen sie die Alarmstufe auf gelb und lassen sie alle Stationen auf Bereitschaft gehen.“

Sicher waren sie noch nicht. Es konnte eine Falle sein. Sie in Sicherheit zu wiegen würde der erste Schritt sein, danach würden sie aus dem Hyperraum fallen und sie angreifen. Er traute dieser Ruhe nicht. Für ihn waren die Berichte des Imperial HoloVision und die Lage hier zwei verschiedene Sichtweisen. Vielleicht reduzierte sich der Aufstand auch lediglich auf der Oberfläche. Doch Ravenburg war vorsichtig und wollte nichts dem Zufall überlassen.

“Weisen sie die Alpha Staffel an zu starten und die Vorhut zu übernehmen.“

„Aye Sir, soll ich Gouverneurin Okasa Bescheid geben?“

“Sagen sie der Gouverneurin, dass sie und ihre … Begleitung sich bereithalten sollen.“

Er konnte nicht drumherum, die Kunstpause war sein Mittel den inneren Druck der in ihm herrschte wenigstens zu einem Bruchteil Ausdruck zu verschaffen. Doch es reichte ihm nicht. Am liebsten hätte er seinen Cousin über die Schleuse hinaus in die weiten des Alls katapultiert. Doch ihm gefiel das nicht. Er war nicht so, er war nie so gewesen. Er erkannte sich und seine Gedanken nicht wieder und das gefiel ihm nicht. Nervös tasteten seine Hände wieder nach dem orangenen Dösschen in seiner Hose, doch widerstand er dem Verlangen eine von ihnen vor seiner Crew einzunehmen. Seine Nervosität durfte nicht sein Herr werden. Seine Atmung versuchte er zu kontrollieren, versuchte langsam ein und auszuatmen. Er musste etwas dagegen tun. Es war nicht seine Art solche Probleme unter den Tisch zu kehren, wenn er sie erst einmal sah. Er musste handeln.

Ravenburg übergab seinem ersten Offizier die Brücke, und beschloss sich seinen Geistern zu stellen. Dessen hochgezogene Augenbraue und sein snobistisches, aber überraschtes Gesicht auf der Brücke zurücklassend, dachte der Kommandant bereits an den Abschied. Er würde sich kontrollieren müssen, doch genau dort würde er es lernen. In der direkten Konfrontation, den Weg den er am liebsten wählte. Im Hangar angekommen, waren alle mit den nötigen Vorbereitungen der Abreise beschäftigt. Es hatten sich nach und nach alle 3000 fremden Passagiere eingefunden, die sich jedoch um Platz freizumachen nicht alle in dem Hangar, sondern verteilt auf die umliegenden Decks auf den Gängen rumlungerten. Der Kommandant passierte sie und erreichte das Lambda Shuttle. Ein kleines Ehrenspalier war zusammengekommen, eine Art „Auf Wiedersehen“ des imperialen Protokolls, da nicht jedes Mal das gesamte Bodentruppenpersonal einberufen werden musste. Hier wartete der Kommandant auf die Gouverneurin und den unliebsamen Cousin.

Als diese eintrafen, verkrampfte sich der Magen des Kommandanten, doch er salutierte vor beiden.


“Es war mir eine Ehre sie und ihren Stab auf der “Bloodshed“ willkommen zu heißen.“

Die üblichen protokolantischen Floskeln wurden agehandelt. Man salutierte voreinander, auch wenn die Blicke des Legaten nie direkt die seines Cousins streiften Ravenburgs Trauer und Wut hatte sich in kalte Abneigung gewandelt. Der sonst so beherrschte Veteran wollte seinen unliebsamen Gast und dessen Vorgesetzte loswerden und sie in weiter Entfernung auf dem Planeten wissen. Es war lediglich schade um die Gouverneurin, Ria Okasa war ihm als zuvorkommende aber konsequente Beamtin in Erinnerung geblieben. Alle Vorurteile über weibliche Twi'lek schienen nicht zu stimmen, was wohl ihren Aufstieg in diesen hohen Rang innerhalb einer imperialen Administration ermöglichte.

Erst als das Shuttle abgehoben hatte und damit die erste von unzähligen Transporteinsätzen begann, entfernte sich der Kommandant und machte sich auf den Weg zur Brücke. Hierbei passierte er erneut die unzähligen, auf ihren Abtransport wartenden Menschen. Unzählige kleinere Beamten, Techniker und sonstiges Personal welches zur Führung einer imperialen Garnison benötigt wurden. Auf der Brücke angelangt, lies Ravenburg seinen ersten Offizier Havelock seinen Bericht erstatten.


“Der Personaltransport hat begonnen Sir, die Frachter haben sich ebenfalls auf den geschlossenen Weg gemacht, nachdem wir die geostationäre Umlaufbahn eingenommen haben. Alle Staffeln wurden dem Frachtereskort zugeteilt.“

„Ausgezeichnet, sobald die Frachter gelandet sind, soll die Alarmstufe zurückgesetzt werden.“

Zackig salutierte der erste Offizier und machte sich an die Arbeit. Ravenburg hingegen studierte das taktische Hologramm und lies seine Augen über die unzähligen Frachter und Transporter gleiten, bis sein Auge auf das Lambda Shuttle aufmerksam wurde, dass die Gouverneurin und Ortiz enthielt. Eine Erleichterung machte sich in ihm breit, als er endlich wusste dass sie weg waren. Der Druck in seinem Kopf schien nachzulassen, auch die Schmerzen vergingen. Die nächsten Stunden verbrachte der Kommandant damit, alle anfallende Papierarbeit abzuarbeiten, bis sich Ensign Delah, zuständig für die Kommunikation, meldete.

„Sir, eine einkommende Nachricht vom Flottenkommando. Das sollten sie sich ansehen.“

Der Kommandant schien überrascht als er von einem der unzähligen Dokumente die er bearbeiten musste hochschaute, und begab sich zur Konsole des Sensorik -und Navigationsoffiziers. Delah öffnete die Nachricht und lies den Kommandanten sie in Ruhe mehrmals lesen.


..:: verschlüsselte Nachricht – über militärische Kommunikationswege ::..
- Sicherheitsstufe Beta -

An: Commander Tiberius Ravenburg – DREAD „Bloodshed“
Von: Imperiales Flottenkommando, Zentralleitstelle Coruscant

Betreff: Neue Befehle
Mit sofortiger Wirkung werden Sie, Commander Ravenburg, von Plagen abgezogen und nach Coruscant beordert. Der Marschbefehl ist unverzüglich. Sie werden dem Verband von Captain Dalmascae untergeordnet. Hiermit entzieht man Ihnen die Befehlsgewalt über diese temporäre Kampfgruppe.

Lang lebe der Imperator,

Imperiale Flottenkommandozentrale, Coruscant Sektor

Ende der Nachricht -
..:: verschlüsselte Nachricht – über militärische Kommunikationswege ::..​


Ravenburg war verblüfft, verstand die plötzliche Umkehr seines Kommandos jedoch nicht. Wieso hatte man ihm einen Verband für diese Mission zu gewiesen nur um ihn danach wieder von diesem zu entfernen? Seine zukünftige Vorgesetzte war ihm bekannt. Er hatte sie bei der Schlacht um Delastine und sogar schon bei der Schlacht im Belkadan-System angetroffen. Bei ersterer war sie sogar schon einmal seine Kommandantin gewesen. Doch er verstand es einfach nicht. Warum? Das war die allumfassende Frage auf diese neue Situation. Doch Befehl war Befehl.

“Ordern sie die Alpha Staffel umgehend zurück zur Bloodshed. Berechnen sie nach der vollständigen Löschung der Fracht den Sprungvektor zurück nach Coruscant. Übergeben sie Lieutnant-Commander Brask die Verfügungsgewalt über den Vanguard Verband.“

Die neuen Befehle lösten eine ungeahnte Hektik auf der Brücke aus, das rege Treiben lies den Kommandanten seinen eigenen Gedanken anheim fallen. Viele Fragen stellten sich ihm, die ihn auch in den drei Stunden die vergehen sollten, bis die Bloodshed zurück in den Hyperraum springen konnte.

[Pax-System – Plagen - DREAD "Bloodshed"- Berechnung des Sprungvektors nach Coruscant – Brücke - Tiberius Ravenburg, Crew]


Weiter in "Coruscant"
 
\\ Pax System - Plagen - Treeleaf - imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro - Marius Semeon Ortiz, Dorejj (NPC), Tatum (NPC) //

Sie waren bereits zwei Wochen auf dieser Welt. Zwei ganze Wochen. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Während er die Drecksarbeit machen durfte, vergnügte sich Gouverneurin Okasa mit den Chikarri Abgesandten bei ihren Empfängen und Veranstaltungen. Er war dabei meistens nur ein mitgebrachtes Anhängsel und auch das nur, wenn seine sonstige Arbeit es zuließ. Also praktisch niemals. Der ehemalige Herrschaftspalast wurde in Beschlag genommen, das nur noch rein zeremoniell existierende Haus war vorher ein Museum gewesen, nun wurde es unter großem Aufwand umgebaut. Ein beinahe halbfertiges Zimmer konnte der Legat für seine Sitzung mit seinen Präfekten Dorejj und Tatum von den arbeitswütigen Massen zurückerobern. Die anderen Präfekten waren derweil noch mit anderen Aufgaben beschäftigt, doch genügten die Probleme die ihm diese beiden Kandidaten verursachten schon genug.

“Wo bleibt denn bitteschön ihre Imperitas?“ platzte es dem Legaten plötzlich heraus.

Einem imperialen Beamten seine Imperitas abzusprechen, war eine ernsthafte Beleidigung. Zumindest für Marius. Die Imperitas war ihr höchstes Gut, schließlich verband sich darin das imperiale Sendungsbewusstsein, die imperiale Gloria und der imperiale Siegeswille. Das Imperium war stets siegreich, immer. Er würde es nicht zulassen, dass einige Kriminelle, Nichtmenschen oder Menschen, ihm seine Imperitas streitig machten. Weder ihm, noch einem seiner unglückseeligen Präfekten.


“Vielleicht sollten sie sich daran erinnern, was unser Auftrag ist: Dieser abgelegenen Welt Zivilisation bringen! Meinen sie etwa, die maioris natu imperii haben sich von derlei Geschwätz abschrecken lassen? Nein! Sie luden ihre Pistolen und gingen ihren Untergebenen voran!“

Die großen Ahnen des Imperiums hatten größere Probleme als einige schwierige Klatooinianer. Zugegeben, der Widerstand gegen die imperiale Präsenz sollte nicht unterschätzt werden. Die imperiale Garnison stand zwar, doch waren die Truppen nicht zu 100% Einsatzbereit. Selbst wenn, konnte die Garnison nicht gegen die gesamte klatooinianische Minderheit vorgehen. Weder aus logistischen, noch aus publicity-technischen Gründen. Das Problem lag woanders. Vor fünfhundert Jahren haben diese Nichtmenschen die Rechte für den Raumhafen erhalten, es ist also streng genommen ihr Besitz. Der Planet gehört jedoch, mit jedem seiner Gebäude, dem Imperium. Eine Konfrontation war vorprogrammiert.

“Wie ist der Stand in den betreffenden Gebieten rund um den Raumhafen, Präfekt Dorejj?“

“Seit unserer Ankunft wurden 317 anti-imperiale Straftaten gemeldet.“

Eine kurze Stille entstand. Eine Ader zeichnete sich besonders stark an der Schläfe des Legaten ab. Seine Hand nahm zuerst ruhig das vor ihm stehende Glas, trank einen Schluck Wasser und setzte dann ab. Dann brach er los.

“Dreihundertsiebzehn verdammte Vergehen? Viel zu wenig. Was tun sie da? Mehr Sicherheitskräfte! Die sollen alles festnehmen was einem Klatoonianer riecht und eine falsche Bewegung macht! Wenn sie nicht mit Freude lernen wollen, dann sollen sie mit Angst den imperialen Weg lernen!“

Die Wut verzerrte Fratze entspannte sich wieder zu seinem Gesicht, richtete seine Uniform und begann erneut zu sprechen.

“Ich möchte jetzt gerne den aktuellen Bericht zur Integration der Nichtmenschen in die Verwaltungsbehörden hören. Tatum.“

Es befinden sich derzeit 18% Nichtmenschen in der Verwaltungsbehörde des Administratorum Regionatum. Die örtliche Chikarri Mehrheit zeigte sich mehr als kooperativ und war über den Zuwachs an Arbeitsplätzen erfreut. Die Klatooinianische Minderheit hingegen zeigt sich neutral. Einige wenige radikale Elemente gehen aktiv gegen die Befriedung des Planeten vor, erzielen jedoch keine nennenswerten Ergebnisse.

Der Legat nickte. Wenigstens halbwegs gute Neugikeiten.

“Gut, starten sie die Förderprogramme zur Einbindung der Chikarri in die Strukturen des Imperiums. Die Klatooinianer sollen sehen, dass es sich lohnt das Imperium zu unterstützen. Ich denke, für heute reicht das.“

Die beiden Präfekten und ihre Sekretäre begannen plötzlich zu klatschen, es kam ihnen wohl einer Erleichterung gleich, doch erregten sie erneut den Zorn des Legaten.

“Hören sie auf wie ein Feuchtfarmer aus dem Outer Rim zu Klatschen, Präfekten. Wir sind das Imperium, die Elite. Wir klopfen höchstens auf diesem aus massiven, imperialen Ressourcen gefertigten Tisch.“

Bei jedem Wort des letzten Satzes schlug der Legat auf den Tisch. Seine Präfekten und ihr Anhang klopften daraufhin zögerlich auf dem Tisch bevor sie wegtraten. Er hingegen kramte nach einer Kopfschmerztablette. Dieser Planet würde ihn noch umbringen.

\\ Pax System - Plagen - Treeleaf - imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro - Marius Semeon Ortiz, allein //
 
[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro] Ria allein

Die blauhäutige Twi'lek gähnte einmal kräftig, ehe Ria sich einer Übersicht über ihre weiteren Termine am heutigen Tage zuwand, die ersten beiden Wochen auf Plagen hatten viel Kraft gekostet, Gespräche mit den hohen Vertretern der Chikarri wollten geführt, die Mitarbeiter des hiesigen HoloNetSenders darüber instruiert werden, was sie wie zu senden hatten und was nicht, Meetings mit den größten Firmen der kleinen Welt arrangiert und generell der ganze Verwaltungsbetrieb am Laufen gehalten werden. Ein Glück, dass sie zuverlässige Untergebene, auf die sie Arbeiten verteilen konnte, hatte. Sonst wäre das alles nicht zu schaffen. Unter dessen hatte sie Erfolge bei den Besprechungen mit jenen Vertretern der auf Plagen heimischen Spezies erzielen können. Sie schienen beruhigt, scheinbar hatten sie sich mit der imperialen Oberherrschaft über ihre Heimat inzwischen abgefunden und akzeptierten diese, brachte sie doch auch Vorteile mit sich: Besonders loyale Mitbürger unter den Einheimischen fanden angesehene Stellen in der hiesigen Verwaltung, andere erhielten durch eine qualifizierte Technikerausbildung Einblick in imperiales Knowhow in Sachen Raumschiffbau, wovon beide Seiten profitierten, die Schulen wurden vom Unterrichtsstoff her auf imperiales Niveau gebracht, wobei eine gehörige Portion Propaganda natürlich nicht fehlte; all das befand sich zwar noch in den Kinderschuhen, aber es war gut angelaufen; die Chikarri waren durchaus willig, sich dem Imperium zu beugen - blieb zu hoffen, dass dies weiterhin so gut von Statten ging. Darüber hinaus bemühte sich die Gouverneurin, über Kontakte ihres Vaters, an die erforderlichen Mittel zum Bau eines Museums, das sich mit der imperialen Geschichte und Kultur befasste, so wie eines Theaters zu kommen, um ihren Untertanen die kulturellen Aspekte des Imperiums näher zu bringen.
Wenn man einen Planeten langfristig auf Kurs halten wollte, musste man den Bewohnern das Gefühl geben, dass sie wichtig und an Entscheidungen beteiligt waren. Die Kunst bestand darin, ihnen diesen Eindruck zu vermitteln, ohne sie aber mit wirklicher Macht und Einfluss auszustatten. Dies, was ihr Vater ihr oft genug eingetrichtert hatte, war der Hauptgrund dafür, dass sie rund um die Uhr für die Chikarri-Vertreter erreichbar war. Im HoloNet hielt sie sich allerdings deutlich zurück, es konnte durchaus von Vorteil sein, sein Gesicht nicht jede halbe Stunde im HoloNet wieder zu finden und einfach mal im Hintergrund zu agieren - das Vorsprechen vor dem Volk konnten auch Legaten übernehmen. Sie mochte es ganz und gar nicht, wenn alle Aufmerksamkeit auf ihr ruhte, wenn alle sie ansahen und darauf warteten, dass sie anfing zu sprechen, sie konnte so nicht arbeiten. Aufgrund dessen war zu einem heute stattfindenden Abendessen mit zwei wichtigen Anführern der Chikarri auch nur ein einziger imperialer Journalist anwesend, der einige Filmsequenzen, die die Einigkeit zwischen Gouverneurin und Chikarriführung demonstrieren sollten, auf zu nehmen und dann wieder zu gehen hatte.
Zu jenem Treffen wollte sie auch ihren Legaten, Marius Semeon Ortiz, einen Menschen, mitnehmen - die Beiden hatten noch nicht so oft wie erwünscht zusammengearbeitet, das Zusammenspiel konnte und musste noch flüssiger werden, wenn sie erfolgreich sein wollten. Und das war doch eine wunderbare Gelegenheit dazu. Außerdem gab es noch ein paar andere Dinge zu besprechen. So machte sich die junge Nichtmenschin schließlich auf den Weg dorthin, wo sie ihren Legaten vermutete. Es handelte sich um ein weiteres provisorisches Büro, das sie nach nur wenigen Minuten erreichte. Nachdem sie ein paar Mal an die Tür geklopft hatte, trat die Gouverneurin, die ihre schicke imperiale Uniform trug, in den Raum, in dem sich der Mitarbeiter der imperialen Verwaltung befand, ein.
"Guten Tag, Mister Ortiz, Sie haben nicht zufällig einen Moment Zeit für mich?" Fragte die Blauhäutige, die ihr charmantestes Lächeln aufsetzte und auf eine Antwort ihres Mitarbeiters wartete.

[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - ein anderes provisorisches Büro] Marius Semeon Ortiz und Ria
 
\\ Pax System - Plagen - Treeleaf - imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro - Marius Semeon Ortiz, allein //

Holokarten und Statusberichte waren auf dem massiven Tisch verteilt. Marius Semeon Ortiz sah sie sich eindringlich an. Es war an der Zeit zu handeln. Dem Legaten waren Informationen herangebracht worden, dass die klatooinianische Handelsgilde in der Nähe des Raumhafens eine Werkstatt betrieb, die in Wahrheit eine Lagerhalle für Ryll und andere Spicedrogen sein soll. Der Legat wollte endlich einen Schlag gegen diese Handelsgilde durchführen der auch der Gouverneurin vor Augen führen würde, dass Handlungsbedarf bestand.

“Ich möchte, dass dieses Gebäude gereinigt wird. Sofort. Jedes Anzeichen dieser kriminellen Aktivitäten muss ausgemerzt werden!“

Die Faust des Legaten donnerte auf die massive Tischplatte, das Wasser im Glas erzitterte. Wieso konnte man nicht einfach mal tun was er befahl. Er hatte die Verfügungsgewalt für Treeleaf, sein Wort sollte Gesetz sein.

„Sir, es ist mit Gegenwehr zu rechnen wenn unbegründet ein imperiales Einsatzkommando in das Gebäude stürmt. Zudem sind die Beweise weder ausreichend fundiert, noch vom Geheimdienst bestätigt. Es fehlt das nötige Personal für eine ausreichende Observierung. Wir könnten natürlich welches anfordern...“

“Verschonen sie mich mit ihrem normativen Gequatsche.“

Durch ein Klopfen gestört, musste er seine Unterhaltung jäh beenden.

“Es ist mir egal wieviele von diesen Verbrechern womöglich bei diesem Einsatz sterben könnten. Sie werden dieses Gebäude stürmen und alles sicherstellen, was gegen die Klatooinianische Handelsgilde verwendet werden kann.“

Mit einem Knopfdruck wurde das Gespräch beendet während der Legat beiläufig ein“Herein“ herausbrachte. Sein Besuch überraschte ihn allerdings doch, die Frage weshalb in seinem sonst so überfüllten Terminkalender dieser Termin fehlte erübrigte sich. Die Gouverneurin trat herein und bat den Untergebenen für einen Augenblick Zeit. Eine Floske derer man sich immer bediente. Natürlich hatte er keine Zeit. Natürlich würde er das seiner Vorgesetzten nicht auf deren nichtmenschliche Nase drücken.

“Natürlich hat ihr ...“ unwillkürlich rieb der Legat seinen Daumen an seinem Zeigefinger während er sich mit dem Ellenbogen auf dem massiven Tisch abstützte und die Gouverneurin irritiert ansah “... Legat Zeit für sie.“

Er hätte am liebsten geschnaubt. Er hätte ihr am liebsten gesagt, sie solle gefälligst ihre Imperitas wahren, wo waren wir hier denn? Beim Rebellenpack? Man trug nicht umsonst einen Rang und hatte diesem einen Namen gegeben. Er hätte am liebsten mit dem Kopf geschüttelt. Das wirklich traurige war, dass jede Zurechtweisung seinerseits ein Bruch der Hierarchie gewesen wäre, damit wäre er nicht viel besser als jene die er selbst kritisiert.

“Was kann ich für sie tun, Gouverneurin?“

Seine Augen ruhten auf den nichtmenschlichen Augen der Twi'lek. Er hatte von dem Gerücht gehört, dass die männliche Bevölkerung der Galaxis Twi'leks als Geschlechtspartner aufgrund ihrer Physionomie bevorzugen würden. Ortiz konnte das nicht nachvollziehen. Der von Aequila stammende Mann konnte nicht verstehen wieso. Er hatte nie die größere galaktische Bevölkerung kennengelernt, er war immer in seiner kleinen Welt die aus dessen Heimatsektor bestand, geblieben. Den Wunsch sich mit einem Nichtmenschen zu paaren, konnte der Imperiale trotz seines fehlenden Hasses auf Nichtmenschen nicht verstehen.

\\ Pax System - Plagen - Treeleaf - imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro – Ria Okasa, Marius Semeon Ortiz //
 
[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - ein anderes provisorisches Büro] Marius Semeon Ortiz und Ria

Langsam hatte die Twi'lek die Türe hinter sich geschlossen, als man ihr die Erlaubniss, eintreten zu dürfen, erteilt hatte und sie ihr Anliegen vor ihrem Legaten vortrug, jener schien entweder von ihrem Besuch nicht besonders angetan, oder er ritt einfach gerne auf den Rangbezeichnungen herum, dass er darauf Wert legte, war der Gouverneurin auch bei der doch recht geringen Anzahl längerer Treffen bisher nicht entgangen, oder einfach beides zusammen. Das waren jedenfalls die drei Interpretationsmöglichkeiten, die sich aus Rias Sicht aus Marius' Reaktion ableiten liessen. Im Zweifelsfall lag man mit letzteren wohl nie ganz falsch, urteilte die Blauhäutige. Sie persönlich war nicht die größte Freundin des Gegenseitigen Ansprechens mit Rängen, besonders wenn man länger zusammenarbeitete, bevorzugte sie den Namen ihres Gegenübers.

"Nun, Mister Ortiz, ...", begann sie demonstrativ, "es geht um Folgendes: Ich treffe mich heute Abend mit zwei wichtigen Chikarri-führern zu einer kleinen Privataudienz, einem Abendessen, es wird vorzugsweise um die Eingliederung der Chikarri in das imperiale Gefüge, die öffentliche Meinung uns gegenüber, die Zukunft des Pax-Systems, aber auch um die Bekämpfung der Kriminalität unter den Klatooinianern und ihre bessere Einfügung in die imperiale Gesellschaft gehen." Erläuterte die Nichtmenschin kurz die Pläne für den heutigen Abend, während sie den Blick ihres Legaten auffing und erwiederte. "Haben Sie bis dahin Fragen?" Erkundigte sich die blauhäutige Frau weiter bei ihrem Untergebenen, während ihr Blick nunmehr auf die Unterlagen, die sich auf dem Tisch des Verwalters, der von Aequila stammte, angesammelt hatten, glitt. "Ich habe einige detailiertere Informationen über die Köpfe der Handelsgilde, die am Wahrscheinlichsten hinter den Ausschreitungen gegen das Imperium stehen, gewinnen können." An dieser Stelle zahlte sich der Kontakt zu dem imperialen Geheimdienst, dessen Mitarbeiter wiederum durch dubiose Wege - Ria wollte gar nicht so genau wissen, welche diese waren - und über Kontakmänner überall in der Galaxis an jene Informationen gelangt waren, aus. "Ich nehme an, sie haben die Berichte zur Integration der Chikarri und Klatooinianer, sofern es unter ihnen welche gibt, die schon bereit sind, sich zu integrieren, vorliegen, Legat?"

[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - ein anderes provisorisches Büro] Marius Semeon Ortiz und Ria
 
\\ Pax System - Plagen - Treeleaf - imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro – Ria Okasa, Marius Semeon Ortiz //

Seine Augen flogen kurz über das Filmsiplast welches unter dem Wust aus Karten und Einsatzbefehlen für den bevorstehenden Einsatz beinahe verschwand. Es waren die Daten die er von seinen Präfekten erhalten hatte. Der Legat beugte sich nach vorne und stützte beide Ellenbogen auf dem Tisch ab.

“Es befinden sich derzeit 18% Nichtmenschen in der Verwaltungsbehörde des Administratorum Regionatum. Die örtliche Chikarri Mehrheit zeigte sich mehr als kooperativ und war über den Zuwachs an Arbeitsplätzen erfreut. Die Klatooinianische Minderheit hingegen zeigt sich neutral. Einige wenige radikale Elemente gehen aktiv gegen die Befriedung des Planeten vor, erzielen jedoch keine nennenswerten Ergebnisse.“

Die Antwort kam gewissenhaft, sie stammte von der Akte die ihm Präfekt Tatum vor wenigen Stunden dargereicht hatte. Die Zahlen waren erfreulich, doch optimierbar. Alles war für den Legaten optimierbar, den perfekten Endzustand konnte man in seiner Welt nicht erreichen.

“Zum heutigen Abend habe ich lediglich die Frage nach der Uhrzeit. Mehr brauch ich nicht.“

Galauniform. Sein strahlendes Lächeln. Die typischen Floskeln. Es würde einer jener dutzenden Empfänge werden, die dieser Beruf nach sich zieht. Dass die Gouverneurin sich nach diesen zwei Wochen endlich dazu herab ließ ihn mitzunehmen, überraschte ihn irgendwie. Sie schottete sich ab, führte Unterhaltungen mit der Chikarri-Führung im Geheimen ab. Was dort besprochen wurde? Er hatte die Berichte nie gesehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Ortiz der Gouverneurin gegenüber Argwohn empfindet. Diese ganze Sache war ihm nicht geheuer. Besonders da sie augenscheinlich Informationen zur Zerschlagung der klatooinischen Handelsgilde unterschlagen hatte. Es war unmöglich, dass sie diese Informationen just in diesem Moment bekommen hat. Das konnte sich der Legat einfach nicht vorstellen. Ihr Gutnichtmenschentum war eine Gefahr. Bereits auf Courscant hatte sie angedeutet, dass sie keine Zerschlagung dieser Gilde wünsche. Was wollte die Gouverneurin damit bezwecken eine imperial feindlich gesinnte Macht auf ihrem Planeten zu dulden?

“Die Informationen hingegen sind sicherlich höchst interessant. Könnten sie mir diese Daten zur Verfügung stellen, Gouverneurin?“

Während er sprach, lehnte sich Ortiz nach hinten und wartete auf die Antwort seiner Vorgesetzten.

\\ Pax System - Plagen - Treeleaf - imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro – Ria Okasa, Marius Semeon Ortiz //
 
[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - ein anderes provisorisches Büro] Marius Semeon Ortiz und Ria

Allem Anschein nach hielt Marius es wohl nicht für nötig, Ria erneut auf seinen Wunsch nach Ansprache mit seinem Rang hinzuweisen, fast schon schade, wie die Gouverneurin befand, sie hätte gerne gewusst, wie ihr Legat wohl reagiert hätte, falls sie erneut darauf nicht eingegangen wäre. Statt dessen berichtete der Mensch seiner Vorgesetzten nun, wie es sich mit dem Anteil der Einheimischen in der hiesigen Verwaltung verhielt.

"Sehr gut."

Die Zahlen schienen der Twi'lek Recht zu geben, die Chikarri schienen tatsächlich gewillt, sich in das Imperium einzugliedern - mit allem drum und dran - auch zeigte dies, dass das Volk scheinbar hinter dem von seiner Führung eingeschlagenen Kurs, zu mindest nicht offen gegen die Fremdherrschaft zu rebellieren, stand. Das war überaus positiv. Als weiteren Erfolg verbuchte die Gouverneurin, dass sich der größere Teil der Klatooinianer bisher neutral verhalten hatte; es gingen wohl nur die Radikalsten unter ihnen gegen die Herrschaft des Imperators vor. So weit, so gut. Das bekräftigte sie in dem Gedanken, dass die Handelsgilde weniger gezähmt - oder gar zerschlagen -, als zur Vernunft gebracht werden musste. Wenn die übrigen Mitglieder dieses Verbrechersyndikates auch auf den antiimperialen Kurs schwenken würde, würde das ein großes Problem darstellen - aber wenn es der Blauhäutigen gelänge, die Gilde im Pax-System für sich zu gewinnen und sie in eine ihr treue Organisation umzuwandeln, wäre das ein großer Erfolg, der ihre Machtposition auf lange Sicht festigen würde - nicht nur auf Plagen, sondern auch innerhalb der imperialen Verwaltung. Und die Geheimdienstinformationen bezüglich der Radikalen waren ein erster Schritt in die richtige Richtung; natürlich schwebte ihr schon ein Plan vor, wie sie diese zu ihrem Vorteil nutzen konnte.

"Das Dinner wird um exakt 20 Uhr heute Abend beginnen, seien Sie pünktlich."

Ermahnte sie ihren Legaten, ehe sie fortfuhr,

"Nun, Mister Ortiz, ich habe die Informationen momentan nicht dabei. Darüber hinaus handelt es sich um streng geheime Papiere - ich hoffe Sie können verstehen, dass ich sie Ihnen noch nicht hier und jetzt anvertrauen kann."

Gab die hübsche Nichtmenschin zurück, nachdem sie einen Augenblick lang gezögert hatte. Wissen war Macht. Und sie konnte es sich nicht leisten, an Macht zu verlieren, weil die Klatooinianer wussten, was sie schon alles über ihren aufmüpfigen Flügel wusste. Bisher wussten nur Ria, ihr Vater sowie der Mitarbeiter des Geheimdienstes, der die Informationen beschafft hatte, um was es sich dabei handelte. Und das war gut so.

[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - ein anderes provisorisches Büro] Marius Semeon Ortiz und Ria
 
\\ Pax System - Plagen - Treeleaf - imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro – Ria Okasa, Marius Semeon Ortiz //

Ortiz brachte ein aus mit zusammengebissenen Zähnen und aufeinander gepressten Lippen zustande gebrachtes Lächeln heraus welches mehr als gezwungen und doch professionell, geradezu einstudiert wirkte. Er musste seine Fassung bewahren und nicht in einem mit einer Supernova vergleichbaren Entladung seiner Emotionen seine bisherige Laufbahn beschmutzen. Es galt das eigene Gesicht um jeden Preis zu wahren, sicherlich wollte sie wissen inwieweit sie ihn bringen konnte. Sie wollte ihm ihre Macht demonstrieren und er musste ein ums andere Mal kapitulieren. Seine Zeit würde kommen, zumindest versuchte er sich mit diesem Gedanken zu trösten.

“Natürlich kann ich das verstehen ...“ ein penetrantes Piepen ertönte von der kleinen Scheibe auf seinem Schreibtisch, welche die Holoplattform darstellte. Der Legat schenkte dem Gerät einen Seitenblick und erblickte den dort abgebildeten Namen des eingehenden Anrufs “... wenn sie mich entschuldigen würden Gouverneurin Okasa, ich muss diesen Anruf entgegennehmen. Es ist Plako, der CEO von Treeker Security Systems, diesen Mann lässt man nicht warten. Ich werde zur gegebenen Uhrzeit da sein. Pünktlichkeit, ist mein Aushängeschild.“

Sein aufgesetztes, möglichst echt wirken wollendes Lächeln blieb während der gesamten Dauer bestehen, bis die Gouverneurin sich aus seinem Büro entfernt hatte. Ihren leicht säuerlichen Gesichtsausdruck über die Beendung ihres Gesprächs nahm er in Kauf, er leistete viel zu gute Arbeit, als dass sie es sich erlauben konnte ihn loszuwerden. Zumindest glaubte das der Legat duracretefest. Das Hologramm hingegen dass sich daraufhin materialisierte war nicht das eines Chikarris, sondern Präfekt Aenonius, der langjährige Vertraute von Ortiz und sein altgedienter Freund.

Aenonius, es wurde auch Zeit. Was konntest du für mich in Erfahrung bringen?“

“Der Kontaktmann des Geheimdienstes ist mehr als verschlossen. Nicht nur schafft er es seine Identität zu wahren, er verwischt auch seine Spuren blendend. Er macht seine Arbeit gut. Zu gut.“

Eine kurze Stille trat ein. Der Legat schien nur den Moment abzuwarten an dem er explodierte.

“Ich möchte, dass du deinen Job dann besser machst als er und herausbekommst was ich will und mir keine Ausreden präsentierst!“

Der Kopf des Legaten wurde rot, zum Glück erkannte man solche Details in holograpahischen Übertragungen nicht. Das von Interferenzen geplagte blaue Schimmern der verkleinerten Person auf seinem Schreibtisch senkte den Kopf. Ortiz hingegen versuchte sich zu beruhigen und schaute auf seine Fingerspitzen. Seine Nägel benötigten mal wieder eine Maniküre, er hasste es bei all dem Stress seinen Körper zu vernachlässigen. Blasiert blickte er seinen alten Freund wieder an, ließ ihn seine unterdrückte Wut spüren. Mit von Kälte durchtränkter Stimme setzte er wieder an und behielt eine gewisse Schärfe in dieser.

“Wie dem auch sei. Ich möchte, dass du es schaffst Wanzen in das Büro der Gouverneurin zu bringen. Vielleicht sogar eine kleine Holocam. Hochauflösend.“

“Aber Ortiz, das Büro der Gouverneurin wird in bestimmten Intervallen auf Wanzen untersucht, was ist wenn sie herausbekommen, dass du sie installiert hast?“

“Sie sollen nicht herausfinden dass ich es war, sondern dass es die Klatooinische Handelsgilde war. Verwisch die Spuren zu uns und leg sie zu ihnen. So erlegen wir selbst im Ernstfall zwei Mynocks mit einem Streich.“

“fiet.“

Es war zwischen dem Legaten und Aenonius Gang und Gäbe, dass sie plötzlich ins High Galactic wechselten. Nyriaan, ihre Heimatwelt, war eine der wenigen Welten der Galaxis wo High Galactic die Amtssprache war und Galactic Basic Standard die Vulgärsprache. Zudem mochte der leicht snobistische Legat den elitären Touch des Überlegenheitsgefühl anderen Imperialen gegenüber die diese heute eher ungebräuchliche Zungenart des Basics nicht beherrschten. Verrichteter Dinge verabschiedeten sich die beiden Nyriaaner, der Legat hatte noch einige Vorbereitungen zu treffen, bevor er die Gouverneurin zum Dinner begleiten konnte.

\\ Pax System - Plagen - Treeleaf - imperiales Hauptquartier - provisorisches Büro - Marius Semeon Ortiz, allein //
 
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[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - ein anderes provisorisches Büro] Marius Semeon Ortiz und Ria

"Schön." Erwiederte die blauhäutige Gouverneurin des Pax-Systems mit einem ebenso breiten Lächeln auf ihren Lippen auf die Antwort ihres Legaten, dem es trotz seiner Bemühungen, dies zu unterdrücken, nicht vollends gelang, seinen Unmut über die Verschwiegenheit seiner Vorgesetzten zu verbergen. Marius konnte über die Vorgehensweise der Twi'lek, die seine direkte Vorgesetzte war, denken, was er wollte - Ria würde das egal sein, so lange er sich an die Hierarchie hielt und nicht auf die dumme Idee kam, gegen die Verwalterin zu arbeiten. Das konnte Ria natürlich nicht tolerieren; sie wäre sicherlich nicht die erste Person, die über ständige Machtkämpfe mit Untergebenen gestolpert wäre, es konnte in einem solchen Kleinkrieg keinen Gewinner geben. Wenn es einem Höhergestellten gelang, die Oberhand zu behalten, würde dies doch enorme Schäden an seinem Image und seiner Autorität hinterlassen - und zumindest Letztere spielte in ihrem Beruf doch eine größere Rolle, wer - egal ob Vorgesetzter, Mitarbeiter oder Untertan - hörte denn schon auf einen Gouverneur, der noch nicht einmal mit einem kleinen Untergebenen fertig wurde? Besonders, wenn man die Zeit stattdessen hätte nutzen können, um seine Position zu festigen, war das eine echte Tragödie. Umgekehrt war für einen Legaten noch gar nichts gewonnen, falls es ihm gelänge, seinen Vorgesetzten zu verdrängen - das musste freilich nicht automatisch heißen, dass er auch die Zustimmung der hohen Verwalter sein Eigen nennen durfte, und ohne die würde man sich nicht lange halten können.

"Richten Sie Plako schöne Grüße aus."

Meinte die Nichtmenschin während ihr Lächeln eine Spur säuerlicher wurde, warum wandte sich der CEO von Treeker Security Service nicht direkt an sie, sondern an ihren Legaten? Es gab bestimmt eine gute Erklärung, beruhigte sich Ria. Sie würde den Menschen später danach fragen. Und wenige Augenblicke später hatte die Blauhäutige das provisorische Büro des Mannes auch schon verlassen.

Eine Stunde und einen Spaziergang durch Treeleaf, während der Arbeit fand man leider viel zu wenig Zeit, die Natur des Planeten, auf dem man sich befand - oder zumindest die Architektur der Stadt, in der man regierte, zu bestaunen, später war die Twi'lek, die größer als die meisten Menschenfrauen war, wieder in ihr eigenes Büro zurück gekehrt. Darauf folgte die Lektüre einiger Dateien, die sich eben mit den drei größten Firmen Plagens, darunter auch Treeker Security Systems, beschäftigten. Die letzten vorliegenden Jahresberichte waren positiv ausgefallen - Gewinne konnten erzielt werden; dennoch gab es noch Spielraum nach oben, Ria würde die Chefs der Unternehmen entsprechend anregen müssen, die Betriebsabläufe weiter zu optimieren, aber das hatten sie bisher ja auch ohne die Gouverneurin geschafft.
Aus ihren Gedanken gerissen wurde Ria jedoch von einem Besucher der sich bereits am gestrigen Abend angekündigt hatte: Es handelte sich um Antonius Sekatá, einen von Coruscant stammenden Menschen, der den Posten des Quästors des Pax-Systems übernehmen und sich damit überwiegend um die finanziellen Aspekte der Verwaltung kümmern sollte. Sekatá, 25 Jahre jung, war ungefähr 1,80 Meter groß, hatte braune Haare wie Augen, einen kurzen Bart und trug eine perfekt sitzende Uniform, wie sie in der imperialen Verwaltung üblich war. An seinem gerade zu gaffenden Blick konnte die junge Frau leicht erkennen, dass es sich bei dem künftigen Quästor um einen jener Menschen, die insgeheim während der Nacht davon träumten, eine junge Twi'lek zu Gast in ihrem Bett zu haben, handeln musste.


"Guten Tag, Mister Sekatá, schön, dass Sie es einrichten konnten. Ich habe bereits veranlasst, dass alle wichtigen Dokumente in Ihr Büro gebracht werden. Sie können sie dort abholen."

Wurde der nun verdutzt drein schauende Mensch abgefertigt und liess die Gouverneurin daraufhin in ihrem Büro zurück.

[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - Rias provisorisches Büro] Ria allein
 

\\ Pax System - Plagen - Treeleaf – Imperia 500 - Penthouse des Legaten - Marius Semeon Ortiz, allein //

Wenn es etwas gab, worauf Ortiz mehr Wert legte als auf Pünktlichkeit, dann war es sein Aussehen. Er hatte noch genügend Zeit um sich fertig zu machen, als er die eisgekühlte Schlafmaske von seinem Gesicht nahm. Sie straffte sein manchmal leicht verquollenes Gesicht, wenn er aufwachte. Flink stand der Legat aus seinem Bett auf und begann sein Sportprogramm um seinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Zunächst begann er mit leichten Dehnübungen um die Schläfrigkeit aus seinem Körper zu vertreiben. Er streckte seine Gliedmaßen und begann mit Liegestützen und Sit-Ups.

Nachdem der eitle Legat seine Übungen beendet hatte, war seine Körperpflege dran. Ausgezogen stellte sich der Nyriaaner in die Nasszelle und griff mit einem geübten Handgriff in eine der vielen Behälter die auf einer kleinen Ausbuchtung standen. Es war seine zeltronische tiefenreinigende Körperlotion die er kurz in seinen Handflächen aufschäumte bevor er anfing sich mit ihr Einzureiben. Er wusch seine Hände in dem beständig auf stark eingestellten Wasserstrahl und nahm das hautschonende Reinungsgel mit dem der Legat sein Gesicht einschäumte. Um sie einwirken zu lassen, begann Ortiz seine Haare mit einem hapanischen Schampoo gegen trockene Haare und wusch danach seine komplette Schäumung vom Körper.Um seine Körperwäsche abzuschließen nahm er das Yuma-Rontomilch Körperpeeling und trug es auf die Haut auf, wusch danach seine Haare mit einer Anti-Schuppen Spülung aus und trocknete seinen Körper ab.

Vor dem Spiegel begann er seine Haut nach Unreinheiten abzutasten, suchte wirklich jeden Zentimeter seines Gesichtes ab. Er hatte nichts gefunden weswegen er zufrieden zu einem kleinen Pöttchen griff, in dem sich die Tirefin-Minze Lotion befand und bestrich sein Gesicht mit dieser. Die glänzende Haut im Spiegel betrachtend, suchte der Legat nach Stellen wo er die Lotion noch nicht aufgetragen hatte. Die Lotion würde er ungefähr zehn Minuten einwirken lassen müssen, genügend Zeit sein restliches Programm durchzuführen. Er nahm zwei Fläschchen mit einer Feuchtigkeitscreme und einer Moltokian Camba Creme heraus, die gegen vorzeitiges Altern wirkte. Nachdem er alle Utensilien für seine Rasur bereitlegte, nämlich seinen Ultrasound Rasierapparat und die courscantische Rasiercreme, herausgelegt hatte, begann Ortiz die Maske abzuziehen. Einer Schlange gleich begann er die Fetzen abzuziehen und zu entsorgen. Er schäumte sein Gesicht ein und rasierte sich, um danach die erwähnten Cremes zu benutzen und anschließend sein hapanisches Rasierwasser zu benutzen, bevor er sein Parfüme, Doreenian ambergis, auftrug. Natürlich beides ohne Alkohol, das lässt ja auch die Haut vorzeitig altern.

Seine Kleidung verlangte nun nach ihm. Einer der Droiden hatte bereits seine Paradeuniform bereitgestellt. Er sah sie sich noch einmal an. Seitlich der schwarzen Hose befand sich, auffallend ähnlich zum corellianischen Blutstreifen, ein goldgelb farbener Streifen der sich bis nach oben hin zog. Das schwarze Oberteil war ähnlich wie die normale graue Uniform des Administratorum Regionatum geschnitten, wurde jedoch an der Schulter geschlossen. Umrandet war dieser Teil mit einem goldenen Streifen. An der rechten Seite war das Rangabzeichen angebracht. Das Schuhwerk bestand aus mit Durastahlkappen verstärkten Paradestiefeln während die Hände in den gewohnt schwarzen Synthlederhandschuhen steckten. Der Legat begann sich anzuziehen und rief dabei die neusten Nachrichten aus dem HoloNet ab. Angespannt lauschte der Legat den Nachrichten des Imperial HoloVision und hörte vom Aufmarsch der „Allimperialen Volksaufklärungsfront“ auf Thyferra. Er beneidete sie um diese geschlossene Organisation. Sie bräuchten ähnliches auf Plagen. Vielleicht die „Koalition imperialer Nichtmenschen“? Klang nicht schlecht. Oder die „Allianz der imperiumstreuen Plagener“. Wie auch immer, er würde es vielleicht Gouverneurin Okasa vorschlagen, wenn sich die passende Gelegenheit bieten würde. Die Nachrichten von Bandomeer interessierten ihn eher weniger. Fingierte Geschichten wie diese waren abscheulich. Es gab schon wirklich gute Gründe wieso man dieses Rebellenpack vernichten sollte. Was wollen die den Wesen der Galaxis noch weiß machen? Das Jedi in Wahrheit süßes Gebäck liebende, frohe und ausgelassene Pazifisten sind, und nicht die mörderischen Tötungsmaschinen die sie eigentlich sind? Was für eine Phantasie diese Rebellen doch hatten. Mehr hatten sie aber auch nicht.

Unruhig glitt sein Blick zum Chrono. Es war viertel vor Acht, plagenische Zeit. Zeit die Gouverneurin abzuholen. Er nahm seine Code Zylinder, steckte sie ein und machte sich auf den Weg um Ria Okasa abzuholen. Sein persönlicher Chaffeur fuhr ihn in seinem Gleiter zur Villa der Gouverneurin. Wo sollte eine imperiale Persönlichkeit auch sonst wohnen. Man war schließlich Aushängeschild des imperialen Prestiges. Galant wie er war klopfte er, nachdem ihn die Droiden durchsucht und hereingelassen hatten, zunächst nur an ihre Tür und wartete darauf, dass man ihn hereinbitten würde. Er wusste schließlich was sich gehörte.


“Ihr Begleitservice ist da!“ rief der Legat neckisch. Auch er kannte Humor. Wenn er ihn machte.

\\ Pax System - Plagen - Treeleaf – Imperialer Gouverneursvilla zu Plagen – Vor dem Zimmer der Gouverneurin - Marius Semeon Ortiz und Gouverneurin Ria Okasa auf der anderen Seite der Tür //
 
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[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Imperiales Hauptquartier - Rias provisorisches Büro] Ria allein

Nach dem Studium einiger weiterer Dokumente, es handelte sich um den letzten Bericht des Geheimdienstlers sowie die Berichte über die Einsatzfähigkeit der Polizeikräfte und der auf Plagen stationierten imperialen Miliz, machte sich die blauhäutige Gouverneurin durchaus zufrieden, und mit den Originalen der digitalen Berichte in ihrer Tasche, auf den Weg aus dem Gebäude der hiesigen Verwaltung heraus, wobei die Twi'lek es sich nicht nehmen liess, jeden der ihr über den Weg lief, egal ob Mensch oder Chikarri freundlich zu grüßen, ehe sie in den Gleiter, der sie in ihr Anwesen bringen würde, stieg.

Dort angelangt nutzte die Verwalterin die verbliebene Zeit, um sich die neuesten Nachrichten aus dem HoloNetz zu Gemüte zu führen - ein Zeitvertreib, den sie als durchaus entspannend empfand. Darauf wurde in eine neuere hübschere Uniform geschlüpft, die sich von ihrer 'normalen' insofern unterschied, dass sie etwas änger saß und über einen kräftigeren Farbton verfügte; ein neues Styling musste jedoch nicht her, sie legte ohnehin nie besonders viel Schminke auf und jene vom heutigen Morgen hatte den bisherigen Tag sehr gut überstanden. Unterdessen war bereits ihr Legat, Marius Semeon Ortiz, am Hause der Politikerin angelangt und klopfte an ihre Tür. "Das habe ich bemerkt.", antwortete die Frau mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen als sie durch die Zimmertür trat und ihren Legaten nun etwas genauer unter die Lupe nahm, "Ui; Sie haben sich heute aber schick gemacht", wurde der Mensch in einem, für Ria untypisch gut gelauntem, Tonfall geneckt, ehe die Blauhäutige, an ihrem Untergebenen vorbei gehend, fortfuhr, "Kommem Sie mit!", meinte sie, bevor Marius ihr folgte, "Wir werden uns, wie ich Ihnen bereits sagte, gleich mit zwei hohen Vertretern der Chikarri treffen. Es handelt sich dabei um Joon Ferao und Seon Akoatra. Ferao war schon an der vorimperialen Regierung als Finanzminister beteiligt außerdem versteht er sich auf Wirtschaftspolitik - und wird nach Abschluss der ersten Gespräche unserem neuen Quästor, Antonius Sekatá, als Berater unterstellt werden.", der ehemalige Minister genoss unter den Chikarri den Ruf, ein sehr fähiger und fachkundiger Finanzverwalter zu sein, " ... er ist etwas ... eigen, aber Sie werden sich schon mit ihm verstehen." Wenn man bedachte, dass der ältere Chikarri bereits mehrere Schönheitsoperationen hinter sich gebracht hatte und überaus viel Wert auf sein jüngeres Äußeres sowie die Gesellschaft hübscher Damen seiner Spezies legte und dem dann Marius, der mindestens ebenso eitel zu sein schien entgegenstellte, konnte man meinen, dass die Beiden zu mindest in dieser Hinsicht zu einander passen würden. Ein weiteres Lächeln kam über ihre Lippen, während sie in einen anderen Gleiter stiegen. "Nun zu Akoatra. Er stammt aus einfachen Verhältnissen und hat sich bis an die politische Spitze Plagens hochgearbeitet, vor der Einnahme durch das Imperium. Er vertritt die Arbeiterklasse und verfügt über großen Rückhalt in der Bevölkerung Plagens - in allen sozialen Sichten." Es konnte sich durchaus also sinnvoll erweisen, Mitglieder der alten Regierung, die dem neuen Herrscher aufgeschlossen gegenüber standen, einige Zeit lang zu übernehmen. Es beunruhigte die Bevölkerung nur, wenn man personelle Entscheidungen vom Zaun brach und eine komplett neue unbekannte Regierung einsetzte, das konnte man immer noch, wenn die Chikarri sich an das Imperium gewöhnt hatten. Außerdem nahmen die Bürger besonders drastische Änderungen leichter hin, wenn sie von Jemanden angekündigt wurden, den sie kannten und respektierten. Feraos politische Glaubwürdigkeit und Akoatras Beliebtheit beim Volk von Plagen würden sich dem Imperium noch als nützlich erweisen, glaubte sie. Natürlich residierten beide auch umsonst in angemessenen Villen, es konnte nie schaden, wenn Politiker auch ein finanzielles und persönliches Interesse an der Aufrechterhaltung und Stärkung der aktuellen Ordnung hatten.

[Pax-System - Plagen - Treeleaf - Straßen - Gleiter] Marius Semeon Ortiz und Ria
 
\\ Pax System - Plagen - Treeleaf – Gleiter – Gouverneurin Ria Okasa und Marius Semeon Ortiz //

Joon Ferao und Seon Akoatra also. Er wusste nicht viel über sie, die Dossiers die er erhalten hatte, beriefen sich nur auf die wichtigsten Informationen zu diesen beiden Individuen der chikarrischen Gesellschaft. Zusammengetragen wurden sie von den Sekretären des Administratorum Regionatum, die Schriftsklaven des imperialen Verwaltungsapparates. Sie sorgten dafür dass ihn gefilterte, selektierte und nach ihrer Wichtigkeit geordnete Informationen erreichten, ansonsten würde er am Informationsfluss der auf ihn zukommen würde ersticken. So musste er sich nur mit dem Wichtigsten beschäftigen, denn seine Zeit war kostbar. Zu kostbar um sie mit dem Dreck unter dem imperialen Fingernagel zu vergeuden.
Ferao war ein Zahlenmeister, ein Finanzrancor. Er jonglierte mit Zahlen und Wirtschaftstabellen wie mancher Artist mit seinen Holoprojektionen. Genausoviel waren seine Worte auch: Bloße Trugbilder. Der junge Legat hielt nicht viel von solchen Angelegenheiten, auch wenn er selbst als Quaestor einem Gouverneur mal gedient hatte. Quaestor war das richtige Stichwort, denn die Gouverneurin erwähnte einen Mann, dessen Namen er bisher nicht gehört hatte. Antonius Sekatá?
Er hatte keine Ahnung wer dieser Mann sein sollte. Die Gouverneurin hatte ihn nach eigenem Gutdünken eingesetzt. Natürlich musste sie vor keinem ihrer Legaten eine Rechenschaft darüber ablegen, wer in ihrem Kabinett saß, doch gehörte es eigentlich zum guten Ton einen gewissen Informationsaustausch zu halten. Er selbst hatte seine Geheimnisse vor ihr, doch der größte Lügner schrie immer am lautesten nach der Wahrheit. Seinen Unmut wollte er sich nicht anmerken lassen. Es glich einer Partie Dejarik, jeder Tat seinen Zug, er würde bald auch wieder an der Reihe sein.

Zu Seon Akoatra wusste der Legat nicht welche Meinung er vertreten sollte. Ein Emporkömmling war dieser Chikarri, was bedeutete dass ihm Macht am Herzen lag. Die Machtlosen strebten immer nach noch mehr Macht, ihre Machtgier war ungemein größer als der eines Mannes, der bereits ein Maß an Macht, egal welcher Art, besaß. Es war nicht die Regel, doch bot die Geschichte allein genügend Hinweise. War der Sith Orden nicht der größte Beweis, dass jeder Sklave ein Herrscher werden konnte, wenn er den nötigen Willen zur Macht hatte? Ein inspirierendes und gleichzeitig abschreckendes Beispiel. Er würde diesen Nichtmensch im Auge behalten, er konnte ein mächtiger Verbündeter sein oder ein ebenso mächtiger Feind. In beiden Fällen war Observation das richtige Mittel. Alle Fäden in der Hand zu halten konnte durchaus Gewinn bringen.


“Dann werden wir mit wirklich außergewöhnlichen … Wesen zusammentreffen. Ich bin mir sicher, dass dieser Abend durchaus interessant wird.“ sagte Ortiz während ein süffisantes Lächeln seine Lippen umspielte. “Für alle Beteiligten.“ setzte er noch geheimnisvoll zu und schwieg daraufhin, während die Umgebung an ihrem Gefährt vorbeizog um sie zu ihrem Ziel zu bringen.


\\ Pax System - Plagen - Treeleaf – Gleiter – Gouverneurin Ria Okasa und Marius Semeon Ortiz //
 
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