Roche Asteroiden (Roche-System)

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Aufbereitung ] AGI-24 und Sia'ku

Die roten Augen fingen erneut an diabolisch zu glühen, als die Stromversorgung aktiviert wurde, der Kommandodroide sein Hardwarecheck abgeschlossen hatte und mit den Befehlen seines Backupkerns begann sich aufzurichten.

-en das war doch die Stromver-.... ein Scan der Photorezeptoren legte 4R offen das er nach wie vor in der Aufbereitung war. Sia'ku stand neben ihm und hatte wohl soeben die Stormversorgung wieder angeschlossen und verschraubte nun wieder den Brustpanzer. Die Wand war verziert mit einigen neuen verkohlten stellen und die Chaingun war in seiner rechten „Hand“ verbaut. Die Kreisläufe waren korrekt angeschlossen und so lies 4R zum testen die Läufe in seiner „Handfläche“ kreisen. Die „Hand“ war lediglich die Lauföffnung aus der die scheinbar gestutzten Läufe der Chaingun herrausragten.

4R betrachtete die Waffe genauer und brachte die Stormversorgung auf Touren. Die Läufe drehten sich nun auf voller Geschwindigkeit und es fehlte bloß ein weiteres Signal um sie abzufeuern. „Diese Modifikation wird meine Kampfkraft in engen räumen erheblich verbessern, auch wenn die Genauigkeit wohl geringer Ausfällt als bei...“



„..Genauigkeit wohl geringer Ausfällt als.“ AGI hatte den Reboot abgeschlossen, die Steuerroutinen für das neue Gehäuse waren geladen und doch brauchte sie einen Moment um sich zu orientieren. Diesen Moment, den sie brauchte um das Gyroskop unter Kontrolle zu bringen, kostete sie das Gleichgewicht und so stürzte sie vom Tisch und begrub Sia'ku unter sich. Ehe sie den schmächtigen Verpinen unter sich zerquetschte fing sie sich mit den armen ab und löste, durch die unbewusste Handbewegung, die sie mit der rechten ausführen wollte eine Salve aus die sich in den Boden neben seinem Kopf bohrte.

„Verzeihung das war keine Absicht“ langsam richtete AGI sich auf, der nun Humanoid anmaßende Körper war etwas was für sie völlig neu war, dazu kamen die neuen Daten die ihr nun zur Verfügung standen. Zunächst deaktivierte sie die Chaingun die ihre rechte Hand ersetzte damit diese sich nicht wieder aus versehen auslöste. Dazu nahm sie Zugriff auf die Datenbanken 4Rs, dabei entdeckte sie in dem Kurzspeicher des Kommando-Droiden die Erlaubnis die Bibliothek zu besuchen. Das war interessant und diese Erlaubnis würde sie sicherlich noch nutzen.

Sia'ku rappelte sich gerade auf und atmete zunächst tief durch, er konnte zwar nicht erbleichen aber zittern und so stand er nun mit leicht schlotternden Knien vor 24. Nachdem er ein paarmal tief durch geatmet hatte, fragte er dann spöttisch ob sie die Kontrolle lieber noch üben wolle. AGI verneinte knapp und fragte dann ob sie die Bibliothek besuchen könne.

Die Reaktion des Insektioden auf ihre Frage verwirrte sie statt ihr zu antworten begann er irrational zu lachen. AGI versuchte nachzuvollziehen was Sia'ku so heiter stimmte doch Humor war ihr immer noch fremd und so hatte sie keinen Anhaltspunkt worauf sich sein Lachen bezog. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte stellte er fest das sie ihren Stimmprozessor remodulieren sollte oder aber am besten gleich versuchen sollte die Stimme des Kommando-Droiden nachzuahmen. Jetzt erst registrierte AGI das sie mit dem zu simplen Stimmmodulatoren des Kommando-Droiden eine Verzerrte kombination ihrer eigenen und der Stimme von 4R von sich gegeben hatte, war das der Grund von Sia'ku's belustigung ? Es schien so.

Sie Remodulierte den Emitter und sprach dann mit 4Rs gewöhnlicher tiefen, leicht blechernden Stimme. „Wie steht es mit meinem Bibliotheksbesuch ?“ Doch der Verpine schien dem Barabel sinnloserweise eine Demonstration der Chaingun versprochen zu haben so das AGI nun gezwungenermaßen zum Schießstand musste. Sia'ku hatte aber mitgedacht und schickte sie vor sodass sie am Schießstand noch ein wenig mit der Waffe üben konnte ehe der Barabel ankam und einen geübten Kämpfer schießen sehen wollte.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Schießstand ] AGI-24 und weitere Wesen
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Aufbereitung ] Sia'ku, AGI-24, 4R-69-HH und weiter entfernt andere Wesen

Kaum hatte der Verpine die massive Durastahlplatte wieder an seinen zugestandenen Platz montiert, da beendete 4R bereits seinen vor wenigen Minuten begonnenen Satz. Im nachhinein war es eine ziemliche ruppige Art und Weise den Droiden herunterzufahren, indem er einfach den Strom kappte. Würde dieser krude Aus Knopf in der nächsten Zeit noch einige weitere Male in Benutzung kommen, so würde der Kommandodroide eventuell nachhaltige Schäden erleiden. Wie auch immer, es hatte funktioniert und der Blecheimer testete direkt sein neu eingebautes Spielzeug. Zumindest teilweise. Die Läufe drehten sich bei maximaler Geschwindigkeit, und der Droide schien keine Probleme zu haben zu regulieren, ob er nun anfing zu schießen oder nicht. Nichts falsch gemacht. Ein wenig Stolz stemmte Sia'ku die Arme in die Hüften und betrachtete sein Werk. Er war alles andere als ein Waffenprofi, doch eine bereits gewartetes und auf Vordermann gebrachtes Kriegsgerät in eine Einheit einbauen, das beherrschte er. Zumindest in der Theorie. 4R hatte sich aufgesetzt und begann die neue Bewaffnung zu bewerten, da flackerte kurz der Visor auf und er stockte mitten im Satz. Was war passiert ? Sia'ku hatte keine Zeit zum nachdenken, denn mit einem Mal verzerrte sich die Stimme zu einem merkwürdigen Hybriden zwischen der kratzigen mechanischen Stimme des Kommando und der weiblichen Stimme des neuen Primärkerns, AGI-24, und der Metallklotz fiel frontal auf den Insektoiden. Hart landete Sia'ku auf dem Rücken, noch den Hydraulik-Schraubenzieher in der Klaue. Mit einem lauten Knall landete 4R über dem Verpinen, doch konnte sich der Droide noch mit seinen Arm abstützen. Doch anstatt eine Hand zu finden, die ihn abstützte setzten die Rohre der Chaingun leicht auf und begannen sich zu drehen und wenige Zentimeter neben ihm glühend heiße Energie in den Boden zu brennen.

Der Schock war zu groß, Sia'ku bekam kein Wort raus. Wohl jeder Verpine auf der Station könnte jetzt die panische Frequenz hören, die er mit seinen Fühlern vermittelte. Leise hörte man noch das rotieren des Schraubenziehers, den er, als wollte er den Droiden damit erstechen, vor seiner Brust hielt. Erst jetzt bekam er mit, dass er am ganzen Leib zitterte und atmete wie nach einem Marathon. Der Metallberg erhob sich langsam und stellte sich, nun mit vollem Gleichgewicht, neben den Arbeitstisch. Aufmerksamkeit hatte die ganze Aktion nicht auf sich gezogen. Seit er angefangen hatte an 4R rumzuwerkeln hatten auch die letzten die Aufbereitung verlassen. Erst stemmte er sich auf ein Knie, drückte sich hoch und atmete erst einmal tief durch. Wer hätte sich ausmalen können, was passiert wäre, wenn der Droide sich nicht abgefangen hätte ? Ein Bild von einer Konserve, die mit einem Hammer zerschlagen wurde tauchte plötzlich im Kopf des Verpinen auf und ließ ihn noch einmal erschaudern.

" Also das mit der Bewegungssteuerung müssen wir aber noch einmal üben oder? "

Wie erwartet verneinte AGI das ganze knapp. Doch erneut benutzte sie diese lächerliche Stimmlage. Nun, wo Sia'ku genau dem Droiden quasi ins "Gesicht" schauen konnte, war das ganze kaum an Lächerlichkeit zu überbieten. Ein leises kichern wurde zu einem lauten Lachen als Sia'ku sich 4R in einer weiblichen Kleidung für Humanoiden vorstellte. Er meinte in Erinnerung zu haben diese nannten jene Tracht "Kleid". Ein Lachflash nach dem anderen schüttelten den Insektoiden, bis er schlussendlich außer Atem war. Das zittern war inzwischen abgeklungen, doch hatte er nun Bauchschmerzen. Zunächst stand AGI nur regungslos da, bis sie in der alt bekannten Stimme des Kommando nach einem Bibliotheksbesuch fragte. 4R hatte sich schon vorher danach erkundigt, sie hatte sich wohl durch den Kurzzeitspeicher gekramt. Doch dafür war nun erstmal keine Zeit.


" Ich habe Shahkul versprochen, ihm die Chaingun in Aktion zu zeigen. Danach kannst du gerne in die Bibliothek gehen, doch versuche nichts zu demolieren ja ?"

Schon fast vorwurfsvoll zeigte der Verpine auf die Rußflecken, die der Blaster hinterlassen und fügte noch hinzu.

" Schieß dich schon mal ein, der Schießstand ist direkt neben der Waffenkammer. Ich hol dann in einigen Minuten unseren Zuschauer nach. "

Er war sich vollkommen unsicher inwiefern AGI auf die Funktionen des Kommando zugreifen konnte. Dieser würde wohl innerhalb von Sekunden den simplen Schießstand in Kleinstteile zerlegen, doch war AGI wirklich eine AI und konnte selbstständig darauf zugreifen ? Sie hatte es geschafft die Kontrolle über den Droiden zu übernehmen, wie über das Datapad. Doch war ihr zunächst sogar die simplen Bewegungsabläufe schwer gefallen, und nun wo sie in Richtung des Ausgangs stapfte sah es auch ein wenig sehr mechanisch aus. Nun sie würde sich eingewöhnen, und wenn nicht müsste Sia'ku sie wohl aus dem Droiden entfernen. Denn es würde auffallen, wenn ein Kommando nicht wusste was er tat. Und da 4R nicht Sia'ku gehörte, wie auch er hatte ihn ja nicht gefunden nur gewartet, könnte sich jeder Mechaniker anschauen was da falsch lief. Wenn sie eine AI ist wird sie lernen nicht aufzufallen. Schloss er den Gedankengang ab und machte sich langsamen Schrittes auf den Weg zur Waffenkammer. Auf dem Weg wurde er von einigen Verpinen gefragt, was gewesen sei. Sia'ku blieb bei der typischen Ausrede, er habe vergessen eine Schraube nachzuziehen. Zwar würde diese Ausrede nicht bei denjenigen ziehen, die ihn näher kannten, denn er war in solchen Dingen immer übermäßig pingelig, doch nur, weil Sia'ku sein ganzes Leben auf dieser Station gelebt hatte mit einer überschaubaren Anzahl an Mitbewohnern hieß das noch lange nicht, dass jeder ihn näher kannte. Die Trennungen von Arbeitsschritten und verschiedene Schichten erlaubten es einfach nicht sich mit jedem zu unterhalten. Einige kurze Gespräche später war er an der Waffenkammer angekommen, in der der Barabel immer noch mit seinem Messer spielte.

" Arbeitest du eigentlich Mal oder spielst du nur mit deinem Spielzeug ? "

Ein wenig erschrocken fuhr der Reptiloid auf und hätte um ein Haar die Klinge fallen gelassen. Doch mit einem fast schon dreckigen Grinsen antwortete er

" All die Spielzeuge hier sind meine Arbeit. Ich kümmer mich nur besonders gut um diesen Liebling. Ist der Droide fertig ? "

Mit einem simplen Nicken beantwortete Sia'ku die Frage. Der Barabel war ein Waffengenius ja, aber faul war er. Zumindest dem was er diversen Klatsch und Tratsch entnehmen konnte. Doch nun hüpfte er energetisch über den Tisch und war schon fast an dem Verpinen vorbei als er murmelte

" Das wird spaßig. "

Ohne größere Unterbrechungen bogen sie um einige Ecken und standen in der Höhlenartigen Halle, die der Wachdienst und einige Hobbyschützen als Schießstand nutzten. Das ganze Gebilde war wohl einmal das Ende einer Minenausschachtung gewesen, die aus irgendwelchen Gründen aufgegeben worden ist. Nun schmücken große Lampen die Decke und einige Schießstände wurden aufgebaut. Das ganze hatte einen sehr eigenen Charme. Aus Rest Metall zusammen gezimmert standen einige Tische mit Munition bereit, samt einer Absperrung und Reichweiten Schildchen. Auf kleinen Schienen angebracht waren die Schemen von Humanoiden aus dünnem Blech angebracht, welche als Zielscheiben dienten. AGI war schon fleißig dabei eine der Figuren zu zerlegen, während die beiden Wachleute nur neugierig das Schauspiel beobachteten. Es kam nun einmal nicht alle Tage vor, dass ein Kommando mit einer Chaingun um sich ballerte.

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AGI kam relativ unbehelligt auf dem Schießstand an, ihre Bewegungen in dem neuen Körper waren noch etwas Hölzern doch sie war sich sicher das sich das bald geben würde. Die wahre Herausforderung wartete nun noch auf sie, ein paar Wachposten im Schießstand hatten sie bemerkt und ihr bereits eine der Zielscheiben auf kürzere Entfernung gestellt da die gekürzte Chaingun schließlich keine effektive Fernkampfwaffe darstellte.

AGI machte sich währenddessen daran die Speichermarkierungen von 4R durchzusehen und dann den richtigen Speicher zu aktivieren. Beim Aktivieren des Speichers wurde auch der Prozessor von 4R wieder aktiviert und begann damit die Systemroutinen zu übernehmen. Oh nein das tust du nicht. Ein unsichtbarer Kampf entbrannte zwischen AGI und 4R, beide Prozessoren versuchten die Kontrolle über den Droiden zu übenehmen. AGI hatte von vorn herein die besseren Karten, ihr Prozessor war ausgereifter und leistungsstärker, aber scheibar hatte 4R Erfahrung mit Elektronischer Kriegsführung denn er konnte sich eine weile gegen AGI behaupten. Schließlich konnte AGI den Prozessor von 4R wieder deaktivieren und überprüfte ihre Systeme.

Sia'ku würde bald auftauchen und somit hatte AGI keine Zeit um sich weitere Schlachten mit 4Rs Firewall zu leisten also begann sie selbst damit ein paar Programme zu basteln. Nachdem sie ihre eigene Firewall hochgezogen hatte und sich mit einem Plan den Prozessor auszutricksen vorbereitet hatte reaktivierte sie die Datenbanken. Wieder begann 4R damit Befehle an das Droidengehäuse zu senden und gleichzeitig AGIs Prozessor mit Anfragen und Datenbomben zu malträtieren, doch sie war darauf Vorbereitet. Die Anfragen und Datenbomben blieben diesmal zum Großteil in ihrer Firewall stecken den Rest konnte ihr Arbeitsspeicher verkraften, der zweite Teil war nicht so leicht AGI hatte vorgehabt einfach eine Blockade um den Prozessor zu legen und seine Signale abzufangen doch scheinbar lies sich 4R nicht so leicht übergehen denn er begann damit die Blockade zu demontieren die AGI dann mühsam wieder aufbauen musste. Schließlich gab sie den Versuch auf machte aus der Blockade einen Filter der sogleich entsprechende Gegensignale sendete. Das hatte auch den Vorteil das AGI diese Signale verwenden konnte um ihre Kontrolle über den Körper zu verbessern.

Durch die Internen Machtkämpfe unbeeindruckt stand der Kommando geschlagene 5 Minuten regungslos in der Gegend herum. Danach begann AGI mithilfe der überprüften Signale von 4R den Kommando in die Richtige Position zu bewegen und aktivierte die Chaingun. Ohne große Umschweife begannen AGI und 4R damit die erste Blechfigur zu zerlegen, die Chaingun war auf kurze Distanzen überaus Effektiv. Wenige Minuten später erschienen Sia'ku und der Barabel aus der Waffenkammer.

AGI lies die Chaingun abkühlen und stellte sich erneut auf. Dieses mal hatte sie sich einen Parkour überlegt, das erste Ziel wurde mit einer Salve Laserschüssen gespickt und dann nachdem AGI sich heran gerollt hatte mit der Waffe bei Seite geschlagen, das die Blechfigur dabei den Kopf verlor registrierte AGI gar nicht. Die zweite Schablone wurde mit einem Bodycheck verbogen da er der Kommando Panzerung nichts entgegen zu setzen hatte, und die dritte Zielscheibe wurde mittels Blasterschüssen aus der Chaingun eingeschmolzen. AGI stand still und lies die Läufe der Chaingun noch ein wenig rotieren, da auch diese inzwischen heiß gelaufen waren, und drehte sich dann erst zu Sia'ku um.

Das Gröhlen der Zuschauer Ignorierend ging sie auf den Verpinen und den Barabel zu, wenn der Kommando dazu in der Lage gewesen wäre hätte er nun ein kindisches Grinsen im Gesicht getragen, da dies aber unmöglich war konnte man den Stolz bloß ein wenig aus der Stimme 4Rs entnehmen. „Seid ihr zufrieden mit meiner Verwendung ?“ Die frage war an beide gerichtet doch vor allem Sia'kus Reaktion war für AGI von Interesse, daher sah sie auch durchgängig in seine Richtung.

Nachdem die beiden ihre Zustimmung bekundet hatten, und Sia'ku sich die Chaingun nach diesem Testlauf noch einmal hatte besehen können, kam AGI zurück auf ihre vorherige bitte. „Dürfte ich nun die Bibliothek besuchen ? Ich habe noch einige Themen nachzuschlagen.“ Dem Barabel sackte zwar das Kinn auf den Fußboden doch Sia'ku hatte keine Einwände, somit wandte AGI sich ab und machte sich auf den Weg zur Bibliothek, an der Tür blieb sie noch einmal stehen. „Falls meine Hilfe benötigt wird wisst ihr wo ihr mich findet.“ Dann wandte sie sich um und ging ihres Weges.

Die Bibliothek, hoffentlich hatten sie dort auch alles was AGI benötigte, wissen über Namen, Droidenbauweisen und vor allem Elektronischer Kriegsführung, ihre Auseinandersetzung mit 4R hatte ihr gezeigt das sie auf diesem Feld den größten Fortschritt machen konnte und musste.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Bibliothek ] AGI-24
 
[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Hangar] Sliff Quori und die anderen Neuankömmlinge

Die Luft, die Sliff Quori entgegen wehte, war kühl und roch ziemlich künstlich, doch auf einer gealterten Asteroidenstation war das wohl ganz normal. Sie hatte Noten von Kunststoff, Öl und mineralischem Staub. Es gab Räume in den Katakomben des Sith-Tempels, die ähnlich rochen, aber doch ein wenig anders. Diese Luft war einzigartig. Das Aroma eines neuen Lebensabschnittes. Wären die Krücken nicht gewesen, dann wäre der Kobok nun zuversichtlich voran geschritten, hinein in das Neue. So humpelte er die Rampe des Frachters hinab, was er noch immer als entwürdigend empfand und seinen Optimismus trübte.

Der Hangar, in dem das Schiff gelandet war, sah auf den ersten Blick ungefähr so aus, wie Sliff Quori ihn sich vorgestellt hatte. Die Anlage war in den graubraunen Fels des Asteroiden hinein geschlagen worden: Teilweise war er zwischen den Wandpaneelen noch zu sehen. Es gab Maschinen und Computerkonsolen verschiedensten Alters und Zustandes, von der Decke baumelten die Enden von Kabel und Schläuchen, die auf dem nackten Gestein verlegt worden waren. Alles wirkte gebraucht und abgenutzt, wenn auch nicht wirklich heruntergekommen: Man hielt es offenbar gewissenhaft in Schuss, so dass es seinen Zweck erfüllte, aber Zeit für Schönheitsreparaturen nahm man sich nicht. Teile der Anlagen wirkten sehr improvisiert und passten zu den Leuten, die hier ihre Arbeit machten. Neben grob aussehenden Lebewesen in schmutzigen Overalls gab es auch ein paar Droiden, die in einem ähnlichen Zustand waren wie alles andere. Nein, Dorn Xesh 17 war kein Paradies. Aber Sliff hatte auch keines erwartet. Dies war ein Ort, an dem man sich behaupten musste, und insofern vergleichbar mit dem Sith-Tempel. Auch dort musste man sich durchsetzen, wenn man es zu etwas bringen musste. Die eigentlich fremde Umgebung wirkte insofern also sogar ein wenig vertraut. Nur war es lange her, dass der Kobok selbst zu den Neulingen gehört hatte. Seit Jahren schon hatte er eine stabile, achtbare Stellung in den Reihen der Tempelwächter innegehabt. Nun stand er wieder ganz am Anfang. Während er sich in der halb technischen, halb höhlenartigen Halle umsah, wurde ihm das vollends bewusst.


Sein Blick fiel zurück auf die Niklas. Das Hangarpersonal kümmerte sich um den Transporter und es sah so aus, als sollte er schon wieder startbereit gemacht werden. Er würde bestimmt bald wieder ablegen und damit die Brücken hinter seinen ehemaligen Passagieren abbrechen. Hinter ihm lagen die Atmosphärenschilde des Hangartors, durch die man ins schwarze, sternengesprenkelte All blicken konnte. Ein paar ferne Asteroiden waren mit bloßem Auge als hellbraune Flecken zu sehen oder verdunkelten die Sterne, wenn sie an diesen vorbei zogen. Ohne genau zu wissen, an welchem Punkt auf einer Sternenkarte man Roche eigentlich suchen musste, hatte Sliff Quori das Gefühl, unendlich weit weg von Bastion zu sein. Es war eine ganz neue und noch völlig fremde Welt.

»He, steh nicht im Weg rum, Traumtänzer!« sagte eine fremde Stimme und eine Frau in einem staubigen Blaumann drängte sich an ihm vorbei.

Der Stoß, der ihn beinahe den sicheren Stand kostete, brachte ihn ins Hier und Jetzt zurück und ihm wurde klar, dass er eine ganze Weile ins All gestarrt hatte. Die anderen Neuankömmlinge hatten den Hangar bereits verlassen. Sliff wusste nicht, wohin sie unterwegs waren, doch er wollte den Anschluss nicht verlieren - sie schienen, im Gegensatz zu ihm, zumindest schon ein Ziel zu haben. So schnell die Krücken und sein verbliebenes Bein ihn trugen, folgte er der kleinen Gruppe, die von Markus Dorne angeführt wurde in einen Korridor, dessen Bauweise der des Hangars entsprach, nur dass es hier düsterer war: Offenbar sparte man in den Bereichen, in denen nicht gearbeitet wurde, auf diese Weise an Energie - oder es hatte sich nur noch niemand die Zeit genommen, kaputte Lampen und trüb gewordene Leuchtpaneele auszutauschen.


Die anderen verschwanden um die nächste Ecke. Sollte er rufen, dass sie auf ihn warten sollten, oder riskieren, sich zu verlaufen? Weder noch - beides war mit dem kläglichen Rest seines einst stolzen Egos nicht vereinbar. Es gab nur eins: Er musste schneller sein. Wenn er jetzt schon zuließ, dass seine Behinderung sein Verhalten bestimmte, und dies auch seine künftigen Kollegen merken ließ, wie sollte er sich dann eine neue Stellung aufbauen? Er griff weit mit den Krücken aus, zog seinen Fuß nach - und prallte prompt gegen einen weißpelzigen Drall, der soeben um die Ecke gelaufen kam. Beide Wesen fielen fluchend zu Boden. Der Drall war schnell wieder auf den Beinen und setzte mit einer wüsten Beschimpfung auf den Lippen seinen Weg Richtung Hangar fort. Sliff hatte es schwerer, sich wieder aufzurappeln. Und als er seinen schmerzenden Körper dann um die Biegung schleppte, musste er feststellen, dass er die Gruppe tatsächlich verloren hatte.

»Großartig. Einfach großartig!«
murrte er. »Besser hätte es wohl kaum anfangen können!«

[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Korridor nahe beim Hangar] Sliff Quori
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Schießstand] Sia'ku, 4R-69-HH ( AGI-24 ), Shahkul und zwei Wachleute

AGI sollte sie nicht enttäuschen. Nein sie bot der kleine Obligation von Zuschauern eine wirklich gute Show. Eine mehr oder minder präzise Salve traf das erste Ziel, sofern es die Bauart der Waffe nun einmal zuließ, eine Rolle nach vorn, bei der der ganze Raum aufgrund des Gewichtes des Droiden zu beben schien und die zweite Blechdarstellung eines Wookies war Kopflos. Den restlichen Zielen erging es nicht viel besser, die eine würde wohl nie wieder gerade laufen könnte, wäre sie ein Lebewesen und die zweite könnte man wohl in Barbarischen Völkern nun als ausgewogenes Abendessen servieren. Sia'ku klatschte und der Shahkul hatte nur seine Hände zu Fäusten geballt und strahlte vor Begeisterung. Als AGI dann die beiden direkt ansprach antwortete zuerst der Barabel, wobei dieser wohl jede Wortkombination in Basic benutzte die etwas mit "Echt Gut" oder "Super" zutun hatte. Ihm war es nicht zu verübeln. Wann bekam man schon auf einem Öden Asteroiden wie diesem eine so gute Unterhaltung.

" Ich bin äußerst zufrieden. "

Sagte der Verpine schon fast zu freundlich. Zu viel freundschaftliche Gefühle für einen Droiden wurden gerne mal belächelt und vor allem sollte das öfters vorkommen könnte es die Deckung der AI auffliegen lassen, sollte jemand Neugierig werden. Doch sollte einzelne Nettigkeit nicht solch eine Kettenreaktion auslösen. Oder ? Er verwarf die Gedanken und beantwortete AGI's Frage, ob sie in die Bibliothek gehen dürfte.

" Natürlich mach dich auf den Weg 4R, versuch aber niemanden zu verschrecken. "

Der massige Droide machte sich auf den Weg und die kleine Gruppe blieb im Schießstand zurück. Wo er gerade hier war fiel Sia'ku auf er könnte auch mal wieder selbst ein wenig schießen. Er war keineswegs ein guter Schütze, alles andere als das, doch konnte er seinen Blaster bedienen und im Notfall sich damit auf verteidigen. Das wurde auch erwartet, immerhin war Roche eine wahre Fundgrube an Kriminellen, Deserteuren und sonstigem Abschaum. Zwar kam es nur selten zu Streitigkeiten, doch sollte man selbst dafür vorbereitet sein. Er zog seine Scout Trooper Blaster pistol aus dem vorgesehenen Holster und prüfte die Waffe. Die Waffe war ein Geschenk gewesen, von Janos persönlich zu seinem letzten "Geburtstag". Nun da er nicht geboren wurde sondern geschlüpft war hieß dies nicht wirklich so, doch hatte Janos das Wort so benutzt also hatte Sia'ku es auch so im Kopf behalten. Die Waffe war gut gepflegt, hatte ein ausgeblichenes imperiales Symbol auf der Seite und nur wenige Kratzer zeugten davon, dass die Waffe wohl aus den kalten Toten Händen eines imperialen gerissen wurde, oder im Weltraumschrott gefunden wurde. Trotzdem aufgrund der Seltenheit dieser Waffe war sie ziemlich wertvoll und der Verpine hatte sich ziemlich über dieses Geschenk gefreut, auch wenn er bisher nicht wirklich eine Verwendung dafür hatte. Er checkte das Energiemagazin, schob das Ziel ein wenig näher zur Abgrenzung des Schießstandes und feuerte. Die Reichweite dieser Waffe betrug effektiv nur wenige Meter, jedoch konnte man sie so ziemlich überall mit sich herum tragen ob nun versteckt oder offen. Hier auf Dorn-Xesh 17 gab es keinen Grund seine Waffen versteckt zu tragen, doch sollte er diesen Brocken einmal verlassen, würde es sich als ziemlich nützlich herausstellen, da war sich Sia'ku sicher.

Das "Training" wurde mehr oder minder unsanft von einer Lautsprecher Meldung unterbrochen. Die Niklas schien wieder zurück gekehrt zu sein und die Mechaniker, die aktuell Schicht hatten sollten sich im Hangar melden. Also steckte der Verpine die Waffe weg, machte einen kurzen Zwischenstopp in seinem Raum um seinen Werkzeug Koffer zu holen und machte sich auf den Weg zum Hangar. Die Gänge flogen nur so dahin, denn Sia'ku durfte sich endlich wieder seiner liebsten Arbeit betätigen. So interessant Droiden waren so viel interessanter war es doch ein Schiff auf trapp zu halten. Hätten sie genug Teile im Moment auf Lager gehabt, er hätte sich wohl mit den restlichen Mechanikern mal wieder daran gemacht einen Ugly zu bauen. Diese Konglomerate aus diversen Schiff teilen waren wie der Name schon sagte ziemlich hässlich, doch die Black Sun achtete wenig auf Schönheit sondern auf Effektivität. So gesehen waren Uglies eine der besten Waren, die die Asteroiden Station zu bieten hatte. Doch dauerte es meist eine ganze Weile, bis man genug Teile hatte um einen wirklich funktionstüchtigen Jäger zu bauen. Der Gang öffnete sich und die große Hangar Halle mit dem bauchigen L4000 Transport in seinem Zentrum war zu sehen. Während sich die ersten Mechaniker schon an die normalen Wartungen gemacht hatten, stand noch
ein kleiner Insektoid mehr oder minder Unschlüssig vor dem Schiff, während der Rest der Mannschaft schon drauf und dran war die Halle zu verlassen. Als dieser sich auf seine Krücken stützte, um dem Komitee zu folgen bemerkte Sia'ku, dass ihm ein Bein fehlte. Zwar wusste er weder welcher Rasse der Insektoid angehörte noch wusste er wo er her kam, doch als versehrter würde er hier eine gute Heimat finden. Er war nicht der erste und wird auch nicht der letzte Veteran vergangener Schlachten sein, der diese Station als letzte Hoffnung anreist. Aus wirtschaftlicher Sicht waren sie billiges Personal, doch wollte außerhalb dieser kleinen Sphäre niemand einen Krüppel anstellen. Warum er genau hier war, also ob er verfolgt wurde, Verbrechen begangen hatte oder sonst etwas ging den Verpinen nichts an, also verschwendete er auch keine weiteren Gedanken. Wenn Janos mit ihm fertig war, würde er den Kontakt wohl suchen. Es war schön neue Gesichter zu sehen.


Als der Insektoid die Hangarhalle verlassen hatte, war Sia'ku schon drauf und dran die übliche Wartungsliste durchzugehen. Er überprüfte Leitungen, testete die Energiefluss des Kerns in die verschiedenen Systeme des Frachters und begann damit den Tank neu aufzufüllen. Der Rest der Truppe hatte sich ebenfalls mit ähnlichen Tätigkeiten beschäftigt, während zwei Jünglinge das Schiff ein wenig reinigten. Immerhin wollte selbst ein Kapitän eines Schmugglerschiffes nicht im letzten Dreck leben. Das Schiff wies keine größeren Mängel auf, es war zwar alt und machte hin und wieder Mucken, doch das war nichts, weshalb man Ressourcen verschwenden sollte. Es dauert nicht mehr als eine viertel Stunde, da war die Niklas wieder Startbereit. Getaner Arbeit machte sich der Verpine auf zurück zu seinem Quartier, den Dreck abzuwaschen und die Kleidung zu wechseln. Als er so durch die Gänge streifte hörte einen Schwall an lauten Flüchen aus einem Gang. Neugierig wie Sia'ku war schaute er um die Ecke. Was er sah war ein zornig davon stapfender Drall, er hieß Marcha ein für seine Rasse bemerkenswert jähzorniger Geselle, und besagter Insektoid, der Mühsam versuchte sich auf sein eines Bein zu rappeln. Der Verpine lief auf den fremden zu, bot ihm die Hand an, doch er lehnte ab, trotz der Anstrengung die er aufbringen musste. Der Insektoid wollte zunächst in eine Richtung weghumpeln, blieb dann jedoch unschlüssig stehen.

" Verlaufen? Ich bin mir ziemlich du musst zu Janos. Ich bring dich eben hin. "

Ohne, dass der Neuling groß Widerrede leisten konnte stapfte er los. Nicht zu schnell natürlich. Der Neue schien zu folgen also drehte sich Sia'ku halb um:

" Es ist immer toll neue Gesichter zu sehen. Wie heißt du ? "

Der Neuling schien verwirrt aufgrund der Hilfsbereitsschaft des Verpinen zu sein, deshalb dauerte es einige Sekunden bevor Sia'ku eine Antwort bekam.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Auf dem Weg zu Janos' Büro] Sia'ku, Sliff Quori
 
[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Korridor nahe beim Hangar] Sliff Quori, Sia'ku

Sliff Quori ärgerte sich über den Drall, aber noch mehr über sich selbst. Schuld an dem Zusammenprall waren wohl beide, nur leider war er im Gegensatz zu dem pelzigen Humanoiden der alleinige Leidtragende. Denn wer vier gesunde Gliedmaßen hatte, der machte sich wenig aus einem so harmlosen Sturz. Für den Amputierten hingegen war es viel schwieriger, sich seine Würde zurückzuerobern und seinen Weg fortzusetzen. Der Drall machte keinerlei Anstalten, ihm aufzuhelfen, sondern war bereits um die nächste Ecke verschwunden. Doch dann kam ein weiterer Fremder durch den düsteren Korridor. Einer, der hilfsbereiter war. Gegliederte Finger streckten sich Sliff entgegen, doch der hatte keine Lust, sie zu ergreifen. Noch immer war er zu verhaftet in die Verhaltensregeln der Sith, die kein Mitleid kannten, sondern stattdessen propagierten, das Schwache entweder auszumerzen oder zu unterwerfen. Der Kobok hatte auf die harte Tour gelernt (und später anderen auf die gleiche Weise beigebracht), wohin es führte, wenn man sich auf andere verließ anstatt auf die eigene Stärke. Nirgendwohin! Diese Grundregel hatte er so verinnerlicht, dass er sie trotz aller guten Erfahrungen mit Kommandant Mol, der sich als wirklich guter Kamerad erwiesen hatte, auch jetzt lebte.

»Ich komm' schon klar!« murrte er abweisend. Dann zog er sich an der Wand und einer Krücke hoch, angelte sich die zweite Gehhilfe mühsam heran und war endlich wieder in der Lage, weiterzugehen. Hier zu verschwinden.

Doch wohin? Diese Frage war nach wie vor unbeantwortet. Niemand hatte ihm gesagt, wohin er sich wenden sollte, wenn sie die Asteroidenstation erreichten, oder wer sein Ansprechpartner war. Er hätte nur der Gruppe folgen müssen, hatte aber keinen Anhaltspunkt, wohin diese gegangen war. Nach links oder doch geradeaus? Er zögerte.


»Verlaufen?«
hörte er den Fremden sagen. Er konnte nicht beurteilen, ob in der Stimme Häme mitschwang, doch war er in einer düsteren Stimmung, in der er vom Schlimmsten ausging.

Zwar konnte er die Gestalt auch durch sein drittes Auge auf dem Hinterkopf sehen und wusste demnach sehr genau, wo sie sich befand, aber er drehte sich dennoch um, um einen genaueren Blick auf die Person zu werfen. Erst jetzt bemerkte er (wohl wegen der ungewohnten Lichtverhältnisse), dass es sich um einen Insektoiden handelte. Einen Verpinen, um genau zu sein. Er hatte bereits im Sith-Tempel Bekanntschaft mit einem Angehörigen dieser bemerkenswerten Spezies geschlossen. Sahdid Pera'tre war sogar so etwas wie ein Freund gewesen. Der Grund, warum sie einander sympathisch gewesen waren, mochte vor allem in der äußerlichen Ähnlichkeit liegen: Zwar waren die Unterschiede zwischen Koboks und Verpinen groß, aber immerhin hatten beide insektoide Merkmale; der Anblick wirkte einfach vertrauter als der von weichhäutigen, unförmigen Humanoiden, die anstelle von Mandibeln schwammige Lippen in ihrem Gesicht hatten und einen durch hässliche nicht-facettierte Augen mit bodenlosen Pupillen anstarrten. Aus Sliffs Sicht war dieser Bewohner von Dorn Xesh 17 zwar auch ein Angehöriger einer fremdartigen Spezies, aber er wirkte weniger abstoßend und unnahbar als andere.


Und abermals erwies sich der Verpine als hilfsbereit. Offenbar hatte in seiner Frage keine Bösartigkeit gesteckt. Er hatte einen Verdacht, wohin Sliff sich zu wenden hatte, und bot an, ihn dahin zu führen. Der Kobok akzeptierte mit einem Nicken; mehr Dank konnte er sich im Moment nicht abringen. Er folgte dem Wesen und stellte schon nach wenigen Metern fest, dass er dessen Hilfe wirklich brauchte. Also doch geradeaus - er wäre wohl nach links gegangen! Und dann nach rechts... spätestens jetzt hätte er volends die Orientierung verloren. Alle Korridore sahen gleich aus, und da sie keinen geometrischen Mustern folgen, sondern offenbar den Erzadern, die man hier einst abgebaut hatte, wirkten sie auf den Neuankömmling ziemlich verwirrend. Er wusste nicht einmal mehr genau, in welcher Richtung der Hangar lag. Ohne einen Ortskundigen war man hier wirklich aufgeschmissen.

»Ich heiße Sliff Quori«, antwortete er auf die Frage nach seinem Namen. Er hatte kurz gezögert und überlegt, ob es nicht sinnvoller war, einen falschen Namen zu nennen. Aber dann hatte er sich dagegen entschieden. Lügen brachten das große Problem mit sich, dass man sie konsequent durchziehen musste, wenn sie nicht üblere Schwierigkeiten auslösen sollten, als sie lösen konnten. Eigentlich wäre es ihm ganz recht, wenn niemand wusste, wer er war. Aber da sein Name bereits auf The Wheel und an Bord der Niklas gefallen war, würde eine Lüge rasch auffliegen. Es hatte keinen Sinn, seinen wahren Namen zu verschweigen.

»Ja, ich bin neu hier - das kann man wohl nicht übersehen. Gerade angekommen, mit der Niklas. Da waren noch mehr Neulinge, aber ich hab' den Anschluss zur Gruppe verloren. Und diese Gänge hier... naja.«

Er hielt sich mit weiteren Kommentaren zurück. Sich abfällig über die Anlage zu äußern, die für seinen Führer womöglich ein Zuhause oder mit anderen sentimentalen Gefühlen verbunden war, konnte kein guter Einstieg sein. Stattdessen entschied er sich, diese unverhoffte Gelegenheit zu nutzen und dem Verpinen ein paar Informationen zu entlocken, falls das möglich war. Immerhin wusste er noch so gut wie nichts darüber, was ihn hier eigentlich erwartete. Nachdem auch Sia'ku seinen Namen genannt hatte, fuhr er fort:

»Hast du eine Ahnung, was für eine Arbeit man mir geben könnte? Ich weiß noch wenig über die Anlage. Schrotthandel und Recycling, wenn ich richtig informiert bin. Was für Sachen kommen denn rein, und was wird daraus alles produziert?«

[color][Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Korridor nahe beim Hangar] Sliff Quori, Sia'ku
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Auf dem Weg zu Janos' Büro] Sia'ku, Sliff Quori

Sliff Quori also. Sia'ku hätte nicht abschätzen können woher diese Name kam, geschweige denn, ob er eine spezielle Bedeutung hatte. Auf Dorn Xesh waren so viele verschiedene Kulturen und Rassen vorzufinden, dass der Verpine bei aller Liebe nicht ausmalen konnte ob der Name nun exotisch war oder ob wohl jeder zweite auf Coruscant so hieß. Irgendwann würde er wohl auch mal die Station verlassen, einfach nur um das Universum zu sehen. Es war kein schlechtes Leben, nicht so gut wie das derjenigen, die auf den oberen Etagen des Stadtplaneten lebten, wie er im Holonet herausgefunden hatte, doch es war sicher und er hatte alles was er wollte und brauchte. Auf das Kommentar des Insektoiden musste Sia'ku kurz aufkichern. Ja die Gänge der Station waren wirr und hatten außer im Frontbereich der Hangars kein großes System, doch verbrachte man lange genug Zeit auf der Station lernte man sich an den kleinen Dingen zu orientieren. Eine flackernde Lampe, eine Türnummer oder ein Schrank mit Brandschutzgerät. Auf die Frage, wo Sliff wohl arbeiten würde erwischte sich Sia'ku dabei wie er in Richtung der Verletzung linste.

" Hm also was die Arbeit angeht kommt es ein wenig darauf an, was du vorher gemacht hast. Es geht mich nichts an wo du herkommst oder sonst was, aber wärst du zum Beispiel Mechaniker vom Beruf gewesen würdest du wohl in die Aufbereitung geschickt werden. Da würde dich ja dein Bein nicht stören. Da brauchen wir eh immer ein paar helfende Hände. "

Ein Fingerzeig auf den nur sporadisch gefüllten Werkzeuggürtel und ein freundliches sirren seiner Antennen zeigte dem Insektoiden mit dem gelben Panzer, wo wohl Sia'ku arbeitete.

" Mit der Verletzung wird der Sicherheitsdienst wohl kein Interesse an dir haben. Auch wenn die Jungs eh ungerne Leute aufnehmen. Ist ein ziemlich eingespieltes Team, ein großer Teil hat mit Janos zusammen die Station gekauft. Doch solltest du dir eine Prothese besorgen können und stellst dich als fähig heraus werden sie wohl kaum Probleme haben dich da einzustellen. "

Sliff wurde hellhörig als das Wort Sicherheitsdienst fiel. Deutlich mehr als bei der Abteilung der Techniker. Wahrscheinlich stammte er aus irgendeiner Art von militärischer Organisation oder sonst etwas. Die meisten der Wesen, die hier ankamen kamen aus einem solchen Hintergrund. Doch war es einfach nicht nötig die halbe Station als Sicherheit einzustellen.

" Falls du mit nichts von beidem wirklich zu tun hast wird Janos dich wohl erstmal in die Sortierung schicken. Entweder du sitzt vor einem Fließband und darfst Schrott nach Material oder Funktion sortieren oder du hilfst beim sortieren des Lagers mit. Meistens ist es dann so, wenn wir zu viele Leute haben, die im Lager mithelfen, werden einige zu den Technikern geschickt um sich einführen zu lassen. Ansonsten gibts auf unseren Schrottsuchern hin und wieder Platz um mitzuhelfen und falls du ganz exotische Ausbildung hast wie zum Beispiel Biochemiker freut sich bestimmt unser Doc über etwas Hilfe in seiner Station. Aber das hat Janos zu entscheiden wo du hingeschickt wirst. Wenn du dich gut anstellst wirst du nicht sonderlich lange nur Schrott sortieren. "

Sie kamen relativ langsam vorran, deutlich langsamer, als es Sia'ku es gewöhnt war. Oft huschte er durch die ganze Station in wenigen Minuten, doch Sliff war auf Krücken wahrlich nicht der schnellste. Deutlich länger würde es aber nicht dauern. Nur noch an der Konstruktionshalle vorbei und dann wären sie schon fast beim Büro von Carillia.

" Ach was wir hier fertigen ? Alles was die Blacksun kauft. Droiden. Waffen. Jäger. Holoprojektoren. Alles was man finden und zusammen bauen kann. Hast du schon mal von den Uglies gehört ? Diesen hässlichen zusammengefrickelten Jägern ? Ja ? Die kommen zu kleinen Teilen auch von hier. "

Sie bogen in einen breiteren Nebengang ein. Ein Umweg aber es diente der Demonstration. Hier wurde das Gestein gefördert, man konnte erkennen, dass der Boden an vielen Stellen immer noch demoliert war. Nach rechts öffnete sich eine große Lagerhalle, in der Schiffsteile gelagert wurden. Also quasi alles, was man nicht ins Kleinteillager bekam lagerte man hier. Eine Handbewegung und Sia'ku erklärte.

" Hier wird alles hin gebracht, was wir zerkleinern müssen oder größer ist als das wir es durch die Personengänge bekommen. Schiffsantriebe, Schildgeneratoren alles mögliche. Es ist unglaublich, was Leute wegschmeißen nicht wahr ? "

Interessiert humpelte Sliff Richtung Tür und warf einen Blick hinein. Zu sehen waren zwei Verpinen und ein Mensch, die mit Schweißgerät die Hülle eines Frachters verkleinerten um das Material einzuschmelzen. Das war noch nie eine Arbeit gewesen, die Sia'ku mochte. Er reparierte lieber als zu zerstören. Obwohl beide Arbeiten nicht weniger wichtig waren für den Erhalt der Station. Die letzte Etappe war fast geschafft. Eine Abbiegung und sie konnten die Durastahltür des Büros schon erkennen. Diesmal sogar bewacht von einem breit gebauten Zabrak. Bewaffnet natürlich. Der Name des Biests war Sia'ku entfallen. Die Wachmannschaft war wie eine Parallelgesellschaft innerhalb der Station.

" Der hier hat sich verlaufen. Sag man Cheffe Bescheid. "

Der Zabrak baute sich bedrohlich vor Sia'ku auf, aufgrund des Tones, den er eingeschlagen hatte wie es schien. Doch der blieb einfach stehen und starrte zurück. Nur seine Fühler hätten vermuten lassen können, dass ihm ganz mulmig zu Mute war. Der Zabrak gab sich in sein Schicksal und kontaktierte kurzerhand Janos mit seinem Kommunikator. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür und Sliff wurde reingebracht.

" Viel Glück. Falls du noch was wissen willst ich bin in der Kantine. "

Er blickte dem humpelnden Insektoiden hinterher. Irgendwie hatte er das Gefühl, mit der Ankunft von Sliff würde sich etwas auf Roche verändern. Er wusste nicht was.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Vor Janos Büro] Sia'ku und der Wachmann





 
[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Sortieranlage] Sliff Quori

Arbeitstag Nummer Sieben. Eine ganze Woche war nun schon vorbei. Als er sich das bewusst machte, wunderte sich Sliff Quori darüber, wie rasch die Zeit verflog, obwohl er eigentlich nichts anderes zu tun hatte, als Müll zu sortieren. Eine bessere Arbeit hatte man ihm nicht gegeben, doch er war zufrieden. Sicherlich: An einem Fließband zu hocken und mit Dingen zu hantieren, die andere weggeworfen hatten, war kein Traumjob. Es war auch nichts, was er jahrelang machen wollte. Aber er hatte erst einmal ein Auskommen. Sein Überleben war gesichert; weit weg vom Orden der Sith und hoffentlich außerhalb deren Sichtfeld. Es war eine Arbeit, bei der ihn seine Behinderung nicht beeinträchtigte, da er nur die Hände brauchte. Da er geschickte Finger und einen scharfen Blick hatte, lieferte er Ergebnisse ab, mit denen seine Vorarbeiter zufrieden waren, und das tat seinem Selbstbewusstsein gut. Jede noch so kleine Anerkennung half ihm dabei, mit den Rückschlägen der jüngeren Vergangenheit fertigzuwerden und sich eine neue Identität aufzubauen. Er fühlte sich wieder nützlich, wenngleich er im Grunde Droidenarbeit verrichtete. Er hatte den Ehrgeiz, gut darin zu sein, vielleicht besser als andere. Dann würde er hoffentlich auch bald eine bessere, vertrauensvollere Aufgabe bekommen. Nach dem was er hörte, schien es jedenfalls, als wäre seine aktuelle Position keine Sackgasse. In diesem Unternehmen gab es auch Aufstiegschancen, sofern man sich als nützlich genug erwies. Und offenbar, sofern man bereit war, der Black Sun die Treue zu schwören.

Bisher hatte die Tatsache, dass diese dubiose Unterweltorganisation die Anlage betrieb, noch keine Auswirkungen auf Sliffs Alltag. Die Unternehmensführung war weit weg, so dass es für ihn als einfachen Arbeiter nicht weiter von Bedeutung war, um wen es sich dabei handelte. Bisher war noch niemand auf ihn zugekommen, um ihm Eide oder besondere Verpflichtungen aufzuerlegen; in seiner niedrigen Position war das wohl nicht notwendig. Trotzdem hörte er natürlich dies und das und machte sich seine Gedanken darüber. Schon früher hatte er von der Black Sun gehört und wusste, dass es sich bei ihr um eine nicht zu unterschätzende Macht in der Galaxie handelte. Aber er wusste wenig darüber, wie sie organisiert war und welchen Prinzipien sie folgte. Da war es schwer, sich zu entscheiden, ob er ihr gegenüber loyal sein könnte. Doch die Antwort auf die Frage, ob er einen Eid schwören würde, wenn man ihn dazu aufforderte, war einfach: Natürlich würde er! Sofern es sein Auskommen auf Dorn Xesh 17 sicherte und er damit die Chance auf einen Aufstieg erhielt, würde er nicht zögern. Denn unter den Sith hatte er gelernt, niemals eine günstige Gelegenheit verstreichen zu lassen. Er hatte keinen Moralcodex, der es ihm unmöglich machte, ein gegebenes Wort oder einen Schwur zu brechen. Und er hatte auch kein Problem damit, sein Fähnchen nach dem Wind zu hängen, wenn es ihm einen Vorteil brachte. Es mochte sein, dass er eine Zeit lang der Black Sun dienen würde, solange es seinen eigenen Zwecken dienlich war, und würde dennoch nicht ausgeschlossen sein, dasser auch ihnen eines Tages den Rücken kehrte, so wie er es mit den Sith getan hatte.


Aber vorerst war der Kobok ohnehin nur ein einfacher Schrottsortierer, der sich um nichts anderes kümmern musste als um das Fließband, vor dem er hockte. Darauf konzentrierte er sich, auch an Tag Nummer Sieben, als er pünktlich zu Schichtbeginn an seinen Arbeitsplatz kam.

»Morgen, Traumtänzer!« grüßten ihn seine Kollegen. Nachdem er gleich am ersten Tag den Hangararbeitern geistesabwesend im Weg gestanden hatte, mit einem anderen im Korridor zusammengestoßen war und den Anschluss an seine Gruppe verloren hatte, durfte er sich nicht wundern, dass sich dieser Spitzname durchgesetzt hatte. Auch in den Tagen danach hatte es noch Momente gegeben, in denen er durch Unwissenheit oder Ungeschick Gelächter verursacht hatte, und die Arbeiter redeten untereinander - viel Spannendes passierte ja nicht auf Dorn Xesh 17, so dass es nicht viel brauchte, um zum Tagesgespräch zu werden. Mittlerweile kannte ihn jeder unter dem Namen und die meisten wollten gar nicht wissen, wie er wirklich hieß. Andere nach ihrer Vergangenheit zu fragen, war ein Tabu, was dem Kobok nur recht sein konnte. Und viele zogen es wohl vor, sich und anderen neue Namen zu geben, anstatt die weiter zu verwenden, die sie früher getragen hatten. Natürlich war ›Traumtänzer‹ nicht sehr schmeichelhaft, aber da er ohnehin nichts dagegen tun konnte, akzeptierte Sliff, dass er den Spitznamen so schnell nicht loswerden würde. Dann war er eben der Traumtänzer. Es hätte schlimmer kommen können.

»Morgen Billy«, grüßte er. »Hallo Dor'esh. Hey, Bolt.« So folgten noch ein paar Namen. Die Hälfte der Genannten kam gerade, um ihren Dienst anzutreten, die andere Hälfte würde ihre Arbeitsplätze gleich an sie übergeben.

Auf Sliffs Stuhl hockte ein alter, grauhaariger Kaamasi, der von den anderen nur ›Pa‹ genannt wurde. Er war ein meist gut gelaunter Kerl, mit dem der Kobok bisher gut auskam. Zwar hatte er schon Andeutungen gehört, dass Pa weit mehr auf dem Kerbholz hatte, als man ihm zutrauen würde, aber er hakte nicht nach sondern machte sich lieber sein eigenes Bild. Der Kaamasi war schon länger in dieser Abteilung als jeder andere, schien aber keine Ambitionen zu haben, einen anderen Posten zu bekommen. Er schien mit sich und seiner Rolle als Sortierer absolut im Reinen zu sein.

»Irgendwas Besonderes los diese Nacht, Pa?« fragte Quori, als der alte seinen Platz an ihn übergab.

»Nicht wirklich. Nur haben die Typen, die die letzte Anlieferung abgefertigt haben, mal wieder nicht die Strahlenwerte gecheckt. Ein Teil von dem Zeug, das heute hier durchkommt, ist leicht radioaktiv. Behalte einfach die Messgeräte im Auge und wirf die kontaminierten Teile auf den Wagen da. Ansonsten so wie immer. Schöne Schicht wünsch' ich!«

»Klar, wird schon. Gute Erholung.«

Sliff setzte sich und lehnte die Krücken in Griffweite an ein Maschinengehäuse. Dann machte er sich sofort an sein eintöniges Werk.

[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Sortieranlage] Sliff Quori
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Nahe Dorn Xesh 17 | Chamäleon | Cockpit ] Gehenna, sowie ein Zirkelwächter

Mit einem dumpfen Geräusch fiel die Chamäleon aus dem Hyperraum. Die blauen Streifen verwandelten sich in Schwärze und die dunkelbraunen Silhouetten von Asteroiden. Mit kalten Augen und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen musterte Darth Gehenna die Umgebung durch die Cockpitscheibe des VT-49 Decimators, der ihr vom Zirkel der Inquisitoren zur Verfügung gestellt worden war, um die Feinde des Sithordens zur Strecke zu bringen. Heute war ein besonderer Tag. Heute würde es einen besonders windigen Burschen treffen. Das Arschloch hatte sie von Bastion nach Dathomir und zurück gehetzt. Diesmal würde er nicht entkommen. Und jeder der sich ihnen in den Weg stellte würde zerfleischt werden.

Die ersten waren bereits vor ihnen.
Gehenna hatte die Caro bis hierher verfolgt. Durch Zufall hatten sie herausgefunden, dass der verfluchte Sith auf eine geheime Anlage im Roche-System gebracht worden war. Zwar nicht auf diesem Frachter, aber einem aus demselben Fuhrpark. Hatten sie das erst herausgefunden gehabt, war der Peilsender nur noch Formalität gewesen.

„Vernichten.“

Kurz warf
Gehenna dem Muskelprotz an ihrer Seite einen Blick zu. Der Zirkelwächter war zu nichts anderem zu gebrauchen. Pure Kraft ohne Hirn dahinter. Warum bildete der Zirkel sie überhaupt aus? Gegen einen echten Sith konnten sie ohnehin nichts ausrichten! Der Gran nickte und drückte einen Schalter. Zwei rote Leuchtspuren definierte, dass zwei der vierzig Raketen der Chamäleon abgeschossen worden waren und die Caro explodierte in einem grellen Feuerball. Ein halbes Dutzend Präsenzen in der Macht erloschen und auf Gehennas Gesicht breitete sich ein sardonisches Grinsen aus. Das war nur der Vorgeschmack dessen, was die Zuflucht von Artek Plagon jetzt erfahren würde.

„Landeanflug beginnen.“

Wortlos führte der Gran auch diesen Befehl aus und das Schiff begann sich mit höherer Geschwindigkeit auf den ehemaligen Minenasteroiden zuzuschieben. Der Hangarschild wurde durchbrochen. Noch immer keine Gegenwehr. Offenbar hatte man sie auf dem falschen Fuß erwischt. Das war gut. Das schürte Angst.

Die Chamäleon setzte auf. Der Gran erhob sich und griff nach seiner Schrotflinte und folge
Gehenna zur Laderampe, wo bereits die anderen drei Zirkelwächter auf sie warteten. Es waren einmal sieben gewesen. Jetzt nicht mehr. Die Schrotflinten im Anschlag standen sie vor ihr, die Gesichter steinern und unbewegt. Mit einem Knopfdruck senkte sich die Einstiegsluke und mit einem Fauchen erwachte die glühende Lichtschwertklinge der Kriegerin zum Leben. Rotes Licht erfüllte den Raum und beleuchtete die Gesichter der beiden Unglücklichen die noch nicht geflohen waren. Der alte Rodianer mit der gedrehten Rauschzigarre in der Hand war der erste der Starb. Gehennas Klinge trennte ihm sauber Hand und Kopf ab. Der andere, ein goldäugiger Arcona, starb durch eine Ladung Schrot im Gesicht. Schreie folgten dem Knall und die Sith fletschte hämisch die Zähne. Sie spürte Schock. Ein Alarm wurde ausgelöst und Wesen begannen hektisch in die Winkel des Hangars zu rennen. Sollten sie doch. Es würde sie nicht retten. Methodisch, eintrainiert gingen die Zirkelwächter in Deckung und entkamen so den ersten chaotisch auf sie gezielten Blasterschüssen. Doch Gehenna blieb stehen. Stolz aufgerichtet, ihren schmächtigen Körper Lügen strafend stand die Dathomiri da, das Lichtschwert locker in Soresu-Grundstellung von sich gereckt, jedoch bereit beim ersten Anzeichen des Nahkampfes in Ataru zu wechseln. Da! Der erste Schuss flog auf sie zu. Die glühende Klinge zuckte in die Höhe, traf ihn und schickte ihn postwendend zurück in die Brust des Schützen.

„Rottet sie aus.“

Obwohl sie leise gesprochen hatte, schien Gehennas Stimme durch den gesamten Hangar zu hallen.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Hangar ] 4R-69-HH und AGI-24
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Korridore | Auf dem Weg zum Kleinteillager ] Sia'ku allein

Sieben ganze Tage waren nun vergangen, seitdem die Caro auf der ehemaligen Minenstation gelandet war. Es war eine ruhige Woche gewesen, einige kleinere Arbeiten an dem Frachter selbst waren nötig gewesen, die erst nach einer genaueren Prüfung aufgefallen waren und ansonsten hatte er größtenteils mit dem zusammenschrauben eines Astromech Droiden verbracht für den nun endlich genug Teile da waren. AGI-24 hatte er bisher nur im vorbeigehen gesehen. Immer noch war die AI im Kommandodroiden verbaut und hatte die letzte Woche damit verbracht die Bibliothek zu durchstöbern. Zumindest hatte sie noch nicht diesen Raum verlassen, wozu auch 4R könnte nicht in besserer Verfassung sein und die kleine Bibliothek des Docs hatte bestimmt genug Informationen um ein ganzes Leben zu füllen. Was den verkrüppelten Kobok anging, Sia'ku hatte sich die Mühe gemacht und den Doc nach der Rasse des Insektoiden gefragt, hatte er ihn seitdem nicht mehr gesehen. Er war wohl in den Schrottsortierung gelandet, soweit hatte der Verpine sich umhören können, doch schienen ihre Schichten unterschiedlich zu verlaufen, zumindest hatte er Sliff nicht über den Weg laufen können. Eine leere Kiste in der Hand war er gerade auf dem Weg zum Kleinteillager. Es fehlte nicht mehr viel um den Astromech wieder vollkommen in Stand zu setzen nur hatte sich bei einem Testlauf herausgestellt, dass der Feuerlöscher des Droiden leer war. Nun galt es Ersatz zu finden, vor allem da diese Kartuschen nicht unbedingt genormt waren sollte das eine schöne Suchaktion werden. Einiges an Kleinzeugs musste er auch noch besorgen.

Doch so weit sollte es nicht kommen. Eine Erschütterung riss den Verpinen nahezu von Füßen. Vor Schreck war ihm die glücklicherweise leere Kiste aus den Händen gefallen, doch der erste Gedanke, der dem Verpinen durch den Kopf schoss war
Was zum Henker war das!? . Er wurde nervös, als er sich diverse Szenarien ausmalte, doch war es sehr wahrscheinlich einfach nur ein anderer Asteroid gewesen, der auf einer schiefen Bahn mit Dorn Xesh 17 kollidiert war. Sia'ku hatte ähnliche Kollisionen schon miterlebt. Doch als einige Sekunden später die Sirenen heulten war alles klar. Dieser Alarm sprach von einem Angriff. Noch nie war dieser Alarm ausgelöst worden, seitdem der Verpine hier lebte, doch hatte Janos immer wieder die einzelnen Schichten die verschiedenen Alarme auswendig lernen lassen um sicher zu gehen, dass in einem Notfall nicht die reinste Panik ausbrach. Diese Panik erfüllte jedoch nun Sia'ku, der die Kiste fallen ließ und los rannte. Er musste seine Gedanken ordnen Angriffsalarm, Angriffsalarm wohin ? Wohin, wohin , wohin ??? Es fiel ihm wieder ein. In die Kantine. Alles Ziviles Personal sollte in die Zentral gelegene Kantine flüchten und erst einmal die Anweisungen abwarten. Also huschte Sia'ku von Korridor zu Korridor. Inzwischen waren schon laut Blasterschüsse hörbar, durch einen Gang, der in Richtung der Hangars führte quoll Rauch hervor und andere dumpfere Schüsse, die von Projektilwaffen stammten waren zu vernehmen. In einer Sache von Sekunden war aus der friedlichen Station Kriegsgebiet geworden. Desto näher er der Kantine kam desto klarer wurde dies dem Verpinen. Wachpersonal trugen verletzte in Richtung der angrenzenden Station des Docs, die jedoch vollkommen überfüllt war. Also drängte sich Sia'ku durch die Menge der verschiedenartigen Wesen in die Kantine um Janos auf einem Tisch stehend zu erblicken. Der gealterte Mensch hatte eine ernste Miene aufgesetzt und keiner seiner "Bodyguards" war zu sehen.

" So Leute RUHE bitte. "

Nachdem der Mensch seine Stimme erhoben hatte war kaum noch mehr als das Blasterfeuer zu hören.

" Wie ihr sicherlich mitbekommen hab werden wir angegriffen und unsere Jungs machen sich schon dran den anscheinend imperialen die Stirn zu bieten. Doch haben diese Feiglinge einen dieser Lichtschwertschwinger dabei. "

Erschrockenes Gemurmel war in der Menge zu hören. Auch Sia'ku war nicht gerade erfreut. Was wollte das Imperium hier ? Und waren es nicht nur Sith, auf Seiten des Imperiums, die solche Waffen bedienten ? Angst kroch langsam den Rücken des Insektoiden hinauf. Er hatte vieles über Machtnutzer gelesen und gehört, dass sie unglaublich schnell waren, Blasterschüsse parieren konnten und mit einer unsichtbaren Kraft Wesen und Dinge bewegen konnten. Doch fuhr der Humanoid auf dem Tisch fort.

" Was wir jetzt brauchen seit ihr alle. Jeder der eine Waffe bedienen kann soll sich zur Wachmannschaft gesellen, der Rest wird in Gruppen aufgeteilt um Verletzte raus zu bringen und Munition nach vorne zu bringen. Alle Hangars sind gefallen und wir halten sie gerade an Barrikaden auf. Also los teilt euch auf. "

Mit einigen Helfern wurden die einfachen Arbeiter der Station aufgeteilt. Das ganze verlief sehr hektisch, doch bereits nach einigen Minuten waren die ersten Gruppen auf dem Weg Richtung Kampf oder in Richtung der Waffenkammer. Sia'ku erblickte AGI-24 wie sie von einem Zabrak dazu aufgefordert wurde zu einer der Kampftruppen zu stoßen, was sie auch ohne Umschweife tat. Sia'ku hatte sich zu denen gesellt, die Munition tragen würden. Er konnte nicht sonderlich gut schießen und würde nur im Weg stehen. Also wurde er in einer kleinen Gruppe mit Cara'Kalla, dem Alten Schlappohr und einigen anderen Mechanikern aus seiner Gruppe auf den Weg zur Waffenkammer. Die Blastergeräusche kamen bedrohlich Nahe, als sie um die Kurve bogen und immer mehr Gänge waren nun mit Tischen, Stühlen und anderem Rauminventar verbarrikadiert. Die Gruppe sprach nicht groß. Das Alte Schlappohr führte sie an. Zwar war er kein Kämpfer doch hatte er schon einige Gefechte im Raum hinter sich wie man sagte also verließen sich alle auf die Erfahrung des Gungan. Die Waffenkammern war überlaufen. Überall saßen oder standen Arbeiter, packten Taschen voll mit improvisierten Detonationspacks, Thermaldetonatoren, soweit sie welche hatten und natürlich Munition für die Blastergewehre. Auch Sia'ku schnappte sich eines der Deto-Packs, und packte seine Tasche voll mit Munition. Er achtete darauf nicht nur einen Typus mitzunehmen, nicht selten unterschieden sich die Energiezellen je nach Hersteller der Waffe. Mit voll gepackten Taschen machte sich die Gruppe auf zum Kampfgeschehen. Man konnte Sia'ku zwar die Nervosität nicht ansehen, doch war sie Cara'Kalla bereits als ebenfalls Verpinin aufgefallen. Sie sprach sanft zu ihm, doch wirklich etwas bekam er bei der Lautstärke nicht mit. Er zitterte am ganzen Leib und die Angst war inzwischen ein Grundzustand. Schritt um Schritt näherten sie sich dem Blasterfeuer.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Korridore | Auf dem Weg zu Hangar 3 ] Sia'ku , Das Alte Schlappohr ( NPC ), Cara'Kalla ( NPC ) und andere Mechaniker
 
[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Sortieranlage] Sliff Quori

Es schien zunächst ein Tag zu werden wie jeder andere. Sliff Quori hockte am Fließband und wühlte in dem Schrott, der an ihm vorbei geführt wurde. Seine harten, chitingepanzerten Finger angelten zwischen den teils scharfkantigen Müllteilen alles heraus, was nicht so aussah, als gehörte es in die Schmelzöfen. Einerseits Abfälle, die weder Metall noch Polymer waren (und manchmal waren recht ekelhafte Dinge dabei), andererseits Teile, die einen intakten Eindruck machten und nach einer simplen Überholung vielleicht noch als Ersatzteil verkauft oder verbaut werden konnten. Gelegentlich fand sich auch ein Stückchen Edelmetall oder etwas anderes Wertvolles: Der Grund, warum die Arbeiter zum Ende ihrer Schicht durch ein Scannerportal treten mussten. Die einzige Besonderheit an diesem Tag war die radioaktive Belastung des Schrotts, wodurch die Arbeiter einen Teil davon zur Dekontamination aussortieren mussten. Es handelte sich offenbar um Überreste von mindestens einem Raumschiff, das durch irgendeinen schädlichen Einfluss - einen Unfall oder Kampfhandlungen - bis zur Unkenntlichkeit zerstört worden war. Das Ausschlachten alter Wracks, die irgendwo im weiten All geborgen oder gestohlen wurden, war wohl das Hauptgeschäft dieser Anlage, soweit Sliff Quori bisher wusste. Er machte sich wenig Gedanken darüber, woher die Sachen stammten. Auch was aus ihnen werden sollte, beschäftigte ihn kaum. Sein Job war nur, Nützliches und Wiederverwertbares vom wertlosen Abfall zu trennen. Nichts deutete darauf hin, dass er bis zum Ende seiner Schicht in nun noch sechs Stunden etwas anderes machen würde. Langsam aber sicher gewöhnte er sich daran, in einer vergleichsweise sicheren Umgebung zu leben, in der man nicht ständig auf der Hut sein musste. Dorn Xesh 17 war sicher kein Paradies, aber es war ruhiger und friedlicher als der Tempel der Sith.


Als dann ein Alarm losging, dachte der Kobok zuerst an eine Übung. Er zog an dem Hebel, der sein Fließband zum Stillstand brachte, und seine Mandibeln zitterten knisternd als Ausdruck seines Ärgers darüber, dass er wegen dieser Unterbrechung vielleicht sein Tages-Soll nicht erfüllen würde. Aber als er sich zu seinen Kollegen umdrehte, nahm er deren Beunruhigung wahr. Das war sicher nicht nur die Sorge, dass sie eine Quote verfehlten.

»Was für ein Alarm ist das?« fragte er. Es gab eine ganze Reihe von verschiedenen Signalen und obwohl sie ihm zum Arbeitsbeginn erklärt worden waren, hatte er sie noch nicht verinnerlicht.


»Ein Angriff!« antwortete Bolt, ein hässlicher kleiner Aleena, mit seiner kreischenden Stimme. »Sammeln in der Kantine.«


So rasch sie konnten, verließen die Arbeiter den Raum. Einmal piepste der Sensor, als jemand hindurch ging, aber niemand kümmerte sich darum. Und niemand kümmerte sich um Sliff Quori. Er hatte noch keine Freundschaften geschlossen; er kam mit allen aus, aber niemand fühlte sich ihm verbunden und verpflichtet. Wahrscheinlich war den anderen nicht einmal bewusst, dass er sich mit seinen Krücken nicht so schnell bewegen konnte wie sie. Als er den Ausgang erreichte, war die gesamte Schicht schon um die nächste Ecke des Korridors verschwunden. Wieder einmal hatte er den Anschluss an eine Gruppe verloren. Er fluchte. Aber im Gegensatz zu dem Tag, an dem er an Bord der Niklas auf die Station gekommen war, kannte er sich mittlerweile einigermaßen aus. Er wusste, wie er zur Kantine kam. Zügig setzte er sich in Bewegung.


Der Asteroid war kein Winzling und manche der verwinkelten Korridore, die dem Verlauf längst erschöpfter Erzadern folgten, machten große Umwege. Es war kein kurzer Weg bis zum Sammelpunkt. Sliff hatte vielleicht erst die Hälfte geschafft, als er Schüsse zu hören glaubte. Wo ihre Quelle lag, war unmöglich zu sagen, aber der Gang, aus dem sie zu ihm klangen, führte unter anderem zum Hangar. Wenn tatsächlich ein Angriff stattfand, schien es ihm naheliegend, dass dieser das erste Ziel sein würde. Also waren höchstwahrscheinlich bewaffnete Eindringlinge auf Dorn Xesh 17! Der Kobok fühlte sich nun plötzlich sehr allein. Ihm wurde bewusst, dass er bestimmt seit zwei oder drei Minuten keinem anderen Bewohner der Asteroidenstation mehr begegnet war. Es war noch ein ganzes Stück bis zur Kantine; der Weg dorthin würde ihn noch ein Stück näher an den Hangar heran führen. Wenn dort gekämpft wurde, würde er entweder dem eigenen Sicherheitspersonal in die Arme laufen oder aber den Invasoren, die vermutlich nicht zimperlich vorgingen. Eine Fifty-Fifty-Chance. Für Sliff nicht gut genug. Er wollte sich nicht auf sein Glück verlassen. Er war ein Kämpfertyp - immer schon, sonst hätte er im Sith-Tempel nicht so lange und zugleich so gut leben können, wie er es getan hatte. Deshalb ging sein Hirn in Windeseile alle Alternativen durch. Die Gefahr, es nicht bis zur Kantine zu schaffen, war ihm zu groß. Aber was konnte er stattdessen tun? Noch kannte er nicht jeden Winkel von Dorn Xesh 17, aber es gab Orte, an denen er sich verstecken konnte. Nur wusste er nicht, wonach die Angreifer suchten und welche Mittel sie einsetzten, um es aufzuspüren. Wenn das nur ein simpler Raubüberfall war - schnell rein, irgendwas Wertvolles packen und wieder raus - dann genügte es vielleicht, sich in einen Spind zu hocken und zu warten, bis es vorüber war. Wenn die Invasoren aber andere Ziele verfolgten und die Station gründlich filzten, konnte es sein, dass das nicht ausreichte. Er brauchte also nicht nur ein Versteck, sondern auch etwas, womit er sich verteidigen konnte.


Doch was? Er besaß keine Waffen. Der Kobok hätte sich natürlich eine Nahkampfwaffe aus irgendeinem Werkzeug improvisieren können, aber selbst mit zwei gesunden Beinen wäre es nackter Wahnsinn, sich mit nichts als einem schweren Schraubenschlüssel, einem Schneidbrenner oder einer elektrischen Säge vor Blastermündungen zu werfen. Es gab Schusswaffen auf der Station (sonst hätten die Angreifer allzu leichtes Spiel), aber sie wurden nicht für die Arbeiter zugänglich verwahrt, sondern waren weggesperrt; vielleicht nicht in Manier eines Hochsicherheitstrakts, aber doch sicher genug, um jemanden wie ihn, der keine Erfahrung als Einbrecher hatte, von ihnen fernzuhalten. Gab es vielleicht etwas anderes, das sich zur Selbstverteidigung nutzen ließ? Giftstoffe? Oder etwas Explosives? Sliff dachte sofort an Treibstoff, der zum Bau von Brandsätzen getaugt hätte. Aber die einzigen Vorräte, die er kannte, wurden sinnvollerweise in der Nähe des Hangars gelagert. Mit den kleinen Fläschchen Handdesinfektionsmittel und Reinigungsalkohol, die man in verschiedenen Räumen fand, würde er nicht weit kommen. Aber dann kam ihm im wahrsten Sinne des Wortes die zündende Idee. Er wusste, wo es Explosivstoffe gab! Auch diese waren nicht offen zugänglich, aber auf jeden Fall weniger gut gesichert als die Waffenkammern:


Zu den Objekten, welche die Arbeiter aus dem Raumschiffschrott sortierten, gehörten auch immer wieder Überreste von Munition. Wer so etwas entdeckte, hatte sofort sein Fließband anzuhalten und den Vorarbeiter zu informieren, unter dessen Aufsicht die Sprengkörper, Zünder oder Patronen in eine Felsenkammer unweit der Sortieranlage gebracht wurden. Da man diesen gefährlichen Job gerne von Neulingen erledigen ließ, wusste Quori, wo sich die Kammer befand - und dass sich, sofern sie nicht gerade gestern entleert worden war, ein stattlicher kleiner Vorrat darin angehäuft hatte. Das also war sein Ziel. Zurück zu seinem Arbeitsplatz - das war sowies der Teil der Station, in dem er sich am besten auskannte. Auf diese Weise entfernte er sich wieder vom Hangar und damit von der Gegend, die im Moment wohl die gefährlichste war. Vielleicht war auch alles schon bald vorbei; dann könnte er rasch wieder an seine Arbeit zurückkehren. Wenn nicht, würde er versuchen, sich Zugang zu dem kleinen Munitionslager zu verschaffen und sich eine nette kleine Überraschung für die Eindringlinge zusammenzubasteln.


Nun blieb nur zu hoffen, dass die Eindringlinge nicht schon in diese Richtung unterwegs waren. Denn ebenso wie auf dem Hinweg entfaltete der verkrüppelte Kobok auf auch dem Rückweg keine große Schnelligkeit...

[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Sortieranlage] Sliff Quori
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Bibliothek ] AGI-24

Dank den Daten die AGI noch von dem Mouse Droiden hatte musste sie nicht lange Suchen sondern fand die Bibliothek auf Anhieb. Warum die Krankenstation direkt neben der Bibliothek lag war ihr schleierhaft, doch schließlich war sie ja auch kein Architekturdroide. Sie gab ein leises Glucksen von sich und erschrak fast bei dem Laut, den 4Rs Stimmmodulator von sich gab.

Immernoch über sich selbst, und über das Gesicht der Wache als sie die Bibliothek betrat, kichernd stellte sie sich vor das Bibliothekars Pult, welches leer war und wartete Geduldig darauf das dieser an seinen Platz zurück kehrte. Ihre Sensoren konnten außer der Wache vor der Tür kein Lebewesen in der Bibliothek ausmachen, und da hier auch kein Droide die Aufgabe des Bibliothekars übernahm, entschied sich AGI nach einigen Minuten dazu einfach selbstständig nach den Werken zu suchen die sie gerne Lesen wollte.

Sie durchstöberte die Bibliothek nach Namens Almanachen, Medizinischen und Technischen Daten, Schiffslisten, Ingenieurswerken und einem Haufen zweitklassiger Romane. Die Tage vergingen und abgesehen von regelmäßigen Besuchen des Docs, der beim ersten betreten der Bibliothek fast ein Herzinfarkt bekommen hatte und sich später dann auch als Bibliothekar herausstellte, blieb AGI ungestört. Besonders Interessant fand sie den Droiden-Bau und ein paar Piloten Romane, ob Droiden wohl Raumschiffe fliegen durften ?

Eine Woche nach dem betreten der Bibliothek gab es eine außergewöhnlich starke Erschütterung, AGI beachtete den Chrono bloß weil das Ruckeln der Station sie von dem Roman ablenkte den sie gerade „las“, im nächsten Moment brach ein lauter Alarm los. Die Wache vor der Tür blickte herein erspähte den Kampfdroiden und bedeutete AGI ihm zu folgen, sie löste das Datenkabel und verschloss die Panzerplatte darüber, dann rannte sie dem Wachmann hinterher.

Der Wachmann und AGI drängten sich durch die Menge der verschiedenartigen Wesen in die Kantine um Janos auf einem Tisch stehend zu erblicken. Der gealterte Mensch hatte eine ernste Miene aufgesetzt.

" So Leute RUHE bitte."

Nachdem der Mensch seine Stimme erhoben hatte war kaum noch mehr als das Blasterfeuer zu hören.

"Wie ihr sicherlich mitbekommen hab werden wir angegriffen und unsere Jungs machen sich schon dran den anscheinend imperialen die Stirn zu bieten. Doch haben diese Feiglinge einen dieser Lichtschwertschwinger dabei. "

Erschrockenes Gemurmel war in der Menge zu hören. Lichtschwerter, AGI konsultierte ihre Datenbanken und errinerte sich, die Waffen von Sith und Jedi. Sowohl Sith als auch Jedi waren Gefährliche Gegner. Viel mehr Sorgen machte sich AGI jedoch darum weil es Imperiale auf diese Station verschlagen hatte... was wenn sie nach ihr Suchten ? Oder wenn sei auch nur durch zufall über sie stolperten ? Doch der Humanoide auf dem Tisch fuhr fort.

"Was wir jetzt brauchen seit ihr alle. Jeder der eine Waffe bedienen kann soll sich zur Wachmannschaft gesellen, der Rest wird in Gruppen aufgeteilt um Verletzte raus zu bringen und Munition nach vorne zu bringen. Alle Hangars sind gefallen und wir halten sie gerade an Barrikaden auf. Also los teilt euch auf."

Ein Zabrak winkte AGI heran, er gehörte zu den Wachmannschaften, und wandte sich dann an seine Gruppe. „Wir müssen uns beeilen, unsere Sicherheitskräfte werden zurückgedrängt und wir sollen in ihrem Rücken Barrikaden aufbauen. Die Barrikaden dienen als Deckung und dann sollen wir selbst einen Gang zwischen der Kantine und dem Hangar blockieren, der Kampfdroide hier wird uns Unterstützen.“ Er wandte sich direkt an AGI. „Ich hab dich auf dem Schießstand gesehen du wirst diesen Idioten einen ordentlichen Schrecken einjagen.“ AGI konnte ihm nicht antworten, sie wollte ihm erklären das sie nicht an echten Kampfhandlungen teilnehmen konnte doch ihre Gedanken überschlugen sich. Der Wachmann drehte sich um und führte seine Truppe hinaus ins Kriegsgebiet.

Während die Truppe vorrückte und das Knallen der Projektilwaffen und das Jaulen der Blaster immer lauter wurde verfiel AGI immer mehr in eine Panikattacke, sie hatte in den Romanen davon gelesen doch hatte sie nicht erwartet das ihr das passieren konnte, und dann geschah was früher oder später passieren musste. 4Rs Prozessor der seid dem Bibliotheksbesuch geschwiegen hatte begann wieder damit AGIs Firewall mit Datenbomben zu malträtieren, gleichzeitig begann er wie Wahnsinnig Signale an das Gehäuse zu senden und AGI im stummen Zweikampf anzuschreien.

Die kürzlich geladenen Daten, die Panikattacke und die von 4R gesendeten Daten überforderten sogar AGIs Arbeitsspeicher und so zog sie sich hinter ihre Firewall zurück und wartete darauf das 4R sich beruhigte. Der Kampfdroide war von äußeren Einflüssen abgelenkt doch AGI war nicht ausreichend bei Verstand um sich gegen ihn zu wehren. So verbrachte sie zunächst zeit damit sich zu beruhigen und ihren Arbeitsspeicher zu sortieren, den sie die letzte Woche lang einfach mit Daten voll geworfen hatte. Als sie sich soweit wieder unter Kontrolle hatte das sie sich wieder für 4R interessieren konnte bekam sie bloß noch mit wie ein rotes Leuchten auf den Kampfdroiden zu kam und ihn an der Seite aufschlitzte. Dann wurde es schwarz und mit einem Ohrenbetäubenden, doch für AGI unhörbarem, Knall prallte der Kampfdroide auf den Boden und blieb reglos liegen.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Gang ] AGI-24, 4R, Gehenna, tote Wachmannschaft, toter und verletzter Sith-Jünger (NPCs)

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[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Aufbereitung ] AGI-24 und Sia'ku, 4Rs Prozessor

...gewöhnlichen Blastern.“.... Was war das gewesen ? Gerade eben noch hatte der Verpine Sia'ku seinen Unterarm mit einer Chaingun geupgradet und nun empfing 4R bloß gedämpfte Signale. Diesen Signalen nach befand sich 4R nun auf einen Schießstand... und irgendwas machte sich an seinen Daten zu schaffen. Die Routinen für Elektronische Kriegsführung die man 4R für einen Hackauftrag implementiert hatte sprangen an und begannen damit sich gegen den Eindringling zur Wehr zu setzen. Für einen kurzen Moment erlangte 4R die volle Kontrolle zurück, doch ehe er etwas unternehmen konnte oder um Hilfe bitten konnte wurde er wieder untergraben, die Signalstärke nahm wieder ab und erneut wurde er nur zu einem stummen Zuschauer.

4R konnte nichts tun außer die Daten seiner Subroutinen durch zu sehen und zu analysieren. Scheinbar hatte man ihm während seiner letzten Abschaltung einen Sekundärkern implantiert. Dieser Kern hatte nun die Kontrolle übernommen, plötzlich fiel es 4R „wie Schuppen von den Augen“, wie einer seiner alten Meister es zu sagen pflegte, der Sekundärkern war dieser sonderbare Mouse Droide mit dem er gesprochen hatte AGI-24. Also hatte dieser Virus ihn nun doch erwischt, auch wenn auf andere weise als 4R es erwartet hatte.

4R versuchte mit AGI zu reden, doch die KI hatte eine Firewall hochgezogen welcher keine Signale zwischen den Prozessoren hindurch lies, also verlegte 4R sich darauf zu warten. Er wartete eine volle Woche in denen nichts relevantes passierte, die KI hatte scheinbar von seiner Erlaubnis für die Bibliothek spitz gekriegt und nutzte diese Ausgiebig. Doch nachdem sie eine Woche dem Datendownload gefrönt hatte wurde die Aufmerksamkeit der KI, und damit auch die des Kampfdroiden von einer Erschütterung geweckt.

Die Signalstärke die 4R erhielt war nach wie vor schwach und so ging es für ihn aus unerfindlichen Gründen durch eine Flucht von Korridoren bis sie eine Versammlung von Humanoiden erreichten. Ein Mann stand auf einem Tisch und schwang eine Rede doch 4R konnte erst den zweiten Teil mit hören, irgendwas hatte die KI abgelenkt und so nahm die Signalstärke die 4R erhielt immer stärker.


"Was wir jetzt brauchen seit ihr alle. Jeder der eine Waffe bedienen kann soll sich zur Wachmannschaft gesellen, der Rest wird in Gruppen aufgeteilt um Verletzte raus zu bringen und Munition nach vorne zu bringen. Alle Hangars sind gefallen und wir halten sie gerade an Barrikaden auf. Also los teilt euch auf."


Der Mann auf dem Tisch war kein anderer als Janos gewesen, der Anführer dieser Station, doch nun forderte ein Zabrak die Aufmerksamkeit des Droidenduos. Sie würden an den Kampfhandlungen teilnehmen. 4R war ebenso wie die KI nicht sehr erfreut darüber, er hatte gehofft nicht wieder an Kämpfen teilnehmen zu müssen, jedoch verfiel die KI immer weiter einem Irrationalen Datenfluss. Irgendwann hörte 4R unweit von ihnen das Knallen von Projektilwaffen, die Irrationalen Daten der KI nahmen weiter zu und jetzt machte 4R sich Gedanken, die KI hatte scheinbar keine Kampferfahrung und er würde nicht tatenlos zusehen wie sein Körper durch eine stümperhaft Kämpfende KI zerstört würde.

4R begann erneut den Angriff auf den Sekundärkern und versuchte wieder die Kontrolle über seinen Körper zu erlangen, außerdem versuchte er erneut der KI klar zu machen das er der bessere Kämpfer war und das es sich sowieso um seinen Körper handelte. AGI schien sich nicht konzentrieren zu können, denn bereits nach kurzer Zeit hatte 4R wieder die Kontrolle über den Kampfdroiden und begann damit sich ein Bild über die Lage zu machen.

Die anderen Mitglieder seines Squads waren dabei eine Barrikade zu bauen die den Verteidigern wohl Deckung bieten sollte. Nach kurzen Überlegungen wusste 4R wie sie die Barrikaden Taktisch am besten platzierten und begann seinen Humanoiden Kameraden zu helfen. Sie bauten in mehreren Gängen Barrikaden auf und bezogen dann in einem Gang zwischen dem Hangar und der Kantine Position, die ganze Zeit rauschte der Funk des Squadführers.

„Na gut Jungs es sieht so aus das der Lichtschwertschwinger in unserer Richtung unterwegs ist. Die anderen Gruppen versuchen den Rest der Imperialen fertig zu machen um diesen Abschaum in die Zange zu nehmen, doch dafür müssen wir sie erst einmal stoppen. Bis jetzt konnte Sie nichts stoppen also werden wir versuchen sie in mit Sperrfeuer zu belegen um sie so zu Unterdrücken bis sich ein anderes Squad in eine günstige Position bewegen kann. Jeder nimmt sich so viel Munition wie er kann und geht in Deckung. Feuert nicht alle Gleichzeitig es könnte sein das wir sie eine weile beschäftigen müssen.“

4R entschied sich für einen breiten Tisch aus leichtem Durstahl und kniete sich dahinter in Deckung. Lichtschwerter waren vertrackte Waffen es war schwer einem Gegner der eine solche Waffe führte mit Blastern beizukommen, doch nun hatte 4R ja die Chaingun vielleicht konnte er sie Festsetzen wenn sie weit genug in den Gang hinein gelaufen kamen.

Das Squad war auf Position und wartete auf die Ankunft ihrer Feinde.Das Knallen der Projektilwaffen wurde immer lauter. Einer der Jungs hatte wohl einen nervösen Finger und verfehlte nur um ein Haar einen Verbündeten der sich im Rückzug befand und dann kam der Sith um die Ecke. Die schmale Gestalt der Sith wurde von ihrem Lichtwert gedeckt und von zwei Schrotflinten tragenden Soldaten flankiert.

Die Verteidiger eröffneten das Feuer, doch egal ob sie noch so gut auf die Sith oder ihre Begleiter zielten kein Blasterschuss erreichte sein Ziel wurden sie doch alle mit dem Lichtschwert pariert. Die Imperialen Soldaten räucherten die erste Stellung der Sicherheitskräfte mit einer Granate aus und näherten sich der zweiten Position. Da sprang 4R auf und begann die Imperialen mit seiner Chaingun unter Feuer zu legen. Die Sith und die Soldaten schienen überrascht von dem erscheinen des Kampfdroiden, und die Sith begann damit nur noch relevante Schüsse zu parieren da aus der Chaingun zu viele Schüsse mit zu wenig Abstand auf sie hernieder prasselten.

Mit einem verzweifelten Sprung brachten Sith und Soldaten sich hinter einem größeren Stück Barrikade in Deckung und versuchten aus der Deckung heraus den Droiden zu erschießen. 4R der nun mitten im Gang stand war kein schwer zu treffendes Ziel, doch prallten die Schrotkugeln einfach an seiner Panzerung ab und verursachten dabei ein leises Glockenspiel. Das Sicherheitsteam rückte zusammen.

Einer der Sicherheitsmänner warf eine Blendgranate hinter die Deckung der Imperialen, zumindest war sie dorthin gezielt gewesen, doch stattdessen kam die Granate von einer Unsichtbaren Kraft gelenkt zurück und explodierte kurz darauf vor den Füßen des Kampfdroiden. 4R der die Granate hatte kommen sehen aktivierte seine Blitzlichtkompensatoren und blieb einfach stehen, doch die anderen Mitglieder seines Teams hatten nicht diese Möglichkeit. Geblendet von der Granate wichen sie hinter die Deckung zurück.

Die Soldaten und die Sith nutzen den Moment für einen Ausfall, sie hatten wohl nicht damit gerechnet das der Kommando immer noch dort stand. Mit einem leisen Lachen hob 4R die Chaingun und feuerte eine Salve auf die vor der Sith befindlichen Soldaten... das hatte er jedenfalls vorgehabt doch löste sich nicht ein einziger Schuss. Aus irgendeinem Grund war die Batterie in der Waffe nicht voll geladen gewesen und nun leer. Der vordere Soldat lächelte und feuerte erneut, doch obwohl der die Entfernung zwischen sich und seinem Ziel auf 2 Meter Reduziert hatte hatte seine Waffe keine Wirkung. 4R hatte zwar keine Blaster mehr doch war er auch ein ausgezeichneter Nahkämpfer, er machte einen Ausfallschritt und lies die Chaingun in seinem Unterarm auf den Kopf des Soldaten hinunterkrachen. Er traf und der Kopf des Mannes platze wie eine überreife Frucht, dann rammte 4R dem zweiten Soldaten das Ellenbogengelenk in die Magengrube sodass der Mann gegen die Wand flog.

Nun musste die Sith gut 2 Meter vor 4R stehen also lenkte er seine Photorezeptoren wieder auf die schlanke Gestalt, doch die war dem Kommandodroiden viel näher als erwartet und holte bereits mit dem Lichtschwert aus. 4R versuchte den Schlag mit der Chaingun zu parieren, doch er war viel zu langsam und so fraß sich das Laserschwert gut 20 Zentimeter in die Brustpanzerung des Droiden. Mit sichtbarer Anstrengung zog die Sith ihre Waffe zurück und holte erneut aus, doch in dem Augenblick gab die getroffene Energiezelle den Geist auf und der Droide kippte wie eine Statue um. Laut scheppernd prallte der schwer Gepanzerte Kommando auf den Boden auf, doch 4R bekam davon längst nichts mehr mit.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Gang ] AGI-24, 4R, Gehenna, tote Wachmannschaft, toter und verletzter Sith-Jünger (NPCs)
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Gänge ] Gehenna, sowie zwei Zirkelwächter und ein bröckelnder Widerstand

Darth Gehenna genoss das Blutbad, das sie mit ihren Schergen anrichtete. Durch ihre Adern pulsierte glühender Hass auf die minderwertigen Bewohner des Asteroiden, die sie schlachteten wie Vieh. Die Luft war erfüllt von köstlichem Schmerz und purer Verzweiflung darüber die Angreifer höchstens temporär aufhalten zu können. Bisher hatte sie noch keine Verluste hinnehmen müssen. Was die Verteidiger an dilettantischen Schüssen loslassen konnten, wurde entweder von ihrem Lichtschwert geblockt oder von den Kampfrüstungen der Zirkelwächtern absorbiert. Granaten schleuderte sie einfach zurück und Barrikaden fielen ihren Machtkräften zum Opfer. Nicht einmal eine Aufteilung der Gruppe hatte dies ändern können. Während sie mit zwei Untergebenen den Hauptteil des amateurhaften Widerstandes zerschlug, hatten sich zwei weitere auf den Weg tiefer in die Station gemacht. Dieses feige Roba Artek Plagon würde sich wohl kaum bei der ‚kämpfenden‘ Masse aufhalten.

Ein wenig hatte Gehenna den Eindruck, dass der Kampf leichter geworden war, seit sie in den Hangar eingedrungen waren. Vermutlich hätten die Kampfdroiden eine echte Gefahr werden können, wären sie nicht so überraschend eingedrungen. Die Maschinen, sowie die erfahreneren Wesen waren bereits bei der ersten Welle gefallen, oder hatten sich zurückgezogen, um weiter drinnen Widerstand zu organisieren. Das Gefecht bis jetzt hatte sie erschöpft, doch sie war zuversichtlich, dass in Kürze die Moral der Verteidiger gebrochen sein würde.

Die nächste Barrikade wurde mit einer Granate ausgeräuchert und sandte die überlebenden Verteidiger panisch nach hinten. Die Rattataki juchzte euphorisch auf, als sie einem der flüchtenden mit der Macht die Beine wegzog und der Zirkelwächter an ihrer Seite eine Ladung Schrot in den Rücken jagte. Diese Verteidiger waren nichts Besseres als Zivilisten, denen man Blaster in die Hand gedrückt hatte. Mühsam riss sie ihre Augen von dem durchsiebten Leichnam durch und fasste die nächste Barrikade ins Auge. Kurz überlegte sie, wie sie diese ausschalten sollte, während ihre Klinge von der Macht gelenkt Blasterschüsse von sich und ihren Schergen abwehrte. Irgendetwas dagegen schleudern war vermutlich eine gute Idee. Grade wollte sie einen breiten Stahltisch aus der letzten packen und als Projektil zweckentfremden, da blitze vor ihnen etwas Metallisches auf. Unmerklich weiteten sich die Augen der Sith, als sie die hünenhafte Silhouette als Kampfdroiden identifizierte.

„Oh Scheiße!“

Konnte sie grade noch fluchen, bevor ein Hagel glühender Schüsse auf sie niederging. Augenblicklich begann sie sich darauf zu beschränken nur noch Feuer zu blockieren, dass ihren ungeschützen Körper oder die Köpfe ihrer Handlanger treffen würde. Doch auch das war auf Dauer keine Option. Knapp zischte sie den Wächtern einen Befehl zu und rettete sich mit einem Hechtsprung hinter die letzte Barrikade. Hatte sie nicht bereits alle wandelnden Schrotthaufen im Hangar in Altmetall verwandelt?! Anscheinend ja nicht. Während die beiden erneut das Feuer eröffneten, hatte sie einen Moment sich eine Strategie zu überlegen, oder vielmehr hätte ihn gehabt, wenn diese nicht über die Barrikade geflogen gekommen wäre.

„Oh nein, die fresst ihr selbst!“

Fauchte Gehenna und fing den kleinen Zylinder mit der Macht und schleuderte den sich bei Erschütterung aktivierenden Sprengkörper zurück. Per Handzeichen beorderte sie Wächter zu ihrer Linken nach vorne. Gleißend explodierte die Blendgranate und der Twi’lek stürmte nach vorne, dicht gefolgt von Gehenna und seinem Kameraden. Konzentriert verzog sie das Gesicht und griff mit der Macht in die Energiezelle der Waffe des Droiden. Eigentlich hatte sie das Ding zur Explosion bringen wollen, doch nichts dergleichen geschah. Klickend wollte das Ding feuern, doch kein Schuss löste sich. Immerhin.

Dann war der Wächter bei ihm. Was auch immer er hatte tun wollen, es schlug fehl und einen Moment später landete seine Leiche an der Wand. Augenblicklich durchzuckte eine neuerliche Welle des Hasses die Sith. Was fiel dieser Blechbüchse mit dem Intelligenzgrad einer verdammten Eintagsfliege ein, so ihre Truppe zu dezimieren?! Mit einem Schrei warf sie sich nach vorne und versenkte ihre glühende Klinge in der Brust der beschissenen Droiden. Hasserfüllt und den deutlichen Widerstand kaum spürend, zog sie ihren Arm zurück, um erneut zuzustoßen, doch dann klappte das Ding einfach zusammen. Abfällig spuckte die Rattataki aus und wandte ihren Blick wieder nach vorne, wo die Verteidiger sich inzwischen von der Wirkung der Blendgranate erholt hatten und verzweifelt das Feuer wieder eröffnen wollten. Nun, knapp die Hälfte wohl eher. Der Rest machte sich ernsthafte Gedanken darüber zu fliehen. Gehenna gab ihnen nicht einmal die Chance dazu. Ein Kreischen, das sicher alles Glas in der Umgebung hätte splittern lassen stieß sie die Hand nach vorne und ließ einen Machtstoß gegen die Barrikade krachen. Irgendwo in ihrem Körper knackte es, doch das war ihr grade sowas von egal!

Mit einem ohrenbetäubenden Krachen explodierte die Blockade und sandte scharfes Schrapnell in die Körper der Verteidiger, die zum Teil schreiend, zum Teil einfach wortlos zu Boden gingen. Weiter hinten, außerhalb der direkten Reichweite der Trümmer, wandten andere sich zur Flucht.

„RENNT SO SCHNELL IHR KÖNNT! MIR ENTKOMMT IHR NICHT, HAHA!“

Schrie Gehenna ihnen nach und griff erneut mit der Macht hinaus. Ihre Linke streckte sich nach vorne und packte einen der Fliehenden beim Genick. Beinahe hörte sie den Schrei des betagten Gungan nicht über ihren eigenen Pulsschlag, der in ihren eigenen Ohren dröhnte. Mit knochenbrecherischer Gewalt wurde das Alien nach hinten gerissen und flog rücklings auf Gehenna, zu die ihr Lichtschwert summend in seinem Rücken versenkte. Augenblicklich erfüllte der Geruch brennenden Fleisches den Gang, als die Klinge einen Teil der Wirbelsäule einfach verdampfte, sich durch weiche Eingeweide schnitt und auf der ungefähren Höhe des Sonnengeflechts wieder austrat. Genießerisch saugte sie den Schmerz und die Überraschung der sterbenden Amphibie in sich auf, während sie den Linken Arm hob und mit einem Machtstoß Hirn, Hautfetzen, Knochenmasse und zwei übergroße Ohren mit unförmigen Löchern im Gang verteilte. Das sie selber nun aussehen musste wie ein bluttriefender Berserker war ihr egal. Dass sie sich unnötig verausgabte war ihr auch egal. Wichtig war die Dunkle Seite, die sich in ihrer Brust Bahn brach und ihr gottgleiche Kräfte verlieh. Bis zu diesem Moment hatte sie immer irgendetwas davon abgehalten sich ihr komplett hinzugeben. Warum? So viel Macht die nur darauf wartete gekostet zu werden! So viel…Gehennas letzter klarer Gedanke wurde von einer schwarzen, teerigen Masse der Emotion überspült. Ein frenetisches Lachen entrang sich ihrem zu einer Grimasse verzerrten Mund und wie von Geisterhand wurde die Überreste des Droiden in die Luft gehoben und auf die nächste Barrikade geschleudert, hinter der grade die letzten Flüchtigen verschwinden wollten.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Gänge ] Gehenna und Sia'ku (in der Nähe) sowie zwei Zirkelwächter und ein bröckelnder Widerstand
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Korridore | Auf dem Weg zu Hangar 3 ] Sia'ku , Das Alte Schlappohr ( NPC ), Cara'Kalla ( NPC ) und andere Mechaniker

Nur das heulen der Alarmsirene übertönte die eiligen Schritte der Mechaniker und das Blasterfeuer. Gang um Gang, Ecke um Ecke waren sie gerannt, der Gungan an der Spitze, bis sie zu einer Barrikade angekommen waren, aus diversen Tischen, einem Bett und diversem anderem Krimskrams zusammengebaut war. Daneben saß ein Mensch und ein Twi'lek, beide waren angespannt. Wie auch nicht ? Sie waren zwar schon nahe der Wohnquartiere, also relativ weit entfernt von den Hangaren, in welchen die imperialen eingedrungen waren doch hallte nicht weit vor ihnen immer wieder Blasterfeuer aus, gefolgt von Explosionen oder dem dumpfen knallen von Projektilwaffen. Sia'ku bückte sich, stellte seinen Rucksack auf den Boden und verteilte Munition an die beiden, sowie einen Thermaldetonator, während das Alte Schlappohr und einige andere Mechaniker sich auf den Weg zur nächsten Barrikade im nächsten Quer Gang machten. Kalla und Sia'ku hatten sich nun von der großen Gruppe abgespalten, halfen dabei noch ein wenig die Barrikade zu verstärken und hüpften auch teilweise weiter nach vorne um den anderen Bewohnern der Station, die sich teils in Türeingängen und kleineren Lagerräumen verschanzt hatten, um ihnen Munition oder eventuell auch einen Handblaster zu bringen, falls diese keinen bei sich trugen.

Der Verpine war weiterhin angespannt wie ein Bogen, sein blickte zuckte unstet immer wieder in Richtung des lauten Knallens, dass inzwischen anscheinend nur einige Korridore entfernt war. Als er gerade zurück zur Barrikade laufen wollte, er hatte gerade einen schweren Tisch aus einem der Nebenräume geplündert hörte es sich an, als käme das Blasterfeuer von genau neben ihm. Er sah nur wie Kalla aus dem Raum gegenüber von ihm zurück zur Barrikade stürmte, doch da war es bereits zu spät. Ein Schrei und eine Leiche mit zerrissener Brust fiel genau vor ihn. Hinterher huschte eine große Gestalt, dick gepanzert und stellte sich in den Türrahmen genau vor den Verpinen. Wie angestarrt stand Sia'ku dort. Es war fast so als könnte er seine Angst anfassen, als sich die Blicke von ihm und dem übergroßen muskolösen Twi'lek sich trafen. Dieser drehte sich Blitz schnell zu ihm um und feuerte mit seiner Schrotflinte. Es erwischte den Durastahltisch und der Verpine wurde samt dem Möbelstück bis zur Rückwand des Zimmers geschleudert. Durch die Wucht brach die dünne Wand ein und er wurde unter Beton und dem zerbeulten Tisch vergraben. Sia'ku musste zunächst realisieren was passiert war. Sein ganzer Körper schmerzte. Aus dem Schutt heraus konnte er noch den Twi'lek sehen, der jedoch schon wieder damit beschäftigt war in Richtung der Barrikade zu feuern. Ein Blasterschuss traf den Brustpanzer des imperialen, doch dieser schien das ohne Probleme weg zu stecken. Sia'ku blieb zunächst liegen, er wusste mit Sicherheit würde der Feind ein Bröckeln hören würde er noch einmal feuern, und das würde seinen Tod bedeuten. Auch wenn sich sein Unterarm ziemlich schmerzhaft zwischen Boden und Tisch verkeilt hatte. Doch sein anderer Arm war unter ihm gelandet, und er konnte mit seiner Hand zu seinem Holster greifen. Langsam und vorsichtig griff er zu der Waffe, zog sie heraus. Der Twi'lek war immer noch abgelenkt feuert, lud nach , feuerte. Plötzlich machte er anstalten den Raum zu verlassen, duckte sich unter einem Schuß hinweg und sprintete los. Das war Sia'kus Moment. Er rappelte sich auf, gut, dass der Beton lediglich der Raumabtrennung diente und deshalb nicht sonderlich schwer gewesen war. Sein Chitin Panzer hatte an einigen stellen fiese Kerben an den Stellen bekommen, an denen der Tisch auf ihm gelegen hatte aber für den Moment vernachlässigbar.

Der Verpine schlich so gut er konnte zum Eingang und lunzte heraus. Rechts von ihm war die Barrikade, auf der leblos der Mensch lag, dem er gerade noch Munition gegeben hatte. Weitere Leichen lagen auf dem Gang verteilt und der Imperiale stand zwei nur eine Tür weiter von ihm. Kalla feuerte auf ihn, doch der Handblaster schien keinerlei Wirkung zu haben. Was sollte er tun ? Er blickte sich um. Angst durchpochte ihn. Das was da stand war ein gefühlsloser Killer, er hatte ihn gerade schon umgebracht, hätte er nicht so viel Glück gehabt.
Aber Kalla ist in Gefahr ! Rief er sich in Gedanken. Sonst war es immer sie gewesen, die ihn vor Ärger oder sonst etwas geschützt hatte. Doch heute hatte sich das Blatt einmal umgedreht. Er lunzte noch einmal um die Ecke und sah, dass der Twi'lek sich gerade wegdrehte und eine Patrone in seine Flinte lud, dass war sein Moment. Schreiend stürmte der Verpine um die Ecke, den verdutzten Blick des Twi'leks ignorierend und feuerte wild mit seinem Scout Blaster auf seinen gegenüber. Der imperiale ließ die Flinte fallen, duckte sich unter die ersten Schüsse hindurch und zückte ein fieses Messer, dass eher an eine Machete erinnerte und stürmte auf den Verpinen zu. Es waren nur einige wenige Schritte zwischen den beiden und der Twi'lek war deutlich schneller als seine Größe es vermuten ließ. Ein Schuss nach dem anderen prallte an der Rüstung ab, bis einer der Schüsse sich nach oben verirrte und das Auge des Wesens durchschlug. Der Verpine hatte noch nicht einmal richtig gezielt, ein Akt der Verzweiflung war es gewesen, doch trotzdem schmetterte der massige Leib auf den Boden rutschte nach vorn, vor seine Füße und blieb liegen. Der Scout Blaster glühte, das Dauerfeuer hatte die alte Waffe ziemlich beansprucht und schwer atmend stand Sia'ku nun erstmal da. Ebenso verwirrt schienen Kalla und ihr Kumpane hinter der Barrikade zu sein und deshalb erhoben sie sich erst einmal. Der Blaster würde erst einmal nutzlos sein, er müsste abkühlen also trat Sia'ku noch einmal gegen den Leib des Twi'lek um zu prüfen ob er wirklich tot war. Als die glibbrige Gehirnmasse aus dem Hinterkopf des Wesens rann war klar was los war. Erschöpft schlurfte Sia'ku zu der Projektilwaffe des imperialen, inspizierte sie und lud sie mit einigen Patronen nach, die der Feind fallen gelassen hatte. Immerhin musste er sich mit irgendwas verteidigen.

Gerade war er fertig geworden mit dem Nachladen der Projektilwaffe, es hatte einige Sekunden gebraucht, bis er verstanden hatte wie das genau funktionierte, da ertönte ein spitzer Schrei aus der Richtung der Barrikade. Kalla ? Sia'ku blickte wieder in den Gang und sah wie diese nun über die Barrikade gesprungen war und wild in die Richtung feuerte, in die das Alte Schlappohr gegangen war. Der andere Wachmann versuchte gerade auch hinüber zu klettern, da schien in etwas wie eine unsichtbare Macht ihn zu packen und herunterzureißen. Die halbe Barrikade ging dabei mit zu Bruch und mit einem schleimigen Geräusch und einem Schrei sah er nichts mehr von ihm. Kalla wollte sich gerade umdrehen, da fing sie plötzlich an zu schweben. Sie umklammerte ihren Hals und flog langsam in die Mitte der T-Kreuzung, an der die Barrikade gestanden hatte. Ungläubig und wie angewurzelt musste Sia'ku zusehen, wie sich eine schlanke Rattataki aus dem Gang hervorschob, leichtfüßig doch sprach das Blut, dass sie von oben bis unten bedeckte von etwas anderem. Sie trug ein Lichtschwert in der Rechten und lachte wie wahnsinnig während sie die hilflose Verpinin in der Luft anscheinend schweben ließ. Ein zuckender Blick und sie hatte auch Sia'ku erspäht und ihr Grinsen wurde noch breiter. Langsam näherte sie das Lichtschwert dem Oberkörper der Verpinin, während Sia'ku immer noch wie fest gefroren da stand. Langsam wackelte er mit dem Kopf, als würde er versuchen das alles zu verneinen was gerade passierte. Da drang das Schwert in Kalla ein, stach einmal durch sie hindurch, langsam und vorsichtig als wollte die Sith, Sia'ku war der Überzeugung dass war diejenige, von der Janus gesprochen hatte, eine Operation durchführen. Abrupt riss sie mit aller Brutalität das Schwert seitlich aus Kalla heraus. Wie eine Puppe fiel sie zu Boden. Leblos. Tod.


Es war als hätte jemand einen Schalter im Kopf des Verpinen umgelegt. Aus der Starre befreit schien sich sein Körper wie von selbst zu bewegen. Er drehte sich um die Ecke und löste den ersten Schuss mit der Schrotflinte schritt langsam auf die Rattataki zu. Diese erhob das Schwert, doch schien dieses nicht viel zu nutzen denn der Schrot war zu viel um ihn zu parieren und mit einem dumpfen Geräusch drangen sie in den Oberkörper der Lichtschwertschwingerin ein. Noch ein Schuss, diesmal triefte Blut von ihr herab, ihr Gesicht zeigte kein Grinsen mehr nur eine verzerrte Grimasse des Hasses. Sie versuchte auszuweichen, übermenschlich schnell bewegte sie sich zur Seite des Korridors, doch erwischten einige Kugel sie trotzdem, inzwischen war Sia'ku schon fast bei ihr. Noch ein Schuss diesmal warf es sie zu Boden er hatte ihre Beine erwischt und wimmernd starrte sie ihn an. Noch einmal drückte er auf den Auslöser, inzwischen war er nur noch zwei Schritte von ihr entfernt, wollte ihr den Rest geben, doch mit einem Klicken verwehrte die Waffe ihm den Dienst. Schneller als der Verpine hätte reagieren könnte warf sich die Sith nach vorne durchschnitt die Beine des Insektoiden knapp über dem Knie und mit einer Handbewegung warf sie ihn nach hinten. Das Detopack löste sich dabei von seiner Hose, die auch zertrennt wurde und landete vor der Sith. Hart schmetterte Sia'ku gegen die Rückwand, die ebenfalls eine T-Kreuzung bildete und sah kurze Zeit nur schwarz. Er spürte seine Beine nicht, hatte noch nicht verstanden was passiert war. Als er wieder halbwegs sehen konnte sah er die Rattataki, die sich gerade aufrappelte stark blutend und fluchend. Dabei fiel ihm der Sprengsatz ins Auge. Wie ihm Wahn kramte er in seiner Hosentasche, suchte nach dem Zünder. Da war er ! Er streckte ihn nach vorne drückte mit dem Daumen darauf. Die Sith blickte ihn an, blickte nach unten sah den Sprengsatz und wollte noch wegspringen. Ein dumpfer Knall zeigte jedoch das Ende der Sith auf, die nun bis kurz unter der Brust zerfetzt wurde und kurz vor ihm auf dem Boden landete. Sie war sofort tot. Sia'ku ließ den Zünder fallen. Blickte herab. Seine Beine waren verloren. Er 'blutete' wie sonst was und als der Schock langsam abklang rutschte er immer weiter in die Ohnmacht. Er sah noch wie eine große schwarze Gestalt sich ihm mit metallenen Fußstapfen näherte.

" A . . . GI . . . ? "

Er hörte noch eine Antwort, doch der Droide hob ihn bereits auf. Danach fiel er ganz in Ohnmacht

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[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Sortieranlage] Sliff Quori

Sliff Quori erreichte die Sortieranlage. Er fand sie verlassen vor, alle Bänder und Maschinen standen still. Hastig humpelte er weiter bis zu dem kleinen Raum, in dem die Munitionsreste verwahrt wurden. Rasch fand sich ein Metallteil, das als Hebel fungieren konnte, und mit einiger Mühe brach er die Tür auf. Da lagen sie: Patronen, Granaten, Blaster-Gaszellen... die Überreste längst vergangener Gefechte, konserviert im Vakuum des Alls, bis sie mit den Raumschiffwracks, in denen sie sich befunden hatten, nach Dorn Xesh 17 gebracht worden waren. Der Kobok zögerte nicht lange: Er hatte unterwegs genug Zeit gehabt, sich zu fragen, ob die Idee wirklich so gut war, wie sie im ersten Moment geschienen hatte. Wahrscheinlich war sie es nicht: Er verstand eigentlich viel zu wenig von Sprengstoffen, um die Basteleien, die ihm vorschwebten, zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Das Risiko war hoch. Aber ohne jede Art von Waffe dazustehen, während die Station von bewaffneten Feinden angegriffen wurde, schien ihm noch gefährlicher zu sein. Rasch stopfte er alles, was ihm brauchbar erschien, in eine Tasche und zerrte diese in die Werkstatt zwei Türen weiter. Hier wurden gut erhaltene technische Bauteile gesäubert und instandgesetzt, dementsprechend gab es gute Lichtquellen und geeignetes Werkzeug. Mit spitzen Fingern holte er etwas aus der Tasche, das er für eine Mörsergranate hielt, und suchte nach einer Möglichkeit, sie zu öffnen. Das erwies sich als relativ leicht: Man konnte eine Kappe abschrauben und gelangte so an das gefährliche innere. Drähte steckten in einer in Plastik verpackten, gummiähnlichen Masse; wahrscheinlich war das der Sprengstoff und die Drähte gehörten zu einem Zünder. Sliff griff beherzt zu, zog die Drähte heraus und dann die kleinen Päckchen mit dem Explosivstoff aus der metallenen Hülse. Das Schicksal meinte es offenbar gut mit ihm: Er wurde nicht von einer spontanen Explosion in Stücke gerissen. Nun steckte er eines der Päckchen in eine Thermosflasche und schüttete noch ein paar der Patronen sowie eine Handvoll Schrauben und Muttern hinein. Er hatte keine Ahnung, wie stark die Explosion sein würde, aber die Metallteile würden dafür sorgen, dass sie nicht wirkungslos verpuffte. Seine Sorge war eher, dass er viel mehr Schaden anrichtete als vorgesehen und vielleicht Teile der Station zerstörte. Er fasste den Vorsatz, sich von Räumen ferzuhalten, die dicht an der Außenhaut des Asteroiden lagen; denn er wusste nicht, wie dick und robust diese war und wieviel Sprengkraft es brauchte, um ungewollt ein Fenster hinaus ins All aufzustoßen. Nun fummelte er erneut zwei Drähte in die Sprengmasse und führte sie durch die Dichtung des Flaschendeckels. Wenn er richtig vermutete, musste ein elektrischer Funke genügen, um die Bombe zu zünden. Ein paar starke Batterien sollten diesen Zweck eigentlich erfüllen. Testweise rieb er die Pole an einem Stück Draht (das natürlich nicht mit seinem Sprengsatz verbunden war) und tatsächlich entstand ein kleiner Lichtblitz. Sehr gut!

Wenige Minuten später hatte er noch zwei weitere Bomben zusammengebastelt. Zwei davon hatten lange Drähte, so dass er sie ein paar Meter weit werfen und dann aus der Distanz zünden konnte. Die dritte lag nun am Eingang zur Sortieranlage, das Ende des Drahtes führte hinter das Fließband, hinter dem er Deckung suchte, und lag in seiner Hand, nur Zentimeter von den Batteriepolen entfernt. Alles war bereit für die Ankunft der Feinde. Keine Minute zu früh, wie es schien. Die Kampfgeräusche waren längst näher gekommen, dann jedoch verstummt; entweder hatten die Sicherheitskräfte die Eindringlinge zurückgeschlagen oder diesen wurde kein Widerstand mehr entgegengesetzt. Sliff hoffte auf das Beste, war aber auf das Schlimmste vorbereitet. Als er im Korridor rasche Schritte hörte, machte er sich bereit, seine Bombe zu zünden. Eine Gestalt hastete um die Ecke - und der Kobok erkannte, dass es sich um den alten Caamasi handelte, den er vor wenigen Stunden an seinem Arbeitsplatz abgelöst hatte.

»Pa! Hier drüben - ich bin's!. Was ist los? Ist der Angriff vorbei?«

Er erhielt keine Antwort. Der Caamasi starrte ihn nur für einen Moment verdutzt an und verschwand dann wieder hastig im Korridor. Sliff hörte ihn irgend etwas rufen. Und dann tauchten plötzlich zwei bewaffnete Gestalten auf. Der Kobok war sich augenblicklich im Klaren, dass sie nicht zu den Bewohnern oder dem Sicherheitspersonal der Station gehörten. Sie mussten Invasoren sein! Entschlossen, sie ohne weiteres Zaudern ins Jenseits zu schicken, führte er den Draht an die Batterie.

Nichts passierte. Keine Explosion, nicht einmal ein Zischen.

›Verdammt!‹ zischte Sliff Quori leise zwischen den zusammengekniffenen Mandibeln hindurch.

Die Eindringlinge hatten ihn bestimmt nicht gehört. Trotzdem schienen sie zu wissen, wo er sich befand. Sie legten auf das Fließband an, hinter dem er hockte, und schossen. Krachend spuckten die Mündungen ihrer Waffen Schrotladungen gegen die technischen Anlagen. Mit infernalischem Lärm rissen sie Löcher in die Verkleidung und fetzten Kabel und Schläuche ab. Sliffs jahrelanges Training und seine Reflexe zahlten sich aus: Als die Schüsse fielen, war er bereits auf dem Rückzug. Auf Händen und Knie kroch er in massivere Deckung hinter den Container, in dem die radioaktiv belasteten Schrottteile der kontaminierten Lieferung vom Vormittag gesammelt worden waren. Ein Querschläger traf den Kobok, die kleine Schrotkugel hatte beim Abprallen jedoch so viel Energie verloren, dass sie das Exoskelett nicht durchschlug.

Hinter dem Container angelangt griff er in die Tasche über seiner Schulter und zog eine zweite Sprengladung samt frischer Batterie heraus. Er wusste nicht, was bei der ersten Sprengung schiefgegangen war und ob die zweite besser funktionieren würde, aber er musste es versuchen. Mit einem Ruck richtete er sich in sitzende Position auf, so dass er über den Schrott hinweg seine Gegner sehen konnte. In der Linken hielt er die Batterie und das Ende des Drahtes, die Rechte warf die Granate. Noch während sie in der Luft war, drückte er Draht und Pol zusammen. Erst spuckte die zur Bombe umbebaute Lackdose nur ein paar Funken und es schien, als wäre auch das eine Fehlzündung; dann aber gab es eine ohrenbetäubende Explosion und Trümmerteile hagelten gegen die Wände. Sliff spürte einen heftigen Einschlag in seiner Stirn und taumelte zurück. Ihm war schwummrig und er sah nur unscharf. An seinen Fingern, mit denen er unwillkürlich nach seinem Kopf getastet hatte, klebte sein Blut. Doch er lebte... und das konnte man von seinen Gegnern nicht behaupten. Sobald er wieder in der Lage war, sich aufzurappeln und umzusehen, konnte er feststellen, wie heftig seine improvisierte Waffe gewirkt hatte. Einer der Bewaffneten hatte sich wohl sehr nah an der Bombe befunden: Er war so zerfetzt, dass man nicht mehr erkennen konnte, welcher Spezies er angehört hatte. Der andere war von mehreren Metallteilen durchlöchert worden und lag offenbar in den letzten Zügen. Der einstige Sith-Jünger verspürte keinerlei Mitgefühl. Er nahm dem röchelnden, zuckenden Sterbenden die Waffe ab und ließ ihn dann liegen.

Abermals verließ er seinen Arbeitsplatz, diesmal nur auf seinem verbliebenen Fuß und einer seiner Krücken; die andere Hand brauchte er für die Waffe. Mit mulmigem Gefühl schob er sich an seinem Blindgänger vorbei, der aber auch jetzt keine Anstalten machte, nachträglich seine Arbeit zu verrichten. Als er um die nächste Ecke gebogen war, wagte der Kobok endlich wieder, durchzuatmen. Er hatte viel Glück gehabt und diese Begegnung mit dem Gegner einigermaßen heil überstanden. Nun war er im Besitz einer Schusswaffe und fühlte sich für weitere Konfrontationen bereit. So schnell er konnte, machte er sich erneut auf den Weg in die Teile der Station, in denen er seine Kameraden vermutete. Er wollte diese Situation nicht allein durchstehen, sondern so schnell wie möglich wieder von Verbündeten umgeben sein.


[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Sortieranlage] Sliff Quori
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Gänge ] Gehenna und Sia'ku (in der Nähe) sowie ein Zirkelwächter und ein bröckelnder Widerstand

Jeglicher klarer Gedanke war ausgelöscht worden. Wovor hatte ihr Meister sie immer gewarnt? Sie wusste es nicht mehr. Alles was sie wusste, war das der alte Narr sich geirrt hatte. Sie konnte es mit allem und jedem aufnehmen. Alle Schranken waren durchbrochen und sie spürte wie ihr gesamtes Machtpotenzial sich aus ihrem Leib ergoss und in Form von flüssigem Tod auf die Würmer um sie herum ergoss. Wo ihr Diener war wusste sie nicht mehr. Vielleicht hatte er sich zurückgezogen um nicht im Epizentrum des titanischen Ausbruchs zu stehen.

Urplötzlich und bevor Gehenna selbst wusste warum, wirbelte Gehenna auf dem Absatz herum. Ihre Iris hatte sich von einem strahlenden Gelb in ein dunkles Orange verwandelt, das immer mehr zu Rot wurde, je länger ihr Zustand anhielt. Ihre Pupillen hatten Probleme sich auf die neuen zu fokussieren und so sah sie die Neuankömmlinge nur verschwommen. Es war ein halbes Dutzend, angeführt von einem alten Menschen, bewaffnet mit grobschlächtig und alt wirkenden Projektilwaffen, ähnlich denen der Zirkelwachen, nur um einiges modifizierter. Was sie tun wollte war klar. Doch das würden sie nicht. Nicht in diesem Leben. Der schmale Mund der Rattataki, der inzwischen von ihrem blutenden Zahnfleisch in einen roten Halbmond verwandelt worden war, zuckte und ein neuerlicher unartikulierter Schrei entrang sich ihrer Kehle und zerfetzte mühelos ihre Stimmbänder.

Der Schmerz war gut, er trieb sie an und sie spürte wie ihr Potenzial sich in ihrer Brust zu einer heißen Kugel formte. Wie in Zeitlupe gab der alte Mensch mit dem vor Wut und Gram verzerrten Gesicht den Befehl zum Feuern. Die Projektilwaffen knallten, doch wurden sie von Gehenna übertönt. Die schmächtige Rattataki wurde von hellem, blauem Licht erfüllt und ein einzelner Blitz peitschte durch die Luft und traf den Menschen in die Brust. Sein Schrei blieb in seiner Kehle stecken, als sein Leib vom Schlüsselbein abwärts in glühende Asche und Knochensplitter verwandelt wurde und die knisternde Elektrizität auf seine Kumpanen übersprang. Gehenna spürte, wie ihre eigenen Rippen zu Bruch gingen und irgendetwas in ihrem Bauch platzte. Doch sie war nicht mehr in der Lage dem Bedeutung beizumessen. Mit weit aufgerissenen Augen und einem wortlosen Kichern drehte sie sich wieder herum und überließ die knisternden Skelette und den halbintakten Torso ihrem Schicksal.

Die nächste Barrikade und ihre Mannschaft konnte der Naturgewalt genauso wenig entgegen setzen. Knirschend ging sie zu Bruch und in der Macht erloschen weitere Leben. Am Rande sah sie wie eine grünliche Gestalt versuchte zu fliehen. Nicht mit ihr. Mit der Macht packte sie das humanoide Wesen beim Genick. Kurz überlegte sie ob sie den Panzer einfach knacken sollte, doch das war zu einfach. Im nahen Gang spürte sie Verzweiflung und ihr Instinkt befahl das auszunutzen. Betont langsam ging sie auf das zappelnde Wesen zu, während ohne ihr zutun ein frenetisches Lachen ihrer Kehle entwich. Langsam bog sie um die Ecke und ihre Augen, von denen inzwischen blutige Tränen ihre Wangen hinab rannen versuchten sich auf die Quelle der Verzweiflung und Angst zu fokussieren. Das Ding war ebenfalls grün. Gehennas Hirn war nicht mehr dazu fähig sich die Frage nach eventueller Verwandtschaft zu fragen. Der blutige Halbmond verbreiterte sich und die glühende Klinge, die sich noch immer in ihrer Rechten befand näherte sich zischend dem Oberkörper der Nichtmenschin.

Ein Geruch von verbranntem Fleisch erfüllte den Gang, als das Lichtschwert Chitin und Gewebe verbrannte und schmolz. Kurz hielt sie inne, dann riss sie das Schwert wieder hinaus und pfefferte das nun tote Wesen zur Seite. Mit der Macht griff sie hinaus um auch das Leben des anderen zu beenden, doch plötzlich knallte etwas und heißer Schmerz bohrte sich in ihren Oberkörper. Während ihr geschädigtes Hirn versuchte dem grade Geschehenen einen Sinn zu geben knallte es erneut und die tastenden Finger ihres Geistes erschlafften, erneut kurz vor dem Gesicht ihres Gegners.

Weiterer Lärm. Diesmal wich sie aus und spuckte Blut und zwei Zähne die ihr ausgefallen waren. Knall. Hart schlug sie auf dem Boden auf und mit wütender Hartnäckigkeit schob sich der Schmerz in ihr Bewusstsein. Ein klagender Laut entwich gurgelnd ihren aufgeplatzten Lippen. Dann ergriff eine weitere dunkle Woge Besitz von ihr. Wie von Geisterhand wurde sie nach vorne geschleudert und die glühende Klinge ihres Schwertes grub sich erneut in hartes Gewebe mit weichem Kern. Jetzt endlich traf auch ihre mentale Faust. Spritzend wurde das Ding nach hinten geschleudert und schmetterte gegen die Wand. Schwer atmend begann Gehenna sich aufzurichten. Unartikulierte Laute gurgelten über ihre Lippen, während ihr Geist erneut nach ihrem Gegner suchte. Er würde dafür büßen das er ihr getrotzt hatte.

Dann, ein warnender Schrei der Macht. Reflexhaft zuckte ihr Kopf nach unten, doch sie sah nichts mehr. Nur noch schwarz. Dann knallte es erneut. Irgendetwas explodierte, ihr Becken verwandelte sich in einen Feuerball und dann war da nichts mehr.


[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Gänge ] Gehenna und Sia'ku
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Gang ] AGI-24, 4R

Nach und nach lichtete sich die Dunkelheit die AGI's Prozessor gefangen hielt, doch jegliche Arten von Sensordaten blieben aus. Die einzige Erklärung dafür war das ihr Gehäuse deaktiviert sein musste, und das sie bloß noch funktionierte weil ihre Interne Versorgung ihren Dienst tat. Die Energiezelle war nicht dazu gebaut einen ganzen Droiden zu versorgen und doch hatte AGI das schon mal bei einem Mouse-Droiden getan, doch ob sie den Kommando-Droiden zum laufen bringen konnte wusste sie nicht.

Langsam Aktivierte AGI die Kernsysteme des Kommando doch dabei sparte sie den Prozessor von 4R aus, eine Auseinandersetzung mit diesem störrischen Droiden konnte sie jetzt grade nicht gebrauchen. Sie brachte es Fertig die Motorik und das Gyroskop wieder zum laufen zu bringen, jedoch schaffte sie es nicht die Motorik zu koordinieren. Die Verkabelung musste irgendwie Beschädigt sein... aber sie konnte auch nicht hier liegen bleiben und hoffen das sie jemand finden würde. Außerdem musste sie verhindern das die Imperialen Sie vielleicht verschleppten.

Nach mehreren gescheiterten Versuchen die Beschädigten Leitungen zu umgehen oder zu überbrücken musste AGI sich eingestehen das sie die Systeme des Kommando-Droiden nicht gut genug kannte um ihn wieder fit zu kriegen. Ihr blieb bloß noch eine Möglichkeit, also aktivierte sie 4Rs Prozessoren.

„Du bist also doch ein Virus“ Die Virtuelle Stimme von 4R war seiner tatsächlichen so Ähnlich das AGI für einen Moment vergaß das sie 4Rs „Stimme“ eigentlich bloß eine Reihe von Signalen war welche nun Ungehindert durch den Ausfall ihrer Firewall bei ihr ankamen. „Ich bin kein Virus das hab ich dir doch schon mal erklärt. Sia'ku hat mich zu meinem Schutz in deinem Gehäuse verbaut.“ versuchte sie sich zu erklären „Kein Grund mir meinen Körper zu stehlen“ erboste sich die Stimme des Kommando-Droiden. Ob ihm klar war das AGI seinem Prozessor jederzeit einfach den Saft abdrehen konnte ?

Du musst mir helfen ich muss ein paar Leitungen überbrücken ohne dabei bleibende Schäden in deinem System anzurichten... wir müssen hier weg und vielleicht Sia'ku oder Cara'Kalla finden.“ Eine Weile blieb 4R stumm. Sein Stromverbrauch zeugte davon das er ein paar Systeme umlegte und die Motorik testete. „Wenn du kein Virus bist dann versprich das du wieder verschwindest sobald die Sache mit diesen Imperialen gelaufen ist oder ich sprenge dich mich und ein gutes Stück dieser Station in die Luft.“ Für einen Moment stockte AGI... konnte er das fertig bringen ? War vielleicht sogar Sprengstoff in dem Droiden verbaut um eine Selbstzerstörung zu ermöglichen ? Sie war sich nicht sicher... sicher war jedoch das der Kommando-Droide seine Drohung ernst meinte, und selbst wenn AGI ihn einfach abschalten konnte so brauchte sie ihn doch um sich überhaupt von hier weg zu begeben.

„Ist ja gut jetzt ich werde Sia'ku bitten mich auszubauen sobald Ich in Sicherheit bin, dann hast du deinen Körper wieder für dich.“ AGI schaffte es tatsächlich die Codezeilen genervt klingen zu lassen.“Aber zuerst müssen wir einen der beiden Finden und irgendwie verhindern das die ganze Station umgebracht wird.“ „Da war ich etwas erfolgreicher als du. Die Notsysteme laufen wir haben die Sensoren und Motorik wieder also machen wir uns mal auf die Suche.“

Gemeinsam erhoben sich die Zwei und brachten den Kommando-Droiden mit dem Loch in der Brustpanzerung dazu sich dem weg der Zerstörung folgend auf den Weg zu machen. Überall lagen verstümmelte Verteidiger und mit Schrotkugeln getroffene Wesen, die Barrikaden die kurz zuvor gebaut worden waren waren zerstört und um eine Ecke war mehrere Meter des Ganges von einer Explosion geschwärzt. Am ende dieses Ganges lag Sia'ku, dem Verpinen war übel mitgespielt worden und irgendwas hatte seine Beine an den Oberschenkeln abgetrennt.

" A . . . GI . . . ? " flüsterte der kleine Verpine ehe er wieder Ohnmächtig wurde. „Wir müssen ihn zur Krankenstation bringen... hoffentlich ist sie noch in Funktion.“ „Ich weiß nicht ob das was nützt.“ „Willst du deinen Körper zurück haben ja oder nein ?“ „...“ „Also los.“.

Alles wird Gut, wir bringen dich zum Doc.“ AGI versuchte die Stimme des Kommando-Droiden zuversichtlich und beruhigend klingen zu lassen doch war der blechernde Klang so übermäßig das man es nicht erkennen konnte. Vorsichtig hoben AGI und 4R den leblosen Verpinen auf und brachten ihn so schnell es der Angeschlagene Kommando fertig brachte in die Krankenstation.

Hier war es brechend voll mit verletzten und einzig der Umstand das der Kommando, auch im lädierten Zustand, beeindruckend und gefährlich aussah sorgte dafür das der Arzt sofort zu ihnen kam und sich um Sia'ku zu kümmern. AGI jedoch wich nie von seiner Seite auch dann nicht als der Arzt sich wieder anderen Patienten zuwandte. Sie stand da und wartete darauf das Sia'ku wieder erwachte, er musste einfach wieder aufwachen denn ohne ihn wusste sie nicht wie es weiter gehen sollte.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Krankenstation ] AGI-24, 4R, Sia'ku, Doc und jede menge andere Verletzte (NPC's)
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Korridore ] Sia'ku , AGI-24

Was der Verpine vom Weg zur Krankenstation mitbekam war nicht sonderlich viel. Die schweren Schritte des Droiden die in melodischen Abständen über den Metall Boden der Station stampften. AGI-24 richtete einige Worte an Sia'ku. Er hörte sie auch. Doch aus irgendeinem Grund wurde ihm die Bedeutung der Worte nicht transparent. All seine Sinne schienen so abgestumpft, alles wurde überlappt von dem roten Schmerz, der sich unterhalb seiner Hüfte ausbreitete. Er war in einem komischen Zustand, schwebend zwischen Ohnmacht und Zurechnungsfähigkeit. War das wie es sich anfühlte zu sterben ? Das letzte was er wahrnehmen konnte bis er endgültig in die schwärze der Ohnmacht rutschte war schreien. Das schreien vieler Wesen. Vor Schmerz, Trauer, Verzweiflung.

In der Ohnmacht träumte er von seiner Kindheit auf Roche. Schritt für Schritt lief das kurze Leben des Verpinen an ihm vorbei. Zeigte die guten und die schlechten Zeiten. Die Zeiten in denen sie hungern mussten, da einer ihrer Frachter abgeschossen wurde. Die guten Zeiten, die er mit Cara'Kalla verbracht hatte. Sie war deutlich älter als er, trotzdem hatten sie zusammen die verlassenen Bereiche der Station erkundet, Räume freigelegt in dem seit Jahrzenten niemand gewesen war, Minenausschachtungen gefunden, die bereits zu Zeiten der ursprünglichen Nutzung der Station schon nicht mehr von nutzen gewesen waren. Er mochte eine schwerere Kindheit gehabt haben, als die privilegierten Wesen, von denen man im Holonet lesen konnte. Harte Arbeit war schon seit früh auf ein Teil seines Lebens gewesen. Doch hatte ihn das geformt. Zu einer Person gemacht, die nicht aufgab, auch wenn das ganze Universum gegen ihn stand. Das war ja sogar der Fall. Jeder Fremde der hier ankam war der festen Überzeugung, dass alle auf Dorn-Xesh 17 flüchtige kriminelle oder ins Exil geschickte Black Sun Mitglieder waren. Das war alles andere als der Fall. Sehr viele hier waren ehrlichen Arbeiter, die eine mehr oder weniger ehrliche Arbeit verrichteten um sich ernähren zu können.

Der Verpine erwachte, das grelle Licht und die weißen Kacheln der Krankenstation blendeten ihn zunächst weswegen er aufstöhnte. Neben sich hörte er sich etwas erheben. Die Stimme von 4R war zu hören, er rief an scheinen den Doc. Langsam gewöhnten sich die Augen des Insektoiden an das Licht und er konnte sich umsehen. Er fühlte sich benommen, versuchte zu rekonstruieren was passiert war. AGI-24 redete auf ihn ein, doch verstand er nicht genau, was sie ihm sagen wollte. Starrte nur in ihre Richtung während er nachdachte. Da fiel es ihm ein! Die Sith, der Sprengsatz. Er schrie auf, riss die Decke von sich herunter. Und erblickte die Verletzung, die das Lichtschwert ihm zugefügt hatte. Es fühlte sich an als wäre sein Herz stehen geblieben. Mit diversen Druckverbänden verbunden lagen durch die Stummel seiner Beine, kurz unterhalb seiner Hüfte waren sie glatt abgetrennt worden. Seine Antennen vibrierten, vor Zorn, Angst und Wut auf die Person, die ihm das zugefügt hatte. Hätte er die Möglichkeit gehabt zu weinen wie ein Mensch, das hier wäre wohl der Moment gewesen. Er warf die Decke zurück dahin wo sie zuvor war. Seine Gedanken waren wirr, er wusste nicht, was er zu fühlen hatte in diesem Moment. Er machte sich Sorgen, wie sollte es weitergehen ? Ein Mechaniker ohne Beine ? Wer brauchte so etwas. Vor allem in seinem Alter gab es so viele besser alternativen. Er schüttelte den Kopf. Wollte sich ablenken. Doch was sollte er tun ? Er war an diversen Geräten angeschlossen, die in regelmäßigen Abständen seine Lebenszeichen überprüften, was ihn selbst wenn er noch Beine gehabt hätte am weglaufen gehindert hätten. Er drehte sich zu dem großen Kommandodroiden, der immer noch wie angewurzelt da stand. Ein großes Loch klaffte in der Brust des Droiden. Sia'ku griff danach, erblickte einige defekten Kabel.

" Sag dem Doc, er soll mir mein Werkzeug bringen, ich werde sonst wahnsinnig hier. "

Da der Droide bereits zuvor nach dem Arzt gerufen hatte kam dieser auch nach einigen Minuten zu ihm. Dieser hatte Augenringe, die davon Zeugnis trugen, dass er wohl seit einiger Zeit nicht mehr geschlafen hatte. Er hatte eine Tasse der braunen Flüssigkeit bei sich, die er "Kaffee" nannte. Ein Koffeinhaltiges Getränk, dass Menschen dazu befähigte länger ohne Schlaf auszukommen, hatte er ihm mal erklärt. Der Doc überprüfte die Werte der Anzeigen und wendete sich an Sia'ku.

" Wie geht's dir ? Hast du schmerzen ? Und nein du kannst dein Werkzeug nicht haben du musst dich ausruhen. "

Sia'ku beantwortete die Fragen so gut es ging. Die Bandagen wurden ausgetauscht und einige Sekunden wollte der Verpinen mit dem Arzt diskutieren. Doch dieser machte eindeutig klar, dass er sich weiter schonen musste. Bevor der Arzt gehen konnte stellte Sia'ku noch eine Frage.

" Wie geht es dem Rest ? "

Der Arzt stellte seine Tasse auf den Nachttisch neben dem Bett des Verpinen, den er sich mit dem Nebenbett teilen musste, da die Station deutlich überbelegt war. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, sodass sein weißer Mantel raschelte.

" Nun. Wir haben noch einige Jungs aus dem Wachdienst die auf der Kippe zwischen Leben und Tod und stehen. Der Rest ist ziemlich niedergeschlagen. Sie wissen nicht wohin mit sich selbst. Janos ist tot und seine komplette Truppe gleich mit. Da das alte Schlappohr es auch nicht geschafft hab sind ich und Shahkul die letzten der Stationsleiter, die übrig sind. Einige sind schon gegangen während du ohnmächtig warst. Eine ganze Gruppe der Mechaniker ist nach Nickel-One um sich da in den Werften zu verdingen, eine unsere Korvettes hat sich auf die Fahne geschrieben Rache zu üben und ist drauf und dran imperiale Transporte zu plündern. Wenn ich hier alle soweit Stabil sind wollten wir nach The Wheel um da mit der Black Sun anzubändeln. Janos hatte gute Kontakte mit den Jungs dort, und Shahkul kennt auch diverse Leute die Arbeit vergeben können also. "

"Cara'Kalla ist auch nicht mehr . . oder ?"

Der Verpine war niedergeschlagen. Es war als hätte man ein Loch in sein Herz gerissen. Man hatte seine Familie getötet. So viele waren tot. Aber eventuell hatte es Kalla ja geschafft. Obwohl er es bezweifelte. Das Kopf schütteln des Arztes bestätigte ihm das. Er konnte ein schluchzen nicht unterdrücken.

" Du ich muss mich um den Rest kümmern. Die halbe Kantine ist auch noch mit verletzten belegt. Wir haben aber die, deren Körper wir bergen konnten noch nicht beigesetzt. Wir warten darauf bis wir abfliegen. "

Sia'ku nickte und wünschte ihm viel Glück. Er wendete sich mit leiser Stimme an AGI.

" Ist alles gut ? Hat es irgendein wichtiges System bei dir erwischt ? Ich kann als einziger da rumwerken sonst merkt noch irgendwer, dass da was faul ist. "

AGi-24 bestätigte, dass soweit alles funktionierte und gab zu bedenken, dass sich der Verpine wohl eher um sich selbst kümmern sollte. Darauf musste Sia'ku nur kichern. Was gab es da groß zu kümmern. Sein Leben lag in Scherben vor ihm. Seine Zukunft war alles andere als Gewiss. Doch er hatte eine Idee.

" Kannst du mir jemanden suchen, der sich mit der Black Sun auskennt ? Frag dich einfach durch. Eventuell findest du ja jemanden. "

Die AI haderte, wollte anscheinend nicht von seiner Seite weichen. Doch ließ sie sich überzeugen. Es mussten die ersten Schritte getan werden. Auch wenn es bedeutete, dass er sich in die Sklaverei begeben musste.

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[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Sortieranlage] Sliff Quori

Aus der Ferne waren Schüsse, Rufe und Explosionen zu hören. Doch Sliff Quori hatte durch seinen Erfolg in der Sortieranlage und die erbeutete Waffe neuen Mut gefasst und setzte seinen Weg fort, immer auf die Quelle des Lärms zu. Er wollte sich an der Verteidigung der Station beteiligen. Doch er kam nicht besonders schnell voran und als er eintrat, war alles bereits vorbei. Die Angreifer waren tot. Viele der Bewohner allerdings auch. Als er um die letzte Ecke bog, die ihn noch vom Schauplatz der heftigen Gefechte getrennt hatte, sah er eine Menge tote und verletzte Körper am Boden liegen. Doch schon einen Augenblick später war seine Aufmerksamkeit von diesen abgelenkt und ganz bei den Waffenmündungen, die nervöse Hände auf ihn richteten. Instinktiv hob auch er seine Kanone: Im Sith-Tempel hatte er sich Kämpfer-Reflexe angeeignet, die ihn nun auf diese denkbar dümmste Weise reagieren ließen; dass es manchmal besser war, sich kampflos zu ergeben, war nicht unbedingt Teil seiner harten Schule gewesen. Vielleicht hätte man ihn aufgrund dieser falschen Reaktion einfach erschossen, doch glücklicherweise war jemand geistesgegenwärtig genug, um zu erkennen, mit wem er es zu tun hatte.

»Nicht schießen!« sagte eine unangenehm klingende, aber vertraute Stimme. »Der gehört zu uns - das ist der Traumtänzer!«

Sliff erkannte denjenigen, der das gesagt hatte. Es war der kleine Aleena namens Bolt, der mit ihm in der Sortieranlage arbeitete. Einen Moment deuteten die Waffen noch aufeinander, dann wurden sie gesenkt, aber nur ein Stück. Man war nach dem Angriff offenbar nicht bereit, allzu vertrauensselig zu sein. Einer der Bewaffneten, ein Mensch, ging auf den Kobok zu und nahm ihm das Gewehr ab. Er griff auch nach dem Gurt der Tasche an seiner Schulter.

»Vorsicht: Da ist 'ne Bombe drin!« warte Sliff. Sofort reagierten die Männer und Frauen wieder überaus alarmiert. Bolt kam langsam näher und warf einen vorsichtigen Blick in die Tasche - dazu musste er sich auf die Zehenspitzen stellen.

»Ist das Munition aus dem Lager beim Sortierwerk?«

Der Kobok nickte. »Hat mir gute Dienste geleistet. Eine habe ich in der Anlage gezündet und damit zwei Angreifer ausgeschaltet. Eine andere war ein Blindgänger, die liegt noch am Eingang. Jemand sollte sie entschärfen...«

»Ja, das sollte ›jemand‹!« antwortete der Aleena mit scharfem Tonfall. »Aber schön, dass du noch lebst. Als du plötzlich weg warst, haben wir schon das Schlimmste befürchtet.«

»Ich war nicht ›plötzlich‹ weg:« (Jetzt war es an Sliff, einen vorwurfsvollen Tonfall anzuschlagen) »Ich hatte bloß nicht so viele Füße wie ihr und bin daher leider ein klein wenig langsamer gewesen!«

Mit der Körpersprache des kleinen Reptils konnte der ehemalige Sith-Jünger nichts anfangen, deshalb blieb es Bolts Geheimnis, ob er bei diesem Vorwurf ihn mit Schuldgefühle, Ärger, Gleichgültigkeit oder etwas ganz anderes empfand. Er reagierte jedenfalls nicht darauf. Stattdessen deutete er auf einen der Toten, den Sliff Quori erst bei näherem Hinsehen als einen weiteren Kollegen aus seiner Schicht erkannte.

»Billy hatte weniger Glück als wir. Und Pa wird noch vermisst.«

»Ich habe Pa gesehen und ich glaube, er ist mit den Angreifern im Bunde«, erwiderte der Kobok. Sofort waren alle Umstehenden hellhörig. Einer murrte deutlich vernehmbar: Er schien diese Behauptung für absolut unglaubwürdig zu halten. Pa war immerhin einer derjenigen, die schon seit vielen Jahren auf dieser Station lebten und wurde von vielen gemocht, von den übrigen zumindest geachtet. Sliff musste nun zweimal beschreiben, wie die Begegnung mit dem Caamasi abgelaufen war. Möglichst objektiv schilderte er dessen merkwürdige Reaktion und dass unmittelbar nach seinem Verschwinden zwei Bewaffnete aufgetaucht waren. Dass dieses Verhalten zumindest verdächtig war, mussten die anderen einsehen. Es schien im Moment überhaupt keinen Anführer zu geben, der Anweisungen erteilen konnte, aber die verbliebenen Verteidiger sagten untereinander weiter, dass man sich vor Pa in Acht nehmen und ihn sicherheitshalber festhalten sollte, wenn er gesehen wurde.

Nun wollte auch Sliff wissen, was sich während seiner Abwesenheit ereignet hatte, und erhielt einen kurzen Bericht. Dieser fiel sehr ernüchternd aus: Der größte Teil der Führungsspitze gehörte zu den Opfern. Die Station hatte keine funktionierende Kommandostruktur mehr. Die Zahl der Opfer konnte im Moment niemand klar benennen.

»Du solltest aber auch zur Krankenstation gehen und das da ansehen lassen«, merkte der Aleena in diesem Kontext an.

Erst jetzt erinnerte sich der ehemalige Sith-Jünger an die Wunde, die er selbst erlitten hatte. Er griff zu seinem Kopf und stellte fest, dass ein nicht allzu kleines Lich in seinem Chitinpanzer klaffte, aus dem sogar ein Stück Metall herausragte. Ein bisschen tiefer, und der Splitter wäre ihm ins Gehirn eingedrungen. Blut war ausgelaufen und hatte sich in der Vertiefung seiner Brauenplatte gesammelt, wo es teilweise getrocknet, zum Teil aber auch weiter gelaufen und von der Nase und den Mandibeln abgetropft war. Jetzt, da er sich der selbst zugefügten Wunde bewusst wurde, spürte Sliff sie mit einem Mal so überdeutlich, dass er nicht begreifen konnte, wie er sie bis dahin hatte ignorieren können. Ihn überkam ein Schwindelgefühl und er musste sich für einen Moment an der Wand abstützen.


»Ja... ich geh gleich hin. Äh, welche Richtung?« fragte er. Bisher war er nur einmal auf der Krankenstation gewesen, nämlich zu den obligatorischen Untersuchungen direkt nach seiner Ankunft. Erst am nächsten Tag hätte er sich normalerweise wieder dort melden sollen, um überprüfen zu lassen, wie sein Bein verheilte. Wie er von seinem jetztigen Aufenthaltsort dorthin gelangte wusste er nicht genau.

»Da vorne links und dann nur noch geradeaus. Genau da hängt doch ein Schild, du Traumtänzer!«

***

Sliff Quori blieb mehrere Stunden in der Krankenstation. Nicht weil es so lange dauern würde, seine Wunde zu behandeln, sondern weil die Leute dort - Ärzte ebenso wie freiwillige Helfer - völlig überfordert waren. Auf die Behandlung von Schuss-, Brand- und Stichwunden in diesem Ausmaß war man hier nicht eingestellt, weder personell noch sonstwie. Üblicherweise wurden hier leichte Krankheiten, Arbeitsunfälle und die Folgen von Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern behandelt, nicht die Auswirkungen eines wilden Kampfes auf Leben und Tod. Der Kobok gehörte nicht zu denen, die es besonders schwer erwischt hatte: Da er noch aufrecht sitzen konnte, wurde sein Fall nicht als besonders dringlich eingestuft und er musste lange warten, bevor jemand kam, um sich mit ihm zu befassen. Es stellte sich jedoch nach einer Weile heraus, dass derjenige gar nicht in der Lage war, ihm zu helfen, weil er bis dato noch nie einen Insektoiden behandelt hatte und über deren Biologie und Anatomie nicht das Geringste wusste. Zwar bot er an, den Splitter herauszuziehen und die Wunde dann zu verbinden, aber Sliff lehnte dankend ab: Das wollte er von jemandem machen lassen, der einigermaßen wusste, was er tat. Natürlich dauerte das wieder eine lange Zeit. Irgendwann kam dann glücklicherweise ein verbeulter Medi-Droide vorbei und kümmerte sich um die Verletzung - mit dem wenig hilfreichen Hinweis, dass es sinnvoll gewesen wäre, mit der Versorgung zu einem früheren Zeitpunkt zu beginnen. Er entfernte den Metallsplitter, säuberte die Wunde, verschloss das Loch dann mit einer Art Zement und legte einen Verband an. Zudem verordnete er Medikamente, um die Heilung des Chitins zu beschleunigen und Wucherungen zu verhindern, mutmaßte aber, dass diese derzeit auf der Station überhaupt nicht verfügbar waren. Er wollte das aber in Erfahrung bringen. Dann war der Droide weg - und wieder saß Sliff nur herum und wartete. Er schwieg, lehnte mit dem Rücken an der Wand, legte seinen Beinstumpf hoch und entspannte, so gut das in dem lauten, übelriechenden Chaos der Krankenstation möglich war. Dabei hörte er - teilweise ungewollt - was andere zu sagen hatten. Helfer und Patienten sprachen über Verletzungen, die sie behandelt, erlitten oder gesehen hatten, und es waren tatsächlich einige sehr hässliche Fälle dabei. Der Kobok wurde vor allem hellhörig, als er aufschnappte, dass manche der Wunden durch ein Lichtschwert erzeugt worden waren. Er kannte diese Waffen nur allzu gut und wusste, was für Wunden sie anrichteten: Die Beschreibung, die er hörte, passte. Allerdings warf das eine Menge Fragen auf. Denn nach wie vor gingen alle davon aus, dass Imperiale den Angriff durchgeführt hatten. Doch auf Seiten des Imperiums verwendeten nach seinem Wissen (das immerhin das eines Insiders war) ausschließlich Sith solche Waffen. Natürlich besaß manch ein Nicht-Sith eine, die er irgendwo erbeutet oder auf dem Schwarzmarkt gekauft hatte, aber die setzte man normalerweise nicht im Kampf ein, wenn man nicht über die Macht verfügte. Wenn es aber Sith waren, die diese abgelegene Asteroidenstation attackiert hatten - konnte das dann ein Zufall sein? Nein, sicherlich nicht; und Vorsehung war es auch keine! Sliff vielen diverse Gründe ein, die Mitglieder des Ordens veranlassen konnten, hier einen Angriff durchzuführen, doch in Hinsicht der zeitlichen Übereinstimmung fiel ihm nur eine ein: Sie mussten auf der Spur des Zabrak Kosak gewesen sein, der wie er ein ehemaliger Jünger war, aber - im Gegensatz zu ihm - bekanntermaßen verfolgt wurde, und das mit gutem Grund. Offenbar war seine Einschätzung, dass er seine Verfolger abgeschüttelt hatte, nicht berechtigt gewesen. Der Kobok fragte sich, was wohl aus dem Mann geworden war; er hatte ihn in den vergangenen Tagen nicht zu Gesicht bekommen. Mehr als das Schicksal des Zabrak interessierte ihn aber sein eigenes. Er hatte großes Glück, dass er nicht mit Leuten konfrontiert worden war, die er von früher kannte. Und dass er keinem verrückten Lichtschwertschwinger über den Weg gelaufen war, gegen den der selbstgebastelte Sprengsatz vielleicht nicht viel ausgerichtet hätte. Er hatte großes Glück gehabt - allerdings Glück im Unglück. Denn das Unglück war ebenfalls nicht zu übersehen: Er musste einsehen, dass er auf dieser Station nicht sicher war. Vielleicht folgte bald ein weiterer Angriff; es war fraglich, Dorn Xesh 17 noch eine Attacke dieser Art abwehren konnte. Selbst wenn die Sith nicht wussten, dass er sich hier befand, oder es ihnen gleichgültig war, konnte er so zu ihrem Opfer werden. Seine Vergangenheit holte ihn ein, selbst in diesem entlegenen Winkel der Galaxis. Diese Erkenntnis war absolut entmutigend. Der Traum von einem neuen Leben mit ehrlicher Arbeit auf diesem Asteroiden war schon jetzt geplatzt wie eine Seifenblase. Sliff hatte großes Verständnis für diejenigen, die offen darüber sprachen, woanders ihr Glück versuchen zu wollen oder sogar mutmaßten, dass es das Beste wäre, den Asteroiden ganz aufzugeben.

Noch immer war der Droide nicht mit dem Medikament zurückgekommen. Wahrscheinlich hatte er bereits wieder mit wichtigeren Fällen zu tun; möglicherweise war er aber auch nur vergessen worden. Die Maschine hatte einen uralten und etwas zerstreuten Eindruck gemacht. Da er keine Lust mehr hatte, mit den Schauergeschichten der anderen Personen und seinen eigenen trostlosen Gedanken allein zu sein, stemmte er sich wieder auf seine Krücke, um die Krankenstation zu verlassen und sich in seinem Zimmer aufs Ohr zu legen. Vorher wollte er aber noch einmal nachsehen, ob er den Droiden irgendwo entdecken würde, um ihn nach der Arznei zu fragen. Er ging kurzentschlossen durch die nächste Tür - und erstarrte bei dem Anblick, der sich ihm dort bot.

Auf einem Bett lag ein Verpine; er glaubte, dass es sich um Sia'ku handelte, der ihn bei seinem Eintreffen auf dem Asteroiden freundlich empfangen hatte. Doch es war nur der halbe Sia'ku. Nicht weit unter der HÜfte endeten seine beiden Beine in Stummeln, die dick in Verbände eingewickelt waren. Es war wie ein Traumbild oder ein Déjà-vu. Als würde Sliff Quori sich selbst zusehen, wie er nach seiner Amputation wieder zu sich kam und ungläubig auf seinen Stumpf starrte. Natürlich war dieser Insektoid kein Kobok, er hatte beide Beine verloren statt nur einem und die Krankenstation von Dorn Xesh 17 hatte wenig zu tun mit der auf Mols Schiff, aber dennoch war die Übereinstimmung zwischen den Szenarien groß genug, um in ihm alles wieder hochzuwühlen und ihn komplett aus der Fassung zu bringen. Sein eigenes Schicksal wurde ihm bei diesem Anblick bewusster denn je.

Ein Arzt kam und unterhielt sich kurz mit Sia'ku, doch Sliff hörte kein einziges gesprochenes Wort. Auch ein Droide (AGI-24) stand daneben: Der Kobok nahm ihn kaum zur Kenntnis. Als sich der Droide umwandte und sich sowohl sein Blick als auch der des Droiden auf den Eingang ausrichteten, stand er da noch immer und starrte den frisch Verstümmelten völlig entgeistert an.

[Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Krankenstation] Sliff Quori, Sia'ku, AGI-24
 
[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Krankenstation ] AGI-24, 4R, Sia'ku, Doc, Sliff Quori und jede menge andere Verletzte (NPC's)

Das erste mal wanderte der Blick des Verpinen zur Tür, als AGI dort den kleinen Raum, der wohl mal eine Abstellkammer gewesen war verließ. Der Droide musste sich mit ein wenig Aufwand den Weg durch die Tür bahnen, denn der Kobok Sliff Quori, oder auch Traumtänzer wie ihn einige getauft hatten stand im Türrahmen auf seine beiden Krücken gelehnt. Er hatte bisher kein Wort verloren und Sia'ku wusste nicht genau wie lange er dort schon stand. Da der Verpine nun zunächst alleine war ergriff er das Wort, versuchte sich dabei umständlich ein wenig aufzusetzen, was jedoch nur darin endete, dass die Stümpfe wieder zu schmerzen begannen.

" Komm doch rein. Setz dich. Ich kann ein wenig Gesellschaft gut gebrauchen. "

Obwohl der Verpine sich auf die Fahne geschrieben hatte egal in welcher Situation ein Optimist zu sein war die Bitterkeit in dieser Aussage nicht zu überhören. Es war einfach zu viel. Zu viel auf einmal. Er hatte das ganze Szenario noch nicht richtig realisiert, es musste ein schlechter Traum sein. Der Kobok stapfte hinein immer noch den Blick auf Sia'kus Verletzung fixiert. Ein kleiner Hocker, der sich neben dem Bett befand, jedoch viel zu klein für den Kommando Droiden gewesen war wählte er als seinen Sitzplatz aus. Eine Weile lang schwiegen sich die beiden einfach nur an. Es gab nicht viel zu bereden. Viele waren gestorben und um ehrlich zu sein konnte Sia'ku aktuell keine weiteren schlechten Nachrichten von toten Stationsbewohnern verkraften, weshalb er nicht nach der Sortierungscrew fragte. Der Kobok brach mehr oder weniger das schweigen. An ein kleines Nachttischchen war die Schrotflinte angelehnt, mit der der Verpine die Sith beschossen hatte. Das Kriegsgerät war außer einiger schrammen vollkommen unbeschädigt und das Symbol einer Peitsche prankte über dem Griff. Der Kobok beäugte das ganze neugierig.

" Wegen dem Teil lebe ich noch. "

Der Kobok blickte auf. Das einzige was bisher zu hören war, war das stöhnen und röcheln aus dem Hauptraum der Krankenstation gewesen, überlagert von diversen Gesprächen. Er schien fast schon ein wenig erschrocken. Sia'ku hatte einen weiteren Gegenstand schon zuvor gesehen, den der Droide auch mitgenommen hatte. Der Verpine griff nach dem Lichtschwert, und warf es Sliff zu.

" Das da und ihr Besitzer haben mir die Beine gekostet. Aber hey besser meine Beine als der Rest der Station hm ? "

Ein bitteres lachen entrann der Kehle des Insektoiden. Seine Antennen vibrierten langsam und ohne, dass der Verpine hatte nachfragen müssen antworteten andere Verpinen der Station indem sie in ihrer Sprache Beistand "sendeten". Wie würde es dem Verpinen ergehen, wenn er erst mal das Roche System verlassen hatte ? Er hatte eine grobe Idee, wie er eventuell Ersatz für seine Beine erhalten konnte. Doch war das ganze riskant und er brauchte dafür Kontakte zur Black Sun, die er noch nicht besaß. Und selbst dann würde er wohl das Roche System und den Rest seiner Rasse nie wieder sehen. Andere Rassen konnten die Art und Weise, die Verpinen miteinander kommunizierten nicht verstehen. Es sprach für sich, dass die einzigen kriminellen Verpinen der Galaxis entweder weitab ihrer Heimat lebten, oder beschädigte Antennen besaßen. Die Intimität einer Gruppe von Verpinen konnten die simple Kommunikation mit Wörtern nicht erreichen. Nicht nur wäre er ohne Beine, ohne Familie, ohne Leute die er kannte, nein es würde ihm verdammt schwierig fallen das ganze wieder zu finden. Der Verpine schüttelte den Kopf, versuchte die negativen Gedanken zu verscheuchen. Der Traumtänzer hatte währenddessen das Lichtschwert aktiviert. Das summen der Waffe ließ ihn einen Schauer über den Rücken fahren und das rote Licht, dass es verströmte schrie nach Blut und Tod. Der Kobok blickte mit einer Art Ehrfucht auf die Waffe, die er nicht ganz verstehen konnte. Aber wer wusste schon wo der Kobok herkam.

" Du bist doch über die Black Sun hierher verfrachtet worden oder ?"

Der Kobok bejahte die Frage. Er legte die Waffen wieder dorthin zurück wo sie gelegen hatten auch wenn das ganze benötigte, dass er sich mit den Krücken hin und her hiefte. Sia'ku freute sich nicht sonderlich darauf hinauszufinden, wie er von diesem Bett aufs Schiff kam.

" Dann . . kennst du doch bestimmt ein Mitglied der Black Sun oder nicht ? "

Auch dies bestätigte der kleinere Insektoid.

" Nun. Wenn wir hier Weg kommen. Diese Verletzung so gut verheilen sollte und ich nicht an mangelnder Versorgung verrecke. Habe ich eine Idee wie du und ich unser Extremitäten zurück bekommen könnten. Natürlich nicht genau so wie vorher, aber es sollte gehen. Nur brauche ich dafür einen Kontakt zur Black Sun . . . und falls du mit einsteigen willst musst du davon ausgehen deinen Lebtag nicht mehr frei von der Black Sun zu sein. "

Traumtänzer schien schockiert. Er schwieg zunächst, schien zu grübeln, setzte zu einer Antwort an.

[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Krankenstation ] Sia'ku, Sliff Quori und jede menge andere Verletzte (NPC's)
 
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