RTL und Sat.1 als 'Unterschichtenfernsehen'?

Spaceball schrieb:
Sendungen die möglichst billig sind werfen mehr Gewinn ab als teure Sendungen und schaffen dadurch langfristig Arbeitsplätze. Teure Sendungen schaffen meist nur kurzfristig Arbeitsplätze denn nicht jede Serie läuft erfolgreich.

eine sendung, ob billig oder teuer produziert schafft immer nur dann langfristig arbeitsplätze, wenn sie auch gut läuft. und mehr gewinne werden in ersten linie auch nur durch hohe einschaltquote erzielt und nicht durch einsparungen bei den produktionskosten. da spielen die produktionskosten zwar auch eine rolle, aber man kann jawohl davon ausgehen, dass eine serie die gut und eben auch teurer produziert wird sich länger hält, als eine schenll hingekleisterte billig-sendung des gleichen formats.

Spaceball schrieb:
mal von Sendungen wie AK04 und anderer Extremschrott abgesehen

siehst du, genau diese sendungen sind es, auf die man (wie ich finde) verzichten könnte. den leuten, die sich mittags (oder wann das läuft) hinsetzen und sich diesen vollkommenen schwachsinn (darüber sind wir uns doch wohl hoffentlich einig) ansehen, könnte man einen größeren gefallen tun, wenn man da eine tiersendung, ein geschichtsmagazin oder meinetwegen einen schönen, alten disney-zeichentrick senden würde. die haben für mich immer noch genug lehrwert um sowas vorgezogn zu werden.
 
Also es gibt wesentlich mehr in den Öffentlich-Rechtlichen Anstalten als Heimatfilme und Musikantenstadl. Zum Beispiel vernünftige Wirtschaftsnachrichten, ausführlichere Nachrichtensendungen und aktuelle Politik. Und das sind Sachen, die interessieren eben die Unterschichten nicht. Wobei ich durchaus einen Zusammenhang sehe zwischen sozialer und wirtschaftlicher Unterschicht.
Aber ich sehe auch gerne mal Comedyserien auf den Privaten (wenn ich überhaupt mal fernsehe) - und ich gehöre nicht zur Unterschicht. Seichte Unterhaltung gehört für mich eben auch zum Leben dazu.
 
Furia Lynn schrieb:
Wer sich jeden Sonntag Notruf anguckt weiß sicher ein wenig mehr über erste Hilfe, als jemand, der mal fürn Führerschein nen Kurs belegt hat und sonst nix gemacht hat.


darth_gerre schrieb:
, notruf guck ich jetzt nicht, aber das ist wenigstens realitätsnah, da es ja auf tatsachen aufbaut. dabei lernt man eben was.



AHHH.... :eek: :mad:


Als angehende Rettungshelferin und Sanitäterin kann ich dir sagen, das Notruf eine der Sendungen ist, die von der Realität am meisten Abweichen
 
Zuletzt bearbeitet:
darth_gerre schrieb:
eine sendung, ob billig oder teuer produziert schafft immer nur dann langfristig arbeitsplätze, wenn sie auch gut läuft. und mehr gewinne werden in ersten linie auch nur durch hohe einschaltquote erzielt und nicht durch einsparungen bei den produktionskosten. da spielen die produktionskosten zwar auch eine rolle, aber man kann jawohl davon ausgehen, dass eine serie die gut und eben auch teurer produziert wird sich länger hält, als eine schenll hingekleisterte billig-sendung des gleichen formats.

Eine billig proudzierte Serie schafft Arbeitsplätze in Form von einer Produktionsgesellschaft. Pro 7 dreht seine Produktionen nicht selbst, mal von den Nachrichten abgesehen und anderen Sendungen. Das eine erfolgreiche teure Serie wesentlich mehr Geld einbringt ist auf lange Sicht gesehen richtig. Da wird das Geld aber dann durch Merchandising und Verkäufe ins Ausland verdient und nicht durch die Werbeblöcke. Auf kurze Sicht aber bringen billige Produktionen wie SOS helft mir ich will nicht mehr in ner Bruchbude sondern in nem Designchaos leben oder wie die Formate alle heissen die richtig dicke Kohle. Verglichen mit einer TV Serie mit Sets usw. sind solche Serien unglaublich billig. Pimp my Ride ist nur eine der Serien aus USA die das vorgemacht hat. Manche glaube die Serie seih so unglaublich teuer weil sie pro Folge für 20.000,- Dollari Technikramsch in ein Auto einbauen. Man braucht keine Schauspieler mehr, keine Sets, es muss keine Studiohalle mehr gemietet werden und kaum Leute die während einer Produktion wild herumwuseln. Billiger gehts nicht. So eine Folge einer richtigen Serie kostet locker 150.000,-€ und so eine Folge von SOS baut mein Haus in einen Designanfall um, kostet vielleicht 25.000,-€.

siehst du, genau diese sendungen sind es, auf die man (wie ich finde) verzichten könnte. den leuten, die sich mittags (oder wann das läuft) hinsetzen und sich diesen vollkommenen schwachsinn (darüber sind wir uns doch wohl hoffentlich einig) ansehen, könnte man einen größeren gefallen tun, wenn man da eine tiersendung, ein geschichtsmagazin oder meinetwegen einen schönen, alten disney-zeichentrick senden würde. die haben für mich immer noch genug lehrwert um sowas vorgezogn zu werden.

Die Serie AK läuft doch schon in der dritten Staffel incl. Spin Of. Irgendwer muss es ja gesehen haben sonst hätte man das eingestellt. ;) Sendungen wie "die Sendung mit der Frau Kalwass" wurden ja auch eingestellt weil es sich keiner mehr angeschaut hat. Na immerhin lebt die Produktionsgesellschaft von AK ganz gut und die hat Angestellte.

Das Problem ist ja nicht das man eine gute Serie in Deutschland realisieren könnte. Das Boot ist der erfolgreichste deutsche Kinofilm im Ausland, mal von Österreich abgesehen ;), und die 6 teilige Serie hat dementsprechend Kinoqualität. Nein das Problem ist schlichtweg das sich kein Sender traut dies zu tun weil die Schlipsträger in den Büros Angst um ihren Job haben müssen wenn ihre teure Serie floppt. Bei einem billigen Ramsch der nur ein paar Wochen läuft weiss man wenigstens das man Gewinn macht auch wenns ein Flop war.

cu, Spaceball
 
Spaceball schrieb:
Nein das Problem ist schlichtweg das sich kein Sender traut dies zu tun weil die Schlipsträger in den Büros Angst um ihren Job haben müssen wenn ihre teure Serie floppt.

tja, ich fürchte da hast du leider vollkommen recht.

wenn ich mir ansehe, dass jetzt "der clown" als kinofilm raus kommt, dann kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass es demnächst mit der deutschen film- und fernsehindustrie bald wieder steil bergauf geht. ich meine, ich hab nichts gegen "der clown". als serie ist das ja völlig okay, und wer's mag, der soll's sich ansehen, aber ein richtiges kinoformat ist das doch nun wirklich ned. da geht dann die folge mal nicht 45 sondern 90 minuten und die explosionen sind etwas größer und aus drei oder vier kameraperspektiven mehr gedreht und dann nennen sie das einen kinofilm. da wundert es mich nicht, dass kaum eine ordentliche deutsche produktion ins fernsehen kommt, wenn die gleichen typen dafür verantwortlich sind.
 
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