Ruusan


Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Qienn bei Nei & einem Duros


Auch Tenia weinte, leis, stumme Tränen, als sie Dione die letzte Ehre erweisen hatte. Jetzt war ihr Weg frei und die Nullianerin hoffte, dass kein Grimm über die Ruusanerin kommen würde. Alles Weitere lag jetzt aber nicht mehr in ihren Händen, sondern allein bei Dione.
Der andere Jedi (Vorin) richtete auch noch einmal das Wort an Nei, und die Nullainerin nickte sacht.

Dann ließ Tenia sich schließlich ganz auf die Knie sinken, als sie berührt und noch immer Voller Trauer beobachtete, wie Nei dafür sorgte, ihre Mutter zu begraben. Sie spürte die Trauer ihrer Freundin deutlich, fast so, als wäre es ihre eigene und einen kurzen Moment gingen Tenias Gedanken nach Null und auch ihre Machtsinne. Ob es ihren Eltern gut ging? So lange schon hatte sie nichts mehr von ihnen gehört, sich nicht mehr bei ihnen gemeldet und wieder stellte die Waldbewohnerin fest, wie sehr sie vor allem ihren Vater vermisste. Dann aber zwang sie sich, sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Schließlich war sie das Nei irgendwie schuldig und während Dione langsam im Erdreich verschwand, damit sich schlussendlich ein kleiner Hügel über ihr bilden und sie ganz verdecken sollte, wischte sich Tenia einmal über das Gesicht, um ihre Tränen zu trocknen. Zumindest über die eine Seite, denn kaum, dass sie das Verbrannte Fleisch auf der anderen berührt hatte, zuckte sie auch schon zusammen. Sie wollte gar nicht wissen, wie sie aussehen musste, nein und noch weniger wollte sie wissen, ob diese Verletzung gut abheilen würde.

Nachdem sich Nei langsam und durchaus schwerfällig erhob, zog auch Tenia nach, blickte noch einmal auf das Grab.

„Möge die Macht mit dir sein“,
hauchte als sie zu dem kleinen Hügel gewandt, ehe sie Nei anblickte.

„Ich bleibe“,
sagte sie leise, aber bestimmt und ließ dann Neis prüfenden Blick über sich ergehen. Sie verbat sich die Frage, wie schlimm ihr Gesicht aussehen musste, denn sie fürchtete sich vor der Antwort. Wenn es nur halb so schlimm aussah, wie es sich anfühlte, musste es schrecklich sein. Wenn das der Fall war, dann… Nein, diesen Gedanken wollte Tenia gar nicht erst zu Ende denken. Die Verletzung würde restlos abheilen, so viel war sicher. Zion würde sie schon nicht verunstaltet haben. Schönheit konnte man nicht mit ein paar harmlosen Blitzen beseitigen, schon gar nicht die ihre!
Vielleicht bei einem komischen Vogel wie Talery. Aber da gab es ohnehin nicht so viel, was hätte hässlich werden können.

Dennoch war Tenia alles andere als undankbar, als Nei meinte, dass sie sie sich darum kümmern würden. Im Vordergrund würde aber dennoch bleiben, sich um Nei zu kümmern. Sie folgte der Ruusanerin in Richtung der anderen.

Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Qienn bei Nei, Mas (?) & einem Duros

 
Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Tenia bei Qienn, Mas & Vorin

Nei verneigte sich höflich, jedoch wortlos, um sich von Meister Vorin zu verabschieden. Ohne seine und die Hilfe der anderen ihn begleitenden Jedi, würde das Ergebnis ihrer Konfrontation mit den Sith wohl sehr anders aussehen und auch seine Trost spendenden Worte, waren der Ruusanerin sehr willkommen.


Auch nach der Beerdigung, fiel es Nei einige Augenblicke nicht leicht, das Tal der Jedi für das Erste zu verlassen. Der Duros, der sich Nei schließlich als Ashure Redria vorstellte, verhielt sich respektvoller, als die Jedi es erwartet hätte. Er wirkte kühl und distanziert, doch schien er Dione bereits seit geraumer Zeit zu kennen. Wie sich im Laufe ihres kurzen Gesprächs heraus stellte, noch aus einer Zeit vor Diones Rückkehr nach Ruusan. Nei würde ihn näher dazu befragen müssen, doch für den Moment, war sie dankbar für jeden Satz, den sie nicht aussprechen musste.

Unweit des nun verlassenen Camps des Sith Kultes, hatte Ashure die Sekitari geparkt. Die schlanke Form der HWK-Transporter war wie geschaffen dafür, in so engen Tälern zu landen, auch wenn Nei bei dem Anblick des Schiffs ihrer Mutter, einen sich neu bildenden Klos im Hals herunter schlucken musste. Gemeinsam mit Mas und Tenia betrat Nei die Sekitari, um etwas Verbandszeug zu suchen und sich ein wenig zu erholen. Währenddessen erklärte Qienn, dass sie sich im verlassenen Camp umschauen und nach Nützlichkeiten suchen wollte. Ashure bot ihr bereitwillig seine Hilfe an, die Qienn annahm, wenn auch mit einem für Nei deutlich erkennbaren Widerwillen.

"Wie geht es dir, Mas? Bist du unverletzt?"

erkundigte sich Nei so empathisch, wie es ihr in ihrem momentanen Gemütszustand möglich war. Dabei reichte sie Tenia, ein weißes, feuchtes Tuch.

"Ich bin allergisch auf Bacta, deswegen haben wir... habe ich keines hier. Aber dieses Kolto, sollte deiner Wunde ebenso gut tun."


erklärte sie ihrer nullianischen Freundin, wobei sie versuchte nicht allzu sehr auf die Verbrennung in ihrem Gesicht zu schauen, die bei dem in das Schiff hinein dämmernde Licht, der über dem Tal untergehenden Sonne, noch viel schmerzhafter anzusehen war als zuvor.

Nachdem sie den anderen einen Platz, in dem bequem gestalteten Wohnraum der Sekitari angeboten hatte, ließ sich Nei ebenfalls, schnaufend in einen der bunt bezogenen Sessel zurückfallen. Ihre Gliedmaßen schmerzten. Müde rieb sie sich die Schläfen, während sich zu den unter ihrer Schädeldecke hämmernden Gefühlen von Trauer und Unverständnis, nun auch Ratlosigkeit hinzu gesellte.

Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Tenia & Mas
 
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Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Nei & Mas


Die Großgruppe löste sich auf und gemeinsam mit Nei, Mas, Qienn und der Duro betrat Tenia die Sekitari, die vielleicht Neis Schiff war? Sicher war Tenia sich nicht, es spielte kaum einen große Rolle, als sie sich mit Erleichterung auf einen der gemütlich aussehenden Sessel fallen ließ. Jetzt, als die Gemütlichkeit ihr bewusst wurde, nahm die junge Ritterin auch wieder wahr, wie ausgelaugt sie sich fühlte. Dankabr nahm sie das Tuch entgegen, das Nei ihr reichte, denn der Schmerz in ihrem Gesicht pochte weiterhin auf. Obwohl Tenia versuchte, so vorsichtig und behutsam wie möglich, die verbannte Stelle zu berühren, zuckte sie zusammen, konnte ein leises Wimmern nur in der letzten Sekunde unterdrücken.

„Ich wusste nicht, dass man allergisch auf Bacta sein kann“,

nuschelte sie mehr, als das sie sprach.

„Außer vielleicht auf den Geruch.“

Das Kolto hingegen roch nahezu überhaupt nicht, oder Tenia war zu erschöpft, um es wahrzunehmen. Viel mehr war sie dankbar, dass es da endlich etwas gab, das ihren Schmerz linderte und das brennende Gefühl angenehmer machte und so schloss Tenia einen Moment die Augen, tief durchatmend.


Obwohl sie jetzt gerne einfach nur eine lange, ausgiebige Pause gehabt hätte und obwohl der Drang, ihren Eltern eine Nachricht zu übermitteln alles andere als klein war, zwang die Nullianerin sich zur Ruhe. Für all diese Dinge war jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Die Augen öffnend, sah sie vor sichtig zu Nei.

„Was wird nun weiter geschehen?“,

fragte sie so wenig fordernd und so einfühlsam wie möglich. Aber das war nicht einmal die wichtigste Frage.

„Und… es tut mir leid, was geschehen ist.“


Bisher hatte sie diese Worte nicht erwähnt und ändern würden sie auch nichts, aber sie einfach unausgesprochen zu lassen, hätte sich zu falsch angefühlt.

„Wenn ich etwas für dich tun kann, wenn du etwas brauchst, wenn… wenn es da etwas gibt, ich bin hier, in Ordnung?“


Ob sie nun sonderlich geschickt mit ihren Worten war oder nicht, Tenia war aufrichtig und mitfühlend und wünschte sich wirklich, etwas für Nei tun zu können. Auch wenn es da nichts geben mochte. Aber vielleicht wollte sie reden, vielleicht alleine sein, oder irgendetwas anderes tun.



Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Nei & Mas




 
[Ruusan-System | Ruusan | ein wenig außerhalb des Tal der Jedi | an Bord der "Moonrise" | Shana, Akani, Mas, Mara, Emerald]

Emeralds Anspannung fiel zu einem guten Teul von ihr ab als sie das Schiff erreicht hatten und sie endlich wieder von allen seiten von Metall umgeben war. Emerald hatte sich nach dem betreten des Schiffes einen Sitzplatz gesucht und dort sogleich die Beine an den Körper gezogen. Jetzt fehlte nur noch das beruhigende Brummen des Schiffsantriebes damit sie sich wieder wirklich entspannen konnte. Auch wenn der Weg zum Schiff ohne Aufregungen verlaufen war,schien die Tatsache,dass dort im Tal der Tod so reiche Ernte gehalten hatte, Emerald erst nun wirklich klar zu werden - und das musste nun ersteinmal verdaut werden.
Als nach ein paar Minuten Mara hinein kam,hatte sich Emerald zumindest etwas mehr beruhigt. Auf ihre Frage nach einem Getränk nickte Emerald nur,gab ein undefinierbares "Mhhh" von sich und nahm sich eine Tasse mit heißer Schokolade, an welcher sie langsam nippte,den Kopf auf die Knie gelegt.

Als ihr Kommlink piepste und eine eingegangene Nachtricht damit anzeigte,brauchte Emerald einen Moment um das Geräusch zuzuortnen. Nachdem sie sich die Nachricht angesehen hatte stellte sie die Tasse auf den Tisch und streckte sich ausgiebig - deutlich weniger angespannt als vorher. Die Ereignisse schienen Emerald plötzlich seltsam weit in der Vergangenheit, gar nicht mehr so direkt Bedrohend und erschütternt. Sie würde darüber wegkommen,so wie sie über alles bisher hinweg gekommen war. Sie schob es innerlich beiseite und leerte dann ihre Tasse in ein paar Zügen.
Eine ganze Zeit später erreichte dann Vorin das Schiff und Emerald setzte sich etwas auf. Nachdem er Mara begrüßt hatte,nickte Emerald auf seine Frage ob bei ihr alles in Ordnung sei und folgte ihrem Meister ins Cockpit um den Startvorbereitungen beizuwohnen. Das tat sie wohl eher um sich abzulenken und um sich auf andere Gedanken zu bringen. Das leise Geräusch der Triebwerke und das für Emerald angenehme Vibrieren des Schiffes taten ihr Übriges - ließen jedoch auch die Erschöpfung in Emerald's Gliedern spürbarer werden.

[Ruusan-System | an Bord der "Moonrise" | Cockpit | Vorin, Mara, Emerald]
 
[Ruusan | Tal der Jedi | Nei, Mas, Qienn, Tenia, Vorin, Mara, Emerald, Akani, Padme, Shana]


Auch wenn sich das vermeintliche Chaos des Kampfes gelegt hatte, so herrschte doch immer noch eine große Aufregung und Verwirrung. Diese Bomben waren kein gutes Zeichen. Und auch wenn es ihm nicht gefiel, dass seine Meisterin ihn wegschickte, und selbst versuchte die Bomben zu entschärfen, so würde er doch ihrer Anweisung folgen und mit den Anderen die Flucht antreten.

Und auch wenn er es nicht so recht wahrnahm, so sagte ihm doch sein Gefühl, dass er sich nicht schon wieder nach einem neuen Meister umschauen musste.

Doch jetzt hieß es erst einmal Abschied nehmen. Mara, die Mas im Kampf vorher nicht erkannt oder gesehen hatte und die das einzige bekannte Gesicht hier war, kommandierte nun die Padawane, sich zum Schiff zu begeben. Das war eine neue Information für ihn. Deshalb waren die Jedi so schnell hier gewesen. Sie waren direkt mit einem Raumschiff in der Nähe des Tals gelandet. Eigentlich eine gute Idee, aber er konnte es genauso verstehen, dass Nei und ihre Mutter den traditionellen Weg gewählt hatten und er musste zugeben, dass ihm das Reiten auf den Eopies sogar Spaß bereitet hatte und eine neue Erfahrung für ihn darstellte.

Er kehrte gerade wieder aus seinen Gedanken zurück, als er Mara seinen Namen sagen hörte. Doch die Worte die dem voraus gegangen waren hatte er nicht mehr gehört.

"Äh ja, ja", antwortete er ein wenig verlegen und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er nur vermutete, was sie ihn gefragt hatte.

Dann führte sie der Weg aus der Höhle heraus und zum Shuttle von Mara oder einem der anderen Jedi. Jedenfalls begaben sie sich alle schweigend in das Innere und warteten. Die einzige die noch kurz draußen wartete, war Mara.

Mas hingegen schloss seine Augen und kehrte der Außenwelt ein wenig den Rücken zu. Er hatte noch nie zuvor die tödliche Wirkung eines Lichtschwertes beobachten können und hatte nun zugegebenermaßen mehr Respekt für die Waffe, die auch an seinem Gürtel baumelte gewonnen.

Irgendwann konnte er Mara zurückkehren spüren, blendete aber weitgehend aus, was sie sagte. Er ließ langsam und vorsichtig das Geschehene auf sich einwirken. Neis Mutter war Tod. Und er konnte immer noch so etwas in der Macht spüren, dass auf das hinwies. Es war schwer zu beschreiben. Eine ungeahnte Schwere schien auf allem zu liegen.

Irgendwann tauchte Qienn auf und holte ihn. Offenbar hatten sie es geschafft, die Bombe zu entschärfen. Wortlos ging er hinter ihr her und blieb nur kurz stehen, um sich von den anderen Anwesenden zu verabschieden.

"Möge die Macht mit euch allen sein", erklärte er mit einer leichten Verbeugung, dann verließ er das Schiff. Gerne hätte er vor allem mit Mara, die er schon etwas besser hatte kennenlernen können, ein wenig geredet. Wie es ihr ergangen war und was mit Allison war und warum sie sie nicht begleitete, aber er war dazu eigentlich auch nicht so recht in Stimmung.

Auf dem Rückweg zu Nei kam ihnen der Jedimeister entgegen, der ihn vorhin beschützt hatte und nickte ihnen zum Abschied zu. Mas erwiderte den Gruß, dann gingen beide ihrer Wege.

Auch hier herrschte die gedämpfte Stimmung vor. Niemand der Jedi schien es leicht zu verarbeiten, dass Dione gestorben war, selbst wenn sie sie nicht so gut gekannt hatten.

Irgendwann kamen sie wieder bei Nei und Tenia an, die vor einem Hügel standen, der sehr an ein Grab erinnerte. Offenbar hatten sie Dione bereits beerdigt. Auch ein Neuankömmling befand sich bei ihnen, verhielt auch aber auch sehr Respektvoll.

Nei wollte sofort wissen, wie es ihm ging und ob er unverletzt war. Er nickte matt.

"Mir ist nichts passiert", erklärte er.

"Mein Beileid", fügte er nach einer kurzen Pause noch an. Er wusste nicht, was er noch mehr sagen konnte. Und fand auch mehr Worte jetzt ein wenig unangebracht. Also schwieg er und folgte der Gruppe zum Raumschiff von Neis Mutter, mit dem das fremde Wesen gekommen sein musste, anders war sich die Anwesenheit des Schiffes nicht zu erklären.

Nei bot allen einen Sitzplatz an und gab Tenia etwas um ihre Wunde im Gesicht zu versorgen. Mas hatte nicht gesehen, wie ihr die Wunde beigebracht worden war, glaubte aber nicht, dass sie von einem Lichtschwert stammte.

Statt sich selbst auf einen der Sessel zu setzen, beschloss er, wieder nach draußen zu gehen und sich einen schönen Platz zum meditieren zu suchen. Er streifte ein wenig durch das Camp der Gegner, bis er einen größeren Findling, der nach oben hin eine Flache Sitzfläche bot, fand. Nach einer kurzen Kletterpartie saß er auf dem Felsen und konnte in die untergehende Sonne blicken. Dieser Ausblick war doch malerisch und es hob ein wenig seine Stimmung und er beobachtete die sinkende Sonne einige Minuten, bevor er seine Augen schloss und sich der Macht öffnete.


[Ruusan | Tal der Jedi | Nei, Mas, Qienn, Tenia]
 
|| Ruusan-System ▫ Ruusan ▫ beim Tal der Jedi ▫ „Moonrise“ ▫ Cockpit || ▫ Vorin ▫ Mara & Emerald

Vibrierend schraubte sich der Frachter in dem sich drei Machtsensitive befanden in die Höhe. Die „Moonrise“ verließ die Atmosphäre und drang in jenen Bereich ein, den man Raum nannte. Kalt und fast leer. Vorin hatte es diesmal nicht eilig sodass er sein Schiff in aller Ruhe aus dem Gravitationsschatten dieses Himmelskörpers brachte um sich dann den Astrogationsberechnungen zu widmen. Wobei dies eher eine Ausschmückung war, denn die Kalkulationen führte der Computer durch. Im Gegensatz zum Hinflug war seine Schülerin diesmal mit im Cockpit, hielt sich aber bei den notwendigen Handgriffen heraus. Da Mara im Gegenzug dazu fernblieb, war er so wenigstens nicht so ganz allein. Für einen Moment beobachtete er die in sich gekehrte Schülerin. Diese kennzeichnende Ruhe und Gelassenheit war einfach faszinierend. Und dabei war es mit Sicherheit nicht so als würde sie keine Angst empfinden. War es eine gute Idee gewesen all die Schüler mitzubringen? Ob ja oder nein, diese Entscheidung war getroffen worden.


Endlich waren die Berechnungen abgeschlossen und Vorin konnte den Hebel für den Hyperraumantrieb ziehen was zu einem seltsamen Gefühl des Schwebens führte. Doch nur für einen Herzschlag, dann verwandelten sich die langgezogenen Linien in einen farbenfrohen Tunnel.


"Das war also Ruusan." , fasste er wenig aussagend zusammen. "Zumindest standen wir dem gegenüber was zu erwarten war. Ein Notruf führte uns in eine Notsituation. Schade, dass wir nicht ein wenig mehr über diese Geschichte erfuhren, doch nachdem was passiert ist, wäre eine Fragestunde nicht angemessen gewesen." Der junge Mann seufzte. Tragödien gehörten leider immer wieder dazu. Er empfand sich fast als herzlos, aber leider war dies eine grundlegende Wahrheit an der er nichts ändern konnte. Man konnte sie nur akzeptieren.

"Ich bin froh dass euch Padawanen nichts passiert ist. Auch jenen nicht, die ein wenig übermotiviert waren." , lachte er. Aber Shana hatte auf sich aufpassen können und war unzweideutig eine Hilfe gewesen.


Wo er gerade an den Kampf dachte, da war noch etwas was er tun sollte. Irgendwo hier musste doch …

Vorin schaute sich suchend um, bis er sich erinnerte, dass der Kasten neben dem Schott angebracht war.


"Ich sollte mich jetzt endlich um diesen Schnitt kümmern." Er stellte den Erste – Hilfe – Kasten ab und begutachtete die Ausstattung. Desinfektion, Bactapflaster und verschiedene spitze oder schneidende Utensilien. Na dann. Nun zog der Meister seine Jacke aus und hatte bereits sein Hemd gegriffen als ihm eine gewisse anwesende Person wieder einfiel.

"Ähm, Du musst nicht zugucken wenn Du nicht willst. Ansonsten halt mal fest." Er schämte sich zwar nicht, oder so etwas, aber manchen war es unangenehm. Was er albern fand, denn spätestens wenn ein geliebter Mensch einmal schwer verletzt wurde und sonst niemand da war, musste man ihm helfen, egal wie scheußlich die Wunde aussah. Für sich selbst konnte er sich nicht vorstellen jemals jemanden verbluten zu lassen, nur weil er das eklig fand.

Jedenfalls kümmerte sich der Jedi so gut es ging um die Verletzung, denn die Schmerzen waren alles andere als nebensächlich. Wahrscheinlich war sogar die Niere verletzt worden. Nachdem er getan hatte was möglich war, zitterte er vor Schmerz und Erschöpfung.


"Ich hoffe Du bist als Meisterin vernünftiger und ignorierst deine Wunden nicht." , konstatierte er grummelnd und verließ das Cockpit.

"Wir reden später weiter, okay? Für den Moment werde ich mich in Heiltrance begeben, dass dürfte zumindest ein wenig Linderung bringen." Er lächelte Emerald zu und schritt dann in Richtung seines kleinen Quartiers, in dem auch ein richtiges Bett stand. Er wollte noch nach Mara schauen, aber nachdem er sah, dass auch sie eingeschlafen war, ließ er sie einfach in Ruhe. Was für die Schülerin nicht besonders vorteilhaft war, aber vielleicht nutzte sie die Zeit ja ebenfalls um ein wenig zu schlafen.


Nun … schlafen!




Während das Schiff in Überlichtgeschwindigkeit seinem Ziel entgegen schoss schwebte der Geist des jungen Meisters in einem traumlosen Nirvana, während die inneren Ressourcen vollständig ausgeschöpft wurden um die Schäden, so gut es auf natürlichem Wege möglich war, zu beheben. Dieser Zustand hielt an, bis zu dem Zeitpunkt an dem der Rücksturz in den Normalraum nur noch eine Stunde entfernt war. Langsam erwachte der Körper des 23 – Jährigen und Vorin schlug die Augen auf. Soweit er es einschätzen konnte, war sein Zustand nicht schlechter geworden, dies war ja schon einmal etwas. Nachdem er sich das Gesicht gewaschen hatte, kehrte er in die Messe zurück um nach den anderen zu sehen.

Tatsächlich hatten sie sich alle eine Runde hingelegt. Warum auch nicht. Vorin kümmerte sich kurz um die Cockpitanzeigen und machte dann noch die Kombüse sauber, was nicht viel Zeit in Anspruch nahm. Schließlich erwachten auch die beiden Frauen und Vorin holte noch eine Decke für Mara die zu frieren schien. Was hatte sie sich dabei gedacht in schwangerem Zustand an einer Notfallmission zu partizipieren? Er gab ihr einen kurzen Kuss, ließ sie aber ansonsten in Ruhe und kehrte ins Cockpit zurück. Der Countdown lief eh nicht mehr lange und da konnte er genauso gut schon mal im Pilotensitz platz nehmen. Erneut leistete ihm Emerald Gesellschaft die hier vorne zumindest etwas zum Beobachten hatte, wenn sie erst einmal im Anflug waren.


"Und wie war für Dich deine erste Begegnung mit einem Sith? Hat es deiner Erwartung entsprochen oder eher nicht? Wenn Du denn eine hattest." Bevor sie die Antwort gab, piepste der Alarm und Vorin rückte ein Stück vor. Nach fünfzehn weiteren Sekunden war der überlichtschnelle Teil ihrer Reise vorbei und das Lianna – System hatte sie wieder.

|| Lianna System ▫ Orbit von Lianna ▫ „Moonrise“ ▫ Cockpit || ▫ Vorin ▫ Mara & Emeral

[OP]Weiter im Lianna - Thread![/OP]
 
Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Tenia & Mas

"Es wirkt einfach nicht... und brennt wie... naja..."


erwiderte Nei, ein erstes, wenn auch nicht gerade munter wirkendes Lächeln auf den Lippen.


"Und danke."


sagte sie fast flüsternd zu Tenia, während sie nachdenklich von ihrem Platz aus nach vorne in durch die Fenster des Cockpits und hinaus auf das zerklüftete Tal der Jedi schaute, wo der Sonnenuntergang die Felsen feuerrot einzufärben begann. Eine wirkliche Antwort konnte sie ihrer Freundin nicht geben, doch allein ihre Absicht hier zu bleiben, war für Nei in diesem Moment ausreichend.

Ihre Gedanken kreisten, wie sollte es weitergehen, fragte sie sich. Schon seit Jahren war sie nicht mehr so eng an ihre Mutter gebunden gewesen, dennoch hatte sie im Moment das Gefühl, ziellos zu sein. Langsam rief sie sich in Erinnerung und fasste zusammen, wie ihre Verpflichtungen aussahen. Mas, der für den Moment das Schiff verlassen hatte, scheinbar um im Freien zu meditieren, würde weiterhin ausgebildet werden. Nei war stolz auf den so selbstbeherrschten Padawan und darauf, wie er sich zuletzt geschlagen hatte. Sie wusste, dass sie sich auf ihn verlassen konnte und sicher würde sein bedächtige Art eine große Stärke sein, würde er einst als fertig ausgebildeter Jedi auf eigenen Füßen stehen müssen. Davon abgesehen trug die Ruusanerin nun jedoch auch eine Verantwortung für ihren Fund hier auf ihrem Heimatplaneten. Das Tal der Jedi würde den Schutz der Republik benötigen. Als wertvolle Wiederentdeckung konnten ihre Interessen, die Interessen der Jedi langfristig nur gewahrt werden, wenn die Republik Ruusan ihren Schutz zu gestand. Es war eine große Furcht von Dione gewesen, Ruusan in die Abhängigkeit einer der großen Parteien in dieser Galaxie zu bringen, das wurde Nei wieder einmal bewusst. Doch die Neutralität eines ansonsten schutzlosen Planeten, war nach dem bedeutsamen Fund im Tal der Jedi, sowie dem, was hier noch zu Tage gefördert werden konnte, keine Option mehr. Eins war Nei aber auch bewusst, nämlich den Sith und ihrem Imperium, die beinahe die Zerstörung des Tals hätten verantworten müssen, durfte Ruusan nicht in die Hände fallen. Sie würde einen entsprechenden Bericht an den Rat der Jedi verfassen müssen, überlegte sie.

Als erstes hatte Nei jedoch dafür Sorge tragen müssen, dass Ruusan und das Tal der Jedi gesichert blieb. In ihren Bericht an den Jedi Orden bat sie deshalb auch um eine Gesandtschaft von Gelehrten des Ordens, die das Tal sichern und eine erste Sichtung vornehmen würden. Sicher gab es hier viel zu erforschen, ein Themenschwerpunkt, der ganz eindeutig nicht zu den Stärken von Nei gehörte. Bis zu ihrem Eintreffen, wollte sie aber dennoch selbst ein wenig das Tal erforschen.

Die Antwort des Ordens war eindeutig. In wenigen Tagen, würden weitere Jedi eintreffen. Die Priorität, die mit der Wiederentdeckung und der nun folgenden Sicherung des Tals einher ging, war den Jedi bewusst - sehr zur Erleichterung von Nei. Weniger euphorisch war sie darüber, dass sie selbst auf Mon Calamari vorstellig werden sollte, um die Unterstützung der Republik für Ruusan zu sichern. Diplomatie und Politiker waren keine positiv behafteten Vokabeln im Wortschatz der Ruusanerin, dennoch schien man der Meinung zu sein, dass sie die Interessen ihrer Heimat mit der entsprechenden Kompetenz vortragen würde können. Immerhin, erinnerte Nei sich, hatte sie tiefere Einsicht in die Gepflogenheiten von Diplomaten sammeln können, als sie mit ihrer Meisterin Sarid auf Chalacta gewesen war. Ein tiefer Seufzer entfuhr der Jedi.

"Sobald das Tal für das Erste gesichert ist, werde ich wohl nach Mon Calamari aufbrechen müssen."


ließ sie Tenia gegenüber verlauten. Wie Mas darüber denken würde, konnte die Jedi nur erahnen.

"Bis dahin sollten wir vielleicht prüfen, welchen Preis wir hier erkämpft haben..."


Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Tenia
 
Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Nei

„Feuer“,
beendete Tenia den Satz Neis mit dem Anflug eines Lächelns. Das Kolto half dabei, das Gesicht nicht sofort schmerzhaft dabei zu verziehen. Und Tenia lächelte erneut, als Nei sich bedankte.
„Nicht dafür, das war selbstverständlich“,
erklärte sie, mit Überzeugung, aber auch mit leicht traurigem Unterton, denn Tenia hätte sich viel eher gewünscht, den Tod von Neis Mutter aufzuhalten. Aber wahrscheinlich hätte sie gegen Zion keine Chance gehabt, ihre Verletzung, die sie hatte nicht verhindern können, sprach für sich. Daher war es dringend notwendig, sich nicht nur an den Bau einer für sie passenden Waffe zu machen, sondern auch verstärkt das Training mit dem Schwert zu üben. Schließlich wollte die Nullianerin nicht, dass sie das gleiche Schicksal ereilte, wie Dione…
„Ich hoffe du weißt, dass alles, was geschehen ist, nicht deine Schuld war“, war dennoch etwas, was Tenia sagen musste, denn nach wie vor ging es jetzt nicht um sie, sondern um Nei. Sie hoffte, dass ihre Freundin sich nicht die Schuld für den Tod ihrer Mutter gab. Im Stillen aber bewunderte Tenia ihr Gegenüber sogar, denn an ihrer Stelle… Tenia hätte wohl kaum gezögert, Zion niederzustrecken. Eine erschreckende Tatsache, der sich die Waldbewohnerin aber sehr sicher war. Wenn auch nur irgendjemand versucht hätte, ihren Eltern etwas zu tun, wenn ihnen jemand etwas getan hätte… Ein Schatten huschte über ihr Gesicht und so blickte Tenia auf den Boden. Sie hätte keine Gnade walten lassen und dabei wäre ihr jedes Wort aus dem Kodex egal gewesen. Obwohl sie um die Falschheit dieser Gedanken wusste, konnte Tenia sie gar nicht verhindern. Aber zwischen Handlungen und Gedanken bestand immerhin ein Unterschied und ihre Eltern waren beide am Leben und würden es auch noch lange sein, schließlich waren sie keine Jedi und würden auch nie auf den Gedanken kommen, sich ausbilden zu lassen. Dafür waren ihnen die Bräuche und Sitten Nulls zu wichtig und das Jagen gehörte zu ihnen, wie ein Körperteil. Nichts, was sie je ablegen konnten oder würden. Nur ihre Tochter, Tenia, hatte mit dieser Tradition gebrochen.

„Nach Mon Calamari?“ Wenn Tenia an diesen Planeten dachte, dann auch zwangsläufig an die Siegesfeier, den Pool und Steven. Und natürlich an Padme, die ihr zwar das Leben gerettet, aber dennoch nicht unbedingt in ihrer Gunst aufgestiegen war. Nein, dafür trug Tenia der anderen zu sehr nach, dass sie sie einen Entschuldigungsbrief hatte aufsetzen lassen und natürlich auch die Nacht in der Ausnüchterungszelle.
„Was willst du dort?“
Was das andere betraf, das Nei da aussprach, konnte Tenia nur zustimmen. Vor allem für Nei, denn ihr Verlust war wirklich der höchste gewesen. Auch wenn es da nichts gab, was diesen Preis rechtfertigte, konnte Tenia nur hoffen, dass Diones Tod nicht völlig umsonst gewesen war.



Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Nei
OP: Am besten postet ihr mich dann raus. Bin ab 05.03 erst mal längere Zeit abwesend!
 
[Ruusan | Tal der Jedi | Mas]


Trotz seiner geschlossenen Augen konnte er die Strahlen der Sonne doch immer noch wahrnehmen. Auch konnte er die Wärme in seinem Gesicht fühlen. Diese stellte einen gewissen Kontrast zu seinen Gefühlen dar, die ganz und gar nicht im Gefüge waren. Zwar hatte er nicht zum ersten Mal jemanden sterben sehen, aber doch noch nie so brutal wie heute.

Schweigend und ruhig ließ er die Trauer und die Ratlosigkeit, die er die ganze Zeit ganz gut hatte ausblenden können zu. Die Gefühle zeigten ihm auch, dass er noch am Leben war. Dann nach kurzer Zeit rief er sich aber wieder die Zeile des Kodex der Jedi in sein Gedächtnis, die besagte, dass es keine Gefühle nur Frieden gab und konzentrierte sich darauf seine Gefühle loszulassen. Es war einmal gut gewesen, die Trauer und alles Negative auf sich einwirken zu lassen, aber nun galt es für ihn wieder auf andere Dinge zu blicken.

Zuerst war es trotzdem noch sehr schwer eine innerliche Ruhe zu finden, auch weil er seine Aufgewühltheit nur ein wenig in den Griff bekam. Also ging er wieder ganz bewusst dazu über, seinen Atem zu kontrollieren. Er atmete langsam und lange ein und ebenso langsam und lange aus und wiederholte dies immer wieder, bis er merkte, dass seine Muskeln sich ein wenig entspannten und sein Herzschlag sich verlangsamte. Zwar war er immer noch nicht ganz in dem Zustand, den er bezweckte, war aber auf einem guten Weg dahin. Dennoch wusste er nun, dass es in einer Aufgewühlten Verfassung weitaus schwerer war, seinen Körper in Ruhe zu versetzen und zu versuchen ihn in Einklang mit der Macht zu bringen.

War es ihm doch hier auf Ruusan bis jetzt immer gelungen sehr schnell seinen Geist vollständig der Macht zu öffnen, so blieb jetzt ein Teil verschlossen, ein Teil, der immer noch auf einer rationalen Ebene, sofern man Gefühle als solche bezeichnen konnte, versuchte, das gesehene und Geschehene zu verarbeiten, zu verstehen und einzuordnen.

Doch mit der zunehmenden Ruhe seines Körpers merkte Mas auch, wie er langsam diesen Teil seines Kopfes erreichen konnte. Und ebenso schrittweise ließ er die Macht zu und ließ sich von ihr forttragen. So wie Nei es ihm aufgezeigt hatte, versuchte er die Macht wie einen Lufthauch durch eine Tür die man langsam öffnete nur wenig hereinzulassen.

Dann durchflutete ihn die Macht immer mehr. Zuerst spürte er, wie sie seine Muskeln und seinen Körper durchflutete, wie sie die Härte der Reise und des erlebten Tages aus seinem Körper nahm und ihm zuerst zeigte, wie viel sein Körper ertragen hatte, bevor sie dieses Leid dämpfte. Dann strömte sie mehr und mehr in seinen Geist und ließ ihn auch hier alles vergessen.

Mas glitt nun bis auf einen winzigen Teil seines Geistes, der bei seinem Körper blieb in die unbekannten und zeitlosen Weiten der Macht ab. Sein Körper und sein Geist zeigten auch keine Reaktion, als die Sonne nach einiger Zeit in der er bereits auf dem Stein gesessen hatte, endlich hinter den zerklüfteten und rauen Felsen des Shanhgebirges versank und das Tal in die Geisterhaften Schatten und das Halbdunkel der Berghänge tauchte.


[Ruusan | Tal der Jedi | Mas]
 
Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Tenia

"Das Tal der Jedi muss gesichert werden..."


erklärte Nei mit einem inneren Zwiespalt darüber froh zu sein, dass man entschieden hatte diese Sicherung voranzutreiben, jedoch alles andere als begeistert darüber, dass ausgerechnet sie selbst stellvertretend für den Jedi Orden und Ruusan, dieses Anliegen auf Mon Calamari vortragen sollte.

"Scheinbar hat der Orden beschlossen, dass ich die Ehre habe, dieses Interesse auf Mon Calamari durchzusetzen."


Nei verzog das Gesicht, bevor sie sich erhob. Als erstes wollte sie sich erneut im Tal umschauen. Tenias Blick entnahm sie die erwartete Zustimmung. Bis zum Aufbruch war noch genügend Zeit und sie hatten lange genug gerastet.

Ashure und Qienn hatten inzwischen eine beachtliche Sammlung an Equipment gesammelt und das Lager des Kultes nahezu komplett umgekrempelt. Nei staunte nicht schlecht, als sie sah, dass die beiden dabei Unterstützung von einigen Ruusanern erhielten. Einige von ihnen kannte Nei vom sehen.

"Ich habe etwas Unterstützung aus Olmondo angefordert."


beantwortete der Duros die Frage, bevor Nei diese überhaupt hatte stellen können.

"Sie wissen was hier passiert ist."


Nei selbst bemerkte sofort die Betroffenheit in vielen Gesichtern. Dabei hatte sie immer angenommen, Dione wäre nicht besonders beliebt gewesen - sofern sie Ashures Bemerkung richtig verstanden hatte. Aber vielleicht war es auch nur der Angriff auf ihre Heimat gewesen, der für die Bereitschaft zur Unterstützung gesorgt hatte. Im selben Augenblick hob hinter dem Duros ein kleiner Transporter ab - die Art Transporter von der es auf Ruusan nur sehr wenige gab und der hier scheinbar als eine Art Shuttle zwischen Olmondo und dem Tal der Jedi funktionierte. Nei bedankte sich mit einer schweigsamen Verbeugung. Es war nach wie vor überraschend, wie gut organisiert die von Ashure angeforderte Hilfe funktionierte. Entweder hier auf Ruusan hatte sich bereits in den letzten Jahren der Abwesenheit von Nei viel verändert oder der Eindruck täuschte schlicht und einfach nur.

Auf dem Weg zurück in den unterirdischen Teil des Tals, kam Qienn den beiden Jedi bereits entgegen. Erstaunt wechselte Nei einen Blick mit Tenia. Selbst die seit Denon reserviert wirkenden Twi'lek hatte nicht aufgehört sich hier nützlich zu machen, obwohl Nei wusste, dass sie den ganzen Aufwand hier für wahrscheinlich unsinnig hielt. In ihren Augen erkannte Nei den Grund jedoch leicht.

"Ich glaube wir haben alle Sprengsätze geborgen."


versuchte Qienn der ruusanischen Jedi so zu vermitteln, als dass es sich um eine insgesamt positive Sache handelte. Dabei wirkte sie beschäftigt und investiert, was Nei wiederrum ein nun tatsächlich ehrliches Lächeln auf die Lippen zauberte.

"Die Reste des Camps hier unten sind auch soweit geborgen und im Moment versuchen wir Lichtquellen zu verteilen, um besser sichten zu können, womit wir es bei diesem Tal zu tun haben."


Sichtlich gerührt über die Mühe, die sich hier scheinbar jeder machte, sei es nun für sie, für Dione oder auch einfach nur für die eigene Heimat. Qienn erwiederte das Lächeln ihrer Freundin und legte ihr aufmunternd die Hände auf die Schultern.

"Wir sind alle für dich da."


gab Qienn zu verstehen, einen Blick mit Tenia wechselnd, bevor sie sich wieder an die Arbeit machte. Sie verließ die beiden Jedi jedoch nicht, ohne Nei einen Kuss auf die Stirn zu geben.

Qienn für einen Augenblick hinterher schauend, wanderte der Blick von Nei zu ihrem Padawan. Nicht weit vom Höhleneingang zum Tal entfernt, hatte er sich einen Platz zum meditieren gesucht und selbst das aufkommende Treiben um sie herum, hatte ihn bisher nicht aus der Ruhe bringen können. Mit einem Wink, signalisierte sie Mas zu ihr zu kommen.

"Willst du mitkommen und einen ersten, richtigen Blick in das Tal werfen?"


fragte sie ihn, schon deutlich frischer wirkend als vorhin - wenn auch längst nicht euphorisch.

"Diesmal ohne Sith und Blasterfeuer."


Der Scherz ging ihr dafür jedoch erstaunlich leicht über die Lippen.

Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Tenia & Mas
 
[Ruusan | Tal der Jedi | Mas]


Mas merkte nicht, was um ihn herum geschah. Weder, das die Nacht herein brach, noch dass das Camp immer belebter wurde. Einige Ruusaner waren aus Olmondo gekommen, um dabei zu helfen das Tal zu sichern und auszuleuchten. Ein Shuttle flog zwischen der Stadt und dem Tal hin und her und brachte neben Archäologischen Utensilien auch immer neue Freiwillige mit.

Zwar nahm der Teil, der noch im hier und jetzt verweilte diese Geschäftigkeit wahr, aber Es gab keinen Grund, das er sich davon stören ließ. Weder stellten sie eine Gefahr für ihn dar, noch wurde er direkt dadurch beeinträchtigt.

Erst als er die Stimme seiner Meisterin seinen Namen rufen hörte, kehrte sein Geist aus den weit entfernten zeitlosen Gefilden, in die er sich zuvor begeben hatte, zurück.

Noch bevor er seine Augen öffnete, schoss die Frage seiner Meisterin durch seinen Kopf. Jetzt hatten sie die Möglichkeit, dass Tal zu erkunden ohne von den Sith dabei gestört zu werden. Ihr gelang dies sogar in einen Scherz zu verpacken.

Mas öffnete dann abrupt die Augen und erhob sich. Mit einem einzigen großen Satz sprang er die wenigen Meter von seinem Felsen zum Boden. Dort ging er kurz in die Hocke, um seinen Sprung ein wenig abzufedern. Dann ging er schnellen Schrittes, aber ohne sich zu hetzen auf sie zu.

Nei sah schon ein wenig besser als vorher aus, auch wenn sie noch lange nicht mehr die alte war.

"Ich denke da spricht nichts dagegen, Meisterin"
, antwortete er ihr mit einem leichten grinsen.

Dann machten sie sich auch schon auf den Weg zurück in die Höhle. Dabei fiel es ihm auch zum ersten Mal richtig auf, wie viele Leute jetzt hier unterwegs waren und was für eine geschäftige Stimmung im allgemeinen herrschte.

"Wo kommen denn die ganzen Leute her?",
wollte er von seiner Meisterin wissen.

"Und vor allem wieso können sie hier in den Schluchten mit Shuttles landen?"

Die zweite Frage beschäftigte ihn ganz besonders bereits seit die anderen Jedi ebenfalls mit einem Shuttle hier gelandet waren und nicht wie Er, Nei und die anderen über den Weg durch die Wüste.

Natürlich machte er seiner Meisterin keine Vorwürfe wegen den erschwerten Reisebedingungen, die er hatte durchstehen müssen und er musste zu geben diese Erfahrung auf Eopies zu reiten wollte er jetzt im Nachhinein auch nicht mehr missen, fand es aber doch verwunderlich, wie leicht das Tal zu finden zu sein schien und trotzdem so lange unentdeckt bleiben konnte.

"Wie kommt es dann dass das Tal solange unentdeckt geblieben ist?", harkte er noch nach. Denn wenn man es so im Nachhinein betrachtete fiel selbst ihm auf, wie leicht man das Tal hätte finden können, sofern man wusste, wonach man suchte.Vielleicht war das viele Fragen etwas ungewöhnlich für ihn, aber die veränderte Situation hatte eben einfach seine Neugier gefordert



[Ruusan | Tal der Jedi | Mas, Nei]
 
Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Tenia & Mas

"Das musst du Qienn und Ashure fragen."


beantwortete Nei die Frage ihres Schülers mit einem zufriedenen Lächeln. Sie war dankbar dafür, dass die beiden selbstständig damit begonnen hatten dafür zu sorgen, im Tal geordnete Verhältnisse zu schaffen.

"Ich vermute aus Olmondo. Zumindest stand der gerade wieder gestartete Transporter dort schon 'rum, als ich selbst noch ein Kind war."


Erklärte sie weiter und fügte mit einem Teils nachdenklichen, teils sarkastischen Unterton hinzu:


"Wusste gar nicht, dass der überhaupt flugtüchtig ist."


Das Landen im Tal war nicht das Problem gewesen, wie Mas ja selbst hatte feststellen können. Selbst die Sekitari hatte hier ja Platz gefunden. Wahrscheinlich meinte er deshalb zu fragen, warum sie nicht selbst hierher geflogen waren.


"Das Landen ist nicht das Problem, wenn man weiß wo man landen muss. Nur Täler wie dieses gibt es auf Ruusan hunderte, vielleicht Tausende. Die meisten sind so trocken und trostlos wie dieses... und wenn niemandem bekannt ist, dass es hier oder woanders etwas zu holen gibt, gibt es auch keinen Grund dorthin aufzubrechen."


Nei schaute seitlich zu Mas und auch wenn der Weg in den unterirdischen Teil des Tals inzwischen besser beleuchtet war, wäre sie dabei aus Unachtsamkeit fast über einen Stein gestolpert, der es im Laufe seiner Lebenszeit geschafft hatte genau auf die richtige Größe zu erodieren, um klein genug zum Übersehen, jedoch groß genug geworden zu sein, damit Humanoide von ihm zu Fall gebracht werden konnten. Stattdessen stieß sie sich den kleinen Zeh und biss sich dabei wiederum auf die Lippen, als sie versuchte den Schmerz zu unterdrücken - ein Schmerz, der jeder humanoiden Spezies sämtlicher Galaxien bekannt war, die im Besitzt eines kleinen Zehs war.

"Wenn du dich fragst, warum wir mit Eopies durch die Wüste geritten sind... Mama wollte, dass wir das Tal unbemerkt erreichen. Jedes andere Transportmittel wäre wohl sofort aufgefallen. Speeder wären sicherlich nicht schlecht gewesen, um den Großteil der Strecke zurück zu legen. Wahrscheinlich war keiner verfügbar. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, häufig Speeder oder andere Vehikel in Olmondo gesehen zu haben."


Das Wort Vehikel sprach Nei fast schon so aus, als handelte es sich dabei um etwas Abstoßendes.

"Andererseits ist es schwer technische Geräte auf Ruusan in Stand zu halten. Vielleicht gibt es hier deshalb so wenig davon."


Bevor Neis Gedanken in Erinnerungen an ihre Kindheit und demzufolge auch wieder an ihre Mutter abzudriften begannen, offenbarte sich ihnen der Anblick, des inzwischen deutlich besser ausgeleuchteten Tal der Jedi. Tenia, Mas und Nei befanden sich dem Anschein nach in einer Art Arena - zumindest mutete es so an. Unweit von ihnen waren Statuen verteilt, die wie Zuschauer auf Rängen zu ihnen hinunter schauten - einige davon größer als andere, manche vollständig verfallen oder gar ganz verschwunden und Lücken hinterlassend. Nei vermutete, dass sich in unmittelbarer Nähe zu diesen Statuen die Gräber befinden mussten, die der Kult versuchen wollte zu zerstören.

Die meisten der Statuen verbildlichten Menschen oder immerhin Nah-Menschen wie Ruusaner, Lorrdianer vielleicht sogar Mirialaner oder vergleichbare menschenähnliche Spezies, denn Farben, beispielsweise der Haut, waren nicht mehr erkennbar. Bei der ein oder anderen Statue konnte man anhand der mit in den Stein gemeißelten Kleidung Rückschlüsse darüber ziehen, welcher Spezies man das Vorbild zuordnen würde, sofern man daran überhaupt interessiert war, überlegte Nei, denn sie selbst war das nicht.


Im inneren Kreis der Arena waren zahlreiche Felsen. Bei dem Großteil handelte es sich um Geröll, doch es gab auch sehr viele mannshohe Brocken, wovon sich ein paar wenige sogar stapelten und zusammenhängende Formationen bildeten, unter denen man durch schlüpfen konnte und wenn das nicht möglich war, hinüber klettern musste. Gemeinsam hatten sie, dass scheinbar jedes Gestein aus der Decke des Tals gebrochen und hinunter in die Arena gefallen war. Einzig und allein in der Mitte des Tals befand sich ein beschädigte, aber noch aufrecht stehender Turm, der ganz offensichtlich zu der ursprünglichen Architektur des Tals gehört hatte.

"Ich will mir das ansehen."


erklärte Nei und deutete dabei auf den Turm in der Mitte des Tals. Sie schaute zunächst zu Tenia, die sich als erstes in ihrer unmittelbaren Umgebung umschauen und vielleicht auch einen Blick auf die Ränge werfen wollte. Dann wanderten die Augen der Ruusanerin fragend zu Mas.


Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Tenia & Mas
 

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Nei verwies selbst auf Qienn und einen gewissen Ashure, bei dem es sich vielleicht um den Fremden handelte, der sie vorhin auf das Shuttle begleitet hatte. Er nickte ihre Antwort schweigend ab und grinste ebenfalls kurz. Eine seltene Gesichtsregung für das was in den letzten Stunden geschehen war.

Selbst ein Witz gelang ihr, als sie erklärte, dass der Transporter aus Olmondo kam und dort wohl schon seit ihrer Kindheit herumgestanden hatte. Immerhin hatte er sie durch seine Flugtüchtigkeit trotzdem zu überraschen vermocht.

Dann kam sie, während sie dem nun besser ausgeleuchteten Höhlenausgang näher kamen, auf die lange verschollene Lage des Tales zu sprechen. Offenbar hatte niemand gewusst, dass es noch existiert hatte. Er nickte auch hier wieder nur schweigend und dachte sich seinen Teil dazu. Er verstand ihren Punkt, aber selbst er hatte die Macht dieses Tals gespürt und das konnte doch auch früheren Jedi nicht entgangen sein.

"Das mag schon stimmen, aber jeder Machtnutzer kann doch die Energie und die Seele des Tales spüren!", antwortete er etwas trotzig.

Er konnte dennoch nichts daran ändern, dass das Tal verschollen gewesen war.

Währenddessen waren sie bereits tiefer in die Höhle vorgedrungen und wo vorher noch vollendete Dunkelheit geherrscht hatte herrschte jetzt Zwielicht.

Nei bekam dieses Zwielicht auf unschöne Weise zu spüren, als sie sich ihren Zeh an etwas kleinem, vermutlich einem stieß. Doch es kam kein Schmerzensschrei von ihr. Sie schien sich zusammen zu reißen und ging weiter.

Kurze Zeit später fuhr sie auch schon mit ihrer Erklärung fort und kam nun auf ihren Weg zum Tal zu sprechen und warum sie den Landweg mit den Eopies genommen hatten.

Auch das konnte Mas verstehen und wenn er ehrlich war, hatte ihm die Reise sogar gefallen.

Dann war schon keine Zeit mehr für weitere Unterhaltungen, denn ihnen offenbarte sich nun die ganze Majestät des Tales. Sie standen plötzlich in einem riesigen Rund, einer Arena, wenn man es so wollte. Man sah verblichene Statuen längst vergessener Spezies und Wesen und dennoch konnte man auch hier die Zerstörung und den Verschleiß der Jahre erkennen.

Nei war bereits ein wenig schneller mit der Betrachtung des vor ihnen liegenden und machte sich bereits zu einem Turm in der Mitte des Rundes auf, der auch ihm nicht entgangen war.

Von weitem sah der Turm sogar so aus, als wäre er aus einem einzigen Stück Stein geschlagen.

Da das Bauwerk das vielversprechendste war und auch am meisten ins Auge stach, beschloss er es seiner Meisterin gleich zu tun und sich den Turm ebenfalls aus der Nähe anzuschauen.

Schnell lief er seiner Meisterin hinterher um sie aufzuholen.

"Hofft ihr dort etwas spezielles zu finden?", wollte er wissen, während der Turm vor ihnen immer größer wurde und mehr und mehr Platz im Sichtfeld einnahm.


[Ruusan | Tal der Jedi | Mas, Nei]
 
Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Mas

"Bis vor Kurzem bin ich selbst noch davon ausgegangen, dass es sich bei dem Tal der Jedi um nicht viel mehr als eine schöne Geschichte von Eltern für ihre Kinder handelt..."

antwortete Nei mit gemischten Gefühlen. Sie wusste weder eine Antwort darauf zu geben, warum man das Tal erst jetzt wieder entdeckt hatte, zumindest nicht mit Sicherheit, noch konnte sie eine Einschätzung dazu geben, was sie hier zu finden glaubte. Was die Entdeckung des Tals anging, so vermutete die Ruusanerin, dass wahrscheinlich einfach niemand danach gesucht hatte. Ihr Heimatplanet war schon immer unbedeutend gewesen. Sollte das jemals anders gewesen sein, dann musste das schon Jahrtausende her sein.
Diesen Gedanken behielt sie jedoch für sich. Einerseits erfüllte es sie mit einer Art von Stolz, dass Ruusan vielleicht doch mehr zu bieten hatte. Andererseits war sie verunsichert. Was wenn dieser Ort wirklich nicht mehr als ein völlig übertriebenes Grabmal war, in dem einfach nur die Macht stärker wirkte, als andernorts auf Ruusan? Derartige Orte gab es hunderte, vielleicht tausende in der Galaxie, auch wenn sie selbst einen solchen Ort nun zum ersten Mal betreten hatte.


Gemeinsam mit Mas erreichte Nei schließlich das verfallene Monument im Zentrum des Tals. Aus der Nähe sah es kaum beeindruckender aus als von weitem, sondern nur eben größer. Die Spitze dieses Turms erschien abgebrochen und rings um das Fundament lagen Teile, der einst wahrscheinlich aufwendig verzierten Fassade. Nach oben hin wurde der Turm etwas schmaler. Aufgrund der fehlenden Spitze, war es Nei jedoch so aus der Nähe nicht möglich einzuschätzen, wie hoch er einst gewesen sein musste. Wenn man davon ausging, dass dieser Teil des Tals der Jedi einst unter freiem Himmel gelegen hatte, spielte die Jedi mit ihren Vorstellungen, dann würde die Spitze eines intakten Turms jetzt in der Höhlendecke über ihnen stecken. Im jetzigen Zustand, reichte er hingegen kaum bis zur Hälfte der vermuteten Höhe.

Bedächtigen Schrittes betrat Nei den Turm durch ein kleines Tor und trat ins Dunkel. Um besser sehen zu können, aktivierte sie eine ihrer Lichtschwertklingen. Staunend schaute sie sich um, tastete mit ihrem Blick die Wände ab und lief dabei Schritt für Schritt an der Wand des kreisförmigen Raumes, in dem locker 10-20 Menschen bequem Platz finden konnten, entlang. Dann schaute sie zu Mas, der ihr dicht gefolgt war.

"Hier gibt es nichts..."


stellte sie nüchtern fest und spürte beim Hören des Echos ihrer eigenen Worte, wie Fassungslosigkeit in ihr aufkam. Nei ging ein paar mehr Schritte und vergewisserte sich erneut. Doch so genau sie den Raum auch inspizierte, es gab nichts was einen Archäologen in Euphorie versetzte hätte, keinen Sensationsfund, sondern lediglich einen dunklen leeren Raum.

Es dauerte einige Augenblicke bis Nei erfolgreich gegen die in ihr aufkommenden Gefühle angekommen und sich auf den Boden der Tatsachen zurück gekämpft hatte. Sicherlich würde man feststellen können, dass nicht alle Bemühungen umsonst gewesen waren und die Wichtigkeit eines Ortes wie dem Tal der Jedi würde sicher bewiesen, sobald sich richtige Forscher an die Arbeit machten.

"Ein Ort wie Das Tal der Jedi heißt, wird schon irgendwas zu bieten haben."


stellte sie mit Humor fest, sich auf diese Weise gegen den tristen Anblick wehrend. Das Lichtschwert wieder deaktivierend, wollte Nei diesen Ort schließlich wieder verlassen, als sich doch noch etwas Seltsames offenbarte. In der Mitte des Raumes schimmerte es. Zunächst hätte sie es für ein Muster gehalten, dass einem die Augen manchmal vorgaukelten, wenn man vom Licht ins Dunkel blickte. Doch auch nachdem sie einen Moment abgewartet hatte, war dieses Schimmern noch immer zu erkennen. Es wurde sogar etwas besser erkennbar. Vorsichtig näherte sich die Jedi dem schwachen Licht und stellte schließlich fest, dass es sich hierbei um einen Brunnen handeln musste, besser gesagt dem, was von einem Brunnen übrig geblieben war und was man inzwischen leicht für eine unspektakuläre Pfütze hätte halten können. Als Nei sich der Macht jedoch öffnete, fand sie schnell heraus, dass sie keinen Grund ertasten konnte, der Brunnen schien endlos tief zu sein. Das war allerdings nicht die größte Überraschung, denn je mehr sie sich auf das Wasser im Brunnen konzentrierte und dabei mit der Macht ertastete, umso intensiver wurde das Schimmern, so dass es schließlich schon begann hell zu leuchten und wellenartige Lichtgestalten auf die Wände zauberte. Dass das Wasser - oder was auch immer diese Flüssigkeit war - tatsächlich auf die Macht reagierte, testete und bestätigte die Jedi, indem sie sich der Macht mehrmals wieder verschloss und dann wieder öffnete. Jedes Mal wenn Nei ab ließ, verschwand auch das Licht fast vollständig und immer wenn sie ihre Machtsinne erneut einsetzte, erstrahlte der Raum in einem blau, türkis, grünem Farbenspiel.


Schließlich schloss Nei ihre Augen und begann ihre Umgebung nun ausschließlich durch die Macht wahrzunehmen. Der Brunnen bildete ein helles Zentrum, das alles, selbst die inzwischen vertraute Aura ihres Padawan überstrahlte. Zögerlich levitierte die Jedi einen Teil des Wassers. Erst begann die Wasseroberfläche dezente Wellen zuschlagen, bevor sich ein kleiner Teil des Wassers in Blasenform in die Lüfte erhob. Wie verzaubert wanderte dieser weiter, bis er über der geöffneten Handfläche von Neis rechter Hand wabernd in der Luft stehen blieb und zu einer eigenen, zweiten kleinen Lichtquelle geworden war.

"Das... ist wirklich bemerkenswert."

bemerkte die Ruusanerin mit einem Flüstern, das den ganzen Raum durchflutete, während sie wie gebannt auf die schwebende Wasserblase über ihrer Hand schaute, die vom Umfang gerade groß genug war, um in ein großes Glas zu passen. Dabei beschloss sie im Gedanken bereits, hier meditieren zu wollen - wenigstens für einen Augenblick - um dieses Phänomen selbst genauer zu betrachten.

Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Mas
 
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Nei gab zu, dass sie bis vor kurzem auch nicht an die wirkliche Existenz des Tals geglaubt hatte, sondern es für eine Legende und Gutenachtgeschichte gehalten hatte.

Als er hinter seiner Meisterin den Turm betrat wurde auch er im ersten Moment enttäuscht. Es gab nichts als kahle Wände zu sehen. Auch als Nei ihr Lichtschwert als Lichtquelle aktivierte wurde der Anblick nicht besser, sondern es wurde eher noch ernüchternder. Er konnte jetzt gut nachvollziehen, wieso dieses Tal der Jedi wohl vergessen worden war.

Nei stellte fest, was auch er erkannt hatte: Dass es hier nichts gab. Nicht einmal eine Treppe, die in irgendein höheres Stockwerk führte. Nur kahle Wände, Staub und schon die Krönung des ganzen, eine kleine Pfütze. Für einen Wüstenplaneten zumindest nicht alltäglich, dachte er.

Nei versuchte das Ganze mit Humor zu nehmen. Er hatte da seine eigenen Schlüsse.

"Vielleicht ist hier nichts besonderes zu finden und es war vielleicht einst einfach nur ein Versammlungsort der Jedi, wie die Basis auf Lianna?", mutmaßte er, halb in Gedanken, vor sich her.

Das klang für ihn durchaus plausibel. Seine Meisterin war hingegen schon auf dem Weg, den Innenraum des Turmes wieder zu verlassen und deaktivierte ihr Lichtschwert. Auch wenn die Türkise Farbe der Klinge den Raum in ein eher schummriges Licht gebracht hatte, musste er doch Blinzeln und seine Augen erst wieder an die nun herrschende Dunkelheit gewöhnen.

Nei fiel es als erstes auf, das Leuchten am Boden des Raumes. Ein wenig überrascht blieb sie stehen und Mas konnte spüren, wie sie sich der Macht öffnete und den Raum so vielleicht näher untersuchte. Dabei wurde das Leuchten des Wassers deutlicher dann gelang es Nei auch, dass Wasser wieder dunkler werden zu lassen.

Als nächstes Begann seine Meisterin plötzlich damit, dass Wasser mit Hilfe der Macht zu manipulieren und ließ eine Kugel durch die Luft über ihre Handfläche schweben. Diese stellte nun eine unabhängige Lichtquelle dar. Nicht das ihn das Leuchten des Wassers nicht interessierte, aber er fand es wesentlich spannender zu sehen, wie Nei einfach so das Wasser manipulieren konnte und es gegen seine Natur einfach in der Luft am Schweben hielt.

"Kann ich das auch lernen?", entfuhr es ihm in fast schon kindlicher Begeisterung. Er erinnerte sich wieder daran, wie Nen-Axa gezeigt hatte, dass es ihm möglich war, die Bausteine einfach ohne Hilfsmittel schweben zu lassen und jetzt tat seine Meisterin das gleiche nur eben mit Wasser, was er sich als noch schwieriger vorstellte.

Dennoch war seine Neugier geweckt worden und er wollte es unbedingt selbst lernen, falls es nicht sowieso Teil seiner Ausbildung sein würde.

Er war gespannt, was seine Meisterin dazu sagen würde, da sie eher von dem Machtsensitiven Wasser fasziniert war.


[Ruusan | Tal der Jedi | Mas, Nei]

Sorry für den doch recht knappen Post, ich wollte aber unbedingt Posten und habe leider heute nicht so viel Zeit o_O :)
Falls du Lust hast und es passend findest, könnte man ja wirklich eine kleine Übung mit einbauen :D
 
Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Mas

Das Nicken, welches sie Mas hatte zukommen lassen, als er meinte es handele sich vielleicht um einen Versammlungsort der Jedi, war nun obsolet. Zwar war es Nei nach wie vor unmöglich zu sagen, was das hier für ein Ort war und warum oder wofür es ein Turm sein musste, doch dass es sich bei dieser machtsensitiven Flüssigkeit um mehr als einfaches Wasser handeln musste, war immerhin mehr als offensichtlich.


Im Schneidersitz vor der pulsierend leuchtenden Quelle sitzend, zückte Nei den Gegenstand, der als Auslöser für die Sprengung des Tals genutzt werden sollte und von dem sie gedacht hatte, es handele sich um ein Holocron. So ganz schien das jedoch nicht der Fall zu sein, denn dieser unförmige Gegenstand leuchtete in den selben Intervalen wie die Quelle. Für den Moment stellte die ruusanische Jedi die bewundernde Nachfrage ihres Padawan hinten an und betrachtete das Holocron etwas näher.

"Irgendetwas stimmt hiermit nicht."


gab Nei im Flüsterton zu verstehen, während sie den Gegenstand in ihren Händen hin und her bewegte und musterte. Schließlich viel ihr eine Öffnung auf. Sie hatte noch nie selbst ein Holocron in den Händen gehalten, doch war sie sich sicher, dass es sich in der Regel um so etwas wie Kristalle handelte. Doch dieser Gegenstand war deutlich näher an einem Behälter, wenn nicht einer Flasche, als dem was sie von Beschreibungen her von einem Holocron erwartet hatte.

"Komisch, dass mir das nicht schon vorher aufgefallen ist."


sagte sie gleichmaßen zu sich selbst, wie auch zu Mas und zeigte ihm was sie entdeckt hatte.

"Aber es fühlt sich genau so an, wie die Jedi ein Holocron beschreiben..."


Es konnte nur etwas mit dem Wasser zu tun haben, denn es war nicht der Gegenstand selbst, sondern dessen Inhalt, der dem Holocron sein Leuchten verlieh. Mithilfe der Macht levitierte Nei etwas mehr von dem Wasser in das Holocron, so dass dieses nun komplett gefüllt war, bevor sie es schließlich wieder verschloss, verstaute und sich von ihrem Platz erhob.

"Ich bin selbst noch weit davon entfernt die Beherrschung von Wasser zu meistern."


erklärte Nei nun doch endlich auf die Frage von Mas antwortend.

"Aber ich kann dir beibringen was ich weiß."


Sie lächelte ihm ermutigend zu. Den Zusatz, dass die Bereitschaft zu lernen oft nicht ausreichte, wenn ein naturgegebenes Talent fehlte, behielt die Jedi dabei für sich. Sie wollte der Motivation des Corellianers zu lernen keinesfalls einen Abbruch tun - zumindest nicht mehr als ohnehin schon.

"Allerdings sollten wir uns langsam auf den Weg machen. Das Training wird bis Mon Calamari warten müssen. Je eher die Republik über die Sicherheit Ruusans nachdenkt, umso eher können wir selbst unsere Gedanken wieder anderen Dingen widmen."

Und mit uns meinte sie wahrscheinlich hauptsächlich sich selbst. Ihrem Padawan nur eine geteilte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, war aber sicher auch nicht in Mas Sinn. So legte sie ihm die Hand auf die Schulter und lenkte ihn unbestimmt in die Laufrichtung, die sie hinaus aus dem Tal und zurück zur Sekitari führte. Immerhin musste er sich nicht lange gedulden, denn der Flug nach Mon Calamari dürfte an Bord einer HWK nicht lange dauern.

Ruusan ~ Tal der Jedi ~ mit Mas
 
[Ruusan | Tal der Jedi | Mas, Nei]


Nei ging ein wenig zu seinem Leidwesen zuerst nicht auf seine Frage ein, stattdessen holte sie einen unförmigen Gegenstand hervor, der in dem gleichen Licht wie das Wasser zu leuchten schien. Sie erklärte das irgendetwas hier nicht stimmte, was ihn nur zu einem leichten Schulterzucken veranlasste. Erwartete sie, dass er eine Lösung parat hatte? Er hoffte es mal nicht, denn er hatte noch weniger Ahnung als seine Meisterin selbst.

Jetzt zeigte sie ihm auch endlich den Gegenstand und erklärte, dass er wie ein Holocron aussah.

"Was ist ein Holocron?", kam sofort seine Frage. Er hatte diesen Begriff noch nie gehört, aber es schien wohl etwas wichtiges für die Jedi zu sein, so wie er Neis Worte deutete.

Mas schaute gespannt zu, wie sie ein wenig Wasser in das leuchtende Behältnis hinein levitierte und es dann wieder verschloss.

Dann stand sie auf und wandte sich nun seiner Frage zu. Ihre Antwort war zuerst ein wenig enttäuschend, da sie ihm erklärte, dass sie die Wasserkontrolle auch noch nicht vollends beherrschte, aber sie machte ihm Hoffnung, in dem sie ihm versprach ihm bei Zeiten alles was sie wusste zu zeigen und zu lehren.

Das dies aber nicht so schnell sein würde, konnte er ihren nächsten Worten entnehmen. Sie erklärte ihm, während sie sich schon in Richtung des Ausgangs schob, dass sein Training warten musste, bis sie in Mon Calamari über die Sache ihres Planeten gesprochen hatte.

Das war keine schöne Nachricht für Mas, schließlich hatte er bis jetzt noch nicht viel lernen können. Ein wenig lustlos ließ er sich von seiner Meisterin in Richtung des Ausgangs des verschütteten Tales bugsieren und folgte ihr auf dem Weg nach draußen.

Er verstand natürlich, das seine Ausbildung doch eher eine nebensächliche Rolle spielte und daher versuchte er nun seinen Ärger zu verdrängen, immerhin war er ein Jedi, er sollte das Wohl vieler über sein Eigenes stellen können. Und es gelang ihm sogar erstaunlicherweise sehr gut, seinen Ärger zu verdrängen, natürlich verschwand er nicht komplett, aber seine Laune normalisierte sich dann doch ein wenig, als sie den beleuchteten Tunnel wieder entlang gingen.

Er hatte das Gefühl, dass seine Meisterin keine Zeit verlieren wollte und vermutlich würden sie direkt starten.

Als sie also wieder bei Neis Shuttle waren, betrat er ohne Umschweife das Schiff, um ihre Reise nicht weiter zu verzögern.


[Ruusan | Tal der Jedi | Mas, Nei]
 
Ruusan ~ Tal der Jedi ~ an Bord der Sekitari ~ mit Mas

Beim Verlassen des unterirdischen Tals griff Nei noch einmal die völlig berechtigte Frage ihres Padawan auf. Woher sollte Mas denn auch wissen was ein Holocron war? Ein Anfängerfehler auf Seiten der Meisterin, denn sie hatte dieses Wissen seinerseits als gegeben vorausgesetzt. Doch wenn sie ehrlich war, wusste Nei selbst nicht so genau wie sie diese Frage beantworten sollte. Sie hatte bis gestern auch noch nie ein Holocron gesehen. Trotzdem hatte sie es eines erkannt, als es vor ihr lag. Die Art und Weise wie dieses Objekt zu ihr gesprochen hatte, ließ keinen Zweifel darüber zu.


"Vereinfacht gesagt, ist ein Holocron ein Wissensspeicher. Er kann mithilfe der Macht genutzt werden, um darauf Erinnerungen, Nachrichten oder eben wertvolle Informationen für die Nachwelt festzuhalten."

begann Nei zu erklären bis sie schließlich hinaus ins gleißende Licht der längst wieder hoch über ihnen stehenden Sonne traten. Sie unterbrach kurz, um sich wieder an die Hitze und die Helligkeit zu gewöhnen.

"Im Jedi Orden gibt es einen ganzen Komplex, in dem solche Holocrons gelagert werden."

...hatte Nei auf einem Datapad in der Bibliothek gelesen, denn für jeden zugänglich war dieser Ort ja offensichtlich nicht.

"Aber im Prinzip handelt es sich um eine Art Gestein oder Kristall. Oft aber nicht immer opulent verziert oder in eine ansprechende Form geschliffen, reagiert so ein Holocron ähnlich wie ein Lichtschwertkristall auf die Macht und ihre Nutzer. Ich muss zugeben, was wir gefunden haben entspricht auch nicht so wirklich den Vorstellungen, die ich von sowas hatte."

Und damit untertrieb Nei wahrscheinlich noch. Zunächst war das jedoch die Erklärung, mit der ihr corellianischer Padawan auskommen musste und im Grunde auch alles, was sie zu diesem Thema sagen konnte. Dazu kam, dass Qienn bereits auf sie gewartet hatte und nur darauf wartete in das Gespräch einzuhaken.

"Ashure hat mir versichert, dass er ein Auge auf alles haben wird, bis wir Verstärkung schicken."

gab die blauhäutige Twi'lek zu verstehen und streckte ihrer ruusanischen Freundin das Com von Dione entgegen.

"Er hat gesagt, dass ihr so in Kontakt bleiben könnt."

Nei bedankte sich und war froh, dass dieses weitere Erbstück ihrer Mutter nicht die Reaktionen in ihr auslöste, wie das wohl noch vor ein paar Stunden der Fall gewesen wäre.

"Wir brechen gleich auf."


teilte Nei Mas mit, der ohnehin bereits den Anschein machte, als wäre er froh darüber sich in das kühle Innere der Sekitari zurückziehen wollen.

Die Jedi ging einen Schritt weiter auf ihre Freundin zu, so dass die ohnehin wenigen um sie befindlichen Personen es noch schwerer hatten, ihrem Gespräch zu lauschen. Ungewohnt zögerlich griff Nei nach den Händen von Qienn und hielt sie fest in den eigenen.

"Das wäre eine gute Gelegenheit für dich wieder eigene Wege zu gehen."

sagte Nei mit einem deutlichen Zittern in ihren fast schon flüßternd gesprochenen Worten. Dabei wagte sie nicht Qienn in die Augen zu schauen, die ihrerseits gar nicht so richtig zu wissen schien, was hier geschah.

"Niemanden interessiert es, ob eine verurteilte Kriegsgefangene auf Ruusan umher schwirrt. Auf Mon Calamari sieht das ganz anders aus."

Qienn begann zu verstehen.

"Ich bleibe bei dir, Nechaska."


antwortete die Twi'lek lächelnd, da sie offensichtlich mit etwas anderem gerechnet hatte, als ein Freiheitsangebot unterbreitet zu bekommen.

"Das ist nicht meine Art von Planet, aber ich glaube, ich verstehe jetzt vieles besser."


Qienn zog Nei näher zu sich und hielt die Hände der Ruusanerin fest.

"Außerdem kann ich mir schlimmeres vorstellen, als deiner Obhut anvertraut zu sein."


Nei blickte lächelnd auf und bevor sie Qienn für ihren Humor mit einer entsprechenden Antwort bestrafen konnte, brachten sie die blauen Lippen ihrer Freundin zum Schweigen.

Es war ohnehin praktisch jemanden mit einigen Flugstunden und Erfahrung als Pilotin dabei zu haben, dachte Nei zufrieden und wieder mehr von Zuversicht erfüllt, als Qienn beim Betreten der Sekitari ganz wie selbstverständlich das Cockpit besetzte. Mon Calamari wartete bereits auf sie.

Ruusan ~ Hyperraum nach Dac ~ an Bord der Sekitari ~ mit Mas & Qienn

 
Ruusan System ~ An Bord der Sekitari

Vorsichtig polierte Nei den Griff ihres Lichtschwertes. An den Fenstern des Cockpits vorbei zog sich das charakteristische Muster des Hyperraums, das die Ruusanerin so leicht in seinen Bann zu ziehen vermochte. Jetzt gerade galt ihre ganze Aufmerksamkeit jedoch der Waffe in ihren Händen. Nutzlos war es gewesen, nachdem sie es sich aus den Händen skrupelloser Gangster auf Coruscant zurückerobert hatte. Ausgeschlachtet bis auf die zwei Kristalle, mit denen augenscheinlich niemand etwas anzufangen wusste. Machtkristalle entfalteten ihren Zauber eben nur in den Händen von Machtsensitiven. Das war ihr Glück, befand Nei, immerhin waren es die einzigen Komponenten die sich nicht ohne Weiteres ersetzen ließen - ganz zu Schweigen von dem sentimentalen Wert, den sie in den Augen der Jedi besaßen.


Trotzdem hatte Nei Mühe gehabt ihr Lichtschwert wiederherzustellen. Der lange Flug von Coruscant nach Ruusan schenkte ihr aber genügend Zeit zur Instandsetzung und notwendige Komponenten wie Emitter und Energiezellen waren Teil des Inventars - oder eher der Kramkisten - der Sekitari. Wirklich Mühe gekostet hatte es eigentlich nur das Lichtschwert zu kürzen, denn die Materialien reichten nur für eine voll funktionale Lichtschwertklinge, wenn man einem Kurzschluss vorbeugen wollte. Geeignetes Werkzeug hatte Nei hingegen nicht parat und so hatte sie Stunden damit verbracht auf dem schwarzen Metall des Griffs zu feilen, bis sie schließlich ein Lichtschwert in den Händen hielt, dass sie auch mit einer einzelnen Klinge bequem führen konnte, auch wenn es stark an Ästhetik verloren hatte. Immerhin geht's wieder, stellte sie dann aber zufrieden fest. Und in ihr Holster passte es auch.

Der Schiffscomputer machte Nei schließlich darauf aufmerksam, dass sie das Ruusan-System erreicht hatten. Ohne Umschweife deaktivierte sich der Hyperraum Antrieb und heulend begannen die Sublichttriebwerke wieder den Großteild der Arbeit zu übernehmen. Von hier aus waren es nur noch wenige Minuten bis Nei zu Hause ankommen würde.

Selbstverständlich hatte die Jedi nicht damit gerechnet einem Willkommenskomittee zu begegnen, als sie ihr Schiff und schließlich auch die kleine Landebucht des kaum als Raumhafen zu bezeichnenden Komplexes in Olmondo verließ. Es war jedoch ein komisches Gefühl zu wissen, dass sie wirklich niemand hier erwartete. Ihre Mutter war das einzige bisschen Familie gewesen, das Nei noch hatte, oder zumindest kannte, und Dione war vor einer gefühlt sehr langen Zeit eins mit der Macht geworden.
Ein aufkommender Wind fegte den Staub auf den Straßen von einer Seite zur anderen. Ihr Gesicht schützte Nei mit einem um Kopf und Hals gewickelten Tuch aus hellem Stoff, gewebt in den traditionellen Mustern ihrer Heimat. Ihre ansonsten schwarze Kleidung nahm ansonsten jedoch schnell den gelbroten Farbton des aufgewirbelten Sandes an. Währenddessen suchte sie sich einen Weg durch die weitesgehend leeren Straßen der Stadt.
Die Sonne musste bald untergehen und Platz für den klaren Sternenhimmel machen. Zumindest würde sie das, wenn nicht alle Anzeichen dafür sprechen würden, dass ein Sandsturm aufkam und den Himmel bald vollständig verschleierte. War das die Art und Weise wie Ruusan die Heimkehrende begrüßen wollte? Scheinbar wurde sie doch von jemanden erwartet, scherzte Nei im Gedanken.

Ein paar Gehminuten später hatte Nei das kleine Wohnviertel erreicht, in dem sich das Haus ihrer Familie befand. Der Wind wurde stärker und es bestand nun kein Zweifel mehr, dass das Zentrum des Sturms ebenfalls bald die Stadt erreichte. Ganz augenscheinlich der Grund, warum auch der Bazaar längst menschenleer gewesen war. Im Grunde war Nei ihrem Planeten in diesem Moment dankbar dafür, dass sie so keine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ihre Mutter war den meisten Bewohnern Olmondos bekannt gewesen und so war auch ihre Tochter keine Fremde. Sie würde nicht lange unerkannt bleiben, folgte die Jedi ihren Gedanken während sie an den Eingang zu ihrem Zuhause herantrat, noch hatte sie vorgehabt unerkannt zu bleiben. Genau genommen war das Gegenteil der Fall. Sie wollte wissen, wie es im Tal der Jedi aussah, ihren Leuten hier auf Ruusan im Namen der Jedi, aber auch ihrer selbst wegen helfen. Dabei konnte sie wohl kaum anonym bleiben.


Schließlich betrat die Jedi ihr altes Zuhause. Alles war genau so, wie sie es vor ihrer und Diones Abreise hinterlassen hatte. Der Tisch in der Mitte des Raumes war teilweise noch gedeckt, als wollte gleich jemand Essen servieren, doch es war dunkel, staubig und kalt. Ein tiefer Seufzer entfuhr Nei und sie schleuderte ihre bis jetzt noch auf ihren Schultern ruhende Reisetasche in die nächste Ecke.

Hauptstadt von Ruusan: Olmondo ~ Zuhause
 
Hauptstadt von Ruusan: Olmondo ~ Auf dem Weg zum Rat

Wie sich herausstellte, war die Hilfe der Jedi durchaus willkommen. Und dass es sich bei der Jedi um eine von ihnen handelte, lobten die 8 Ratsmitglieder unablässig. Deutlich zu sehr, für den Geschmack von Nei. Sie selbst fühlte sich zwar durch und durch als Ruusanerin, doch von Patriotismus konnte nicht die Rede sein. Sie und ihre Mutter Dione waren keine bedeutenden Mitglieder der ruusanischen Gesellschaft und ihr nun entgegen gebrachte Lobpreisungen erschienen ihr wie der Versuch, die Floskeln des großen Bruders Republik zu übernehmen und demzufolge nur halb-ehrlich.

Im Anschluss der Sitzung hatte der Älteste des Rats und gleichzeitig auch so etwas wie der höchste politische Würdenträger Ruusans, in Ermangelung eines höheren politischen Systems, welches auf Ruusan erst entwickelt und dann etabliert werden müsste, Nei zu sich gerufen. Was Hashmal mit ihr besprechen wollte, sollte hinter verschlossenen Türen geschehen. Es war ein langes Gespräch unter vier Augen, nicht zuletzt weil er nicht nur der Älteste sondern gleichermaßen auch der Langsamst-Redende des achtköpfigen Rates war.

Durch seinen weißen Bart der glatt über die luftigen, purpurnen und nur dezent gemusterten Gewänder bis auf Brusthöhe fiel, erläuterte Hashmal nicht ohne etwaige Themenabweichungen, wie schwierig sich das noch frische Bündnis mit der Neuen Republik gestaltete. Nach der Entdeckung des Tals der Jedi und der damit verbundenen, abstrakten Bedrohung, nicht nur durch das ohnehin schon in benachbarten Sektoren aktive Imperium, war man froh gewesen, in das schützende Bündnis aufgenommen zu werden. Besonders die Kooperation in Bezug auf das Tal selbst verlief reibungslos. Der Rat öffnete sich auch den nomadisch lebenden Familien auf Ruusan und tat alles Mögliche, um einheitliche Interessen zu vertreten. Die anfängliche Euphorie wurde jedoch ein erstes Mal gedämpft, als man den republikanischen Botschafter und Anwärter auf Ruusans Platz im Senat begrüßte. Forajer Relm war ein konservativer Hardliner, der unter anderen Umständen wohl auch im Imperium eine glänzende politische Karriere hätte absolvieren können. Erst im Nachgang des Gesprächs gelang es Nei in Erfahrung zu bringen, dass es sich hier um einem Mitglied der unitaristischen Fraktionen im politischen Mon Calamari handelte. Seine Effektivität wurde gemeinhin wertgeschätzt während seine anmaßenden Kommentare, die in den Augen der meisten Senatoren und auch Mitgliedern der eigenen Gruppierungen viel zu oft im Holonet grassierten, weniger gern gesehen wurden. Dennoch hatte er sich als Macher, der eine schnelle Integration Ruusans in das politische Gewinde der Neuen Republik versprach, durchgesetzt. Seine in den Augen der Ruusaner feindseligen Ansichten und die latent vorhandene geistige Nähe zum Imperium verunsicherten den Rat in Olmondo sehr.

"...wäre das Tal doch bloß unentdeckt geblieben."

hatte der bärtige Mann von immerhin 86 Standardjahren geseufzt und damit wahrscheinlich gar nicht mal so unrecht. Dennoch hatte Nei ihm widersprechen müssen.

"Das Tal ist ein Schatz, Ältester. Die Republik hört auf die Jedi und die würden alles dafür tun diesen Schatz zu schützen und das Erbe der Ruusaner zu erhalten. Relm muss von uns gewählt werden und wenn die Situation so ist wie ihr sagt, wird das nicht passieren."

Bis dahin war er ein notwendiges Übel und Nei war als Abgesandte der Jedi kontrollieren zu können, dass Forajer Relm als Sprachrohr der Republik zwischen dem republikanischen Senat und dem Rat auf Ruusan auch wahrheitsgemäß berichtete und handelte. Dem Botschafter selbst war sie dadurch natürlich ein Dorn im Auge, was er zwar nicht öffentlich kundtat, doch die Anzeichen waren für die Jedi mehr als deutlich - und das war Forajer auch bewusst. Entsprechen nachvollziehbar war es wohl, dass Nei Sunrider nicht gerade die pure Lebenslust ausstrahlte, als sie den Bazaar Olmondos hinter sich gelassen hatte und den im Zentrum der kleinen Stadt liegenden Ratssaal betrat, wo auch der Botschafter auf sie wartete.

Wie es die ruusansiche Etiquette für alle Mitglieder und Besucher einer Ratssitzung erforderte, bedeckte Nei Kopf und Schultern mit einem Tuch. Auch wenn sie die traditionelle Wicklung nicht mehr perfekt beherrschte, saß ihr bunt gemustertes Tuch fest genug, als dass es beim Neigen des Kopfes nicht verrutschte. Dank der im ganzen Saal ausgelegten, unorganisiert angeordneten und sich häufig überlappenden Teppiche erreichte sie die Runde lautlosen Schrittes. Auf einem runden Podest in der Mitte des Saals saßen sie im Kreis auf Kissen, wobei die Jedi als letztes eingetroffen war. Zu ihrer Linken hatte Forajer Relm platzgenommen und warf ihr ein kühles Lächeln zu, was bei einem Unitaristen wie Relm nur bedeuten konnte, ich mach' dich kalt sobald sich die Gelegenheit bietet.
Von ihm aus im Uhrzeigersinn fortlaufend fanden sich die einzelnen Räte. Entsprechend ihrer gesellschaftlichen Verantwortung wurden sie in den Rat gewählt. Somit war der Nei gegenübersitzende Älteste das einzige auf Lebenszeit gewählte Mitglied. Entscheidungen wurden hier informell und gemeinsam nach dem Abwegen und Diskutieren der Interessen aller getroffen - basisdemokratisch nannte man das im Senat. Neben Relm saß der in vielfarbigen Tüchern gehüllte Rat des Handwerks; Jedes Ratsmitglied trug eine für sein Gebiet charakteristische Farbe. Neben ihm saßen die Rätin des Wassers, natürlich in Grün und der Stadtrat, praktisch so etwas wie der Bürgermeister, in schimmerndem Blau und Gelb. Dann kam Hashmal, der als Ältester auf einem größeren Kissen leicht erhöht saß, und neben ihm der in sandfarbenen Tüchern gekleidete Rat der Nomaden, für den der achte Platz im Rat erst eröffnet werden musste. Vorher gab es nur sieben Ratsmitglieder. Dann folgten die übrigen drei Mitglieder, also die Rätin des Windes in Rot, die Rätin der Zeichen in Weiß, Rot und Braun und die Rätin der Sippen in Lila. Letztere bildete das Gegengewicht zum Rat der Nomaden, die jeweils die Interessen der wandernden und der sesshaften Bevölkerungsteile Ruusans vertraten. Die übrigen Räte fühlten sich allen Ruusanern gleichermaßen verpflichtet.

"Die zugesagten Truppen und Güter sollten im Laufe des Tages eintreffen."

berichtete der republikanische Botschafter, nachdem Hashmal die Sitzung für eröffnet erklärt hatte.

"Nach dem Eintreffen wird die ständige Präsenz im Tal der Jedi gewährleistet sein. Die Siedlung wird sich selbst erhalten können. Wir können uns, nachdem der Senat seinen Teil der Vereinbarung nun eingehalten hat, also neuen Herausforderungen widmen."

Und Herausforderungen gab es viele. Auf den drei Schwestern, die Ruusan umkreisenden Monde, gab es beispielsweise noch immer kriminelle Aktivitäten. Banden hatten sich hier sicher vor der Justiz des Imperiums oder der Republik eingenistet und die Nähe zu den Hutten hatte sie fett werden lassen. Durch die Anwesenheit der Republik fühlten sie sich nun, völlig zu recht bedroht und waren nicht bereit kampflos abzuziehen.

"Wir haben keine Kämpfer. Der Republik muss die Sicherheit ihres neu gewonnenen Sektors wichtig genug sein, als dass sie sich mit militärischen Mitteln dieser Piraten entledigt."

beanstandete der Stadtrat und sprach damit auch die Gedanken der meisten anderen aus. Forajer Relm hatte jedoch einen Einwand:

"Ihr habt eine Jedi Ritterin unter euch, über die ich nicht informiert wurde. Wer kann mir also glaubhaft versichern, dass ihr nicht noch mehr Ressourcen zur Verfügung habt?"

Die kühl kalkulierenden blau-grauen Augen des Botschafters richteten sich auf Nei.

Hauptstadt von Ruusan: Olmondo ~ Ratssaal
 
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