Schwanger um jeden Preis?

Also ich habe auch schon mal gedacht, dass an manchen Punkten die Medizin zu weit geht.
Ich habe aufgrund des Schulpraktikums auf der Säuglingstation gearbeitet.
Und da lag ein Junge, der durch die Geburt einen Sauerstoffmangel erlitten hat. Er kam auf die Welt und war tot. Sie haben ihn mehrfach reanimieren müssen. Es wird so sein, dass der Junge nie ein gewisse Eigenständigkeit haben wird. Bei uns gibt es Behindertenwerkstätten, in denen die behinderten Menschen ein eigenständiges Leben führen können. Sie machen sehr viel alleine wie wir. Arbeiten, einkaufen usw. Aber dieser Junge wird eben niemals können. Er wird immer auf eine Pflegerin angewiesen sein. Und außerdem wird er immer längere Zeit in den Kliniken liegen müssen. Ich vermute, dass Annie solche "Fälle" meint. Wo die Natur ein Ende gesetzt hat, geht der Mensch weit über die Grenzen.


Zu Thema:
Künstliche Befurchtung ist legitim. Jedoch sollte man hinterfragen, warum soviele Menschen unfruchtbar werden. Sicherlich können mal Krankheiten wie Masern, Pocken oder Röteln dahinter stecken. Aber das ist in den wenigsten Fällen so. Die meiste Unfruchtbarkeit wird durch den Menschen verursacht. Der Mensch erfindet soviele neue Sachen und Stoffe, deren Ergebnisse erst nach mehreren Jahrzehnten zutage treten. Heute wird in Spielzeug und anderen Sachen auf Weichmacher verzichtet, weil sie unfruchtbar machen. Aber Generationen sind ihnen einfach so ausgeliefert gewesen.
 
Es gibt halt genug Fälle in denen man das Kind mit der reanimation nicht nur rettet sondern das auch ohne Folgeschäden. Dazu muss man aber erstmal diese Massnahmen einleiten, und eine Hypoxie lässt sich unmal nicht gleich feststellen. Dementsprechend stellt sich die Frage nach Wiederbelebung gar nicht weil genug Menschen dadurch gerettet werden und danach wieder ein normales Leben führen.
Über was man sich unterhalten könnte wäre Euthanasie...
 
Einmal reanimieren wäre durchwegs zu vertreten gewesen. Aber der arme Kerl wurde binnen kürzester Zeit sechs Mal reanimiert.
 
Dark Hunter schrieb:
Ein wirklich naiver Gedanke. Mutter Natur existiert nicht als denkendes und fühlendes Wesen mit einem Masterplan. Was aber existiert sind Umweltgifte, die wir selber erzeugen/zu uns nehmen, sozialer Druck und andere Phänomene, für die wir selber verantwortlich sind. Wenn wir dagegen ein Mittel finden ist das nur gut, sei es eine Hormonbehandlung oder künstliche Befruchtung, um den von uns verschuldeten Problemem entgegenzuwirken oder sonst etwas. Sonst könnten wir genausogut auch gleich jede Krankheit hinnehmen und dran verrecken, statt Medikamente zu nehmen, denn schließlich ist das ja auch nur "Mutter Naturs Masterplan"
Aber um bei deinem "Mutter Natur plant- Gedanken" zu bleiben, die Mutter Natur hat uns auch mit der Fähigkeit ausgestattet diese Dinge zu entwickeln und anzuwenden, also tun wir dann nichts, was gegen sie wäre, sonst hätte sie uns ja nicht die Fähigkeit dazu gegeben.
Ersetze Mutter Natur meinetwegen durch Schicksal, Kismet, Karma... :rolleyes:
Ich wollte damit eigentlich nur sagen, daß es manchmal einfach nicht sein soll, daß sich jemand weitervermehrt.
 
Ich wollte damit eigentlich nur sagen, daß es manchmal einfach nicht sein soll, daß sich jemand weitervermehrt.
Hätten Schicksal, Gott, oder Mutter Natur nicht gewollt, dass der Mensch Medizin entwickelt, hätten sie ein paar neue Sintfluten geschickt und das Problem gelöst.
Jeder ist seines Glückes eigen Schmied, solange nicht wirklich ernsthafte Risiken mit einem medizinischen Eingriff inbegriffen sind, d.h. das Leben der Frau durch eine Schwangerschaft gefährdet würde.
Jedes Paar sollte selbst entscheiden dürfen, ob sie ein Kind wollen oder nicht.

Leihmutterschaft ist dagegen ein anderes Thema, das geht über medizinische Hilfe hinaus, da eine Unbeteiligte ins Geschehen integriert wird, die man als Mensch und nicht wie ein gefühlloses Objekt, eine Art lebende Brutkasten behandeln sollte.
 
Hätten Schicksal, Gott, oder Mutter Natur nicht gewollt, dass der Mensch Medizin entwickelt, hätten sie ein paar neue Sintfluten geschickt und das Problem gelöst.
Und trotzdem werden viele Frauen trotz reichlicher Versuche einer künstlichen Befruchtung nicht schwanger. Wie soll man das dann nennen?

Jedes Paar sollte selbst entscheiden dürfen, ob sie ein Kind wollen oder nicht.
Ich habe auch nie was anderes behauptet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und trotzdem werden viele Frauen trotz reichlicher Versuche einer künstlichen Befruchtung nicht schwanger. Wie soll man das dann nennen?
Ich fürchte ich habe dich missverstanden.
Ich dachte das wäre die typische Antimedizin Argumentation mancher Fundamentalisten, nach dem Motto man sollte nicht in Gottes Handwerk pfuschen und daher sind künstliche Befruchtung etc. ganz böse.
Wenn es auch mit medizinischer Hilfe nicht klappt, dann muss das jeder nach seinem Glauben ausmachen. Darüber wollte ich nichts negatives sagen .. bin doch selbst ein gläubiger Mensch.
 
Warum? Also wenn ich sowas lese.. ich habe ein mulmiges Gefühl.
Aber wirklich ausschlaggebende Negativargumente habe ich nicht rauslesen können.

Irgendwo eine strikte Grenze Altersgrenze reinzusetzen halte ich nicht für den richtigen Weg. Irrgendein älteres Paar, bzw überhaupt Menschen, die höchstwahrscheinlich nicht besonders gut für das Kind sorgen können bzw nicht besonders lange, sollte man dann natürlich nicht künstlich befruchten.
 
Ich halte von extrem alten "jungen" Eltern wenig bis gar nichts. In dem Alter in dem sie die "junge Frau" befindet ist dieser Kinderwunsch nur noch purer Egoismus. Genau wie bei alten Kerlen mit jungen Frauen, bevor hier missverständnisse auftauchen! Diese Frau ( Jedihammers Link ) mag/wird dem Kind eine gute Mutter sein, auch alte Männer die noch Kinder zeugen sind in der Regel geduldige gute Väter die durch ihre Lebenserfahrung einfach keine Anfängerfehler mehr machen. Doch diese betagten Leute denken im Grunde nicht an ihre Kinder, denn noch so gute alte Eltern sind irgendwann rech früh einfach tote gute Eltern. Selbst wenn sie ihre Kinder noch bis zu deren zwangzigsten Lebensjahr begleiten/erleben können, wer will mit 20 seine Mutter oder seinen Vater verlieren.

Und jetzt komm mir keiner mit "die Kinder wachsen damit auf und können sich darauf vorbereiten". Natürlich kann "man" mit sowas rechnen, aber der Tod von den Elternteilen tut immer weh und wenn der Sensenmann auch erwartet wurde, den Shock und die Trauer gibt es trotzdem.
 
Doch diese betagten Leute denken im Grunde nicht an ihre Kinder, denn noch so gute alte Eltern sind irgendwann rech früh einfach tote gute Eltern. Selbst wenn sie ihre Kinder noch bis zu deren zwangzigsten Lebensjahr begleiten/erleben können, wer will mit 20 seine Mutter oder seinen Vater verlieren.

Also ich weiß ja nicht. Ich kann dir versichern, dass es mich in 20 Jahren genauso hart treffen wird, wenn mein geliebter Vater oder Mutter stirbt, als jetzt mit knapp über 20. Ich kann mir ein Leben ohne die beiden einfach schwer vorstellen. ;) Daher is die Aussage "wer will schon seine Mutter oder seinen Vater mit 20 verlieren" nonsense, denn das is absolut altersunabhängig ;)

Und zu deinem Satz, dass ältere Männer geduldig wären als jüngere und nicht soviele Anfängerfehler machen. Anfängerfehler macht man genau dann, wenn man etwas noch nie gemacht hat. Wenn ein 40 Jähriger Vater wird, wird er die gleichen fehler begehen, wie ein 20 Jähriger. Meiner Meinung nach. Hinzu kommt, dass junge Menschen robuster und widerstandsfähiger sind und sich auf Kleinkinder besser einstellen können. Es ist halt leichter mit 30 übern Sportplatz zu rennen und mit den Kindern zu toben, als mit 50 ;)

Zu Jedihammers Link:

Sorry, aber des geht mir zuweit. Mit 64 haben andere Menschen ihnen ersten Schlaganfall hinter sich oder befinden sich auf der Schwelle ins Jenseits. Wie man dann noch ein Leben, das von einem abhängig ist, in die Welt setzen kann, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Wenn sie in 2 Jahren stirbt, natürlich, wie ist dann bitte dem Kind geholfen? Diese Frau finde ich im höchsten Maße egoistisch. Sie hat den zenit einfach mal überschritten. Nicht umsonst sind Frauen ab einem gewissen Alter unfruchtbar.

Persönlich wäre ich dafür, eine Pflegefamilie für das Kind zu suchen. Egal wie grausam das klingt.
 
Warum? Also wenn ich sowas lese.. ich habe ein mulmiges Gefühl.
Aber wirklich ausschlaggebende Negativargumente habe ich nicht rauslesen können.

Es liegt im Breich des möglichen, dass die Frau den 10. Geburtstag ihres Kindes nicht erlebt. Und das aus einem natürlichen. Den 20. Geburtstag wird sie mit ziemlich Sicherheit nicht mehr erleben. Und wie soll die Frau das bitte körperlich schaffen? So'n Kind ist nämlich schone eine große Belastung.
Manche Leute müssen ja unbedingt ihr Ego befreidigen, aber so groß sollte der Egoismus dann nicht sein.

Die psychischen Folgen für das Kind könnten außerdem ziemlich schlimm sein.

Da fände ich ein Verbot im Sinne des Kindes schon sehr angebracht.
 
Irgendwo eine strikte Grenze Altersgrenze reinzusetzen halte ich nicht für den richtigen Weg. Irrgendein älteres Paar, bzw überhaupt Menschen, die höchstwahrscheinlich nicht besonders gut für das Kind sorgen können bzw nicht besonders lange, sollte man dann natürlich nicht künstlich befruchten.

Die Frau ist 64... d.h. wenn ihr Kind 10 wird... wird sie 74 sein. Der Mann wird wohl dann ähnlich alt oder sogar schon dahingeblichen sein. Nuja... Ich finds immer noch schön mich an Fußball mit meinem Dad auf der Wiese zu erinnern. Gehört imho zur Kindheit dazu. Wobei... hast recht, gibt ja den Gameboy, wozu braucht man da nen Vater, der mit einem durch die Wälder springt oder Fußball spielt (um mal bei den Klischees zu bleiben) ;)

Ich habe nichts gegen alte Eltern. Wenn eine Frau mit 40 ungrad nochmal schwanger wird... toll freu ich mich für sie, den Mann und das Kind. Aber das war schwanger auf Teufel komm raus... ob das sinnvoll ist wage ich zu bezweifeln.
 
Also in diesem Fall geht es definitiv zu weit. Wie gesagt, ich finde es in der Regel gut, wenn man einem Paar helfen kann, ein Kind zu bekommen, aber mit 64... Das ist schon übertrieben und recht egoistisch. Man muss ja auch an das Kind denken. Schon allein die Tatsache, dass die Frau ja bald sterben könnte... Allein aus diesem Grund sollte es in diesem Fall Grenzen geben.
 
Jace schrieb:
Irgendwo eine strikte Grenze Altersgrenze reinzusetzen halte ich nicht für den richtigen Weg.
Ich schon. Nicht umsonst ist Frau nur eine gewisse Zeit fruchtbar.

DarthSidious83 schrieb:
Schon allein die Tatsache, dass die Frau ja bald sterben könnte...
*hust* Ich will ja nix sagen... aber das kann bei jeder Frau und jedem Mann passieren. Die Wahrscheinlichkeit bei einem 30- Jährigem ist nur nicht ganz so hoch.

Meine Meinung:
Ärzt, die solch "alte" Frauen noch zu einem Kind verhelfen, sollte man echt die Lizenz entziehen.
Irgendwann ist man halt zu alt, um eigene Kinder zu kriegen. Und auch, wenn es schwerfällt.... man sollte sich damit abfinden.
 
Ich will ja nix sagen... aber das kann bei jeder Frau und jedem Mann passieren. Die Wahrscheinlichkeit bei einem 30- Jährigem ist nur nicht ganz so hoch.

Klar kann das auch einer jungen Frau passieren. Aber wie du es selber sagtest: In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit eben umso größer. Außerdem ist eine Frau in dem Alter auch körperlich nicht mehr so fit wie z.B. ne 30-Jährige. Da hat auch das Kind nichts davon.
 
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Ärzt, die solch "alte" Frauen noch zu einem Kind verhelfen, sollte man echt die Lizenz entziehen.
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Was ja auch passiert wäre, hätte sie deutsches Recht genossen... aber warum denkst Du, ist sie in die Türkei gefahren? Den Türken sind solche Diskussionen einerlei, da steht zahlreicher Nachwuchs vor moralischen Bedenken.
Traurig finde ich bei der ganzen Sache, dass absolut NIEMAND, weder die Mutter selbst, noch deren nächste Angehörige oder der behandelnde Arzt an das Wohl des Kindes dachte. Hier ging es einzig und alleine um rein egoistische biologische Befriedigung.
Dass diese Frau rein körperlich nicht mehr in der Lage ist, das Kind vernünftig zu versorgen, bzw dessen zehnten Geburtstag höchstwahrscheinlich nicht mehr erlebt (und wenn doch - in welcher Verfassung...?) ist eine Tatsache, die unabstreitbar im Raum steht.

Ohne jetzt in die "rechte Ecke" gedrängt zu werden, möchte ich aber noch auf einen anderen Denkansatz eingehen: Vorgestellt, die Eltern des Kindes sterben eines natürlichen Todes oder werden auf Grund schwerer Erkrankung erziehungsunfähig (Alzheimer, Alterssenilität, Schlaganfall etc), was passiert dann mit dem Kind? Ich schätze, es kommt in ein Erziehungsheim, und wird von dem Moment an bis zur Volljährigkeit vom Staat versorgt. Und wer zahlt das alles?

Diese Frau lässt sich also in vollem Bewusstsein ihrer kriminellen Handlung (sie lebt immerhin in Deutschland) in ihrer Heimat künstlich befruchten, und legt die volle finanzielle Verantwortung in die Hände derer, die ihr diesen Schritt vehement verboten hätten?
Eigentlich sollte man dafür sorgen, daß sie sofort abgeschoben wird, einfach nur, damit DER Staat die finanziellen Mittel aufzubringen hat, der solch menschenverachtende Operationen erlaubt.
Ich distanziere mich nochmals deutlich von rechter Gesinnung, dies ist eine rein wirtschaftliche Überlegung. Immerhin tanzt man uns wiederholt auf der Nase rum, und der deutsche Staat setzt sich nicht zur Wehr. Sowas sollte einfach nicht toleriert werden, jedes andere Land der Welt hätte wohl Konsequenzen gezogen.
 
Das Darth schrieb:
Was ja auch passiert wäre, hätte sie deutsches Recht genossen... aber warum denkst Du, ist sie in die Türkei gefahren?
Deswegen wäre ich ja auch dafür, daß dieser Arzt und meinetwegen auch diese Frau trotzdem in Deutschland verurteilt werden würden, sobald diese deutschen Boden betreten.
Dem Arzt nimmt man die Zulassung plus eine Geldstrafe, die wohltätigen Zwecken zugeführt werden würde. Und die Frau auch noch eine Geldstrafe. Sie in den Knast zu stecken, kann man dem Kind nicht antun.
Ich kann mir vorstellen, daß das schon ein wenig abschrecken würde.
 
Es liegt im Breich des möglichen, dass die Frau den 10. Geburtstag ihres Kindes nicht erlebt. Und das aus einem natürlichen. Den 20. Geburtstag wird sie mit ziemlich Sicherheit nicht mehr erleben. Und wie soll die Frau das bitte körperlich schaffen? So'n Kind ist nämlich schone eine große Belastung.
Manche Leute müssen ja unbedingt ihr Ego befreidigen, aber so groß sollte der Egoismus dann nicht sein.

Die psychischen Folgen für das Kind könnten außerdem ziemlich schlimm sein.

Da fände ich ein Verbot im Sinne des Kindes schon sehr angebracht.

Es liegt im Bereich des möglichen, dass eine 20 Jährige Mutter bald stirbt.
Also reden wir über Chancen.
Wo zieht man die Grenze.. wer definiert die Chancen? Geht man rein nach Statistik oder nach Gefühl?

Komischerweise hört man kaum was, wenn ein 70 Jähriger irgendwo eine Frau schwängert. Höchstens das abfällige Gelaber von wegen alter Perversling.. wobei man angeblich ja so tolerant gegenüber Altersunterschieden ist..
Dabei ist der Punkt doch auch sehr kritisch. Gleichberechtigung hin oder her.. der Vater ist meistens immer noch der Ernährer der Familie und dazu taugt ein 70 Jähriger auch nicht unbedingt mehr als eine 70 Jährige als Mutter.. vor allem da Männer früh sterben und dann sogar auch noch die Rente wegfällt.. die durchschnittlichen Rentenansprüche von Frauen sind um einiges niedriger.

@Ysanne Isard

Menschen leben heutzutage um einiges länger als früher.. trotzdem setzen soweit ich weiß die Wechseljahre immer noch im gleichen Lebensabschnitt ein. So gesehen ist diese natürliche Grenze nicht mehr ganz aktuell.
So gesehen könnte man auch noch einen Schritt weitergehen und auch jungen Frauen die irgendwie unfruchtbar sind, ein Kind versagen.
Die sind schließllich nicht auch nicht ohne Grund unfruchtbar. :rolleyes:
 
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