Sind Einzelkinder verwöhnt

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederhohlen:

Es kommt vielleicht aufs Kind an, aber noch vielmehr auf die Eltern. Hier ein Paradebeispiel für ein verwöhntes Einzelkind:

Ich hab ne ehemalige Klassenkameradin, ich werd sie mal Julie nennen.
Die gute Julie war echt ein
Arschloch
zumindest in meinen Augen- sie hat nicht viel Rücksicht auf andere genommen, war von ihren Eltern verwöhnt wie nur was. Und um das alles besser zu machen, hatten ihre Eltern eine Fehlgeburt, deshalb haben sie noch mehr "Zuneigung" in sie reingesteckt, sie noch mehr verhätschelt, und mit der Zeit ist sie dann richtig schön wiederwertig geworden, sie hatte die ganze Klasse abwechselnd an ihrer Seite oder auch gegen sich.
Wenn ich jetzt mal nachdenke hatte ich sowen auch schon in der 1. u. 2. Gym, nichtnur nach meinem Umzug.... Julie ist also bei weitem kein Einzelfall.

Allerdings hab ich derzeit auch noch wen totall eingebildetem am Hals, die hat ne Schwester, ist nicht viel besser als andere, denkt es aber. Diesen Glauben hat sie eindeutig von ihren Eltern und von ihrer Tante....

Was man allerdings vergißt ist, das Einzelkinder auch eine andere Belastung haben als Kinder mit Geschwistern:
1. Die ganze Zuneigung der Eltern geht konzentriert auf einen, das kann auf Dauer nicht gut gehen, weil die Eltern natürlich auch mehr Angst haben dieses eine Kind zu verlieren (das heißt natürlich nich das es anders ist wenn sie mehr Kinder haben).
2. Man genießt vielleicht die ungeteilte Aufmerksamkeit, aber auch die ungeteilte Kontrolle. Bei einem Kind haben Eltern viel mehr Zeit, um auf es aufzupassen, egal worum es geht.
3. Altersversorgung bleibt an dem einem Kind allein hängen. Mehrere Kinder könnten sich das noch teilen, aber als ein einziges Kind hat man dann (unter Umständen vielleicht auch nicht) beide Elternteile am Hals, und muss sich um sie kümmern.
4. Ok, das Kind kann sich jetzt auserhalb der Familie "Geschwister" suchen, aber wenn es Probleme hat Kontakte zu knüpfen, oder ein schwieriger verwöhnter Mensch ist was ja leicht der Fall sein kann? Außerdem bräuchte man auch in der Familie Ansprechpartner gegen die Eltern (das klingt arg es ist aber so.)

Ich glaube es wäre jetzt alles gesagt..... ;)

alles Liebe,

Syal
 
Original geschrieben von Syal

aber auch die ungeteilte Kontrolle.
Wem sagst du das... (bin zwar kein Einzelkind, aber meine (Halb)Schwester ist fast 18 Jahre älter)
Das kann echt nervig sein, v.a., wenn man was wissen will / gezeigt bekommen will, und dann einen "Bericht abgeben muss", warum man es wissen will.... :rolleyes:

3. Altersversorgung bleibt an dem einem Kind allein hängen. Mehrere Kinder könnten sich das noch teilen, aber als ein einziges Kind hat man dann (unter Umständen vielleicht auch nicht) beide Elternteile am Hals, und muss sich um sie kümmern.
Möglich. Du musst es aber auch mal von der Seite aus sehen:
Falls ein Haus vorhanden ist, bekommt man es dann auf jeden Fall. Anders kümmert man sich um ein Elternteil, bekommt aber möglicherweise ncihts vom Haus (außer ein bisschen Geld). Hört sich vielleicht hart an, ist aber so.
 
Original geschrieben von Renegat 35

Möglich. Du musst es aber auch mal von der Seite aus sehen:
Falls ein Haus vorhanden ist, bekommt man es dann auf jeden Fall. Anders kümmert man sich um ein Elternteil, bekommt aber möglicherweise ncihts vom Haus (außer ein bisschen Geld). Hört sich vielleicht hart an, ist aber so.

Ja, aber (wie das in meiner Familie der Fall ist) ist das im Testament festgestellt worden, zumindest bei der vorigen Generation, und ich schätze wir werden es auch machen, wenn es soweit ist (und wir alle volljährig sind).
Also nur als Beispiel: Meine Tante hat versprochen sich um meine Oma und meine andere (leicht behinderte) Tante zu kümmern, dafür bekommt sie Wohnung und ein Gartengrundstück. Da meine Tante gestorben ist, kümmert sie sich mittlerweile nur noch um meine Oma, aber das ist anstrengend genug. Ich denke aber auf jeden Fall das der Deal fair ist.
 
Einzelkinder haben nie von klein auf gelernt, mit ihren Geschwistern zu teilen. Viele gewöhnen sich daran, stets die volle Aufmerksamkeit zu haben und erwarten dass dann auch von der Gesellschaft.
Aber pauschalisieren kann man es wirklich nicht.
Ich kenne solche und solche Fälle. der extremste Fall ist "extrem" verwöhnt!:D
Allerdings findet man Egoisten auch unter denen, die Geschwister haben. Da werden später mal - nun, ich möchte diesen Berufsstand jetzt nicht in aller Öffentlichkeit diskreditieren;) !
 
Aber glaub mir das kann nachteilig sein. Stets die volle aufmerksamkeit zu haben nervt irgendwann und man kommt schlechter mit Freunden aus.
Allerdings muss das ja nicht immer so sein.
Aber gut du hast recht ich kenne viele Einzelkinder die verwöhnt sind aber meine ehemals beste Freundin ist unheimlich eingebildet und sie hat ne schwester.
 
Original geschrieben von Syal

Meine Tante hat versprochen sich um meine Oma und meine andere (leicht behinderte) Tante zu kümmern, dafür bekommt sie Wohnung und ein Gartengrundstück. Da meine Tante gestorben ist, kümmert sie sich mittlerweile nur noch um meine Oma, aber das ist anstrengend genug. Ich denke aber auf jeden Fall das der Deal fair ist.
So ähnlich ging's mit meiner Oma auch:
Eine von den Schwestern meines Vater hat sich immer um sie gekümmert und dann alles bekommen (die anderen verzichteten freiwillig drauf).
Ich hab gemeint, wenn die Arbeit geteilt wird, könnte es Probs geben...
 
definiere "verwöhnt"? Das wir (ich auch einzelkind) als einziges was von unseren Eltern kriegen, liegt in der Natur der Sache. Das man alles kriegt, was man sich wünscht, liegt im Charakter der Eltern und auch im Budget, aber dieses Phänomen gibt bei Mehrkindrigkeit auch. Arrogant oder egoistisch bin ich imho nicht mehr oder weniger als jeder andere auch.

Ich weiss nicht, wie es wäre Geschwister zu haben (ok, auf dem Papier hab ich ne Halbschwester, die habe ich aber nie kennengelernt) und ich finde es ok, so wie es ist.
 
Um der Liste von Syal noch was anzufügen: Viele Einzelkinder leiden auch darunter, dass die Eltern alle Hoffnungen in sie stecken. Sie müssen alles perfekt machen, sind zu etwas hohem auserkoren und die Eltern stellen oft hohe Erwartungen. Das ist auch nicht immer leicht, da somit ein gewisser Druck auf ihnen lastet, weil sie die Eltern natürlich nicht enttäuschen wollen, gleichzeitig aber auch ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse und Ziele haben, die nicht selten nicht so hoch gesteckt sind.

Im Großen und Ganzen denke ich, liegt es an der Erziehung und an dem Verhalten der Eltern, was "aus einem Einzelkind wird". Einzelkinder selbst können gar nichts dafür, wenn sie verwöhnter oder egoistischer sind als Kinder mit Geschwistern. Man sollte es ihnen nicht übel nehmen, sondern ihnen mit Geduld beibringen, was es heißt zu teilen (das hört sich an, als wären Einzelkinder Biester ;)).


dfg
*ches*
 
Nun um gleich bei dem Beispiel von Chesara zu bleiben.

Ist es nicht so, dass dies auch ohne weiteres bei Geschwisterkindern der Fall sein kann? So das eben die Eltern erwarten, das das jüngere Kind mindestens genauso gut wird wie das ältere? Das sie es somit unter Druck setzten?

Das kann man also so nicht nur auf die Einzelkinder beziehen, aber wie ich schon sagte und auch ne menge anderer hier sagten. Es hängt alles von der Umwelt und Erziehung der jeweiligen Kinder ab.

Angie
 
Original geschrieben von Angelica_Nemesis

Ist es nicht so, dass dies auch ohne weiteres bei Geschwisterkindern der Fall sein kann? So das eben die Eltern erwarten, das das jüngere Kind mindestens genauso gut wird wie das ältere? Das sie es somit unter Druck setzten?

Natürlich, das kann auch in Familien sein, die mehrere Kinder haben, aber meistens fällt das dort nicht so sehr auf ein einziges Kind, sondern verteilt sich eher: Kind 1 wird besonders im Flötenunterricht gefördert, Kind 2 soll immer die Beste im Sportunterricht sein und Kind 3 soll unbedingt sein Abitur als Jahrgangsbester machen. In einem solchen Fall sind die Eltern zB nicht so sehr darauf fixiert, dass Kind 1 besonders sportlich ist, weil dafür ja Kind 2 da ist (obwohl sich Kind 1 dann wohl immer anhören müsste, es solle sich mal ein Beispiel am Geschwisterkind nehmen, aber das ist jetzt ein anderes Thema).
Bei Einzelkindern ist es nunmal so, dass sie alle diese Erwartungen alleine auszufüllen haben und dies zu Leistungsdruck führt, dem sie oftmals nicht gewachsen sind.


dfg
*ches*
 
Schon richtig... aber ich glaube wir sind uns ja eh alle einig, dass es zumindest in der Prägungsphase an den Eltern liegt. Später nehmen sich die meisten Kinder ja eh ein Beispiel an ihren Freunden

;-) Angie
 
Original geschrieben von ChesaraSyonette

Bei Einzelkindern ist es nunmal so, dass sie alle diese Erwartungen alleine auszufüllen haben und dies zu Leistungsdruck führt, dem sie oftmals nicht gewachsen sind.
Warum "schaffen" die Eltern sich dann nicht einfach noch ein Kind "an", wenn sie so viel verlangen?
 
Original geschrieben von Renegat 35
Warum "schaffen" die Eltern sich dann nicht einfach noch ein Kind "an", wenn sie so viel verlangen?

Gute Frage, aber ich denke, oftmals sind diese Gründe dann nur Banalitäten etc.

Ich mein, wenn eine Frau keine Kinder mehr bekommen kann, dann kann sie sich nicht einfach noch ein Kind "anschaffen"!
Oder aus Finanziellen Gründen.

Der Größte Grund denke ich allerdings das in diesem Fall das ältere Kind ja mindestens 10 Jahre alt sein sollte.
Ich denke, das die Mutter dann einfach kein Intresse mehr hat, ihr bis jetzt gewohntes Leben eines Kindes wegen, nochmal von Grund auf umzukrempeln...
 
Ein Kind anschaffen... ja ne is ja nix dabei oder?

So ne Aussage is schön ;-)

Was meinst du wohl wie sich Nachkömmlinge fühlen?
Außerdem gibt das dann sicher große Probleme erstmal...
Ich weiß nicht ob das so einfach wäre, eben aus den Gründen die Ynee schon genannt hat...
Vor allem spielt ja dann auch das Alter und die Gesundheit der Frau eine Rolle...

Naja aber ansonsten schaffen sie sich halt noch ein Kind an *kopfschüttel*

Angie
 
Ich bin vom Normalfall ausgegangen:
-Frau kann noch Kinder bekommen
-ein zweites Kind wäre auch finanziell kein Prob.

Warum muss / soll sie 10 Jahre warten?

@Angelica:
Ich hab nicht gewusst, wie ich es sonst sagen soll (darum auch die Anführungszeichen).
 
@Renegat:

Das Kind müsste in diesem Fall mindestens 10 Jahre alt sein, um den Eltern zu verstehen zu geben, das es ihre Erwartungen nicht erfüllen kann oder will!
 
Original geschrieben von Renegat 35


@Angelica:
Ich hab nicht gewusst, wie ich es sonst sagen soll (darum auch die Anführungszeichen).

Is ja in Ordnung... nur das hat sich so nach "Ware Kind" angehört

Ynee hat schon recht, die Kinder spüren zwar den Erwartungsdruck wenn sie jünger sind, aber sie sind noch leichter in Rollen reinzuquetschen...
 
Original geschrieben von ChesaraSyonette
Um der Liste von Syal noch was anzufügen: Viele Einzelkinder leiden auch darunter, dass die Eltern alle Hoffnungen in sie stecken. Sie müssen alles perfekt machen, sind zu etwas hohem auserkoren und die Eltern stellen oft hohe Erwartungen. Das ist auch nicht immer leicht, da somit ein gewisser Druck auf ihnen lastet, weil sie die Eltern natürlich nicht enttäuschen wollen, gleichzeitig aber auch ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse und Ziele haben, die nicht selten nicht so hoch gesteckt sind.


Wie schon erwähnt, kann das auch bei größeren Familien der Fall sein.
Ich hab auch immer das Gefühl vorallem von meinem Vater an den Leistungen meines großen Bruders gemessen zu werden- er scheint so zu denken, das meine Talente nichts zählen (ich bin recht kreativ und musikalisch, er hingegen eher Logiker und Physiker). Ich weiß das mein Vater das nie zugeben würde, aber ich weiß das es so ist, er denkt in dieser Hinsicht irgendwie sehr primitiv...

Es kommt wirklich nur auf die Eltern an wie ein Einzelkind ist oder auch nicht.
 
@Phoebe:
Ach so: Wenn das erste kind es nicht bringt, schaffen wir uns noch eins an...:rolleyes: :D

@kyp:
Dann darfst du dich nicht darüber beschweren, wenn dein Kind nicht überall ein Ass ist (ist keine Kritik an deiner Einstellung!)
 
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