Skinheads

Kiran

Podiumsbesucher
Gab ja hier auch nen Thread über Punks, darum mach ich ma einen über Skins.

Doch zuerst mal der Hinweis für alle, die es noch nicht wissen. Skinheads sind keine Nazis.
Es gibt zwar Nazi-Glatzen, doch werden sie innerhalb der Szene als Boneheads bezeichnet (was soviel wie Dummkopf bedeutet).

Ich selber hab einige Skins als Kumpels und hab auch schon mit dem Gedanken gespielt, selber vom Punk, zum Skin zu werden, da der Kult schon etwa tolles hat. Allerdings hielt mich der Dress-Code, an welchen sich Skins zu halten haben, davon ab.
Hab früher schon öfters mal Ska-Punk gehört, doch in letzter Zeit hör ich relativ viel Ska (Ska, ist ne schnellere Version des Reggae und war vor Reggae da, da Reggae aus Ska entstand. Bob Marley war ja ma selber 'n Rudeboy und Rudeboys sind ja ein Teil, aus welchem Skinheads entstanden).

Naja, wie dem auch sei, was haltet ihr so von Skinheads.
 
Möchte ja jetzt nicht unbedingt mit Unwissenheit und Vorurteilen um mich werfen, aber werden Skinheads nicht immer mit Schlägereien und Vandalismus in Zusammenhang gebracht. Ich kenn mich damit nicht aus, aber wenn ich das Wort Skinhead höre, hat das doch immer einen sehr negativen Klang. Ich glaube kaum das deine Eltern davon sehr begeistert wären. Aber ich wäre sehr dankbar, wenn mich jemand von meiner Unwissenheit und den daraus resultierenden Vorurteilen befreien könnte. ;)
 
Ich bin des öfteren Skinheads begegnet. Keiner von denen schien ein Nazi zu sein ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Lord Zumpferl schrieb:
Ich bin des öftere Skinheads begegnet. Keiner von denen schien ein Nazi zu sein ?

Sehe ich genauso. Aufgrund persönlicher Beobachtungen weiss ich aber auch, dass man dieser Gruppierung ein erhöhtes Gewaltpotential zurechnen muss. Ich selber habe aber viel Verständnis für die Anliegen der Skins. Sie verfolgen einige Ziele, die in meinen Augen durchaus edel sind. Nur verstehen es die meisten Skins nicht, diese Anliegen auf intelligentem, gewinnbringendem Wege zu kommunizieren. Baseballschläger, schwere Ketten, entzweite Bierflaschen und die nackte Faust sind der falsche Weg, den Ruf nach Freiheit, Gerechtigkeit, Unabhängigkeit, nationalem Zusammenhalt in der Öffentlichkeit durchzubringen.

Kommt hinzu, dass bei vielen Skinheads der Intelligenzquotient wirklich nicht sehr hoch ist, vorhandenes Restwissen nicht eben selten durch erhöhten Alkoholkonsum noch mehr zunichte gemacht wird. Würden sich viele Skinsheads mehr um Dialog als Konfrontation bemühen, kämen sie mit ihrem Anliegen wesentlich besser zum Ziel.

Was ich gänzlich falsch finde: Skins vorschnell zu verurteilen. Da gibt es immer wieder Beispiele, wo gegen ihre Versammlungen von aufgescheuchten Bürgerinitativen Furore gemacht wird. Das ist falsch. Solange keine begründeten Verdachtsmomente bestehen oder es zu gewaltätigen und ausländer- bzw. judenfeindlichen Hetztiraden gekommen ist, sollte man die Skins gewähren lassen. Solange die friedlich ihr Ding durchziehen, habe ich keine Mühe damit, im Dorf eine Liegenschaft zu dulden, die von der Skinhead-Bewegung frequentiert wird. Wenn es ausartet, dann finde ich es richtig, dass man diese Leute verfolgt und zur Rechenschaft zieht. So lange das nicht der Fall ist, soll man die Leute bitte schön gewähren lassen und nicht durch falsche Anschuldigungen provozieren bzw. verläumden.

Gruss, Bea
 
Warum muß man immer irgendwelchen Gruppen angehören? Was ist so cool daran, Punk, Skin oder was-weiß-ich zu sein? Ist es nicht viel besser, ganz individuell nach seinen eigenen Vorstellungen zu leben?
 
Tomm Lucas schrieb:
Warum muß man immer irgendwelchen Gruppen angehören? Was ist so cool daran, Punk, Skin oder was-weiß-ich zu sein? Ist es nicht viel besser, ganz individuell nach seinen eigenen Vorstellungen zu leben?

Ist doch logisch, weil das Leben als Individualist ziemlich einsames ist, man als Einzelgänger so gut wie nichts im Leben erreicht. Schon gar nicht , wenn man einer Stilrichtung angehört, die von der Gruppendynamik lebt, wie das bei Skins der Fall ist. Ein Skin für sich jagt niemandem Angst ein. Eine Gruppe schon.

Gruss, Bea
 
Wookie Trix schrieb:
Ist doch logisch, weil das Leben als Individualist ziemlich einsames ist, man als Einzelgänger so gut wie nichts im Leben erreicht.
Gruss, Bea

Dem muß ich doch widersprechen. Man ist nicht gleich ein Einzelgänger, wenn man kein Skin, Punk, Grufti oder sonstiges ist. Und selbst, wenn man Einzelgänger wäre - wieso könnte man dann im Leben nichts erreichen? Das ist einfach völliger Blödsinn. Ganz im Gegenteil stempelt eine Gruppenzugehörigkeit eher ab, meist sogar berechtigt. Das erkennt man in deinem Post ja auch sehr gut.
 
Ich bin lieber ich selbst und titel mich keiner Gruppe zu,
auch wenn ich ständig höre ich sei ein Gothic.
Da werde ich richtig stinkig, weil ich es hasse in Schubladen gezwängt zu werden.

Ich persönlich bin sehr tollerant und vertrete die Meinung,
wer mir nichts tut, gegen den muss ich auch keine Abneigungen hegen.
Der geringste Schaden allerdings reicht schon aus um eine Meinung zu ändern.

Was das mit den Skinheads anbelangt:
ich gebe zu, ich wusste nicht das Skinheads keine Nazis sind!
Das war mir nun wirklich neu, aber ich habe es früher schonmal gehört.
Wollte es nur nicht glauben, da ich es für einen Scherz hielt.
Man wird von den Medien doch schon sehr bearbeitet.
Man sollte immer selbst versuchen Erklärungen zu finden,
statt sich auf die Medien und Gerüchte zu verlassen, ja.
So entsand auch das Weltbild, dass echte Satanisten Tiermörder sein,
Blut trinken, vergewaltigen und kranke Sektengläubige sind.

Alles Schwachsinn...
 
Tomm Lucas schrieb:
Dem muß ich doch widersprechen. Man ist nicht gleich ein Einzelgänger, wenn man kein Skin, Punk, Grufti oder sonstiges ist. Und selbst, wenn man Einzelgänger wäre - wieso könnte man dann im Leben nichts erreichen? Das ist einfach völliger Blödsinn. Ganz im Gegenteil stempelt eine Gruppenzugehörigkeit eher ab, meist sogar berechtigt. Das erkennt man in deinem Post ja auch sehr gut.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! ;)

Ich habe doch nicht geschrieben, dass man automatisch ein Einzelgänger ist, wenn man keiner der von dir genannten Gruppierungen angehört. Ich habe lediglich gesagt, dass das individuell sein, einsam macht. Und das mit dem erreichen, das ist schon so, dass man als Einzelgänger weniger erreicht. Ein Beispiel: Ein einzelner fluglärm-gegner steht aus ziemlich verlorenem Posten, wenn er z.B. als solches gegen den Ausbau eines Frankfurter Flughafens angehen will. Ein SW-Fan steht ziemlich einsam da, wenn er verkleidet Ep.III im Kino besuchen will. Er wird unter Umständen ausgelacht, provoziert, angepöpelt. Tun es ihm 10 Strumtrupper gleich, sieht die Sache schon anders aus. Die Gefahr besteht - und da gebe ich dir recht - dass die ganze Gruppe abgestempelt wird. Aber dann gilt vielleicht: geteiltes Leid, ist halbes Leid. So generell kann man das aber nicht sagen, dass kommt immer auch auf die Gruppe an. Handelt es sich um eine Gruppierung, die ohnehin jeder auf dem Kicker hat, die gemeinhin als schlechte Gruppierung betrachtet wird - verdient oder unverdientermassen - so wird man sowohl den Einzelnen, als auch die Gruppe attackieren. Einen Einzelnen anzugreifen werden sich die Leute aber eher trauen, weil man es mit einem einzigen aufnehmen kann, mit der Gruppe nicht. Von daher ist es schon so, dass man als Einzelkämpfer weniger erreicht.

Ich bezog mich bei diesem Satz vornehmlich auf den positiven Aspekt. Wenn zwei oder drei das gleiche Ziel verfolgen, dann sind die Drei geschlossen einfach stärker, als wenn jeder der drei alleine für sich kämpft.
Das will nicht heissen, dass man als Individum gar nichts erreichen kann. Nur, weiss ich aus eigener Erfahrung, dass man mit vereinten Kräften stärker gegen einen Missstand, wie etwa den Fluglärm, eine störende Mobiltelefonantenne oder eine Strasse, die verkehrsberuhigt werden muss, angehen kann.

Zurückkommend auf die Frage der Skinheads glaube ich schon, dass deren
bewegung enorm von der Gruppendynamik profitiert. Nur wird dieser Vorteil nicht wirklich effektiv genutzt, oder gottseidank. Wären die Skins etwas intelligenter in der Auslebung ihres Kults, könnten sie viel mehr erreichen. Mit Gewalt und Alkoholexzessen alleine, lässt sich in dieser Welt nichts zum Besseren wenden. Und wenn, wäre ich der Erste, der dagegen angehen würde.

Gruss, Bea
 
Wookie Trix schrieb:
Ich habe lediglich gesagt, dass das individuell sein, einsam macht.


Ich weiß zwar nicht, worauf du diese Behauptung stützt. Aber falls du einsam bist, tut mir das sehr leid. Ich glaube aber nicht, daß das daran liegt, daß du individuell bist (falls du das bist).

Wookie Trix schrieb:
Und das mit dem erreichen, das ist schon so, dass man als Einzelgänger weniger erreicht. Ein Beispiel: Ein einzelner fluglärm-gegner steht aus ziemlich verlorenem Posten, wenn er z.B. als solches gegen den Ausbau eines Frankfurter Flughafens angehen will.

Das ist eine altbekannte Tatsache, hat aber mit Individualismus eher weniger zu tun. Wenn man mit seinen Ansichten alleine dasteht, dann sollte man mal darüber nachdenken, warum das so sein könnte. Eventuell sehen "die anderen" eben den Vorteil im Ausbau des Flughafens oder der nicht verkehrsberuhigten Straße. Und ein einzelner verkleideter Besucher im Kino macht sich vielleicht für die anderen zum Deppen, man lacht vielleicht über ihn - aber mehr auch nicht. Na und?
Individualismus beinhaltet schon, daß man seine eigenen Meinungen, Ansichten und Geschmäcker vertritt - bedeutet aber eben auch nicht, daß man sie deshalb anderen aufzwängen muß. Toleranz und Individualismus gehören für mich untrennbar zusammen.
Aber auch als Einzelgänger kann man im Leben eine Menge erreichen. Es gibt nicht nur die politische Ebene, die auf Demokratie beruht und wo es eben so ist, daß das gemacht wird, was die Mehrheit beschließt. Daß auch ein Einzelner Großes erreichen kann, dafür gibt es eine Menge Beispiele, angefangen vomn Mutter Theresa bis hin zu Alber Einstein oder Galileo Gallilei.
 
Ich kenn auch ein paar die keine Nazis sind und wiederum einige die tatsächlich den Rang "Bonehead" absolut verdient haben. Das Gewaltpotenzial ist dort schon ein wenig höher als wo anders. Jedoch sind diese Leute die ich kenne meistens in der Fußballschiene zu finden und haben den Polizeilichen Rang: Kategorie C^^
 
Tomm Lucas schrieb:
Warum muß man immer irgendwelchen Gruppen angehören? Was ist so cool daran, Punk, Skin oder was-weiß-ich zu sein? Ist es nicht viel besser, ganz individuell nach seinen eigenen Vorstellungen zu leben?
ich denk auch dass man nicht baggypants tragen muss wenn man hip hop hört und genauso wenig muss man sich ne glatze machen um OI zeugs zu hören.
 
Bin noch nie einem Skinhead begegnet, der ein Nazi war, aber aufgrund diesen schlechten Vorurteilen werden Skins oft auf die Stufe der Nazis herabgestuft und haben deshalb leider einen schlechten Ruf.
 
S-3PO schrieb:
Bin noch nie einem Skinhead begegnet, der ein Nazi war, aber aufgrund diesen schlechten Vorurteilen werden Skins oft auf die Stufe der Nazis herabgestuft und haben deshalb leider einen schlechten Ruf.

Die Skins hatten das Pech, dass die Nazis ihre Mode immitiert haben, um sich selbst ein Erkennungsmerkmal zu verschaffen...
 
Zurück
Oben